Idea Spektrum Schweiz 12/2010

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Einzelverkaufspreis: Fr. 4.00

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Spektrum Nr. 12

24. März 2010

G 7405

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Warum wächst die „GvC Chile Hegi“ so?

Hauptpastor Johannes Wirth über klare Visionen und starke Leiterschaft

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AKTUELL www.bibelshop.ch

Seite 8: Impuls-Tag

Seite 9: Schleife-Konferenz

Göttliche Weisheiten im Alltag der Frauen

Bundesrat Ueli Maurer lobt Werte der Bauern

Seite 13: CGS-Treffen

Seite 18: Theologie

Seite 4

Bernard Russi will Welche Bedeutung hat keinen Buddha im Haus der Kreuzestod Jesu? www.ideaschweiz.ch


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Altenrhein 14.04. Berikon 15.04. Aadorf 16.04. Reinach 17.04. Oftringen 14.04. NiedergĂśsgen 15.04. Suhr 16.04. Schinznach-Dorf 17.04. Selzach 14.04. DĂśttingen 15.04. Wiedlisbach 16.04. Grenchen 17.04. Urtenen SchĂśnbĂźhl 14.04. Matten b. Interlaken 15.04. Schwanden 16.04. Oberwil i. Simmental17.04. Oberägeri 21.04. Magden 22.04. WĂślinswil 23.04. Sarmenstorf 24.04. Hombrechtikon 28.04. 29.04. Gossau 30.04. Horw 01.05. Affoltern a. A. 28.04. Kilchberg 29.04. Wädenswil 30.04. Rapperswil 01.05. Winterthur 28.04. Freienstein 29.04. Bauma 30.04. Seuzach 01.05. Cazis 28.04. Bad Ragaz 29.04. St. Moritz-Bad 30.04. Dietlikon 01.05. Einsiedeln 05.05. Brunnen 06.05. Schlieren 07.05 ZĂźrich 08.05.

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GRÜEZI

Gott machts! Erfolgsrezept für eine wachsende Gemeinde? Gibt es keines. Ein Leitmotiv aber zeigt sich mir bei der GvC Chile Hegi deutlich: Das Leitungsteam weiss, dass es selbst nichts kann – und traut gleichzeitig Gott alles zu. In dieser Grundhaltung gibt das Team jeden Tag sein Bestes, und es ermutigt andere dazu, es ihm gleichzutun. So macht sich Gott selber Ehre. (Siehe Seite 4) «Here to Serve!» Dieses Motto der GvC Chile Hegi zeigt sich dem Besucher jeden Sonntagmorgen: Wer in die Parkarena kommt, wird von freundlich lächelnden Menschen begrüsst, die Ohren werden umschmeichelt von Einspielmusik, die Augen von einem Lichtermeer. Grosse Vorarbeit von zahlreichen Freiwilligen machts möglich: Vorarbeit der Putzequipe, der Techniker, der Band. So geht es nach dem Gottesdienst weiter: Freiwillige schöpfen Essen aus, leiten Hauskreise, unterstützen «Vollzeiter» finanziell. Diese Vielfalt an Diensten, die Freude auf all den Gesichtern, die Bereitschaft zu geben – dies kann nur Gott schaffen. Und das Leitungsteam lässt ihn machen, gibt selbst aber sein Bestes für die Menschen. Drei Beispiele: Erstens: Verständliche Predigten. Die Pastoren investieren Stunden, wenn nicht Tage, um lebensnahe Predigten halten zu können. Powerpoint-Präsentationen unterstützen die Aussagen, Symbolhandlungen illustrieren sie. Ein Theaterstück stimmt ein, Gottes Gnade wird als Riesengeschenk ausgepackt, die Früchte entstehen aus Weizen, der auf der Bühne ausgestreut wird. Die Pastoren nutzen alle

3 BIBLISCH

Möglichkeiten, Menschen im Hintergrund beten – Gott berührt die Herzen. Zweitens: Gottesdienste ganz im DRS 3-Stil. Wer von uns Gebildeten findet nicht, Gottesdienste mit schönen Orgelklängen wären schöner? Tja, «normale Menschen» hören halt lieber DRS 3 als DRS 2. Und die Gottesdienste in der GvC Chile Hegi sind konsequent auf sie ausgerichtet. «Mir mached Chile für oisi Fründe», heisst es immer wieder. Will heissen: Wir, die wir Gott kennen, sind für Andere da! Drittens: Dienst an der Gesellschaft. Die GvC Chile Hegi und die Quellenhof-Stiftung sind eng miteinander verknüpft. Die Stiftung bietet Angebote für sozial Benachteiligte. Hier arbeiten zu einem grossen Teil Menschen aus der GvC Chile Hegi. Einerseits wird von ihnen erwartet, dass sie zusammen mit den Benachteiligten markttaugliche Dienstleistungen erbringen und Produkte erstellen, andererseits liegt ihr Lohn einen Fünftel unter dem Marktüblichen. Wer «tut sich das an»? Nur Menschen, die von Gott berührt sind. Vielleicht noch dies: Mir fällt auf, dass der Hauptpastor Johannes Wirth immer wieder aus einer Vision, aus einem tiefen Glauben handelt. Ich nehme an, er hat grosse Tiefen erlebt, die ihn nahe ans Herz Gottes gebracht haben. Anders kann ich mir sein Hören, seine Abhängigkeit von Gott, seine Bescheidenheit nicht erklären. Wie heisst es? «Wer mit Tränen sät, wird mit Freuden ernten.»

Ein Lieblingsbibelwor t von Daniel Beutler, Hausarzt, bis Herbst 2009 Generalsekretär der Ageas (Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Ärzte), Mühlethurnen BE:

«Denn das ist die Liebe zu Gott, dass wir seine Gebote halten; und seine Gebote sind nicht schwer.» (1. Johannes 5,3) «Dieser Vers forder t uns heraus, nicht bei der Bekehrung stehen zu bleiben und die Heiligung anzustreben. Ist das gesetzlich? Jesus selber forder t uns in den Evangelien mehrmals dazu auf, damit wir ‹in ihm bleiben und er in uns›. Ich gehöre zu denjenigen Menschen, die in ihrem früheren Leben gegen jedes einzelne Gebot verstossen haben und durch Gottes Gnade einen Neubeginn machen dur ften. Mit leeren Händen stehe ich da - aber ich bin sein Eigentum! Das einzige, was ich meinem Herrn zurückgeben kann, ist mein altes Ego und die Dankbarkeit für mein neues Leben. Aus dieser Gesinnung heraus fällt das Halten der Gebote nicht schwer.»

WÖRTLICH «Wer wissen will, welche grossen Verheissungen Gott für die Zukunft gegeben hat, findet präzise Antworten in seinem Wort … Wer die Bibel liest, versteht die Nachrichten besser. Und wer die Nachrichten versteht, der weiss, wie spät es auf unserer Weltenuhr ist.» Thomas Treib, Unternehmer und Generalstabs-Offizier aus Wädenswil, in der neuen Ausgabe der Zeitschrift «reflexionen» der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG).

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BARBARA GÜNTHARDMAIER Die Autorin ist selbständige Politberaterin, Gemeinderätin und Besucherin der GvC Chile Hegi in Winterthur.

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BRENNPUNKT

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Johannes Wir th über das anhaltende Wachstum der GvC Chile Hegi in Winter thur

«Andere machen Kongresse, wir machen Ferien» Zungengesang im Gottesdienst nicht praktizieren. Hier gibt es auch kein Tanzen und kein Fahnenschwingen, das ist nicht unser Groove. Doch wir rechnen unbedingt mit den Geistesgaben.

Die GvC Chile Hegi wächst wie keine andere Freikirche in der Ostschweiz. «Wachstum ist Gnade», betont GvC-Leiter Johannes Wirth. Doch eine Kirche könne einiges dafür tun, dass Gott Wachstum schenken kann. Zum Beispiel gemeinsame Ferien.

«Spektrum»: Die GvC Chile Hegi wächst und wächst. Ihre Erklärung? Johannes Wirth: Entscheidende Merkmale unserer Kirche sind eine klare, dienende Leiterschaft und verständliche, umsetzbare Predigten. Wir haben einen bestimmten Groove, eine spezielle Art, Kirche zu bauen, die bei den Menschen Begeisterung auslöst. Wir haben seit Jahren Frieden und eine Atmosphäre der Transparenz. Das heisst, wir stehen als Leiter offen zu unsern Fehlern und Begrenzungen. Wann begann das Wachstum? Das war vor 25 Jahren, als wir anfingen, diakonisch tätig zu sein. Wir sagten uns damals, wir wollten nicht mehr unsere Kirche bauen, sondern das Haus des Herrn, indem wir Gott dienen und den Menschen dienen. Was machten Sie diakonisch? Wir gingen sieben Jahre lang jeden zweiten Samstagabend auf die Marktgasse. An einem Marktstand gaben wir Kaffee, Kuchen und Würstli ab. Wir wollten den Leuten zeigen, dass wir uns für sie interessieren. Da kamen wir in Kontakt mit vielen Drogensüchtigen und psychisch kranken Menschen. Aus diesem Engagement ist vor 20 Jahren auch die zur GvC gehörende Quellenhof-Stiftung entstanden.

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Gab es seither auch längere Phasen des Stillstands? Nein, nie. Es gab nie eine Explosi-

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Hoffnung haben

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Bild: idea/av.

«Ich habe diesen Auftrag»: GvC-Leiter Johannes Wirth.

on, aber wir sind immer moderat gewachsen, so um 5 bis 10 Prozent pro Jahr.

Was ist ein charismatischer Leiter? Er hat die Gabe der Leitung und ist ein visionärer Leiter mit Ausstrahlung. Die Menschen folgen ihm gerne nach. Wann haben Sie Ihre charismatische Leitungsbegabung entdeckt? Das kam schleichend. Ich kam vor 33 Jahren in dieser Kirche zum Glauben, als sie noch ganz klein war und vielleicht 60 Leute zählte. Ich begann eine Jugendarbeit aufzubauen, weil es keine jungen Leute gab. Es gab viele Rückschläge und Tiefs. Dann gingen wir auf die Strasse, um den Menschen zu dienen. Von da an wuchs die Kirche. Es gab keinen festen Pastor. Vor 23 Jahren spürte ich die Notwendigkeit, Pastor zu sein. Ich wurde das, was ich nie wollte. Mein Vater war reformierter Pfarrer - das reichte mir! Er war zwar ein gutes Vorbild, hatte aber einen harten Job. Sie träumten nach Ihrer Lebenswende gleich davon, eine Mega-Church zu gründen? Nein, nie nie! Ich erlebte zwei Bekehrungen: die erste mit 15, weil ich in den Himmel und nicht in die Hölle kommen wollte, und die zweite dann mit 22, als mich mein Bruder in einen Gottesdienst unserer Kirche mitschleppte. Damals sagte ich Gott: «Ich diene dir!» Matthäus 6,31 wurde zum meinem Leit-

vers: «Trachtet zuerst nach Gottes Reich.» Daran habe ich mich immer gehalten, bei allen Fehlern, die ich gemacht habe.

Warum lässt Gott einzelne Gemeinden wachsen und viele andere nicht? Wachstum ist Gnade! Aber man kann Wachstum auch verhindern. Eine Kirche wächst, wenn sie klare Visionen, eine starke Leiterschaft und verständliche, lebensnahe Predigten hat. Eine Kirche kann mit ihrer Arbeit einen Teppich auslegen, damit Gott Wachstum schenken kann. Eine Kirche, die nicht wächst, stirbt. Das ist wie im Business. Ich war früher Geschäftsmann und kenne diese Prinzipien. Freikirchen würden ihre Anhänger zu 80 Prozent von andern Freikirchen abwerben, sagt Georg Otto Schmid von der Informationsstelle Kirchen-Sekten-Religionen. Woher kommen Ihre Besucher? Ein Drittel sind Neubekehrte, ein Drittel sind Zuzüger oder Leute, die längere Zeit in keine Kirche mehr gingen, und ein Drittel sind Christen aus andern Gemeinden. Die GvC sei in der Verkündigung moderater als die Pfingstmission, sagt Schmid. Wo steht Ihre Kirche theologisch? Ich weiss nicht, was er meint. Ich kann nur sagen, dass wir sehr gästeorientiert arbeiten, gerade auch in der Sprache, und dass wir eine charismatische Kirche sind, wobei wir aber die Zungenrede oder den

Was heisst für Sie Gemeindezucht? Sie wird natürlich praktiziert. Wo Menschen, die fest zu unserer Kirche gehören, bewusst in Sünde verharren, sprechen wir sie darauf an und bitten sie, umzukehren. Wenn sie das nicht tun, bitten wir sie, nicht mehr in die Kleingruppe zu gehen. In den Gottesdienst kann jeder kommen, der will. Das Ziel ist und bleibt aber immer die Wiederherstellung. Wäre ein Jugendleiter, der im Konkubinat lebt, denkbar? Nein, sicher nicht. Sie haben bereits drei Tochtergemeinden gegründet. Gibt es in der Ostschweiz zu wenige Freikirchen? Im Traum hat mir Gott die Vision eines 20-Minuten-Gürtels geschenkt. Orte, die von Winterthur aus mit dem Auto in 20 Minuten erreichbar sind, sollen eine GvC erhalten, damit unsere Leute, die dort wohnen, in eine Kirche vor Ort gehen können. Der zweite Grund: Wir glauben, dass wir eine notwendige Ergänzung in der Kirchenlandschaft sein können. Von wie vielen solchen Tochtergemeinden träumen Sie? Nach Bassersdorf, Wil und Züri Oberland in Uster soll Frauenfeld die vierte werden. Später möchten wir weitere gründen, sobald

Zur Person Johannes Wirth, 55, verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Töchtern. Beginn einer Landwirtschaftslehre, Lehre als Briefträger, dann Fliessbandarbeiter, Sportartikelverkäufer, Versicherungsfachmann im Aussendienst, Versicherungs-Schadeninspektor, Produktemanager im Detailhandel. Vor 23 Jahren Wechsel in die Aufgabe als Pastor der GvC Chile Hegi, Gründung und Aufbau der Quellenhof-Stiftung .


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wir uns von diesen Investitionen erholt haben. Von Tochtergemeinden aus könnten später weitere 20-Minuten-Gürtel entstehen.

Wo liegen die Wachstumsgrenzen einer Kirche wie der GvC? Die gibt es gar nicht! Ich wüsste nicht warum. Wir müssen neue Kirchen gründen. Ich will es ja gar nicht unbedingt, aber ich muss es machen. Ich habe diesen Auftrag, und ich will ihn treu erfüllen. In Ihren Gottesdiensten geht «die Post ab». Was machen Sie mit Menschen, die ein grosses Bedürfnis nach Ruhe haben? Halleluja – dafür gibts ja andere Kirchen! Darum ergänzen wir uns doch. Ich sage nie, wir seien die beste Kirche. Wir sind eine bestimmte Art von Kirche. Uns verlassen auch Leute. So können andere Gemeinden auch von uns «profitieren». Wie greifen Sie das «Jahr der Stille» auf? Ich finde dieses Jahresmotto eine Katastrophe. Fast jedes Jahr kommt eine Institution und will uns für so ein Spezialjahr gewinnen. Mir käme es nie in den Sinn, ein solches Jahr auszurufen. Ich glaube nicht, dass die Schweiz das braucht. Wie werden Sie mit Ihren Gottesdiensten dem intellektuellen Zeitgenossen gerecht? Wer meint, in einer charismatischen Kirche werde zu wenig tief gepredigt, ist nicht im Bild. Unsere Predigten werden schweizweit so oft gehört, weil die Qualität der Predigt eine grosse Stärke von uns ist. Aber zugegeben, wenn jemand eine Predigt nur intellektuell einordnen will, kommt er nicht auf seine Rechnung. Was darf in Ihrem Gottesdienst nie fehlen? Die Gottes-Begegnung. Immer wieder sagen uns die Besucher, dass sie in unsern Gottesdiensten eine echte Gottes-Begegnung erleben. In Ihren Gottesdiensten wird stark evangelisiert – wie kommen Ihre Besucher zum Wachstum im Glauben? Nein nein, die Evangelisation ist nicht das Zentrale. Wir predigen einfach so, dass es auch von Aussenstehenden verstanden wird. In unserer Kirche gibt es oft fundier-

GvC Chile Hegi Gründung der evangelischen Freikirche GvC Chile Hegi (ehemals «Gemeinde von Christen») vor 50 Jahren durch Charles Reichenbach. Anhaltendes Wachstum seit etwa 25 Jahren. 1997 Kauf der alten Mühle in WinterthurHegi als neuer Stützpunkt. 1999 Bezug des 350 Plätze zählenden «Mülisaals». Nach weiterem Wachstum ab 2003 Gottesdienste im Zelt des Zirkus Monti. 2006 Einweihung der «Parkarena» mit 1250 Plätzen, auch als Kongress-

te Predigtserien. Eben hiess das Thema sechs Mal «Born Identity». Dazu geben wir ein 40-Tage-Heft ab. Übers Jahr verteilt haben wir sechs Predigten zu Weltreligionen. Jetzt steigen wir gerade in eine Serie über den Philipperbrief ein.

