Idea Spektrum Schweiz 47/2010

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Einzelverkaufspreis: Fr. 4.00

Spektrum l idea

Nr. 47

24. November 2010

G 7405

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Gott am Strassenrand begegnen

Seite 7: „Link to Muslims“

Christen begegnen Muslimen mit Herzblut Seite 9: Tabea Schulthess

Die andere Welt der schönen Pfarrerstochter

Seite 12: Schloss Hünigen

Neuer Besitzer und alte Werte im 4-Stern-Hotel Seite 15: Crescendo

25 Jahre im Einsatz für Musik und Glaube Seite 24: Theologie

Wie Gott unsere Welt erschuf – mal anders uheit

Seite 4

www.treffpunkt-gipfelkreuz.ch

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25 Jahre Agentur C: Das Geschenk an die Schweiz im Jubiläumsjahr

Der aussergewöhnliche Bergfilm!

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Inserate

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Agentur C 速

Betet f端r alle, die in Regierung und Staat Verantwortung tragen.

Die Bibel: 1. Timotheus 2,2


grÜezi

Gott begegnen

biblisch

Vom deutschen Liedermacher Arno Backhaus habe ich Folgendes gelesen: «Wenn Kindern und Jugendlichen nur noch Wissen, aber keine Werte vermittelt werden, wächst eine Generation heran, die von allem den Preis, aber von nichts mehr den Wert kennt.» Wir leben heute nicht in einer Systemkrise, sondern in einer Wertekrise. Es geht im Leben eben um mehr als um politischen Erfolg oder Steigerung des Einkommens und des Wohlstandes. Es geht auch um das Bedürfnis nach Sicherheit, Zuverlässigkeit, Gerechtigkeit, Menschlichkeit und vor allem um Vertrauen.

vergessen diese klagenden Christen das Entscheidende: Diese Entwicklung hat damit zu tun, dass sich Christen immer mehr aus dem öffentlichen Leben zurückziehen. Ja nicht provozieren, nicht anecken, nicht verletzen… Diese falsch verstandene Toleranz führt dazu, dass wir zunehmend lieber den Respekt vor anderen Religionen und anderen Sitten fördern als unseren eigenen Glauben. Toleranz und gegenseitiger Respekt werden aber nicht dadurch gefördert, indem wir die eigene Identität verleugnen. Das christliche Bekenntnis verschwindet nur dort, wo es keine christlichen Zeugen mehr gibt.

Wer könnte diese Werte besser einbringen, vorleben, umsetzen und praktizieren als Menschen, die eben nicht mehr sich selbst verwirklichen müssen, die nicht besser sein müssen als andere, die von der Gier nach immer mehr und von der Sucht nach Erfolg befreit sind? Jawohl, gesucht sind wir Christen. Menschen also, die durch ihren persönlichen Glauben an Gott und seinen Sohn Jesus Christus eine neue Definition von Werten eingepflanzt bekommen. Es geht um die Kraft des Glaubens. Wo Mangel an Glauben herrscht, gibt es weniger Hoffnung, und wo Hoffnung schwindet, verbreitet sich letztlich Egoismus, Angst und Unsicherheit.

Zum Glück gibt es da die Agentur C (siehe Seite 4). Dahinter stehen seit 25 Jahren Menschen, die es nicht zulassen, dass unsere Gesellschaft vergisst, auf welchem Fundament unsere Helvetik aufgebaut ist. Macher, die ihren Auftrag darin sehen, dass unser Volk auch heute noch Zugang zum biblischen Wort haben muss, ja diesem täglich begegnen sollte. Jeder Bürger soll wissen, dass es eine Bibel gibt, dass es einen Gott gibt, der seinen einzigen Sohn Jesus Christus auf diese Erde schickte, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben erhalten. Was für eine gewaltige Botschaft, die uns hier auf Plakaten und in Zeitungsinseraten begegnet! Agentur C – eine Provokation? Nein, für viele kann dies die Chance sein, wenigsten auf einem Plakat Gott zu begegnen.

Aber wo sind diese Christen in unserer Gesellschaft, in Wirtschaft und Politik? Ich höre wohl immer mehr Christen über die «Entchristlichung» unserer Gesellschaft klagen. Über den Verlust an Moral und den zunehmenden Egoismus. Dabei

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Ein Lieblingsbibelwor t von corinne Wedekind, PR-Beraterin, Vorstandsmitglied Agentur C, Sarmenstor f:

«herr, du erforschest mich und kennest mich ... Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner zunge, das du, herr, nicht schon wüsstest. Von allen seiten umgibst du mich und hältst deine hand über mir.» (Psalm 139,1–5)

«Der Psalm 139 berühr t mich deshalb so sehr, weil ich darin die Zusage finde, dass Gott mein Herz kennt, meinen Lebensweg von Beginn an festgelegt hat und diesen fest in seinen Händen hält. Es gibt Phasen und Aufgaben in unserm Leben, die uns zermürben. Und die wir – meist aus eigener Kraft – so rasch wie möglich zum Positiven wenden wollen. Bisweilen dauern aber gerade diese Krisen- und Dürrezeiten an. Gerade in solchen Zeiten bin ich dankbar dafür, zu wissen, dass Gott meine Gedanken kennt und meine Bemühungen sieht. Und dass er es ist, der mich führ t und mich befähigt, durchzustehen. Meine Aufgabe liegt darin, mich immer wieder aufs Neue an ihn zu wenden und das loszulassen, was mich hinder t, ganz bei ihm zu sein.»

WÖrTlich «Der Wendepunkt kam, als unser ältester sohn nach einem schulischen Austauschjahr aus Jamaika zurückkehrte. er hatte zu Jesus christus gefunden. Wir wollten uns auch mit unseren christlichen Wurzeln befassen. es fand ein Prozess der heilung und der Versöhnung statt. Der Neuanfang wurde möglich.» Fred ryter, Sekundarlehrer, erläuter t in der «Weltwoche», warum er nach einer Scheidung wieder mit der gleichen Frau verheiratet ist.

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Der Autor ist Nationalrat der FDP und Präsident des Schweizerischen Baumeister-Verbandes.

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25 Jahre Agentur C: Präsident Peter Stucki über Bibelplakate und die Wirkung der Bibel

Der Bibelvers, der am Bundeshaus hängen sollte Das Volk muss Zugang haben zum biblischen Wort, wenn es überleben will. Das betont Peter Stucki, Präsident der Agentur C. Seit 25 Jahren präsentiert sein Verein darum Bibelworte auf Plakaten und in Inseraten. Einen passenden Bibelvers hätte Stucki auch für das Bundeshaus parat.

«Spektrum»: Welches Bibel­ plakat steht in Ihrem Garten? Peter Stucki: Ich bin Stockwerkeigentümer ohne Garten… Doch welches Plakat würden Sie aufstellen? «Herr unser Herrscher, wie herrlich ist dein Name in aller Welt.» «Es gibt wahrscheinlich keinen Gott», sagen die Freidenker auf ihren Plakaten. Warum werben Sie trotzdem mit Bibel­ plakaten? Die hypothetische Aussage der Freidenker kann nicht Basis für unsere Arbeit sein. Die Diskussion kann man sehr schnell reduzieren mit dem einen Satz, den schon unser Gründer Heinrich Rohrer aufgeschrieben hat: «Gott kann man nicht beweisen – aber erfahren.» Gott ist unsichtbar wie Strom. Wenn beim Strom die beiden Pole falsch zusammengeschlossen werden, gibt es einen Kurzschluss. Wie Gott auf Reizung reagiert, muss man ihn selber fragen – oder man kann es eben selber erleben. Ich jedenfalls rate davon ab. Warum werben Sie auch nach

«Hilfen für das Leben»: Peter Stucki, Präsident der Agentur C.

25 Jahren intensiv mit Pla­ katen und Inseraten für die biblische Botschaft? Ich gehe nächste Woche zu einem grossen Zeitungsverlag, um zu erklären, dass das Bibelwort Volksgut ist. Und ein Volksgut soll greifbar sein. Die Helvetik ist auf der Bibel aufgebaut. Ich bin der Meinung, der Glaube, der teils noch in unserem Land auflebt, ist ein grosser Teil der Swissness. Wenn nun von etlichen Kreisen versucht wird, der Schweiz das Fundament des christlichen Glaubens zu nehmen, wird es einen «Kurzschluss» geben. Ich bin überzeugt, dass das Volk auch heute Zugang haben muss zum biblischen Wort, wenn es überleben will, je länger desto mehr. Welche Botschaft wollen Sie denn unserm Land vermitteln? Momentan stecken wir ja in unserer Sieben-Jahres-Vision für die

Seit 25 Jahren Bibelverse auf Plakaten Die Agentur C wurde 1985 von Heinrich Rohrer, dem ehemaligen Inhaber der Sipuro AG in Münsingen, gegründet. Der Verein Agentur C führt diese Mission über seinen Tod hinaus weiter. Auch heute will der überkonfessionelle Verein die frohe Botschaft von der Liebe Gottes und der Wahrheit seines Wortes verkünden. Dazu koordiniert er nationale Plakataushänge und Inserate mit Bibelversen, betreut Plakatstellen auf privaten Grundstücken, verteilt kostenlos Bibeln und andere bibelbezogene Schriften. Er zählt heute auf einen Bild: idea/av

Freundeskreis von 8000 Personen und setzt jährlich einen siebenstelligen Betrag um, der durch Spenden aufgebracht wird. Präsident des Vereins Agentur C ist seit acht Jahren der 61-jährige Peter Stucki aus Lyss, beruflich Versicherungsberater für das Unternehmergeschäft. Im Vorstand sitzen zudem Bruno Küttel, Kurt Bühlmann, Bruno Jordi, Hans Hohl, Max Schläpfer und Corinne Wedekind. Die Geschäftsstelle mit drei Teilzeitbeschäftigten befindet sich in Lyss. www.agentur-c.ch

Schweiz. In sieben Jahren wollen wir Gottes Wort in der Schweiz verankern. In Phase 1 bis zum März 2008 ging es darum, Gottes Charakter vorzustellen. In Phase 2 wollten wir aufzeigen, dass Gottes Wort in mein Leben spricht. In Phase 3, die jetzt beginnt, wollen wir Gottes Gebote bekannt machen. Dabei sprechen wir nicht nur von den Zehn Geboten, sondern auch von neutestamentlichen Aussagen wie «Lasst euch mit Gott versöhnen» oder «Das ist Liebe, dass wir nach Gottes Geboten leben». Wir wollen deutlich machen, dass Gottes Gebote nicht einfach Verbote sind, sondern Richtschnur und Hilfe für ein qualitativ besseres Leben. Wenn ich in Gottes Liebe lebe nach seinen Geboten, wird es Auswirkungen haben auf mein Umfeld. Das ist gar nicht anders möglich!

Und was bleibt wohl von dieser Botschaft? Nach den drei Phasen unserer Sieben-Jahres-Vision soll einfach jeder in der Schweiz lebende Bürger wieder wissen, dass es eine Bibel gibt. Das ist vom Grundsatz her ein sehr niederschwelliges Ziel. Doch in der Erreichung ist es sehr anspruchsvoll. Hätte ich dieses Ziel als Geschäftsführer strategisch festgelegt, würde ich kläglich scheitern. Doch ich merke, wie uns Gott hilft, diese Vision zu verwirklichen. Wir stossen bei vielen Wirtschaftspartnern immer mehr auf offene Ohren. Bei einzelnen Aktionen wie der Bibelabgabe wächst die Nachfrage unglaublich.

25 Jahre Bibelplakate – was hat das bewirkt? Ich will es ganz bescheiden sagen: Unser Ziel ist nicht, die Schweiz auf den Kopf zu stellen. Wir haben einfach den Auftrag, Gottes Präsenz bewusst zu machen. Auf diesem Dienst liegt eine Salbung, das spüre ich. Die Wirkkraft liegt bei Gott, nicht bei uns. Dadurch, dass wir nun so lange mit dem gleichen Erscheinungsbild aufgetreten sind, sind wir auch zu einer Marke mutiert. Man nimmt uns wahr. Deshalb haben wir nun den Begriff «Agentur C» für zehn Jahre schützen lassen. Die Kosten für die Registrierung haben Private spontan übernommen. So können wir auch in Zukunft im gleichen Rahmen dazu beitragen, Gottes Wort öffentlich sichtbar zu machen. Denn es gehört doch dem Volk! Dankt Ihnen die Kirche für Ihren Dienst? Die Kirchgemeinden sind sehr fleissige Bezüger unserer «Zuckersäckli». Es gibt einzelne Kirchgemeinden, die uns auch finanziell unterstützen. Die meisten Spenden erhalten wir aber von Privaten und von kleineren und grösseren Unternehmen. Wir sind keine kirchliche Institution. Wir sind total neutral. Deshalb haben wir wohl auch bei vielen Medien einen guten Namen. Nicht nur Freidenker fühlen sich von Ihnen provoziert. Lässt Sie das kalt? Gottes Wort ist es, das Menschen trifft und anspricht, nicht unsere Plakate. Ich war am Wochenende an einem Lobpreis-Gottesdienst. Da hat der Lobpreisleiter Gott gepriesen und den Namen Jesu ausgerufen. Auch über Menschen, die Gipfelkreuze abtragen wollen… Gibt es oft Angriffe auf Ihre Plakate? Vor allem in Ballungsgebieten herrscht mehr Gewaltpotenzial. Da kommt es zu Verschmierungen, und Plakate werden abgerissen. In ländlichen Regionen passiert ganz selten etwas. Es kann aber auch sehr kreative Angriffe geben. In Bern schrieb jemand auf ein Plakat mit dem Vers «Rufe mich an in


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der Not» die Telefonnummer des Stadtpräsidenten hin. Später sagte der Stadtpräsident, er habe etliche Anrufe bekommen und gerne geholfen, so wie das der liebe Gott ja auch tue.

Nun wird von freidenkerischen Kreisen gar eine Alterslimite für die Bibellektüre gefordert wegen Horrorszenen und kin­ derfeindlicher Verse. Da kann ich nur sagen, dass biblische Geschichten noch nie einem Kind geschadet haben. Ich sprach mit einem Politologen wegen der Forderung der gleichen Kreise, auf den Bergen müssten die Kreuze entfernt werden. Er sagte: «Da müssen Sie sich gar nicht wehren, das macht das Volk selber. Kreuze müssen doch ein Anliegen aller Christen sein.» Ich bin überzeugt, dass das der liebe Gott schon selber regeln wird. Hier geht es auch um ein geistliches Prinzip. Das Volk wird seiner Seele beraubt, wenn man ihm das Wort Gottes nimmt. Ab welchem Alter soll man denn die Bibel lesen? So früh als möglich, einfach auf geeignete Art. Wenn ein Kind früh in die Sonntagsschule geht und selber Erfahrungen macht mit dem lieben Gott, ist es das Beste, was unserer Gesellschaft passieren kann. Bei uns in Lyss gab es vor 80 Jahren noch 1000 Sonntagsschüler. Viele von diesen ehemaligen Sonntagsschülern leben heute noch und geben den göttlichen Samen den nächsten Generationen weiter. Schauen Sie doch selber, wohin wir gekommen sind mit einer Generation, die in der Schule keinen biblischen Unterricht mehr geniessen darf! Wie wählen Sie Ihre Verse aus? Thematisch sind sie vorgegeben durch die Sieben-Jahres-Vision. Unsere Vorstandsmitglieder halten Bibelverse fest, die ihnen durch Intuition oder bei der Bibellektüre geschenkt wurden. In einer gemeinsamen Lesung werden die einzelnen Verse bewertet. Wir beten darüber, und dann geschieht die definitive Wahl. Sie kommen selber aus der Versicherungsbranche. Ist die Bibel eine Art Versicherung? Das darf man nicht vermischen. Ich betreibe rein materielle Vorsorge. Die Bibel ist kein Rückversicherer. Hier steht auch nirgends,

«Backflash» – Ein Geschenk für die Schweiz Was schenken Sie sich selber zum Jubiläum? Peter Stucki: Wir wollen gar keine Geschenke. Wir machen auch keine Jubiläumsfeier. Etwas anderes ist es, wenn uns jemand eine Jubiläumsspende zukommen lässt… Was schenken Sie der Schweiz zum Jubiläum der Agentur C? Wir schenken der Schweiz das Versprechen, dass wir weiterhin Bibelverse im öffentlichen Raum verbreiten, sowohl auf Plakatwänden als auch in Zeitungen! Wir machen den Menschen aber auch ein konkretes Jubiläumsgeschenk. Dahinter steckt eine Story. Wir bekamen einen Brief von einer Hausgemein-

dass Christen nicht zu Schaden kommen. Aber es steht, dass Gott immer bei mir ist, was auch immer passiert. In der Bibel geht es um eine ganz andere Vorsorge. Die biblische Vorsorge setzt an dem Tag ein, an dem ich mich zu Jesus bekehre und wiedergeboren werde. Dann weiss ich, dass ich Ewigkeitsvorsorge habe.

Von alt Bundesrat Merz weiss man, dass er immer eine Bibel im Koffer mitträgt. Warum sitzt er nicht in der Leitung der Agentur C? Weil er sich nicht bei uns gemeldet hat! Ich werde ihm unseren aktuellen Rundbrief schicken. Darin heisst es: «Ein Land, das Schulden abbaut – Danke, Herr Merz – hat Prosperität. So ist es auch im persönlichen Leben. Ich wünsche mir, dass noch viele Menschen sich ihre Schuld durch Christus vergeben lassen und Ordnung in die Herzen einkehrt. Schuldenabbau hilft die Sinnkrisen lösen.» Ich werde Herrn Merz schreiben, dass wir im Vorstand noch zwei freie Plätze haben! Was bringt es, immer eine Bibel mitzutragen? Wenn die Bibel nur als Maskottchen dient, bringt es gar nichts. Doch wenn ich regelmässig darin lese, bekomme ich Trost, Erquickung und Erfüllung. Ihre nächsten Pläne? In nächster Zeit folgen Inserate in Zeitungen und Magazinen mit dem Angebot, unentgeltlich eine Bibel zu bestellen. Neu legen wir dazu vier verschiedene Postkarten

de, dem das Büchlein «Backflash» beigelegt war. Hier wird beschrieben, wie ein junger Mann der grausamen Welt der Drogen und der Kriminalität entkommen konnte. Es war ein «Volltreffer»-Los der Agentur C, das ihn zum Glauben an Jesus Christus brachte. Heute ist dieser Mann ein feuriger Evangelist. Es begann also mit dem Säen durch das Wort Gottes. Dieses Büchlein «Backflash» möchten wir zum Jahresende in grosser Auflage in verschiedenen Städten verteilen. Dazu suchen wir noch Einsatzleiter in Aarau, Basel, Bern, Chur, Luzern, Schaffhausen, St. Gallen, Solothurn, Thun, Uster, Wetzikon, Winterthur und Zürich.

mit weiterführenden Angeboten bei. Ein Angebot des Bibellesebundes zeigt zum Beispiel auf, wie man die Bibel sinnvoll lesen kann. So wollen wir für die Menschen Mehrwert schaffen. Gottes Herz schenkt Mehrwert. Gott will uns überreich beschenken. Wir sind ja gedeppt, wenn wir uns dagegen wehren! Für diese Aktion liegen 5000 Bibeln bereit. Und für Nachschub ist gesorgt: Wir haben jetzt schon ein Angebot im Haus, mit dem wir weitere Bibeln zum halben Preis gegenüber dem bisherigen Einkauf bekommen können. Gott sorgt vor, da braucht es keine weitere Versicherung!

