Idea Spektrum Schweiz 35/2010

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Spektrum l idea

Nr. 35

1. September 2010

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Reformwut ohne Ende – und ohne Gott

Seite 4

Seite 8: Gideons

Seite 9: Frauenfeld

Bezirksgericht gibt Bibelverteilern Recht

Wenn die Kirche ins Kinderzimmer kommt

Seite 12: Fahrschule

Seite 25: Armutskonferenz

Christine Häberli mit viel Gefßhl am Steuer

Was meint die Bibel zur Hilfe fĂźr Arme?

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Frau Blochers Zivilcourage Er ist der gleichermassen umjubelte wie umstrittene Stratege der grössten Partei des Landes. Christoph Blocher sieht seine Mission für eine freie und unabhängige Schweiz noch längst nicht erfüllt. Sie hält ihm herzhaft den Rücken frei und kümmert sich um praktische Fragen des Alltags. Silvia Blocher hat aber auch ihre eigene Mission entdeckt: das Engagement für eine gesunde Erziehung und eine gesunde Bildung unserer Kinder. Ihre Hauptsorgen sind die Zerstörung der Familie, die Verstaatlichung der Erziehung und eine Schulbildung «nach sozialistischen Maximen». Ihre Sorge gilt aber auch einer Gesellschaft, die Gott nicht mehr kennt. Offen spricht sie in unserm Interview darüber (Seite 4). Natürlich hat Silvia Blocher gut reden. Materielle Sorgen sind ihr fremd. An der Seite eines interessanten Mannes erlebt sie ein erfülltes Dasein. Mit vier Kindern und sieben Enkeln führt sie ein glückliches Familienleben. Sie könnte auf all die gesellschaftlichen Miseren pfeifen, so wie es Tausende von andern Zeitgenossen auch tun. Doch sie nimmt ihre Verantwortung als Staatsbürgerin und Pädagogin wahr. Sie benennt die Missstände deutsch und deutlich. Ein Beispiel von Zivilcourage. Die gesellschaftliche Entwicklung ist bedenklich. Die traditionelle Familie wird Schritt für Schritt demontiert. Die Erziehung wird mehr und mehr in staatliche Obhut gelegt. Die Schule wird pausenlos reformiert und innoviert, obwohl sich die realen Probleme nur vergrössern. Fromme Lehrer gelten als

manipulative Gefahr. Biblische Unterweisung gilt als unhaltbare Beeinflussung. Der «Fortschritt» einer Gesellschaft, die sich von Gott und dem biblischen Menschenbild losgesagt hat. In dieser unheilvollen Situation brauchen wir mutige Stimmen wie die von Silvia Blocher. Wir brauchen deutliche politische Signale wie die laufende Familien-Initiative. Sie fordert gleiche Steuerabzüge für Eltern, die ihre Kinder selber betreuen. Wir brauchen neue kirchliche Anstrengungen für die biblische Unterweisung der Kinder. Die evangelische Kirchgemeinde Frauenfeld macht es mit ihrem Projekt «Schatzkiste» exemplarisch vor (Seite 9). Oder eine Anregung von Silvia Blocher: Christliche Familien sollten ihre Häuser vermehrt öffnen und andere Eltern ein positives Familienleben und eine konsequente Erziehung erleben lassen. Da wäre auch an einen andern Kinderfreund zu erinnern. Die Eltern in Judäa bringen ihre kleinen Kinder zu Jesus. Die Jünger protestieren gegen diese Anmassung. Doch Jesus weist sie zurecht: «Lasset die Kinder zu mir kommen und wehret ihnen nicht, denn solchen gehört das Reich Gottes.» (Lukas 18,16) Wer Kinder wirklich ernst nimmt, bringt sie zu Jesus. Heute erst recht. Er will sie segnen und beschenken mit seiner Liebe. Eine Liebe, die das Leben prägt. Gefragt ist keine ideologische Kuschelpädagogik. Kinder brauchen eine christliche Liebespädagogik. Diese Reform wäre dringlich. ANDreA VONlANTheN

3 biblisch Ein Lieblingsbibelwor t von Demetri betts, Sänger und Evangelist aus D-Bretten, demnächst mit Ehefrau und Autorin Damaris Kofmehl auf Schweizer Tournee:

«Urteilt nicht über andere, damit gott euch nicht verurteilt. Denn so wie ihr jetzt andere verurteilt, werdet auch ihr verurteilt werden.» (Matthäus 7,1–2) «Es passier t so oft, dass wir über andere urteilen und sie an unserem Glauben, unseren Ansichten und unseren Vorstellungen messen. Dabei ist das nicht korrekt. Wir sollten diese Zeit besser nutzen, um an uns selbst zu arbeiten. Als ich Jesus kennenlernte, bin ich zu Beginn die ganze Zeit auf dem ‹Richterstuhl› gesessen. Und es war har te Arbeit. Denn dieser Stuhl war schwach und musste selbst reparier t werden. Bitte Gott heute, dass er dein Herz öffnet und dass du diejenigen segnest, die du normaler weise verurteilst! Sei heute Gottes gutes Beispiel von Vergebung und Liebe. Hör auf, mit dem Finger auf andere zu zeigen, sondern deute mit deinem Finger zum Himmel. Lobe Gott heute, denn er ist es würdig, gelobt zu werden.»

WÖrTlich «Warum eigentlich werden bei bewerbungen auf Professorenstellen über 45-Jährige ausgeschieden? schwingerkönige können von mir aus zwanzig sein, aber Philosophenkönige! Die erfahrung des dritten lebensabschnittes kann die fehlende schnelligkeit und energie der nachkommenden generation kompensieren. Neue besen kehren gut, alte wissen, wo der Dreck liegt.» Peter gross, emeritier ter Professor für Soziologie an der Universität St. Gallen, im «St. Galler Tagblatt».

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BRENNPUNKT

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Silvia Blocher über die Probleme in der Erziehung und der Schule – und mögliche Auswege

«Die biblischen Geschichten sind alle interessant» Entscheidend in der Erziehung sind das Vorbild und das gemeinsame Erleben. Und das ist zuerst Aufgabe der Familie, nicht des Staates. Das betont Silvia Blocher, pädagogisch bewanderte Ehefrau von alt Bundesrat Christoph Blocher. Ein Gespräch über Erziehung und Schule, biblische Geschichten und Gebete in Herrliberg, hoch über dem Zürichsee.

«Spektrum»: Es herrscht Leh­ rermangel, ehemalige Lehrer­ innen sind gefragt. Wann wer­ den Sie wieder Schule geben? Silvia Blocher: Ich bin 65, das ist abgeschlossen. Doch der Umgang mit Kindern macht mir immer noch viel Freude. Es ist spannend, mit Kindern zusammenzusein, gerade auch mit unsern Enkeln, auf sie einzugehen, ihnen etwas zu vermitteln. Aber ins Schulzimmer zurück möchte ich heute nicht mehr! Warum schalten Sie sich als siebenfache Grossmutter immer wieder in die öffentliche Diskussion um Bildung und Erziehung ein? Bildung und Erziehung sind mir ein zentrales Anliegen. In der Demokratie ist die Bildung der Bürger noch wichtiger als in andern Staaten. Wer viel mitreden kann, muss viel wissen und die Zusammenhänge kennen. Für mich ist aber auch sehr wichtig, dass wir eine gute Volksschule haben. Jedes Kind soll die gleichen Möglichkeiten haben, um eine gute Bildung und möglichst viel Wissen zu bekommen. Warum sind Ihre eigenen vier Kinder gut herausgekommen? (stutzt) Was soll ich da sagen? Es

Zur Person Silvia Blocher, ausgebildete Primarlehrerin, wohnt zusammen mit ihrem Mann, alt Bundesrat Christoph Blocher, in Herrliberg. Als Mutter von vier Kindern und Grossmutter von sieben Enkeln waren Kinder seit jeher Teil ihres Lebens. Wohlergehen und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen, Erziehung Bild: idea/av

Rechnet mit Gottes Zuspruch: Silvia Blocher daheim in Herrliberg.

gibt keine einfache Antwort. Wir haben als Eltern versucht, unsere Kinder nach bestem Wissen und Gewissen zu erziehen. Wir haben sie in die Volksschule geschickt. Sie sollten in eine ganz normale Schule gehen, zusammen mit den verschiedensten Kindern. Doch in der Erziehung braucht es immer auch Glück.

Welche Rolle spielte der Vater bei der Erziehung Ihrer Kinder? Mein Mann war nicht wahnsinnig viel daheim. Doch wenn er da war, dann war er auch als Vater da, besonders an Wochenenden und in den Ferien. Da wurden auch Spiele und allerlei Dummheiten gemacht. Wenn immer möglich assen wir täglich alle miteinander Zmorge. Das war unsere gemeinsame Mahlzeit. Mein Mann hat beim Essen immer viel erzählt von dem, was er gemacht und erlebt hat, sei es im Beruf oder in der Politik. Wir führten wirklich ein Familienleben. Es war uns wichtiger als das Gesellschaftsleben. Was kommt auf eine Gesell­ in Familie und Gesellschaft sind ihr ein grosses Anliegen. Sie hat sich dazu in verschiedenen Kolumnen, Vorträgen und Fernseh-Auftritten geäussert, wobei sie sich auch kritisch mit den schulischen Neuerungen auseinandersetzt, die sie bei Schulbesuchen und Gesprächen mit Eltern, Lehrern und Schulbehörden verfolgt.

schaft zu, die immer vaterloser wird? Grundsätzlich hat ja jedes Kind einen Vater und eine Mutter. So ist es von der Natur bestimmt. Es ist darum auch die Aufgabe beider Elternteile, das Kind zu erziehen. Natürlich kann man unverschuldet zum Alleinerziehenden werden. Doch heute werden die Alleinerziehenden regelrecht verherrlicht. Das ist eine falsche Entwicklung, die leider auch vom Staat gefördert wird. Genau gleich wie die Ehe wird auch die intakte Familie immer weniger geschätzt. Dabei ist es die Familie, die dem Kind Halt und Geborgenheit gibt. Hier kann es Wurzeln für sein Leben bilden und Vertrauen gewinnen. Wo das nicht möglich ist, wo ein Elternteil fehlt, hat es das Kind in seiner Entwicklung sicher schwerer. Was war Ihnen wichtig bei der Erziehung Ihrer Kinder? Ziel der Erziehung ist es, das Kind unversehrt ins Erwachsenenleben zu begleiten, so dass es sich den Herausforderungen des Lebens stellen und sich darin bewähren kann. Achtung vor sich selber und der Umwelt, verantwortungsvoll, kritisch und selbstbewusst sein, aber auch das handwerkliche Geschick – all das ist wichtig. Dazu braucht es Liebe, Vertrauen, Wärme, Rücksichtnahme, Hinhören und Mitfühlen. Wie haben Sie Werte vermittelt? Vor allem durch das Vorleben und das gemeinsame Erleben. Kinder

lernen im täglichen Leben, was es heisst, Rücksicht zu nehmen. Beim Spielen, zum Beispiel beim «Eile mit Weile», lernen sie verlieren. Entsprechend ihrem Alter kann man sie anleiten, selbständig zu denken und zu handeln. Zum Erziehen gehören auch Regeln und Grenzen setzen. Auch beim Jugendlichen darf man sich nicht scheuen, Nein zu sagen. Erziehung wird beim älteren Kind nicht einfacher. Spasshaft sage ich immer: «Schaut, dass ihr die Erziehung mit zwölf abgeschlossen habt!» Bei Jugendlichen kann es übrigens hilfreich sein, wenn man die Regeln gemeinsam mit ihnen aufstellt.

Im Buch «Das Blocher­Prinzip» erzählt Ihr Mann, Ihr Sohn hätte nachts einmal von Zürich zu Fuss nach Hause gehen müssen, weil er den letzten Zug verpasst hatte… Das war mein Mann, der das bestimmt hatte. Das war schon etwas hart. Ein anderes Beispiel: Eine unserer Töchter war als Teenager extrem auf ihre Selbständigkeit bedacht. Sie wollte einfach nicht mehr sagen, wohin sie in den Ausgang ging. Wir trafen dann die Abmachung, dass sie aufschreibt, wohin sie geht und den Zettel in einem verschlossenen Couvert auf den Tisch legt. Wir hätten das Couvert öffnen können, wenn sie nicht rechtzeitig nach Hause gekommen wäre. Das hat funktioniert. Gab es für Ihre Kinder tägliche Gute­Nacht­Geschichten und Gebete? Ja, wir haben auch am Tisch gebetet. Abends, wenn die Kinder zu Bett gingen, haben wir gesungen und frei gebetet. Wir sangen «Der Tag ist vergangen», «Der Mond ist aufgegangen» und andere Lieder. Es gab Geschichten aus verschiedenen Bilderbüchern, auch biblische Geschichten. Ich habe ja in Meilen selber fünf Jahre lang Sonntagsschule gegeben. Damals habe ich all die biblischen Geschichten auf Mundart aufgeschrieben, ich habe sie heute noch. In meiner Sonntagsschulklasse hatte es viele Buben, unser Sohn war auch dabei. Am Weihnachtsspiel durften die Knaben die Soldaten spielen, davon waren sie natürlich hell be-


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geistert. Es war übrigens nicht so einfach, Soldaten und «Friede auf Erden» zusammenzubringen...

Gab es Lieblingsgeschichten aus der Bibel für Sie? Oh, diese Geschichten sind alle sehr interessant. Ich denke an die Schöpfungsgeschichte, an Jonas, an Ruth beim Ähren sammeln, an Paulus und die wahnsinnig spannende Apostelgeschichte, aber auch an viele Jesus-Geschichten. Christliche Privatschulen ha­ ben wachsenden Zulauf. Eine positive Entwicklung? Ich bin grundsätzlich für die Volksschule, denn alle Kinder sollen die gleichen Chancen für eine gute Bildung haben. Doch wenn ich an die Entwicklung unserer Volksschule denke, verstehe ich alle Eltern, die ihre Kinder heute in eine Privatschule schicken. Welche Entwicklung macht Ihnen besonders Mühe? Die Schule hat sich weit entfernt vom Auftrag, den Kindern Grundkenntnisse beizubringen, die sie für ihr späteres Leben brauchen. Sie ist zum Vergnügungszentrum geworden, in dem der Lehrer als der beste gilt, der am meisten Unterhaltung bietet. Allzu oft wird nicht kindgerecht, sondern kindisch unterrichtet und pädagogische Effekthascherei betrieben. Von eigentlichen Lernzielen ist diese Schule weit weg. Und im heute propagierten integrativen Unterricht werden Konzentrationsstörungen und eine Laissezfaire-Haltung im Schulbetrieb geradezu gefördert. Welche Reform bräuchte unse­ re Schule zuerst? Zurück zum eigentlichen Auftrag! Überlegen, was die Schüler wirklich wissen und können sollten. Klare Lernziele formulieren und die Ausbildung von Lehrern und Schülern danach ausrichten. Vor allem die ganze GleichmacherIdeologie und Gutmenschen-Pädagogik abschaffen. Nicht gleich jeder Modeströmung nachrennen. Und kindgerecht unterrichten. Braucht unsere Schule eine Renaissance der christlichen Werte? Wir müssen uns wieder bewusst werden, dass unser Staat, unsere ganze Kultur von der christlichen Kultur geprägt sind. Trotz den vie-

len Andersgläubigen sollte auch unsere Schule die christlichen Werte hochhalten und zu ihnen stehen. Kinder sollen die Weihnachtsgeschichte hören und echte Weihnachtslieder singen dürfen, die von der Geburt Jesus erzählen und nicht nur vom MailänderliBacken und vom Tannenbaum.

Was geschieht mit einer Schu­ le, die Gott nicht mehr kennt? Wir müssen uns sogar fragen: Was passiert mit einer Gesellschaft ohne Gott? Es ist eine arme Gesellschaft, die Gott nicht mehr kennt. Wenn wir überzeugt sind, dass das Evangelium eine gute, frohe Botschaft ist, dann ist es ein grosser Verlust, wenn man es nicht kennt. Wie kann man leben ohne den bedingungslosen Zuspruch Gottes? Wenn das in der Schule kaum mehr vermittelt wird, sollten es wenigstens die Eltern und die Kirchen tun. In den Medien wurden letztes Jahr fromme Studenten an den Pädagogischen Hochschulen und fromme Lehrer als Gefahr für die Kinder hingestellt. Wo sehen Sie die Gefahr? Die Beeinflussung der Kinder durch ihre Lehrer ist grundsätzlich eine Gefahr. Doch zurzeit ist die Indoktrination durch die kantonalen Erziehungsdirektoren und die Bildungsexperten sicher am grössten. Sie bescheren uns eine Schule nach sozialistischen Maximen mit ihren ideologischen Theorien. Wenn man selber indoktriniert, hat man wohl mehr Angst vor Beeinflussung durch andere. Wenn Studenten und Lehrer christliche Werte fördern wollen und dies nicht missbräuchlich tun, ist es schlicht ein Blödsinn, von Gefahr zu reden. Die Schule leidet offensicht­ lich auch unter den verän­ derten Familienstrukturen. Wie könnte die traditionelle Familie gestärkt werden? Heute fördert der Staat die Entfremdung zwischen Eltern und Kindern, indem er die externe Betreuung und die Erziehung durch den Staat unterstützt. Mit seiner Steuerpraxis benachteiligt er traditionelle Familien zusätzlich. Das Kindererziehen ist nicht Aufgabe von Staatsbeamten! Nur Diktaturen nehmen den Eltern die Kinder möglichst früh weg, damit sie sie in ihrem Sinn beeinflussen können. Wer eine Ersatzmutter

Und die Kirche? Welche Rolle sollte die Kirche in unserer Gesellschaft wahrnehmen? Silvia Blocher: Im Grunde soll die Kirche nichts anderes tun, als die Gnade Gottes verkünden. Diesen Auftrag Jesu soll die Kirche so gut und nicht so bequem wie möglich wahrnehmen. Dann wird der liebe Gott schon auch das Gelingen schenken. Wer an die göttliche Botschaft glaubt, muss darum keine Bange haben. Doch in der Kirche lebt man heute wie in der Schule von und mit vielen Ideologien, und statt den Auftrag zu er füllen, verliert man sich lieber in Events.

braucht, muss sich selber darum kümmern und dafür auch die Verantwortung übernehmen.