Wie aber sollen Ihre Besucher im Glauben wachsen können? Erstens durch die Predigt, zweitens durch die Kleingruppe, drittens durch weiterführende Schulungsangebote, viertens durch das individuelle «selber essen». Wie verbindlich sind diese Kleingruppen? Sehr verbindlich! Wir bitten alle, die fest in unsere Kirche kommen, sich einer Kleingruppe anzuschliessen. Im Moment gehören etwa 70 Prozent der Gottesdienstbesucher einer Kleingruppe an. Wie zeigt sich geistliches Wachstum? Ich kann es nur allgemein beantworten: durch ein Christus-zentriertes Leben. Zu erwähnen ist auch, dass von den 21 Vollzeitern unserer Kirchen fast alle aus dem eigenen Nachwuchs kommen. Offenbar gehören auch Ferienangebote zu Ihrem Wachstumskonzept. Das ist unsere grosse Spezialität. Andere machen Kongresse, wir machen Ferien! Intern bieten wir jährlich etwa zehn Lager und Ferienwochen an. Letztes Jahr waren 600 Leute dabei. Das gibt uns als Kirche viel Kitt. Dazu gibt es übergemeindliche Ferienangebote in Griechenland oder auf Kreuzfahrten, 2009 mit total 2200 Teilnehmern. Da wollen wir unsere Begeisterung für den genialen Gott weitergeben und Menschen aus den unterschiedlichsten Kirchen

5 PODIUM

zentrum genutzt. Gemeinde: Rund 1000 Erwachsene in den zwei Hauptgottesdiensten am Sonntag, 160 Jugendliche in der My-Church (16-21 Jahre), 100 in der T-Church (ab 12) und 300 in der Kids-Church (ab 6) und der Müsli-Church. GvCLokalkirchen in Bassersdorf, Wil und Uster. 1990 Gründung der Quellenhof-Stiftung als sozialdiakonisches Werk der GvC mit über 100 Wohn- und Betreuungsplätzen für drogensüchtige und psychisch kranke Menschen. www.gvc.ch

mit einem neuen Feuer anzünden.

Wie wirkt sich das Wachstum der GvC auf die Region aus? Wir dienen der Region vor allem in diakonischer Hinsicht. Dadurch sind wir gesellschaftsrelevant geworden. Man kommt nicht mehr an uns vorbei. Hatten Sie einen Einfluss auf die jüngsten Winterthurer Parlamentswahlen? Wir hatten 2009 das Jahresthema «Reich-Gottes-Theologie». Reich Gottes wird überall gebaut, wo Menschen in ihrem Gesellschaftsbereich «Jesus-mässig» leben. Darum haben wir die Leute stark ermutigt, auch in der Politik Verantwortung zu übernehmen. Das hat wohl dazu beigetragen, dass etliche evangelikale Kandidaten gewählt wurden. Ihre Hoffnung für Winterthur und die Schweiz? Dass unsere Stadt und unser Land durch uns Christen neu geprägt werden, und dass christliche Werte vermehrt durchdringen. Ihre weiteren Visionen? Der nächste Step ist die Gründung der GvC Frauenfeld mit Nathanael Steinemann. Dann steht innerhalb der Quellenhof-Stiftung die Frage von Seniorenwohnen mit Pflegeabteilung an. Ganz persönlich hoffe ich, dass im September mein erstes Buch «Gib nie auf» erscheinen kann. Was raten Sie einer Gemeinde, die treu ihren Auftrag erfüllt und trotzdem stagniert? Ehrlich hinschauen und fragen, woran es liegt. Ich bin nicht sicher, ob stagnierende Gemeinden ganz ehrlich mit sich selber sind. Inter view: ANDREA VONLANTHEN

Plusenergiemensch Die Zukunft gehört dem Plusenergiehaus. So lautete vor einigen Tagen eine Schlagzeile in einer Verbandszeitung. Die Häuser der Zukunft werden nicht nur so gebaut, dass sie praktisch keine Energie mehr brauchen, sondern sie werden gleich selbst zum Kraftwerk: eben sogenannte Plusenergiehäuser. Sie geben als dezentrale Kraftwerke Energie ab. Das funktioniert nur, wenn solche Häuser gut isoliert sind und wenn einzelne Bauteile der Sonne zugewandt sind. Es ist die Bauweise der 2000-WattGesellschaft, ein Ziel, das wir in den nächsten Jahrzehnten erreichen können – wenn wir wollen. Die Zukunft gehört dem Plusenergiemenschen. Diese Schlagzeile habe ich noch nirgends gelesen. Nach dem Abschluss der Frühjahrssession des Nationalrates ist bei mir zwar nicht mehr viel Energie vorhanden. Trotzdem: Ich will ein Plusenergiemensch bleiben, ich will Lebensenergie abgeben, nicht nur für mich sorgen. Plusenergiemenschen sind aber keine Kraftwerke. Sie wissen, dass Leistung nicht alles ist, dass nicht die erbrachte Leistung den Menschen auszeichnet, sondern sein Angenommensein durch Gott. Von Gott bewegt, den Menschen zugewandt – das ist das Profil eines Plusenergiemenschen. Plusenergiemenschen stehen auf der Seite der Schwachen. Wer Energie abgeben kann, wer Lebenskraft weitergibt, hat immer den Schwachen neben sich im Blickfeld. Letzte Woche bei der Schlussabstimmung im Nationalratssaal ging es mir durch den Kopf: Plusenergiemenschen stehen auf der Seite derer, die in diesen Tagen ihre Arbeitsstelle verloren haben. Unser Land hat 173 000 Arbeitslose, die auf eine Unterstützung von Plusenergiemenschen hoffen. Darum werde ich weiter gegen den Abbau bei der Arbeitslosenversicherung einstehen und den Referendumsbogen unterschreiben. ERIC NUSSBAUMER Der Autor ist Nationalrat der SP und lebt in Frenkendor f BL.


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JOURNAL

Auftakt zum Jubiläumsjahr des TDS Aarau mit Buchvernissage und Fest

Wechsel bei CSI

Der Mensch ist ein Geschichtenerzähler

Annette Walder ist am 10. März als Geschäftsführerin der Stiftung «Christian Solidarity International» (CSI-Schweiz) zurückgetreten. Sie hatte die Leitung im Januar 2006 von ihrem Vater, Pfarrer Hansjürg Stückelber ger, über nommen. Unter ihrer Leitung behielt CSI in einer wirtschaftlich nicht einfachen Zeit eine Stabilität, auf deren Grundlage wirkungsvolle Hilfe möglich war. Neu sollen Verantwortung und Kompetenzen verteilt werden. Interimistisch ist Benjamin Doberstein, CSI-Rechtsberater und Leiter der Kinderprojekte, zum neuen Geschäftsführer ernannt worden. (rna)

Janz-Team an Netzwerk Die Mitglieder des Missionswerks «Janz Team Schweiz» haben am 20. März an ihrer Mitglieder versammlung eine Neuausrichtung beschlossen. Sie wollen die Ressourcen von «Janz Team Schweiz» der jungen Evangelisations-Bewegung «Netzwerk Basel» zur Verfügung stellen. Gabriel und Madeleine Häsler werden als Leiter dieses Netzwerks damit ihre Strategie neu ausrichten. (JTS)

Neue kirchliche Songs Die reformier te Landeskirche Aargau lancier t einen Musikwettbewerb für junge Musikerinnen und Musiker. Sie sucht damit neue, moderne Lieder für reformier te Gottesdienste, die junge Menschen ansprechen. Das Motto lautet «Neue Songs braucht die Kirche». Die Erastus-Stiftung spendet das Preisgeld von 15 000 Franken. (rna) www.neue-songs.ref-ag.ch

Schöpfung schonen Der Nationalrat hat am 19. März die Volksinitiative «Für ein gesundes Klima» abgelehnt. Die «Arbeitsgruppe Klima, Umwelt, Energie (AKU)» der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) unterstützt diese Volksinitiative. Sie bedauert den Entscheid des Nationalrates, schaut aber der Volksabstimmung optimistisch entgegen. Es gehe nicht nur um die CO2Reduzierung, sondern um einen verantwortungsvollen Umgang mit der Schöpfung, so Werner Hässig, Präsident der AKU. (SEA) Bild: idea/MK.

Über 200 Ehemalige und aktiv Studierende, Vorstandsmitglieder, Dozierende, Mitarbeitende, Prüfungsexperten und Gäste feierten am Samstag 50 Jahre TDS Aarau. Auf die Vernissage der Festschrift folgten Workshops und ein festliches Nachtessen mit Überraschungen. Freude herrscht zum Auftakt des Jubiläumsjahres 50 Jahre TDS Aarau unter dem Motto «Gottseidank» in Aarau. Im Foyer der Evangelisch-methodistischen Kirche neben dem Seminar begrüssen sich Absolventen, Dozenten und Gäste. Im Saal empfangen Geschäftsführerin Maya Loosli und Dozent Felix Studer die Besucher und weisen sie auf die nach Studien-Jahrgängen reservierten Reihen hin. So finden die einstigen Klassen zusammen. Maya Loosli und Felix Studer heissen die Gäste willkommen und geben den ersten Dank an Gott weiter in Form eines Gebets.

Ehrung einiger Co-Autoren der Festschrift: Peter Henning, Rektor Paul Kleiner, Mit-Gründer Pfarrer Gerhard Henny, Hans Peter Mauch (aargauischer Kirchenrat), Pfarrer Werner Jampen (Geschäftsstelle EGW), Schwester Doris Kellerhals (Oberin Diakonissenhaus Riehen), Pfarrer Peter Lehner (ehemaliger TDS-Präsident) und Pfarrer Ruedi Reich (Zürcher Kirchenratspräsident) (von links).

on sozialdiakonische Berufsleute. Kleiner: «Mission gehört zur DNA des TDS. Das Evangelium von Jesus Christus ist für alle Menschen da. Wir bilden Leute aus, die es zu allen Menschen bringen.»

Gründer ehren Mission als DNA «Der Mensch ist ein Geschichtenerzähler», erklärt Rektor Paul Kleiner in seiner Festansprache zum Thema «Warum wir unsere Geschichte erzählen». Als Christen können wir unsere Geschichte verschieden erzählen, entweder als stolze Erben grosser Glaubensväter oder im Schatten der Kreuzzüge. «Peter Henning hat die offizielle TDS-Geschichte erzählt. Wir alle haben unsere persönliche Version dieser Geschichte.» Bei diesen Worten flutet Gelächter durch den Saal. Die TDS-Geschichte sei für einige Absolventen zum zentralen Teil ihrer Identität geworden, so Paul Kleiner weiter. Für andere bleibe die Studienzeit eher eine Fussnote. Es bleibe die Frage, ob die Identität des TDS zukunftsfähig sei und ob auf der Basis des Evangeliums zukunftsfähige Lösungen gefunden würden. Peter Henning schildere in der Festschrift sowohl sonnige Tage als auch Stürme der TDSGeschichte. Der Autor habe dabei den engen Bezug zur Landeskirche als konstruktive Zusammenarbeit im Sinne einer geschwisterlichen Weggemeinschaft dargestellt. Die Kirche benötige in jeder Generati-

«Ich habe mich um eine dankbare und ehrliche Standortbestimmung bemüht», erklärt Peter Henning als Verfasser an der Vernissage. Die Festschrift soll einladen zum Weitermachen aller Beteiligten am TDS gemäss dem Missionsauftrag von Jesus Christus. Humorvoll gibt Henning Anektdoten seiner einjährigen Arbeit an der TDSGeschichte weiter. Archivbilder oder der handgeschriebene erste Stundenplan der Bibelschule lösen Heiterkeit aus. Als Henning ein Bild der Gründungspfarrer Hans Bolliger, Ernst Hunzinger und Gerhard Henny an die Wand projiziert, begrüsst er speziell Gerhard Henny. Die Festgemeinde ehrt ihn mit langem Applaus. Peter Henning hat die Festschrift unter den Dreiklang «glauben, verstehen, handeln» gestellt und sagt: «Ich glaube als Christ, um zu verstehen.»

Begabte Studierende Die TDS-Studierenden Cécile Grüebler am Cello und Annina Nussbaumer und Valentin Splett an der Violine umrahmen den Anlass mit Werken von Johann Sebastian und seinem Sohn Johann Christian Bach.

Herbstfeier vorbereiten Beim Apéro nach der Vernissage lassen sich die Gäste ihr Exemplar der TDS-Geschichte von Peter Henning signieren. Danach verteilen sie sich in neun Workshops: In einem Raum liest Peter Henning aus seinem Werk. In einem anderem kleben Interessierte Archivbilder auf Fotowände für die öffentliche Jubiläumsfeier im September. Dekorationen für jene Feier entstehen auch im Kreativen Gestalten mit Anita Sieber Hagenbuch. Dieter Kemmler, der seit 32 Jahren am TDS wirkt, spricht im grossen Saal über Verkündigung und Diakonie im Neuen Testament und Rektor Paul Kleiner im TDS über Diakonie als Mission. Visionen für die Zukunft des TDS entwickeln Teilnehmer unter der Leitung von Felix Studer.

In Erinnerungen schwelgen Zum Abendprogramm mit Fondue Chinoise begrüsst TDS-Präsident Heiner Studer die Gäste in der Aula und in der Cafeteria des Seminargebäudes. Im bunten Abendprogramm ertönt Musik zwischen Anekdoten und Erlebnissen aus 50 Jahren TDS Aarau. Besonders schätzten wohl alle Gäste die Möglichkeit, alte Beziehungen aufzufrischen und neue Kontakte über die Generationen hinweg zu knüpfen. MANFRED KIENER www.tdsaarau.ch


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Frauen-Impuls-Tag der drei Verbände FEG, FMG und Chrischona in Wetzikon

Wenn eine Antwort wie ein Kuss auf die Lippen ist 270 Frauen aus der ganzen Schweiz trafen sich zum jährlichen Frauen-Impuls-Tag (FIT) in der Freien Evangelischen Gemeinde Wetzikon. Die drei freikirchlichen Gemeindeverbände FEG, FMG und Chrischona hatten Mitarbeiterinnen der Frauenarbeit dazu eingeladen. «Bewegung finde ich wahnsinnig anstrengend!» Mit diesem Bekenntnis hatte die Theologin und Hauptreferentin Monika Riwar die Lacher auf ihrer Seite. Die zierliche Frau mit langen braunen Haaren sitzt in ihrer Freizeit

Breites Angebot Das Bildungszentrum für christliche Begleitung und Beratung (bcb) präsentierte im Ideenforum sein Angebot. «Mütter in Kontakt» motivierte Frauen zum Gebet für ihre Kinder und deren Schulen. Vertreter von Textlive überreichten Präsente, mit denen auf kreative Art biblische Wahrheiten verschenkt

gerne auf dem Sofa und liest spannende Geschichten. Doch sie liebt es, theologische Zusammenhänge aufzuzeigen und Menschen dafür zu begeistern, biblische Texte genau anzusehen. Dies gelang ihr mit Ausführungen zu den Sprüchen Salomos. Gemäss dem Tagesthema «Spruchreif – göttliche Weisheiten für den Alltag» zitierte sie den klugen König: «Eine rechte Antwort ist wie ein Kuss auf die Lippen.» Die Sprüche wollten zu weiser Lebensbewältigung anleiten. Sie zeigten immer wieder Gesetzmässigkeiten auf, welche Gott in die Schöpfung gelegt habe und die als Bilder dienten. So dürfe werden können. Die Frauen genossen das Angebot, viele von ihnen sind regelmässig dabei. Die 25-jährige Conny Neukomm (Bild) aus Rafz kam zum ersten Mal. Sie hält Referate in den Gesprächsgruppen für Frauen ihrer Gemeinde. «Ich kann hier viel lernen», stellt sie fest. Der nächste FIT findet am 2. April 2011 statt. www.fit-frauen-impulstag.ch

man den Sonnenaufgang persönlich verstehen: «Die Sonne geht auch Dir wieder auf!»