Welches Bibelwort beflügelt Sie momentan? Das sind mehrere. Interessanterweise sind es Verse, die mir schon in der Sonntagsschule wichtig waren. «Ich bin bei euch alle Tage bis an das Ende der Welt.» Oder: «In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden.» Oder: «Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.» Und ein vierter Vers, der mich stark begleitet: «Wir suchen Zuflucht bei Gott, bis das Unwetter vorüber ist.» (Psalm 57,2) Welches Bibelwort würden Sie gross ans Bundeshaus hängen? «Liebet einander!» Das würde schon reichen. Liebe steht uns von Gott im Überfluss zur Verfügung. Wir müssten sie nur annehmen und weitergeben. Wer sich angesprochen fühlt, der handle danach! Inter view: ANDREA VONLANTHEN

5 PODIUM

Für Andere Frei und willig, also freiwillig werden in unserem Land jährlich Leistungen in der Höhe von 31 Milliarden Franken erbracht. In der Schweiz gibt es über 100 000 Vereine, Stiftungen und Genossenschaften. In den Sportvereinen, Jugendorganisationen, Musikgesellschaften, Frauenvereinen engagieren sich 1,5 Millionen Freiwillige und tragen so wesentlich zum Wohlergehen unserer Gesellschaft bei. 1,2 Millionen Menschen leisten nicht organisierte Freiwilligenarbeit, etwa Nachbarschaftshilfe. Dies ergibt 700 Millionen Stunden im Jahr. Eine offizielle Definition der Freiwilligenarbeit lautet: «Freiwilliges Engagement stellt einen gesellschaftlichen Beitrag an Mitmenschen und Umwelt dar. Es wird aus freiem Willen, unentgeltlich und meist zeitlich befristet geleistet. Freiwilliges Engagement ergänzt und bereichert die bezahlte Arbeit, tritt aber nicht in Konkurrenz zu ihr.» Dazu gehört nicht zuletzt auch die ehrenamtliche Mitarbeit in kirchlichen Gemeinden und Jugendorganisationen. Auch hier wird nach wie vor eine enorm wichtige Arbeit für unsere Gesellschaft geleistet. 2011 ist zum Europäischen Jahr der freiwilligen Arbeit ausgerufen worden. Eine gute Gelegenheit, den Einsatz all der engagierten Jugendlichen, Frauen und Männer zu würdigen. Ohne sie könnten viele Jugendliche im Sportverein oder in der Jugendgruppe nicht betreut und gefördert werden, ältere Menschen müssten früher ins Pflegeheim eintreten, und viele gemeinnützige Organisationen könnten nicht mehr tätig sein. Vergessen wir auch nicht, dass es sich dabei um ein biblisches Prinzip handelt. «Liebe deinen Nächsten wie dich selbst», sagt Jesus. Der freiwillige Einsatz für andere Menschen hat viel damit zu tun. BRIGITTE HÄBERLI Die Autorin ist Nationalrätin und stellvertretende Fraktionspräsidentin der CVP in Bern. Sie wohnt in Bichelsee TG.


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Inserate

steLLen

Die Stiftung Wendepunkt ist eine innovative und dynamische Sozialunternehmung mit Sitz in Muhen und Betrieben an mehreren Standorten im Kanton Aargau. Als Stiftung verfügt sie über ein marktwirtschaftliches Dienstleistungsangebot in verschiedenen Branchen. Die 550 Arbeits-, Ausbildungs-, Wohn- und Tagesplätze werden von 125 Fachpersonen auf christlicher und sozialer Grundlage geführt mit dem Ziel, Menschen in ihrer beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. Für unsere Kindertagesstätte in Muhen suchen wir per 1. Januar 2011 eine

Gruppenleiterin Kinderbetreuung 60–80 % Sie werden unser neues Teammitglied, wenn Sie: ■ Eine pädagogische Grundausbildung mitbringen und im Idealfall einige Jahre Berufserfahrung aufweisen können ■ Über praktische Fertigkeiten verfügen ■ Eine selbstständige und flexible Arbeitsweise besitzen und gewohnt sind mitzudenken ■ Sich als belastbare, flexible und kommunikative Persönlichkeit sehen ■ Bereitschaft und Flair haben, mit allen Beteiligten des Kindertagesstätte-Betriebes zusammenzuarbeiten ■ Interessiert sind, das einzelne Kind in seiner momentanen Entwicklung zu fördern ■ Einen ausgeprägten Sinn für Kreativität und ein gutes Vorstellungsvermögen haben ■ Die Bibel als Lebensgrundlage haben und eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus pflegen

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Die Schweizer Allianz Mission (SAM) ist eine Non-Profit-Organisation, die mit rund 100 Mitarbeitenden weltweit tätig ist (www.sam-info.org). Der Hauptsitz der SAM ist in Winterthur. Zur Verstärkung unseres Teams suchen wir per 1. Mai 2011 oder nach Vereinbarung eine/n

Leiter/in Finanz- und Rechnungswesen Ihr Verantwortungsbereich: • Führung des Finanz- und Rechnungswesens • Erstellung von Zwischen – und Jahresabschlüssen mit Berichten gemäss SWISS GAAP FER 21 • Erstellung und Kontrolle des Jahresbudgets in Zusammenarbeit mit den Projekten in Übersee • Führung der Personaladministration und Lohnbuchhaltung • Projekt- und Kostenstellencontrolling und regelmässiges Reporting zu Handen Geschäftsleitung • Verantwortung für die Umsetzung des Internen Kontrollsystems • System-Verantwortlicher EDV in Zusammenarbeit mit EDV-Supporter • Mitglied der Bereichsleitung • Führung der Mitarbeitenden der Finanz- und Spendenbuchhaltung Ihr Profil: • Wir wenden uns an eine dienstleistungsorientierte und vertrauensvolle Führungspersönlichkeit, mit einer Ausbildung als Betriebswirtschaftler/in oder Buchhalter/in mit Erfahrung in sicheren Abschlüssen. • Sie bringen Führungserfahrung mit, denken strategisch und vernetzt und behalten den Überblick ohne dabei wichtige Details aus den Augen zu verlieren. • Idealerweise bringen Sie Erfahrung in der Personaladministration mit. • Dazu haben Sie Kenntnisse in der Anwendung von EDV-Systemen, Buchhaltungsprogrammen (z.B. Microsoft Dynamics NAV) und Office Anwendungen, etc. • Sie kommunizieren sicher auf Deutsch, Französisch und Englisch • Idealerweise kommen Sie aus dem Bereich NPO, Mission, Sozialwesen oder Treuhand und haben deshalb auch Kenntnisse in der Rechnungslegung Swiss GAAP FER und in der Kostenstellenrechnung. • Sie arbeiten exakt, selbstständig, strukturiert und sind teamfähig. • Der Glaube an Jesus Christus spielt in Ihrem Leben eine zentrale Rolle und motiviert Sie zu einem Engagement in der Weltmission.

Darin werden Sie sich entfalten können: Führen, Betreuen und Fördern einer Kindergruppe als Gruppenleiterin Harmonisierung der Betreuungszeit für die Kinder ■ Führen und Anleiten der Praktikantinnen und Lernenden auf der Gruppe ■ Kreatives Arbeiten mit den Kindern im Werkatelier ■ Pflegen von Elternkontakten und Führen von Elterngesprächen ■ ■

Das wird Sie überzeugen: ■ Unser sozialpädagogisches Konzept ■ Abwechslungsreiche und selbstständige Arbeit ■ Gutes, kreatives Arbeitsklima ■ Geräumiges Haus mit grossem, abgetrenntem Garten ■ Fortschrittliche Sozialleistungen ■ Weitere Informationen zur Unternehmung erfahren Sie unter www.wende.ch

Sie erwartet eine abwechslungsreiche Tätigkeit in einem internationalen Umfeld, als Teil eines motivierten Teams. Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung! Schweizer Allianz Mission Susanne Gisler Wolfensbergstr. 47 8400 Winterthur 052 / 269 04 69 – engagement@sam-ame.org www.sam-info.org

Wenn Sie diese Herausforderung anspricht, dann richten Sie Ihre Bewerbung mit Foto an: Stiftung Wendepunkt | Geschäftsleitung | Schlüsselring 10 | 5037 Muhen | Tel. 062 737 55 80

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Wir suchen einen vielseitigen Elektroplaner Firmenprofil: Mit überaus ungewöhnlichen, spannenden und anspruchsvollen Projekten bieten wir einen abwechslungsreichen Arbeitsplatz. Als etabliertes, erfolgreiches und familiäres ElektroIngenieur-Unternehmen beeinflussen wir den Markt massgebend. Hauptaufgaben: Selbständiges Erstellen der Dokumentationen der Elektroanlagen auf CAD: Prinzipschemas, Installationspläne und Stromlaufschemas. Es besteht auch die Option, kleinere Projekte als Projektleiter zu übernehmen. Ausbildung: Elektroplaner-Elektrozeichner oder Elektromonteur mit CAD Flair Voraussetzungen: Erfolgreich abgeschlossene Lehre. Wir arbeiten mit Autocad LT sowie Microsoft-Office. Kontakt: Haben wir Dein Interesse geweckt? Gespannt warten wir auf Dein Bewerbungsdossier Elektroingenieurbüro Forster AG Kloten, Erich Forster, Erich.Forster@ForsterAG.com Tel. 043 255 50 55 P.S. Wir haben auf 2011 noch eine freie Lehrstelle

Adelboden, der bekannte Ferien- und Kurort im Herzen vom Berner Oberland. Wir sind eine Kirchgemeinde mit ca. 2700 Mitgliedern, welche durch 2 Pfarrstellen zu je 80% betreut werden. Infolge Kündigung eines Stelleninhabers suchen wir per 1. August 2011 oder nach Vereinbarung

eine Pfarrerin oder einen Pfarrer (Pensum 80%) Nebst den üblichen pfarramtlichen Tätigkeiten gehören zu Ihren Aufgaben, der KUW-Unterricht, seelsorgerische Tätigkeit in allen Altersgruppen sowie die Jugend- und Familienarbeit. Wir wünschen uns eine lebensfrohe und offene Persönlichkeit, welche • im Glauben an Jesus Christus verwurzelt ist • Freude daran hat, das Evangelium lebensnah weiterzugeben • Bereit ist zu enger Zusammenarbeit mit der Pfarrkollegin • mit der Bevölkerung in Kontakt tritt und am Dorfleben teilnimmt • mit der Allianz und Oekumene zusammenarbeitet • Schweizerdeutsch versteht Sie finden bei uns • eine aktive Kirchgemeinde • engagierte Mitarbeiter und Kirchgemeinderäte • ein aktives Dorfleben • ein schönes, geräumiges Pfarrhaus im Dorf Freuen Sie sich darauf, während der Saison eine internationale Zuhörerschaft vor sich zu haben? Wenn wir Ihr Interesse geweckt haben, senden Sie Ihre schriftlichen BewerbungsUnterlagen bitte an folgende Adresse: Aaron Zurbrügg, Präsident Kirchgemeinderat, Dählenweg 2, 3715 Adelboden. Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte ebenfalls an Aaron Zurbrügg, Präsident Kirchgemeinderat, Telefon 033 673 05 35 (abends). Nähere Informationen zu unserer Kirchgemeinde finden Sie zudem im Internet unter www.be.ref.ch/adelboden

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TAGESSCHAU

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JOURNAL

Konferenz «Link to Muslims – Begegnungen wagen» in Winter thur

Kein Religionsartikel

Viel Herzblut für muslimische Menschen

Die Staatspolitische Kommission des Nationalrats lehnt eine Standesinitiative des Kantons BaselStadt sowie eine parlamentarische Initiative des ehemaligen EVPNationalrats Walter Donzé ab, die beide einen Religionsartikel in der Verfassung wünschen. Eine neue Verfassungsnorm und die darüber geführte Diskussion würden das Zusammenleben der Religionsgemeinschaften eher erschweren als verbessern. Die Initiative von Donzé verlangt zudem, dass der Schutz «christlicher und freiheitlicher Werte» sichergestellt wird. Die Kommission lehnt die Standesinitiative mit 19 zu 5 Stimmen ab, die Initiative mit 21 zu 4 Stimmen. (idea)

20 Jahre «Quellenhof» Der Zürcher Regierungspräsident Hans Hollenstein (Bild) betonte am letzten Donnerstag in Winterthur, es sei gelebtes Christentum, was die Quellenhof-Stiftung als Sozialwerk für die Region tue. Mit einem grossen Jubiläumsanlass feierte die Stiftung in Winterthur ihr 20-jähriges Bestehen. Betreute und Mitarbeitende feierten gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Wirtschaft. Am 27. November, 10 bis 17 Uhr, ist Tag der offenen Tür in den Werkstätten der Jobarena sowie der Ausstellung «Zwischentöne». «idea Spektrum» geht in der nächsten Ausgabe ausführlich auf das Wirken dieser Stiftung ein. (er) – www.qhs.ch

Neue «Viertelstunde» 400 000 Exemplare der neuen Verteilzeitung «Viertelstunde für den Glauben» sollen vor Weihnachten in möglichst viele Haushalte der Deutschschweiz verteilt werden. Da die Zeitschrift das Weihnachtsfest thematisiert, soll die Verteilung vor Weihnachten erfolgen. Der grösste Teil wird über sogenannte Dorfpatenschaften verteilt. Kirchgemeinden, Hauskreise oder Einzelpersonen übernehmen dabei die Kosten für die Verteilung, welche durch die Post erfolgt. – Bestellungen: Evangelische Allianz, Josefstrasse 32, 8005 Zürich. Telefon 043 366 60 83, viertelstunde@each.ch. (pd) www.viertelstunde.ch

Wie begegnen Christen Muslimen in unserer Gesellschaft? Das war das Thema an der dreitägigen Konferenz «Link to Muslims» in Winterthur. Patentrezepte gibt es keine, aber viele hoffnungsvolle Ansätze. Der Leitgedanke zur Konferenz mit Referaten und Workshops steht in Philipper 2,5–8. Der Workshop «Muslimische Frauen im Dilemma» ging der Frage nach, mit welchen Schwierigkeiten Frau­ en zu kämpfen haben, die unse­ rer Landessprache nicht mächtig sind und zurückgezogen leben. Die ehemalige Auslandmissio­ narin Annelies K.* erzählte: «Ich gebe Deutschunterricht, helfe den Frauen bei alltäglichen Aufgaben wie Arztbesuch oder Ausfüllen ei­ nes Formulars. Diese Hilfestellun­ gen erfordern Zeit, Herzblut und Geduld. Nach und nach vertrau­ en mir die Frauen Probleme an, und ich erahne, wie viel ihnen die Freundschaft zu einer Schweize­ rin bedeutet.» Die Motivation für ihren Dienst sei, die Liebe Jesu zu leben. «Dafür ist das Gebet abso­ lut notwendig, denn es gibt auch belastende Situationen», betonte sie. Die Referentin ermutigte die Zuhörerinnen, ohne Angst auf muslimische Frauen zuzugehen.

Herzliche Gastfreundschaft

Hedwig B. erzählte von regelmäs­ sigen Besuchen im Asylheim: «Wir können uns manchmal nur mit Händen und Füssen verstän­ digen. Doch die Menschen, die oft in traurigen Verhältnissen leben, sind empfänglich für die Liebe Gottes.» Zwei junge Frauen leiten in Winterthur eine Jugendgrup­ pe, die vorwiegend muslimische Teenager anzieht. Inzwischen ist Myriam K. eine wichtige Vertrau­

Bilder: Quellenhof-Stiftung, Marlies Reutimann

Empfänglich für Gottes Liebe: Rahel (links) und Myriam arbeiten in Winterthur regelmässig mit muslimischen Teenagern.

ensperson für die Kinder, und die Eltern sind miteinbezogen. «Ra­ hel und ich gehen regelmässig auf Hausbesuch und erleben herzliche Gastfreundschaft. Die Väter und Brüder bringen uns grosse Ach­ tung entgegen.» Die zwei Frauen wohnen selber auch im Quartier, so dass sich alltägliche Kontakte ergeben.

Suche nach Werten

Anne Käthi H. ist Lehrerin an ei­ ner Schule mit hohem Anteil an muslimischen Jugendlichen. Ihre Masterarbeit widmete sie dem Thema «Religiöse junge Muslime in der Schweiz». Sie schilderte, wie sich junge Menschen auf der Suche nach Werten und Sinn dem Islam zuwenden. «In diesem Alter suchen Jugendliche nach Antwor­ ten auf ihre Fragen. Es ist die gros­ se Chance, den jungen Menschen die ewig gültigen Werte der Bibel und die bedingungslose Liebe von Jesus Christus vorzuleben und näherzubringen.» Unter den jun­ gen Muslimen sei eine Bewegung im Gange. Anne Käthis Wunsch lautet: «Die junge Generation ist sinnsuchend. Ich möchte den jun­ gen Muslimen in der Haltung der Bergpredigt begegnen.» Anthony W., Gründer von Fron­

Ilirjana auf dem neuen Weg mit Jesus Christus Die 22-jährige Kosovo-Albanerin Ilirjana berichtete öffentlich von ihrer Bekehrung zu Jesus: «Ich kam mit drei Jahren mit meiner Familie aus dem Kosovo in die Schweiz. Ich bin muslimisch gläubig aufgewachsen und betete zu Gott. Doch die Religion gab mir nicht das, wonach ich suchte. Mit 18 Jahren heiratete ich und hörte vom Bruder meines

Mannes, einem christlichen Pastor in Kosovo, von Jesus. Ich begann die Bibel zu lesen. Als ich mich mit Gottes Wort beschäftigte, wusste ich, dass ich auf dem richtigen Weg bin. Dies setzte einen langen Prozess in Gang, bis ich mein Herz Jesus Christus gab. Doch meine Herkunftsfamilie weiss nichts von meinem Glauben.»

tiers D­A­CH, fördert seit über 30 Jahren weltweit Begegnungen mit Muslimen aus allen Kulturen und Schichten. Anthonys Einschät­ zung der aktuellen Situation: «Der Apostelgeschichte werden weitere Kapitel hinzugefügt. Für mich ist es ein Privileg, an Gottes Plan ak­ tiv mitarbeiten zu dürfen.» Er kor­ rigierte die Pauschalmeinung über «die» Moslems: «Den typischen Muslim, die typische Muslima gibt es nicht!» Es gebe die ehrlich Sinnsuchenden genau so wie die ängstlich Ungebildeten. «Es liegt an uns, diese Mitmenschen verste­ hen lernen zu wollen.» Er forderte die gläubigen Christen auf, die persönlichen Ansichten und den eigenen kulturellen Hintergrund im Hinblick auf die wachsende muslimische Bevölkerung in Europa kritisch zu hinterfragen: «Was ist tatsächlich biblisch, und was ist kulturell gewachsen?»

