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Spektrum Nr. 23
9. Juni 2010
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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
Jesus in der Fussball-Arena
Jugendbeauftragter Ju ugendbeauftragter Daniel Frischknecht 端ber den Christustag und die WM
... damit Menschen
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Seite 9: Partnerdienst
Seite 12: Heartwings
CPD vermittelte in 25 Jahren 1443 Ehen
Was die Widmers ins Rotlichtviertel trieb
Seite 15: Neues Zentrum
Seite 20: Mission
Reformierte Kirche will Akzente setzen
Wie kommt Jesus in alle Milieus hinein?
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GRĂœEZI
Die Goals und der Glaube Natßrlich haben Sie in Ihrer Gemeinde den Seniorennachmittag vom 16. Juni verschoben. Die Schweiz spielt an diesem Tag um 16 Uhr ihr erstes WM-Spiel gegen Spanien. Auch das Seelsorgegespräch vom 21. Juni ist vertagt (Pastor zieht Schweiz-Chile vor). Am 25. Juni kommt ein Gebetsabend nicht in Frage (SchweizHonduras). Gestrichen ist am 28. Juni auch die Sitzung des Mitarbeiterrates (Schweiz-Brasilien im Achtelfinale). Und der Abendgottesdienst am 11. Juli hat keine Chance: Das WM-Finalspiel (vermutlich Brasilien-Spanien) will niemand verpassen! Endlich startet am 11. Juni in Sßdafrika die Fussball-Weltmeisterschaft. Dann steht die Welt fßr vier Wochen im Banne des runden Leders. Auch die Welt der Christen. Gelegentlich werden FussballArenen auch zweckentfremdet. Zum Beispiel fßr einen Christustag. Am 13. Juni bevÜlkern gegen 30 000 Christen das Stade de Suisse in Bern. Zufall, dass WM-Start und Christustag fast gleichzeitig stattfinden? Jedenfalls erlauben die beiden Anlässe aufschlussreiche Vergleiche. Planung: Seit Monaten haben sich Pastoren und Jugendleiter die WM-Termine vorgemerkt. Den 13. Juni mit dem Christustag hingegen sucht man in mancher Gemeinde-Agenda vergeblich. Ob die freien Plätze im Stade de Suisse im letzten Moment noch gebucht werden? Oder lässt dies der WM-Stress einfach nicht zu? Erwartungen: Jeder rechte Eidgenosse inklusive viele Gläubige erwarten die Schweizer Fussballer im Achtelfinale, mÜglichst aber im Halbfinale.
Und beim Christustag? Viele Begegnungen, schÜnes Gemeinschaftsgefßhl, Motivation fßr den Alltag – das scheinen hier die hÜchsten der Gefßhle zu sein. Von Triumphen ist kaum die Rede. Leidenschaft: Was ein typischer Fan ist, der nimmt jedes Leiden auf sich. Stundenlang wartet er vor dem Bildschirm auf Tricks und Tore. Um sich dann enthusiastisch zu freuen. Ein Gottesdienst mit frßhem Beginn um halb zehn hingegen wird als unzumutbar empfunden. Und als Ausdruck der Begeisterung gilt hier hÜchstens die Lautstärke des Schlagzeugs. Coach: Wir loben unsern Fussball-Coach und gÜnnen ihm sein Millionen-Honorar. Doch sollte er mit seinem Team scheitern, verschwindet er bald von der Bildfläche. Christen jedoch haben einen Coach, der den Sieg fßr jeden Mitspieler garantiert. Längst hat er stellvertretend den grÜssten Sieg ßber den schlimmsten Gegner errungen. Das motiviert auch zum regelmässigen Training unter seiner Leitung. Fussball-WM oder Christustag? Warum nicht beides? Die Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil und ihr Jugendbeauftragter Daniel Frischknecht machen es vor (Seite 4). Sie freuen sich auf den Christustag und nutzen die WM kreativ mit einem Fussball-Studio fßr Jugendliche. Goals und Glaube: Beides kann Emotionen und Euphorie auslÜsen. Doch nur fßr Einen gilt Dominus providebit, das Motto des Christustags. Der allmächtige Gott allein kann und wird letztlich versorgen. Auch dann, wenn die FussballgÜtter nur fßr Frust sorgen. ANDREA VONLANTHEN
3 BIBLISCH Ein Lieblingsbibelwor t von Matthias Fankhauser, EMK-Pfarrer in Bern, neues Vorstandsmitglied der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA):
Fßrchte dich nicht, du Wßrmlein. Ich helfe dir! (Jesaja 41,14) Schon als Kind liebte ich diesen Spruch. Ich stellte mir vor, ich sei ein Wurm am Strassenrand, und Gott wßrde mich in seine Hand nehmen und ßber die Strasse tragen. Heute sind meine Herausforderungen etwas komplexer: Aufgaben, die unlÜsbar scheinen, Fragen, die ohne Antwor t bleiben, und Menschen, mit denen Gott meine Nächstenliebe fÜrder t. In solchen Momenten fßhle ich mich klein und unbedeutend, wie ein Wurm eben. Was fßr eine Zusage Gottes! Fßrchte dich nicht, ich helfe dir. Anders gesagt: Ver trau auf Gott, und er wird dir das NÜtige schenken.
WÖRTLICH Allein die hohe Zahl der Gläubigen macht es schwer, Religion so leichthin abzutun. Was seit Tausenden von Jahren so viele Menschen anzieht, kann nicht schädlich oder giftig sein – ansonsten hätten es die Menschen längst aufgegeben. Die meisten Dinge, die nichts taugen, gehen irgendeinmal unter. Offensichtlich gehÜrt Religion nicht dazu. Markus Somm, stellver tretender Chefredaktor, in der Weltwoche.
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BRENNPUNKT
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Daniel Frischknecht, Jugendbeauftragter in Bischofszell, über den Christustag und die Fussball-WM
«Ich kann mir Jesus als Fussball-Fan vorstellen» evangelikalem Charakter» handelt? Mich interessiert nicht, wie andere den Christustag beurteilen. Wir wollen als Gemeindeleitung nach bestem Wissen und Gewissen Gemeinde bauen als Teil des Reiches Gottes. Für uns ist der Christustag dabei eine grosse Motivation. Als Landeskirche in Bischofszell müssen wir damit leben, dass wir immer wieder hören, wir seien zu freikirchlich und zu evangelikal.
Fussball und Glaube passen sehr wohl zusammen. Das betont Daniel Frischknecht, Jugendbeauftragter der evangelischen Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil. Darum fiebert er sowohl dem Christustag als auch der FussballWM entgegen. Der WM aber noch etwas mehr.
«Spektrum»: Welchen Match haben Sie zuletzt besucht? Daniel Frischknecht: Das war das letzte Heimspiel des FC St. Gallen in dieser Saison gegen Bellinzona. Ich schaue mir wenn möglich alle Heimspiele an, da ich auch als Mentaltrainer mit Daniel Lopar zusammenarbeite, einem der Torhüter des FC St. Gallen. Ich war schon enttäuscht über die Niederlage, freute mich aber über die bewegende Verabschiedung des langjährigen Captains Marc Zellweger. Was geht in Ihnen vor, wenn ein abtretender Captain als «Fussballgott» geehrt wird? Für Christen tönt das sicher etwas anstössig, doch sehe ich diesen Begriff eher als Floskel. Man wollte «Zelli» eine Ehrerbietung entgegenbringen, die man nicht mit Gott gleichsetzen darf. «Zelli» war seinem Club 15 Jahre treu. Er hätte andernorts viel mehr verdienen können. Ich wünschte mir eine solche Treue auch von Christen ihrer Gemeinde gegenüber. Ich erlebe es immer wieder, dass Christen ihre Interessen vor jene der Gemeinde stellen und bei Problemen die Gemeinde zu schnell wechseln. Zwei Tage vor dem Christustag
Zur Person Daniel Frischknecht, 36, verheiratet, ein Kind. Gelernter Koch. Vier Jahre Mitarbeit im Jugendlagerhaus «Camp Rock» in Bischofszell. Seit 2002 Jugendbeauftragter der evangelischen Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil (60 Prozent). Daneben als Coach (diplomierter Coach SCA) und einen Tag wöchentlich als Hausmann tätig. Diplomarbeit unter dem Titel «Persönlichkeitscoaching im professionellen Fussball». www.durchstarten.biz
Bild: idea/av.
«Gott ist unter uns»: Daniel Frischknecht, Jesus-Fan und Fussball-Fan.
im Berner Fussballstadion beginnt in Südafrika die WM. Worauf fiebern Sie mehr? Auf die Fussball-WM, ganz klar! Seit ich in der zweiten Klasse erstmals eine Fussball-WM bewusst erlebt habe, ist sie das grösste Ereignis für mich. Ich fand den letzten Christustag in Basel grossartig, und es ist für mich logisch, dass ich jetzt trotz WM an den Christustag fahre. Doch eine Fussball-WM berührt mich emotional mehr. Können Sie sich Jesus in einer modernen Fussballarena vorstellen? Ich kann mir Jesus überall vorstellen, auch als Prediger in einem Fussballstadion oder als Fan, der sich an den Leistungen der Fussballer freut. Jesus ist für mich Gott unter den Menschen. Ich lebe jetzt seit 20 Jahren mit Jesus. Er ist in meinen Krisenzeiten genauso bei mir wie in den grössten Highlights. Wenn Jesus mit dabei ist, wird aber all das, was vermeintlich extrem wichtig ist, zweitrangig. Mit Jesus gewinnt alles an Tiefe, auch ein Fussballspiel. Und deshalb pilgern Sie nun auch ins Stade de Suisse an den Christustag? Ich finde es grossartig, dass wir als Gemeinde miteinander unterwegs sein können, vom Kind bis zum Pensionär. Der Christustag gibt uns das Bewusstsein, Teil eines grossen Ganzen zu sein. Das ist für mich wie ein Hochzeitsfest. Ich bin nur ein Teil davon, aber wir feiern das Gleiche. Wir sind hier zusammen, weil wir Jesus gern haben, und ich bin ein Teil davon. Das Programm ist für mich zweit-
rangig. Das Miteinander und viele Begegnungen sind mir wichtiger.
Wie kommt es, dass gleich 40 Mitglieder Ihrer Kirchgemeinde nach Bern fahren? Ich habe einfach 40 Billette bestellt, nachdem wir letztes Mal in Basel 30 Teilnehmer waren. Ankündigungen im Gottesdienst und Ermutigungen im persönlichen Kontakt werden uns helfen, auch noch das letzte Billett an den Mann zu bringen. Was sagt Ihnen das Motto «Dominus providebit», das über dem Christustag steht? Das Motto «Gott wird versorgen» ist aktuell. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in ein paar Jahren überrascht feststellen werden, wie fest wir auf Gottes Versorgen angewiesen sind. Noch immer meinen wir in diesem Land, wir hätten alles im Griff. Egal, was kommt – Gott wird versorgen: Ich hoffe, dass dieses Bewusstsein am Christustag gestärkt werden kann. Es ist offensichtlich nicht ganz einfach, die 30 000 Plätze im Stade de Suisse zu füllen. Warum diese Zurückhaltung? Den meisten Christen in unserm Land gehts zu gut. Hier widerspiegelt sich die gesellschaftliche Situation. Man ist ein böser Prediger, wenn man das den Leuten immer wieder sagt, aber es ist halt so. Es stört Sie weniger, dass es sich beim Christustag laut einem Dokument des Schweizerischen Evangelischen Kirchenrates um eine Veranstaltung mit «freikirchlich-
Wie reagieren Sie darauf? Indem ich zurückfrage, was unter diesen Begriffen verstanden wird. Oftmals gelingt es dann, Vorurteile abzubauen. Doch ich verstehe solche Vorbehalte. Natürlich haben sich unsere Gottesdienste verändert. Heute haben wir auch Lobpreis. Das war damals ganz anders, als ältere Leute aufgewachsen sind. Darum suchen wir auch gerne das Gespräch. Welches Bekenntnis ist Ihnen am Christustag wichtig? Ich sage es auch den Jugendlichen in der Schule immer wieder: Gott liebt dich! Er ist unser Vater. Er interessiert sich für dich persönlich. Gott möchte eine Herzensbeziehung mit dir haben. Ich muss mich nicht darum kümmern, besser zu werden. Wir müssen uns darum kümmern, Gott zu lieben und den Menschen gegenüber barmherzig zu sein. Den Rest macht Gott schon. Das sollte am Christustag vermittelt werden. Warum liegt der Fussball manchen Zeitgenossen viel näher als Gott? Ob der Fussball religiösen Charakter hat? Ich bin nicht sicher. In den Stadien wird heute extrem viel geboten. Hier feiern sich die Fans selber. Vielleicht repräsentieren wir unsern Gott viel schlechter. Wir sollten Licht und Salz sein. Doch wo ist unsere Kraft? Auch ich gehe am Samstag einmal lange in den Ausgang. Trotzdem zieht es mich am Sonntag in den Gottesdienst. Es ist unser Leben, das andere Menschen auf Gott aufmerksam macht. Was bedeutet die Fussball-WM für Ihre Kirchgemeinde? Vor vier Jahren machten wir
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erstmals ein WM-Studio für die Teenager. Nach der Schule kamen jeweils viele Jugendliche, die man sonst nie freiwillig in der Kirche sehen würde. Es gab viele gute Begegnungen. Daraus entstanden Beziehungen. Ein Jahr später nahmen 20 Jugendliche an einem Alphalive-Kurs teil. Bald darauf kamen 32 Oberstufenschüler an eine Homeweek. Es gab einen Aufbruch. Jetzt sind beim Alphalive-Kurs 30 Jugendliche dabei. In diesem Jahr bauen wir das WMStudio noch professioneller aus. Es gibt einen Rasenteppich, ein Torwandschiessen, ein Fussballquiz und vieles mehr, auch mal einen spontanen Input.
Wie passen Fussball und Kirche zusammen? Beides hat mit Leidenschaft zu tun, beides ist spannend, beides bietet Gemeinschaft. Auch ein Fussballer probiert immer wieder etwas Neues aus. Das ist auch im Glauben möglich. Nur wer sich verbessern will, kommt weiter, im Fussball und im Glauben. Was könnte eine Kirchgemeinde vom Fussball lernen? Mit Gott ist alles möglich – das stimmt in der Theorie. Der Fussballer braucht tägliches Training in Technik, Kondition und Taktik. Er braucht auch Ruhepausen. Auch Christen brauchen ihr tägliches Basistraining. Daraus ist dann alles möglich. Als Christ sind mir aber wie als Fussballer Grenzen gesetzt. Auch meine persönlichen Grenzen muss ich erkennen. Wann schiessen Christen ein Eigengoal? Wenn sie sagen, sie seien besser oder sie hätten für alles eine Lösung. Wer wird Weltmeister? England, Brasilien und Argentinien werden den Titel unter sich ausmachen. Ich wünschte mir England als Weltmeister. Inter view: ANDREA VONLANTHEN
Vor dem Christustag vom nächsten Sonntag in Bern
«Freue mich auf Wunder» Wird Gott am Christustag Wunder vollbringen? Wird er die Christen stark ermutigen? Wird sich das geistliche Klima im Land verändern? Besucherinnen und Besucher äussern sich zu ihren Erwartungen. Regula Guyer, 54, Bäuerin, Mitglied der Reformierten Kirche, Seegräben: «Ich habe bis jetzt zweimal einen Christustag besucht. Ich kann mir kaum etwas Schöneres und Wichtigeres vorstellen, als mit anderen Christen zusammen unseren Herrn zu bekennen, zu erheben und zu feiern. Ich erwarte eine tiefe, einheitliche, von Freude am Herrn geprägte, ernste, fröhliche Gemeinschaft. Ich hoffe, dass in uns allen die Liebe zum Herrn und zueinander wächst.» Christian Bachmann, 37, Kaufmännischer Angestellter, Journalist, Freie Christengemeinde Wetzikon, Grüt ZH: «Ich gehe an den Christustag, weil ich als Journalist dazu beitragen will, Gottes Wirken in unserem Land sichtbar zu machen. In meiner Gemeinde wird mit einer grossen Beteiligung gerechnet. Ich wünsche mir bewegende Zeugnisberichte von Menschen, die regelmässig für ihre Ortschaft gebetet haben und erste Anzeichen einer Veränderung des geistlichen Klimas in ihrem Ort erlebt haben. Und natürlich freue ich mich, mit über 20 000 Christen Gott anzubeten.» Magdalena Haab, 21, Kleinkindererzieherin, Evangelische Täufergemeinde, Rümlang: «Ich war schon in Basel am Christustag. Beeindruckt hat mich, dass sich so viele junge und alte Menschen treffen, die das gleiche Ziel und den gleichen Glauben im Leben haben. Ich gehe nun ohne Erwartungen nach Bern. Ich bin einfach gespannt auf den ganzen Tag. Ich
Stade de Suisse: Hier versammeln sich gegen 30 000 Christen.
