Idea Spektrum Schweiz 27/2011

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27 6. Juli 2011

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

www.ideaschweiz.ch

Einzelverkaufspreis: CHF 4.–

Ein grosses Team für einen grossen Gott

Roman Salzmann über die 280 ehrenamtlichen Mitarbeiter der Evangelischen Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil 7 Gipfelerlebnis: Christliche Leiter

12 Sommersaison: Christliche Hotels

8 Verhaltenskodex: Christen sollen

26 Streitfall: Soll jeder Christ seine

9 „Marchstei“: Abstinenzorientierte

27 Bibelstunde kreativ: Jakobs Kampf

interreligiöse Beziehungen pflegen

Fachklinik muss Betrieb einstellen

trotz tiefem Eurokurs optimistisch

erfrischend.

Organe zur Verfügung stellen?

in der Nacht und Gottes Segen

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verraten, wie sie Ferien machen

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G RÜ E Z I

Chefsache Ein Samstag im Juni. Durch einen schrecklichen Schiessunfall wird das Leben eines 29-jährigen Mannes am idyllischen Hauptwiler Weiher jäh ausgelöscht. Und auch das Leben dessen, der den verhängnisvollen Schuss ausgelöst hat, wird in Zukunft nicht mehr so sein, wie es war. Eine Woche später. Als zuständiger Aushilfspfarrer für Bischofszell-Hauptwil habe ich die Abdankung zu halten. Wie gut, dass ich weiss, dass dies eine Kirchgemeinde mit vielen Aktiven ist, auch in der Generation des Verstorbenen. Ich darf davon ausgehen, dass ein Netz vorhanden ist, das der Familie des Verstorbenen und jener des Schützen zugut kommen kann. Auch ich als Pfarrer kann auf dieses Netz zurückgreifen. Und ich weiss: Es sind viele da, die beten. Für mich wird das während der Abdankung spürbar. Obwohl das Leid gross ist und viele ihren Tränen freien Lauf lassen. Ob Zufall oder nicht: Genau aus dieser Gemeinde redet ein Schwerpunktbeitrag zum Thema «Motivierung und Förderung von Mitarbeitern» (Seite 4). Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass ein Netz von Mitarbeitern hilfreich ist – der Beweis ist erbracht! Szenenwechsel. An einer Zusammenkunft der evangelischen Kirchenratspräsidenten der Deutschschweiz lautet das Thema «Werbeanstrengungen für das Theologiestudium und das Pfarramt». Es zeichnet sich ab, dass es spätestens ab 2020 einen empfindlichen Mangel an Pfarrpersonen geben wird. Ein externer Marketingfachmann beurteilt die bisheri-

BIBLISCH gen Anstrengungen. Eine seiner Kernaussagen lautet: Wenn in einem Wirtschaftsunternehmen sich abzeichnen würde, dass ein derart gravierendes Problem auf das Unternehmen zukommt, würde es zur Chefsache erklärt, dieses Problem anzugehen. Ein ähnlicher Satz ist im Interview mit dem Präsidenten der genannten Kirchgemeinde BischofszellHauptwil zu lesen. Roman Salzmann sagt: «Nachwuchsförderung ist Chefsache.» Stellt sich die Frage: Wer ist der Chef? Im Deutschschweizer Protestantismus ist das nicht so schnell klar. Jede Kantonalkirche hat ihren eigenen Chef, und dieser ist bekanntlich keine Einzelperson, sondern eine Behörde. So will es unser «presbyteriales» System. Ob Chef oder nicht: Berufung, Motivation und Mitarbeiterförderung geschieht von Mensch zu Mensch. Werbeaktionen können unterstützend wirken. Das Entscheidende aber sind die Beziehungen. So schwierig ist die Frage «Wer ist in unsern Kirchen der Chef?» dann doch wieder nicht zu beantworten. Es ist Jesus Christus! Er beruft heute noch. Dass dieses Wissen uns nicht träg machen darf, wird wiederum im erwähnten Interview deutlich. Wenn viele Menschen an vielen Orten viele Leute zur Arbeit in Gottes Weinberg einladen und selber mit Freude an der Arbeit sind, wird das Früchte tragen. Und die Früchte tragen wieder Samen in sich.Was vor allem nottut, ist Ermunterung und Ermutigung. Auch das ist Chefsache.

Ein Lieblingsbibelwort von Marcel Schenker, lic.iur., Vizepräsident der SVP Thurgau, Kantonsrat, Homburg:

«Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die grösste unter ihnen.» (1. Korinther 13,13) «Die Liebe ist der alles entscheidende Faktor. Ohne Liebe geht nichts. Glaube, Hoffnung und Geistesgaben sind gut und wichtig. Entscheidend aber ist, dass unser Umgang damit von der Frucht des Geistes, der Liebe, durchdrungen ist. Alles, was wir in unserem Leben, in der Gesellschaft erreichen, muss erst in der Haltung der Liebe geschehen, um wirklich gut und wertvoll zu sein. Paulus macht uns klar, dass alles, was wir tun in der Gemeinschaft, im Zusammenleben untereinander nichts wert ist, wenn der entscheidende Faktor fehlt: die Liebe; die Liebe zum Nächsten, die Liebe zu mir und vor allem die Liebe zu Gott.»

WÖRTLICH «Wer denkt, muss auch das Inhumane denken, sonst kommt er nirgendwo hin. Toleranz passt gut in die Political Correctness, aber denken kann man nicht damit, und wer nicht denkt, unterdrückt das Humane in sich. Oft ist Toleranz nur ein anderes Wort für Feigheit. Oder für die Unfähigkeit, sich selber zu definieren, sich selber zu behaupten.» Thomas Hürlimann, eine der kräftigsten Stimmen der Schweizer Literatur mit Wohnsitz Berlin, im «Tages-Anzeiger».

Innovativ

WILFRIED BÜHRER

Der Autor ist Pfarrer und Präsident der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau.

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BR E N N P U N K T

«Sie sollen von Gott Aussergewöhnliches erwarten» EHRENAMTLICHE MITARBEIT Wer in der Evangelischen Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil mitarbeitet, soll motiviert

werden, von Gott Aussergewöhnliches zu erwarten und selber Aussergewöhnliches zu leisten. Das betont Kirchgemeindepräsident Roman Salzmann. Für die 280 Mitarbeiter wird nun eine spezielle Förder-Stelle geschaffen. «idea Spektrum»: Welcher Mitarbeiter imponiert Ihnen besonders? Roman Salzmann: Mir sind alle un-

Haben Sie ausgesuchte TalentBeobachter wie der FC St. Gallen?

sere 280 ehrenamtlichen Mitarbeitenden gleich wichtig. Natürlich gibt es immer Leute, die sich mehr engagieren als der Durchschnitt. Doch der Jugendliche, der mit 16 im Jugendgottesdienst vorne steht, imponiert mir genauso wie die 40-jährige Frau, die das WC putzt.

Was macht der jüngste Mitarbeiter, was der älteste?

Der älteste ist über 90-jährig und Teamleiter unseres Angebots «Senioren in Bewegung», und der jüngste ist wohl ein 13-jähriger Minileiter in der Jungschar.

Wozu brauchen Sie 280 Mitarbeitende?

Roman Salzmann will in Bischofszell kein Fähnchen im Wind sein.

rufung finden, und wir möchten ihnen dabei helfen.

Wir brauchen alle diese Leute, damit wir unsere rund 40 verschiedenen Angebote, die über das ganze Jahr laufen, aufrecht erhalten können. Es geht uns aber nicht einfach darum, dass die Arbeit gemacht wird. Uns ist wichtig, dass sich die Menschen, die in unsere Gemeinde kommen, mit ihren Gaben entfalten und entwickeln können. Die Leute sollen ihre Be-

Wie kommen Sie zu diesem grossen Bestand?

Zur Person

Die Kirchgemeinde

Roman Salzmann, 45, verheiratet, zwei Kinder (11 und 14), alle ebenfalls in der Kirchgemeinde mitwirkend. Selbstständiger Kommunikationsberater, früher Wirtschaftsredaktor und Mediensprecher eines Schweizer Technologiekonzerns. Durchlief in der Evangelischen Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil verschiedene Stationen vom Konflager-Leiter über Jugendgruppen-Hauptleiter und Gottesdienst-Teamleiter bis zum Präsidenten. Selber immer noch freiwilliger Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen: Gottesdienstleitung, Begleitprogramm für Teenager im Gottesdienst, Hauskreis, Mitarbeit im Kirchgemeinde-Restaurant «duft&dorn» an der Bischofszeller Rosenwoche.

Die Evangelische Kirchgemeinde Bischofszell-Hauptwil zählt 3300 Mitglieder, 400 regelmässige Veranstaltungsbesucher, 40 Zielgruppen-orientierte Angebote, 280 freiwillige Mitarbeitende, zwei Pfarrer, einen Gemeindehelfer, eine Jugendarbeiterin, Sekretariat (25 Prozent), ab Herbst eine spendenfinanzierte Stelle für Mitarbeiterentwicklung (35 Prozent). Das Gemeindeziel: Kirchendistanzierte fühlen sich wohl, finden zum Glauben, die Kirchen sind voll. «Triple A»-Gemeindeschwerpunkt der nächsten zwei Jahre: aufmerksam (Bedürfnisse wahrnehmen), aufbauen (Mitarbeitende fördern und fordern), aufbrechen (in die Gesellschaft hineinwirken).

Bild: idea/av

Dahinter steckt eine Entwicklung. Es begann vielleicht vor 60 Jahren mit Pfarrern, denen der Gemeindebau am Herzen lag. Viele Gemeindeglieder haben seither für eine lebendige Gemeinde gebetet. Natürlich gab es auch bei uns immer wieder Höhen und Tiefen. Seit den 80er-Jahren ist unsere

www.internetkirche.ch

Mitarbeiterzahl aber kontinuierlich gewachsen, parallel zu zahlreichen neuen Angeboten und zu einer starken Orientierung an den Bedürfnissen der Gesellschaft. Vor allem die Jugendarbeit wurde ganz gezielt aufgebaut. Heute engagieren sich 30 Mitarbeitende in verschiedenen Gefässen für rund 100 Kinder und Jugendliche. Es ist uns ganz wichtig, dass die jungen Leute in die Gemeinde kommen und mithelfen, die Gemeinde zu beleben.

Was bedeutet das für Ihre Gottesdienste?

Aus strategischen Überlegungen führen wir verschiedene Gottesdienste durch. Einmal im Monat gibt es einen traditionellen Gottesdienst mit Orgelspiel und schriftdeutscher Predigt. Andere Gottesdienste feiern wir lebendiger zusammen mit Gemeindegliedern, die auch einen Anbetungsteil gestalten. Alle zwei Monate gibt es einen Focus-Gottesdienst mit Themen, die stark aus dem Leben gegriffen sind. Das ist ein Angebot mehr für Kirchendistanzierte und wird von einem Team kreativ gestaltet. Einmal im Monat gibt es am Sonntagabend den kontemplativen Gottesdienst «Innehalten» sowie ein Lords-Meeting, ein Lobpreis-Gottesdienst mit Band. Beide werden ausschliesslich von Laien gestaltet.

Wir haben ein Coach-System, das aber noch besser funktionieren sollte. Darum schaffen wir die neue Stelle für die Entwicklung von freiwilligen Mitarbeitenden, die auch in «idea Spektrum» ausgeschrieben war. Unsere Vollzeiter haben sich auf die Fahne geschrieben, zusammen mit den Teamleitern bewusst neue Leute abzuholen und zu fördern. Der 16-Jährige, der «schnorret» wie ein Buch und eine gefestigte Glaubensüberzeugung hat, soll die Möglichkeit erhalten, vor Leute hinzustehen und seine Gaben einzusetzen. Ich selber bin auf diese Art aus der Jugendarbeit dieser Kirchgemeinde herausgewachsen und stets gefördert worden. So gibts bei uns viele Leute, die immer mehr Verantwortung übernommen haben, bis sie im Vorstand der Kirchgemeinde angekommen sind.

Legen Ihre Mitarbeiter ein Glaubensbekenntnis ab?

Nein, wir fordern kein Glaubensbekenntnis. Sie bekommen aber unsere Dokumentation «Rechte und Pflichten für Mitarbeitende», die unsere ganze Gemeindephilosophie enthält. Der wichtigste Wert ist, dass wir auf Jesus Christus als unsern Erlöser bauen. Diese Dokumentation wird mit einem Teamleiter besprochen. Man kann sie unterschreiben, aber es ist nicht zwingend. Schliesslich geht es um eine freiwillige Mitarbeit.

Nun schaffen Sie eine Stelle zur Förderung dieser Mitarbeiter. Warum von privaten Spendern finanziert?

Weil eine solche Stelle in unserer Landeskirche nicht vorgesehen ist. Weil grundsätzlich zuerst einmal unsere ehrenamtlichen Mitarbeitenden profitieren sollen, und weil diejenigen, die zuerst profitieren, auch parat sein sollen, einen rechten Teil dieser Stelle zu finanzieren. Sonst müssten wir den Steuerfuss erhöhen, und das kommt nicht in Frage. Schon idea Spektrum 27.2011


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vor zwanzig Jahren bei der Stelle für einen Jugendarbeiter ist eine solche Finanzierung im Raum gestanden. An der Kirchgemeindeversammlung wurde damals aber beschlossen, die Stelle regulär zu finanzieren. Wir haben auch unser Kirchenzentrum zu zehn Prozent über Spenden finanziert. Eine Viertelmillion kam vor anderthalb Jahren dafür zusammen.

Welchen Gewinn bringt es, Mitarbeiter in Ihrer Kirchgemeinde zu sein?

Mitarbeitende können sich dank kompetenter Begleitung in ihrer Persönlichkeit entfalten und wichtige Lebenserfahrungen sammeln. Sie werden motiviert, von Gott Aussergewöhnliches zu erwarten und selber Aussergewöhnliches zu leisten. Und sie werden motiviert, in der Gesellschaft Verantwortung zu übernehmen.

