Idea Spektrum Schweiz 09/2010

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Spektrum Nr. 9

3. März 2010

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Otfried Höffe, Präsident der Nationalen Ethikkommission, über Sterbehilfe und Menschenwürde Seite 4 Seite 7: Global Focus

Seite 8: Chrischona-Frauentag

Kleine Gemeinden und grosse Mission

Wie können Frauen ihre Berufung finden?

Christliche Lebensberatung Spiez

Seite 9: Marcel Fantoni

Seite 18: Margot Kässmann

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Ein Brigadier mit der Bibel in der Tasche

Was trieb die populäre Bischöfin zum Abgang?

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GRÜEZI

Ethik des guten Hirten «Lebensfremd» sei er, meinen seine Kritiker. Doch niemand kann Professor Otfried Höffe vorwerfen, er widme sich den Fragen des Lebens und Sterbens nicht mit grosser Ernsthaftigkeit (Seite 4). Der Tübinger Philosoph ist seit Juni 2009 Präsident der Nationalen Ethikkommission des Bundes. Vom Bundesrat eingesetzt, strebt die Kommission Folgendes an: «…durch Klärung der ethischen Aspekte im Hinblick auf neue wissenschaftliche und technische Möglichkeiten zu einer sorgfältigen und umfassenden ethischen Urteilsbildung zu gelangen, die zu einem fairen und an Argumenten orientierten Meinungsbildungsprozess und schliesslich zum Wohl der betroffenen Menschen und der Gesellschaft beiträgt.» Momentan ringt die Kommission um Antworten zur Suizidbeihilfe. Die Frist der Vernehmlassung zu einem Gesetzesentwurf des Bundesrates läuft ab. Höffe stellt sich offensichtlich hinter die Landesregierung. Sie will die Suizidbeihilfe auf unheilbar Kranke im Endstadium beschränken. Chronisch Kranke, die nicht unmittelbar vor dem Tod stehen, bleiben ausgeschlossen. Der Tübinger Moralphilosoph steht jedenfalls den beiden evangelischen Parteien und der Evangelischen Allianz viel näher als den Sterbehilfeorganisationen. Aus christlich-ethischer Sicht wäre das gänzliche Verbot der organisierten Suizidhilfe die naheliegende und konsequente Lösung. Das Leben ist ein einzigartiges Geschenk Gottes. Als Geschöpf und Ebenbild Gottes hat der Mensch seine Würde. Eine unglaubliche Anmassung darum, Anfang und Ende des Lebens

3 BIBLISCH Ein Lieblingsbibelwor t von Marc Früh, Berner Grossrat und Regierungsratskandidat der EDU, Lamboing BE:

selber bestimmen zu wollen. Wer Gott spielen will, spielt mit der Menschenwürde nach den Regeln des Zeitgeistes. Was treibt Menschen in die Selbsttötung? Professor Höffe spricht aus Erfahrung: «Suizidversuche finden in erster Linie in Krisen statt und haben fast immer den Charakter eines Hilferufes.» Viel wichtiger als Suizidbegleitung ist darum Lebenshilfe jeglicher Art. Der unheilbar Kranke muss mit hingebungsvoller palliativer und seelsorgerlicher Fürsorge rechnen können. Dem psychisch Lebensmüden muss vermittelt werden, dass er wertvoll und geliebt ist. Im biblischen Sinne zu lieben und Lasten zu tragen: Dazu muss sich Gottes Bodenpersonal bereitfinden, nicht nur sonntags. Wie finden schwache und leidende Menschen Hilfe und Hoffnung? An einem Anlass der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG) sprach Brigadier Marcel Fantoni zum Thema «Lebensfreude in Krisenzeiten» (Seite 9). Der hohe Militär nahm seine Bibel und ein Kreuz aus der Tasche und las mit kraftvoller Stimme den 23. Psalm vor: «Der Herr ist mein Hirte. Mir wird nichts mangeln…» Unsere Gesellschaft braucht die Moral und das Kreuz. Sie braucht Ethiker, die um verantwortungsvolle Lösungen ringen. Sie braucht aber auch Persönlichkeiten, die eine Ethik der Hoffnung leben. Die Ethik des guten Hirten. Dass hochrangige Verantwortungsträger in Uniform zu ihnen zählen, stimmt besonders hoffnungsvoll. ANDREA VONLANTHEN

«Herr, du wirst uns Frieden schenken; denn auch alles, was wir bisher erreichten, hast du für uns getan.» (Jesaja 26,12) «Weshalb kommen mir gerade diese Gedanken? Das Unrecht lässt mich nicht ruhen! Lösungen für verschiedene Probleme der Gesellschaft gehen wie der Blitz durch mein Gehirn! Erklärungen sind so klar, dass ich mitten in der Nacht hellwach bin und schreiben muss. Gott in seiner Liebe zeigt uns Menschen Wege, die uns erlauben, mit viel innerlichem Frieden durch das Leben zu gehen. Sorgen helfen nicht! Glauben und Ver trauen sind Zeichen unseres Verhältnisses zum Allerhöchsten.»

WÖRTLICH

«Kein Mensch ist unfehlbar, also macht man Fehler. Aber entscheidend ist doch, dass man immer nach vorne blickt und die richtigen Konsequenzen zieht. Das ganze Leben ist ja Entwicklung. Wir entwickeln uns jeden Tag weiter.» Ottmar Hitzfeld, Trainer der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft, in der «Weltwoche».

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BRENNPUNKT

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Otfried Höffe, Präsident der Nationalen Ethikkommission, über Suizidbeihilfe und Menschenwürde

«Suizidversuche finden sehr oft in Krisen statt» Diese Kritik ist in vielen Fällen voreilig, denn fast immer werden Suizidversuche in der Zeit einer tiefgreifenden Lebenskrise unternommen. Sie haben dann in der Regel den Charakter eines Appells. Die Betreffenden hoffen zu finden, was sie seit einiger Zeit vermissen: Zuwendung und Anerkennung. Fast alle Personen, die nach einem Suizidversuch «gerettet» werden, sind dafür dankbar und leben danach noch manche, wieder sinnerfüllte Jahre.

Lebensmüden Menschen sollte man viel eher zu einem sinnvollen Leben verhelfen, als sie in einem sehr häufig übereilt gefällten Sterbeentscheid zu bestärken. Dies betont Professor Otfried Höffe. Der Präsident der Nationalen Ethikkommission erklärt aber auch, welche Tugenden glücklich machen.

«Spektrum»: Sie sind als Philosoph und Präsident der Nationalen Ethikkommission der Wahrheit verpflichtet. Welcher? Otfried Höffe: Ich kann es nur so pathetisch sagen: Wir sind der Wahrheit und nichts als der Wahrheit verpflichtet. Diese Wahrheit ist nicht an einen bestimmten Raum, an eine Zeit, Kultur oder Gruppe gebunden. Sie hat nicht relativen, sondern absoluten Charakter. Wie finden Sie zur absoluten Wahrheit? Bei Sachverhalten ist es einfach. Da kann man sich zum Beispiel nach statistischen Daten richten. Doch bei moralischen Fragen geht es weniger um Wahrheit als um Moral. Deren Grundsätze sind im strengen Sinne absolut gültig. Eine so breit zusammengesetzte, 18-köpfige Kommission wird kaum umhin kommen, oft

Zur Person Professor Otfried Höffe, 66, politischer Philosoph und Moralphilosoph aus Tübingen, präsidiert seit Juni 2009 die Nationale Ethikkommission im Bereich Humanmedizin des Bundes. Er gehört zu den angesehensten Philosophen Deutschlands. Er ist Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der Teheraner Akademie für Philosophie und Weltweisheit sowie Senator der Deutschen Nationalakademie. Seit 2002 hat er eine ständige Gastprofessur für Rechtsphilosophie an der Universität St. Gallen inne. Seine letzten Bücher «Ist Demokratie zukunftsfähig?» (2009) und «Lebenskunst und Moral oder macht Tugend glücklich?» (2007) sind beim Beck-Verlag in München erschienen. Bild: idea/av

Lebenshilfe vor Sterbehilfe: Professor Otfried Höffe in Bern.

nach einer Konsenswahrheit zu suchen. Aufgabe unserer Kommission ist es, gesellschaftlich oder politisch wichtige Fragen im Lichte moralischer Prinzipien zu beurteilen. Diese Beurteilung sollte letztlich zu einem Konsens innerhalb der Kommission finden, ohne dass man deswegen von Konsenswahrheit sprechen kann. Es geht eher um einen experimentellen Konsens. Die Kommission versucht in Kenntnis der oft komplizierten Sachfragen, gelegentlich unterschiedlichen moralischen Gesichtspunkten und im Wissen um die gesellschaftlichen Kontroversen einen Konsens zu finden, der aber nicht an politische oder andere Vorgaben gebunden ist. Der Titel eines Ihrer aktuellen Bücher heisst «Macht Tugend glücklich?». Welche Tugend macht glücklich? Zu einem glücklichen oder einfach zu einem gelungenen Leben verhelfen uns Tugenden wie Besonnenheit und Gelassenheit, Tugenden wie Gerechtigkeit, Hilfsbereitschaft und Zivilcourage. Mit deren Hilfe findet man, worauf es dem Menschen letztlich ankommt: Anerkennung durch seine Mitmenschen und insbesondere auch Selbstachtung. Macht ethisches Verhalten glücklicher? Der Haupttitel des erwähnten Buches lautet «Lebenskunst und Moral». Damit sind die beiden

Hauptinteressen des Menschen angezeigt: ein gelungenes Leben und die Verpflichtung auf moralische Grundhaltungen. Der Untertitel «Macht Tugend glücklich?» signalisiert die Antwort: Die beiden Grundinteressen des Menschen müssen sich nicht widersprechen, wiewohl im Konfliktfall die Moral den Vorrang verdient.

Welche Themen stehen für Ihre Kommission momentan im Vordergrund? Zwei Themen liegen auf der Hand: Fragen der Suizidbeihilfe – schon wegen der anstehenden Vernehmlassung des Bundesrates – und das Thema Patientenverfügung. Es geht weiterhin um ein Themenfeld, das ich als «Kultur des Sterbens» bezeichne. Der Gesetzesentwurf des Bundesrates beschränkt die Suizidbeihilfe auf unheilbar Kranke im Endstadium und schliesst chronisch Kranke, die nicht unmittelbar vor dem Tod stehen, davon aus. Wie gross war der Einfluss Ihrer Kommission darauf? Man darf davon ausgehen, dass die Empfehlungen, die unsere Kommission in den Jahren 2005 und 2006 abgegeben haben, das Problembewusstsein des Bundesrates deutlich geprägt haben. Es sei nicht menschenwürdig, wenn man nicht frei über sein Lebensende entscheiden könne, wenden Kritiker ein.

Das spricht aus ethischer Sicht dafür, die Suizidbeihilfe zu erschweren? Suizidversuche finden in erster Linie in Krisen statt und haben fast immer den Charakter eines Hilferufes. Viele Erfahrungen zeigen nicht zuletzt, dass der Wunsch zum Sterben oft labil und fragil ist. Schon aus diesem Grund sollte man den betroffenen Personen viel eher zu einem sinnvollen Leben verhelfen, als ihnen den Weg zu einem doch sehr häufig übereilt gefällten Entscheid erleichtern. Selbst von Ethikern wird Ihnen eine lebensfremde Haltung vorgeworfen. Dagegen sprechen überwältigende Erfahrungen sowohl von Ärzten, namentlich den hier besonders gefragten Psychiatern, als auch von Psychologen, die mit «lebensmüden» Menschen konfrontiert werden. Deren Erfahrungen zeigen deutlich, dass in sehr vielen Fällen die Kritiker lebensfremd sind. Gänzliches Verbot der organisierten Suizidbeihilfe und Ausbau der palliativen Pflege: Wäre das die christlich-ethisch naheliegende Lösung? Soweit ich das Christentum kenne, steht hier das Hilfsgebot im Vordergrund. Schon deshalb, aber auch aufgrund einer säkularen Ethik ist die palliative Fürsorge nachdrücklich zu stärken. Der zur Vernehmlassung stehende Artikel des Strafgesetzbuches hatte bei der straffreien Suizidhilfe die damals sogenannte Freundestat im Blick. Man kann auch von einer «tragédie partagée», also einem «geteilten Leid» sprechen. Von beidem ist die organisierte Suizidbeihilfe


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aber weit entfernt. Man darf allerdings nicht vergessen, dass es einen sogenannten Bilanzsuizid geben kann. Diese Möglichkeit kommt doch selten vor und kann durch Sterbehilfeorganisationen rascher behauptet werden, als sie in Wahrheit vorliegt.

Was fragen Sie einen lebensmüden Menschen, der sich vom Hochhaus stürzen will? Diese Situation erfordert ein hohes Mass an Feingefühl und kennt keine Patentlösung. Fragen sollte man den lebensmüden Menschen aber, warum er denn des Lebens müde ist, ob er sich nicht darüber aussprechen möchte und ob sich in einem Gespräch nicht ein Hoffnungsschimmer auftun könnte. Die St. Galler Psychotherapeutin und Theologin Monika Renz stellt mit breiten Untersuchungen fest, dass Sterbende bis zuletzt spirituelle Erfahrungen machen können. Was kann das für die Sterbehilfe bedeuten? Diese Erkenntnis zeigt, dass sich die Hilfe, die Sterbende brauchen, nicht auf die Medizin allein beschränken darf. Der Mensch ist doch, um es pathetisch zu formulieren, nicht nur ein leibliches, sondern auch ein geistig-seelisches Wesen. Und er ist froh, wenn er auch in dieser Hinsicht Hilfe findet, selbst wenn ihm das entsprechende «seelische Bedürfnis» nicht klar vor Augen steht. Ist Sterben eigentlich ein Müssen oder ein Dürfen? Der Mensch ist mit seiner leiblichgeistigen Struktur nicht auf Unsterblichkeit angelegt. Glücklich kann sich der Mensch nennen, der stirbt, «wenn er des Lebens satt ist», wie es in der Bibel heisst. Damit ist nicht ein Überdruss an Leben gemeint, sondern dass man ein langes, trotz mancher Schwierigkeiten insgesamt gelungenes Leben geführt hat und deshalb bereit ist, zu sterben. Wenn ein junger Mensch aufgrund eines Unfalls an sein Lebensende gestossen wird, so liegt hier eher ein Müssen vor. Die Suizidbeihilfe betrifft das Leben. Gibt es ein höheres Rechtsgut? In unserer Rechtsordnung gilt mit gutem Grund die Menschenwürde als das höchste Rechtsgut.

Was kann diese Feststellung für die Abtreibungsfrage heissen? Die Abtreibungsfrage ist ein neues, weitläufiges Themenfeld. Dazu möchte ich im Moment nur dies sagen: Zu Recht gilt die Abtreibung nicht als strafrechtlich erlaubt, sondern nur als straffrei. Damit klingt an, dass sich die Abtreibung gegen ein zweifellos werdendes menschliches Leben richtet, das im Prinzip unter dem Schutz jeder humanen Rechtsordnung steht. Anderseits kann es für die betroffene Frau Gründe geben, das werdende Leben nicht auszutragen, meines Erachtens aber nur unter sehr restriktiven Bedingungen.

Wem diene ich?

Momentan läuft eine Volksinitiative, die verlangt, dass Abtreibungen nicht mehr über die obligatorische Grundversicherung finanziert werden müssen. Die Initianten nennen finanzpolitische und ethische Gründe. Ein ethisch begrüssenswertes Anliegen? Die finanzpolitischen Gründe dürften zweifellos nicht entscheidend sein. Relevant sind allein ethische Gründe, dabei wie angedeutet vor allem der Lebensschutz.

Gesichtspunkte hineinspielen. Da für die moralischen Grundsätze jeder mündige Mensch selber zuständig ist, wie wir bei Kant lernen, müsste in ethischen Fragen jeder Politiker ein hohes Mass an Kompetenz mitbringen. Allerdings droht die Gefahr, dass diese in den Tagesgeschäften und Tagesquerelen gerne in den Hintergrund gedrängt wird. Im Übrigen kommen ethische Gesichtspunkte in einer gut informierenden Medienlandschaft auch immer wieder zu Wort.

Was heisst für Sie leben und sterben in Würde? «Würde» ist ein grosses, manchmal auch etwas «pathetisches» Wort. Richtig ist aber, dass der Mensch das Recht hat, ein Leben zu führen, bei dem er von andern Menschen Anerkennung und vor sich selber Achtung verdient. Dazu kann man Gesichtspunkte anführen, die zweifellos der Würde widersprechen, so jede Art von Folter, aber auch Armut, nicht zuletzt ein Leben ohne Mitmenschen, die einem verständnisvoll zugetan sind. Auch jemanden im Krankenhaus dann allein zu lassen, wenn der Sterbeprozess beginnt, verletzt meines Erachtens die Würde des Betreffenden.