Einen Schritt tun

«Unsere Erwartungen sind über­ troffen worden», sagte Martin K., Verantwortlicher der Konferenz, die 200 Personen angezogen hat­ te. «Wir sind an der Reihe, einen Schritt auf die muslimischen Nachbarn, Arbeitskollegen und Bekannten zu tun.» CM, die Trägerschaft der Konfe­ renz, ist ein Netzwerk von Fach­ leuten diverser Organisationen und engagierter Laien. CM moti­ viert, schult und vernetzt Christen für die Begegnung mit Muslimen, und fördert die Entstehung loka­ ler Gruppen, welche die Begeg­ nung mit Muslimen suchen. MARLIES REUTIMANN * Namen sind der Redaktion bekannt, werden aber im Blick auf ihre missionarische Arbeit nicht genannt.


MISSION

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Evangelische Missionen der Deutschschweiz wollen einander «zum Blühen bringen«»

Nur das Ernten ist noch schöner als das Säen Die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) hat an ihrer Mitgliederversammlung in Zürich langjährige Mitarbeiter verabschiedet und drei neue Werke als assoziierte Mitglieder aufgenommen. Sie wollen auch in Zukunft den Glauben freudig weitergeben. «Die AEM ist eine Bewegung, in der man sich duzt», so begrüsste Präsident Daniel Berger die 50 Anwesenden. Man versteht sich

Wer ist die AEM? Die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) ist der Dachverband von rund 40 Missionswerken und fünf theologischen Ausbildungsstätten in der Schweiz. Zielsetzung: Das Evangelium soll in Wort und Tat über alle Kulturgrenzen hinweg verbreitet werden. Der Sitz ist in Zürich. www.aem.ch, www.mission.ch

Dank: Daniel Berger (rechts) verabschiedet Martin Voegelin.

in der AEM, auch wenn aus Rücksicht auf Gäste die Sprache gewechselt wird. Das zweisprachig eingeblendete Lied «Jesus, du bist König in unsrer Mitte … von ganzem Herzen beten wir dich an» umschrieb treffend die Überzeugung und Ausrichtung der AEM. Hansruedi Bohl hat sich wäh-

rend acht Jahren im Vorstand der AEM engagiert. Sein Anliegen: Das Image der gegenseitigen Konkurrenz abbauen. «Wir ergänzen einander und reflektieren gemeinsam den Leib Christi.» Martin Voegelin war während sieben Jahren Geschäftsleiter. «Die AEM hat mich stark geprägt. Ich danke euch für das tolle Unterwegssein», sagte er und rief auf, engagiert Begegnungen zu wagen, Synergien zu nutzen und eine Reich-Gottes-Identität zu entwickeln. «So können wir einander zum Blühen bringen.» Neuer Vizepräsident wird Walter Diem, Geschäftsleiter der SIM («Serving In Missions»). Niklaus Meier ist seit August neuer Geschäftsleiter der AEM.

Glaube macht Freude

Als assoziierte Mitglieder wurden das Martin-Bucer-Seminar (MBS), «Servants Switzerland» und ISTL (International Seminary and Trainingcenter of Leader-

ship) aufgenommen. Im Sinne der Transparenz wurde der Ehrenkodex der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) ab 1. Januar 2011 für Vollmitglieder als obligatorisch erklärt. Der neue Finanzierungsmodus berücksichtigt auch Personalbestand und Umsatz.

Danken und Bitten

In einer weiteren Sequenz stellten sich die neuen Werkleiter verschiedener AEM-Mitglieder vor. Gleichzeitig nahm man Abschied von Personen, die demnächst aus der Verantwortung ausscheiden werden. In Gebetszeiten wurden für Bewahrung und Durchhilfe gedankt, aber auch aktuelle Anliegen vor Gott gebracht. «Glaube kann auch Freude machen!», meinte ein Teilnehmer begeistert. Präsident Daniel Berger doppelte nach: «Säen ist schön, das Ernten noch schöner!» THOMAS FEUZ

Pfingstgemeinde Wädenswil baut im Nordosten Rumäniens ein Gemeindezentrum

Hoffnung und Segen durch Zentrum «impact» «Macht alle Völker zu Jüngern!» So lautet der Missionsbefehl. Die Pfingstgemeinde Wädenswil will sich daran beteiligen. Sie erstellt in Rumänien ein Gemeinde- und Schulungszentrum, das über die Region hinaus Segen wirken möchte. Jesus Christus bewegt dazu, den Missionsbefehl im Rahmen der eigenen Möglichkeiten auszuführen. Wenn die Beziehungsknoten in einem Leben von Gott gesegnet werden, entsteht ein Netzwerk, mit dem Grosses bewegt werden kann. Ein solcher Beziehungsknoten hat sich zwischen der Pfingstgemeinde Wädenswil ZH und christlichen Gemeinden im Nordosten Rumäniens zu einer zwanzigjährigen Beziehung entwickelt. Leid und Elend dieser Nation, aber ebenso die kirchengeschichtliche Bedeutung der christlichen Gemeinde bewegen die Pfingstgemeinde Wädenswil. Bilder: idea/tf, Michael J. Auer

Wenn nachhaltig geholfen und gearbeitet werden soll, braucht es eine Infrastruktur, die die Umsetzung der Absichten und Pläne Gottes ermöglicht. Es braucht ein geistliches Zuhause und einen Ort der Zurüstung, von wo Kraft aus der Gemeinschaft in die Leben der Glaubenden und ihre Gemeinden fliesst.

Name als Programm

Unter der Verantwortung der SPM Wädenswil entsteht seit 2009 am Rande der Stadt Suceava das Begegnungszentrum «impact». Der Name ist Programm: Der Ort soll Auswirkung in diese ärmste Gegend Rumäniens sowie in die angrenzenden Länder Ukraine und Moldawien haben. Hoffnung soll an einem Ort gelebt werden, der immer noch an den Wunden seiner Vergangenheit leidet. Viele Defizite und eine weit verbreitete Haltung des Fatalismus, des Misstrauens und der Sinnlosigkeit behindern die

wirtschaftliche Entwicklung und damit eine Verbesserung der Lebensbedingungen.

Langfristig helfen

Das Zentrum soll Plattform sein für Begegnung und Schulung von Werten, die die Lebensumstände langfristig verbessern helfen. Mit einem Plenarsaal für 1000 Personen, Schulungsräumen, Restaurant, Cafeteria und Gästeräume sollen auch internationale Kongresse beherbergt werden können.

Herzschlag des Zentrums ist eine christliche Gemeinde mit diakonischem Schwerpunkt. Die Erstellungskosten betragen 2,5 Millionen Franken. Die bisherigen Spenden von 1,4 Millionen ermöglichen die Stahlkonstruktion und Betonarbeiten bis Ende 2010. Für die Fassade und den Innenausbau werden im Jahre 2011 weitere 1,1 Millionen benötigt. HEINZ BOSSI www.auerehuus.ch

Im Bau: Die Stahlkonstruktion des Zentrums steht bereits.


TAGESSCHAU

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Tabea Schulthess nach ihrem Jahr als Vize-Miss Schweiz

ÄXGÜSI

Die Welt der schönen Pfarrerstochter

Gott upgraden?

Eintauchen in eine andere Welt, eine Traumwelt, gar in die Welt einer Miss Schweiz. Auch die Zürcher Pfarrerstochter Tabea Schulthess wollte eintauchen. Sie nahm an den Wahlen teil. Nun ist ihr Jahr als Vize-Miss Schweiz bereits zu Ende.

gar nicht, was wirklich passiert.» Ihre Familie war zum grossen Finale nach Genf gereist, PfarrerPapa Peter Schulthess nach einer Trauung per Flugzeug, um dabei zu sein.

Von Gott begleitet

Dass sie es bis ins Finale schaffen würde, hatte Tabea Schulthess nicht erwartet. Sie freute sich dann aufrichtig für Linda Fäh, als dieser das Krönchen aufgesetzt wurde. Linda Fäh, Miss Schweiz 2009, war nach der Wahl offen zu ihrem Glauben gestanden. Doch bald wurde dieses sehr persönliche Thema von den Medien nicht mehr zur Sprache gebracht. Es polarisiert zu sehr. Auch Tabea Schulthess mag es nicht, wenn sie ihren Glauben definieren soll. Das sei ihr zu theoretisch. «Der Glaube ist für mich etwas sehr Kostbares und etwas ganz Persönliches. Ich bin einfach sehr dankbar, dass mich Gott auf all meinen Wegen begleitet und ich mit ihm Freud und Leid teilen kann.»

«Wen hättest du denn gewählt?» Am Sonntagmorgen nach der Miss-Schweiz-Wahl wird die Frage öfters gestellt, nicht nur an Brunch-Buffets oder nach dem Sport. Auch beim Kirchenkaffee oder in der Chinderhüeti der christlichen Gemeinde. Auch fromme Männer und Frauen verfolgten interessiert das Auswahlverfahren unter dem Dutzend schöner Schweizerinnen, von denen eine zur Schönsten gekrönt werden sollte. Und auch Pfarrerstöchter nehmen an den Wahlen teil, zum Beispiel Tabea Schulthess. Ihr Vater ist Pfarrer der reformierten Landeskirche im zürcherischen Pfäffikon, wo auch seine Tochter an den Gottesdiensten teilnimmt.

Aufregendes Gefühl

«Warum nimmst du eigentlich nicht an der Miss-Schweiz-Wahl teil?» Diese Frage war Tabea Schulthess im Freundeskreis immer wieder gestellt worden. Die junge Frau, 170 Zentimeter gross, mit den Miss-Massen 83-62-92, mit langen dunklen Haaren und himmelblauen Augen, ist eine auffallende Schönheit. Schliesslich tat sie es. «Ich kann ja nichts verlieren», sagte sie sich. Nach einem zweiteiligen Casting mit Fototerminen und Auftritt vor der Jury erfuhr sie, dass sie zu den Auserwählten gehörte. «Das war ein aufregendes Gefühl», bekennt die 22-Jährige. Ihre Familie freute sich mit ihr und konnte den ganzen Ablauf der Wahlen nun einmal hautnah miterleben. «Ich erwartete ein tolles Jahr mit vielen neuen Erfahrungen», erzählt die Studentin. «Natürlich hätte es mich auch gefreut, ein ganzes Jahr lang mein Hobby zum Beruf machen zu können.» Schon vor den Wahlen hatte sie immer wieder mal Modelaufträge erhalten, die ihr grossen Spass

Wieder eine andere Welt «Von Gott begleitet»: Tabea Schulthess, als Vize-Miss Schweiz in einer andern Welt.

machten. Nun hatte sie die Gelegenheit, ein ganzes Jahr lang einzutauchen in diese andere Welt.

Fototermine und Lernen

Die folgenden Monate waren sehr intensiv für die Pfarrerstochter. Sie steckte mitten in Semesterprüfungen ihres Wirtschaftsstudiums. Fototermine und Stunden des Lernens mussten koordiniert werden. Die Zeit mit den anderen Kandidatinnen beschreibt sie als sehr gut. «Wir hatten ein super Verhältnis untereinander. Es gab keine Auseinandersetzungen. Wir wollten alle diese Zeit geniessen.» Die Vorbereitungen zur Wahl, Medientermine und Trainings für Auftritte absorbierten die jungen Frauen völlig. Für private Gespräche blieb da kein Raum. «Die Wahl war eine einmalige Erfahrung voller Emotionen. Leider ging alles so schnell», erzählt Tabea Schulthess. «Man realisiert

Kurze Zeit war Tabea Schulthess etwas traurig, dass es doch nicht ganz zum Sieg gereicht hatte. Als Vize-Miss hatte sie keine definierte Aufgabe. Neben ihrem Studium nahm sie Modelaufträge wahr oder Anfragen zur Teilnahme an Anlässen. So wurde sie ans WEF nach Davos eingeladen, wo sie sich an einer Anti-Malaria-Kampagne beteiligen konnte. Jetzt studiert Tabea Schulthess in Florida und erlebt wieder viel Neues. «Mit einer amerikanischen Freundin zusammen besuche ich immer wieder einmal eine andere Kirche. Es ist spannend, zu sehen, wie hier die Gottesdienste gestaltet werden und wie verschieden Stil und Predigtinhalte sind.» Wieder lebt sie in einer anderen Welt. Doch diesmal ist sie sehr real. Kleine Gewissensfrage noch zum Schluss: Würde sie wieder mitmachen bei der Miss-Wahl? Tabea Schulthess zweifelt keinen Moment: «Klar! Es war eine tolle Erfahrung, die einen persönlich weiterbringt.» MIRJAM FISCH

Kürzlich schrieb jemand in Facebook, ob man nicht mal eine FB-Gruppe der nicht Militanten gründen soll. Worauf prompt eine kleine Diskussion entstand. Wichtig war für mich besonders die Frage, ab wann jemand militant ist. Reicht es schon, eine eigene Meinung zu haben, um den Stempel «Militanter» auf die Stirn gedrückt zu bekommen? Oder gilt das erst, wenn ich nicht mehr fähig bin, mir andere Meinungen wenigstens anzuhören? Militante Menschen sind selten bereit, ihre Meinung, ihre Erfahrungen und ihre Vorgehensweisen zu hinterfragen. «Es isch, wie’s isch.» Punkt! Leider trifft dies oft auch auf uns Christen zu. Nur die eigene Art zu glauben ist richtig. Eigene Wahrheiten und Erlebnisse werden zu theologischen Richtigkeiten. Hinterfragen nicht erwünscht. Und da habe ich mich dann auch schon gefragt, aus welchem Gottesbild heraus diese Menschen agieren und wann sie zuletzt ein Upgrade ihres Gottesbildes zugelassen oder gar selbst lanciert haben. «Es isch, wie’s isch» ist ein Gedanke, den Gott so nie zugelassen hatte. Wenn wir uns durch die Bibel lesen, hat Gott oft aus Nachsicht und Liebe nicht gestraft, getötet oder die ganze Welt zerstört. Denken wir nur an Ninive und Jona. Jona hatte ein klares Gottesbild, geprägt von seinen bisherigen Erkenntnissen. «Es isch, wie’s isch.» Aber am Ende der Geschichte musste er zugeben, dass er Gott auf eine ganz neue Art erfahren hatte. Obwohl er das nur schrittweise zuliess. Es passte ihm bis zum Ende nicht so richtig. Trotzdem - er hat seinem Gottesbild ein Upgrade verpasst. Ich glaube, Menschen, die es zulassen, dass Gott sich ihnen immer wieder neu zeigt, können nicht militant werden. Da bin ich jetzt wieder fast militant. Christ oder Militant – beides geht nicht. VERENA BIRCHLER Die Autorin ist Leiterin Kommunikation bei ERF Medien in Pfäffikon ZH.


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Hotel Viktoria CH-6086 Hasliberg-Reuti Telefoon: +41 (0)33 972 30 72 Internet: www.hotelviktoria.ch

INSERATE

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Das christliche Hotel Viktoria liegt auf dem Hasliberg im Haslital inmitten der Schweiz. Meiringen ist in 5 Minuten mit der Luftseilbahn erreichbar und die Gondelbahn zum atemberaubenden Aussichtspunkt Alpentower liegt direkt neben dem Hotel. Die majestätischen Berge wie Wetterhorn, Eiger und Mönch laden zu einem Bergpanorama der besonderen Art ein. Winter Das Skigebiet Hasliberg ist in wenigen Minuten mit der Gondelbahn erreichbar, somit entfällt der Anfahrtsweg mit dem Auto. Der Skischule Meiringen-Hasliberg ist es eine Freude den Grossen wie den Kleinen das Skifahren beizubringen. Im Hotel sorgt sich unser Animationsteam um die Kleinen und lässt ihre Augen vor Freude erstrahlen. Sommer Im Sommer bietet der Hasliberg die ideale Umgebung für Wanderer, Biker und Naturfreunde. Die beiden Muggestutz-Zwergenwege sind für die Kinder ein unvergessliches Erlebnis. Die Zwerge warten darauf, im Wald und auf der Wiese entdeckt zu werden.

Hotel Viktoria

Familienhotel in den Bergen

O F F E NE T ÜR Gemeinschaft trägt

Gesucht: Leiterehepaar für „Schärme“ in Riehen Der Verein Offene Tür bietet verschiedene diakonische Wohnmöglichkeiten an. Das Mehrfamilienhaus „Schärme“ mit drei grossen Wohnungen bietet begleitetes Wohnen für drei psychisch beeinträch�gte Menschen an. Neben dem Leiterehepaar wohnen im Haus eine Familie sowie weitere Personen, die gemeinscha�lich leben. Es sind somit drei Plätze für Wohnbegleitung und ein bis drei Plätze für gemeinscha�liches Wohnen vorhanden. Aufgrund der Pensionierung des Leiterehepaars suchen wir per 1. April 2011 für die Leitung des Hauses ein Ehepaar mit - dem Anliegen der christlich geführten diakonischen Hausgemeinscha� - der Bereitscha� zur Zusammenarbeit im Team sowie interdisziplinär - sozialen und organisatorischen Kompetenzen - einer christlichen Grundhaltung - einer Ausbildung in Beratung oder im sozialen Bereich Wir bieten - Eine Wohnung nach familiärem Bedarf mit grossem Umschwung - Teilzeit-Anstellung - Angebot von Supervision Ihre Unterlagen senden Sie an: Offene Tür, Katrin Bla�er, Inzlingerstrasse 100, 4125 Riehen Weitere Informa�onen: www.offenetuer.ch Bei Fragen wenden Sie sich bi�e an: Andreas Meier, Tel. 061 331 68 80

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WIRTSCHAFT

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BILDUNg

LeSeRBRIeFe

Das Böse und die Angst

SyNeRgIe

Auch ein Dienst am Nächsten «Dient einander, ein jeder mit der Gabe, die er empfangen hat …» (Römer 12,3–8) «Siehe, so fliesset aus dem Glauben die Liebe und Lust zu Gott, und aus der Liebe ein freies, williges, fröhliches Leben, dem Nächsten zu dienen umsonst.» (Martin Luther) Eigentlich eher zufällig singe ich seit bald zwei Jahren im Männerchor meiner Wohngemeinde. Der Architekt, der uns die Wohnung vermittelte, meinte, mit meinem Bass müsste ich eigentlich singen und lud mich zu einem Konzert mit anschliessendem Theater des Männerchors ein. Tja, und seitdem bin ich mit Herz und Seele dabei. Am letzten Wochenende fand wieder ein Chorkonzert und Theater statt. Und da ich in meiner Jugend oft und intensiv Theater spielte, war es logisch, dass die Lust am Theater mich wieder packte und ich

mit Freude eine Rolle in der Komödie, die wir spielten, übernahm. Für mich war es eine Art egoistische Beruhigung, zu wissen, dass ich immer noch Texte auswendig lernen kann. Aber ich hätte diese Aktivität nicht unbedingt direkt in der Nähe des Auftrages der Christenliebe gesehen. Und auch nicht in Verbindung mit der Aufforderung von Jesus, meinen Feind zu lieben, gebracht, wäre da nicht der ältere Herr gewesen. Er kam auf mich zu und erklärte mir, wir hätten ihm nach einer langen Zeit der Verzweiflung wieder einmal einen schönen Abend geschenkt. Er verabschiedete sich mit einem «Vergelts Gott!».

auf gerade mal zwei Vorführungen vorbereitet hatte und dafür Dankbarkeit und Anerkennung erntete. Und ich lernte, dass auch ein solches Dienen gesegnet sein kann. Gott hat mich mit einer musikalischen und schauspielerischen Begabung gesegnet, die ich für Menschen einsetzen darf, die für einige Momente von ihrem persönlichen Schicksal abgelenkt werden und sich am Dargebotenen erfreuen. Dafür danke ich Gott von ganzem Herzen. Dass der nicht unerhebliche Reinerlös nicht nur dem Männerchor, sondern auch noch einem guten Zweck zu Gute kommt, ist ein zusätzlicher Segen. HANS-ULRICH

Dieses Team von Laienspielern durfte während zwei Tagen vielen Menschen enorm viel Freude und Spass bereiten. Ich durfte Teil einer Gruppe sein, die sich während mehreren Wochen mit viel Zeit und Energie

ROHRBACH Der Autor ist Mitinhaber der IT Handelsfirma DigComm GmbH für Sicherheitslösungen im Internet und Unternehmensberater in Pfäffikon SZ. rohrbachconsult@bluewin.ch

Acht Gemeinden star ten «Turnaround»-Prozess

Wo möchte ich in zwei Jahren stehen? Den Wandel in der eigenen gemeinde als geistlichen Prozess verstehen und nachhaltige Veränderungsprozesse starten: So lautet die Zielsetzung eines neuen Weiterbildungsangebotes für Pastoren und gemeindeleiter. es wurde mit acht gemeinden gestartet. «Darmstadt, Essen, Schweizer Mittelland, Bodenseeregion – 20 Leute oder 200 Leute im Gottesdienst: Sehr unterschiedliche Umfelder

CAS Turnaround Der Studiengang «CAS Turnaround» dauert zwei Jahre und wird von IGW International in Zusammenarbeit mit der Evangelisch-Methodistischen Kirche (EMK), den Evangelischen Täufergemeinden (ETG), dem Theologischen Seminar Bienenberg, dem Forschungsinstitut Gemeinde Schweiz (FiGS) sowie Professor Ralph Kunz als Mitglied des Zentrums für Kirchenentwicklung (ZKE) konzipiert, durchgeführt und weiterentwickelt. www.cas-turnaround.ch

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und Ausgangssituationen für Neuausrichtungen von Gemeinden»: Dies stellt Marc Nussbaumer, Studienleiter «CAS Turnaround» und Pfarrer der «3x3emk», im Rückblick auf das erste Modul fest.