Welche biblischen Prinzipien sind Ihnen dabei wichtig?

Jesus lebte mit seinen Leuten Jüngerschaft und sandte sie immer zu zweit aus. So wollen auch wir es halten: Die Leute sollen Jüngerschaft erleben und dann gemeinsam aufbrechen und nicht nur im eigenen Kuchen bleiben.

Was raten Sie einer Gemeinde, die kaum Mitarbeiter findet?

Eine Gemeinde braucht ein grosses Herz für Jesus und für die Menschen, und zwar für die Menschen, die schon da sind, und für diejenige, die noch kommen könnten. Eine Gemeinde darf sich nicht abschotten. Sie soll sich mitten ins Leben einer Stadt begeben. Und besonders wichtig: Nachwuchsförderung ist Chefsache! Auch ich als Präsident muss die Augen offen haben für Leute, die Freude haben könnten an einer Mitarbeit.

Wie fördern Sie die Verbindlichkeit?

Erstens durch das Vorleben und zweitens dadurch, dass ich an die erwähnten Rechte und Pflichten eines Mitarbeiters erinnere. Die Verlässlichkeit gehört zu unseren Grundwerten. Ich will auch sehen, dass gewisse Leute ganz andere Typen sind als ich. Ich muss sie akzeptieren. Aber ich darf es ihnen auch sagen, wenn es mit der Zuverlässigkeit nicht stimmt.

Wie wird eine Kirchgemeinde lebendig und einladend? idea Spektrum 27.2011

Gratis-Bus, Geniessen und Klänge zur Besinnung Ihre Kirchgemeinde hat sich gerade sehr aktiv an der traditionellen Bischofszeller Rosenwoche beteiligt – mit einem Rosenklanggarten, einem Gourmetrestaurant «duft&dorn» und einem Busservice. Warum sind das Aufgaben einer Kirchgemeinde? Roman Salzmann: Die Hauptmotivation: Wir wollen der Stadt dienen und in die Gesellschaft hineinwirken. Zu Beginn meines persönlichen Werdegangs als Christ und als Berufsmann habe ich den biblischen Leitsatz «Suchet der Stadt Bestes» aus Jeremia 29 bekommen. Das ist mir wichtig für unsere Kirchgemeinde im Blick auf unsere Stadt. Der Busservice ist Diakonie. Viele Mitarbeiter haben eine Begabung für diesen Dienst. Mit «duft&dorn»

wollen wir zeigen, dass zum Leben mit Gott auch das Geniessen gehört. Und der Rosenklanggarten soll ein Ort der Besinnung sein, wo die Leute zur Ruhe kommen können, ohne gleich ein christliches Bekenntnis abzulegen. Hinter all diesen Angeboten steht ein geistliches Anliegen: Die Menschen sollen spüren, dass sie bei uns willkommen sind und Gott einmal auf ganz praktische Art erleben.

Wir orientieren uns am Puls der Zeit und grenzen uns nicht ab. Wir wollen in den Werten konservativ und in den Methoden progressiv sein. Das heisst für mich, dass wir eine klare biblischfundierte Linie verfolgen und kein Fähnchen im Wind sind. Doch wir wollen die Botschaft des Evangeliums auf eine zeitgemässe Art weitergeben und vorleben. Das ist Knochenarbeit und kann eine lange Entwicklung bedeuten. Da gilt es auch, kritische Leute ernst zu nehmen und einen Weg mit ihnen zu gehen. Auch sie sind von Gott geliebt und in unsere Gemeinde hineingestellt.

einem heftigen Wahlkampf um das Amt des Stadtammanns beide Kandidaten christliche Werte auf die eigene Fahne geschrieben haben. Die Wahlfeier mit dem Sieger und dem Verlierer fand danach in unserm Kirchenzentrum statt. Drei von sieben gewählten Stadträten gehören unserer Gemeinde an. Die Stadt profitiert auch ganz praktisch, indem wir Jugendarbeit betreiben und verschiedene diakonische Dienste anbieten.

Ihr neuer Mitarbeiter soll auch das geistliche Wachstum fördern. Worin zeigt sich eine geistlich reife Persönlichkeit?

Sie erkennt ihre Berufung, entwickelt sich darin und hat tiefen inneren Frieden mit Gott gefunden. Sie macht Glaubenserfahrungen, die sie stärken und auch in schwierigen Situationen durchtragen. Sie kann andern Menschen wirkungsvoll dienen und nimmt sie mit auf den Weg, um die eigene Berufung zu erkennen. Und sie hat eine ganz natürliche Freude an dem, was sie macht, weil es ihren Gaben entspricht.

Was profitiert das Städtchen Bischofszell von einer lebendigen Kirchgemeinde?

Es profitiert, weil viele Menschen bewusst christliche Werte leben. Auffallend war, dass kürzlich in

Wie reagieren die Bischofszeller auf dieses aussergewöhnliche kirchliche Engagement? Mir grossem Wohlwollen, durchs Band! Zwei Mitarbeiter von uns gehören zur Trägerschaft der Rosenwoche, so dass früh eine positive Zusammenarbeit möglich war.

Sinken in Bischofszell die Scheidungsraten und die Sozialkosten?

Das kann ich nicht sagen. Doch es gibt bei uns sicher weniger Kirchenaustritte als in vielen andern Gemeinden. Gerade hatten wir wieder fünf Kircheneintritte.

Wann erlebt Bischofszell den Himmel auf Erden?

Erst dann, wenn Jesus wiederkommt! Bis dahin wollen wir darauf hinarbeiten, dass die Menschen einen Vorgeschmack bekommen auf das Paradies, indem sie in unserer Kirchgemeinde eine geistliche Heimat bekommen und näher zu Gott finden. Sie sollen hier ein erstes Stück Himmel auf Erden erleben!

Welches Lob von Jesus für Ihre Gemeinde würde Sie besonders freuen?

Die Kirchgemeinde BischofszellHauptwil dient andern Menschen und kommt dem Vater im Himmel dadurch immer näher. Interview: ANDREA VONLANTHEN

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PODIUM Zu viel Staat Der Staat interessiert sich immer mehr für unsere Kinder. Mit der beharrlichen Einmischung in den Verantwortungsbereich der Eltern versucht er, die Kinder aus den Familien zu holen. Mit dem HarmosKonkordat wurde versucht, die Kinder obligatorisch ab vier Jahren in die Schulen zu holen. Nach dem Aufschrei der Bevölkerung wurde das Obligatorium aufgeweicht, indem die Eltern den Eintritt um ein Jahr verschieben können. Dann kam die Forderung, dass die Kinder nur noch durch staatlich geschultes Personal gehütet werden dürfen. Damit Tante, Grossmutter oder Nachbarin die Kinder betreuen darf, wurden Kurse mit staatlichem Diplom vorgeschlagen. Da der Bundesrat gemerkt hat, dass dieses Ansinnen keine Mehrheit im Parlament und in der Bevölkerung findet, hat er es nun in der Schublade abgelegt. Warum nur in die Schublade? Die letzte grobe Einmischung in den Verantwortungsbereich der Eltern ist die Sexualaufklärung an der Volksschule. Im Grundlagenpapier für den neuen Lehrplan 21 ist vorgesehen, dass die Kinder bereits ab dem Kindergarten mit Anschauungsmaterial aus einem Sexkoffer und durch gegenseitiges Berühren Sexualaufklärung erhalten sollen. Bezug nehmend auf das geltende Epidemiegesetz, das übertragbare Krankheiten bekämpfen soll, ist vorgesehen, diesen umstrittenen Sexualunterricht als obligatorisch einzuführen. Nach verschiedenen Vorstössen im Nationalrat und dem Lancieren einer Petition «gegen die Sexualisierung der Volksschule» wird nun einiges zurückgenommen und manches auch verharmlost. Kinder sind ein Geschenk Gottes und werden den Eltern in Verantwortung vor Gott bis zur Selbständigkeit anvertraut. Der Staat hat nur die Aufgabe, die Eltern bei Bedarf unterstützend zu begleiten. ANDREAS BRÖNNIMANN Der Autor ist Nationalrat der EDU und Unternehmer. Er wohnt in Belp BE.


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U m f r ag e | a k t U e ll

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Sie wollen faulenzen, lesen, wandern JOURNAL SOMMERFERIEN Nicht nur bei der Arbeit, sondern auch in den Ferien kann man von

Leiterpersönlichkeiten lernen. Fünf christliche Leiter wurden über ihre Ferien befragt. Daraus entstehen sogar «gluschtige» Ferienrezepte für die Urlaubsplatte.

«Ich kann nicht eine Woche am selben Strand liegen», meint Wilf Gasser, Präsident der Schweizerischen Evangelischen Allianz. Weil der Sommer so schön ist, macht Wilf mit seiner Frau Christa Ferien auf «Balkonien». Spontan werden sie, je nach Wetter, wandern gehen oder auch die Aare geniessen. Ein grosser Erholungsfaktor für Wilf Gasser ist es, Zeit zu haben und Fragen mit seiner Frau auszutauschen. Mit Hilfe des Buches «Wertvoll und wirksam führen» möchte er seine verschiedenen Aufgabenfelder vertiefter reflektieren. Er glaubt, dass man ein Leben lang dranbleiben soll: «Oft sind wir aktiv, weil wir es nicht aushalten, mit uns selber zu sein. Und weil wir Angst haben vor dem, was in der Ruhe auftaucht.»

len. Dazu kommen ein Buch von Bruder Lorenz, einem Mönch, der über das Leben in der Gegenwart Gottes schreibt, und «Eternity invading time», von Renny Mc Lean. Die Enkelkinder werden Kellers in dieser Zeit besuchen und für Abwechslung sorgen.

Gott bleibt Programm

Zur Abwechslung einmal «hoch hinauf»: Familie Hugentobler.

Lilo Keller, Leiterin der Stiftung Schleife, W i n te r t h u r, macht Ferien, doch sicher keine von Gott, sagt sie mit Nachdruck. Sie wird im August mit ihrem Mann Geri für zwei Wochen in einem Ferienhaus in einem kleinen Ort im Glarnerland faulenzen und «viel goh laufe». Die Berge sind für sie ein Symbol für die Freiheit. Im Gepäck darf die Bibel nicht feh-

Ferien – mit Gott! Erstaunlich: Alle Leiterspersönlichkeiten finden es wichtig, Zeit zu haben. Zeit, um die Seele baumeln zu lassen, den eigenen Rhythmus zu finden und Gott, Menschen und sich selber zu begegnen. Dazu gehört auch das Aufladen der «Batterien», was in der heutigen hastigen und herausfordernden Arbeitswelt leider oft zu kurz kommt. idea Spektrum 27.2011

Hauptsache einfach mal weg!

Auch der Geschäftsführer von ERF Medien, Hanspeter Hugentobler, muss manchmal fort, auch wenn sein iPhone und iPad mit dabei sind. Denn Radio Life Channel kann man weltweit hören. Ob es ins Wallis, nach Italien oder in die USA geht, ist nicht so bedeutend: Hauptsache weg! Wichtig ist ihm, dass er mit seiner Familie ungestört Zeit hat und Leben teilen kann. Jedes der fünfköpfigen Familie hat Bedürfnisse, welche bei den Ausflügen und Entspannungstagen berücksichtigt werden. Der vor vielen Jahren gefällte Entscheid, einen Teil der Finanzen in gemeinsame Familienferien statt in ein Eigenheim zu investieren, hat sich gelohnt: Hugentoblers möchten die Neuentdeckungen und horizonterweiternden Erlebnisse nicht missen.

Ein klares Ziel vor Augen

«Lass mir das Ziel vor Augen

bleiben, zu dem du mich berufen hast!» Mit dieser Ausrichtung, wie sie Helga Winkel in ihrem Lied bezeugt, geht Schwester Iris Neu, die Oberin des DiakonissenMutterhauses St. Chrischona, in den Urlaub. Es ist ihr ein «Herzensanliegen», Menschen Hilfe und Anleitung zu geben, im Getriebensein unserer Zeit, einen Rhythmus zu finden. Jesus hat sich aus dem täglichen Vielerlei und den Ansprüchen und Anforderungen des Lebens herausgenommen und seine Jünger ermutigt, dasselbe zu tun. In den Ferien lebt Schwester Iris ohne Uhr, geniesst das Wandern, Fahrradfahren und Schwimmen. Als Ferienlektüre kommen – neben der Bibel – mit Sicherheit der Krimi «Die Todesfee» und ein geistliches Buch («Aufbruch mit Benedikt») mit in die Bergwelt.

Das Steuer bewusst umgelegt

Marius Bühlmann, Leiter der Vineyard Bern, hat vor drei Jahren eine Kehrtwendung vollzogen. Seine Ferien waren gefüllt mit Einsätzen und Retraiten. Heute macht Bühlmann mit seiner Frau Caroline ganz bewusst frei, damit sein Motor nicht mehr «aussteigt». Drei Wochen Ferien im Jahr, jede Woche einen Tag auftanken, jeden Monat zwei Tage für seine Ehebeziehung. Auftanken kann er am besten in Gemeinschaft mit Menschen, beim Wellnessen und mit einem guten Glas Wein. Sein Motto lautet: Aus der Ruhe leben, um sensibel für das zu bleiben, was Gott im eigenen Umfeld tut. «An meinen freien Tagen erlebe ich immer wieder vorbereitete Begegnungen, in denen Menschen Gott erfahren», sagt er. MARTINA SCHNIDRIG Bilder : zvg

Babyfenster in Gefahr?

Das einzige Babyfenster der Schweiz könnte in Gefahr sein, wenn das Spital Einsiedeln 2015 geschlossen wird, wie das die Schwyzer Regierung plant. Dominik Müggler von der Schweizerischen Hilfe für Mutter und Kind (SHMK) zeigt sich gegenüber dem «Blick» aber zuversichtlich, dass ein neuer Standort gefunden werden könnte. Im Einsiedler Babyfenster wurden seit der Gründung vor zehn Jahren sechs Babys abgegeben. (idea)

Kirche sichtbar machen

Die evangelisch-reformierte Landeskirche führt ein neues grafisches Erscheinungsbild ein. Ein blau gesetztes Basiselement wird von einer schwarz gehaltenen örtlichen Spezifikation ergänzt. Das neue Corporate Design soll Leistungen und Angebot in der Öffentlichkeit besser sichtbar machen.