hoffe, er wird wieder wie letztes Mal. Es war eine super Stimmung.» Ernst Bühler, 65, Bauer, Mennoniten-Gemeinde Sonnenberg, Tramelan: «Wir waren noch nie am Christustag. Doch wir sind ja auch Christen. Darum wollen wir jetzt ‹einisch luege›, was am Christustag abläuft. Wir gehen mit etwa 20 Personen aus unserer Gemeinde nach Bern. Ich gehe ohne grosse Erwartungen. Aber ich bin schon gespannt, was man zum Motto ‹Dominus providebit› hört und sieht.» Yves Enderli, 60, Unternehmer, Pfingstgemeinde Baden-Wettingen, Würenlos: «Ich war schon in Basel und Lausanne dabei. Der Tag hat mich jeweils enorm ermutigt. Als Jünger Christi will ich auch diesmal Flagge zeigen! Unsere Mitbürger sollen klar merken, dass wir Christen eine lebendige Gemeinschaft in der Schweiz sind. Ich will in einheitlicher Liebe zusammen mit anderen Christen unsern Herrn anbeten und ihm von ganzem Herzen danken. Meine Erwartungen werden wohl übertroffen, deshalb will ich sie nicht einschränken! Eben ‹Dominus providebit›. Ich erwarte zudem, dass aus dem Erlebten an diesem Tag starke Impulse kommen für mich und für meine Mitchristen, für den Alltag, eben Do it! Ich freue mich auch auf Wunder!» Gaby Siegrist, 44, Hausfrau, Verkäuferin, Chrischona-Gemeinde Arbon, Steinach: «Ich war schon 1984 in Bern und 2004 in Basel am Christustag. 2004 war ich als Fahnenträgerin und Fürbitterin von Steinach dort und hatte ein ganz besonderes Erlebnis. Ich war schon am Samstag dort und durfte das Stadion besichtigen. Als ich mich eine zeitlang hinsetzte, hatte ich plötzlich das Gefühl, als ob Jesus neben mir sitze und sagte: Du bist nicht allein, ich bin bei dir! Den Christustag besuche ich auch diesmal als Fürbitterin von Steinach. Am Christustag soll ein Zeichen gesetzt werden, dass wir in der Schweiz eine grosse Gemeinschaft von Christen sind, die alle das Evangelium in unsere Städte und Dörfer tragen. Es wäre schön, wenn dieser Christustag grosse Kreise in die Schweiz ziehen würde!» www.christustag.ch
5 PODIUM
Führungskultur Kürzlich hat mich eine Aussage in diesem Heft zum Nachdenken angeregt. Kritisiert wurde, dass der «Narzissmus in Kirche und Gemeinden» zunehme und zu «ständigen Angriffen auf geistliche Verantwortungsträger» führen würde («idea Spektrum» Nr. 21). Die Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist diejenige der Führungs- und Gesprächskultur. Wer führen will – egal ob in Öffentlichkeit, Wirtschaft, Politik oder eben Gemeinden – muss sich der Tatsache bewusst sein, dass er es in erster Linie immer mit Menschen, mit ihren Stärken und Schwächen zu tun hat. In jeder Kritik einen Angriff auf die eigene Person zu sehen, verhindert oft den Blick auf die Überlegungen und Motive des Gegenübers. Chancen werden so verpasst. Nur weil ich Verantwortungsträger bin, habe ich noch lange nicht immer recht. Wenn These und Antithese zu einer Synthese auf höherem Niveau führen, haben alle im Sinne der Sache gewonnen. Dies bedingt die Bereitschaft, eigene Positionen hinterfragen, Fehleinschätzungen zugeben und sinnvolle Modifikationen in die Wege leiten zu können. Es bedeutet aber auch, ungerechtfertigte Kritik zurückzuweisen und für die eigene Sache einzustehen, ohne gleich beleidigt zu reagieren. Bereits an der Apostelversammlung in Jerusalem (Apostelgeschichte 15) wurde «lange gestritten», bevor eine Lösung gefunden und umgesetzt wurde. Dieses Beispiel führt vor Augen, dass eine gesunde Streitkultur in der Bibel ihre Grundlage findet und sehr wohl zu konstruktiven Resultaten führt. Auch für Mose war kurz vor dem Einzug ins Land Kanaan das Volk eine Last (4. Mose 11,11). Aber er hatte eine Vision und ist dieser konsequent gefolgt. Ob hier ein möglicher Schlüssel für die einleitend erwähnte Aussage liegt? HANS-ULRICH BIGLER Der Autor ist Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes mit Sitz in Bern und Mitglied der FDP.
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JOURNAL
Die Schweizerische Traktatmission feier te ihr 100-Jahr-Jubiläum
«Sunnebad» schliesst
Zum öffentlichen Zeugnis ermutigen
Ende Juni gibt das «Sunnebad», das Haus der Stille in Sternenberg, seinen Betrieb auf. Dies teilte Oberin Schwester Iris Neu in einem Schreiben an die Medien mit. Bis zum Stichdatum am 15. Mai habe sich nach Anhörung des Freundeskreises keine tragfähige Lösung abgezeichnet. Zudem fand das Betriebsleiterpaar Ernst und Susanna Oppliger keine neue Mitarbeiterin für die Leitung der Küche und Hauswirtschaft. Deshalb hätten der Stiftungsrat und die Geschäftsleitung der Stiftung DiakonissenMutterhaus St. Chrischona die Schliessung des Hauses per 30. Juni beschlossen. «Wir bedauern diesen Schritt sehr und suchen für alle betroffenen Personen eine gute Anschlusslösung», schreibt die Oberin weiter. (idea)
50 000 Unterschriften Seit Ende Januar sind bereits über 50 000 der 100 000 benötigten Unterschriften für die Volksinitiative «Abtreibung ist Privatsache» zusammengekommen. Dies teilt das überparteiliche Initiativkomitee mit. Mit diesem Verlauf sind die Initianten zufrieden. Sie drängen jedoch auf eine baldige Abgabe der Unterschriften: «Das Anliegen ist zu dringend, deshalb wollen wir die Sammlungszeit nicht ausnützen, sondern die Unterschriften früher abgeben», erklärt Komiteemitglied Dominik Müggler. «Aus diesem Grund benötigen wir die Unterstützung und Unterschrift aller Personen, die nicht wollen, dass sie mit ihren Krankenkassenprämien Abtreibungen anderer mitfinanzieren müssen.» (idea)
2000 Jugendliche Letzten Sonntag zogen über 2000 Jugendliche ans fünfte Springtime Festival in die Festhalle Rüegerholz in Frauenfeld. Sieben Bands sorgten für ein breites musikalisches Spektrum von Ska über Gospelfunk, Punk, Rock und Symphonic Metal. Organisiert hat das Springtime Festival die christliche Jugendarbeit «Godi» Frauenfeld. Kern dieser Arbeit ist ein Jugendgottesdienst, den monatlich rund 300 Jugendliche besuchen. Weitere «Godi»-Gottesdienste gehen in Amriswil, Kreuzlingen, Weinfelden, Schaffhausen, Wetzikon und Stäfa über die Bühne. (idea) Bild: Thomas Feuz
Vom 4. bis 6. Juni feierte die Schweizerische Traktatmission im «Güetli» Rossau in Mettmenstetten ZH ihr 100-JahrJubiläum. Rund 150 Freunde und Mitglieder aus der ganzen Schweiz nahmen daran teil. Integriert in die Feierlichkeiten waren die 100. Generalversammlung, Vorträge sowie ein Rück- und Ausblick. Die Wurzeln der Schweizerischen Traktatmission (STM) gehen auf das Jahr 1780 zurück. Sie entstand aus der «Basler Traktat-Gesellschaft» sowie dem «Verein zur Verbreitung christlicher Schriften», die beide Christian Friedrich Spittler gegründet hatte. Präsident Jakob Peyer aus Riehen stellte die Geschichte der STM unter das Motto «Alle Ehre gehört dem Herrn!». Bereits kurz nach der Gründung sei die Arbeit der Traktatmission als «ein überaus nötiger Zweig der Reich-Gottes-Arbeit an unserem Volk» bezeichnet worden. Im Jahresbericht 1943/44 hielt der damalige Schriftleiter Julius Kuder fest: «Wir leben in einer Zeit der Säkularisierung, das heisst das Christentum wird seiner Kraft entleert.» In diesem Umfeld sah sich die Traktatmission herausgefordert, zum Zeugnis für Jesus Christus zu ermutigen und Verteilschriften zu produzieren.
Jüngere motivieren «Sicher war die Arbeit früher einfacher als heute», meinte Jakob Peyer. «Wir leben in der Endzeit und haben einen grossen Auftrag. Gelingt es uns, die jüngere Generation zum Traktate verteilen zu motivieren? Seit Jahren ist es mein Wunsch, dass in jeder Gemeinde ein Kreis von Leuten besteht, welche die Strassenmission betreiben.» Dabei sehe sich die STM nicht als Konkurrenz, sondern als Ergänzung zu elektronischen Medien, welche das Evangelium verbreiten. STM-Mitglieder und Freunde nutzten den Gebets- und Zeugnisgottesdienst rege, um über ihre Erlebnisse zu berichten und ihre Erfahrungen auszutauschen. Berichte, wie Traktatverteilende mit einer entmutigten, kurz vor einem Suizidversuch stehenden Person
Unter dem Schirm des Höchsten: Freunde und Mitglieder der Traktatmission lauschen an der Jubiläumsfeier einer Andacht.
sprachen, wie sie zu Menschen in schwierigen Lebensnöten geführt wurden oder wie sie Menschen den Weg zu einem Leben mit Jesus Christus aufzeigten, berührten die Anwesenden. Sie nutzten die Gebete im Plenum und in Gruppen zur Fürbitte und zum Lob Gottes.
uns immer wieder neue Aufträge. Aber er schenkt uns auch immer wieder neue Freude», lautete das Fazit von Erich Mauerhofer, der in seiner Predigt die Geschichte der ersten Christus-Zeugen aufzeigte. «Wenn der Herr Jesus uns so viel geschenkt hat: Warum sollten wir das für uns behalten?»
Vom Endzeit-Tempel
Kleine Schritte zum Ziel
Auf Interesse stiessen die Ausführungen von Roger Liebi über «Der Endzeit-Tempel nach Hesekiel und seine symbolische Bedeutung für unser Zeugnis». Liebi verstand es, biblische Geschichte mit archäologischen Zeitzeugen und prophetischen Aussagen zu vereinen und Fakten in einem grösseren Zusammenhang aufzuzeigen. Er betonte, Christen sollten ein Tempel des Heiligen Geistes sein. Unter dem Titel «Das lebendige Traktat» motivierte Ernst Tanner aus Trogen zu einem Leben in Hingabe und ganzheitlichem Dienst. Gott stelle sich zu seinen Zeugen und lasse diese seine Herrlichkeit ausstrahlen. «Der Herr Jesus gibt
An der Generalversammlung genehmigten die Mitglieder die statutarischen Geschäfte wie Jahresrechnung, Jahresbericht des Präsidenten und Berichte der Ressortleitenden. Die Jahresrechnung 2009 schliesst mit einem kleinen Defizit. Der Mitgliederbeitrag wurde auf 15 Franken belassen, und die Preise der Traktatabos bleiben unverändert. Zum Jubiläum produzierte die STM eine 28-seitige Broschüre sowie praktische LED-Taschenlämpli, die bei der Geschäftsstelle bezogen werden können (siehe Kasten). «Vergesst die Fürbitte nicht, dass der Herr Arbeiter in seine Ernte sende!», ermutigte Präsident Peyer zum Schluss.
100 Jahre STM Die Schweizerische Traktatmission wurde am 6. September 1910 in Luzern gegründet. Die jährlich 24 verschiedenen mehr farbigen Traktate erscheinen seit 1915 unter dem Motto «Nimm und lies». Sie werden in einer Auflage von durchschnittlich 20 000 Stück produziert. Die Verteilung geschieht in Sektionen und durch Einzelverteiler. Zur Volltextsuche
THOMAS FEUZ
stehen im Internet zurzeit 150 Traktate zur Ver fügung. Zudem bietet die STM Fernbibelkurse an. Die STM will auch im zweiten Jahrhundert ihres Bestehens einen Einsatz zur geistlichen Erneuerung leisten. Sie ermutigt Christen, ganzheitlich zu leben und ihren Glauben im öffentlichen Raum zu bezeugen. www.christliche-schriften.ch
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TAGESSCHAU
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Die Evangelische Kirchgemeinde Wil SG eröffnet die Lebensmittelabgabe «Poschtitäsche»
Leere Kühlschränke füllen und Münder stopfen Ostschweiz der «Schweizer Tafeln», holt mit ihrem Team täglich 850 Kilo überschüssige Lebensmittel bei Grossverteilern und Produzenten ab. Diese Esswaren würden an 45 Institutionen wie die «Poschtitäsche» weitergeleitet.
Mitte April eröffnete die evangelische Kirchgemeinde Wil SG im Haus St. Otmar eine Lebensmittel-Abgabestelle für Armutsbetroffene. Vertreter der Kirchgemeinden, der Behörden, der Sozialämter und Partnerorganisationen besichtigten die «Poschtitäsche» am vergangenen Donnerstag. «Wenn abends um 18.30 Uhr noch zwei Brote beim Grossverteiler im Gestell liegen, ist das wenig. Doch zwei Brote in der Tasche einer minderbemittelten Familie machen einen Unterschied», erklärte Sozialdiakon Thomas Gugger im kircheneigenen Restaurant Rebstock. Gugger hat im Auftrag der Kirchgemeinde das Projekt «Poschtitäsche» umgesetzt.
Kaufen mit Caritas-Karte
Lancierten die «Poschtitäsche»: Sozialdiakon Thomas Gugger (3. v.r.), Susanne Lendenmann von den Schweizer Tafeln (2. v.r.), Leiter Ernst Mäder-Meier (4.v.r.) und Kirchenpräsidentin Sibylle Pelzmann (5. v.r.) mit Freiwilligen im St. Otmar-Haus in Wil.
diesem Angebot ermöglichen Sie bedürftigen Familien eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung.»
Gesund essen
Anfrage des Stadtrats
Suzanne Naef Thalmann, Leiterin der Sozialen Dienste der Stadt Wil, dankte der Kirchgemeinde, dem «Poschtitäsche»-Leiter und den Sponsoren und betonte: «Mit
Sybille Pelzmann, Präsidentin der evangelischen Kirchgemeinde Wil, berichtete, der Stadtrat Wil habe die Kirchgemeinde vor einem Jahr bei einem ihrer Treffen
gefragt, ob sie nicht eine Lebensmittelabgabe eröffnen könnte. Gemäss ihrem Motto «Wir sehen hin, wo Menschen in Not sind», sei die Kirchgemeinde aktiv geworden. Ernst Mäder-Meier, Leiter der «Poschtitäsche», freut sich: «Bereits nach fünf Wochen geben wir jeden Donnerstag Lebensmittel für über 100 Personen ab.» Susanne Lendenmann, Leiter Sektion
Rolf Steiner, Caritas-Stellenleiter aus St.Gallen, stellte die CaritasKarte vor, die ursprünglich für die Caritas-Märkte geschaffen worden sei. Mit einer Caritas-Karte kaufen Bedürftige in der «Poschtitäsche» für einen Franken ein. «Es ist ein grosser Schritt für jemanden, sich als arm zu outen», berichtet die für das neue Angebot verantwortliche Sozialdiakonin Ursula Möck Zuber. Zum Schluss überreichte Thomas Gugger der «Schweizer Tafeln»-Leiterin Susanne Lendenmann einen Scheck über 1000 Franken aus dem Sponsoren-Topf der «Poschtitäsche». MANFRED KIENER www.ref-wil.ch, www.rebstockwil.ch
Roland und Susanne Frauchiger eröffnen einen Begegnungsor t auf christlicher Basis
Bärenstarke Begegnungen im «Thalner Bär» Eine Aargauer Dorfbeiz geht in Konkurs. Daraus könnte man etwas Sinnvolles machen, dachten Roland und Susanne Frauchiger in Thalheim AG. Sie ersteigerten das Lokal, renovierten es und bauten es zum «Gasthaus» und Begegnungsort «Thalner Bär» um. Roland Frauchiger ist selbständig als Interimsmanager, Unternehmensberater und Coach tätig, seine Frau Susanne arbeitet als Katechetin. Als der «Bären» bald ein Jahr lang geschlossen war, schauten sie sich das Haus einmal an, waren wegen den schwer abschätzbaren finanziellen Risiken bei der Renovation aber nicht gerade begeistert. «Es brauchte einen ‹Stupf› von oben», sagte Susanne Frauchiger an der Präsentation am 2. Juni in Thalheim, «bis wir uns weiter damit beschäftigten». Weil die Bausubstanz des Gebäudes Fragen aufwarf, Bilder: idea/MK, Daniel Frauchiger
suchte sie «Rat von oben». Dabei stiess sie auf Haggai 1,1–8 und sah in diesem Bauauftrag für das Haus Gottes eine klare Antwort vom Himmel auf ihre Fragen.
