Idea Spektrum Schweiz 18/2011

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Spektrum l idea

Nr. 18

4. Mai 2011

G 7405

Nachrichten N achrichten und Meinungen aus der evang evangelischen gelissche en W Welt elt

Die starken Frauen

prominenter Männer

Esther Reutimann über die Rolle der Ehefrauen in der christlichen Szene Seite 13: Bühnenjubiläum

Ein Kurs macht fit für den Weg zu zweit

Markus Dolder macht seit 30 Jahren Lieder

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Vorträge zum Thema Islam Seite 9: KMU-Forum

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Seite 28: Theologie

Integrität als neuer Heisse Diskussion: Ist Schlüssel zum Erfolg? die Hölle für ewig?

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Seite 7: Beziehung

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grÜezi

Veilchen und Rosenstock «Blüh wie das Veilchen im Moose, bescheiden, sittsam und rein. Nicht wie die stolze Rose, die immer bewundert will sein.» Diesen Hit haben wir Mädchen der 60er-Jahre uns gegenseitig mit Überzeugung ins Poesiealbum geschrieben. Das «Veilchen im Moose», sittsam und rein, war als Rolle für unser Leben noch kein bisschen umstritten. Ja, so wollten wir werden! Der stolze Rosenstock, ein bewundernswerter Mann, passte durchaus in dieses Lebensprogramm. Heute ist das alles ganz anders. Immer wieder werden heftige Debatten über die Gleichberechtigung geführt. Um Gleichheit in Sachen Lohn, Militärdienst, Rentenalter wird genauso gestritten und gekämpft wie um gleiche Rechte für Homosexuelle, Behinderte oder muslimische Frauen. Es gibt Fach- und Ombudsstellen, die sich für teures Geld mit Gleichberechtigungsfragen auseinandersetzen. Wenn Medien diese Themen aufgreifen, sind engagierte bis erzürnte Leserbriefe und OnlineKommentare garantiert. Wenn wir im Redaktionsteam von «idea Spektrum» Informantinnen, Sprecherinnen, Schreiberinnen, Meinungsmacherinnen oder Interviewpartnerinnen suchen, haben wir es oft nicht leicht. Männerstimmen finden sich immer: Da gibt es Werksleiter, Wirtschaftsführer, Pastoren, Gemeindeleiter, Gründer, Pioniere, Sprecher und Vertreter, die sich gerne zu irgendeiner Sache äussern. Doch wo sind die Frauen? Sind sie immer noch die Veilchen im Moose, die im Schatten ihres Rosenstockes leben? Ich wollte es wissen und fragte Ehefrauen von bekannten christlichen

3 biblisch Ein Lieblingsbibelwor t von Madeleine häsler, leitet zusammen mit ihrem Mann Gabriel das Missionswerk Netzwerk Schweiz, Basel:

Persönlichkeiten an, um von ihnen zu hören, wie sie leben und wie sie ihre Rolle heute sehen. Weil diese Frauen so wenig bekannt sind, musste ich meine Mail-Anfrage via die Ehemänner versenden. Abschlägige Antworten liessen nicht lange auf sich warten. Da hiess es kurz und bündig: • Ich lebe gerne mein Privatleben und trage es nicht in die Öffentlichkeit.» • Meine Aufgabe an der Seite meines Mannes besteht aus dem Mittragen im Gebet und die Partnerin zu sein, die vor allem zuhören kann. Dieser Dienst im Hintergrund soll auch weiterhin ganz im Stillen sein.» • Ein Ehemann antwortete gleich selber: «Meine Frau bleibt lieber im Hintergrund.» Ich gebe es zu, ich habe mich ein wenig geärgert. Meine innere Reaktion war: «Uff...! Falsche Bescheidenheit! Kein Gespür für Medien! Empfindlichkeit in allen Fragen, was Mann und Frau betrifft…!» Glücklicherweise gab es auch Frauen, die einen Blick hinter die Kulissen zuliessen. Lesen Sie im «Brennpunkt» auf den Seiten 4 und 5 einiges über das Leben von acht Frauen, die an der Seite ihrer bekannten Männer ganz gut leben und ihre Rollen gemäss ihren Gaben, ihrer Berufung und ihrer Generation gefunden haben. Mir scheint, dass die heisse Bibelstelle aus Epheser 5 von der Unterordnung der Frau im ehelichen Alltag gar keine so grossen Probleme verursacht, wie man manchmal meinen könnte. esTher reUTiMANN

«Denn so sehr hat gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige leben haben.» (Johannes 3,16) «Ich bin immer wieder begeister t über die Klarheit des Evangeliums, die in diesem einen Satz auf den Punkt gebracht wird. Jeden Samstag, wenn wir auf den Stras­ sen von Basel unter wegs sind, um den Menschen von Jesus zu erzählen, brau­ che ich keine komplizier ten Wor te, son­ dern spreche den Leuten einfach diesen Vers zu. Ich sage dann: ‹Weisst du, Ka­ rin, Gott hat dich so sehr geliebt, dass er seinen Sohn hergab, damit …› Wow, und immer wieder erlebe ich, dass das Wor t Gottes Kraft hat und dieser einfache Satz die Menschen mitten ins Herz trifft oder zum Nachdenken anregt.»

WÖrTlich «Die Kirche soll allen Menschen zurufen: ihr seid erlöst durch die gnade gottes. Nichts weniger und nichts mehr. Das ist ein riesengrosser Auftrag, denn der hinterste und letzte muss dies erfahren. Die Kirche muss und darf das evangelium verkünden – aber sie soll nicht von der Kanzel vorschreiben, wie man abzustimmen hat.» christoph Mörgeli, Nationalrat der SVP, in einem Streitgespräch mit Kirchen­ bundspräsident Gottfried Locher in der Zeitung «reformier t». Reklame

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BRENNPUNKT

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Die Ehefrauen von prominenten Christen und ihre eigenen Rollen

Sie stützen ihn – und nutzen ihre eigenen Chancen Es war alles einfacher, als die Rollenverteilung in unserer Gesellschaft noch klar definiert war. Seit 40 Jahren ist vieles im Umbruch. Davon bleiben auch christliche Paare nicht verschont. Acht Ehefrauen geben Einblick, wie sie an der Seite eines in der christlichen Szene bekannten Mannes ihre Rolle verstehen. Seit der Einführung des Frauenstimmrechts sind 40 Jahre vergangen. Wie ist die Rollenverteilung heute bei christlichen Ehepaaren gelöst? Auf Sätze wie «Ah, Sie sind die Frau von...» sind viele Frauen ziemlich allergisch. Jede Frau ist eine eigenständige Persönlichkeit und hat ihre eigenen Fähigkeiten. Die nachfolgenden Beispiele zeigen jedoch, dass es sich als Christin an der Seite eines bekannten Mannes gut leben lässt und dass Epheser 5,21-25 in einer christlichen Ehe nicht zwingend zu Problemen führen muss.

leitet sie «Ladies House» mit verschiedenen Angeboten für Frauen. «Mein Mann gibt Wohnort und Lebenstakt an, aber ich würde sagen: Da wo mein Mann ist, da bin ich auch. Er gibt mir immer und überall die Möglichkeit, meine Leidenschaften und Begabungen auszuleben.» Biggers ergänzen sich gut. Sie übernimmt die Bereiche, die er nicht abdecken kann, wenn er unterwegs ist, und umgekehrt. Ein Mann im Rampenlicht, wie fühlt sich das an? «Ich bin unendlich dankbar, dass Gott meinem Mann ausserordentliche Gaben geschenkt hat. Doch bekannt werden war nie unser Ziel. Jetzt müssen wir mit den schönen und den unangenehmen Seiten dieser Tatsache so natürlich wie möglich zurechtkommen.»

Emotionale Stütze

Gefördert und gefordert

Susanne Bigger, 42, Ehefrau von Leo Bigger, leitender Pastor beim ICF Zürich. Gelernte Floristin, zwei Kinder, gehört zum ICF Zürich, wohnt in Wallisellen. «Mein Mann hat nie aufgehört, mich zu fördern und zu fordern, und ich habe nie aufgehört, mitzumachen.» Es ist Susanne sehr schwer gefallen, im Rampenlicht zu stehen, weil sie sehr unsicher war und sich wenig zutraute. «Ohne persönliche Beziehung zu Gott hätte ich schon lange einen bequemeren Weg eingeschlagen», gesteht sie. Weil ihr Herz dafür schlägt, Menschen für Jesus zu gewinnen, investiert sie sich – nebst dem Muttersein – aktiv und verbindlich in der Gemeinde. Sie liebt die Abwechslung und findet unzählige Möglichkeiten, ihre Kreativität auszuleben. Im ICF

Eve Moser, 74, Ehefrau von Sam Moser, vormals Präsident des Verbandes der Freikirchen und Gemeinden (VFG) und Vorsteher der Freien Missions-Gemeinden (VFMG), heute im Vorstand von «idea Spektrum». Gelernte Gärtnerin, fünf erwachsene Kinder, drei Enkelkinder, gehört zur Freien Missionsgemeinde, wohnt in Belp. Für Eve Moser war von Anfang an wichtig, dass sie ihren Glauben mit ihrem Mann teilen konnte. Gemäss ihren Gaben pflegt sie ein gemütliches, gästefreundliches Zuhause. Die Erziehung und Begleitung der fünf Kinder war eine wichtige Lebensaufgabe für sie. Eve liebt den Umgang mit Menschen, hat gerne Gäste, und als Gärtnerin ist ihr die Gestaltung und Pflege des Gartens ein wichtiges Hobby. Lebenstakt und Wohnort waren stets von der Tätigkeit ihres Mannes bestimmt. Sie war und ist ihrem Mann eine emotionale Stütze, hat für ihn stets ein offenes Ohr.

Sie begleitete ihn so oft wie möglich auf seinen Reisen. «In meiner Generation war es nicht üblich, dass die Frauen im Rampenlicht standen. Wenn es die Not aber erforderte, tat ich meine Meinung auch kund», versichert Eve Moser.

unbedingt seine Stärken sind. Oft hat sie die bestimmende Art ihres Mannes geschätzt, manchmal aber auch als schwierig empfunden. Seit etlichen Jahren übernimmt auch sie einmal den Taktstock oder wagt zu intervenieren, ohne dass sie Angst hat, die Ehemusik werde gleich gestört. Die klare Rollenverteilung beurteilt Marianne als hilfreich und positiv.

Keine Angst um Ehemusik

Marianne Vonlanthen, 64, Ehefrau von Andrea Vonlanthen, Chefredaktor von «idea Spektrum», Kantonsrat im Kanton Thurgau, Vorstandsmitglied IVCG Thurgau. Lehrerin, drei erwachsene Kinder, fünf Enkelkinder, gehört zur Chrischona-Gemeinde, wohnt in Arbon. In den ersten Ehejahren übernahm Marianne Vonlanthen klar die Rolle als Hausfrau und Mutter. Geprägt von ihrem Beruf als Lehrerin betätigte sie sich als Sonntagsschul-, Flöten- und Nachhilfelehrerin und nach der Ausbildung zur Katechetin als Religionslehrerin. Nach 20 Jahren Schulabstinenz wagte sie «mit Zittern und Zagen» den Wiedereinstieg als Primarlehrerin. «Ich bin durch die berufliche Herausforderung gewachsen, mutiger, selbständiger und aktiver geworden. Mein Selbstvertrauen wurde gestärkt, und ich habe mir neue Kompetenzen angeeignet», kann sie im Rückblick sagen. Seit Kurzem ist sie pensioniert, betätigt sich aber noch mit Freude in der Gemeinde als Moderatorin und Anbetungsleiterin. Wohnort und Lebenstakt wurden bei Vonlanthens immer vom Mann angegeben. «Ich fügte mich ganz nach dem biblischen Motto: Wo du hingehst, will ich auch hingehen!», lächelt sie. Doch versichert sie auch, dass sie dafür massgeblich die Einrichtung des jeweiligen Zuhauses bestimmte. Auch übernimmt sie handwerkliche Aufgaben und hantiert mit dem Schlagbohrer, weil dies nicht

Packt ihm den Koffer

Annie Schläpfer, 56, Ehefrau von Max Schläpfer, Leiter der Schweizerischen Pfingstmission und Präsident des Freikirchen-Verbandes (VFG). Kauffrau, zwei erwachsene Kinder, gehört zur Pfingstgemeinde, wohnt in Bolligen. Annie Schläpfer weiss, dass Unterstützen und Ermutigen ihre Gaben sind. Davon hat ihr Mann stets profitieren können. Sie übernahm Administratives, unterstützte ihn im Gemeindedienst, war Vollzeitmutter und gab Sonntagsschule. Sie und ihr Mann haben gerne Gäste. Seit einigen Jahren ist Kochen für Gäste zum gemeinsamen Hobby geworden. Annie ist gerne kreativ. Sie liebt Gesang, Tanz, Theater und setzte diese Gaben auch für Kindermusicals ein, wo sie Kostüme nähte und Kulissen malte. Als die Kinder erwachsen waren, ging sie zurück in den Beruf, wo sie die Administration einer Softwarefirma leitete. Seit drei Jahren ist sie die persönliche Assistentin ihres Mannes. «Es macht mir grosse Freude, mitzutragen, zu unterstützen, ihm Anerkennung und Feedback zu geben, ihm zuzuhören, Büroarbeiten zu erledigen, Beziehungen aktiv zu halten und ihm die Koffer zu packen.» Annie Schläpfer ist überzeugt, dass wenige Frauen neben dem wichtigen Dienst als Mutter noch Kraft und Zeit haben, einen einflussreichen Dienst in der Öffentlichkeit wahrzunehmen.


BRENNPUNKT

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Beraterin und Klagemauer

Erika Wirth, 55, Ehefrau von Johannes Wirth, Leiter GvC Chile Hegi und Präsident der Quellenhof-Stiftung. Gelernte Stenodaktylographin, zwei erwachsene Töchter, drei Enkelkinder, gehört zur GvC Chile Hegi, wohnt in Winterthur. Erika Wirth war Vollzeitmutter, bis die Kinder erwachsen waren. Der Gemeindearbeit stand sie immer nahe, da ihr Mann der Leiter der GvC Chile Hegi ist. Ihre Gaben konnte sie im Gemeindeumfeld bestens brauchen. Es sind dies Zuhören, Gebet, Seelsorge und Gastfreundschaft. «Menschen aller Generationen fühlen sich bei mir wohl», sagt Erika. Die Leitung einer Frauenkleingruppe macht ihr Freude. Weiter pflegt sie den Kontakt zu andern Pastorenfrauen und engagiert sich mit ihrem Mann in den grossen Ferienangeboten, die sie als Ehepaar anbieten und begleiten. Mehrere Hundert Personen sind auf diesen Reisen jeweils dabei. Als Beraterin und Klagemauer ihres Mannes und als betender Rückhalt tut Erika einen ganz stillen und sehr wichtigen Dienst.

der gut einjährigen Tochter und der bevorstehenden Geburt des zweiten Kindes. Trotz der Kinder will sie den Beruf und auch andere Aktivitäten nie ganz aufgeben. Aktuell arbeitet sie 20 Prozent als Lehrerin. In der Gemeinde ist sie im Bereich Dekoration und im Musik-Leitungsteam aktiv. Sie sagt: «Ich möchte als christliche Mutter aus der jüngeren Generation versuchen, einen neuen Weg zu finden, um Familie, Beruf, sonstige Engagements und persönliche Interessen irgendwie zu verbinden.» Ob ihr das gelingen wird, darüber könne sie nach einem Jahr Muttersein noch kein Urteil abgeben. «Dass ich nicht nur als Anhängsel meines Mannes angesehen werde oder mich selbst als solches sehe, liegt meiner Ansicht nach vor allem an meiner eigenen Lebensgestaltung und meiner Identität in Jesus.» Mit der Tatsache, dass ihr Mann rund 4000 Facebook-Freunde mehr hat als sie, kann Tamara sehr gut leben. Sie betont: «Was ich weiss, ist, dass ich meine Gaben für Gott einsetzen will. Und Muttersein ist nur eine davon. Den Takt in unserer Beziehung? Den gibt in der Nacht momentan unsere Tochter Lynn an!»

Sie koordiniert Termine

Sucht neue Wege

Tamara Boppart, 27, Ehefrau von Andreas Boppart (Boppi), Eventprediger, Autor und Leiter des Arbeitszweiges Campus Generation Ministry. Lehrerin, Mutter von bald zwei Kindern, gehört zum ICF Chur, wohnt in Zizers. Tamara ist eine initiative, kommunikative und aktive Frau. Sie singt leidenschaftlich gern, spielt Instrumente, gestaltet und malt, kurz: sie liebt die Kreativität und hat Freude an allem Schönen. Momentan ist ihr Leben geprägt von

Maria von Siebenthal, 50, Ehefrau von Erich von Siebenthal, Bergbauer und SVP-Nationalrat. Gelernte Gärtnerin, drei Kinder, gehört zur EMK, wohnt in Gstaad. Mit ihrer Heirat wurde Maria Bergbäuerin und später auch Mutter. Die Kinder und die Mitarbeit auf dem Hof füllten ihr Leben aus. Maria von Siebenthal hält daheim die Stellung, während ihr Mann nach aussen aktiv ist. Zusammen mit den heute erwachsenen Söhnen führt sie den Bauernbetrieb. Die Geschäftsfrau kocht sehr gerne, daneben beansprucht die Direktvermarktung von Kalbfleisch einen grossen Teil ihrer Zeit. Als Abwechslung empfindet sie die Tätigkeit als Hausaufgabenhelferin für Schulkinder, die Mitarbeit im Vorstand

des Frauenvereins und in der Sonntagsschule. Die Termine und Tätigkeiten des Mannes bestimmen den Takt im Hause von Siebenthal. Maria koordiniert ihre eigenen Termine nach denen ihres Mannes. Dass sie oft Tage und viele Abende allein verbringen muss, macht ihr nichts aus. Von Zeit zu Zeit nimmt sie seine Agenda zur Hand und schreibt «unser Termin» ein. Dann gibt das bald schöne Urlaubstage zu zweit!

