Idea Spektrum Schweiz 46*2010

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Spektrum l idea

Nr. 46

17. November 2010

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Wie viel Glaube toleriert unsere Schule?

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Seite 7: Männertag

Seite 9: Wahlkampf

Männer sollten mehr auf ihr Herz hören

Wird Thuns Regierung künftig frömmer sein?

Seite 14: Familienkonferenz

Seite 28: Ewigkeitssonntag

Christa Meves fordert eine Kulturrevolution

Mit dem Tod ist noch lange nicht alles aus

Viele Menschen kennen Jesus noch nicht!

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Der religiöse Analphabetismus in einer christlich geprägten Gesellschaft

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INSERATE

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Wertevakuum in der Schule «Darf man in der Schule glauben?» Diese Frage wurde letzte Woche an einem Podium der Vereinigten Bibelgruppen in Schule, Universität und Beruf (VBG) in Bern heiss diskutiert. Dabei taten sich grosse ideologische Gräben auf. Wünschen die einen eine Rückbesinnung auf unsere Werte und Prägungen, wollen freidenkerische Kreise einen von Religion völlig unabhängigen Ethikunterricht. Fest steht: Religiöser Unterricht gehört nicht zum aktuellen Bildungsauftrag der Schule. An den künftigen «Lehrplan 21» werden diesbezüglich grosse Anforderungen gestellt. Die Tendenz geht in Richtung eines «Unterrichts über Religion». Fachleute bestätigen, was oft vermutet wurde: Durch die Streichung des Fachs «Biblische Geschichte» entstand ein Wertevakuum. «Wir erleben nach der Homogenität eine enorme Ausweitung», bestätigt Anton Strittmatter, Leiter der Pädagogischen Arbeitsstelle beim Schweizerischen Lehrerverband. Bei der Ursachenfindung werden freikirchliche Christen, Freidenker und Islam in einem Atemzug genannt. Der «Brennpunkt» auf Seite 4 bringt eine Zusammenfassung dieser aufschlussreichen Veranstaltung. Lehrpläne sind gemäss Definition «Dokumente zur Regulierung von Unterricht, in denen Bildungsvorstellungen und Ziele des Unterrichts festgelegt werden.» Dabei wird der Lehrplan für die deutschund mehrsprachigen Kantone der Schweiz als Lehrplan 21 bezeichnet. In diesem Zusammenhang sei Frontbild: Mike Zurbrügg (Schülertreff)

auch an das Harmos-Konkordat erinnert, die «Interkantonale Vereinbarung über die Harmonisierung der obligatorischen Schule», in welchem sich die Kantone auf wichtige Eckwerte der obligatorischen Schule verständigt haben (Schuleintrittsalter, Schulpflicht, Dauer und Ziele der Bildungsstufen und deren Übergänge). Der Lehrplan 21 wurde unabhängig vom Harmos-Konkordat und zeitlich früher lanciert. Interessant ist der Begriff «Bibelgürtel von Interlaken», der am Podium an der Universität Bern gefallen ist. Offenbar werden christlich geprägte Jugendliche wahrgenommen. Dass der Wunsch, nebst der Evolutionstheorie eine Unterrichtssequenz über den biblischen Schöpfungsbericht einzubauen, gleich als «Störung des Unterrichts» bezeichnet wird, stimmt nachdenklich. Da wird Toleranz wohl unterschiedlich definiert. Die Mediatorin des Teamprojekts «Christen und Muslime im Dialog» hat sich in Bern am deutlichsten für den Religionsunterricht ausgesprochen. Eine ihrer Aussagen ist erwähnenswert: «Religion beeinflusst positiv. Sie zeigt unseren Stellenwert auf, befreit von der Ziellosigkeit und motiviert, sich für moralische Werte einzusetzen.» Sollte es dereinst ein Fach «Religion und Ethik» geben, dürften die Anliegen evangelikal geprägter Pädagogen und Schulpflichtiger nicht mehr als Störung des Unterrichts bezeichnet werden. Bis dahin aber ist noch ein weiter Weg. ThOMAs FeUz

3 biblisch Ein Lieblingsbibelwor t von gabriel häsler, Leiter der Evangelisationsplattform «Netzwerk Schweiz», Basel:

«Denn ich schäme mich des evangeliums nicht, ist es doch gottes Kraft zum heil jedem glaubenden...» (Römer 1,16) «In den Strassen Basels sind Tausende Menschen unter wegs, die berufen sind, Kinder Gottes zu werden. Doch wer erzählt ihnen dieses Versöhnungsangebot unseres Vaters, der seinen Sohn für genau diese Menschen geschickt hat? Während unseren wöchentlichen Einsätzen habe ich eines gelernt: Wir müssen uns nicht schämen für das Evangelium, denn wessen Herz es trifft, wird veränder t, und wer es im Glauben aufnimmt, wird ein Kind Gottes. Nicht weil das Evangelium logisch ist und auch nicht wegen unseren kreativen Einsatzteams, sondern weil das Evangelium Kraft zur Rettung hat. Ich will mich mit ganzem Herzen dafür einsetzen, dass möglichst viele Menschen unserer Region das Evangelium zu hören bekommen.»

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BRENNPUNKT

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Berner Podiumsgespräch der VBG zeigt Notstand beim religiösen Grundwissen auf

Wie die Glaubensfreiheit in den Lehrplan kommt Die Vereinigten Bibelgruppen in Schule, Universität, Beruf (VBG) führten in Bern ein Podiumsgespräch zum Thema «Darf man in der Schule glauben?» durch. Trotz kontroverser Diskussion scheint ein minimaler Konsens möglich: Wissen über Religion vermitteln: Ja, Bekenntnisunterricht: Nein. 70 Personen haben die Veranstaltung an der Universität Bern besucht. Für Matthias Kägi, Leiter des VBG-Bereichs Pädagogik, ist der Anlass ein Beitrag zur Diskussion über den Lehrplan 21 und zu einer Gesprächskultur, die der Religionsfreiheit dient.

Wie prägt Religion? «Das Denken kam erst nach dem Gymi», erinnerte sich Anton Strittmatter an seine Schulzeit. Er erlebte in Zug eine «völlige Einheit von Schule und Religion». Während in Daniel Kummers Schulzimmer an Weihnachten gepredigt wurde, spielte Religion in Martina Meiers Schulzeit keine grosse Rolle. Kadriye Koca-Kasan lernte Christen und Bibel in der Türkei kennen, bevor sie mit 16 Jahren in die Schweiz kam. «Ich gehöre seit jeher gern zum christlichen Glauben und habe von meinem atheistischen Biologielehrer viel gelernt», sagte Georg Schmid. Der Walliser Hans Ambühl störte sich nicht daran, dass «die Reformierten» am Samstag keinen Unterricht hatten und frei bekamen. Stellenwert steigt Der Problemkreis Religion–Schule hat in letzter Zeit an Brisanz zugenommen. Strittmatter sprach

Sie waren dabei Am Podium nahmen teil (im Bild von links): Daniel Kummer (Gymnasiallehrer, Mitarbeiter des Bereichs Pädagogik der VBG), Kadriye Koca-Kasan (Mediatorin «Christen und Muslime im Dialog»), Georg Schmid senior (Religionswissenschaftler, Evangelische Informationsstelle Kirche–Sekten–Religionen), Hans Ambühl (Generalsekretär der Schweizerischen ErziehungsdiBilder: idea/tf

«Religion beeinflusst positiv»: Podium der VBG in Bern.

Klartext: «Wir stehen vor dem Phänomen, dass uns die Bereiche Religion und Religionsgemeinschaften als Bildungsgut verloren gegangen sind.» Den Kantonen Aargau und Zürich komme im Blick auf die Bildungspolitik 21 eine gewisse Pionierrolle zu, weil sie ein obligatorisches Fach wie Religion und Ethik eingeführt hätten. «Wir gerieten aus einer Homogenität in eine enorme Ausweitung. Die anstehende Herausforderung muss ohne die Gefahr eines Verlusts unserer Werte und Prägungen gemeistert werden», ergänzt Ambühl. Kummer war der Meinung, für die meisten bestünde kein Problem. Klärungsbedarf bestehe dort, wo die Sportartikelmarke «Blessed» wegen dem glaubensmässigen Hintergrund des Chefs von einer Schule als Sponsor abgelehnt werde (siehe Seite 8). Probleme macht Meier aus, weil freikirchliche Lehrer und Schüler oft einen sachgerechten Unterricht verhindern möchten, «etwa im ‹Bibelgürtel› von Interlaken». Ihre Forderung: «Die Schule sollte über Religionsinhalte orientieren. rektorenkonferenz), Moderator Markus Häfliger (Redaktor «NZZ am Sonntag»), Anton Strittmatter (Leiter Pädagogische Arbeitsstelle Schweizerischer Lehrerverband), und Martina Meier (Gymnasiallehrerin, Initiantin der Arbeitsgruppe «Bildung und Aufklärung»). Bisher wurden an den Podien die Themen «Fromme Lehrer» und «Dar f man in der Schule glauben?» diskutiert. Weitere Veranstaltungen sind denkbar.

Sie darf aber nicht Religion im Sinne eines Bekenntnisses unterrichten.» Ein positives Bild von Religion zeichnete Koca-Kasan: «Religion beeinflusst positiv. Sie zeigt unsern Stellenwert auf, befreit von der Ziellosigkeit und motiviert, sich für moralische Werte einzusetzen.»

Viele in einer «Zwickmühle» «Es braucht eine religiöse Bildung, damit sich die Religionen gegenseitig kennenlernen», meinte Koca-Kasan. Nach Schmid sollte nur Religion unterrichten, wer wirklich Freude daran habe. Kummer plädierte ergänzend zum Recht auf religiösen Unterricht in der Bundesverfassung für einen religionsspezifischen Auftrag. Für Meier gehört «Wissen über Religion» zur Bildung, jedoch nicht im Sinne eines Bekenntnisses. Ambühl hielt fest, dass Artikel 15 der Bundesverfassung ein Recht auf religiösen Unterricht festlege, aber niemand dazu gezwungen werden darf. «Religiöser Unterricht gehört nicht zum aktuellen Bildungsauftrag der Schule», bestätigte er. Strittmatter ortete ein Dilemma: «Bildung entsteht nicht am PC. Die Seele, der Draht zum Leben und die Liebe zum Inhalt gehören dazu. Viele Lehrkräfte befinden sich zwischen dem eigenen Charisma und dem Manipulationsverbot in einer Zwickmühle.» Kummer hielt pragmatisch fest, dass sämtliche Inhalte ausgewogen vermittelt werden müssten.

Lehrer für jede Religion?

Und dann wurde die Diskussion doch noch emotional. Meier or-

tete eine «Vermischung mit Ethik und Moral» und plädierte «für einen von Religion völlig unabhängigen Ethikunterricht». Für Schmid ist massgebend, wie Religion definiert wird: «Ethik hat auch für einen Atheisten eine religiöse Basis.» Koca-Kasan beobachtet, dass Jugendliche für Religion sehr offen seien und forderte einen Religionslehrer für jede Religion. Ihre Zielvorstellung «Am Schluss sollen alle gemeinsam zu Gott beten können. Gott gleich Allah!» wurde nicht von allen unterstützt. Und auch nicht ihre Aussage: «Am Terror ist nicht der Islam schuld, sondern immer die betreffenden Gläubigen.»

Reiner Analphabetismus «Ich verstehe die Aufregung nicht ganz», meinte Ambühl überleitend. «Wer will denn bestreiten, dass wir eine christlich geprägte Gesellschaft sind? Aber selbst im katholischen Unterricht herrscht heute weitgehend blanker Analphabetismus. Es geht nun darum, weder zu verdrängen noch zu verabsolutieren.» Das Christentum solle vermittelt, aber nicht privilegiert werden, meinte Strittmatter: «Der Auftrag muss präzisiert werden. Beim sensiblen Thema der Religionen sind erfahrene Lehrpersonen gefragt.» Kummer fordert, dass Kinder «ihre religiöse Prägung gestärkt bekommen». Koca-Kasan sieht in den drei monotheistischen Religionen mehr Gemeinsamkeiten als Verschiedenheiten. Schmid schliesslich wollte eine Brücke bauen: «Der religiöse Pluralismus besteht nun mal. Könnte eine Lehrkraft nicht die eigene Religion vermitteln und gleichzeitig eine ‹zweitliebste› nennen?» Das Thema ist nicht erschöpft, auch nicht nach der angeregten Frage- und Schlussrunde mit neuen weltanschaulichen Gräben. Vielleicht könnte Schmids damaliger Biologielehrer weiterhelfen, ein radikaler und gleichzeitig toleranter Darwinist: «Lernen Sie den Stoff hier. Und glauben Sie von mir aus an einen ‹elan vital› dahinter!» THOMAS FEUZ www.evbg.ch


BRENNPUNKT

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Der Pädagoge Erich Hirzel zur Frage, wie Glaube und Lehrplan zusammenpassen

PODIUM

«Fach ‹Religion› wäre ein Fortschritt»

Sozialprofit

Die Streichung des Unterrichtsfachs «Biblische Geschichte» hat zu einem Wertevakuum geführt. Die Debatte um die Religion im Schulzimmer ist stark ideologisch geprägt. Im Rahmen der Bundesverfassung sind griffige Regelungen gefragt. Welche Erwartung haben Lehrkräfte an den Lehrplan 21?

«Spektrum»: Welche Ideologien stehen sich in der Debatte über den Lehrplan 21 gegenüber? Erich Hirzel: Einerseits die rein wissenschaftliche Ideologie, deren Erkenntnis nur auf dem (eher beschränkten) menschlichen Denkvermögen aufbaut, und andererseits eine ebenfalls wissenschaftliche Ideologie, die aber nicht ausschliesst, dass es «noch mehr» gibt. Ich finde die zweite Denkweise weniger anmassend und irgendwie hoffnungsvoller, befreiender. «Evangelikale stören den Unterricht und wollen die Schule unterwandern»: Trifft dieser Vorwurf zu? Christlich geprägte Schülerinnen und Schüler sind in der Minderheit. Sie werden sehr häufig belächelt und wagen sich kaum zu «outen». Vielmehr ist eine Unterwanderung von der esoterischen Seite her spürbar, in der Schule und auch in der Lehrerfortbildung. Esoterische Einflüsse werden kaum hinterfragt und gelten als modern und fortschrittlich. Es erstaunt, dass sie von den meisten Eltern akzeptiert werden, während biblische Inhalte als Manipulation empfunden werden. Fernöstliche Entspannungsrituale rufen weniger Widerstand hervor als etwa eine Lektion über das christliche Gebet.

Zur Person Erich Hirzel, 53, verheiratet, drei er wachsene Kinder, wohnhaft in Hindelbank BE. Sekundarlehrer (phil. II) für Physik, Mathematik, Chemie und Biologie. Mitglied der evangelisch-reformierten Landeskirche und eines freien Lehrergebetskreises.

Die Forderung, Kreationismus (Schöpfungslehre) und Evolutionstheorie gleichberechtigt zu vermitteln, stösst auf heftige Kritik. Eine Gleichwertigkeit wäre neutral und gerecht. Ich verstehe die Angst der Evolutionstheoretiker nicht. Andererseits ist es interessant, dass die Schöpfungslehre die Evolutionstheoretiker so stark beschäftigt, dass sie sich offensichtlich sehr schnell angegriffen fühlen. Bei der Podiumsdiskussion in Bern hat das verschiedentlich zu intoleranten Reaktionen und Voten geführt. Die Evolu-

spontan zusammen! Theorie ungleich Beweis: Ein wissenschaftlicher Nachweis zeichnet sich durch Reproduzierbarkeit aus. Die Entwicklung der Lebewesen ist natürlich weder reproduzierbar, noch kann sie im Modell nachgespielt werden. Die Evolution wird also immer eine Theorie und nicht ein wissenschaftlicher Nachweis bleiben.»

Wie «frei» sind die Freidenker? Ich kann mir gut vorstellen, dass sich Freidenker innerhalb ihrer Bewegung frei fühlen oder sich als frei bezeichnen. Doch ihr unerschütterlicher Glaube an die Wissenschaft ist mir etwas zu eng und auch zu hoffnungslos. Der Lehrplan 21 möchte Wissen über Religion vermitteln, aber ohne eigenes Bekenntnis. Was meinen Sie als Direktbetroffener? Das wäre an sich schon ein deutlicher Fortschritt, weil das Wissen über unsere «Religion» im Moment an den Schulen höchst selten weitergegeben wird. Die meisten Schulpflichtigen kennen die christlichen Inhalte nicht mehr. Eine Verankerung der Religion im neuen Lehrplan würde uns den Rücken stärken.

Erich Hirzel: Will das Christsein im Schulalltag vorleben.

tionstheorie bleibt eine Theorie mit wissenschaftlichem Anstrich. Sie ist aber wissenschaftlich nicht fundiert, wie folgendes Zitat einer Zellbiologin zeigt: «Die Evolutionstheorie erklärt nicht das Entstehen der ersten Zelle: Laut der Thermodynamik kann der Grad der Unordnung (Entropie) bei einer spontanen Reaktion immer nur zunehmen. Für eine Reaktion, bei der mehr Ordnung geschaffen werden soll, zum Beispiel die Bildung von Polymeren wie Proteinen oder DNA, muss Energie in einer geeigneten Form zugeführt werden. Ein zerbrochenes Glas setzt sich ja auch nicht

Wie gehen Sie persönlich mit diesem sensiblen Thema um? Ich möchte im Unterricht Christsein vorleben und auf persönliche Fragen von Schülern und Kollegen eingehen. Ich denke, dass ein Vorleben Interesse wecken kann. Ihre Erwartungen an den Lehrplan 21? Ich hoffe, dass der Lehrplan 21 von gegenseitiger Toleranz und Respekt geprägt ist und nicht von Misstrauen und Angst. Inter view: THOMAS FEUZ

Was ist der Lehrplan 21? Lehrpläne sind Dokumente zur Regulierung von Unterricht, in denen Bildungsvorstellungen und Ziele des Unterrichts festgelegt werden. Der künftigen Lehrplan für die deutsch- und mehrsprachigen Kantone der Schweiz wird als Lehrplan 21 bezeichnet.