Zwölf Workshops Jeannette Hauser hat diesen Weiterbildungstag für Mitarbeiterinnen der Frauenarbeit vor 14 Jahren iniitiert. Sie führte in ihrem Workshop aus, wie Frauen generationenübergreifend fürs Evangelium interessiert werden können. Die Ärztin Doris Schneider beschrieb hochsensible Menschen und deren Möglichkeiten, ihre ausgeprägte Feinfühligkeit positiv in den Alltag zu integrieren. «Viele Seelsorger sind selber hochsensibel», erklärte sie. Daher könnten sie sich sehr gut in andere einfühlen, müssten sich aber klar abgrenzen, um die Not anderer nicht auf sich selbst zu beziehen. Auch die Lebenskraft des Humors wurde thematisiert. Schauspielerin Béa Tschopp begeisterte die Anwesenden durch ihre urkomische Darstellung des gemütlichen Fernsehabends einer Chips verschlingenden Single-Frau. In ihrem Workshop tauschten die Teilnehmerinnen

Lebensweisheiten: Die Theologin Monika Riwar erläuterte in Wetzikon Sprüche von Salomo.

darüber aus, wie mehr Humor ins Gemeindeleben einfliessen könnte. Eine Idee war, während des Ostermorgen-Brunches einen Hasen durch den Saal hoppeln zu lassen… Neun weitere Workshops boten eine interessante Themenpalette. MIRJAM FISCH

Basler Kirchen laden mit Plakaten und Aktionen vor Ostern zum Kontakt ein

Per Mausklick neue Begegnungen mit Gott wagen Wie wäre es mit einem Karmeliter-Mönch? Oder einer evangelischen Diakonisse? Welche Erfahrungen machen Laien mit Gott im Alltag? Dies und vieles mehr bietet die Plattform an.

Mit Plakaten, Tramwerbung, Kinospots und Strassenaktionen werben Christen aus Landes- und Freikirchen seit 15. März in den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Land für «eine persönliche Begegnung mit Gott». Abends in einem Chat stellen sich Pfarrer, Pastoren, Diakonissen und ein Mönch den Glaubensfragen der Bevölkerung. Die Website «Gottkennen.ch» thematisiert Grundlagen des christlichen Glaubens in Form von Texten, Bildern, Grafiken und Videos. Interessierte können auf Wunsch ihre Glaubens- und Lebensfragen anonym mit einem Internetberater, einem sogenannten E-Coach, diskutieren. Ein erstes Projekt im Kanton Aargau stiess auf ein positives Echo. Bilder: Mirjam Fisch; gottkennen.ch

Optische Präsenz

Gottkennen.ch-Kampagne in Basel: Diese Theologen und Gemeindeleiter der Basler Halbkantone tragen die Aktion mit.

Auch bei der Basler Aktion stehen Ansprechpersonen aus diversen christlichen Kirchen und Traditionen zur Verfügung.

Während der Kampagne flimmern Werbespots über die Kinoleinwände. Freiwillige Mitarbeitende der Kirchen machen in Basels Fussgängerzonen mit Strassenaktionen auf die Kampagne aufmerksam. Ebenso weisen Plakate in Stadt und Region auf «Gottkennen.ch» hin. Einzelne Kirchgemeinden bieten dazu besondere Veranstaltungen an, die auf der Internet-Site zu finden sind.

Chatten am Abend

MATTHIAS LANGHANS

Abends gibt es jeweils einen Chat, wo Seelsorger und Seelsorgerinnen zur Verfügung stehen.

www.Gottkennen.ch www. InternetMinistry.ch


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Bundesrat Ueli Maurer an der zweiten Bauernkonferenz in Winter thur

ÄXGÜSI

Bauern versorgen unser Land mit Segen

Das Kreuz

«Bauern schaffen Werte, die ein tragfähiges Fundament für unsere Gesellschaft bilden.» Dies erklärte Bundesrat Ueli Maurer an der zweiten Bauernkonferenz der Stiftung Schleife. 1600 Bauern und Bäuerinnen gewannen vom 19. bis 21. März in den Eulachhallen Hoffnung für die Zukunft. «Die Landwirtschaft ist eine Branche mit Zukunft», zeigte sich Bundesrat Maurer überzeugt. «Politik und Gesellschaft brauchen einen gesunden Boden, denn je besser der Boden, desto besser wächst die Frucht.» Wir hätten das Land nicht von unseren Vätern geerbt, sondern von unseren Kindern geliehen. Das christliche Fundament präge unsere Gesellschaft und unsere Moralvorstellungen. Dies zeige sich an der Schweizerflagge, der Landeshymne und der Präambel unserer Verfassung «Im Namen Gottes». «Es macht mir Sorgen, dass unsere traditionellen Werte immer mehr in Frage gestellt werden», bekannte Maurer. «Wir müssen unseren Werten Sorge tragen. Ich kenne kein anderes Land, das seine Freiheit während 700 Jahren bewahren konnte.»

Bauern schaffen Werte Der VBS-Chef erklärte, dass der Wert der Landwirtschaft heute am Preis gemessen werde. Doch zwischen dem Preis und dem Wert bestehe eine grosse Differenz. «Sie haben die Chance, aufzuzeigen, dass Bauern Werte produzieren, die ein tragfähiges Fundament für unsere Gesellschaft bilden», sagte er vor den über 1000 Besuchern vom Sams-

«NZZ»: Peinlich «Bundesrat zu Besuch bei Sekte». Titel in der «NZZ am Sonntag». Der Anlass: Kurzer Auftritt von Bundesrat Ueli Maurer an der «Bauernkonferenz» der Stiftung Schleife in Winterthur. Kein Wort dazu, was den SVP-Minister zu den frommen Bauern führte und was er dort sagte. Nur eine Stellungnahme der Fachstelle Infosekta zum «problematischen Hintergrund» des Veranstalters. Was soll dieser Bild: Christian Bachmann

Bundesrat Ueli Maurer: «Wir müssen den Werten Sorge tragen.»

tag. Der Schutz der Tiere sowie eine umweltverträgliche Nahrungsmittelproduktion seien bei uns selbstverständlich. «Einen Bauernstand erhalten, der Werte aufzeigt, ist eine grosse Aufgabe, die wir ohne Unterstützung von Politik und Gesellschaft nicht bewältigen können.»

Bauern geben Sicherheit Im Podiumsgespräch kamen Jakob Büchler, CVP-Nationalrat und Präsident des Christlichen Bauernbundes St. Gallen, und die beiden SVP-Nationalräte Erich von Siebenthal und Max Binder zu Wort. Binder hielt fest, nicht allein die Armee, sondern vielmehr die Bauern würden Sicherheit garantieren: «Die Selbstversorgung gibt unserem Land Sicherheit und Stabilität. Es ist unbestritten, dass die Schweiz eine eigene Landwirtschaft braucht.» Von Siebenthal gab den Rat, nicht zu hohe Investitionen zu tätigen und Familien in der finanziellen Sackgasse beizustehen. «Mittel- und langfristig wird die Berufsgattung Bauer gefragt sein», schloss er, denn schliesslich sei die Ernährung ein Grundbedürfnis der Gesellschaft. Titel inklusive tendenziöser Story? Sollte der SVP-Minister ein weiteres Mal in den Dreck gezogen werden? Oder sollte die «Scheife» in eine fragwürdige Ecke gedrängt werden? Von einer sachlichen, differenzierten Darstellung jedenfalls keine Spur. Ein «Qualitätsblatt», das nicht weiss, was eine Sekte ist: Peinlich. Wir kennen Jesu schmerzvolle Klage: «Denn sie wissen nicht, was sie tun.» Und heute? Denn sie wissen nicht, was sie schreiben! ANDREA VONLANTHEN

Innovationsgeist gefragt Am Samstagnachmittag begegneten sich Teilnehmer bei Workshops zu lebensnahen Themen wie «Im Spannungsfeld der Generationen» oder «Die Stellung und der Auftrag der Bäuerinnen». Als Neuheit bildete ein innovativer Bauernmarkt eine Plattform, um nützliche Innovationen und Erfindungen zu präsentieren, etwa einen Tandem-Melkstand. «Warum kamen so viele Bauern zur Konferenz?», fragten wir Andreas Keller, Leiter der Stiftung Schleife. Nicht gescheite Fachbeiträge hätten die Bauern angezogen, sondern die Gewissheit, dass Gott real ist und ganz praktisch im Alltag eingreift. Er halte Seuchen fern und bewahre vor Unwetterschäden. Dies habe eine Signalwirkung. «Der Staat bietet keine Freiheit mehr mit seinem Paragraphen-Dschungel. Bauernschläue, Innovationsgeist und kreative Schöpferkraft sind heute mehr denn je gefragt.» Die Landesregierung solle wissen, dass eine gläubige Basis von Bauern segnet, statt zu fluchen und der Politik den Rücken stärkt.

Gleichgesinnte finden Vor drei Jahren bekam Keller einen Impuls von Gott, die Bauern in der Schweiz zu sammeln. So gründete er die Bauernkonferenz. Er sagt: «Wir wollen die Bauern vernetzen, denn viele wohnen auf abgelegenen Höfen und haben das Bedürfnis, Gleichgesinnte zu finden. Zum Überleben als Bauer braucht es die Gemeinschaft. Niemand muss alleine kämpfen.» CHRISTIAN BACHMANN www.schleife.ch

Vor einem Kreuz sitzend bemerke ich, dass dieses in Schieflage geraten ist. Das ist für mich Sinnbild für das, was in Europa und auch in der Schweiz abläuft: Das Kreuz wird mehr und mehr zum Ärgernis für viele Menschen. So kommt der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte einstimmig zum Beschluss, dass Kreuze in den Klassenzimmern Italiens nichts mehr zu suchen haben, weil sie die Religionsfreiheit der Schüler einschränken würden. Es spricht nicht viel dagegen, dass auch die restlichen Schulzimmer Europas vom Kreuz «befreit» werden könnten. Vor ein paar Tagen wurde in der Schweiz ein Bergführer verhaftet und gleich wieder auf freien Fuss gesetzt, der im letzten Oktober und nun im Februar zwei Gipfelkreuze zerstört hatte. Er wolle Freiburg von religiösen Symbolen befreien. «Die Natur gehört keiner Religion … sie soll ein freier Raum sein», äusserte sich der Kreuzvernichter. Er überlegt sich, ob er eine Initiative, die das Aufstellen von Kreuzen in der Bergwelt verbietet, lancieren soll. Opposition gegen das Kreuz gibt es aber auch aus christlichen Kreisen. So sagte mir kürzlich jemand, wir sollten doch nicht immer vom Kreuz sprechen. Irgendwie passt das Kreuz nicht in das Wohlstands- und Erfolgsevangelium, mit dem Christen aus verschiedenen Richtungen umgarnt werden. Wir sprechen nicht immer vom Kreuz. Wir betonen auch Ostern und Pfingsten. Doch am Kreuz kommt keiner vorbei. Es gilt auch heute noch, dass die Botschaft vom Kreuz auf der einen Seite Torheit, auf der anderen Seite eine Gotteskraft ist, und dass wir täglich unser Kreuz auf uns nehmen sollen. – Nach diesen Gedanken bin ich zum Kreuz gegangen und habe es wieder aufgerichtet. THOMAS PRELICZ Der Autor ist Pastor in Arth.


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Kuhbank-Projekt: Einfach und wirkungsvoll In Vietnam verlassen viele Bauern ihre Dörfer und ziehen in die Städte. Diejenigen, die bleiben, kämpfen ums Überleben. Hier hilft das Kuhbank-Projekt der Christlichen Ostmission: Es ermöglicht verarmten Bauern, eine sichere Existenz aufzubauen. Bauernfamilien können endlich hoffnungsvoll in die Zukunft schauen. Das Prinzip der Kuhbank ist einfach und sehr wirkungsvoll: Eine arme Familie erhält von der Christlichen Ostmission einen Kredit, damit sie sich eine Kuh kaufen kann. Dabei handelt es sich um eine Arbeits- und Fleischkuh und nicht um eine Milchkuh. Wegen des teuren Futters und der erhöhten Anfälligkeit für Krankheiten wäre die Versorgung von Milchkühen für arme Familien nicht möglich. Das erste weibliche Kalb, das geboren wird, muss die Familie der Kuhbank zurückgeben.

Wenn dies erfolgt und auch der Kredit zurückbezahlt ist, gehört die Kuh der Familie. Alle weiteren Kälber darf die Familie behalten. Das zurückgegebene Kalb wird nach dem gleichen Prinzip an die nächste arme Familie weitergegeben. Schulung der Bauern Um in dieses Programm aufgenommen zu werden, müssen die Interessenten Weiterbildungskurse der Mission besuchen. Hier erhalten sie das notwendige Wissen für die Viehzucht. Zur Unterstützung der Familien ernennt die Mission in jeder teilnehmenden Dorfgemeinschaft lokale Gesundheits- und Zuchtbetreuer und bildet diese aus. Sie beraten die Familien in der richtigen Pflege der Kühe und Kälber. Zudem überwachen sie – zusammen mit der Dorfleitung – den ordnungsgemässen Ablauf des Projektes.

Eine echte Chance für arme Familien Das Kuhbank-Projekt ist genial und nachhaltig: Nach anfänglichen Investitionen trägt es sich selbst und kann von den einheimischen Partnern weitergeführt werden. Die Anzahl armer Familien, die eine Kuh erhalten, wird stetig grösser, ohne dass neues Kapital investiert werden muss. Das Startkapital trägt Früchte. Eine Kuh erwerben zu können, ist für die armen Familien eine grosse Ermutigung. Familien, die sich nie eine Kuh hätten leisten können, erhalten damit die Möglichkeit, ihre Lebensbedingungen mit eigenem Einsatz allmählich und nachhaltig zu verbessern. Denn bereits von Anfang an dient die Kuh als Produktionsmittel zur Ertragssteigerung, so zum Beispiel zum Pflügen der Felder. Selbst der Kuhdung ist als Dünger nützlich. Nach und nach entkommen die Familien dem täglichen Überlebenskampf und haben schliesslich eine sichere Existenz. Bargeld dank Kälbern Die Familien können, nachdem sie ein weibliches Kalb ans Projekt zurückgegeben haben, die Mutterkuh und alle weiteren Kälber behalten. Davon können sie dann einzelne Tiere verkaufen und kommen so zu Bargeld. Die meisten nutzen diese Möglichkeit, um weitere wirtschaftliche Standbeine aufzubauen wie Gemüse-, Schweine- oder Geflügelzucht. So erhalten die Familien die Möglichkeit, sich eine sichere Existenz aufzubauen und in ihrem Dorf zu bleiben.

Auf dem Feld leistet die Kuh als Arbeitstier enorme Hilfe.

Menschen auf dem Lande wohnen unter einfachsten Verhältnissen.

Das Kuhbank-Projekt baut auf Nachhaltigkeit.