Wie könnte Eltern, die mit der Erziehungsaufgabe überfor­ dert sind, geholfen werden? Zuerst braucht es in der Kinderbetreuung ein Umdenken. Heute will der Staat alle Kinder betreuen und erziehen. Der Staat sollte erst dann zum Zug kommen, wenn die Eltern selber nicht fähig sind, die Kinder zu erziehen. Das gäbe ein Umdenken. Die Schule versucht ja an Elternabenden bereits, Erziehungstipps zu vermitteln. Doch das ist ein schwieriges Kapitel, weil es immer mehr bildungsferne Eltern und Eltern ohne deutsche Sprachkenntnisse gibt. Vielleicht könnten intakte Familien solche Familien unterstützen und deren Kinder stundenweise oder an einem Wochenende bei sich aufnehmen. Das ergäbe Kontakte zu überforderten Eltern, die dann auch konkret sehen könnten, wie man erzieht. Was würden Sie heute anders machen als Mutter? Wenn ich jetzt kleine Kinder hätte, würde ich einiges etwas lockerer angehen. Ich würde mich nicht gleich hintersinnen, wenn etwas nicht gelingt. Ich hätte mehr Vertrauen, dass es gut herauskommt, letztlich mehr Vertrauen in die Gnade Gottes. Warum raten Sie einer jungen Frau trotz allen Problemen un­ serer Zeit, Mutter zu werden? Der Sinn des Lebens ist das Leben. Was gibt es Schöneres, als Leben weiterzugeben? Inter view: ANDREA VONLANTHEN

5 PODIUM

Schon wieder? Unsere Bundesrätinnen und Bundesräte werden von der Bundesversammlung zu Beginn der Legislatur und somit nach den eidgenössischen Wahlen jeweils für vier Jahre gewählt. In den letzten Jahren sind vorzeitige Rücktritte von Mitgliedern der Landesregierung häufiger geworden. Wo liegen die Gründe? Sind es die sehr intensive Arbeitsbelastung, der grosse Erwartungsdruck, die mangelnde Kollegialität? Sind es persönliche Enttäuschungen? Tatsache ist, dass Bundesratsersatzwahlen die Fraktionen und das Parlament sehr stark beanspruchen. Wichtige Sachgeschäfte müssen deshalb verschoben werden. In den Medien werden wochenlang zahlreiche mögliche Kandidatinnen und Kandidaten vorgestellt, wird über Zu- und Absagen ausführlich berichtet. Manchmal hat man auch den Eindruck, dass Bundesratswahlen als Bühne für mediale Aufmerksamkeit missbraucht werden. Es ist aber in erster Linie wichtig, dass die am besten geeigneten Personen in die Landesregierung gewählt werden und eine möglichst grosse Kontinuität und Stabilität erreicht werden kann. Ich bin deshalb der Ansicht, dass Bundesrätinnen und Bundesräte nicht ohne absolut zwingende Gründe, zum Beispiel eine schwere Krankheit, frühzeitig zurücktreten sollten und sich für eine vierjährige Amtsdauer verpflichten müssten. Taktische oder parteipolitische Überlegungen sollten nicht mehr zu Rücktritten während einer laufenden Legislatur führen können. Die gewählten Bundesrätinnen und Bundesräte legen jeweils einen Eid auf unsere Verfassung ab. Sie beginnt mit den Worten «Im Namen Gottes des Allmächtigen». Ein ganz zentraler Satz, der leider oft in Vergessenheit gerät. Dieser Eid sollte wieder vermehrt im Zentrum stehen. Das täte allen gut. BRIGITTE HÄBERLI Die Autorin ist Nationalrätin und stellvertretende Fraktionspräsidentin der CVP in Bern. Sie wohnt in Bichelsee TG.


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30.08.10 11:23


KATASTROPHENHILFE

ideaSchweiz l 35/2010

Christliche Hilfswerke über ihren Einsatz bei Betroffenen der Flutkatastrophe

Beten und Geld spenden hilft Pakistan Pakistan braucht dringend Hilfe. Unzählige Helfer verteilen Nahrungsmittel und Hygieneartikel an die rund 20 Millionen Betroffenen und leisten medizinische Hilfe. Die christlichen Hilfswerke, die im Einsatz stehen, sind sich einig: Es braucht Gebete und Spenden. Bilder von überfluteten Dörfern, von Menschen und Tieren, die bis zum Hals im Wasser stehen, gehen um die Welt. Bilder aus dem zerstörten Pakistan. Sie lösen Betroffenheit aus und werfen die Frage auf: Wie kann den notleidenden Menschen geholfen werden? Im Einsatz sind auch zahlreiche christliche Hilfswerke der Schweiz. «Unsere Teams in Pakistan haben alles stehen und liegen gelassen und begonnen, Soforthilfe zu leisten», berichtet Markus Flückiger, Leiter von Operation Mobilisation (OM) Schweiz. Die Teams der befragten Hilfswerke bestehen grösstenteils aus einheimischen Mitarbeitern lokaler Partnerorganisationen. Sie verteilen Lebensmittelpakete und Küchenutensilien. Inzwischen habe OM auch ein medizinisches Notfall-Lager aufgebaut, wo drei Ärzte Hautausschläge, Durchfall, Schlangenbisse und ähnliches behandeln, so Flückiger. Drei solche Lager betreibt auch World Vision. Sie würden «rege genutzt«, so Yves Baer von World Vision Schweiz. Weitere sieben seien geplant.

Vielerorts im Einsatz

Das Hilfswerk der Evangelischen Kirchen Schweiz HEKS beschränkt sich auf ein Tal entlang dem Swat-Fluss, wo in einem ersten Schritt Nahrungsmittel- und Küchenutensilienpakete verteilt werden. Das Hilfswerk habe mit seiner lokalen Partnerorganisation ADF bereits im Jahr zuvor in

Weitere Infos www.cbm.ch www.frontiers.ch www.heks.ch www.hoffnungsnetz.ch www.kirche-in-not.ch www.om-ch.ch www.tearfund.ch www.worldvision.ch Bild: OM

der Region Vertriebene betreut. «Deshalb vertrauen uns die Behörden und die Bevölkerung. So kommt unsere Hilfe schneller an.» Das «Hoffnungsnetz», bestehend aus den Hilfswerken AVC, Christliche Ostmission, HMK Hilfe für Mensch und Kirche, Licht im Osten und Intermission, die im Katastrophenfall zusammenarbeiten, konzentriert sich auf den Norden des Landes. Die Nothilfeaktion wird aus der Schweiz koordiniert. CBM, beziehungsweise dessen lokaler Partner, fokussiert die Hilfe

vom internationalen katolischen Hilfswerk «Kirche in Not». Deshalb habe das Werk mit Soforthilfe reagiert und unterstütze die katholische Kirche vor Ort in ihrer Seelsorge, «wo es zur Zeit ums nackte Überleben geht».

Langfristige Hilfe

Eines der grössten Probleme für die Hilfswerke ist die Logistik. «Das Wasser geht nur langsam zurück, viele Gebiete sind immer noch kaum zugänglich» so Nicole Lehnherr, Sprecherin der Chris-

Leben retten: Die Hilfswerke verteilen Lebensmittelpakete.

auf Menschen mit Behinderungen und deren Familien. Sie seien bei Katastrophen besonders gefährdet, denn: «Wie kann ein gehörloser Mensch Warnrufe oder Anweisungen über Radio verstehen? Wie erreicht ein Gehbehinderter oder Blinder das schützende Gebäude oder die Abgabestelle?»

Geistlich vernachlässigt

Ein Sprecher von Frontiers ruft in Erinnerung: «Die Bevölkerung litt schon vor der Katastrophe und auch geistlich gehört sie zu den Vernachlässigten. Pakistan ist ein vorwiegend islamisches Land mit mehr als 160 Volksgruppen, denen Gottes Liebe in Wort und Tat fehlt. Neben Soforthilfe braucht es mehr Menschen, die bereit sind, für diese Völker zu beten und ihnen in der Liebe Jesu zu dienen.» Während die Muslime Pakistans sich meist an die UNO wenden, sähe die christliche Minderheit des Landes vor allem Kirchen als Anlaufstation, berichtete Lucia Wicki-Rensch, Informationsbeauftragte der Schweizer Sektion

toffel Blindenmission (CBM). Ulrich Bachmann, Programm-Koordinator bei TearFund Schweiz, ergänzt: «Am dringendsten benötigt wird eine koordinierte Hilfe und Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure, damit alle betroffenen Menschen Zugang zu Hilfeleistungen haben.» Dazu brauche es viel Geld und den Willen zur Zusammenarbeit. Längerfristig geplant sind von den befragten Hilfswerken Wideraufbauprogramme, die zusätzliche Beträge in Millionenhöhe verlangen. «Der Winter macht vor den Katastrophengebieten nicht Halt. Wir werden deshalb versuchen, möglichst rasch einfache Häuser aufzubauen», erklärt Susanne Stahel vom HEKS. «Um langfristig zu helfen, brauchen wir genügend Kraft und Energie. Dazu sind wir auf Gebete und Spenden angewiesen», erklärt OM-Leiter Flückiger. Auch die World Evangelical Alliance WEA rief am 24. August alle Christen auf, im Gebet und finanziell für Pakistan einzustehen. STEFANIE NIEDERHÄUSER

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«Die Zeit ist unser grösstes Problem» Brian Hatchell, Koordinator für Notfallkommunikation der CMB in Karachi, Südpakistan.

Was ist das grösste Problem, mit dem Sie und Ihr Team vor Ort kämpfen? Brian Hatchell: Die Zeit. Wenn wir den Menschen helfen können, bis Ende September Getreide zu säen, haben sie eine Chance, ihr normales Leben zurückzugewinnen. Wenn nicht, müssen sie bis nächsten Frühling mit dem Säen warten und sind für ein weiteres Jahr auf Hilfe angewiesen. Wie gehen Sie mit dem Leid um, das Ihnen täglich begegnet? Wenn ich an die 20 Millionen Betroffenen denke, fühle ich mich sofort überfordert. Ich frage mich: ‹Was kann ich tun?› Aber dann helfe ich einer Familie, zwei, drei Familien, und die Zahl wächst und wächst. Plötzlich sind es 10 000, 15 000 oder 25 000. Und hunderte andere Teams tun das Gleiche. Es ermutigt mich, wenn ich mit Betroffenen spreche. Sie erzählen, was sie durchgemacht haben, aber auch, wie ihnen geholfen wurde. Was war das eindrücklichste Erlebnis der letzten Tage? Wir waren auf dem Rückweg einer Nahrunsgmittel-Verteil-Tour, als wir am Strassenrand eine Familie mit Rollstuhl sahen. Es stellte sich heraus, dass zwei Töchter der 15-köpfige Familie an einer Muskelkrankheit leiden und im Rollstuhl sitzen. Deshalb mieteten sie einen Eselkarren, um in ein Hilfslager zu kommen. Der Besitzer des Karrens liess sie jedoch auf halbem Weg sitzen, und so warteten sie dort zwei Tage auf Hilfe. Da wir nichts mehr hatten, luden wir sie kurzerhand auf unseren Lastwagen und fuhren sie in ein Camp. Nach der grossen Verteilaktion war dies ein spezieller Moment für uns. Das wenige, was wir tun konnten, taten wir für diese eine Familie. So wird Pakistan sich von der Flut erholen: Eine Familie um die andere. Interview: Stefanie Niederhäuser


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TAGESSCHAU

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JOURNAL

Bibelver teilung vor Schulen bedar f keiner Bewilligung

Winter für Wipf

Gideons gewinnen vor Bezirksgericht

Der Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes (SIG), Herbert Winter, wird neuer Vorsitzender des Schweizerischen Rates der Religionen (SCR). Er ersetzt Pfarrer Thomas Wipf, der auf Ende Jahr ebenfalls das Präsidium des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes (SEK) abgeben wird. Neuer Präsident des SEK ab 2011 wird Pfarrer Gottfried W. Locher. (idea)

VS: Dispens möglich Das Wallis zeigt sich verständnisvoll: Eltern von Dritt- bis Neuntklässlern können ihr Kind von der national kritisierten und auf der umstrittenen Gender-Ideologie beruhenden Sexual- und Geschlechtserziehung dispensieren lassen. Die verantwortlichen Lehrkräfte müssen während den von externen Fachpersonen gehaltenen Lektionen anwesend sein. Die Geschlechtserziehung beginnt mit dem neuen Walliser Lehrplan bereits im vierten Schuljahr. Ab dem dritten Schuljahr soll «der eigene Körper erfahren» werden. (idea)

BS: Sigristen feiern Der Basler Sigristen-Verband hat am vergangenen Wochenende das 100-jährige Bestehen gefeiert. Der Verband wurde am 16.9.1910 gegründet, kurz vor der Trennung von Kirche und Staat im Kanton BaselStadt. Er ist der drittälteste Verband von Sigristen, Mesmern oder Küstern in der Schweiz. (idea)

180 mal Gotteslob Der Musikwettbewerb der Reformierten Kirche Aargau stiess auf grosses Interesse: 86 Einzelpersonen oder Bands reichten unter dem Stichwort «Neue Lieder braucht die Kirche» insgesamt 180 Songs ein. Die beste Produktion wird am 5. September im Rahmen eines Konzertes in Aarau prämiert. www.neue-songs.ref-ag.ch

6000 alte Karten Mission 21 stellt ab 2011 rund 6000 historische Karten aus seinem Archiv online. Zum Teil handle es sich dabei «um Unikate von unschätzbarem Wert». Rund 30 000 historische Fotografien, Skizzen oder Baupläne sind bereits heute im Internet aufgeschaltet. (idea) Bilder: Peter Schmid, zvg

Die Gideons brauchen für die Verteilung von Neuen Testamenten auf öffentlichem Grund vor Schulhäusern keine Bewilligung einzuholen. Dies hat das Bezirksgericht Uster am letzten Donnerstag entschieden. Der Einzelrichter sprach den Gideon-Bibelverteiler Andreas Lutz vom Vorwurf frei, in Dübendorf ohne Bewilligung auf öffentlichem Grund an Schulkinder Neue Testamente verteilt zu haben. Die vom Statthalteramt Uster verhängte Busse, von Lutz nicht akzeptiert, wird aufgehoben. Er wird für seine Umtriebe entschädigt.

Gideons – keine Sekte

Die Gideons, eine 1899 in den USA gegründete christliche Organisation, hätten seit 1961 alle zwei bis drei Jahre in Dübendorf Neue Testamente verteilt, sagte der Beschuldigte vor Gericht. Am 30. September 2009 protestierte der Vater eines Kindes, das ein Testament erhalten hatte, aufgebracht gegen die Verteilung. Er bezeichnete die Gideons als Sekte, äusserte sich abschätzig über die verschiedenen Bibelteile und drohte mit einer Busse.

Sichtlich angespannt: Der angeklagte «Gideon» Andreas Lutz vor dem Bezirksgericht.

Das Gericht hatte zu beurteilen, ob das Verhalten der sechs Gideons auf dem Trottoir bei zwei Ausgängen des «Stägenbuck»-Schulhauses eine Bewilligung erfordert hätte.

Freiheit der Meinungsbildung

Der Verteidiger beantragte Freispruch. Er betonte, die Gideons hätten keinen Stand aufgestellt und die Bewegungsfreiheit der Kinder keineswegs eingeschränkt

In Schaffhausen erlaubt

Der Schaffhauser Gideon-Bund darf an Schaffhauser Schulen Bibeln verteilen. Der zuständige Regierungsrat Christian Amsler hat ein entsprechendes Empfehlungsschreiben an die Schulen im Kanton geschickt. Sekten-Experte Hugo

oder sie behindert. Das Verteilen sei als «schlichter Gemeingebrauch öffentlichen Grundes» zu bewerten, der keine Bewilligung erfordere. Es gebe keinen wesentlichen Unterschied zur Abgabe von Flugblättern. Das Neue Testament habe die christlich-abendländische Kultur über Jahrtausende geprägt. Es könne nicht als Gefahr für das Kindeswohl hingestellt werden. Die Verbreitung der Bibel sei durch die Bundesverfassung (Art. 15) geschützt. Zur Meinungsbildungsfreiheit gehöre auch das Recht, ein solches Buch zu erhalten. Das Recht komme nach Artikel 14 der UN-Kinderrechtskonvention auch Kindern zu. Das Gericht sprach den Verzeigten frei. Die Gideons seien überlegt vorgegangen und hätten die Kinder nicht in unzulässigem Mass aufgehalten, sagte der Richter. PETER SCHMID

Stamm erklärte, das Verteilen von Bibeln an Schulen sei Missionieren. Zudem gehöre die religiöse Erziehung in die Familie. In der Schweiz bestehe heute eine multikulturelle Gesellschaft. Das Missionieren könne für Nicht-Christen einen Übergriff darstellen. (kipa/com/gs)

Cevi Gossau feier t ein in der Region viel beachtetes Jubiläum

Bewegt-bewegend in die Zukunft 1985 wurde in Gossau ZH eine Cevi-Jungschar gegründet. Heute gehören Zweige wie der Jugendtreff Pöstli, Gospelchor, Praise-Gottesdienste oder Unihockeyclub dazu. Der Cevi deckt damit die Jugendarbeit der reformierten Kirche Gossau ab. «Die Jungschar ist die Wurzel unserer Cevi-Arbeit», hielt Matthi Roth fest, Leiter des Cevi Gossau. Unter dem Dach des Sarasani (Zelt aus zusammengeknöpften Plachen) eröffnete er damit den Festakt des 25-Jahr-Jubiläums. Pfarrer Daniel von Orelli drückte seine Freude über die gelungene Jugendarbeit aus, welche die Arbeit der Kirche optimal ergän-

In voller Fahrt: Der Cevi Gossau will Menschen in Bewegung bringen.

ze. Gemeinderat Heini Binder überbrachte die Glückwünsche der politischen Gemeinde. Auch Hansjörg Steiner, Präsident der Kirchenpflege, bedankte sich für die Liebe zu den Menschen, die im Cevi praktisch gelebt werde. Mit rockigen Klängen eröffnete

die Praise-Band den SaP (Samstagspraise). Sämi Kuster, erster Cevi-Präsident, erklärte: «Kindern Zeit schenken hat Ewigkeitswert». Ewigkeitswerte schaffen nannte er eine «unspektakuläre Totalsensation». MIRJAM FISCH-KÖHLER


TAGESSCHAU

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Evangelische Kirche Frauenfeld erreicht Kinder mit Projekt «Schatzchischte»

ÄXGÜSI

Kinder sollen zu Hause glauben lernen

Stolzer Walliser

Kirche soll dort sein, wo das Leben ist: im Quartier. Deshalb unterrichten Frauenfelder Mütter ihre Kinder und Nachbarskinder zu Hause im christlichen Glauben. Dabei sammeln alle Beteiligten Schätze fürs Leben. Die evangelische Kirchgemeinde Frauenfeld geht mit ihrem Projekt «Schatzchischte» neue Wege. In kleinen Quartiergruppen von vier bis sechs Kindern treffen sich Zweitklässler alle zwei Wochen, um etwas vom Schatz des Glaubens zu hören. Geleitet werden die Treffen von je einer Mutter, und zwar bei sich zu Hause.