Schon in der Sonntagsschule lernte ich: Gott schuf den Menschen als Krone der Schöpfung. Der Mensch ist also das Wertvollste in dieser Welt. Soziale Institutionen, auch Banken, Immobilienfirmen, politische Parteien und kirchliche Institutionen stellen den Leitsatz «Der Mensch steht im Mittelpunkt» über ihre Satzungen, Werbeprospekte und Grundsatzpapiere. Vielerorts wird er gelebt und nicht nur gedruckt. Wo jedoch die primären Unternehmensziele einseitig auf Expansion und Gewinnmaximierung ausgerichtet sind, müsste dann ehrlicherweise stehen: «Der Mensch ist Mittel. Punkt.» Aber Gewinnorientierung muss ja nicht zwangsläufig den Menschen aus dem Mittelpunkt drängen. Eine spannende Idee hat vor einiger Zeit das österreichische Bundesland Steiermark lanciert. Unter dem Begriff «Sozialprofit» entstand ein Konzept, das innovative Unternehmen dazu befähigen soll, soziale und gesellschaftliche Verantwortung in ihre Unternehmensstrategie zu integrieren. Sozial-Profit als erstrebenswertes Gewinnziel. Das fasziniert mich. Bisher war mir vor allem der Begriff Non-Profit geläufig. Zwar legt das Wort «nonprofit» die Vermutung nahe, dass es sich hier um Firmen und Organisationen handelt, die uneigennützig für das Gemeinwohl tätig sind und keine Gewinne erzielen. Der aus dem Englischen übernommene Begriff meint jedoch ursprünglich «not for profit». Also Unternehmungen, die nicht in erster Linie hohe Verdienste und Gewinne anstreben, jedoch durchaus gewinnorientiert arbeiten. Ob wir es je erleben werden, dass sowohl für Profit- wie auch für Non-Profitbetriebe die Gewinnorientierung mit dem Menschen als Mittelpunkt den einheitlichen Namen «Sozialprofit» hat? Schön wärs! MARIANNE STREIFF Die Autorin ist Nationalrätin der EVP und wohnt in Köniz.


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TAGESSCHAU

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JOURNAL

500 Besucher am Männer tag des Männer forums in Aarau

Reife Pastoren

Gott interessiert, was mein Herz bewegt

«Was reift, greift»: Unter diesem Motto stand die Schulungs- und Strategiekonferenz (SSK) der Pilgermission St. Chrischona vom 8. bis 11. November. «Wir scheitern nicht an schlechter Theologie, sondern weil die gute Theologie uns selbst noch nicht ergriffen hat», analysierte René Winkler, Leiter Chrischona Gemeinden Schweiz. Winkler empfahl den 300 Pastoren und Mitarbeitenden aus vier Ländern, offen zu ihren erkannten Schwächen zu stehen und nicht zu versuchen, sie zu verbergen. «Wir sollten den Deckel nicht erst öffnen, wenn der Leidensdruck zu gross ist.» Winkler wies dazu auf das Lied hin: «Wir schauen der Wahrheit ins Auge.» (fi)

Für Kultur der Hoffnung

Am letzten Samstag führte ChristNet, Forum für Soziales, Wirtschaft, Umwelt, Kultur und Entwicklung, in Bern die diesjährige Konferenz zum Thema «Politik der Hoffnung statt Politik der Angst» durch. Die Teilnehmer setzten sich mit den Angstmechanismen in Gesellschaft und Politik auseinander und stellten sich der Frage, wie diese durch die christliche Hoffnung überwunden werden könnten. In Workshops und einem Podiumsgespräch wurde die Angstthematik auf die Bereiche Geld und Wirtschaft, Staatsverständnis, Ausländer und Kriminalität sowie Umgang mit dem Islam angewendet. Das zehnjährige Bestehen wurde am Mittag mit einem «Jubelbuffet» gefeiert. (idea) – www.ChristNet.ch

Ehrenpromotion verliehen

Für ihre kritische Solidarität gegenüber der Reformierten Kirche in Ungarn während der Vorwendezeit wurde den drei Schweizer Theologen Thomas Wipf, Andreas Hess und Walter Wolf von der Universität Debrecen die Ehrenpromotion der Theologie verliehen. (idea)

Doch kein Minarett?

Gegner eines Minaretts auf der Moschee in Langenthal luden zu einem Podiumsgespräch ein. Doch weder Vertreter der islamischen Glaubensgemeinschaft noch der bernischen Baudirektion erklärten sich diskussionsbereit. Nach der Baubewilligung für das umstrittene Minarett durch den Kanton prüfen die Gegner den Gang an den Europäischen Gerichtshof. (idea) Bilder: Christian Bachmann

Wie können wir in einem auf Leistung getrimmten Umfeld ein Segen sein? Was bedeuten Leidenschaft und Lebendigkeit? Thomas Neukomm ermutigte am Männertag zum Thema «Arm oder Leuchter», auf das eigene Herz zu hören und die Sehnsucht nach Freiheit ernst zu nehmen. «Was stimmt nicht mit mir? Wa­ rum zweifle ich an mir?», fragte Thomas Neukomm, 46, früher Banker, dann Pfarrer und heute in der «Heilbar» am Samstag in Brugg engagiert. Damit sprach er eine Thematik an, die viele Män­ ner beschäftigt. «Du bist als Ori­ ginal erschaffen worden, und Gott hat für deinen Weg in die Freiheit bereits vorgesorgt.»

Mehr leisten bringt nichts

Neukomm fühlte sich früher oft arm und unzulänglich, alles an­ dere als ein Leuchter. «Der Feind klagt uns an, aber Gott macht uns keine Vorwürfe, denn durch Jesus Christus sind wir von der Sünde freigesprochen.» Die Welt verstehe unter Leben, dank unserer guten Ausbildung etwas bewirken zu können. Der Turmbau zu Babel sei ein gutes Beispiel dafür und illustriere den Leistungsgedanken. Es sei wichtig, Gaben und Talente als Geschenk Gottes anzusehen, und nicht auf eine Ausbildung zu vertrauen: «Was ich bin und habe, genügt Gott. Er verlangt nichts, was ich nicht geben kann.»

Leidenschaft spendet Leben

Über die Freude am Mannsein

Experimentierfreudig: Matthias Eckardt (mit rotem Gilet) und seine Band schrieben ein eigenes Tagungslied für den Männertag.

und an der Geschlechtlichkeit sprach Neukomms Frau Made­ leine: «Leidenschaft ist eine Eigen­ schaft Gottes. Er will, dass ich mit meinem Körper real empfinden kann, was Leidenschaft ist. Da­ rum ging er ein Risiko ein und schuf die Sexualität.» Wenn ein Mann leidenschaftlich lebe, sei das Leben spendend. Leidenschaft bedeute, anderen zu helfen, in ihre Berufung zu finden. Madeleine Neukomm fragte: «Empfindest du nur dann Leidenschaft, wenn du irgendwo der Beste bist? Es ist unsere Berufung, Gott zu wider­ spiegeln. Leidenschaft lässt uns Neues erschaffen.»

Freude und Frust

Das Nachmittagsprogramm er­ öffnete eine Szene, die wohl manchem Mann vertraut ist: Ein Mann sitzt am Schreibtisch in

Vom Getriebensein zum Gottvertrauen Hanspeter Hafner, 50, aus Buchs AG, Facility Manager bei der Credit Suisse, verheiratet, vier Kinder, erzählte über seinen Veränderungsprozess: «Ich funktionierte auf der Leistungsschiene und war stets getrieben, alles per fekt zu machen. Als ich nach einem internen Wechsel im Geschäft immer stärker an meine Grenzen stiess, begann ich endlich, Gott in berufliche Angelegenheiten einzubeziehen. Mit Hilfe meines Mentors

erkannte ich die Ursachen für mein Getriebensein: Minder wert und Anerkennungsstreben. Ich lernte, dass ich Gott vertrauen kann und dass er mich versorgt. Mehr und mehr erlebe ich neue Freiheiten, kann authentischer leben und dabei auf mein Herz hören. Meine Identität ist in Gott, und ich weiss, dass mir nichts mangeln wird, weil der Herr mein Hirte ist. Ich kann transparenter leben, meinen Weg mit Gott konsequent gehen und so ein Leuchter sein.»

seinem Büro, freut sich am Tee. Dann kommt der Chef, ärgerlich. Der Mann rechtfertigt sich. Dann wieder der Chef, diesmal tobend. Frust und Resignation. Schliess­ lich ein Telefonanruf von Freund Mike. Gebet und Trost. Und noch­ mals der Chef, nun rasend: Der beste Kunde habe den neuen Ver­ trag abgelehnt, die Firmenexistenz sei bedroht. Der Mann weint. Alles seine Schuld. Und das nur, weil er den Vertrag nicht gemäss Firmen­ vorgaben erstellt hat... Das Anspiel dürfte manchem Zuschauer unter die Haut gefahren sein.

Gott sucht Söhne

«Worüber spricht Gott mit mir? Welches Thema ist dran?», fragte Thomas Neukomm. Gewisse Re­ geln einzuhalten und die Weisun­ gen Gottes zu beachten, sei sehr wichtig. Thema sei, was mein Herz bewege – der Ärger mit dem Chef, der feine Tee. «Gott sucht mein Herz und nicht meine Leistung. Er sucht Söhne und keine Hilfsarbeiter.» Unsere tiefsten Bedürfnisse seien grundsätzlich gut, weil sie Gottes Willen entsprächen. Gott suche Wildheit und Ehrlichkeit und sei gnädig, auch wenn wir über die Schnur hauen würden. Neukomm schloss: «Wir Männer brauchen Freunde, die wissen, dass wir in Got­ tes Bild erschaffen sind. Und die uns genug lieben, um ernsthaft an unse­ rem Weg Anteil zu nehmen.» CHRISTIAN BACHMANN www.maenner forum.ch


TAGESSCHAU

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Bieler Schulleitung macht Schülern einen Strich durch die Rechnung

«Blessed» als Schulparty-Sponsor nicht erwünscht Der Kleiderhersteller «Blessed» bot sich an, ein Jugendprojekt an einem Bieler Gymnasium zu sponsern. «Unmöglich», hiess es von der Schulleitung. Sie will nicht mit einer christlichen Organisation in Zusammenhang gebracht werden. Bei Simon Georg stiessen die Schüler auf offene Türen. Sie waren auf der Suche nach Sponsoren für ihre Schulparty, die sie im Rahmen einer Projektarbeit im Fach Wirtschaft und Recht organisieren sollen. Der «Blessed»Gründer fand das Projekt «eine coole Sache» und war bereit, die Schüler als Hauptsponsor zu unterstützen. Dabei versprach er ihnen nicht nur Geld, sondern half auch bei der Planung mit. Er vermittelte einen DJ und eine Tanzgruppe zu Extra-Konditionen und bot an, die Partycrew einzukleiden. Er stellte zudem in Aussicht, dass mit der Werbung auf der «Blessed»-Webseite und auf Facebook 200 bis 300 zusätzliche Leute kommen würden.

«Ich kann diesen Entscheid nicht verstehen. Sie konnte mir nicht mal genaue Gründe nennen.» Georg betont, «Blessed» sei zwar auf christlichen Werten aufgebaut. «Von unserer Seite finden aber keine missionarischen oder religiösen Aktivitäten an Events statt. Auch an der Schulparty waren wir ausschliesslich als Markensponsor vorgesehen.» Sie hätten für die Organisation der Party keinerlei Auflagen gehabt, sagte der beteiligte Schüler Kerim Chaibi gegenüber Blick.ch. «Und jetzt heisst es plötzlich: ‹Sucht euch einen neuen Sponsor!›. Uns regt das mächtig auf!»

Gegen die Verfassung?

Aufgeregt haben sich auch andere, die von der Geschichte erfahren haben. In einem Artikel, der auf Blick.ch erschien, kommt auch Rektor Leonhard Cadetg zu Wort: «Wir sind eine laizistische

Schule und wollen nichts mit einer religiösen Verbindung zu tun haben, egal welcher Art. Basta.» Seinen Entscheid begründet der Rektor mit dem Berner Verfassungsartikel: «Der Unterricht ist konfessionell und politisch neutral.» Der Rektor: «Die Veranstaltung wurde auf blessed.ch in Kontext von religiösen Events – beispielsweise ‹PraiseCamp› und ‹Worship and Ride› – beworben. Auch die übrigen Informationen dort lassen keinen Zweifel aufkommen, dass religiöse Aktivitäten und Kontakte gesucht und gefördert werden. Da das Sponsoring über finanzielle Aspekte hinausging und der Anlass aus dem Unterricht heraus entwickelt wurde, verletzt dies aus meiner Sicht die Verfassung.»

Bibelgruppe toleriert

Cadetg betont: «Er ist nicht gegen eine Religionsgemeinschaft,

Keinerlei Auflagen

Dann erhielt Simon Georg einen Anruf von der zuständigen Lehrerin. «Sie teilte mir mit, dass die Schulleitung beschlossen habe, keinen Sponsor mir religiösem Hintergrund zu tolerieren.» Der Geschäftsführer war geschockt.

Am Seelandgymnasium Biel gibt es keinen christlichen Sponsor.

schon gar nicht gegen die christlichen Kirchen gerichtet. Ich bin selbst Mitglied einer Landeskirche und gläubiger Christ.» Als Rektor müsse er aber dafür sorgen, dass die Schule freie Bildung für alle möglich mache. «Religiöse Aktivitäten haben im Unterricht nichts zu suchen. Anders verhält es sich mit freiwilligen Gruppen an der Schule, etwa unserer Bibelgruppe.» Sie geniesse seinen persönlichen Schutz, was Yael Jenni, Leiterin der Bibelgruppe, bestätigt.

Enttäuscht von Evangelikalen

Im Gespräch erklärt der Rektor: «Ich bin enttäuscht, wie hart mich evangelikale Kreise angegriffen haben. Im ‹Blick› wird behauptet, ein Gespräch sei nicht möglich gewesen. Das stimmt nicht. Ich bin sicher, wir hätten mit ‹Blessed› eine Lösung gefunden.» Doch niemand habe mit ihm das Gespräch gesucht. Simon Georg sah keine Möglichkeit dazu: «Die Aussage der Lehrerin war klar. Das klang für mich definitiv und nicht nach Gesprächsbereitschaft.» Für die Schulparty wurde inzwischen eine neue Lösung gefunden, wie Kerim Chaibi erzählt. Nach einer klärenden Diskussion in einer Schulstunde könne er nun die Entscheidung der Schulleitung nachvollziehen. STEFANIE NIEDERHÄUSER

Tagung der AGiK-Vollzeiter zur Ausländer-Mission in der Schweiz

Zuerst den Menschen sehen, nicht den Ausländer Die Ausländer-Mission ist in evangelikalen Ausbildungsstätten und Gemeinden noch kein grosses Thema. Das zeigte sich an einer Tagung der Arbeitsgemeinschaft für interkulturelle Zusammenarbeit (AGiK) in Zürich. In der AGiK finden sich Schweizer und Ausländer zusammen, die das Evangelium von Jesus Christus allen Menschen in unserem Land zugänglich machen wollen. Die Tagung in Zürich richtete sich an alle, die in der Bild: Christian Kleis

Mission unter fremdsprachigen Zuwanderern voll- oder teilzeitlich tätig sind. Peter Gloor, Regionalleiter West der Chrischona-Gemeinden, führte ins Thema ein. Ausländer-Mission sei bestenfalls ein Anliegen von Spezialisten. In evangelikalen Ausbildungsstätten und Gemeinden spüre man wenig von einer Vision. Die Anwesenheit von beziehungsorientierten Ausländern störe selbstzufriedene Gemeinden. Um eine Vision umzusetzen, sei es wichtig, kleine Schritte zu unternehmen. Etliche Organisationen könnten

sprachgewandte Referenten und erfahrene Helfer zur Verfügung stellen.

Beziehungen pflegen

In Arbeitsgruppen wurden Erfahrungen ausgetauscht. Das Fazit: Wir müssen dazulernen in der Pflege zwischenmenschlicher Beziehungen und besonders in der Gastfreundschaft. Wir müssen den Menschen sehen, nicht den Ausländer, müssen unterscheiden zwischen politischen Lösungen und menschlichen Beziehungen. Positive Begegnungen bei inter-

kulturellen Festen befreien von Berührungsängsten. Die Predigt ist gefordert, biblische Anweisungen bekannt zu machen und neo-nationalistischen Tendenzen entgegen zu treten. Vorstandsmitglied Johannes Müller berichtete vom Kongress für Weltevangelisation. Er plädiert für interkulturelles Bibellesen, die Bekämpfung «biblischer Armut» und biblische Antworten auf Europas Geisteshaltungen. WALTER DONZE www.agik.ch


TAGESSCHAU

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EVP, EDU und CVP kämpfen bei den Wahlen vom 28. November gemeinsam

ÄXGÜSI

Wird die Thuner Regierung frömmer?

Per Inserat Kommet her, alle ihr Banker, Ingenieure, Journalisten, Juristen, die ihr mühselig und beladen seid, im Kloster werdet ihr Ruhe finden! Nicht ganz so, aber ähnlich, lautete das Inserat, das vor einigen Tagen im Stellenanzeiger erschienen ist. Ich habe nicht schlecht gestaunt: Der überalterte Kapuzinerorden sucht Nachwuchs per Inserat!

16,7 Prozent der Stimmen braucht es, um einen Sitz in der Thuner Regierung zu gewinnen. Erstmals streben EVP, EDU und CVP dieses Ziel gemeinsam an. Sie sind nicht chancenlos, wenn die fromme Wählerschaft mitspielt. Alle drei Parteien kandidieren auch für das Stadtpräsidium. Was regional bei den Grossratswahlen erfolgreich erprobt wurde, wird nun auch auf lokaler Ebene praktiziert: EVP, EDU und CVP verbinden ihre Listen bei den Proporzwahlen in den Thuner Gemeinderat (Exekutive) und in den Stadtrat (Legislative). Mit dieser politischen Allianz wollen sie gut 16 Prozent der Stimmen gewinnen und in die fünfköpfige Stadtregierung einziehen. Sie verstehen ihre Verbindung auch als «Ausdruck eines gemeinsamen Verständnisses wertorientierter Politik». Die bisherige Zusammensetzung der Regierung: 2 SP, je 1 SVP, FDP und BDP (früher auch SVP). SP und SVP verzeichnen einen Rücktritt. Bei der SP geht der langjährige Stadtpräsident Hans-Ueli von Allmen. EVP (6,4 Prozent), EDU (5,5) und CVP (5,2) holten bei den letzten Parlamentswahlen zusammen gut 17 Prozent der Stimmen. Ihre Chancen sind also intakt.

Sechs wollen «Stapi» werden

EVP, EDU und CVP unterstreichen ihre Ambitionen, indem sie alle auch einen Kandidaten für

Was glauben sie? Auf Donnerstag, 18. November, 20.15 Uhr, lädt die Evangelische Allianz Region Thun die sechs Kandidierenden für das Stadtpräsidium zu einem Podium ins Reformierte Kirchgemeindehaus ein. Sie werden hier speziell gefragt, wie sie es mit der Religion halten und welche christlichen Werte bei ihrer politischen Arbeit von Bedeutung sind. Die Evangelische Allianz Region Thun verbindet 30 evangelische Kirchen und Werke. Ihre Gottesdienste werden von über 3000 Personen besucht. Etwa die Hälfte ist in der Stadt Thun wahlberechtigt.

Kandidieren als «Stapi»: David Külling (EDU, links), Hans Kipfer (EVP).

das Stadtpräsidium stellen. Doch kandidieren auch prominente Vertreter von SVP (Raphael Lanz), SP (Peter Siegenthaler) und BDP (Ursula Haller). Ein «Stapi» muss aber auch in den Gemeinderat gewählt werden.