Könnte vermehrtes Beten beim ethischen Verhalten nicht eine grosse Hilfe sein? Wenn man das Beten nicht zu eng versteht, sondern es im weiteren Sinne als Zwiesprache mit seinem Gewissen und einer höheren Macht auffasst sowie als Rechtfertigung vor diesen Instanzen, so kann das gewiss eine wichtige Hilfe sein.

Viele Politiker holen sich Image- und Sachberatung, aber kaum ethische Beratung. Warum diese Einseitigkeit? Man darf da nicht zu pessimistisch sein. Immerhin gibt es auf nationaler und kantonaler Ebene Ethikkommissionen. Kluge Politiker beraten sich zudem mit guten Freunden und dem Lebenspartner, wobei ganz natürlich ethische

Welche Fragen sollte sich der Politiker im Blick auf die Menschenwürde immer wieder stellen? Otfried Höffe: Ich denke an folgende Fragen: Dient meine Tätigkeit nicht nur den nächsten Wahlen, der Zustimmung der Presse oder dem Machterhalt? Dient sie dem, wozu ich mich durch ein Gelöbnis verpflichtet habe, nämlich dem Gemeinwohl meines Landes? Dazu gehört der kompromisslose Einsatz für die Grundrechte und die Menschenrechte, verbunden mit der Courage, sich populistischen Tagesströmungen zu widersetzen.

Was erwarten Sie von einem überzeugten Christen in der Politik? Für diese Frage sind primär die überzeugten Christen selber zuständig. Das christliche Liebesgebot nennt zweifellos eine wichtige Verbindlichkeit. Es sollte aber nach meinen Kenntnissen des Neuen Testamentes nicht an die Stelle der Gerechtigkeit treten, sondern deren Forderungen erfüllen und überbieten helfen. Ein zwangsbefugtes Gemeinwesen ist freilich nicht für die Liebe zuständig. Es muss in erster Linie für Gerechtigkeit sorgen und kann sie um eine wohlbestimmte Solidarität ergänzen. Inter view: ANDREA VONLANTHEN

5 PODIUM

«Unser» Gold Seit einigen Tagen ist mein Wohnort Frutigen aus dem Häuschen. Mike Schmid hat in Vancouver eine Goldmedaille geholt! Alle sind mit dabei, wenn er auf einer grossen Baumaschine im Triumph abgeholt wird. Man rechnet mit 1500 Teilnehmenden an der grossen Siegesfeier. Die Schweiz schnitt gut ab an den Olympischen Winterspielen 2010. «Wir haben schon wieder Gold!» Wenige Hundertstelsekunden entscheiden über einen Podestplatz und damit über «unsere» Medaille. Anderen Athleten ist es dieses Mal nicht geglückt. Eine ganze Nation kann in eine Depression versinken. Lange Gesichter. Kritik. Schuldzuweisungen. Rechtfertigungen. War da nicht was mit der Bindung von Simi Ammann? Haben Sie gut hingehört? «Wir» haben schon wieder Gold! Und wenn es nicht klappt: «Die» haben versagt. Das gibt es auch in der Politik. Da wunderte ich mich doch kürzlich, dass eine Partei sich noch zwei Wochen vor der Abstimmung von einer Initiative distanzierte – aber nach gewonnener Schlacht war es ihr Sieg! Ich freue mich natürlich mit Mike Schmid. Seine Grossmutter hat meinen Söhnen auf die Welt geholfen. Mit seinem Vater sass ich in der Schulkommission. Ich gratuliere Mike herzlich! Für ein paar Tage ist Frutigen in den Schlagzeilen. Damit hat sichs, wenigstens für mich. Anders ist es mit dem Sieg, den der Gottessohn am Kreuz errungen hat. Er hat dort die Mächte der Finsternis und den Tod besiegt. Er teilt seine «Medaille» mit allen, die zugreifen: Wer an ihn glaubt, wird leben! Sein Sieg ist auch mein und Ihr Sieg. Hängen Sie sich diese Medaille um den Hals! WALTER DONZE Der Autor ist Nationalrat der EVP und Präsident des Hilfswerks TearFund. Er wohnt in Frutigen.


\c\ :Z]\p Xca [\m [`_^X \piXk Das Kilimanjaro-Prinzip der Ehe 4 Grundpfeiler einer glßcklichen Ehe David Hollenstein Ein kompakter und umfassender Eheratgeber eingebettet in eine abenteuerliche Wanderung auf den hÜchsten Berg Afrikas. Die junge Ehe von Anja und Roger kriselt. Da die Reise schon länger gebucht ist, treten die Walthers sie trotzdem an, auch wenn sie sich nicht mehr viel zu sagen haben. Unterwegs lernen sie Eileen und John aus Kanada kennen. Die beiden sind schon viele Jahre glßcklich verheiratet. Sie erklären dem jungen Paar ihr Geheimnis: Die vier Kilimanjaro-Grundpfeiler einer glßcklichen Ehe: Die Entscheidung bei Marangu, die Einstellung von Mandara, der Einsatz ab Homboro und der Fßhrer am Kibo. Diese Namen entsprechen den Stationen auf dem Weg zum 5895 Meter hohen Vulkan in Tansania. John und Eileen erzählen dabei aus den Erfahrungen ihres Ehealltags und wie der Glaube an Gott ihrer Ehe geholfen hat. David Hollenstein ist verheiratet und hat zwei Kinder. Er studierte praktische Theologie und arbeitet als HÜrspielproduzent und Redaktor bei Adonia. Der Name Kilimanjaro steht fßr extreme HÜhen, die nur wenige im Leben erreichen. Mit dem Kilimanjaro-Prinzip hat es der Autor verstanden, eines der letzten Abenteuer der Erde, die Ehe, fßr jedermann zugänglich zu machen.

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Wie war’s bei euch? 10 Ehepaare erzählen aus ihrem Liebesleben David und Domenika Hollenstein Man hĂśrt von vielen geschiedenen Ehen. Aber es gibt auch viele, die gehalten haben! David und Domenika Hollenstein haben zehn Ehepaare besucht, die schon mehrere Jahrzehnte verheiratet sind. Was ist wohl das Geheimnis ihres Erfolgs? Jedes Paar erzählt ihre ganz spezielle Geschichte und lassen sich dabei in die Karten schauen. Jede Liebesgeschichte ist einmalig. Eines haben sie aber alle gemeinsam: Sie beziehen Gott mit in ihre Ehe ein. Die zehn Portraits bieten einen grossen Schatz an Erfahrungen, von denen auch Ihre Ehe proďŹ tieren kann.

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TAGESSCHAU

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JOURNAL

Global Focus Schweiz gründet Verein und intensivier t seine Tätigkeit

Widerstand gegen GvC

Gemeinden helfen, Mission zu leben

Die GvC Chile Hegi mit Sitz in Winterthur will im ehemaligen Pfannenlager im Frauenfelder Walzmühle-Areal einen 700 Quadratmeter grossen Versammlungsraum errichten. Dagegen wehren sich nun die Eigentümer von 26 Lofts im gleichen Areal vehement. Evangelisation passe nicht zur Philosophie «Wohnen, Arbeiten, Leben». Entsprechende rechtsgültige Verträge müssten dem Frieden zuliebe rückgängig gemacht werden. Laut «Thurgauer Zeitung» komme dies aber für die GvC «zurzeit nicht in Frage». (idea)

100 000 Bücher verkauft Die Autorin Susanne Wittpennig des Brunnen-Verlages kann sich freuen: Lesefreudige Teenager haben 100 000 Bücher mit ihren «Maya und Domenico»-Geschichten gekauft. Die Stor y von Maya, der behüteten Tochter aus gutem Hause, und Domenico, dem Abenteurer, dem Querschläger, dem «Outlaw», hatte Susanne Wittpennig schon lange in der Schublade. Endlich traute sie sich, das Manuskript dem Brunnen-Verlag in Basel zu zeigen. Dieser lehnte es ab. Mit der Kritik des Lektors ging Wittpennig nach Hause und schrieb das Buch neu. Dann legte sie es noch einmal vor. Der Mitarbeiter des Brunnen-Verlags las das Manuskript erneut, und der Grundstein zur Zusammenarbeit war gelegt. Geplant war eine Trilogie, doch als mit dem dritten Band ein Ende besiegelt schien, ging ein Protest durch die Fan-Gemeinde. So entstand eine ganze Serie. (BV)

Weniger private Spenden Bei World Vision Schweiz sind die privaten Spenden 2009 um 1,2 Millionen auf 42,1 Millionen Franken zurückgegangen. Der Gesamtertrag nahm allerdings um 10 Millionen auf 56,2 Millionen Franken zu, vor allem weil es bei den öffentlichen Geldern Mehreinnahmen von 11,1 Millionen Franken gab, wie World Vision Schweiz mitteilte. World Vision erhielt 2009 unter anderem Beiträge von Unicef und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA). Für die Projektarbeit setzte World Vision Schweiz 49,4 Millionen Franken ein. Zurzeit unterstützen 58 000 Personen in der Schweiz rund 65 000 Patenschaften. (RNA) Bild: Global Focus

Das Reich Gottes wächst nicht nur durch Neugründungen von Gemeinden oder durch grosse Jugendkirchen, sondern auch durch bestehende kleine und mittlere Gemeinden. Diese Überzeugung vertritt das Team von Global Focus. Es hilft Gemeinden, ihren Beitrag zur Weltmission lokal und weltweit umzusetzen. «Wir stellen in vielen kleinen und mittleren Gemeinden eine gewisse Resignation wenn nicht gar Frustration fest. Sie sehen Grosskirchen wachsen und kleinere Gemeinden stagnieren. Doch wir bei Global Focus haben Hoffnung für solche Gemeinden», erklärt Martin Voegelin, zur Zeit noch ExekutivSekretär der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) in Zürich. Martin Voegelin wird Ende Juli seine Aufgabe bei der AEM beenden und anfangs August die Geschäftsleitung von Global Focus übernehmen. Er will mit seinem Team christliche Gemeinden in der Schweiz darin unterstützen, glaubwürdig, kultur- und gesellschaftsrelevant zu leben.

Informations-Tag «Global Focus Schweiz will den Pfarrer oder Pastor und die Leitung einer Gemeinde in der Entwicklung einer GemeindeMissions-Strategie unterstützen», erklärt Martin Voegelin. «Jedes Gemeindemitglied soll in der Gemeinde und in Gottes weltweitem Plan eine Aufgabe entdecken, die seinen Gaben und Möglichkeiten entspricht.» Um diesen Zweck umzusetzen, bietet Global Focus ein eintägiges Informations-Seminar für Leiter an. Dabei erhalten sie einen Einblick, ob und wie sie die Dienste von Global Focus für ihre Situation nutzen können. Das nächste Seminar findet am 26. Juni im TDS in Aarau statt. Im Gemeinde-Seminar sollen Leitpersonen und Mitarbeitende einer Gemeinde an einem Wochenende eine Sicht für die Rolle ihrer Gemeinde im weltweiten Plan Gottes erhalten. Darauf begleitet ein Trainer die Gemeinde im Veränderungsprozess, um die Idee in allen Gemeindebereichen umzusetzen.

Gründeten den Verein Global Focus Schweiz: Markus Flückiger, Thomas Bucher, Karl Albietz, Markus Zaugg, Michelle Krauss, Martin Voegelin und Werner Morf (von links nach rechts).

Seit 2005 aktiv Gemeindebau und Mission gehören zusammen. Diese Überzeugung führte ein Team von Gemeinde- und Missionsverantwortlichen unter dem Dach der Schweizerischen Evangelischen Allianz zusammen. Sie starteten 2005 das Projekt «missionaler Gemeindebau», als dieser Begriff noch kein Schlagwort war. Das Team hatte das Ziel, in den Schweizer Gemeinden die lokalen und weltweiten Aspekte des Gemeindebaus stärker als bisher zu vereinen. So entstand der Schweizer Zweig von Global Focus. Das Team sah das Potenzial bestehender Gemeinden und dachte darüber nach, wie solche Gemeinden ganzheitlicher, gesellschaftlich- und kulturrelevanter wirken könnten. Es startete eine Initiative, um Gemeinden zu unterstützen, die eine ganzheitliche Ausrichtung suchen.

Pilotgemeinden trainiert Global Focus entwickelte in den ersten Jahren neues Arbeitsmaterial und passte die Grundidee der Schweizer Situation an. Martin Voegelin und weitere Trainer erprobten und optimierten die Unterlagen in einzelnen Pilotgemeinden. Mit dieser Pionierarbeit ist das Global Focus Team an seine Kapazitätsgrenzen gestossen. Deshalb hat das Team Ende Januar Global Focus Schweiz als Verein gegründet und Martin Voegelin als ersten Geschäftsführer berufen. Im Vereinsvorstand von Global Focus wirken unter dem Präsidium von Markus Flückiger neu

Karl Albietz, Thomas Bucher und Michelle Krauss mit. Neben den erwähnten Personen stehen auch Markus Zaugg und Werner Morf interessierten Gemeinden zur Verfügung. MANFRED KIENER www.globalfocus.ch

Geschichte Der Amerikaner Larr y D. Reesor nahm eine Initiative aus Südafrika auf und gründete Global Focus im März 1995 in den USA. Reesor hatte zuvor als Evangelist, Pastor und Missionsleiter gewirkt. Durch das Studium der Bibel, der Kirchengeschichte und der Missionsbewegung und durch Leitungser fahrungen gelangte er zu folgender Überzeugung: Die lokale christliche Gemeinde ist das wichtigste Instrument, wenn es um die Weltevangelisation geht. Der Pastor und die leitenden Personen einer Gemeinde sind jene, die Gott dazu bestimmt hat, ihrer Gemeinde eine weltweite Vision zu vermitteln. Wenn eine christliche Gemeinde der neutestamentlichen Gemeinde nacheifert, wird sie gemäss Larr y D. Reesor als natürliche Folge ihrer Arbeit auf Jesus Christus hinweisen und einen Eindruck in der Welt hinterlassen. Seit der Gründung von Global Focus veränderten viele Gemeinden ihre Sicht der Weltevangelisation im Verlauf der Global Focus-Trainings.


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TAGESSCHAU

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Regionaler Frauentag der Chrischona-Gemeinden in Weinfelden

Wie Lebensträume mehr als Schäume werden zu verteilen. Wer einmal in einem Hotel übernachtet habe, sei vielleicht einer mehrsprachigen Gideonsbibel begegnet. Neben Hotels werden Bibeln in Altersheimen, Spitälern, Arztpraxen und Oberstufen-, Berufs- und Rekrutenschulen verteilt. «Viele Menschen kennen die Bibel nicht mehr», sagte Zurbuchen. Darum seien Gideons-Gruppen in 191 Ländern dafür besorgt, Bibeln unters Volk zu bringen.

Werte definieren, Ziele und auch Prioritäten setzen: Doris Schneider-Bühler sprach am letzten Samstag nicht zu Managern, sondern zu Frauen. Mit Fragen leitete sie die Zuhörerinnen an, ihren persönlichen Leitsatz zu prägen. Das Ziel sei, immer mehr das zu leben, wozu Gott jede einzelne Frau geschaffen habe. Manche der 120 Frauen freute sich über den Kaffeeduft, der die Eingangshalle der ChrischonaKapelle in Weinfelden erfüllte. Aus dem Kanton Zürich, aus Schaffhausen, aus dem Toggenburg und aus nächster Nähe kamen sie angereist. Ein Musikteam um Lucia und Felix Kunzmann aus Winterthur holte die Frauen mit Anbetungsliedern aus dem Alltag vor Gottes Thron.

Kompass im Dschungel Sechs Frauen zeichneten verantwortlich für die Vorbereitung des Tages. Mit einem Sketch liessen sie Lebensträume aufleuchten. Ob durch den Mann mit schwarzen Haaren, das Auto oder die Kinderschar – die Realität holte die Träumerin im Schaukelstuhl jeweils rasch wieder ein.

Wichtiges vor Dringendem Leben in der Berufung: Doris Schneider-Bühler ermutigte die Teilnehmerinnen des Chrischona-Frauentages in Weinfelden.

Auch Kolumbus hatte einen Traum: Er wollte Indien entdecken. Er machte sein Schiff flott und stach in See. Doris Schneider-Bühler, Ärztin, Therapeutin und Supervisorin mit eigener Praxis, zeigte den Frauen auf, wie Träume im Leben richtungsweisend sein können. Sie gab mit Fragen Impulse, um Werte und Herzensanliegen aufzuspüren: Was begeistert mich am meisten? Bei welchen Themen steigt mein Puls? Welche Nöte bewegen mich? Was für Menschen liegen mir am Herzen? «Wer seine Beru-

fung aufspürt, hat im Dschungel der Möglichkeiten einen Kompass», sagte die Mutter von zwei Kindern.