Christliche Ostmission Bodengasse 14, 3076 Worb Tel. 031 838 12 12 Fax 031 839 63 44 www.ostmission.ch PC 30-6880-4 mail@ostmission.ch


WIRTSCHAFT

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SYNERGIE

Frage 16 Im «NZZexecutive», der wöchentlichen Beilage der «NZZ», werden wechselnden Interviewpartnern die immer gleichen 33 Fragen gestellt. Oft sind es Persönlichkeiten, die unser Land in der einen oder anderen Weise prägen. In den letzten Wochen waren es unter anderen der Präsident des Schweizer Lehrerverbands, der CEO von Swiss Olympic, der Direktor des Bundesamtes für Zivilluftfahrt, die Vorsitzende der Geschäftsleitung einer Wirtschaftsgruppe und die Vizepräsidentin einer mittelgrossen Industrieholding. Weil die Fragen über die Monate gleich bleiben, kann man die Antworten auch quer lesen und gewinnt auf diese Weise Einblick in die Trends. Mich beschäftigt zum Beispiel Frage 16: «Welches sind Ihrer Ansicht nach die drei wichtigsten Gründe für Erfolg im

Leben?» Bevor Sie weiter lesen: Wie würden Sie antworten? Und wie würden Sie persönlich darüber in der «NZZ» berichten? Der Amerikaner Jim Collins schildert in seinem Klassiker «Good to Great» (Deutsch: Der Weg zu den Besten, z.B. dtv 2004) einen einfach zu merkenden Unterschied zwischen erfolgreichen und sehr erfolgreichen Unternehmern. Wenn den durchschnittlich Erfolgreichen etwas gelingt, blicken sie – sinnbildlich gesprochen – in den Spiegel und klopfen sich selber auf die Schulter: «Das habe ich nun wirklich toll gemacht – wow!» Die wirklich Erfolgreichen jedoch, jene Menschen, die den Durchschnitt auch wirtschaftlich nachhaltig übertreffen, zeigen beim Erfolg lieber aus dem Fenster und weisen (auch) auf die externen Faktoren hin. Ich fantasiere: «Was für ein Glück, sich in wirtschaftlich schwierigen Zeiten auf ein solches

Neue Programmpunkte des Christustages

Team verlassen zu können!» – «Als Regionalbank litten wir früher am aggressiven Vorgehen grosser Konkurrenten. Heute erweist sich die Übersichtlichkeit und Transparenz als Vorteil.» – «Die Zahlungsmoral unserer Kunden ist, Gott sei Dank, nach wie vor überdurchschnittlich gut.» … Sie können die Liste beliebig verlängern. Collins definiert Erfolg in einem Zeithorizont von 15 und mehr Jahren, mit öffentlich zugänglichen Daten: Welches Unternehmen weist nachhaltig eine überdurchschnittliche Performance, einen überdurchschnittlichen Wertzuwachs aus? Das Buch von Jim Collins ist aus meiner Sicht ganz besonders spannend, weil es aus der wissenschaftlichen Ecke stammt, Gott mit keinem Wort erwähnt – und trotzdem kommt bei den Untersuchungen deutlich zum Ausdruck, dass die biblischen Prinzipien auch hier und heute gelten.

Collins Formulierungen mögen für Christen ungewohnt sein, aber das spielt keine Rolle. Erfolg und Hochmut passen auf die Dauer nicht zusammen. Dankbarkeit und Demut sind gefordert, die Weisheit des richtigen Masses. Und: echtes Teamwork, Vertrauen gegenüber den Mitverantwortlichen. Noch einmal: Wie antworten Sie auf die Frage: «Welches sind Ihrer Ansicht nach die drei wichtigsten Gründe für Erfolg im Leben?» Ich bin gespannt auf Ihre Antwort – und etwas traurig über die Antworten der Führungspersönlichkeiten unseres Landes. CHRISTOPH WYSS Der Autor ist Rechtsanwalt und Präsident der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG). Er wohnt in Bern. christoph.wyss@advobern.ch

Schweiz erhöht Entwicklungshilfe (noch) nicht

Streetchurch mit Hip Hop «Armut ist keine Option» Der Christustag 2010 ist in diesem Jahr die grösste religiöse Veranstaltung in der Schweiz. Bis zu 30 000 Personen werden am 13. Juni nach Bern reisen. Die Transportlogistik stellt derzeit eine grosse Herausforderung für das Organisationskomitee rund um Präsident Christian Kuhn dar. Menschen aus allen Generationen und Landesteilen werden in verschiedenen Formen davon berichten, was sie mit Gott im Alltag erleben. Programmkoordinator Hanspeter Nüesch gibt erste Details bekannt: «Der reformierte Pfarrer Pierre Bader wird predigen, Carmen Fenk wird alte Gospellieder anstimmen, und Reto Pelli, Pfarrer der Kirche ‹im Prisma› in Rapperswil, wird über ansteckendes Christsein im Alltag sprechen. Ausserdem konnten wir die Zürcher Streetchurch für Hip Hop-Einlagen gewinnen.» Die «Jurassic Praise Band» werde ihren neu komponierten Christustag-Song zum Besten geben. «Ein besonderes Gewicht

legen wir auf das Miteinander der Generationen und das Gebet füreinander», ergänzt Nüesch.

Möglichst per Bahn Ziel der Organisatoren des Christustages ist, dass möglichst alle Besucher per Zug anreisen. Um eine optimale Organisation des Transports zu gewährleisten, sollten sich die Teilnehmer bis am 15. April anmelden. So könnten die Organisatoren die erforderlichen 20 Extrazüge bei der SBB reservieren. KATHRIN KELLER

Tickets und Organisation Plätze reservieren: www.christustag.ch (Bezahlung per E-Banking). Ohne Internetzugang: Bestellen per 0900 770 171 (1,27/Min.) oder per Post: Christustag, Postfach 362, 3052 Zollikofen. Verantwortlich für den Christustag: Verband evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), le Réseau Evangélique (RES), Evangelischer Kirchenbund (SEK).

Der Nationalrat hat letzten Donnerstag entschieden, die Erhöhung der Entwicklungsgelder aufzuschieben. Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) hofft nun auf einen positiven Entscheid des Ständerates. StopArmut2015 ist eine durch die Arbeitsgemeinschaft «Interaction» koordinierte Kampagne der SEA. Sie hat zum Ziel, die weltweite Armut bis 2015 zu halbieren. Der Nationalrat hat letzten Donnerstag entschieden, die Erhöhung der Entwicklungshilfe bis 2013 zu stoppen und das bereits beschlossene Ziel – 0,5 Prozent des Bruttonationaleinkommens für die Entwicklungshilfe bis 2015 – aufzugeben. Der Nationalrat hat somit eines der acht Millenniumsziele der UNO verworfen. Die SEA ist enttäuscht über den Entscheid des Nationalrats und hofft, dass nun der Ständerat in seiner Debatte am 0,5-Prozent-Ziel festhält. Sie wünscht sich mutige Parlamentarier, die auch finanzpolitische Zeichen der Soli-

darität setzen und in der Armutsproblematik nach kreativen und grosszügigen Lösungen suchen. Der negative Entscheid sei besonders bedenklich, so die SEA, da der Bund trotz Wirtschaftskrise im letzten Jahr mit einem Überschuss von 2,7 Milliarden Franken abschloss und die wirtschaftlichen Prognosen derzeit wieder nach oben zeigen. Staatliche Entwicklungshilfe sei kein Almosengeben, sondern eine staatspolitische Aufgabe. KATHRIN KELLER

Ostermarsch in Bern Die StopArmut-Regionalgruppe (StARs) Bern lädt am Ostermontag zu einem Ostermarsch ein. Unter dem Motto «Frieden auf den Feldern − Frieden auf dem Teller!» startet der Marsch um 13 Uhr im «Eichholz» in Bern und endet um etwa 14 Uhr auf dem Münsterplatz, wo die StARs Bern mit einem StopArmut-Stand die Teilnehmer empfangen wird. www.ostermarschbern.ch


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KULTUR

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BewegungPlus schuf in Liestal drei öffentliche Räume der Stille

Kunst in Räumen kann Herzen für Gott öffnen Betend atmen

Die Freikirche BewegungPlus in Liestal hat drei Räume gestaltet, die zur Stille vor Gott führen sollen. Sie sind thematisch gegliedert in «Loslassen», «Beschenkt werden» und «Aussendung». Man kann sie privat besuchen oder an einer Führung teilnehmen. Dicke runde Bollersteine liegen einer neben dem anderen. Sie bremsen den eiligen Schritt. Wer will, zieht die Schuhe aus und ertastet mit den Füssen behutsam den Weg. Zwei Holzbänke laden zum Verweilen ein. Gegenüber zeigt eine Steinskulptur zwei grosse Hände, die eine weite Schale formen. «Loslassen in Gottes Vaterhände» lautet die Einladung dieses Raumes. Unruhige Gedanken, offene Fragen, Not, Schuldbekenntnisse können auf Zettel geschrieben und in eine Amphore geworfen werden. Bewusstes Loslassen in Gottes Va-

Christus am Kreuz: Metallskulptur im Raum der Stille in Liestal.

terhände. Niemand wird die Zettel lesen, sie bleiben Dialog zwischen den Besuchern und Gott.

In weissen Marmorsteinen leuchtet das hebräische Wort «shema» (höre!) aus den grauen Granitsteinen. Der zweite Raum widmet sich dem Beschenken lassen durch Jesus Christus. Steinmauer, Treppe, Abendmahlskelch mit Brotschale und ein metallenes Kreuz bilden die hilfreichen Symbole. Dazu kommt der Vorschlag einer Atemmeditation, um sich beschenken zu lassen durch den Gottessohn. Der Reise nach innen folgt der Weg nach draussen. Die Taube in der Mitte eines Baldachins versinnbildlicht den Heiligen Geist. Darunter steht: sich der Kraft des Heiligen Geistes öffnen, neu aussenden lassen. Dazu lädt der dritte Raum ein.

Wunsch verwirklicht Lange vor dem Jahr der Stille 2010 bewegten die Leiter der BewegungPlus in Liestal den Gedanken,

Räume der Stille zu schaffen. Erfahrungen mit Meditation und der Ruhe vor Gott, hatten den Wunsch geweckt, einen äusseren Rahmen zu schaffen und diesen vielen zugänglich zu machen. Gemeindeleiter und Pastor Daniel Frei hatte das Konzept entworfen. Im April 2008 erfolgte die Eröffnung, zu der auch Behördenmitglieder eingeladen worden waren.

Empfangenes weitergeben Die drei Räume der Stille sind kunstvoll gestaltet und mit Symbolen geschmückt. Sie strahlen Schönheit und Ruhe aus. Regelmässig finden Kurse und liturgische Feiern in den Räumen statt. «Ich hatte eine Begegnung mit Gott», bestätigt eine Besucherin. Sie will diese Erfahrung in ihren Alltag mitnehmen. MIRJAM FISCH www.raum-der-stille.ch

Originelles Sammelprojekt der EMK Winter thur zugunsten des Baufonds

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Manfred Kiener Er weitertes Team: Esther Reutimann, David Sommerhalder, Helena Gysin, Thomas Hanimann, Iris Muhl, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, www.jordibelp.ch

Bild oben: Daniel Frei

Kreative Talente für Gemeinde nutzen Auch ein Bauprojekt kann auf kreative Weise finanziert werden. Die Evangelisch-methodistische Kirche Winterthur (EMK) macht es vor. Begabte Berufs- und Hobbykünstler der Gemeinde veranstalteten eine Ausstellung. Der Verkaufserlös von 19 600 Franken kam dem Baufonds zugute. «Wie könnten die künstlerischen Begabungen, die in der Gemeinde vorhanden sind, genutzt werden?» Dies fragte sich Yvonne Berther, Gemeindeglied der EMK Winterthur, seit einiger Zeit. Im März 2009 stimmte die Gemeinde einem Bauprojekt zu. Der Grund für den Erweiterungsbau am 25-jährigen Gebäude der Gemeinde: Die Kinder- und Jugendarbeit ist in den letzten Jahren gewachsen, und die Räumlichkeiten sind knapp geworden. Für die voraussichtlichen Baukosten von 950 000 Franken müssen aktuell noch 350 000 Franken zusammengelegt werden. Fundraising-Ideen sind deshalb willkommen. Und Yvonne Berther konnte

KunstHandWerk: Besucherin betrachtet Schwemmholz-Engel.

ihre Idee einer Ausstellung «KunstHandWerk» erfolgreich platzieren. 14 Männer und Frauen mit schöpferischen Gaben liessen sich dafür begeistern. Das Konzept von Yvonne Berther unterschied sich klar von einem Bazar. Gefragt waren künstlerisch hochstehende Arbeiten. Am vergangenen Wochenende war der Besucheraufmarsch gross. Nebst Gemeindegliedern interessierten sich viele weitere Personen für diese Kunstausstellung. Zu bewundern und zu kau-

fen gab es Objekte aus Metall und Steinen, farbenfrohe Quilts, Engel aus Schwemmholz, feine Keramik, praktische Blachentaschen, stimmungsvolle Aquarelle – um nur einige der bemerkenswerten Kunstartikel zu nennen. Verborgene Talente, die sonst im Gemeindealltag kaum zum Zug kommen, kamen mit ans Licht. Den Erlös der verkauften Exponate spendeten die Künstlerinnen und Künstler vollumfänglich dem Baufonds. ESTHER REUTIMANN


ideaSchweiz l 12/2010

WIRTSCHAFT

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Mitglieder versammlung der Christlichen Geschäftsleute Schweiz (CGS) in Sursee

Mit Buddha will der Patron nichts zu tun haben Er heisst wie ein berühmter Skirennfahrer, sieht in seinem Anzug distinguiert aus und verströmt 220 Volt Energie: Bernard Russi, Gründer und Inhaber eines zur Boas-Gruppe gewachsenen Unternehmens, sprach vor den Mitgliedern der CGS. Er hat keine Angst, zu seinen christlichen Überzeugungen zu stehen. Unüblich, dass ein Westschweizer Unternehmer eingeladen wird, vor den doch mehrheitlich Deutschschweizer Mitgliedern des CGS, der Christlichen Geschäftsleute Schweiz, zu sprechen. Doch die Simultanübersetzung an der Mitgliederversammlung überbrückte die mangelnden Deutschkenntnisse des Referenten respektiv die ungenügenden Französischkennt-

Bernard Russi bezeichnet sich selber als ein Rebell, ein Querdenker in seinen Jugendjahren. Der Tod seines ersten Sohnes traf ihn hart und liess ihn die Weite des Auslands suchen. Erst die Begegnung mit seiner jetzigen Frau veränder-

Wo sich christliche Geschäftsleute verstanden fühlen

Bilder: Matthieu Jordi, Boas Management

Namen von Salomo

Bekehrung als Wendepunkt

Christliche Geschäftsleute unter sich: An der Mitgliederversammlung wurde die Möglichkeit zur Kontaktpflege rege genutzt.

Der Verein der Christlichen Geschäftsleute Schweiz (CGS) hat an seiner diesjährigen Mitgliederversammlung im Campus Sursee die üblichen Geschäfte ohne Diskussion verabschiedet. Der CGS mit seinen 532 Mitgliedern ist in eher ruhigem Fahrwasser unterwegs: Die Abgänge werden wettgemacht durch neue christliche Geschäftsleute, die sich über Internet anmelden. Die Formel mit den Apéros über Mittag oder am Abend, wo man einen Betrieb und seinen Geschäftsleiter näher kennenlernen kann, läuft nach wie vor sehr gut. Neuerdings konnte sogar ein

geworden wäre, bevor es vor fünf Monaten von der Boas-Gruppe übernommen wurde und nun zu einem Wellness-Hotel erwacht ist.

nisse der Mitglieder. Und so kam die Botschaft dieses Self-madeMannes an: eine richtige Erfolgsgeschichte, die er zusammen mit seiner Ehefrau 1989 begann, als sie ihr erstes Pflege- und Altersheim kauften. Heute, zwanzig Jahre später, gehören ihnen 21 verschiedene Einrichtungen in der Westschweiz, zum Teil private Altersheime, zum Teil Wellness-Hotels. Deshalb wurde 1995 die Boas-Gruppe gegründet, unter welche die verschiedenen Tätigkeiten gestellt wurden.

Schwesterverband in Frankreich gegründet werden. Mit dem Hintergrund, sich kontinuierlich zu verbessern, wird mittels Fragebogen bei den Mitgliedern nach Stärken, Schwächen, Chancen und Gefahren des Vereins gefragt, um die Aktivitäten den sich verändernden Bedürfnissen anzupassen. Der CGS-Vorstand wird die Reaktionen genauer unter die Lupe nehmen und versuchen, Schlüsse zu ziehen. Im Allgemeinen finden die Mitglieder es vorteilhaft und erbauend, einem christlich geprägten Milieu anzugehören. Gewisse Themen könnten hier deutlicher an-

Bernard Russi: Reich beschenkt mit Gottes Segen.

te sein Leben grundlegend, vor allem seit jenem Abend, an dem sie ihn zu einer evangelikalen Bekehrungsveranstaltung mitnahm. Das war 1989, und seither geschäftet das Ehepaar mit einer goldenen Hand. Oder eher: reich beschenkt mit Gottes Segen! Die Gruppe Boas mit Sitz in Morges hat heute Bauarbeiten im Gange in der Höhe von 150 Millionen Franken. Neue Projekte kommen laufend dazu: zum Beispiel das Aqua Ecopole, ein Drei-SternHotel mit integriertem Medizinischem Zentrum, das auf das Potenzial des «Medical Wellness» abzielt. Oder der Komplex in Twannberg im Seeland, das einst Behinderte beherbergte, dann in eine finanzielle Schieflage geriet und beinahe zum Asylzentrum gesprochen werden. Oder anders gesagt: Man fühlt sich verstanden, während in der Berufswelt man manchmal wegen seines Glaubens belächelt wird. 70 Personen haben sich am 19. März zur Mitgliederversammlung 2010 eingefunden. Neu in den Vorstand gewählt wurde Markus Kiener. Wie die Erfolgrechnung aufzeigte, geht die Geschäftsleitung sorgfältig und sparsam mit den Einnahmen aus den Mitgliederbeiträgen um. Es ist eine Zeit der Konsolidierung für den CGS: Dazu zählen auch neue Funktionalitäten der Website, um sich untereinander auch besser vernetzen zu können. (slc) www.cgs-net.ch

Bernard Russi reiht in seiner Präsentation Zahlen und Fakten aneinander, als seien sie eine Selbstverständlichkeit. Dass konsequente Entscheidungen und ein hohes Qualitätsbewusstsein das Grundrezept dieses erfolgreichen Geschäftsmodells sind, kann man nur zwischen den Zeilen lesen. Aber warum seine Frau die Namen Boas (für die AG) und Boas-Yakhin (für die Holding) durchsetzte, das gibt er gerne bekannt: Es sind die Namen der zwei Säulen, die am Eingang des Tempels von König Salomo standen, was auch das Säulen-Logo erklärt.