Solidarität ausleben

Für die CVP kandidiert der 50-jährige Geschäftsführer Konrad Hädener (Motto: «Thun braucht Teamplayer»). Die EDU riskierts mit dem 44-jährigen Naturwissenschafter David Külling («Mutig, lösungsstark, verwaltungserfahren»). Und die EVP erhebt den 44-jährigen Grossrat und Restaurant-Hotelier Hans Kipfer auf den Schild («Unternehmerisch denken heisst sozial handeln»). Kipfers Ziel: «Ich möchte auf der Basis der christlichen Werte ein verbindendes Element zwischen den einzelnen Bevölkerungsschichten sein und Solidarität bewusst ausleben. Vermehrt möchte ich auch Genügsamkeit propagieren.» Kipfer rechnet sich für den Gemeinderat «sehr gute Chancen» aus. Bei der «Stapi»-Wahl erhofft er sich eine gute Ausgangslage für einen zweiten Wahlgang. Und die Ziele von EDU-Kandidat David Külling: «Als Christ stehe ich für mehr Ehrlichkeit und Transparenz ein. Wir sollten auch mehr Bescheidenheit üben und weniger auf Kosten kommender Generationen investieren.» Külling stellt fest, dass er als Aussenseiter unbelastet antreten könne. Mit seiner breiten Ausbildung und seiner langjährigen Erfahrung als Verwaltungsfachmann rechnet er doch damit, «punkten zu können». Schafft Hans Kipfer als Frontmann auf der Liste der EVP, der stärksten der drei Partner also,

den Sprung in die Regierung? Ernsthafte Konkurrenz könnte ihm von Marc Jost erwachsen (Motto: «Fair und konsequent»). Zwar nur auf dem zweiten Platz der EVP-Liste aufgeführt, verfügt der 36-jährige Geschäftsführer eines Hilfswerkverbandes als engagierter Grossrat und vor allem als Kandidat bei den letzten Wahlen in die Berner Regierung über eine grosse Bekanntheit. Jost sagt klar, dass er als Sozialvorsteher einiges bewegen möchte: «Als Pfarrer hatte ich einen grossen Einblick in diesen Bereich. Ich kenne die Nöte der Schwächsten und möchte dazu beitragen, dass sie echte Hilfe bekommen, ohne in eine dauerhafte Abhängigkeit des Staates zu gelangen.»

Christen mobilisieren

Ob im traditionell frommen Thun erstmals ein Frommer in der Stadtregierung sitzt, hängt wesentlich von den Frommen selber ab. 1500 Stadt-Thuner besuchen eine der Gemeinden aus dem Raum der Evangelischen Allianz. Das sind 8 Prozent der Wahlberechtigten. Das Doppelte brauchts für einen Sitz. Kipfer und Külling schreiben in einem Wahlaufruf an die Christen: «Unser Ziel: Einen Vertreter der Christen in der Thuner Regierung. Um diese historische Chance zu packen, sind wir unbedingt auf Ihre Unterstützung angewiesen!» Im 40-köpfigen Stadtrat sind EVP und EDU mit je zwei Sitzen vertreten. Ihre bisherigen Vertreter Jürg Dallenbach und Jonas Baumann (EVP) sowie David Külling und Markus Bieri (EDU) kandidieren wieder. Beide Parteien wollen einen Sitz mehr gewinnen. ANDREA VONLANTHEN

Meine Verwirrung geht in alle Himmelsrichtungen: Suchen die betagten Mönche Gratisarbeitskräfte, die sie pflegen und versorgen? Warum denn solch unpassende Berufsgattungen? Dann müssten doch schon eher Männer aus sozialen, medizinischen und handwerklichen Berufen her. Angeblich werden auch an diese Adressaten noch Inserate folgen. Warten wirs ab. Bringt es so ein Inserat überhaupt? Ich vermute, dass sich höchstens vom Leben enttäuschte, in Krisen steckende Männer melden, die einfach nur weg wollen. Für sie kann ein Leben in Frieden bei Speis, Trank und Gebet durchaus verlockend sein. Doch würden solche Bewerber dem Anspruch der alternden Mönche gerecht? Wohl kaum. Und überhaupt, wer lebenslänglich ins Kloster geht, braucht doch eine echte Berufung, die jeder Verlockung widerstehen kann! Gibt es Berufung per Inserat? Ich stelle mir das anders vor. Grundsätzlich verstehe ich ja, dass die Kapuziner in ihrer Not zum letzten Mittel greifen. Wie sonst wollen sie ihre Zielgruppe erreichen? Mit Bedenken schaue ich in die Zukunft. Denn Prediger und Pastor ist auch in unseren Kreisen kein Traumberuf mehr. Die Probleme dieser Berufenen sind meist grösser als die Anerkennung. Doch ich lege meine Bedenken beiseite und vertraue darauf, dass Gottes Wege für eine echte Berufung vielfältig sind. Und dass auch der Weg via Inserat nicht ausgeschlossen ist. ESTHER REUTIMANN Die Autorin leitet Fundraising und Öffentlichkeitsarbeit der QuellenhofStiftung und wohnt in Winterthur.


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Bildungsnotstand an der Volksschule Um dem Lehrermangel entgegenzuwirken und den Beruf wieder attraktiver zu machen, mag es richtig sein, das Pensum des Lehrers zu reduzieren und den Lohn anzupassen. Diese «Pflästerlipolitik» wird das Problem aber sicher nicht lösen. Einige Anstösse zum Thema: 1. Vom Wissenden zum Trainer: Eine Lehrperson auf der Volksschulstufe muss sich immer mehr auch als «Mannschaftstrainer» verstehen. Lehrpersonen, die in der Pfadi oder in einem Sportclub geleitet haben, sind in der Regel gut vorbereitet. Ein erster Schritt wäre, erfolgreiche Trainer aus dem Sport wie Hitzfeld, Krüger oder Gross als Gastdozenten an den Pädagogischen Hochschulen zu engagieren. Das Prinzip aus der Sportwelt «Hervorragende Leistung wird belohnt» würde auch Lehrpersonen motivieren und bestätigen. 2. Stärkung der Klassenlehrperson: Mit der Forderung nach Stärkung des Klassenlehrerprinzips trifft die SVP in ihrem «Lehrplan» den Nagel auf den Kopf. Ein Klassenleh-

Fremd als Schweizer «idea Spektrum» Nr. 44 – Podium: «Sündenböcke» von Eric Nussbaumer Herr Nationalrat Nussbaumer, ich las Ihre Ansichten zur EU-Abstinenz der Schweiz und wunder te mich, dass Sie als Mitglied der Evangelisch-methodistischen Kirche und somit als Christ so blauäugig der EU ver trauen. Sie studier ten in den USA etwas Theologie. Ich nehme an, dass Sie deshalb den Traum des Nebukadnezars kennen, nachdem das wiederauferstandene Römische Reich der EU entsprechen kann. Der Grundstein des «neuen Europa» wurde im Capitol zu Rom, wo einst Marc Aurel herrschte, gelegt. Die EU besteht aus Eisen (Macht, die nicht demokratisch aufgebaut ist) und Ton (Vielvölkerstaat mit verschiedenen Sprachen und Kulturen). Zudem anerkennt sie Gott nicht als höchste Instanz, und somit wird sie kaum seinen Segen erhalten. Ein Parlament mit 736 Abgeordneten aus verschiedenen Kulturen kann kaum effizient arbeiten. Mit einem Ausländeranteil von mehr als 20 Prozent sind wir europäische Spitze. Ich fühle mich bereits jetzt fremd als Schweizer in städtischen Verhältnissen. Frauen ohne Kopftuch sind offen, solche mit Kopftuch kaum ansprechbar. Im

rer mit einem grossen Pensum an der gleichen Klasse ist im Gegensatz zum Fachlehrer auf «seine» Klasse ausgerichtet, kennt seine Pappenheimer und ihre Eltern. Richtig angewandte Autorität im Schulzimmer hat zur Folge, dass die Kinder wissen, dass die Lehrperson es gut mit ihnen meint. Diese Autorität kann man sich nicht selber nehmen. Schüler und Eltern machen eine Lehrperson dazu, indem sie ihr Vertrauen schenken und sich die Eltern hinter den Lehrer stellen. 3. Bildung und Erziehung gehören zusammen. In der englischen Sprache wird Bildung und Erziehung in dem einen Wort «education» zusammengefasst. Die Veränderung der Familienstruktur macht die Lehrperson auch zur Erziehungsperson. Junge Lehrpersonen stossen hier an Grenzen. Das Coaching durch lebenserfahrene Kollegen wird immer wichtiger. Auf dem Hintergrund dieser Entwicklungen sollte die Möglichkeit – nicht nur bei akutem Lehrermangel – ausgebaut werden, dass sich pädagogisch begabte BerufsVergleich zu den übrigen europäischen Staaten leben wir sehr gut. Auch für die Armen wird gesorgt. Leider führen bei der SP-Prominenz nur wenige ein vorbildliches Leben (Scheidungen usw.). Der SP-Par teitag in Lausanne ar tete gar aus. Wer weiss, vielleicht war das ein Fingerzeig Gottes. DÖLF Meier, Wermatswil

Klischees über China «idea Spektrum» Nr. 42-44 – Absenz der chinesischen Delegation am Kongress für Weltevangelisation So sehr ich es bedaure, dass die Teilnehmer aus der Volksrepublik China nicht nach Kapstadt ausreisen dur ften, so erschüttert bin ich auch über das Klischee, das bei uns im Westen von China und dessen Verhältnis zu registrierten Kirchen/Hausgemeinden/Kommunistischen Behörden penetrant hochgehalten wird. Ich war zur fraglichen Zeit selber in China und habe die Geschichte aus einer andern Perspektive erlebt. Ich warte noch auf zusätzliche Fakten zu den Hintergründen. Aber egal, was in China tatsächlich passiert ist: Ein «Porträt» wie jenes in «idea Spektrum» Nr. 44 (Seite 28) kann nur schaden. Die «alte» Wahrnehmung vieler Evangelikaler im Wes-

leute zum Lehrerberuf umschulen lassen könnten. 4. Das Evangelium ist durchtränkt von Pädagogik und misst der Förderung von Menschen eine grosse Bedeutung bei. Jesus investierte ganze drei Jahre vorwiegende in seine Weggefährten. Christen, die heute im Lehrerberuf stehen oder diesen erlernen, können aus dieser Quelle schöpfen. Dabei geht es weniger um die Frage nach Bekenntnissen und Ritualen im Unterricht. Den Unterschied und einen konstruktiven Beitrag für unser Schulsystem leisten wir, wenn wir wissen, wer wir sind, wenn wir die Kinder täglich mit den inneren Augen sehen wie Jesus: Jesus sah Nathanael kommen und sagt von ihm: «Siehe, ein rechter Israelit, in dem kein Falsch ist.» (Johannes 1,47) DAViD sCHneiDer Der Autor ist Geschäftsleiter der Stiftung SalZH (Schulalternative Zürich), FDP-Gemeinderat und Präsident der Evangelischen Allianz Winterthur.

ten wird zementiert, und gleichzeitig bestätigen wir jene der chinesischen Behörden, dass wir ihnen feindlich gesinnt sind. Und das Schlimmste: Wir vereiteln die intensiven Bemühungen von chinesischen Christen um die Rechte der Christen und die Zuschüttung des Grabens zwischen Hauskirchen und registrierten Kirchen – zwei Gruppierungen, die beide in ihren Reihen treue und hingebungsvolle Nachfolger Jesu sowie auch fragwürdige Strömungen kennen. MArTin VOegeLin, Rickenbach Sulz

Nötiges Gegensteuer «idea Spektrum» Nr. 45 – «Ist die Tat so wichtig wie das Wort?» Viele Missionsgesellschaften haben längst erkannt: Soziales lässt sich besser verkaufen. Auch bei Christen. So ergab sich in den letzten Jahren – zumindest äusserlich – eine Schwerpunktverlagerung von der Verbreitung der Retterbotschaft zum sozialem Engagement. Rolf Scheffbuch gibt nun Gegensteuer zu diesem bedenklichen Trend. Sein Ar tikel rückt ihn zurecht. Es bleibt zu hoffen, dass er von Missionsgesellschaften wie auch von einzelnen Christen gehör t wird. Gerade jetzt in der Vor weihnachtszeit. OLiVer LUTZ, Oetwil am See

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Meine Identität als Jugendleiter «Bist du ein Leitender, weil du einfach so mitmachst oder bist du ein Leiter, weil du dazu berufen bist und aus dieser Kraft heraus lebst?» Dieser Frage stellten sich 330 junge Leiter am Kongress «newleaders.ch» auf st. Chrischona. Detlef Kühlein, deutscher Bildungsreferent und Gründer von bibletunes.de, forderte die jungen Leiter heraus, die Gelassenheit Gottes zu entdecken. Er hat die Welt in sechs Tagen erschaffen, obwohl er es in einem Augenblick hätte tun können. Selbst Jesus hat sich Zeit genommen, um die Blumen am Wegrand zu betrachten und über Gottes Fürsorge zu sprechen (Matthäus 6,28). «Gott kümmert sich – aber wir haben eine Entscheidung zu treffen: Ich bin gelassen, weil ich dir, Gott, alles überlasse, und mich um deine Anliegen kümmere.»

Teams neu beleben

Der Jugendleiterkongress «newleaders.ch» findet jährlich im November statt. Das Wochenende eignet sich für Teams aus der Teenie- und Jugendarbeit. Es wird von den sechs Trägerverbänden Besj, Chrischona, FEG, Jugendallianz, VFMG, Youngleaders.ch und Youthplus angeboten. Matthias Kuhn vom «Aussendungshaus.ch» forderte heraus, auch in kleinen Diensten, in die Gott uns gestellt hat, treu zu sein. Jesus richtet unsern Blick aufs Wesentliche aus: «Es geht eigentlich um mich, um ein Zusammen-Sein mit mir.» Um dieses Sein mit Jesus zu prüfen, könne man sich fragen: «Wie bete ich und wie lese ich die Bibel, wenn in den nächsten drei Tagen kein Dienst ansteht? Ist Jesus vielleicht als Mittel zum Zweck degradiert worden?» Es gehe wirklich um Jesus, auch in der Zusammenarbeit als Team. Indem Gott und seinem Geist ganz praktisch Raum gegeben werde in der Planung, würden Teams neu belebt. Und wenn man den Geist einlade, die Führung zu übernehmen, gehe es ums feste Vertrauen, dass er auch wirklich führt. DeBOrAH VAssen


PUBLIREPORTAGE

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Frauen- und Kinderhandel – ein grausames Verbrechen Noch nie gab es so viele versklavte Menschen wie in der heutigen Zeit. Frauen und Kinder aus Ost- und Drittweltländern sind besonders gefährdet. Die UNO gibt als offizielle Zahl 2,4 Millionen Menschen an, die jährlich neu in den Handel kommen. Davon sind 80% Frauen und Kinder; sie landen meist im Sexhandel und in der Pornographie, einem extrem schnell wachsenden Milliardengeschäft.

stellt oder in Bordelle verkauft. Das Vorgehen der Händler ist oft unglaublich brutal: Frauen werden systematisch geschlagen, gequält, gefoltert und vergewaltigt. Dabei werden sie gefilmt und die Pornofilme im Internet verkauft. Bei einigen Frauen, die schwanger geworden sind, haben die Zuhälter mit Fusstritten in den Bauch Fehlgeburten herbeigeführt. Manche der Frauen sind erst 16 Jahre alt!

Die Sex- und Pornokonsumenten kommen vorwiegend aus westlichen Ländern. Der Missbrauch ist oft nur einen Mausklick entfernt.

Pornokonsum fördert den Frauenhandel Die Auswirkungen sind auch für die Konsumenten verheerend: Der Pornokonsum macht Beziehungen kaputt, lähmt das Glaubensleben und kann sich bis zur Sucht steigern. Studien zeigen, dass Jugendliche zwischen 8 und 17 Jahren am stärksten gefährdet sind.

Frauenhandel – auch in der Schweiz? Aktuell geht das Bundesamt für Polizei von 3000 Frauen aus, die jährlich in die Schweiz gebracht werden. Der Frauenhandel aus östlichen Ländern hat bei uns stark zugenommen. Die Zuhälter locken junge Frauen mit falschen Versprechen in die Schweiz. Kaum hier, werden sie auf den Strassenstrich ge-

Alarmierend ist, dass zunehmend Christen und auch Frauen Pornos konsumieren. Was die Konsumenten nicht wissen: Mit ihrem Pornokonsum fördern sie den Frauen- und Kinderhandel!

Fachtagung Die Christliche Ostmission kämpft seit Jahren gegen den Frauen- und Kinderhandel. Am 19. März 2011 veranstaltet sie eine Fachtagung «Pornographie», an der Zusammenhänge zwischen Pornokonsum und Frauenhandel beleuchtet werden. Fachpersonen werden auf verschiedene Seiten des Themas eingehen und Handlungsmöglichkeiten aufzeigen.

corbisimages.com

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PUBLIREPORTAGE

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FACHTAGUNG

PORNOGRAPHIE Samstag, 19. März 2011 EGW/ Stadtmission Bern-Zentrum, Nägeligasse 9, 3011 Bern

Auswirkungen und Folgen des Pornographiekonsums und Zusammenhänge mit dem Frauen- und Kinderhandel. Handlungsmöglichkeiten aus christlicher Sicht

Kinderhandel – Satara* wurde in Nepal in die Falle gelockt Satara erzählt bei einem Nepalbesuch ihre Geschichte. Sie wurde als 10-Jährige nach Kathmandu zu einer Verwandten gebracht, die schwanger war. Satara sollte ihr im Restaurant helfen. Nach drei Tagen kam eine Frau ins Restaurant und lockte Satara unter falschen Versprechen in ein Bordell. Gutgläubig und völlig ahnungslos ging Satara mit ihr. Kaum dort, musste sie täglich acht bis zehn Männer sexuell bedienen. Wenn sie nicht gehorchte, wurde sie geschlagen und misshandelt. Bereits nach zwei Wochen wurde sie von der Polizei in einer Razzia befreit und in unser Projekt gebracht. Heute ist Satara 15-jährig und dabei, die Grundschule nachzuholen. Sie möchte später einen Beruf erlernen. Glücklicherweise ist sie nicht an Aids erkrankt, hat aber psychische Probleme, obwohl sie wie ein fröhliches Mädchen wirkt. Das Ziel ist, dass sie ihr Leben einmal selber meistern kann. Mädchen wie Satara brauchen oft Jahre, bis sie soweit sind. Nicht alle Geschichten verlaufen so wie die von Satara – die meisten Mädchen verschwinden für immer. Gehandelte Kinder werden im Durchschnitt nicht älter als 21-jährig. * Name aus Sicherheitsgründen geändert

Anmelden unter: Christliche Ostmission, Bodengasse 14, 3076 Worb Tel. 031 838 12 12, Fax 031 839 63 44, www.ostmission.ch mail@ostmission.ch, PC 30-6880-4

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GESELLSCHAFT

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Familienkonferenz von «Zukunft Schweiz» mit namhaften Referenten in Olten

Christa Meves fordert christliche Kulturrevolution «Unsere Gesellschaft ist in existenzieller Gefahr.» Die Analysen und Folgerungen der Familienkonferenz von «Zukunft Schweiz» liessen an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Die Referenten beschrieben Szenarien einer systematischen Gesellschaftszerstörung. «Die Leute haben begriffen, dass niemand ungestraft die Natur zerstört», erklärte Pfarrer Hansjürg Stückelberger, Präsident von «Zukunft Schweiz», am vergangenen Samstag in Olten vor 180 Besuchern. «Wir machen darauf aufmerksam, dass auch für den Menschen Ordnungen gelten, die man nicht ungestraft zerstört.» Dass man die Schöpfungsordnungen Gottes ebenso wenig ungestraft antasten könne wie die Natur, sei den meisten Menschen nicht bewusst. Stückelberger nan-

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Er weitertes Team: Esther Reutimann, David Sommerhalder, Thomas Hanimann, Iris Muhl, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler, Marlies Reutimann Praktikum: Stefanie Niederhäuser Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, www.jordibelp.ch

Bilder: Fritz Imhof

«Schwerkranke Gesellschaft»: Die Referentinnen Christa Meves (links) und Gabriele Kuby brauchten in Olten deutliche Worte.

nte als Beispiel die Gender-Ideologie, welche die Gleichberechtigung von Mann und Frau zur Gleichheit der Geschlechter umdefiniere. Sie bedeute einen Generalangriff auf die Schöpfungsordnung, der bei Darwin begonnen und sich bei Simone de Beauvoir fortgesetzt habe. Stückelberger setzte diesem Befund die These gegenüber: «Nur wenn psychisch gesunde Familien leistungsfähige Menschen hervorbringen, werden Wirtschaft und Staat gedeihen.»