Gerne im Rampenlicht

Margrit Hugentobler, 48, Ehefrau von Hanspeter Hugentobler, Geschäftsführer ERF Medien. Gelernte Verkäuferin, Kinderpflegerin und Kauffrau, drei Kinder, gehört zur Evangelisch-reformierten Kirche, wohnt in Pfäffikon. Margrit Hugentobler war auch während der Erziehungsjahre ihrer Kinder aktiv ausser Haus tätig. In der Kirchgemeinde hatte sie die administrative Leitung des Gospelchores inne, und seit bald zehn Jahren ist sie in verschiedenen Behörden tätig. Ihre hervorragenden Gaben sind Organisieren, Menschen führen und handwerkliche Kreativität. Seit fünf Jahren ist sie Präsidentin der Kirchenpflege Pfäffikon und seit vier Jahren Mitglied der Kirchensynode des Kantons Zürich. Beruflich arbeitet sie auf dem Sekretariat der Kirchgemeinde Illnau-Effretikon. Das grosse Engagement von Margrit und ihrem Mann erfordert gute Absprachen, die sie in gegenseitiger Rücksichtnahme treffen. Margrit ist überzeugt, dass dies das A und O eines funktionierenden Alltags ist. «Wir unterstützen uns gegenseitig und freuen uns über die Aufgaben des andern. Es ist ein Geschenk, wenn die Arbeit und die Aufgabe, die ein Partner leistet, anspruchsvoll, interessant und sinnvoll sind.» Margrit ist überzeugt, dass auch Frauen gerne im Rampenlicht stehen, einige jedoch einfach keine neuen Schritte wagen und deshalb auch Chancen verpassen. Umfrage: ESTHER REUTIMANN

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Segen für Ungarn Am 18. April 2011 hat das ungarische Parlament eine neue Verfassung mit 262 gegen 44 Stimmen bei einer Enthaltung gebilligt. Diese klare Mehrheit beruht auf einer Koalition zwischen der rechtskonservativen Partei Fidesz von Regierungschef Viktor Orban und den Christdemokraten. In der Präambel der Charta steht: «Gott segne Ungarn.» Die neue Verfassung schützt die Ehe, die als «Bund zwischen Mann und Frau» gilt. Sie betont auch, dass das Leben als ein menschliches Grundrecht von der Empfängnis an schützenswert sei. Die ungarische Opposition und die Anhänger des uniformen Denkens erklären, dieser neue Text resultiere aus einem «Verfassungsputsch», der darauf aus sei, die Menschenrechte und die sozialen Rechte einzuschränken. Die EU hält diese Verfassung unter gewissen Gesichtspunkten als im Widerspruch zu ihren Grundwerten. Der Generalsekretär der UNO hat sich sogar erlaubt, der ungarischen Obrigkeit nahezulegen, die internationalen Institutionen zu konsultieren, um die Vereinbarkeit des Textes mit internationalem Recht zu prüfen. Die Einmischung in die inneren Angelegenheiten Ungarns zeigt sehr klar die wachsende Vorherrschaft des internationalen Rechts und den autoritären Stil der Institutionen, die es anwenden. Viele Befürworter des internationalen Rechts wollen der ganzen Welt ihre humanistische und kaum verdeckte anti-christliche Auffassung von den Menschenrechten aufzwingen, welche jegliche Idee von göttlichen, natürlichen und unantastbaren Normen ablehnt. Sie zögern nicht, die Freiheitsrechte und die Souveränität der Staaten einzuschränken. Hellsichtige Christen wissen, dass diese Entwicklung die Menschheit zum letzten Totalitarismus unserer Welt führen könnte, wie er von der Bibel angekündigt ist. JEAN-PIERRE GRABER Der Autor, Dr. rer. pol., ist Nationalrat der SVP, von Beruf Rektor und wohnt in La Neuveville BE.


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INSERATE

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Sekretariatsleiter/in 60% – 80% Was gehört zu Ihren Aufgaben? Allgemeine Sekretariatsarbeiten wie: Spenderkorrespondenz, Protokollführung, Erstellen von Berichten und Statistiken. Leitung, Organisation und Koordination von administrativen Arbeiten. Telefondienst in Ablösung mit anderen Mitarbeitenden. Stellvertretung in der Spendenverwaltung.

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Abgeschlossene kaufmännische Grundausbildung Freude an vielseitigen, abwechslungsreichen und praktischen Aufgaben Anwenderkenntnisse von MS-Office Französisch in Wort und Schrift, Englischkenntnisse von Vorteil Flexible, belastbare und teamfähige Persönlichkeit mit Organisationstalent Zuverlässiges und verantwortungsbewusstes Arbeiten Erfahrung im Leiten einer Arbeitsgruppe

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TAGESSCHAU

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Vineyard Bern bietet Kurse für Paare mit gemeinsamen Zukunftsplänen an

JOURNAL

Weil die Liebe nicht nur prickelnd ist

Wechsel bei Mission 21

Die Beziehung zum anderen Geschlecht ist schön und prickelnd. Aber sie birgt auch viel Konfliktpotenzial. Seit 20 Jahren bietet die Vineyard Bern einen Freundschaftskurs an, der Paaren auf dem gemeinsamen Weg helfen will. Ein Erlebnisbericht. Mittwochabend in Bern. Ich erklimme mit meiner Freundin Sarah die vier Etagen des Kornhauses, wo die Vineyard Bern ihre Büros hat. Wir haben uns für den «Freundschaftskurs» angemeldet und sind sehr gespannt, was uns erwartet. Der Kurs ist auf der Homepage der Kirche ausgeschrieben – mit der Ermunterung, «diesen Kurs schon früh in der Beziehung zu besuchen». Er wird von Christa und Wilf Gasser geleitet, die seit über 20 Jahren in der Paar- und Sexualtherapie tätig sind.

«Von der Realität eingeholt»

Die Spannung im Raum ist beinahe greifbar. Die Paare tuscheln miteinander, man rätselt, worauf man sich da wohl eingelassen hat. Mit unseren knapp vier Monaten Beziehung gehören wir zu den am «frischesten Verliebten». Die meisten der neun Gespanne sind zwischen einem und zwei Jahren zusammen, eines steht kurz vor der Hochzeit. «Manche steigen mit grossen Erwartungen in eine Beziehung ein und sind enttäuscht oder verletzt, wenn sie von der Realität eingeholt werden. Das müsste nicht sein! Wir möchten euch deshalb möglichst früh auf eurem Weg zu zweit wichtige Impulse vermitteln, die euch helfen können, im Blick auf eine spätere Heirat ein gutes Fundament zu bauen.» Mit diesen Worten wird das Geflüster unterbrochen, und Wilf und Christa starten in den Kurs.

Ein Leben zu zweit Der nächste «Freundschaftskurs» startet am 17. November. Der dreiteilige Kurs kostet 75 Franken, inklusive Kursunterlagen. An einem vierten Abend, der erst kurz vor der Hochzeit besucht wird, geben Wilf und Christa Gasser Tipps für die Sexualität in der Ehe. www.vineyard-bern.ch

Bild: zvg

Das gestandene Ehepaar und die frisch Verliebten: Christa und Wilf Gasser, Sarah Baumgartner und Benjamin Fisch.

Breit gefächerte Themen

An zwei Abenden und einem Samstag behandeln wir verschiedenste Themen: Die unterschiedlichen Ebenen von Intimität, wie man sich wirklich kennenlernt, Versöhnung, die Unterschiedlichkeit von Mann und Frau, der Einfluss der Familien auf die Beziehung, Grundlegendes zum Ehebund, Umgang mit der Sexualität und vieles mehr. Immer wieder bekommen wir Zeit, um paarweise auszutauschen, den Partner einzuschätzen und eigene Wahrnehmungen und Wünsche aufzuschreiben. Das Ehepaar Gasser gibt lebensnahe Ratschläge. Ihre Offenheit ermutigt dazu, nachzuhaken und auch heikle Fragen im Plenum zu diskutieren. Der Kurs regt die Gedanken an und wirft Fragen auf. Nach dem ersten Kursabend fahre ich erst mit dem letzten Zug wieder nach Zürich. Später werden wir herausfinden, dass wir nicht das einzige Paar waren, das nach dem Kurs noch lange ausgetauscht und den mit den Kursunterlagen erhaltenen Fragebogen durchgearbeitet hat.

Entfesselnde Ehrlichkeit

«Ein elementarer Bestandteil jeder Beziehung ist die Intimität, und zwar längst nicht nur auf der sexuellen Basis.» Intimität bedeutet, den eigenen Ängsten ins Auge zu schauen, sich immer wieder zu überwinden und Brücken zum Partner zu schlagen. Für eine geschlechtsspezifische Austauschrunde wechseln wir Männer mit Wilf Gasser den Raum. Nachdem er mit entfesselnder Ehrlichkeit einen Anstoss gibt, kommen immer mehr Fragen zum Umgang

mit dem anderen Geschlecht zur Sprache. Die Zeit vergeht wie im Flug.

It’s all about Sex

Beim Thema Sexualität klammert das seit 28 Jahren verheiratete Paar Tabuthemen nicht aus. «Pornografie ist auch in christlichen Kreisen ein weitverbreitetes Problem», sagt Wilf Gasser und erläutert Fakten und Hintergründe dazu. Doch Pornographie und Intimität mit seinem Gegenüber stehen im Widerspruch: «Pornographie verhindert auch das Wachsen der Intimität aus der Beziehung heraus, weil immer wieder überfordernde Fremdeinflüsse da sind.» Gemeinsam reden wir über Ursachen für die Flucht in die Pornographie und den Weg hinaus.

Keine Musterlösungen

Dass eine Beziehung über längere Zeit nur funktionieren kann, wenn man immer wieder die eigenen Probleme überwindet, aufeinander zugeht, sich öffnet, eigene Fehler eingesteht und sich und dem Partner vergibt, wird allen klar. So überzeugt der Kurs voll und ganz. Christa und Wilf Gasser liefern keine fertigen Lösungen, wie es auch nicht nur einen Weg gibt, auf dem man erfolgreich sein kann. Doch das Leiter-Ehepaar gibt viele Anstösse, auf Themen einzugehen und mutig Dinge anzusprechen. Meine Freundin und ich fühlen uns jedenfalls gewappnet, den weiteren Weg zusammen unter die Füsse zu nehmen – angefangen bei den vielen Treppen, die uns wieder aus dem Kornhaus hinausführen. BENJAMIN FISCH

Magdalena Zimmermann wird Direktorin ad interim von Mission 21. Der bisherige Direktor Martin Breitenfeldt hat am Donnerstag um sofortige Freistellung gebeten. Aus Kritik an der Ausrichtung des Werks hatten 15 von 70 Angestellten gekündigt (idea berichtete). Der Vorstand distanziert sich von den Vorwürfen; er würdigte das Engagement Breitenfeldts und dessen Absicht, den Weg für einen Neuanfang frei zu machen. (idea)

Abtreibung: Privatsache?

Die eidgenössische Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache» ist bisher von über 100 000 Personen unterzeichnet worden. Sie verlangt, dass die Kosten für einen Schwangerschaftsabbruch bis auf wenige Ausnahmen nicht mehr von der Grundversicherung übernommen werden. Die Sammelfrist läuft am 26. Juli ab. (idea)

Hupp mit neuer Leitung

Das Tagungsund Ferienzentrum Hupp des Blauen Kreuzes in Wisen SO bekommt eine neue Leitung: Ruedi und Irene Schmid ersetzen Peter und Vreni Andres. «Das Ehepaar Andres hat während mehr als 17 Jahren die Hupp mit viel Hingabe geleitet und geprägt. Mit grosser Dankbarkeit blicken wir auf eine bewegte und fruchtbare Zusammenarbeit zurück», heisst es in der Medienmitteilung. Gleichzeitig wird eine Neuausrichtung vollzogen. Die Betreuung im Suchtbereich «Wohnen auf der Hupp» wird nicht weitergeführt; die Hupp soll als beliebtes Ausflugsrestaurant bekannt werden, wo man gerne einkehrt und gut isst. (idea) – www.hupp.ch

Locher ist solidarisch

Gottfried Locher traf sich letzten Donnerstag mit Erzbischof Timotheos, Abt des bedrohten Klosters Mor Gabriel in der Türkei. Damit setzt der Ratspräsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes ein weiteres Zeichen der Solidarität gegenüber diskriminierten Christen. Dem Gespräch vorausgegangen waren ein Aufruf zum Schutz bedrängter Christen in der Türkei und ein Brief an die türkische Botschaft in Bern. (idea) – www.sek.ch


TAGESSCHAU

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ideaSchweiz l 18/2011

In Riniken AG entsteht die erste deutschsprachige Ambleside-Schule

«Einen Beitrag zur Bildungsvielfalt leisten» Bis jetzt gab es AmblesideSchulen nur im englischsprachigen Raum. Das soll sich ändern: Am 8. August nimmt die erste deutschsprachige Schule in Riniken AG ihren Betrieb auf. Nach der Primarschulstufe sollen Kindergarten und Oberstufe folgen. Theres Leistner aus Windisch AG ist Schulleiterin der neuen christlichen Privatschule. Die Primarlehrerin sagt: «Wir haben die bewährten Prinzipien der Ambleside Schools International auf schweizerische Verhältnisse umgearbeitet. In den Lehrplan als eigentliches Qualitätsprodukt wurde viel Zeit investiert.» Die Initianten wollen einen Beitrag zur Vielfalt des Bildungswesens leisten.

Wurzeln in England

Die Ambleside-Schule Schweiz ist Mitglied und erste deutschsprachige Tochterschule der interna-

«St. Martin‘s College», eine Ausbildungsstätte für Lehrpersonal. Diese leistete eine weit über die Landesgrenzen hinaus überzeugende Erziehungs- und Bildungslehre. Die Ambleside-Grundlagen wurden in den letzten fünfundzwanzig Jahren von erfahrenen Fachleuten zu einem zeitgemässen und fundierten Schulkonzept entwickelt.

Optimale Grundpfeiler Werte-orientierte Ausbildung: Die Vorfreude auf das neue Schuljahr ist gross.

tionalen Schulorganisation Ambleside Schools International, die nach den Bildungs- und Erziehungsgrundlagen der englischen Pädagogin Charlotte Mason (1842-1923) unterrichten. Mason gründete 1892 in der heute rund 2600 Einwohner zählenden nordenglischen Gemeinde das

Warum Ambleside-Schulen? Die Ambleside-Schule in Denver (USA) wirbt mit dem Slogan: «Kompetenz mit Demut – Christus-zentriert». Eltern wählen eine Ambleside-Schule, weil jedes Kind • als einzigartige Persönlichkeit wertgeschätzt wird,

• in einer aufbauenden, konzentrierten Atmosphäre lernen kann, • motiviert wird, sein Bestes zu geben, • christliche Werte erlebt und in der Erkenntnis von Jesus Christus wächst.

«Es ist unser Ziel, die Kinder in einer anregenden und von Respekt geprägten Schulatmosphäre zu unterstützen: Sie sollen nicht einfach lernen, um in Prüfungen gut abzuschneiden. Wir arbeiten darauf hin, dass ihre natürliche Neugier und die lebenslange Freude am Lernen erhalten bleiben», sagt Theres Leistner. Kinder sollen mit wertvollem, bildendem Lernmaterial in Kontakt gebracht und zum Denken angeregt werden. Neben Mathematik und Sprache gehört zum Beispiel auch das Kennenlernen von Autoren, Komponisten, Künstlern, welche die europäische Kultur über Jahrhunderte hinweg geprägt haben, zum Konzept. Peter Leistner ergänzt: «Wir begleiten Kinder auf dem Weg zu verantwortungsbewussten und lebensfähigen Menschen. Dabei ist es unerlässlich, gute Gewohnheiten

wie Aufmerksamkeit, Sorgfalt, Ausdauer, Ehrlichkeit, Respekt, Dankbarkeit oder auch Selbstlosigkeit einzuüben.» Die Pädagogin Charlotte Mason setzte sich zum Ziel, «Kinder mit Ideen zu nähren, die in ihrem Leben Früchte tragen.» Ihre Vision soll nun auch in der Schweiz zum Blühen gebracht werden. THOMAS FEUZ www.amblesideschweiz.ch

Eine erste Reaktion Die Schulalternative Zürich (SalZH) begrüsst Initiativen, welche die Bildungslandschaft der Schweiz bereichern. Ihr Geschäftsführer David Schneider sagt: «Ich persönliche denke, dass dieses Projekt gut überlegt ist. Allerdings sind importierte Modelle nicht ganz unproblematisch und auch nicht immer kompatibel zu unseren gesellschaftlichen Verhältnissen. Meistens liegen ihnen gewisse weltanschauliche Erkenntnisse zugrunde. Unsere Schulen entspringen einer typisch schweizerischen Initiative. Wir ergänzen Bestehendes mit Elementen, die uns wichtig sind.» www.salzh.ch

Chrischona Lenzburg weihte ihr neues Chrischonahaus ein

«Wir wollen das Beste der Stadt suchen» Mit einem Behörden- und Medienempfang, einem Tag der offenen Tür und einem Festgottesdienst am 1. Mai weihte die Chrischona Lenzburg ihr neues Gemeindezentrum im Westquartier der Stadt ein. Die Chrischona Lenzburg zählt 90 Mitglieder, weitere Besucher und Freunde sowie 50 Kinder und Jugendliche. Der Zustrom junger Familien bewog die Freikirche zum Erwerb des FlenderAreals. Die Gesamtkosten betragen über drei Millionen Franken. 60 Prozent sind durch Eigenleistungen, Spenden und durch den Bilder: zVg, Manfred Kiener

Verkauf der alten Liegenschaft zusammen gekommen.

Aufbrechen und gewinnen

Am Empfang für Behörden und Medien schilderte die Lenzburger Stadträtin Dr. Heidi Berner (EVP), wie die guten Beziehungen zwischen der Chrischona und der Stadt Lenzburg Früchte tragen. So ist in der alten Kapelle mit Pastorenwohnung neu das Familienzentrum der Stadt entstanden. Dirk van der Willik, Pastor der Freien Christengemeinde, überbrachte die Glückwünsche der Evangelischen Allianz. In seiner Festansprache

Tag der offenen Tür: Das neue Gemeindezentrum (blau) mit dem Foyeranbau (grün).

betonte Pastor Ernst Leuenberger, die Chrischona Lenzburg wolle das Beste der Stadt suchen. So verteilen Gemeindeglieder drei Mal pro Woche Lebensmittel mit

der «Schweizer Tafel» an 20 bedürftige Personen und Familien. René Winkler, Leiter ChrischonaGemeinden Schweiz, gratulierte den Lenzburger Christen zum Aufbruch. Er betonte: «Wer aufbricht, der riskiert zu scheitern. Er kann aber auch gewinnen.» Den Um- und Anbau des neuen Chrischonahauses hat Architekt Werner Schmitter aus Aarau geplant. Er dankte der Baukommission für die gute Zusammenarbeit und überreichte jedem Mitglied zur Erinnerung einen vergoldeten Schlüssel. MANFRED KIENER www.chrischona-lenzburg.ch


TAGESSCHAU

ideaSchweiz l 18/2011

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50 Personen am KMU-Forum «Gerechtigkeit in der Wir tschaft» der EVP

ÄXGÜSI

Wirtschaft: Integrität als Erfolgsfaktor

Die Ortsgemeinde

Integrität ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für die Wirtschaft: So lautet das Fazit des KMUForums der EVP Schweiz vom letzten Samstag. Die Teilnehmenden sind überzeugt, dass nur gerechtes und integeres Wirtschaften nachhaltig erfolgreich sein kann.

am schnellsten leidet. Ich wette 100 Franken, dass die meisten sich für die Abendsitzung mit dem Chef entscheiden, statt für die Ehefrau, die Geburtstag hat.» Nur ein Paradigmenwechsel könne das Spannungsfeld zwischen Freiheit, Konformität und Integrität auflösen. «Ein verwandelter Wirtschaftsführer verhält sich nicht mehr aus Angst oder Zwang konform zum Gesetz, sondern aus Überzeugung, dass Ehrlichkeit am längsten währt – auch bei der Steuererklärung.» Integrität bedeute zu sagen, was wir denken, zu tun, was wir sagen, zu sein, was wir tun.