Standort und Ziel

Der Start in Hunzenschwil AG fokussierte inhaltlich auf die Standortbestimmung und Zielklärung. Wo stehe ich momentan? Wo möchte ich in zwei Jahren stehen? Welche Stärken zeichnen uns aus? Was haben Menschen der Gemeinde in Krisenzeiten für Fähigkeiten erlernt? Wozu hat Gott uns dadurch befähigt? Solche und ähnliche Fragen wurden im Assessment gestellt, und mit solchen Fragen werden in den kommenden Einzel-Coachings Blickrichtungen und Interpretationen verändert werden. Die ersten Reaktionen der Teilnehmer fallen sehr positiv aus: «Die Umsetzbarkeit und die Relevanz der Themen für meine Arbeit gefallen mir besonders gut. Die Darstellung der unterschiedlichen Ausgangssituationen der Teilnehmer ermöglichen die Evaluierung

der Lerninhalte und fordern heraus, sich kritischen Fragen zu stellen, dies in einer ermutigenden Atmosphäre.» Der nächste Schritt ist der einzige Schritt, der jeweils gemacht werden soll. Der übernächste geht erst, wenn der nächste gemacht ist. Der nächste Schritt soll sich aber nicht auf das selber als machbar Eingeschätzte begrenzen. «Es geht darum, zu merken, was Gott mit uns vorhat, nicht was wir mit ihm vorhaben», meint Nussbaumer. Der Kurs verbindet die aktuelle Gemeindeleitungs-Aufgabe mit der Weiterbildung und setzt ein grosses Gewicht auf die Umsetzung in der Praxis sowie deren Unterstützung durch Coaching und Intervision. MICHAeL gIRgIS

«idea Spektrum» Nr. 45 – Pro und Kontra Ausschaffungsinitiative «Gott hat seinen Engeln befohlen, dich zu beschützen, wohin du auch gehst» (Psalm 91,11). In der Hitparade der beliebtesten Taufverse finden sich diese Worte zuoberst. Auch der Teufel nimmt diese Worte in den Mund, um Jesus in der Wüste zu versuchen (Matthäus 4,6). Wieso nur wählen heute viele Tauffamilien diesen Vers? Ist es ein Zeichen der Angst einer Gesellschaft, die nach Engeln, Schutz und Heimat hungert? Das Böse spielt mit diesem Bedür fnis nach Geborgenheit. Es manipuliert mit Zeichen der Angst, zum Beispiel mit dem schwarzen Schaf (meist muslimischer Religion), das angeblich die Kultur bedroht, Arbeitsplätze raubt, stresst. Das Böse versucht uns mit der Angst. Aber Angst ist ein schlechter Ratgeber, denn wer seinem Bauchgefühl Luft macht, reagiert wie ein in die Ecke gedrängtes Tier: sei es bei der Minarett-Initiative, dem unsäglichen Streit über Kreuze und wieder bei der Ausschaffungs- und der Steuergerechtigkeitsinitiative. Diese Vorlagen nehmen die Angst des in die Ecke gedrängten, gefährlichen Tieres auf. Minarette rauben angeblich unsere christliche (?) Identität. Das Kreuz im Schulzimmer soll Kinder manipulieren. Die Ausschaffungsinitiative operiert mit Vergewaltigungsungeheuern. Gegner der Steuergerechtigkeit drohen mit dem Wegzug der Superreichen. Das Böse kommt immer in der Gestalt der Angst. Manchmal sogar fromm verpackt. Auch die teilweise berechtigte Angst löst halt keine (Migrations-) Probleme. Wie hat Hitler ein ganzes Volk manipuliert? Mit der Angst vor den Juden. Er hat ihre Ausrottung gefordert und umgesetzt, weil er selber keine Identität hatte. Wer Ohren hat, zu hören, der höre und handle um Gottes Willen! SAMUeL WAgNeR, Sozialdiakon Reformierte Landeskirche, Brittnau

Nachhaltige Veränderung gefragt: Diese Gemeindeleiter haben einen zweijährigen «Turnaround»-Prozess in Angriff genommen.


WIRTSCHAFT

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LEBENSHILFE

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Das Parkhotel wird im Sinne des bisherigen Eigentümers weitergeführ t

Schloss Hünigen: «Verkauf ist die beste Lösung» Auf den 1. Januar 2011 übernimmt die Lark Hill AG das Parkhotel Schloss Hünigen in Konolfingen. Die 40 Angestellten behalten ihre Stelle. «Das Schloss war im EGW ein Dauerthema. Der Verkauf wurde für alle Beteiligten zur besten Lösung», sagt Erwin Bänteli, Co-Präsident des EGW (Evangelisches Gemeinschaftswerk). Das schmiedeeiserne Tor eröffnet den Blick in eine andere Welt: Parkanlage mit jahrhundertealten Bäumen, prächtige Rosenanlagen, idyllischer Bach. «Hier im Schloss haben viele EGWMitglieder geheiratet, und es wurden Konfirmationen und viele Familienfeste gefeiert. Mit einem Verkauf sind viele Emotionen verbunden», sagt Bänteli. Früher wurden auch eine dreimonatige Bibelschule und Kurse angeboten.

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Er weitertes Team: Esther Reutimann, David Sommerhalder, Thomas Hanimann, Iris Muhl, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler, Marlies Reutimann Praktikum: Stefanie Niederhäuser Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, www.jordibelp.ch

Bilder: idea/tf, zvg

Schloss Hünigen: EGW trennt sich von der prächtgen Anlage.

«Die Umwandlung zum Viersternehotel sprach eine Kundschaft an, die nicht mehr zum direkten EGW-Zielpublikum gehört.» Das Schloss wurde, gerade auch wegen anstehender Neuinvestitionen, je länger je weniger tragbar.

Standortbestimmung

«Wir haben unsere Mitglieder orientiert und nach dauerhaften Lösungen gesucht», umschreibt Bänteli die letzten drei Jahre. Beantwortet wurde auch die Frage, warum ein Verkauf nicht schon 1996 erwogen wurde. Stattdessen wurde umfassend saniert – unter Annahmen, die sich nur zum Teil erfüllt haben. «Wir wollten keinen Hals-über-KopfEntscheid», betont Bänteli. Man

nahm sich auch Zeit fürs Gebet. Immer deutlicher zeigte sich eine Veräusserung als beste Lösung ab. Die Leitung definierte drei Kriterien: 1. Ethik des neuen Eigentümers («Geld aus sauberer Quelle»), 2. klares Nutzungskonzept und 3. integrierte Übernahme von Schloss-Liegenschaft und Hotelleriebetrieb, inklusive Belegschaft. «Die Firma Lark Hill AG hat diese Kriterien am besten erfüllt und auch die interessanteste Offerte unterbreitet. Zudem stimmen die Werte gut überein», hält Bänteli fest.

Raum fürs Wesentliche

Der Verkauf als Befreiung? Bänteli bejaht: «Jetzt haben wir im Werk wieder vermehrt Raum für

das Wesentliche: Wie nehmen wir unsern Auftrag als EGW besser wahr?» Der am 30. Oktober von der Delegiertenversammlung einstimmig beschlossene Verkauf scheint der richtige Weg zu sein. Ob die Liegenschaft immer im Besitz der neuen Eigentümerin bleibt, kann nicht gesagt werden. Zumindest vorderhand bleibt die Idylle im Park erhalten. Im Schloss kehrt Ruhe ein, und das EGW bekommt Raum für sein Hauptanliegen: «Das Wort Gottes ausbreiten und den christlichen Dienst am Mitmenschen ausüben.» THOMAS FEUZ www.schlosshuenigen.com, www.egw.ch

Lark Hill AG passt Die neue Eigentümerin aus Wilen TG ist sich des geistlichen Hintergrunds der traditionsreichen Anlage bewusst. «Kapelle und Bibliothek bleiben erhalten, ebenso die antiquarische Bibel im Turmzimmer. Wegen ihr haben wir das Schloss ja auch gekauft», meinte einer der beiden Mitinhaber augenzwinkernd.

Neues und Bewähr tes zum 10-jährigen Bestehen des «Läbeshuus»

Segen bekommen und weitergeben Als Gast kam er einst ins «Läbeshuus». Seit Montag ist er dessen neuer Leiter. Stefan von Wartburg will den Segen weitergeben, den er selbst an diesem Ort erhielt. Vor zehn Jahren öffnete das «Läbeshuus» seine Türen. Das Team um Ruedi Schüpbach lud zu Seminaren und Einkehrtagen ein. Am Ziel hat sich seither nichts geändert: Menschen einen Ort der Ruhe und der Begegnung mit Gott sowie der geistlichen Zurüstung zu bieten. Auch Stefan von Wartburg, der am Sonntag als neuer Leiter eingesetzt wurde, will daran festhalten: «Grundsätzlich möchte ich das Bestehende weiterführen, denn es läuft gut.» Trotzdem bleibt im «Läbeshuus» nicht alles beim Alten: «Ich schaffe vermehrt An-

gebote zu spezifischen Themen.» Im «Läbeshuus» seien immer alle willkommen. Doch: «Wenn man alle meint, fühlt sich manchmal niemand angesprochen.» Stefan von Wartburg definiert darum künftig die Zielgruppen klarer, um sie bewusst anzusprechen. «Wir bieten beispielsweise eine Woche speziell für Bauern an. Und beteiligen uns mit einem Angebot für Paare an der ‹Marriage Week›.»

selbst.» Das Leben aus der Ruhe vor Gott ist deshalb aktueller als je zuvor. «Ich habe mich selbst immer wieder hier hin zurückgezogen, um vor Gott zu kommen. Dabei habe ich wesentliche Impulse für mein Leben und mein Wirken bekommen.» Diese Erfahrung sollen noch viele andere Menschen im «Läbeshuus» machen können. STEFANIE NIEDERHÄUSER

Hin zu Gott

Wichtig ist dem Pfarrer auch, die Einkehrtage bei anderen Pfarrern, Pastoren und Gemeindeleitern bekannt zu machen. «Ich beobachte immer wieder, dass Christen – gerade solche in verantwortungsvollen Positionen – getrieben sind. Getrieben von Visionen, Projekten oder sich

Stabwechsel: Ruedi Schüpbach, Stefan von Wartburg.


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Christian Solidarity International

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INSERATE

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Religionsfreiheit und Menschenwürde Ihre Solidarität zählt! www.csi-schweiz.ch

Verfolgte Christen in Orissa, Indien ■ In einem Flüchtlingscamp weit abseits der Ortschaft Tikkaballi treffen wir den 22-jährigen Banu. Er lebt mit seiner Familie seit über zwei Jahren in diesem notdürftigen Camp. Er erzählt uns, wie damals eine wilde Horde von aufgehetzten Hindu-Extremisten mitten in der Nacht sein Dorf überfiel und gezielt die Häuser christlicher Familien plünderte und weitgehend zerstörte. „Wir mussten in die umliegenden Büsche und Wälder fliehen. Mehrere Tage hielten wir uns aus Angst vor weiteren Attacken versteckt. Erst als sich die Lage wieder beruhigte, wagten wir uns hervor.“

■ Im indischen Bundesstaat Orissa werden Christen immer wieder von Hindu-Extremisten attackiert. Während den brutalen Übergriffen Ende August 2008 wurden in Orissa über 400 Kirchen und 5‘600 Häuser christlicher Familien zerstört. 54‘000 Christen mussten damals fliehen. Viele haben bis heute keine substantielle Hilfe bekommen.

CSI lindert Not und hilft mit dem Wiederaufbau zerstörter Häuser. ■ Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung! PC 80-22429-9 ■ Bitte senden Sie den unten stehenden Talon an: CSI Schweiz, Zelglistrasse 64, 8122 Binz ■ Haben Sie Fragen? info@csi-schweiz.ch / Tel. 044 – 982 33 33

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Adresse PLZ/Ort Telefon / Handy E-Mail Bitte schicken Sie mir weitere CSI-Informationen Bitte informieren Sie mich mit dem monatlichen CSI-Magazin


Woche 45 – 05.11.2007 Woche 26 – 00.00.2008

Woche 52 – 24.12.2007 Woche 33 – 00.00.2008

INSERATE AGENDA Spielparadies? Winterferien? Sonnenterrasse? Geburstagsfest?

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Top-Internetadressen Ferien

www.cvjm-zentrum.ch

Mission

Woche 46 – 12.11.2007 www.cvjm-zentrum.ch

Kursort? Gemeindeferien? Woche 27 – 00.00.2008

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26. bis 28. November, SPEACH‘10 41 – Greifensee 00.00.2008 «Und dein Woche Input bewegt!», Infos unter: 043 399 12 34 adrian.jaggi@besj.ch

Tagungsraum? AGENDA

INSERATE

DEZEMBER 2010

www.cvjm-zentrum.ch Männedorf, Klavierkonzert

Woche 02 – 07.01.2008 www.cvjm-zentrum.ch

Mission

mit der Pianistin Silvia Harnisch mit www.cvjm-zent Werken von Bach, Chopin und Debussy.

Woche 35 – 00.00.2008

Herbstferien? Vorträge und Beratung zum Thema Islam www.britomu.org

ERHÄLTLICH BEI

www.cvjm-zentrum.ch Woche 29 – 00.00.2008 www.cgs-net.ch

Woche 42 – 00.00.2008

Skiweekend?

© 2plus, wattwil_22.09.2007 1. Chance: Wer für eine Veranstaltung inseriert (mind. ¼-Seite), wird vor dem Anlass vier Mal kostenlos in der Agenda aufgeführt. 2. Chance: Wer nur in der Agenda

2007_topinternet_soliarmenien.in1 1 aufgeführt werden möchte, zahlt26.04.2007 pro vier 1 Idea Information AG www.cvjm-zentrum.ch Einträge CHF 100.–. www.cvjm-zent c/o Jordi AG – das Medienhaus Inhalt: Wann, Was, Wo, Wer, Website oder Woche 36 – 00.00.2008 Woche 43 – 00.00.2008 Telefon (max. 4 Zeilen). Roland Rösti Belpbergstrasse 15 Buchen via: inserate@ideaschweiz.ch Dienstleistungen 3123 Belp Schweiz

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AGENDA

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Ferien

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Dienstleistungen

Familienferie

www.cvjm-zentrum.ch NOVEMBER 2010 Woche 01 – 31.12.2007 www.cvjm-zentrum.ch www.cvjm-zent

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TAGESSCHAU

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Die Bewegung «Crescendo» feier t ihr 25-jähriges Bestehen

Damit Musiker Salz und Licht sein können Crescendo, die internationale christliche Bewegung von Berufsmusikern und Musikstudenten, feiert das 25-jährige Bestehen. Im In- und Ausland wird das Jubiläum mit Konzerten und Konferenzen gefeiert. Am 28. November auch in der Basler Gellertkirche. «Viele Kulturträger fragen heute nach dem Glauben und sind offen für Gespräche über Gott. Dies ist eine grosse Chance», sagt Beat Rink, internationaler Leiter von Crescendo. Zum Glauben einladen, Musik und christliches Zeugnis miteinander verbinden – das sind Ziele von Crescendo. Die Organisation fordert Berufsmusiker und Musikstudenten auf, in Begegnungen mit Kollegen, Schülern oder Publikum «Salz und Licht» zu sein. Crescendo entstand 1985 aus einem Bibelkreis von Studenten an der Musikakademie Basel und ist

Glaube und Musik: Crescendo schafft eine Verbindung.

Teil von Campus für Christus. «Crescendo» ist ein musikalischer Fachbegriff und heisst «lauter werden», «wachsen».

«More than Music»

Die Bewegung unter Klassik- und Jazz-Musikern hat heute ein Netzwerk mit rund zweitausend Musikern in 40 Ländern und betreibt in

vielen Städten aktive Arbeitszweige. Ihr Motto: «More than Music». «Musiker sind Vorreiter neuer Kulturströmungen. Sie spielen eine wichtige Rolle in der Vermittlung von Werten. Zugleich stellen sie ein weitgehend vergessenes ‹Missionsfeld› dar», erklärt Rink. Diesem Defizit begegnet Crescendo auf vielfältige Art: mit Gruppen an Musikhochschulen oder Opernhäusern, mit «Kirche kreativ»-Gottesdiensten, mit der gleichnamigen Zeitschrift oder einem InterviewAudio-Book mit Franz Mohr, dem Steinway-Cheftechniker.