Ergänzende Elternliebe

Die bald 80-jährige deutsche Psychagogin und Buchautorin Christa Meves doppelte nach: «Wir sind eine schwerkranke Gesellschaft geworden, die sich in existenzieller Gefahr befindet.» Sie wies als Beleg auf die stark steigende Zahl depressiver Menschen hin. Meves: «Die Natur rächt sich grundsätzlich, wenn der Mensch mit ihr Missbrauch treibt.» Mit Verweis auf die deutsche Familienpolitik kritisierte die Erfolgsautorin die «zwangsweise» Unterbringung der Kleinkinder in Krippen und rief in den Saal: «Wir wollen uns nicht länger die Mutter austreiben lassen!» Kinder benötigten die Mutterliebe und die Vaterliebe, die den Kindern je unterschiedliche Güter und Werte vermittelten. Eine Erziehung zur Schöpfungsordnung brauche viel Zeit durch die ganze Kindheit hindurch. Insbesondere wenn die Kinder auch lernen sollen, was es bedeutet, als Christ zu leben. Das Fazit von Meves: «Wir

brauchen eine christliche Kulturrevolution!» (Standing Ovations)

Unbemerkte Revolution

Die deutsche Publizistin Gabriele Kuby beschrieb die Veränderung der Gesellschaft im Sinne des Gender Mainstreaming. Dieses folge Strategien, die letztlich eine Zerstörung der Gesellschaft zur Folge haben müssten. «Der Kampf um die Rechte der Frau hat eine neue Dimension erhalten», so Kuby. Gender Mainstreaming sei eine Ideologie, die inzwischen fünf verschiedene gleichwertige Geschlechter beschreibe, die frei gewählt werden könnten. Die Ideologen benutzten gültige Werte und stellten sie auf den Kopf. So werde der Begriff «Gerechtigkeit» zur Durchsetzung von Partikulärinteressen - insbesondere der Homosexuellen - missbraucht. In politischen Gremien, von der UNO hin zur EU, sei Gender Mainstreaming zur Norm geworden. Diese massive gesellschaftspolitische Veränderung habe für viele unbemerkt ohne gesellschaftliche Diskussion stattgefunden und sei auch nicht demokratisch legitimiert.

Die Kirche nicht verschont

Kuby sprach von «Soft Laws», die zwar keine eigentlichen Gesetze darstellten und doch in den Gesetzgebungsprozess der Länder einflössen. Dabei spielten die NGOs eine fatale Rolle, da sie ihre Interessen einbringen könnten, ohne dass sie dem üblichen politischen Prozess unterlägen. Kritik

übte Kuby auch an den Medien, welche diesen Prozess kritiklos stützten und ihre Wächterrolle nicht wahrnähmen. Dass von der Entwicklung auch die Kirchen nicht verschont blieben, begründete Kuby mit dem Gebrauch der Wendung «Christinnen und Christen». Diese Wortwahl sei letztlich eine Konzession an Feminismus und Gender Mainstreaming. Ein anderer Beleg seien die Weisungen der Stadt Bern für eine gendergerechte Sprache in offiziellen Papieren, in denen der Begriff Vater und Mutter durch die Begriffe «Elter 1 und Elter 2» ersetzt würden. Eine Konzession an gleichgeschlechtliche Eltern.

Fehlende Rettungsboote

Der freischaffende Theologe und Vater einer Grossfamilie, Beat Schmid, kritisierte die neuen Familiendefinitionen, die massiv gestiegenen Steuern und Gebühren für grosse Familien, die Tendenz zum Krippenzwang, die geltende Fristenlösung sowie den kommenden Lehrplan 21 für die Schule. Die heutige Gesellschaft sei vergleichbar mit der Katastrophe der Titanic. Diese sei deshalb so dramatisch ausgefallen, weil es an Rettungsbooten gefehlt habe. Auch in der heutigen schweizerischen Gesellschaft fehle es an Rettungsbooten – in der Form intakter Familien. FRITZ IMHOF

Oben intervenieren In der Diskussion zum Schluss der Tagung ermutigten Vertreterinnen der Walliser «IG Sorgfalt», Lehrmittel für die Sexualerziehung zu überprüfen und notfalls dagegen vorzugehen. Ganz im Sinne der im Lehrplan 21 vorgesehenen Sexualerziehung würden schon heute Broschüren an Schulkinder abgegeben, welche Kinder zu sexuellen Handlungen aller Art anleiten. Sie forderten besorgte Eltern und Organisationen auf, direkt bei der Erziehungsdirektion zu inter venieren. Im Wallis sei die Abgabe einer Broschüre nach einer Inter vention der «IG Sorgfalt» gestoppt worden. www.zukunft-ch.ch


TAGESSCHAU

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Erster Seniorentag des EGW mit Vor trägen, Musik und froher Gemeinschaft

Damit Glaube bis ins Alter spannend bleibt Der «Achtundsechziger» Karl Albietz, Referate und Zeugnisse mit Tiefgang, ein beschwingter Seniorenchor, gute Atmosphäre und währschafte Verpflegung: Das waren die Zutaten für den ersten Seniorentag des Evangelischen Gemeinschaftswerks (EGW). Über 300 jung gebliebene Menschen haben den Anlass in HasleRüegsau bei Burgdorf besucht.

Säulen der Gemeinde

Der rüstige «Achtundsechziger» Karl Albietz, 1968 als Prediger eingesetzt und 68 Jahre jung, wollte damals die Welt verändern – «nicht mit Steinen, aber mit dem Evangelium». Er sprach engagiert über die ruhige und unaufgeregte Art älterer Menschen und ihre Funktion als Säulen der Gemeinde. «Seit meiner Pensionierung konsumiere ich die Medien anders», bezeugte er. «Wir werden als volkswirtschaftliches Problem dargestellt. Das Problem ist: Der Nachwuchs fehlt, der einmal tragen kann.» Wichtiger als Jammern sei aber, «aufzutanken für den weiteren Weg». Doch wie

liche tun. Und wir wollen Gottes Werkzeug bleiben bis zum Schluss. Das ist spannender Glaube!»

Bazar-Suppe

Beim Glauben bleiben: Über 300 Senioren feierten den Glauben.

passen die Begriffe «Alter» und «Spannung» zusammen? «Sicher, die grossen Würfe sind vorbei. Irgendwann will man von dem leben, was man aufgebaut hat.» Aber die Spannung bleibe, etwa vor der Geburt eines neuen Enkelkinds. «Das Leben des alten Menschen ist ein Beweis dafür, dass Gott seine Versprechen hält», fasste Albietz Psalm 92 zusammen. «Während junge Menschen hoffen, haben ältere Menschen Gottes Durchtragen erfahren.»

«Onesimus-Rentner»

Albietz brauchte die Illustration der vier Rentnertypen aus einem früheren «idea Spektrum»: «Schrumpf-Rentner», «Jeans-Rent-

ner», «Wellness-Rentner» und «Onesimus-Rentner». Gefragt sei der letzte Typ. «Die Fülle der Lebens- und Berufserfahrung ist ein Schatz, den man nicht vergraben darf, der mit andern geteilt werden soll. Das Schöne daran: Ich muss nicht, aber ich darf!» Anhand der biblischen Gestalten Abraham, Jakob, Mose, Daniel, Simeon, Johannes und Kaleb machte Albietz deutlich, dass Gott auch alte Leute berufen hat. «Die Herausforderung bleibt! Könnte es sein, dass Gott dich plötzlich ruft?» Gott zu hören könne dazu führen, jemanden spontan anzurufen, einen Kuchen zu backen oder Menschen zu ermutigen. «Wir wollen zu den Grenzen stehen und das Bestmög-

Nach einer währschaften Suppe mit Zopf und Brot, nach Kaffee und Kuchen erfreute der Seniorenchor mit einem Mini-Konzert. Zeugnishaft stellten engagierte Menschen anschliessend ihre Arbeit in der Gemeinde vor. «Im Glauben wachsen»: Das wollen die Seniorinnen und Senioren des EGW. Und sie warten gespannt darauf, wie Gott sie in Zukunft führen wird. THOMAS FEUZ www.egw.ch

So arbeitet das EGW

Das Evangelische Gemeinschaftswerk ist eine Bewegung innerhalb der bernischen Evangelisch-Reformierten Landeskirche. Das Werk ist in 36 Bezirken organisiert. 2008 vollzog das EGW eine neue Ausrichtung. Die Restauration zum Beispiel gehört nicht zum Kernauftrag, weshalb Anfang November der Verkauf des 4-SterneHotels Schloss Hünigen bei Konolfingen beschlossen wurde.

Christlich geführ te Hotels legten entgegen dem allgemeinen Trend zu

Erfolg durch klare christliche Spiritualität Direktoren und Betriebsleiter des Verbands Christlicher Hotels (VCH) zeigten sich an ihrer Herbsttagung im Gästehaus der Diakonie Nidelbad in Rüschlikon ZH erfreut über ein leichtes Umsatzplus.

von Leiterpersönlichkeiten erfahrbar werden in einem Dreiklang aus «Vater-Schöpfungsspiritualität», «Sohn-Erlösungsspiritualität» und «Heiliger Geist-Heiligungsspiritualität». Die Rückmeldungen der Teilnehmer bezeugten die Anwendbarkeit und die Praxisnähe der gewonnenen Erkenntnisse und Seminarergebnisse.

Dem Verband gehören 50 christliche Hotels und Gästehäuser in der Schweiz an.

Gegen den Trend

Geschäftsführer Falk Pfleiderer konnte melden, dass sich die VCHHotels der Schweiz wirtschaftlich weiterhin in einer guten Position befinden. Obwohl die Schweizer Hotellerie im Umfeld der Finanzkrise Einbrüche bis zu 12 Prozent verzeichnete, verbuchen die VCHHotels ein Umsatzplus von über 2 Prozent. Ursächlich dafür seien Bild: idea/tf

Auf einen Blick Gastgeber auf der Schulbank: Angehörige von Betriebsleitungen christlicher Hotels rüsten sich für eine ganzheitliche Gastronomie.

die klare Positionierung der Häuser im «C» sowie professionelle Dienstleistungen und ein konsequentes Qualitätsmanagement. Dem Erfahrungsaustausch unter Direktoren und Betriebsleitern folgte das Herbstseminar. Vor dem

Hintergrund, dass Spiritualität in unseren Tagen boomt, zeigte Referent Felix Ruther Möglichkeiten auf, wie christliche Hotels und Gästehäuser auf diesen Trend reagieren können. Dabei soll christliche Spiritualität durch das Vorbild

Das neue VCH-Hotelverzeichnis ist kostenlos erhältlich bei: Geschäftsstelle VCH, Zentrum Ländli, 041 754 99 30, oder übers Internet. FALK PFLEIDERER www.vch.ch


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Inserate

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Wir feiern

20 Jahre Diakoniegeschichte in der Region Winterthur

Weihnachtsstimmung

Kerzen & Herzen & Sterne In unserer Kerzenproduktion entstehen an geschützten Arbeitsplätzen hochwertige Kerzen aus Palmöl. Durch die schönen Farben und die besondere Oberflächenstruktur heben sie sich von jeder herkömmlichen Kerze ab. In unserer Holzwerkstatt entstehen langlebige Dekoherzen und Dekosterne aus unbehandeltem Eschenholz. Geeignet für Ihre Winterdekoration vor oder im Haus. In der Quellenhof-Stiftung erfahren Menschen, dass sie wichtig sind und mit ihren physischen und psychischen Möglichkeiten gebraucht werden; dies ungeachtet ihrer Herkunft und Geschichte. Ziel ist es, dass sich alle in den verschiedenen Wohn- und Arbeitsbereichen gegenseitig dienen und unterstützen.

Wohnen

Arbeiten

Wir beraten und begleiten Menschen mit suchtbedingten und/oder psychischen Problemen.

An den geschützten Arbeitsplätzen finden Menschen mit IV-Rente eine Tagesstruktur, andere ein Arbeitstraining oder eine Lehrstelle.

Wir erarbeiten eine gemeinsame Perspektive, ermutigen zu Entzug, Therapie und Wiedereingliederung und besprechen alle damit verbundenen Ängste und Widerstände. In kleinen Wohneinheiten finden Menschen in der Quellenhof-Stiftung Förderung und Hilfe: • • • •

Fachklinik für Drogenentzug und Krisenintervention Teenager-Wohnhaus Lehrlings-WG Haus für stationäre Therapie und Lebenstraining • Integrationswohngruppen • Aussenwohngruppen

q mehr Infos auf www. Spendenkonto: 84-609-8

hs.ch

Unter arbeitsagogischer Anleitung sollen sie in den Beschäftigungsprozess integriert werden. Ziel ist, die Kompetenzen zu erhalten, zu fördern und eine Wiedereingliederung im ersten Arbeitsmarkt zu überprüfen und wenn möglich einzuleiten.

Arbeitsbereiche: Holzwerkstatt, Näh- und Dekoatelier, Kerzenproduktion, Administration, Informatik, Verkauf, Hausunterhalt, Gastronomie, Logistik und Sozialfirmen (Schreinerei, Grafik) • 44 geschützte Arbeitsplätze • 18 Lehrstellen


N AC H R IC H T E N

Göttliche Knöllchen ISRAEL Eine missionarische Aktion messianischer Juden in Tel Aviv

F

ür Verwunderung bei Autofahrern haben vermeintliche Strafzettel in Tel Aviv gesorgt. Am Scheibenwischer prangten Knöllchen wegen Falschparkens, obwohl die Wagen ordnungsgemäß abgestellt waren. Bei näherem Hinsehen stellten die Fahrer fest, dass die Strafzettel nicht von der Polizei stammten, sondern von einer überirdischen Instanz. „Deine Strafe wird dir erlassen“ und „Jesus bezahlt für Dich“, hieß es auf den Blättern. Des Rätsels Lösung: Juden, die an Jesus Christus als den Messias glauben, luden auf diese Weise zum Glauben an den Sohn Gottes ein, wie das Magazin „israel heute“ (Jerusalem) berichtet. Auf der Rückseite der Zettel heißt es: „Wenn du deinen Strafzettel nicht selbst bezahlen willst, musst du zuerst verstehen, wer wirklich der Messias Israels ist. Dieser Messias war bereit, mit seinem Leben zu bezahlen, und ist nach drei Tagen auferstanden. Es ist genauso geschehen, wie es die Propheten hunderte Jahre vorher in der Bibel vorhersagten.“ Mit einem Coupon auf den „Strafzetteln“ können die Empfänger gratis das Buch „Er heißt Jesus“ beim evangelikalen Missionswerk „Juden für Jesus“ bestellen. P

b www.jewsforjesus.org

Gottesdienste für Entschlafene – eine Werbung für Spiritismus NEUAPOSTOLISCHE KIRCHE Mit Anzeigen auf der ersten Seite mehrerer deutscher Regionalzeitungen hat die Neuapostolische Kirche jetzt für „Gottesdienste für Entschlafene“ geworben. Ein evangelischer Sektenexg perte aus Berlin erläutert die Hintergründe.

S

eit über 50 Jahren führt die Neuapostolische Kirche dreimal jährlich „Gottesdienste für Entschlafene“ durch. Die Mitglieder dieser Sondergemeinschaft glauben, dass sich der seelische Zustand von Verstorbenen in der jenseitigen Welt zum Besseren hin entwickeln könne, wenn man sie nachträglich taufe, „mit dem Heiligen Geist“ versiegele und am Abendmahl teilnehmen lasse. Bei den „Gottesdiensten für Entschlafene“ nehmen neuapostolische Amtsträger stellvertretend für die Toten Taufe, Versiegelung und Abendmahl entgegen.

Verkehr mit der Geisterwelt Kritik an dieser Praxis übt der Vorsitzende des Dialog-Zentrums Berlin, Pfarrer Thomas Gandow, der auch Sektenbeauftragter der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz ist. Nach seinen Worten erinnern diese Gottesdienste weniger an Totengedenken und christliche Fürbitte für Verstorbene als vielmehr an spiritistische Praktiken des Verkehrs mit der Geisterwelt. Diese Auffassung decke sich mit der Darstellung von Hermann Niehaus, der als „Stammapostel“ oberster Repräsentant der Neuapostolischen Kirche von 1905 bis zu seinem Tod 1932 war. In der Publikation „Lichtblicke ins Totenreich“ habe Niehaus Amtsträger als Medium bezeichnet, auf die die körperlosen Entschlafenen zur Befriedigung ihrer Seelen angewiesen seien.

„Sektiererische Sonderlehren“

Um was es in der Anzeige geht: siehe oben ideaSpektrum 46.2010

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Wie Gandow in einem vorab veröffentlichten Beitrag für die Zeitschrift „Berliner Dialog“ weiter schreibt, sei es bemerkenswert, dass einerseits diese „sektiererischen Sonderlehren über die Totenbekehrung“ öffentlich propagiert würden, andererseits aber im neuen

Das umzingelte Dorf Moorburg ist mehr als das Kraftwerk, die Terminals und die Autobahnabfahrt. Besuch in einem totgesagten Stadtteil Seite 9 Online Konzerte, Theater, Kino – was heute Abend unternehmen? Tipps und Termine für Hamburg und die Metropolregion Abendblatt.de/veranstaltungen

Gottesdienst zum Gedenken an die Entschlafenen in allen norddeutschen Gemeinden der Neuapostolischen Kirche Sonntag, 7. November 2010 Beginn 10 Uhr

Neuapostolische Kirche Adressen: www.nak-norddeutschland.de

„Glaubensbekenntnis“ der Neuapostolischen Kirche keine Erwähnung fänden.