Das Umfeld hätte nicht besser gewählt werden können: Die rund 50 Personen fanden im Restaurant Hiltl in Zürich nicht nur ideale Lokalitäten vor, sondern bekamen auch gleich Einblick in ein innovatives KMU (Kleines und Mittleres Unternehmen). Nebst engagierten Referaten wurde über die Frage «Gerechtigkeit in der Wirtschaft – Widerspruch oder Erfolgsprinzip?» diskutiert.

Biblische Prinzipen

Mehr Steuergerechtigkeit

Markus Wenger, Geschäftsführer der Wenger Fenster AG in Wimmis BE und Leiter des KMUNetzwerkes der EVP Schweiz, präsentierte seine Vision für mehr Steuergerechtigkeit. «Eine Steuerreform ist unumgänglich. Die Arbeit sollte weniger besteuert werden, damit mehr Arbeitsplätze entstehen. Gleichzeitig sollte der Energieverbrauch stärker besteuert werden, damit weniger Energie verbraucht wird.» Als nachhaltiges, kantonal umsetzbares Modell schlug er vor, die Finanzierung von Familienausgleichsund Arbeitslosenkasse nicht mehr durch die Lohnnebenkosten, sondern durch Abgaben auf dem Stromverbrauch zu regeln. Dadurch würden die Lohnkosten sinken und der Spardruck auf die Energie zunehmen.

EVP und KMU Das KMU-Netzwerk der EVP wurde 2009 gegründet. Dieses will Unternehmerinnen und Unternehmer innerhalb der EVP und in ihrem Umfeld vernetzen, die KMU-Stimme in der EVP verstärken sowie Brücken schlagen zwischen KMU und der Politik und die EVP für KMU-relevante Wirtschaftsthemen sensibilisieren. Zur Zielgruppe gehören Unternehmer, Selbständiger werbende und Kader. Bilder: zvg

Präsentierte Lösungsansätze: Nationalrätin Maja Ingold.

Das Auge isst mit

Der Gastronom Rolf Hiltl führte anschaulich durch Geschichte und Angebot seines Restaurants. «Die Ethik des Familienbetriebes richtet sich nach dem biblischen Menschenbild, das für den Umgang mit den Mitarbeitenden sehr entscheidend ist», betonte Hiltl. Bei Jesus Christus sieht er perfekte Führungsqualitäten, zum Beispiel bei der Fusswaschung. Er will dienen, transparent und glaubwürdig sein. Das geht soweit, dass Twittermeldungen rund ums Hiltl laufend auf einen Flachbildschirm im Restaurant übertragen wird.

Erfolgsfaktor Integrität

Claude Schmutz, Gründer und Präsident der Leader‘s Integrity Foundation, plädierte für die Erneuerung von Wirtschaft und Gesellschaft. «Integrität beschreibt die persönliche Wertebasis, die in Drucksituationen

Werner Jakob, Gründer und Verwaltungsratspräsident der Beratungsfirma Vitaperspektiv AG in Heimberg BE, beschrieb biblische Geschäftsprinzipien in der Praxis. Werte wie Wahrheit, Liebe, Frieden, Bescheidenheit oder Vertrauen würden auch in Wirtschaft und Verwaltung für (qualitatives) Wachstum sorgen – auch wenn ihnen zuweilen mit Misstrauen begegnet werde. «Bausteine für biblische Geschäftsprinzipien sind die Selbstverantwortung unter Gott, die Familie als Kern einer gesunden Gesellschaft, eine Verwalterschaft, die persönliche und soziale Reife fördert, und schliesslich eine Politik der kleinen Schritte und der Aufbauarbeit im Kleinen.»

Politische Lösungsansätze

Abschliessend präsentierte Nationalrätin Maja Ingold Lösungsansätze für eine gerechtere Wirtschaft. Die EVP könne und wolle nicht in Dogmen wie «Wettbewerb ist immer gut und Säule unseres Staatsverständnisses» oder «Unternehmen handeln immer unethisch» verharren. «Letztlich generiert nur eine gesunde Wirtschaft die Gelder, welche die soziale Sicherheit erst finanzieren und ermöglichen.» Deshalb setze sich die EVP für Leistungsschwächere und den Sozialstaat ein, aber auch für gute Rahmenbedingungen für die KMU. So würden Lösungen möglich, bei denen letztlich alle gewinnen. THOMAS FEUZ

Die Feier zum 15-jährigen Bestehen von ICF steht unmittelbar bevor (www.thebig15.ch). Grund, uns zu fragen: Wo stehen wir als Ortsgemeinde-Bewegung in einer Zeit, in der so sicher geglaubte Systeme ernsthaft in Schieflage geraten sind? Stichworte: Überschuldungskrisen, gefährdete Altersvorsorge, Revolutionen in Nordafrika, zerstörerische Tsunamis. An einem Kongress von WillowCreek prägte Bill Hybels einen zentralen Satz: «Nothing is like the local church, when the local church is working right!» Oder: Nichts ist vergleichbar mit der Ortsgemeinde, sofern die Ortsgemeinde richtig funktioniert! Er erzählte, wie sein Vermächtnis lauten würde, wenn er wüsste, nur noch eine Minute zu leben: 1. Keep the vision cristal clear – haltet die Vision kristallklar! 2. Make your gatherings memorable – gestaltet eure Versammlungen so, dass sie in Erinnerung bleiben! 3. Keep the people engaged – haltet die Menschen engagiert! 4. Prepare for the long-haul – bereitet euch auf ein Langstreckenrennen vor! In der Bibel lesen wir ganz ähnliches. Zur Vision – Lukas 17,21: «Die neue Welt Gottes ist schon jetzt da – mitten unter euch.» Zur Kreativität – Johannes 16,14: «So wird er [der heilige Geist] meine Herrlichkeit sichtbar machen.» Zur Partizipation – Matthäus 28,19: «Geht hinaus in die ganze Welt, und ruft alle Menschen dazu auf, mir nachzufolgen.» Zur Ausdauer – 1. Korinther 9,24: «Ihr kennt das doch: Von allen Läufern, die im Stadion zum Wettlauf starten, gewinnt nur einer den Siegeskranz. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt!» Wir Christen haben zu vieles aus den Händen gegeben und selber mancherorts die Hoffnung verloren, dass es überhaupt noch sinnvoll ist, entschlossen als Hoffnungsträger einer besseren Welt einzustehen. Holen wir uns als Ortsgemeinden ein Stück Himmel auf Erden zurück! DANIEL LINDER Der Autor ist Mediensprecher von ICF Zürich.


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PUBLIREPORTAGE

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Schluss mit Rücken und Fussbeschwerden

Zwei, Zwei,die dieFreude Freudeschenken schenken

KarlKarl Müller Müller (26), (26), Sohn Sohn des des gleichnamigen gleichnamigen MBT-Erfinders, MBT-Erfinders, undund Claudio Claudio Minder Minder (31), (31), ehemaliger ehemaliger Mister Mister Schweiz, Schweiz, haben haben vor vor knapp knapp dreidrei Jahren Jahren eineeine neue neue Schuhmarke Schuhmarke gegründet. gegründet. Joya, Joya, der der Schweizer Schweizer Wohlfühlschuh, Wohlfühlschuh, stammt stammt ausaus demdem malerischen malerischen Roggwil Roggwil am am schönen schönen Bodensee. Bodensee.

D

er Name „Joya“ steht für pure Lebensfreude, dies durften schon zahlreiche Joya Träger erfahren. „Viele Menschen haben mit unseren Schuhen die Freude am Laufen neu entdeckt oder sogar Linderung bei Gesundheitsbeschwerden erleben dürfen“, erklärt Karl Müller den Erfolg dieser Schuhe. Angefangen hat alles in einer Wohngemeinschaft, in der die zwei Freunde ein kleines Büro eingerichtet hatten. „Der erste internationale Grosskunde, der uns besuchte, musste durch unsere Küche laufen, in der die anderen Mitbewohner gerade am Kochen waren und es wie auf einem Schlachtfeld aussah“, erzählt Karl Müller und schmunzelt.

organisieren. Wir standen die meiste Zeit in der Dunkelheit, so dass andere auf uns aufmerksam wurden“, berichtet Claudio Minder und fügt hinzu: „Mit Humor haben wir immer das Beste aus der Situation gemacht.“ Inzwischen hat sich einiges geändert: Die Zwei haben ihr Büro im umgebauten Haus von Karls Grossmutter bezogen und beschäftigen 45 Mitarbeiter. „Mit unserem Engagement wollen wir unsere Generation motivieren, Verantwortung zu übernehmen, unternehmerisch zu handeln und familiäre Werte zu leben“, erklären die zwei Enthusiasten.

„An unserer ersten Schuhmesse hatten wir vergessen, Licht für unseren Stand zu

Claudio Minder & Karl Müller setzen sich für gesundes Laufen ein.

Gewinnen Sie einen von 10 Joya! Welche Welche Vorteile Vorteile bietetbietet der Joya der Schuh? Joya Schuh? ____________________________________________ ____________________________________________ ______________________________________________________________________________ ______________________________________________________________________________ Name: Name:______________________________________ ______________________________________ Adresse: Adresse: ______________________________________ ______________________________________ PLZ/Stadt: PLZ/Stadt: ______________________________________ ______________________________________ E-Mail:* E-Mail:* ______________________________________ ______________________________________ Ich wünsche weitere Informationen zum Joya Schuh per Post. Wettbewerbscoupon senden an: Joya Schuhe, Stichwort „Wettbewerb“, Wilhelm-Rausch-Straße 19, 31228 Peine Einsendeschluss: 31. Mai 2011. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. *Teilnahme nur mit gültiger E-Mail Adresse. GC Spektrum

Ärzte-Tipp

Die Joya Schuhe sind besonders geeignet für Menschen mit Rücken- und Fussschmerzen (wie z. B. Fersensporn), strapazierten Beinen oder auch Arthrose. Bestätigt wird das von Dr. med. Andreas L. Oberholzer, Facharzt für Orthopädie und Unfallchirurgie an der Klinik Pyramide Zürich: «Dank seiner weich-elastischen Sohle ist der Joya ausgesprochen gelenkschonend. Dieser gesunde Schuh federt beim Gehen laufend Schläge ab.»

Weitere Informationen unter: Web: www.joyaschuhe.com E-Mail: info@joyaschuhe.com

Was Kunden über Joya sagen Gesund dank Joya. Nach einem Riss des Innenmeniskus im rechten Knie hatte ich monatelang Probleme beim Gehen. Meine Physiotherapeutin empfahl mir Joya. Dank meines Joya Schuhs kann ich heute wieder schmerzfrei alles machen, was mir Spass macht. Katrin Hahnfeld Gehen wie auf Wolken. Seit April 2009 trage ich fast ausschliesslich Joya Schuhe. Eine fantastische Sache. Kaum noch Schmerzen im Knie (Arthrose). Jeder Schritt ein Genuss. Ich kann Joya nur empfehlen! Martin Kopp Nie mehr ohne. Als erstes kaufte ich die Joya Venezia Schuhe. Die Rückenschmerzen und der Fersensporn sind seither wie weggeblasen. Ganz klar, dass noch drei weitere Joya folgten. Ein herzliches Dankeschön für die Entwicklung dieser „Superschuhe“. Ruth Haigis


FORUM

ideaSchweiz l 01/2011

TAGESSCHAU

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SYNERGIE

Wie viel Medizin ist nötig? Gott kann Wunder tun. Das haben wir in unserem Leben schon erfahren. Oft sind es die kleinen Dinge unseres Alltags, für die wir regelmässig beten, aber auch für die grossen gesellschaftlichen Veränderungen. Von Gott erwarten wir Hilfe, wenn es um unsere Gesundheit geht. Immer wieder beten wir für Bewahrung vor Krankheiten oder Heilung und Genesung. Wir wollen uns da nicht nur auf die ärztliche Kunst verlassen, sondern suchen auch den göttlichen Beistand. Dennoch halte ich es für gefährlich, den Umkehrschluss zu ziehen und zu glauben, weil Gott Wunder vollbringen kann, könne man auf jegliche menschliche oder medizinische Hilfe verzichten. Als ich kürzlich von einer jungen

Frau las, die an Lymphdrüsenkrebs erkrankt war und bewusst auf eine medizinische Therapie verzichtete, war ich sehr erstaunt. Diese Frau wollte ohne medizinische Hilfe sich ganz auf Gottes Willen verlassen und die Entscheidung über ihr weiteres Leben in seine Hände legen, als Ausdruck ihres tiefen Vertrauens zu ihm. Möglicherweise könnte diese Erkrankung durch eine Chemotherapie vollständig geheilt werden, und die Frau hätte ein völlig unbeeinträchtigtes Leben vor sich. Unbehandelt ist die Lebenserwartung weitaus geringer. Gott hat uns einen Verstand gegeben, mit dem wir in der Lage sind, verantwortungsbewusste Entscheidungen für unser Leben zu treffen. Er hat uns befähigt, Gesetzmässigkeiten zu erken-

nen und uns mit Gaben beschenkt, die es uns ermöglichen, zu heilen und zu helfen. Gott will uns das Leben in seiner ganzen Fülle schenken. Er kann auch durch Menschen, in diesem Fall durch Ärzte, wirken und Leben retten. Deshalb bin ich der Meinung, dass wir uns nicht die Frage stellen müssen: Soll Gott uns heilen oder der Arzt? Wir können jederzeit gewiss sein, dass er an unserer Seite ist und die Menschen leitet, die unsere Krankheiten behandeln. Darauf können wir fest vertrauen. Gottes Wort fordert uns nicht auf, eine medizinische Behandlung abzulehnen. Wir sind auch nicht die besseren Christen, wenn wir uns Gesetze auferlegen, die Gott so von uns überhaupt nicht erwartet.

Krankheitsverläufe, die man medizinisch nicht erklären kann und bei denen Gottes wunderbares Eingreifen erfahrbar wird. Wir wissen in der Medizin noch lange nicht alles. Aber das, was man weiss, sollte auch angewendet und genutzt werden. Gott überlässt uns auch in dieser Beziehung die freie Entscheidung. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich mich immer für das Leben entscheiden und eine medizinische Behandlung nutzen, damit ich hier auf Erden für Gottes Werke zur Verfügung stehen kann.

Die Möglichkeiten der Medizin sind heute sehr weitreichend, und dennoch kann nicht jeder Patient geheilt werden. Hin und wieder gibt es auch

Die Autorin ist als Ärztin im Bereich der Wirbelsäulen- und Neurochirurgie in einer Aarauer Privatklinik tätig. Sie ist verheiratet, Mutter von drei Kindern und wohnt in Schafisheim.

ANNE SACHS

Agape international sucht Multiplikatoren für eine innovative Sponsoringaktion

Fischen oder musizieren für die Armen in Bolivien «Einfach helfen»: Unter diesem Motto lanciert das Hilfswerk Agape international eine Sponsoringaktion. Angesprochen sind Einzelpersonen, aber auch (Frei-)Kirchen, Jugendgruppen und Vereine. «Unser Ziel ist es, dass Menschen in der Schweiz ihre Gaben einsetzen und so auf einfache Art und Weise bedürftige Menschen in der Welt unterstützen», sagt Daniel Graf. Er ist Projekt-Koordinator für Lateinamerika im überdenominationellen Hilfswerk Agape international. Angesprochen sind nicht nur junge Menschen. «Wir rufen alle auf, Fähigkeiten einzubringen und zusammen mit Freunden die Herzen der Menschen für eines unserer Projektländer zu bewegen.» Der Ansatz ist so einfach wie erfolgversprechend: Im Freundes- und Bekanntenkreis soll das Hobby zur Sponsoringaktion gemacht werden.

Schwerpunkt Bolivien

Agape international ist seit längerer Zeit in Bolivien tätig. «Hier haben wir aktuell auch den grössten Finanzbedarf», bestätigt der Projektleiter. Das Werk leistet einen Bilder: zvg

Aktiv werden für andere: Die Sponsoringaktion von Agape international will Menschen und die Herzen bewegen.

Beitrag zur Bildung von Kindern aus ärmeren Quartieren und ermöglicht ihnen den Besuch christlicher Jugendcamps. Angedacht wird ein Projekt für ein ganzes Dorf: Hygiene, Landwirtschaft, Entwicklung. In Kuba werden Pastoren unterstützt, in Nepal Projekte zu Gemeindegründungen in Regionen mit unerreichten Volksgruppen lanciert, in Zentralasien gibt es Projekte für Solarkocher und in Nordkorea mit alternativen Energien. «Je nach persönlichem Bezug können unterschiedliche Projekte unterstützt werden», beschreibt Graf.

Ein reicher Fischzug

«Angenommen, Ihr Hobby ist Fischen. Sie fordern Freunde und Bekannten heraus, Ihnen für jeden Fisch einen Franken zu spenden. Wenn Sie 20, 30, 40 Leute aus Ihrem Umfeld dafür gewinnen, ist dies wie ein Same, der aufgeht und mehrfache Frucht bringt», erklärt Daniel Graf. Das Hobby wird so zum Schlüssel, um Menschen Hoffnung zu bringen. «Oder jemand fährt gerne Velo, spielt begeistert Fussball, wandert gern oder veranstaltet ein Konzert im Freundeskreis: Was immer gemacht wird, kann für bedürftige

Menschen multipliziert werden. Oder Sie lassen sich für jedes Kilo sponsern, das Sie abnehmen!» Interessierte werden mit Anleitungen unterstützt, wie man einen kreativen Sponsor-Event durchführen kann. Für alle diese Sponsoringaktionen gibt es eine Internet-Plattform, welche die administrative Arbeit vereinfacht. Ein Zähler zeigt laufend den Stand der Spenden an. Die spezielle Sponsoringaktion läuft bis Ende Oktober. Agape international will Menschen kreativ und nachhaltig in Bewegung setzen. Damit weiterhin Herzen bewegt werden können. THOMAS FEUZ

Herzen bewegen Agape international ist der Auslandarbeitszweig von Campus für Christus Schweiz und setzt in Lateinamerika und Asien verschiedene Missions- und Entwicklungsprojekte um. Das Werk sucht Multiplikatoren, die im Sommerhalbjahr Sponsoringevents durchführen. Gefragt sind vor allem einfach umsetzbare Projekte. www.agape.ch/sponsorenlauf http://agape.tickmit.de/


WIRTSCHAFT

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ideaSchweiz l 18/2011

Hässig Sustech GmbH in Uster bietet viel Ser vice rund um Energieeffizienz und Minergie

Kunden besucht der Chef mit dem Elektro-Velo Ein Auto besitzt er nicht. Kunden werden mit ElektroVelo, Mobility-Auto oder per Bahn besucht. Energieberater Werner Hässig nimmt den Schutz der Umwelt ernst. Seine Hässig Sustech GmbH bietet verschiedene Möglichkeiten an, um Energie zu sparen. Rat holt er sich bei Gott. Wenn nötig mieten Werner und Cornelia Hässig ein MobilityAuto. Die Mobility-Gebühren bezahlt Hässig auch seinen Angestellten. Der Energieberater aus Uster kennt viele Wege, um sorgsam mit Ressourcen umzugehen. 2006 hat er die Hässig Sustech GmbH gegründet, eine Beratungsfirma in Sachen Gebäudeisolation und Nutzung vorhandener Energiequellen. «Nachhaltige Gebäudetechnik» heisst auf Englisch «sustainable technology», daher der Name Sustech.