Kunst und geistliches Leben

Seit 2009 besteht «Crescendo Jazz». Der Saxophonist, Komponist und internationale Leiter von Crescendo Jazz, Uwe Steinmetz: «Wir schaffen Möglichkeiten, sich zu treffen und zusammen zu beten.» Eine besondere «missionarische» Gelegenheit ergibt sich im jährlich stattfindenden «internationalen

Crescendo Sommerinstitut der Künste». Über 200 Studierende und Dozenten aus 25 Ländern reisen dafür im Sommer jeweils nach Ungarn. Neben der künstlerischfachlichen Arbeit gibt es geistliche Impulse. So wurden in diesem Jahr «10 Gebote für Künstler» besprochen: Was heisst es für Musiker, einem anderen nicht die Ehre zu «stehlen», über Kollegen keine «Lügen zu verbreiten» oder «Gott allein die Ehre zu geben»? Die Rückmeldungen eines Teilnehmers: «Hier habe ich letztes Jahr zum Glauben gefunden. Nun bin ich wieder da, um im Glauben zu wachsen.» (idea/mr)

Jubiläumskonzert

Sonntag, 28. November, 18 Uhr, Gellertkirche Basel, Weihnachtsoratorium von Johann Sebastian Bach, Kantaten l–lll, Einführung um 17.15 Uhr. Abendkasse. www.crescendo.org

Die MSD Frutigen ver teilt in «change camps» er folgreich christliche Literatur

Der persönliche Kontakt macht den Unterschied Einige Missionswerke setzen nach wie vor auf die Verteilung von Kalendern und Traktaten von Mensch zu Mensch. Neuzeitliche Gefässe geben den «alten» Einsätzen neuen Aufschwung. «Darf ich Ihnen was zu lesen geben?» Die stets gleiche Frage eines treuen Schriftenverteilers im Berner Oberland klingt heute noch in meinen Ohren nach. Vereinzelt haben jüngere Menschen den Stab übernommen. Seit 1985 ist Martin Hochuli verantwortlich für die Kalendereinsätze der MSD Frutigen (Medien,

Schriften, Dienste). «Kalender sind ein geniales Evangelisationsmittel. Ihr ‹Verfalldatum› ermöglicht im Herbst oder Winter einen neuen Kontakt», sagt der Grafiker und Werbefachmann. Einige Kalenderbezüger fordern ihr Exemplar persönlich in Frutigen an. «Uns ging es auch darum, die Gemeinden vor Ort zu fördern und zu ermutigen, selber aktiv zu werden», beschreibt Hochuli die bewährte Strategie. Mit Gemeinden vor Ort sind junge Gruppen wie auch etablierte Kirchen und Freikirchen in Österreich, Italien, Portugal, Spanien, Belgien und Frankreich gemeint.

Die «change camps»

Über die Grenzen hinaus

Die nächsten Einsätze: Vom 26. bis 28. November in Italien (Raum Domodossola), vom 2. bis 5. Dezember in Graubünden und vom 26. bis 31. Dezember in Frankreich. Für Kurzentschlossene: Telefon 033 672 50 10, info@msd-online.ch Bilder: zvg

Dieses Jahr wurden 500 000 Kalender in Deutsch, Französisch, Italienisch, Spanisch, Portugiesisch und Arabisch gedruckt. In Frankreich werden 180 000 Kalender verteilt, in Italien 30 000 und in Spanien 10 000. Im Angebot sind ein A3Wandkalender für Teens, der Wochen-Kalender «Verborgene Schät-

Die «change camps» bieten Gelegenheit, die «Frohe Botschaft mit Verfalldatum» in verschiedenen Ländern weiterzugeben.

ze» und neu Kalendarien, die pro Tag oder pro Woche eine Bibelstelle mit Erklärung und Platz für persönliche Termine bieten. 2008 hat Lukas Wäfler die Verteilarbeit übernommen. Seine Vision: «Mit den ‹change camps› möchten wir in ganz Europa Kalender verteilen. Die rund 250 Freiwilligen stammen aus verschiedenen Gemeinden und finden meist durch Mund-zu-Mund-Propaganda zusammen.» Wäfler hat oft erfahren, wie Gott konkret in Situationen

hineinspricht. «Die ‹change camps› sind auch für Gemeinden interessant», sagt er deshalb. «Wer Leute für Einsätze motiviert, bekommt motivierte Mitarbeitende zurück.» Die Zeiten sind also nicht vorbei, wo christliche Gruppen in der Öffentlichkeit Schriften verteilt haben. Auch andere Missionswerke unterhalten diesen Arbeitszweig bewusst, wie etwa «Christus für alle» oder die Schweizerische Traktatmission. THOMAS FEUZ


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Eine alte Tugend neu entdeckt: Ehrlich währt am längsten ERZIEHUNGSZIELE haben sich in den letzten 30 Jahren gewandelt. So das Institut der deutschen Wirtschaft (Köln).

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hrlichkeit steht bei den Deutschen wieder hoch im Kurs. Sie ist die Tugend Nummer 1 bei den Erziehungszielen von Familien und gilt auch in der Wirtschaft als eine der wichtigsten Kompetenzen. In der Erziehung seien wieder traditionelle Tugenden gefragt, heißt es unter Berufung auf Studien der Hamburger Stiftung für Zukunftsfragen.

Hilfsbereitschaft wieder gefragt Während einst Selbstvertrauen, die Erziehung zur Selbstständigkeit und Selbstverwirklichung weit oben gestanden hätten, würden sie heute als Erziehungsziel weni-

ger beachtet. Hinter Ehrlichkeit belegten Verlässlichkeit und Hilfsbereitschaft die nächsten Plätze. Es folgen Selbstvertrauen, Selbstständigkeit, Anstand, Verantwortung, Fleiß und Gerechtigkeit. Im Jahr 1982 führte Selbstvertrauen die Rangliste an.

suchen heute immer mehr Menschen Schutz und Geborgenheit in der Familie. Sie sei für 90 % der Deutschen das Wichtigste im Leben. 74 % sähen eine Möglichkeit der Selbstverwirklichung darin, zu heiraten und eine Familie zu gründen. P

Manager: Das Wort halten und Taten sprechen lassen

Besonders wichtige Erziehungsziele

Wahrhaftigkeit sei heute auch bei Managern gefragt, so das Institut. Glaubwürdige Führung bedeute, „dass man sein Wort hält bzw. seinen Worten Taten folgen lässt“. Integres Handeln werde in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Wie es weiter heißt,

Platz 1. 2. 3.

1982 Selbstvertrauen Selbstständigkeit Lebensfreude

2010 Ehrlichkeit Verlässlichkeit Hilfsbereitschaft

b www.stiftungfuerzukunftsfragen.de

Ungewöhnliche Idee: Beim Einkaufen auch Gutes tun WIRTSCHAFT & WERTE In Berlin wurde das erste „Haus der guten Taten“ eröffnet. Das von Christen betriebene Geschäft bietet fair gehandelte Waren und christliche Bücher an. In anderen Städten sollen ähnliche Häuser eröffnet werden.

Fotos: PR

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inkaufen und dabei Gutes tun – das sollen Kunden im „Haus der guten Taten“ im Berliner Einkaufszentrum „Forum Steglitz“ erleben. Das Ladengeschäft wurde am 19. November eröffnet. Initiator ist der Gründer der Einzelhandelskette SpieleMax, der evangelikale Christ Wilfried Franz (Berlin). In dem neuen Geschäft werden fair gehandelte Waren und von Menschen mit Behinderung hergestellte Produkte angeboten. Als fair gehandelte Waren gelten Produkte, die beispielsweise Bauern in der Dritten Welt zu gerechten Preisen abgekauft wurden, so dass sie von ihrer Arbeit auch leben können. Zum Sortiment von „Haus der guten Taten“ gehören Kaffee, Tee, Schokolade, Spiel- und Haushaltswaren sowie Schmuck und Dekorationsartikel. Daneben gibt es ein christliches Buchsortiment sowie ein Café. Laut Franz sollen in dem Geschäft bis zu sechs Angestellte mit Behinderung arbeiten. Alle Gewinne fließen an gemeinnützige Projekte. Das „Haus der guten Taten“ ist eine überkonfessionelle christliche Initiative. Franz:

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„Unsere Produkte sind die Verpackung für die Liebe Gottes.“ Zu den Kooperationspartnern gehören unter anderem die von Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel, die Globo Fair Trade Partner GmbH und das GEPA Fairhandelszentrum Berlin. Franz

Wilfried Franz

zufolge sollen weitere Filialen in anderen deutschen Städten eröffnet werden.

b www.coeo-berlin.de Tel. (030) 797 89 89 10

Das Ladenlokal im Berliner Einkaufszentrum „Forum Steglitz“


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Unwissenheit über die Bibel führt zur Unmoral BIBELBUND Auch unter den theologisch konservativen Evangelikalen wird weniger als früher in der Bibel gelesen. Deshalb ruft der Bibelbund zur Umkehr.

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ährend der ersten Konferenz des deutschen Bibelbundes in Rehe (Westerwald) kritisierte der Leiter des Treffens und Geschäftsführer der Christlichen Verlagsgesellschaft Dillenburg, Hartmut Jaeger, gegenüber idea: „Viele Evangelikale suchen Lebenshilfe in irgendwelchen Büchern anstatt im Wort Gottes.“ Häufig nähmen sich Christen morgens nicht die Zeit zum Bibelstudium, sondern begnügten sich mit einem „geistlichen Schnellimbiss“. Dies sehe häufig so aus, dass man im Andachtsbuch „Losungen“ jeweils den für den Tag angegebenen Bibelvers lese. Dies aber sei zu wenig und wirke sich negativ auf die Lebensführung aus: „Unwissenheit über das Wort Gottes führt zur Unmoral.“

„Wilde Ehe“ nicht erlaubt Nach Jaegers Worten sei die intensive Beschäftigung mit der Bibel „immer der Ausgangspunkt für eine Erweckung gewesen“. Der Vorsitzende des Bibelbundes, der Theologiedozent Michael Kotsch (Lemgo), berichtete, Evangelikale seien oft nicht über die sexualethischen Weisungen in der Bibel informiert. So begründeten manche Mitarbeiter eine Partnerschaft ohne Trauschein damit, dass dazu in der Heili-

gen Schrift nichts stehe. Dabei werde dort klar gesagt, dass Sexualität in die Ehe von Mann und Frau gehöre. Außerdem werde oft die Frauenordination damit begründet, dass viele Pastorinnen gut predigen könnten, ohne dass man beachte, was die Bibel zur Rolle der Frau sage, und dass sie eine Frauenordination ablehne.

Gegen eine Wohlfühltheologie Kotsch kritisierte, dass viele Christen die Bibelstellen, die die eigene Lebensführung infrage stellten, ausblendeten. Dazu gehörten beispielsweise Aussagen über Geldgier, Geiz und Heuchelei. Es dürfe jedoch nicht dazu kommen, dass eine „Wohlfühltheologie“ die Bedeutung der biblischen Botschaft für alle Lebensbereiche aushebele. Der 1894 in Pommern gegründete, 350 Mitglieder zählende Bibelbund wendet sich gegen jede Bibelkritik. Über seine regelmäßig erscheinenden Publikationen erreicht er rund 4.500 Personen. Kotsch kündigte an, dass 2011 eine gemeinsame Tagung mit den Bibelbünden von Ungarn und der Schweiz stattfinden wird. P

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www.bibelbund.de Tel. 036649/79121

Treue in der Ehe ist gut für die Gesundheit WISSENSCHAFT Studien belegen: Fremdgehen erhöht das Krankheitsrisiko.

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er das Gebot „Du sollst nicht ehebrechen“ beherzigt, lebt gesünder. Das geht aus Untersuchungen hervor, über die das Magazin „Men’s Health“ (Gesundheit des Mannes/Hamburg) berichtet. Seitensprünge bedrohten die Gesundheit massiv. So hätten Forscher der Universität Turin (Italien) festgestellt, dass Männer mit außerehelichen Affären das höchste Risiko für Migräne und krankhafte Arterienerweiterungen hätten. Grund sei der Stress

des Betrügens. Eine Untersuchung der US-amerikanischen Colorado State University rät dringend, dem Partner den Ehebruch zu beichten. Dadurch werde das Krankheitsrisiko verringert. Dem Magazin zufolge führt Untreue häufig bei den Betrogenen zu Ängsten und Depressionen. „Diese Symptome ähneln den psychischen Störungen nach einem schweren Autounfall“, so der Psychologe Christoph Kröger (Braunschweig) gegenüber der Zeitschrift. P

NOTIERT Kirgistan: 26 Kirchen geplündert In Kirgistan hat die Polizei zahlreiche Überfälle auf Kirchengebäude aufgeklärt. In den vergangenen vier Monaten wurden 26 Gemeindehäuser geplündert und das unbewaffnete Wachpersonal verprügelt. Der Wächter der lutherischen Gemeinde in der Hauptstadt Bischkek erlitt so schwere Verletzungen, dass er an den Folgen starb. Das berichtet das Missionswerk „Friedensbote“ in Meinerzhagen (Sauerland). Bei den Überfällen hätten die Täter Schusswaffen und mit Eisen verstärkte Stangen benutzt. Ziel seien vor allem Baptistengemeinden gewesen. Laut „Friedensbote“ haben staatliche Stellen zunächst nicht auf die Überfälle reagiert. Inzwischen habe aber die Polizei eine Bande von Kriminellen im Alter zwischen 18 und 23 Jahren festgenommen. Ihnen sei es vor allem um den Diebstahl von Spendengeldern gegangen. Etwa 75 % der 5,3 Millionen Einwohner Kirgistans sind Muslime, rund 20 % zählen sich zur Russisch-Orthodoxen Kirche.

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www.verlag-friedensbote.de

CTL-Ausbildungsverbund: 63 junge Theologen mit Abschluss Absolventen evangelikaler Ausbildungsstätten können dazu „beitragen, dass die Welt ein Stückchen glücklicher wird“. Diese Überzeugung äußerte der Theologieprofessor Waqar Ahmad von der Middlesex-Universität in London bei der Feier für 63 Graduierte des CTL-Ausbildungsverbundes in Bad Liebenzell (Schwarzwald). CTL sind die Anfangsbuchstaben des Theologischen Seminars St. Chrischona (Bettingen bei Basel), der Evangelischen Hochschule Tabor (Marburg) und des Theologischen Seminars der Liebenzeller Mission (Bad Liebenzell), die durch Zusammenarbeit mit der Middlesex-Universität ihren Studenten einen international anerkannten akademischen Abschluss ermöglichen. Laut Ahmad haben die drei Ausbildungsstätten ein sehr hohes Niveau, das regelmäßig von unabhängigen Institutionen geprüft werde.

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Hexenverfolgungen mit tödlichem Ende PAPUA-NEUGUINEA Der Glaube an Hexerei nimmt wieder zu. rasanten Veränderungen in Papua-Neuguinea zusammen: Die Bevölkerungszahl explodiere und immer mehr Menschen zögen in die Städte und würden heimatlos. Sie suchten nach Antworten und erinnerten sich nicht selten an alte Traditionen, von denen sie jetzt Hilfe erwarteten. Nach Angaben Urames versucht die EvangelischLutherische Kirche Papua-Neuguineas, mit Aufklärung und Bildung gegen Hexerei und Magie vorzugehen. Das Bemühen werde allerdings dadurch erschwert, dass es auch unter Christen und sogar Pfarrern Anhänger des Zauberglaubens gebe. P

Papua-Neuguinea in Zahlen 5,9 Millionen Bürger 64 % Protestanten 28 % Katholiken 6 % Anglikaner

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www.mission-einewelt.de

Für Geisterbeschwörungen sind meist Medizinmänner zuständig – hier beim Huli-Stamm.

INDONESIEN

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as berichtete der Leiter einer ökumenischen Studieneinrichtung in dem Pazifikstaat, Pfarrer Jack Urame (Goroka), bei einem Besuch des bayerischen Missionswerks „Mission EineWelt“ in Neuendettelsau (Mittelfranken). Seit der Unabhängigkeit vor 35 Jahren würden immer häufiger vermeintliche Hexen für Unglücksfälle oder Krankheiten verantwortlich gemacht. Als Reaktion fänden vor allem im abgelegenen Hochland Hexenverfolgungen statt, bei denen die Opfer grausam umgebracht würden. Die Polizei könne wenig ausrichten, da oft ganze Dörfer hinter der Tat stünden. Mit der Ankunft von christlichen Missionaren vor mehr als 100 Jahren habe die hinter dem Hexenglauben stehende „schwarze Magie“ zwar abgenommen, sie sei jedoch nicht verschwunden. Deshalb habe die Regierung 1976 ein Gesetz verabschiedet, das schwarze Magie unter Strafe stellt. Laut Urame hängt das Wiedererwachen des magischen Glaubens mit den

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© l ideaGrafik

PORT MORESBY (Hauptstadt)

Die „Jungfrauengeburt“ ist keine pietistische Sonderlehre THEOLOGIE Mit der Aussage, es sei „nicht entscheidend“, dass Christus von einer Jungfrau geboren wurde, hat der EKD-Ratsvorsitzende manche Christen verunsichert. Zu Unrecht, wie der Theologieprofessor Riesner schreibt.

Fotos: Papua/dpa; Riesner/privat

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ietisten vertreten keine christliche Sonderlehre, wenn sie daran festhalten, dass Jesus Christus von einer Jungfrau geboren wurde. Diese Ansicht vertritt der Theologieprofessor Rainer Riesner (Dortmund) im Mitteilungs- Riesner blatt des württembergischen Gemeinschaftsverbandes „Die Apis“ („Altpietisten“/Stuttgart). Er widerspricht der Auffassung, dass Jesus Josef, den Mann Marias, als leiblichen Vater hatte und erst bei seiner Taufe als „Sohn Gottes“ adoptiert wurde. Diese „adoptianische Christologie“ sei an theologischen Fakultäten verbreitet und habe tief in die Pfarrerschaft und selbst auf Kirchenleitungen eingewirkt. In einem idea-Interview hatte der EKD-Ratsvorsitzen-

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de, der rheinische Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), kürzlich erklärt, die Aussage im Glaubensbekenntnis, dass Jesus Christus von einer Jungfrau geboren wurde, sei für den Glauben „nicht entscheidend“. Dabei berief sich Schneider auf das angebliche „Adoptions-Modell“ des Evangelisten Markus. Auch der katholische Theologe Prof. Hans Küng bevorzugt diese Darstellung, weil sie das christlich-jüdischislamische Gespräch erleichtere.

Pietismus in wahrer ökumenischer Übereinstimmung Laut Riesner widerspricht das „AdoptionsModell“ zahlreichen Aussagen des Neuen Testamentes. Selbst der Evangelist Markus

könne nicht als Kronzeuge angeführt werden. „Markus hat seinem Evangelium einen Prolog im Himmel vorangestellt, der seinen Glauben an die Präexistenz Jesu bezeugt und so ein adoptianisches Verständnis der Taufe ausschließt“, so Riesner. Auch in den Briefen des Paulus deute manches darauf hin, dass der Apostel von der Jungfrauengeburt gewusst habe. Der Theologe kommt zu dem Ergebnis, dass sich der Pietismus „in wahrer ökumenischer Übereinstimmung mit den Konzilien der Alten Kirche, den gültigen Bekenntnissen der Evangelischen Kirchen und großen Teilen der weltweiten Christenheit“ befinde, wenn er daran festhalte, dass Christus von Ewigkeit her wahrer Gott sei. P

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P RO & KON T R A

Ist die Zeit der Großevangelisationen vorbei? EVANGELISATION In der nächsten Woche findet in Dassel (Solling) das größte Treffen von Evangelisten im deutschsprachigen Europa statt: die Deutsche Evangelistenkonferenz. Ihre Mitglieder evangelisieren im kleinen wie im großen Rahmen. Viele Christen fragen sich: Sind eigentlich Großevangelisationen immer noch ein geeignetes Mittel, um das Evangelium weiterzugeben?