Ökumenische Öffnung? Das im Sommer veröffentlichte Dokument sei deshalb von einigen unkritischen Beobachtern als Zeichen für eine „ökumenische Öffnung“ der Neuapostolischen Kirche missverstanden worden. Man habe es sogar für möglich gehalten, das Papier zur Grundlage für ökumenische Gesprächsmöglichkeiten zu machen. Die Ende des 19. Jahrhunderts in Hamburg entstandene Neuapostolische Kirche sieht sich als Fortsetzung der urchristlichen Kirche. Sie versteht sich als das „göttliche Gnadenund Erlösungswerk Christi“ auf Erden. Die von Jesus Christus begonnene Erlösung soll von den Aposteln vollendet werden, die die Gemeinschaft leiten. P

b nak-norddeutschland.de www.dialogzentrum.de

Neuapostolische Kirche Weltweit 10 Mio. Mitglieder Deutschland 360.000 Schweiz 37.000 Österreich 5.000


Die Pfarrer wollen nicht Prügelknaben der Kirche sein 18

N AC H R IC H T E N

LUTHERANER Von den 22 Landeskirchen in der EKD gehören acht zusätzlich zur Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD), die rund 10 Millionen der 24 Millionen Mitglieder in der EKD umfasst. Ihre Generalsynode beschäftigte sich jetzt in Hannover mit dem Pfarrerbild.

V

iele evangelische Geistliche fühlen sich überlastet mit der Vielzahl der Aufgaben, die sie im Pfarramt bewältigen sollen. Der pommersche Theologieprofessor Michael Herbst (Greifswald) wies vor der Generalsynode der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) in Hannover deshalb darauf hin, dass Pastorinnen und Pastoren biblisch gesehen Teil der Gemeinde seien. Dort nähmen sie zwar einen besonderen geistlichen Auftrag wahr, dort sollten aber auch andere vielfältige Begabungen zusammenwirken. Mängel stellte Herbst in der theologischen Ausbildung fest: „Wir gehen als Gelehrte aus dem Studium und treffen auf eine Berufswirklichkeit, in der von uns obendrein Führungsqualitäten verlangt werden, die wir weder theologisch reflektiert noch praktisch erworben haben.“ Pfarrer wollten gleichzeitig nicht „die Prügelknaben der Kirche“ sein, so Herbst. Sie erwarteten mehr Anerkennung. Umfragen zeigten, dass ihnen die Gesellschaft ein „relativ hohes Vertrauen“ entgegenbringe.

Für Missionspastoren nach dem Vorbild der anglikanischen Kirche Für Herbst ist eine flächendeckende kirchliche Versorgung – besonders in den bevölkerungsarmen Gegenden des Ostens – kaum noch möglich. Deshalb gelte es, neue Formen des Pfarrdienstes zu entwickeln. Als vorbildlich führte Herbst Beispiele aus der Anglikanischen Kirche von England an. Dort gebe es speziell ausgebildete Missionspastoren, die in Regionen oder Milieus als Pfarrer wirken, in denen das Evangelium nicht mehr oder noch nicht bekannt sei.

Ein Appell der Generalsynode: Pfarrer, konzentriert euch!

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Zum Abschluss sprach sich die Generalsynode angesichts zunehmender Arbeitsbelastungen für eine Konzentration von Geistlichen auf die Wortverkündigung aus. Mit Sorge beobachte die Synode, „dass Aufgabenkataloge Lutherische Kirchen in der EKD anwachsen, ohne dass klar geregelt ist, wie andere Aufgaben losgelasEvangelischPo reformierte sen werden können“. Die mm Kirche Nordelbien ern Verkündigung solle nicht Mecklenburg nur von Pfarrern und Leer Olden- Bremen Pfarrerinnen, sondern (Sitz des burg Hannover von GemeindemitglieKirchenamts) Schaumburgdern und ordnungsgeBraunLippe schweig An mäß berufenen Amtsträha Lippe lt gern gemeinsam wahrWestfalen Mitteldeutschland genommen werden. KurhessenZur VELKD gehören die Waldeck Sachsen Landeskirchen Bayern, Rheinland Braunschweig, HannoHessen und ver, Mecklenburg, MitNassau Bayern teldeutschland, NordPfalz elbien, Sachsen und Glied- und Mitgliedskirchen der VELKD Schaumburg-Lippe. P Württemberg

b www.velkd.de

Baden

Tel. 0511-2796-0

Gastkirchen

NOTIERT Anglikaner: 5 Bischöfe nach „Rom“ Fünf Bischöfe der anglikanischen „Kirche von England“ wollen zur römisch-katholischen Kirche übertreten. Das bestätigte die katholische Bischofskonferenz. Sie reagieren damit auf den Beschluss der anglikanischen Generalsynode, Frauen den Weg ins Bischofsamt frei zu machen. Das geistliche Oberhaupt der „Kirche von England“, Erzbischof Rowan Williams, bedauerte die Entscheidung. Papst Benedikt XVI. hatte 2009 ermöglicht, dass Anglikaner auch als Gruppen in die katholische Kirche wechseln können. In der Anglikanischen Kirche von England tobt ein erbitterter Streit um die Zulassung von Pastorinnen. 1994 – als die ersten geweiht wurden – verließen mehr als 440 Geistliche die anglikanische Kirche, die in England 25 Millionen Mitglieder hat.

USA: Schwuler Bischof tritt ab Der in einer schwulen Partnerschaft lebende anglikanische Bischof V. Gene Robinson (Concord/USA) hat seinen Rücktritt angekündigt. Er werde im Januar 2013 seinen Ruhestand antreten, teilte der 63-Jährige mit (normalerweise ist das Ruhestandsalter für anglikanische Bischöfe 72). Seine Weihe zum Bischof der Episkopalkirche 2003 hat die rund 70 Millionen Kirchenmitglieder zählende anglikanische Weltgemeinschaft an den Rand der Spaltung gebracht. Vor allem die wachsenden theologisch konservativen Kirchen in der Dritten Welt, aber auch konservative Anglikaner im Westen betrachten die Ordination und Bischofsweihe von praktizierenden Homosexuellen als unvereinbar mit der Bibel. Als Reaktion hat sich u. a. als Abspaltung die „Anglikanische Kirche in Nordamerika“ gebildet. Wie die „New York Times“ berichtet, gab Robinson als Grund für seinen vorzeitigen Eintritt in den Ruhestand den weltweiten Aufruhr an, den seine Bischofsweihe auslöste. Er habe u. a. Morddrohungen erhalten. Die ständigen Spannungen hätten nicht nur ihn selbst belastet, sondern auch seinen „geliebten Ehemann Mark“. Er war von 1972 bis zu seiner Scheidung 1986 verheiratet und hat aus dieser Ehe zwei Töchter. Seit 1989 lebt er mit Mark Andrews zusammen. 2008 ließen sie ihre Partnerschaft gesetzlich registrieren.

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Broder: Der Glaube von Christen und Juden ist „weichgespült“ STREITGESPRÄCH zwischen dem jüdischen Publizisten Henryk M. Broder und dem evangelischen Theologieprofessor Friedrich Wilhelm Graf im Deutschen Hygiene-Museum in Dresden über „Glaube und Toleranz.

C

hristen und Juden in Deutschland haben weithin einen „weichgespülten“ Glauben, der die eigenen heiligen Schriften nicht mehr ernst nimmt. Dagegen vertreten Muslime ihre Religion weitaus entschlossener, was auch Atheisten beeindruckt. Diese Ansicht vertrat der jüdische Publizist Henryk M. Broder (Berlin). Für ihn ist die Frage, ob Christen, Juden und Moslems an den gleichen Gott glauben, unsinnig. Denn das Judentum sei eine Religion des Zweifelns und Fragens und das Christentum im Ansatz eine Religion der Nächstenliebe. Dagegen nannte er den Islam eine militante Religion, die von Anfang an den Glauben mit dem Schwert ausgebreitet habe. Es gelte heute bereits als „Humanisierung“ des Islam, wenn eine zum Tode verurteilte Frau nicht gesteinigt, sondern „nur“ gehängt

werde. Demokratie, Gewaltenteilung und Gleichberechtigung seien in islamischen Ländern „extrem dünn ausgeprägt“. Daher ist Broder eine „korrupte, schwächliche, ausgewaschene christlich-jüdische Kultur des Abendlandes“ immer noch lieber als der Islam.

Theologe: Die Kirchen sind sehr reiche und einflussreiche Akteure Für den Theologieprofessor Friedrich Wilhelm Graf (München) sind die religiösen Strukturen in Deutschland „erstaunlich stabil“. Beide Volkskirchen seien nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs sehr privilegiert worden und heute sehr reiche und einflussreiche Akteure. Die Hilfswerke Caritas (katholisch) und Diakonie (evangelisch) beschäftigen mehr als 900.000 Mitarbeiter und damit mehr als die gesamte

Broder

Graf

deutsche Autoindustrie. Nun wachse die Sorge, dass der Islam den Kirchen Macht und Pfründe abnehme. Die deutsche Gesellschaft habe in sehr naiver Weise Einwanderer ins Land geholt und sich damit selbst Probleme bereitet. Zwar fänden sich auch im Christentum fundamentalistische Parallelstrukturen, diese spielten jedoch keine große Rolle im Gegensatz zum Islam. Für Graf wird zu viel über Religion geredet und zu wenig über Recht und die Tugenden eines Bürgers. P

Ein „Schock-Rocker“ warnt bei seinen Konzerten vor der Hölle MUSIK Manche halten den weltbekannten US-Rocker Alice Cooper wegen seiner blutrünstigen Auftritte für einen Satanisten: Doch jetzt bekannte er, regelmäßig in der Bibel zu lesen und den Gottesdienst zu besuchen.

Fotos: PR

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r gilt als Vater des „Schock-Rock“, weil bei seinen Auftritten Kunstblut fließt und Gewaltszenen zu sehen sind: Alice Cooper. Der 62-jährige US-Amerikaner, dem immer wieder Satanismus vorgeworfen wurde, ist derzeit auf DeutschlandTour. In einem Interview mit der „Frankfurter Rundschau“ bekennt er sich jetzt zum christlichen Glauben und warnt vor der Hölle. Viele seiner Kritiker hätten nach einem Konzertbesuch zugeben müssen, dass er den Teufel nicht verherrliche. „Im Gegenteil: Ich verspotte den Teufel“, sagte Cooper. Er versuche, seinen Fans klarzumachen, „dass die Hölle endgültig ist“. Wer in den Himmel wolle, „sollte seine Zeit auf der Erde nicht verschwenden“. Den Grusel in seinen Shows begründet Cooper so: „In guten Geschichten gibt es immer einen Helden und einen Bösewicht.“ Am Ende werde der Böse vernichtet. „Ich übernehme die Rolle des Bösewichts, der zum

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Schluss aufgehängt wird oder dem der Kopf abgeschnitten wird. Am Ende kommt immer die Erlösung von dem Bösen“, so der Musiker. Allerdings kehre er – Cooper – bei der nächsten Show auf die Bühne zurück: „Es gibt also immer eine Wiederauferstehung.“ Der Rocksänger – dessen Vater Pfarrer war – ist nach eigenen Worten regelmäßiger Kirchgänger und liest jeden Tag in der Bibel. Als er im Alter von 18 oder 19 Jahren berühmt geworden sei, habe er aber mit Religion nichts im Sinn gehabt: „Ich hatte viele Frauen, war gefürchtet und wurde sehr bald zu einem ausgewachsenen Alkoholiker.“

„Gott hat mir geholfen“ Zum christlichen Glauben habe er zurückgefunden, als er eines Morgens Blut gespuckt habe. Cooper ließ sich in eine Klinik einweisen und hörte nach eigenen Angaben „von heute auf morgen mit dem Trinken“ auf:

„Die Ärzte konnten sich meine schnelle Heilung nicht erklären. Ich aber wusste, dass Gott mir geholfen hat. Seitdem kümmere ich Cooper mich um die Unsterblichkeit meiner Seele.“ Zum Christentum sagte er, das Gute daran sei, dass man nicht perfekt sein müsse: „Ich werde mein Leben lang sündigen, aber mir wird verziehen werden.“ Das klinge zwar einfach. Aber Religion mache das Leben nicht leichter: „Es gibt so viele Versuchungen, gegen die man ankämpfen muss.“ Er schreibe viele Liedtexte darüber, so Cooper. Er ist seit 34 Jahren mit derselben Frau verheiratet. Das Paar hat drei Kinder. P

b www.alicecooper.com


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FILMKRITIK

Harry Potter wandert im finsteren Tal KINO Auch der siebte Teil von Harry Potter wird die Kinogänger verzaubern. Diesmal ist der Held auf der Flucht vor dem schwarzen Magier Lord Voldemort und dessen Gefolgsleuten.

Erfolgreichste Filmreihe aller Zeiten Weltweit sind die sieben seit 1997 erschienenen „Harry Potter“-Romane der britischen Fantasy-Autorin Joanne K. Rowling mehr als 400 Millionen Mal verkauft worden. Einer Umfrage zufolge hat jeder vierte Deutsche zumindest einen der Romane gelesen. Die Verfilmung der Bücher machte „Harry Potter“ zur erfolgreichsten Filmreihe aller Zeiten: Die bisherigen sechs Teile spielten mehr als 3,7 Milliarden Euro ein.

Der siebte Film ist ohne echtes Ende, denn diesmal gibt es gleich zwei Teile. Der mögliche Ausgang wird nur angedeutet: Ist Harry Potter der Erwählte, der sich freiwillig opfert, um die Welt vor dem Bösen zu retten? Aufschluss wird der zweite Teil des siebten Films geben – er kommt am 14. Juli 2011 in die Kinos.

Für Kinder ist dieser Film nicht geeignet Wer die ersten sechs Teile nicht gesehen hat, wird auch auf den siebten verzichten können. Für alle anderen gehört es wohl ohnehin zum Pflichtprogramm, Harry Potter auf seiner Heldenreise beizustehen. Kritiker warnen davor, dass die „Harry Potter“-Filme den Okkultismus förderten, Anhänger sehen in ihnen eine große Geschichte von Freundschaft und Opferbereitschaft. Vor allem aber sind die „Harry Potter“-Filme eines: professionell gemachte Unterhaltung. Allerdings: Für Kinder geeignet sind sie nicht. P Karsten Huhn Harry Potter und die Heiligtümer des Todes. Teil 1, Filmstart: 18. November, 146 Minuten, Darsteller: Daniel Radcliffe, Rupert Grint, Emma Watson, Regie: David Yates, FSK: 12

Mit Zauberstab und Motorrad kämpft Harry Potter (Daniel Radcliffe) gegen Dämonen.

Fotos: PR

Die Welt von Harry Potter ist laut, schnell und zutiefst düster. Der siebte Teil, „Harry Potter und die Heiligtümer des Todes“, ist ein apokalyptischer Gruselfilm mit magischen Fabelwesen, spektakulären Verfolgungsjagden und reichlich Blitz und Blut. Alles ist verzaubert. Diesmal sucht Harry Potter nach sechs „Horkruxen“, in denen der schwarze Magier Lord Voldemort einen Teil seiner Seele aufbewahrt. Sie sind der Schlüssel zu Voldemorts Unsterblichkeit. Unterdessen haben Voldemorts Gefolgsleute – die Todesser – die Macht im Zaubereiministerium übernommen. Gegner werden verfolgt, gefoltert und getötet. Voldemorts Motto: „Magie ist Macht“. Selbst Hogwarts – die Schule für Hexerei und Zauberei, an der Harry Potter einst lernte – ist in den Händen Voldemorts. Der Bösewicht führt gegen Harry Potter einen Blitzkrieg. Zauberlehrling Harry bleibt nur die Flucht. Zusammen mit seinen Gefährten Ron und Hermine wandert er durch finstere Täler und fürchtet kein Unglück.

ideaSpektrum 46.2010


P RO & KON T R A

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Ist für Christen Widerstand geboten? CHRISTEN UND POLITIK An den heftigen Protesten gegen das Atomendlager im niedersächsischen Gorleben wie auch gegen das umstrittene Verkehrsprojekt der Deutschen Bahn – „Stuttgart 21“ – beteiligen sich zahlreiche Christen. Ist das gut so? Ein Pro & Kontra.

„Für mich als Christ ist Widerstand geboten – aus Sorge um die Schöpfung und die Menschen.“

PRO

Gott hat uns die Erde als Lebensraum geschenkt. Solange wir auf dieser Erde leben, stehen wir in der Verantwortung, sie mitzugestalten. Darum bringen Christen sich in Politik und Gesellschaft ein. Der biblische Auftrag an uns Menschen ist am bündigsten mit der Kurzformel „bebauen und bewahren“ wiedergegeben: „Und Gott der Herr nahm den Menschen und setzte ihn in den Garten Eden, dass er ihn bebaute und bewahrte“ (1. Mose 2, Vers 15). Diesem Auftrag fühle ich mich verpflichtet: die Erde zu „bebauen“, sie mitzugestalten mit Hilfe von Wissenschaft und Technik und sie gleichzeitig zu „bewahren“, also alles verändernde Gestalten unter den Aspekt der Nachhaltigkeit zu stellen. Aus der prophetischen Tradition der Bibel ergibt sich für mich die Aufgabe, die Regierenden an ihre „Verantwortung vor Gott und den Menschen“ zu erinnern.