ISTL und JmeM gemeinsam

Jugend mit einer Mission (JmeM) und ISTL (International Seminary und Trainingscenter of Leadership) arbeiten künftig in der Ausbildung zusammen. ISTL akkreditiert die Jüngerschaftsschule. Dadurch haben JmeM-Absolventen die Möglichkeit, in ein theologisches Ausbildungsprogramm bei ISTL einzusteigen. (idea) www.jmem.ch, www.istl.net

Neue Jungschar-Datenbank

Seit letztem Samstag ist die neue Jungschar-Internetdatenbank von Juropa (Jungschararbeit in den europäischen Ländern) aufgeschaltet. Die interaktive Wissensdatenbank à la Wikipedia macht Jungscharleitern aller Stufen langjährig erprobtes Know-how und Expertenwissen europaweit frei zugänglich. Zudem ist es möglich, eigene Erfahrungen und neue Ideen auszutauschen. (idea) www.youngstarswiki.org

Keine Sterbehilfe-Regelung

Die EDU nimmt mit Erstaunen zur Kenntnis, dass der Bundesrat auf eine Regelung der Sterbehilfe verzichtet. Sie begrüsst indes, dass die Landesregierung Massnahmen ergreifen will, um das Leiden unheilbar kranker Menschen zu lindern und die Suizidprävention zu fördern. (idea) – www.edu-zh.ch


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TAG E SSC H AU

Christen sollen interreligiöse Kontakte pflegen MISSION Gemeinsam erarbeiteten die Weltweite Evangelische Allianz (WEA), der Weltkirchenrat und die Katholische Kir-

che Verhaltensregeln für das missionarische Bekenntnis. WEA-Generalsekretär Geoff Tunnicliffe stellte sie in Genf vor. «idea Spektrum»: Was ist das Besondere an den neuen Leitlinien? Geoff Tunnicliffe: Es ist das erste

Mal, dass die drei grossen Weltkirchen gemeinsam ein Papier zum Thema Mission und Zeugnis erarbeitet haben. Zum ersten Mal haben wir einen gemeinsamen Standard.

Warum braucht es überhaupt Verhaltensregeln für die Evangelisation?

Ich bin der Ansicht, dass Kirche ohne Mission tot ist. Der Ko-

Verhaltenskodex Nach fünfjähriger Zusammenarbeit gaben der Weltkirchenrat, die römisch-katholische Kirche und die Weltweite Evangelische Allianz Anfang dieses Jahres die «Empfehlungen für einen Verhaltenskodex – Christliches Zeugnis in einer multireligiösen Welt» heraus. Sie wurden bereits in 13 Sprachen übersetzt. «Die Verkündigung des Wortes Got-

interreligiöse Beziehungen aufzubauen. Was ist damit gemeint?

dex soll Christen helfen, ihren Glauben mit Liebe und Respekt weiterzugeben. Die meisten von uns leben heute in einem multireligiösen und multikulturellen Umfeld. Auf diese Herausforderungen geht das Papier ein.

Was soll der Kodex bewirken?

Der Glaube und das christliche Zeugnis sollen den Alltag prägen und in die Gesellschaft hineinwirken. Deswegen hoffe ich, dass Christen den Kodex nicht nur am Sonntag predigen und hören. tes und das christliche Bekenntnis sind für alle Christen unverzichtbar», heisst es in der Erklärung. Das Dokument beinhaltet zwölf praktische Verhaltensregeln für das missionarische Bekenntnis. Es solle sich am Beispiel von Jesus Christus mit Integrität, Mitgefühl und Demut orientieren. Die Verhaltensregeln sprechen sich auch klar für den interreligiösen Dialog aus. www.oikoumene.org

Der Kanadier Geoff Tunnicliffe, 57, seit 2005 WEA-Generalsekretär, bei seinem Besuch in Genf.

Wir sind oft von Vorurteilen geprägt, die uns hindern, auf andere zuzugehen. Die Menschen verschiedener Religionsangehörigkeit müssen lernen, über den Zaun zu schauen und miteinander zu sprechen. Lasst uns zum Beispiel Beziehungen zu Muslimen aufbauen – ohne ihnen die Wahrheit des Evangeliums vorzuenthalten!

Die WEA, der Weltkirchenrat und die römisch-katholische Kirche arbeiteten für das Dokument eng zusammen. Wie weit kann der Dialog der drei Kirchen gehen?

Wie fördert die WEA solche interreligiöse Beziehungen?

Der Kodex fordert Christen auf,

Interview: DEBORA FREIBURGHAUS

Die drei Kirchen wollten und werden sich nicht strukturell angleichen. Es ging uns um die Zusammenarbeit in einem Thema, das allen drei Kirchen wichtig ist. Wir als Evangelische Allianz konnten diese Arbeitsgemeinschaft eingehen, weil wir wissen, wer wir sind und woran wir glauben.

Ein Beispiel: Als der US-Prediger Terry Jones letzten Herbst Korane verbrennen wollte, führten wir gemeinsam mit muslimischen Leitern Radiosendungen durch. Wir verurteilten darin Jones‘ Handlung. Die Muslime ihrerseits sprachen sich gegen die Gewalt an Christen in Afghanistan aus. Ich glaube, dass wir mit dieser Aktion einige erhitzte Gemüter besänftigen konnten – auf Seiten der Muslime und auf Seiten der Christen.

«TextLive» bleibt für viele Überraschungen gut VERTEILSCHRIFTEN Seit 85 Jahren produziert «TextLive» im «Ländli» eine breite Palette für die kreative Verteilarbeit. Der Diakonieverband Ländli hatte im Juni das 100-Jahr-Jubiläum seines Kurhauses in Oberägeri gefeiert.

Die früheren Verteilzeitschriften «Volksblatt» und «BordZEITung» erscheinen heute unter dem Namen «besser läbe». Mit Porträts, Berichten und praktischen Tipps laden die achtseitigen, mehrfarbigen «besser läbe» mit einem niederschwelligen Angebot zum Glauben ein. Die Arbeit von «TextLive» wird von fünf Personen, teils in Teilzeitanstellung, getragen. Zum weiteren Kreis der Mitarbeitenden gehören 25 Personen, die ehrenamtlich mehrere Tage pro Jahr für die Versandarbeiten investieren. «Wir stellen unter diesen Menschen eine grosse Verbundenheit fest. Eine Person aus dem Tessin reist jeweils etwas früher an, um auch mit der Schwesternschaft Kontakt zu pflegen», sagt der Interims-Leiter Bilder: Debora Freiburghaus, idea/tf

Sie geben «TextLive» ein Gesicht (von links): Michael Wengenroth, Matthias Bertschi, Schwester Hannelore Schmid, Andreas Heger und Hans-Beat Buol, Leiter ad interim. Auf dem Bild fehlt Rita Koch.

von «TextLive», Hans-Beat Buol. Unter Leitung des langjährigen Mitarbeiters Hans Ueli Beereuter

wurde das Angebot von «TextLive» ausgebaut. Die frühere Schriftenmission des Diakonieverbands

präsentiert heute ein breites Sortiment verschiedenster Produkte. «75 Prozent unserer Angebote stammen aus dem kreativen Bereich. Die restlichen 25 Prozent verteilen sich auf ‹besser läbe› und Spruchkarten», sagt Michael Wengenroth. Er ist seit rund elf Jahren für «TextLive» tätig. Sein Kollege Andreas Heger ergänzt: «Unsere Smiley-Verteilkarten und die individuell befüllbaren Kartonherzen mit Karte sind das ganze Jahr über gefragt. Hochbetrieb herrscht aber vor allem vor Muttertag und vor Weihnachten.» 1911 eröffnete die Ärztin Minna Popken die Christliche Kuranstalt Ländli. Die Inschrift «Heilig dem Herrn» beim Eingang bleibt Programm, auch für «TextLive». THOMAS FEUZ idea Spektrum 27.2011


TAG E SSC H AU

«Marchstei» schliesst Ende August

ÄXGÜSI

DROGENPOLITIK Die abstinenzorientierte Fachklinik «Marchstei» in Kehrsatz BE würde

Take a stand!

demnächst 20 Jahre alt. Nun soll sie geschlossen werden – wegen der Betriebsgrösse, Änderungen in der Spitalfinanzierung und der staatlichen Drogenabgabeprogramme.

«Am 17. Mai wurde nach wiederholtem Abwägen der Fakten unserer aktuellen Situation beschlossen, den Betrieb per 31. August einzustellen.» So beginnt die Medienmitteilung der abstinenzorientierten Drogenklinik. Weiter heisst es: «Wir haben mit unserem einzigartigen Entzugsangebot sehr gerne und mit viel Herzblut einen wertvollen Beitrag an die Suchthilfe im Kanton Bern geleistet.» Die staatlichen Drogenabgabeprogramme, neue Strukturen, der Zwang nach Grösse und eine in Frage zu stellende Wirtschaftlichkeit würden jedoch dazu führen, «dass für uns ein Auftrag zu Ende geht».

Kleine Klinik – grosser Auftrag

Nach einem bald 20-jährigen Beitrag zur Suchthilfe wird die wohl kleinste Klinik im Kanton per 31. August die Türen schliessen. Das Angebot der nach christlichen Werten geführten Institution beinhaltete drei Plätze im Drogenentzug und zwei Plätze für Timeout-Aufenthalte von Personen aus anderen stationären Einrichtungen der Suchthilfe. Klinikleiter Stefan Weigelt bestätigt: «Der Nachfrage- und Belegungsrückgang kombiniert mit den Forderungen der neuen Spitalplanung der Gesundheits- und Fürsorgedirektion des Kantons Bern (GEF) haben zu diesem Entscheid geführt.» Brisant: Die GEF schätze die Betriebsgrösse seit längerem als kritisch ein, bewilligte jedoch die beantragte Erhöhung der Platzzahl nicht. Sie empfahl

Konsequenzen Der Verein «Marchstei» und die Gassenarbeit «come-back» sind von der Schliessung in Kehrsatz nicht betroffen. Drogenabgabeprogramme und Änderungen in der kantonalen Spitalfinanzierung bedrohen abstinenzorientierte Institutionen auf werteorientierter Grundlage zunehmend. www.marchstei.ch

idea Spektrum 27.2011

Sie stehen bald «auf der Strasse»: Team der Fachklinik «Marchstei».

den Zusammenschluss mit anderen Institutionen. Weigelt: «Wir wollten die christliche Grundhaltung beibehalten und vermeiden, dass eine kleine in einer grösseren Institution konturlos untergeht.» Die acht Klinikmitarbeitenden haben ihre Arbeit «mit viel Herzblut, Gebet und Engagement» gemacht. Weigelt ist überzeugt: «Die professionellen Angebote des ‹Marchstei› sind bewusst in einem kleinen, werteorientierten und beziehungsnahen Rahmen konzeptioniert. Die jahrelange Erfahrung und der hohe Erfolgsfaktor der abstinenzorientierten Klinik sprechen für diese Form der Entzugsbehandlung. Die Erfolgszahlen zwischen 73 und 82 Prozent bestätigen den Sinn eines solchen Nischenangebots.»

Nicht mehr zeitgemäss?

Der medizinische Verantwortliche, der Landarzt Daniel BeutlerHohenberger aus Mühlethurnen BE, betrachtet die Situation differenziert: «Auf den ersten Blick scheint die Schliessung von fünf Therapieplätzen verkraftbar. Sie bedeutet jedoch einen nachhaltigen Schlag gegen die abstinenzorientierte Drogenpolitik. Es geht hier um hochqualifizierte Behandlungsplätze einer zertifizierten Fachklinik, die mit ihrer zwanzigjährigen Erfahrung, einem differenzierten Entzugskonzept und einem konstanten Team echte Erfolge nachweisen kann.» Viele suchtkranke Men-

schen hätten wertvolle Impulse für ein drogenfreies Leben erhalten. Beutler-Hohenberger: «Mit der Schliessung geht wertvolles Know-how verloren, ohne dass der Kanton Geld sparen wird.» Der Fachmann, früher selber Drogenkonsument, sieht die Ereignisse in einem grösseren Zusammenhang: «Die Folgen des neuen Betäubungsmittelgesetzes werden immer mehr sichtbar: Die Hürden für eine Substitutionsbehandlung sind tiefer, jene für einen Drogenausstieg deutlich höher geworden. Diese Entwicklung und der Trend zu Designerdrogen und zum Mehrfachkonsum werden ihre Opfer fordern.»