PRO

Die Zeit der Großevangelisationen ist vorbei, weil die Menschen heute nicht nach dem Christsein fragen und die Großevangelisation bereits Vertrauen in den Verkündiger voraussetzt. Klassische Großevangelisationen gehen leicht von der Hand! Viele Menschen, ein Verkündiger, der klar zur Umkehr einlädt, und nicht selten können Bekehrungen durch ein „Nach-vorn-Kommen“ für uns als Christen miterlebt werden. Fast biblische Verhältnisse. Und viele unserer Alten haben auf diesem Wege – so sagt man – zum Glauben gefunden, und die Jungen träumen es heute noch nach … Die Leichtigkeit des Missionierens mittels Großevangelisationen ist schön! Ein tolles Gemeinschaftserlebnis, alte Erinnerungen werden wach, sie kosten mit ihren brillanten Rednern wenig Geld und oft ist auch noch jede Menge Humor in den Predigten dabei! Zumindest war der Abend – selbst wenn kein Kirchenfremder solche Ver-

„Großveranstaltungen entsprechen dem Trend der Zeit.“

KONTRA

Um es gleich zu beantworten: Nein! Vor kurzem sagte Kanzlerin Merkel, sie habe keine Angst vor der Zunahme des Islams, sie habe Angst vor der Abnahme des Christentums in unserem Land. Wörtlich sagte sie: „Wo wird denn heute noch fröhlich verkündigt?“ – Großevangelisationen sind heute wichtiger denn je: Sie entsprechen dem Trend der Zeit. Zudem ist die Verkündigung der frohen Botschaft – auch in großem Rahmen – von Jesus Christus gewollt (Apostelgeschichte 3). Postmoderne Menschen sind kontaktfreudig und suchen Unterhaltung. Allerdings vermeiden sie Beziehungen, aus denen Verbindlichkeiten entstehen können, so der Psychoanalytiker Rainer Funk. Die Erlebnisgesellschaft ist angesagt. Das ist bei Großevangelisationen nicht anders. Wir verstehen sie als ein Fest von Christen, zu dem sie ihre Freunde einladen. Wir feiern mit Verkündigung, Musik und Theater gemeinsam die frohe

Hendrik Kissel, Pastor der (baptistischen) Friedenskirche Charlottenburg in Berlin

anstaltungen aufsucht – dann nicht umsonst gewesen. Heute wird anders als vor 50 Jahren nach Gott gefragt! Die Idee der „Ewigkeit“ ist im Denken der Menschen verloren gegangen. Pfarrer und Evangelisten sind – wie auch Ärzte oder Politiker – nicht mehr per se Personen, an denen man sich orientiert. Früher waren Lebensläufe klar vorgezeichnet. Heute gehört das Experimentieren zum Lebenslauf dazu. Deswegen überzeugt heute nur, was als alltagstauglich erlebt wird. Dafür muss die Liturgie der sonntäglichen Gottesdienste und auch das Gemeindeleben dem heutigen Menschen gerecht werden. Gemeinden müssen viele kleine Gelegenheiten des Glaubens bieten, etwa Bibelerlebnisgärten, Kirchenpräsenz auf Straßenfesten oder in der Diakonie. Die Menschen erleben uns Christen dann kontinuierlich, und es kann individuell auf Fragen eingegangen werden. So wächst Vertrauen. P

Raimund Utsch (Marl/Ruhrgebiet), Vorsitzender der Evangelisation „Pro Christ“

Botschaft. Das setzt persönliche Beziehungen voraus, damit Freunde eingeladen werden können. Bei der Evangelisation wird das Wort des Lebens verkündigt und ergänzend dazu im Einzelgespräch darüber gesprochen. Es käme keiner auf den Gedanken, Betriebsversammlungen von Unternehmen infrage zu stellen. Sie sind notwendig, um allen das gemeinsame Ziel zu erklären. Warum sollte das bei Christen anders sein? Oder sind wir ängstlicher geworden? Wir leben in einer postmodernen Gesellschaft, in der viele Wahrheiten gehandelt werden. Wird dann ein Jesus-Wort verkündigt wie: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben“, gibt es natürlich Ärger. Aber sollten wir uns in unsere Kirchen zurückziehen, um dort unseren Glauben zu pflegen? Unser Auftrag lautet: „Gehet hin zu allen Völkern und macht sie zu Jüngern!“ (Matthäus 28,19). Also hinaus aus unseren Kirchen und Gemeinden! P

Fotos: Kissel/privat; Utsch/idea/schmitt

„Heute wird anders als vor 50 Jahren nach Gott gefragt.“

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Wir sind in einer Identitätskrise WERTE Einer der bekanntesten Juristen am höchsten deutschen Gericht – dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe – ist Udo Di Fabio (56). Im Folgenden ein Interview über die jüdisch-christlichen Wurzeln des modernen Staates, das starke Nachlassen der Bedeutung von Kirche und Glaube sowie das Erstarken des Islams. Mit Di Fabio sprach idea-Reporter Karsten Huhn. idea: Herr Professor, in Ihrem Buch „Die Kultur der Freiheit“ schreiben Sie von einer „Auszehrung und Ermattung des christlichen Bekenntnisses“. Warum? Di Fabio: Viele Kirchen leeren sich, der Glaube trocknet aus und die Vertreter der Kirchen sprechen öffentlich selten von Gott. Wenn ein Gewerkschaftsführer nicht mehr vom Sinn seiner Organisation spräche, wäre er ein schlechter Vertreter. Und wenn die Repräsentanten von Glaubensgemeinschaften nicht mehr leidenschaftlich für ihren Glauben werben, sind sie dann gute Glaubensverkünder? Auf dem Juristentag vor kurzem in Berlin bescheinigte der Göttinger Staatsrechtler Christoph Möllers den Kirchen eine „stetige und beschleunigte Schrumpfung“. Solche Befunde gelten auch für andere Säulen der Zivilgesellschaft, etwa für Parteien und Gewerkschaften. Ich kann mich jedoch nicht erinnern, dass man den Gewerkschaften mit ständiger Wiederholung ihre Schrumpfung bescheinigt. Das Denken in festen Linearitätsmustern halte ich für irrig – man übersieht leicht, wenn es zu Gegenbewegungen kommt! Gerade die Kirchengeschichte bietet viele Beispiele für ein „Auf und Ab“. Was könnte zu einem Erstarken der Kirchen führen? Ich kann mir vorstellen, dass unsere ausgesprochen individualisierte Gesellschaft den Wert von frei gewählten Gemeinschaften wieder besser erkennt und auch dass sie ihren Sinn jenseits eines stark ökonomisierten Alltags sucht und wieder stärker nach der eigenen Identität fragt.

Foto: Roland Kohls

Sie sind katholischer Christ. Welchen Sinn hat der Glaube für Sie? Nicht nur für einen katholischen Christen ist der Glaube so selbstverständlich, dass eine solche Frage überraschend ist. Denn der Glaube rechtfertigt sich nicht zweckrational. Ich muss nicht erst begründen, warum es Gott gibt, denn der christliche Glaube ist als Offenbarungsreligion auf die Welt gekommen. Vielleicht ist genau das die Gefahr: Der Glaube ist seit langem so selbstverständlich, dass man nicht mehr über ihn nachdenkt und er so verloren geht, ohne dass man es überhaupt bemerkt. Seit dem Zeitalter der Aufklärung muss alles begründet und am menschlichen Wohlergehen gemessen werden.

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Was sich nicht begründen lässt, hat im Grunde sein Existenzrecht verloren. Es ist insofern typisch, nach den Leistungen der Kirche zu fragen. Der erste Sinn einer Kirche oder Religionsgemeinschaft ist jedoch der Glaube an Gott.

Wozu ist Glaube nützlich? Doch wozu ist der christliche Glaube nützlich? Natürlich stiften die Kirchen enormen Nutzen – etwa bei der Integration anderer Kulturen. Ein Beispiel: Ich arbeite ehrenamtlich im Kuratorium einer kirchengemeindlichen Stiftung. Zu meiner großen Überraschung geben gerade islamische Eltern ihre Kinder gerne in christliche Kindergärten, weil sie diesen eine angemessene Erziehung eher zutrauen als staatlichen Einrichtungen. Ein offensiver Atheismus verschließt solche Integrationsmöglichkeiten eher, als dass er sie eröffnet. Sie schreiben: „Der moderne Staat übernimmt sein rechtskulturelles Programm aus jüdisch-christlichen Beständen, leiht sich gewiss auch einiges an Wissenschaftstradition aus der islamischen Welt, sehr vieles aus der griechischen und römischen Antike. Aber die Bibel steht im Mittelpunkt.“ Wie kommen Sie denn darauf? Der kanadische Philosoph Charles Taylor hat darauf hingewiesen, dass der Nutzen des christlichen Glaubens auch deshalb nicht immer erkannt wird, weil vieles vom jüdisch-christlichen Erbe bereits in den Institutionen des modernen Staates verwirklicht ist. Das fängt an mit der Würde des Menschen, die als Grundrecht in Artikel 1 des Grundgesetzes verbrieft ist …

Woher die Menschenwürde kommt … tatsächlich? In der Debatte um die Wurzeln der deutschen Kultur wird doch derzeit immer wieder betont, dass sich die Menschenwürde nicht aus christlichen Quellen speist, sondern erst durch die Aufklärung zum Thema wurde. Das halte ich für falsch. Nachweislich war der christliche Renaissance-Humanist Pico della Mirandola (1463-1494) derjenige, der die Würde des Menschen zum Ausgangspunkt des neuzeitlich humanistischen Gesellschaftsentwurfs gemacht hat. Er leitete die Menschenwürde aus der Gottesebenbildlichkeit des Menschen ab. Sie macht jeden Einzelnen zu einem unverletzlichen und zur freien Selbst-


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bestimmung berufenen Wesen – dies ist der Kern der Neuzeit! Die Menschenwürde ist heute von ihrer religiösen Quelle nicht länger abhängig, aber man sollte nicht ihre Ideengeschichte aus dem Blick verlieren. Ein weiteres Beispiel ist die Gleichheit aller Menschen vor dem Gesetz (Artikel 3 Grundgesetz) … … ein Gedanke, den es auch außerhalb der Bibel schon gab. Gewiss, genau wie die Freiheit und die Ästhetik des Menschseins. Aber die Idee, dass das Gesetz göttlichen Ursprungs ist und an alle, das Volk Gottes, adressiert ist, hat die Gleichheit vor dem Gesetz sehr stark gemacht. Das Christentum hat diesen Gedanken über die Jahrhunderte bewahrt. Mein drittes Beispiel ist das Gebot der Nächstenliebe, das auch im heutigen Sozialstaat institutionalisiert worden ist. Wenn es so starke Argumente für den christlichen Glauben gibt: Warum zerbröselt der Glaube dann in Deutschland? Mit knapp 50 Millionen Mitgliedern sind die Kirchen immer noch sehr stark. Nach der moralischen Katastrophe des Nationalsozialismus und des 2. Weltkrieges hatten sich die Kirchen revitalisiert. Wenn wir die Kirche mit ihrem Zustand in der Zeit der Weimarer Republik vergleichen, stehen wir nicht so viel schlechter dar. Allerdings ist unsere Gesellschaft heute stark ökonomisiert. Man geht heute allgemein von der Annahme aus: „Wer wirtschaftlich erfolgreich ist, hat sein Glück gefunden.“ Dass das zu kurz greift, wusste man allerdings schon in der Antike.

Das „Jahr des Kirchenaustritts“… Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten hat gerade ein „Jahr des Kirchenaustritts“ ausgerufen. Das Motto: „Mehr Netto, mehr Freiheit, mehr Solidarität!“ Alle Gesellschaften des Westens befi nden sich heute in einer Identitätskrise. In einer solchen Krise sucht man Wurzeln: Die einen suchen ein ursprünglicheres Christentum, andere entdecken die antikirchliche Stoßrichtung der Aufklärung wieder. Da, wo Unterdrückung herrscht, ist der Ruf nach mehr Freiheit verständlich. Nun leben wir aber schon länger in einer freien Gesellschaft – keiner ist gezwungen, Mitglied der Kirche zu sein. Wer Kirchensteuer zahlt, bindet sich freiwillig und hat sich bereits insofern für Solidarität mit anderen Menschen entschieden. Insofern ist das Austritts-Motto widersinnig. Es ist zudem be-

legt, dass aktive Kirchenmitglieder sich über ihre Gemeinde oder die Zahlung von Kirchensteuer hinaus mehr engagieren als Nicht-Kirchenmitglieder. Neben dem Atheismus erstarkt in Deutschland auch der Islam. Was muss geschehen, damit islamische Glaubensgemeinschaften als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt werden? Die Verfassungslage ist aufgrund des Bundesverfassungsgerichtsurteils zu den „Zeugen Jehovas“ klar: 1. Es muss ein entsprechender organisationsrechtlicher Zusammenhang bestehen, beispielsweise mit einer Mitgliederliste und einem gewährleisteten Austrittsrecht; 2. es muss zwar keine besondere Loyalität gegenüber dem säkularen Staat, wohl aber Rechtstreue vorliegen, also die grundsätzliche Anerkennung der staatlichen Ordnung. Wenn islamische Gemeinschaften diese Voraussetzungen erfüllen und die Anerkennung wollen, wird unsere Rechtsordnung nicht „Nein“ sagen.

Warum uns die Kinder fehlen In „Die Kultur der Freiheit“ schreiben Sie mit Blick auf den Islam: „Warum um Gottes willen soll sich der Angehörige einer anderen und vitalen Weltkultur in die westliche Kultur integrieren, wenn diese Kultur ohne ausreichenden Nachwuchs und unter Verlust einer transzendentalen Idee – zumindest aus seiner Sicht – ohnehin ihrem historischen Ende entgegengeht?“ Diese Frage ist der Versuch, unsere Gesellschaft mit den Augen der anderen zu sehen. Unsere Gesellschaft hält ökonomische Werte sehr hoch. Gleichzeitig werden in Deutschland nur noch halb so viele Kinder geboren wie 1964. Eine Gesellschaft, die in Kindern keine Zukunft sieht, ist vielleicht nicht für jeden attraktiv. Sie sind ein Kulturpessimist, ein Vorläufer von Thilo Sarrazin! Die Wahrnehmung gesellschaftlicher Erscheinungen ist noch kein Pessimismus. Der entsteht erst, wenn man Zwangsläufigkeiten konstruiert. Nicht ich bin kulturpessimistisch, sondern die kinderarme Gesellschaft könnte es werden. Warum ist die Zahl der Geburten in Deutschland so niedrig? Dieses Problem haben alle westlichen Staaten: Wir sind vor allem an der Optimierung des eigenen Lebens interessiert. Und ökonomisch betrachtet ist es nicht sehr vernünftig, viele Kinder zu haben. Kinder sind teuer, sie sind – rein wirtschaftlich betrachtet – eine Last.

Fotos: Roland Kohls

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Das „Leitbild der Drei-Kinder-Familie“ Wie geben Sie den christlichen Glauben an Ihre Kinder weiter? Offen gestanden, mit postmoderner Vorsicht! Meine Frau und ich werben nicht offensiv für den Glauben. Unsere Kinder nehmen am Religionsunterricht teil, aber wir Eltern halten uns bei der religiösen Erziehung zurück. Wir wollen unsere Kinder nicht zum Glauben drängen, sondern ihnen den Glauben anbieten als eine Möglichkeit des Zugangs zur Welt. Ich glaube, dass das der richtige Weg ist. Sie empfehlen das „Leitbild der Drei-Kinder-Familie“. Weshalb drei? In Frankreich wird das Leitbild der Drei-Kinder-Familie propagiert – und entsprechend steuerlich gefördert … … propagiert? Das klingt ja gefährlich! Für Leitbilder muss immer auch geworben werden. „Tretet aus der Kirche aus – dann habt ihr mehr Geld zur Verfügung“ ist doch auch ein propagiertes Leitbild. Bei Leitbildern kommt es nur darauf an, dass sie sinnvoll oder richtig sind. „Das Grundgesetz ist unsere Werteordnung“ – das sollte jeder propagieren, damit die Menschen entsprechend leben. Hat, wer kinderlos bleibt, sein Leben verfehlt? Nein, natürlich nicht. Es gibt viele Wege zum Glück. Dennoch ist ein offenes Leitbild der Drei-Kinder-Familie im geburtenschwachen, ökonomisierten Europa sinnvoll.

Deutschlands heimliches Leitbild Welches familienpolitische Leitbild hat Deutschland? So weit ich weiß, gar keins. Wir erkennen an, dass sich die Lebensstile pluralisiert haben und der Gesetzgeber so etwas wie Normalität nicht mehr ohne weiteres zugrunde legen kann. Vielleicht haben wir aber ein heimliches Leitbild: das Leitbild des ungebundenen Lebens. Wenn Sie sich Fernsehen, Kino oder Werbung anschauen, entdecken Sie, dass das Leben des ungebundenen Menschen mit viel Freizeit als besonders attraktiv dargestellt wird. In Ihrem Buch „Die Kultur der Freiheit“ machen Sie folgendes Gedankenexperiment: „Was wäre, wenn man die heute im geideaSpektrum 47.2010

Deutschland ist in der EU Schlusslicht bei der Geburtenrate Geburten je 1000 Einwohner Irland Großbritannien Frankreich Niederlande Polen Spanien Italien Österreich Deutschland andere Länder Türkei Island Norwegen Schweiz

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© lideaGrafik; Quelle: Europäisches Statistikamt

Sie selbst haben vier Kinder. Warum sind Sie ökonomisch so unvernünftig? Weil ich es für dumm halte, in allen Lebenssituationen ökonomisch zu handeln. Wer das Ökonomische für identisch hält mit dem Sinn des Lebens, der hat das Leben nicht verstanden. Die Selbstverwirklichung des Menschen kann doch nicht darin liegen, alle Fesseln abzustreifen und wie Robinson auf einer Insel zu leben! Ich finde es erstrebenswert, etwas zu gründen – sei es eine Familie oder ein Unternehmen – und Spuren in der Welt zu hinterlassen. Und Kinder sind für mich ein Wunder, an dessen Entfaltung Eltern mit Liebe, Erziehung und Vorbild mitwirken können.