„Politische Ermessensfragen dürfen nicht quasireligiös überhöht werden, als ginge es hier um eine Glaubensfrage.“

Fotos: PR

KONTRA

Auf keinen Fall, und schon gar nicht ein religiös legitimierter und ethisch gebotener. Geht es doch sowohl bei den Protesten um ein Atomendlager in Gorleben als auch bei den Demonstrationen um einen neuen Bahnhof in Stuttgart um Zukunftsfragen, die in christlicher Verantwortung durchaus unterschiedlich gesehen werden können. Sie sind politische Ermessensfragen und dazu noch demokratisch legitimiert. Daran ändert auch das einseitige Votum der EKD-Synode zum Ausstieg aus der Atomenergie nichts. Misstrauen gegenüber „denen da oben“ und dem technischen Fortschritt und Zukunftsängste wurden artikuliert, medial einseitig unterstützt, von den Oppositionsparteien geschürt und für eigene politische Machtansprüche instrumentalisiert. Politische Ermessensfragen dürfen nicht quasireligiös überhöht werden, als ginge es hier um eine elementare Glau-

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Hans-Hermann Jantzen, Bischofsvikar der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers und Landessuperintendent im Sprengel Lüneburg

Wenn dieser Bezugsrahmen missachtet wird, haben Christen und hat die Kirche das Recht zu widersprechen. Martin Luther spricht vom „Wächteramt“ der Kirche. Dieses Wächteramt nehmen wir zum Beispiel in der Auseinandersetzung um die Kernenergie wahr. Beide großen christlichen Kirchen in Deutschland sind der Überzeugung: Die Atomenergie ist nicht menschengerecht und wegen ihres zu hohen Schadenpotenzials nicht zu verantworten. Nach Aussage der Bibel ist der Mensch irrtumsanfällig und erliegt leicht der Versuchung der Macht und des Geldes. Die alte Geschichte vom Turmbau zu Babel erinnert daran, wo es hinführt, wenn der Mensch sein Maß verliert. Dies sehe ich als große Gefahr bei der Nutzung der Kernenergie. Daher ist für mich als Christ Widerstand geboten – aus Sorge um die Schöpfung und die Menschen. P

Pastor Ulrich Rüß (Hamburg), Vorsitzender der Konferenz Bekennender Gemeinschaften in den evangelischen Kirchen Deutschlands

bensfrage, als wäre Widerstand um Gottes willen geboten. Bei Christen und Widerstand denke ich an Menschen wie Bonhoeffer und Christen, die für ihren Glauben bereit waren, ihr Leben zu opfern. Wie komfortabel, rechtlich geschützt und bevorzugt ist demgegenüber der Demonstrant von Gorleben und Stuttgart. Er darf von Rechts wegen u. a. Straßen, Schienen und Gelände blockieren, die Polizei zum Narren halten und sich von ihr wiederholt aus dem Weg tragen lassen und den Castortransport samt riesigem Polizeiaufgebot auf Kosten der Steuerzahler um mehrere Tage verzögern. Dabei reklamiert der Demonstrant von Gorleben und Stuttgart für sich eine bessere Moral. Wieso eigentlich? Apropos Moral: Der Umgang mit ihr scheint mir ein sehr selektiver. Wie steht es z. B. um den gebotenen Widerstand für Christen bei den Hunderttausenden von Tötungen ungeborenen Lebens in unserem Land? P


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IN T ERV IEW

„Ich werbe um Gottvertrauen“ EKD-FÜHRUNG Mit großer Mehrheit ist Nikolaus Schneider (63) am 9. November in Hannover zum Ratsvorsitzenden der EKD gewählt worden. Der Präses der rheinischen Kirche war der einzige Kandidat und erhielt 135 von 143 abgegebenen Stimmen aus der EKD-Synode (Kirchenparlament) und der Kirchenkonferenz (Vertretung der 22 Landeskirchen). Es gab jeweils vier Nein-Stimmen und Enthaltungen. Schneider hatte das Amt schon seit dem Rücktritt von Landesbischöfin Margot Käßmann Ende Februar kommissarisch ausgeübt. idea-Redaktionsleiter Wolfgang Polzer sprach mit ihm. idea: Herr Ratsvorsitzender, was erwarten die Menschen am meisten von der evangelischen Kirche? Schneider: Zuerst erwarten sie, dass wir ihnen das Evangelium sagen. Das ist unsere Kernaufgabe. Und dass wir es in einer Sprache sagen, die sie erreicht und die sie verstehen. Mit anderen Worten: Ich werbe um Gottvertrauen. Vertraut Gott; er hat in Jesus Christus gezeigt, wie gut er es mit uns meint! Er geht mit uns durch alle Höhen und Tiefen. Wenn wir zum Beispiel einen lieben Menschen sterben sehen, dann ist es, als ob der Boden weggezogen würde. Aus eigener Kraft kann ich überhaupt nichts mehr. Aber ich bin gehalten in Gottes Hand und darin bewahrt selbst in schlimmsten Erfahrungen. Das habe ich erlebt. Aber da, wo wir übermütig werden, weil so viel gelingt, und wir plötzlich meinen, wir seien die Herren der Welt, da setzt uns Gott Grenzen: Du bist ein Mensch und bleibst ein Mensch, aber eben ein geliebter Mensch. Das gibt ein festes Herz. Und damit kann ich Probleme erkennen, anpacken und lösen – oder auch damit leben. Damit meine ich nicht: Glaubt an Gott, dann geht es euch besser! Sondern: Gott ist eine Realität unseres Lebens, keine Erfindung, keine Fantasie, kein Opium fürs Volk. Wer das für sich akzeptiert, wird eine neue Qualität des Lebens erfahren.

Die Bibel und die Politik Sie wollen stark in die Gesellschaft hineinwirken. Wie kann man politische Themen von der Bibel her ansprechen? Die Heilige Schrift will nicht nur einzelne Menschen im Leben begleiten, sondern auch Welt gestalten. Die Zehn Gebote sind eine Art Rahmengesetzgebung, mit der wir ein Zusammenleben in Gerechtigkeit und Frieden gestalten können. Durch den Mund der Propheten wird uns gesagt:

Achtet auf die Armen, auf Witwen und Waisen, die aus eigener Kraft nicht für sich selbst sorgen können. Da sagt Gott: Das ist eure Aufgabe! Holt sie in die Mitte der Gesellschaft und sichert auch eine materielle Lebensgrundlage für sie! Da gibt es konkrete Anweisungen, zum Beispiel: Erntet die Felder nicht völlig ab! Lasst an den Rändern etwas stehen! Das ist Hilfe zur Selbsthilfe. Wenn man so will, ist die moderne Sozialgesetzgebung so etwas wie der säkularisierte Niederschlag dieser alten biblischen Ideen.

Pietisten gehören in die Mitte der Kirche Welche Rolle spielen für Sie die Evangelikalen in der evangelischen Kirche? Ich bedauere, dass der Begriff „evangelikal“ in Misskredit geraten ist. Ich rede lieber von Pietisten. Dieser alte Begriff ist meiner Ansicht nach besser, weil er auf die Praxis Pietatis, also den gelebten Glauben, zurückgeht. Das ist auch mir ein Herzensanliegen: Glaube besteht nicht nur aus Worten; Glaube ist eine Lebenshaltung. Wir brauchen eine Frömmigkeit des Alltags. Sie modelliert unsere Persönlichkeit. Deshalb gehören die Pietisten in die Mitte unserer Kirche. Ich bin dankbar, dass viele unserer Pfarrerinnen und Pfarrer aus diesem Milieu kommen. Wir verdanken ihnen unendlich viel; wir brauchen sie unbedingt. Ich bin auch dankbar dafür, dass wir im Rheinland einen Pietismus haben, der die evangelische Kirche immer gewollt und mitgetragen hat und der dieses schreckliche Auseinanderfallen – hier Frömmigkeit, dort gesellschaftspolitisches Engagement – nie mitgemacht hat. Ich bedauere, dass es durch manche Einflüsse aus den USA auch skurrile Formen evangelikaler Frömmigkeit gibt – wenn Sie etwa an Erziehungshilfen denken, die Gewalt legitimieren. Aber das kenn-

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Die Drei an der Spitze der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): Ratsvorsitzender ist Präses Nikolaus Schneider (Rheinland); zu seinem Stellvertreter wurde der sächsische Landesbischof Jochen Bohl gewählt. Er erhielt 113 von 141 abgegebenen Stimmen bei 11 Nein-Stimmen und 17 Enthaltungen. Konfessionell ergänzt der 60-jährige Lutheraner den Ratsvorsitzenden, der eine unierte Kirche leitet. Außerdem repräsentiert Bohl eine Landeskirche aus dem Osten. Wie Schneider stammt auch Bohl aus dem Ruhrgebiet. Er sei aber seit seinem Amtsantritt als Bischof in Dresden vor sechs Jahren „ein Sachse geworden“. In der Mitte die Präses der EKD-Synode, Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Bündnis 90/Die Grünen), die dem 15-köpfigen Rat kraft ihres Amtes angehört.

zeichnet nicht unsere pietistischen Bewegungen. Unsere Pietisten lieben die Menschen und sind der Welt treu.

Messianische Juden machen die Kirche vollständig Ein anderes Thema: Sie haben sich in Ihren ersten Äußerungen als EKD-Ratsvorsitzender zum christlich-jüdischen Dialog und zum Christuszeugnis gegenüber den Juden bekannt. Wie beurteilen Sie die messianischen Juden, die an Jesus als ihren Heiland glauben? Sie sind ein großes Geschenk für die Kirche. Sie machen es möglich, dass wir, wie es etwa im Epheserbrief gesagt wird, eine Kirche aus Juden und Heiden sind. Wir haben viel zu wenige messianische Juden, wir sind ja praktisch eine Heidenkirche. Sie machen unsere Kirche vollständig. Mit der Judenmission im engeren Sinne tue ich mich freilich schwer. Der Bund Gottes mit Israel ist nicht gekündigt, also müssen wir den Juden nicht Gott erklären. Aber wir haben ihnen Christus zu bezeugen – auch als Messias Israels. Auch für Jüdinnen und Juden geht der Zugang zu Gott nicht an Christus vorbei. Vielleicht an der Kirche vorbei, aber nicht an Christus. Zum christlich-islamischen Dialog: Der Islam unterscheidet sich ja unter anderem dadurch vom christlichen Glauben, dass es eine enge Verknüpfung mit staatlichen Ordnungen und Rechtsordnungen gibt. Wenn man das bedenkt, inwieweit halten Sie den Islam in Deutschland für integrierbar? An dieser Stelle wird sich der Islam verändern müssen. Es ist für mich undenkbar, dass es in unserer Gesellschaft akzeptiert werden könnte, dass bestimmte Vorstellungen allen aufoktroyiert werden. Die Prinzipien unseres Grundgesetzes sind unverhandelbar. Ja, der Islam ist hier, denn die Muslime sind hier, aber er hat als Theologie bis-

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her keine Prägekraft entfaltet. Er wird das auch nur sehr bedingt können, wenn er nicht Teil unserer akademischen Bildung wird. Ich bin froh über Lehrstühle für islamische Religionswissenschaft und islamische Theologie, damit wir Gesprächspartner fi nden und auch im Islam weitere Veränderungen möglich sind. Die sind absolut nötig, damit sich der Islam in dieser Gesellschaft platzieren und integrieren kann.

Um Ausgetretene kümmern Aufgrund der Bevölkerungsentwicklung müssen alle Kirchen, Freikirchen und Gemeinschaften mit sinkenden Mitgliederzahlen rechnen. Muss man sich mit so einem Schrumpfungsprozess abfinden oder kann man etwas dagegen tun? Man muss ihn ganz nüchtern betrachten und akzeptieren, aber man muss sich nicht damit abfinden. Akzeptieren, weil wir ja nicht den Familien sagen können: Jetzt kriegt mal gefälligst mehr Kinder! Wofür wir aber werben müssen, ist, dass Kinder ein Geschenk Gottes sind und das Leben bereichern. Die jungen Leute wollen zwar grundsätzlich Kinder kriegen, aber dann rutschen sie in eine abwartende Haltung: erst einmal Studium oder Ausbildung abschließen, dann im Beruf Fuß fassen, dann ein bisschen Karriere machen, dann ein Haus bauen. Und wenn wir dann so weit sind, sind wir bald 40 Jahre alt und dann heißt es: Oh, wie machen wir das jetzt mit den Kindern? Wir sollten dafür werben, die Prioritäten anders zu setzen. Freilich stellen sich auch Fragen an die Gesellschaft: Wie weit ist es Frauen möglich, sich beruflich zu etablieren und gleichzeitig Kinder zu haben. Das gilt übrigens auch für die Männer. Die Familie darf auch nicht zum nützlichen Ressourcenpool für eine blühende Wirtschaft und eine steile Karriere werden.


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Ein anderes Thema ist, wie wir mit Kirchenaustritten umgehen. Zwar haben Menschen tropfenweise unsere Kirche verlassen, aber wir müssen uns um diese Menschen kümmern und bemühen. Auch aus diesem Grund ist das Werben für den Glauben entscheidend. Dazu gehört auch das Thema Taufe, das im kommenden Jahr in den evangelischen Kirchen in den Mittelpunkt rückt. Dabei geht es um ein Willkommen in Gottes Welt für jedes neue Kind. Wir sollten der Familie sagen: Das Kind kommt nicht irgendwie auf die Welt, und die Welt ist nicht ein zufälliges Produkt von biochemischen und physikalischen Vorgängen, sondern sie ist Gottes Schöpfung. Du bist geliebt, du bist gewollt. Herzlich willkommen!

Der Konflikt um die künstliche Befruchtung (PID) Da wir beim Thema Kinder sind: Manche Eltern wünschen sie sich sehr, können sie aber auf natürlichem Weg nicht bekommen. Ein Ausweg ist die künstliche Befruchtung. Nun ist eine Kontroverse um die Präimplantationsdiagnostik (PID) entstanden. Mit dieser Methode werden künstlich befruchtete Eizellen auf genetische Defekte untersucht, bevor sie einer Frau eingepflanzt werden. Als krank angesehene Embryonen werden getötet. Bisher hatte sich der Rat der EKD für ein Verbot von PID ausgesprochen. Sie, Herr Schneider, haben sich jetzt differenzierter geäußert. Sie können sich eine Zulassung von PID unter eng begrenzten Bedingungen vorstellen. Sie wollen damit ihr „Mit-Leiden“ mit Eltern mit schweren Erbkrankheiten zum Ausdruck bringen, die in ihrer Not PID als Hilfe ansehen. Ratsmitglieder wie der bayerische Landesbischof Johannes Friedrich sehen das anders: Wie kann dieser Konflikt gelöst werden? Grundsätzlich ist es mir wichtig, dass wir diese Debatte aufnehmen. Der Rat hat eine klare Position, und die ist nicht verändert: Nein zu PID. Mit meinen Äußerungen wollte ich darum bitten, diese Diskussion neu aufzunehmen. Ich bin sehr dankbar, dass der Rat diesem Vorschlag folgen wird. Wir sollten uns kundiger machen. Denn seit 2003, als wir das Nein formuliert haben, hat sich wissenschaftlich einiges getan. Das Zweite, was mich umtreibt, ist die Erfahrung mit Eltern, die Erbkrankheiten in sich tragen. Da muss man Verständnis dafür haben, dass sie eine Absicherung wollen. Auch das ist ein sehr verantwortungsvoller Umgang mit dem Leben. Diesen dürfen wir nicht von vornherein mit furchtbaren Begriffen wie Selektion belegen. Man muss auch sehen, dass auch bei der natürlichen Zeugung viele Eizellen befruchtet werden, die sich aber nicht einnisten. Ferner: So logisch klar die Position erscheint, dass Leben mit der Verschmelzung von Same und Eizelle beginnt: Ich fi nde, eine Ethik allein für die Petrischale ist zu wenig. Ohne Mutter kein Leben. Leben ist immer Beziehung. Wir können ethische Entscheidungen nicht gegen die Frauen fällen, sondern nur mit ihnen. Keinesfalls möchte ich, dass behindertes Leben infrage gestellt wird. Menschen mit Behinderung gehören in die Mitte der Gesellschaft. Ohne sie sind wir auch nicht Kirche Jesu Christi.

Schwule im Pfarrhaus: Es darf kein Ärgernis entstehen Die EKD-Synode hat ein einheitliches Pfarrerdienstrecht verabschiedet, das einen weiten Rahmen steckt und in Landeskirchen, die es so wollen, auch das Zusammenleben gleichgeschlechtlicher Partner im Pfarrhaus ermöglicht. Das steht in einem gewissen Widerspruch zum Leitbild Ehe. Was ist Ihre Position? Das Leitbild soll Ehe und Familie sein. Das ist ein ganz tiefes Wissen der Heiligen Schrift: Leben muss auch weitergegeben werden. Ich persönlich bin überzeugt, dass eine gleichgeschlechtliche Orientierung eine Schöpfungsvariante ist. Welche Konsequenzen ziehen wir daraus? Erstens: keine Diskriminierung. Zweitens: Wie weit kann man es öffentlich leben? Ich meine, auch das muss möglich sein. In der rheinischen Kirche haben wir gesagt: Es darf kein Ärgernis in der Gemeinde entstehen. Wenn verpartnerte Gemeinschaften im Pfarrhaus wohnen wollen, dann müssen sie es mit dem Presbyterium und in der Gemeindeversammlung klären. Wenn die Gemeinde es trägt und das Presbyterium voll dahintersteht, sollte es möglich sein. Aber nur unter dieser Bedingung: Kein Ärgernis für die Gemeinde. Vielen Dank für das Gespräch, Präses Schneider.

P

Vita Nikolaus Schneider EKD-Ratsvorsitzender, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland Geboren: 3. September 1947 Seit 1970 verheiratet mit der Lehrerin Annegret Schneider 3 Töchter – die jüngste, Meike, starb 2005 an Leukämie Studium Wuppertal, Göttingen, Münster Mitarbeit am Institut für neutestamentliche Textforschung, Münster Beruflicher Werdegang 1976 Ordination 1976 – 1977 Pastor im Hilfsdienst 1977 – 1984 Gemeindepfarrer, Duisburg-Rheinhausen 1984 – 1991 Diakoniepfarrer, Moers 1991 – 1997 Gemeindepfarrer, Moers 1987 – 1997 Superintendent des Kirchenkreises Moers seit 1997 Vizepräses der Evangelischen Kirche im Rheinland seit 2003 Präses der Ev. Kirche im Rheinland Besondere Ämter und Aufgaben Seit 2003 Mitglied des Rates der EKD seit Februar 2010 amtierender Ratsvorsitzender der EKD seit November 2010 Ratsvorsitzender der EKD

Fotos: idea/Kretschel

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b www.ekd.de, E-Mail: rv@ekd.de, Tel. 0511-2796-0ideaSpektrum 46.2010


SC H U LE N

Die größte evangelikale Ausbildungsstätte 2010 ist mit 191 Bibelschülerinnen und -schülern das Marburger Bibelseminar.

25

2.865 studieren an evangelikalen Ausbildungsstätten

THEOLOGENAUSBILDUNG idea befragte 49 evangelikal geprägte Ausbildungsstätten im deutschsprachigen Raum. Ein Ergebnis: Der Nachwuchs ist frömmer und missionarischer als früher. Die Studentenzahl an den evangelikal geprägten theologischen Ausbildungsstätten im deutschsprachigen Europa ist gleichbleibend hoch – obwohl der Anteil junger Leute an der Bevölkerung zurückgeht. Derzeit studieren dort 2.865 junge Christen (2009: 2.897). Das ergab eine idea-Umfrage bei 49 Ausbildungsstätten in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Mehrzahl der Einrichtungen ist in zwei Dachverbänden organisiert: der Konferenz Missionarischer Ausbildungsstätten und der (theologisch als konservativer geltenden) Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten. Der Vorsitzende der Konferenz Missionarischer Ausbildungsstätten und Leiter der Evangelistenschule Johanneum, Burkhard Weber (Wuppertal), sagte gegenüber idea, die derzeitigen Bibelschüler und Studenten seien tendenziell frömmer und stärker missionarisch engagiert als frühere Generationen. Sie zeigten jedoch weniger theologisches und gesellschaftskritisches Denken. Als „entspannt“ bezeichnete Weber das Verhältnis zum anderen Dachverband. Man sei sich darin einig, „nicht Theologie zu verwalten, sondern Glauben zu verbreiten“.