Neue Lösungsansätze suchen

Daniel Beutler-Hohenberger hat eine Vision: Von verschiedenen christlichen Gemeinden getragene beziehungsnahe Fachkliniken auf einer werteorientierten Grundlage. «Ich sehe hier ein Spannungsfeld ähnlich den christlichen Schulen. Entscheidend ist, ob sich Christen über denominationelle Grenzen hinweg finden, um gemeinsame Anliegen umzusetzen.» Das früher breit getragene Ziel einer drogenfreien, abstinenzorientierten Lebenshaltung scheint an Bedeutung verloren zu haben. Kann die Schliessung des «Marchstei» zu einem neuen Positionsbezug führen und damit zu einer Art «Wegmarke» werden? THOMAS FEUZ Bild: zvg

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Was waren das doch für Zeiten, als Christen oder christlich motivierte Projekte, Ideen und Visionen das kulturelle, architektonische, medizinische, bildungsmässige, soziale, technische, rechtliche und politische Leben ganzer Gesell­ schaften und Epochen geprägt und massgeblich fortentwickelt haben! Naive Vergangenheitsromantik? Ganz und gar nicht! Einfach eine unbequeme Feststellung, dass wir Christen die meisten dieser Bereiche über die letzten Jahrzehnte mehr oder weniger widerstandslos aus den Händen gegeben haben. Immer deutlicher scheinen mir die negativen Konsequenzen davon sichtbar zu werden: Erfolg statt Erfüllung, Erotik statt Liebe, Kurzfristigkeit statt Nachhaltig­ keit, Schein statt Sein, Stückwerk statt Kohärenz, Egoismus statt Gemeinsinn, Nehmer statt Unter­ nehmer, Rücksichtslosigkeit statt Barmherzigkeit, Konformität statt Kreativität, Gier statt Freigiebig­ keit, Passivität statt Zivilcourage, Gleichmacherei statt Vielfalt, Pauschalisierung statt Differen­ zierung, Vorverurteilung statt Auseinandersetzung, Megamanie statt Zufriedenheit, Einsamkeit statt Miteinander, Arroganz statt Respekt, Betrug statt Treue, Klien­ telwirtschaft statt Gemeinwohl. Höchste Zeit also, verlorenes Ter­ rain wieder zurückzugewinnen! Gefragt sind mutige Täter des Wor­ tes, die, gestärkt durch eine gesunde Identität in Jesus, dem Löwen Juda in unserem Land und darüber hin­ aus wieder eine Stimme verleihen. Wer dazu noch etwas musikalische Ermutigung braucht, höre sich das Stück «Take a stand» an. Komplett aus der ICF­Gemeinde entstanden, erklomm es am Pfingstmontag auf iTunes Platz 1 und landete erstmals – als Kirchenlied! – am vorletzten Sonn­ tag auf Platz 12 der Schweizer Hitparade! Es ist also möglich. Darum: Take a stand! DANIEL LINDER Der Autor ist Mediensprecher von ICF Zürich.


10 10 P u bl i r e P or tag e

PUBLIREPORTAGE

27/2011 l ideaSchweiz

Rasant wachsender Einfluss der Christen auf die Gesellschaft

Das unerwartete Comeback der Kirche Seit einigen Jahren machen die Kirchen in der Schweiz durch erstaunliche Veränderungen auf sich aufmerksam. Noch vor wenigen Jahren gesellschaftlich am Rande und bedeutungslos, befinden sich die Kirchen in einem starken Aufwärtstrend und haben sich inzwischen zu einer neuen gesellschaftlichen Grösse entwickelt, die nicht mehr wegzudenken ist. Dieser erstaunliche Erneuerungsprozess wurde vor einigen Jahren mit einer Neuausrichtung auf den zentralen Auftrag der Kirche eingeleitet. Diese Schlagzeilen stammen nicht aus der säkularen Tagespresse, und die beschriebenen Veränderungen sind noch ein Traum, aber: Wäre es nicht genial, wenn die Zeitungen eines Tages so über uns als Kirchen und Christen berichten würden? Wir sind überzeugt, dass dies kein Traum bleiben muss und deshalb setzen wir uns als IGW seit bald 20 Jahren ein. Vieles hat sich in dieser Zeit verändert, doch eines ist gleich geblieben: das Grundanliegen, Kirchen und Werke zu befähigen, Gottes Auftrag in dieser Welt zu leben. Unsere Mission geht weiter Engagierte und gut ausgebildete Leiter sind ein wichtiges (Teil-)Ziel unserer Arbeit, aber noch nicht alles. Denn ohne Kirchen und Werke, die ihre Zurüstung sowie ihren Dienst und ihr Wirken ermöglichen, wird die Gesellschaft wenig vom befreienden und erlösenden Heilshandeln Gottes erfahren.

Daher spielen Gemeinden seit jeher eine ganz entscheidende Rolle in unserem Ausbildungskonzept.

Ohne Kirche und Werk geht nichts Im Auftrag von und in Zusammenarbeit mit lokalen Kirchen und Pastoren übernimmt IGW einen Teil der Zurüstung und Motivation von Nachwuchsleitern. Die obligatorische Praxisarbeit (rund 10 Std. pro Woche) findet studienbegleitend, aber im Kontext der eigenen Gemeinde statt. Für sie bedeutet das die grosse Chance, ganz unmittelbar vom Lernen „ihres“ IGW-Studierenden zu profitieren und bereits während der Ausbildung die Früchte dieser Investition zu ernten. Zudem verlassen „die besten Leute“ nicht die Gemeinde, um Vollzeiter zu werden. Im Gegenteil: Sie bleiben in der Gemeinde, werden quasi in-house ausgebildet und verstärken ihr Engagement während der Ausbildung sogar noch.

«Das Studium am IGW lehrte mich vernetzend und innovativ zu denken! Eine sehr wertvolle Eigenschaft für meinen Berufsalltag als Kichencoach in der reformierten Kirche.»

Michael Giger, Kirchencoach bei der Kantonalkirche des Kantons St. Gallen

«Es gibt zwei Dinge, die müssten im 21. Jahrhundert erfunden werden, falls sie noch nicht existieren würden: Paprika Zweifel Chips und IGW. Das Studium bei IGW hat meinen Glauben und damit meinen Dienst und mein persönliches Leben geformt, wie ich es nicht erwartet hätte. IGW ist überzeugender, alltagsbezogener Tiefgang!» Andreas „Boppi“ Boppart, Student IGW MTh, Eventprediger und Autor, Leiter Campus Generation Ministry

Leiten in einer sich verändernden Welt

Termin: 15.-16. September 2011 (Beginn: Do, 9 Uhr) Ort: Begegnungszentrum Rotkreuz Hauptreferent: Alan J. Roxburgh (Vancouver, Kanada), Pastor, Leiter und Berater, engagiert sich seit über 30 Jahren in Leitung und Beratung von Kirchen und der Weiterbildung von Leitern. Weitere Infos und Anmeldung: www.kirche-im-aufbruch.ch Postkarte_Kirche_im_Aufbruch (original).indd 1

Nach wie vor gefragt Dieses innovative gemeindeintegrierte Ausbildungskonzept war vor 20 Jahren revolutionär und ist auch heute noch sehr beliebt. Momentan darf IGW über 320 Studierende aus- und weiterbilden, die aus allen möglichen freikirchlichen Denominationen und der evangelisch-reformierten Landeskirche kommen.

Eigenständig finanziert IGW finanziert sich eigenwirtschaftlich, d. h. momentan zu 95 % über Studiengelder und zu 5 % über Spenden.

15.04.11 14:25

bleiben: IGW möchte auch weiterhin Kirchen und Werke befähigen, Gottes Auftrag in dieser Welt zu leben. Unsere Mission wird weitergehen – der Auftrag ist noch lange nicht abgeschlossen. Zudem wird IGW sich selber treu bleiben – innovativ, theologisch fundiert und praxisorientiert – damit wir auch in 20 Jahren noch aktuell und relevant sind. Es könnte also sein, dass wir uns wieder einmal neu erfinden oder verändern werden, um unserem Auftrag treu zu bleiben.

Was machen unsere Absolventen? Wir haben soeben eine umfassende Recherche über die momentanen Tätigkeiten unserer 313 Absolventen seit 1996 (erster Abschlussjahrgang) abgeschlossen. Das Ergebnis ist erfreulich: Über 70 % von ihnen arbeiten heute noch in einem vollzeitlichen Dienst, und zwar v. a. in folgenden Berufen: 1. Pastor (87) 2. Jugendpastor (42) 3. Werke, Werksleiter (26) 4. sozialdiakonischer Mitarbeiter (22) 5. Missionar (13)

Michael Girgis Co-Rektor IGW

Jetzt anmelden! Möchtest du auch dazu beitragen, dass die Kirche ein Comeback feiert? Bilde dich jetzt dafür aus und melde dich an. Anmeldefrist läuft noch bis 8. August 2011. IGW International Telefon: +41 (0)44 272 48 08 info@igw.edu IGW International ist eduQua-zertifiziert.

Ausblick Was werden die nächsten 20 Jahre bringen? Mit Sicherheit wird sich wieder vieles verändern, aber eines wird gleich

www.igw.edu idea Spektrum 27.2011


F ORU M | LE SE R BR I E F E

SYNERGIE

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Einer der erfolgreicheren deutschsprachigen Kabarettisten ist der Mediziner Eckhart von Hirschhausen. Auf YouTube kann man kabarettistische Einlagen von ihm geniessen. Er zieht mit abendfüllenden Programmen Tausende in die Eventhallen. Am Kirchentag sang er mit den Besuchern «All you need ist love». Und er schreibt Bücher. Speziell an ihm ist die Mischung aus (vorwiegend) geistreicher Komik mit medizinischem Wissen. Gekonnt spielt er auf der Klaviatur der

Seele seiner Zuhörer. Er bringt sie zu schallendem Lachen, gibt ihnen Interessantes zu Körper und Psyche weiter und landet bei fast seelsorgerlichen Ratschlägen: «Viele Menschen möchten so sein wie Andere; tun Sie das nicht, von den Anderen gibt es schon genug.» (sinngemäss wiedergegeben) In solchen Momenten ist es im Auditorium andächtig still. Ich beneide diesen Mann! Mit Charme, Witz und Geistreichem zieht er Menschen in seinen Bann. Sie kommen in Scharen und bezahlen, um ihm zuhören zu können. Offensichtlich zog auch Jesus Christus Menschen in seinen Bann (vergleiche Matthäus 7,28 und 29). Die Unterschiede zwischen Jesus und Herrn von Hirschhausen sind zweifellos weitreichend. Trotzdem

hat sich bei mir die Frage festgesetzt, wo und wie Christen heute mit ihren Worten andere Menschen in den Bann ziehen. Ich meine damit nicht nur die sonntäglichen Predigten, aber auch die und nicht zuletzt die. Früher sprach man von Vollmacht. Wo werden Worte gesprochen, die von Gottes gutem Geist autorisiert werden, so dass Menschen nicht nur berührt werden (was immer das auch sein mag), sondern Veränderung erfahren und verändert leben? Für etliche Christen scheint es normal zu sein, dass sie in der Kirche/Gemeinde richtige Worte hören, diese aber wirkungslos verhallen: Es verändert sich nichts. Da kann es zur Versuchung werden, Predigten etwas mehr im Stil eines von Hirschhausen zu gestalten. Dann hat man wenigstens

wieder mal gelacht, und es war nicht langweilig. Autorität trainiert man sich nicht an, sondern sie wird einem von Jesus Christus verliehen. Sie hat zu tun mit einer intensiven Beziehung zu ihm und mit der täglichen konsequenten Erfüllung unseres Auftrages. Haben wir an dieser Stelle ein signifikantes Defizit?

Die wichtigere Ethik

Auftrag der Schule

Durch Gottes Geist

«idea Spektrum» Nr. 25 – Interview mit Nationalrat Eric Nussbaumer

«idea Spektrum» Nr. 26 - «Ein früher Sexunterricht überfordert die Kinder»

Beim Sündenfall durchbricht der erste Mensch die von Gott gegebene Individualethik. Dies hat für uns bis heute katastrophale Folgen: Tod, Krieg, Neid, Streit, Misstrauen, Mobbing und vieles mehr. Gott hat als eine Gegenmassnahme die Zehn Gebote gegeben, damit Gottes Würde und die Würde des Menschen geschützt werden. Jesus selber fasst sogar die gesamte Bibel individualethisch zusammen, wenn er sagt: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Denken.» Das ist das erste und grösste Gebot. Und das zweite ist ihm zu vergleichen: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.» Das ist Individualethik vom Feinsten. Jesus konkretisiert die Nächstenliebe, seine Individualethik, hemmungslos! Darum müssen wir Christen von Individualethik und von Gnade sprechen. Bewahrung der Schöpfung ist toll. Es ist ein Gebot noch vor dem Sündenfall. Individualethik Gottes ist aber wichtiger, weil es auch die zusätzlichen Probleme seit dem Sündenfall behandelt. Da die Individualethik ohne Gnade uns fertigmacht, weil wir sie seit dem Sündenfall nicht mehr erfüllen können, ist die Gnade Gottes noch wichtiger. Jesus fasst dies klar zusammen: «Denn was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, aber seine Seele verliert? Oder was kann der Mensch als Lösegeld für seine Seele geben?» (Matthäus 16,27) ANDREAS GUJER, Binningen

Nach Frau Kuby kritisiert auch Frau Kaufmann die Einführung des Sexualkundeunterrichts und nimmt dabei Bezug auf den Medienkoffer an den Basler Schulen. Leider weist auch dieser Artikel einige Falschinformationen auf. Als direkt Beteiligter beim Zusammenstellen des «Koffers» für Kindergarten/Primarschule möchte ich die folgenden Berichtigungen anbringen. Kindergärten haben keinen eigenen Koffer. Sie beziehen ihr Material im Schulhaus ihres Quartiers. Für 15 bis 30 Klassen steht ein einziger Koffer zur Verfügung. Von 20 Büchern sind

acht für die Hand der Lehrperson bestimmt. Sechs Bücher davon dienen der Stärkung des Selbstbewusstseins und gleich viele sprechen «Sexual-/ Aufklärungsthemen» an (speziell für den Kindergarten deren zwei) – darunter auch das Buch «Vater, Mutter und Ich» aus dem Brunnen-Verlag, das besonderen Wert auf die Familie als Lebensgemeinschaft legt. Im Grundlagenpapier für den Sexualunterricht in Basel heisst es: «Eltern haben eine wichtige Rolle in der Erziehung ihrer Kinder. Gleichzeitig hat die Schule einen Auftrag zur Sexualerziehung. Erfolgreiche Sexualerziehung verlangt eine enge Zusammenarbeit von Eltern und Schule. Die Schule unterstützt und ergänzt Eltern in der Sexualerziehung. Die Eltern sollen über Unterrichtsziele, Inhalte und Vorgehensweise informiert werden …» Ausserdem fordert der Leitfaden von den Pädagogen: «Der Sexualunterricht findet kontinuierlich statt und berücksichtigt aktuelle Themen. Er ist altersgerecht …» Wann und wo Sexualunterricht seinen Platz hat/haben muss, soll und darf diskutiert werden. Wahrscheinlich ist die Antwort auch abhängig vom persönlichen Umfeld. In meinem Schulumfeld haben 75 Prozent der Kinder einen Migrationshintergrund und erhalten im Elternhaus kaum Informationen auf ihre diesbezüglichen Fragen. Ihr Wissen «holen» sie bei Kameraden auf der Strasse. In dieser Situation kann schulischer Sexualunterricht in Absprache mit den Eltern viel zur Klärung beitragen, und er wird von den Eltern geschätzt. JÜRG PLATTNER-FLUBACHER, seit 1975 Primarlehrer in Basel

Wer zieht uns in seinen Bann?

ideaSpektrum 27.2011

Bücher aus dem «Sexkoffer» sollen der Stärkung des Selbstbewusstseins dienen, meint Leser Jürg Plattner.