«Fraro4u AG» gegründet Die Eltern bezogen ihre drei erwachsenen Kinder von Anfang an in das Projekt ein, den «Bären» zu ersteigern, ihn zu renovieren und das Haus als Begegnungsort für Generationen auszubauen. Auch bei der Namensgebung und der Programmplanung waren sie aktiv. Für den Betrieb gründeten Frauchigers die Familien-Aktiengesellschaft «Fraro4u AG». Sie bietet nebst dem Gasthaus auch Beratungen und Dienstleistungen an. Jedes Familienmitglied ist Mitglied des Verwaltungsrates.
und andere private Veranstaltungen. Restaurant, Bar, der grosszügige Wintergarten und ein prächtiger Gewölbekeller laden zum Feiern und zur Begegnung ein. Auch zwei Hotelzimmer stehen zur Verfügung. Zur Zeit läuft das Programm noch auf kleiner Flamme: am ersten Dienstag im Monat Restaurantbetrieb, am Mittwoch ein Mittagstisch mit anschliessender Kaffeestube und jeden Freitagabend Barbetrieb.
Doch Frauchigers planen eine Perspektive 2012 unter dem Slogan «bärenstarke Begegnungen». Dazu gehören vielfältige Angebote auf christlicher Basis wie Konzerte, Spielnachmittage, Podiums, die Freitags-Bar mit Special Guests, Dart-Turniere sowie ein Candlelight Dinner. Jugendangebote laufen unter dem Motto «Place2b». FRITZ IMHOF www.thalner-baer.ch
Christliche Basis Der «Thalner Bär» bietet seit Anfang Juni Raum für Familienfeste
Gasthof und Begegnungsort: Susanne und Roland Frauchiger im Wintergarten des «Thalner Bär» im aargauischen Thalheim.
TAGESSCHAU
ideaSchweiz l 23/2010
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Walter und Iris Nitsche gründeten CPD vor 25 Jahren
ÄXGÜSI
Sie fördern neue, aber gesunde Ehen
Ein alter Zopf?
«Hätten wir die Paare doch schon vor ihrer Ehe gekannt», dachten sich Walter und Iris Nitsche immer wieder bei ihrer Arbeit in der Eheberatung. So entstand die Idee einer christlichen Singlearbeit, die vor 25 Jahren in die Gründung des christlichen Partnerschaftsdienstes (CPD) mündete. Es war kein einfacher Weg, den das Paar in den ersten Jahren nach der Gründung in St. Gallen zu gehen hatte. «Wir mussten gegen viele Vorurteile kämpfen», erzählt Walter Nitsche. Kurz zuvor war eine Studie veröffentlicht worden, die nachwies, dass viele Partnervermittlungs-Organisationen sehr unseriös arbeiten. «Als Christen waren wir in diesem Bereich schwarze Schafe. Viele konnten nicht verstehen, was wir in einem so ‹anrüchigen› Sektor zu suchen hatten und trauten dem CPD nicht.»
Erfolgreiche Arbeitsweise Heute, 25 Jahre nach der Gründung, sieht die Situation ganz anders aus. «Inzwischen konnten wir das Vertrauen vieler Christen gewinnen», berichtet Nitsche. Als Non-Profit-Organisation grenzte sich der CPD von übrigen Anbietern ab. Die Tatsache, dass er vor allem über Erfolgshonorare finanziert wird, verpflichtete die Organisation von Anfang an zu seriösem, kompetentem Arbeiten. «Wir haben uns einen Namen gemacht und sind jetzt auch in den Gemeinden willkommen.» Dies verdankt der CPD seiner erfolgreichen und persönlichen Arbeitsweise. «Wir machen nichts, von dem unsere Kunden nichts wissen und zu dem sie nicht
Erfolgsquote von 33 Prozent: Walter und Iris Nitsche gründeten vor 25 Jahren den christlichen Partnerschaftsdienst (CPD).
ihr Einverständnis geben. Bevor nicht beide Seiten einer möglichen neuen Bekanntschaft zugestimmt haben, läuft alles absolut anonym ab.»
staltet der CPD zusammen mit der Arbeitsgemeinschaft seelsorglicher Berater (AsB) in einem zweiten Arbeitszweig Kurse für Alleinstehende und Paare.
Vollwertige Singles
Selbstliebe lernen
In den vergangenen Jahren konnte der CPD seine Erfolgsquote stetig erhöhen. «Sie liegt inzwischen bei 33 Prozent, das ist wesentlich höher als bei anderen Partnervermittlern, wo sie im Schnitt bei 5 Prozent (Internetforen: 0,5 bis 3 Prozent) liegt. Dafür sind wir Gott sehr dankbar.» Gleichzeitig ruft Nitsche ins Bewusstsein: «Das heisst aber auch, zwei Drittel der Beziehungssuchenden bleiben erfolglos. Einige dieser Singles finden über einen anderen Weg einen Partner, aber viele bleiben auch alleine.» Es sei ihm daher ein grosses Anliegen, dass auch diese ermutigt werden und zu einem erfüllten Leben finden. Für Nitsche steht Qualität eindeutig vor Quantität. «Wir wollen nicht einfach möglichst viele Eheschliessungen, wir wollen gesunde Ehen.» Deshalb veran-
Sorgen macht dem erfahrenen Referenten und Autor die «steigende Anzahl beziehungsgestörter Christen». Immer wieder müssten Menschen an Beratungsstellen verwiesen werden, «weil sie nicht wissen, was lieben heisst und nicht fähig sind, es zu tun». Darin sehe er auch ein Versagen der christlichen Gemeinden. «Viele Singles kommen mit der Einstellung: Ich brauche einen Partner, damit er mich glücklich macht.» Diese oberflächlich betrachtet egoistische Einstellung gründet in einer fehlenden Selbstliebe. «Gott nur kann unsere Grundbedürfnisse stillen. Bei ihm dürfen uns sollen wir uns füllen lassen. Wessen Bedürfnisse nicht von Gott gestillt werden, der richtet sie an einen Partner. Daraus kann keine gesunde Beziehung entstehen.» Die Aufgabe christlicher Gemeinden sei es, ihren Mitgliedern deutlich zu machen, dass ein Christ nicht nur für andere leben soll, sondern dass er sich selbst lieben muss. Denn nur wer dies tue, nehme seine Bedürfnisse ernst, gelange mit ihnen vor Gott, lasse sich füllen und sei danach bereit, sich für andere, zum Beispiel einen Partner, hinzugeben.
In 25 Jahren schon 1443 Ehen vermittelt Den CPD haben Walter und Iris Nitsche 1985 im Kanton St. Gallen gegründet mit dem Ziel, christliche Singles in gesunde Ehen zu führen. Dazu gehören die beiden Arbeitsbereiche Partnersuche und Seminare und Tagungen für Singles und Paare. Der CPD hat seine Zentrale inzwischen nach Deutschland verlegt und ist in der Schweiz, in ÖsterBild: cpd
reich und Deutschland tätig. Die Non-Profit-Organisation beschäftigt zur Zeit acht Mitarbeiter und finanziert sich durch Anmeldegebühren und vor allem Er folgshonorare. Bisher vermittelte die Organisation 1443 Ehen, jährlich berät sie etwa 1000 Personen, teilweise telefonisch. www.cpdienst.com
STEFANIE NIEDERHÄUSER
In den letzten zehn Jahren wurde das Anliegen der Diakonie und der sozialen Verantwortung in der evangelikalen Kirchenlandschaft immer wieder zum Thema gemacht und gefördert. Und dies zu Recht! Nach wie vor leben zu viele Christen mit einer dualen Weltsicht: Wir sind die gesandten Evangelisten und machen Heiden zu Christen. Das ist unser wichtigster Dienst in dieser Welt. Die anderen, die säkularisierten und areligiösen Zeitgenossen können sich um die irdischen Dinge kümmern: um Sozialarbeit, Bildung und generell um das Gemeinwohl in öffentlichen Ämtern. Dass mit der Trennung und Priorisierung dieser beiden Aufträge je länger desto mehr Schluss gemacht wird, ist höchste Zeit. Dass jedoch erst in relativ junger Vergangenheit die Mission Jesu wieder ganzheitlicher gesehen wird, überrascht mich. Denn seit meinem Geburtsjahr ist mit der «Lausanner Verpflichtung» vor 36 Jahren auch für die weltweite «evangelische Gemeinde» festgehalten: «Missachtung der Menschenwürde, Ausbeutung und die weltweiten sozialen Missstände» müssen angeprangert werden. Ein Dauerthema seit über einer Generation könnte man meinen. Leider nein. Offensichtlich ist es so, wie ich vor Kurzem Dominik Klenk, den Leiter der «Offensive junger Christen» (OJC) sagen hörte: «Ein Leitbild auf dem Papier nützt nichts, es muss ‹inkarniert› werden. Diakonie ist zwar ein alter Zopf und besteht nicht erst seit 1974, sondern mindestens seit Mose und Gottes Anweisungen an sein Volk. Dieser alte Zopf muss nicht abgeschnitten, sondern viel eher entflochten und entfaltet werden. Denn erst wenn Diakonie ‹Fleisch wird›, kommt das Evangelium zur Geltung.» MARC JOST Der Autor ist Pfarrer im Evangelischen Gemeinschaftswerk (EGW) in Thun und Berner Grossrat.
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Evangelische Kirchgemeinde Tägerwilen-Gottlieben Die Gemeinden Tägerwilen und Gottlieben liegen am Seerhein, eingebettet in eine wunderbare Landschaft. Von gut 4100 Einwohnern gehÜren rund 1760 der Evangelischen Kirchgemeinde an. Unser Diakon verlässt uns nach 13 Jahren. Aus diesem Grund suchen wir per 1. Januar 2011 oder nach Vereinbarung eine/n
Diakon/Diakonin (100 %) Ihre Aufgaben:
Ihre Person:
Leitung und Weiterentwicklung der Kinder, Teenager- und Jugendarbeit Leitung der Jungschar Organisation und Leitung von Kinder- und Jugendlagern Leitung, Gestaltung und Mitarbeit bei Familien-, Kinder- und Jugendgottesdiensten Erteilen von Religionsunterricht, ca. 4-6 L./Woche Mithilfe beim KonďŹ rmandenunterricht Sie haben eine theol.-diakonische Ausbildung Sie sind ein freudiger Christ und begeistert am Gemeindebau Sie haben ein Herz fĂźr Kinder, Teenager und Jugendliche Sie sind kommunikativ, arbeiten selbständig und begleiten Kinder und Jugendliche Sie sind teamfähig, engagiert und haben ein organisatorisches Geschick
Wir bieten Ihnen: Eine lebendige Kirchgemeinde Ein Arbeitsumfeld, in dem Sie selbständig arbeiten kÜnnen Eine sehr gute Infrastruktur mit Jugendräumen und eigenem Bßro Eine Kirchenvorsteherschaft, die Ihre Arbeit unterstßtzt und fÜrdert Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung. Richten Sie diese mit den ßblichen Unterlagen bis spätestens am 21. Juni 2010 an die Präsidentin a.i. der Kirchenvorsteherschaft: Margrit Eberli, Kronengasse 5, 8274 Gottlieben Fßr weitere Auskßnfte stehen gerne zur Verfßgung: Pfr. Uwe John, 071 669 21 73, pfarramt@evang-taegerwilen.ch Präsidentin a.i. Margrit Eberli, 071 669 14 21, margriteberli@gmail.com www.evang-taegerwilen.ch
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ideaSchweiz l 23/2010
WIRTSCHAFT
GEMEINDE
LESERBRIEF
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SYNERGIE
Was ist eine «Kingdom Company»? In meinem März-Artikel hatte ich vom «Unternehmen im Jüngerschaftsprozess» geschrieben. Wie beim persönlichen Wachstum als Christ geht es darum, dass sich Ihr Unternehmen immer mehr zu einer «Kingdom Company» respektive zu einem Unternehmen nach biblischen Geschäftsprinzipien (UBG) entwickelt. Um etwas zu erreichen, brauchen wir ein Ziel, ein Bild der Zukunft. Was sind nun wichtige Merkmale einer solchen UBG? Da ein Unternehmen massgeblich von seinen Besitzern und den Leitern geprägt ist, geht es erstens um die Firmenleitung und zweitens um die Merkmale der Unternehmung selbst (diese folgen im nächsten Artikel). Einige wichtige persönliche Merkmale für eine Firmenleitung
nach biblischen Geschäftsprinzipien: • Sie setzt sich aus Persönlichkeiten zusammen, welche eine persönliche und lebendige Beziehung zu Gott pflegen und sich vom Heiligen Geist führen und leiten lassen. • Bibellesen und Gebet gehören zum Alltag. Sie sehen die Bibel nicht nur als Grundlage für ihr persönliches Leben, sondern auch für das Leben in Familie, Geschäft und Politik. Sie sind sich bewusst, dass sie allein durch Gottes Gnade und Vergebung vor Gott bestehen können. • Die Firmenleitung weiss, dass sie von Gott an diesen Platz berufen ist, und dass ihre Mitglieder dort als bevollmächtigte Kinder Gottes zum Bau seines Reiches beitragen. • Ihre Aufgabe und Verantwortung innerhalb der Unternehmung entsprechen ihren fachlichen, sozialen
und Führungskompetenzen und ihrer charakterlichen Integrität. • Die Firmenleitung steht dem eigenen Haus gemäss den biblischen Vorgaben für Älteste und Diakone gut vor. Das heisst, sie übernehmen Verantwortung für die eigene Familie, pflegen die Beziehungen und nehmen sich genügend Zeit für die Familie. Dies hat höhere Priorität als die Firma. • Sie sind in einer geistlichen Familie (Ortsgemeinde) zu Hause, wo sie Nahrung, Ermutigung, Korrektur und Schutz erfahren. Es besteht zumindest mit einer Person eine Rechenschaftsbeziehung. • Sie orientieren sich an den Richtlinien der Bibel. Integrität ist ein zentraler Punkt der Unternehmensführung. Besondere Achtsamkeit gilt dem Umgang mit Sexualität, Macht und Geld. Sünde wird ans Licht gebracht, Versöhnung angestrebt.
• Sie sehen sich als Verwalter Gottes und haben den persönlichen Finanzkreis geschlossen. Zehnter und Opfer sind Bestandteil ihres persönlichen Umganges mit Geld. Nun ist die Frage für Sie und Ihre Unternehmensleitung: Wo stehen Sie bezüglich diesen Punkten? Nehmen Sie sich eine Zeit der Stille und bitten Sie Gott, Ihnen zu zeigen, wo es Veränderung, Busse, Wachstum, Training oder andere konkrete Schritte braucht. STEFAN JAKOB Der Autor ist Unternehmensberater und Geschäftsführer vita perspektiv ag in Heimberg (www.vitaperspektiv.ch) und Vorstandsmitglied Verein UBG «Unternehmen nach biblischen Geschäftsprinzipien» (www.ubgnet.ch).
Konferenz «Leben in Freiheit» von Campus für Christus in Winter thur
Nicht den Islam lieben
Das ursprüngliche Design entdecken
«idea Spektrum» Nr. 22 – «Der Muslim mein Freund» Wir hatten als Bergbauern vier Jahre lang einen albanischen Fremdarbeiter aus dem Kosovo auf dem Hof und am Familientisch. Nach Antritt einer anderen Arbeitsstelle wurde er wegen kleinen Missverständnissen ausgewiesen und erhält seither keine Arbeitsbewilligung mehr in der Schweiz. Der Muslim mein Freund – was tun? Für mich war dieser Mann mein fremder Sohn, also legte ich beim kantonalen Ver waltungsgericht Beschwerde ein gegen diese Ver fügung. Er folglos. Was tun? Der Mann war frisch verheiratet, das erste Kind unter wegs. Unterdessen ist die Familie auf sieben Personen angewachsen. Seit 15 Jahren unterstützen wir diese Familie mit einer Patenschaft. Eine andere Möglichkeit haben wir von hier aus nicht. Wer den Islam von innen her kennt, ist über den Glauben vieler Christen entsetzt, die meinen, dass mit einem freundlichen Dialog ein dauerhaftes Miteinander aufgebaut werden kann. Haben wir Ambon auf den Molukken vergessen und all die Berichte von Konvertierten und mit Moslems verheirateten Christinnen? Ein Freund von uns hat es auf den Punkt gebracht: Den Moslem lieben wie sich selbst, aber den Islam einschränken, wo wir nur können! SAMUEL RÖTHLISBERGER, Zollbrück
Wie können wir Menschen, die frisch zum Glauben gefunden haben, in ihrem neuen Leben mit Jesus unterstützen? Wie können wir Jüngerschaft in unserer Gemeinde fördern? Mit solchen Fragen kamen 160 Personen nach Winterthur, um sich an der Konferenz «Leben in Freiheit» mit Mike und Cindy Riches schulen zu lassen. Der Konferenz vorausgegangen war ein gut zwei Jahre dauernder Prozess, in dem Mitarbeitende von Campus für Christus die Bewegung «Leben in Freiheit» selber kennengelernt hatten. Dabei erlebten sie eigene Erneuerung des Glaubens. Arbeitsmaterialien wurden sodann ins Deutsche übersetzt. In Zusammenarbeit
Gebet für das Land An einem Abend wurde an der Konferenz «Leben in Freiheit» intensiv für unser Land gebetet. Da wurde klar, dass es um weit mehr geht als unsere persönliche Gottesbeziehung. Gott will uns frei und stark machen, damit wir in der Ernte verfügbar sind und viele Schweizerinnen und Schweizer ihn erkennen und annehmen können.
Fundierte Lehre gehörte zum Seminar wie intensives Gebet.
mit Mitarbeitern der reformierten Kirchgemeinde Seen sammelte man erste Erfahrungen, bildete Gebetshelfer aus, bis man nun zur ersten Konferenz einlud.