Gibt es künftig Angebote auch für Senioren? Nach Angaben des Vorsitzenden der Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten, Ulrich Neuenhausen (Bergneustadt), beschäftigen sich viele theologische Ausbildungsstätten mit der Frage der staatlichen Anerkennung. Außerdem denke man über berufsbegleitende Weiterbildungen und Angebote für Senioren nach. Für 2011 plane man erstmals eine gemeinsame Konferenz mit dem Arbeitskreis für evangelikale Theologie zu den „zentralen Herausforderungen für evangelikale Theologie in einer globalisierten Welt“. Vielen christlichen Gemeinden gelinge es kaum noch, mit Nichtchristen über Glaubensfragen zu sprechen.

Foto: mbs

Es gibt 2 Dachverbände evangelikaler Ausbildungsstätten: 1. Die 1963 gegründete Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten (KBA) umfasst 33 theologische Ausbildungsstätten. Sie bekennen die „göttliche Inspiration und die Unfehlbarkeit der ganzen Heiligen Schrift“. b www.bibelschulen.de 2. Die Konferenz Missionarischer Ausbildungsstätten (KMA) wurde 1971 gegründet. Zu ihr gehören 13 theologische Ausbildungs-

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Neues aus den Ausbildungsstätten • Zwei Ausbildungsstätten, die der Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten angehören, haben sich als Gastmitglieder auch dem anderen Dachverband angeschlossen: das Theologische Seminar Bibelschule Aidlingen und die Evangelische Hochschule Tabor (Marburg). Mitglieder in beiden Verbänden sind auch das Theologische Seminar St. Chrischona (Bettingen bei Basel) und das Theologische Seminar der Liebenzeller Mission. • Zum Sommer geschlossen wird die Kirchlich-theologische Fachschule Malche in Bad Freienwalde. Derzeit studieren dort die letzten sechs Schüler. Der Leiter der Fachschule, Joram Luttenberger, begründete die Schließung damit, dass sich der Bedarf in den Landeskirchen verändert habe. Sie benötigten vor allem Absolventen mit Fachhochschulabschluss. Erhalten bleiben dagegen die anderen Arbeitszweige der Malche: Betreutes Wohnen, Altenheim sowie Gäste- und Tagungshaus. • Das Theologische Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (Baptisten- und Brüdergemeinden) in Elstal bei Berlin hat neben der Akkreditierung als Institution durch den Wissenschaftsrat auch die Akkreditierung der Studiengänge „B.A. Evangelische Theologie“ und „M.A. Evangelische Theologie“ erhalten. • Das Martin Bucer Seminar (Bonn) bekam den Auftrag, das Internationale Institut für Islamische Studien der Weltweiten Evangelischen Allianz aufzubauen. • Beim Marburger Bibelseminar werden im Sommer 2011 die ersten Studenten den dreijährigen berufsbegleitenden Master-Studiengang „Gesellschaftstransformation“ absolvieren. Das Studium verbindet theologische, sozialwissenschaftliche und diakonische Forschungen mit einem Praxisprojekt der Studenten vor Ort. P stätten. Sie ist verbunden mit der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste im Diakonischen Werk der EKD. Voraussetzung für die Aufnahme in die KMA ist die kirchliche Anerkennung der Ausbildung, ebenso die freie Trägerschaft und finanzielle Unabhängigkeit von den Landeskirchen. Die KMA orientiert sich an biblisch-reformatorischer Theologie, dem Pietismus und dem Erbe der Bekennenden Kirche. b www.ekd.de/studium_bildung/studium/gemeindepaedagogik/ missionarische_ausbildungsstaetten.html


26

SC H U LE N

Bibelschulen und Theologische Seminare im deutschsprachigen Raum

49

Großheide

56 45 10

Walsrode 23

8 48

10

Hamburg

Hermannsburg

32

Hannover

60

46

Bielefeld Bad Gandersheim 3 Porta Westfalica 11 Lemgo

Duisburg Essen 58 13 Breckerfeld 2 Wuppertal 4 18 41 6 Kassel Bergneustadt Fritzlar Gummersbach 26 14 Dietzhölztal 29 Bonn 1015 Siegen 38 34 Aßlar 1 Marburg 16 Wölmersen 5456 12 Gießen Wetzlar 52 Obernhof 39 Oberursel 33 61

31

43

Leipzig 53

Chemnitz

Burgstädt

13 56

Konferenz Missionarischer Ausbildungsstätten Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten

Erzhausen

Mitglieder der Konferenz Missionarischer Ausbildungsstätten und der Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten

Worms

Ausbildungsstätten der Freikirchen Weitere Ausbildungsstätten Kurz- und Fernbibelschulen Hochschule (CH) 37

St. Peter

10

Linz

Wien

24

Klaus 51

Bettingen

40 Büsingen 57 Friedrichshafen Liestal 13 Zürich

42 55 20

Aarau

10

13 17

10

Innsbruck

© lideaGrafik

5044 27

Olten 13 Bern

Falkenberg Bad Freienwalde Heidesee 9

Friedensau

Landau 59 Eppingen 19 Kirchberg 22 Karlsruhe 13 47 25 Korntal Ditzingen 30 521 Weissach im Tal Bad Liebenzell 28 Aidlingen Ostfildern 36 Reutlingen 35 Freudenstadt

Basel

7

Elstal

Beatenberg

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Nummer in der Karte Name

Studentenzahl 2010 Studentenzahl 2009

SC H U LE N

In Klammern: Studenten in Aufbaustudiengängen

Konferenz Missionarischer Ausbildungsstätten (KMA)

Ausbildungsstätten der Freikirchen

Sie bieten eine 2- bis 5-jährige Ausbildung zum hauptamtlichen Dienst mit kirchlicher Anerkennung, z. T. auch staatlich anerkannt

1

Marburger Bibelseminar, Marburg

180

31 32

97

33

47

55

34

44

50

47

45

(41)

0 64 21 / 91 29 - 0, www.marburger-bibelseminar.de

2

CVJM Hochschule, Kassel

54

(26)

Theologisch-pädagogisches Seminar Malche Evangelistenschule Johanneum, Wuppertal 02 02 / 3 17 00, www.johanneum.net

5

Evangelische Missionsschule Unterweissach der Bahnauer Bruderschaft

(4)

(12)

38

33

Weissach im Tal, 0 71 91 / 3 53 4 0, www.missionsschule.de

6

CVJM-Kolleg, Kassel

(52)

(62)

14

16

7

Gnadauer Theologisches Seminar Falkenberg

8

Missionsseminar Hermannsburg des Evangelischlutherischen Missionswerkes in Niedersachsen

15

35 36

Freie Theologische Hochschule Gießen Institut für Gemeindeaufbau und Weltmission (IGW), Studiencenter Bern, Olten, Essen, Karlsruhe, Chemnitz u. a.

9

6

39

Lutherische Theologische Hochschule der SELK, Oberursel

40

European Nazarene College, Büsingen

Forum Wiedenest, Biblisch-Theologische Akademie Bergneustadt

56

53

56

50

(104)

(90)

43

43

25

31

40

30

(19)

(10)

26

26

25

16

9

12

02 71 / 2 50 85 80, www.ccbc-siegen.de

0 61 71 / 9 12 70, www.lthh-oberursel.de 0 77 34 / 80 90, www.eunc.edu

41

Christliche Bildungsstätte Fritzlar, Bibelschule der Gemeinde Gottes

170

170

159

163

136

140

43

Lutherisches Theologisches Seminar der Evangelisch-Lutherischen Freikirche in Leipzig

161

132

44

Heilsarmee Bildungszentrum, Basel

(30)

(10)

(150)

(178)

(13)

(9)

0 56 22 / 99 46-0, www.fbgg.de/bibelschule

42

Theologisches Seminar Bienenberg, CH-Liestal

12

7

(36)

(28)

7

6

00 41 - 61 - 9 06 78 00, www.bienenberg.ch

03 41 / 86 90 70, www.elfk.de/seminar

2

5

(12)

(10)

(15)

(15)

111

117

00 41 - 61 - 3 87 91 11 www.heilsarmee-bildungszentrum.ch

CH-Zürich, 00 41 - 1 - 2 72 48 08, www.igw.edu

14

76

00 43 - 77 22 - 6 31 25-170, www.bogenhofen.at

06 41 / 97 97 00, www.fthgiessen.de

13

91

0 71 21 / 9 25 90, www.th-reutlingen.de

(23)

0 52 61 / 80 90, www.bibelschule-brake.de

12

Theologische Hochschule der Evangelischmethodistischen Kirche, Reutlingen

(11)

02 28 / 9 65 03 82, www.bucer.de

Bibelschule Brake, Lemgo

Europäisches Theologisches Seminar der Gemeinde Gottes, Freudenstadt-Kniebis

Calvary Chapel, Bibelschule Siegen

Sie bieten eine ein- und mehrjährige Ausbildung für hauptamtlichen und ehrenamtlichen Dienst

11

Theologisches Seminar Ewersbach des Bundes Freier evangelischer Gemeinden

38

Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten (KBA) Martin-Bucer-Seminar, Studienzentren in Bonn, Hamburg, Zürich, Innsbruck, Linz, Bielefeld

88

0 74 42 / 4 90 50, www.bibelseminar.de

Bad Freienwalde, 0 33 44 / 4 29 70, www.malche.net

10

99

0 27 74 / 92 91 11, www.tse.feg.de

10

(kirchlich), 0 50 52 / 6 94 50, www.missionsseminar.de

Kirchlich-theologische Fachschule Malche

Theologisches Seminar Beröa (Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden), Erzhausen

Seminar Schloss Bogenhofen (adventistisch) A-4963 St. Peter

03 34 58 / 64 56 00, www.gtsf.de

9

Theologisches Seminar des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (FH), Bildungszentrum Elstal

37

05 61 / 3 08 75 00, www.cvjm-kolleg.de

161

0 61 50 / 9 76 80, www.beroea.de

Porta Westfalica, 05 71 / 64 53 0, www.malche.de

4

174

03 32 34 / 74 - 308, www.bildungszentrum-elstal.de

05 61 / 3 08 75 30, www.cvjm-hochschule.de

3

Theologische Hochschule Friedensau (adventistisch), 0 39 21 / 9 16 - 0, www.thh-friedensau.de

191

(26)

27

122

119

118

116

(16)

45

Anskar-Kolleg Hamburg 0 40 / 32 02 41 00, www.anskar.de

(24)

0 22 61 / 40 60, www.wiedenest.de

15

Bibelseminar Bonn, Bornheim

(14)

16

Neues Leben-Seminar, Wölmersen

88

98

57

68

45

48

49

45

(5)

(5)

0 26 81 / 98 49 30, www.neues-leben.de

17

Seminar für biblische Theologie, CH-Beatenberg

18

Bibel-Center, Breckerfeld

Weitere Ausbildungsstätten

(18)

0 22 22 / 7 01 - 2 00, www.bsb-online.de

00 41 - 33 - 8 41 81 00, www.sbt-beatenberg.ch

46

(charismatisch), 0 53 82 / 9 30-0, www.glaubenszentrum.de

47

Bibelschule Kirchberg, Kirchberg/Jagst 0 79 54 / 5 91, www.bsk.org

20

Theologisch-diakonisches Seminar Aarau

41

(73)

Akademie für Leiterschaft der Werkstatt für Gemeindeaufbau, Ditzingen Akademie für Reformatorische Theologie, Hannover

Bibelseminar Königsfeld, Ostfildern

30

(77)

Theologisches Seminar Adelshofen, Eppingen

41

Bibel- und Missionsschule Ostfriesland, Großheide

Geistliches Rüstzentrum Krelingen, Walsrode

40 34

(79)

Evangelikale Akademie Wien

(33)

27

30

(34)

(18)

2

2

(37)

(51)

(100)

(97)

00 43 - (1) 8 12 38 60 , www.evak.at

25

Columbia International University, Deutscher Zweig Studienzentrum Korntal, 07 11 / 83 96 50, www.awm-korntal.de

26

Akademie für christliche Führungskräfte Deutschland, Österreich und Schweiz

(80)

(80)

Gummersbach, 0 22 61 / 80 72 27, www.acf.de

Mitglied in Konferenz Missionarischer Ausbildungsstätten (KMA) und Konferenz Bibeltreuer Ausbildungsstätten (KBA) 27

Theologisches Seminar St. Chrischona

90

(24)

91

(24)

CH-Bettingen, 00 41 - 61 - 64 64 - 4 26, www.tsc.chrischona.ch

28

Theologisches Seminar der Liebenzeller Mission

86

89

Bad Liebenzell, 0 70 52 / 1 7 2 99, www.liebenzell.org

29

Evangelische Hochschule Tabor, Marburg Theologisches Seminar Bibelschule Aidlingen

54

58

11

6

(6)

0 70 34 / 6 48 - 0, www.diakonissenmutterhaus-aidlingen.de

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4

Staatsunabhängige Theologische Hochschule Basel

79

80

00 41 - (0) 6 16 46 80 80, www.sthbasel.ch

(5)

Kurz- und Fernbibelschulen 51

Schloss Klaus – Kurzbibelschule der Fackelträger

52

Klostermühle – Kurzbibelschule der Fackelträger

53

Bibelschule Burgstädt

54

ICI University Deutschland

55

InstitutPlus

A-4564 Klaus a.d.Pyhrnbahn, 6 Monate, 0043 - (0) 75 85 - 441, www.schlossklaus.at 56379 Obernhof, 3 oder 6 Monate, 0 26 04 / 45 45, www.fackeltraeger.de 09217 Burgstädt, Grundkurs (3 Monate) Jüngerschaftskurs (3-6 Monate) - sowie Einzelseminare, 0 37 24 / 21 96, www.bibelburg.de 35614 Aßlar, 6-monatiger Fernkurs, 0 64 43 / 21 83, www.ics-germany.de CH-4410 Liestal, Versch. Kurse berufsbegleitend 1-4 Jahre, 00 41 - (0) 6 19 22 12 13, www.institutplus.ch

56

Kompass – die Gemeinde-Bibelschule 09224 Chemnitz (Studienzentren Hamburg und Wetzlar), 14 Seminar-Module, 03 71 / 2 83 58 56, www.kompass-bibelschule.de

57

Bodenseehof, Bibelschule der Fackelträger

58

Bibelschule Cutting Edge

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Biblische Ausbildung am Ort

60

Esra-Training

88048 Friedrichshafen, 0 75 41 / 9 50 90, www.bodenseehof.de (pfingstkirchl.), Duisburg, 02 03 / 37 86 50, www.erweckungsfeuer.de 76829 Landau, 0 63 41 / 63 08 89, www.bao-kurse.de

0 64 21 / 96 73, www.eh-tabor.de

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Weitere private Hochschule 50

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(18)

0 51 67 / 9 70 - 173, www.krelinger-studienzentrum.de

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(1)

(65)

0 72 62 / 6 08 - 0, www.lza.de

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14

0 49 36 / 69 84 04, www.b-m-o.de

07 11 / 7 19 56 80, www.bibelseminar-koenigsfeld.de

22

67

(11)

05 11 / 7 24 49 75, www.reformatio.de

49

CH-Aarau, 00 41 - 6 28 36 43 43, www.tdsaarau.ch

21

83

(13)

0 71 56 / 35 01 15, www.leiterschaft.de

48

0 23 38 / 10 71, www.bibel-center.de

19

Glaubenszentrum Bad Gandersheim

Missionswerk Wort des Lebens, 15754 Heidesee, 03 37 66 / 21 20, www.esra-training.de

61

Bibelfernunterricht e.V. 67547 Worms, 0 62 41 / 2 00 31, www.bfu-online.org


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Wenn mit dem Tod alles aus wäre ARGUMENTE GEGEN DEN UNGLAUBEN (7) Am 21. November ist Ewigkeitssonntag. Christen erinnern daran, dass für sie mit dem Tod nicht alles aus ist, sondern das ewige Leben bei Gott beginnt. Genau das wird von Atheisten bestritten. Dazu ein Beitrag von Oberkirchenrat i. R. Klaus Baschang (Karlsruhe).

Mit dem Tod ist alles aus. Basta! Kein Mensch braucht die Idee von der Ewigkeit. Aufgeklärte Menschen haben davon nichts. Im Gegenteil. Sie werden nur daran gehindert, sich für bessere Verhältnisse auf dieser Erde einzusetzen. Mögen die Christen ihren Totensonntag begehen. Das stört niemanden. Aber die Rede vom Ewigkeitssonntag ist eine Frechheit. Mit dem Tod ist alles aus. Basta – für immer, für alle.

Das sind die Argumente dagegen: 1. Das Leben – ein einziger Zwang Der Mensch betrügt sich selbst, wenn er keine Hoffnung hat, die über sein biologisches Ende hinausreicht. Der Sinn seines Lebens muss dann in den biologischen Grenzen des Lebens aufgehen. Jede Sehnsucht muss vor dem Tod gestillt werden. Jeder Irrtum muss vor dem Tod noch korrigiert werden. Für jede offene Frage braucht es eine Antwort, ehe der Tod das Leben beendet. Ohne die Idee der Ewigkeit wird das Leben zu einer Zwangsveranstaltung. Die Behauptung, dass mit dem Tod alles aus sei, beleidigt die Menschlichkeit des Menschen. Denn für Philosophen, Künstler, Naturwissenschaftler war die Todesgrenze immer auch der Energiegeber für das Denken und für die künstlerische Fantasie. So ist Kultur entstanden. Der Nihilismus, der dem Tod das letzte Wort einräumt, nimmt dem Leben seinen Wert. Es verflacht. Davor bewahrt auch die Fitness bis zum Tode nicht. Das Laufband ist Symbol angestrengter Einsamkeit. Die Einsamkeit ist aber wider die Natur des Menschen.

2. Der Mensch würde krank Die Vorstellungen von dem, was nach dem Tode wartet, sind geschichtlich und kulturell außergewöhnlich vielfältig. Sie kommen schon in den frühesten Zeiten der Menschheitsgeschichte auf. Sie verändern sich im Ablauf der Zeiten und unter dem Einfluß von Erfahrungen mit der Natur und mit den Mitmenschen. Sie befördern die Neugier, aber auch den Streit über die Vorstellungen von dem, was nach dem Tode kommt. Das alles zeigt: Der Mensch braucht zum Leben einen Horizont, der weiter als sein biologisches Leben ist. Darum sind die Trauerriten so wichtig. Wenn die

Trauer ausbleibt, werden Menschen krank. Früher wurden die Kirchen beim Sterben und Trauern selbstverständlich in Anspruch genommen. Das ist inzwischen rückläufig. Die Menschen haben aber neue Formen gefunden, um ihre Bedürfnisse zu gestalten. Das zeigt erneut, dass die Behauptung der Gottesleugner falsch ist. Die Sehnsucht nach Ewigkeit ist bei manchen Menschen noch stärker als je zuvor. Zwar werden Gräber nur noch selten über drei Generationen hinweg gepflegt. Aber der Baum, unter dem eine Urne bestattet wird, überlebt die meisten Gräber. Die Einträge in Internetsterbedateien können lange im Netz bleiben. Mit privaten Anzeigen werden Jubiläen von Todestagen öffentlich bekundet. Der Mensch braucht eine Idee von der Ewigkeit, wenn er nicht im Gefängnis seiner biologischen Existenz umkommen will.