Wenn der Patron aufräumt Spannend wird es, wenn Bernard Russi von den Herausforderungen spricht, vor die er als Unternehmer immer wieder gestellt wird. Oftmals geht es darum, dass etwas im Gegensatz zu seiner christlichen Überzeugung steht. Das kann, ganz banal, eine neu angestellte Hoteldirektorin sein, die das Hotel gerne zu Halloween entsprechend dekorieren möchte, was ihr Russi mit entsprechender Begründung gleich wieder aus dem Kopf schlägt. Oder es kann sich um «unbequeme Mieter» von Lokalitäten handeln, wie die Sekte «Temple Solaire» oder eine Kursleiterin in Tarot-Karten, die beide unzimperlich vor die Türe des Boas-Etablissements gesetzt wurden. Oder es kann auch heftiger werden und an eine alte biblische Tempelgeschichte erinnern, wie das einst der Fall war in einem seiner Hotels, als er entdeckte, dass im Personalraum Poster hingen von Buddha und anderem esoterischem Inhalt: Inhaber Russi riss vor den entsetzten Augen seines Hoteldirektors kurzerhand alles von den Wänden und gab bekannt, dass dies in Zukunft nicht mehr toleriert würde. Und das ist auch die tiefere Botschaft eines Bernard Russis: Die grosse Herausforderung heutzutage ist, zu seinen eigenen Überzeugungen zu stehen. SANDRA LO CURTO


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Nachrichten

ideaSpektrum 12/2010

Türkei: Die wenigen Christen werden in dem islamischen Land weiterhin stark diskriminiert

Wo christliche Mission als Verbrechen gilt 'LH 9HUHLQLJXQJ SURWHVWDQWLVFKHU .LUFKHQ LQ GHU 7 UNHL KDW HLQH XP IDQJUHLFKH /LVWH YRQ 9HUVW| HQ JH JHQ GLH 5HOLJLRQVIUHLKHLW YHU|IIHQW OLFKW 1DFK ZLH YRU JHEH HV LQ GHP LVOD Türkei PLVFKHQ /DQG HLQH 72 Mio. Bürger JUR H ,QWROHUDQ] JH 99,00% Muslime JHQ EHU UHOLJL|VHQ 0,17% Christen (120.000, 0LQGHUKHLWHQ JH von denen ca. 4.000 ]LHOWH $QJULIIH DXI evangelisch sind) &KULVWHQ XQG ]DKO UHLFKH %HVFKUlQNXQ JHQ I U FKULVWOLFKH *HPHLQGHQ KHL W HV LQ GHP LQ ,]PLU YHU|IIHQW OLFKWHQ 'RNXPHQW

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„Tiefes Bedauern und Schmerz“ über die brutale Verfolgung der „Wiedertäufer“ im 16. Jahrhundert

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reformierte Kirche befürwortete wie die lutherische im 16. Jahrhundert die Verfolgung der sog. Wiedertäufer (Mennoniten). Foto: idea/Schmitt (aus „Verborgene Schätze des Täufertums“)


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Nachrichten

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ideaSpektrum 12/2010

Ausstellungen zu Passion und Auferstehung Christi in Deutschland und der Schweiz

Ostergärten werden immer beliebter 2VWHUJlUWHQ HUIUHXHQ VLFK HLQHU ZDFKVHQGHQ %HOLHEWKHLW 'LH LQ GHU EDGLVFKHQ /DQGHVNLUFKH JHERUHQH ,GHH 0HQVFKHQ PLW HLQHU (UOHEQLV DXVVWHOOXQJ GDV ELEOLVFKH *HVFKHKHQ ]X 3DVVLRQ XQG $XIHUVWHKXQJ -HVX &KULVWL PLW DOOHQ 6LQQHQ QDKH]XEULQ JHQ ILQGHW 1DFKDKPXQJ $XI GHU ]HQWUDOHQ ,QWHUQHWVHLWH ZZZ VLQQHQ SDUN GH VLQG 2VWHUJlUWHQ YHU]HLFK QHW YRQ $VFKHUVOHEHQ LQ 6DFKVHQ $QKDOW ELV :LQQHQGHQ EHL 6WXWWJDUW $XI GHU 6WDUWVHLWH VHLHQ DEHU OlQJVW QLFKW DOOH 3URMHNWH JHQDQQW VR 3UR Eine SchĂźlergruppe bei der Station „Abendmahl“ im Ostergarten in MHNWOHLWHU /XW] %DUWK /LQNHQKHLP Linkenheim-Hochstetten bei Karlsruhe – dem Startort aller Ostergärten. +RFKVWHWWHQ EHL .DUOVUXKH

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Orte, in denen Ostergärten angeboten werden:

Berlin

GĂźtersloh

Detmold

Aschersleben

Bottrop Ennepetal Gummersbach

Crimmitschau

Hassenhausen Vallendar

Dornholzhausen

HaĂ&#x;furt

Erlangen Schrozberg BĂśckingen Heilbronn Winnenden Pforzheim UntertĂźrkheim Offenburg Otterbach

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Nachrichten

ideaSpektrum 12/2010

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Stiftung fßr Zukunftsfragen: Die Attraktivität des Internets hat abgenommen

Studie ergibt: Das Internet macht einsamer 'LH 0HKUKHLW GHU 'HXWVFKHQ LVW GDYRQ  EHU]HXJW GDVV GDV ,QWHUQHW GLH 0HQVFKHQ HLQVDPHU PDFKW 'DV HUJDE HLQH UHSUlVHQWDWLYH 9HUJOHLFKV VWXGLH GHU 6WLIWXQJ I U =XNXQIWVIUD JHQ +DPEXUJ 'HU ZLVVHQVFKDIWOL FKH /HLWHU GHU 6WLIWXQJ 3URI +RUVW : 2SDVFKRZVNL PHLQWH GD]X Ă…1HXH .RQWDNWQHW]H VLQG RIW QXU HL QHQ 0DXVNOLFN ZHLW HQWIHUQW N|QQHQ DEHU ]ZLVFKHQPHQVFKOLFKH %H]LH KXQJHQ LPPHU ZHQLJHU HUVHW]HQ ZHLO VLH REHUIOlFKOLFK XQG EHOLHELJ EOHLEHQ ´

Viele junge Leute zappen durch ihr Leben 0DLOHQ &KDWWHQ XQG 6XUIHQ VHLHQ ]ZDU ]XP 9RONVVSRUW I U GLH MXQJH *HQHUDWLRQ JHZRUGHQ Ă…$EHU YLHOH MXQJH /HXWH ]DSSHQ GXUFK LKU /HEHQ XQG ZDUWHQ DXI %HVWlQGLJNHLW YHUJH EHQV ´ (LQ ZDFKVHQGHU 7HLO GHU ELV -lKULJHQ YHUPLVVH ]XQHKPHQG Ă…EHVWlQGLJH %H]LHKXQJHQ´ 'DV ,QWHUQHW VHL Ă…PHKU -RENLOOHU DOV %HVFKlIWLJXQJV PRWRU´ VDJHQ LQ]ZLVFKHQ

Die ReizĂźberflutung fĂśrdert die Aggressivität =XGHP JODXEW IDVW MHGHU =ZHLWH GDVV GLH 6LQQHV EHUUHL]XQJ GLH $JJUHVVLYLWlW I|UGHUW 'D]X 2SDVFKRZVNL Ă…'LH NXO WXUNULWLVFKH %HI UFKWXQJ ZRQDFK ZLU HV LQ =XNXQIW PLW HLQHU UHL] EHUIOXWH WHQ *HQHUDWLRQ ]X WXQ KDEHQ GLH LP $OOWDJ ]XQHKPHQG QHUY|VHU XQG DJ JUHVVLYHU UHDJLHUW NDQQ :LUNOLFKNHLW ZHUGHQ ´ +\SHUDNWLYLWlW XQG .RQ ]HQWUDWLRQVPDQJHO N|QQWHQ GLH )ROJH VHLQ ZHLO GLH MXQJH 0HGLHQJHQHUDWL RQ SHUPDQHQW PLW VFKQHOOHQ 6FKQLW WHQ VRZLH DEUXSWHQ 6]HQHQ XQG 6L WXDWLRQVZHFKVHOQ DXIZDFKVH

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2010: 1998:

Das Internet macht einsamer

59%

41%

Das Internet bereichert mein Leben

24%

26%

Im Internet bin ich anders als in Wirklichkeit

49%

29%

Junge Leute mĂźssen llernen, mit Medien umzugehen 1DFK $QVLFKW GHU 6WLIWXQJ ZLUG Mehrere Leben leben YRU GHP +LQWHUJUXQG GLHVHU (UJHE 8QWHU GHQ ,QWHUQHWQXW]HUQ YRQ QLVVH GLH (U]LHKXQJ ]XU 0HGLHQ ELV -DKUHQ JHEHQ LPPHU PHKU RI NRPSHWHQ] I U .LQGHU XQG -XJHQGOL IHQ ]X GDVV VLH VLFK LP ,QWHUQHW Ă…DQ FKH LPPHU ZLFKWLJHU ZHUGHQ ² YRP GHUV JHEHQ´ N|QQHQ DOV VLH ZLUNOLFK SHUV|QOLFKHQ 0HGLHQNRQVXP QDFK VLQG *XW 0D‰  EHU UHJHOPl‰LJH (QWVSDQ QXQJV EXQJHQ ELV ]X DWWUDNWLYHQ $O HLQ 'ULWWHO GHU MXQJHQ *HQHUDWLRQ WHUQDWLYHQ ]XP PXOWLPHGLDOHQ $Q JODXEW 'HIL]LWH GHV /HEHQV JHERW ) U GLH 6WXGLH ZXUGHQ LQ GXUFK GLH %HVFKlIWLJXQJ PLW GHP 'HXWVFKODQG 3HUVRQHQ DE &RPSXWHU DXVJOHLFKHQ ]X N|QQHQ 2SDVFKRZVNL Ă…) U GLH -DKUHQ EHIUDJW FERNSEHEN

Sonntag, 28. März

Dienstag, 30. März

Phoenix

Das Vierte

8.30–9.00: Der St. Pauli Pastor 9.00–9.30: TĂźrkisch und getauft. Christen kämpfen um ihr Ăœberleben Das Vierte

10.00–11.00: Stunde 11.30–12.00: Fenster der Kraft mit Robert zum Sonntag. Ein geniSchuller. aler Chaot. Arno Backhaus ERF eins

11.00–12.00: Gottesdienst aus der evangeli9.00–9.30: Bibelstunde schen St. Matthäus-Gemit Pastor Bayless Conley meinde Bremen, Predigt: 9.30–10.00: „Fahre fort Andreas SchrĂśder mit Vorlesen“ mit Pastor Wolfgang Wegert

SF 2

ARD

ERF eins

17.30–18.00: Ein biss- 20.00–20.30: Wert(h)e chen meschugge? Ge- Gäste: Andreas Malesschichten von der Kla- sa, Journalist und Autor gemauer Donnerstag, 1. April ZDF WDR BR 16.30–17.00: tag7: 19.30–20.15: Die Ostern in der Taiga Dresdner Frauenkirche 19.00–19.45: Evangelischer Gottesdienst aus ERF eins St. Lorenz in NĂźrnberg 17.00–17.30: Hof mit Himmel. Von Geltungssucht getrieben. Bernd Demmler

Karfreitag, 2. April ARD 10.00–11.00: Ev. Gottesdienst aus Flensburg mit Bischof Ulrich ZDF 15.35–19.00: Ben Hur. Bibelfilm Kabel 1 20.15–0.15: Die Zehn Gebote. Bibelfilm arte 22.45–0.45: Märtyrer: FĂźr den Glauben sterben

HĂ–RFUNK Sonntag, 28. März NDR DRS 2 8.30–9.00: Perspektiven. 8.40–9.00: GlaubenssaDas evangelische Rom. chen. Der Tod der anderen. Deutschlands RĂźstungsexporte und 8.35–8.50: Du stilles die Kirchen Geschrei – Politische Mystik. Von Werner Thiede

Donnerstag, 1. April DRS 2 9.45–10.00: Evangelisch-reformierte Predigt, Manuela LiechtiGenge (Mßnchenbuchsee)

NDR/WDR 5 10.00–11.00: Evangelischer Gottesdienst aus Elmshorn, Predigt: Helmut Wahnung

SWR 2 12.05–12.30: Glauben. Theologe, Diplomat und Bildungsreformer. Philipp Melanchthon (1497–1560)

ERF 20.00–21.00: Bilanz. „Brennpunkt Nahost“ Johannes Gerloff (Jerusalem) im Gespräch mit Horst Marquardt 21.30–22.00: Berufen oder zum Dienst Ăźberredet?

Wer reagieren mÜchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 • Bibel.TV: 040/4450660 • DLF: 0221/345-2170 • DRS 2: (0)1/3661369 • ERF: 06441/957-0 • Kabel 1: 0180/5011150 • Luth. Stunde: 04264/2436 • MDR: 0341/300-5401 • NDR: 0511/988-2393 • NBC-Europe: 0211/9300-665 • Phoenix: 0180/28213 • SF 2: (0)62/2059050 • Sßdwest: 07221/929-0 • WDR (Radio): 0221/5678-333 • WDR (TV): 0221/5678888 • ZDF: 06131/702164 Foto: Frauenkirche/kairospress


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Theologie

ideaSpektrum 12/2010

Am kommenden Sonntag beginnt die Karwoche, in der in besonderer Weise des Kreuzestodes Jesu gedacht wird. In den letzten Jahren gab es scharfe kontroverse Debatten, wie dieser Kreuzestod zu verstehen sei. idea hat deshalb den Tübinger Neutestamentler Prof. Hans-Joachim Eckstein gebeten, dazu Stellung zu nehmen.

Warum musste Jesus sterben? – Den Theologen ein Ärgernis, den Vernünftigen eine Torheit?