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Er weitertes Team: Esther Reutimann, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler, Marlies Reutimann Praktikum: Benjamin Fisch Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch

Bild: Mirjam Fisch-Köhler

zu sensibilisieren. Weiter wird Hässig als Experte für Schulungen eingeladen. So führte er für das Hilfswerk Agape International in Nordkorea Behördenmitglieder ins energieeffiziente Bauen ein.

«AKW-Ausstieg möglich»

Gemeinsam für die Umwelt: Werner und Cornelia Hässig in Uster.

Heute arbeiten fünf Voll- und drei Teilzeitangestellte für den 51-Jährigen, unter ihnen eine Lehrtochter für Gebäudetechnik-Planung. Cornelia Hässig, 50, ist Ärztin und Mutter von drei Kindern zwischen 15 und 21 Jahren. Sie hilft mit kleinem Pensum in der Administration der Firma und bei der Verfassung wissenschaftlicher Berichte. Sie ist Mitglied bei der Vereinigung «Ärzte und Ärztinnen für Umweltschutz». Familie Hässig wohnt in einem Minergie-P-Mehrfamilienhaus.

Isolation aus PET-Flaschen

Werner Hässig ist MaschinenIngenieur ETH und diplomierter Energieberater. Er berät mit seinem Team Bauherren und Architekten beim Bau von Minergiehäusern und Gebäudesanierungen, und er stellt Zertifikate dafür aus. Die Nachfrage nach Häusern mit kontrollierter Beund Entlüftung steige stetig, hält er fest. Für Hausbesitzer seien sie finanziell doppelt interessant. Mit optimalen Gebäudehüllen könne der Energieverbrauch um 50 bis 80 Prozent gesenkt werden. Ausserdem zahlen viele Kantone Zuschüsse an die Sanierung. Minergiehäuser gibt es in drei Abstufungen. Allen gemeinsam ist die luftdichte Bauweise mit konstanter Frischluftzufuhr, optimaler Wärmedämmung durch spezielle Isolation, dreifach verglasten Fenstern und Wärmebereitstellung (zumindest teilweise) mit erneuerbaren Energien. Die

Mehrkosten gegenüber konventionellem Bauen betragen selbst für ein Minergie-P-Gebäude nur noch fünf bis zehn Prozent. Minergie-Eco-Häuser werden zudem mit möglichst natürlichen oder wiederverwendeten Materialien gebaut. So werden nur wasserlösliche Farben verwendet, und das Dach wird durch Matten aus Kunststoffwolle isoliert, die aus recyclierten PET-Flaschen hergestellt werden. Neubauten werden fast nur noch im Minergiestandart gebaut. Neben der Energieeffizienz zählen auch Raumkomfort und die einfache Bedienung zu den Vorteilen dieser Bauweise. «Nach zehn bis fünfzehn Jahren haben sich die Mehrkosten amortisier», hält Hässig fest.

Events ökologisch planen

«Als Christen sollen wir als gute Haushalter die Schöpfung verwalten», findet Hässig. Er hat vor fünf Jahren die «Arbeitsgemeinschaft Klima, Energie und Umwelt» (AKU) mitgegründet. Als deren Präsident fordert er gerade auch christliche Veranstalter auf, ihre Anlässe ökologisch zu planen. Eine Checkliste ist im Internet abrufbar (SEA-aku.ch). Auf Initiative der AKU hin wurde der Christustag 2010 von einem Umweltbeauftragten beraten. Die Öko-Bilanz fiel entsprechend positiv aus. Jährlich führt der Umweltfachmann zusammen mit der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) Fachtagungen (Klimaforen) durch, um fürs Thema

Die Vorfälle in Japan haben viele Menschen aufgeschreckt. Der Super-GAU rückt näher. «Wenn wir wirklich wollen, können wir aus der Atomenergienutzung aussteigen», ist Hässig überzeugt. Energie werde viel zu billig verkauft. Auch Erdöl und Erdgas seien wegen ihrer Klimaschädigung zu ersetzen. «Lokale Ressourcen zu nutzen ist eine Chance für die Schweiz», meint er und fordert eine ökologische Steuerreform: «Hohe Steuern auf Energie statt allgemeine Mehrwertsteuer.» Er sieht enorme Möglichkeiten in seinem Fachgebiet. Seit der Gründung seiner Firma sei die Nachfrage stets gewachsen. Es fehlten jedoch Fachleute, um in noch viel grösserem Umfang tätig zu sein. Bei Minergiehäusern lassen sich Solarzellen einbauen. Deren Stromproduktion kann den Eigenbedarf sogar übersteigen, so dass der Überschuss weiterverkauft werden kann.

Verpflichtung vom Schöpfer

«Ich neige dazu, mir Sorgen zu machen», bekennt Hässig. Er übe sich deshalb bewusst darin, Gott in geschäftlichen Fragen um Rat zu bitten und ihm zu vertrauen. Dies drückt sich auch im gemeinsamen Gebet am Montagmorgen vor Arbeitsbeginn aus. Die Belegschaft ist dazu eingeladen. Im Leitbild der Firma heisst es: «Wir verbinden Freude an schönem Wohnen mit dem Tragen von Verantwortung für nachfolgende Generationen und die Schöpfung.» MIRJAM FISCH-KÖHLER

Konzepte und Beratung Die Hässig Sustech GmbH in Uster bietet Energiekonzepte für Neu- und Umbauten mit tiefstem Energieverbrauch, Beratung und Beurteilung zu Nachhaltigkeitskriterien, Messungen zu Raumkomfort und anderes mehr. www.sustech.ch


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TAGESSCHAU

ideaSchweiz l 18/2011

Liedermacher Markus Dolder feier t sein Bühnenjubiläum mit einer Tournee

Dolders Lieder geben vielen Seelen neue Kraft Markus Dolders Lieder gehören für viele Gemeinden zum Repertoire. Der 50-jährige Berner Musiker wurde 1981 an einem Talentwettbewerb auf St. Chrischona entdeckt. Er hat seither elf eigene Musikträger auf den Markt gebracht und startet zur 30-Jahr-Jubiläumstour. Markus Dolder hat immer wieder Ideen, wie er eigene oder biblische Texte so musikalisch einpackt, dass Zuhörer berührt, getröstet und ermutigt werden. Mit einem Pensum von 75 Prozent engagiert er sich in der Reformierten Kirchgemeinde Köniz als Sozialdiakon, Familienund Erwerbsarbeit teilt er mit seiner Frau Ursula. Dolders sind

Dolder «back on stage» Für die Jubiläums-Tournee vom September bis November sind noch Daten offen, an denen Markus Dolder mit Band gebucht werden kann. Zusammen mit David Plüss und weiteren Musikern spielt Dolder Lieder der letzten Jahre sowie noch nicht veröffentlichte Songs. www.markus-dolder.ch

Geht auf Jubiläumstournee: Der Liedermacher Markus Dolder.

Eltern von drei Kindern zwischen 16 und 21 Jahren.

Die Seele berühren

Die Lieder des Musikers ermutigen, Menschen schöpfen neue Kraft für ihren Alltag, gerade auch in schwierigen Lebensabschnitten. Wer in einer psychiatrischen Klinik Heilung sucht, braucht Ruhe, ist oft sehr lärmempfindlich. Wenn Markus Dolder erfährt, dass seine gesungenen Psalmen das einzige seien, was ein Patient noch hören könne, bewegt ihn das. Und es motiviert ihn, weiter nach Texten und Melodien zu suchen, die in die Anbe-

tung Gottes führen. Er forscht dabei immer wieder nach dem Stil, der die Seele von Schweizerinnen und Schweizern berührt. Das Singen in Mundart gehört dazu und jiddische Melodien oder solche aus der irisch-keltischen Spiritualität. Ein Studienurlaub nächstes Jahr führt ihn daher nach Iona in Schottland, in ein Kloster, von wo aus das Christentum auf den Kontinent gebracht worden war.

Entdeckt an Talentshow

Schon als Junge hatte Dolder davon geträumt, vor Publikum zu singen. «My Troum» hiess das selbst geschriebene und kompo-

nierte Lied, mit dem er 1981 zum Talentwettbewerb antrat. Am Jugendtreff Crea auf St. Chrischona bei Basel stellte er sich erstmals einer Jury. Sein mit Gitarre begleiteter Gesang überzeugte, und ein Jahr später konnte er mit seinem Auftritt am nächsten «Crea» erstmals vor grossem Publikum spielen. Zudem hatte er einen Schallplattenvertrag gewonnen und gab in Zusammenarbeit mit Roland Eichenberger von Creation Music die LP «Was i bruuche» heraus. Seither sind elf Tonträger von Dolder erschienen; die neuste CD heisst «I dyr Gägewart». Sie enthält eine Sammlung berndeutscher Lieder, die sich an der kirchlichen Liturgie orientieren. Der Musiker: «Ich habe in den letzten Jahren eher Bibeltexte und Psalmen vertont.» Nun will er vermehrt wieder selber texten. «Mundartlieder kommen unserer Kultur näher», meint er. Auf der Tournee wird er von wesentlichen Lebenswahrheiten singen, die von seinen Erkenntnissen sprechen. «Wäsentlech sy heisst, Richtigs richtig tue. Us em Lose handle, und us dr Rueh. Sich sälber gärn ha, der Nächscht u Gott, denn är het ds erschte u letschte Wort.» MIRJAM FISCH-KÖHLER

Kinder woche der FEG Sumiswald mit zufriedenen Gesichtern

34 Kinder mit dem Apostel Paulus unterwegs Gott liebt die Kinder

Sumiswald – London – Rio de Janeiro – New York – Sumiswald: Eine Weltreise in vier Tagen und erst noch gratis! Die FEG Sumiswald hat es mit ihrer Kinderwoche möglich gemacht. Was unglaublich tönt, erlebten 34 Kinder vom 18. bis 21. April in der Kinderwoche der Freien Evangelischen Gemeinde (FEG) Sumiswald BE. Nach einem kleinen Einstiegstheater mit einer Reise um die ganze Welt, wurden die Kinder mitgenommen in die biblische Geschichte von Paulus. Seine Reisen als «Verfolger» und als «Nachfolger» von Jesus Christus bis nach Rom eigneten sich Bilder: zvg

Die Welt entdecken und die Bibel kennenlernen: Die Kinderwoche ist fester Programmpunkt der FEG Sumiswald.

sehr gut zum Erzählen. Mit grossem Eifer und Interesse waren die Kinder dabei. Natürlich fehlten

auch Gemeinschaftsspiele, Basteln und das bei den Kindern beliebte Zvieri nicht.

«Ja, Gott hat alle Kinder lieb. Jedes Kind in jedem Land!», lautete der Refrain des Wochenlieds. Es passte bestens zur fröhlichen Kinderschar: Erneut waren sehr viele ausländische Kinder dabei. «Wir hoffen, dass die Kinder, welche teilweise schon mehrere Jahre kommen, später in ihrem Leben an die Bibelverse, Geschichten und Lieder erinnert werden», fasste ein Leiter das Ziel der Kinderwoche zusammen. Und weiter: «Wir möchten Kinder bereits in jungen Jahren für Jesus Christus gewinnen und freuen uns auf die Kinderwoche im nächsten Jahr. JONAS VANDERMEULEN


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INSERATE

AGENDA

ideaSchweiz l 18/2011

Top-Internetadressen

AGENDA

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PUBLIREPORTAGE

ideaSchweiz l 18/2011

Bürgerkrieg in Kirgistan

Christen gewinnen Relevanz Im Juni des vergangenen Jahres entbrannte im Süden des muslimisch geprägten Kirgistan ein brutaler Bürgerkrieg mit ethnischer Säuberung. Marodierende, kirgisische Ban­ den gehen mit Gewalt und Hass durch usbekische Quartiere, plündern Häuser, bringen Usbe­ ken auf brutalste Art um oder vertreiben sie aus dem Land. Über tausend Menschen ster­ ben, über hunderttausend Us­ beken flüchten über die Grenze nach Usbekistan. Sie sind traumatisiert und haben Angst. Ihr eigenes Land schliesst am 14. Juni die Grenzen. Die Regierung befürchtet einen un­ kontrollierten Flüchtlingsstrom, in den sich auch Terroristen mischen könnten. Zahlreiche Flüchtlinge müssen tagelang bei grosser Hitze schutzlos im «Niemandsland­Abschnitt» zwischen kirgisischer und usbe­ kischer Grenze ausharren.

Hoffnungsnetz in Aktion 1. Phase: Überleben sichern Das Hoffnungsnetz hat dank langjähriger Beziehungen zu ei­ nem lokalen Partner, mit einem funktionierenden, kirchlichen Netzwerk rasch und wirkungs­ voll geholfen.

Drei Tage nach Kriegsausbruch waren Helfer vom Hoffnungs­ netz mit Lebensmitteln, Klei­ dern und Schuhen im Krisenge­ biet. Die Soforthilfe, unmittelbar nach dem Krieg, geschah unter sehr widrigen und gefährlichen Umständen. Die kirgisischen Aufständischen wollten ver­ hindern, dass die Hilfe bei den Flüchtlingen ankommt. Die praktizierte Nächstenliebe schaffte trotz allen Widerstän­ den Zugang zu den Menschen.

2. Phase: Rückkehr Die eingesetzte Übergangs­ regierung verhilft zu einer gewissen Ruhe. Den Flücht­ lingen wird die Rückkehr in «ihre Heimat» ermöglicht. Ihre Häuser sind niedergebrannt, zerstört oder verwüstet. Die meisten Dokumente der Flüchtlinge (Pässe, Führerschei­ ne usw.) wurden verbrannt oder zerstört.

3. Phase: Wiederaufbau und Sanierung Über 40 Häuser wurden dank Finanzen vom Hoffnungsnetz vor dem Wintereinbruch in Osch und Jalalabad saniert oder neu aufgebaut. Den vielen Rückkehrern wird Kohle und Holz gekauft oder Strom und Gas finanziert für den kalten Winter.

Arbeitsplätze geschaffen werden. Familien erhalten ein Startkapital für ein Kleinge­ werbe, damit sie ihre Zukunft eigenständig gestalten können. Es liegen bereits Anträge im Bereich Brotproduktion, Schusterei, Näherei, Autoga­ rage, Landwirtschaft und im Dienstleistungssektor vor.

Liebe in Aktion

In der evangelikalen Kirchen­ leitung von Osch und Jalalabad tragen Kirgisen, Usbeken und Russen gemeinsam die Verant­ wortung für die Hilfeleistung des Hoffnungsnetzes. Die praktische Nächstenliebe der vereinten Christen im vorwie­ gend muslimischen Kirgistan wirkt sich nachhaltig aus – bis tief in die Herzen der Menschen hinein. Matthias Schöni Missionsleiter

Mutter mit Kind vor dem neu aufgebauten Haus

Das Hoffnungsnetz unterstützt die zurückgekehrten Flüchtlinge, damit diese Dokumente wieder ausgestellt werden. Über 1000 Kindern wurde der Schulbeginn ermöglicht, in dem ihnen Klei­ dung, Bücher, Hefte und Schreib­ utensilien gekauft wurden.

4. Phase: Existenzsicherung Im Jahre 2011 gehen die Aktionen unvermindert weiter. Die Leute brauchen dringend unsere Unterstützung. Kirgistan ist bitter arm. Das Hoffnungs­ netz wird mit den restlichen Finanzen Not lindern, indem

Soforthilfe kommt an

Ihre Hilfe kommt an! Aktivitäten

Fakten

Beträge

Soforthilfe Lebensmittel Kleider, Schuhe

seit Juni 2010 45 Tonnen für 1 000 Personen 35 Tonnen für 600 Personen

CHF 50 000.–

Wiederaufbau Häuser saniert Häuser neu erstellt Schule ermöglichen Heizen im Winter Haushaltsgegenstände

seit August 2010 CHF 100 000.– 21 Sanierungen 22 Neubauten Kleider, Schulsäcke, Bücher für 1 000 Kinder 65 Tonnen Kohle für 25 Familien Decken, Matratzen, Geschirr für 100 Familien

Existenzsicherung Gewerbeförderung

geplant im 2011/12 CHF 100 000.– Startkapital à 1 500 Dollar für 65 Familien

Das HOFFNUNGSNETZ ist eine Ko­ operation von christlichen Hilfswer­ ken, die in Katastrophensituationen in Aktion tritt: – AVC Hilfswerke – Christliche Ostmission – HMK Hilfe für Mensch und Kirche – Inter­Mission – Licht im Osten www.hoffnungsnetz.ch Gern nehmen wir Ihre Spende über das Internet oder auf PC 46­7906­0 entgegen. Vermerk: Kirgistan.


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N AC H R IC H T E N

Osama bin Laden †: Ist die Welt nun sicherer? SCHLAG GEGEN TERRORISMUS Experte für Religionsfreiheit: Gute Nachricht für Christen & gemäßigte Muslime

I

st die Welt nach dem Tod des meist gesuchten Terroristen Osama bin Laden etwas sicherer geworden? Grundsätzlich ja, meint der Sprecher für Menschenrechte der Weltweiten Evangelischen Allianz und Direktor ihres Instituts für Religionsfreiheit, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn). Aber bin Ladens radikal-islamische Ziehväter in Ägypten und Saudi-Arabien seien immer noch aktiv und riefen in Koranschulen zum „Heiligen Krieg“ auf. Sie hätten einen verheerenden Einfluss. Es sei Aufgabe gemäßigter Muslime, diesem Treiben ein Ende zu setzen, sagte Schirrmacher idea. Der 54-jährige Anführer des Terrornetzwerks Al Kaida war am 1. Mai bei einer Kommandoaktion von US-Spezialkräften in Pakistan getötet worden. Schirrmacher zufolge zeigt der Tod des islamischen Extremisten erneut die Wahrheit des JesusWorts „Wer zum Schwert greift, soll durch das Schwert umkommen“ (Matthäus 26,52). Für christliche Minderheiten in islamischen Ländern sei das Ende des Terroristen eine gute Nachricht. Schirrmacher: „Es ist deutlich geworden, dass es Kräfte in der Welt gibt, die sich Terror nicht einfach gefallen lassen.“

„Ein Trost für alle Menschen“ Auch Muslime könnten aufatmen, denn sie hätten ebenfalls unter dem Terror von Al Kaida und anderen Extremisten gelitten. Bei Attentaten seien vor allem Muslime getötet worden. Schirrmacher bezeichnete es als „Trost für alle Menschen“, dass bin Laden – anders als er immer wieder behauptet habe – nicht der Herr über Leben und Tod sei. Dies sei Gott und niemand sonst. Schirrmacher warnte jedoch zugleich vor der falschen Hoffnung, dass der Terror nun ein Ende habe.

gestellt werden müssen: „Es kann nicht die erste Absicht sein zu töten.“

Vatikan gegen Freudenfeiern

In diesem Video bekannte sich Osama bin Laden zu den Terrorakten in New York.

als „ethischen Grenzfall“. Als letzte Möglichkeit sei sie aber ethisch legitim sein, wenn alles andere ausgeschlossen oder nicht praktikabel sei. „Legitim ist die Tötung dann, wenn dadurch eine größere Gefahr für Leib und Leben anderer abgewendet werden kann und die Entscheidung darüber nicht aus niederen Motiven geschieht. Im Fall Osama bin Laden ist dieser Umstand gegeben“, so Holthaus.