3. Ohne Auferstehung keine Christenheit In den Schwankungen der Gefühle, Unsicherheiten und Wünsche suchen Christen ihre Orientierung an der Auferstehung Jesu. Sie ist ein besonders umstrittener Teil der Botschaft, mit der die Kirche den Menschen durch das Leben helfen will. Unter Historikern ist unbestritten, dass der Glaube an die Auferstehung des gekreuzigten Jesus von Nazareth am Anfang der Bewegung stand, die dann zur Kirche wurde. Ohne diesen Glauben wären die Anhänger Jesu in irgendwelchen Gruppen des Judentums verschwunden, dem sie ja angehörten. Wie aber kamen sie zu diesem Glauben, der ihre Gemeinschaft gefestigt hat? Das Neue Testament kennt zwei Überlieferungsstränge: die Geschichten von Begegnungen des Auferstandenen mit seinen alten Freunden und die Geschichten von der Auffindung seines leeren Grabes. Manche sagen, die Begegnungen mit dem Auferstandenen seien psychologisch als Wunschvorstellungen verzweifelter Menschen zu deuten; ihre Visionen seien Produkte krank gewordener Seelen. Nun haben aber genau diese Visionen die Menschen, die davon beeindruckt waren und anderen davon erzählt haben, alsbald in Verfolgungen geführt, die tödlich enden konnten. In Apostelgeschichte 7 wird die Steinigung des Stephanus berichtet. Sollte ein Mensch seinen nüchternen Realitätssinn verloren haben, wird er ihn gewiss wieder finden, wenn ein solcher Tod in den Blick kommt. Visionen widerfahren sonst immer nur einzelnen Menschen, nicht

Foto: idea

Es wird behauptet: Mit dem Tod ist alles aus

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Todesanzeigen offenbaren den sehr unterschiedlichen Umgang mit dem Ende des irdischen Lebens:

aber ganzen Gruppen wie der Jüngerschaft Jesu. Sie lösen sonst auch keine Gruppenbildungen aus. Es gibt kein historisches Beispiel dafür, dass jemand durch Erscheinungen nach seinem Tod zum Messias geworden wäre. Die Erscheinungsgeschichten sind weltgeschichtlich einmalig, wenn man ihre Einzelheiten beachtet. Bei den Geschichten vom leeren Grab ist wichtig, dass es Frauen waren, die das Grab leer vorgefunden haben. Im antiken Judentum waren Frauen nicht zeugnisfähig vor Gericht. Ihr Zeugnis galt juristisch nichts. Das alles bedeutet: Wenn die ersten Menschen, die an die Auferstehung Jesu glaubten, diesen Glauben erfunden und dazu betrügerische Berichte verfasst hätten, hätten sie sich klüger anstellen müssen. Wir können diesen Überlieferungen also trauen.

4. Ewigkeit in der Zeit Die Auferstehung Jesu Christi ist rein historisch betrachtet demnach eher wahrscheinlich als unwahrscheinlich. Was bedeutet sie im Vergleich zu anderen historischen Geschehnissen in der Antike, z. B. zum Tod Alexanders des Großen (356-323 v. Chr.) oder zur Überschreitung des Rubikon durch Caesar (100-44 v. Chr.)? Diese Männer haben zu ihrer Zeit die Welt bewegt. Aber nur zu ihrer Zeit. Die Dynamik des Ostergeschehens bewegt bis heute die Menschen! In der Geschichte von der Bekehrung des Paulus (Apostelgeschichte 8) wird die Dynamik der Begegnung mit dem Auferstandenen besonders dramatisch berichtet. Ganz andere, geradezu seelsorgerliche Töne bestimmen den Bericht von der Begegnung mit den beiden Jüngern auf dem Weg nach Emmaus (Lukas 24,13ff.). Die Osterbotschaft verändert Menschen. So ist es auch bei den anderen Ostergeschichten im Neuen Testament. Wer die Wahrheit von Ostern erfahren will, muss bereit sein, sich davon verändern zu lassen. Das ist ganz logisch: Bei Ostern handelt es sich um den Einbruch der Ewigkeit in die Zeit. Dem kann man mit distanzierter Neutralität nicht beikommen.

5. Der Kern des Glaubens Die Osterbotschaft kommt im Neuen Testament in einer bunten Vielfalt unterschiedlicher Berichte zur Sprache. Das ist kein Zufall. Es geht doch um neue Lebensperspektiven über den Tod hinaus. Man muss diese Perspektiven in sich einlassen und mit der persönlichen Lebenssituation verideaSpektrum 46.2010

binden. Dann erfährt man ihre Wahrheit. Beim Bezeugen des Osterglaubens geht es nicht um die Anfertigung historischer Protokolle für Archivakten. Die Botschaft darf nicht nur im Gehör und im Gehirn bleiben. Sie muss das Leben durchdringen. Und das ist bunt und vielfältig. Darum wird der Osterglaube im Neuen Testament in vielfältigen Ausgestaltungen bezeugt. Und darum ist von Anfang an mit dem Osterglauben auch die Gemeinschaft der Glaubenden verbunden. Die neuen Erfahrungen müssen besprochen und geklärt werden. Man will mehr voneinander und von der neuen Sicht des Lebens wissen. Man muss sich darüber verständigen, was der entscheidende Kern dieses Glaubens ist. Man muss gemeinsam Spöttern und Verfolgern standhalten. Wie kommt heute ein Mensch zum Glauben? Indem er sich in der Gemeinschaft der Glaubenden dem Zeugnis der Glaubenden aussetzt.

6. Eine Überlebenschance Der Osterglaube glaubt durch den Tod hindurch. Das hat Folgen für das Leben. Man kann plötzlich zwischen Wichtigem und Unwichtigem unterscheiden; das ist eine wertvolle Hilfe gegen die Tendenz, überhaupt nichts mehr ernst zu nehmen. Man kann auf einmal den Kopf heben und Haltung bewahren; in der massenmedialen Informationsüberflutung ist das eine Überlebenschance. Man wird darauf verzichten, das Leben mit allen Mitteln verlängern zu wollen, wenn damit am Ende nur das Sterben aufgehalten wird. Man wird frei von dem Zwang zur Perfektion, mit dem man sich und anderen oft nur Schaden zufügt; meiner Auferweckung von den Toten kann ich auch als mangelhafter Mensch entgegenleben. In Erwartung des Lebens nach dem Tode kann ich lernen, schon vor dem Tod das loszulassen, was mich beschwert oder unnütz geworden ist; aus der Sterbeforschung wissen wir, dass es ein gelassenes Sterben bei den Menschen gibt, die das Loslassen eingeübt haben. Darum hat es einen tiefen Sinn, dass der letzte Sonntag im Kirchenjahr eine doppelte Bedeutung hat: Er ist der Totensonntag und zugleich der Ewigkeitssonntag (2010: 21. November). Der berühmte Theologe und Widerstandskämpfer im Dritten Reich, Dietrich Bonhoeffer, war ein ganz dem Leben hingegebener Mensch. Wissenschaft und Kultur haben ihn fasziniert. Der Kirche hat er mit Leidenschaft gedient. Im politischen Widerstand


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Alle Todesanzeigen – außer der von Johann Bendermacher – aus dem Buch „Aus die Maus“ von Christian Sprang (Verlag Kiepenheuer & Witsch). Der Autor hat 291 ungewöhnliche Todesanzeigen in seinem Buch veröffentlicht und analysiert.

nahm er Verantwortung für das Leben der Menschen wahr. Seine letzten Worte auf dem Weg zum Galgen waren „Das ist das Ende – für mich der Beginn des Lebens“.

7. Welche Religion ist die beste? Auf die Menschen der Gegenwart strömen unendlich viele Vorstellungen vom Leben und Sterben ein. Sie werden durch Massenmedien verbreitet, bei Fernreisen erlebt, an zugewanderten Nachbarn beobachtet. Wir leben in einer multireligiösen Gesellschaft. Welche Religion ist die beste? Die, die am besten über die Grenzen des Lebens aufklärt und – mit dem Ende des Lebens vor Augen – Mut zum Leben vor dem biologischen Ende macht. Auch die Jünger Jesu mussten ihren Glauben in einer multireligiösen Gesell-

l

schaft bewähren. Die Antike war ebenso mulireligiös wie unsere Zeit. Die frühen Christen haben die Religionen ihrer Zeit in das Licht des Evangeliums gezogen. Sie haben es verstanden, ihren Glauben so zu bezeugen, dass er Menschen überzeugt hat. Sie konnten dem Leben standhalten und sogar dem Tod, weil sie die Ewigkeit vor Augen hatten.

8. Je weniger Menschen glauben ... Unlängst hat Christine Lieberknecht (Erfurt), die Ministerpräsidentin von Thüringen, gesagt, die Menschen verlangten von den Politikern umso mehr, je weniger Glauben sie hätten. Damit sei aber die Politik überfordert. Ohne Hoffnung auf die Ewigkeit werden wir den Aufgaben in dieser Zeit nicht gerecht. P

idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

21. November – 27. November

FE R NSE H E N Sonntag, 21. November Das Vierte 9.00–9.30 Bibelstunde mit Pastor Bayless Conley

9.30–10.15 Evangelischer Gottesdienst aus Trippstadt (Pfalz) mit Pfarrer Bruno Heinz

9.30–10.00 „So sehr hat Gott die Welt geliebt“ mit Pastor Wolfgang Wegert

11.00–12.00 Evangelischer Gottesdienst aus Stuttgart mit Pfarrerin Franziska Stocker-Schwarz

Montag, 22. November

Mittwoch, 24. November

12.00–12.30 Einem ausgeglichenen Lebensrhythmus auf der Spur

21.00–21.30 Das Prinzip „Säen und Ernten“

13.00–14.00 h Muslime und die EU – reicht Europa bis nach Anatolien? Diskussionsrunde mit Bischof Martin Schindehütte

21.15–21.45 Im Seehaus Leonberg leben jugendliche Straftäter in familienähnlichen Wohngemeinschaften

20.15–22.00 Rund um den Turm: Talkshow zum Thema „Porno, Alk und Magersucht“ 21.00–21.30 Die Missstände in Nordkorea und das Leiden der dortigen Christen

HÖRFUNK Sonntag, 21. November WDR 3 8.30–9.00 Wie Eltern und Ärzte von Kindern lernen, dem Tod zu begegnen 8.30–9.00 Vom Wandel der Grabmale in der Postmoderne

Dienstag, 23. November RBB Kultur 9.04–9.30 Interkulturelle Bestattungen in Deutschland 9.45–10.00 Ev.-reformierte Predigt von Theologin Manuela LiechtiGenge aus Obergösgen

NDR Info 10.05–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus Bad Lippspringe mit Pfarrer Detlev Schuchardt 15.30–16.00 Henry Dunant, Vater des Roten Kreuzes, im Porträt

21.30–22.00 Was hilft einem lebensmüden Menschen aus der Abwärtsspirale? Traumatherapeut Dr. Franz Ebner von der Klinik Hohe Mark im Gespräch

Donnerstag, 25. November 20.00–21.00 Ernst Schwedes, ehemaliger Bundespfleger (Generalsekretär) des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, im Gespräch mit Pastor Horst Marquardt über sein Leben mit vielen Anfechtungen und Wundern

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/702164

ideaSpektrum 46.2010


DI E K LE I N E K A NZ E L

»Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht, denn ohne mich könnt ihr nichts tun.«

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Dr. Armin Mauerhofer. Professor an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel und Pfarrer der Freien Evangelischen Gemeinde Aarau in der Schweiz

Johannesevangelium 15,5

Wie bringen wir Frucht für Gott? Jesus sagt gegenüber seinen Jüngern von sich, dass er der „Weinstock“ ist. Er vergleicht seine engsten Mitarbeiter mit den Reben. Wir wissen, dass jede Rebe ihre Entstehung dem Weinstock verdankt. Zu dem Zeitpunkt, da ein Mensch Jesus im Glauben als seinen persönlichen Retter annimmt, wächst er – bildlich gesprochen – als Rebe aus dem Weinstock Jesus heraus. Jesus, dem Weinstock, verdankt er sein neues, ewiges Leben. So wie die Rebe vom Weinstock abhängig bleibt und nicht ohne ihn existieren kann, so bleibt man Christ nur in der Verbindung mit Christus.

Foto: privat

Wie bleiben wir eigentlich „in“ Jesus? Die Beziehung zu ihm ist also von entscheidender Bedeutung. Zweierlei muss nach Jesu Worten der Fall sein: „Wer in mir bleibt und ich in ihm.“ Bei vielen Christen scheint

dies leider nicht immer selbstverständlich zu sein. Doch wie bleiben wir nun in Jesus? Indem wir ganz bewusst mit ihm Gemeinschaft pflegen. Dies geschieht einerseits durch das Bibellesen und das Gebet. Andererseits aber indem wir uns immer wieder neu ihm verpflichten. Jesus sagt, dass, wenn wir in ihm bleiben, er in uns bleibt. Dieses Bleiben Jesu in uns hat große Auswirkungen. Er wirkt nämlich „viel Frucht durch unser Leben“. Die Bibel spricht von Frucht, wenn durch unser Leben andere Menschen zu Jesus finden, seien es die Eltern, die Kinder, die Nachbarn usw. Auch dann redet die Bibel von Frucht, wenn Jesu Wesenszüge – seine Liebe, Freude, Friede, Geduld … (Paulus im Galaterbrief 5,22) – unser Leben prägen. Durch diese Frucht werden Menschen in unserem Umfeld reich beschenkt. Denken wir daran: Jesus wirkt diese Frucht, nicht wir. Er befähigt uns, fruchtbar für Gott zu sein. P

Ja, auch ich abonniere Impuls-Abo 12 Ausgaben für nur Fr. 25.– Jahres-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Halbjahres-Abo für Fr. 3.01 pro Ausgabe oder Fr. 77.– pro Jahr Geschenk-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Abo 66 für Rentner nur Fr. 2.39 pro Ausgabe oder Fr. 117.– pro Jahr Studenten-Abo für nur Fr. 1.48 pro Ausgabe oder Fr. 72.50 pro Jahr (Alle Preise inkl. Portokosten. Das Abonnement ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar.)

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PORTRÄT

„Man glaubt, die Welt bleibt stehen“ EKD Die ungewöhnliche Frau des Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche in Deutschland. Ein Porträt von Helmut Matthies. Eigentlich hatte sie sich bereits auf einen ruhigen Lebensabend vorbereitet: Annegret Schneider, als Ehefrau des gerade gewählten Ratsvorsitzenden der EKD sozusagen die erste Dame im landeskirchlichen Protestantismus. Sie geht am 1. Februar als Realschullehrerin für Religion und Mathematik in den Ruhestand. Ihr Mann sollte zwei Jahre später mit 65 als Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland folgen. Nun ist es durch den Rücktritt von Margot Käßmann im Februar dieses Jahres anders gekommen. Nikolaus Schneider wird bis 2015 höchster Repräsentant der 24 Millionen Mitglieder zählenden EKD sein. Annegret Schneider ist wie ihr Mann fromm und links. Ihr Musikgeschmack ist für traditionelle Christen unüblich: Statt Bach hört sie lieber Operetten und Musicals („sie sind einfach schön“). Noch ungewöhnlicher aber dürfte sein: Sie war einst Mitglied im frömmsten deutschen Jugendverband, dem EC („Entschieden für Christus“), und (!) schon ab 18 Jahren in der SPD. Annegret Schneider: „In meiner Familie gab und gibt es Sympathien für alle Parteien: Meine Großeltern waren für die CDU, meine Eltern für die SPD, andere Verwandte für die FDP.“ Aber nun der Reihe nach: 1949 ist sie im vom Bergbau geprägten Salzgitter geboren. Vater wie Großvater arbeiteten unter Tage. Die Großeltern,

die ihr Leben religiös am meisten bestimmten, zählten zur (pietistischen) Landeskirchlichen Gemeinschaft.

„Mein Herz ist an Jesus gebunden“ Sie nimmt an Zeltmissionen teil, geht zu den EC-Treffen: „Mein Herz, also mein Denken und mein Fühlen, ist, seit ich denken kann, an Jesus gebunden.“ In ihrer Jugend hat sie manchmal bedauert, dass sie deshalb keine Bekehrung wie andere nötig hatte: vom Atheismus zum Christentum, sozusagen von „Schwarz“ nach „Weiß“. Ihr Vater ist von der katholischen zur evangelischen Kirche übergetreten, ihre Mutter von den pietistischen Eltern geprägt. „Wir haben eigentlich täglich über Gott diskutiert, dessen Existenz bei uns nie infrage stand.“ Die Konsequenzen wurden dennoch unterschiedlich gezogen: Galt für die Großeltern beispielsweise das Kartenspiel als „Teufelsgebetbuch“, so waren ihre Eltern schon etwas liberaler: Nur am Sonntag sollte man nicht spielen. Während der Schulzeit wurde ihr bald klar: „Gott will mich als Pfarrerin.“ Aus der damals stramm lutherischen braunschweigischen Landeskirche wechselte sie an die von reformierter Theologie geprägte Kirchliche Hochschule in Wuppertal. Und wie es dann so sein sollte: Dort studierte bereits ein Semester lang ein Rheinländer namens Nikolaus Schneider. Er

gehörte zum Begrüßungskomitee für die neuen Studenten. Da die Hochschule auf einem Berg abseits der Stadt liegt, wurden die nicht dort oben im Internat lebenden Studentinnen von ihren männlichen Kollegen, wenn es denn abends dunkel war, zu ihrer Wohnung hinunter gefahren. Und es war natürlich oft dunkel. Und wer kutschierte Annegret? Selbstverständlich Nikolaus.

Warum musste unsere Tochter sterben? 1970 heirateten sie und bekamen drei Töchter. Annegret Schneider: „Der wunderbarste Moment im Leben ist für mich die Geburt eines Kindes: Man glaubt, die Welt bleibt stehen.“ 2005 stirbt ihre jüngste Tochter – Meike – mit 22 an Leukämie. Ihre Mutter: „Ich klage Gott deswegen nicht an. Ich frage mich vielmehr: Warum musste unsere Tochter so früh sterben? Gleichzeitig bin ich dankbar, dass ich von der Diagnose bis zum Tod zwei Jahre eine ganz intensive Beziehung zu meiner Tochter haben durfte. Welcher Mutter einer 22-Jährigen ist das vergönnt?“ P

DAS WORT DER WOCHE » Ich habe das Gefühl, was Eltern, Kinder, die Gesellschaft im Moment zutiefst bewegt und verunsichert, ist: Du weißt nicht mehr, wie die Regeln sind, weil wir alle Regeln infrage gestellt haben.« Tagesthemen-Moderator Tom Buhrow in der Katholischen Akademie Hamburg in seinem Plädoyer für Disziplin mit klaren Regeln ideaSpektrum 46.2010


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