Das Wort vom Kreuz Von Hans-Joachim Eckstein

.RQWUDVWDXVVDJH KDOWHQ GLH HUVWHQ &KULV Es gibt zwei Möglichkeiten, den Kreuzestod zu verstehen WHQ LKUH *UXQGHLQVLFKW IHVW *RWW KDW -HVXV 6HLWGHP JLEW HV EHLP 9HUVWlQGQLV GHV LQ :DKUKHLW ZHGHU YHUZRUIHQ QRFK LP (V OlVVW VLFK KLVWRULVFK NDXP EHVWUHLWHQ .UHX]HVWRGHV -HVX ]ZHL 0|JOLFKNHLWHQ 6WLFK JHODVVHQ ² GDV WDWHQ 0HQVFKHQ (U GDVV -HVXV YRQ 1D]DUHWK XP GDV -DKU KDW VLFK PLW GHU $XIHUZHFNXQJ Q &KU GXUFK GLH +DQG GHU 5|PHU EHL -H (QWZHGHU PDQ IUDJW QDFK GHP 6WHUEHQ -HVX XQWHU $EVHKXQJ GHU -HVX YLHOPHKU ]X LKP JHVWHOOW UXVDOHP JHNUHX]LJW ZXUGH =X HLQGHXWLJ XQG LKP UHFKW JHJHEHQ 'HU $Q VLQG GLH %HOHJH ]X YLHOIlOWLJ GLH =HXJQLV 5HDOLWlW VHLQHU $XIHUVWHKXQJ RGHU PDQ YHUVXFKW GDV =HXJQLV VSUXFK GHV 5HGHQV XQG :LUNHQV VH 6WUHLWHQ PDJ PDQ EHU GLH QlKHUHQ GHU IU KHQ &KULVWHQ JHGDQNOLFK -HVX VHLQH =XZHQGXQJ ]X GHQ 8PVWlQGH VHLQHU +LQULFKWXQJ XQG GHQ XQWHU GHU 9RUDXVVHW]XQJ LKUHU 6 QGHUQ XQG VHLQH YROOPlFKWLJH $QWHLO GHU M GLVFKHQ XQG GHU U|PLVFKHQ 9HUN QGLJXQJ GHU *RWWHVQlKH $XWRULWlWHQ DQ VHLQHU 9HUXUWHLOXQJ $EHU $XIHUVWHKXQJVHUNHQQWQLV QDFK]X ZHUGHQ GXUFK GLH $XIHUVWHKXQJ GDVV -HVXV DQV .UHX] JHVFKODJHQ XQG JH YROO]LHKHQ %HLGH :HJH NDQQ PDQ JHKHQ PDQ PXVV VLH QXU GHV *HNUHX]LJWHQ EHUZlOWLJHQG ZDOWVDP JHW|WHW ZXUGH NDQQ DOV KLVWRUL PROF. ECKSTEIN EHVWlWLJW 'DPLW HUVFKHLQW GDV NODU XQWHUVFKHLGHQ 'LH PHLVWHQ PROF VFKHV )DNWXP JHOWHQ .UHX] QLFKW OlQJHU DOV GDV 6FKZLHULJHU ZLUG HV ZHQQ PDQ GLHVHV 9HUVWlQGQLVSUREOHPH XQVHUHU KHXWLJHQ 'HEDWWH EHU GDV .UHX]HVJH 6FKHLWHUQ VRQGHUQ DOV GLH 9ROOHQGXQJ GHV KLVWRULVFKH (UHLJQLV QDFK VHLQHP 6LQQ EHIUDJW ² QDFK GHP Å:DUXP"´ 'HQQ GHU VFKHKHQ U KUHQ YRQ GHU 9HUPLVFKXQJ GHU KLQJHEXQJVYROOHQ :HJHV -HVX $OV *RW EHLGHQ (EHQHQ KHU WHVOlVWHUHU HUZHLVHQ VLFK SO|W]OLFK GLH Å6LQQ´ HLQHU 6DFKH HUVFKOLH W VLFK QXU Å0XVVWH -HVXV VWHUEHQ XP GHQ KLPPOL 0HQVFKHQ GLH LKQ YHUIROJW XQG JHNUHX LP =XVDPPHQKDQJ XQG ZHVKDOE HWZDV VFKHQ 9DWHU PLW GHU :HOW ]X YHUV|KQHQ" ]LJW KDEHQ QLFKW HWZD -HVXV GHU *RWW VHL QLFKW Å:DKQVLQQ´ VRQGHUQ GHQQRFK +DW *RWW HLQ 0HQVFKHQRSIHU JHIRUGHUW QHQ 9DWHU QDQQWH ÅVLQQYROO´ ZDU RIIHQEDUW VLFK HUVW YRP ZROOWH HU %OXW VHKHQ XP YRQ VHLQHU (QGH KHU Gott bewirkt die Versöhnung )HLQGVFKDIW DEODVVHQ ]X N|QQHQ" 6ROOWH Es kann nicht überraschen 0LW GHU $XIHUVWHKXQJVHUNHQQWQLV LVW PDQ GDV IU KFKULVWOLFKH 6 KQHYHUVWlQGQLV 6R NDQQ HV QLFKW EHUUDVFKHQ GDVV GDV (UNHQQHQ GHU 3HUVRQ -HVXV &KULVWXV XQG 2SIHUGHQNHQ KHXWH QLFKW HQGJ OWLJ QLFKW HLQPDO GLH )UDXHQ XQG 0lQQHU GLH DXIJHEHQ"´ ² 0LW DOO GLHVHQ )UDJHQ ZHU YHUEXQGHQ :DV HLJHQWOLFK VFKRQ DQ GHP -HVXV YRQ *DOLOlD EHJOHLWHW KDWWHQ GDV GHQ GLH .RQVHTXHQ]HQ GHU QHXWHVWDPHQW :LUNHQ XQG GHQ :RUWHQ -HVX HUNHQQEDU .UHX]HVJHVFKHKHQ YRQ VLFK DXV GHXWHQ JHZHVHQ ZlUH ZXUGH MHW]W I U GLH $XIHU OLFKHQ .UHX]HVWKHRORJLH YHUNDQQW ZHLO NRQQWHQ 'LH HLQHQ HUOLWWHQ GDV 6WHUEHQ GLH 9RUDXVVHW]XQJHQ LKUHU $XIHUVWHKXQJV VWHKXQJV]HXJHQ HQGJ OWLJ RIIHQEDU -HVXV -HVX LQ 9HU]ZHLIOXQJ GLH DQGHUHQ IORKHQ HUNHQQWQLV DXVJHEOHQGHW ZHUGHQ LVW QLFKW DOV HLQ QRUPDOHU VWHUEOLFKHU VFKRFNLHUW 6LQQVWLIWHQG XQG HUKHOOHQG 0HQVFK ]X YHUVWHKHQ VRQGHUQ VWHKW GHQ :DV VLQG GLH *UXQGODJHQ HLQHU .UHX ZDUHQ I U VLH QDFK DOOHQ =HXJQLVVHQ HUVW ]HVWKHRORJLH ZLH VLH VLFK EHUHLWV LQ GHQ EULJHQ 0HQVFKHQ LQ XQYHUJOHLFKOLFKHU GLH (UHLJQLVVH VHLW GHP 2VWHUPRUJHQ lOWHVWHQ IU KFKULVWOLFKHQ 6FKULIWHQ ² 0LWWH :HLVH JHJHQ EHU (U LVW GHU ÅHLQ]LJDUWLJH 'XUFK GLHVH ZXUGH QLFKW QXU GDV *UDE 6RKQ *RWWHV´ XQG Å+HUU´ $OOHV ZDV LP GHV -K Q &KU ² HQWIDOWHW ILQGHW" -HVX JH|IIQHW VRQGHUQ ]XJOHLFK DXFK $X 1HXHQ 7HVWDPHQW ]XU XPIDVVHQGHQ 9HU JHQ XQG (LQVLFKW GHU 0HQVFKHQ GLH IRUW Menschen haben Jesus getötet V|KQXQJ GHU JDQ]HQ :HOW GXUFK GDV .UHX Å0HQVFKHQ KDEHQ -HVXV JHW|WHW ² DQ DOV =HXJHQ VHLQHU $XIHUVWHKXQJ GHQ ]HVJHVFKHKHQ HQWIDOWHW ZLUG VHW]W GLHVH *RWW DEHU KDW LKQ DXIHUZHFNW ´ 0LW GLHVHU (LQPDOLJNHLW -HVX &KULVWL YRUDXV 1LFKW *HNUHX]LJWHQ YHUN QGLJWHQ Fotos: Kreuz/istockphoto.com; Eckstein/privat


ideaSpektrum 12/2010

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Theologie

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Es ist eine Befreiung :DV KLVWRULVFK LQQHUKDOE YRQ ZHQL JHQ -DKUHQ IROJWH ZDU GLH JHGDQNOLFKH 'XUFKGULQJXQJ XQG EHJULIIOLFKH (QWIDO WXQJ GHV .UHX]HVJHVFKHKHQV PLWKLOIH YRQ YLHOIlOWLJHQ 7UDGLWLRQHQ ² VSH]LHOO DXV GHP DOWWHVWDPHQWOLFK M GLVFKHQ 8PIHOG :RPLW VROOWH PDQ 8QYHU JOHLFKOLFKHV YHUJOHLFKHQ XQG ZLH VROOWH PDQ 8QEHJUHLIOLFKHV DXI GHQ %HJULII EULQJHQ" .HLQH GHU EHVWHKHQGHQ hEHU OLHIHUXQJHQ UHLFKWH I U VLFK JHQRPPHQ DXV XP GDV (LQPDOLJH XQG 1HXH XP Das Geheimnis des Kreuzes wird in der christlichen Kunst besonders durch die Darstellung des „Gnadenthrons“ deutlich: Gott, der Vater, sitzt auf dem himmlischen Thron und hält das Kreuz mit seinem Sohn. Ein Symbol für das, was an Karfreitag geschehen ist: „Gott war in Christus und versöhnte die Welt mit sich selbst“. Das Foto zeigt den „Gnadenthron“ aus der Kirche von Schönau bei Breslau/Schlesien (entstanden vor 1350).

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Theologie

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Film-Kritik

ideaSpektrum 12/2010

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Kann alles vergeben werden?

Im Film „Troubled Water“ hilft eine Pastorin einem Kindesmörder beim Neuanfang

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Israel

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Sie Ăźberragt die Altstadt: die evangelische ErlĂśserkirche (li.). Im Hintergrund die Himmelfahrtkirche auf dem Berg, rechts: der Felsendom

Vor 100 Jahren wurde in Jerusalem die evangelische Himmelfahrtkirche eingeweiht

Die evangelische Stimme im Heiligen Land Es war ein Akt mit Symbolbedeutung: Mit der Einweihung der Himmelfahrtkirche auf dem Ă–lberg 1910 wollte der deutsche Kaiser Wilhelm II. nicht nur die Protestanten in Jerusalem unterstĂźtzen, sondern „die evangelische Stimme im Heiligen Land“ stärken. Doch seit Jahrzehnten geht die Zahl der Christen kontinuierlich zurĂźck. Was fĂźr die Gemeinden immer wichtiger wird, sind Pilger und Touristen. Ein Bericht von Matthias Pankau und Thomas Kretschel (Fotos).

.OHFNHUQ ZDU GHV .DLVHUV 6DFKH QLFKW $OV :LOKHOP ,, ]XVDPPHQ PLW VHLQHU )UDX $XJXVWH 9LFWRULD ZlKUHQG HLQHU 3LO JHUUHLVH -HUXVDOHP EHVXFKWH EDWHQ LKQ GLH HYDQJHOLVFKHQ *HPHLQGHQ GHXWVFKHU 6SUD FKH HLQ (UKROXQJVKHLP XQG HLQH +HUEHUJH I U FKULVWOLFKH 3LOJHU ]X EDXHQ 'HU .DLVHU VDJWH ]X XQG VXFKWH VLFK I U GDV 8QWHUIDQ JHQ HLQ +HNWDU JUR‰HV *UXQGVW FN DXI HLQHP GHU K|FKVWHQ 3XQNWH GHU 6WDGW DXV Ă…(V LVW ZLFKWLJ GLH HYDQJHOLVFKH 6WLPPH LP +HLOLJHQ /DQG ]X VWlUNHQ´ VROO HU GD PDOV JHVDJW KDEHQ ZXUGH GHU *UXQG VWHLQ JHOHJW GUHL -DKUH VSlWHU ZXUGHQ GDV +RVSL] XQG GLH QDFK GHP :LOOHQ GHV .DL VHUV GD]XJHK|ULJH .LUFKH HLQJHZHLKW

Eine neue StraĂ&#x;e fĂźr die Glocken bKQOLFK ZLH EHL GHQ $XVPD‰HQ GHU .LU FKH JLQJ HV DXFK LP ,QQHUHQ DOOHV DQGHUH DOV EHVFKHLGHQ ]X 'HU JHVDPWH *HElXGH NRPSOH[ GHU $XJXVWH 9LFWRULD 6WLIWXQJ ² EHQDQQW QDFK GHU *DWWLQ GHV .DLVHUV ² ZDU GHU HUVWH PLW 6WURPDQVFKOXVV LQ JDQ] 3DOlV WLQD 'LH (OHNWULIL]LHUXQJ KDWWH 6LHPHQV  EHUQRPPHQ 'LH 2UJHO ZXUGH YRQ GHU )LUPD 6DXHU LQ )UDQNIXUW 2GHU JHEDXW 6LH LVW LP 2ULJLQDO]XVWDQG HUKDOWHQ XQG LQ GLH Foto: Repro

VHU 5HJLRQ HLQ]LJDUWLJ ) U GLH 0RVDLNH LP $OWDUUDXP IHUWLJWH PDQ .RSLHQ YRQ HLQLJHQ .XQVWZHUNHQ DXV GHU DOWHQ .DLVHU :LO KHOP *HGlFKWQLVNLUFKH LQ %HUOLQ DQ GLH LP =ZHLWHQ :HOWNULHJ ]HUVW|UW ZXUGH 'LH YLHU *ORFNHQ GHU +LPPHOIDKUWNLUFKH ZXUGHQ LP WK ULQJLVFKHQ $SROGD JHJRVVHQ 'LH JU|‰WH YRQ LKQHQ ² GLH Ă…+HUUHQPHLVWHUJORFNH´ ² ZLHJW VLHEHQ 7RQQHQ XQG LVW ELV KHXWH GLH JU|‰WH LP JDQ]HQ /DQG 'HU 7UDQVSRUW GHU *ORFNHQ YRQ $SROGD QDFK +DPEXUJ NRVWH WH GDPDOV *ROGPDUN GHU YLHO N U]HUH :HJ YRP +DIHQ LQ -DIID QDFK -HUXVDOHP GUHLPDO VR YLHO 'HU *UXQG :HJHQ GHV HU

KHEOLFKHQ *HZLFKWV PXVVWH I U GLH (VHOV NDUUHQ GLH GLH *ORFNHQ WUDQVSRUWLHUWHQ HUVW HLQPDO HLQH ULFKWLJH 6WUD‰H JHEDXW ZHUGHQ

Kirchturm Ăźberragt die Altstadt 9RQ GHP Â EHU 0HWHU KRKHQ 7XUP KDW PDQ HLQHQ ZXQGHUEDUHQ %OLFN DXI GLH $OW VWDGW 'RUW KDWWH GHU .DLVHU EHUHLWV -DKUH ]XYRU HLQH .LUFKH HLQJHZHLKW GLH (UO|VHU NLUFKH 'HU :HLKH *RWWHVGLHQVW ZDU GHU $QODVV IÂ U VHLQH 3LOJHUUHLVH JHZHVHQ 1DFKGHP -HUXVDOHP LQ GHQ =HLWHQ QDFK GHU 5HIRUPDWLRQ DOV 3LOJHU]LHO IÂ U (XURSlHU QD KH]X LQ 9HUJHVVHQKHLW JHUDWHQ ZDU lQGHUWH

Um die in Apolda (ThĂźringen) gefertigten Glocken nach Jerusalem bringen zu kĂśnnen, musste eine StraĂ&#x;e von der Hafenstadt Jaffa in die israelische Hauptstadt gebaut werden.