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samten Westen ohne großes Aufheben durchgeführten, in jedem Jahr in die Millionen gehenden Abtreibungen in einer zukünftigen Zeit mit einer nur etwas anders gewichtenden Werteordnung als schweres Verbrechen an der menschlichen Gattung verstünde?“ Mich macht es nachdenklich, dass es in jeder Gesellschaft mindestens ein Thema gibt, das eine nachfolgende Generation als falsch betrachtet. Ein Beispiel: 1914, zu Beginn des Ersten Weltkrieges, lagen sich die Menschen jubelnd in den Armen. Sie empfanden es mehrheitlich als Glück, in den Krieg ziehen zu können. Fast alle Intellektuellen, Pfarrer und sogar Sozialdemokraten – die sich immer für internationale Verständigung eingesetzt hatten – verfielen in einen kollektiven Taumel. Für uns ist das heute ebenso unverständlich wie die Grausamkeiten während des Dreißigjährigen Krieges oder die erbarmungslose Eroberung Südamerikas durch Spanier und Portugiesen. Aus heutiger Sicht völlig unverständlich ist es auch, dass sich die USA als freiheitlicher Staat gründete und dennoch so lange an der Sklaverei festhielt. Meine Frage ist also: Könnte es sein, dass auch unsere Gesellschaft in ihrer Gerechtigkeitswahrnehmung einen blinden Fleck hat? Vielen Dank für das Gespräch!

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Wer ist Udo Di Fabio? Udo Di Fabio lehrt Öffentliches Recht an der Universität Bonn und ist seit 1999 Richter am Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe. Der Katholik ist verheiratet und Vater von vier Kindern. Sein italienischer Großvater fand nach dem Ersten Weltkrieg im Ruhrgebiet Arbeit. Di Fabio veröffentlichte u. a. die Bücher „Die Kultur der Freiheit“ (C. H. Beck) und „Gewissen, Glaube, Religion“ (Berlin University Press). Zudem ist er einer der Hauptredner auf dem Kongress christlicher Führungskräfte vom 24. bis 26. Februar 2011 in Nürnberg.


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Die Schöpfung WIE GOTT DIE WELT ERSCHUF – MAL ANDERS ERZÄHLT. Einer, der es schafft, zu biblischen

Darauf hatte Gott sich lange gefreut. Der Mächtige rief seine Geschöpfe zusammen, diejenigen mit vier Flügeln, die mit zwei Flügeln, die Musiker, die Uralten und die Jüngeren. „Es ist soweit!“, verkündete er. „Ich werde Menschen schaffen.“ Sie warteten gespannt, welchen Ort er dafür auswählen würde. Als er sich der Erde zuwandte, erschraken die Engelgestalten. „Ausgerechnet die Erde!“, riefen sie. „Die Strafkolonie Luzifers!“ Sie verstanden Gottes Entscheidung nicht. Gott sang ein Lied vom Licht. Helligkeit breitete sich auf dem Planeten aus. Mit den Schatten flohen Dämonen, sie verkrochen sich vor Gottes Gegenwart. Einst waren es starke Engel gewesen. Jetzt aber konnten sie Heiligkeit und Liebe nicht mehr ertragen, ihre Rebellion hatte sie wie eine Krankheit zerfressen. „Was tut er da?“, kreischten sie. „Die Erde gehört uns! Wir lassen uns nicht vertreiben!“ Liebevoll senkte sich der Schöpfer herab auf den wüsten Planeten. Er erzählte von Hügeln, flüsterte von Tälern und Ebenen, und da teilte sich das Wasser, und es entstanden Kontinente und Meere von großer Schönheit. Lächelnd strich Gott über die Erde. Wo er sie berührte, spross saftiges Gras, Blumen blühten und es wuchsen Büsche und Bäume. Durch ihr Geäst zog ein warmer Wind, und an den Zweigen bildeten sich Früchte. „Ich will Zeit erschaffen“, sagte Gott. Ein Seraph fragte: „Was ist das, Zeit?“ „Sie wird den Menschen helfen, Ruhe zu finden. Sie unterscheidet Tage und Jahre.“ Er richtete sich auf und rief aus dem Nichts eine gewaltige Sonne ins Leben. Gleich wandten sich die Bäume und das Gras dem Himmelsfeuer zu. Es gab ihnen Kraft. Gierig tranken die Pflanzen das Wasser aus der Tiefe und formten neue Blätter und Blüten, die sie der Sonne entgegenstreckten. Gott formte den Mond. „Wozu ist der Mond da?“, fragte ein Cherub. „Er leuchtet überhaupt nicht.“ Gott sagte: „Die Sonne spendet ihm Licht. Er wird die Menschen auch in der Nacht daran erinnern, dass ich für sie sorge.“

Da wurde es dunkel, und der Mond beschien die Wälder und die grasbewachsenen Hügel. Gott holte Sterne heran und fügte sie zu einer wunderschönen Galaxie zusammen. Sie versammelten sich rings um die Erde, als Sternenmeer leuchteten sie am Himmel. Ein neuer Morgen zog herauf. „Das Meer und die Seen sollen vor Geschöpfen wimmeln!“, sagte Gott. Er fand Freude daran, Leben zu erschaffen. Zuerst erfand er die Seepferdchen, dann den Wal, die Krabben, Schwertfische, Delfine, Quallen, zuckende Würmer, Fische, die in großen Schwärmen durch das Meer zogen, Schildkröten. „Der Himmel soll Vögeln gehören“, sagte er. Er schuf Adler, Schwäne und Pelikane, Meisen und Baumpieper und Kolibris. „Vermehrt euch!“, rief er den Tieren zu, „füllt das Wasser mit eurem Tanz, füllt die Luft mit Gesang!“ Als die Engel diese Pracht sahen, lachten sie vor Entzücken. Am nächsten Tag widmete sich Gott dem Land. Er fand, dass es Füchse geben müsste, und Ameisen, die einer Königin dienten. Er setzte Schweine und Bären in den Wald, Luchse ließ er auf die Bäume klettern, und weil er ihnen Leben eingehaucht hatte, galoppierten Pferde über die Ebene. Den warmen Äquator besiedelte er mit Zebras und Giraffen und Löwen. Die Dämonen beobachteten aus zusammengekniffenen Augen, was er tat. Die Engel schwiegen vor Ehrfurcht. Gott nahm Erde und formte ein stattliches Wesen mit zwei Beinen daraus. Wenn man in sein Gesicht blickte, sah es Gott auf gewisse Weise ähnlich. Er trug den Menschen in einen Garten, den zwei Flüsse bewässerten und dessen Bäume besonders schmackhafte Früchte besaßen. Dort schenkte er ihm das Leben. Der Mensch schlug die Augen auf. Gott lächelte ihn an. „Hast du mich gemacht?“, fragte der Mensch. „Ja, ich habe dich gemacht.“ Gott zeigte auf die Bäume. „Das ist dein Garten. Aber nicht nur den Garten, die ganze Erde gebe ich dir. Gib gut Acht auf die Tiere und Pflanzen. Du sollst ihr Hüter sein.“ Der Mensch sah sich den Garten an. Er kostete von den Früchten, tollte mit jungen Tigern über die Wiese und freute sich an einem Bad im Fluss. Während er in der Sonne lag und trocknete, beobachtete er die Tiere um sich herum. Da

Foto: privat

Geschichten einen neuen Zugang zu ermöglichen, ist der Bestsellerautor Titus Müller. In diesem Monat geht es um die Schöpfungsgeschichte (1. Mose 1-2). Titus Müller: „Wir finden es selbstverständlich, von Bäumen und Gras und Wolken und Wind umgeben zu sein. Dabei ist die Natur, die uns ernährt und immer wieder mit ihrer Schönheit berührt, ein Zeichen von Gottes Fürsorge.“

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Foto: PR

Gott, Adam und Eva im Garten Eden: So stellte sich Lucas Cranach der Ältere (1472 – 1553) im Jahr 1535 „Das Paradies“ vor.

wurde er traurig. „Alle haben sie eine Partnerin, mit der sie das Leben teilen“, sagte er. „Warum habe ich keine, Gott?“ Gott wartete, bis er eingeschlafen war. Dann schuf er eine Frau. Als der Mensch wieder erwachte, sah er, wie die Frau ein Eichhörnchen fütterte und ihm voller Staunen über das Fell streichelte. Der Mensch war überglücklich. „Ich bin Adam“, sagte er. „Möchtest du meine Partnerin sein?“ Sie lächelte. „Das will ich!“ Und sie spazierten durch den Garten. Gott kam und ging an ihrer Seite. Er stellte ihnen einige Seraphim und Cherubim vor. Jeden Tag gingen sie so spazieren. Eines Tages erzählte Gott von der Rebellion, die es gegen ihn gegeben hatte. „Aber wie kann das sein?“, fragte Adam. „Wie können die Engel sich gegen dich gewandt haben? Du hast sie doch geschaffen!“ „Ich zwinge kein Geschöpf, bei mir zu bleiben. Jedes hat die Freiheit, mich zu verlassen.“ Eva, die Frau, fragte: „Jedes? Auch wir?“ „Auch ihr. Ich habe einen Baum in die Mitte des Gartens gepflanzt, von dem ihr nicht essen dürft. Der Garten ist groß, so weit seid ihr noch nicht gewandert. Wenn ihr mir gehorsam sein und bei mir bleiben wollt, braucht ihr nichts zu tun, als nur diesen Baum zu meiden. Es gibt Abertausende an Bäumen und Büschen, von deren Früchten ihr essen könnt. Ihr werdet nie Hunger leiden, und es wird auch nicht langweilig, ihr werdet sehen, die Tiere verändern sich, nicht jedes sieht genauso aus wie seine Eltern. Auch neue Früchte sind in den heutigen Früchten angelegt.

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Eines Tages lehre ich euch das Erschaffen. Ich werde euch wunderbare Dinge zeigen.“ Adam sah einer Libelle nach, die mit funkelnden Flügeln vom Seeufer aufflog. „Und wenn wir von dem Baum essen?“ „Du meinst, wenn ihr euch von mir abwendet?“, fragte Gott. Er machte ein ernstes Gesicht. „Dann müsst ihr sterben.“ „Was ist das – sterben?“ „Sterben passiert, wenn man sich von mir entfernt. Erinnerst du dich an den Moment, als du dir eine Partnerin gewünscht hast, Adam? Wie sie dir fehlte? So fühle ich, wenn ihr sterbt.“ Adam seufzte. „Das möchte ich nicht, dass du so fühlst, Gott.“ „Wir werden nie vom verbotenen Baum essen“, versprach Eva. „Ihr seid frei, euch zu entscheiden“, sagte Gott. „Fest steht: Ich werde euch nie verlassen.“ P

Was sind Seraphim und Cherubim? Seraphim sind himmlische Wesen, die Jesaja (6,2-7) über dem Thron Gottes stehen sah. Sie zeugen von der Herrlichkeit Gottes. Cherubim repräsentieren als himmlische Wesen sowohl die Kraft Gottes in der Schöpfung als auch die Regierung Gottes (u. a. 1. Mose 3,24, 2. Mose 25,18-22, 1. Könige 6,23-25, Hesekiel 10). Die „Lebendigen Wesen“ in Offenbarung 4 vereinen die Kennzeichen der Cherubim und der Seraphim (so www. bibelkommentare.de).


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Hüter der Sterne: Oskar Scholz und Silke Mantke mit Bauteilen für die beiden größten jemals gefertigten Herrnhuter Sterne. Sie werden in Berlin zusammengebaut und ab 26. November leuchten.

BRANDENBURG SACHSEN Bautzen

Schlesien Görlitz

Dresden

POLEN

Herrnhut Zittau

(Sudetenland)

TSCHECHIEN

© ideaGrafik

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Der Stern der Leisen ADVENT Er gehört zu den beliebtesten Adventsdekorationen der Welt: der Herrnhuter Stern. In diesen Tagen – pünktlich zum Advent – werden die beiden größten jemals gebauten Exemplare ausgeliefert. Beide in die deutsche Hauptstadt. Einer wird am Berliner Dom leuchten, der andere am Portal des Kanzleramtes. Ein Beitrag von Matthias Pankau und Thomas Kretschel (Fotos). Bisher hatte Dresden den Größten. Der Herrnhuter Stern, der in der Vorweihnachtszeit in der Laterne der wiedererstandenen Frauenkirche hängt und schon von weitem zu sehen ist, misst 1,90 Meter im Durchmesser. Doch dann klingelte Mitte des Jahres bei Oskar Scholz das Telefon. Am anderen Ende meldete sich das Kanzleramt. Der Wunsch: ein Herrnhuter Stern in „angemessener“ Größe für das Eingangsportal des modernen Baus. Der Chef der Herrnhuter Sterne-Manufaktur reagierte gelassen. Denn wenige Wochen zuvor hatte die Berliner Domgemeinde bereits den gleichen Wunsch geäußert.

auf dem Land des Reichsgrafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760) eine Art Idealstadt „unter der Hut des Herrn“ – Herrnhut – und gingen in die Mission. In Herrnhut selbst zählt die Brüdergemeine heute nur noch rund 549 Mitglieder. Weltweit sind es aber mehr als 890.000. Neben den Herrnhuter Losungen gehört der Herrnhuter Stern zu den bekanntesten „Erfindungen“ der Brüdergemeine. Der Überlieferung nach soll er von einem Lehrer für den Geometrieunterricht erfunden worden sein. Spätestens im 19. Jahrhundert fand der Stern seinen Weg aus den Schulen in die Familien. In seiner heutigen Form gibt es ihn seit 1925.

2,50 Meter Durchmesser

250.000 Sterne pro Jahr

Nun liegen die beiden Riesen-Sterne – sie haben einen Durchmesser von je 2,50 Metern – zerlegt in Einzelteile und verpackt in braunen Kartons in Herrnhut bereit zum Abtransport. Am 26. November wird der erste am Dom aufgehängt, eine Woche später der zweite am Kanzleramt. Allein durch die Größe der Kartons stechen sie hervor im Lager des gerade neu eingeweihten Besucherzentrums in Herrnhut. Rund 70 Angestellte arbeiten hier. Im vorderen Teil des neuen Gebäudekomplexes befindet sich eine Schauwerkstatt, in der die Besucher – im vergangenen Jahr kamen 18.000 – verfolgen können, wie ein solcher Stern entsteht. Und das geschieht bis heute ausschließlich in Handarbeit. Silke Mantke arbeitet bereits seit zehn Jahren in der Herrnhuter Manufaktur und fertigt inzwischen bis zu 2.000 Zacken täglich. Das entspricht 80 Sternen, denn jeder von ihnen hat 25 „Strahlen“ – 17 viereckige und acht dreieckige. Die Advents- und Weihnachtszeit ohne Herrnhuter Sterne ist für sie nicht vorstellbar: „Zuhause hänge ich in jedem Zimmer einen auf“, erzählt sie begeistert. Auch im modernen Besucherzentrum ist das Produkt allgegenwärtig. Kernstück ist ein Ausstellungs- und Präsentationsraum, der in Form eines von innen begehbaren Sterns gestaltet wurde. Hier können sich die Besucher über die Geschichte und die Entstehung desselben informieren.

Heute werden in der Herrnhuter Sterne GmbH mehr als 250.000 Sterne pro Jahr produziert. Doch allein um wirtschaftlichen Erfolg geht es dem Unternehmen nicht. Denn als eines von insgesamt sieben Wirtschaftsbetrieben der Herrnhuter Brüder-Unität wird es nach christlichen Grundsätzen geführt. Bereits im 18. Jahrhundert sicherte die Brüdergemeine ihren Unterhalt durch wirtschaftliche Unternehmen. In einer Kirchenordnung von 1765 heißt es dazu: „Die Grundlage unseres ganzen Commercii ist die aufrichtige, ehrliche und – so viel wie möglich – auf beiden Seiten vorteilhafte Bedienung unseres Nächsten.“

Herrnhuter: „Unter der Hut des Herrn“ Und die reicht zurück bis ins 18. Jahrhundert. Während Kurfürst August der Starke (1670-1733) in Dresden prunkte, hatten in Herrnhut protestantische Glaubensflüchtlinge aus Böhmen und Mähren Zuflucht gefunden. Wegen ihrer tiefen Frömmigkeit auch „die Stillen“ genannt, gründeten sie ideaSpektrum 47.2010

„Ich verkaufe eine Botschaft“ Das gilt bis heute. Deshalb geht es Geschäftsführer Oskar Scholz auch nicht ausschließlich um Gewinn. „Ich verkaufe nicht nur Dekoration, sondern eine Botschaft“, sagt er. „Zum einen symbolisiert der Herrnhuter Stern den Stern von Bethlehem, der die Hirten auf dem Feld zur Krippe mit dem neugeborenen Jesuskind geführt hat. Zum anderen steht der Stern für Jesus als der helle Morgenstern und das Licht der Welt.“ Der bei den Kunden beliebteste Stern ist übrigens auch heute noch das Original – weiß mit rotem Kern. „Das Weiß deutet wie die reinlichen Windeln in der Krippe auf Jesu Unschuld und Reinheit hin, das Rot erinnert an sein Blut, das er bei seinem Tod für alle Menschen vergossen hat“, erklärt Scholz. Ob das auch Bundeskanzlerin Angela Merkel im Kanzleramt weiß? „Als Pastorentochter ganz gewiss“, ist sich Oskar Scholz sicher. P

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Herrnhuter Sterne GmbH, Tel.: 035873 3640 info@herrnhuter-sterne.de


net F O R UM F Ü R JU N G E C H R I S T EN

Stärker als meine Krankheit … SINGEN ist seine Leidenschaft. Wenn der 20-jährige Nicolas von Krosigk mit seinem Gospelchor auftritt, ist das für ihn eine besondere Herausforderung. Denn Nico weiß nie, wie sich sein Körper verhalten wird. Der Braunschweiger leidet an einer ungeklärten Muskelerkrankung. Hier erzählt er, wie er trotz seiner fortschreitenden Krankheit die Hoffnung nicht verliert. or kurzem habe ich mit dem Gospelchor der baptistischen Friedenskirche in Braunschweig eine Chorfahrt nach Portugal gemacht. Wir haben mit unseren Konzerten in Gemeinden, in Kinos und einer Stierkampfarena versucht, den Menschen durch unsere Lieder Gottes Liebe näherzubringen. Für mich ist es eine besondere Freude, aber auch Herausforderung, in diesem Chor zu singen. Wenn ich zu einem Solo nach vorn gehe, weiß ich nicht genau, wie mein Körper reagiert. Meine Mitsänger müssen mir dann helfen, dass ich sicher auf den Barhocker komme. Seit meiner Kindheit habe ich eine ungeklärte neurologische Erkrankung, die immer weiter fortschreitet. Die Auswirkungen sind der Abbau meiner Muskulatur und eine schlechte Nervenversorgung. Dazu hat sich ein Tremor entwickelt, durch den mein Kopf unkontrollierbar zittert. Das nimmt unter Stress deutlich zu. Am einfachsten wäre es für mich zu sagen, dass ich das nicht mehr schaffe. Aber das Singen ist mir viel zu wichtig. Außerdem würde ich eine Möglichkeit verpassen, meinen Glauben mit anderen Menschen zu teilen. Deshalb setze ich all mein Vertrauen in dieser Situation auf Gott.