Bibeln verteilen Traditionsgemäss kommt jeweils die eine Hälfte der Kollekte am regionalen Frauentag dem Chrischona-Werk zugute, die andere einem ausgewählten Projekt. In diesem Jahr werden damit Bibeln finanziert. Urs und Gaby Zurbuchen aus Amlikon schilderten die Arbeit der «Gideons». Das Ziel dieser Organisation ist es, Gottes Wort

Wer in seiner Berufung lebe, könne Ziele formulieren und laufe so weniger Gefahr, auszubrennen. Im Nachmittagsreferat zeigte Doris Schneider anschaulich, was geschieht, wenn Prioritäten gesetzt werden. Sie legte Steine als symbolische Lebensbereiche wie Familie, Arbeit und Sport in einen Kessel. Danach leerte sie «Alltagssand» darüber. Dieser eroberte sich seinen Platz in allen Zwischenräumen. «Wer das Gegenteil versucht und die Prioritäten in den Alltagssand drückt, ist zum Scheitern verurteilt. Für das Wichtige fehlt der Platz - respektive die Zeit - im Alltag», stellte Doris Schneider abschliessend fest. HELENA GYSIN

Regula C. Maag von «Athletes in Action» war als «Spor ts Chaplain» in Vancouver

Ermutigung und Segensgebete für die Sportler Die Winterolympiade in Vancouver ist bereits Geschichte. Die Beziehungen zwischen Sportlern und Seelsorgern sollen jedoch weitergehen.

25 Jahre «AiA» Am Freitag, 19. März, feiert «Athletes in Action» ihr 25-jähriges Bestehen in der Schweiz. Die Jubiläumsfeier findet in Vordemwald AG statt. Anschliessend lädt «AiA» alle sportbegeisterten Christen zu ihrem Jahrestreffen mit dem Thema «Reach Your Sport – Gottes Herz für deinen Sport entdecken!» ein. Es hat Platz für 150 Gäste. www.athletes.ch

Bilder: Helena Gysin / AiA

Während der Spiele in Kanada waren 20 internationale «Sports Chaplain» (Seelsorger) im Olympiadorf präsent. Im «Multi Faith Center» zogen sich Sportler zurück und fanden Ansprechpersonen für Gebet und Seelsorge.

Früh Brücken schlagen «Das Angebot wurde von vielen in Anspruch genommen», weiss Primo Cirrincione. Er leitet die Organisation «Athletes in Action» («AiA»), welche Sportler auf ihrem geistlichen Weg begleitet. Regula C. Maag von «AiA» wirkte als Seelsorgerin in Vancouver. Sie ist unter den Schweizer Sportlern gut bekannt. Es sei wichtig, bereits vor einem Gross-

anlass Brücken zu den Sportlern zu schlagen, um den Kontakt in einer belastenden Wettkampfsituation zu vereinfachen.

Grosse Offenheit Sie lasse sich von Gott immer wieder Begegnungen schenken. «Das schönste war, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und die Sportler ermutigen zu dürfen», erzählt Maag. Die Gespräche habe sie oft mit einem Segensgebet abgeschlossen. Der Unfall zu Beginn der Olympiade, bei dem der Rodler Kumaritaschwili ums Leben kam, hätte zu einer grossen Offenheit der Athleten geführt. KATHRIN KELLER

Ursula Matti gestorben Ursula Matti hätte das «AiA»-Seelsorgeteam in Vancouver unterstützen sollen. Doch sie verstarb am 28. Januar an Brustkrebs. Am 4. Februar nahm eine grosse Trauergemeinde in Saanen von ihr Abschied. Ursula Matti wurde am 12. März 1965 in Frutigen geboren. Die Kauffrau stand 1988 erstmals als Pionierin auf dem Snowboard und gehörte bald zur nationalen Elite in diesem Sport. 1994 heiratete sie den Snowboard-Trainer Jürg Matti, 1997 und 1999 kamen ihre Töchter Olivia und Lara zur Welt. www.ursula-matti.ch


TAGESSCHAU

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Marcel Fantoni, Stabschef Operative Schulung der Armee, bei der IVCG

ÄXGÜSI

Von der Lebensfreude eines Brigadiers

Gewalt in uns

nur dann, wenn wir Zeit haben», hielt der Brigadier fest. Manchmal gebe sich der Mensch einfach zuwenig Mühe, in Kontakt mit dem Schöpfer zu bleiben. Fantoni zitierte dabei aus Matthäus 8, Verse 5–13 und erinnerte an den Hauptmann von Kapernaum, den römischen Offizier, der demütig auf Jesus zugegangen war.

Auch im militärischen Alltag lebt er bewusst mit Jesus und mit der Bibel: Brigadier Marcel Fantoni, Stabschef Operative Schulung der Schweizer Armee, schilderte vor der Gruppe Thurgau der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG), wie es ihm gelingt, auch in konfliktreichen Situationen Lebensfreude zu bewahren. Gegen 90 Interessierte, darunter auch Gäste aus Deutschland, fesselte der hohe Militär mit einem anschaulichen und gleichzeitig ungewöhnlichen Vortrag zum Thema «Lebensfreude in Krisenzeiten». Brigadier Fantoni ist seit 1980 Berufsmilitär, und er liebe seinen Beruf nach wie vor, machte der 57-Jährige eingangs klar. Er arbeite gerne mit Menschen, und er glaube, dass die Schweiz eine glaubwürdige Armee brauche. Als Stabschef Operative Schulung trainiert er unter anderem die Spitze der Armee und arbeitet am sicherheitspolitischen Bericht mit. In Egnach stand kein kühler, technokratischer Militärmensch vor den Zuhörern, sondern ein Mensch mit einer klaren Prioritätenliste. Gott, Bibel, Familie, Freunde, Zunft, Bücher und Pferde, lautet sie, und Fantoni machte deutlich, dass Militär und Glaube kein Widerspruch sein müssten: «Ohne Jesus bin ich nichts, ich kann das nie trennen.»

Werte kommunizieren

«Führung basiert auf Vertrauen»: Brigadier Marcel Fantoni mit der Bibel, seinem «Lebensbuch», vor den Gästen der IVCG.

Der gegenwärtige Gott Er sei Gott dankbar, dass er in seiner 30-jährigen Militärkarriere nie in den Krieg ziehen musste, sagte Fantoni. Er unterliess es nicht, die Krisen, die Gewalt und die Probleme dieser Welt zu schildern, den Widerstreit von Gut und Böse im Herzen eines jeden Menschen. Auch in seinem militärischen Alltag tauche die Sinnfrage immer wieder auf. Es gebe Phasen, da sei die Freude nicht da. «Doch Gott will uns immer, nicht

Oliver Martin: «Und dann kam Freude auf» Er war lange Zeit auf der Suche, doch erst ein spezielles Erlebnis hat den jungen Unternehmer Oliver Martin aus Leimbach TG zu Gott geführt. Mit 20 Jahren trat Martin ins elterliche Geschäft ein, baute die Softice-Firma aus und eine Confiserie auf. Heute beschäftigen die beiden Unternehmen sieben Festund 30 Teilzeitangestellte. «Doch ich konnte Gott nie finden, obwohl ich suchte», erklärte Oliver Martin in seinem Zeugnis am IVCG-Dinner. So habe er vor sich hingelebt, Geld verdient und weitergesucht, auch in der Esoterik, was allerdings in einem bösen Erwachen endete. 2002, mitten im geschäftlichen Bild: Martin Sinzig

Aufbau, wurde der junge Mann von einem starken, unerklärlichen Ausschlag an seinen Händen befallen. Vergeblich suchte er ärztliche Hilfe. Er musste weiterfunktionieren. Doch eines Tages war er «ziemlich am Ende». Er habe einfach geweint und gebetet, um Gott zu finden. Drei Tage später war der Ausschlag weg. Dies wertete Oliver Martin als klares Zeichen, dass es heute noch Heilung gibt. Zwei Monate später habe er sein Leben bewusst Jesus übergeben. «Und dann kam Freude auf. Jetzt war ich im Reinen mit Gott», bezeugte der heute 33-jährige Unternehmer. (msi.)

Herz, Kopf, Hände und der persönliche Glaube seien Elemente der Führung, erklärte der Referent. Führung basiere im geistlichen wie im militärischen Leben auf dem Vertrauen und darauf, Werte zu kommunizieren. Es gehe darum, durch Stärken zu arbeiten und so Ziele zu erreichen. Es brauche Ermutiger und nicht nur Kritiker. Zu den wichtigsten Werten zähle auch für uns Christen, «dass wir verantwortlich sind für unser Tun». Diese Verantwortung mache schliesslich das Wunder der Miliz möglich, ebenso das föderalistische System der Schweiz mit seinen 26 Kantonen. «Das ist eine Bereicherung für das Land», so der Militär. Deshalb setze er sich für eine glaubwürdige Armee ein, eine Armee, die die beste der Welt sein müsse, wenn sie ihren Auftrag, die Abwehr eines Angriffs, erfüllen wolle.

Beten für die Soldaten In schwierigen beruflichen Situationen helfe ihm das Beten, zum Beispiel wenn es um den Personalabbau gehe. Er bete aber auch für die Sicherheit der Soldaten im dienstlichen Alltag, oder er spreche arg fluchende Kameraden direkt an, was oft zu interessanten Gesprächen führe. «Ich bin ein Menschenfischer, und dazu stehe ich», sagte der Brigadier, auch wenn das in seiner beruflichen und gesellschaftlichen Position ein eher ungewöhnliches Bekenntnis sei. Seine Ausführung schloss Fantoni bewusst mit dem 23. Psalm vom guten Hirten ab: «Du, Herr, bist mein Hirte, darum kenne ich keine Not. Du bringst mich auf saftige Weiden, lässt mich ruhen an frischem Wasser und gibst mir neue Kraft.» MARTIN SINZIG

Gadaffi erklärt uns den Dschihad, ein verbaler Gewaltakt. Auch sonst staune ich über die vielen Gewalttaten, die uns regelmässig durch die Medien nahegebracht werden. Familienmord da, Amoklauf hier, rassistische Übergriffe in Stadt und Land. Eines ist klar: Gewalt kommt weder von Osten noch von Westen. Gewalt hat keine Hautfarbe. Die Gewalt ist in uns. Und je nach Region, in der wir aufwachsen, sind die Schwelle und das Mass, in der wir Gewalt ausüben, niedriger oder höher. Vielleicht sollten wir aber mehr über Frieden reden – denn auch für diesen können wir uns entscheiden. Wie Ismael, der Palästinenser, der vor bald fünf Jahren seinen zwölfjährigen Sohn Ahmed verlor, weil israelische Soldaten mit zwei Schüssen seinen Kopf zerschmettert hatten. Die Kinder hatten im Flüchtlingslager mit Spielzeugwaffen Krieg gespielt, und die Soldaten meinten, die Waffen wären echt. Ahmed lebte noch kurz. Die behandelnden Ärzte fragten seinen Vater, ob er die Organe seines Sohnes freigeben würde. Und sie verheimlichten nicht, dass die Empfänger alles Israelis wären. Nach längerem Ringen gab der Vater die Organe seines Sohnes frei. Ihm war klar, dass er damit Kindern seiner Feinde eine Lebenschance gab. Zwei Jahre später reist Ismael durch Israel und besucht alle, die durch die Organe seines Sohnes weiterleben. Im Film «Das Herz von Jenin» begleitet die Filmcrew den Vater. Eine bewegende Dokumentation. Für mich ist dies ein beschämendes Bild. Wie oft lebe ich eine Form von Gewalt, statt wie Ismael auf die Hoffnung zu setzen. «Die Liebe, die diese Kinder erfahren, tragen sie ins Land hinaus. Und Frieden ist nichts anderes als Liebe zwischen den Menschen.» VERENA BIRCHLER

Die Autorin ist Leiterin Kommunikation bei ERF Medien in Pfäffikon ZH.


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Radio Life Channel

Das Radio für die ganze Familie

Ein Jahr Radio Life Channel in Zahlen

Willi Näf, Texter und Kolumnist, ist einer von rund 2000 Gästen, die jährlich in den Studios von Radio Life Channel interviewt werden.

Radio Life Channel gehört zu ERF Medien und ist seit bald fünf Jahren auf Sendung. Heute ist der junge Sender in der Medienlandschaft etabliert und wird täglich rund um die Uhr über Kabel, Satellit, Internet und DAB+ gehört. Radio Life Channel hat die Schweizer Medienlandschaft aufgemischt, denn zum ersten Mal ist ein werteorientiertes Radio auf Sendung. Mit Radio Life Channel stellt sich ERF Medien in den Dienst der Gemeinden und gibt Kirchen, Freikirchen und Aktionen eine Plattform um sich zu präsentieren.

seitige Palette unterschiedlichster Sendungen zu aktuellen und alltäglichen Lebensfragen. Die Sendungen sind lebensnah und praktisch. Kurzbeiträge, Porträts und Gesprächssendungen gehören ebenso dazu wie Lebensberatungs- oder Musiksendungen. Radio Life Channel versteht sich dabei nicht als theologisches Sprachrohr einzelner Kirchen, sondern arbeitet mit einer Vielzahl von freien Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus unterschiedlichen Gemeinden, Kirchen und Institutionen zusammen. Damit will Radio Life Channel die Vielfalt der christlichen Lebens- und Glaubensgestaltung entsprechend abbilden.

Der Sender für das ganze Leben

Radio Life Channel – das Programm mit Radio Life Channel versteht Ergänzungscharakter sich als Programm für den Lebensalltag und bietet eine viel-

Tragende Gemeinsamkeit aller Sendeinhalte ist die Orientierung

an christlichen Grundwerten. Dabei greift Radio Life Channel gesellschaftsrelevante Themen auf und vermittelt Impulse zur Förderung von Mitmenschlichkeit und Solidarität. Radio Life Channel nutzt die Chance, mit seinen Programmen Menschen ins Nachdenken zu bringen. So schrieb jemand: «Ich war krank und musste nach einer schweren Operation zur Kur. Irgendwann schaltete ich das Radio ein, hörte Life Channel. Ich habe dieses Radio nicht gekannt, aber viele Sendungen waren für mich wie Balsam. Später zu Hause begann ich den ganzen Tag Life Channel zu hören. Langsam, aber sicher geht es mir persönlich wieder besser, und ich bin sicher, da haben auch die Programme von Life Channel mitgeholfen. Danke, ihr habt mir in einer schwierigen Zeit geholfen und langsam fange ich an, Gott zu verstehen».