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Israel

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VLFK GDV LQ GHU HUVWHQ +lOIWH GHV -DKU KXQGHUWV PLW $XINRPPHQ GHU (UZHFNXQJV EHZHJXQJ HUULFKWHWHQ 3UHX HQ XQG *UR EULWDQQLHQ JHPHLQVDP GDV HYDQJHOL VFKH %LVWXP -HUXVDOHP GDV ELV EH VWDQG DOV PDQ VLFK HQWVFKLHG GRFK OLHEHU JHWUHQQWH :HJH ]X JHKHQ .URQSULQ] )ULHG ULFK ,,, HUZDUE GDV *UXQGVW FN PLW GHU 5XLQH GHU .LUFKH 6DQWD 0DULD /DWLQD EH UHLWV DXI GHU 'XUFKUHLVH ]XU (U|II

QLFKW PHKU KDWWH Å:LU KDW ELV LQ GHU 6WDGW Jerusalem WHQ LQ XQVHUHU *HVFKLFKWH Å:LU VLQG ZHQLJH 0HQ 1946 2000 VFKHQ PLW HLQHP ULHVLJHQ LPPHU XP GLH 0LW JOLHGHU 0DQ NDQQ GLH (QW Christen: 31.000 14.000 DUFKLWHNWRQLVFKHQ (UEH´ ZLFNOXQJ DOVR DXFK DOV (U Juden: 99.000 460.000 VDJW *UlEH 8QG HU KDW IROJVJHVFKLFKWH OHVHQ´ UHFKW :DV NDXP MHPDQ Muslime: 34.000 240.000 VDJW *UlEH XQG VFKPXQ GHP EHZXVVW LVW $OOHLQ LQ ]HOW 'LH *HPHLQGHPLW GHU -HUXVDOHPHU $OWVWDGW JOLHGHU]DKO ZDU EULJHQV DXFK GHU *UXQG JLEW HV XQJHIlKU .LUFKHQ DEHU QXU ZHVKDOE PDQ LP DXVJHKHQGHQ -DKU HWZD ]HKQ 6\QDJRJHQ XQG JHQDXVR YLHOH KXQGHUW LQ -HUXVDOHP NHLQHQ %LVFKRIVVLW] 0RVFKHHQ HLQULFKWHWH VRQGHUQ ÅQXU´ GHQ HLQHV 3URS Latente Christenfeindschaft unter VWHV ,Q GHU *HPHLQGH HQJDJLHUHQ VLFK DEHU GHXWOLFK PHKU &KULVWHQ UHJHOPl LJ Muslimen und orthodoxen Juden (LQHU GHU +DXSWJU QGH I U GDV DOV HV GLH 0LWJOLHGHU]DKO YHUPXWHQ OlVVW ² 6FKUXPSIHQ GHU FKULVWOLFKHQ *HPHLQVFKDIW UXQG 9LHOH YRQ LKQHQ OHEHQ QXU LQ GHU +HLOLJHQ 6WDGW LVW HLQ NRQVWDQWHU $E HLQH EHVWLPPWH =HLW LQ GHU 6WDGW XQG VX FKHQ HLQH Å+HLPDW DXI =HLW´ 'LH JU| WH ZDQGHUXQJVSUR]HVV Å) U YLHOH &KULVWHQ LVW *UXSSH LQ GHU *HPHLQGH PDFKHQ GLH 3LO HV ZLUWVFKDIWOLFK VHKU YHUORFNHQG LQ (XUR JHU DXV YRQ GHQHQ MHGHV -DKU UXQG SD RGHU GHQ 86$ ]X DUEHLWHQ XQG ]X OH DOOHLQ DXV 'HXWVFKODQG NRPPHQ XP DXI EHQ´ HUNOlUW GHU 3URSVW $EHU DXFK HLQ GHQ 6SXUHQ -HVX ]X ZDQGHOQ Å6LH ]X EH ZHLWHUHU *UXQG GDUI QLFKW YHUVFKZLHJHQ ZHUGHQ HLQH ODWHQWH &KULVWHQIHLQGVFKDIW ² JOHLWHQ XQG ]X EHWUHXHQ LVW HLQH XQVHUHU YRU DOOHP XQWHU 0XVOLPHQ DEHU DXFK XQWHU +DXSWDXIJDEHQ´ VR GHU 3URSVW RUWKRGR[HQ -XGHQ 6FKPLHUHUHLHQ DQ .LU Propst Uwe Gräbe in seinem Büro. Die Zahl der Christen sinkt stark FKHQ XQG *HPHLQGHKlXVHUQ VLQG GD QRFK ,QVJHVDPW LVW GLH =DKO GHU &KULVWHQ LQ KDUPORV 'LH .LUFKHQW U GHU (UO|VHUNLUFKH -HUXVDOHP DEHU U FNOlXILJ /HEWHQ QXQJ GHV 6XH]NDQDOV ZXUGH GRUW KDW DXFK VFKRQ JHEUDQQW Å,Q VROFKHQ )lO VFKOLH OLFK LP %HLVHLQ GHV .DLVHUV GLH HUVWH UXQG LQ GHU 6WDGW VR ZDUHQ HV LP OHQ LVW HV RIW QLFKW HLQIDFK ]X VDJHQ RE HV -DKU DNWXHOOHUH =DKOHQ OLHJHQ QLFKW VLFK XP HLQHQ -XQJHQVWUHLFK KDQGHOW RGHU GHXWVFKVSUDFKLJH HYDQJHOLVFKH .LUFKH LQ -HUXVDOHP ² GLH (UO|VHUNLUFKH HLQJHZHLKW YRU PLW QLFKW HLQPDO PHKU KDOE XP JH]LHOWH 3URYRNDWLRQ´ HUNOlUW 3IDUUHULQ VR YLHOH =XP 9HUJOHLFK 'LH =DKO GHU -X 8OULNH :RKOUDE GLH ]XVDPPHQ PLW LKUHP Große Kirchen, wenig Christen GHQ ZXFKV LP JOHLFKHQ =HLWUDXP XP 0DQQ 0LFKDHO ² HEHQIDOOV 3IDUUHU ² GLH 6LH EHILQGHW VLFK LQ XQPLWWHOEDUHU 1lKH PHKU DOV GDV YLHUIDFKH +LPPHOIDKUWNLUFKH DXI GHP gOEHUJ EHWUHXW ]XU *UDEHVNLUFKH ² HLQHU GHU KHLOLJVWHQ GLH GHU 0XVOLPH VRJDU XQG HQJ PLW 3URSVW *UlEH ]XVDPPHQDUEHL 6WlWWHQ GHU &KULVWHQKHLW $Q GLHVHP 2UW VROO XP GDV VLHEHQIDFKH WHW *HUDGH SDOlVWLQHQVLVFKH &KULVWHQ VHLHQ -HVXV GHU hEHUOLHIHUXQJ QDFK JHNUHX]LJW :lKUHQG GLH M GLVFKH XQG PXV ]XQHKPHQG YHUXQVLFKHUW ZHQQ LKQHQ HWZD EHJUDEHQ XQG DXIHUVWDQGHQ VHLQ 'HU 7XUP OLPLVFKH *HPHLQGH DOVR VWDUN ZlFKVW ZLHGHU HLQPDO GDV $XWR JHVWRKOHQ ZRUGHQ GHU SURWHVWDQWLVFKHQ (UO|VHUNLUFKH EHUUDJW VFKUXPSIW GLH GHU &KULVWHQ NRQWLQXLHUOLFK VHL ² YRQ PXVOLPLVFKHQ 1DFKEDUQ Å9LHOH DOOH DQGHUHQ *HElXGH GHU $OWVWDGW XQG +HXWH OHEHQ VFKlW]XQJVZHLVH QRFK KDEHQ GDV *HI KO HV KDQGOH VLFK GDEHL XP ]HXJW YRQ HLQHP JHVXQGHQ 6HOEVWEHZXVVW VHLQ Å$OOHUGLQJV YHUPXWHQ YLHOH ,VUDHOLV KLQWHU GHQ EHLGHQ JUR HQ .LUFKHQ YLHO PHKU &KULVWHQ´ VDJW 3URSVW 8ZH *UlEH K|FKVWHU 5HSUlVHQWDQW GHU (.' LP +HLOL JHQ /DQG 6HLQ $PWVEH]LUN XPIDVVW JDQ] ,VUDHO GLH SDOlVWLQHQVLVFKHQ *HELHWH VRZLH $PPDQ LP EHQDFKEDUWHQ -RUGDQLHQ 4XD $PW GHV 3URSVWHV LVW *UlEH DXFK 3IDUUHU DQ GHU (UO|VHUNLUFKH 6HLQH *HPHLQGH ]lKOW UXQG HLQJHVFKULHEHQH 0LWJOLHGHU Å+LHU LQ ,VUDHO JHK|UW PDQ QLFKW DXWRPDWLVFK ]XU .LUFKH QXU ZHLO DXI GHU /RKQVWHXHUNDUWH ÄHYDQJHOLVFK· VWHKW´ HUNOlUW GHU SURPRYLHU WH 7KHRORJH Å0DQ ZLUG JDQ] EHZXVVW 0LW JOLHG GHU *HPHLQGH LQGHP PDQ HLQHQ $Q WUDJ DXVI OOW XQG HLQ *HVSUlFK PLW 3IDUUHU XQG .LUFKHQYRUVWDQG I KUW ´

Tausend Christen engagieren sich :HP 0LWJOLHGHU ZHQLJ HUVFKHLQHQ GHU PXVV ZLVVHQ GDVV GLH (UO|VHU *H PHLQGH DXFK NXU] QDFK LKUHU *U QGXQJ

Der Innenraum der 1910 geweihten Himmelfahrtkirche auf dem Ölberg. Fotos: idea/Kretschel


JH]LHOWH $NWLRQHQ XP VLH DOV &KULVWHQ YRQ GRUW ]X YHUWUHLEHQ´ VR GLH 3IDUUHULQ

IÂ U 9HUV|KQXQJVSURMHNWH ]ZLVFKHQ -XGHQ &KULVWHQ XQG 0XVOLPHQ JHVSHQGHW

Jeder betet anders: Was am Ende richtig ist, legen wir in Gottes Hand 'HU Ă…(YDQJHOLVFKHQ *HPHLQGH GHXWVFKHU 6SUDFKH ]X -HUXVDOHP´ ² VR GLH RIIL]LHOOH %H]HLFKQXQJ LVW HV ZLFKWLJ GLHVH 6WLP PXQJ QLFKW ]X VFK UHQ ZHVKDOE VLH DXI JH ]LHOWH PLVVLRQDULVFKH $UEHLW YHU]LFKWHW 'RFK VLH VXFKW GDV *HVSUlFK XQG GHQ .RQ WDNW ]X 1DFKEDUQ ,Q GHU +LPPHOIDKUWNLU FKH HWZD JLEW HV HLQH VHKU OHEHQGLJH .LQ GHU XQG -XJHQGDUEHLW 2E )DVFKLQJ .ULSSHQVSLHO RGHU 0DUWLQVXP]XJ ² LPPHU ZHUGHQ DXFK GLH )DPLOLHQ DXV GHU 1DFK EDUVFKDIW HLQJHODGHQ Ă…9LHOH KDEHQ DXI GLH VH :HLVH HUVWPDOV .RQWDNW ]XU .LUFKH´ VDJW 8OULNH :RKOUDE $XFK I U ,VUDHOLV XQG 3DOlVWLQHQVHU LVW GLH GHXWVFKVSUDFKLJH *H PHLQGH HLQ 2UW GHU %HJHJQXQJ GD YLHOH GHXWVFKH *HPHLQGHPLWJOLHGHU HLQHQ LVUDH OLVFKHQ E]Z SDOlVWLQHQVLVFKHQ (KHSDUWQHU KDEHQ Ă…%HVRQGHUV VFK|Q LVW GDV I U GLH .LQGHU GLHVHU )DPLOLHQ ZHLO VLH KLHU OHU QHQ JDQ] XQYHUNUDPSIW PLWHLQDQGHU XP]X JHKHQ´ VR GLH 3IDUUHULQ ,Q GHU (UO|VHUNLU FKH XQWHQ LQ GHU $OWVWDGW JLEW HV PHKUHUH *HEHWVNUHLVH LQ GHQHQ ]XPHLVW )UDXHQ ]X VDPPHQ EHWHQ ² ZHQQ PDQFKPDO DXFK I U JDQ] HQWJHJHQJHVHW]WH 'LQJH ZLH 3URSVW *UlEH HU]lKOW ² Ă…MH QDFKGHP RE VLH PLW HL QHP ,VUDHOL RGHU PLW HLQHP 3DOlVWLQHQVHU YHUKHLUDWHW VLQG´ 6WUHLW JLEW HV GHVKDOE DEHU QLFKW Ă…:DV DP (QGH ULFKWLJ LVW OHJHQ ZLU LQ *RWWHV +DQG´ VDJW HLQH GHU )UDXHQ 'LH DQGHUH QLFNW

ZDF ßberträgt Ostergottesdienst $QVRQVWHQ OlXIW LP 0RPHQW DOOHV DXI GLH )HLHUOLFKNHLWHQ ]XP MlKULJHQ %HVWHKHQ GHU +LPPHOIDKUWNLUFKH ]X 'DV =') KDW GDV -XELOlXP ]XP $QODVV JHQRPPHQ GHQ )HUQ VHKJRWWHVGLHQVW DP 2VWHUVRQQWDJ DXV GHU +LPPHOIDKUWNLUFKH ]X  EHUWUDJHQ %HUHLWV DP 0lU] ZLUG GHU VlFKVLVFKH 0LQLVWHU SUlVLGHQW 6WDQLVODZ 7LOOLFK &'8 ² EHNHQ QHQGHU .DWKROLN ² -HUXVDOHP EHVXFKHQ XP GHU *HPHLQGH HLQHQ /HXFKWHU I U GHQ IULVFK UHVWDXULHUWHQ .DLVHUVDDO ]X  EHUUHLFKHQ 'HU )HVWVDDO GHU QDFK HLQHP (UGEHEHQ VFKZHU LQ 0LWOHLGHQVFKDIW JH]RJHQ XQG QDFK GHP 6HFKV 7DJH .ULHJ LQ HLQHQ VWHUL OHQ 2SHUDWLRQVUDXP XPIXQNWLRQLHUW ZRUGHQ ZDU ZLUG GDQQ ]XP HUVWHQ 0DO VHLW ZLHGHU LQ VHLQHP XUVSU QJOLFKHQ *ODQ] HU VWUDKOHQ ) U GLH 5HVWDXULHUXQJ GLH YRU DO

Christliches CafĂŠ mit Muslimen (LQ DQGHUHU 2UW GHU %HJHJQXQJ LVW GDV &DIp $XJXVWH 9LFWRULD REHQ DXI GHP gOEHUJ JHJHQ EHU GHU JHZDOWLJHQ +LPPHOIDKUWNLU FKH +LHU NDQQ PDQ EHL .DIIHH XQG .XFKHQ PLWHLQDQGHU LQV *HVSUlFK NRPPHQ %HWUHXW ZLUG GDV &DIp YRQ MXQJHQ /HXWHQ GLH HLQ IUHLZLOOLJHV VR]LDOHV -DKU RGHU HLQ 8UODXEVVH PHVWHU DEVROYLHUHQ (LQH YRQ LKQHQ LVW 9LFWR ULD 0DULD 6HLGHOEDVW 'LH -lKULJH DXV 0 QVWHU VWXGLHUW 7KHRORJLH :DV LKU DQ GHU $UEHLW LP &DIp JHIlOOW" Ă…+LHU NRPPHQ DXI XQNRPSOL]LHUWH :HLVH 0HQVFKHQ ]XVDPPHQ GLH VRQVW NDXP PLWHLQDQGHU ]X WXQ KlWWHQ ´ 6R NlPHQ LQ]ZLVFKHQ LPPHU KlXILJHU DXFK 0XVOLPH DXV GHP EHQDFKEDUWHQ $XJXVWH 9LFWRULD .UDQNHQKDXV DXI HLQHQ .DIIHH YRU EHL 9LHOH VHLHQ ]XQlFKVW  EHUUDVFKW JHZHVHQ GDVV DXFK VLH KLHU HLQNHKUHQ G UIWHQ Ă…6LH GDFKWHQ ZHLO HV ]XU .LUFKH JHK|UW VHL HV QXU I U &KULVWHQ´ HUNOlUW 9LFWRULD 0DULD ) U VLH DXFK HLQH 0|JOLFKNHLW HWZDV YRP :HVHQ GHV &KULVWHQWXPV ZHLWHU]XJHEHQ ² QlPOLFK GDVV HV RIIHQ XQG JDVWIUHXQGOLFK LVW 6lPWOL FKH (LQQDKPHQ GHV &DIpV ZHUGHQ  EULJHQV

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Israel

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Buch des Monats /&6

D Doktor Der D k mit i dem Draht zu Gott Als Touristen kam das Ă„rzte-Ehepaar John nach Peru. ErschĂźttert von den schlechten gesundheitlichen und sozialen Bedingungen auf dem Land, beschlossen sie, ihren Lebenstraum zu verwirklichen: ein modernes Krankenhaus mitten in den Anden zu bauen – ohne einen einzigen Cent in der Tasche ... Lesen Sie die spannende Geschichte eines atemberaubenden Projekts! Klaus-Dieter John „Ich habe Gott gesehen“ Diospi Suyana – Hospital der Hoffnung 288 S., gebunden, mit 16 Fotoseiten, 14 x 21 cm, G 14,95 (D)/SFr *27,30/G 15,40 (A) Best.-Nr. 111757 *(unverbindliche Preisempfehlung)

Sie hat den SchlĂźssel zur Himmelfahrtkirche: Pfarrerin Ulrike Wohlrab.