Hilfsmittel für die Gemeinde «Leben in Freiheit» ist weniger ein Kurs als vielmehr ein Hilfsmittel, um in der Gemeinde einen geistlichen Prozess der Erneuerung und Vertiefung des Glaubens auszulösen. Zentrale Inhalte der Lehre sind Gottes ursprüngliche Absichten mit der Menschheit und mit den jeweiligen Individuen. Gott hat für jeden Menschen ein ursprüngliches Design, in das er ihn hineinbefreien will. Dem stehen Sünde, gedankliche Festungen, Bindungen und Unwahrheiten
entgegen. Neben den Lehreinheiten gab es in Gebetszeiten immer wieder Gelegenheit, Gottes Wort auch in seiner Kraft zu erfahren. 50 Gebetshelfer widmeten in Zweierteams jedem einzelnen Teilnehmer eine einstündige Gebetszeit, in welcher Gottes Absichten über einem Menschen mit der Kraft Gottes bestätigt wurden. Obschon auch Themen zur Sprache kamen, die klassischerweise der Seelsorge zugeordnet werden, lag der Fokus auf dem Leben als Jünger Jesu.
Erneuerungsprozess Ein Grossteil der Teilnehmenden war gekommen, um für ihre Gemeinde ein Konzept kennenzulernen, das sich umsetzen lässt. Bekommen haben sie viel mehr. Sie erlebten ein Stück persönliche Erneuerung und erkannten Gottes Absichten mit ihrem Leben. So gingen sie auch nicht mit einem kochrezeptartigen Kurs nach Hause, sondern mit der Herausforderung, das Erlebte mit ihren engsten Mitarbeitern zu teilen, sich miteinander auf diesen Weg der Erneuerung zu machen und Leben in die Gemeinde und darüber hinaus fliessen zu lassen. SABINE FÜRBRINGER Infos zu «Leben in Freiheit»: www.cfc.ch
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DIAKONIE
ideaSchweiz l 23/2010
Begegnung mit Peter und Dorothée Widmer von der Gassen- und Milieuarbeit Hear twings
Ihre Kirche wurde das Zürcher Rotlichtviertel Von Daressalam in Tansania führte sie ihr Weg ins Zürcher Rotlichtviertel. Peter und Dorothée Widmer leiten in Zürichs «Chreis Cheib» die Gassen- und Milieuarbeit Heartwings. Hier leben Menschen aus 100 Nationen. Vor einem Jahr war der Verein Heartwings gegründet worden. Peter und Dorothée Widmer unterwegs im Zürcher «Chreis Cheib».
«Meischter!» «Pauseclown!» Zwei Männer mittleren Alters begrüssen sich vor einer Bar. Die Oberarme des einen sind tätowiert, der andere hat ein Bier vor sich stehen, bläst den Rauch seiner Zigarette ins Sonnenlicht. Ein Dritter spricht mich an: «Ich bin obdachlos, hätten Sie mir vielleicht drei Franken, um Essen zu kaufen?» Er wird von einem grau gescheckten Hund begleitet. Kaum habe ich den Hauptbahnhof in Zürich verlassen, befinde ich mich am Arbeitsplatz von
Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Manfred Kiener Er weitertes Team: Esther Reutimann, David Sommerhalder, Helena Gysin, Thomas Hanimann, Iris Muhl, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, www.jordibelp.ch
Bild: Mirjam Fisch
Peter und Dorothée Widmer. Ich erzähle dem Bettler, wo mein Ziel ist. «Sind das die mit dem Herz?», fragt er. «Die kenne ich.» Er tippt sich die Adresse ins Handy.
fung zu folgen. «Unsere Kirche wurde die Langstrasse.» Die Töchter haben kein Problem damit, weil sie wissen, dass der Einsatz ihrer Eltern geschätzt wird.
Von Daressalam nach Zürich
Ledermütze statt Krawatte
An der Langstrasse 62 erwarten mich Peter und Dorothée Widmer in einem winzigen, bunt eingerichteten Büro mit Sofa, Kaffeemaschine und Kühlschrank. Es liegt mitten im Rotlichtquartier. Zuvor lebten Widmers mit ihren beiden Töchtern sechs Jahre lang in Daressalam, der grössten Stadt Tansanias. Sie unterstützten Missionare, sie als Lehrerin, er als Allrounder. Sie bekamen mehr und mehr Einblick in die Not sexuell ausgebeuteter Frauen. Beide hatten in ihrer Kindheit und Jugend sexuellen oder emotionalen Missbrauch erlebt. Sie wussten, wozu solche Wunden Menschen treiben können. Als die ältere Tochter Johanna in die Grundschule wechseln sollte, kehrte Familie Widmer in die Schweiz zurück. Hier absolvierte Peter am IGW eine theologische Ausbildung und arbeitete teilzeitlich als Pastor einer Pfingstgemeinde.
Nicht nur der Arbeitsort, auch ihr äusseres Erscheinungsbild veränderte sich drastisch. Die eleganten Anzüge schickte der 42-Jährige via Hilfswerk nach Rumänien. Nun trägt Peter bestickte Jeans, Ledermütze und eine Kette mit Kreuz um den Hals. Auf seinem schwarzen T-Shirt leuchtet ein geflügeltes rotes Herz, das Logo der Gassen- und Milieuarbeit «Heartwings» (Flügel des Herzens). Dorothée hat es entworfen. Sie ist eine zierliche Frau in den Vierzigern, mit kastanienroten Locken, künstlerisch begabt. Das Herz mit Flügeln erinnert an eine Taube. Es fällt auf und kennzeichnet auch das Heartwings-Mobil, einen zur Minibar umgebauten Leiterwagen. Er ist gefüllt mit Snacks, Getränken und manchmal mit einem kleinen Grill bestückt, auf dem Würste gebraten werden. Fast täglich ist das Paar an der Langstrasse und in Parks unterwegs, um Kontakte zu knüpfen. Wenn es bis in die frühen Morgenstunden gratis Kaffee und Gebäck anbietet, fragten die Damen des horizontalen Gewerbes oft misstrauisch: «Von welcher Kirche kommt ihr?» Sie seien Seelsorger, nicht von einer bestimmten Kirche beauftragt. «Wir wünschen dir, dass dein Herz wieder Flügel bekommt», erklären sie und geben ihre Büroadresse und Handynummer weiter.
Die neue Berufung Der Wunsch, zu den Leuten hinzugehen, die durch ihren Lebensstil in keine der bestehenden Gemeinden passen, begleitete Peter und seine Frau. Die Frage nach ihrer Berufung trieb sie ins Gebet. «Wir bekamen von Gott immer klarere Zeichen für die neue Ausrichtung unseres Lebens», erzählt Dorothée. Staunend erlebte das Paar, dass ihr Weg sie ins Rotlichtviertel von Zürich führen würde. Peter Widmer gab seine Stelle auf, Dorothée erhielt die Kündigung als Arztsekretärin und war so auch frei, um der gemeinsamen Beru-
Sehnsucht nach Liebe So ermöglichen sie Prostituierten und Zuhältern, Opfern von Menschenhandel, Kriminellen, Dea-
lern und Süchtigen, Kontakt mit ihnen aufzunehmen. «Auch in Bars oder auf der Strasse entstehen tiefe Gespräche», erklären Widmers. «Die Menschen suchen nach Liebe. Wenn wir sie ansprechen, erzählen sie uns manchmal ihr ganzes Leben. Sie wissen um unsere Schweigepflicht.» Inzwischen sind die beiden Seelsorger Vielen bekannt. Sie treten bewusst als Ehepaar auf, das schafft Vertrauen. Man weiss, dass sie Zeit haben, zuhören, helfen, wenn jemand in Not ist oder den Ausstieg aus dem Milieu in Angriff nehmen will.
Seelsorge polizeilich verordnet «Anfangs dachten wir nur an die Frauen», erzählt Peter. «Doch auch die Männer brauchen jemanden, der sich um sie kümmert.» Einmal kam er dazu, als ein Zuhälter von der Polizei aufgegriffen wurde. Anstatt den Mann mitzunehmen, bat ein Polizist Peter, ihm ins Gewissen zu reden. Der lacht laut auf: «Es war sozusagen polizeilich verordnete Seelsorge!»
Beter und Mitarbeiter Unterstützt werden Widmers bei ihrer Arbeit von ehemaligen Süchtigen und Prostituierten. Leute vom «Chrischtehüsli», von ICF, Heilsarmee und weiteren Institutionen beten und arbeiten mit ihnen zusammen. «Ohne Gebet geht es nicht!», betonen sie. Sie träumen von Menschen und Gemeinden, die ihre Türen öffnen, Zeit und Gemeinschaft verschenken, Arbeitsplätze anbieten. «Wenn Viele mitmachen, wird es für Einzelne nicht zu anstrengend.» Sie träumen von einem Haus, das rund um die Uhr für die Menschen von der Gasse geöffnet ist. Denn: «Jeder ist ein Goldschatz!» MIRJAM FISCH
Verein Heartwings Der Verein Heartwings ist eine Gassen- und Milieuarbeit in Zürich. Peter und Dorothée Widmer bieten kostenlos Seelsorge und Begleitung an, besuchen Kranke und Strafgefangene. Auf Anfrage berichten sie gerne in Kirchen, an Seminaren oder Jugendveranstaltungen über ihre Arbeit. www.heartwings.ch
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ideaSchweiz l 23/2010
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TAGESSCHAU
Neues Zentrum für Kirchenentwicklung (ZKE) an der Universität Zürich förder t Reformen
Professor sagt: «L’église Suisse n’existe pas» Weltausstellung in Sevilla, formuliert Kunz: «L’église Suisse n’existe pas.» Die Evangelische Kirche habe es bis heute nicht geschafft, als nationale Einheit aufzutreten. Auf Gemeindeebene leide sie an einer Milieuverengung: Ein kleinbürgerlicher Geist beherrsche die Szene. Auch macht sich durch den Mitgliederschwund finanzieller Druck bemerkbar, der für Reformen genutzt werden sollte. Hier bietet das ZKE in Zukunft seine Dienste an.
Seit dem 1. Juni ist die Universität Zürich um eine Institution reicher: Sie verfügt als erste Hochschule Europas über ein Zentrum für Kirchenentwicklung (ZKE). Professor Ralph Kunz, Professor Thomas Schlag sowie Geschäftsführerin Christina Aus der Au leiten das ZKE. Sie informierten über den Zweck der neugegründeten Abteilung, die sich als Scharnier zwischen universitärer Forschung und kirchlicher Umsetzung versteht. Die Gründung, so Schlag, sei die Antwort auf Reformvorhaben und Umbruchsituation in der Reformierten Kirche. Von dieser Seite lägen bereits Anfragen für Aufträge vor.
Voneinander profitieren Die Arbeit des ZKE umfasst vier Hauptthemen. Einen ersten Schwerpunkt setzt es in der Forschung zu Kirchenentwicklung und Gemeindebau. Eine weitere Aufgabe ist die Vernetzung von Einzelpersonen im In- und Ausland, um einen Fachaustausch zu ermöglichen. Insbesondere geht
SIBYLLE ZAMBON
Das neue Zentrum Gründeten das Zentrum für Kirchenentwicklung: Hans Strub von der «a+w», Geschäftsführerin Christine Aus der Au und die Professoren Thomas Schlag und Ralph Kunz (von links).
es um die Frage, welche Strömungen, Ideen und Inspirationen die Kirchen beschäftigen, welche Erfahrungen sie machten und wie andere davon profitieren können. Ein weiterer Schwerpunkt liegt in der Grundlagenarbeit, bei der die Wahrnehmung der Kirche in der Gesellschaft im Zentrum steht. Schliesslich sollen Kirchen und
ihre Gremien in Reform- und Planungsvorhaben begleitet werden.
Nationale Einheit bilden Für die Reformierte Kirche gelte es, so Kunz, neue Akzente zu setzen und als Landeskirche eine konfessionelle Identität zu finden. Analog dem Slogan «La Suisse n’existe pas» der Schweiz an der
Das ZKE ist der Theologischen Fakultät angeschlossen und arbeitet mit der Schweizer Fachstelle für Aus- und Weiterbildung von Pfarrerinnen und Pfarrern (a+w) zusammen. Es wird zur Hälfte von der Reformierten Kirche des Kantons Zürich, durch Eigenmittel und zu einem kleinen Teil durch Private finanziert. Das ZKE versteht sich als evangelisch-reformierte Institution, die sich aber in Forschung und Lehre auch überkonfessionell und ökumenisch orientiert.
Allerletzter gemeinsamer Auftritt des Komikerduos «Wildlinge» in Richterswil
Mit gutem Humor eroberten sie unzählige Herzen Die «Wildlinge» haben während 20 Jahren mehr als 1100 Auftritte absolviert. So traten sie in den Sendungen «Benissimo» oder «Kassensturz» sowie am Humorfestival Arosa auf. Am 28. Mai zeigten sie im Richterswiler Hotel «Drei Könige» ein letztes Mal ihre Parodien, Pantomimen und Sketches. Seit 1997 gehört der Musiker Giuseppe Pasquillo zum Ensemble. Er ist im Hintergrund für die Technik und für Akustisches zuständig und tritt vereinzelt mit Gitarre auf. Während sieben Jahren lebten die «Wildlinge» von den Gagen ihrer Auftritte im deutschen Sprachraum, in Holland und Spanien. Kennengelernt hatten sie sich während der Ausbildung an der Mimenschule Ilg in Zürich. Peter Wild, 48, Vater zweier Bilder: Sibylle Zambon, Rolf Frey
Während der Nationalhymne: Peter Wild (links) und Alexander Zimmerling parodieren eine Situation vor dem Spiel SchweizEngland bei der EM 1996.
Töchter, ist Hochbauzeichner und bildete sich zum Grafiker weiter. Der 47-jährige Alexander Zimmerling ist Verkäufer und Vater dreier Buben.
sionieren, sondern Freude vermitteln. Ihren Glauben an Gott drücken sie durch die Darstellung von Mensch und Tier bei der Schöpfung aus.
Spontanes als Höhepunkte
Trennung mit Perspektiven
Für Peter Wild zählen überraschende Erlebnisse zu den Höhepunkten. So wie jene Nonne, die an einem Jugendtag in Deutschland plötzlich Schlagzeug spielte. Alexander Zimmerling freut sich über Komplimente von Leuten, die sagen, sie könnten dank der «Wildlinge» über sich lachen. «Vor den grossen Fernsehkisten am Samstagabend war ich extrem nervös», gibt er offen zu. Beiden machten kleine Auftritte in einer Waldhütte mehr Spass als jene in noblem Ambiente. Obwohl sie eine «christliche Überzeugung» haben, wollten sie nicht mis-
Beide verstehen sich nach 20-jähriger Zusammenarbeit weiterhin gut. Trotzdem fanden sie es zunehmend aufwändiger, neue Stücke zu erarbeiten. Auch war ihr Wiedererkennungseffekt infolge vieler Figuren und Kostüme eher gering. Alexander Zimmerling kehrt in den Geschäftsalltag zurück, ist aber offen für neue Projekte im Bereich Theater oder Musik. Peter Wild wirkt als Grafik-Freelancer und sucht Aufträge oder eine feste Stelle. Als Mime entwickelt er Stücke für Solo-Auftritte wie jenen am 6. August in Aarau. ROLF FREY
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Nachrichten
ideaSpektrum 23/2010
Südafrika: Zahlreiche Initiativen nutzen Fußballfest für evangelistische Aktionen
Christen missionieren unter Fußballfans Rund 3.000 Kurzzeitmissionare aus aller Welt reisen während der Fußball-Weltmeisterschaft nach Südafrika, um dort den Fußballfans die christliche Botschaft weiterzusagen. Das berichtete der Koordinator für die Missionsteams des christlichen Netzwerks „The Ultimate Goal“ (Das endgültige Ziel), Mark Versey (Pretoria), gegenüber idea. Im Rahmen dieses Projekts haben sich über 40 Missionswerke,
Sport bringt Einheit Das gemeinsame Ziel sei es, Hoffnung zu vermitteln und Veränderung zu bewirken. Schließlich gebe es auch noch 20 Jahre nach dem Ende der Apartheid erhebliche Unterschiede zwischen den Volksgruppen. Die WM solle das Gemeinschaftsgefühl im Land stärken. „Wir haben schon in der Vergangenheit gesehen, dass durch den Sport Barrieren abgebaut werden können“, sagte Versey. Zudem
Der Koordinator für die missionarischen Einsätze während der Fußball-WM, Mark Versey, spricht zu Jugendlichen sowohl über Sport als auch über den christlichen Glauben
Der Missionar der Deutschen Missionsgemeinschaft, Manfred Jung (und seine Frau), schulte 250 Südafrikaner für evangelistische Einsätze
christliche Medienunternehmen und andere Initiativen zusammengetan, um ihre Aktivitäten zu bündeln. Gemeinsam mit etwa 2.000 Kirchengemeinden vor Ort veranstalten die christlichen Helfer aus dem Ausland Fußballcamps oder bieten Freizeitangebote für Kinder, sagte Versey. Der 37-Jährige ist bereits 2009 von der britischen Sportorganisation „Ambassadors in Sport“ (Botschafter im Sport) für die Vorbereitungen zur Fußball-WM nach Südafrika ausgesandt worden. Für die Bevölkerung auf dem Land setzten die Christen Kleinbusse ein, die die Kinder abholen und in die Stadt bringen, wo die meisten Aktivitäten rund um das Fußballfest stattfinden. So solle es jedem ermöglicht werden, an der WM teilzuhaben, erklärte Versey.
sei man von den Aktivitäten rund um kickoff2006 ermutigt. Vor vier Jahren beteiligten sich während der WM in Deutschland viele Gemeinden über Konfessionsgrenzen hinweg an der missionarischen Initiative. Auch in Südafrika würden beispielsweise Baptisten, Methodisten und reformierte Christen zusammenarbeiten. „Wir hoffen, dass diese Kooperationen nach der WM weitergehen.“
Schulung in Evangelisation Da „The Ultimate Goal“ auch mit dem Weltfußballverband FIFA zusammenarbeitet und somit auch in den Fanparks präsent sein kann, gibt es jedoch hohe Auflagen. So ist es zum Beispiel untersagt, in einem Umkreis von drei Kilometern um die Stadien ohne Genehmigung der FIFA christliche Schriften zu
verteilen oder Waren zu verkaufen. „Die Veranstalter der WM wollen, dass der Fußball neutral bleiben soll“, erklärt Manfred Jung (Johannesburg), der als Missionar für die Deutsche Missionsgemeinschaft in dem Land arbeitet. Im Rahmen des Projekts „Kickstart“ hat er gemeinsam mit anderen Christen rund 250 Südafrikaner für evangelistische Einsätze geschult. Sie werden sich während der WM entweder in missionarischen Projekten der Gemeinden engagieren oder auf eigene Faust auf die Fans zugehen, um ihnen das Evangelium zu bringen. So wolle man insbesondere die Chance nutzen, um Menschen aus bisher kaum erreichten Regionen der Erde, die als Fans in das Land reisen, mit der Frohen Botschaft zu erreichen, so Jung. Die Initiatoren haben dafür Literaturpakete mit evangelistischen Schriften in verschiedenen Landessprachen zusammengestellt.