• Durchschnittlich werden pro Tag 280 Musiktitel gespielt • In der Wochenrotation stehen 1200 Musiktitel zu Ver fügung • Im Musikarchiv sind ca. 40‘000 Musiktitel • davon über 10‘000 digital • Pro Woche werden 45 Stunden live moderiert • Pro Woche werden 39 Stunden als «Special» vorproduziert ausgestrahlt • Pro Woche gibt es durchschnittlich 34 Kurzbeiträge, 6 Tageschroniken, 6 Tagestipps, 6 Gedankenstriche, 6 Kinder-Kurzgeschichten und 27 Beiträge aus Wetzlar (ERF Medien Deutschland) • Pro Jahr inter viewt die Redaktion von Radio Life Channel für Kurzbeiträge, Specials und Tagestipps fast 2000 Gäste in unseren Studios. • Radio Life Channel kostet pro Jahr rund 1 Million Franken • Pro Monat werden über die Homepage durchschnittlich 8000 Radiosendungen aus dem Archiv gehört Infos über Radio Life Channel und ERF Medien unter:

www.lifechannel.ch www.erf.ch


WIRTSCHAFT

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DIAKONIE

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SYNERGIE

Heute schon entschieden? In meinen Seminaren und Beratungen begegnen mir drei Gruppen von Menschen: 1. Wenige, die dafür sorgen, dass etwas geschieht. 2. Viele, die zuschauen, was geschieht. 3. Eine grosse Masse, die nicht merkt, was geschieht. - Zu welcher Gruppe gehören Sie? Zu welcher Gruppe möchten Sie gehören? Die Antwort auf diese Fragen entscheidet über Ihre Wirkung im Geschäft, in der Gesellschaft und im Privatleben. Klar, die meisten sehen sich in der ersten Gruppe. Das ist Wunschdenken. Die Praxis spricht eine andere Sprache. In der ersten Gruppe befinden sich nur wenige. Es gibt viele Gründe, in Entscheidungs-

situationen nicht zu handeln, zu zögern und zuzuwarten, bis etwas geschieht. Die Folgen - insbesondere für Unternehmer - sind fatal. Die besten Chancen schwimmen vorüber und werden von anderen wahrgenommen. In der zweiten Gruppe lebt es sich bequemer. Deshalb versammeln sich hier so viele. Hier wird zugeschaut, wie andere planen und arbeiten. Beim Zuschauen keimt die Lust zum Kritisieren. Davon wird heftig Gebrauch gemacht. Ebenfalls mit fatalen Folgen. Die Initiative der Aktiven aus der ersten Gruppe wird dadurch behindert und blockiert. Am besten lebt es sich vielleicht in

der dritten - der grössten - Gruppe. Hier versammeln sich Menschen ohne Vision und Eigenverantwortung. Alfred Rasser würde dazu sagen: «Sie kommen um acht und gehen um zwölf, sie kommen um zwei und gehen um fünf.» Sie leben in den Tag hinein und erwarten, dass andere für sie die Probleme lösen. Das ist vielleicht tragisch. In kommunistischen Systemen ist diese Denkweise nachvollziehbar. Unsere Wohlstandsgesellschaft und die Überforderung mit komplexen Systemen bieten ebenfalls einen guten Nährboden dafür.

wenigsten werden dort hineingeboren. Die meisten müssen sich bewusst dafür entscheiden und hart an sich arbeiten. Es ist möglich, und es lohnt sich. Ich denke, es ist auch ein göttlicher Auftrag an uns, wenn wir Salz und Licht in der Gesellschaft sein sollen. Wie anders soll das geschehen, als eben durch Menschen, die dafür sorgen, dass etwas geschieht, etwas Aufbauendes, etwas Gescheites? MARIO BRÜHLMANN

Und wo liegt unsere Erkenntnis aus dieser Analyse? Ganz einfach: Wir, unser Land, unsere Firmen, unsere Familien brauchen mehr Leute in der ersten Gruppe. Die

Der Autor, dipl. Betriebsökonom FH/ Executive MBA, ist Gründer von Swiss Create, dem Nonprofit-Bereich der Swiss Consulting Group SCG AG, Orpund. www.swisscg.ch

Ausgebuchter Impulstag von Christen im Dienst am Kranken (CDK) in Aarau

Wie lässt sich ein Krankenbesuch gestalten? Wie können Besuche bei Kranken und Bedürftigen segensreich werden? Pfarrerin Monika Riwar gab dazu in einem ausgebuchten CDK-Tagesseminar «Besucht die Kranken» in Aarau praktische Tipps. 40 Interessierte mussten auf den nächsten Impulstag am 24. November verwiesen werden. Dank ihrem Erfahrungsschatz aus Pfarramt, Beratung und Seelsorge gelang es Monika Riwar, die 80 Personen ins Thema hineinzunehmen. Mit Beispielen zeigte sie auf, wie ein Besuch für alle Beteiligten zu einem Gewinn wird. Hilfreich sei dabei, für sich die Rolle und das Setting zu klären. Besuche ich jemanden privat oder in offizieller Funktion? Stehe ich in einer nahen oder lockeren Beziehung? In was für ein Umfeld komme ich hinein? Gehe ich ins Spital, in ein Pflegeheim oder zu jemandem nach Hause?

Vor allem zuhören «Die wichtigste Fähigkeit für den Besucher ist das Zuhören», betonte Monika Riwar. Das heisse, ehrliches Interesse zu zeigen und den andern reden zu lassen. Es gelte, Stille auszuhalten und bereit zu Bild: CDK

Tag der Kranken

Wichtig ist die Herzenshaltung: Anne Siegenthaler von CDK und Pfarrerin Monika Riwar (rechts) am Impulstag in Aarau.

sein, auch schwierigen Gesprächsinhalten zu begegnen. Wichtiger als die richtigen Worte zu finden, sei die Herzenshaltung. Eine Haltung, die signalisiere: ich bin offen für deine Erfahrungen, deine Probleme und Nöte.

Ein Gebet anbieten Der Krankenbesuch gelte seit jeher als christliche Tugend. Durch gutes Zuhören und Nachfragen könne man erfahren, wo das Gegenüber im persönlichen Glauben stehe. Hier gelte es, den anderen nicht überzeugen zu wollen, sondern die eigenen Erfahrungen zu bezeugen. «Wenn der Besuchte

meinen Glauben teilt, kann auf natürliche Weise ein Gebet, in der Bibel lesen oder zusammen eine Predigt anhören hineinfliessen», riet Monika Riwar. «In jedem Fall darf ich dem anderen anbieten, für ihn zu beten. Das Gebet bleibt nicht ohne Auswirkung!» Teilnehmende empfanden am Seminar die Mischung von Theorie und praktischen Übungen als hilfreich, um Hemmschwellen abzubauen. Ein solcher Tag helfe, Schritte zu wagen und gebe Laien sinnvolle Werkzeuge zur Hand. BEATRICE GOBELI www.cdkschweiz.ch

Der erste Sonntag im März, dieses Jahr also der 7. März, gilt seit 1939 als Tag der Kranken. Damals initiierte die TuberkuloseÄrztin Martha Nicati diesen Tag. Dieser Tag soll gute Beziehungen zwischen Gesunden und Kranken fördern. Ferner sollen Gesunde an die Pflichten gegenüber Kranken erinnert werden. Ihr Verständnis für die Bedürfnisse der Kranken soll gefördert werden. Zudem soll die Tätigkeit jener anerkannt werden, die sich beruflich oder privat für Patienten einsetzen. Setzen wir also am kommenden 7. März gegenüber Kranken ebenfalls ein Zeichen der Liebe, der Hoffnung und der Verbundenheit!

Glauben im Beruf Christen im Dienst am Kranken (CDK) unterstützt Mitarbeitende im Gesundheitswesen und in der Freiwilligenarbeit und ermutigt sie dazu, ihren christlichen Glauben im Berufsalltag authentisch zu leben. CDK ist ein Arbeitszweig von Campus für Christus Schweiz und ist mit der Healthcare Christian Fellowship International (HCFI) verbunden.


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WIRTSCHAFT

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Die Frauenfelder Stiftung Wetterbaum unterstützt und beschäftigt Sozialhilfebezüger

Ausgesteuerten ihren Lebenswert zurückgeben viel Geld in Beschäftigungsprogramme ein. Da die Stiftung Wetterbaum aber hauptsächlich «Ausgesteuerte» beschäftigt, bleiben die staatlichen Subventionsbeiträge bescheiden. Die Stiftung legt aber Wert darauf, ihren Beschäftigten einen leistungsabhängigen Teillohn auszurichten. «Es ist wichtig für die Leute, einen Teil ihres Einkommens selber zu finanzieren, es stärkt ihr Selbstwertgefühl», erklärt Hodel. Aktuell beschäftigt die Stiftung 20 Personen, darunter zwei IV-Rentner.

«Die Leute wissen oft gar nicht, was sie können oder schätzen sich selber falsch ein.» Dies ist aus Sicht von Michael Hodel, Co-Geschäftsleiter der Stiftung Wetterbaum, einer der Gründe, weshalb Menschen keine Arbeit mehr finden und von der Sozialhilfe abhängig werden. Mit Beratung und Arbeitsplätzen will sich «Wetterbaum» da einbringen, wo Staat und Wirtschaft an Grenzen stossen. Gemäss Michael Hodel besitzen einige Leute oft ungenügende handwerkliche oder soziale Fähigkeiten, um sich im Arbeitsleben durchzusetzen. Gerade diesen Menschen will die Stiftung Wetterbaum in der Werkstatt, im Bereich Haus und Umwelt oder im Kleiderladen mit Arbeitsplätzen eine Tagesstruktur und Lebenswert geben. Dazu stehen ihnen erfahrene

Sie leiten die Geschäfte der Stiftung Wetterbaum: Stefan Eggimann und Michael Hodel vor der Secondhand-Kleiderboutique.

Berufsleute wie Landwirte, Landschaftsgärtner oder Schreiner zur Seite. Für die Stiftung Wetterbaum ist es wichtig, gute Arbeit zu leisten und auch eigene Produkte zu kreieren, um Umsatz zu erzielen und Aufträge von der Wirtschaft zu erhalten.

Ein Treffen mit Folgen

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Manfred Kiener Er weitertes Team: Esther Reutimann, David Sommerhalder, Helena Gysin, Thomas Hanimann, Iris Muhl, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, www.jordibelp.ch

Bild: Rolf Frey

Michael Hodel und Stefan Eggimann, die beiden Geschäftsleiter der Stiftung, trafen sich bei einem Laufbahnseminar in Zürich, kannten sich aber schon. Stefan Eggimann, 31-jährig und frisch verheiratet, hatte sich im Studium zum Betriebsökonom im Rahmen seiner Diplomarbeit mit Sozialfirmen auseinandergesetzt. Michael Hodel, 33-jähriger Ehemann und Vater von drei Kindern, hatte damals «keine Ahnung von Sozialarbeit». Der gelernte Chemielaborant hatte während vier Jahren in der Pharmaindustrie gearbeitet und danach zusammen mit seiner Frau Susanne während fünf Jahren beim Institut für Gemeindebau und Weltmission (IGW) Theologie studiert. Auf acht Jahre Mitgründung und Mitarbeit beim Jugendgottesdienst Godi Frauenfeld folgten zwei Jahre als hauptamtlicher Pastor und Jugendleiter der Chrischona-Gemeinde Frauenfeld.

Von Chrischona unterstützt «Ich bin ein Pioniertyp und brauche hie und da neue Herausforderungen. Zu jenem Zeitpunkt hatte ich den Eindruck, Gott rede erneut zu mir», sagt Hodel über

seine damalige Situation. Er und Stefan Eggimann beschlossen, das Wagnis einer Sozialfirma einzugehen. Eggimann erstellte einen Businessplan. Hodel reduzierte sein Pastoren-Pensum anfangs 2007 auf 50 Prozent und bildete sich zum Sozialmanager FSSM weiter. «Die Chrischona-Gemeinde zahlte mir weiterhin das volle Gehalt und fieberte beim Projektaufbau mit. Es löste bei vielen Leuten einiges aus», freut sich Michael Hodel.

Start vor drei Jahren Im Juni 2007 ging es los, nachdem das Startkapital von 50 000 Franken dank Spenden und zinsloser Darlehen beisammen war. Die Leiter informierten die politischen Behörden. Im gemieteten Haus an der Zeughausstrasse 8 in Frauenfeld begann das Team, Werkstattund Büroräume einzurichten. Später kam ein Secondhand-Laden für Kleider dazu. Im Oktober wiesen Sozialämter der Stiftung erste Sozialhilfebezüger zu. Der Frauenfelder Sozialdienst stellte sich zuerst quer und überwies niemanden. Erst im Sommer 2008 stieg auch die Stadt Frauenfeld mit ersten Zuweisungen ein und zeigt sich bis heute erfreut.

Geringe Subventionen Das achtköpfige Team des Wetterbaums besteht aus Christen. Sie legen Wert auf biblische Werte wie Ehrlichkeit, Liebe und Barmherzigkeit, ohne missionarisch zu wirken. Der Kanton schiesst gemäss Hodel

Kontakte zur Wirtschaft Die Stiftung Wetterbaum unterstützt die ihr zugewiesenen Mitarbeitenden bei der beruflichen Integration. Die Platzierung im ersten Arbeitsmarkt ist jedoch nicht immer ein realistisches Ziel. Gute Kontakte zur Wirtschaft erhöhen die Chance, Mitarbeitende im ersten Arbeitsmarkt zu platzieren. Diese wolle man unbedingt weiter fördern.

Mehr Plätze schaffen Für die Zukunft sagen Prognosen gemäss Hodel eine Verdoppelung der Sozialfälle im Kanton Thurgau voraus. Die Stiftung will deshalb zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, um dieser Situation zu begegnen. Mit sinnvoller Arbeit in einem ermutigenden Umfeld sollen Menschen am Rand der Gesellschaft aufgebaut werden und neue Lebensfreude schöpfen. ROLF FREY

Bereiche der Stiftung Werkstatt: Fensterladen-Renovation, Messebau- und Industrieser vice. Haus und Umwelt: Gartenunterhalt, Umwelt- und Forstpflege, Liegenschafts- und Umzugsservice. Kleider und Co.: Secondhandshop, Waschen, Bügeln, Flicken. Öffungszeiten: Dienstag bis Freitag 9 bis 12 Uhr, 13.30 bis 18.30 Uhr, Samstag 9 bis 16 Uhr. Lichtblick: Unabhängiges, auf Freiwilligenarbeit basierendes Sozialprojekt für Einsätze in Haushalt, Kinderbetreuung und Alltagshilfe. www.wetterbaum.ch


LESERBRIEFE

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Wo sind die Anwälte der wehrlosen Kinder? «idea Spektrum» Nr. 8 – Diskussion zur eidgenössischen Abstimmung über die Tierschutzanwalt-Initiative Ich liebe Tiere und bin trotzdem nicht gleicher Meinung wie die Befürworter des Tieranwaltes. Sie denken wohl, sich so besser für die wehrlosen Tiere einzusetzen. Die Betonung liegt auf «wehrlos», und da stösst mir ein Vergleich sauer auf: Alljährlich werden laut Schätzungen der WHO weltweit 42 Millionen Abtreibungen durchgeführt. Das heisst, dass eine Riesenzahl der wehrlosesten Wesen, die es überhaupt gibt, getötet werden. Das bedeutet im Klartext, dass alle zwei Monate so viele werdende Menschen umgebracht werden, wie die Schweiz Einwohner hat (7 Millionen). Und sie können sich nicht im Geringsten dagegen wehren. Alles nur aus dem zynischen Grund, weil sie – warum auch immer! – unerwünscht sind. Solange es keine «Anwälte» gibt, die für diese wirklich unschuldigen Opfer auf die Barrikaden steigen, ist für mich die Forderung nach Tieranwälten nichts weiter als eine Ersatzhandlung unserer Gesellschaft, die seit Langem vergessen hat, was Liebe, Respekt vor dem Leben in jeder Form sowie Mitverantwortung für die Umwelt und den Nächsten bedeuten. Gerade wir Christen sollten uns viel mehr dafür einsetzen, dass

WWJD oder JWSID? Obwohl ich selber nie so ein Ding trug, finde ich das WWJD-Armband genial (What would Jesus do? Deutsch: Was würde Jesus tun?). Es stellt uns Christen in unserem Alltag stets die Frage, was wohl Jesus in dieser oder jener Situation tun würde. Es fordert mich dazu auf, innezuhalten und mir zu überlegen, wie ich mich jetzt als Christ wohl am besten verhalte und entscheide. Allerdings frage ich mich beim längeren Nachdenken mehr und mehr, ob das denn die richtige Frage sei. Stelle ich die rationale Frage «Was würde Jesus tun?», dann gehe ich doch eigentlich davon aus, dass Jesus nicht da ist. Jesus war demzufolge ein guter Mensch, der in der Vergangenheit ein vorbildliches Leben geführt hat, dem ich heute in meinem Alltag nacheifere. Mit anderen Worten mache ich Jesus so zum (toten) Gesetzbuch. Damit werde ich aber der Tatsache nicht gerecht, dass Jesus vom Tod auferstanden

PO LIT IK l 08/2010 ideaSchweiz

Tierschutzan Initiative für vom 7. März: Abstimmung Diskussion zur

bitte Pro: Christsein ll a st h auch im Ku

Kantonen wälte in den

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Die Initiative für Tierschutzanwälte wird auch unter engagierten Christen unterschiedlich beurteilt, wie die letzte Ausgabe gezeigt hat. in der Gesellschaft echte Veränderungen möglich werden. Denn wenn an diesem heuchlerischen «Gutmenschentum» einmal nachhaltige Verbesserungen in Gang kommen, dann sind sogenannte Tierschutzanwälte gar nicht mehr nötig. Oder wie es seit Jahrhunderten in der Bibel geschrieben steht (Sprüche 12,10): «Wer Gott gehorcht, kümmert sich um das Wohl seiner Tiere; wer Gott missachtet, hat kein Herz für sie!» KURT BAER, Riehen Zuerst der Schutz des Menschen. Da wir in der Schweiz bereits ein gründliches und sehr gutes Tierschutzgesetz haben, stimme ich ist und lebt. Dabei ist es doch gerade das, was unseren christlichen Glauben ausmacht, dass wir es nicht mit einem toten (Gesetz-) Buch zu tun haben, sondern mit einem lebendigen, liebenden Gott, einem auferstandenen Jesus, der uns in einer Beziehung durchs Leben führt. Wir müssen daher nicht rational fragen, was Jesus in einer bestimmten Situation tun würde. Wir können ihn direkt fragen: „Hey Jesus, was soll ich tun?“ Ich glaube übrigens, dass wir damit dem von Paulus formulierten Auftrag auf die Spur kommen, der da lautet: «Betet ohne Unterlass!» (1. Thessalonicher 5,17). Wer diese Gedanken als Pamphlet gegen das WWJD-Armband deutet, versteht mich falsch. Ich bin überzeugt, dass solche Gedächtnisstützen in unserem alltäglichen Glauben eine grosse Hilfe sind. Aber vielleicht könnte man das Armband in JWSID umbenennen. Ausgeschrieben: «Jesus, What Shall I Do?» (Jesus, was soll ich tun?) BEAT BRUGGER, Kleinandelfingen

gegen diese Initiative. Meines Erachtens müssten wir uns heute zuerst viel konsequenter und umfassender für den Schutz des Menschen einsetzen, bevor man für Tiere einen teuren Anwalt mit unseren Steuergeldern bezahlt. So gibt es zum Beispiel keinen Anwalt, der sich für die vielen, unschuldigen Fötusse einsetzt, welche abgetrieben werden. Auch beim Menschenhandel im Sexgewerbe schaut man lieber weg. Bis heute hat die Schweiz die Europakonvention, welche die Prostitution von Jugendlichen zwischen 16 und 18 Jahren verbietet, nicht ratifiziert, was dagegen 35 Mitgliedstaaten der EU schon erledigt haben. Dagegen werden in den meisten dieser Staaten die Tiere weit weniger geschützt als bei uns. Deshalb sollten wir uns vorerst für mehr Menschenwürde einsetzen. RUEDI STAUB, eremitierter Pfarrer, Jouxtens VD Unnötiger Misstrauensantrag. Die Nutztierhalter in der Landwirtschaft, welche mit den Tieren und von Tieren leben, sind in ihren eigenen Interessen für das Wohl ihrer Tiere besorgt. Nur gesunde, leistungsfähige Nutztiere sichern dem Tierhalter seine Existenz. Dabei ist die Zusammenarbeit mit dem Vertrauenstierarzt sowie den Veterinärbehörden unabdingbar. Diese sind für allfällige medizinische Behandlungen und die für die Gesundheit wichtigen Impfungen zuständig. Sie überwachen aber auch die Einhaltung der Tierschutzvorschriften. Ein Tierschutzanwalt, dem die Fachausbildung für die Tierhaltung fehlt, müsste aber auch unberechtigten Klagen oder reisserischen Berichten aus den Medien nachgehen, weil Tierschutz neu ein Offizialdelikt ist.