DIETER BÖSSER Der Autor, lic. theol. und lic. phil I, ist Studienleiter der Akademie für christliche Führungskräfte (AcF) Schweiz in Basel und Geschäftsleiter des Fachkreises Psychologie und Glaube bei den Vereinigten Bibelgruppen (VBG).

«idea Spektrum» Nr. 23 und 24 – «Die Bibel – ganze Inspiration» In der ganzen Frage, wie Gott redet und was Inspiration heisst, wurde mir folgender Satz wichtig: «Gott spricht nicht durch die Bibel, sondern durch seinen Heiligen Geist durch die Bibel.» Wir haben es mit einem personalen Geschehen in der dreieinigen Gottheit zu tun, die ermöglicht, dass wir die Bibel zu uns reden hören können. Der Vater liess die Bibel aufschreiben, der Sohn lebte sie (wobei das Wort Gottes in der Bibel nur ein schwaches Abbild des Logos, des himmlischen Wortes Gottes ist, das in Jesus Christus Fleisch wurde (Johannes 1), und der Heilige Geist erklärt sie. Die Bibel ist nicht die vierte Person der Viereinigkeit. Ich frage mich auch, ob man wirklich behaupten kann, Gott rede nur noch durch die Bibel. Es ist schon so, dass Gott (durch den Heiligen Geist) zu mir meist durch Bibelverse redet, aber nicht nur. Er hat alle Möglichkeiten, um zu reden: Menschen, Umstände, Gedanken, um nur einige zu nennen. Sperren wir Gott nicht aus Angst vor Missbrauch in die kleine «Verständnis»-Box dessen, was wir für richtig halten. Der Heilige Geist wird uns aber auch bewahren, dass wir nicht auf der anderen Seite vom Pferd fallen und alles gutheissen. «Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden; sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.» (Johannes 16,13) HANSJÖRG SCHÄRER, Wallisellen


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W I R T SC H A F T

Tiefer Eurokurs beflügelt Fantasie der VCH-Hoteliers SOMMERSAISON Der hohe Frankenkurs trifft nebst der exportorientierten Industrie gerade auch die Betriebe im

Freizeit- und Ferienbereich. Wie sieht die Situation in christlich ausgerichteten Hotels aus? Wie gehen die Betriebe damit um? Was macht Ferien in einem VCH-Hotel gerade jetzt attraktiv? Wir haben nachgefragt. Der Verband Christlicher Hotels (VCH) umfasst rund 50 Betriebe in der Schweiz und im angrenzenden Ausland. Die Bandbreite der VCH-Mitgliedhotels reicht von der einfachen Pension bis zum Vierstern-Superior-Hotel. Trotz aller Unterschiedlichkeit haben praktisch alle Betriebe zurzeit das gleiche Problem: Der ungünstige Wechselkurs macht Ferien in der Schweiz wenig attraktiv.

Dank «idea» Spezialrabatt

Eli Wengenmaier vom Hotel-Restaurant Eichberg in Seengen AG sagt: «Unsere Gesundheits- und Feriengäste stammen vorwiegend aus der Schweiz. Für ausländische Gäste wirkt sich der starke Schweizer Franken sicherlich negativ aus.» Dies hat zur Folge, dass vor allem Business-Gäste aus dem

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Erweitertes Team: Esther Reutimann, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler, Marlies Reutimann Praktikum: Martina Schnidrig Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch

Bilder: zvg

Euro-Raum günstige Zimmer im Bereich um die 100 Franken pro Nacht (Zimmer/Frühstück) suchen. «Gästen aus dem EuroRaum, die diesen Artikel mitbringen, gewähren wir zehn Prozent Spezialrabatt.» Die Ferienregion Seetal ist von Frühling bis Herbst attraktiv. Zudem bietet die Seetaler Gästekarte viele Vorteile: Vergünstigungen für die Schlösser Hallwyl, Lenzburg, Wildegg und Heidegg, für eine Schifffahrt auf dem Hallwilersee, StrandbadEintritte, Fahrradmiete oder Einkaufsrabatte. Zudem kann das ÖV-Netz des Regionalbus Lenzburg kostenlos benutzt werden.

Grandioses Umfeld gratis

Die Gäste des CVJM-Zentrums im bernischen Hasliberg bei Meiringen stammen ebenfalls zum grössten Teil aus der Schweiz. Wenn immer möglich werden Spezialregelungen getroffen. «Wir verhandeln die Situation im gemeinsamen Gespräch und unter bestmöglichem Entgegenkommen punkto Preis/Rabatt im Sinne der Nachhaltigkeit, fair und offen. Weiter versuchen wir mit eigenen Angeboten (zum Beispiel Bike-Woche) und gezielten Werbemassnahmen die fehlenden Übernachtungen bestmöglich aufzufangen.» Unverändert von Kursschwankungen bleibt das Panorama: «Wir bieten preiswerte Übernachtungsmöglichkeiten für jedes Budget in herzlichem Ambiente, das christlichen Glauben erlebbar macht. Die grandiosen Ausflugsziele, Wander- und Bike-Möglichkeiten, Kletterfelsen, Gipfelaussichten, Badesee und Eishöhle gibts gratis dazu!»

Für gutes «Klima» sorgen

Das Hotel Edelweiss in Wengen BE steht seit Kurzem unter neuer Direktion. Martin Haueter hat sich hier einen Traum verwirklichen können. Sein Fazit: «Wir sind in diesen Wochen fast voll ausgebucht, haben mehr Gäste als letztes Jahr. Wir nehmen an, dass Europäer und Amerikaner wegen dem starken Franken anstatt ein 4-

Die VCH-Hotels sind zu jeder Jahreszeit eine Entdeckung wert.

oder 3-Sterne-Hotel etwas Günstigeres wählen und dann bei uns landen!» Aktuelle Kursnachteile werden mit einer vorzüglichen Küche, Zimmern mit Südbalkon, Sauna, Spielmöglichkeiten für Kinder (und für Erwachsene!) kompensiert. «Wir achten besonders auf Teamwork unter den Mitarbeitenden, was eine befreiende und angenehme Ambiance mit sich bringt. Ein fröhliches und dankbares ‹Klima› kostet nichts und ist unabhängig vom Kurs!» Zudem kann Wengen als autofreier Kurort punkten. «Unser Haus mitten in einer atemberaubenden Bergwelt ist sympathisch anders. Der weltbekannte Kurort mit Lauberhorn und Jungfrau bietet mit kleineren und grösseren Wanderrouten in nahezu unberührtem Naturgebiet, mit Sommer-Eis-Curling und dem mit Abwärme geheizten offenen Schwimmbad aktive Erholung in einer andern Welt.»

Einen Mehrwert schaffen

Daniel Rakeseder vom Hotel Scesaplana in Seewis GR schaut optimistisch in die Saison: «Für viele Stammgäste aus Deutschland ist ein Aufenthalt in der Schweiz merklich teurer geworden. Sie besuchen uns aber nach wie vor, jedoch oft mit kürzeren Aufent-

halten als in vergangenen Jahren.» Und er weiss: «Auch wird es für unsere Schweizergäste immer interessanter, im nahen Ausland Urlaub zu machen...» Für den Hotelier ist klar: Er und sein Team versuchen mit zusätzlichem Engagement, spezielle Erlebnisse und Dienstleistungen mit Mehrwert zu schaffen. Die Region bietet auch Familie Schweizer sehr viel – und auch nah: «Wir befinden uns auf einer Höhe von 1000 Metern mitten in einem fast unerschöpflichen Wandergebiet. Die Natur zeigt sich dieses Jahr sehr früh in ihrer vollen Pracht, und die Wandersaison ist voll im Gange. Unsere Hotelgäste schätzen es sehr, sich auf der einzigartigen Terrasse mit herrlicher Weitsicht ins Prättigau kulinarisch verwöhnen zu lassen.»

Jederzeit ein Erlebnis

Das Zentrum Ländli in Oberägeri ZG bietet Erholung und Ferien am Ägerisee, Panoramablick auf die Alpen, Wellness-Oase und Privatstrand inklusive. Betriebsleiter Hans-Beat Buol ist in einer komfortablen Situation: «Unsere Gäste stammen zu rund 95 Prozent aus der Schweiz. Deshalb sind wir vom starken Franken nicht direkt betroffen.» Der Betrieb setzt stark auf Seminare und Tagungen und schreibt die Kundenanbindung seit vielen Jahren gross. Die zum Teil langjährigen Gäste schätzen die inhaltliche Ausrichtung der verschiedenen Ländli-Angebote. «Ferien im Zentrum Ländli sind zu jeder Jahreszeit ein Erlebnis», ist Hans-Beat Buol überzeugt. Trotz bestehender Schwierigkeiten bleiben die VCH-Hotels optimistisch. «Professionalität, modernes Qualitätsmanagement und besondere Herzlichkeit haben in unserer Arbeit Priorität», sagt VCH-Geschäftsführer Falk Pfleiderer. Diesem Credo fühlt man sich auch in diesem Sommer verpflichtet. Die Gäste dürfen sich darauf verlassen. THOMAS FEUZ www.vch.ch idea Spektrum 27.2011


tag e ssc h au

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Für einmal haben alle ein «sehr gut!» erhalten schauspiel Die Freie Christliche Schule Liestal (FCSL) feierte den Abschluss des Schuljahres mit einem Musical.

Die Primarlehrerinnen studierten mit der Unterstufe «Tag X» von Markus Hottiger ein. Das Wagnis hat sich gelohnt. Schülern mit auf den Weg gegeben wird? Auf jeden Fall ist auch ein Juwel dabei, das an die Beständigkeit des Wortes Gottes erinnert.

Kurz vor Beginn der Feier gleicht der Saal der Chrischona-Gemeinde Liestal BL einem Ameisenhaufen. Anspannung und Nervosität liegen in der Luft. Doch kaum wird es dunkel, ziehen die Sängerinnen und Sänger Palmenzweige schwingend die Aufmerksamkeit auf sich. Das erste Lied ertönt: «Du bisch König vo euserer Stadt.»

Zuversicht fürs neue schuljahr

eindrückliche Botschaften

Auf der Bühne erscheinen verschiedene Menschengruppen, die sich mit der Person von Jesus Christus auseinandersetzen. Rappend fahren die Pharisäer mit fadenscheinigen Anklagen gegen Jesus auf. Fusswaschung und Kreuzigung werden durch ein Schattenspiel besonders eindrücklich. Passende Lieder bekräftigen die zentrale Botschaft des Evangeliums. Pilatus bewegt sich in einem Dilemma zwischen Wahrheit, Amtswürde und Machtverlust. Geschickt zieht er sich aus der Verantwortung, indem er demonstrativ seine Hände

Schülerinnen und Schüler der FCS Liestal bieten «Tag X» dar.

in Unschuld wäscht. Barrabas wohl wissend, dass seine Freiheit Jesus das Leben abverlangt - verlässt nachdenklich das Gefängnis. Mit quälenden Fragen konfrontiert uns Maria, die in der Person von vier talentierten Sängerinnen auftritt. «Vergebung, Freiheit und ein neues Leben» ist der Tenor des letzten Liedes. Bravo, wirklich eine Meisterleistung!

Die vierte Sekundarklasse zeigt Bilder von ihrer Abschlussreise nach Paris. Einzelne Schülerinnen und Schüler informieren über ihre Zukunftspläne. Alle erhalten zum letzten Mal ihre Zeugnisse, bevor sie mit einem Gebet in den neuen Lebensabschnitt entlassen werden. Was wohl in dem Schatzkästlein steckt, das allen Schülerinnen und

Bei der Verabschiedung der drei Lehrkräfte, welche die Schule verlassen, nehmen die anerkennenden Zurufe kein Ende. Ein Wort aus der Bibel und ein Geschenk aus dem Baselbiet drücken die Dankbarkeit für ihre wertvollen Dienste aus. Mit einem Schlusswort und Gebet werden die Besucher gesegnet. Alle sind zu einem Apero unter freiem Himmel eingeladen. Ein komplettes Lehrerteam, eine angemessene Schülerzahl, ein definitiver Stundenplan und einigermassen intakte Finanzen lassen Lehrerschaft und Schulleitung getrost die verdienten Sommerferien antreten – und dem neuen Schuljahr mit Zuversicht entgegensehen. REGULA HENNY www.fcsl.ch

Die predigt soll nicht nur «entertainment» sein VeRKÜNDiGuNG Predigten sollen mehr als ein Event sein. Und sie müssen Wirkung zeigen: Darüber sprach Klaus Eickhoff Ende Juni an den Fortbildungstagen des Seminars für Biblische Theologie in Beatenberg BE.