Angeregt durch Katholiken

«Ich hatte schon lange den Wunsch, die Kirche aus der Kirche zu tragen», erklärt Hansruedi Vetsch, der zuständige Pfarrer. Obschon Frauenfeld eine lebhafte Kirchgemeinde sei, könne durch die kirchlichen Veranstaltungen nur ein kleiner Teil der Mitglieder angesprochen werden. Auf die Idee mit dem SchatzkistenUnterricht kam er durch die katholische Kirche in seiner letzten Gemeinde am Zürichsee. Diese kenne mit dem «HeimgruppenUnterricht» seit langem eine ähnliche Form. Dabei erkannte Vetsch, wie viel das Weitergeben der Glaubensinhalte zu Hause bewirken kann. «Eltern und Kinder kommen auf eine ganz andere Art mit der Kirche und dem Glauben in Kontakt und merken, dass sie Platz haben darin.»

Wertvolle Vorbereitung

An das Projekt mussten sich die Familien und die Kirchgänger zuerst gewöhnen. «Viele der angefragten Mütter, die nur selten die Gottesdienste besuchten, äus-

Sehr bereichernd

Eine aktuelle Elternumfrage zeigt, dass das erste «Schatzchischten»Jahr als sehr bereichernd empfunden wurde. Über die Hälfte der befragten Familien antworteten. Praktisch alle würden die «Schatzchischte» weiterempfehlen. Besonders freut die Ressortleiterin Dora Zimmermann, dass fast die Bild: zvg

In der Quartiergruppe finden Kinder den «Schatz des Glaubens».

serten Bedenken, sie seien zu wenig bibelfest», erklärt Vetsch. Und einige fleissige Gottesdienstbesucher äusserten Bedenken, die Kinder in die Hände glaubensmässig unerfahrener Mütter zu geben. «Aber was tat Jesus? Er holte genau diejenigen Leute in seinen Dienst, bei denen man es am wenigsten erwartet hätte!» Wichtig sei einzig, dass die Mütter Freude mitbringen am Erzählen biblischer Geschichten und ein grosses Herz für Kinder haben. Des Weiteren werden die Mütter gründlich in ihre Aufgabe eingeführt. Vor jeder Lektion sitzen sie zusammen. Die diakonische Mitarbeiterin und Kindergärtnerin Karin Meyer sowie Primarlehrerin Dora Zimmermann, Ressortleiterin «Kinder und Jugend», stellen ihnen die fertig ausgearbeitete Lektion vor. Diese Zeit der Vorbereitung zeigte sich auch für die Quartiergruppenleiterinnen als Bereicherung. «Hier hat es Platz für Fragen und Zweifel. Ich fühle mich getragen und in Glaubensfragen verantwortungsvoll unterstützt», berichtet eine Mutter.

Natürlicher Platz

Nach den Herbstferien startet das Projekt zum zweiten Mal. Es dauert bis zu den Frühlingsferien und Hälfte der Antwortenden bescheinigte, dass ihr Kind mehr Interesse an Fragen über Gott, Glaube und Kirche zeigt. Begeistert vom «Schatzchischte»-Unterricht, konnte die Frauenfelder Kirchgemeinde sogar neue Mitarbeiterinnen für ihre Gemeindearbeit gewinnen, zum Beispiel für die Mithilfe im Kinderlager.

folgt thematisch dem Kirchenjahr. «Wir greifen auch viele Lebensthemen auf wie Frieden, Vergebung, Identität. Das Thema knüpfen wir immer an eine biblische Geschichte», bemerkt Vetsch. Ziel sei, die Kinder auf spielerische Weise zum Glauben hinzuführen. Dadurch, dass die Kinder mit andern aus ihrer Nachbarschaft zusammen sind und die Lektionen an einem Ort stattfinden, den sie kennen, wird der Glaube in den Alltag integriert.

Doppelter Auftrag

Der Auftrag der Kirche sei ein doppelter: Einerseits gehe es darum, zur religiösen Erziehung in der Familie zu motivieren, andererseits Eltern darin zu unterstützen, beschreibt Vetsch. Mit dem Schatzkisten-Unterricht schuf die Kirchgemeinde Frauenfeld ein Instrument, das beides vereint. Welch ein Schatz der Glaube ist, erfahren die Kinder ganz praktisch: Vor Beginn des Unterrichts basteln die Eltern an einem Informationsabend eine Schatzkiste für ihr Kind. Bunt verziert mit glänzenden Steinchen wird die wertvolle Truhe dann in einem Familiengottesdienst den Kindern überreicht – leer. Ein halbes Jahr später bringen die Kinder alle ihre Schatzkisten zum Abschlussgottesdienst mit – gefüllt mit vielen Glaubensschätzen. Passend zu jeder Lektion erinnert ein kleiner Gegenstand die Kinder an den Inhalt der Lektion. Diesen legen sie jeweils in die Kiste. Der Schatzkisten-Unterricht ist also nicht bloss ein kurzfristiges Projekt. Hier werden Schätze fürs Leben gesammelt. Von Eltern und Kindern gemeinsam. STEFANIE NIEDERHÄUSER

«Stolz, Walliser zu sein!» Vielleicht haben Sie den Kleber auch schon gesehen. Zum Beispiel an der Heckscheibe eines Autos mit Walliser Kennzeichen: «Stolz, Walliser zu sein!» Sie haben vielleicht gedacht: Darauf kann man doch wirklich nicht stolz sein! Diese Walliser, diese eigensinnigen Bergler aus dem Fendantland. Korrupt, verfilzt, stur. Diese Leute nach dem Schlag des Hanfbauern Bernhard Rappaz, der selbst die Justiz an der Nase herumführt. «Stolz, Walliser zu sein!» Eigentlich unverständlich. Und doch. Ich bin es auch. Stolz darauf, Walliser zu sein. Zwar kein waschechter. Nur ein zugewanderter. Trotzdem fühle ich mich als Walliser. In diesen Bergen bin ich zu Hause. Mit den Menschen hier mitsamt ihren Eigenarten bin ich verbunden. Ich nehme meine Landsleute in Schutz, wenn oben genannte Vorurteile in den Raum gestellt werden. Ich liebe das Wallis, mitsamt den nicht immer einfachen Bewohnern. Zugegeben, ich bin immer noch pünktlich. Andere Werte wie Ausdauer, Bodenständigkeit und Verlässlichkeit habe ich aber übernommen. Dass ich sogar Besitzer einer Milchkuh auf der Triftalp bin, die mir schon 50 Kilo Alpkäse beschert hat, zeigt, dass ich doch wirklich ein Walliser bin… «Stolz, Walliser zu sein!» Das bin ich. Noch mehr allerdings bin ich glücklich, ein Gotteskind zu sein. Ich wünschte mir, dass wir Christen auch so ein Selbstverständnis entwickeln würden wie die Walliser. Dankbar, mit aufrechtem Gang, voll Freude: Ich bin ein Gotteskind! Jesus sei Dank! Ich bin ein Gotteskind. Grossartig! Und wir halten zusammen. Stehen füreinander ein. Nicht bloss wie die Walliser. Aber wie Gotteskinder… CHRISTOPH GYSEL Der Autor ist Pastor und TourismusFachmann in Saas Grund.


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PUBLIREPORTAGE

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FMG-Gemeinden fokussieren auf die Generationen

Die MehrgenerationenGemeinde neu entdeckt Die Freien Missionsgemeinden wollen sich der Verantwortung für die Generationen neu stellen und den Generationen-übergreifenden Gemeindebau als Grundwert ihrer Gemeinden stärken.

Der VFG – Freikirchen.ch Der 1919 gegründete Verband «VFG – Freikirchen Schweiz» will «die Zusammenarbeit im Blick auf den missionarischen Auftrag in der Gesellschaft verstärken, die Gemeinschaft unter den Verbandsmitgliedern vertiefen, die Akzeptanz der Freikirchen in der Schweizer Öffentlichkeit fördern und für christlich-ethische Werte in der Gesellschaft eintreten.» Zum VFG gehören 15 freikirchliche Körperschaften mit über 600 lokalen Gemeinden, vorwiegend in der deutschen Schweiz. Wir berichten auf dieser Seite über Entwicklungen und Aktualitäten aus den Schweizer Freikirchen, unter anderem über interessante Projekte der Mitgliedsverbände. Diese Seite wurde von der VFMG als Publireportage in eigener Verantwortung geschrieben.

Verschiedenste Initiativen der Freien Missionsgemeinden Schweiz machen deutlich, dass einer der Grundwerte des Verbandes VFMG der «Generationenübergreifende Gemeindebau» ist. Egal ob Kinder, Jugendliche, Erwachsene oder Senioren, sie sollen alle gemeinsam eine geistliche Heimat in einer sich gegenseitig ergänzenden Gemeinschaft finden. Gelebte Werte Der Ruf nach einer Rückbesinnung auf die traditionellen Werte unserer Gesellschaft scheint weithin ungehört zu verhallen. Doch in christlichen Kreisen ist die Sorge um die nachwachsende Generation gross. Oftmals fehlt es in Gemeinden aber an gestandenen Menschen, die Jugendlichen ein Vorbild sind. Oder es fehlen schlichtweg die Jugendlichen, denen erstrebenswerter Glaube vermittelt werden kann. Dabei bilden Gemeinden doch einen Organismus mit familiären Strukturen. Hier sollen geistliche Elternschaft und geistliche Kindschaft erfahren und dabei tragende Werte vermittelt werden, die zu einem ergänzendem Miteinander führen.

www.vfmg.ch www.freikirchen.ch info@freikirchen.ch Redaktion: fritz.imhof@gmx.ch

FMG-Gemeinden machen gute Erfahrungen mit Kinder-Senioren-Lagern (oben) und mit dem Zirkus Konfetti (unten).

In den vergangenen Monaten wurden daher verschiedenste verbandsübergreifende Aktivitäten ins Leben gerufen, um die FMG-Gemeinden zu motivieren, diese biblische Kultur zu praktizieren. Einige aktuelle Beispiele: Seit dem Sommer 2009 begeistern Thomas und Mirjam Leuenberger Kinder mit dem Zirkus Kofetti. Dieses Zirkusprojekt macht in den Ferienmonaten in verschiedensten Städten halt und lädt besonders Kinder aus Familien mit einer dem Christentum distanzierten Haltung – zusammen mit örtlichen Gemeinden – ein, miteinander Zirkus zu machen. In der Vorbereitung des Auftritts wird den Kindern das Evangelium von der Erlösung durch Jesus Christus auf einfache und verständliche Weise nahegebracht. Diese Tageslager vor Ort, die eine Woche dauern, werden mit einem Familiengottesdienst abgeschlossen, der die Kinder, Eltern und oft auch

Grosseltern am Erleben und Geschehen der Woche teilnehmen lässt. Auf diese Weise werden Familien auf ganzheitliche Weise mit der guten Botschaft von Jesus Christus erreicht. Anstösse zur Umsetzung Dabei soll es nicht beim Hören der Botschaft bleiben. Generationen-übergreifende Arbeit benötigt konkrete

Hilfen zur Umsetzung. Dazu gehören Anstösse zur Gestaltung des Familienalltags und zu einem funktionierenden Miteinander. Mit den PEP4Kids-Kursen (www.pep4kids.ch) werden konkrete Hilfsmittel für eine gute Familien-Alltagsgestaltung vermittelt. Jonathan und Regula Schwab sind schweizweit als PEP4Kids Trainer unterwegs und bieten in Ge-

meinden Familien-Erziehungsseminare an. Sie helfen und begleiten in konkreten Fällen, damit Familienleben gelingen kann. Andere FMG-Gemeinden üben sich in der Durchführung von gemischten Kinder-Senioren-Lagern. Hier unterstützen Senioren Kinder dabei, eine Westernstadt aufzubauen. Gemeinsam wird gesägt und genagelt, während eine Hütte nach der anderen aufgerichtet wird. Eine aufregende Erfahrung für beide Seiten. Der bedeutende Grundwert «Generationen-übegreifender Gemeindebau» gewinnt so mehr und mehr Gestalt. Das Evangelium von Jesus verbindet Generationen, stiftet Beziehungen und stemmt sich damit gesellschaftlichen Trends entgegen. Dem wollen die VFMG-Gemeinden vermehrt Raum geben. Frank Vornheder

VFMG Vereinigung Freier Missionsgemeinden Worbstrasse 36 3113 Rubigen Tel. 031 722 15 45 Fax 031 722 15 49 sekretariat@vfmg.ch www.vfmg.ch


WirTsCHAFT

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LeserBrieFe

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synergie

Worte haben wirklich Macht Sicher haben Sie auch schon gute Predigten und Inputs über das Thema gehört, dass ausgesprochene Worte eine gewisse Wirkung zeigen. Gott hat die Welt geschaffen, indem er einfach sprach: «Es werde...» Abgeleitet davon wissen wir ja genau, dass unsere Zunge zu Vielem fähig ist. Zum Guten wie auch zum weniger Guten. In letzter Zeit ist mir aufgefallen, welche Langzeitwirkung unser Reden zu Hause am Esstisch haben kann. In einigen Gesprächen rund

Auch ein Liebesdienst «idea Spektrum» Nr. 34 – «‹Jesus liebt dich›» auch an einer Streetparade“ Seit Jahren bin ich betend an der Streetparade in Zürich. Einige Male auf einem Love-Mobile und dieses Jahr in der Menschenmenge. Ich glaube daran, dass Jesus die Gebete erhört und die Menschen segnet und schützt, die er mir zeigt. Auf dem Weg vom Bahnhof Stadelhofen bis zum Zürihorn habe ich etwas entdeckt: Trotz Verbot von Glasflaschen lagen unzählige zerschlagene Flaschen auf dem Boden. Eine unglaublich grosse Gefahr für die vielen Menschen. Es gibt Christen, die fliegen nach Israel, um in Jerusalem die Strassen zu putzen. Und machen so einen Liebesdienst. Wenn sie gefragt werden, warum sie das tun, können sie von Jesus dem Messias erzählen. Eine gute Sache! Könnte das auch in Zürich an der Streetparade möglich sein? Bist du der Christ, der Glasscherben aufnimmt, damit sich der Bruder und die Schwester nicht verletzen? Vielleicht wirst du dann auch gefragt, warum du das machst, und du kannst von Jesus erzählen, ein Traktat geben oder in deine

um die Nachfolgeregelung ist deutlich geworden, dass sich die nächste Generation oft vor der Verantwortung und den damit zusammenhängenden Problemen scheut. Das Geschäft ginge ja gut, und die Leidenschaft für den Beruf wäre auch da, aber die Jungen wollen einfach nicht so recht. Wie kommt das? Direkt angesprochen, wird die Ursache langsam klar. Zu Hause am Esstisch haben die Kinder viele negative Aussagen über Kunden und Mitarbeiter gehört. «Wenn nur dieser Mitarbeiter X endlich gehen Gemeinde einladen. Bist du 2011 auch dabei? Für die Koordination mit dem OK melde dich bitte baldmöglichst: apero-service@bluewin.ch sOnJA Meier, Bäretswil

Zuverlässige Möglichkeit «idea Spektrum» Nr. 30/31 – «Die Pille bereitet mir eher Sorge als Freude» Die Aussagen, dass sich «die katholische Kirche bis heute quer stellt» und «noch immer Enthaltsamkeit als einzig legitimes Verhütungsmittel predigt», werden dem Engagement der katholischen Kirche im Bereich Familienplanung nicht gerecht, sondern zeugen von einer Informationslücke. Sie entsprechen der «weltlichen» Berichterstattung über die katholische Einstellung zu diesem Thema. Schade. Wer sich genauer informiert, wird entdecken, dass die katholische Kirche sehr wohl eine lebbare und zuverlässige Möglichkeit zur Empfängnisregelung befürwortet: die Natürliche Empfängnisregelung (NER) nach Dr. Rötzer, auch sympto-thermale Methode genannt – eine Kombination von Aufwachtemperatur und Zervixschleimbeobachtung. Nebenbei bemerkt sind NER und Pille gleich

An der Zürcher Streetparade gibt es viele Möglichkeiten, um auf Jesus hinzuweisen, auch durch praktische Liebesdienste. Im Bild Mitglieder und Freunde der EMK Kreis 4 an der diesjährigen Veranstaltung. Bild: mundogospel.ch, Ricardo Serrano

würde…», «Die Kunden zahlen aber auch nie pünktlich, und wir sitzen jetzt in der Klemme…». Diese und andere Aussagen liegen uns oft nahe. Worte haben Macht – zum Aufbauen und zum Zerstören. Wundern wir uns wirklich, wenn die nächste Generation sich nicht für verantwortungsvolle Aufgaben begeistern lässt? Die Langzeitwirkung unserer Familiengespräche ist mir neu bewusst geworden. Vermehrt benutze ich darum den Heimweg zum «Deponieren» meines Frusts, damit ich zu Hause positiv von alt: Deren Erfinder waren in der gleichen Schulklasse! Wir als «Freikirchler» möchten stellvertretend für viele NER anwendende Paare unsere Achtung und unseren Dank gegenüber der katholischen Kirche und denjenigen ihrer Mitglieder aussprechen, die sich aus Überzeugung und mit grossem Engagement in die Entwicklung und Verbreitung der NER investieren. Die Natürliche Empfängnisregelung beinhaltet Zeiten der Enthaltsamkeit und Zeiten der Vereinigung. Als Ehepaar können wir bewusst eine Schwangerschaft anstreben oder jahrelang vermeiden. Die «Angst vor einer ungeplanten Schwangerschaft, die oft mitläuft», kennen wir nicht! Weitere Infos dazu: www.iner.org KATrin UnD CHrisTiAn MArrOCCO-WirTH, Mettmenstetten

Heulen mit den Wölfen «idea Spektrum» Nr. 30/31 - «Lutheraner und Mennoniten versöhnen sich» An der Vollversammlung des Lutherischen Weltbundes vom 20. bis 27. Juli wurde in Stuttgart der Palästinenser Munib A. Younan als einziger Kandidat aufgestellt und mit grosser Mehrheit zum neuen Präsidenten gewählt. Mit dieser gezielten Ernennung wollte man offensichtlich ein Zeichen setzen. Denn Younan ist ein engagierter Verfechter der palästinensischen Interessen und ein erklärter Kritiker der israelischen Politik, die er mit der südafrikanischen Apartheid vergleicht. Die Besatzung nennt er Sünde. Doch darunter verstehen die Palästinenser jede jüdische Präsenz im ganzen verheissenen Land.

einem erfüllten Tag erzählen kann. Schwierigkeiten gehören da selbstverständlich auch dazu. Diese sollen jedoch von Hoffnung und Vertrauen auf das Eingreifen meines grossen «Chefs» im Himmel zeugen. Mit diesem «Gewürz» schmeckt das Essen erst noch besser. Langzeitwirkung garantiert! MArC BeCK Der Autor ist Unternehmensberater bei vita perspektiv ag in Biel (www. vitaperspektiv.ch)