Deutsche & Schweizer helfen Auch in Deutschland und der Schweiz engagieren sich Christen für die Menschen in Südafrika: So verfolgt der „Club der guten Hoffnung“ das Ziel, die Öffentlichkeit im WM-Gastgeberland und in der Heimat für die Gewaltproblematik am Kap zu sensibilisieren. Zudem werden Spenden für StraßenkinderProjekte gesammelt und Begegnungen zwischen Deutschen und Südafrikanern ermöglicht. Mehrere evangelische und katholische Missionswerke aus Deutschland haben die Initiative bereits 2008 ins Leben gerufen. In der Schweiz haben im Vorfeld der WM das Evangelische Missionswerk „Mission 21“, das Missionswerk der reformierten Kirchen (DM-échange et mission) und Cevi (der Schweizer CVJM) zum „Anstoß zum Ausgleich“ eingeladen. An mehreren Orten fanden am vergangenen Wochenende Benefizturniere statt. Der Erlös geht an ein Heim für behinderte Kinder der Herrnhuter Brüdergemeine in Südafrika sowie ein Gesundheitsprogramm in der Provinz Limpopo im Norden des Landes. Fotos: PR
Nachrichten
ideaSpektrum 23/2010
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Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute: Kümmert euch mehr um Meinungsmacher
Wenn nur 5% ihre Meinung ändern würden
Impulstage für Suchende Die Hauptaktivität der IVCG sind Vortragsabende für Führungskräfte meist in Hotels sowie Impulstage für Suchende. Gruppen gibt es an fast 90 Orten im deutschsprachigen Europa: 8 in Österreich, 16 in der Schweiz und 63 in Deutschland. Deutscher Vorstand ist Manfred Schaller (Mosbach bei Heidelberg). WYSS WYSS SC SCHALLER CHA HALL LLER ER
Kiel
Wo sich in Deutschland, Österreich und der Schweiz IVCG-Gruppen befinden
Stralsund Lübeck Itzehoe Kaltenkirchen Hamburg Lüneburg
Bremen
Berlin Hannover
Minden Osnabrück Bad Salzuflen Münster
Hameln
Bielefeld
Bergkamen/Werne Essen
Leipzig
Iserlohn
Bautzen Erfurt
Siegen
Köln
Zittau Jena
Chemnitz Plauen
Meiningen Koblenz IVCG-International Postfach 58 60, CH-3001 Bern Tel. (0041/31) 3814424, Fax 3814821 Geschäftsstelle für Deutschland Manfred Schaller Postfach 1313, 74803 Mosbach Telefon (0 62 61) 3 54 16, Fax 3 79 79 Pfalz magescha@t-online.de www.ivcg.org Karlsruhe
Hof
Frankfurt MainzWiesbaden Darmstadt
Ansbach
Bayreuth
Erlangen Nürnberg
Hohenlohe Asperg
Pforzheim
Bamberg
Landau-Dingolfing Passau/Bayerwald
Remstal Neckartal Bad Urach
Stuttgart Baden-Baden Tübingen Offenburg/ Nagold Ortenau Freudenstadt Schwarzwald-Baar Freiburg
Regensburg
Heilbronn
Reutlingen
Augsburg Ulm München
Memmingen
RosenheimChiemgau Mühldorf
Mangfalltal/Bad Aibling Schaffhausen Basel
Biel/Solothurn Bern
Baden
Aarau Zürich
Rapperswil Zentralschweiz Chur Davos Südbünden
SCHWEIZ Tessin
Berchtesgadener Land
Thurgau St. Gallen Zürcher Oberland
Wels-Linz Salzburg Bregenz
Wien Burgenland Baden/Wien
Innsbruck Graz
ÖSTERREICH
© l ideaGrafik 2010
Zu mehr strategischem Denken bei der Verbreitung des christlichen Glaubens hat der Präsident der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG), Christoph Wyss (Bern), die rund 1.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter seiner Organisation aufgerufen. Sie sollten sich vor allem an Führungskräfte in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft wenden, sagte der Jurist bei der Jahrestagung in Pforzheim vor rund 240 Teilnehmern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Um die ganze Bevölkerung zu erreichen, sei es am wirkungsvollsten, vor allem Menschen aufzusuchen, die mehr Einfluss als andere haben. Aus soziologischen Untersuchungen wisse man, dass 5 % der Bevölkerung ausreichten, um eine Gesellschaft in ihrem Sinn zu prägen: „Ich wünschte mir, wir hätten Hunderte von Meinungsmachern unter uns, die sich als Botschafter Jesu Christi gebrauchen ließen“. Um dieses Ziel zu erreichen, sollten sich die IVCG-Mitarbeiter vermehrt um freundschaftliche Kontakte bemühen und dabei ihren „Noch-nicht-christlichen-Freunden“ zeigen, was ihnen der Glaube bedeute. Viele Menschen „sehnten sich nach einem alternativen Lebensstil, ohne die Kraft zu haben, ihn zu praktizieren. So wüssten alle, dass übertriebene Bonus-Zahlungen nicht glücklich machten, sondern die Fähigkeit, zu teilen und zu schenken.“
Schwulen-Magazin: 18% in Berlin haben Selbsttötung versucht, 56% schon mal daran gedacht
Homosexuelle nehmen sich viel häufiger das Leben Junge Schwule und Lesben nehmen sich vier- bis siebenmal so häufig das Leben wie Heterosexuelle. Das berichtet das Schwulen-Magazin „Du & Ich“ (Berlin) in seiner Juni/Juli-Ausgabe. Das Blatt verweist u. a. auf die Studie „Schwule Jugendliche. Ergebnisse zur Lebenssituation, sozialen und sexuellen Identität“ des homosexuellen Psychologen Ulli Biechele (Mannheim). Danach haben „selbst in einem schwulen Mekka wie Berlin“ 18% der befragten schwulen Männer mindestens einen oder mehrere Suizidversuche Fotos: Wyss/privat; Schaller/idea
hinter sich. 56% hätten mindestens einmal an eine Selbsttötung gedacht. Annähernd 20% davon zögen dies ernsthaft in Erwägung. Zu Ängsten, die viele Menschen hätten, komme bei Homosexuellen „die Furcht vor dem Anders-Sein hinzu und vor den vermeintlichen Konsequenzen, einer Ausgrenzung und einer Einsamkeit etwa, die sich in ihren Augen aus der sexuellen Orientierung ergeben könnten“. Das eigene Comingout werde oft nicht als befreiend, sondern als eine „große Belastung“ empfunden.
Obwohl es überall „schwuchtelt“ Zwar gebe es heute in Deutschland einen schwulen Außenminister, einen schwulen Hauptstadtbürgermeister und „in fast jeder hirnaufweichenden Endlosfernsehserie schwuchtelt mindestens ein Quotenhomo herum“. Zudem habe „Der Spiegel“ erst vor kurzem unter der Überschrift „Die besseren Männer“ auf fast acht Seiten über Homosexuelle in Deutschland berichtet. Die hohe Zahl der Suizide unter Homosexuellen verschwiegen jedoch die „Homojubelartikel in den Hochglanzmagazinen“.
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Nachrichten
ideaSpektrum 23/2010
Das Missionswerk DIGUNA braucht in diesem Jahr noch 20 Mitarbeiter für Afrika
„Missionare im Blaumann“ gesucht
Evangelisation neben einem DIGUNA-Unimog im Kongo.
„Missionare im Blaumann“ sind gefragt. Afrikanische Kirchen suchen handwerklich versierte Mitarbeiter aus Europa, die sie bei ihrer missionarischen und diakonischen Arbeit unterstützen. Das berichtete der Geschäftsführer des Missionswerks DIGUNA (Die gute Nachricht für Afrika), Burkhard Glasow, beim Missionstag in Haiger (Mittelhessen) gegenüber idea. Wie er sagte, suche Kontakt: das Werk in diesem Jahr noch 20 DIGUNA e.V. Am Lohgraben 5 Kurzzeitmitarbeiter, die für vier MoD-35708 Haiger nate bis drei Jahre nach Afrika gehen. Es lohne sich, junge Christen 02773-8102-0 buero@diguna.de dafür zu motivieren, betonte Glasow
vor rund 600 Besuchern des Missionstags. Die jungen Leute profitierten selbst von solchen Einsätzen, auch wenn sie dabei nicht viel Geld verdienen könnten. Ihr Horizont werde aber weiter und farbiger. Das Missionswerk, das sich auf personelle und technische Hilfe für afrikanische Kirchen spezialisiert hat, ist in Uganda, Sudan, Kenia und der Demokratischen Republik Kongo mit 220 einheimischen und ausländischen Mitarbeitern aktiv. Das 1978 gegründete Werk hat sich u. a. auf den Umbau ausgemusterter, geländegängiger Fahrzeuge spezialisiert, etwa von Militär oder Feuerwehr. Die Fahrzeuge, zum Beispiel Unimogs, werden in der Zentrale in Haiger für den Einsatz in Afrika fit gemacht. Mit ihnen wird laut Glasow ein wirkungsvoller Beitrag für die Evangelisation Ostafrikas geleistet. Ferner bringt DIGUNA zum Beispiel Solaranlagen in die Einsatzländer oder betreibt Rundfunksender.
Afrika: Radio spielt große Rolle So berichtete der Leiter des Missionswerks „Here is Life“ (Hier ist Le-
ben), Isaac Anguyo (Arua/NordUganda), dass sein Werk mit Hilfe von DIGUNA eine Radiostation betreibt, über die christliche Sendungen für die Menschen in der Region Aringa ausgestrahlt werden. Etwa 80 % der 350.000 Einwohner seien Muslime. Ferner leistet sein Werk Gesundheitsaufklärung, Unterstützung für Bildungsmaßnahmen und Bibelübersetzung. DIGUNA engagiert sich auch diakonisch. Im westkenianischen Ngechek betreiben Mitarbeiter unter afrikanischer Glasow Leitung ein Heim für 30 HIV-infizierte Waisenkinder. Der Missionstag fand in der EvangelischFreikirchlichen Gemeinde Haiger statt, die mit DIGUNA eng verbunden ist. Gemeindeleiter ist der Unternehmer Joachim Loh. Er lobte unter anderem die Hörfunkarbeit. In Afrika spiele das Gehörte eine viel größere Rolle als hierzulande. Das liege auch daran, dass viele Menschen nicht lesen könnten.
Der Deutsche Christliche Techniker-Bund ist an mehr als 50 Fachhochschulen aktiv
Heutige Flut-Katastrophen könnten die Bibel bestätigen Die Frage, wie die Welt entstanden ist, beschäftigt vor allem Biologen. Während die meisten der Evolutionstheorie folgen, hält es eine Minderheit mit dem biblischen Schöpfungsbericht, wonach Gott die Erde in sechs Tagen vor 20.000 bis 30.000 Jahren erschaffen hat. Auch unter Geologen gibt es eine Minderheit, die eine solche Kurzzeitgeschichte der Erde für möglich hält. Danach sah die Welt nicht schon immer so aus, wie sie heute ist, sondern bekam ihre jetzige Gestalt erst nach der in der Bibel beschriebenen globalen Sintflut. Darüber berichtete der Leiter des geowissenschaftlichen Forschungsinstituts „Geo Exx“, Martin Ernst (Kirchzarten bei Freiburg), bei der Jahrestagung des Deutschen Christlichen Technikerbundes in Dassel (Solling). Seiner Ansicht nach können aktuelle Flut-Katastrophen plausible Hinweise geben, wie die heutigen Landschaften entstanden. So habe die Jahrhundertflut in Sachsen 2002 durch Schlammströme und Überschwemmungen in nur wenigen Tagen geologische Strukturen grundlegend verändert. Was hier in einem kleinen Maßstab sichtbar geworden sei, könne auch bei größeren Landstrichen beobachtet werden. Dies eröffne die Denkmöglichkeit, dass die Welt nicht in Millionen Jahren ihren Fotos: Glasow/idea/Polzer; Unimog/DIGUNA
jetzigen Zustand angenommen habe, sondern in wesentlichen kürzeren Abläufen. Solch ein „Kurzzeitrahmen“ wäre ein Ansatz zum Verständnis des alttestamentlichen Schöpfungsberichtes, sagte Ernst, dessen Institut (www.geo-exx.com) Fragen zwischen Geowissenschaften und Glauben behandelt.
Trotz Katastrophen Gott vertrauen Ernst und der Leiter des Studienzentrums des Geistlichen Rüstzentrums Krelingen (Walsrode), Manfred Dreytza, ermutigten dazu, Gott trotz vergangener, gegenwärtiger und zukünftiger Katastrophen zu vertrauen. Für Christen gebe es keinen Grund, sich vor der Zukunft zu ängstigen. Der 1904 gegründete Deutsche Christliche Techniker-Bund ist mit fünf Reisesekretären an mehr als 50 Fachhochschulen missionarisch aktiv. Zum Freundeskreis gehören rund 3.300 Studenten und Berufstätige. Die Korntaler Geschäftsstelle wird seit 1984 von Reinhold Wennagel geleitet. Vorsitzender ist Diplomingenieur Jens Höner. Deutscher Christlicher Techniker-Bund, Postfach 1122, D-70825 Korntal-Münchingen, 0711/838 08 28 E-Mail: info@dctb.de, www.dctb.de
Pro & Kontra
ideaSpektrum 23/2010
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War der israelische Militäreinsatz gerechtfertigt? Der israelische Militäreinsatz gegen einen Schiffskonvoi unter dem Namen „Free Gaza“, der die israelische Seeblockade des Gaza-Streifens aufbrechen und Hilfsgüter liefern sollte, ist weltweit auf Protest gestoßen. Bei dem Einsatz wurden neun türkische „Friedensaktivisten“ getötet, sieben israelische Soldaten verletzt. Israel sah in dem Konvoi eine gewalttätige Provokation der palästinensischen Terrororganisation Hamas.