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Schmerzliche Erfahrung «idea Spektrum» Nr. 7 – «Die verlorene Tochter». Wenn Eltern zu Unrecht des sexuellen Missbrauchs beschuldigt werden Als wir dieses Porträt lasen, meinten wir tatsächlich, das wäre unsere eigene Geschichte. Genau gleich, nur zehn Jahre früher! Unsere Tochter ist jetzt 38 Jahre alt, und begonnen hat eben auch alles mit 18! Und zwar auch anlässlich ihrer Ausbildung. Auch sie wurde durch zwei Frauen, zwei Seelsorgerinnen, bei sich zu Hause aufgenommen. Auch ihr wurde jeglicher Kontakt mit dem Elternhaus untersagt. Wir fielen aus allen Wolken. Wir wurden kaum über scheinbar schrecklich Vorgefallenes im Leben unserer Tochter orientiert. Die Seelsorgerinnen wollten unbedingt herausfinden, warum unsere Tochter während oder offenbar schon vor Beginn der Ausbildung in Medikamentenabhängigkeit geriet. Der Grund musste in der Kindheit liegen. Demzufolge wurden ebenfalls insgesamt fünf Personen des sexuellen Missbrauchs angeklagt. Einige Zeit später distanzierte sich dann unsere Tochter von diesen früher gemachten Aussagen. Der Kontakt ist einigermassen wieder zustande gekommen, aber die Tochter ist verändert, und unsere Beziehung dadurch getrübt. Sie und wir alle leiden unter der ganzen Geschichte. Eine vollständige Heilung kann nur Gott bewirken. Das ist unsere Hoffnung. Auch uns half der christliche Glaube. Die tiefe Gewissheit, dass Gott allein die Wahrheit kennt, hat uns getragen bis zum heutigen Tag. EINE BETROFFENE MUTTER (Name und Adresse sind der Redaktion bekannt)

Dass es bei über 5 Millionen Nutztieren in der Schweiz zu einzelnen Verstössen gegen das Tierschutzgesetz kommt, ist nicht zu bestreiten. Diese können aber durch die mit Fachwissen ausgewiesenen Veterinärbehörden und Tierärzte besser und günstiger gelöst werden. In der Ostschweiz wurde ein Fischer zu Unrecht eingeklagt, weil er einen Hecht angeblich zu lange an der Angel zappeln liess, bevor er ihn an Land ziehen konnte. Dieser Fall, der unnötige Kosten und Image-Schaden verursachte, beweist, dass ein Tierschutzanwalt für Nutztierhalter, Fischer und die Tierärzte ein Misstrauensantrag darstellt und daher unnötig ist. ERNST WÜTHRICH, Belp


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Nachrichten

ideaSpektrum 9/2010

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Evangelische Zentralstelle: Eine Gleichsetzung nicht gerechtfertigt – Unterschiede berßcksichtigen

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Kann sich Kirche erneuern? =LHO GHU PHLVWHQ (YDQJHOLNDOHQ VHL HV MHGRFK SRVLWLY ]X DUEHLWHQ XQG QLFKW QXU QHJDWLY DXI GLH PR GHUQH *HVHOOVFKDIW XQG GLH NLUFKOL FKH 6LWXDWLRQ ]X UHDJLHUHQ 1DFK :RUWHQ +HPSHOPDQQV P VVWHQ GLH )UDJHQ GLH VLH DQ XQVHUH .LUFKHQ VWHOOHQ Ă…HUQVW JHQRPPHQ ZHUGHQ 'LH UHOLJL|VHQ %HG UIQLVVH DXI GLH VLH HLQJHKHQ GHXWHQ DXI 9HUQDFK OlVVLJWHV KLQ ,KU (QJDJHPHQW VWHOOW GLH .LUFKHQ YRU GLH )UDJH QDFK LK UHU HLJHQHQ (UQHXHUXQJVIlKLJNHLW XQG LKUHU 2IIHQKHLW JHJHQ EHU HL QHU KHXWLJHQ Ă„5HIRUPDWLRQ¡ DXV GHP *HLVW &KULVWL ´

ist Leiter der Evangelischen Zentralstelle fßr Weltanschauungsfragen in Berlin. Die Broschßre ist erhältlich zum Preis von 2,50 Euro (+ Porto) bei der EZW., Auguststr. 80, D-10117 Berlin, Tel. +49(0)30/ 28395211

Ein GroĂ&#x;teil der humanitären Aktionen bei der Jahrhundertkatastrophe kommt von Christen

Haiti: Die Teufelsanhänger helfen nicht

Erdbeben in Haiti

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Ăźber 3 Mio. Verletzte

Fotos: Hempelmann/idea/Kretschel; Johanniter/dpa

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300.000 Tote 1,5 Mio. Obdachlose

Voodoo-Priester bringen Tieropfer fßr Haiti 'HU 9RRGRR .XOW ZLUG DXFK DOV 5HOLJLRQ GHV 7HXIHOV EH]HLFK QHW (U VWDPPW DXV :HVWDIULND XQG KDW VHLQH :XU]HOQ LQ 6WDP PHVUHOLJLRQHQ XQG +H[HQNXOWHQ 0LW PDJLVFKHQ +DQGOXQJHQ VROO HV VHLQHQ $QKlQJHUQ P|JOLFK VHLQ 5DFKH ]X QHKPHQ XQG 0HQVFKHQ ]X 7RGH ]X EULQJHQ ,Q +DLWL YHUVDPPHOWHQ VLFK *HJQHU GHU IUDQ]|VLVFKHQ .RORQLDOKHUUVFKDIW ]X HLQHU 9RRGRR =HUHPRQLH 6LH PDUNLHUW QDFK $QJDEHQ HLQKHLPLVFKHU +LVWRUL NHU GHQ %HJLQQ GHV :LGHU Haiti religiÜs VWDQGV JHJHQ GLH IUDQ]|VLVFKH Einwohner 9 Mio. +HUUVFKDIW ZXUGH +DLWL XQDEKlQJLJ KDWWHQ 9RR Katholiken 54,7% GRR 3ULHVWHU HUQHXW 7LHURSIHU Baptisten 15,4% I U +DLWL JHEUDFKW 'HU GDPDOL Pfingstler 8,0% JH 6WDDWVSUlVLGHQW -HDQ %H andere Protestanten 5,2% WUDQG $ULVWLGH KDWWH HLQ KDOEHV -DKU ]XYRU GHQ 9RRGRR .XOW (Schätzungen zufolge praktizieren 75% der ]XU ]ZHLWHQ 6WDDWVUHOLJLRQ QH Bßrger okkulte Voodoo-Rituale, auch bei formaler ZugehÜrigkeit zu Kirchen) EHQ GHP .DWKROL]LVPXV HUNOlUW


Nachrichten

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ideaSpektrum 9/2010

Archäologen fanden „das bemerkenswerteste Bauwerk, das wir aus dieser Zeit haben“

Jerusalem: KĂśnig Salomos Stadtmauer entdeckt? $UFKlRORJHQ KDEHQ RIIHQEDU HLQ 6W FN GHU 6WDGWPDXHU GHV ELEOL VFKHQ .|QLJV 6DORPR LQ -HUXVDOHP JHIXQGHQ )RUVFKHU GHU +H EUlLVFKHQ 8QLYHUVLWlW OHJWHQ HLQHQ 7HLO GLHVHV %DXZHUNV DXV GHP VSlWHQ -DKUKXQGHUW YRU &KULVWXV RIIHQ 'HU 0HWHU ODQJH 0DXHUDEVFKQLWW DXI GHP 6WDGWEHUJ 2SKHO LVW VHFKV 0HWHU KRFK XQG VROLGH JHEDXW Ă…(V LVW GDV EHPHUNHQVZHUWHVWH %DXZHUN GDV ZLU ELVKHU DXV GLHVHU =HLW JHIXQGHQ KDEHQ´ HUNOlUWH GLH $UFKlR ORJLQ (LODW 0D]DU QDFK GHP )XQG ,Q GHU 0DXHU HQWGHFNWHQ GLH )RUVFKHU ]XGHP HLQ 7RUKDXV GLH hEHUUHVWH HLQHV HLQVW ]Z|OI 0H WHU KRKHQ :DFKWXUPV XQG HLQHV N|QLJOLFKHQ :DUHQODJHUV .HUD PLNVFKHUEHQ DXV GHP N|QLJOLFKHQ /DJHU EHVWlWLJHQ GHQ )RU VFKHUQ ]XIROJH GDVV GLH $QODJHQ LP VSlWHQ -DKUKXQGHUW YRU &KULVWXV HUULFKWHW ZXUGHQ ² DOVR ]XU =HLW .|QLJ 6DORPRV 'LH LP N|QLJOLFKHQ *HElXGH IUHLJHOHJWHQ ULHVLJHQ .HUDPLNJHIl‰H ² YHU PXWOLFK I U /HEHQVPLWWHO ² VLQG PLW ]XP 7HLO PHKU DOV HLQHP 0H WHU 'XUFKPHVVHU GLH JU|‰WHQ GLH MH LQ -HUXVDOHP HQWGHFNW ZXU GHQ $XI HLQHP GHU *HIl‰H ILQGHW VLFK HLQ 6LHJHODEGUXFN PLW GHQ :RUWHQ Ă…) U GHQ .|QLJ´ 'HU )XQG GLHVHU 6WDGWPDXHU EHVWlWLJW %HULFKWH DXV GHP HUVWHQ %XFK GHU .|QLJH LP $OWHQ 7HVWDPHQW

Hier wollen Forscher der Hebräischen Universität Reste der Stadtmauer von KÜnig Salomo in Jerusalem gefunden haben.

Das Statistische Jahrbuch 2010: Liberale Traditionskirchen brĂśckeln weiter ab

USA: Katholiken und Evangelikale gewinnen 'LH EHLGHQ JU|‰WHQ .LUFKHQ LQ GHQ 86$ HQWZLFNHOQ VLFK XQWHUVFKLHG OLFK :lKUHQG GLH U|PLVFK NDWKROL VFKH .LUFKH LKUH 0LWJOLHGHU]DKO LQ HL QHP -DKU XP NQDSS DXI 0LOOLRQHQ VWHLJHUQ NRQQWH YHUORU GLH PLWJOLHGHUVWlUNVWH HYDQJHOLVFKH .LU FKH ² GHU %XQG GHU 6 GOLFKHQ %DSWLV WHQ ² XQG VDQN DXI 0LO OLRQHQ 'DV JHKW DXV GHP M QJVWHQ -DKUEXFK GHU .LUFKHQ XQG UHOLJL|VHQ 6RQGHUJHPHLQVFKDIWHQ LQ 1RUGDPH ULND KHUYRU GDV GHU 1DWLRQDOH .LU FKHQUDW 1HZ <RUN YHU|IIHQWOLFKW KDW 'DULQ ZHUGHQ QDWLRQDO YHU WUHWHQH .LUFKHQ DXIJHI KUW 6LH KD

US-Kirchen: Gewinne und Verluste Gewinner:

Mitglieder

RĂśmisch-katholische Kirche

68,1 Mio.

+1,5%

Versammlungen Gottes (pfingstkirchlich)

2,9 Mio.

+1,3%

Kirche Gottes (pfingstkirchlich)

1,1 Mio.

+1,8%

Verlierer: SĂźdliche Baptisten

16,2 Mio. -0,24%

Evangelisch-Lutherische Kirche

4,6 Mio.

-1,6%

Presbyterianische Kirche (reformiert)

2,8 Mio.

-3,3%

Lutherische Kirche/Missouri Synode

2,3 Mio.

-1,9%

Episkopalkirche (anglikanisch)

2,1 Mio.

-2,8%

Vereinte Kirche Christi (UCC)

1,1 Mio.

-2,9%

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Foto: idea/Kretschel


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ideaSpektrum 9/2010

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Zahlreiche Werke schicken Experten und Hilfsgüter in das südamerikanische Land

Nach schwerem Erdbeben helfen Christen in Chile 1DFK HLQHP GHU VFKZHUVWHQ MH JH PHVVHQHQ (UGEHEHQ LQ &KLOH EHWHL OLJHQ VLFK ]DKOUHLFKH FKULVWOLFKH 2UJDQLVDWLRQHQ DQ GHU LQWHUQDWLR QDOHQ +LOIH %HL GHP %HEHQ DP )HEUXDU PLW HLQHU 6WlUNH YRQ DXI GHU 5LFKWHUVNDOD NDPHQ QDFK RIIL]LHOOHQ $QJDEHQ 6WDQG 0lU] PLQGHVWHQV 0HQVFKHQ XPV /HEHQ 5XQG 0LOOLRQHQ :RKQXQJHQ ZXUGHQ ]HUVW|UW %H UHLWV ZHQLJH 6WXQGHQ QDFK GHU .D WDVWURSKH PDFKWHQ VLFK 1RWKHOIHU DXV 'HXWVFKODQG DXI GHQ :HJ LQV .DWDVWURSKHQJHELHW 1DFK $QJDEHQ GHU FKULVWOLFKHQ +LOIVRUJDQLVDWLRQ +XPHGLFD .DXIEHXUHQ EUDFK GH UHQ *HVFKlIWVI KUHU :ROIJDQJ *UR GLUHNW YRQ VHLQHP ELVKHULJHQ (LQ VDW]ODQG +DLWL QDFK &KLOH DXI ,Q GHP .DULELNVWDDW KDWWH HLQ (UGEHEHQ DP -DQXDU ELV ]X 0HQ VFKHQOHEHQ JHIRUGHUW 1HEHQ *UR VHLHQ ZHLWHUH 0LWDUEHLWHU YRQ 0 Q FKHQ DXV QDFK 6 GDPHULND DEJHIOR JHQ GDUXQWHU ]ZHL bU]WH GLH ELV YRU NXU]HP QRFK LQ +DLWL LP (LQVDW] ZDUHQ KLH HV ,P *HSlFN KDEH GDV 7HDP 0HGLNDPHQWH I U GLH (UVWYHU VRUJXQJ YRQ ELV ]X 3DWLHQWHQ 'HU (LQVDW] HUIROJH LQ =XVDPPHQDU EHLW PLW GHU 3DUWQHURUJDQLVDWLRQ .LQGHUQRWKLOIH 'XLVEXUJ

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Chile 16,3 Mio. Bürger 73% Katholiken 15% Protestanten

Baptisten bitten um Gebet 8QWHUGHVVHQ KDEHQ GLH %DSWLVWHQ LQ &KLOH GD]X DXIJHUXIHQ GLH %H Y|ONHUXQJ LP *HEHW ]X XQWHUVW W ]HQ 'DV ZHOWZHLWH %DSWLVWLVFKH +LOIVZHUN N QGLJWH DQ GDVV PDQ ÅPLW DOOHQ .UlIWHQ´ GHQ /HLGHQGHQ LQ &KLOH KHOIHQ ZHUGH Die vom Erdbeben zerstörte Kathedrale von Chanco, 290 Kilometer südwestlich von der Hauptstadt Santiago