EKD: Kein Grund zum Feiern Der Friedensbeauftragte der EKD, Renke Brahms, sieht in bin Ladens Tod keinen Grund zur Freude. Sein Tod sei auch kein Erfolg, sagte der leitende Bremer Theologe dem epd. Bin Laden hätte mit rechtstaatlichen Mitteln zur Rechenschaft gezogen und vor den Internationalen Gerichtshof

Bin Laden war unter anderem Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 auf New York und Washington mit fast 3.000 Toten. Bei der Bekanntgabe seines Todes sagte US-Präsident Barack Obama: „Der Gerechtigkeit ist Genüge getan worden.“ Keinen Grund für Freudenfeiern sieht die römisch-katholische Kirche. „Ein Christ sollte niemals den Tod eines Menschen begrüßen“, sagte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi (Rom). Bin Laden habe aber schwere Schuld auf sich geladen.

Hamas kritisiert Ermordung eines arabischen „Heiligen Kriegers“ Scharfe Kritik an der „Ermordung“ eines „arabischen Heiligen Kriegers“ übte der Chef der palästinensisch-islamischen Organisation Hamas, Ismail Hanija (Gaza). Bin Laden sei ein „geistlicher Führer“ gewesen. Sein Tod sei eine Folge der „amerikanischen Politik, die auf Unterdrückung und Blutvergießen in der muslimischen und arabischen Welt setzt.“ Nach bin Ladens Tötung werden Vergeltungsschläge befürchtet. So hat die ägyptische Polizei ihre Patrouillen in den Touristenzentren verstärkt. Auch Ausgrabungsstätten würden intensiver bewacht. P

Ein Werk von Osama bin Laden: Die Anschläge auf das Welthandelszentrum in New York, bei denen im September 2001 fast 3.000 Menschen starben.

Der Ethikdozent und Dekan der Freien Theologischen Hochschule Gießen, Stephan Holthaus, bezeichnete gegenüber idea die gezielte Tötung eines Verbrechers

Fotos: dpa;

Ethiker: Tötung war legitim

ideaSpektrum 18.2011


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Prinzenhochzeit: William und Kate können Vorbilder werden TRAUUNG Das Paar geht mit seiner Trauung eine hohe Verpflichtung ein: Sie versprechen nicht nur einander lebenslange Treue, sondern müssen dieses Ideal auch im Rampenlicht der Öffentlichkeit ausleben.

D

Der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams traut Prinz William und Kate Middleton.

l

as Brautpaar sei sich dieser Verantwortung sehr bewusst, erklärte der Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams (London), in einer Videobotschaft. Der 60-jährige Kirchenmann ist das geistliche Oberhaupt der Anglikaner; er leitete die Trauzeremonie in der Londoner Westminster Abtei und nahm dem Brautpaar das Eheversprechen ab. Der Erzbischof hat nach eigenen Angaben den 28-jährigen Bräutigam und die 29-jährige Braut als „unprätentiöse“, realistische junge Leute kennengelernt. Sie hätten eine klare Vorstellung von der Reichweite und Bedeutung ihrer Trauung, die im Fernsehen von schätzungsweise zwei Milliarden Menschen verfolgt wurde. Williams: „Sie tragen mit ihrer Ehe Verantwortung vor der ganzen Gesellschaft und vor Gott.“ Er wünsche ihnen die Kraft und die Beharrlichkeit, allen zu zeigen, was in einer lebenslangen Gemeinschaft möglich sei.

Kate und William brauchen Gebet Dabei brauchten sie die Unterstützung und das Gebet vieler Menschen. Jede Trauung sei nicht nur eine Privatangelegenheit für das Brautpaar, sondern sende eine Botschaft an die Menschen aus, die die Zeremonie miterleben. Diese sollten aktive Zeugen und nicht nur Zuschauer sein, so Williams. Jede Trauung sei eine gute Nachricht, nämlich, dass es Grund zur Hoffnung gebe: „Immer noch gibt es Menschen, die ihr Leben zusammen verbringen wollen, die diese hochherzige Verpflichtung eingehen.“ Dadurch würden viele Beobachter ermutigt zu bedenken: „Wenn dieses Paar einander so viel Wohlwollen entgegenbringt – vielleicht bin auch ich in der Lage, mehr Wohlwollen, mehr Verantwortung, mehr Treue, mehr Zielstrebigkeit zu zeigen. Vielleicht steckt mehr in mir, als ich je dachte.“ P

idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

4. Mai – 13. Mai

FE R NSE H E N Mittwoch, 4. Mai

Sonnabend, 7. Mai

Sonntag, 8. Mai

21.45–23.00 Hart aber fair: „Retter in der Not! Was können wir von den Alten lernen?“ Peter Hahne, Rita Süssmuth und Joachim Fuchsberger sind Gesprächspartner in der Talkshow von Frank Plasberg.

History 15.00–16.00 Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche 1994–2005

Das Vierte 8.30–9.30 Ev.-reform. TV-Predigt aus Hamburg mit Pastor Wolfgang Wegert

20.15–22.05 Sophie Scholl: Die letzten Tage – Zum 90. Geburtstag das mehrfach preisgekrönte Porträt der Münchner Widerstandskämpferin

9.00–9.50 Welcher Glaube für mein Kind? Marc Burth sucht die passende Religion für seine zwei Kinder.

Montag, 9. Mai ERF 11.00–12.00 Gottesdienst aus der Landeskirchlichen Gemeinschaft Brackel mit einer Predigt von Gudrun Siebert 12.05–12.35 Fenster zum Sonntag: Tatort Berner Oberland. Autor Ueli Schmid im Gespräch

21.15–21.45 Kongress christlicher Führungskräfte in Nürnberg, Februar 2011: Wie geht man als christlicher Unternehmer mit Krisen und Höhen um? Dieser Frage ging Johannes Czwalina in seinem Vortrag nach.

HÖRFUNK

Foto: Hochzeit/dpa

Sonnabend, 7. Mai

Sonntag, 8. Mai

19.00–20.00 Geistliche Musik von Johann Nepomuk Hummel

8.30-9.00 Hochzeit ohne Kirche – Individuelle Trauungsrituale werden immer beliebter

20.05–21.15 Gnosis oder Die Moabiter – Hörspiel aus der religiösen Subkultur Berlins

10.00–11.00 Ev. Gottesdienst aus Potsdam, St.-Nikolai-Kirche, Pfarrerin Susanne Weichenhan

Dienstag, 10. Mai 10.00–11.00 Gottesdienst aus der Ev.Freikirchlichen Gemeinde in Nienburg/Weser. Predigt: Pastor Ralph Zintarra 11.30–12.00 Camino: Kalte Kinder – Sie kennen keine Schuld & Reue

10.10–11.00 Seelische Gesundheit: Prävention psychischer Krankheiten. Mit Prof. Rolf Verres 18.05–18.30 IQ: Peinlich, peinlich – Tanja Zieger informiert über die menschliche Scham

Donnerstag, 12. Mai 20.00–21.00 Bilanz: Durchgetragen – Biobäuerin Dora Flinner im Gespräch mit Horst Marquardt. Sie war den „Grünen“ zu fromm, den Frommen zu politisch; dennoch gelang es ihr, gerissene Politiker in die Schranken zu weisen.

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

ideaSpektrum 18.2011


N AC H R IC H T E N

Vandalen verwüsten Mosaik in antiker Kirche ISRAEL Archäologe: Es sieht aus, als wäre eine Granate eingeschlagen.

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andalen haben in einer vor kurzem ausgegrabenen antiken Kirche in Israel gewütet. Sie verwüsteten einen vollständig erhaltenen Mosaikfußboden der rund 1.500 Jahre alten byzantinischen Kirche, die in der Ausgrabungsstätte von Hirbet Madras – südwestlich von Jerusalem – entdeckt worden war. Das berichtet die Zeitschrift „israel heute“ (Jerusalem). Das Mosaik, auf dem u. a. Fische und Vögel abgebildet sind, war im Dezember und Januar freigelegt worden. Zehntausende Besucher bewunderten seither das Kunstwerk. „Es sieht aus, als wäre eine Granate eingeschlagen“, zitiert „israel heute“ den Archäologen Alon Klein. Wie es heißt, soll das Mosaik wiederhergestellt

Hirbet Madras

Gazastreifen ÄGYP TEN

JERUSALEM West- (Hauptstadt) jordanland

ISRAEL

JORDANIEN

werden. Von den Tätern fehle jede Spur. Die Kirche soll nach Angaben der israelischen Altertumsbehörde zwischen dem 5. und 7. Jahrhundert genutzt worden sein. Forscher nehmen an, dass die Kirche zu Ehren des Propheten Sacharja erbaut wurde und sie sein Grab markieren sollte. Sacharja wirkte in der Zeit kurz nach dem babylonischen Exil um 520 vor Christus in Jerusalem. P

Das Madras-Mosaik (links) wurde von Vandalen zerstört (oben).

Der Glaube ist gut für die Wirtschaft ETHIK & WERTE Der christliche Glaube hat eine positive Auswirkung auf die Gesundheit und damit auch auf die Volkswirtschaft.

T

iefe Gläubigkeit führt statistisch betrachtet zu einer Verlängerung der Lebenserwartung um sieben Jahre“, sagte der Volkswirtschaftler Prof. Karl Farmer (Graz) auf einem Treffen des Forums Christlicher Wirtschaftswissenschaftler in Gießen. „Anders ausgedrückt: Gottlosigkeit verkürzt die Lebenserwartung genauso, wie wenn jemand über 40 Jahre jeden Tag eine Packung Zigaretten raucht.“ Wissenschaftliche Studien belegten, dass der Glaube nicht nur zu einer besseren körperlichen und seelischen Gesundheit und damit zu Einsparungen im Gesundheitswesen beitrage. Er fördere auch Ehrlichkeit und den Schutz des

Eigentums und verringere damit Korruption, Schwarzarbeit und Steuerhinterziehung. Außerdem stärke der Glaube Eltern in den Bemühungen um eine gute Bildung und Zukunftsgestaltung ihrer Kinder. Farmer: „Das ist mit ein Grund, warum christlicher Glaube auch in einer überwiegend säkularisierten Gesellschaft langfristig Bestand hat.“ Das zweite Arbeitstreffen des Forums Christlicher Wirtschaftswissenschaftler fand am Institut für Ethik & Werte (Gießen) statt und stand unter dem Thema „Wirtschaftliche Wirkungen des Glaubens“. P

b www.ethikinstitut.de

NOTIERT US-Evangelist: David Wilkerson verunglückt Der US-Evangelist David Wilkerson (New York) ist am 27. April bei einem Verkehrsunfall im David Wilkerson Bundesstaat Texas ums Leben gekommen. Seine Ehefrau wurde schwer verletzt. Wilkerson wurde in Deutschland und weltweit durch sein 1963 veröffentlichtes Buch „Das Kreuz und die Messerhelden“ bekannt, das 1972 verfilmt wurde. Darin schilderte er seine evangelistische Arbeit unter Straßenbanden, Drogensüchtigen, Alkoholikern und Prostituierten in New York. 1958 hatte er die charismatische Organisation Teen Challenge gegründet, die weltweit über 400 Rehabilitationseinrichtungen für Drogenabhängige betreibt. 1987 rief er in New York die Times-Square-Gemeinde ins Leben, die heute mehr als 8.000 Mitglieder hat. Wilkerson hinterlässt seine Ehefrau, vier Kinder und elf Enkel.

Übertritt: 900 Anglikaner katholisch Rund 900 Anglikaner aus England und Wales sind an Ostern zur römisch-katholischen Kirche übertreten. Darunter sind 61 Pfarrer. Die Gegner der Frauenordination und der Weihe von Bischöfinnen haben von einer „Apostolischen Konstitution“ des Vatikans aus dem Jahr 2009 Gebrauch gemacht. Danach dürfen übergetretene Anglikaner Sonderdiözesen bilden. Bereits zu Beginn der Passionszeit am 9. März waren 600 Mitglieder und 20 Pfarrer der anglikanischen „Kirche von England“ zu „Rom“ gewechselt. 5 von ihnen sind als katholische Priester ordiniert worden. Der Grund für die Übertrittswelle: Die anglikanische Generalsynode hatte im Juli beschlossen, Frauen den Weg ins Bischofsamt freizumachen. Das war bei theologisch Konservativen auf scharfe Kritik gestoßen. In der Kirche von England tobt bereits seit den 90er Jahren ein Streit um die Zulassung von Frauen zum Pfarramt. 1994, als die ersten Frauen als anglikanische Pfarrerinnen geweiht wurden, verließen mehr als 440 theologisch konservative Geistliche die Kirche. Sie hat in England etwa 25 Millionen Mitglieder.

Fotos: PR

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Die meisten Muslime, Hindus und Buddhisten haben noch nie einen Christen kennengelernt WELTMISSION Insgesamt 86 % hatten noch nie persönlichen Kontakt mit Christen. Dies ergab die 6. Internationale Forschungskonferenz der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation in der Nähe von Sao Paulo.

D

as berichtete der Direktor des Zentrums für Studien der globalen Christenheit, Todd Johnson (Boston, USA), auf der 6. Internationalen Forschungskonferenz der Lausanner Bewegung für Weltevangelisation (einem evangelikalen Dachverband) in Atibaia bei Sao Paulo (Brasilien). Rund 40 missionswissenschaftliche und

religionssoziologische Forscher trafen sich dort, um „Trends im 21. Jahrhundert“ für die Kirchen zu diskutieren. Laut Johnson ist es dem Christentum noch nicht gelungen, im Umfeld von Islam, Buddhismus und Hinduismus, die zusammen 3.020.000.000 Anhänger haben, nachhaltig Fuß zu fassen.

religiös

6,99 Milliarden Menschen, davon sind: 2,30 Milliarden Kirchenmitglieder 1,60 Milliarden Muslime 0,95 Milliarden Hindus 0,47 Milliarden Buddhisten

190 Mio. Einwanderer weltweit Er mahnte in diesem Zusammenhang, den Megatrend Einwanderer und Flüchtlinge in der westlichen Welt verstärkt als Chance zu begreifen. Weltweit sind nach Zahlen der Globalen Kommission für Internationale Migration mehr als 190 Millionen Menschen über Ländergrenzen hinweg unterwegs.

Was Christen im Westen fehlt Todd Johnson in Sao Paulo

Die ganze Welt

Die Christen in Europa und den USA könnten Angehörigen aller Weltreligionen vor ihrer

Haustür mit dem Evangelium begegnen. Migration ist – so Johnson – zuallererst eine offene Tür Gottes und keine Bedrohung. Was Christen in der westlichen Welt jedoch häufig fehle, sei die Bereitschaft, sich einzulassen auf Menschen anderer Kulturen und Religionen. Neben einer gastfreundlichen Haltung und einem respektvollen Umgang sei es besonders wichtig, „dass sich Christen Grundkenntnisse über andere Religionen aneignen“. P

DIE GEFANGENE DES MONATS MAI

Einer Christin droht die Todesstrafe

Foto: PR

PAKISTAN Die Mutter Agnes Nuggo (50) soll angeblich Mohammed beleidigt haben. Tatsächlich wird eine Racheaktion vermutet. Als „Gefangene des Monats Mai“ ihr die Todesstrafe. Frau Nuggo beteuert haben die Internationale Gesell- ihre Unschuld: Der Vorwurf sei frei erschaft für Menschenrechte (IGFM) und funden. Die IGFM geht davon aus, dass die Evangelische Nachrichtenagentur idea hinter der Anschuldigung eine private die pakistanische Christin Agnes Nuggo Racheaktion steckt. Die Christin befindet benannt und zur Unterstützung für sie sich im Bezirksgefängnis von Faisalabad. aufgerufen. Die 50-jährige Ehefrau und Wer der „Gotteslästerung“ angeklagt sei, Mutter wurde am 16. Februar nahe der werde durch islamistische Mitgefangene Stadt Faisalabad festgenombedroht, so die Menschenmen. Muslimische Nachbarn Pakistan rechtsorganisation mit Sitz in hatten sie nach einem Streit Frankfurt am Main. Sie ruft 173 Millionen Bürger um ein Grundstück beschuldazu auf, den pakistanischen 95 % digt, den Propheten Moham- Muslime Staatspräsidenten Asif Ali Christen 2% med beleidigt zu haben. Nach Zardani in Briefen darum zu Hindus 2% dem Blasphemiegesetz droht bitten, umgehend die Freilas-

ideaSpektrum 18.2011

CHINA AFGHANISTAN ISLAMABAD (Hauptstadt)

Faisalabad

Provinz Punjab

PA KIS TA N

INDIEN

sung von Frau Nuggo einzuleiten und für ihre Sicherheit zu sorgen. P Hier kann man protestieren: Seine Exzellenz Asif Ali Zardari, Präsident der Islamischen Republik Pakistan via Botschaft der Islamischen Republik Pakistan Bernastrasse 47 • 3005 Bern Fax: 031/350 1799


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Weltweit haben die Gläubigen die Mehrheit UMFRAGE Die Gläubigen haben weltweit die Mehrheit. Mehr als jeder 2. Mensch glaubt an ein höheres Wesen und ein Leben nach dem Tod.

D

as geht aus einer Umfrage des Sozialforschungsinstituts Ipsos und der Nachrichtenagentur Reuters (London) hervor. Dazu wurden 18.829 Personen in 24 Ländern befragt. 51 % sagten aus, dass sie an die Existenz eines höheren Wesens glauben. 18 % sind überzeugt, dass es keinen Gott oder Götter gibt, und 17 % sind sich nicht schlüssig. Ebenfalls 51 % glauben, dass es ein Leben nach dem Tod gibt. 23 % gehen davon aus, dass sie eines Tages einfach aufhören zu existieren. Der Rest hat dazu keine Meinung. Der feste Glaube an ein höheres Wesen ist der Umfrage zufolge am stärksten in zwei überwiegend muslimischen Ländern verbreitet – in Indonesien (93 %) und der Türkei (91). Darauf folgen die christlich geprägten Länder Brasilien (84), Südafrika (83) und Mexiko (78). Der Glaube an viele Gottheiten findet sich vor allem im überwiegend hinduistischen Indien (24) sowie in China (14) und Russland (10).

Gibt es Himmel und Hölle? Menschen, die nicht an Gott glauben, sind am stärksten vertreten in Frankreich (39), Schweden (37), Belgien (36), Großbritannien (34), Japan (33) und Deutschland (31). An ein Fortleben nach dem Tod im Him-

mel oder in der Hölle glauben mehr als die Hälfte der Bürger in Indonesien, Südafrika und der Türkei. Die Meinung, dass man nicht weiß, was nach dem Tod geschieht, ist vor allem in Europa und Asien verbreitet. Hohe Anteile von Menschen, die glauben, dass nach dem Tod alles aus ist, finden sich in Südkorea und Spanien (jeweils 40 %), Frankreich (39), Japan (37) und Belgien (35).