Typisch für den Charakter der freikirchlichen Verkündigung ist die Frage des 12-jährigen Pastorensohns, nachdem ihn sein Vater zurechtgewiesen hat: «Meinst du das ernst oder ist es eine Predigt?» Klaus Eickhoff ist langjähriger Evangelist, Gemeindepfarrer, Autor und Dozent an der «Akademie für Christliche Führungskräfte». Eickhoff resigniert nicht, wenn er feststellt: «Verkündigung ist oft ein Event – interessant, wenn sie gut ist, aber dennoch praktisch wirkungslos.» Wie es besser werden kann, zeigte er an den Fortbildungstagen vom 24. bis 26. Juni am Seminar für Biblische Theologie (SBT) in Beatenberg. Sonntag für Sonntag stellen Pastoren immer neue geistliche Themen mit immer besserer Methodik dar. idea Spektrum 27.2011

Doch die Überfülle der Botschaften überfordert die Gemeinde. Sie kann gar nicht aufnehmen, was da alles gesagt wird. Auch die Verkündiger erwarten nicht immer, dass man sie ernst nimmt. Das spürt die Gemeinde. So kommt eine Atmosphäre auf wie im Theater: Man lässt sich entertainen, geht zufrieden (oder auch nicht) nach Hause und wendet sich den wirklichen Dingen des Lebens zu. «Die Lösung zeigt Jesus. Sie ist im hebräischen Denken zu finden, das über längere Zeit um dasselbe Thema kreist, bis es sich einprägt: Ein Baum fällt, wenn der Holzer immer dieselbe Stelle trifft», betonte Eickhoff. Das Thema der Verkündigung ist durch Jesus gegeben. Auch er hat dieselbe Botschaft in verschiedenen Varianten

Eine Predigt muss mehr sein als Unterhaltung: Klaus Eickhoff.

ständig wiederholt: «Jesus ist gekommen, zu suchen und zu retten, was verloren ist», heisst es von ihm.

Verkündigung soll verändern

Darum muss es uns gehen: Um Gottes willen Verlorene retten.

Das ist es, was Gott ehrt. «Wir predigen anders, wenn uns die ewige Rettung der Menschen am Herzen liegt und wir sie nicht einfach bei der Stange halten wollen.» Das wirkt sich mit der Zeit in jedem Arbeitsbereich aus: Wer die Kirche reinigt, hat es nun nicht nur mit Staub und Schmutz zu tun. Diese Aufgabe hat Teil am schönsten Auftrag der Welt: «Der Raum, den ich pflege, ist der Ort, an dem Menschen zur Ewigkeit finden!» Wenn die christliche Gemeinde diese einfache Botschaft lebt, entfalten sich Talente und müssen Leiter nicht mehr ausbrennen. Fazit: «Es ist Zeit, dass Kirchen und Gemeinden ihre Berufung ernst nehmen und auch inhaltlich auf Sendung gehen.» THEO WÜST Bilder: Ursula Saner, zvg


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MILLIONEN IM MICHEL Der Hamburger Michel – die Hauptkirche St. Michaelis – ist die bestbesuchte evangelische Kirche im deutschsprachigen Europa. 2010 wurden 1,6 Millionen Besucher gezählt. Auf Platz 2 folgte die Frauenkirche in Dresden (1,4 Millionen), auf Platz 3 die Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche in Berlin (1 Million). Platz 4 belegte das Berner Münster (900.000) und Platz 5 der Berliner Dom (800.000). Doch diese fünf evangelischen Kirchen können selbst gemeinsam nicht die Gästezahlen der am besten frequentierten Kirche überhaupt toppen: den (katholischen) Kölner Dom, der im vergangenen Jahr allein 6 Millionen Besucher zählte. Ein idea-Tipp zur Ferienzeit: Machen Sie doch mal eine Kirchenbesichtigungstour – von Hamburg über Berlin und Dresden nach Bern sind es gerade einmal 1.315 Autokilometer.

Frauenkirche Dresden

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Berner Münster

Gedächtniskirche Berlin

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Berliner Dom

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Mitten in Peking wurde am 1. Juli gefeiert: 90 Jahre Kommunistische Partei Chinas

Während der Kulturrevolution 1966–76 wurden Millionen getötet – darunter viele Christen

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Nirgendwo sonst wird die Todesstrafe so häufig praktiziert wie in China: hier in einem Lager 2005.

China: „Der Menschenrechtsverletzer Nr. 1“ KOMMUNISMUS Obwohl keine Partei in der Weltgeschichte mehr Opfer auf dem Gewissen hat als die KP Chinas, feierte sie ihr 90-jähriges Jubiläum am 1. Juli mit Paraden, Pomp und Propaganda.

Fotos: Peking/dpa; Übrige/PR

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ie heute rund 80 Millionen Mitglieder zählende Kommunistische Partei (KP) wurde 1921 in Schanghai gegründet und herrscht seit 1949 in dem bevölkerungsreichsten Land der Erde. Unter ihrem Führer Mao Tsetung (1893-1976) kamen 70 Millionen Menschen bei der Durchsetzung seiner Ziele ums Leben. Die Tageszeitung „Die Welt“ (Berlin) schrieb dazu: „Mao Tse-tung war wohl der größte Massenmörder aller Zeiten. Dennoch gehörte der Diktator zu Lebzeiten zu den Ikonen der Jugendbewegung, huldigten ihm die Politiker der Welt.“ In der Volksrepublik China wird auch heute keinerlei Kritik an den Verbrechen besonders während der Kulturrevolution von 1966 bis 1976 geduldet. Im Gegenteil: Er wird mehr gefeiert denn je. Die „Neue Zürcher Zeitung“ meinte am 1. Juli: „Chinas Kommunisten feiern den 90. Geburtstag ihrer Partei mit viel Pomp. Sie besinnen sich auf die ‚roten’ Kampflieder und den Geist Maos zurück ... Betriebsbelegschaften üben sich im allabendlichen Gesang, selbst private Unternehmer wurden von der Parteiführung aufgeboten. Stolz verkündete die Partei vor einer Woche, ihre Mitgliederzahl sei auf 80 Millionen angestiegen.“ In dem Buch „Mao – Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes“ von der ehemaligen Anhängerin Maos, Jung Chang, und ihrem Ehemann, dem britischen Historiker Jon Halliday, heißt es beispielsweise, Menschen hätten für Mao wenig Wert gehabt.

ideaSpektrum 27.2011

Mao Tse-tung : 30 Millionen Hungertote düngen den Boden Als er einmal auf allein 30 Millionen Hungertote aufgrund der von ihm betriebenen Zwangsindustrialisierung ländlicher Gebiete hingewiesen worden sei, habe er gesagt: „Die Toten sind nützlich, sie düngen den Boden.“ Aus Anlass des Jubiläums der Parteigründung bezeichnete die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM, Frankfurt am Main) China als „Menschenrechtsverletzer Nr. 1“. Die Volksrepublik sei nach wie vor eine Einparteiendiktatur. „Zensur und schwerste Menschenrechtsverletzungen wie systematische Folter sind an der Tagesordnung.“ Opfer seien vor allem Bürgerrechtler, Angehörige staatlich nicht registrierter Kirchen, buddhistischer Meditationsschulen und ethnischer Minderheiten wie Tibeter und Uiguren. Nach Angaben des Hilfswerkes Open Doors hat sich nur die Situation von Christen, die staatlich anerkannten Kirchen angehören, in den vergangenen Jahren verbessert. Ihre Mitglieder könnten ungehindert Gottesdienste feiern und hätten Zugang zu Bibeln.

Hauskirchen leiden unter Willkür Dagegen litten Hauskirchen nach wie vor unter behördlicher Willkür, so Pressesprecherin Romy Schneider (Köln). Open Doors schätzt, dass es in China rund 85 Millionen Christen gibt. Stimmt die Zahl, gäbe es –

nach Jahren kommunistischer Verfolgung – heute mehr Christen als Kommunisten. Die weitaus meisten Christen gehören staatlich nicht anerkannten Hausgemeinden an. In manchen Gebieten werden ihre Mitglieder von den Behörden toleriert, in anderen Gebieten jedoch kann es passieren, dass Gemeindeleiter geschlagen und verhaftet werden. Schneider: „Aktuelles Beispiel ist die Shouwang-Hausgemeinde in Peking.“ Ihre rechtmäßig erworbenen Räumlichkeiten darf die etwa 1.000 Mitglieder starke Gemeinde nicht beziehen. Der Bauherr hatte auf staatlichen Druck hin die Herausgabe der Schlüssel verweigert. Seit Wochen versammeln sich die Mitglieder daher an öffentlichen Plätzen. Immer wieder werden Shouwang-Mitglieder verhaftet und unter Hausarrest gestellt. Seit April steht auch der Pastor und Gemeindegründer Jin Tianming unter Hausarrest. P Jung Chang/ Jon Halliday MAO Das Leben eines Mannes, das Schicksal eines Volkes Verlag: Pantheon (München) Paperback, 976 Seiten ISBN: 978-3-570-55033-5 19,95 EUR / 30.90 SFr


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Gewalttätige Proteste einerseits (l.) und Gebete für eine friedliche Lösung andererseits (r.) prägen derzeit das Leben in der Hauptstadt Athen.

Die Krise in Griechenland hat vor allem moralische Ursachen VERSCHULDUNG Nur dank Milliarden-Hilfen der EU kann Griechenland dem Staatsbankrott entgehen. ach Auffassung der Griechischen Evangelischen Allianz liegen der Krise vor allem moralische Ursachen zugrunde. Korruption und Bestechung seien der Status quo in Politik und Verwaltung. Außerdem werde jede 2. Ehe geschieden und jedes Jahr würden über 300.000 Kinder in dem rund elf Millionen Einwohner zählenden Land abgetrieben, sagte der Generalsekretär der Griechischen Evangelischen Allianz, Fotis Romeos (Athen), gegenüber idea. Gründe für die Fehlentwicklungen lägen in einer „selbstbezogenen Einstellung und dem Bemühen, so viel wie möglich für sich selbst zu bekommen“. Grundlegende biblische Wahrheiten für ein gelingendes Leben seien in Vergessenheit geraten. Diese Sichtweise werde auch von Vertretern der griechisch-orthodoxen Kirche geteilt.

Christen haben große Chancen Christen haben laut Romeos in der aktuellen Situation eine große Chance, „zu ihren Werten zu stehen und ein positives Beispiel zu geben“. Dies geschehe zum Beispiel dadurch, dass sie sich gegenseitig und auch Bürger außerhalb ihrer Gemeinschaften bei Arbeitslosigkeit unterstützten. Ein anderer wichtiger Bereich sei das missionarischdiakonische Engagement für Flüchtlinge: Griechenland habe bereits über 800.000 aufgenommen und sei damit überfordert. Romeos: „Christen bringen Hoffnung in die Krisensituation, indem sie sich in ihrem Handeln von Nichtchristen unterscheiden.“

Jetzt ein Anlaufpunkt: die Evangelische Auslandsgemeinde Die Auswirkungen der Krise spürt auch die deutsche Evangelische Christuskirche in Athen. Wie Pfarrer René Lammer gegenüber idea berichtete, suchen verstärkt bedürftige Menschen die Hilfe der Gemeinde. Viele Griechen seien durch Arbeitslosigkeit oder die Zahlungsunfähigkeit ihrer Sozialversicherungen in Not geraten. Betroffen seien aber auch Deutsche, „die in Griechenland ihr Glück versuchen und sich irgendwie durchschlagen wollten“. Die Kirchengemeinde betreibt ein Alten- und Pflegeheim mit 40 Plätzen, das zur Hälfte von Griechen und zur Hälfte von Deutschen bewohnt wird. Durch die Arbeitslosigkeit von Angehörigen komme es vermehrt zu Zahlungsausfällen. Lammer: „Das sind Krisensymptome.“ In ihrer Existenz bedroht sei die diakonische Arbeit aber nicht.

Auch evangelikale Einrichtungen sind von der Krise betroffen Von der Krise betroffen sind auch evangelikale Einrichtungen, etwa das vor 35 Jahren gegründete Lukas-Krankenhaus der internationalen Missionsgesellschaft AMG in Thessaloniki. Wie andere medizinische Einrichtungen leidet auch diese Klinik darunter, dass die staatliche Krankenversicherung nicht oder nur teilweise zahlt. In dem Krankenhaus werden monatlich 2.000 Patienten behandelt.

Nach Angaben des Informationsdienstes Mission Network News (Grand Rapids/USBundesstaat Michigan) kämpft die Einrichtung um ihr Leben. „Wir kürzen, wo es möglich ist, um das Krankenhaus mit den reduzierten Einnahmen in Übereinstimmung zu bringen“, sagte der Präsident des Missionswerks AMG International, Paul Jenks (Chattanooga/US-Bundesstaat Tennessee). Die Mitarbeitergehälter seien bereits um 7% gekürzt worden.

Die Griechisch-Orthodoxe Kirche sorgt sich um ihre Priester Die Griechisch-Orthodoxe Kirche ist direkt von der Staatskrise betroffen. Die Regierung plant, die Gehälter der Priester um die Hälfte zu kürzen. In Griechenland ist die orthodoxe Kirche seit 1833 Staatskirche; die Bezüge von Priestern und Angestellten werden aus dem Staatshaushalt finanziert. Neben der Gehaltskürzung drohen auch Einschnitte für die Beschäftigung neuer Priester: Für Staatsbedienstete gilt, dass auf jeweils fünf ausscheidende Mitarbeiter ein neuer beschäftigt werden darf.

Weihe auch ohne Staatsgeld Diese Regelung soll auch auf die Kirche übertragen werden. Diese will jedoch an der Weihe von Priestern festhalten, auch wenn diese kein staatlich garantiertes Gehalt erhalten. Zudem werde die Teilzeitbeschäftigung von Geistlichen geprüft. P

Fotos: Gewalt/dpa; Gebet/PR

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Appell an Führungskräfte: Steht zu eurem Glauben! WIRTSCHAFT Die Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG) hat Manager ermuntert, sich als Christen zu bekennen.