Kein Arzt kann mir helfen Von klein auf war ich mit meiner Mutter bei unzähligen Ärzten. Keiner konnte meine Krankheit wirklich diagnostizieren. Sie schlugen immer wieder Medikamente vor,

die ich ausprobieren sollte. Doch diese Medikamente haben mir mehr Schwierigkeiten gebracht als geholfen. Je älter ich werde, desto geringer wird mein Interesse an einer Diagnose, weil mir doch kein Arzt helfen kann. Seit ungefähr vier Jahren sitze ich im Rollstuhl. Es war ein großer Schritt, ehe ich mich dazu überwunden und meine Mutter mich überredet hatte, dass es für mich einfacher sei, so die alltäglichen Wege zu bewältigen. Es heißt, ein Mensch braucht insgesamt drei Jahre, ehe er sich komplett an den Rollstuhl gewöhnt hat und sein Schicksal bzw. die Situation so akzeptiert, wie sie ist. Gewöhnt habe ich mich inzwischen daran, aber ich werde noch einige Jahre dafür brauchen, mich mit mir und meiner Situation als Rollstuhlfahrer auseinanderzusetzen.

Der Rollstuhl war ein Traum

dert. Mir fällt es schwer zu glauben, dass er etwas Gutes und Sinnvolles mit mir vorhat. Dann versuche ich, mein Leben selbst in den Griff zu kriegen, und denke, ich schaffe es auch ohne Gott. Doch immer wieder lande ich an dem Punkt, an dem ich ohne ihn nicht mehr weiterkomme und einfach in eine Sackgasse laufe. Mein Bild von Gott ist durch meine Lebenssituation oft negativ beeinflusst. Warum gerade ich? Oft sage ich mir, um mich zu motivieren: Bestimmt ist das Gottes Plan für mein Leben. Doch das stimmt nicht! Gott ist gnädig. Er möchte, dass es uns Menschen gutgeht. Er will uns ein erfülltes Leben schenken. Er will, dass wir uns auch in schweren Situationen auf ihn verlassen.

Gott hält mich in der Hand

Oft kämpfe ich mit Gott

Wenn ich einen Tiefpunkt in meinem Glauben habe und merke, dass mein Vertrauen zu Gott angegriffen ist, ziehe ich mich in mein Zimmer zurück und höre Lobpreismusik. Das beruhigt mich und bringt mich wieder auf die Spur meiner Glaubensüberzeugungen. Gott hat versprochen, dass er zu jedem Menschen eine persönliche Beziehung hat, und das erfahre ich auch. Zum Beispiel träume ich immer wieder kleine Sequenzen oder Ausblicke, die mir dann später genau so passieren. Das gibt mir die Gewissheit, dass er mein Leben in der Hand hält und mich begleitet. P

Ich merke, dass ich oft mit Gott kämpfe, weil ich erwarte, dass er mein Leben verän-

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Zuerst hatte ich einen einfachen „Rentnerrollstuhl“. Es ist echt mühsam und total unbequem, sich mit so einem Ding fortzubewegen. Man wird geschoben und ist abhängig von der Hilfe anderer. In der elften Klasse bekam ich dann einen auf mich angepassten Rollstuhl – für mich ein Traum. Anfangs war es noch ungewohnt, sich so leichtgängig fortzubewegen. Inzwischen geht es nicht mehr ohne ihn. Endlich kann ich selbstständig Ausflüge in die Stadt unternehmen.

www.bs-friedenskirche.de

Fotos: PR

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Vor 30 Jahren unvorstellbar ‌ CHINA Ăœberraschende Erkenntnisse brachte der ChinaBeauftragte des CVJM-Gesamtverbandes in Deutschland, Albrecht Kaul (Kassel), von seinem kĂźrzlichen Besuch mit. Das hätte sich vor 30 Jahren niemand denken kĂśnnen und auch heute scheint es noch fĂźr viele unvorstellbar zu sein. Inmitten der Volksrepublik China steht die grĂśĂ&#x;te Bibeldruckerei der Welt. Dort, wo es in den Jahren der Kulturrevolution 1966 bis 1967 lebensgefährlich war, eine Bibel zu besitzen, werden heute Bibeln in 75 Sprachen gedruckt. In einem modernen Gebäude mit einer Fläche von 85.000 Quadratmetern am Rande der Millionenstadt Nanjing arbeiten 500 Chinesen. Sie stellen Bibeln in unterschiedlicher Qualität und AusfĂźhrung her: 80 % in chinesischen Sprachen – einschlieĂ&#x;lich der neun Sprachen von in China lebenden ethnischen Minderheiten. Dazu kommen Studienbibeln, englische Kinderbibeln und Bibeln in afrikanischen Sprachen. Besonders stolz ist die Druckerei auf die Herstellung von bisher 2.000 Blindenbibeln. Bei einem Besuch erfährt man auch, dass hier russische Bibeln gedruckt werden. Das kommunistische Land China druckt also die Heilige Schrift fĂźr das Ursprungsland des Kommunismus. Da fragt sich der Besucher schmunzelnd, ob Gott nicht doch Humor hat.

Fotos: privat

Christliche Buchläden sind jetzt erlaubt EigentĂźmer der Druckerei ist die AmityStiftung, eine Initiative, die mit ausländischer Hilfe sozial und missionarisch in China wirkt. Sie feierte am 7. November ihr 25-jähriges Bestehen. Die Erstausstattung kam von der Internationalen Bibelgesellschaft. Die Druckerei begann ihre Arbeit 1987. Im FrĂźhjahr 2008 zog die Firma in ein neues Gebäude um. Hier hat man auch Kapazitäten, um weitere Druckaufträge aus dem Ausland auszufĂźhren. „Wir tun dies, um die Bibeln im Land bezahlbar zu machen“, lautet die BegrĂźndung. Umgerechnet 1,60 Euro kostet eine einfache komplette Bibel – ohne Apokryphen. Die katholische Ausgabe kann man natĂźrlich

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mit Apokryphen bekommen. Am Tag des Jubiläums wurde die 80-millionste Bibel gedruckt. Ein Verkauf ab Werk ist zum Bedauern der Besucher nicht mĂśglich. Vertrieben werden die Bibeln Ăźber 74 Verteilstationen sowie in 55.000 Kirchen und christlichen Treffpunkten. 46 Bibelbusse sind im ländlichen Raum unterwegs, um das „Buch der BĂźcher“ auch der LandbevĂślkerung zugänglich zu machen. Seit 2009 sind auch private christliche Buchläden erlaubt. Eine missionarische Gelegenheit, die sich die geschäftstĂźchtigen Chinesen nicht entgehen lassen.

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Die grĂśĂ&#x;te Bibeldruckerei der Welt befindet sich in der Volksrepublik China.

Hat sich der Bibelschmuggel erledigt? Hat sich der Bibelschmuggel in die Volksrepublik damit erledigt? Die offizielle Kirche sieht es kritisch, wenn Schriften aus dem Ausland illegal ins Land kommen. „Das gefährdet unser Verhältnis zur Regierung. Wer eine Bibel haben will, kann sie Ăźber jede Kirche bekommen“, heiĂ&#x;t es dort. Doch die Realität sieht noch anders aus. In weiten Teilen des riesigen Landes gibt es keine „offizielle Kirche“, wo man sich eine Bibel kaufen kann, und da sind die Christen der kleinen Hausgemeinden immer noch dankbar fĂźr jede gute geistliche Schrift, die sie erreicht. P

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M E DI E N T I P P S

idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

27. November – 3. Dezember

FE R NSE H E N Sonnabend, 27. November

Sonntag, 28. November

20.15–22.15 Das große Feiert Jesus! Konzert 2010 – Ein herausragender Lobpreisabend mit bekannten und neuen Liedern, gespielt von den Musikern der Feiert Jesus!Reihe

Das Vierte 9.00–9.30 Bibelstunde mit Pastor Bayless Conley 9.30–10.00 „Wer nicht glaubt, ist schon gerichtet“ mit Pastor Wolfgang Wegert

Dienstag, 30. November 11.20–11.50 Engel der Ärmsten – die Gynäkologin Beatrice Ambauen tauscht die klimatisierten Schweizer Operationssäle gegen tropisch feuchte Baracken in Bangladesch ein

11.00–12.00 Evangelischer Gottesdienst aus Marburg mit Pfarrer Joachim Drechsel 16.50–17.40 Schnitzeljagd im Heiligen Land – 4-teilige Doku-Reihe

20.00–20.30 Inspiriert: Was heißt hier schön? Sie mied den Spiegel, sooft es ging. Heute kann Kerstin Wendel von ihrer Reise zu sich selbst erzählen.

HÖRFUNK Sonntag, 28. November

Montag, 29. November

8.30–9.00 Neue Impulse für das Christentum durch Religionskritik und Mystik?

9.45–10.00 Ev.-reformierte Predigt von Theologin Luzia Sutter Rehmann aus Binningen

RBB Kultur 9.04–9.30 Steh auf und geh! Mary Baker Eddy und die Christliche Wissenschaft

MDR Figaro 10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus Roßla (Südharz) mit Pfarrer Folker Blischke

BR 1 10.05–10.35 Ev. Morgenfeier mit Pfarrer Werner Tiki Küstenmacher, Gröbenzell bei München 10.05–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus Bremen mit Pastor Frank Mühring

21.30–22.00 Gefährten Jesu: geführt und getragen. Vor 55 Jahren lernten sich Inge und Ulrich Wilckens beim Theologiestudium kennen. Seitdem sind sie miteinander und mit Gott unterwegs.

Donnerstag, 2. Dezember 20.00–20.30 Brennpunkt Nahost. Mit Journalist Johannes Gerloff und Pastor Horst Marquardt 20.30–21.00 Wenn der Regen ausbleibt. Marion Engstler (Liebenzeller Mission Malawi) im Gespräch mit Horst Marquardt

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/702164

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DI E K LE I N E K A N Z E L (au sn a h m s we i s e m a l g r ö ß e r)

» Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?«

Dr. Stefan Leonhardt, Pastor in Dungelbeck, einem Ortsteil von Peine

Matthäus 27,46b

Fotos: Leonhardt/privat; Übrige/Polizei

Denn bei Gott verjährt nichts In der 50.000-Einwohner-Stadt Peine – zwischen Hannover und Braunschweig – ist ein schreckliches Verbrechen geschehen. Im Internet hatte sich ein 27-Jähriger als Frau ausgegeben. Die 23-jährige verlobte Floristin Melanie Rehmer aus dem zu Peine gehörenden Dorf Dungelbeck chattete mit ihm. Sie meinte, es mit einer netten Frau zu tun zu haben. Sie verabredeten sich und der Mann ermordete sie. Bei der Traueransprache sagte der Dungelbecker Pastor Dr. Stefan Leonhardt (der persönliche Teil am Anfang wurde leicht gekürzt): Wie kann jemand das fertigbringen, mit Hilfe des Internets eine junge Frau in solch eine Falle zu locken? Ihre Offenheit und ihr Vertrauen in andere Menschen derart auszunutzen? Wie kann einer so viel Grausamkeit verüben und ein junges Leben von 23 Jahren einfach so auslöschen? Melanie hatte noch so viele Pläne und Träume. Grenzenlose Wut kommt da auf ... Viele fragen sich jetzt auch: Sollten wir als Gesellschaft nicht viel härter mit jemandem umgehen, der so etwas tut? Müsste der nicht selber die Angst und den Schmerz und das Leiden am eigenen Leibe verspüren, das er Melanie angetan hat? Aber gleichzeitig frage ich mich auch: Wenn es nur darum geht, Vergeltung zu üben, und nun noch einer sterben würde – würde es uns wirklich helfen? Das, woran ich mich festklammere in all dem, steht im Matthäusevangelium 27,45-50. Dort wird erzählt, wie es war, als Jesus gestorben ist. Dem auch Gewalt angetan wurde. Der gedemütigt wurde, misshandelt und schließlich aufs Kreuz gelegt. Und der am Ende mit einem Verzweiflungsschrei auf den Lippen sein Leben aushauchte. Ein Schrei, in dem diese Frage nach dem Warum auf den Punkt gebracht wird: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Oder anders gesagt: Warum lässt du’s zu, dass das Böse immer wieder triumphiert und Menschen fassungslos vor den Trümmern ihres Lebens stehen? Und nun sagt die Bibel: Diesen Jesus, diesen Zerschundenen und von Menschen zu Tode Gebrachten, den hat Gott nicht fallenlassen. Sondern zum Herrn gemacht.

Zu einem Zeichen für uns, dass das Böse nicht das letzte Wort behält. Sosehr es sich auch erhebt und Gottes Welt ins Chaos stürzen will. Und darum wird es am Ende Gerechtigkeit geben. Für alle Opfer von Gewalt. Für alle, die ihrer Würde beraubt werden. Und auch für Melanie. Denn bei Gott verjährt nichts. Und egal was menschliche Gerichte für Urteile sprechen mögen und wie viel mildernde Umstände sie dabei berücksichtigen, Gott schaut mit einem Blick, der alles durchdringt.

Dann kommt die Wahrheit auf den Tisch Und dann wird die Wahrheit auf den Tisch kommen. Und dann wird’s kein Ausweichen mehr geben. Kein Flüchten. Kein Kleinreden. Sondern im Angesicht des gekreuzigten Christus wird dem Täter auch das Leid und der Schmerz von Melanie begegnen. „Was ihr getan habt einer von diesen meinen geringsten Schwestern, das habt ihr mir getan“, sagt Jesus. Schmerzlich wird dieser Schmerz für den sein, der ihn verursacht hat. Unrecht wird als Unrecht aufgedeckt. Aber vielleicht geschieht dabei sogar so etwas wie Reinigung und Versöhnung. Auch wenn ich es mir jetzt überhaupt nicht vorstellen kann.

Gott wird am Ende Gerechtigkeit schaffen Gott wird am Ende Gerechtigkeit schaffen. Und vielleicht kann dieser Gedanke helfen loszulassen, ein Stück frei zu werden von dem inneren Ringen mit dem Täter. Damit er nicht auch noch der Trauer und der Erinnerung an Melanie im Wege steht. Und für Melanie gilt: Sie ist nicht einfach ausgelöscht. Ausgelöscht durch die Hand eines Mörders. Sondern bei Gott ist sie aufgefangen. Aufgehoben. Und die Angst und den Schmerz, die sie in den letzten Augenblicken ihres Lebens erdulden musste, die heilt er durch seine Liebe. P

Auch überregional sorgte der Mord für Schlagzeilen:

ideaSpektrum 47.2010

Das Opfer: Melanie Rehmer

Der Täter: Benjamin F.

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PORTRÄT

Eishockey ist eine Religion SPORT Mark Ouimet, ein Name, der unvergesslich mit Eishockey verbunden ist. Seine hoffnungsvolle Profikarriere ist unverhofft zerbrochen. Ein Porträt von Esther Reutimann. Heute ist Mark Ouimet (39) ein ganz gewöhnlicher Sozialpädagoge in Ausbildung. Er lebt in Winterthur und ist Ehemann von Michèle, einer Lehrerin, und Vater seines einjährigen Sohnes Josh. Die junge Familie besucht eine christliche Gemeinde und auf den ersten Blick erinnert nichts daran, dass da mal eine andere Religion war. Nämlich Eishockey. Mark Ouimet sagt noch heute etwas wehmütig: „Das Leben als Eishockeyprofi ist traumhaft, ist wunderbar!“

den Arm, was eine schwere Verletzung mit durchschnittenen Sehnen und sechs Monaten Verletzungspause zur Folge hatte. Dieses Ereignis liess Mark fragen, wie es weitergehen solle. Europa war eine Option. Da sein Grossvater Schweizer war, konnte er leicht den Schweizerpass beantragen. So wurde er über einen Sportagenten an den SC Herisau vermittelt. Bei der Ankunft in der Schweiz stellte Mark fest: ein wunderschönes, faszinierendes, sauberes Land, wie auf einer Modelleisenbahn.

Ein brutaler Sport

Ein Traum zerbricht

Wir blenden 36 Jahre zurück. Damals stand Mark in Kanada als Dreijähriger erstmals auf Schlittschuhen. Sein Vater war einst selber EishockeyprofiTorhüter. „In Kanada gehört Eishockey fast obligatorisch zum Leben eines Jungen, obwohl es ein brutaler Sport ist“, erzählt Mark Ouimet. Mit fünf spielte der kleine Mark bereits in einer Liga und der Vater träumte von seinem Sohn als Eishockeyprofi. In Michigan (USA) begann Mark mit 18 parallel zur Eishockey-Profikarriere ein vierjähriges Studium in Sportmanagement. Es folgten drei erfolgreiche, glückliche Jahre. Der Traum seines Vaters, der inzwischen zu seinem eigenen geworden war, hatte sich erfüllt. Dann passierte der Unfall: Ein anderer Spieler fuhr ihm mit dem Schlittschuh über

„Durch meinen Bruder, der mir in die Schweiz folgte und im selben Club spielte, bin ich gläubig geworden. Das war ein wunderbarer Moment, als ich mein Leben Jesus übergab“, erzählt Mark heute noch strahlend. Eishockey war nun nicht mehr seine Religion, doch blieb es ein wichtiger Teil seines Lebens. Er spielte bei den Rapperswil-Jona-Lakers und beim ZSC Lions in Zürich mit zwei Meistertiteln, die zu den Höhepunkten seiner Sportkarriere wurden.

„Mark Ouimet schwer verletzt“ „Mark Ouimet schwer verletzt“ vermeldeten 2004 die Sportredaktionen. Sein Name war längst bekannt. Umso grösser der Schock. Mark war von einem anderen Spieler von hinten gecheckt und in die Banden geknallt

worden. Die Folge: eine schwere Kopfverletzung mit fast unerträglichen Kopfschmerzen. Von diesem Unfall hat er sich nie mehr ganz erholt. Immer wieder versuchte er zurückzukehren, doch es war körperlich nicht möglich. Lange hatte Mark daran zu beissen, dass jener Spieler keine Ahnung hatte, was für Auswirkungen seine Handlung hatte. „Es blieb mir nichts anderes übrig, als ihm zu vergeben. Doch das hat lange gedauert.“

Und heute? „Eishockey war meine Leidenschaft, mein Lebensstil und mein Leben. Ich stand vor dem Nichts“, gesteht er heute. In seiner Not betete er viel und fragte Gott nach seinen Plänen. 2007 begann er eine Ausbildung zum Sozialpädagogen. Ist er heute glücklich? „Ja, ich glaube schon. Ich konnte den Traum hinter mir lassen. Ich weiss, dass ich am richtigen Ort bin. Es gefällt mir in dieser sozialtherapeutischen Einrichtung der Quellenhof-Stiftung in Winterthur. Und ich bin stolz auf meinen Sohn Josh. Ganz klar: Wenn er will, bekommt er grünes Licht für Eishockey!“ P

DAS WORT DER WOCHE » Kirche war einmal der Ort, an dem vom ewigen Leben gesprochen und Seelenheil verheissen wurde. Die Kirche kritisierte die Welt und verherrlichte Christus. Heute besteht die Hauptbeschäftigung der Kirchen darin, Dialog zu führen, das Klima zu retten, das Diesseits zu preisen. Das Pendel ist vom Extrem der Weltflucht zum Extrem der Weltbegeisterung ausgeschlagen. Was Verkündigung war, ist Daseinspflege geworden; Eiapopeia statt Credo. « Kulturredakteur Alexander Kissler im Nachrichtenmagazin „Focus“ (München) ideaSpektrum 47.2010


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