Weil Kinder nicht mehr draußen spielen, ist jetzt wieder die Rachitis auf dem Vormarsch

Zuviel Computerspielen macht Kinder krank )HUQVHKHQ XQG &RPSXWHUVSLHOH VLQG GDI U YHUDQWZRUWOLFK GDVV GHP )HUQVHKHU YHUEULQJHQ :LH GLH /RQGRQHU 7DJHV]HLWXQJ HLQH LP :HVWHQ IDVW DXVJHVWRUEHQH .LQGHUNUDQNKHLW ZLHGHU DXI Å7LPHV´ EHULFKWHW ZHUGHQ DOOHLQ LQ GHU (LQZRKQHU ]lK OHEW GLH 5DFKLWLV 6LH IlOOW YRU DOOHP GXUFK 9HUIRUPXQJHQ GHV OHQGHQ 6WDGW 1HZFDVWOH LQ 1RUGHQJODQG MlKUOLFK PHKU DOV QHXH .QRFKHQEDXV ² JHERJHQH %HLQH ² DXI XQG JHKW DXI .DO]LXP 5DFKLWLV )lOOH HQWGHFNW 'DV EHXQUXKLJW GLH 0HGL]LQHU 3URI 6L 0DQJHO ]XU FN $XVO|VHU LVW PHLVW HLQH 8QWHUYHUVRUJXQJ PLW 9LW PRQ 3HDUFH XQG 'R]HQW 7LP &KHDWKDP YRQ GHU GRUWLJHQ 8QLYHU DPLQ ' GDV GHU .|USHU VHOEVW SURGX]LHUW ZHQQ HU GHP 6RQQHQ VLWlW 3HDUFH Å.LQGHU EOHLEHQ KHXWH HKHU GULQQHQ XQG VSLHOHQ DP OLFKW DXVJHVHW]W LVW 'LH ÅHQJOLVFKH &RPSXWHU VWDWW DQ GHU IULVFKHQ /XIW 'DV So viel Zeit verbringen 15-jährige Deutsche I KUW GD]X GDVV LKU 9LWDPLQ ' 3HJHO .UDQNKHLW´ VXFKWH LP XQG IU KHQ -DKUKXQGHUW YLHOH .LQGHU LQ GXUFK 6PRJ QLHGULJHU LVW DOV IU KHU ´ &KHDWKDP LVW EH am Tag mit Computerspielen YHUGXQNHOWHQ ,QGXVWULHVWlGWHQ KHLP $NWX VW U]W GDVV GLH =DKO GHU .LQGHU PLW 5D Jungen: Mädchen: HOO EHREDFKWHQ :LVVHQVFKDIWOHU GDVV VLFK FKLWLV ² HLQHU OHLFKW YHUPHLGEDUHQ .UDQN mehr als 2,5 Stunden 39,0% 12,6% GLH .UDQNKHLW ZLHGHU XQWHU .LQGHUQ LQ KHLW ² VWHLJW )U KHU KlWWH PDQ LKQHQ 1-2,5 Stunden 29,8% 18,6% UHJHOPl LJ /HEHUWUDQ JHJHEHQ DEHU GDV *UR EULWDQQLHQ DXVEUHLWHW 'HU 6PRJ LVW ]ZDU YHUVFKZXQGHQ DEHU GLH +HUDQZDFK unter 1 Stunde: 14,9% 25,0% VHL KHXWH NDXP QRFK GHU )DOO ,Q]ZLVFKHQ VHQGHQ NRPPHQ ]X ZHQLJ DQV 7DJHVOLFKW Gelegentlich oder nie: 16,4% 44,0% ZLUG LQ *UR EULWDQQLHQ HUZRJHQ 9LWDPLQ ZHLO VLH 6WXQGHQ EHU 6WXQGHQ YRU GHP ' EHVWLPPWHQ 1DKUXQJVPLWWHOQ N QVWOLFK Quelle: Der Spiegel &RPSXWHU PLW GHU 6SLHOHNRQVROH RGHU KLQ]X]XI JHQ HWZD GHU 0LOFK Foto: AP


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ideaSpektrum 9/2010

RĂźckblick auf eine ungewĂśhnliche BischĂśfin und EKD-Chefin

„Wir sind doch evangelisch“ Kein hĂśchster Repräsentant der evangelischen Volkskirche in Deutschland hat bislang so kurz amtiert und keiner wurde so kontrovers beurteilt wie Margot KäĂ&#x;mann, ganze 120 Tage im Amt. Während die grĂźn-alternative „tageszeitung“ (taz,Berlin) schrieb: „KäĂ&#x;mann bewegte in ihrer Amtszeit mehr als ihr Vorgänger (Wolfgang Huber) in sechs Jahren“, meinte die „Rheinische Post“: Die Amtszeit der Ratsvorsitzenden der EKD sei „glĂźcklos“ gewesen. So habe die russisch-orthodoxe Kirche nach ihrer Wahl die Gespräche mit der EKD abgebrochen, die Polemik KäĂ&#x;manns gegen den Afghanistan-Einsatz habe provoziert und ihre Schelte fĂźr den Papst die Katholiken erzĂźrnt. Ein RĂźckblick nicht nur auf die letzten Tage.

Von Helmut Matthies

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Christ & Leben

ideaSpektrum 9/2010

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Alle vier Töchter von Margot Käßmann (51) – von links nach rechts: Esther (18), Lea (23), Sarah (27) und Hanna (23) – nahmen an der Pressekonferenz teil, bei der sie ihren Rücktritt von ihren hohen kirchlichen Ämtern begründete. Sie bleibt Pastorin der hannoverschen Landeskirche.

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Eine in mehreren Zeitungen abgebildete Karikatur. Offiziell hat die katholische Kirche jedoch ihr Bedauern über den Rücktritt von Frau Käßmann ausgedrückt.

Christ & Leben

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Lehren aus dem Rücktritt: Jetzt muss über die Autorität der Schrift geredet werden

Für eine tabufreie Generaldebatte über die Kirche Von Joachim Cochlovius

Der A Der D Autor, utor Pastor Pastor Dr. Joachim Cochlovius (Walsrode), ist 1. Vorsitzender des Gemeindehilfsbundes (ein Zusammenschluss von mehr als 500 theologisch konservativen Gemeinden, Pastoren und „Laien“)

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Christ & Leben

ideaSpektrum 9/2010

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Der bisherige Stellvertreter von Käßmann wird vermutlich im November ihr Nachfolger

Der amtierende EKD-Chef ist „links und fromm“ Von Tobias-Benjamin Ottmar (U LVW VR]LDOSROLWLVFK VHKU HQJD JLHUW ZDV GLH PHKUKHLWOLFK SROL 1LNRODXV 6FKQHLGHU LVW NHLQ .DUULH WLVFK HKHU OLQNVRULHQWLHUWH (.' UHPHQVFK *OHLFKZRKO KDWWH HU VFKRQ 6\QRGH ]X VFKlW]HQ ZHL 2E GLH LQ MXQJHQ -DKUHQ GDV =LHO GLH .LUFKH 'LVNXVVLRQ XP %DQNHQ %RQXV ]X YHUlQGHUQ 'DPDOV DOV HU PLW - U ]DKOXQJHQ GLH .RQVHTXHQ]HQ JHQ 7KLHVERQHQNDPS - UJHQ )OLHJH QDFK GHU )LQDQ]NULVH RGHU GLH 6RU XQG :ROIJDQJ :DOOULFK LP 3UHGLJHU JH XP +DUW] ,9 (PSIlQJHU ² EHL VHPLQDU :XSSHUWDO GLH Å6FKXOEDQN´ GLHVHQ 7KHPHQ PHOGHW VLFK GHU GU FNWH IDVVWHQ VLH ]XVDPPHQ GHQ 5KHLQOlQGHU UHJHOPl LJ ]X :RUW (QWVFKOXVV GLH .LUFKH DXI]XPL ,Q GHQ OHW]WHQ -DKUHQ LVW HV VFKHQ *HSUlJW YRQ GHU HU %HZH 6FKQHLGHU JHOXQJHQ GLH XQWHU JXQJ ZROOWHQ VLH TXDVL GHQ $XIVWDQG VFKLHGOLFKHQ 6WU|PXQJHQ LQ GHU YRQ XQWHQ SUREHQ Å0LW ' VVHOGRUI UKHLQLVFKHQ .LUFKH ZHLWJHKHQG GHP 6LW] GHV /DQGHVNLUFKHQDPWHV ]XVDPPHQ]XEULQJHQ $NWXHOOVWHV $QP G 5HG ZROOWH LFK VR ZHQLJ %HLVSLHO LVW GDV LQ GLHVHP -DKU ZLH P|JOLFK ]X WXQ KDEHQ XQVHUH EHVFKORVVHQH 3DSLHU Å0LVVLRQD (LQVWHOOXQJ ZDU %OHLEW LKU PDO LQ ULVFK 9RONVNLUFKH VHLQ´ GDV GLH ' VVHOGRUI ZLU UHJHOQ GLH 6DFKHQ UKHLQLVFKH 6\QRGH HLQVWLPPLJ VFKRQ VHOEHU « ´ VDJWH 6FKQHLGHU YHUDEVFKLHGHWH YRU ]ZHL -DKUHQ LQ HLQHP +|UIXQN Glaube muss an die 1. Stelle EHLWUDJ 'RFK HV NDP JDQ] DQGHUV $XFK ZHQQ 6R]LDOSROLWLN XQG 7KLHVERQHQNDPS ZXUGH &KHI (WKLN I U GHQ 5KHLQOlQGHU ² GHU DXV GHU .LQGHUQRWKLOIH )OLHJH JLQJ HLQHU 6WDKODUEHLWHUIDPLOLH VWDPPW ² VFKRQ IU K LQV )HUQVHKHQ XP GRUW ZLFKWLJH 7KHPHQIHOGHU VLQG GHU VHLQH K|FKVW XPVWULWWHQH 7KHRORJLH ]X YHUWUHWHQ :DOOULFK LVW KHXWH $XV *ODXEH PXVV DXV VHLQHU 6LFKW VWHWV DQ HUVWHU 6WHOOH VWHKHQ 'DV /HEHQ ODVVH ODQGVSIDUUHU LQ 6WRFNKROP 8QG VLFK ÅQXU DXI -HVXV &KULVWXV DOOHLQ 6FKQHLGHU" 'HU 7KHRORJH GHU VLFK VHOEVW PLW ÅOLQNV XQG IURPP´ NRUUHNW EHJU QGHQ´ VWHOOWH HU LQ HLQHP LGHD ,QWHUYLHZ NODU 'LH DXI -HVXV EH EH]HLFKQHW VLHKW VWHKW SO|W]OLFK DQ JU QGHWH +RIIQXQJ DXI GLH (ZLJNHLW GHU 6SLW]H GHU (.' 1DFK GHP EHNDP EHVRQGHUH %HGHXWXQJ DOV LP 5 FNWULWW YRQ )UDX .l PDQQ LVW HU )HEUXDU GHVVHOEHQ -DKUHV GLH M QJVWH DOV ELVKHULJHU 6WHOOYHUWUHWHU ELV ]XU 7RFKWHU 0HLNH DQ /HXNlPLH VWDUE 1HXZDKO GHV (.' &KHIV DXI GHU 6HLWGHP LVW GDV (KHSDDU 6FKQHLGHU (.' 6\QRGH LP 1RYHPEHU ]X QlFKVW DPWLHUHQGHU 5DWVYRUVLW]HQGHU LPPHU ZLHGHU DXFK DOV *HVSUlFKV SDUWQHU JHIUDJW ZHQQ HV XP 7KHPHQ Keine Übergangslösung? ZLH 7UDXHUEHZlOWLJXQJ JHKW 'DVV VHLQ QHXHV $PW PHKU DOV HLQH 6HLQH JHLVWOLFKH 3UlJXQJ EHNDP hEHUJDQJVO|VXQJ VHLQ N|QQWH 6FKQHLGHU LP &9-0 :lKUHQG VHL GDI U JLEW HV PHKUHUH *U QGH QH (OWHUQ NHLQHQ %H]XJ ]XU .LUFKH 'HU )X EDOOIDQ JLOW DOV ZDUPKHU KDWWHQ ZXUGH HU LPPHU QHXJLHULJHU ]LJ ERGHQVWlQGLJ XQG NULWLNIl DXI *RWW Å'LH %LEHO OLH PLFK QLFKW KLJ +LHU LVW HU HLQ 6\PSDWKLHWUl PHKU ORV´ VFKULHE HU LQ HLQHP JHU ZDV DXFK GDV :DKOHUJHEQLV LGHD .RPPHQWDU 6FKQHLGHU HQW EHL GHU OHW]WHQ (.' 6\QRGH EH VFKLHG VLFK I U HLQ /HEHQ DOV &KULVW ZHLVW ]ZHLWEHVWHV (UJHEQLV HLQHV XQG EDOG DXFK I U HLQ 7KHRORJLHVWX .LUFKHQOHLWHUV KLQWHU .l PDQQ GLXP GDV HU LQ :XSSHUWDO *|WWLQ Foto: privat

Präses Schneider und seine Frau Anne

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Wo manche Mängel sehen ) U SROLWLVFK NRQVHUYDWLYH 3URWHV WDQWHQ LVW 6FKQHLGHU IUHLOLFK RIW ]X SROLWLVFK ² XQG ]X OLQNV 0DQFKH (YDQJHOLNDOH KDEHQ LKUH 3UREOHPH PLW LKP ZHLO HU DXV LKUHU 6LFKW EHLP 7KHPD +RPRVH[XDOLWlW ]X SURJUHVVLY LVW XQG EHLP /HEHQV VFKXW] EHLVSLHOVZHLVH EHL GHU (P EU\RQHQIRUVFKXQJ ]X ZHQLJ )ODJ JH ]HLJW 1HJDWLY LQ (ULQQHUXQJ JHEOLHEHQ LVW DXFK GHU :LUEHO XP GLH $EVHW]XQJ GHU 3IDUUHU 5RODQG XQG 'LHWULFK 5HXWHU GLH 6FKQHLGHU PLW ]X YHUDQWZRUWHQ KDWWH 9RQ Å0REELQJ LQ GHU .LUFKH´ ZDU GD PDOV GLH 5HGH +HXWH WDXFKW GHU 9RUZXUI LQ lKQOLFKHU :HLVH ZLHGHU DXI ZHQQ HV XP GHQ 8PJDQJ PLW GHQ UKHLQLVFKHQ :DUWHVWlQGOHUQ ² DOVR 3IDUUHUQ GLH NHLQH *HPHLQGH RGHU )XQNWLRQVVWHOOH KDEHQ ² JHKW 'HU]HLW ODXIHQ PHKUHUH .ODJHQ JH JHQ HLQ YRQ GHU /DQGHVNLUFKH HLQJHI KUWHV $XVZDKOYHUIDKUHQ

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Theologie

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Serie „Argumente gegen den Unglauben“ (2): Die großen Religionsunterschiede

Die Religionen sind nicht gleich Atheisten und Religionskritiker haben derzeit eine größtmögliche öffentliche Resonanz. Mal werden Glaubensgrundsätze bekämpft, mal wird der Einfluss des Christentums kritisiert. In einer Serie untersucht der evangelische Theologe Klaus Baschang (Karlsruhe) die Argumente des Atheismus. In der zweiten Folge geht es um die BeBASC BASCHANG SCHANG NG hauptung, dass alle Religionen gleich seien, und um die Kritik an der Mission.