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s gebe zu viele auf den Führungsetagen, „die Angst und Hemmungen haben, zu ihrem Glauben zu stehen“, sagte der Präsident der IVCG, der Rechtsanwalt Manfred Schaller Christoph Wyss Christoph Wyss (Bern). Nach seiner Erfahrung erzählen Manager, die sich erst spät für ein Leben als Kiel Christ entschieden haWo sich in Deutschland, Stralsund ben, viel selbstverständLübeck Österreich und der Schweiz Itzehoe licher von ihrem Glauben. Kaltenkirchen IVCG-Gruppen befinden Wyss zufolge ist die IVCG Hamburg eine überkonfessionelle Missionsbewegung: Sie „hat keinen andeLüneburg ren Zweck, als Menschen in VerantworBremen tung zum Gott des Lebens zu führen und auf dem Glaubensweg zu begleiten“. Berlin Diese Begleitung erfolge in ImpulsHannover Minden Osnabrück Seminaren oder Hauskreisen. Bad Salzuflen Der Übergang in eine Kirche Hameln Münster solle nicht abrupt vollzogen Bielefeld Bergkamen/Werne werden. Wyss selbst hat etEssen liche Leute in verschiedene Leipzig Iserlohn Bautzen Kirchen begleitet, bis sie erkannt hätten, wo ihr Platz Erfurt Jena Chemnitz Siegen Köln sei. Das könne auch die katholische Kirche sein. Plauen Meiningen

Der 63-Jährige steht seit 20 Jahren an der Spitze der 1957 gegründeten Vereinigung. Im Herbst scheidet er aus dem Amt. Nachfolger wird der bisherige Vorstand des deutschen Zweiges, Manfred Schaller (Mosbach bei Heidelberg). Die IVCG umfasst über 100 Gruppen in Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein und Österreich mit etwa 800 ehrenamtlichen Mitarbeitern. Die Hauptaktivität der IVCG sind Vortragsabende meist in Hotels sowie Impulstage für Suchende. P

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Koblenz

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Bamberg

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Bayreuth Erlangen Nürnberg

Hohenlohe Regensburg Heilbronn Asperg Pforzheim Landau-Dingolfing Passau/Bayerwald Remstal Stuttgart Neckartal Baden-Baden Tübingen Bad Urach Augsburg Offenburg/ Ulm Nagold Ortenau Reutlingen München Rosenheimer Land Freudenstadt Schwarzwald-Baar Memmingen Mühldorf Freiburg Mangfalltal/Bad Aibling Basel

Biel/Solothurn Bern

Baden

Schaffhausen

Aarau Zürich Rapperswil Chur Zentralschweiz

SCHWEIZ

Tessin

Berchtesgadener Land

Thurgau St. Gallen Zürcher Oberland Davos Südbünden

Wels-LinzWien

Burgenland

Salzburg Vorarlberg

Innsbruck

Graz

ÖSTERREICH

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Fotos: PR

Wechsel an der Spitze im Herbst


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Christen wollen ein Segen für ihr Land sein ÄGYPTEN Die Hilfe für arme Libyer sorgt für Anerkennung bei Muslimen.

D

er Umbruch in Ägypten hat die Bereitschaft vieler dortiger Christen verstärkt, sich zu ihrem Glauben zu bekennen und diakonisch zu engagieren. Das berichteten Verantwortliche der Evangeliumsgemeinschaft Mittlerer Osten (EMO) auf deren Jahresfest in Wiesbaden. Der Leiter der EMOArbeit in Ägypten, Gerald Lauche, teilte mit, dass eine evangelische Gemeinde in Kairo Hilfstransporte in das benachbarte Libyen organisiert habe, wo die Bevölkerung unter den Kämpfen zwischen den Truppen des Diktators Gaddafi und den Widerstandskämpfern leidet. Solche Hilfsmaßnahmen können dazu beitragen, dass die kleine christliche Minderheit in Libyen künftig positiver wahrgenommen wird.

Der Chefarzt des Evangelischen Krankenhauses in Assuan mit Patienten

Wie der Missionsleiter der EMO, Reinhold Strähler (Wiesbaden), idea sagte, fragten sich Gemeinden zunehmend „Wie können wir ein Segen für unsere Umgebung sein?“ Laut Strähler beurteilen manche Christen die politischen Veränderungen in Ägypten mit Sorge. Grund dafür sei insbesondere das Erstarken der radikal-islamischen Salafisten. Die EMO hoffe, dass der Umbruch auch zu mehr Religionsfreiheit führe. Von den 83 Millionen Ägyptern sind 90 % Muslime und etwa 10 % Christen.

Urlaub in Ägypten machen! Strähler ermunterte Urlauber, wieder in das Land der Pyramiden zu reisen und Kontakte zu Christen zu suchen. Ägypten brauche den Tourismus, damit es wirtschaftlich aufwärtsgehe. Die EMO hat rund 40 deutsche, ägyptische und finnische Mitarbeiter. Die meisten von ihnen sind in Ägypten und im Sudan tätig – vorwiegend in der Gesundheitsversorgung und der theologischen Ausbildung. Vorsitzender der EMO ist Klaus Strub (Nierstein/Rhein). Als Geschäftsführer fungiert Martin Müller (Wiesbaden). P

b www.emo-wiesbaden.de

Protest: Christ zieht nicht ins Parlament ein TÜRKEI Der erste seit über 50 Jahren ins türkische Parlament gewählte Christ tritt sein Mandat aus Protest vorerst nicht an.

D

er syrisch-orthodoxe Rechtsanwalt Erol Dora, der als unabhängiger Kandidat am 12. Juni für die prokurdische Partei BDP angetreten war, reagierte damit auf die Entscheidung der Wahlkommission, dem ebenfalls gewählten kurdischen Politiker Hatip Dicle das Mandat abzuerkennen. Er war auch von der BDP unterstützt worden. Die Wahlkommission begründete ihre Entscheidung damit, dass Dicle als Unterstützer der verbotenen Kurdenpartei PKK gerichtlich verurteilt worden sei. Allerdings hatte die Kommission zuvor ihre Zustimmung zur Kandidatur des Politikers gegeben. Da-

NOTIERT

raufhin blieben alle 35 BDP-Abgeordneten – darunter auch Erol Dora – der konstituierenden Parlamentssitzung am 28. Juni in Ankara fern. Sie drohten, das Parlament weiter zu boykottieren, falls die Entscheidung der Wahlkommission nicht zurückgenommen wird. Aufgrund des Beschlusses erhält die islamisch-konservative Partei AKP des Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan einen weiteren Sitz und verfügt nun über 327 der 550 Mandate. Von den 72 Millionen Einwohnern der Türkei sind über 95 % Muslime. Die christliche Minderheit umfasst etwa 120.000 Personen (0,15 %). P

Der „Marsch für Jesus“ in Sao Paulo …

Brasilien: Eine gespaltene Gesellschaft Am vorletzten Sonntag (26. Juni) haben sich über drei Millionen Menschen am Schwulen- und Lesben-Umzug in Sao Paulo beteiligt. Sie zogen durch die 12 Millionen Bürger zählende brasilianische Metropole unter dem Motto „Liebet einander: Schluss mit Homophobie“. Die Parade fand zum 15. Mal statt. Drei Tage vorher hatten Brasilien sich – laut Veranstalter – 195 Mio. Einwohner fünf Millionen 60 % Katholiken Menschen am 33 % Protestanten „Marsch für Je7 % Religionslose sus“ in der Stadt beteiligt. Dafür wurde eine rund drei Kilometer lange Strecke abgesperrt. 2009 waren es „nur“ 1,5 Millionen Teilnehmer. Der zum neunten Mal durchgeführte Marsch gilt als die weltweit größte Jesus-Parade. In Brasilien wird sie von der dort am weitesten verbreiteten protestantischen Gruppierung organisiert: den Pfingstkirchen.

… und die Schwulenparade in Sao Paulo

Fotos: Ägypten/EMO; Sao Paulo/AP + PR

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Erstmals Vatikan, Genf & Evangelikale gemeinsam ÖKUMENE Erstmals haben der Vatikan, der Weltkirchenrat (Genf) und der Dachverband der Evangelikalen – die Weltweite Evangelische Allianz – gemeinsam ein Dokument verabschiedet. Thema: Mission

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as Dokument mit dem Titel „Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt – Empfehlungen für einen Verhaltenskodex“ wurde am 28. Juni in Genf unterzeichnet. „Mission gehört zutiefst zum Wesen der Kirche. Darum ist es für jeden Christen unverzichtbar, Gottes Wort zu verkünden und seinen Glauben in der Welt zu bezeugen“, heißt es in der Präambel. Das Dokument formuliert zwölf Prinzipien, die den missionarischen Auftrag der Kirchen betonen und gleichzeitig dazu aufrufen, Andersgläubigen respektvoll und mit Nächstenliebe zu begegnen. So sollten sich Christen stets von der Liebe leiten lassen und damit dem Vorbild und der Lehre Jesu folgen. Sie sollten aber auch Beziehungen zu Angehörigen anderer Religionen aufbauen, „um gegen-

Mitglieder der drei Organisationen Römisch-katholische Kirche: 1.100 Mio. Weltweite Evangelische Allianz: 600 Mio. Weltkirchenrat repräsentiert: 560 Mio.

seitiges Verständnis, Versöhnung und Zusammenarbeit für das Allgemeinwohl zu fördern“. Bekehrungen dürften nie etwas mit Zwang zu tun haben.

Allianz: „Historischer Text“ Seit fünf Jahren hatten sich Vertreter des Päpstlichen Rates für den Interreligiösen Dialog, des Ökumenischen Rates der Kirchen sowie der Weltweiten Evangelischen Allianz getroffen, um über Mission zu diskutieren. Der jetzt unterzeichnete Verhaltenskodex bildet den Abschluss dieser Konsultationen. Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Geoff Tunnicliffe, würdigte das Dokument als „historischen Text“. Es sei das erste Mal, dass diese drei Gruppen, die gemeinsam den Großteil der Weltchristenheit repräsentieren, ein Dokument dieser Art übereinstimmend verabschiedet haben. Auch der Sprecher für Menschenrechte und Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), der an

Kardinal Tauran (Vatikan), Olav Fykse Tveit (Weltkirchenrat) und Geoff Tunnicliffe (Weltweite Evangelische Allianz) nach der Verabschiedung des Dokuments in Genf (v. l.)

den Konsultationen teilnahm, zeigte sich zufrieden: Nie zuvor habe es ein Dokument gegeben, in dem sich alle beteiligten Kirchen so einhellig für Mission und Religionsfreiheit aussprechen. Der Verhaltenskodex soll in Kürze u. a. auf der Homepage der Weltweiten Evangelischen Allianz abrufbar sein. P

b www.worldevangelicals.org

DIE GEFANGENE DES MONATS JULI kommt aus dem Sudan

Fotos: PR

Wegen „Christianisierung“ in Haft Als „Gefangene des Monats Juli“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und idea die sudanesische Christin Hawa Abdalla Muhammad Saleh benannt und zur Unterstützung für sie aufgerufen. Sie wurde am 6. Mai von Angehörigen des Geheimdienstes in dem Dorf Abu Shouk in der Provinz Darfur festgenommen. Mehrere Tage später brachte man sie in die sudanesische Hauptstadt Khartum. Dort ist sie bis heute an einem unbekannten Ort inhaftiert. Hawa Abdallah arbeitet als Übersetzerin für die UNAMID-Friedensmission in dem

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Binnenflüchtlingslager in Abu Shouk (Darfur). UNAMID wird gemeinsam von den Vereinten Nationen und der Afrikanischen Union verantwortet. Auf der staatlichen sudanesischen Internetseite wurde die vom Islam zum Christentum übergetretene Frau beschuldigt, Kinder in Flüchtlingslagern „in großem Umfang zu christianisieren“ und Verbindungen zu einer bewaffneten Oppositionsgruppe in Darfur zu unterhalten. Bei einer Verurteilung kann ihr wegen Abfalls vom Islam die Todesstrafe drohen. Die IGFM und idea rufen dazu auf, in Briefen an den sudanesischen Staatspräsidenten Omar

Hassan Ahmad Al Bashir darum zu bitten, die Inhaftierte sofort freizulassen und für ihre Sicherheit zu sorgen. Der Sudan habe im „Internationalen Pakt über bürgerliche und politische Rechte“ die Religions- und Meinungsfreiheit sowie das Recht auf Religionswahl anerkannt. P Botschaft der Republik Sudan 3ème étage, Avenue Blanc 51-53 1202 Genève E-Mail: mission.sudan@bluewin.ch Telefax: 022/731 26 56


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N AC H R IC H T E N

CVJM-Kolleg: Die Frage der Homosexualität führte zu einem Eklat ABSCHIEDSFEIER: Ein Absolvent des Fernstudiums wurde nicht gesegnet

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on einem Eklat überschattet war die diesjährige Verabschiedung der Absolventen am CVJM-Kolleg am 3. Juli in Kassel. Ein homosexuell empfindender Student des dreijährigen Fernstudiengangs Theologie wurde nicht offiziell verabschiedet und gesegnet – nachdem er sich zusammen mit anderen jungen Christen im CVJM zu seiner Homosexualität bekannt und deren Anerkennung als Lebensform gefordert hatte. Aufgrund der Entscheidung der Verantwortlichen verzichteten zwei Kommilitonen aus Solidarität ebenfalls auf ihre feierliche Verabschiedung unter Handauflegung und Segensgebet. Sie nahmen jedoch an dem Gottesdienst teil. Dabei wurden 37 Absolventen in ihre neuen Aufgabenbereiche als Erzieher, CVJM-Sekretäre oder zum Weiterstudium verabschiedet. An der Liturgie beteiligt waren CVJM-Generalsekretär Roland Werner, die Direktorin des CVJM-Kolleges, Ursel Luh-Maier, sowie der Jugendreferent Markus Schneider (Warburg) als Vertreter der ehemaligen Studenten.

Kontroverse Meinungen im CVJM Wie Luh-Maier gegenüber idea erklärte, bestehen im CVJM kontroverse Meinungen zur Homosexualität. Nach ihren Angaben

war die homosexuelle Orientierung des betroffenen Studierenden den Verantwortlichen bekannt. Man sei bereit gewesen, ihn gemeinsam mit seinen Kommilitonen zu verabschieden. Doch eine Woche vor dem Festakt erreichte das CVJM-Kolleg wie auch andere CVJM-Arbeitsbereiche ein Brief und eine Broschüre „Gesicht zeigen im CVJM“, in der sich sieben CVJMer zu ihrer Homosexualität bekennen. Darunter sei auch der betreffende Studierende gewesen. In dem Schreiben fordern die Unterzeichner, dass der CVJM sich dem Thema Homosexualität intensiver stellen solle. „Damit hat die öffentlich kontroverse Diskussion um die theologische und sozialethische Bewertung von Homosexualität auch den deutschen CVJM erreicht“, so Luh-Maier.