Dass Younan derart mit den islamistischen Wölfen gegen Israel heult, ist zwar verständlich, es hilft den arabischen Christen aber nichts, denn nicht Israel ver folgt sie, sondern ihre muslimischen Volksgenossen. Auch vom Lutherischen Weltbund können sie keinen Schutz erwarten, er missbraucht sie bloss als Waffe gegen Israel. Weltweit werden Christen von Muslimen ver folgt und zur Auswanderung gedrängt, überall nimmt ihre Zahl dramatisch ab, doch der Lutherische Weltbund kämpft heuchlerisch vorrangig für das «Recht der Palästinenser» auf genau dasjenige Land, das Gott unter Eid den Juden zugesprochen hat. Schon Luther hasste das Volk Gottes bis zu seinem Tod. Durch seine Hetzschriften gegen die Juden legte er das geistige Fundament für den Holocaust. Von diesem satanischen Erbe haben sich die Lutheraner offensichtlich bis heute nicht losgesagt. «Ich will ver fluchen, die dir fluchen», sagt Gott bezüglich Israel. Da hilft auch eine feierliche Versöhnung mit den Wiedertäufern mitsamt dem Schuldbekenntnis wenig. DAnieL seiDenBerg, Märwil

Glückliche Israelis «idea Spektrum» Nr. 33 – «Israelis sind trotz aller Gefahren sehr glücklich» Eindrücklich, dass in der Umfrage Israel und die Schweiz den gleichen achten Rang einnehmen. Die Frage ist natürlich, mit welchem Massstab Glück gemessen wird. Hoffentlich nicht an der Freiheit, in Tel Aviv an einer ausgelassenen Love-Parade teilzunehmen, wie es das Bild suggeriert. sUsAn WiesMAnn, Biel


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WIRTSCHAFT

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Begegnung mit Christine Häberli-Rubin, Fahrschule «Duo L» in Konolfingen BE

Kein «Fischli» am Auto, aber Jesus ist immer dabei Stimmt es, dass Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken? Eine Begegnung mit Christine Häberli-Rubin, die mit ihrem Vater eine Fahrschule nach christlichen Prinzipien betreibt. Sie wirkt entspannt, jugendlich und freundlich und weist damit alle Voraussetzungen auf, die ich mir damals von meinem über 70-jährigen Fahrlehrer gewünscht hätte…

Langer Anfahrtsweg

Christine Häberli-Rubin machte 1985 eine Lehre als Laborantin. Damals war es schwierig, halbtags zu arbeiten. So fand sie einen praktischen Ausweg: Da Autos sie seit jeher faszinierten, besuchte sie die Fahrlehrerschule in Luzern. Nachdem ihr Vater Verstärkung suchte, stieg die Tochter Ende der achtziger Jahre in dessen Fahrschule ein. Sie schätzt

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Er weitertes Team: Esther Reutimann, David Sommerhalder, Thomas Hanimann, Iris Muhl, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler, Marlies Reutimann Praktikum: Stefanie Niederhäuser Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, www.jordibelp.ch

Bilder: idea/tf

Kompetent und geduldig: «Duo L» steht für seriöse Ausbildung.

den Kontakt zu Menschen. Vor drei Jahren nahm sie eine Teilzeittätigkeit in einem Spital als Laborantin an, «im Blick auf die unsichere Entwicklung im Bereich Autofahrschule», sagt sie. Den praktischen FahrschuleUnterricht erteilt sie in Bern, wo praktisch sämtliche Situationen «erfahren» werden können. Das Theorielokal für den Verkehrskundeunterricht (VKU) befindet sich in Konolfingen, etwa 20 Kilometer von Bern entfernt.

Jesus fährt mit

«Ich möchte das Christsein praktisch leben», sagt Christine Häberli-Rubin. So werden keine unnötige Stunden angesetzt und nur die effektiven Zeiten verrechnet. «Einige meiner Schülerinnen und Schüler haben einen christlichen Hintergrund. Ich frage sie vor der Prüfung, ob wir noch miteinander beten möchten.» Sie würde auch nie ein «Fischli» aufs Auto kleben: «Je nach Fahrweise gibt man eher Anstoss dadurch.» Positiven Anstoss gab sie ihren Söhnen, die beide bei ihr Auto fahren lernten, ebenso viele ihrer Kollegen. Im Vergleich zu früher hat sich einiges geändert. «Heute will man nicht mehr Auto fahren lernen, sondern den Ausweis: schnell, einfach und billig.» Dadurch kommt es leichter zu Unfällen, als wenn jemand «ein wirklich gutes Bödeli hat». In den letzten Jahren hat ebenfalls die Konkurrenz stark zugenommen. Zu einem fairen Preis will sie weiterhin seriös und umfassend ihr Wissen vermitteln – Erfahrung,

«Gspüri», Geduld und Einfühlungsvermögen inklusive.

(K)ein hoffnungsloser Fall

Die meisten ihrer Fahrschüler reagieren positiv auf ihren Stil zu unterrichten. Nicht immer fällt es leicht, ruhig zu bleiben, was aber äusserlich nicht sichtbar wird. Die meisten Fahrschüler sind gerade 18 geworden. Ältere Menschen lernen oft aus einer Notsituation heraus Auto fahren, etwa wenn der Partner oder ein Kind invalid geworden ist. «Meine älteste Fahrschülerin war etwa 65-jährig. Und bisher habe ich tatsächlich nur einen einzigen hoffnungslosen Fall erlebt.» Hoffnungslose Fälle sind eher die Raser, «ein heikles Thema». Darf man(n) eigentlich «schnell» fahren? «Sicher», meint die erfahrene Frau, «aber mehr im Sinn von ‹zügig›.»

Einsichten und Ausblick

Gibt es Unterschiede zwischen Lenkerinnen und Lenkern? «Das Gefühl fürs Fahren ist den Frauen nicht abzusprechen. Sie können sich in andere eindenken und reagieren im Stossverkehr situativ besser.» Trotzdem ortet sie eine «Frauenkrankheit»: «Viele Frauen drehen beim Rückwärtsfahren

oder beim Parkieren verkehrt herum. Das heisst aber nicht, dass sie schlechter fahren, da eine Korrektur fast immer möglich ist.» Und noch eine Erfahrung hat Christine Häberli gemacht: Auto fahren löst die Zunge! «Viele öffnen sich während den gemeinsamen Fahrstunden. Nicht selten erzählen Menschen von ihren Sorgen. Man sollte fast noch einen Psychologiekurs besuchen.» Zu vielen ihrer Fahrschüler bricht der Kontakt auch nach Jahren nicht ab. Und die Umwelt? «Wir versuchen, die Anliegen des Umweltschutzes zu integrieren. Es geht darum, ein gesundes Verhältnis zu finden: den öffentlichen Verkehr bevorzugen und das Auto dort brauchen, wo es nötig oder sinnvoll ist.»

Tiefpunkt und Höhenflüge

Einen Tiefpunkt erreichte die Fahrlehrerin damals, als ein Wagen von hinten in sie hineinfuhr. Die Fahrschülerin blieb unverletzt. Sie selber erlitt ein Schleudertrauma und wurde später als hoffnungsloser Fall aus der Rehaklinik entlassen. Doch dann passierte ein Wunder: «Ich wurde zu einem Heilungsgottesdienst eingeladen. Nach langem Zögern ging ich hin.» Den Anlass empfand sie eher als «gewöhnlichen Gottesdienst» – und wurde (trotzdem) geheilt! Und ihr schönstes Erlebnis? Da gibt es einige. Zum Beispiel die beiden jungen Leute, die sich im Unterricht kennen lernten und heute ein glückliches Paar sind. Glücklich ist auch Familie Häberli-Rubin, inklusive Söhne und Vater! Sie erfahren es täglich neu: «Es gibt immer einen Weg, wenn man miteinander spricht!» Mit dieser Praxis sind sie bis heute gut gefahren. THOMAS FEUZ

Tipps aus der Praxis, für die Praxis «Spektrum»-Leser fahren besser mit folgenden Tipps: • weniger Egoismus, mehr Toleranz • gleichmässig-vorausschauend, niedertourig fahren (früher schalten) • im Kreisel flüssiger fahren,

korrekt Zeichen geben • Auto sichern: Kupplung – Fussbremse – Handbremse • richtigen Kraftstoff tanken • bei Pannen: Leuchtsachen tragen (auch Schulkinder, Velofahrer)


publireportage

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FENSTER ZUM SONNTAG

Aktuelles aus christlicher Sicht

FENSTER ZUM SONNTAG in Zahlen Ruedi Josuran im Gespräch auf dem Wildstrubel mit dem Helikopter-Unternehmer Stephan Speiser.

Diese TV-Reihe bringt Gott den Menschen nah. Während dreissig Minuten erzählen Menschen auf SFzwei und SFinfo, wie sie Gott kennengelernt haben und heute mit ihm leben. Sie berichten offen und authentisch von ihren persönlichen Glaubenserfahrungen durch die freimachende Liebe Gottes. FENSTER ZUM SONNTAG will Menschen Mut machen, in schwierigen Lebensphasen nicht aufzugeben und motiviert mit gesellschaftsrelevanten Themen über den Sinn des Lebens nachzudenken.

Menschen reden über Herzensangelegenheiten

Mit sachlicher Fachkompetenz und grosser Sensibilität gelingt es dem ehemaligen DRS1-Journalist Ruedi Josuran, die Gäste im Gespräch abzuholen. Wenn das Fernsehteam Menschen daheim und an ausgewählten Drehorten

besucht, erzählen sie gerne über die Höhen und Tiefen ihres Lebens. ERF Medien erhält nach jeder Sendung Rückmeldungen, in denen Menschen um Hilfe bitten oder bestätigen, wie ihnen diese Sendung geholfen hat: «Ich habe gerade eine dreimonatige Depression erlebt. Ihre Sendung hat mich ermutigt und mir sehr geholfen dranzubleiben. Die Depression ist nicht das Ende, sondern Gott mein Anfang.» FENSTER ZUM SONNTAG vermittelt auf diese Weise lebensverändernde Impulse und bietet damit unaufdringlich Lebenshilfe an.

FENSTER ZUM SONNTAG erfährt hohe Akzeptanz

Durchschnittlich 80 000 Zuschauer sehen jedes Wochenende diese inzwischen etablierte Fernsehsendung rund um Fragen zum Leben und dem christlichen

Glauben. Bereits seit 15 Jahren ist FENSTER ZUM SONNTAG auf Sendung und wird inzwischen so zubereitet, dass auch die deutschsprachigen Nachbarn von den Sendungen profitieren können: Regelmässig wird die christliche TV-Reihe auf dem deutschen Sender ERF eins ausgestrahlt (empfangbar über Kabel, Satellit/ DVB, ASTRA digital und Internet). Täglich werden über das Archiv Sendungen im In- und Ausland herunter geladen. Und in Schulklassen werden DVDs der Sendung als Diskussionshilfsmittel eingesetzt. Nach jeder Ausstrahlung wird das Thema und der Gast auch auf Radio Life Channel vertieft und porträtiert. Die Sendezeiten kann man der Programmzeitschrift antenne entnehmen.

- 6.9% Marktanteil - 80 000 Durchschnittliche Zuschauerzahl pro Wochenende auf SF 2 - 12 000 Durchschnittliche Zuschauerzahl pro Wochenende auf SF info - 3 000 Reaktionen durchschnittlich im Jahr - 50 000 CHF Durchschnittliche Kosten pro Sendung Infos über FENSTER ZUM SONNTAG und ERF Medien unter: www.tv.erf.ch www.erfeins.ch Die TV-Reihe FENSTER ZUM SONNTAG ist ein Projekt von Christen aus Freikirchen, Landeskirchen und der Evangelischen Allianz. Produziert wird die TV-Reihe gemeinsam von ERF Medien und der Partnerorganisation ALPHAVISION. Der Talk wird redaktionell von ERF Medien und das Magazin von der ALPHAVISION verantwortet. Ideelle Trägerin des Projektes ist die STIFTUNG CHRISTLICHES FERNSEHEN.


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MISSION

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GEMEINDE

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«Mission ohne Grenzen»: WEC führ te in Wetzikon Event für alle Generationen durch

Liebe Gottes mit unerreichten Volksgruppen teilen Die Organisation Weltweiter Einsatz für Christus (WEC) fokussiert sich auf unerreichte Volksgruppen. WEC ist zurzeit in über 100 Ländern tätig. Diese Vielfalt kam auch am diesjährigen nationalen «Treff» zum Ausdruck. Samstag, 28. August, FEG Wetzikon: Menschen aller Altersklassen erfuhren am WEC-Treff aus erster Hand, wie Gott Grenzen sprengt und das Unmögliche möglich macht. Die Teilnehmenden wurden motiviert, Gott grenzenlos zu vertrauen und sich über alle Grenzen für ihn einzusetzen.

Zentral: der Lobpreis

WEC ist international, auch in den Liedern: Chinesisch ertönte «Yi Ma Nei Li Shen Yü Wo Men Tong Zai» (Gott isch da mit öis), in Schweizer Mundart «Gränzelos isch dini Macht», aber auch Rätoromanisch mit dem Lied «Tuot que tschi fleda, loda il segner!» (Alles was Odem hat lobe den Herrn), Arabisch, Mongolisch mit «Deediin deed chaadiin chaan bolsong Ezen» (Herr, der du der Allergrösste und König aller Könige bist)... Eine Thai-Tanzgruppe aus Winterthur führte in das diesjährige Schwerpunkts-Thema Asien ein. Missionsleiter Hansrue-

Kinder für 10 Dollar verkauft. Mit einem Bus- und Hausprojekt werden Strassenkinder «älteren Geschwistern» aus christlichen Gemeinden zugewiesen. Die «Youth Night» am Samstagabend beinhaltete einen internationalen Worship, Spiele und Zeugnisse von jungen Einsatzteilnehmern. Es wurde dazu aufgefordert, «zuzulassen, dass Gott in deinem Leben Grenzen sprengt». THOMAS FEUZ

Grenzenlose Möglichkeiten: Teilnehmende orientieren sich.

di Bohl ermutigte in seiner Begrüssung zu einem weiten Denken: «Jesus möge uns ermutigen, damit wir Grenzen überschreiten, um andern zu dienen. Wir wollen die grenzenlose Liebe Gottes mit allen Menschen teilen.»

Gott wirkt – weltweit

Hauptreferent Timothée Paton, der im Nahen Osten tätig war, gab ermutigende Berichte über Gottes weltweites Wirken. «Die Familie Gottes wächst schnell. 70 000 Menschen kommen pro Tag zum Glauben an Jesus! Kein Regime kann das Wirken des Heiligen Geistes unterbinden.» Aber auch kritische Rückfragen blieben nicht aus: «Manche loben und

preisen Gott und heben ab, als ob unser Job erledigt wäre.» Gott wirkt auch in – Wetzikon. Eine Teilnehmerin sagte: «Als Kind wollte ich in die Mission. Nun realisiere ich, dass die Herausforderung viel näher ist, als ich immer dachte.»

Herausforderung bleibt

Die Erkenntnis ist ermutigend: Für Gott gibt es keine Grenzen. Er hat seine Leute überall, auch in Ländern wie Kambodscha, wo die Gemeinde Jesu ausgerottet werden sollte und heute wieder 5 000 Kirchen bestehen. Eine grosse Herausforderung ist die Prostitution und der boomende Kinderhandel. In Pnom Penh würden

Die Informationen zu diesem Beitrag stammen von Rita Kullmann.

Was Junge meinen

«Wir sollten die Mission unterstützen, weil viele Menschen noch nichts von Jesus wissen.» Janin, 14, Madiswil «Ich wollte eigentlich ein normales Leben mit Familie, Kindern, Häuschen. Wenn Gott mich brauchen kann, dann möchte ich auch gehen.» Benjamin, 16, Engi «Ich bin neu herausgefordert, meine Haltung zu überdenken.» Anja, 27, Ebnat-Kappel Kontakt und Infos: WEC International, Falkenstrasse 10, 8630 Rüti, Telefon 055 251 52 60 www.wec-international.ch

Gemeindebauexper te Heinzpeter Hempelmann zu den Sinus-Milieustudien

Wie erreichen unsere Gemeinden selbst die Rocker? Die Bildung von Milieu- und Submilieugemeinden hat der deutsche Missions- und Gemeindebauexperte Heinzpeter Hempelmann auf St. Chrischona angeregt. Mischgottesdienste, die alle erreichen möchten, würden bald niemanden mehr erreichen. An der «Summer School», einem Weiterbildungsangebot des Theologischen Seminars St. Chrischona vom 9. bis 20. August, nahm der promovierte Theologe Heinzpeter Hempelmann Bezug auf die Milieustudien des deutschen Marktforschungsinstituts Sinus Sociovision. Die Studie kam zum Schluss, dass sich die Mitglieder der katholischen Kirche in zehn Bilder: Jürgen Kullmann, Fritz Imhof

Zeit haben: Heinzpeter Hempelmann (Mitte) im Gespräch.

gesellschaftlichen Schichten (Milieus) bewegten, dass die Kirche aber nur zwei bis drei dieser Milieus erreiche.

Die Milieus erreichen

Die evangelische Kirche erreiche vor allem Menschen in der unteren und der Mittelschicht, die noch traditionsorientiert sind. Hempelmann entwickelt jetzt

Projekte mit dem Ziel, weitere Milieus zu erreichen. «Was geschieht, wenn Menschen anderer Prägung wirklich zum Glauben kommen? Zum Beispiel Rocker?» Es könne schwierig sein, sie in bestehende Gemeinden zu integrieren. Diese Frage stelle sich auch für Freikirchen, die ebenfalls nur bestimmte Milieus erreichen. Hempelmann: «Es gibt hier eine starke Diskre-

panz zwischen dem missionarischevangelistischen Anspruch einerseits und der Tatsache, dass die Gemeinden kaum Menschen mit einer ganz andern Prägung erreichen.» Oft wirkten die Gemeinden ausgrenzend auf Menschen anderer Prägung, die als Störfaktor empfunden würden. Fazit: «Die Liebe zu den neu Dazukommenden muss stärker werden!» Es sei wichtig, Wertschätzung zu zeigen, sich Zeit zu nehmen, zuzuhören – «ohne die Haltung: ich weiss es besser!» Eine Gemeinde oder Kirche könne zwar verschiedene Gefässe anbieten, brauche aber auch einen gemeinsamen Gottesdienst, der möglichst alle erreiche, wenn auch nicht jede Woche. FRITZ IMHOF


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N AC H R IC H T E N

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Nach dem Proteststurm auch Zustimmung SARRAZIN Streit um das Buch „Deutschland schafft sich ab“: Gegen den Proteststurm stellen sich einige Intellektuelle – darunter Juden und eine prominente Muslima – hinter den Autor, den Bundesbankvorstand Sarrazin (SPD)

S

elten hat ein Autor mit seinen Äußerungen die öffentliche Debatte so emotionalisiert: Das Buch „Deutschland schafft sich ab“ von Bundesbankvorstand Thilo Sarrazin löste schon vor seinem Erscheinen am 30. August wegen einer angeblichen Diskriminierung muslimischer Zuwanderer massive Proteste aus. Die These des früheren Finanzsenators der SPD in Berlin: Geburtenrückgang, eine verfehlte Zuwanderungspolitik, die Bildungsmisere und eine wachsende Unterschicht bedrohen die Zukunft Deutschlands. Die muslimische Migrantengruppe sei besonders stark „mit der Inanspruchnahme des Sozialstaats und Kriminalität verbunden“. Nach Angaben Sarrazins leben fast drei Millionen Arbeitsmigranten aus der Türkei in Deutschland, deren erwerbsfähiger Teil zu 40 % Sozialleistungen beziehe. „Zuwanderung ist mehr und mehr konzentriert auf bildungsferne Schichten aus islamisch geprägten Ländern“, sagte er in Berlin bei der offiziellen Vorstellung.