² 7UDQVSDUHQ] 'LH FKULVWOLFKH 0LVVLRQ LVW EHZLUNW GDVV GDV 7KHPD MHW]W DXFK LP .R HLQ %HLWUDJ ]X GLHVHU SROLWLVFKHQ .XOWXU DOLWLRQVYHUWUDJ GHU FKULVWOLFK OLEHUDOHQ 5H $OOH 5HOLJLRQHQ VLQG JOHLFK 0LVVLRQ PLVV JLHUXQJ DXIJHQRPPHQ XQG GXUFK GHQ Auch andere Religionen DFKWHW GLHVH (UNHQQWQLV 6LH KDW GHQ .ROR &'8 )UDNWLRQVFKHI 9RONHU .DXGHU LP sollten nichts verbergen QLDOLVPXV XQWHUVW W]W XQG JHZDFKVHQH %XQGHVWDJ ]XU 6SUDFKH JHEUDFKW ZXUGH 'DV 7UDQVSDUHQ]JHERW PXVV GDQQ DEHU .XOWXUHQ ]HUVW|UW 6LH WUHLEW LPPHU QRFK Die Unterschiede sind groß 8QIULHGH LQ GLH :HOW -HGHU 0HQVFK PXVV DXFK I U DQGHUH 5HOLJLRQHQ LQ XQVHUHP 'LH 5HOLJLRQHQ VLQG NHLQHVZHJV I U VLFK HQWVFKHLGHQ RE HU HLQHU 5HOLJLRQ /DQGH JHOWHQ (V PDFKW 6LQQ ZHQQ VLFK DQJHK|UHQ ZLOO XQG ZHOFKHU GDQQ 0LVVL GLH .LUFKHQ PLW GHP 6WDDW ]XVDPPHQ GD JOHLFK 6FKRQ HLQ HLQIDFKHU %OLFN PDFKW GLH 8QWHUVFKLHGH NODU 'LH JUR HQ IHUQ|VW I U HLQVHW]HQ GDVV I U PXVOLPLVFKH .LQ RQ GDUI QLFKW PHKU VHLQ OLFKHQ 5HOLJLRQHQ GHV %XGGKLVPXV XQG GHU HLQ 5HOLJLRQVXQWHUULFKW DQJHERWHQ +LQGXLVPXV VWLPPHQ LQ GHU /HKUH YRQ GHU ZLUG GHU GHQ 9RUDXVVHW]XQJHQ XQVHUHV *UXQGJHVHW]HV HQWVSULFKW .RUDQVFKXOHQ HZLJHQ :LHGHUJHEXUW GHU 6HHOHQ 5HLQNDU QDWLRQ EHUHLQ 6LH NHQQHQ ZHGHU $QIDQJ LQ +LQWHUK|IHQ G UIHQ QLFKW VHLQ (EHQ QRFK (QGH GHU =HLW %HL -XGHQWXP &KUL IDOOV LVW HV VLQQYROO 3UHGLJW LQ GHXWVFKHU 6SUDFKH LQ GHQ 0RVFKHHQ ]X IRUGHUQ :LU VWHQWXP XQG ,VODP LVW GDV DQGHUV 'LHVH Auch wir dürfen werben KDEHQ HLQ OLQHDUHV ]LHOJHULFKWHWHV =HLWYHU DQGHUHQ ZROOHQ ZLVVHQ ZDV GRUW JHSUH ,Q GHU JOREDOHQ ,QIRUPDWLRQVJHVHOO GLJW ZLUG %HLGH )RUGHUXQJHQ KDEHQ ]XU VWlQGQLV 'DUXP LVW LQ LKUHP .XOWXUNUHLV VFKDIW ZHUGHQ GLH 0HQVFKHQ 7DJ I U 7DJ )ROJH GDVV EHL XQV LQ 'HXWVFKODQG GDI U GLH 1DWXUZLVVHQVFKDIW HQWVWDQGHQ ² 'HU PLW 1DFKULFKWHQ $XIUXIHQ 8PIUDJHQ JHHLJQHWH /HXWH QDFK GHQ 0D VWlEHQ DXV %XGGKLVPXV LVW HLQH :HLVKHLWVOHKUH RKQH 6WHOOXQJQDKPHQ EHUVFK WWHW ,QIRUPDWLR JHELOGHW ZHUGHQ GLH DXFK I U GLH $XVELO *RWWHVYRUVWHOOXQJ 6HLQH $QKlQJHU ZROOHQ QHQ VLQG GDV 7UHLEPLWWHO GHU PRGHUQHQ GXUFK VSLULWXHOOH hEXQJHQ LQQHUH 9ROONRP GXQJ GHU VWDDWOLFKHQ /HKUHU XQG GHU *HVHOOVFKDIW $XVJHUHFKQHW &KULVWHQ VROO FKULVWOLFKHQ *HLVWOLFKHQ JHOWHQ :LU PHQKHLW XQG (LQVLFKW HUODQJHQ XP VR LQ WHQ GDUDQ QLFKW WHLOKDEHQ G UIHQ" .XULRV &KULV WHQ KDEHQ QLFKWV ]X YHUEHUJHQ 'DU hEHUHLQVWLPPXQJ PLW GHP .UHLVODXI GHU 0LVVLRQ LVW QLFKWV DQGHUHV DOV :HUEXQJ XP HUZDUWHQ ZLU DXFK YRQ DQGHUHQ GDVV :HOW ]X NRPPHQ 'HU %XGGKLVPXV YHUOHJW I U GHQ *ODXEHQ :DUXP VROOWH VLH YHUER VLH LKUH .DUWHQ DXI GHQ 7LVFK OHJHQ :HQQ DOVR GDV +HLO LQ GDV ,QQHQOHEHQ GHU 0HQ WHQ VHLQ" :HU ZLUEW JLEW $XVNXQIW EHU VFKHQ 'HPJHJHQ EHU LVW GHU +LQGXLVPXV ZLU VROFKHV IRUGHUQ I|UGHUQ ZLU JHUDGH VLFK VHOEVW :HU 0LVVLRQ WUHLEW VWHOOW VLFK QLFKW GLH $XVEUHLWXQJ GHV ,VODP HLQH 9LHOJ|WWHU 5HOLJLRQ PLW VHKU YHU GHQ NULWLVFKHQ )UDJHQ GHV 3XEOLNXPV VFKLHGHQHQ $XVSUlJXQJHQ XQG RIIHQHQ Der Skandal der :DV VROOWH GDUDQ VFKOHFKW VHLQ" 6FKOHFKW 5lQGHUQ (V JLEW NHLQ JHPHLQVDPHV *ODX Christenverfolgung ZLUG HV ZHQQ 5HOLJLRQ DOV *HKHLPE QGH EHQVEHNHQQWQLV ,PPHU QHXH *|WWHU ² HWULHEHQ ZLUG ,Q 'LH /DJH GHU &KULVWHQ LQ DXFK WLHUlKQOLFKH ² ZHUGHQ HUIXQGHQ XP 'L OHL LQ 6FKPXGGHOHFNHQ EHWULHEHQ ZLUG ,Q PXVO PXVOLPLVFKHQ /lQGHUQ LVW HLQHU GHPRNUDWLVFKHQ GHQ 0HQVFKHQ +DOW ]X JHEHQ ² %HLGHQ EHGU EHGU FNHQG 'LH (.' KDW *HVHOOVFKDIW GDUI GDV IHUQ|VWOLFKHQ 5HOLJLRQHQ HLJQHW GDUXP GHQ GHQ 6RQQWDJ 5HPLQLVFHUH QLFKW SDVVLHUHQ 'LH 3R JUR H 8QVLFKHUKHLW EHU GLH =XNXQIW GHV DP )HEUXDU OLWLN IRUGHUW ² PLW 5HFKW PHQVFKOLFKHQ 6HLQV %HLGH VLQG VFKOHFKWHU ]XP ]XP Å7DJ GHU EHGUlQJWHQ 1lKUERGHQ I U GLH 9RUVWHOOXQJ YRQ GHU XQG XQG YHUIROJWHQ &KULVWHQ´ IUHLHQ 3HUV|QOLFKNHLW XQG (LJHQYHUDQWZRU HUN HUNOlUW (U KDW VHLQHQ 1D WXQJ HLQHV 0HQVFKHQ %HLP +LQGXLVPXV PH PHQ YRQ GHP 3VDOP NRPPW GDV DXVJHSUlJWH .DVWHQV\VWHP Å* Å*HGHQNH +HUU DQ GHL KLQ]X GDV I U XQVHU ZHVWOLFKHV 'HQNHQ QH QH %DUPKHU]LJNHLW XQG DEVROXW XQJHUHFKW LVW 0DQ NDQQ QLFKW EH DQ DQ GHLQH * WH ´ 3V VWUHLWHQ GDVV HV LQ EHLGHQ IHUQ|VWOLFKHQ (V JLEW NDXP HL 5HOLJLRQHQ 0HQVFKHQ XQG 0HQVFKHQJUXS Q QHQ %LVFKRI RGHU .LU SHQ PLW WLHIHU 5HOLJLRVLWlW JLEW 'LH 8QWHU F FKHQSUlVLGHQWHQ GHU VFKLHGH OLHJHQ QLFKW LQ GHQ 0HQVFKHQ XQG E EHL HLQHP %HVXFK LQ LKUHQ LQQHUHQ (LQVWHOOXQJHQ 6LH OLHJHQ LQ HLQHP PXVOLPLVFKHQ GHQ 5DKPHQEHGLQJXQJHQ GLH HLQH 5HOLJL RQ I U GLH 0HQVFKHQ EHUHLWKlOW 8QG GLHVH In deutschen Magazinen ist /DQG QLFKW DXI GHQ 6NDQGDO GHU &KULVWHQ VLQG HEHQ H[WUHP XQWHUVFKLHGOLFK 'HU 9HU in den letzten Jahren häufig zum Atheismus Stellung ge- YHUIROJXQJ KLQJHZLH JOHLFK NDQQ QLFKW EHJU QGHQ GDVV 0LVVLRQ nommen worden. VHQ KlWWH 6LH KDEHQ QLFKW PHKU VHLQ GDUI

Es wird behauptet:

2

4

Das sind die Argumente dagegen:

1

3

Foto: Baschang/idea


Theologie

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Mission hilft in vielen Ländern medizinisch, schulisch und auch bei Katastrophen. Das Foto zeigt die Liebenzeller Missionarin Damaris Rostan beim Unterricht in Malawi (Südostafrika).

... und noch viel mehr vom Islam 'HPJHJHQ EHU KDW GHU ,VODP LP .RUDQ HLQH HLJHQH XQG JHJHQ EHU -XGHQWXP XQG &KULVWHQWXP QHXH %DVLV VHLQHV *ODXEHQV (U YHUHKUW -HVXV DOV 3URSKHW OHXJQHW DEHU VHLQH $XIHUVWHKXQJ XQG VHLQH *RWWHVVRKQVFKDIW 'HU ]HQWUDOH 8QWHUVFKLHG GDUI QLFKW NOHLQJH UHGHW ZHUGHQ 'HU ,VODP LVW QLFKW QXU HLQH 5HOLJLRQ HU LVW YHUEXQGHQ GDPLW HLQ SROLWL VFKHV 6\VWHP HLQ ZLUWVFKDIWOLFKHV XQG HLQ 5HFKWVV\VWHP 0DQ PDJ GHQ ,VODPLVPXV DOV VFKOLPPH $ELUUXQJ YHUVWHKHQ ZDV EULJHQV YLHOH 0XVOLPH HEHQVR VHKHQ )DNW EOHLEW DEHU GDVV GLH 0LVVLRQ GHV ,VODP QLFKW ZLH GLH FKULVWOLFKH DXI GLH +HU]HQ GHU 0HQVFKHQ DXVJHULFKWHW LVW 6LH ZLOO GLH (UREHUXQJ QLFKWLVODPLVFKHU *HELHWH HUUHLFKHQ 'DEHL ZLUG GLH $QZHQGXQJ YRQ *HZDOW QLFKW DXV JHVFKORVVHQ DXFK QLFKW GLH DEVLFKWOLFKH 7lXVFKXQJ XQG ,UUHI KUXQJ GHU 1LFKWPXVOL PH 'LH $EZHQGXQJ YRP ,VODP ]X HLQHU DQGHUHQ 5HOLJLRQ RGHU LQ GLH 5HOLJLRQVORVLJ NHLW LVW PLW GHU 7RGHVVWUDIH EHGURKW GHQQ GLH UHOLJL|V SROLWLVFKH *HPHLQVFKDIW GHU 0XVOLPH LVW ZLFKWLJHU DOV GLH )UHLKHLW GHV ,QGLYLGXXPV 'LHVH 8QWHUVFKLHGH G UIHQ QLFKW KLQGHUQ PLW 0XVOLPHQ LQ JXWHU 1DFK EDUVFKDIW ]X OHEHQ 'DV NDQQ DEHU QXU JHOLQ JHQ ZHQQ ZHVHQWOLFKH 8QWHUVFKLHGH QLFKW WRWJHVFKZLHJHQ ZHUGHQ 6R KDW ] % GLH .LUFKH ]X DOOHQ =HLWHQ UHOLJL|VH (QWKXVL DVWHQ GDYRU JHZDUQW GDV 0DUW\ULXP ]X HU Foto: Liebenzeller Mission

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Eine BischĂśfin fährt betrunken Auto, ein Ministerpräsident lässt sich vertrauliche Gespräche mit Firmenvertretern bezahlen und ein reicher Konzernchef hinterzieht Steuern – immer wieder enttäuschen Personen des Ăśffentlichen Lebens mit ihrem Verhalten viele Menschen. Wie sollten Spitzenleute mit Fehlern umgehen? idealisten.net hat sich umgehĂśrt! Nicht mit zwei MaĂ&#x;stäben messen „Menschen suchen nach Orientierung und Richtung und wenden dabei ihre Augen sehr stark auf Personen, die Verantwortung tragen! Vorbild sein hat fĂźr mich persĂśnlich jedoch nicht so sehr etwas mit ,fehlerlosem’ Verhalten zu tun, sondern eher mit einem entsprechenden Umgang damit. Wir sind alle nicht gefeit vor einem Leben ohne Fehler. Was fĂźr eine geniale MĂśglichkeit bietet eine Position mit Einfluss und Verantwortung, Menschen zu zeigen, wie man mit Fehlern richtig umgehen kann! Doch bei alledem sollten wir auch nicht vergessen, den Blick prĂźfend auf uns selbst zu richten: Wo haben wir eine Vorbildfunktion? Und werden wir dieser immer gerecht? Wir sind schnell dabei, kleinere und grĂśĂ&#x;ere Fehltritte von anderen zu kritisieren und zu verurteilen. Wir suchen die Splitter im Auge des anderen und vergessen die Balken in unserem eigenen. Wir tendieren dazu, mit zweierlei MaĂ&#x; zu messen. Das ist in meinen Augen nicht richtig!“ Rebecca Howes (25), Krankenpflegerin aus Heidesee (Brandenburg)

Wir verurteilen zu schnell „Wir brauchen Vorbilder, ob jung oder alt, ob Christ oder Nichtchrist! Wir brauchen Menschen, die uns gelingendes Leben vorleben und helfen, Orientierung zu finden. Verantwortungsträger und Personen des Ăśffentlichen Lebens werden dabei an einem besonderen MaĂ&#x; der Vorbildlichkeit gemessen. Oft schauen wir mehr auf ihr Verhalten als auf unseres und beurteilen bzw. verurteilen sie meines Erachtens viel zu

schnell. Dabei legen wir ein MaĂ&#x; an, das einen Fehltritt um einiges schwerer wiegen lässt als alles das, was eine Person an Positivem geleistet hat. Ich frage mich, ob wir von diesen Menschen nicht etwas Unmenschliches erwarten? Und wie gehen wir mit christlichen Verantwortungsträgern um? Wir haben ein Bild fĂźr ethisch korrektes Verhalten, aber dies macht doch noch keinen Christen aus! Christsein heiĂ&#x;t fĂźr mich, unter dem Licht der Vergebung zu leben. Und so denke ich, wĂźrde es zu uns Christen besser passen, Ăśfters einmal Fehltritte Ăśffentlich zu g bekennen und einander zu vergeben. Diesen Akzent sollte christliches Leben in unsere Gesellschaft hineintragen!“ Stephanie Schafhirt (28), Gemeindepädagogin aus MĂźnzenberg/Mittelhessen

Wir haben mehr Verantwortung „Frau KäĂ&#x;mann hat mit ihrem Verhalten enttäuscht. Aber muss ein Fehlverhalten stets zum RĂźcktritt fĂźhren? Die Antwort in Sachen Vorbild gibt Jesus: Auf die Vergebung der SĂźnde folgt(e) stets ein: ,SĂźndige fortan nicht mehr!’. Allerdings sollte man das Fehlverhalten eines Vorbildes nicht eilig mit ,jeder ist SĂźnder’ relativieren. Das wäre grob fahrlässig. Denn das verneint Verbindlichkeit und bei Christen zudem die Rechtschaffenheit. Viele haben hĂśhere Erwartungen an die Moral von Christen. Aber haben sie wirklich ,mehr’ Verantwortung als andere Menschen? Ja, das haben sie, weil sie im Bewusstsein leben, ,erlĂśste SĂźnder’ zu sein, und in der Nachfolge Jesu leben. Die Freiheit des Christen ruft in Verantwortung. Dabei hat der Christ aber auch

das Vorrecht, in der Diskussion um Personen – die ihrer Vorbildfunktion nicht gerecht wurden – Aufrichtigkeit und Barmherzigkeit zu Ăźben. Das heiĂ&#x;t, man sollte das Falsche falsch nennen, aber auch gleichzeitig mit ganzem Herzen fĂźr den Gefallenen beten. Tobias Pechmann (26), Student der Politikwissentschaften aus Marburg