Pro
Kontra
Lothar Klein (Dresden), Vorsitzender der Sächsischen Israelfreunde e.V. und Stadtrat der CDU
Pfarrer Jürgen Blunck (Essen), Vorsitzender des Instituts für Gemeindeaufbau und Weltmission Deutschland
Israel hat den Tod von Aktivisten vor Gaza bedauert. Inzwischen ist bekannt, welch massive Gewalt den israelischen Soldaten beim Entern der Schiffe entgegengebracht wurde. Trotzdem wird Israel einseitig verurteilt. Den Blockadebrechern ging es darum, Israel gezielt zu provozieren und weltweit an den Pranger zu stellen. Die Aktivisten rekrutieren sich aus der türkischen IHH, die für ihre Verbundenheit mit der Hamas und den Muslimbrüdern bekannt ist und weitere Aktionen angekündigt hat. Weiterhin gehören Antizionisten der SED-FortsetzungsIsrael hat das Recht, partei „Die Linke“ dazu, den Terrorismus geseine Freiheit und die gen den Judenstaat seit Sicherheit zu verteidigen Jahrzehnten unterstützt. Der schwedische KrimiAutor Henning Mankell, der noch auf einer Pressekonferenz in Berlin als Zeuge aufgetreten ist, hat inzwischen eingestanden, dass er selbst gar nicht an Bord des türkischen Frachters „Mavi Marmara“ war, auf dem es Tote gegeben hatte, sondern auf der von schwedischen Aktivisten gecharterten „Sophia“. An Nahrungsmitteln, Medikamenten und Kraftstoff mangelt es – dank internationaler und israelischer Hilfe – in „Hamastan“ nicht. Es geht den Hamas-Freunden auch gar nicht um Hilfsgüter. Es geht ihnen um Zement für den Bau von Bunkern. Vor allem aber wollen sie die israelische Seeblockade des Gaza-Streifens beseitigen. Dann endlich könnten iranische Waffen nach Gaza gelangen, die weiter reichen als die Kassam-Raketen, mit denen die Hamas seit acht Jahren die Bevölkerung von Sderot terrorisiert, ohne dass dies Empörung in der Welt ausgelöst hat. Das jüngste Angebot eines Vertreters der Revolutionsgarden, Schiffskonvois mittels einer Eskorte nach Gaza zu begleiten, verrät den radioaktiv angereicherten Iran als Drahtzieher der Aktion. Oder ist das Aufbringen des mit 50 Tonnen iranischer Waffen vollgestopften Frachters „Karine A“ vom Januar 2002 schon vergessen? Wenn die Bundeswehr unsere Freiheit und Sicherheit am Hindukusch und am Horn von Afrika verteidigt oder den Waffenschmuggel für die Hisbollah vor der Küste des Libanon zu unterbinden hilft, warum sollte Israel dasselbe vor der eigenen Küste nicht auch tun dürfen?
Am Anfang standen zwei Provokationen: 1) Israels Seeblockade vor dem Gaza-Streifen nicht nur gegen Waffenlieferungen, sondern auch gegen alle Hilfsgüter für eine massiv notleidende Bevölkerung (unter ihnen viele Christen!). 2) Der offen angekündigte Hilfskonvoi der PalästinenserFreunde, der direkt (nicht über den Umweg Israel) Hilfe bringen sollte. An Bord des Konvois befand sich übrigens auch eine israelische Knessetabgeordnete! Am Ende stand der Tod von neun Menschen (dazu viele Verletzte), die alle keine Schusswaffen mit sich geführt haben. Können solche Provokationen den Einsatz von Schusswaffen und den vielfachen Tod von Zivilisten rechtfertigen? Bei allem Verständnis für die Sicherheitsbedürfnisse Israels: Niemals! Als Christen wissen wir, welch hohes Gut das Leben ist – auch das Leben des Feindes! Hier ist Leben leichtfertig und gewaltsam aufs Spiel gesetzt worden. Das ist nicht zu rechtfertigen.
Was tun wir für die Christen im Gaza-Streifen? Dennoch wäre es zu billig, nur diese Feststellung zu treffen. Es ist genau so zu billig (wenn auch richtig), die Hamas für alles Elend im Gaza-Streifen verantwortlich zu machen. Vielmehr müssen wir Christen uns fragen: Was tun wir für die unter der Hamas leidende Bevölkerung und unsere Hier ist von Israel christlichen Schwestern und Leben leichtfertig aufs Brüder im Gazagebiet? Die weltweite Organisa- Spiel gesetzt worden tion „Juden für Jesus“ hat ein Video herausgebracht „Der verbotene Friede“. Es handelt von mehreren eindrucksvollen Personen aus Israel und dem Gaza-Gebiet. Sie haben z. T. Schweres von der jeweils anderen Seite erlitten. Sie fanden durch die Begegnung mit dem lebendigen Jesus Christus zum inneren Frieden. Dieser innere Friede hat sie bevollmächtigt, auch nach außen Frieden zu schließen. Jetzt ist nicht mehr der Tod des anderen ihr Anliegen, sondern sein Leben. Es gibt offenbar keine andere Hoffnung auf Frieden unter uns Menschen. Von dieser Liebe Jesu zu Freund und Feind wollen wir uns anstecken lassen! Darüber müssen wir uns Gedanken machen: Wie können wir Israelis und Palästinensern unsere Liebe zeigen? Fotos: Klein/privat; Blunck/idea
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Evangelisation
Wie die evangelische Kirche an der Basis für den christlichen Glauben werben will
Jesus will in 10 Milieus hinein Die evangelische Volkskirche hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Nachdem seit Jahren der Gottesdienstbesuch sinkt, soll er im Rahmen des Reformprozesses der EKD bis zum Jahr 2030 von jetzt 3,8% auf 10% steigen. Um dies zu erreichen, wurden drei Zentren errichtet: für Qualität im Gottesdienst (Hildesheim), für Predigtkultur (Lutherstadt Wittenberg) sowie das Zentrum für Mission in der Region (mit Standorten in Dortmund, Greifswald und Stuttgart). Leiter des Zentrums ist Hans-Hermann Pompe (Dortmund). Mit ihm sprach Karsten Huhn.
Hans Hermann Hans-Hermann H Pompe ist Leiter des Zentrums der EKD für Mission in der Region. Nebenher amtiert er als Vorsitzender des jährlich stattfindenden Kongresses für missionarische Gemeindearbeit – „Missionale“ – in Köln und ist Mitglied der EKDSynode. Pompe war 17 Jahre Gemeindepfarrer und neun Jahre Leiter des Amtes für Gemeindeentwicklung und missionarische Dienste der rheinischen Kirche.
idea: Herr Pompe, warum erreicht die Kirche nur noch so wenig Menschen? Pompe: Die Kirche erreicht viele Menschen in Deutschland, aber sie könnte natürlich erheblich mehr erreichen. Das liegt auch daran, dass die Kirche eine Zeit lang die Gottesbeziehung in den Hintergrund gerückt und sich überwiegend als Ethik-Anbieter positioniert hat. idea: Gott in den Hintergrund rücken – wie kann das sein? Pompe: Das sollte nicht sein und wir steuern ja auch seit geraumer Zeit auf vielen Ebenen der Kirche dagegen. Wir hatten unsere Mission marginalisiert und sind nun dabei, sie wiederzugewinnen. Dennoch haben wir mit den Folgen dieser Epoche zu kämpfen und mit einem Traditionsabbruch in vielen Bereichen.
gehen die Eltern mit ihren Kindern in die Kirche; beide kennen das Evangelium. 2. In der zweiten Generation gehen die Eltern nicht mehr in die Kirche, schicken aber noch ihre Kinder hin; beide kennen das Evangelium. 3. In der dritten Generation gehen die Eltern nicht in die Kirche und schicken auch ihre Kinder nicht mehr dort hin; die Eltern kennen das Evangelium noch, die Kinder nicht mehr. 4. In der vierten Generation sind weder die Eltern noch die Kinder mit dem Evangelium vertraut. In Westdeutschland sind wir in vielen Familien schon bei Punkt zwei oder drei angelangt; in Ostdeutschland in der Regel sogar bei Punkt vier. idea: Sie schildern ein Katastrophenszenario! Pompe: Nein. Es hat nur keinen Sinn, vor der Realität die Augen zu verschließen. Ich habe aber die groEine Kirche im Abbruch? ße Hoffnung, dass unsere Kirche idea: Eine „Kirche im Abbruch“ aufwacht und die missionarische sozusagen. Herausforderung annimmt. Pompe: So hart sehe ich es nicht, idea: Einer Allensbach-Studie zuaber viele Menschen bleiben nicht folge sagen 22% der Deutschen: mehr aus Gewohnheit Kirchenmit„Ich brauche keine Religion.“ Pompe: Ich brauche auch keine glied, wir müssen sie für den GlauReligion! Denn Religion ist von ben an Jesus erst gewinnen. Es gibt Menschen konstruiert, was wir aber immer weniger Familien, in denen brauchen, ist ein Gott, der unabhänbewusste Glaubensweitergabe zur Erziehung gehört. Der anglikanische gig von unseren Wünschen existiert. Bischof John Finney beschreibt diese Ich glaube nicht an Jesus Christus, Entwicklung mit dem Bild einer aus weil ich Religion brauche, sondern weil Jesus mir tatsächlich begegnet vier Generationen bestehenden Gesellschaft: 1. In der ersten Generation ist. Ich vertraue mein Leben dem
dreieinigen Gott an, weil ich ohne ihn anders leben würde.
Jazz und Pizza essen idea: Als Atheist würde ich sagen: Schön für Sie. Pompe: Ich glaube auch nicht, dass ich einen Atheisten mit irgendwelchen Argumenten zum Glauben bringen kann – das ist Sache des Heiligen Geistes. Ich würde aber versuchen, Freundschaft zu schließen und gemeinsame Interessen zu pflegen. idea: Freundschaft als Vorwand, um den anderen zu missionieren? Pompe: Nein, Freundschaft, um mit dem anderen Schönes zu teilen. Gemeinsam Fußball spielen, Jazz hören oder Pizza essen – und auch Gotteserfahrungen. Wenn man nach 20 Jahren immer noch Gott ablehnt idea: Dann haben Sie 20 Jahre miteinander Sportschau gesehen und Pizza gegessen und der andere sagt: Prima, dass wir uns so gut verstehen – aber Christ werde ich trotzdem nicht. Pompe: Ich bin mir sicher, dass wir beide nach 20 Jahren nicht mehr dieselbe Meinung über die Meinung des anderen haben. Und wenn wirklich alles so bliebe wie bisher, wäre es dennoch eine gute Freundschaft – und im Übrigen hoffe ich auf das Wirken des Heiligen Geistes.
Fotos: Dortmund/Stuttgart/imago; Greifswald/PR; Pompe/privat
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Das Zentrum der EKD für „Mission in der Region“ hat gleich 3 Standorte: in Dortmund (links), Greifswald (Mitte) und Stuttgart (rechts).
idea: Viele Atheisten sagen: Lass mich in Ruhe mit deinem Gott. Pompe: Wer das sagt, testet möglicherweise erst mal, ob er mir vertrauen kann und ob ich bereit bin, auch von ihm zu lernen. Jeder Atheist ist ja Geschöpf Gottes und sein geliebtes Kind – vielleicht ein verlorenes Kind, aber dennoch ein reich begabter Mensch, für den Jesus Christus alles eingesetzt hat. idea: Weitere 28% der Deutschen sagen laut Allensbach: „Ich fühle mich als Christ, aber die Kirche bedeutet mir nicht viel.“ Pompe: Diese Gruppe hat immerhin einen Zugang zum christlichen Glauben. Wir müssen sie nicht gleich zum regelmäßigen Kirchgang bekehren, aber wir sollten dafür werben, dass es einer der schönsten Aspekte des Evangeliums ist, dass Christus Menschen zu einer Gemeinschaft zusammenfügt. Ein gelungener Gottesdienst kann für unser Leben eine enorme Bereicherung, Verlockung und Überraschung sein.
Luftgenerator zu Pfingsten idea: Welcher Gottesdienst hat Sie zuletzt verlockt und überrascht? Pompe: Der Pfingstgottesdienst
in meiner Gemeinde in Wuppertal: Vorher gab es ein gemeinsames Frühstück, ein Kinderchor hat gesungen und ein Hauskreis gestaltete den Gottesdienst. Ich war überrascht von deren Kreativität: Zwei Ingenieure haben das Pfingstgeschehen mit Hilfe eines Luftgenerators imitiert. Als die Maschine plötzlich anlief, waren wir alle erschrocken – um dann zu lachen. Dutzende von Zetteln, auf denen Feuerflammen abgebildet waren, flatterten durch die Luft. Einfallsreichtum im Gottesdienst spricht mich ebenso an wie Humor und Christusverkündigung.
Den Milieus nach dem Munde reden? idea: Wo haben Sie zuletzt eine inspirierende Verkündigung erlebt? Pompe: Bei einem Vortrag meines Stuttgarter Kollegen Heinzpeter Hempelmann auf dem Ökumenischen Kirchentag in München. Er dachte darüber nach, wie man die Milieus für Christus erreicht, die von der Kirche bisher vernachlässigt wurden. idea: Der Sinus-Milieu-Studie zufolge erreicht die Kirche vor allem das konservative und traditionsori-
Was Deutsche über ihre Einstellung zu Kirche und Glauben sagen Ich kann nichts sagen 2% Der Glaube sagt mir nichts. Ich brauche keine Religion. Ich fühle mich unsicher, ich weiß nicht, was ich glauben soll Ich bin religiös, fühle mich aber nicht als Christ
Ich bin gläubiges Mitglied meiner Kirche, fühle mich der Kirche eng verbunden
22% 25%
8% 5%
Ich fühle mich der Kirche verbunden, auch wenn ich ihr in vielen Dingen kritisch gegenüberstehe
28% Ich fühle mich als Christ, aber die Kirche bedeutet mir nicht viel
l ideaGrafik, Quelle: Allensbacher Jahrbuch der Demoskopie 2003-2009
entierte Milieu sowie Teile der bürgerlichen Mitte. Kaum erreicht werden dagegen gesellschaftliche Leitmilieus, die Postmodernen sowie die Unterschicht. Pompe: Wie man diese Gruppen erreicht, ist eine der spannendsten Fragen, die unsere Kirche derzeit beschäftigt. Jedes dieser Milieus hat bestimmte Erwartungen und Vorstellungen. Was die Kirchengemeinden anzubieten haben, interessiert sie oft nicht. idea: Soll man den Milieus nach dem Mund reden? Pompe: Nein, das wäre sogar kontraproduktiv. Mein Sohn hat mal zu Recht kritisiert: „Papa, sag doch nicht ‚Das ist geil’. Das passt doch gar nicht zu dir!“ Ich muss aber zumindest verstehen, was die Milieus denken. idea: Was denkt beispielsweise das Milieu der Konsum-Materialisten, also der Gruppe, die immer den neuesten Flachbildschirm zu Hause stehen hat? Pompe: Einige meiner früheren Konfirmanden würde ich zu dieser Gruppe zählen. Ich habe gelernt, dass es keinen Sinn hat, sich über den Fernsehkonsum aufzuregen, nur weil ich selbst weniger Fernsehen schaue. Für diese Gruppe ist unsere Form der Predigt in der Regel zu anspruchsvoll. Wir Pfarrer haben gelernt, unsere Gedanken intellektuell und abstrakt auszudrücken und Aufsätze mit Fußnoten zu verfassen.
Jesus für Hedonisten idea: Was hat die Kirche dem Milieu der Hedonisten zu bieten, also der Gruppe der genießenden, spaßorientierten Unterschicht? Pompe: Auch für diese Menschen ist Jesus gekommen! Er sagt: „Ich bin gekommen, damit sie Le-
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ben in Überfluss haben“ (Johannes 10,10), obwohl er damit weit mehr als das meinte, was Hedonisten wichtig sind. idea: War Jesus ein Hedonist? Pompe: Die Bezeichnung „Hedonist“ passt nicht, aber Jesus konnte das Leben durchaus genießen. Er hat sich zum Beispiel von Zachäus einladen lassen – einem Menschen mit viel Geld, der sicherlich eine gute Küche und nicht den schlechtesten aller Weine hatte. Bei Zachäus wird es nicht nur Brot und Wasser gegeben haben. Jesus wurde ja dann auch der Vorwurf gemacht, er sitze bei den „Fressern und Weinsäufern“ (Matthäus 11,19). idea: Warum geht bei so viel Gemeinsamkeiten das Milieu der Hedonisten so selten in die Kirche? Pompe: Die Leute fühlen sich dort am wohlsten, wo sie auf Ihresgleichen stoßen. Wenn in der Kirche keiner aus dem eigenen Milieu da ist, kommt man auch nicht wieder. Zudem wird der Lebensgenuss in der Kirche zu oft schlecht gemacht, als ob sich Christen nichts gönnen dürften.