Merkel: vollkommen inakzeptabel Politiker aller im Bundestag vertretenen Parteien distanzierten sich von Sarrazin bereits nach den Vorabdrucken, ohne den kompletten Inhalt des Buches zu kennen. Die Kritiker werfen dem SPD-Politiker Rechtspopulismus und latenten Rassismus vor, weil er Zuwanderer pauschal diskriminiere. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) nannte die Äußerungen Sarrazins „vollkommen inakzeptabel“. Die SPD strebt inzwischen einen Parteiausschluss an.

Foto: dpa

Käßmann: menschenverachtend Auch aus den Kirchen kommt scharfe Kritik. Die ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Margot Käßmann sagte: „Gerade in Deutschland haben wir die Erfahrung gemacht, wenn Bevölkerungsgruppen derart diffamiert werden, was das bedeuten kann an Menschenverachtung bis hin zur Auslöschung von Menschenleben.“ Dage-

ideaSpektrum 35.2010

gen nehmen einige Intellektuelle – darunter auch Juden und Muslime – Sarrazin in Schutz. Ihre Voten gehen in dem Proteststurm aber fast unter. Die türkischstämmige, islamische Soziologin Necla Kelek sagte bei der Buchvorstellung: „Hier hat sich ein verantwortungsvoller Bürger bittere Wahrheiten vorgenommen und sich einen Kopf gemacht. Und um diesen Kopf soll er jetzt kürzer gemacht werden.“

Muslima: Kein Rassismus Nach Ansicht Keleks fordert Sarrazin die Muslime heraus, über ihre Rolle nachzudenken. Ihm Rassismus vorzuwerfen, sei absurd: „Denn der Islam ist keine Rasse, sondern Kultur und Religion.“ Der jüdische Publizist Henryk M. Broder bezeichnet die Aufregung um das Buch als „Massenhysterie“. Er finde es „absolut bedenklich, dass eine ganze Gesellschaft querbeet durch die Parteien und Verbände über einen Mann herfällt und nicht einmal den Ansatz von Bereitschaft zeigt, sich mit dem auseinanderzusetzen, was er schreibt“.

Jüdischer Publizist: Besoffen Auto fahren ist menschenverachtend Zum Vorwurf von Käßmann, Sarrazins Äußerungen seien menschenverachtend, sagte Broder: „Menschenverachtend ist es, besoffen mit einem Auto herumzufahren.“ Er spielte damit auf die Trunkenheitsfahrt der Ex-Bischöfin an, wegen der sie von allen Ämtern zurückgetreten war.

Giordano: Er sagt die Wahrheit Hinter den Buchautor stellte sich auch der jüdische Schriftsteller Ralph Giordano. „Natürlich ist Herr Sarrazin ein großer Mahner. Er ist einer, der die Wahrheit sagt.“ Niemand analysiere die verfehlte Integrationspolitik in Deutschland klarsichtiger als Sarrazin. Einer der wenigen Politiker, die die durch Sarrazin angestoßene Debatte für notwendig halten, ist der CSU-Bundestagsabgeordnete Peter Gauweiler. Nach

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Thilo Sarrazin bei der Vorstellung seines Buches

Worten des engagierten Protestanten sollten die Kritiker Sarrazins nicht den Anschein erwecken, „dass sie einen Andersdenkenden am Aussprechen der Wahrheit hindern“. Gauweiler ist außerdem der Meinung, dass sich Altkanzler Helmut Schmidt (SPD) und der frühere Vorsitzende der „Linken“, Oskar Lafontaine, „schon härter“ zum Thema Überforderung Deutschlands durch Einwanderung geäußert hätten. P

Sarrazin zum Islam

» Keine andere Immigration ist so stark wie die muslimische mit der Inanspruchnahme des Sozialstaats und mit Kriminalität verbunden. «

» Bei keiner anderen Religion ist der Übergang zu Gewalt, Diktatur und Terrorismus so fließend. «

und zur Einwanderung

» 60 % der Ehen türkischer

Staatsbürger in Deutschland werden mit einem Partner aus der Türkei geschlossen. Diese Importpartner weisen durchweg eine sehr niedrige Bildung auf. «

» Wer Türke oder Araber bleiben

will und dies auch für seine Kinder möchte, der ist in seinem Herkunftsland besser aufgehoben. Und wer vor allem an den Segnungen des Sozialstaats interessiert ist, der ist bei uns schon gar nicht willkommen. «


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N AC H R IC H T E N

Pakistan: Islamisten töten drei christliche Fluthelfer FLUTKATASTROPHE Sie wollten – wie viele andere Christen aus dem Ausland – den Flutopfern in Pakistan helfen und wurden von radikalen Muslimen ermordet.

I

m Norden Pakistans haben Mitglieder der radikal-islamischen Taliban ihre Drohung wahr gemacht und christliche Fluthelfer ermordet. Am 25. August fanden Soldaten im Swat-Tal die Leichen von drei Mitarbeitern einer christlichen Hilfsorganisation aus den USA. Aus Sicherheitsgründen wurden bisher weder die Organisation noch die Namen der Ermordeten genannt. Man wolle eine Panik unter den vielen ausländischen Helfern vermeiden. Die Helfer waren am 23. August mit einem Fahrzeugkonvoi unterwegs, als sie von den Taliban überfallen wurden. Dabei seien mindestens fünf verletzt und drei weitere verschleppt worden. Am Morgen des 25. August hätten pakistanische Soldaten die Leichen der Entführten in der Nähe der Stadt Mingora gefunden, berichtete der für die Swat-Region zuständige Koor-

dinator Atif-ur-Rehman. Die Toten seien inzwischen nach Islamabad gebracht worden. Laut Medienberichten wollen die Islamisten die christlichen Organisationen aus dem Norden Pakistans vertreiben, damit sie mit eigenen Hilfsaktionen Sympathie bei der Bevölkerung erwerben. Aufgrund zahlreicher Gewaltdrohungen haben die Hilfsorganisationen nun ihre Sicherheitsvorkehrungen verstärkt – so die katholische Organisation Caritas international, für die auch drei Deutsche in Pakistan tätig sind. Die Diakonie Katastrophenhilfe arbeitet mit einheimischen Mitarbeitern, teilte Pressereferent Rainer Lang idea mit.

Christen werden benachteilligt Unterdessen hat der Präsident der pakistanischen Menschenrechtsorganisation „Leben für alle“, Rizwan Paul, beklagt,

Pakistan 156 Millionen Bürger 95,0% Muslime 3,0% Kirchenmitglieder 1,8% Hindus

dass Christen in den Flüchtlingslagern bei Maralla, Narowal und Shakargarh in der Punjab-Region keine Hilfe bekämen. In den von den UN verwalteten Lagern würden ihnen Zelte, sauberes Wasser und Essen vorenthalten. Die Christen würden „völlig übersehen“, so Paul. Auf Beschwerden seiner Organisation hätten weder die UN-Verantwortlichen noch pakistanische Behörden reagiert. In anderen Orten bekämen Christen keinen Zugang zu staatlichen Flüchtlingslagern. Im Norden Pakistans, wo die meisten christlichen Organisationen tätig seien, würden dagegen alle Menschen unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit versorgt. UN-Experten schätzen, dass mehr als 20 Millionen Menschen von der Katastrophe betroffen sind. P

Störaktionen zum „Marsch für das Leben“ in Berlin geplant

Z

u Protesten gegen den „Marsch für das Leben“ am 18. September in Berlin rufen mehrere Organisationen aus dem linksextremen Spektrum auf. Unter dem Motto „1.000 Kreuze in die Spree!“ wollen sie zeitgleich zu der Veranstaltung der Lebensschützer für eine völlige Freigabe der Abtreibung demonstrieren. Zum Hin-

tergrund: Zum 6. Mal lädt der „Bundesverband Lebensrecht“ dazu ein, mit einer Demonstration in der deutschen Hauptstadt für das Recht auf Leben einzutreten. Geplant sind eine Kundgebung, ein Schweigemarsch sowie ein ökumenischer Gottesdienst. Bei dem Gang durch die Stadt tragen die Teilnehmer weiße Holzkreuze, Beim letzten Marsch – im September 2009 – beteiligten sich über 1.000 Christen

die an die schätzungsweise 1.000 Abtreibungen pro Werktag erinnern sollen. Zum Bundesverband Lebensrecht gehören 14 Initiativen, u. a. die Aktion Lebensrecht für Alle, die Christdemokraten für das Leben (CDL), die Stiftung Ja zum Leben sowie das Treffen christlicher Lebensrechtsgruppen. Die Gegendemonstranten – darunter linksradikale und feministische Initiativen – werfen den Initiatoren einen „christlichen Fundamentalismus“ vor. Unterstützt werden die Abtreibungsbefürworter u. a. vom Berliner Landesverband der umstrittenen Beratungsorganisation „pro familia“. Bereits im vergangenen Jahr war der „Marsch für das Leben“ von massiven Protesten begleitet worden. So hatten Gegendemonstranten eine Bibel angezündet und vor die Füße der Teilnehmer geworfen. P

b www.marsch-fuer-das-leben.de oder Tel.: 030-64494039

Foto: idea/Kretschel

ABTREIBUNG Zum 6. Mal gehen Lebensschützer auf die Straße. Gruppen vom linken Rand kündigen Gegenproteste an.

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Anbetungslieder: Deutsch vor Englisch

Paul Spring ist erster Bischof der neuen Nordamerikanischen Lutherischen Kirche

NEUE LISTE Die meistgesungenen 25 Lieder haben deutsche Texte

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eutschsprachige Anbetungslieder werden in vielen Gemeinden englischen Texten vorgezogen. Das geht aus einer neuen Liste der 25 beliebtesten Lieder der Christlichen Lizenzagentur CCLI (Lüdenscheid) hervor. Sie vertreibt seit über 20 Jahren weltweit die Lizenzen von Kirchenliedern. Gemeinden können sich gegen eine Jahresgebühr, die sich nach der Besucherzahl im Gottesdienst richtet, die Erlaubnis kaufen, sämtliche Lieder der Datenbank in ihren Veranstaltungen zu verwenden und zu vervielfältigen. Von den über 250.000 Titeln, die in der Lizenz des Unternehmens für die Gemeinden enthalten sind, ist der Großteil zwar in Englisch, an der Spitze stehen allerdings entweder Original-Kompositionen aus Deutschland oder die deutschen Versionen von fremdsprachigen Texten. Die beliebtesten drei Titel sind „Ruft zu dem Herrn“, „Herr, dein Name sei erhöht“ sowie „Komm, jetzt ist die Zeit, wir beten an“. Mit fünf Titeln ist der Texter Daniel Jacobi am häufigsten in der Liste vertreten. Dahinter folgen Lieder von Albert Frey (4), Lothar Kosse (3) und Matt Redman (3). Der deutsche Autor Martin Pepper ist wie der kanadische Musiker Brian Doerksen zweimal vertreten. Die Liste der beliebtesten Lieder basiert auf der Rückmeldung von über 250 Gemeinden. Ältere Lieder, deren Autoren länger als 70 Jahre tot sind, sind nicht darunter, da diese ohne Lizenz verwendet werden können. P

Fotos: Spring/PR; Frey/idea/Grasse

b Kontakt: www.ccli.de

Albert Freys Lieder sind mit an der Spitze.

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Nordamerika: Lutheraner gründen eine neue Kirche USA Konservative gegen Zulassung von Homosexuellen zum Pfarramt

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heologisch konservative Lutheraner haben sich von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Amerika (ELCA) abgespalten. Auslöser war ein Beschluss der Kirche vom August 2009, Homosexuelle – die in einer dauerhaften, verbindlichen Partnerschaft leben – zum Pfarramt zuzulassen. Aus Sicht der Kritiker hat die Kirche damit den Boden der Heiligen Schrift verlassen. Die Nordamerikanische Lutherische Kirche, die am 28. August in Grove City (US-Bundesstaat Ohio) gegründet wurde, wolle an der Autorität der Bibel als „einziger Quelle und Norm für Glauben und Leben“ festhalten. Im Unterschied zu anderen theologisch konservativen lutherischen Kirchen in den USA – etwa der Lutherischen Kirche-Missouri Synode und der Lutherischen Kirche Wisconsin-Synode – wird die neue Kirche die Frauenordination praktizieren. Zum Bischof wurde der frühere Leiter des Sprengels Pennsylvania, Paul Spring (State USA: Mitgliederzahlen College/Pennsylvania), gewählt. Rund 200 der Lutherischen Kirchen Gemeinden der ELCA wollen sich der von ihr abgespaltenen Kirche anschließen. An der Evangelisch-Lutherische Kirche 4,5 Millionen Gründungsversammlung mit 1.100 Gästen (liberal ausgerichtet) nahmen auch Vertreter der Evangelisch-Lu- (Die folgenden drei sind konservativ:) therischen Kirche in Tansania und der evan- Lutherische Kirchegelischen Mekane-Jesus-Kirche in Äthiopien Missouri Synode 2,3 Millionen teil, die ebenfalls Segnungen von Homosexu- Lutherische Kirche ellen ablehnen. Mit jeweils rund 5,3 Millionen Wisconsin-Synode 400.000 Mitgliedern bilden sie nach der Schwedischen Neu: Nordamerikanische Kirche (6,7 Millionen Mitglieder) die größten Lutherische Kirche (Zahl noch offen) lutherischen Gemeinschaften in der Welt.

Bischof warnt vor Verleumdungen – Spaltung auch bei Anglikanern ELCA-Vorsitzender Bischof Mark S. Hanson (Chicago) hatte im Blick auf die angekündigte Gründung der neuen Kirche in einem Brief an die Gemeinden vor Verleumdungen gewarnt sowie zu Aufrichtigkeit und Dialogfähigkeit aufgerufen. Hanson betonte, dass es möglich sein müsse, mit Meinungsverschiedenheiten über Sexualität in einer Kirche zu leben. Er warnte davor, „falsch Zeugnis zu reden“, und zitierte aus Luthers Kleinem Katechismus: „Wir sollen Gott fürchten und lieben, dass wir unsern Nächsten nicht belügen, verraten, verleumden oder seinen Ruf verderben, sondern sollen ihn entschuldigen, Gutes von ihm reden und alles zum Besten kehren.“ Die ELCA ist nicht die erste Traditionskirche in den USA, bei der es wegen unterschiedlicher Haltungen zur Homosexualität zu einer Abspaltung gekommen ist. Als Gegenstück zur anglikanischen Episkopalkirche (2,1 Millionen Mitglieder) wurde im Juni 2009 die „Anglikanische Kirche in Nordamerika“ mit etwa 100.000 Mitgliedern in 700 Gemeinden gegründet. P


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Lässt Gott Sünder foltern?

NOTIERT

AUSLEGUNG Warum Jesus manchmal drastisch formuliert –

Pakistan: Christen bei Katastrophenhilfe benachteiligt

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an darf die Bibel nicht an allen Stellen wörtlich nehmen. Diese Ansicht hat der Professor für Neues Testament, Howard Marshall (Aberdeen/Schottland), vor der Gemeinschaft Europäischer Evangelikaler Theologen geäußert. 54 Theologen aus 15 Ländern diskutierten Ende August in Woltersdorf bei Berlin über die Bibelauslegung in der heutigen Zeit. Marshall zufolge verwendet die Bibel oft starke bildhafte Vergleiche, die man nicht buchstäblich verstehen dürfe. So vergleiche Jesus Gott mit einem Herrn, der seinen untreuen Sklaven „in Stücke hauen und ihn dorthin bringen lässt, wo die Heuchler sind und wo das große Weinen und Zähneknirschen ist“ (Matthäus 24, 51).

Wer der Einladung des Evangeliums nicht folgt Marshall zufolge würde heute wahrscheinlich kein Prediger verkündigen: „Stellen sie sich die schrecklichsten Dinge vor, die Hitler oder Saddam Hussein ihren Feinden angetan haben. Ich versichere ihnen: Das Schicksal, das Sünder durch die Hand Gottes ereilen wird, wird unendlich viel schlimmer sein als deren Gewalttaten.“ Man würde die Bibel missverstehen, wenn man davon ausginge, dass Gott Folter praktiziere, so der Theologe. Die Alternative zum ewigen Leben sei nicht ewige Qual, sondern ewiger Tod. Das Ziel der drastischen Aussagen Jesu sei es, auf die am stärksten mögliche Weise dazu aufzurufen, Gott ernst zu nehmen und Versöhnung mit ihm zu suchen. Die Konsequenzen für den, der auf die Einladung des Evangeliums nicht reagiere, seien unheilvoll.

Deutsche Universitäten brauchen evangelikale Theologen Der Generalsekretär der Theologen-Gemeinschaft, der Baptistenpastor Klaus Bensel (Bergisch Gladbach), bezeichnete als eine ihrer Aufgaben die Begleitung von Doktoranden. An Universitäten und

Bensel

Marshall

Bibelschulen würden akademisch qualifizierte evangelikale Theologen benötigt. Laut Bensel verengen deutsche Theologische Fakultäten die Forschung auf historisch-kritische Auslegungsmethoden. Dabei würde die in den USA und England praktizierte Art und Weise vernachlässigt, obwohl sie für den Umgang mit der Bibel angemessener sei. Nach Worten der Dozentin am Spurgeon’s College in London, Hetty Lalleman, sind evangelikale Theologen in England und den USA anerkannt. In Deutschland aber beispielsweise würden ihre Forschungsbeiträge leider als „fremd, verdächtig und nicht wirklich akademisch“ angesehen.

Kritik an der historischkritischen Bibelauslegung Kritik übte Lalleman an der historischkritischen Bibelauslegung, weil sie die Möglichkeit als unbeweisbar und damit als unwissenschaftlich ausschließe, dass Gott sich in Bibeltexten offenbare. Damit werde der von der Bibel selbst erhobene Anspruch ignoriert. Lalleman: „Wenn man Gott außen vor lässt, gibt es keinen Grund, einem biblischen Autoren oder der eigenen Auslegung zu vertrauen.“ Die Gemeinschaft Europäischer Evangelikaler Theologen wurde 1976 von dem Theologen John Stott (London) gegründet; in ihr arbeiten rund 350 Theologen aus 21 Ländern Europas zusammen. Vorsitzender des deutschen Zweiges – der Arbeitsgemeinschaft für evangelikale Theologie (AfeT) – ist der frühere Rektor des Tübinger Albrecht-Bengel-Hauses, Rolf Hille. P

b Kontakt: www.feet-europe.net

In den Überschwemmungsgebieten Pakistans stehen Angehörige der christlichen Minderheit in Gefahr, bei der Verteilung von Hilfsgütern durch Muslime benachteiligt zu werden. Das berichtet das christliche Hilfswerk Open Doors (Kelkheim bei Frankfurt am Main). Nach seinen Angaben benötigen etwa 1.500 christliche Familien in der Provinz Pakhtunkhwa im Nordwesten des Landes und in den südlichen Provinzen Punjab und Sindh dringend Hilfe. Sie seien vor den Wassermassen auch in Moscheen geflüchtet. Dort würden sie aufgefordert, zum Islam überzutreten, wenn sie Hilfsgüter erhalten wollten.