Weltweit glauben an die Existenz eines höhern Wesens 51% daran, dass es keinen Gott (bzw. Götter) gibt 18% sind sich nicht schlüssig 17% wollen sich nicht äußern 14% © lideaGrafik; Quelle: Ipsos und Reuters

Was ist nach dem Tod? Es gibt ein Leben nach dem Tod 51%

Vor allem Muslime glauben an einen Gott, der alles schuf Die Vorstellung, dass Gott oder ein anderes höheres Wesen den Menschen erschaffen hat, ist am stärksten in den muslimischen Ländern Saudi-Arabien (75 %), Türkei (60) und Indonesien (57) vertreten. An die Evolution – dass der Mensch vom Affen abstammt – glauben mehr als 60 % der Bevölkerung in Schweden, Deutschland, China, Belgien und Japan. Die Umfrage wurde durchgeführt in Argentinien, Australien, Belgien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Indien, Indonesien, Italien, Japan, Kanada, Mexiko, Polen, Russland, Saudi-Arabien, Schweden, Spanien, Südafrika, Südkorea, der Türkei, Ungarn und den USA. P

Nach dem Tod ist alles aus 23% Weiß es nicht 26%

Hier gibt es die wenigsten Gläubigen Frankreich Schweden Belgien Großbritannien Japan Deutschland

39 % 37 % 36 % 34 % 33 % 31 %

… und hier die meisten Indonesien (islamisch geprägt) Türkei (islamisch) Brasilien (christlich) Südafrika (christlich)

93 % 91 % 84 % 83 %

Die Kirchen des Südens sind in Europa missionarisch aktiv WELTMISSION Während noch vor 100 Jahren rund 80 % aller Christen in Europa und den USA lebten, stammen inzwischen mehr als 60 % aus früheren Missionsländern. Ein Bericht von einer Forschungskonferenz.

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ies wurde auf der 6. Internationalen Forschungskonferenz der Lausanner Bewegung in Atibaia bei Sao Paulo (Brasilien) festgestellt. In Berichten hieß es, obwohl die Kirchen der südlichen Hemisphäre – im Gegensatz zu vielen in Westeuropa und den USA – wüchsen, sei das Christsein auf der Welt immer noch westlich dominiert – besonders was die theologische Ausbildung oder die Gottesdienstgestaltung anbeträfe. „Dabei haben auch andere

Kulturen – etwa die immer einflussreichere chinesische – der Weltchristenheit wichtige Impulse zu geben“, meinte der Direktor des Zentrums für Studien der globalen Christenheit (South Hamilton bei Boston, USA), Todd Johnson. So sei die Betonung der Gemeinschaft der Christen untereinander in China wesentlich stärker ausgeprägt als in individualisierten westlichen Ländern. Nach Angaben des britischen Religionsstatistikers Peter Brierley senden

immer mehr Kirchen aus Entwicklungsländern Missionare nach Europa. So seien allein in London seit 2000 jede Woche durchschnittlich zwei Kirchen unter afrikanischstämmigen Einwanderern gegründet worden. Die in der „Erlösten Christlichen Kirche Gottes“ zusammengeschlossenen Migrantenkirchen etwa stellten mittlerweile bereits die drittgrößte Gruppierung innerhalb des pfingstkirchlichen Spektrums in Großbritannien dar. P ideaSpektrum 18.2011


Das Bild der Woche NATURKATASTROPHE

In den Ruinen ihrer von Wirbelstürmen zerstörten New York Kirchen haben Christen im Süden der USA am 1. Mai Gottesdienste gefeiert. Wie hier die Gemeinde der pfingstkirchlichen „Kirche Gottes“ im Ort Phil Campbell WASHINGTON D.C. (Bundesstaat Alabama) baten sie Gott um Hilfe. Viele kamen in gespendeten KleiHAUPTSTADT dern und mit zerfetzten Familienbibeln, ließen sich aber von der größten TornaHier wüteten do-Katastrophe seit 70 Jahren nicht im Glauben erschüttern. Sie begingen einen die Tornados Phil österlichen Sonntag im Gedenken an die Auferstehung Jesu Christi von den Campbell Toten. „Wir sind nicht Opfer, wir sind Sieger“, verkündete Pastor T. L. Lewis vor kansas Atlanta 5.000 Gottesdienstbesuchern auf dem Parkplatz der zerstörten baptistischen Bethel-Gemeinde in Pratt City (Alabama). In der Osterwoche hatten mehrere TorAlabama Georgia nados Verwüstungen in sieben Bundesstaaten angerichtet. Rund 350 Personen Mississippi kamen ums Leben, Tausende wurden obdachlos. Mehrere Kirchen und christliche Organisationen haben Hilfsteams entsandt. Darunter sind Einsatzkräfte der SüdFlorida lichen Baptisten, der Heilsarmee und des Hilfswerks Samaritan’s Purse (Geldbeutel des Samariters). Neben Kleidung, Nahrungsmitteln und mobilen Duschen brauchen die Menschen auch Seelsorge. Der Schrecken könnte noch nicht vorbei sein: Aufgrund starker Regenfälle wächst die Gefahr von Überschwemmungen im Einzugsgebiet großer Flüsse wie des Mississippi und des Ohio.

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net F O R UM F Ü R JUN G E C H R I S T EN

Der heruntergekommene Donner-Gott KINO Ein jetzt in den Kinos angelaufender Film macht derzeit Furore, hat er doch zahlreiche biblische Bezüge: „Thor“. Die Comic-Verfilmung spielt in der nordischen Sagenwelt: In der Hauptrolle befindet sich der Gottessohn Thor, der von seinem Vater auf die Erde verbannt und dort zum Retter der Menschheit wird. Karsten Huhn hat den Film gesehen.

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ie Götter müssen verrückt sein! Donner-Gott Thor (Chris Hemsworth) ist ein zorniger, unbeherrschter Gottessohn, der mit seinem Vater Odin (Anthony Hopkins) in Streit gerät. Der entzieht ihm die göttliche Macht und verbannt Thor zur Strafe auf die Erde – mitsamt Thors Zauberhammer, an dem seine Macht hängt. Der verlorene Gottessohn kommt also nicht als Baby zur Welt, sondern wird als Erwachsener auf die Erde gebeamt. Er landet im US-Bundesstaat New Mexico, wo er von einem Forscherteam um die bezaubernde Wissenschaftlerin Jane Foster (Natalie Portman) gefunden wird. Auch der Geheimdienst wird schnell auf Thor und seinen Hammer aufmerksam, der tonnenschwer und unverrückbar in der Wüste liegt. Der Geheimdienst sichert das unbe-

kannte Flugobjekt. Thor wird festgenommen und schlägt sich wieder frei. Der muskulöse Prügelgott mit Waschbrett-Bauch ringt mit dem Sicherheitspersonal. Er will doch nur seinen Hammer wiederhaben und zurück nach Asgard, seinem Heimatplaneten! Doch der Bannfluch des Allvaters Odin bleibt in Kraft: Thor kann seinen Hammer nicht mehr heben. Er muss auf der Erde bleiben.

Endkampf: Mann gegen Monster Betrübt sitzt Thor am Tresen, trinkt Bier und behauptet, dass er der Donner-Gott sei. Natürlich glaubt ihm das keiner. Zu sagen, dass man ein Gottessohn sei – da könnte ja jeder kommen. Doch damit nicht genug Ärger! Thors Bruder Loki (Tom Hiddleston) will selbst – wie Thor – den Gottesthron besteigen. Er hetzt seinem Bruder ein gräuliches Stahlmonster („der Zerstörer“) mit Feuerblick auf den Hals. Eine kolossale 3D-Klopperei, ein explosiver Endkampf entbrennt: Gottessohn gegen Monster. Doch ohne seinen Hammer ist Thor chancenlos. Das Stahlmonster wütet weiter, die Welt droht zerstört zu werden. Da wirft sich Thor in die Bresche und opfert sein Leben, um die Menschheit zu retten. Er stirbt im Schoss der schön-klugen Wissenschaftlerin Jane, die sich ein klein wenig in ihn verliebt hat. Thors letzte Worte: „Es ist vorbei“.

Nach dem Kuss die Himmelfahrt Wirklich? Natürlich nicht! In Filmen werden Wunder wahr. In letzter Sekunde vergibt Thors Vater Odin seinem Sohn. Die Kraft des Hammers kehrt zurück – und Thor feiert Auferstehung. Jetzt

zeigt er dem Monster, was ein Hammer ist. Der Endkampf wird fortgesetzt, das Böse besiegt. Thor schwingt seinen Hammer, dabei entsteht großer Sachschaden. „Ich muss zurück nach Asgard – aber ich kehre wieder“, verspricht Thor der Wissenschaftlerin Jane zum Abschied. Ein Abschiedskuss – mehr ist da nicht, danach Thors Himmelfahrt. Derweil hält Jane weiterhin Ausschau nach der Rückkehr ihres Donner-Gottes. Zusammengehalten wird diese 150 Millionen teure Action-Klamotte von prickelnden Dialogen und dem bezaubernden Lächeln von Natalie Portman (eben Jane). Auffallend sind die zahlreichen christlichen Bezüge – auch wenn längst nicht alles eine Entsprechung in der Bibel findet. P Regie: Kenneth Branagh. Mit: Chris Hemsworth, Natalie Portman, Anthony Hopkins, Tom Hiddleston, 115 Minuten, frei ab 12

was läuft » was kommt » was geht ab » was

Tagung für Nachwuchsjournalisten Für junge Christen, die bereits erste Erfahrungen im Medienbereich gesammelt haben und beabsichtigen, später als Journalist zu arbeiten, findet vom 27. bis 29. Mai in Berlin die Tagung „Wege in die Medien“ statt. Die Christliche Medienakademie (Wetzlar) hat dazu Journalisten wie Thomas Sigmund (Handelsblatt), Christoph Irion (Reutlinger Generalanzeiger) und Karsten Huhn (idea) eingeladen. Die Teilnahmegebühr beträgt inklusive Übernachtung und Verpflegung 50 € (ca. 65 SFr). b www.christliche-medienakademie.de 06441 915166.

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P RO & KON T R A

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Ist auch die Atomenergie eine gute Gabe Gottes? SCHÖPFUNG Im Gegensatz zu vielen anderen Staaten sprechen sich in Deutschland alle Bundestagsparteien und alle Kirchen für einen Ausstieg aus der Atomenergie aus. Dazu ein Pro & Kontra.

»Zur Wahrheit gehört: Die

Kernkraft ist ein Grundbaustein der Schöpfung Gottes.«

PRO

Warum eigentlich protestiert niemand gegen die Sonne? Sie ist eine von Aber-Milliarden ‚natürlichen’ Kernreaktoren mit jeweils unvorstellbarer Energieerzeugung. Allerdings: Gott – der Erfinder der Kernkraft – hat einen Sicherheitsabstand von 150 Millionen Kilometern eingerichtet. Ohne Sonne würden wir nicht leben. Die irdischen Kernreaktoren jedoch liegen unmittelbar vor der Haustür der Menschen. Das ist das Problem! Jüngste Wahlen haben erwiesen: Ein bisher ungekanntes Ausmaß von Emotionen, hervorgerufen durch Bilder und Berichte in den Medien, führte zu Angst. Eine Politikwende weg von der Kernkraft in Deutschland scheint beschlossen. Man macht sich unbeliebt, wenn man fragt, wie dann der steigende Strombedarf gedeckt werden kann. Trotz Tschernobyl – 1986 – hat sich weltweit die Zahl der Kernkraftwerke auf 439 mehr als verdoppelt. 42 sind im Bau, 91 in der Planung. Was hilft es, alle 17 deutschen Kernkraftwerke vom Netz zu nehmen? Zur Wahrheit gehört: Katastrophen in ausländischen Kernkraftwerken können jederzeit zur Bedro-

hung für Deutschland werden. In Europa sind weitere 179 in Betrieb, 14 im Bau, viele in der Planung. Präsident Obama hat jetzt gefordert, die Ölimporte der USA um ein Drittel zu kürzen und durch Kernkraft zu ersetzen. Was wäre eine Alternative für Hunderte von Kernkraftwerken? Für jedes von ihnen wären 2.000 Windräder erforderlich. Entsprechende Stromerzeugung aus Kohle oder Öl wäre eine Katastrophe für das Weltklima. Fast 80 % des in Frankreich benötigten Stroms kommt aus 59 Kernkraftwerken, die alle westlich von Deutschland stehen, in der Himmelsrichtung, aus der Regenwolken und Winde zu uns kommen. Die Stilllegung von Kraftwerken hier befreit nicht vor Gefahren nebenan. Zur Wahrheit gehört auch: Die Kernkraft ist ein Grundbaustein der Schöpfung Gottes. Gott hat unsere Erde mit einer besonderen Bestimmung geschaffen: Wir sollen Gott suchen und finden. Deshalb ist tröstlich, was Paulus den Philosophen in Athen sagte: „Gott hat festgesetzt, wie lange die Menschen bestehen und in welchen Grenzen sie wohnen sollen.“ P

» Für mich ist der Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung mit der Nutzung der Atomenergie nicht vereinbar. «

Dr. Ulrich Fischer (Karlsruhe) ist Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden und Mitglied der von der deutschen Bundesregierung berufenen Ethikkommission zur Energiepolitik.

KONTRA

Fotos: Decker/Markus Pletz; Fischer/idea/Starke

Rudolf Decker (Berlin/Böblingen) ist Vorstand der Stiftung für Grundwerte und Völkerverständigung sowie Mitgründer parlamentarischer Frühstücke mit Gebet und Gedankenaustausch im Bundestag sowie in verschiedenen Landtagen in Deutschland.

Gott ist der Schöpfer und Ursprung allen Lebens. Er hat die Erde zum Wohnen geschaffen (Jesaja 45,18) und dem Menschen als seinem Haushalter auf Erden eine besondere treuhänderische Verantwortung zugewiesen (1. Mose 2,15). Für mich ist dieser Auftrag zur Bewahrung der Schöpfung mit der Nutzung der Atomenergie nicht vereinbar. In der Bibel finde ich Aussagen über die Risiken des menschlichen Größenwahns und die Notwendigkeit, Grenzen zu achten. In der Atomenergie sind diese Grenzen kaum einzuhalten, wie die schrecklichen Ereignisse von Tschernobyl und Fukushima deutlich zeigen. Kernenergie ist kein verantwortlicher Beitrag zum Klimaschutz und behindert den notwendigen Umbau der Energieversorgung. Vor allem sind die Frage der Endlagerung und das hohe Schadenspotenzial nach wie vor ungelöst. Ich denke, wir müssen darauf achten, wie wir – Gottes Auftrag zur Bewah-

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rung der Schöpfung folgend – die Risiken unseres Handelns minimieren können. Als Christenmenschen haben wir vor allem die Verpflichtung, uns in unserem Bereich und in der Gesellschaft für einen schöpfungsverträglichen Lebensstil mit möglichst niedrigem Energieverbrauch einzusetzen, aber auch die Risiken für die Schöpfung bei der Verwendung aller Technologien zur Energieerzeugung zu minimieren. Daher müssen wir aus der Atomenergie aussteigen und dabei das Ausstiegszenario für unsere Gesellschaft gründlich bedenken. Wir brauchen eine Konzeption für die erweiterte Nutzung regenerativer Energien. Für mich ist es keine Option zu sagen: Abschalten jetzt und dann atomare Energie aus dem Ausland beziehen. Das wäre scheinheilig. Der Umstieg in die erneuerbaren Energien setzt voraus, dass unter breiter Bürgerbeteiligung die notwendigen Transportwege für alternative Energieformen sichergestellt werden können. P


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Z E I T G E SC H IC H T E

Hier stehe ich und kann nicht anders …

DDR-UNRECHT Ulrich Schacht wurde hinter Gittern geboren – im berüchtigten DDR-Frauengefängnis Hoheneck im Erzgebirge. Das Vergehen seiner Mutter: die Liebe zu einem russischen Offizier. In seinem gerade erschienenen Buch „Vereister Sommer – Auf der Suche nach meinem russischen Vater“ hat Schacht die Geschichte seiner Familie aufgearbeitet. Das Werk ist ein beeindruckendes Beispiel christlichen Widerstandes in der Diktatur. Matthias Pankau hat den Autor getroffen.

Sohn eines Siegers und einer Besiegten Fast fünf Jahrzehnte hat er auf diesen Moment warten müssen. Denn Schacht ist das Kind eines Siegers und einer Besiegten – des russischen Offiziers Wladimir Jegorowitsch Fedotow und der Mecklenburgerin Wendelgard Schacht. Der Besatzungsoffi zier aus Smolensk und die Wismarer Kauffrau verliebten sich vier Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges ineinander und träumten von einer gemeinsamen Zukunft. Da sie die in der Sowjetischen Besatzungszone nicht hatten, dachten sie darüber nach, in das nur etwa 50 Kilometer entfernte Lübeck zu fliehen, das zur britischen Zone gehörte. Doch die beiden wurden Opfer eines skrupellosen Verrats und so für immer getrennt. Er wurde in den Osten der Sowjetunion verbannt, sie wegen „Verleitung zum Landeshochverrat“ zu zehn Jahren im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck verurteilt, wo der gemeinsame Sohn Ulrich am 9. März 1951 zur Welt kam.

Nach drei Jahren Trennung: „Gute Nacht, Mama!“ Die Geschichte dieses ungeheuerlichen Verrats und seiner tragischen Folgen dokumentiert Schacht in seinem neuen Buch. Die Begegnung mit dem Vater bildet die Rahmen-

handlung. Dazwischen rekonstruiert Schacht die Geschehnisse von damals anhand von Briefen und Protokollen. Dabei werden dem Leser immer wieder die Abgründe des sozialistischen Staates deutlich. Etwa, als Wendelgard Schachts Mutter ihre Tochter im Mai 1951 erstmals in Hoheneck besuchen darf, die Wärterin ihr aber verbietet, ihren Enkel Ulrich auch nur ein einziges Mal in den Arm zu nehmen. Mit nur drei Monaten wird der Junge seiner Mutter weggenommen und in ein Kinderheim nach Leipzig gebracht. Später nehmen ihn Freunde der Mutter als Pflegekind auf. Als sie schließlich vorzeitig entlassen wird und nach Wismar zurückkehrt, ist ihr Junge bereits drei. Am ersten gemeinsamen Abend sagt der Kleine zu seiner Mutter „Gute Nacht, Mama!“, umarmt sie, gibt ihr einen Kuss und schläft ein – so, als wäre nichts passiert, als wären Mutter und Sohn nie getrennt gewesen.

Sieben Jahre Haft wegen „staatsfeindlicher Hetze“ Nach Schule und Lehre studiert Schacht Theologie in Rostock und Erfurt, wo auch Martin Luther (1483–1546) studierte, Schachts großes Vorbild neben Dietrich Bonhoeffer (1906–1945). Denn die Kirche – so wird er es später seinem Vater erzählen – war seine geistige Schule: „Dort war die kommunistische Propaganda nicht wirksam.“ Als Theologiestudent versucht Schacht Anfang der 70er Jahre, eine Arbeitsgemeinschaft „Kritische Gemeinde“ zu gründen. Er gibt ein illegales Blatt heraus, auf dem auch Texte des später ausgebürgerten Regimekritikers Wolf Biermann zu lesen sind. Im November 1973 wird er wegen „staatsfeindlicher Hetze“ zu sieben Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Wenn er in seiner Arrestzelle in Brandenburg an der Havel

Foto: privat

4. April 1999 in einem kleinen Ort bei Moskau. Die leicht abschüssige Dorfstraße wird zum Schauplatz einer Familienzusammenführung. Gleich wird Ulrich Schacht zum ersten Mal seinen Vater sehen und ihn nach einer gefühlten Ewigkeit des Aufeinanderzugehens schließlich schweigend in die Arme schließen.