Unternehmer kommen idea: Ein weiteres Milieu sind die Etablierten, also die Gruppe der Macher und Entscheider. Warum bleiben sie am Sonntag größtenteils zu Hause? Pompe: Das erlebe ich so nicht: Es gibt z. B. Unternehmer, die gerne und mit Leidenschaft in unseren Gemeinden zu Hause sind. Aber hier gilt wie für alle Milieus: Menschen wollen nur dort ihre Zeit verbringen, wo es für sie relevant ist. idea: Das EKD-Kompetenzzentrum für Mission in der Region hat mit Dortmund, Stuttgart und Greifswald gleich drei Standorte. Warum? Pompe: Das hat zum einen damit zu tun, dass mehrere Landeskirchen daran interessiert waren. Ich halte unsere Präsenz in Süd-, West- und Ostdeutschland für einen Standortvorteil, weil die Situation in diesen drei Regionen sehr unterschiedlich ist: In Ostdeutschland ist die Entkirchlichung weit vorangeschritten, zudem wandern dort viele junge Menschen Richtung Westen ab. In Baden, Württemberg und Bayern funktioniert die Volkskirche noch weitgehend. Im Ruhrgebiet wiederum gibt es Stadtteile, in denen bis
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Die 10 Hauptmilieus, in denen wir heute leben Unsere Gesellschaft ist immer weniger einheitlich. Soziologen sprechen davon, dass man sie in 10 große Milieus einteilen kann. Wie man die unterschiedlichen Zielgruppen mit der christlichen Botschaft erreicht, darum geht es auf diesen Seiten. Nach einer 2006 von der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz in Auftrag gegebenen Sinus-Milieu-Studie sind die Kirchen maßgeblich nur noch in drei bis vier Milieus verankert: im konservativen und traditionsorientierten Milieu sowie in Teilen der bürgerlichen Mitte. Die Studie kann bezogen werden beim Heidelberger Marktforschungsinstitut Sinus Sociovision, www.sociovision.de , Tel. (06221) 80 89 0. 1.) Etablierte (10%): Das selbstbewusste Establishment: Erfolgs-Ethik, Machbarkeitsdenken und ausgeprägte Exklusivitätsansprüche. 2.) Postmaterielle (10%): Das aufgeklärte Nach-68er-Milieu: Liberale Grundhaltung, postmaterielle Werte und intellektuelle Interessen. 3.) Moderne Performer (10%): Die junge, unkonventionelle Leistungselite: intensives Leben – beruflich und privat, Multi-Optionalität, Flexibilität und Multimedia-Begeisterung. 4.) Konservative (5%): Das alte deutsche Bildungsbürgertum: konservative Kulturkritik, humanistisch geprägte Pflichtauffassung und gepflegte Umgangsformen. 5.) Traditionsverwurzelte (14%): Die Sicherheit und Ordnung liebende Kriegsgeneration: verwurzelt in der kleinbürgerlichen Welt bzw. in der traditionellen Arbeiterkultur. 6.) DDR-Nostalgische (4%): Die resignierten Wende-Verlierer: Festhalten an preußischen Tugenden und altsozialistischen Vorstellungen von Gerechtigkeit und Solidarität. 7.) Bürgerliche Mitte (15%): Der statusorientierte moderne Mainstream: Streben nach beruflicher und sozialer Etablierung, nach gesicherten und harmonischen Verhältnissen. 8.) Konsum-Materialisten (12%): Die stark materialistisch geprägte Unterschicht: Anschluss halten an die Konsumstandards der breiten Mitte als Kompensationsversuch sozialer Benachteiligungen. 9.) Experimentalisten (9%) Die extrem individualistische neue Bohème: Ungehinderte Spontaneität, Leben in Widersprüchen, Selbstverständnis als Lifestyle-Avantgarde. 10.) Hedonisten (11%): Die spaßorientierte moderne Unterschicht/untere Mittelschicht: Verweigerung von Konventionen und Verhaltenserwartungen der Leistungsgesellschaft. Quelle: www.vuma.de
daran, einen engagierten Katholiken evangelisch zu machen. Und mir wäre es natürlich lieber, wenn ein Atheist katholisch wird, als dass er Mission unter Moslems? Atheist bleibt. Ich freue mich mit, idea: Wollen Sie auch Moslems wenn katholische oder freikirchliche missionieren? Gemeinden wachsen. Pompe: Das ist ein schwieriges idea: Und wenn Sie einem Juden Thema. Ich kann hier nur für mich gegenüberstehen? Pompe: Dann spreche ich mit eireden: Die verschiedenen Religionen stehen auch im Wettbewerb zu- nem älteren Bruder, der aus dem einander. Dabei geht es z. B. um die Volk kommt, aus dem auch Jesus Frage, welche Wege es zu Gott gibt. Christus stammt. „Das Heil kommt von den Juden“, heißt es in JohanSind es verschiedene oder gibt es nur einen einzigen? Ich selbst kenne nes 4,22. Ob ein Jude in Jesus auch keinen anderen Weg zu Gott als den Messias sieht, liegt nicht in durch Jesus Christus. Zugleich muss meiner Hand. ich dabei aber bereit sein, auch die Überzeugung des anderen zu hören. Juden von Jesus erzählen? idea: Wollen Sie auch Katholiken idea: Ist es sinnvoll, Juden von vom evangelischen Glauben überJesus zu erzählen? Pompe: Wenn ich gefragt werde zeugen? Pompe: Ich hätte kein Interesse – sicher! Die Wahrscheinlichkeit, zu 70 Prozent der Einwohner einen Migrationshintergrund haben und in der Regel keiner Kirche angehören.
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dass ein Jude bereits von Jesus weiß, ist allerdings hoch. Wenn ich den Apostel Paulus im Römerbrief richtig verstehe, stehen Juden, die selbst an Jesus Christus an den Messias glauben, vor der Herausforderung, ihren jüdischen Volksgenossen davon weiterzusagen. Ob ich als jemand aus den Heidenvölkern auch diese Aufgabe habe, ist noch eine zweite Frage. idea: Was antworten Sie? Pompe: Ich möchte gerne über Jesus als den Messias für die Welt reden – wenn ich danach gefragt werde. Aber ich habe am jüdischen Volk keinen vergleichbaren Missionsauftrag wie ich ihn an allen anderen Menschen habe: Juden kennen den Schöpfer, die Gebote und haben den ungekündigten Bund. Abgesehen von dieser speziellen Frage: Es gibt viele Methoden, die mit Mission nichts zu tun haben. In der Dortmunder Innenstadt bekam ich zum Beispiel einen Zettel in die Hand gedrückt: „Wenn Sie heute Nacht sterben: Woher wissen Sie, dass Sie nicht in der Hölle landen?“ Das war ein grausames „Evangelium“: Wenn du jetzt nicht sofort eine bestimmte Formel sprichst, kannst du in der Hölle landen. Das ist nicht mein Missionsverständnis. idea: Welche Frage würden Sie stattdessen stellen? Pompe: Es gibt nicht die eine Frage, die für alle passt. Zudem kommen die allerwenigsten Menschen durch spontane Gespräche auf der Straße zum Glauben. Meistens gehen die Leute längere Wege zum Glauben, vor allem mit Freunden und Bekannten. Viele Menschen sa-
gen „Ich brauche Gott nicht“ – man sollte ihnen dann auch nicht einreden, dass sie ihn doch brauchen. Sonst komme ich in die fatale Lage, ihnen erst ein Defizit nachweisen zu müssen, um anschließend die Erlösung von dem vermeintlichen Defizit anbieten zu können. Bevor ich selbst Christ wurde, war ich weder Scheidungskind noch alkoholsüchtig – mich hat gewonnen, dass ich mit meinen Stärken und Gaben von Gott gebraucht werde. Es kommt eben darauf an, wo jemand steht: Die einen holt Gott aus einem finsteren Tal heraus, andere begegnen Gott vielleicht darin, dass Gott sie mit ihren Stärken braucht. idea: Woran erkennt man das? Pompe: An der Aufgabe, die einem gestellt ist. Immerhin ist in Matthäus 25,37-39 („Wann haben wir dich hungrig gesehen und haben dich gespeist?“) davon die Rede, dass manche bei der Scheidung im Endgericht davon überrascht sein werden, dass sie für Jesus etwas getan haben, ohne es zu wissen – vielleicht sogar, ohne bewusst an ihn geglaubt zu haben. Innovative Gemeinden lassen deshalb auch Kirchendistanzierte mitarbeiten. Man kann Gott mit seinen Gaben auch schon dann loben, wenn man noch gar nicht an ihn glaubt – etwa in den Bereichen Organisation, Verpflegung, Musik oder Theater.
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achtung für die Tradition, ist aber offen für Veränderungen. Ein Sprichwort sagt: „Wenn wir das, was die Väter taten, so tun, wie es die Väter taten, dann tun wir nicht mehr das, was die Väter taten.“ Das bedeutet: Wir dürfen nicht einfach das wiederholen, was vor 100 Jahren innovativ war. Z. B. war es zu Zeiten der Industrialisierung sinnvoll, sich als Gemeinde durch Hausbesuche vorzustellen. Wenn jedoch heute jemand an meiner Tür klingelt, frage ich mich, ob er von einer Sekte kommt oder mir etwas verkaufen will. Wir brauchen heute also neben Hausbesuchen weitere Formen, um Kontakte zu knüpfen. In meiner Gemeinde biete ich zum Beispiel eine geistliche Reise für skeptische Männer an.
Wohin geht die Reise? idea: Wohin geht die Reise? Pompe: Sie soll den Weg zu Gott eröffnen. Wir treffen uns zu sechst reihum in den Wohnungen. Die Männer habe ich über unsere Kinder, über eine Gemeindefreizeit oder Veranstaltungen kennengelernt. Statt Tee und Salzstangen gibt es Bier, Wein und Käse. Wir diskutieren alle Fragen zum Glauben, die die Teilnehmer stellen. Meine einzige Bedingung: „Nehmt die Antwort der Bibel zur Kenntnis. Aber ich warne euch: Diese Antworten können euer Leben verändern!“ idea: Wie haben sie reagiert? Die ideale Gemeinde Pompe: Sie haben gegrinst und idea: Wenn Sie mal träumen: Wie gesagt: „Das wollen wir erst mal sesieht Ihre ideale Gemeinde aus? hen!“ Der Ausgang ist offen. Aber Pompe: Meine Traumgemeinde diese Reise hin zu Gott hat uns alle hat ein unglaubliches Interesse an der bereits verändert. idea: Danke für das Gespräch! biblischen Botschaft. Sie hat HochFERNSEHEN
Sonntag, 13. Juni
Dienstag, 15. Juni
Donnerstag, 17. Juni Freitag, 18. Juni
Das Vierte 9.30–10.00: „Ist Gottes 11.00–12.00: GottesGüte grenzenlos?“ mit dienst zur Fußball-WM Pastor Wolfgang Wegert aus Altenkirchen, Predigt: Karsten Hüttmann 2 9.30–10.15: Ev. Gottes-
17.30–18.00: Gott und 20.00–20.30: Wert(h)e 22.35–23.03: Wider wildie Welt. Unser Traum Gäste: Carlos Martinez, len in den Aufstand. Die von Afrika Pantomime Protestanten und der 22.00–23.00: Wartburg- 17. Juni Gespräche: Afrika – der 21.30–22.00: Das Ge- vergessene Kontinent dienst aus der Justizvoll- 11.30–12.00: Fenster spräch: Cae und Eddie zugsanstalt Bautzen, Pre- zum Sonntag. Auf nach Gauntt digt: Angela-Beate Petzold Südafrika
21.00–21.45: Rund um den Turm – Die etwas andere Talkshow. Thema: Beten hilft! Moderation: Ulli Harraß
HÖRFUNK Sonntag, 13. Juni Perspekti8.30–9.00: ven. Das Paradiesgärtlein – religiöse Erfahrungen im Garten
Mittwoch, 16. Juni 8.40–9.00 Kultur: Glau- 9.30–10.30: Ev.-ref. Got- 17.05–17.30 Info: Le- 19.42–19.58: Sport – benssachen. Minarett tesdienst aus Steckborn. benswelten. Fit fürs sinnvolles Hobby oder und Mondsichel. Wie Pfarramt. Wie die Nord- ...? sichtbar darf der andere elbische Kirche Vikare Glaube sein? ausbildet.
Donnerstag, 17. Juni 20.00–21.00: „Eine Firma in der vierten Generation“, Karl-Ludwig Stahl (Geschäftsmann) mit Horst Marquardt
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Christliche Stars und der
Lena-Hype Sie ist die musikalische Überraschung des Jahres: Lena. Mit ihrem Sieg beim Eurovision Song Contest hat die 19-Jährige Geschichte geschrieben. Bereits kurz nach ihrem Triumph kündigte sie an, ihren Titel 2011 verteidigen zu wollen – dann vor deutschem Publikum. Die Abiturientin, die Anfang des Jahres noch völlig unbekannt war, hat es geschafft, in kurzer Zeit die Massen zu verzaubern. Wie kann sie mit dem Druck und der öffentlichen Aufmerksamkeit umgehen? idealisten.net fragte vier christliche Künstler, die selber wissen, wie es ist, im Rampenlicht zu stehen. „Als ich 2004 bei StarSearch antrat, habe ich mir von Anfang an gesagt: Es ist nur ein Spiel und es ist egal, wie es ausgeht. Dass ich damals gewonnen habe, ist umso schöner. Gerade in dieser Zeit haben mich meine Familie und meine Freunde unterstützt. Sie haben mir geholfen, die Bodenhaftung zu behalten. Im Privatleben hat der Trubel rund um StarSearch somit auch nicht die große Rolle gespielt. Worauf man im Umgang mit den Medien aufpassen muss, ist, dass man selbst entscheidet, welche Details aus seinem Privatleben man preisgeben will und welche nicht. Wenn man etwas Falsches sagt, dann brodelt schnell die Gerüchteküche los. Da Lena mit Stefan Raab einen guten Mentor an der Seite hat, der auch nichts aus seinem Privatleben verrät, wird sie das sicher gut hinkriegen. Ich bin zwar ein Typ, der sich selber gern mitteilt, aber ich habe immer selbst entschieden, welche Infos nach außen dringen dürfen.“ Florence Joy Enns (23) aus Köln gewann 2004 die rSAT.1-Talentsendung „Starie mit Search“. Seit Juni 2008 ist sie dem Sänger Thomas Enns verheiratet. Derzeit widmet sie sich voll und ganz dem gemeinsamen Sohn, der im vergangenen November zur Welt kam. „Beim Auftritt lastet ein hoher Druck auf dem Sänger, der als einziger live auf Sendung ist, während die Musik vom Band kommt. Das kann angesichts all der Menschen vor den Fernsehgeräten schon ganz schön weiche Knie machen. Zumal du nicht viel Zeit hast, dich auf das Monitoring (die Beschallung für den Künstler auf der Bühne, Anm. d. Red.) vor Ort einzustellen. Gleichzeitig reden dir auf einmal alle möglichen Leute hinein: Was du anziehen solltest, wie du deine Frisur zu
tragen hast usw. Da braucht es schon ein gesundes Selbstbewusstsein und ein Umfeld, das ohne Wenn und Aber hinter dir steht. Ich wünsche Lena kompetente und faire Kritiker, die nicht den Hype mit der Person verwechseln. Zudem hoffe ich, dass sie einen guten Weg findet, einerseits ein ,dickes Fell’ zu bekommen und andererseits gleichzeitig die Sensibilität zu wahren, die du als Künstler brauchst. Ganz chen wichtig sind die Menschen um dich herum: Familie, Freunde,, der Lebenspartner, bei mir war es auch die Gemeinde, die dich als Person kennen und schätzen und gegen allen Rummel immun sind. nDas hilft ungemein, die Bodenhaftung zu wahren.“ Mischa Marin landete 2005 mit „Allee der Kosmonauten“ beim deutschen Vorentscheid zum Eurovision Song Contest auf Platz drei. 2010 veröffentlichte er mit seiner neuen Band „stadtklangfluss“ das Album „Aufbruch“. Derzeit arbeitet er in Bechtheim bei Worms an seinem Soloalbum. „Ich genieße es auf der Bühne zu stehen – wie es sicherlich auch Lena tut. Ich freue mich, wenn das Publikum richtig abgeht und mittanzt. Aber ich weiß: Das Leben auf der Bühne ist nicht alles. Die meiste Zeit verbringt man nicht vor großem Publikum. Für mich ist nicht der Erfolg das Wichtigste, sondern die Beziehung zu Gott und zu meiner ind Familie. Auf meinen Touren sind immer mein Mann und meine Kinder dabei. Sie helfen mir, die Erdung zu behalten. Zudem habe ich gute Freunde, mit denen ich mich austausche. Lena sollte einer--
seits die Popularität und den Erfolg genießen. Andererseits hoffe ich, dass sie demütig bleibt und weiß, wer sie ist. Dabei hilft es, wenn man liebe Leute um sich herum hat, die einen auch schon vor dem großen Erfolg kannten. Es ist auch gut, dass sie nicht alles über sich in der Öffentlichkeit preisgibt. Man sollte einen Teil des Lebens vor den Medien verborgen lassen, um so noch etwas Privatsphäre zu haben.“ Judy Bailey (32) aus Alpen bei Krefeld ist mit ihrem Lied „Spirit of Freedom“ auf der offiziellen CD der FIFA zur Fußball-Weltmeisterschaft vertreten „„Die Zeit rund um den Grand-Prix-Vorentscheid w war eine ganz besondere: Wir hatten als Band e eine sehr intensive Gemeinschaft und es war n neben allen Zielen und Aufgaben doch unsere Freundschaft zueinander, die uns im Eigentlichen vor wir miteinander verbunden hat. Bevor Interviews gaben, haben wir das erst intern besprochen. Was unss geholfen hat, nicht abzuheben? Wir haben immer wieder verm sucht daran festzuhalten, warum wir eigentlich Musik machen – aft zu and der eren en nämlich um eine geniale Botschaft anderen Menschen zu transportieren. Diese Leidenschaft verbindet uns bis heute. Als wir gemerkt haben, dass uns dieses Ziel durch die vielen Aufgaben etwas aus dem Blickfeld geriet, haben wir die Handbremse gezogen und unser musikalisches Engagement zurückgeschraubt. Ich wünsche LLena, dass sie ihre fröhliche und natürliche Art b behält und weiß, wer ihre wahren Freunde sind. Simon Veigel (32) belegte 2002 mit Normal Generation den 3. Platz beim deutschen Grand-Prix-Vorentscheid. Heute arbeitet er in Egenhausen (Schwarzwald) als Klavier- und Gesangslehrer.