Missionsschiff: Eine Million Besucher Mehr als eine Million Menschen haben das im Februar 2009 in Dienst gestellte Missionsschiff „Logos Hope“ bisher besucht. Der millionste Gast war im westafrikanischen Monrovia (Liberia) der Student Francis Mulbaha. Kapitän Dirk Colenbrander aus den Niederlanden und der schweizerische Schiffsdirektor Gian Walser überreichten ihm ein Büchergeschenk. Die Logos Hope führt eine große Buchausstellung mit sich. Während des Aufenthalts in Monrovia besuchte auch die Präsidentin Liberias, Ellen Johnson Sirleaf, das Schiff. Sie würdigte den Beitrag, den es mit seinem Angebot zur Bildung und damit zum Wiederaufbau des Landes nach dem von 1989 bis 2003 dauernden Bürgerkrieg leiste. Außerdem beteiligte sich die aus 400 ehrenamtlich tätigen Personen bestehende Besatzung an Bauprojekten und medizinischen Einsätzen. Seit der Inbetriebnahme im Februar 2009 hat das Schiff 29 Häfen in 30 Ländern Europas, der Karibik und Westafrikas angelaufen. Es gehört dem internationalen evangelikalen Missionswerk „Operation Mobilisation“ (OM). Das Missionsschiff „Logos Hope“

Fotos: PR

Europäische evangelikale Theologen tagten in Brandenburg

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Nahost: Europäer messen mit zweierlei Maß ISRAEL-SYMPOSION Von Israel wird alles verlangt und Palästinensern alles verziehen, meint der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft

Foto: idea/Polzer

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charfe Kritik an einer unterschiedlichen Beurteilung von Palästinensern und Israel hat der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Johannes Gerster (Mainz), geübt. Hier werde in weiten Teilen der europäischen Öffentlichkeit mit zweierlei Maß gemessen: Von Israel werde alles verlangt und den Palästinensern alles nachgesehen, sagte der CDU-Politiker bei einem Israelisch-Theologischen Symposion in Gießen. Dabei könnten in rechtsstaatlicher und ethischer Hinsicht die Unterschiede nicht größer sein. Wenn zum Beispiel ein Israeli einen Palästinenser ohne Rechtfertigung töte, werde er bestraft; hingegen werde ein Palästinenser, der einen Israeli umbringe, als Held gefeiert. Gerster leitete von 1997 bis 2006 die Konrad-Adenauer-Stiftung in Jerusalem. Dort setzte er sich in vielen Initiativen

für einen Ausgleich zwischen Israelis und Palästinensern ein.

Israel wird überleben Wie er bei dem Symposion weiter ausführte, werde zu wenig beachtet, dass Israel die einzige Demokratie im Nahen und Mittleren Osten sei. Der Islam betrachte aber die westliche Demokratie als Hauptgegner. Auch sei Israel im Unterschied zu den umliegenden arabischen Ländern technologisch und wissenschaftlich hoch entwickelt, in vielen Bereichen sogar Weltspitze. Das wecke Unterlegenheits- und Neidgefühle bei den Nachbarn. Gerster ist, wie er betonte, felsenfest überzeugt, dass das kleine Land mit 7,5 Millionen Einwohnern trotz ständiger Bedrohungen und Anfeindungen überleben werde. Für eine Beendigung des Konflikts

DIE GEFANGENEN DES MONATS SEPTEMBER

Wegen ihres Glaubens im Konzentrationslager

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mit den Palästinensern sieht Gerster nur eine Zwei-Staaten-Regelung; andere Alternativen – etwa eine fortdauernde Besatzung, die Vertreibung eines Volke oder ein Staat mit zwei Nationen – seien weder realistisch noch wünschenswert. Für Gerster gründet das Existenzrecht Israels nicht so sehr in biblischen Landverheißungen; vielmehr gehe es klar aus dem UNO-Beschluss von 1947 hervor, der 1948 zur Staatsgründung führte. Eine weitere Meldung folgt. P

CHINA NOR D KOR E A Yadok (Lager 15)

VERFOLGUNG 20 Nordkoreaner sind „Gefangene des Monats September“ Erstmals haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea für ihre Aktion „Gefangene des Monats“ gleich 20 Christen in Nordkorea benannt. Die beiden Organisationen rufen dazu auf, im September besonders für diese Häftlinge zu beten und sich in Briefen für ihre Freilassung einzusetzen. Die Christen, deren Namen nicht bekannt sind, waren im Mai mit drei weiteren Glaubensgeschwistern festgenommen worden, als sie sich in einer Untergrundgemeinde in Kuwal-Dong (Provinz Pyongan) trafen. Nach langen Verhören wurden drei, die als Anführer galten, standgerichtlich zum Tode verurteilt und hingerichtet. Die anderen befinden sich im Konzentrationslager Nr. 15 in Yadok. Einige hatten als Arbeiter in

Der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft, Johannes Gerster (CDU)

der Volksrepublik China das Untergrundchristentum kennengelernt. Nordkorea verweigert jegliche Religionsfreiheit und verfolgt Christen so stark wie kein anderes Land. Erlaubt ist in der kommunistischstalinistischen Volksrepublik nur der Kult um den „Ewigen Präsidenten“ Kim Il-Sung (1912-1994) und seinen Sohn, den Diktator Kim Jong-Il (69). Nach Schätzungen befinden sich rund 200.000 Menschen in nordkoreanischen Straflagern, darunter 50.000 bis 70.000 Christen. Offiziellen Angaben zufolge gibt es 12.000 Protestanten und 800 Katholiken. Religionsstatistiker gehen von über 400.000 Christen aus. Die IGFM und idea rufen anlässlich des nordkoreanischen Nationalfeiertags am 9. September dazu auf, sich in Briefen für die in der Verfassung garantierte Religionsfreiheit

PJÖNGJANG Japanisches Meer

SÜDKOREA einzusetzen und die Freilassung der 20 Christen von Kuwal-Dong zu fordern. P

b Hier können Sie protestieren: Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea, S. E. Botschafter Chang Il Hong, Glinkastr. 507, 10117 Berlin E-Mail: info@dprkorea-emb.de, Fax: 030/22651929 Botschaft der Demokratischen Volksrepublik Korea, Pourtalèsstrasse 43, 3074 Muri bei Bern, E-Mail: dprk.embassy@ bluewin.ch, Fax: 031/9515704


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Gibt es nur eine wahre Religion? THEOLOGIE Angesichts vieler kirchlicher Grußworte zum islamischen Fastenmonat

In meinen jetzt fast zwanzig Jahren in New York habe ich viele Gelegenheiten gehabt, Menschen zu fragen: „Was stört Sie am meisten an dem, was Christen glauben und leben?“. Eine der häufigsten Antworten lässt sich mit dem Wort Ausschließlichkeitsanspruch zusammenfassen. Viele halten die Position, dass eine Religion der Wahrheit näherkommt als die andere, für intolerant. Kann man nicht den Religionen, die sich im Besitz „der Wahrheit“ wähnen und andere zu bekehren versuchen, durch Aufklärung und die richtigen Argumente den Wind aus den Segeln nehmen? Kann man nicht einfach die Bürger – egal, was für eine Religion sie haben – dazu anhalten zuzugeben, dass jede Religion nur einer von vielen möglichen Lebensstilen und Wegen zu Gott ist? Damit schafft man eine Atmosphäre, in der es als unaufgeklärt und fanatisch gilt, religiöse Ausschließlichkeitsansprüche zu stellen. Man schafft dies durch das ständige Wiederholen gewisser Thesen, die mit der Zeit den Status allgemein akzeptierter Wahrheiten erlangen: „Man weiß doch, dass Missionieren falsch ist …“ Wer aus der Reihe tanzt, gilt als naiv oder gefährlich. Dieses Rezept wird auf Dauer jedoch scheitern, denn es beruht auf einem inneren Widerspruch, ja fast schon einer Doppelmoral. Ich möchte dies zeigen, indem ich einige jener Thesen kritisch beleuchte.

1. „Alle großen Religionen sind gleich wahr und lehren im Grunde dasselbe.“

Prof. Keller

Viele Menschen denken, dass Lehrunterschiede zwischen den großen Weltreligionen letztlich nebensächlich seien und dass deren Anhänger alle an denselben Gott glaubten. Doch der Buddhismus glaubt nicht, dass es überhaupt einen persönlichen Gott gibt. Juden, Christen und Muslime glauben an einen Gott, der die Menschen für ihren Glauben und ihr Leben zur Verantwortung zieht und dessen Eigenschaften sich nicht auf die der Liebe reduzieren lassen. Zudem ist die Behauptung, dass Lehren nicht so wichtig seien, ironischerweise selber bereits eine Lehre. Und deren Vertreter setzen ein ganz bestimmtes Gottesbild voraus, das sie für besser und aufgeklärter als die Gottesbilder der klassischen Religionen halten. Sie tun also genau das, was sie den anderen verbieten wollen!

stamm“, sagt der Zweite, der ein Bein des Elefanten befühlt. „Nein, es ist groß und flach“, erwidert der dritte Blinde, der die Seite des Elefanten entlangfährt. Jeder der Blinden fühlt nur einen Teil des Elefanten; das ganze Tier vorstellen kann sich keiner. Und ganz ähnlich, heißt es dann, erfasst jede der Weltreligionen nur einen Teil der spirituellen Realität, aber keine darf behaupten, die ganze Wahrheit zu erkennen. Das Elefanten-Beispiel geht nach hinten los. Die Geschichte wird nämlich aus der Perspektive von jemandem erzählt, der nicht blind ist. Woher will ich wissen, dass jeder der Blinden nur einen Teil des Elefanten erfasst, wenn ich nicht selber für mich in Anspruch nehmen kann, den ganzen Elefanten zu sehen? Woher wollen Sie wissen können, dass keine Religion die ganze Wahrheit sieht, wenn Sie nicht selber über diese ganze Wahrheit verfügen?

2. „Jede Religion erkennt einen Teil der spirituellen Wahrheit, aber die ganze Wahrheit kann keine sehen.“

3. „Der religiöse Glaube ist zu sehr ein Produkt der Geschichte und Kultur, um ,wahr‘ sein zu können.“

Vertreter dieser These zitieren gerne die Geschichte von den Blinden und dem Elefanten. Mehrere Blinde gehen spazieren und stoßen dabei auf einen Elefanten, der sich von ihnen betasten lässt. „Dieses Tier ist so lang und geschmeidig wie eine Schlange“, erklärte der Erste, der den Rüssel des Elefanten erwischt hat. „Nein, nein, es ist dick und rund wie ein großer Baum-

Früher hörte ich oft das Argument, dass alle Religionen gleich wahr seien. Heute höre ich eher, dass alle Religionen gleich falsch sind. Das geht ungefähr so: „Alle moralischen und spirituellen Behauptungen sind das Produkt unseres jeweiligen historischen und kulturellen Augenblicks; daher kann niemand behaupten, dass er die Wahrheit kennt, weil niemand beur-

Foto: PR

Ramadan, in denen auf Gemeinsamkeiten zwischen beiden Religionen hingewiesen wurde, stellen sich immer mehr Christen die Frage, ob es denn nun gleichgültig sei, ob man Christ oder Muslim sei. Ob es also keine einzig wahre Religion gäbe. Eine Antwort darauf gibt Timothy Keller in seinem Bestseller (in den USA) „Warum Gott?“, der demnächst im Brunnen-Verlag (Gießen) erscheint. Keller ist Professor für Praktische Theologie und Pastor der Presbyterianischen (reformierten) Erlöserkirche in New York. idea druckt vorab Auszüge aus Kellers Buch.

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teilen kann, ob die eine Aussage über die moralische oder spirituelle Realität zutreffender ist als die andere.“ Der Religionssoziologe Peter L. Berger hat die Unhaltbarkeit dieser Behauptung gezeigt: In seinem Buch „Auf den Spuren der Engel“ zeichnet er nach, dass die Menschen das, was sie glauben, weitgehend deswegen glauben, weil sie gesellschaftlich dazu bestimmt worden sind. Wir denken gerne, dass unser Denken uns selber gehört, aber so einfach ist es nicht. Wir denken vielmehr wie die Menschen, die wir am meisten bewundern bzw. brauchen. Jeder Mensch gehört zu einer Gruppe, in der bestimmte Ansichten gelten und andere verneint werden. Berger bemerkt, dass viele aus dieser Tatsache den Schluss gezogen haben, dass es – da wir doch alle Gefangene unserer historischen und kulturellen Umgebung sind – nicht möglich ist zu beurteilen, wie wahr oder falsch eine bestimmte Ansicht ist. Doch dieser absolute Relativismus funktioniert laut Berger nur, wenn die Relativisten sich selber absolut, also gerade nicht relativ setzen. Wenn ich aus der gesellschaftlichen Bedingtheit allen Glaubens den Schluss ziehe, dass kein Glaube als für alle Menschen wahr betrachtet werden kann, ist diese Aussage ja selber wieder das Produkt bestimmter sozialer und kultureller Faktoren – und kann nach den Spielregeln der Relativisten nicht universal wahr sein. Der Relativismus, so Berger, relativiert sich also selber und lässt sich letztlich nicht durchhalten. Natürlich erschweren unsere kul-

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turellen Scheuklappen es uns, zwischen miteinander konkurrierenden Wahrheitsansprüchen abzuwägen. Die gesellschaftliche Bedingtheit von Glauben ist eine Tatsache, aber man kann sie nicht als Argument dafür benutzen, dass alle Wahrheit völlig relativ sei. Berger kommt zu dem Schluss, dass wir uns vor dem Abwägen religiöser Positionen nicht in das Klischee flüchten können, dass man die Wahrheit eben nicht erkennen könne. Die Denkarbeit bleibt uns nicht erspart, zu fragen, welche Behauptungen über Gott und über das Wesen des Menschen wahr und welche falsch sind. Jeder Mensch gründet sein Leben auf eine Antwort auf diese Fragen. Ähnlich argumentiert der US-Philosoph Alvin Plantinga. Ihm werde oft gesagt: „Wenn Sie in Marokko geboren wären, wären Sie kein Christ, sondern ein Muslim.“ Plantingas Antwort: „Angenommen, wir räumen also ein, dass dann, wenn ich als Sohn muslimischer Eltern in Marokko und nicht christlicher Eltern in Michigan geboren wäre, meine Religion ganz anders geworden wäre. Das Gleiche gilt dann natürlich für den Pluralisten selber. … Wenn er in Marokko geboren worden wäre, wäre er heute sehr wahrscheinlich kein Pluralist. Folgt daraus also … dass seine pluralistischen Überzeugungen das Ergebnis eines unzuverlässigen Erkenntnisprozesses sind?“ Man kann eben nicht sagen: „Alle Aussagen über die Religionen sind historisch bedingt und relativ, außer der, die ich gerade mache.“ Warum sollten wir je-

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mandem glauben, der behauptet, dass niemand entscheiden kann, welcher Glaube richtig und welcher falsch ist? Tatsache ist, dass wir alle im Leben Wahrheitsbehauptungen machen und dass es sehr schwierig ist, diese Behauptungen abzuwägen, aber dass wir dazu keine Alternative haben.

4. „Es ist anmaßend, wenn jemand behauptet, seine Religion sei die richtige“ Der britische Religionswissenschaftler John Hick schreibt: Wenn ich merke, dass es viele Menschen gibt, die so gut und intelligent sind wie ich selber, aber einer anderen Religion angehören, und wenn sie sich nicht von meiner Religion überzeugen lassen, dann ist es arrogant, wenn ich trotzdem versuche, sie zu bekehren, oder wenn ich meine Religion für die bessere halte. – Auch Hicks Argument stolpert über sich selber. Die meisten Menschen in der Welt teilen Hicks Ansicht nicht, dass alle Religionen gleich „richtig“ sind, und viele dieser Menschen sind

Wären wir ein Muslim, wenn wir in Marokko geboren wären? so intelligent und gut wie Hick und nicht bereit, ihre Meinung zu ändern. Das macht die Behauptung, dass es anmaßend und falsch sei, wenn jemand behauptet, dass seine Religion die richtige ist, selber zu einer anmaßenden und falschen Aussage. Man hört heute oft, dass es „ethnozentrisch“ (also eine Form von Rassismus bzw. von Verblendung durch die eigene Kultur) sei zu behaupten, dass die eigene Religion besser sei als andere. Aber ist diese Aussage nicht selbst ethnozentrisch? Die meisten nicht westlichen Kulturen haben keine Probleme damit, zu behaupten, dass ihre eigene Kultur und Religion die beste sei. Die Vorstellung, dass man so etwas nicht behaupten darf, ist zutiefst in der westlichen Tradition der Selbstkritik und des Individualismus verwurzelt. Wer anderen die „Sünde“ des

Ethnozentrismus vorwirft, sagt damit praktisch: „Die Art, wie unsere Kultur andere Kulturen sieht, ist fortschrittlicher als eure Art.“ Womit wir eben dasselbe tun, was wir den anderen verbieten wollen. Der Historiker C. John Sommerville aus Florida stellt fest, dass „man eine Religion nur auf der Grundlage einer anderen Religion beurteilen kann“. Um eine Religion bewerten zu können, brauche ich ethische Kriterien, die letztlich aus meiner eigenen Religion kommen. Der Denkfehler in dieser Art, sich mit der Religion allgemein und dem Christentum im Besonderen auseinanderzusetzen, ist offensichtlich: Der Skeptiker glaubt, dass jede Behauptung, im Bereich der spirituellen Realität die Wahrheit zu kennen, falsch sein muss. Aber diese Behauptung ist ja selber eine religiöse Glaubensaussage. Sie geht von dem Dogma aus, dass man Gott nicht erkennen kann oder dass Gott nur die Liebe ist, aber niemals zornig, oder dass er eine das Universum durchdringende „Kraft“ ist und nicht eine Person, die in heiligen Schriften zu uns spricht. All das sind lauter unbeweisbare Glaubensaussagen. Und dazu glauben die Vertreter dieser These auch noch, dass ihr Weltbild das bessere sei. Sie glauben, dass die Welt ein besserer Ort wäre, wenn die Menschen ihre traditionellen Ansichten über Gott und die Wahrheit aufgeben und dafür ihre Position annehmen würden. Womit dieses Weltbild selber ein Glaube ist, der beansprucht, der allein wahre zu sein. Wenn alle Weltanschauungen, die behaupten, die einzig wahren zu sein, abzulehnen sind, dann diese ganz gewiss auch. Und wenn es nicht „intolerant“ ist, diese Anschauung zu vertreten, warum soll es dann intolerant sein, sich an eine der traditionellen Religionen zu halten? Mark Lilla, Professor an der Universität von Chicago, sprach einmal mit einem Studenten der Wharton Business School, der zu Lillas Erstaunen bei einer Billy-Graham-Evangelisation „nach vorne gegangen war, um sein