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Z E I T G E SC H IC H T E

auf dem steinernen Bett mit dem harten „Kissen“ aus Zement nicht schlafen konnte, las er entweder in seiner Bibel oder dachte an seine Mutter, die unter viel schlimmeren Bedingungen inhaftiert gewesen war.

„Ein feste Burg ist unser Gott“ Immer wieder hatte sie aus Hoheneck an die Familie geschrieben, wie viel Kraft ihr ihr Glaube und die Gottesdienste in der Anstaltskapelle gaben. Manchmal war es nur ein Lied, in dem sich der ganze Protest der Frauen – viele von ihnen politische Gefangene – und ihre Zuversicht gleichermaßen manifestierten. So wie an diesem Reformationstag 1951, den Schacht in seinem Buch schildert: „‚Ein feste Burg ist unser Gott!’ Gemeinsam gesungen nach dem Segen und im Stehen, so stark, so intensiv, so unerreichbar für jeden möglichen Befehl, Gegenbefehl, den Saal zu verlassen, der Gottesdienst sei ja zu Ende, dass dem Pfarrer die Tränen über das Gesicht liefen, die Aufseherinnen aber schlagartig blass wurden, leichenblass, und sich vor Entsetzen abwandten von diesem unheimlichen Gefangenenchor und wie unter Schock zu den Fenstern hinausstarrten, hinunter in den Abgrund aus Mauern, Hundelaufkorridoren und Stacheldraht, zu dem sie selbst gehörten, Teil einer ohnmächtigen Macht in diesen Minuten, bis auch die letzte Strophe der Hymne des deutschen Protestantismus verklungen war, die dritte hatten die Frauen mit geradezu elementarer Kraft heraus- und gegen die Wände der Zwingburg geschmettert: ‚Und wenn die Welt voll Teufel wär / und wollt uns gar verschlingen / so fürchten wir uns nicht so sehr / es soll uns doch gelingen. / Der Fürst dieser Welt / wie sau’r er sich stellt, / tut er uns doch nicht; / das macht, er ist gericht’: / ein Wörtlein kann ihn fällen.’“

Foto: dpa

Das sagen, was man für richtig hält Mit seiner Haft hat Schacht die schlimmen Erfahrungen seiner Mutter mit der zweiten deutschen Diktatur des 20. Jahrhunderts teilen müssen. Und doch sieht er sich nicht als Opfer. „Meine Mutter war ein Opfer, ich nicht“, stellt er nachdrücklich klar. „Wer ein diktatorisches System offen kritisiert und meint, das hätte keine Konsequenzen, ist naiv.“ Für Schacht ist seine Haft logische Folge seiner regimekritischen Aktivitäten. Die wiederum begründet er mit seinem Gewissen – getreu dem Luther’schen Ausspruch „Hier stehe ich und kann nicht anders …“ vor dem Wormser Reichstag 1521. „In meiner Familie gibt es eine Tradition, in entscheidenden Momenten keine Rücksicht auf Bedrohungen zu nehmen, sondern das zu sagen, was man für richtig hält.“ 1976 wird Schacht von der westdeutschen Regierung freigekauft; seine Mutter folgt zwei Jahre später. Im Westen studiert er Politikwissenschaft und Philosophie und macht schließlich als Journalist Karriere. Für seine Reportagekunst wird er 1990 mit dem renommiertesten Journalistenpreis – dem Theodor-Wolff-Preis – ausgezeichnet.

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Der Brief an den Vater in Moskau Die Frage nach seinem Vater beginnt ihn erst nach dem politischen Umbruch in Deutschland und der Sowjetunion umzutreiben: „Da aber wurde mir klar, dass ich den – neben meiner Mutter – wichtigsten Menschen in meinem Leben finden muss, um meine Herkunft ganz zu klären“, so Schacht. Doch der wehrt zunächst ab, leugnet, eine Wendelgard Schacht zu kennen. Erst ein Brief des Sohnes an den Vater, in dem von Ehre und Würde die Rede ist, bewirkt den Sinneswandel. Das ehemalige Frauengefängnis Hoheneck im Erzgebirge (Sachsen)

Das wäre dann der „Vorhof zur Hölle“ Schachts Buch ist aber eben nicht nur eine Familiengeschichte. Es ist zugleich ein beeindruckendes Zeugnis christlichen Widerstandes in der Diktatur. An einem klaren christlichen Bekenntnis und der Orientierung an dem den Menschen von Gott gegebenen Gewissen ist dem 60-Jährigen, der seit 1999 in Schweden lebt, heute mehr denn je gelegen. Denn eine Gesellschaft, die sich von der Normativität christlicher Werte abkoppelt, bildet in seinen Augen bereits den „Vorhof der Hölle“ und ende in „diabolischen Verhältnissen“. Das habe das 20. Jahrhundert eindrücklich gezeigt. Er hat deshalb den „St. Georgs-Orden“ gegründet – eine Bruderschaft, die von der Kommunitätenkammer der EKD anerkannt und bestätigt ist. Ihr erklärtes Ziel ist es laut Satzung, ein entschiedenes Christentum streitbar in der Öffentlichkeit zu leben. Seinen Sitz hat der „St. Georgs-Orden“ in der LutherBurse in Erfurt, die er Ende vergangenen Jahres in Zusammenarbeit mit dem Augustinerkloster übernommen hat und wo er die Luther-Gedenkstätte sowie die ökumenische Pilgerherberge betreut, die im Mai eröffnet wird. P Evangelische Bruderschaft St. Georgs-Orden Augustinerstraße 27, D-99084 Erfurt

Ulrich Schacht: Vereister Sommer U Auf der Suche nach A meinem russischen Vater Aufbau Verlag, 221 Seiten A ISBN 978-3-351-02729-2 EUR 19,95 , SFr. 30.50


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THEMA

In der Akademie für Weltmission: Studierende im Pausengespräch

Rektor Traugott Hopp in seinem Büro in Korntal bei Stuttgart

Damit Mission besser gelingt AKADEMIE FÜR WELTMISSION Wenn es einen Preis gäbe für eine Ausbildungsstätte mit den ältesten

Warum gibt es überhaupt eine Akademie für Weltmission? Die heute allgemeingültige Wahrheit, dass man lebenslang lernen muss, um Erfolg im Beruf zu haben, war in der Mission schon immer bekannt. Es reicht eben nicht aus, irgendwann einmal eine Bibelschulausbildung absolviert zu haben und dann zu meinen, dass nun die Erweckung der bisher unerreichten Völker starten kann. Dass man in der Regel zuerst die fremde Sprache des Landes erlernen muss, gehört zum Allgemeingut. Doch wie verhält man sich als Europäer in Afrika oder Asien – Kontinente, die sich in ständigem Wandel befinden? Wer hat in Streitfällen das letzte Wort bei sich immer mehr emanzipierenden Völkern: die Einheimischen oder der Missionar? Inwieweit darf und sollte man biblische Erzählungen in einen anderen kulturellen Bezug stellen, um sie für die Zuhörer verständlicher zu machen? Dazu kommt: Immer mehr Partner der hiesigen Missionswerke in Übersee erwarten international anerkannte akademische Abschlüsse von Missionaren, die beispielsweise als Dozenten tätig sind.

Die Theologie führte zur Trennung Bis zur Gründung der Akademie der Weltmission Mitte der 70er Jahre studierten auch die Mitarbeiter evangelikaler Missionswerke an der Missionsakademie des Evangelischen Missionswerks in Hamburg, in dem heute vor allem kirchliche Organisationen zusammengefasst sind. Doch die dortigen Ausbildungsprogramme wurden in den 60er und 70er Jahren immer stärker geprägt von der liberalen, historisch-kritischen Theologie. Viele evangelikale Missionswerke konnten ihre Mitarbeiter deshalb nicht mehr guten Gewissens dorthin schicken und dachten über Alternativen nach. Als erste Reaktion schlossen sie sich 1974 zur Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM)

zusammen, die ihren Sitz ebenfalls in Korntal hat. Die AEM ist mitterweile der größte protestantische Missionsverband in Europa. Ihre über 120 Mitgliedsorganisationen sind mit fast 4.000 Mitarbeitern in der Weltmission tätig. Schon zwei Jahre später – 1976 – organisierte der neue Dachverband einen ersten Sommer-Fortbildungskurs für Missionare. Die Kursangebote weiteten sich immer stärker aus und führten schließlich zur Gründung der Akademie in Trägerschaft der AEM. Nun ist in Deutschland Bildung Ländersache. Einfach eine Ausbildungsstätte zu gründen und akademische Titel zu verleihen, geht nicht: Da braucht es Anerkennungs- und Zertifizierungsverfahren. Die baden-württembergische Landesregierung bescheinigte den Evangelikalen, dass man nicht gewillt sei, eine staatliche Anerkennung auszusprechen – auch aus der Sorge heraus, dass man dann auch anderen (weltanschaulich weniger unbedenklichen) Antragstellern eine Genehmigung nicht hätte verweigern dürfen. Was tun? Die Gründerväter fanden einen Partner in den USA, nämlich die Columbia International Universität in der Hauptstadt des Bundesstaates South Carolina. Die christliche Universität ist mit offi zieller Anerkennung innerhalb des nordamerikanischen Bildungssystems tätig und bietet deshalb selbstverständlich Bachelor- und Masterstudiengänge an. Korntal wurde nun so etwas wie eine Außenstelle von „Columbia“. Lange bevor an deutschen Universitäten solche Abschlüsse vergeben wurden, sind sie dann in Korntal selbstverständlich geworden. Ein Vorteil des nordamerikanischen Bildungssystems: Auch Quereinstiege sind nach Prüfung möglich. Wer einen Bachelor erworben hat, kann damit unabhängig von seinem Fach in Korntal studieren. Künftig soll zudem ein eigener Bachelor-Ausbildungsgang in Korntal angeboten werden. Und wer möchte, kann schon jetzt in Korntal auch promovieren.

Fotos: AWM

Studenten, der größten Flexibilität im Angebot oder mit der weitesten Ausstrahlung – die Akademie für Weltmission in Korntal bei Stuttgart wäre ein Anwärter. Klaus Rösler war vor Ort.

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W E LT M I SSION

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Akademie für Weltmission Hindenburgstraße 36 • D-70825 Korntal • 0711 839650 ciu@awm-korntal.de • www.awm-korntal.de

Jeder Kurs kostet 475 Euro, Gasthörer zahlen 270 Euro. Der Studienkatalog 2011/12 steht in wenigen Tagen auf den Internetseiten kostenfrei zum Download zur Verfügung. Geschäftsführer Uli Rothstein im Eingangsbereich der Hochschule

Studien im Heimaturlaub

Der Lebensnerv der Akademie

Der Lehrplan ist – wie Rektor Traugott Hopp und Geschäftsführer Uli Rothstein berichten – ganz auf die Bedürfnisse von Missionaren ausgerichtet. Während eines Heimataufenthaltes können sie Kurse in Korntal belegen. Zum Kernstudium gehören 10 Kurse in Bibelkunde, Systematischer Theologie, Missionsgeschichte und Weltanschauung, zum Fachstudium elf Kurse. Jeder Kurs besteht aus 35 bis 42 Stunden Vorlesungen und 110 Stunden persönlicher Studienzeit. Dabei gibt es eine große Flexibilität: Studierende können sieben Wochen lang für je einen Tag nach Korntal kommen oder gleich sieben Wochen am Stück dort sein, ein- oder zweiwöchige Kompaktkurse über mehrere Jahre strecken (je nach Heimataufenthalt) oder auch eine Mischung davon wählen. Wer in Englisch fit ist, kann das Kernstudium und die Hälfte des Master-Studiums zudem als Online-Kurs absolvieren. Im Unterrichtsangebot ist ferner ein Zertifizierungsprogramm, das manche Missionsgesellschaften ihren Mitarbeitern vor der Ausreise empfehlen, um sich auf das Leben und den Dienst in anderen Kulturen vorzubereiten. Dieses Programm dauert ein Jahr. Und wer dabei auf den Lern-Geschmack gekommen ist, kann sich später die erbrachten Studienleistungen für ein Master-Studium anrechnen lassen.

Neben dem Unterricht spielt die tägliche Andacht um 10 Uhr eine große Rolle. Sie wird von den Studierenden, Mitarbeitern und Gastrednern gestaltet. Als in Japan die Erde bebte und Tausende ihr Leben verloren, betete man in Korntal natürlich für das Land und die dort tätigen Missionare. Auch die anschließende halbe Stunde Kaffeepause ist eine wichtige Informationsbörse. Hier schlägt der Lebensnerv der Akademie. „Was wir hier machen, ist Tuning für Missionare“, meint Motorradfahrer Rothstein, der nach Missionseinsätzen in Portugal und Kenia in Korntal studiert hat und vor seinem beruflichen Wechsel in die Geschäftsführung in Korntal sowohl in der Wirtschaft wie auch als Pastor im Bund Freier evangelischer Gemeinden tätig war. Für Rektor Hopp, der früher für die Marburger Brasilienmission und als Dozent an der Evangelischen Hochschule Tabor in Marburg wirkte, ist die überkonfessionelle Ausrichtung des Studienangebotes wichtig: „Wir machen hier keine Pastorenausbildung.“ Dennoch sei es wichtig, die Studierenden theologisch zu profilieren. Immer wieder erlebe man, dass unter ihnen Berührungsängste und Feindbilder abgebaut werden.

Missionarische Volkshochschule? Derzeit gibt es sogar Überlegungen, eine Art „missionarische Volkshochschule“ zu starten. Der Grund: Immer mehr Missionsgesellschaften senden Kurzzeitmissionare aus, die zwischen drei Monaten und zwei Jahren auf dem Missionsfeld im Ausland tätig sind. Damit sie sich gut vorbereiten können, will die Akademie auch für sie Weltmissionskurse anbieten. Während an anderen Universitäten und Ausbildungsstätten eher jüngere Studenten eingeschrieben sind, liegt das Durchschnittsalter der 600 „Korntaler“ – davon 30 im Doktoral-Programm – bei 40 Jahren. Auch Über-60-Jährige sind dabei. Gerade die Mischung aus Jung und Alt ist für das Studienklima anregend, erläutern Hopp und Rothstein. Denn wer viele Jahre auf dem Missionsfeld verbracht habe, kenne Probleme und Herausforderungen vor Ort aus eigener Anschauung. In einer offenen Atmosphäre komme man miteinander in Gespräch. ideaSpektrum 18.2011

Mission vor der Haustür Braucht man heute überhaupt noch Missionare? Die Frage scheint die zwei Korntal-Verantwortlichen zu überraschen. „Natürlich“, meint Hopp und bedauert, dass in vielen Gemeinden das Bewusstsein für die Notwendigkeit der Mission verloren gegangen ist. Missionsfeste, -basare, -gebetsstunden hätten deutlich abgenommen. Doch Missionsgesellschaften, die auf persönliche Beziehungen zwischen ihren Mitarbeitern und den Gemeinden setzten, stießen nach wie vor auf große Resonanz. Geändert habe sich auch das Umfeld. Um andere Kulturen zu erreichen, habe man früher ins Ausland gehen müssen. Heute befindet sich das Missionsfeld direkt vor der Haustür, wenn in manchen Schulklassen der Ausländeranteil bei 60 % liegt. Wie man diese Kinder und ihre Eltern mit dem Evangelium von Jesus Christus erreicht und sie als Freunde gewinnt, kann man in Korntal lernen. Damit dürfte das Studienangebot immer wichtiger werden, zumal dort auch Gasthörer nach Voranmeldung jederzeit willkommen sind. P


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T H E OLO GI E

Kommen am Ende alle in den Himmel? HIMMEL & HÖLLE Das gibt es nicht oft: In den USA hat es ein Buch über die Hölle auf Platz 2 der Bestsellerliste der „New York Times“ geschafft. Geschrieben hat es Rob Bell (40), Gründer der großen, unabhängigen evangelischen Mars Hill BibelKirche in Grandville (Michigan). Seine These: Die Hölle ist nicht für ewig, früher oder später wird Gott alle Menschen für sich gewinnen. Mit dieser Ansicht hat Rob Bell eine heiße Diskussion entfacht: Kritiker werfen ihm vor, damit die Kreuzesbotschaft überflüssig zu machen. Die Frage wird auch Europa beschäftigen, denn Bells Buch liegt jetzt auf Deutsch vor. Er spricht beim Jugendkongress der Willow-CreekBewegung vor 3.500 Teilnehmern vom 6. bis 8. Mai in Düsseldorf. Ein Bericht von Karsten Huhn.

Gibt es nach dem Tod noch eine Chance? Tatsächlich argumentiert Bell in seinem Buch dafür, dass es nach dem Tod eine „zweite Chance“ gibt bzw. „in einem endlosen Zeitraum endlose Gelegenheiten für die Menschen, zu Gott Ja zu sagen“. Bell schreibt: • „Der Rückblick auf die christliche Tradition seit der Zeit der ersten Kirche zeigt: Es fi ndet sich darin auch ein Strom von Menschen, die darauf beharren, dass die Geschichte nicht tragisch endet, die Hölle nicht für immer währt und die Liebe schlussendlich gewinnt.“ Rob Bell: Das letzte Wort hat die Liebe Über Himmel und Hölle und das Schicksal jedes Menschen, der je gelebt hat 208 Seiten, gebunden, Brunnen Verlag ISBN: 978-3-7655-1121-9, € 14,99 / SFr 23.20

• „Hinter dieser Sicht steht der Glaube, dass sich – ausreichend Zeit vorausgesetzt − jeder Gott zuwenden und sich im Frieden Gottes wiederfi nden kann. Die Liebe Gottes bringt jedes noch so harte Herz zum Schmelzen und selbst die ‚verdorbensten Sünder’ werden letztlich ihren Widerstand aufgeben und zu Gott umkehren.“ • „Eine Geschichte zu erzählen, in der Milliarden Menschen für immer irgendwo im Universum in einem schwarzen Loch endloser Qual und Pein ausweglos gefangen sind, ist keine besonders gute Geschichte. Eine Geschichte zu erzählen über einen Gott, der mitleidlos und unnachgiebig Strafen über Menschen verhängt, weil sie in dem kurzen Zeitfenster, das Leben genannt wird, nicht die richtigen Dinge getan oder gesagt oder geglaubt haben, ist keine besonders gute Geschichte. Umgekehrt: Dass alle Gottes gute Welt gemeinsam genießen, ohne Erniedrigung, ohne Scham, dass Gerechtigkeit siegt und alles Unrecht richtiggestellt wird, ist andererseits eine bessere Geschichte. Sie ist größer, liebevoller, umfassender … als jede andere Geschichte über den letztgültigen Verlauf, den die Welt nehmen wird. Man kann sicher Einwände gegen diese Geschichte haben. Aber man muss zugeben, dass sie passend und angemessen ist und dass es christlich ist, sich zu wünschen, dass sie wahr ist, und zu erwägen, ob sie möglich sein könnte.“

Was die Kirchen lehren Bell spricht mit diesen Aussagen sicher vielen Christen aus dem Herzen. Und tatsächlich gab es in der Kirchengeschichte immer wieder Theologen, die die Meinung vertraten, dass mit der Wiederherstellung von Himmel und Erde schlussendlich alle Menschen gerettet werden – mitunter sogar unter Einschluss des Satans und der zu ihm gehörenden gefallenen Engel. So lehrte der Kirchenvater Origenes (ca. 185–254), dass nach einem Prozess der Reinigung alle Seelen zu Gott zurückkehren würden. Auch namhafte Pietisten wie Philipp Matthäus Hahn (1739–1790), Friedrich Christoph Oettinger (1702–1782) und Christoph Blumhardt (1842–1919) vertraten diese Lehre. Bell beruft sich also zu

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Rob Bells Gemeinde zählt jeden Sonntag mehr als 8.000 Besucher. Bekanntgeworden ist Bell auch durch Tourneen, Bücher und Kurzfilme, in denen er die biblische Botschaft erklärt. Bell ist ein begnadeter Geschichtenerzähler, ein fantasiereicher Prediger und ein hartnäckiger Fragensteller – mehr als 350 Fragen sind es allein in seinem neuen Buch „Das letzte Wort hat die Liebe“. Vielen seiner – oft poetisch formulierten – Gedanken kann man sofort zustimmen. Dennoch ist sein Buch von theologisch konservativer Seite scharf kritisiert worden. Der Präsident des Theologischen Seminars der größten evangelischen Kirche in den USA, der Südlichen Baptisten, R. Albert Mohler (Louisville/Kentucky), warf Bell vor, die Lehre des Universalismus (bzw. der Allversöhnung) zu vertreten, also der Vorstellung, dass am Ende alle Menschen von Gott gerettet werden. Seine Lehre entspreche einem „theologischen Striptease“. Mohler: „Wenn man die Lehre des Universalismus annimmt und den Unterschied zwischen Kirche und Welt auslöscht, braucht man weder die Kirche noch Jesus Christus noch das Kreuz.“ Sind die Vorwürfe berechtigt?