Fotos: Lena/dpa; übrige/PR
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idealisten.net
BUJU
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Österreich: Fromme junge Leute gehen nach Schladming
Christen, sprengt Grenzen! Wie können junge Menschen engagiertes Christsein im Alltag leben? Mit dieser Frage beschäftigte sich das Bundesjugendtreffen (BUJU) der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) vom 3. bis 6. Juni. Rund 1.400 Jugendliche waren dazu ins Geistliche Rüstzentrum Krelingen (Walsrode) gekommen. Der Leiter des Gemeindejugendwerks der Freikirche, Christian Rommert (Bochum), ermutigte die Teilnehmer, festgefahrene Strukturen und Denkweisen zu durchbrechen. Wer nur auf sein religiöses Wohlgefühl in der Gemeinde bedacht sei, werde kaum etwas in seiner Umgebung verändern. Rommert forderte die Festival-Teilnehmer auf, rauszugehen und zu „Grenzensprengern“ zu werden. Zum BUJU sagte er: „Ich merke, dass sich die Jugendlichen wirklich berühren lassen und darüber nachdenken, wie sie relevantes Christsein in ihrem Alltag leben können.“ Die Teilnehmer konnten das Gehörte im Anschluss konkret umsetzen. Dazu gab es 26 verschiedene Angebote auf dem Gelände. Einige Jugendliche sammelten mit dem Handy Spenden für eine Mädchenschule in Kamerun, andere schrieben Ermutigungskarten an Hinterbliebene christlicher Märtyrer, wieder andere halfen dabei, den Teich des Rüstzentrums zu reinigen. Außerdem konnten die Jugendlichen Erste-Hilfe-Kenntnisse erlernen, T-Shirts mit christlicher Botschaft gestalten oder Verpflichtungserklärungen („Was ich verändern will ...“) schreiben.
Österreichs größtes evangelisches Jugendtreffen, der Schladminger Jugendtag, wird immer beliebter. Zu der Veranstaltung kamen rund 600 Jugendliche – die höchste Besucherzahl der vergangenen zehn Jahre. Nach Angaben von Ortspfarrer Gerhard Krömer gehören etwa 90 % der 14- bis 20-jährigen Teilnehmer zur evangelischen Kirche, die übrigen sind überwiegend aus Freikirchen sowie katholischen Gruppen. Die steigende Resonanz führt Krömer hauptsächlich darauf zurück, dass viele Gemeinden eine „erweckliche“ Jugendarbeit betreiben. Sie schickten ihren Nachwuchs nach Schladming, damit der Glaube an Christus gestärkt und vertieft werde. Mitveranstalter des Jugendtages ist das Schladminger Fackelträger-Zentrum Tauernhof. Mehrere Redner bezeichneten das Konferenzmotto „Glaube einfach“ als Ermutigung, Jesus Christus bedingungslos zu vertrauen. Als Vorbild könne der Hirtenjunge und spätere jüdische König David dienen, der sich im Kampf mit seinem übermächtigen Gegner Goliath nur auf die Hoffnung stützte, dass Gott ihm beistehe. Dann habe ein Kieselstein ausgereicht, um Goliath zu besiegen.
Hillsong United
11.000 Besucher feiern bei Hillsong-Konzert den Glauben Für große Begeisterung hat am vergangenen Freitag der einzige Liveauftritt in Deutschland der australischen Gruppe „Hillsong United“ gesorgt: Rund 11.000 Besucher kamen nach Düsseldorf, um die Band um deren Leiter Joel Houston zu sehen. Wie die Veranstalter mitteilten, seien nicht nur aus dem deutschen Sprachraum, sondern auch aus Finnland, Holland oder Dänemark Jugendliche zu dem Konzert angereist. Der Leiter der „Hillsong Church“ – einer Pfingstgemeinde mit über 20.000 Mitgliedern –, Brian Houston (Sydney), appellierte während der Veranstaltung in einer kurzen Andacht an die Besucher, sich für ein Leben als Christ zu entscheiden. Schätzungsweise mehr als 3.000 Besucher folgten laut Veranstalter im Anschluss diesem Aufruf und sprachen ein Gebet mit, in dem sie erstmals oder erneut die Entscheidung trafen, ihr Leben mit Jesus Christus zu gestalten. Hillsong United entstand Ende der 1980er Jahre im Rahmen der Musikarbeit der Gemeinde in Sydney. Beliebt ist die Gruppe vor allem wegen ihrer Mischung aus ruhigen, tiefgehenden Anbetungsliedern und eher rockigen Worshipsongs. Bisher hat die Band acht Alben veröffentlicht. Die aktuellste Produktion „Tear down the walls“ (Reiß die Mauern nieder) erschien Anfang Juni. Im Rahmen des Projekts „I heart Revolution“ (Ich liebe Revolution) setzen sich die Künstler zudem seit 20 Jahren für eine Vernetzung von christlichen Initiativen ein, die sich für benachteiligte Menschen engagieren. Ziel ist es, einen weltweiten Austausch über Ideen und konkrete Projekte zu ermöglichen. Infos: i-heart.org Fotos: BUJU/idea/Jahn; Hillsong/Martin Wall
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www.jesusboat.de www.facebook.com/cv.jesusboat
Personen Christen imVon Blickpunkt 26
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Iran spricht angeklagte Christinnen frei – Sie waren in idea „Gefangene des Monats“ Zwei iranische Christinnen sind am 22. Mai von allen Anklagepunkten freigesprochen worden. Sie waren fast neun Monate wegen ihres Glaubens in Haft und haben inzwischen das Land mit unbekanntem Ziel verlassen. Der 28-jährigen Maryam Rostampour und der 31-jährigen Marzieh Amirizadeh wurden „Abfall vom Islam“, staatsfeindliche Aktivitäten und die Teilnahme an illegalen Versammlungen vorgeworfen. Damit sind in der Islamischen Republik christliche Untergrundgemeinden gemeint. Die beiden Frauen saßen im berüchtigten Teheraner Evin-Gefängnis in Haft. Im Mai 2009 hatten die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea Rostampour und Amirizadeh als „Gefangene des Monats“ benannt und zur Unterstützung für sie aufgerufen. Die beiden
Frauen litten unter fieberhafIran ten Infektionen und anderen 70 Mio. Bürger Erkrankungen. Sie mussten sich eine Gefängniszelle mit 99,0% Muslime 27 weiblichen Gefangenen 0,4% Christen teilen. Bei einem Verhör waren sie gedrängt worden, ihrem Glauben abzuschwören. Sie antworteten: „Wir lieben Jesus. ... Wir werden unseren Glauben nicht verleugnen.“ Das Hilfswerk Elam (Godalming/ Südengland), das sich für Christen im Iran einsetzt, sorgte jetzt dafür, dass sie unmittelbar ins Ausland reisen konnten. Ihr Aufenthaltsort wurde aus Sicherheitsgründen nicht bekanntgegeben. Wie das Hilfswerk weiter mitteilt, bedankten sich die beiden Frauen für die Fürbitte von Christen aus aller Welt.
Ex-Sex-Ikone Raquel Welch kritisiert Anti-Baby-Pille Angesehener Militärgeneraldekan a.D. 80: Habe keinen Mörder entdeckt wortung schwäche Ehe Scharfe Kritik an der sexuellen Revolution hat die US-Schauspielerin Raquel Welch (Beverly Hills bei Los Angeles) geübt. Sie war in den sechziger und siebziger Jahren eines der größten Sexsymbole des europäischen und amerikanischen Films. Das Männermagazin „Playboy“, für das sie fast nackt posierte, bezeichnete sie als „begehrenswerteste Frau“. Wie Welch in einer Kolumne für den Nachrichtensender CNN schreibt, habe die Einführung der Anti-Baby-Pille vor 50 Jahren bei vielen Frauen zu der Haltung geführt: „Jetzt können wir Sex haben, wann immer wir wollen, ohne Folgen. Hallelujah – lasst uns feiern.“ Die Folge sei ein Niedergang der moralischen Werte, bedauert die 69-jährige, die sich gegen „freie Liebe“ mit wechselnden Sexualpartnern wendet. Sex ohne Verant-
und Familie und führe zu chaotischen Verhältnissen. „Die ‚sexuelle Freiheit’ hat Umsicht und Einsicht bei der Partnerwahl schwinden lassen, wo man zuvor einen Partner fürs Leben gesucht hat“, schreibt Welch. Ohne Bindung fehlten Vertrauen und Treue. Die Schauspielerin bedauert, dass sie selbst bereits zum vierten Mal verheiratet ist. Die Ehe sei „der Eckstein der Zivilisation, eine wichtige Institution zur Stabilisierung der Gesellschaft, die Kindern einen Schutzraum bietet und uns vor Anarchie rettet“. Ihre beiden Schwangerschaften habe sie als große Bereicherung erlebt: „Ich habe mich wie ein Beobachter der Verwandlung in meinem Bauch gefühlt, so dass ein neues Leben geborenen werden konnte.“
Er wirkte 35 Jahre in der Militärseelsorge und erwarb sich hohes Ansehen unter den Soldaten: der frühere Evangelische Militärgeneraldekan Johannes Ottemeyer (Hennef bei Bonn). Am 10. Juni vollendet der aus Lage (Lippe) stammende reformierte Theologe sein 80. Lebensjahr. Von 1992 bis 1995 war er Leiter des Evangelischen Kirchenamtes für die Bundeswehr. Davor amtierte er als Wehrbereichsdekan in Düsseldorf. Seine Amtszeit als Militärgeneraldekan war geprägt ä t vom kirchenpolitischen Streit um die „Staatsnähe“ der Militärseelsorge. 1994 kritisierte Ottemeyer ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts, nach dem die Verwendung des Tucholsky-Zitats „Soldaten sind Mörder“ unter den Schutz der Meinungsfreiheit fällt. Der Theologe entgegnete, dass er in seiner Zeit als Militärseelsorger nie einen „Mörder“ unter seinen Gemeindemitgliedern entdeckt habe. Hinsichtlich der in kirchlichen Kreisen häufig verwendeten Formel „Krieg darf nach Gottes Willen nicht sein“ mahnte Ottemeyer zur Bescheidenheit. „Wer unter uns könnte den Willen Gottes in allen Lebenslagen so eindeutig interpretieren und für seine Argumentation in Anspruch nehmen?“ fragte er 2001 in einem Beitrag für idea. Anzeigen
Repräsentant der Reformierten: Peter Bukowski 60 Der ehrenamtliche Moderator (Vorsitzende) des Reformierten Bundes, der Theologe Peter Bukowski, wird am 9. Juni 60 Jahre alt. Er ist seit 1990 oberster Repräsentant des Dachverbandes von rund zwei Millionen reformierten Christen, die in der Tradition der Reformatoren Johannes Calvin (1509-1564) und Ulrich Zwingli (1484-1531) stehen. Reformierte Christen seien seit Calvins Zeiten „sensibel dafür, gesellschaftliche und politische Schieflagen wahrzunehmen, nach ihren Ursachen zu fragen und sich für mehr Gerechtigkeit einzusetzen“, erklärte er anlässlich des Calvin-Gedenkjahres 2009. Bukowski – im Hauptamt Direktor des Seminars für pastorale Aus- und Fortbildung am Theologischen Zentrum in Wuppertal – gehört der EKD-Synode an. Seit 2004 ist er außerdem Mitglied im Exekutivkomitee des Reformierten Weltbundes (Genf). Bukowski ist überzeugt, dass die Beachtung biblischer Erfahrung auch Konsequenzen für den Umgang mit Gerechtigkeit im eigenen Land hat: „Wir dürfen uns um Gottes und der Menschen willen mit der Armuts- und ReichtumsentReformierte wicklung in unserem Land nicht abfinden. Und erst recht nicht mit der Tatsache, dass der soziale Ausweltweit 80 Mio schluss immer breitere Bevölkerungskreise umfasst Schweiz 2,38 Mio und sich stetig verfestigt.“ Der gebürtige Bonner ist mit der Pfarrerin Sylvia Bukowski verheiratet. Das Deutschland 2 Mio Ehepaar veröffentlichte 2008 das Buch „Etwas Österreich 14.000 zum Mitnehmen. Reden von Gott in der Welt“.
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Theologie
ideaSpektrum 23/2010
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(Habichtswald bei Kassel), Vorsitzender der Deutschen Zeltmission
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Evangelisches Wochenmagazin ideaSpektrum 23/2010
Porträt
Wie Alexander Reinisch (33) Leiter eines christlichen Fanclubs im Ruhrgebiet wurde
Durch den Fußball bin ich Christ geworden Von Stefanie Peters Alexander Reinisch aus Witten kann sich noch genau erinnern, wie er Fußballfan wurde: 1989 ist er zum ersten Mal bei einem Spiel des VfL Bochum gegen den FC Homburg im Stadion. Bochum gewinnt 1:0 und der damals 15-Jährige lässt sich vom Siegestaumel der Fans anstecken. Der VFL Bochum wird „sein Verein“, mit dem er fortan mitfiebert. Siegt der Club, möchte Reinisch „die Welt umarmen“. Doch Niederlagen ziehen ihn emotional nach unten. „Besonders schlimm empfand ich die Vorrunde 1991. Alles ging schief. Der VfL verlor ein Spiel nach dem anderen. Ich war am Boden zerstört. Eine Situation, unter der auch meine Familie leiden musste …“
Jorghino im ZDF-Sportstudio Eines Samstagabends 1991 hat Alex das Aktuelle Sportstudio im ZDF eingeschaltet. Studiogast ist der brasilianische Nationalspieler Jorginho, der damals bei Bayer 04 Leverkusen unter Vertrag stand. Der Moderator spricht ihn auf seinen Glauben an. „Jesus ist mein bester Freund”, bezeugt Jorginho. Er strahlte glücklich, obwohl er das Spiel verloren hatte Reinisch erinnert sich: „Während er das sagte, konnte ich sehen, wie glücklich seine Augen strahlten. Und das, obwohl er gerade noch ein wichtiges Spiel verloren hatte!“ Für den Teenager ist es offensichtlich, dass dieser Spieler einen Halt für sein Le-
ben hat, den er auch haben will. Einige Zeit später ist Alex in der Fußgängerzone unterwegs. Dort werden christliche Traktate verteilt.
Überraschung unterm Baum Reinisch denkt an Jorghino – und nimmt eins. Weihnachten 1991 dann eine Überraschung: Unterm Baum liegt das evangelistische Buch „Wenn Gott ins Spiel kommt”, auf das seine Mutter durch eine Werbeanzeige im Sportmagazin „Kicker“ aufmerksam geworden ist. All dies führt dazu, dass Reinisch seine Konfirmation als bewusste Hinwendung zu Christus versteht. In seinem Jugendzimmer spricht er ein Gebet, in dem er sich entscheidet, künftig als Christ zu leben. Die Totale Offensive „Jesus Christus ist mein Herr und Gott“, sagt Alexander Reinisch heute. Und stellt fest: „Es waren die Aussagen gläubiger Fußballer, die mich zum Glauben gebracht haben.“ Nach seinem Schulabschluss studiert er an der Freien Theologischen Fachschule Bibel-Center Breckerfeld im Sauerland Theologie. Er bekommt eine Stelle als Pastoraldiakon. Doch nach einem Konflikt in der Gemeinde sucht er sich ein zweites Standbein. Er absolviert eine Ausbildung zum Ergotherapeuten. Im Sommer 2008 liest er in ideaSpektrum einen Artikel über die „Totale Offensive“ HSV, den ersten christlichen Fußballfanclub Deutschlands in Hamburg. Er beginnt einen christlichen Fanclub für „seinen“ VFL Bochum aufzubauen. Im November 2009 schließt sich für Rei-
nisch – der heute zur Freien evangelischen Gemeinde Bochum-Mitte gehört – ein Kreis. Nachdem er selbst durch den Fußball Christ wurde, ist der von ihm ins Leben gerufene Fanclub nun offiziell anerkannt.
Die Fan-Club-Idee Bei den regelmäßigen Stadionbesuchen ist nun immer eine riesige (3 m x 1,40 m) blau-weiße (das sind die Farben des VFL Bochums) „Bekenntnisflagge“ dabei, auf der ein kleines Vereinswappen und ein großes Fischsymbol zu sehen sind. So wollen die derzeit etwa 15 Mitglieder der „Totalen Offensive“ in Bochum Präsenz zeigen und mit anderen Fußballanhängern über den Glauben ins Gespräch kommen. Ende Juni trifft sich Reinisch in Dortmund mit den Leitern der anderen 14 „Totale Offensive“-Clubs, die es derzeit in Deutschland gibt. Ein Programmpunkt: Ein Gruppenfoto aller vertretenen Vereine samt ihrer Banner in den jeweiligen Vereinsfarben. Ob blau-weiß oder schwarz-gelb ist dabei nicht so wichtig: Hauptsache, Jesus ist im Stadion mit dabei!
Das Wort der Woche „Noch um 1900 löste es Empörung aus, wenn eine Frau ohne Hut oder mit kurzem Rock auf die Straße ging, und innerhalb von hundert Jahren ist der entkleidete weibliche Körper geradezu zu einer Selbstverständlichkeit geworden im westlichen Raum. Was hat sich da eigentlich abgespielt? Die Muslima zieht sich an, die westliche Frau zieht sich aus.“ Die Berliner Kulturwissenschaftlerin Christina von Braun in „Radio Vatikan“