Leben Christus zu übergeben“. Lilla schreibt: „Ich wollte ihm die Augen dafür öffnen, dass es andere Möglichkeiten gab zu leben, … ja ein neuer Mensch zu werden. Ich wollte ihn davon überzeugen, dass seine Würde davon abhing, dass er eine freie, skeptische Haltung gegenüber allen Dogmen behielt. Ich wollte … ihn retten …“ Wie der Glaube will auch der Zweifel erlernt werden. Er ist eine Fertigkeit. Aber das Merkwürdige am Skeptizismus ist, dass seine Anhänger, alte wie heutige, so oft Proselytenmacher sind. Wenn ich sie lese, möchte ich oft am liebsten fragen: ‚Warum ist euch das alles so wichtig?’ Ihr Skeptizismus bietet keine gute Antwort auf diese Frage, und ich selber habe auch keine.“ Lilla macht deutlich, wie seine Zweifel am Christentum selber den Status eines erlernten, alternativen Glaubens haben. Er glaubt, dass die Würde des Einzelnen von seinem Skeptizismus in Glaubensfragen abhängt – was natürlich selber ein Glaubenssatz ist. Er gibt offen zu, dass er nicht anders kann, als zu glauben, dass es besser wäre, wenn die Menschen seine Sicht der Realität und der Menschenwürde übernähmen und nicht die von Billy Graham. Die Behauptung, dass die Religion X die einzig richtige ist, ist nicht engstirniger als die Aussage, dass die Art Y, über die Religionen zu denken (nämlich dass sie alle gleich sind), die einzig richtige ist. Wo es um die Religion geht, sind wir alle „exklusiv“ in unseren Glaubensüberzeugungen, nur auf verschiedene Arten. Im 2. Teil lesen Sie: Warum es Sinn macht, an Christus als wahren Gott zu glauben. P

Timothy Keller, Warum Gott? Vernünftiger Glaube oder Irrlicht der Menschheit?, Brunnen Verlag, 19,95 €, 36.30 sFr

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Compassion-Direktor Steve Volke in Äthiopien

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Arm ist, wer nicht teilen kann

ARMUTSKONFERENZ Zum ersten Mal wird sich im deutschsprachigen Europa eine von evangelikalen Werken getragene, große Tagung ausschließlich mit dem Thema Armut beschäftigen. Veranstalter sind das Kinderhilfswerk Compassion, die Micha-Initiative der Evangelischen Allianz, die Gemeindebewegung Willow Creek und das Christliche Gästezentrum „Schönblick“ in Schwäbisch Gmünd, in dem die Konferenz vom 3. bis 5. September stattfindet. Zum Motto der Tagung „Teilen ist Leben – Armut, Glaube, Gerechtigkeit“ ein Interview mit dem Direktor von Compassion (Mitgefühl), Steve Volke (48), aus Marburg. Mit ihm sprach Helmut Matthies.

idea: Mittlerweile ist Armut allenthalben ein Thema. Warum sollten jetzt auch Christen hier noch groß einsteigen? Volke: Weil es über 2.000 Stellen in der Bibel gibt, die sich mit Armut und Gerechtigkeit beschäftigen. Das wird in landes- und freikirchlichen Gemeinden oft verdrängt. Wir haben Armut noch nicht als wichtiges Thema erkannt! Aber heute hat doch jede größere landeskirchliche Gemeinde eine Diakoniestation. Im Vergleich zu den Milliarden Euro, die kirchlicherseits für diakonische Hilfen aufgewandt werden, ist das, was man für Mission ausgibt, winzig ... Das stimmt. Aber wir haben die Bekämpfung von Armut an die Diakonie delegiert. Die Bibel aber will, dass sich jeder Christ für Armut und Gerechtigkeit verantwortlich weiß.

Wird nicht viel zu viel über Ungerechtigkeit gepredigt?

Foto: Compassion

Nun können viele neben Beruf und Familie sich nicht auch persönlich Armen widmen und deshalb geben sie ihre Spenden, Kirchensteuern u. a. anderen, damit sie es tun können. Daran ist auch überhaupt nichts verkehrt. Es kann nicht jeder alles tun. Es geht zunächst darum, dass wir uns in unseren Gemeinden erst einmal grundsätzlich bewusstwerden, dass zum Christsein das Engagement gegen Armut und für Gerechtigkeit gehört. Wenn ich einen normalen landeskirchlichen Gottesdienst besuche mit einem im Normalfall liberalen Pfarrer, dann höre ich oft viel über die Ungerechtigkeit in unserer Welt ...

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Dafür hören Sie in vielen evangelikalen Gemeinden dazu ganz wenig – besonders im freikirchlichen Bereich. Es wird oft vergessen, dass Mission und (!) Diakonie zusammengehören. Wenn es im Neuen Testament heißt: „Gott will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4), dann meint das ja: Alle Menschen sollen die christliche Botschaft kennenlernen, gleichzeitig soll ihnen auch soziale Unterstützung gewährt werden. Wenn einer Hunger hat, helfe ich ihm nicht, wenn ich ihm nur ein Traktat gebe.

Wir sind materiell sehr reich Kann man eigentlich im Vergleich zu den Entwicklungsländern davon reden, dass im deutschsprachigen Europa Armut herrscht? Im Vergleich zur Dritten Welt sind wir materiell sehr reich. Aber auch ein Reicher kann arm sein. Für mich ist der arm, der nicht teilen kann. Entweder weil er nichts hat oder weil er nicht teilen will. In unseren Breiten geht es meist darum, dass Menschen vor der Armut in großen Regionen dieser Welt die Augen verschließen und nicht bereit sind, etwas dagegen zu tun. Dabei sagt Jesus Christus eindeutig, dass dem, dem viel gegeben ist – und uns ist in Deutschland, Österreich und der Schweiz sehr viel gegeben –, von dem wird auch finanziell viel gefordert.

Jesus, das Öl und die Armen Es gibt beim Thema Armut eine kleine Auseinandersetzung zwischen den Jüngern und Jesus. Jesus wird mit teurem Öl von


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»Die Bibel will, dass sich jeder Christ für Armut und Gerechtigkeit verantwortlich weiß.«

Bildung ist für Compassion ein Schlüsselfaktor – rechts eine Schule, die im ostafrikanischen Uganda dank des Hilfswerks existieren kann.

Ist das der Unterschied von Compassion zu ähnlichen Hilfswerken wie der Kindernothilfe oder World Vision, dass man bewusst auch Mission treibt? So ist es. Dazu gehört, dass wir im Gegensatz zu den beiden Genannten keine eigenen Projekte mit eigenen Mitarbeitern betreiben, sondern dass wir Gemeinden in den ärmsten Ländern der Welt ermöglichen, ihre Projekte mit Kindern zu starten.

Warum zitiert Jesus das dann nicht? Weil es hier nicht nötig war. Jemand wollte Jesus etwas Gutes tun und die Jünger kritisierten es, und das wies Jesus in diesem Zusammenhang zurück.

Und wer kontrolliert, dass das Geld nicht in die falschen Hände kommt? Compassion hat ein ausgefeiltes Kontrollsystem. Sowohl Wirtschaftsprüfungsunternehmen als auch wir selbst prüfen jedes Jahr 75 % aller Projekte nach strengen Kriterien, so dass Korruption von Anfang an ausgeschaltet wird.

Evangelikale spenden am meisten

Wenn Arme gefördert werden, wachsen Gemeinden

Für Sie besteht im evangelikalen Lager Nachholbedarf beim Thema Armut. Doch die meisten Spenden gegen Not und Elend kommen doch aus Kirchen, die relativ stark evangelikal geprägt sind. Und: Die Mehrzahl der christlichen Entwicklungshelfer wird von evangelikalen Organisationen ausgesandt. Das stimmt. Aber hier geht es um die Verkündigung: In wie vielen evangelikalen Gottesdiensten ist denn Armut ein Thema?

Sie betonen, dass es einen Zusammenhang gebe zwischen der Förderung von Kindern und dem Wachstum christlicher Gemeinden. Was hat das eine mit dem anderen zu tun? Nach weltweiten Untersuchungen haben sich 80 % aller Christen auf dieser Welt zwischen 4 und 14 dafür entschieden, ihr Leben an Jesus Christus auszurichten. Nach dem 30. Lebensjahr sind es nur noch 5 % gewesen. Von daher ist nicht nur die soziale, sondern auch die geistliche Förderung von Kindern sehr wichtig. Und wenn einem Kind geholfen wird, vergisst es das nie und sieht dann auch das Evangelium als eine glaubwürdige Botschaft an. Auf diese Weise sind schon viele Christen geworden. Gleichzeitig erleben wir, dass dort, wo armen Kindern in Slums geholfen wird, sich die Erwachsenen fragen, warum dies Menschen in Europa eigentlich ermöglichen. Hören sie dann von deren Motiven, interessieren sie sich oft auch für den christlichen Glauben. Ein weiterer Grund, warum wir stets über Gemeinden helfen, ist die Erfahrung, dass Hilfswerke kommen und gehen, die Gemeinden aber auch morgen noch da sind.

Doch ist das nicht längst Vergangenheit? Immer mehr evangelikale Organisationen und Konferenzen beschäftigen sich mit dem irdischen Wohl, während wiederum im Gegensatz zu früher kaum noch vom ewigen Heil die Rede ist ... Für die Organisation, die ich repräsentiere – also Compassion –, ist das ewige Heil entscheidend. Darauf weisen wir hin. Gleichzeitig aber gilt es, darüber das irdische Wohl nicht zu vernachlässigen und uns darum zu bemühen, dass möglichst viele Menschen Bildung, medizinische Betreuung und gute Umweltbedingungen haben. Damit beide Komponenten gewährleistet sind, arbeitet Compassion ausschließlich mit Gemeinden bzw. Kirchen vor Ort zusammen. Kein Amerikaner oder Deutscher bestimmt vor Ort, was gut ist, sondern die Gemeinden selbst.

Im Gegensatz zur Kindernothilfe und zu World Vision arbeiten Sie auch nicht mit islamischen Organisationen zusammen. Warum gibt es da Berührungsängste?

Foto: Compassion

einer Frau gesalbt, worauf die Jünger unwillig erklären, das dafür verwandte Geld hätte man doch besser den Armen geben sollen. Dazu sagt Jesus: „Arme habt ihr allezeit bei euch“ (Matthäus 26,11). Kritiker vieler sozialer Aktivitäten von Christen sehen dies als Beleg dafür, dass Armutsbekämpfung nicht die erste Priorität haben sollte ... Jesus zitiert hier die erste Hälfte eines Satzes aus dem 5. Mosebuch 15,11. Die zweite Hälfte lautet: Deshalb befehle ich euch, helft den Menschen großzügig, die in Armut und Not geraten sind.

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Hungernde Kinder Anteil der unterernährten Kinder in der Altersgruppe bis fünf Jahre in % 43,5% Indien 40,6% Osttimor 39,9% Niger 39,8% Bangladesch 38,9% Burundi 38,8% Nepal 38,4% Sudan 36,8% Madagaskar 36,4% Laos 35,2% Burkina Faso 34,6% Äthiopien 34,5% Eritrea Tschad 33,9%

Keine Zusammenarbeit mit islamischen Werken Das Motto von Compassion lautet ganz bewusst „Kinder aus Armut befreien im Namen Jesu“. Das würden Muslime gar nicht verstehen, denn für sie ist Jesus nur ein Prophet, nicht aber gekreuzigt, gestorben und auferstanden, geschweige denn Gottes Sohn. Weil wir eben beides wollen – dass Menschen materiell und geistlich versorgt werden –, ist es uns unmöglich, mit nichtchristlichen Hilfsorganisationen zusammenzuarbeiten. Wir sind eben ein bewusst evangelikales Werk und arbeiten auf der theologischen Basis der Weltweiten Evangelischen Allianz.

Was tue ich gegen Armut?

T E R V I E W 27 Wer IistNfür die weltweite Armut verantwortlich?

63 % Beten 57 % Spenden 41 % Engagiere mich ehrenamtlich 40 % Kaufe fair gehandelte Produkte 10 % Ich tue nichts

56 % Ich bin für Armut mitverantwortlich

Sollte öfter über Armut gepredigt werden? 62 % Ja 14 % Nein

24 % Dritte Welt ist oft selbst schuld daran

Anfang dieses Jahres veröffentlichte das Hilfwerk Compasion eine Umfrage unter mehr als 1.000 Christen in Deutschland zum Thema Armut. Die Kästen zeigen die Antworten auf drei Fragen.

Sie sind erst vor zwei Jahren im deutschsprachigen Europa gestartet, einer Region, die von mehreren Kinderhilfswerken bestimmt wird. Haben Sie denn überhaupt einen Platz unter den Riesen gefunden? Wo wir bekanntwerden, begegnet man uns mit ganz großem Vertrauen. Allein in Deutschland haben wir bereits über 3.000 Patenschaften und einen Jahresetat von 1,5 Millionen Euro. Neben Kinderpatenschaften haben wir auch immer mehr Patenschaften von Gemeinden, die entweder einen Gesamtbetrag für unsere Arbeit geben oder in ihren Gemeinden Patenschaften ermöglichen.

Sie helfen über die Vermittlung von Patenkindern. Wie läuft das eigentlich ab? Compassion ist in 26 Ländern – vor allem den allerärmsten – tätig. Wer eine Patenschaft abschließt, für die er dann 30 Euro im Monat einsetzt, kann sowohl Alter als auch Geschlecht des Kindes sowie das Land bestimmen und sich – wenn er will – auch Kinder, die wir vorschlagen, aussuchen. Compassion vermittelt den Kontakt zum Kind durch Briefe, die von uns übersetzt werden. Denn es ist wichtig, dass dem Kind gezeigt wird, dass es jemanden in einer anderen Welt gibt, für den es wichtig ist. Umgekehrt wird der Brief des Kindes in die deutsche Sprache übersetzt. Im Übrigen fördern wir auch Besuche zu dem Kind, wenn das vom Paten gewünscht ist. Wir haben sehr positive Erfahrungen mit persönlichen Kontakten gemacht. Viele Paten kehren ganz überwältigt vom Besuch ihres Kindes zurück. Nicht nur das Patenkind wird also durch eine Patenschaft verändert, sondern auch der Pate selbst.

Wenn Kinder und Alte gemeinsam helfen

Nun gibt es sicher auch vielbeschäftigte Leute, die wollen gerne eine Patenschaft, aber denen ist es zeitlich einfach nicht möglich, Briefe zu schreiben. Sollten die dann lieber auf eine Patenschaft verzichten? Nein. Für solche Fälle haben wir Briefpaten. Ein ganzes Team von Menschen ist bereit, den Briefkontakt für die Paten zu übernehmen. So wird kein Kind gegenüber anderen benachteiligt.

b Informationen über die Armutskonferenz:

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Wie soll das aussehen? Es gibt zum Beispiel eine Gemeinde in Mainz, da zahlen die Senioren den Beitrag für das Patenkind, aber die Paten sind die Kinder des Kindergottesdienstes. Wenn dann Post vom Patenkind kommt, geht ein Kindergottesdienstkind zu dem zahlenden „Großvater“ und sagt: „Wir haben Post.“ Beide Generationen werden so miteinander verknüpft und auch das schafft Gemeinschaft in einer Gemeinde. Herzlichen Dank für das Gespräch.

P

b Compassion Deutschland, Liebigstr. 9, 35037 Marburg, Tel.: 06421-309780, Fax: 06421-3097810 E-Mail: info@compassion-de.org Büro Deutschschweiz, Gysulastrasse 21c, 5000 Aarau Tel.: 0800-784773

Christliches Gästezentrum Württemberg, Willy-SchenkStraße 9, 73527 Schwäbisch Gmünd, Tel: 07171/9707-0, Fax: 07171/9707-172, E-Mail: kontakt@schoenblick-info.de Die anderen beiden großen christlichen Kinderhilfswerke wurden vorgestellt in ideaSpektrum Nr. 7/2007 (Kindernothilfe, Duisburg) und in Nr. 46/2009 (World Vision).


Die Flut hat in Pakistan auch dieses Dorf zerstört – darunter das Haus der Familie von Zeeshan, über den in diesem Beitrag berichtet wird.

FORUM FÜR JUNGE CHRIS T EN

Hoffnung inmitten der Fluten PAKISTAN Es ist die größte Flutkatastrophe in der Geschichte des islamischen Landes: Bis zu 20 Millionen Menschen sind in Pakistan von der verheerenden Naturgewalt betroffen. Einer von ihnen ist Zeeshan. Seine Familie hat im Wasser alles verloren. Tobias-Benjamin Ottmar hat mit dem 25-jährigen Christen sprechen können. ut einen Monat ist es her, dass die Wassermassen des Monsunregens auch die Stadt Risalpur erreichten. Der Ort, in dem auch Zeeshan bis vor kurzem lebte, befindet sich etwa 45 Kilometer östlich von der Millionenstadt Peshawar entfernt. Vor etwa 30 Jahren ließen sich die Eltern von Zeeshan dort nieder, bauten sich ein kleines Häuschen. Zeeshans Vater Amin arbeitete bis zu der Flut als Sprachlehrer. Die Mutter Nusrat kümmert sich um die sechs jüngeren Geschwister des 25-Jährigen. Viel haben sie nicht zum Leben. „Ich gehöre zu einer armen Familie. In Pakistan ist das Einkommen sehr niedrig. Mein Vater verdient etwa 15.050 Rupien im Monat, das sind rund 130 Euro (ca. 170 SFr).“ Nun hat das Wasser der christlichen Familie auch noch das wenige, was sie hatten, genommen.

Schreckliche Erinnerungen „Es war einfach furchtbar“, beschreibt Zeeshan seine Eindrücke, als die Flut kam. „Ich habe nie in meinem Leben solche Wassermassen gesehen. Ich sah Menschen schreien, weil sie hungerten. Auch sah ich Leute, die ihre Familienangehörigen verloren hatten und völlig verzweifelt durch die Stadt irrten.“ Er habe zu Gott gebetet, dass er eingreifen möge, und zu ihm gefleht, dass er solch eine Katastrophe nie mehr zulassen solle. Weil die Flut das Haus der Familie völlig zerstört hat, mussten sie sich eine neue Bleibe suchen: Zeeshan kam in

einer christlichen Sprachschule in der Provinz Punjab unter, wo er seit einigen Jahren als Lehrer arbeitet. Zwar ist das Gebiet im Osten Pakistans auch von den Wasserfluten betroffen. Die Schule selbst liegt jedoch etwa 2.100 Meter hoch im Himalaya. Somit kann sich der junge Pakistani nun an einem sicheren Ort aufhalten. Der Rest der Familie befindet sich dagegen in einem Flüchtlingslager in einer Schule in Risalpur. Der Zustand dort sei kritisch: „Es gibt zu wenig zu essen. Weil zudem das Wasser verunreinigt ist und überall der Gestank von toten Tieren in der Luft hängt, werden viele krank.“ Cholera, Krätze und Hepatitis breiteten sich aus. Auch Zeeshans Familie sei von diesen Krankheiten betroffen.