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Die Hölle, wie sie sich der Maler T H E OLO GI E 29 Hans Memling (1433–1494) in seinem für die Danziger Marienkirche geschaffenen Altarbild vorstellte

Recht darauf, dass es in der Kirchengeschichte immer Christen gegeben hat, die die Allversöhnung vertraten. Fair wäre es allerdings gewesen, nicht zu verschweigen, dass diese Sicht in der Christenheit zu keiner Zeit eine Mehrheit fand. So heißt es im Katholischen Erwachsenenkatechismus: „Die Lehre der Kirche sagt, dass es eine Hölle gibt und dass sie ewig dauert.“ Die Pein der Hölle bestehe in der ewigen Trennung von Gott. Ähnlich wird dies in fast allen evangelischen Kirchen gesehen. So gilt für die lutherischen Kirchen, was in deren Grundbekenntnis – dem Augsburger Bekenntnis von 1530 – festgehalten ist: „Auch wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am Jüngsten Tage kommen wird, um zu richten und alle Toten aufzuerwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude zu geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe zu verdammen.“

Der Satan? „Ein arglistiges Wesen in roten Strumpfhosen“ Wie hat man sich die Hölle vorzustellen? Rob Bell schreibt, ihm falle es schwer „zu glauben, dass da irgendwo unterhalb der Erdoberfläche ein reales, arglistiges Wesen in roten Strumpfhosen und mit Dreizack in der Hand sein Unwesen treibt, das Pink-Floyd-Platten rückwärts abspielt und sich über die darin verborgenen Botschaften die Hände reibt.“ Das hört sich lustig an – nur glaubt so was im Ernst ohnehin keiner. Das ist das Grundproblem von Bells Buch: Es hat oft einen hohen Unterhaltungs-, aber nur einen geringen Erkenntniswert. Bell wirft eine Vielzahl von (guten!) Fragen auf, die dann aber unbeantwortet in der Luft hängen. Auf Argumente, die gegen seine Sicht sprechen, geht er kaum ein – und wenn er doch welche nennt, dann nur, um sie zu karikieren. Bell stellt dem Gott der Liebe einen „Sklaventreiber“-Gott gegenüber, dies sei ein „billiges Gottesbild“ und zeuge von „verkrüppelter Vorstellungskraft“. Nur: Welcher Christ glaubt so? Bell baut hier einen Popanz auf, um anschließend über diesen herzuziehen.

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Kommt Jesus als Retter oder Richter? Ärgerlich ist es, wenn Bell die Bibel unvollständig zitiert, zum Beispiel Jesu Ausspruch, er sei „nicht als Richter der Welt gekommen, sondern als ihr Retter“ (Johannes 12,47). Da möchte man erleichtert aufatmen und Entwarnung geben: Hey Leute, entspannt euch, das Endgericht fällt aus! Doch Bell unterschlägt den direkt nachfolgenden Satz von Jesus: „Wer mich verachtet und nicht annimmt, was ich sage, hat seinen Richter schon gefunden: Das Wort, das ich gesprochen habe, wird ihn an jenem letzten Tag verurteilen.“ Entsprechend heißt es auch im Apostolischen Glaubensbekenntnis über Jesus: „Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten.“ Folgt man den Evangelien, kommt man am doppelten Ausgang des Gerichtes – Verurteilung oder Freispruch – nicht vorbei. In seinem Buch schreibt Bell: „Es ist unsere Verantwortung, ausgesprochen vorsichtig zu sein im Blick darauf, negative, entscheidende, endgültige Urteile über das ewige Schicksal anderer zu fällen.“ Dem ist zuzustimmen – aber gilt das dann nicht auch für einen

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generellen Freispruch aller Menschen? Bell ärgert sich über die Spekulationen anderer – und spekuliert seinerseits. Zu Recht fordert er von seinen Kritikern mehr Großzügigkeit in der Debatte ein. Aber wie großzügig ist er selbst? In seinem Buch bezeichnet Bell andere theologische Sichtweisen als schädlich, giftig und unerträglich. Dazu kommen eigenwillige Definitionen wie diese: „Hölle ist unsere Weigerung, Gottes Neuerzählung unserer Geschichte zu vertrauen.“ Das muss man dreimal lesen und versteht es dennoch kaum.

Was die Bibel über die Hölle aussagt … In der Bibel wird mit dem Wort „Hölle“ sowohl das Totenreich (Scheol, Hades) als auch der Ort der Verdammnis (Gehenna, Tartarus, Gehinnom) bezeichnet. Laut Offenbarung 1,18 sagt Jesus Christus, er „habe die Schlüssel der Hölle und des Todes“ – das Todesreich hat durch ihn also einen Ausgang erhalten. Zugleich mahnt Jesus in Matthäus 10,28, Gott ernst zu nehmen: „Fürchtet aber den, der Seele und Leib dem Verderben in der Hölle preisgeben kann.“ Sowohl das Alte wie das Neue Testament kennen dabei den doppelten Ausgang des Gerichts. So heißt es in Daniel 12,2: „Und viele von denen, die im Staube der Erde schlafen, werden erwachen: diese zu ewigem Leben und jene zur Schande, zu ewigem Abscheu.“ Durch alle Evangelien hindurch bezeichnet Jesus die Hölle als Ort des Feuers, des Heulens und Zähneklapperns. Entsprechend warnt er vor dem Weltgericht, so im Gleichnis vom reichen Mann und armen Lazarus (16,19–31) oder im Gleichnis von den Schafen und den Böcken (25,31–46). Auf diese Gleichnisse geht auch Bell ein, allerdings kommt er zu einer anderen Interpretation: Ihm zufolge spricht Jesus dabei nicht von „ewiger Bestrafung“: „Jesus spricht nicht von ‚für immer’ in dem Sinn, wie wir uns ‚für immer’ vorstellen.“ Wenn die Bibel von „ewiger Bestrafung“ spricht, ist Bell zufolge eher an „eine bestimmte Zeitspanne“ gedacht. Das klingt auf den ersten Blick attraktiv, schafft aber ein neues Problem: Konsequenterweise müsste man Bells Formel dann auch auf das „ewige Leben“ anwenden – auch dieses dauerte dann nur noch „eine bestimmte Zeitspanne“.

… und was die Allversöhner meinen Vertreter der Allversöhnungslehre verweisen vor allem auf zwei Stellen im Neuen Testament: In der Apostelgeschichte 3,21 wird die „Wiederherstellung aller Dinge“ durch Gott angekündigt, und im Brief an die Kolosser 1,19–20 heißt es: „Denn Gott wollte mit seiner ganzen Fülle in ihm (Jesus Christus) wohnen und durch ihn alles mit sich versöhnen.“ Entsprechend argumentiert Bell: „Zentral für das Vertrauen, dass letztendlich alle versöhnt werden würden, war die Frage der Ehre Gottes. Kann es Gott Ehre machen, unzählige Menschen für immer leiden zu lassen? Wiederherstellung bringt Gott Ehre, ewige Qual nicht. Versöhnung bringt Gott Ehre, endlose Pein nicht. Erneuerung und Umkehr führen dazu, dass Gottes Größe durch das Universum erstrahlt, nie

endende Bestrafung tut das nicht.“ Nur: Warum spricht Jesus dann so eindringlich vom kommenden Gericht, zum Beispiel in Markus 9,43–48, wo er Jesaja zitiert und davor warnt, „in die Hölle des Feuers geworfen zu werden, wo ihr Wurm nicht stirbt und das Feuer nicht verlischt“?

Ist die Hölle ein Ort ewiger Qual? In jedem Fall gebührt Rob Bell das Verdienst, ein umstrittenes Thema wieder ins Bewusstsein gebracht zu haben. Denn zur Frage, was die Hölle wirklich bedeutet, gibt es auch unter Theologen unterschiedliche Auffassungen: 1. Folgt man der traditionellen kirchlichen Auffassung, ist die Hölle ein Ort der ewigen Strafe bei vollem Bewusstsein. So definiert der Vorsitzende des Arbeitskreises für evangelikale Theologie, Rolf Hille (Tübingen), die Hölle als „ewige Trennung von Gott“. 2. Zudem gibt es Theologen, die nicht von ewiger Qual, sondern vom ewigen Tod, also der Auslöschung des Sünders, ausgehen – zu diesen zählt beispielsweise der international anerkannte anglikanische Theologe John Stott (London). 3. Nicht zuletzt vertreten manche Theologen – darunter Rob Bell – die (allerdings besonders umstrittene) Auffassung, dass Gott Menschen auch noch nach deren Tod rette. So schrieb der reformierte Theologe Karl Barth (1868– 1968): „Es gibt kein Recht, es sich verbieten zu lassen, dass in der Wirklichkeit Gottes immer noch mehr, als wir erwarten dürfen, dass in der Wahrheit dieser Wirklichkeit auch die überschwängliche Verheißung der endlichen Errettung aller Menschen enthalten sein möchte.“

Eine unbeliebte Lehre und fünf Konsequenzen Konsequenzen für die Verkündigung könnten sein: • Der englische Literaturwissenschaftler C. S. Lewis schreibt zur Lehre von der Hölle: „Es gibt keine Lehre, die ich lieber aus dem Christentum tilgen möchte als diese – wenn es nur in meiner Macht läge. Aber sie wird sehr eindeutig durch die Heilige Schrift gestützt und vor allem durch die Worte unseren Herrn Jesus Christus selbst.“ • Nicht die Hölle steht im Zentrum der Verkündigung, sondern das Evangelium. Die Predigt kommt jedoch in Schieflage, wenn man Jesu Verheißungen verkündet, seine Warnungen aber verschweigt. • Attraktiv war die Lehre von der Hölle nie – und das soll sie ja auch gar nicht sein. Sie ist keine Werbung, sondern eine Warnung. Sich über die biblischen Hölleworte aufzuregen, ist ebenso sinnlos, wie über einen Bauzaun zu motzen, der einen vor dem Fall in eine Grube schützen soll. • „Der Mensch sieht, was vor Augen ist, Gott aber schaut das Herz an“, heißt es in 1. Samuel 16,7. Das Urteil, ob jemand in die Hölle komme, ist allein Gott vorbehalten – und bei ihm ist es auch am besten aufgehoben. • Kein Christ wird sich beschweren, wenn sich im Nachhinein herausstellen sollte, dass Gott doch alle Menschen rettet. Man kann darauf hoffen. Aber verkündigen sollte man es nicht. P ideaSpektrum 18.2011


DI E K LE I N E K A NZ E L

» … und der dritte Teil der Erde verbrannte, und der dritte Teil der Bäume verbrannte … und der dritte Teil der lebendigen Geschöpfe im Meer starb … und es wurde geschlagen der dritte Teil der Sonne … «

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Heiner Martin Henny (Liestal bei Basel) ist Unternehmer und Verlagsleiter von idea Schweiz.

Aus der Offenbarung des Johannes 8,7–12

Es ist Endzeit: Sollen wir lieber wegschauen? Die Offenbarung gibt uns Aufschluss darüber, was alles passieren wird, bevor Jesus wiederkommt. Es werden dramatische Ereignisse vorausgesagt – bis hin zum Tod vieler Menschen. Doch infolge verharmlosender oder aber übertrieben marktschreierisch aufgemachter Endzeitbücher sind viele Christen immun geworden gegenüber den gültigen Aussagen der biblischen Apokalypse. Wir beobachten eine Häufung von Naturkatastrophen. Dazu kommt: Viele Staaten sind überschuldet, und kein Sachverständiger glaubt im Ernst, dass etwa die USA ihre Schulden von inzwischen über 14 Billionen Dollar je zurückzahlen können. Wir sitzen also auf einem Pulverfass. Auch wenn wir den genauen Zeitpunkt der in der Offenbarung beschriebenen Ereignisse nicht bestimmen können, gibt es doch untrügliche Zeichen, dass wir dem Ende

nahe sind. Dazu nur zwei Beispiele: Jesus sagt in Matthäus 24,14: „Es wird gepredigt werden dies Evangelium … in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ Durch das Internet ist jetzt die christliche Botschaft in allen Völkern lesbar. Oder in Daniel 12,7 lesen wir: „ … und wenn die Zerstreuung des heiligen Volks ein Ende hat, soll dies alles geschehen.“ Diese Prophezeiung ist bereits erfüllt mit der Gründung des Staates Israel 1948. Diese Zeichen müssen wir ernst nehmen! Die Katastrophe in Japan sollte uns ein weiterer Fingerzeig sein. Wir sollten die Warnungen der Offenbarung beherzigen und auch darüber predigen! Wir haben die Pflicht, nichts zu verschweigen. Die Hinweise der Offenbarung auf die kommenden schlimmen Ereignisse sollen uns helfen, die Prioritäten in unserem Leben richtig zusetzen. P

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PORTRÄT

Der Pastor als Kellner VERKÜNDIGUNG Joachim Rohrlack arbeitet in der Gemeinde – und im Steakhaus in Hamburg.

Über Gott und die Welt reden Seither verbringt der Gemeindehirte einen Teil seiner Zeit als Kellner. Am Tisch, beim Essen kann man, so seine Erfahrung, am besten über Gott und die Welt reden. Rohrlack hört zu und berät – so wie sein großes Vorbild Jesus Christus. Ungezählte Gespräche hat Rohrlack mit Gästen und den Mitarbeitern geführt.

„So stell ich mir Kirche vor“, sagt ein Gast und gibt 250 € Und die Reaktionen? „So stell ich mir Kirche vor“, sagt ein Gast, zückt seine Geldbörse mit 250 Euro und fordert ihn auf: „Nehmen Sie alles für Ihr Projekt.“ Dass Rohrlack Seelsorger ist, bleibt auch auf den Straßen des Hamburger Stadtteils Harburg sowie in Hamburg nicht verborgen. „PASTOR“ prangt in großen Lettern auf seiner Jacke. Rohrlack fragte sich: „Wie kann ich als Pastor für die Menschen erkennbar und ansprechbar sein?“ In „Zivil“ ist er wegen seiner dunklen Hautfarbe schon angepöbelt und beleidigt worden. Rohrlack ist ein sogenanntes „Besatzungskind“.

Der Pastor bringt das Essen

Seinen Vater, einen farbigen US-Soldaten, hat er nie kennengelernt. Seine junge Mutter lässt den Säugling nach der Entbindung allein. So verbringt Joachim ein Jahr im Krankenhaus, dann kommt er für die nächsten 13 Jahre in ein Kinderheim. Mit 14 will er nur noch weg. Sein Traumberuf: Schiffskoch. Aber zunächst schuftet er als Lehrling in einem unterfränkischen Gasthaus. 1969 bewirbt er sich als Schiffskoch auf der TS Hanseatic bei der Deutschen Atlantik Linie (Hamburg). Die Zusage wird plötzlich mangels Buchungen zurückgezogen. Der 18-Jährige ist am Boden zerstört. Er begibt sich nach Lüneburg, wo Sonny und Wilhelm Bierbaum wohnen, die ihn einmal adoptieren wollten. Dort wird er Christ. Danach macht er Abitur, studiert Theologie, heiratet seine Frau Elfi, mit der er einen Sohn hat. Dominik Christian ist inzwischen ebenfalls Theologe.

„Sag beim Abschied leise ‚Servus‘“ Vor elf Jahren kam Rohrlack als Pastor an die Harburger Christuskirche. Im Juli will er nun – unter anderem aus gesundheitlichen Gründen – seinen Dienst dort beenden. Im Gemeindebrief zitiert er den kürzlich verstorbenen Peter Alexander: „Sag beim Abschied leise ‚Servus‘“. Servus – lateinisch Diener, griechisch Diakon – das hat Rohrlack durchbuchstabiert: als Seelsorger und Kellner. P Wolfgang Polzer

Foto: Hamburger Abendblatt/Astrid Ott

„Darf’s noch etwas sein?“ Der freundliche Busboy (Restauranthilfskraft), der sich in einem Hamburger Steakhaus nach den Wünschen der Gäste erkundigt, hat mehr zu bieten, als auf der Speisekarte steht. Joachim Rohrlack ist nicht nur gastronomisch versiert, sondern auch theologisch. Der 60-jährige Pastor der Evangelisch-methodistischen Christuskirche in Hamburg-Harburg bedient, wenn es seine Zeit zulässt, Gäste der Hamburger Restaurantbetriebe BLOCK HOUSE. Ihnen und den Mitarbeitern steht er auch als Seelsorger zur Verfügung. Und das kam so: 2007 will Rohrlack eine Spende vom damaligen Geschäftsführer der Harburger Filiale, Martin Schmoll, haben – zur Finanzierung einer hauptamtlichen Mitarbeiterin für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen in der Gemeinde und im Phönixviertel, einem sozialen Brennpunkt. Der Pastor schlägt Schmoll eine Abmachung vor: „Sie geben mir eine Spende, und ich arbeite dafür ehrenamtlich bei Ihnen.“ Gesagt, getan!

DAS WORT DER WOCHE » Jesus Christus ist der wichtigste Mensch der Geschichte. Ich bin ein gläubiger Christ. « Der Trainer des neuen deutschen Fußballmeisters, Borussia Dortmund: Jürgen Klopp. Über ihn schrieb die Tageszeitung „Die Welt“ (Berlin): „Er ist evangelisch. Er betet täglich, glaubt an Gott und daran, ‚dass es nach dem Leben weitergeht’.“ ideaSpektrum 18.2011


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