Jeder ist ein Vorbild „Eigentlich ist jeder ein Vorbild. Es fängt in der Familie an, geht weiter Ăźber die Schule, Gemeinde, Verein bis hin zur Politik oder ähnlichem. Je hĂśher die Position ist, desto mehr steht man unter Beobachtung und desto schneller werden einem Fehler angekreidet. Und dieses Fehlerankreiden ist fĂźr mich der springende Punkt. Oftmals ist es so, dass bei der geringsten Sache die Leute gleich in eine Schublade gesteckt werden und man vielleicht nichts mehr mit ihnen zu tun haben will. Ich denke jedoch, man sollte erst mal schauen, wie der Betroffene zu seinem Fehler steht. Unter Vorbild verstehe ich Personen, von denen ich lernen kann und die mich prägen. Ich kann auch aus den Fehlern meines Vorbildes lernen bzw. davon, wie er/sie damit umgeht. Vorbilder sind auf jeden Fall wichtig – egal in welcher Position sie stehen. Wer Vorbild ist, sollte sein Verhalten immer wieder hinterfragen – aber es sollte nicht zu einem Krampf fĂźhren.“ BĂŠatrice-Nathanja Ottmar (18), SchĂźlerin aus Erzhausen bei Darmstadt Fotos: Aufmacher/istockphoto.com; Ăźbrige/privat


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7%*g +22 Starke Frauen als Vorbild! Echter Glaube bewährt sich im Leiden. Bewegende Lebensberichte von jungen Frauen, die mitunter in Extremsituationen zu Jesus hielten, finden sich in dem Buch „sister freaks“ wieder. Die christliche Sängerin und Grammy-Gewinnerin Rebecca St. James hat dafür Berichte von 60 Persönlichkeiten zusammengetragen. Da ist zum Beispiel die 15-jährige Nisha, die im indischen Bundesstaat Orissa von hinduistischen Extremisten in der Öffentlichkeit misshandelt wurde, weil sie ihrem christlichen Glauben nicht abschwören wollte. Beeindruckend ist auch die Geschichte von Crystal Woodman Miller, die 1999 das Schulmassaker von Littleton überlebte, bei dem zwei Schüler 13 Menschen und anschließend sich selbst töteten. Neben diesen teils bedrückenden Berichten gibt es aber auch erhebende Erlebnisse, wie beispielsweise die Geschichte von Anna Mickelson. Die heute 27-jährige Christin gewann im Ruder-Achter bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen Silber und vier Jahre später in Peking Gold. Das Buch ist so angelegt, dass man innerhalb von drei Monaten jede Woche vier bis fünf Berichte liest. Am Ende jedes Wochenabschnitts finden sich einige Fragen, die einen zum Nachdenken über sein eigenes Leben anregen. So bleibt das Buch nicht nur eine spannende Lektüre, sondern kann helfen im Glauben weiter zu wachsen. Rebecca St. James, „sister freaks“, 256 Seiten, Gerth Medien, ISBN: 978-3-86591-413-2, 9,95 Euro

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1(69#4' Ein Lob für Apple! Der US-Computerkonzern Apple geht gegen sexuelle Inhalte beim iPhone vor. Seit Mitte Februar wurden 5.000 Applikationen (kurz: Apps) entfernt, so dass sie nicht mehr für das eigene Mobiltelefon heruntergeladen werden können. Hintergrund für die strikte Sex-Zensur ist offenbar eine Reihe von Beschwerden von Frauen und Eltern. Allerdings gibt es auch Kritik gegen das Vorgehen. Laut dem Informationsdienst pressetext sorgt die Maßnahme unter anderem in den Reihen der App-Entwickler für Unmut, zumal nicht ganz klar zu sein scheine, was das Unternehmen als sexuell anstößig definiert und was nicht. Medienberichten zufolge wurde beispielsweise das Angebot des Männermagazins „Playboy“ nicht zensiert. Aus Sicht von Branchenkennern ist die Aktion von Apple Teil des Marketings, um das iPad besser vermarkten zu können. idealisten.net meint dennoch: Wer die Multi-Media-Welt von Sexbildern und –filmen befreit, verdient Lob! Zudem zeigt das Beispiel, dass es sich offenbar lohnt, bei Konzernen auf Missstände hinzuweisen.

Katholiken gewinnen Kirchenkicker-Turnier Erstmals hat ein Team aus dem Ausland das größte Hallenfußballturnier für Kirchenmannschaften in Europa gewonnen. Im Endspiel um den „Cup der Guten Hoffnung“ besiegten die Kicker der österreichischen katholischen Pfarrei St. Andrä (Graz) das Team des CVJM Mülheim/Ruhr mit 3:2. Ausrichter des Turniers, das zum 13. Mal stattfand, ist die EvangelischFreikirchliche Gemeinde (Baptisten) Duisburg-Mitte. Beteiligen können sich Hobbykicker und Vereinsspieler aus christlichen Gemeinden und Verbänden. Rund 1.800 Besucher verfolgten in diesem Jahr die Spiele der 24 Mannschaften aus sechs Ländern. Schirmherr war der Kapitän des Bundesligisten Hertha BSC Berlin, Arne Friedrich. In einem Grußwort schrieb der deutsche Nationalspieler, nicht nur der Fußball, sondern auch der Glaube an Gott sei ihm immer wichtig gewesen. Den Erlös des Benefizturniers aus Bewirtung, Tombola und Gottesdienstkollekte – rund 15.000 Euro – erhält der ambulante Kinder- und Jugendhospizdienst der Malteser in Duisburg. Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) lobte in einem Grußwort, dass die Veranstalter mit ihrem Turnier in den vergangenen zwölf Jahren viel Gutes bewirkt hätten.

Foto: PR

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Ringo Starr: Ein Ex-Beatle findet Gott Kandidatur mit 75 EHNRPPHQ VDJWH GHU -lKULJH (U – Ex-Synodale Babbe 5LQJR 6WDUU ² 6FKODJ]HXJHU GHU OH JHQGlUHQ %HDWOHV ² KDW QDFK HLJHQHQ LVW 9HJHWDULHU WULQNW NHLQHQ $ONRKRO

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Neuer Vorsitzender der Kirchlichen Bahnhofsmission

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Theologie

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DR. CHRISTIAN SCHWARK

(Siegen), Pfarrer der evangelischen Gemeinde Trupbach-Seelbach

Foto: Anette Bauscher

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Worauf es beim Christsein ankommt :HQQ PDQ LQ XQZHJVDPHP *HOlQGH XQ WHUZHJV LVW EUDXFKW PDQ HLQHQ .RPSDVV 'D PXVV PDQ LPPHU ZLHGHU GUDXIJXFNHQ 'DQQ YHUOLHUW PDQ GLH 5LFKWXQJ QLFKW 6R DXFK EHLP &KULVWVHLQ 'D EUDXFKHQ ZLU HV DXFK LPPHU ZLHGHU XQV ]X RULHQWLHUHQ 'DPLW ZLU QLFKW DXV GHQ $XJHQ YHUOLHUHQ ZRUXP HV JHKW 8QG ZRUXP JHKW HV EHLP &KULVWVHLQ" 'UHLHUOHL VDJW XQV GHU 9HUV DXV GHP -RKDQQHVHYDQJHOLXP

1. Es geht um Rettung 'DV =LHO GHV FKULVWOLFKHQ *ODXEHQV LVW GDV HZLJH /HEHQ 'LH 5HWWXQJ DXV GHU HZLJHQ 9HUORUHQKHLW 1DWÂ UOLFK PDFKHQ &KULVWHQ DXFK MHW]W VFKRQ YLHOH (UIDKUXQ JHQ PLW *RWW 8QG QDWÂ UOLFK VHW]HQ &KULV WHQ =HLFKHQ IÂ U *RWWHV /LHEH LQ GLHVHU :HOW 'DV LVW DOOHV JXW XQG ZLFKWLJ $EHU GDV LVW QLFKW GDV /HW]WH (QWVFKHLGHQG LVW

'XUFK -HVXV EHNRPPHQ ZLU GLH $XVVLFKW 3. Es geht um Glauben $XFK GDV LVW HWZDV 6HOEVWYHUVWlQGOLFKHV DXI HLQ QHXHV /HEHQ $XI GDV /HEHQ LQ GHU (ZLJNHLW $OV &KULVWHQ VDJHQ ZLU 'DV :LUNOLFK" IUDJH LFK ]XU FN 6FKOHLFKW VLFK YLHOOHLFKW DXFK LQ FKULVWOLFKHQ *HPHLQGHQ LVW XQVHUH +RIIQXQJ XQG :HUNHQ PDQFKPDO HLQH Ă…:HUNJHUHFK 2. Es geht um Jesus WLJNHLW´ HLQ" 'D IUDJHQ ZLU ] % :HU 0DQFKHU ZLUG VDJHQ (V LVW GRFK NRPPW EHVRQGHUV JXW DQ" :HU EHNRPPW VHOEVWYHUVWlQGOLFK GDVV HV EHLP &KULVW GLH PHLVWHQ 6SHQGHQ" (V PXVV QLFKW YHU VHLQ XP -HVXV JHKW 0HLQH %HREDFKWXQJ NHKUW VHLQ GDQDFK ]X IUDJHQ $EHU HV PXVV 6R VHOEVWYHUVWlQGOLFK LVW GDV QLFKW %LV LQ NODU EOHLEHQ 'DV (UVWH XQG :LFKWLJVWH LVW *HEHWH XQG *RWWHVGLHQVWRUGQXQJHQ KLQ GHU *ODXEH DQ -HVXV 'DV HQWODVWHW XQV GD HLQ LVW RIW QLFKW PHKU YRQ -HVXV GLH YRQ XQV YRU XQV VHOEVW RGHU YRU DQGHUHQ 5HGH 6RQGHUQ QXU QRFK YRQ Ă…*RWW´ 1D GDUVWHOOHQ ]X P VVHQ (V VLQG GUHL 6HOEVWYHUVWlQGOLFKNHLWHQ W UOLFK JODXEHQ &KULVWHQ DQ *RWW $EHU GLH LFK QHQQH $EHU DXFK GDV VFKHLQEDU Ă…*RWW´ NDQQ DOOHV 0|JOLFKH KHL‰HQ 6HOEVWYHUVWlQGOLFKH PXVV LPPHU ZLHGHU $XFK DQGHUH 5HOLJLRQHQ JODXEHQ DQ *RWW ) U &KULVWHQ LVW NODU =X *RWW NRP JHVDJW ZHUGHQ 6RQVW JHUlW HV OHLFKW LQ 9HUJHVVHQKHLW ,FK MHGHQIDOOV EUDXFKH HV PHQ ZLU QXU GXUFK -HVXV :LU N|QQHQ HLQH SHUV|QOLFKH %H]LHKXQJ ]X -HVXV KD LPPHU ZLHGHU PLU NODU]XPDFKHQ ZRUDXI HV DQNRPPW 6LH DXFK" EHQ XQG PLW LKP UHGHQ

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Evangelisches Wochenmagazin ideaSpektrum 9/2010

Porträt

Olympische Winterspiele in Vancouver: Medaillen für ungewöhnliche Christen

Mit Gott und dem Bob aufs Siegertreppchen Von Tobias-Benjamin Ottmar 'LH RO\PSLVFKHQ :LQWHUVSLHOH LQ 9DQ FRXYHU VLQG YRUEHL 'LH (ULQQHUXQJHQ DQ YLHOH VFK|QH 0RPHQWH EOHLEHQ 0DQFK HLQ VSRUWOLFKHU (UIROJ ZDU QLFKW XQEHGLQJW VR ]X HUZDUWHQ ZLH EHLVSLHOVZHLVH GLH *HVFKLFKWH YRQ (ODQD 0H\HUV ]HLJW 'LH MlKULJH 86 $PHULNDQHULQ JHZDQQ EHL 2O\P SLD JHPHLQVDP PLW LKUHU 7HDPNROOH JLQ (ULQ 3DF LP =ZHLHUERE %URQ]H KLQWHU GHQ ]ZHL NDQDGLVFKHQ 7HDPV 1RFK YRU HLQLJHQ -DKUHQ OLWW 0H\HUV DQ 'HSUHVVLRQHQ XQG (VVVW|UXQJHQ (LQH 7KHUDSLH KDOI GDPDOV ]XQlFKVW QLFKW ,P *HJHQWHLO ÅHV ZXUGH QRFK VFKOLPPHU´ VDJWH VLH LQ HLQHP 5DGLR LQWHUYLHZ 9RQ HLQHP M GLVFKHQ )UHXQG EHNDP VLH LQ GLHVHU =HLW GDV %XFK Å/HEHQ PLW 9LVLRQ´ GHV 86 %DSWLVWHQSDVWRUV 5LFN :DUUHQ JH VFKHQNW Å3O|W]OLFK KDW HV NOLFN EHL PLU JHPDFKW´ EHULFKWHW 0H\HUV 'LH MXQJH )UDX HQWVFKLHG VLFK I U HLQ /H EHQ DOV &KULVW XQG EHNDP HLQH QHXH 3HUVSHNWLYH I U LKU /HEHQ :lKUHQG IU KHU GHU 6SRUW DQ HUVWHU 6WHOOH VWDQG LVW I U VLH KHXWH GHU *ODXEH DQ -HVXV &KULVWXV GDV :LFKWLJVWH

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Silber-Gewinnerin auch Christ 'DVV HLQH GHU ]ZHL .DQDGLHULQQHQ GLH 3DF XQG 0H\HUV PLW HLQHP 9RU VSUXQJ YRQ QLFKW HLQPDO GUHL =HKQWHO VHNXQGHQ GHQ ]ZHLWHQ 3ODW] ZHJ VFKQDSSWHQ HEHQIDOOV HLQH &KULVWLQ LVW PDJ GLH EHLGHQ 86 6SRUWOHU WU| VWHQ 'RFK QLFKW QXU GDV 'LH .DQD GLHULQ 6KHOOH\ $QQ %URZQ LVW DXFK HLQH HQJH )UHXQGLQ YRQ 0H\HUV %URZQ LVW VHLW LP :LQWHUVSRUW DNWLY 'LH 7RFKWHU YRQ =XZDQGHUHUQ DXV -DPDLND KDW I U LKUHQ RO\PSL VFKHQ (UIROJ KDUW WUDLQLHUW $XFK DX HUKDOE GHU 6DLVRQ KDOWH VLH VLFK PLW 7UDLQLQJVHLQKHLWHQ YRQ ELV ]X VHFKV 6WXQGHQ DP 7DJ ILW ² XQG GDV VHFKV 7DJH GLH :RFKH VFKUHLEW VLH DXI LKUHU ,QWHUQHWVHLWH Å,FK WUDLQLHUH VR KDUW GDPLW LFK VHOEVW DQ PHL QHP VFKOHFK WHVWHQ 7DJ LP PHU QRFK EHVVHU VHLQ NDQQ DOV PHL QH .RQNXUUHQ WHQ DQ LKUHP EHVWHQ 7DJ ´ 1HEHQ LKUHQ Shelly-Ann Brown Sh helllly Ann B rown VSRUWOLFKHQ $PELWLRQHQ HQJDJLHUW VLH VLFK DXFK I U .LQGHU JU QGHWH VLH HLQ FKULVWOLFKHV 6RPPHUODJHU LQ GHP VR ZRKO GLH N|USHUOLFKH DOV DXFK PHQWDOH )LWQHVV GHU +HUDQZDFKVHQGHQ WUDL QLHUW ZHUGHQ VROO =XP 3URJUDPP ]lKOW DXFK GLH 9HUN QGLJXQJ GHU EL EOLVFKHQ %RWVFKDIW XP GHQ .LQGHUQ Å$SSHWLW DXI *RWW´ ]X PDFKHQ

Das Wort der Woche Å'HU PHVVEDUH (LQIOXVV GHU .LUFKHQ LQ 'HXWVFKODQG VLQNW JHK|UWHQ QRFK DOOHU :HVWGHXWVFKHQ HLQHU .LUFKH DQ 0DQ ZDU 'HXWVFKHU ZLH PDQ HEHQ DXFK 3URWHVWDQW RGHU .DWKROLN ZDU (LQ $XVWULWW DXV GHU .LUFKH ZLHZRKO HLQ UHLQ SULYDWHU $NW KDWWH HWZDV 6FKlQGOLFKHV 'LH =HLWHQ VLQG OlQJVW YRUEHL 1XU QRFK NQDSS DOOHU 'HXWVFKHQ JHK|UHQ KHXWH HLQHU .LUFKH DQ 6HOEVW .LUFKHQNUHLVH VFKlW]HQ GDVV Die (linksliberale) Tageszeitung „Frankfurter Rundschau“ &KULVWHQ LQ 'HXWVFKODQG HLQH 0LQGHUKHLW VHLQ ZHUGHQ ´


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