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„Wir haben hier eine Heimat“ 'LH %RWVFKDIW GLH YRQ GHP -XELOlXP DXV JHKHQ VROO LVW I U 3URSVW *UlEH XQG GDV 3IDUUHUHKHSDDU :RKOUDE JDQ] NODU HLQH $XI IRUGHUXQJ DQ DOOH 3URWHVWDQWHQ LQ 'HXWVFK ODQG -HUXVDOHP  EHU GHQ 9RUEHUHLWXQJHQ DXI GDV MlKULJH -XELOlXP GHU 5HIRUPDWLRQ QLFKW ]X YHUJHVVHQ 'LH 3LOJHU XQG 7RXULVWHQ VHLHQ XQHQWEHKUOLFK I U GLH HYDQ JHOLVFKH 6WLPPH LP +HLOLJHQ /DQG VR 3IDU UHU 0LFKDHO :RKOUDE Ă…:LU 3URWHVWDQWHQ KD EHQ KLHU HLQH +HLPDW ´ l

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Interview

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Ein Traumatherapeut Ăźber sexuellen Missbrauch

„Anzeigen! Knastandrohung! Psychotherapie!“

Die Meldungen Ăźber sexuellen MiĂ&#x;brauch Ăźberschlagen sich geradezu. Doch wie sollten Kirchen mit sexuellem Missbrauch in ihren Reihen umgehen? Und wie kann den Opfern geholfen werden? Ein Experte auf diesem Gebiet ist der Facharzt fĂźr Innere und Psychotherapeutische Medizin, Arne Hofmann (Bergisch-Gladbach). Mit ihm sprach Karsten Huhn. idea: +HUU +RIPDQQ ZHLQHQ 6LH PDQFK

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„Wer eines von diesen Kindern, die an mich glauben, zu Fall bringt, fĂźr den wäre es besser, wenn er mit einem MĂźhlstein um den Hals ins tiefe Meer geworfen wĂźrde“, sagt Jesus. ZHUGHQ GDVV VLH QLFKW PHKU DOV XQHUZDUWH WH 3X]]OHVW FNH LQ XQVHUHQ $OOWDJ HLQGULQ JHQ 0LW XQVHUHU 0HWKRGH HUUHLFKHQ ZLU HLQH (UIROJVTXRWH YRQ ELV idea: :DUXP JLEW HV EHL ELV GHU 3DWLHQWHQ NHLQH SRVLWLYH 9HUlQGHUXQJ" Hofmann: 'DI U JLEW HV YLHOH *U QGH :HQQ ]XP %HLVSLHO MHPDQG HLQHQ 5HQWHQ DQWUDJ JHVWHOOW KDW XQG GLH 6W|UXQJ EHKDO WHQ PXVV XP VHLQH 5HQWH ]X EHNRPPHQ N|QQHQ 6LH VR YLHO 7KHUDSLH PDFKHQ ZLH VLH ZROOHQ ² GD NODSSW GDQQ QLFKWV $QGH UH 3DWLHQWHQ ZXUGHQ LQ LKUHU .LQGKHLW VFKZHU WUDXPDWLVLHUW HWZD GXUFK VH[XHO OHQ 0LVVEUDXFK 9HUVWlUNW ZLUG GLHVHV 7UDXPD RIW QRFK GXUFK 9HUQDFKOlVVLJXQJ XQG 6FKOlJH 'LHVH 3DWLHQWHQ ZDJHQ HV RIW HUVW -DKU]HKQWH VSlWHU VLFK MHPDQGHP DQ]XYHUWUDXHQ XQG LKUH *HVFKLFKWH DXI]X DUEHLWHQ ² LQ VROFKHQ )lOOHQ EHGDUI HV LQ GHU 5HJHO MDKUHODQJHU 7KHUDSLH idea: 6WXGLHQ ]XIROJH ZHUGHQ ]ZLVFKHQ XQG GHU 0lGFKHQ XQG ELV GHU -XQJHQ VH[XHOO PLVVEUDXFKW 6LQG GLH =DKOHQ UHDOLVWLVFK" Hofmann: /HLGHU MD ² XQG VHKU RIW ZLUG Foto: istockphoto.com


Interview

ideaSpektrum 12/2010

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Arne Hofmann (56) ist Facharzt für Innere und Psychotherapeutische Medizin. Er ist Gründer und Leiter des EMDR-Instituts Deutschland. EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) ist eine in den USA entwickelte Psychotherapiemethode, mit der psychische Traumata und deren Folgen behandelt werden. Dabei regt der Therapeut den Patienten nach einem oder mehreren Gesprächen zu Augenbewegungen an. Dies soll helfen, unverarbeitete traumatische Inhalte zu verarbeiten. Nach dem Seebeben in Indonesien 2004 und dem Erdbeben in Sichuan (China) 2008 bildeten Hofmann und Mitarbeiter der gemeinnützigen Organisation Trauma Aid vor Ort über 180 Trauma-Therapeuten aus. Auch in Thailand und in Kambodscha ist die Ausbildung von einheimischen Psychologen und Ärzten zu Trauma-Experten geplant. www.emdr-institut.de, Tel. (02204) 258 66

Foto: Jens Möller/stagefoto.com


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'-'*470) +0 &'4 0+ Es ist das Ziel jeder christlichen Studentengruppe, den Kommilitonen das Evangelium nahezubringen. Wie dies gelingen kann, zeigt die Geschichte von Benjamin Schünemann (kurz Ben). Noch vor einiger Zeit wollte der Physik-Student nichts von Gott wissen. Nun will er sich taufen lassen. Tobias-Benjamin Ottmar hat den 25-jährigen Christen in Wuppertal besucht. Ben ist ein Perfektionist. Mit einem 1,0er-Abi in der Tasche hat er das Ziel, auch im Studium erfolgreich zu sein. Seit 2005 studiert er in Wuppertal Physik. Mit Gott hatte er damals noch nichts zu tun. Im Gegenteil: Er lehnte den christlichen Glauben ab. Viele Christen, die er in der Schule kennengelernt hatte, nahm er als verkrampft war. „Die haben sich angestrengt, religiös zu sein und einen Leistungskatalog zu erfüllen. Das hat mich genervt, weil ihr Glauben so nicht überzeugend wirkte“, erzählt Ben, der aus einem nichtchristlichen Elternhaus kommt. In Diskussionen gibt er sich als militanter Atheist, der andere mit seinen glaubenskritischen Ansichten in die Defensive treiben kann. Doch in der Hochschule sollte sich das ändern.

Was ihn überzeugte, war ein unverkrampftes Christsein Eines Tages sitzt er in der Uni an einer langen Rechenaufgabe. Nach mehreren Seiten stellt er plötzlich fest, dass er sich am Anfang verrechnet hat. Ben flucht vor sich her. Sein Sitznachbar Jakob guckt verwundert rüber. „Ich finde es nicht gut, wenn du Gottes Namen zum Fluchen benutzt“, sagt er. Ben ist irritiert. Ist Jakob etwa Christ? Der passte so gar nicht in das Bild, was er von den anderen Gläubigen hatte. Sein „Verdacht“ bestätigt sich und es entwickelt sich eine lebhafte Diskussion über den Glauben. Schließlich lädt ihn Jakob in eine Gruppe der Studentenmission in Deutschland (SMD) ein. „Das war ein lockerer Kennenlern-Abend“, erinnert sich Ben. „Wir haben gegessen und uns unterBE BEN EN halten. Das Überraschende für mich war, dass das alles unverkrampfte Christen waren, denen man ihren Glauben abnahm.“ Fortan besucht Ben regelmäßig die wöchentlichen Treffen. Sie diskutieren über

Schöpfung und Evolution, über das Leid in der Welt und andere Themen. Was den Studenten fasziniert: Die Christen weichen seinen teils kniffligen Fragen nicht aus. „Wenn Jakob keine Erklärung hat, sagt er es. Das finde ich besser, als so zu tun, als hätte man im Glauben schon alles verstanden.“

Gebete gegen Alpträume Eines Tages formuliert Ben schließlich ein Gebet: „Gott, wenn es dich wirklich gibt, dann zeig dich mir auf eine Art, die ich verstehe.“ Gott erhört ihn. Es sind viele kleine Erfahrungen, die Bens Zweifel schwinden lassen. Da sind zum Beispiel seine Schlafstörungen. Früher hatte Ben oft Alpträume. „Ich hab das nicht so ernst genommen. Wenn ich nachts aufgewacht bin, dann habe ich eben etwas für die Uni getan.“ Eines Tages bietet ihm sein Kommilitone Jakob an, dafür zu beten. „Kann ja nicht schaden“, denkt sich Ben. Tatsächlich verschwinden die Alpträume. Als Jakob einmal vergisst, dafür zu beten, kommen sie wieder. „Ich dachte: ,Mensch Jakob, du treulose Tomate!’, schlief aber gleich wieder ein und sah auf einmal meinen Kommilitonen vor mir, wie er sich bei mir entschuldigt.“ Später stellt sich heraus, dass Jakob erst später nach Hause kam, aber gleich für seinen Freund betete – in dem selben Moment, in dem dieser dann auch wieder einschlafen konnte.

Seit einem Jahr Christ Vor etwa einem Jahr fasst Ben schließlich den Entschluss, es mit Gott auszuprobieren. Immer wieder erlebt er Dinge, die seinen Glauben bestätigen. So begleitet er momentan eine Person, die ein Alkoholproblem hat. „Die Gespräche waren zum Teil sehr anstrengend; wenn ich nach Hause ging, fühlte ich mich sehr kraftlos.“ Sobald er gebetet habe, hätte er aber wieder gemerkt, wie Jesus ihn aufrichtet. Ein anderes Mal hatten Jakob und Ben den Eindruck, für einen Kommilitonen beten zu müssen. Just am

selben Tag erlebte dieser große Bewahrung: Auf der Autobahn geriet sein Fahrzeug ins Schleudern und blieb schließlich auf der Mittelspur entgegen der Fahrtrichtung stehen. Ein nahender LKW konnte gerade rechtzeitig ausweichen!

Nun ist er SMD-Gruppenleiter Inzwischen leitet Ben mit Steffi – mit der er seit etwa neun Monaten befreundet ist – die SMD-Gruppe Wuppertal. Jeden Mittag gibt es an der Uni ein Gebetstreffen. Zudem gibt es ein wöchentliches Treffen mit einem inhaltlichen Schwerpunkt. Seiner Mutter hat er zu Weihnachten eine Bibel geschenkt. Demnächst möchte er sich in der Evangelisch-Freikirchlichen-Gemeinde in Hückeswagen – eine Brüdergemeinde, die er mit seiner Freundin besucht – taufen lassen. Mit Jakob teilt er sich inzwischen eine Wohnung. Allerdings wohl nicht mehr lange, denn derzeit schreibt Ben seine Diplomarbeit mit dem Ziel, im Sommer fertig zu sein.

An vielen Hochschulorten treffen sich regelmäßig Christen zum Gebet und Austausch. Folgende Organisationen helfen Dir weiter: SMD (an 82 Orten vertreten): www.smd.org, 0049-(0)6421-910515 Campus für Christus (21 Orte): www.campus-d.de, 0049-(0)641-975180 Studenten für Christus (15 Orte): www.studentenfuer-christus.de, 0049-(0)30-81487790 Navigatoren (13 Orte): www.navigatoren.de, 0049-0)228-361031 Vereinigte Bibelgruppen Schweiz (7 Orte): www.evbg.ch, 0041-(0)44-2625247 Campus für Christus (4 Orte): www.campuslive.ch, 0041-(0)44-9421244 Fotos: Studenten/istockphoto.com; Ben/idea/Ottmar


Theologie

ideaSpektrum 12/2010

Kanzel K l

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PROF. DR. CHRISTOPH STENSCHKE

(Bergneustadt bei KĂśln), Dozent an der Biblisch-Theologischen Akademie des Forums Wiedenest Foto: privat

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Evangelisches Wochenmagazin ideaSpektrum 12/2010

Porträt

Er glaubte an den Islam, spionierte für Israel – dann wurde er Christ

Der Sohn der Hamas Von Karsten Huhn ) U GHQ 6WDDW ,VUDHO ZDU HU HLQHU GHU ZHUWYROOVWHQ 6SLRQH ) U VHLQ 9RON LVW HU HLQ 9HUUlWHU 0RVDE +DVVDQ <RXVHI LVW 6RKQ YRQ 6FKHLFK +DVVDQ <RXVHI HLQHP GHU VLHEHQ *U QGHU GHU SDOlVWLQHQVLVFKHQ LVOD PLVFKHQ 7HUURURUJDQLVDWLRQ +DPDV =HKQ -DKUH ODQJ YHUUlW 0RVDE JH SODQWH 6HOEVWPRUGDWWHQWDWH XQG 0RUGYHUVXFKH GHU +DPDV DQ ,VUDHOV *HKHLPGLHQVW 9HUPXWOLFK UHWWHWH HU GDGXUFK +XQGHUWHQ YRQ ,VUDHOLV GDV /HEHQ 6HLQH ,QIRUPDWLRQHQ I KUWHQ DXFK ]XU *HIDQJHQQDKPH PHKUHUHU EHGHXWHQGHU +DPDV $QI KUHU 0RVDE +DVVDQ <RXVHIV XQJODXEOLFKH *HVFKLFKWH HUVFKHLQW QXQ DP 0lU] XQWHU GHP 7LWHO Å6RKQ GHU +D PDV´ LP +lQVVOHU 9HUODJ

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MOSAB HASSAN YOUSEF Sohn

der Hamas, SCM Hänssler 2010, 272 S., 22,95 EUR/39,90 sFr.

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Taufe im Mittelmeer 6HFKV -DKUH GDXHUW HV ELV 0RVDE +DVVDQ <RXVHI VLFK VLFKHU LVW GDVV HU &KULVW LVW OlVVW HU VLFK YRQ HLQHU DPHULNDQLVFKHQ )UHXQGLQ DP 6WUDQG YRQ 7HO $YLY WDXIHQ 6HLQHQ *ODXEHQ KlOW HU YRU VHLQHU )DPLOLH HEHQVR JH KHLP ZLH VHLQH 6SLRQDJHWlWLJNHLW 'RFK VHLQ 'RSSHOOHEHQ KlOW HU QLFKW PHKU OlQJHU DXV 8QWHU GHP 9RUZDQG HLQHU =DKQRSHUDWLRQ IOLHKW HU ]ZHL -DKUH VSlWHU LQ GLH 86$ 'RUW ZLUG HU 0LWJOLHG HLQHU %DSWLVWHQJHPHLQGH Å'LH %RWVFKDIW YRQ -HVXV KDW PLFK HQGOLFK EHIUHLW´ VDJW +DVVDQ <RXVHI Å0HLQH JU| WH +RIIQXQJ LVW GDVV LFK GXUFK PHLQH *HVFKLFKWH PHLQHP HL JHQHQ 9RON ² SDOlVWLQHQVLVFKHQ 0XV OLPHQ GLH VHLW -DKUKXQGHUWHQ YRQ NRU UXSWHQ 5HJLHUXQJHQ DXVJHQXW]W ZHUGHQ ² ]HLJHQ NDQQ GDVV GLH :DKU KHLW VLH IUHL PDFKHQ NDQQ ´

Das Wort der Woche Å(LQLJH LVODPLVFKH *HLVWOLFKH UHFKWIHUWLJHQ DXV GHP ,VODP KHUDXV 6HOEVWPRUGDWWHQWDWH (LQLJH M GLVFKH *HLVWOLFKH UHFKWIHUWLJHQ DXV GHP -XGHQWXP KHUDXV GHQ 6LHGOXQJVEDX LQ (UHW] ,VUDHO ,P 8QWHUVFKLHG GD]X JLEW HV KHXWH NHLQHQ HLQ]LJHQ &KULVWHQ GHU GHQ 0LVVEUXDFK YRQ .LQGHUQ DXV GHP &KULVWHQWXP KHUDXV EHJU QGHW RGHU JDU OHJLWLPLHUW =ZLVFKHQ %UXWDOLWlW XQG 9HUN QGLJXQJ JLEW HV NHLQHUOHL 9HUELQGXQJ 'HU .LQGHVPLVVEUDXFK OlVVW DQ )RUPHQ GHV SUDNWL]LHUWHQ &KULVWHQWXPV ]ZHLIHOQ QLFKW DEHU DP FKULVWOLFKHQ *ODXEHQ ´ Die liberale Zeitung „Der Tagesspiegel“ (Berlin)


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