Trotz Katastrophe loben sie Gott Jedes Wochenende besucht er die Eltern, Großeltern und Geschwister in dem Flüchtlingslager. „Sie beten für das Wunder, dass das Wasser bald zurückgeht und sie eine neue Bleibe finden. Der Zustand des Schulgebäudes ist nicht gut, es ist völlig überfüllt. Es könnte jederzeit einstürzen.“ Eine Alternative hat die Familie derzeit nicht. Und auch langfristig ist fraglich, ob sie sich den Wiederaufbau ihres Hauses leisten kann. Am 20. September soll die Schule wieder anfangen – dann müssen die Heimatlosen eine andere Unterkunft finden. „Wir wissen, dass Gott nichts unmöglich ist und er für uns sorgt“, sagt Zeeshan. Trotz der aussichtslosen Lage

Zeeshan fand Zuflucht in der Schule.

zweifelt der junge Christ nicht an der Liebe Gottes. „Wenn ich meine Familie am Wochenende sehe, beten wir gemeinsam und loben unseren Herrn.“ Auch andere Flüchtlinge würden mitbeten.

Wie Christen helfen Der Pakistani hofft, dass es nach der Katastrophe zu einer Erneuerung des Landes kommt. Dazu könnten das Engagement der Christen beitragen. Einige christliche Organisationen brächten Nahrung, Milch und Wasser sowie Kleidung und Medikamente zu den Flüchtlingen. „Ich glaube, dass diese Katastrophe unser Land verändern wird.“ Bei dem Erdbeben vor fünf Jahren in Nordpakistan hätten auch Christen geholfen. Daraufhin sei dort eine christliche Gemeinde entstanden. P Wer helfen möchte: Deutsche Missionsgemeinschaft, Stichwort: Fluthilfe Pakistan, Konto-Nr.: 269204, BLZ: 67292200 (Volksbank Kraichgau)

Fotos: Pakistan/privat; Fußball/istock-photo.com

G

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Fußballtickets für guten Zweck Fußballtickets kaufen und Kindern helfen – das macht eine Initiative aus Stuttgart möglich. Die Stiftung „Profifußballer helfen Kindern“ verkauft für zunächst drei Spiele der neuen Bundesligasaison bis zu 5.000 Eintrittskarten. Ein Teil des Preises (rund drei Euro pro Ticket) fließt an christliche Projekte für Kinder. Zur Wahl stehen die Partien Dortmund gegen Kaiserslautern und Hamburger SV gegen VfL Wolfsburg am 22. September sowie die Begegnung Dortmund gegen Hoffenheim am 23. Oktober. Das Angebot kostet 29 Euro pro Spiel und beinhaltet neben einer Sitzplatzkarte auch ein Deutschland-Fanpaket mit Schal, Autofahnen und einer Hawaiikette. Zu den Initiatoren der Stiftung gehören der evangelische Christ und ehemalige CoTrainer der brasilianischen Nationalmannschaft Jorginho und dessen Landsmann Bebeto. Zu den Unterstützern zählen ferner der deutsche Nationalstürmer Cacau vom VfB Stuttgart, der brasilianische Abwehrspieler Marcelo Bordon (Al-Rayyan Sport Club/Katar) sowie sein Landsmann Zé Roberto vom Hamburger SV.

b www.stars4kids.org oder 07183-932129 was läuft » was kommt » was geht ab » was läuft

Musik und Tiefgang im Spätsommer 11. bis 12.9. / Hoerstival Über 800 Besucher erwarten die Veranstalter des „Hoerstivals“ in Hoerstgen (Niederrhein). Zu dem überregional bekannten Festival lädt der Jugendkreis der Freien evangelischen Gemeinde ein. In diesem Jahr sind „Good Weather Forecast“ (Gute Wettervorhersage) aus Roth bei Nürnberg und die Rockband Verra Cruz (Großbritannien) zu Gast. Der Eintritt ist frei! b Infos: www.hoerstival.de oder 02842/41116

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Bei größeren Objekten sind bundesweite Besuchstermine möglich.

16. bis 20.9. / Next Generation Konferenz Junge Erwachsene aus der ganzen Welt treffen sich in Berlin, um sich mit den Themen Armut und soziale Ausgrenzung auseinanderzusetzen. Die Konferenz – die von der Berliner Stadtmission veranstaltet wird – richtet sich insbesondere an Sozialpädagogik-, BWL- oder Theologiestudenten. Aber auch andere Interessierte sind willkommen. Sie findet parallel zum Treffen der Weltarbeitsgemeinschaft der Stadtmissionen statt. b Infos: www.berliner-stadtmission.de oder 030-69033405

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18.9. / Legends of Rock Der CVJM, die Internetplattform sound7.de und weitere Veranstalter locken im September wieder ins Haus Ennepetal (Ruhrgebiet). Auf dem Programm des Rockfestivals stehen u. a. die US-Band „Whitecross“ sowie die Gruppe „Seventh Avenue“ aus Wolfsburg. Die Karten kosten im Vorverkauf 37 Euro. b Infos: www.legendsofrock.de oder 02332-83162

24. bis 26.9. / echt.Congress Tiefgang verspricht der Kongress des Jugendverbandes „Entschieden für Christus“ (EC) für junge Erwachsene in Kaufungen bei Kassel. Unter dem Motto „echt.hoffen – echt.handeln“ wird u. a. der Leiter der Internationalen Micha-Initiative, Joel Edwards, ermutigen, für die UN-Millenniumsziele (Verringerung der Armut, etc.) einzutreten. Mit dabei: der Evangelist Torsten Hebel, der künftige CVJM-Generalsekretär Roland Werner. P b Infos: www.ec-jugend.de oder 0561-4095103 ideaSpektrum 35.2010

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N AC H R IC H T E N

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INTERNET

INTERNET

TEILNEHMER schlüpfen in die Rolle von Abraham

MUSLIM-BRUDERSCHAFT Mehr Präsenz im Internet

Ein Online-Spiel zur Bibel kommt ins Netz. Die Vorversion von „The Bible Online“ des Spiele-Entwicklers FIAA (Siegburg bei Bonn) soll am 6. September starten. Laut Präsident Alan Kim richtet sich das Spiel an alle Altersgruppen. Die Nutzer sollen sich auf spielerische Weise der Bibel nähern. Der erste Teil des Spiels basiert auf dem 1. Buch Mose. Die Nutzer schlüpfen in die Rolle von Abraham, Isaak und Jakob und müssen verschiedene Aufträge erledigen. Wie Kim sagte, soll das Spiel bis Ende des Jahres in die meisten europäischen Sprachen übersetzt werden. Die Muttergesellschaft von FIAA ist in Südkorea beheimatet. P

Die islamistische Muslim-Bruderschaft in Ägypten hat ein eigenes soziales Netzwerk im Internet gegründet: „Ikhwanbook“ (ikhwan: Arabisch für Bruderschaft). Es soll sich nach Aussage eines Mitglieds der in Ägypten verbotenen Gruppe von weltlichen Netzwerken wie Facebook unterscheiden. So werde Homosexualität nicht positiv dargestellt. Wie die britische Rundfunkanstalt BBC berichtet, soll das Angebot dazu beitragen, die Präsenz islamischer Gruppen im Internet auszuweiten. Die Muslim-Bruderschaft hat in Ägypten etwa eine Million Mitglieder und unterhält über Sympathisanten karitative Einrichtungen wie Krankenhäuser. Nach Angaben des deutschen Verfassungsschutzes ist sie als älteste und wichtigste islamistische Organisation in über 70 Ländern präsent. Sie versuche, einen „Gottesstaat“ auf Grundlage des islamischen Religionsgesetzes – der Scharia – zu errichten. In Deutschland sei die Bruderschaft mit rund 1.900 Anhängern in verschiedenen Gruppierungen vertreten. P

Ein Spiel zur Bibel geht online

Spiel

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Islamisten mit „Facebook“

idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

4. September – 10. September

FE R NSE H E N Samstag, 4. September

Sonntag, 5. September

15.00–17.00 Albert & Andrea Frey in concert

Das Vierte 9.00–9.30 Bibelstunde mir Pastor Bayless Conley

18.45–18.50 Rentnerin Irmgard Füssel trieb die Restaurierung der Dorfkirche in Kütten (bei Halle/Saale) voran

9.30–10.00 „Gott anbeten durch Leben oder Tod“ mit Pastor Christian Wegert

Donnerstag, 9. September 9.30–10.15 Gottesdienst aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Hannover mit Pastor Hartmut Bergfeld

ERF eins 11.00–12.00 Gottesdienst aus der Evangelisch-methodistischen Kirche Dillenburg mit Pastor Jürgen Fleck 11.30–12.00 Fenster zum Sonntag: Grenzgänger

20.15–20.35 Still geboren. Eine Initiative begleitet die Eltern totgeborener Kinder 20.45–21.30 Von der Bank in den Slum. Ein Bankangestellter besucht seine ehemalige Heimat: die Philippinen

HÖRFUNK Sonntag, 5. September

Mittwoch, 8. September

BR 8.30–9.00 Evangelische Perspektiven: Evangelische Schulen im Aufwind

9.30–10.30 Evangelisch-reformierter Gottesdienst aus Steckborn im Kanton Thurgau mit Pfarrer Andreas Gäumann

8.30–9.00 Perspektiven: Vom Esel und anderen Propheten. Tiere in der Bibel neu entdeckt

SR 2 10.04–11.00 Ev. Gottesdienst zum Weltfriedenstag aus Saarbrücken mit Pfarrer Gärtner

10.05–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus Schwarzenberg (Erzgebirge) mit Pfarrer Andreas Beuchel 12.40–13.45 Musik für einen Gast. Mit Margot Käßmann

NDR Info 17.05–17.30 Pauschalreise mit Passion – Pilgerfahrt zu den Festspielen in Oberammergau SR 2 18.04–18.30 Zwischen Verfolgung und Neubeginn – Christen in Vietnam

19.42–19.58 Noch im Außendienst Donnerstag, 9. September ERF 20.00–21.00 Geschenkte Jahre. Ehepaar Uszkurat im Gespräch mit Pastor Horst Marquardt

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | Hessischer Rundkfunk (TV): 069/1555111 Kabel 1: 0180/5011150 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | NBC-Europe: 0211/9300-665 | Phoenix: 0180/28213 RBB: 030/97993-2171 | SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | Südwest: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 ZDF: 06131/702164

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DI E K LE I N E K A NZ E L

» Der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn. «

31

Samuel Moser (Belp), Präsident i. R. der Vereinigung evangelischer Freikirchen und Gemeinden der Schweiz

Paulus in seinem Brief an die Gemeinde in Rom (6,23)

Fotos: PR

Von der Sehnsucht nach Ewigkeit Auf dem Friedhof des weltbekannten Bergdorfes Zermatt steht ein schlichtes Denkmal. Es ist den Bergführern gewidmet, die Opfer ihres Berufes geworden sind. Da fallen zwei Hände auf. Die Rechte klammert sich an den harten Fels. Die Linke sucht das Seil, welches nach oben zum schmucklosen Kreuz führt. Der Spruch, der darunter steht, stimmt den Betrachter nachdenklich: Hier verloren wir das Leben; dort fanden wir es wieder: auf dem Heiligen Berg des Herrn. Das emsige Treiben im Dorf kann über die Gefahren, die von den imposanten Viertausendern und den unberechenbaren Gletschern ausgehen, nicht hinwegtäuschen. Die dauernde Bereitschaft der Rettungshelikopter erinnert unweigerlich daran, dass wir mitten im Leben vom Tode umgeben sind. Im Diesseits findet jedes Menschenleben einmal ein Ende. Und was dann? Die Frage zu verdrängen ist letztlich unmöglich, denn Gott hat jedem Menschen ein Stück Ewigkeit ins Herz gelegt (Prediger 3,11). Tief in unserer Psy-

che steckt die Sehnsucht nach Ewigkeit. Ja, die ganze Lust dieser Welt ist ein einziger Schrei nach Ewigkeit. Nun sagt uns aber die Bibel, dass das menschliche Leben zwei Ausgänge hat: entweder zur ewigen Verdammnis oder zur ewigen Herrlichkeit. Himmel oder Hölle? – das ist die Frage. Und damit verknüpft ist die drängende Frage nach Schuld und Sühne. Unser Textwort sagt es unmissverständlich: Der Sünde Lohn ist der Tod. Gemeint ist das Versinken in trostlose Namenlosigkeit, in die absolute Gottferne. Vor diesem schrecklichen Schicksal errettet allein das Vertrauen auf die Erlösung durch Jesus Christus. Die entschiedene Abwendung von den Fetischen dieser Welt und die ungeteilte Zuwendung zum Welterlöser bewirkt, dass die unbestimmte Sehnsucht nach Ewigkeit eine verheißungsvolle Perspektive erhält. Die Aussicht, einmal in der Gegenwart Gottes leben zu dürfen, bringt Ewigkeit in die Zeit. Sie diszipliniert, korrigiert, tröstet und weitet den Horizont über Tod und Grab hinaus.

Ja, auch ich abonniere Impuls-Abo 12 Ausgaben für nur Fr. 25.– Jahres-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Halbjahres-Abo für Fr. 3.01 pro Ausgabe oder Fr. 77.– pro Jahr Geschenk-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Abo 66 für Rentner nur Fr. 2.39 pro Ausgabe oder Fr. 117.– pro Jahr Studenten-Abo für nur Fr. 1.48 pro Ausgabe oder Fr. 72.50 pro Jahr (Alle Preise inkl. Portokosten. Das Abonnement ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar.)

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Einsenden an: Jordi AG - das Medienhaus, Belpbergstrasse 15, 3123 Belp Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54, E-Mail: abo@ideaschweiz.ch


PORTRÄT

Geschenktes Leben Wie in der hohen Politik: Wenn der Ehepartner eine Niere spendet. Ein Bericht von Ute Hofmann. Die Nierenspende des Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier (Berlin), für seine schwerkranke Frau Elke berührt viele Bürger. Die Operation verlief bei beiden erfolgreich. In idea berichtet die Berliner Lehrerin Ute Hofmann (51), wie sie und ihr Mann Markus (52) ihre Nierentransplantation erlebten. Meinem Mann eine Niere zu spenden, war für mich selbstverständlich. Gerade drei Jahre zuvor hatten wir bei unserer Trauung einander Liebe und Treue – auch in schweren Zeiten – versprochen. Es war morgens um 6.30 Uhr, als mein Mann Markus und ich für die Transplantation vorbereitet wurden. Am Vorabend waren wir im Nieren-Transplantationszentrum der Gießener Uniklinik angekommen, noch im Kino gewesen und hatten uns den Film „Der Untergang“ mit Bruno Ganz angesehen, viel geredet und ausführlich gebetet. Ein kleiner Abschied ohne Gewissheit, aber voller Zuversicht. Ich hatte vorher noch nie im Krankenhaus gelegen, Markus dagegen schon. Als Spenderin wurde ich zuerst narkotisiert und auf einem kalten Edelstahl OP-Tisch in den Operationssaal gerollt.

Keine sieben Jahre Wartezeit Im Frühjahr 2003 hatten die Zystennieren meines Mannes ihre Funktion unerwartet eingestellt. Der Chefarzt machte uns klar, dass Markus ohne

Dialyse – drei Mal die Woche fünf Stunden – nicht überleben würde. Markus wurde auf der Warteliste bei Euro-Transplant registriert. Dort dauert es normalerweise sechs bis sieben Jahre, bis eine Spenderniere zugeteilt werden kann. Meistens stammt sie von einem Unfallopfer. Schon beim ersten Gespräch erkundigte ich mich nach der Möglichkeit, selbst eine Niere zu spenden. Da eine Lebendspende höhere Erfolgsaussichten besitzt – sie ist für den Empfänger verträglicher –, hatten uns die Ärzte aufgrund passender Blutgruppen grünes Licht für die Nierenspende gegeben, obwohl die Gewebeübereinstimmung lediglich bei 60% lag. Ursprünglich war die Transplantation für April 2004 geplant. Wegen zweier akuter Operationen bei Markus musste sie aber auf September verschoben werden.

Ein Fleisch geworden Am 26. September 2004 war es dann endlich so weit. Gegen 15 Uhr erwachte ich aus der Narkose. Da wurde Markus in seinem Bett direkt aus dem OP kurz zu mir ins Zimmer geschoben. Wegen des geschwächten Immunsystems sind extrem strenge Hygienevorschriften einzuhalten. Aber dieses erste Wiedersehen nach sechs Stunden Operation bleibt unvergesslich. Meine Niere hatte in seinem Körper sofort „zu tropfen“ begonnen und war jetzt seine geworden. Wir dankten Gott. Dann musste Markus wieder in

Quarantäne. Erst nach drei Tagen bekamen wir ein Doppelzimmer. Ihr seid jetzt neu ein Fleisch geworden, sagte ein befreundeter Pfarrer. „Gott hat euch auch ohne eigene Kinder dieses Gemeinsame geschenkt.“ Seither nennen wir dieses Wunder unser „Kid“ (Englisch: Kidney für Niere und Kid für Kind).

Er lebt wieder beschwerdefrei Vier Wochen nach der Operation stand ich wieder vor der Klasse. Nach sechs Wochen kehrte Markus in den Büroalltag zurück. Er arbeitet wieder Vollzeit und lebt seit der Transplantation beschwerdefrei mit seinen lebensnotwendigen Medikamenten. Wegen der Infektionsgefahr meidet er Mülleimer und Gartenarbeit genauso wie Grapefruit und Sushi. Die neu geschenkte Unabhängigkeit lässt uns jeden Tag dankbar erleben und die Zukunft in Gottes Hand gelassener sehen. Durch die Nieren-Transplantation leben wir intensiver und wissen, wie kostbar das Leben ist, das Gott uns geschenkt hat. P

DAS WORT DER WOCHE » Der Geistliche mit dem silbernen Kreuz vor der Brust führt die Frauen vor das Dorf, wo sie dann niederknien und ihre Gebete gen Himmel richten. Und das Wunder geschieht. Tage später bessert sich die Lage tatsächlich. « Aus dem deutschen Monatsmagazin „View“ (Hamburg). In Russland hatte es zahlreiche Brände gegeben, bis es plötzlich regnete. Der Patriach der Russisch-Orthodoxen Kirche, Kirill, hatte zuvor alle Christen aufgerufen, um Regen zu beten. ideaSpektrum 35.2010


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