Arbeitsgruppe soll Fragen klären Bereits vor einiger Zeit habe man im deutschen CVJM beschlossen, eine „Arbeitsgruppe Homosexualität“ einzusetzen. Deren Ergebnis habe man nun nicht vorgreifen wollen und sich deshalb entschieden, die Segnung des betroffenen Studierenden bis zur endgültigen Klärung aufzuschieben. Der formale Abschluss seiner Ausbildung sei davon nicht betroffen. Das CVJM-Kolleg

Ursel Luh-Maier

bietet neben dem Fernstudiengang auch einen Präsenz-Studiengang „Theologie und Sozialpädagogik“ sowie ein berufsbegleitendes Theologiestudium an. Die Absolventen arbeiten nicht nur als CVJM-Sekretäre oder Jugendreferenten, sondern auch in anderen Bereichen der Jugend- und Gemeindearbeit, der Seelsorge und Beratung, in der Diakonie, der Bildungsarbeit, in Heimen und Horten, der Schulsozialarbeit. Der CVJM repräsentiert rund 330.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmer. P

b www.cvjm.de • 0561 30870

Ein Leben für die Evangelisation: Wilfried Reuter † GESTORBEN Pfarrer Wilfried Reuter wurde unter anderem als Übersetzer von Billy Graham bekannt. ein Lebensthema war die Evangelisation: Der frühere Vorsitzende Leitung der Bibelschule Bergstraße (1977 bis 1983) und die Arbeit der Deutschen Evangelistenkonferenz, Pfarrer Wilfried Reuter als Pfarrer für Evangelisation im Amt für Missionarische Dienste der (Reichelsheim/Odenwald), ist am 2. Juli nach langer schwerer hessen-nassauischen Kirche (1983 bis 1993). Bekannt wurde er auch Krankheit im Alter von 71 Jahren gestorben. Er stand als Übersetzer des US-Baptistenpastors Billy Gra15 Jahre lang (bis 2007) an der Spitze des Zusamham bei dessen Evangelisationen in Deutschland. menschlusses von rund 100 evangelistisch tätigen Im Jahr 1994 erhielt Reuter die Ehrendoktorwürde Männern und Frauen aus Landes- und Freikirchen. des Theologischen Seminars Gordon-Conwell (bei Im Hauptamt leitete Reuter zuletzt von 1994 bis Boston/US-Bundesstaat Massachusetts). Er war Ende 2003 das größte pietistische Zentrum Nordauch Vorsitzender des christlich-humanitären Hilfsdeutschlands, das Geistliche Rüstzentrum Krelingen werks World Vision Deutschland sowie Mitglied (Walsrode). Der gebürtige Kasseler studierte in den im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen USA Theologie, Anglistik und Gesang. Nach seiner OrAllianz und des idea-Trägervereins. In einem ideadination 1967 in der US-Episkopalkirche arbeitete er Interview 2007 sagte er: „Ohne Evangelisation, ohzehn Jahre als Evangelist bei der Deutschen Zeltmisne die Einladung zum Glauben an Jesus Christus, sion (Siegen). Weitere berufliche Stationen waren die Wilfried Reuter ist Gemeinde eine Lachnummer.“ P

Fotos: Luh-Maier/CVJM; Reuter/idea

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M E DI E N

ZDF-Krimi trotz Protesten erneut gesendet MEDIEN Das ZDF strahlte den Film „Die Glaubenskrieger“ aus der Krimiserie „SoKo Leipzig“ am 25. Juni erneut aus, obwohl dessen Erstausstrahlung heftige Proteste evangelikaler Christen ausgelöst hatte.

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n dem von der UFA Fernsehproduktion (Potsdam) hergestellten Beitrag geht es um eine Familie, die einer – wie es heißt – „streng gläubigen evangelikalischen Gemeinde“ angehört und in der es zum religiös motivierten Mord einer jungen Frau an ihrer Stiefschwester kommt. In dem Film wird suggeriert, dass „evangelikalisch“ (gemeint ist wohl „evangelikal“) bedeute, die Evolutionstheorie abzulehnen, an die wortwörtliche Inspiration der Bibel zu glauben und körperliche Gewalt gegenüber Kindern auszuüben. In einzelnen Filmsequenzen werden sektiererhaft anmutende Szenen aus dem Glaubensleben der Familie gezeigt, etwa wenn der Vater die Beatmungsgeräte seiner sterbenden Tochter mit Verweis auf „Gottes eigene Pläne“ vorzeitig abschalten

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lassen will oder die Familie und ein Pastor am Sterbebett einen Heilungsgottesdienst durchführen. Nach der Erstausstrahlung der Sendung am 15. Dezember 2006 gab es Proteste von Christen in Schreiben an Medienorganisationen und in Internetforen. Der Geschäftsführer des Christlichen Medienverbunds KEP (Konferenz Evangelikaler Publizisten), Wolfgang Baake (Wetzlar), hatte die Darstellung kritisiert: „Nicht alle Christen, die an Gott, die Schöpfung und die Bibel glauben, sind gewalttätig und verhalten sich wie Sektenmitglieder.“ Auf eine erneute Ausstrahlung der SoKo-Folge mit einem Sendeplatz am Freitagabend verzichtete das ZDF trotzdem nicht. P

b www.zdf.de

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ZAHLEN CBM half 25 Millionen Behinderten Rekord: Erstmals hat die ChristoffelBlindenmission (CBM) in einem Jahr mehr als 25 Millionen behinderten Menschen geholfen, 1,6 Millionen mehr als 2009. Auch bei den Spenden registrierte die CBM ein Rekordergebnis: 42,84 Millionen Euro, 7 % mehr als 2009. Von öffentlichen Geldgebern wie der EU und dem Bundesentwicklungsministerium gab es 4,1 Millionen Euro, ein Plus um 37 %.

USA: Gemeinde Gottes wächst schneller als Bevölkerung Eine der wenigen Kirchen, die in den USA wachsen, ist die pfingstkirchliche Gemeinde Gottes. Die Zahl ihrer Angehörigen stieg 2010 um 4 % auf über 3 Millionen, während die US-Bevölkerung nur um 1 % zulegte. Die Zahl der offiziellen Kirchenmitglieder (ohne Familienangehörige) nahm um 2,5 % auf 1,75 Millionen zu. Weltweit gehören 63 Millionen zur Gemeinde Gottes.

idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

9. Juli – 15. Juli

FE R NSE H E N Sonnabend, 9. Juli

Sonntag, 10. Juli

ERF1 20.00–20.30 Hof mit Himmel: Schutzengel als Co-Pilot – Der Hubschrauberpilot Ernst Tanner

10.00–11.00 Sternstunde Religion: Der Weg nach Mekka

22.30–23.40 Überall nur nicht hier: Über das Leben von Samira Cosic in Srebrenica

11.00–12.00 Sternstunde Philosophie: Die arabische Revolution SFinfo 17.45–18.15 Jeanette's Cabrio-Tour

Dienstag, 12. Juli

Mittwoch, 13. Juli

9.30–10.15 Ev. Gottesdienst aus der Sankt-Paulus-Kirche in Halle / Saale mit Pfarrer Friedhelm Kasparick

ERF1 20.00–20.30 Inspiriert: Leidenschaftlich helfen – Leben bis zum letzten Tag

ERF1 14.00–14.30 Kriminalfall Auferstehung – Turiner Grabtuch: Schwindel oder Beweis? (Teil 2: 21.00)

ERF1 11.00–12.00 Gottesdienst aus der LKG Hannover-Edenstraße

22.45–0.15 Letzte Saison: Wenn es Zeit ist zum Sterben. Doku mit dem Arzt Dr. Matthias Rilling

23.30–0.30 Die letzte Loveparade: Verlust & Verantwortung nach der Katastrophe – Doku

HÖRFUNK 8.05–8.55 Wie Männer den Übergang in den Ruhestand meistern 15.05–16.00 Gottfried Silbermanns Orgeln im Erzgebirge 16.05–17.00 Religionen – Magazin

Sonntag, 10. Juli

Donnerstag, 14. Juli

8.30–9.00 Perspektiven: Der eine Gott g und die vielen Religionen

10.00–11.00 Gottesdienst aus der Ev. Brüdergemeine Herrnhut

8.40–9.00 Muße muss sein: Vom zweckfreien Genießen des Daseins

10.00–11.00 Ev. Gottesdienst aus Hamburg-Fuhlsbüttel (auch SR2, NDRinfo, RBBkultur, NWR)

9.45–10.00 Ev.-ref. Predigt von Henriette Meyer-Patzelt, Richterswil

10.05–10.35 BR1 Evangelische Morgenfeier

10.00–11.00 Gottesdienst aus der Landeskirchlichen Gemeinschaft Hannover-Edenstraße

20.00–21.00 Bilanz: Gnade und Recht – In memoriam Oswald Seitter. Mit Horst Marquardt

11.30–12.00 Camino: Warum Eltern ihre Kinder taufen lassen

20.03–21.00 radioThema: Die Hydra der Diktatoren. Siegt die Demokratie oder die Gegenrevolution in Nordafrika?

12.05–12.30 Kirche in Papua-Neuguinea

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

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Foto: Dario Pizzano

Sonnabend, 9. Juli


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C H R I ST & P OL I T I K

Bewegende Bekenntnisse CHRIST & POLITIK Zu Beginn jedes Jahres wird in Washington zum Nationalen Gebetsfrühstück der USA eingeladen. Wenige Monate Erstmals fand das Gebetsfrühstück im Rahmen der „Internationalen Berliner später gibt es eine ähnliche Veranstaltung in Begegnung“ im Hotel Adlon am Brandenburger Tor statt. der deutschen Hauptstadt – die „Internationale Berliner Begegnung“. Sie fand in diesem Jahr zum 16. Mal statt. Rund 350 Politiker, Diplomaten, Kirchenvertreter und Führungskräfte aus 37 Ländern Europas, Afrikas, Amerikas und Asiens nahmen vom 30. Juni bis 2. Juli daran teil. Selten zuvor gab es so deutliche Bekenntnisse zum christlichen Glauben, wie idea-Redakteur Matthias Pankau als Teilnehmer miterlebt hat. Das gab es lange nicht: dass sich Referenten der „Internationalen Berliner Begegnung“ so deutlich zu ihrem christlichen Glauben bekannten. Die Veranstaltung bringt seit jeher Verantwortungsträger aus aller Welt zusammen. Die Ziele sind: die Verantwortung vor Gott und den Menschen zu bedenken, wie sie in der Präambel des deutschen Grundgesetzes festgeschrieben ist, Brücken zwischen den Völkern zu bauen und den Dialog der Religionen voranzubringen. Das hat den Veranstaltern in der Vergangenheit immer wieder mal den Vorwurf eingebracht, sie leisteten der Religionsvermischung Vorschub. Als hätte der „Vater“ der Gebetsfrühstücksbewegung in Deutschland, der frühere baden-württembergische Landtagsabgeordnete Rudolf Decker (Böblingen), den Kritikern diesmal von Anfang an den Wind aus den Segeln nehmen wollen, betonte er gleich zur Eröffnung des dreitägigen Treffens im Sitzungssaal der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag: „Wir kommen hier zusammen im Namen dessen, dem alle Gewalt im Himmel und auf Erden gegeben ist – Jesus Christus.“

muslimischen Ländern, die unter Verfolgung zu leiden haben.“ Er habe alle Fraktionskollegen gebeten, bei Reisen in Länder, in denen es eine derartige Situation gebe, das Thema der Verfolgung und Benachteiligung von Christen anzusprechen. „Verfolgte Christen in aller Welt haben nicht nur unser Gebet, sondern auch unsere Solidarität und unsere Hilfe in höchstem Maße verdient.“ Der Verleger Norman Rentrop erzählte sehr persönlich, wie er durch die Lektüre einer Gideon-Bibel im Hotel ganz neu entdeckt habe, dass er in vielen biblischen Texten persönlich angesprochen sei. Er ermutigte die Teilnehmer – darunter auch Nichtchristen – nachdrücklich zum Bibellesen. Und der mittlerweile traditionelle Vortrag von Verleger Friedrich Hänssler (Holzgerlingen) – in dem er in die Rolle einer biblischen Figur schlüpft und diesmal aus der Sicht von Pontius Pilatus erzählte – glich an manchen Passagen geradezu einer Evangelisation.

Außenminister: Es ist kein Zufall, dass ich Christ bin

Die wohl größte Überraschung für alle Teilnehmer aber bot Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP), der Kauder: Weltweit für verfolgte Christen eintreten gelöst, freundlich, fast überschwänglich wirkte. Er sprach Der Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen über Religionsfreiheit und darüber, dass dies „kein OrchiBundestag, Volker Kauder, wünschte sich, dass Christen deenthema, sondern ein Menschenrecht“ sei – und wenn es um Menschenrechte gehe, gebe deutlicher davon reden, was ihnen es eine Pflicht zur Einmischung. Zuversicht gibt: der Glaube an Jesus Wenn beispielsweise Christen im Christus. „Erst durch Glaube wird Irak ihren Glauben nicht ausleben Hoffnung zur Zuversicht“, so Kaukönnten, „dann ist das Teil unserer der, der bei dieser Gelegenheit erAußenpolitik“, erklärte Westerwelneut ein eindringliches Plädoyer gele. Bei seinen Reisen als Außenmigen die Christenverfolgung in vienister erlebe er oft, dass Religionslen Ländern der Welt hielt. Dabei unterdrückung mit kultureller Herbetonte er, dass er seine Stimme gekunft begründet wird: „Die Unternauso erheben würde, wenn Chrisdrückung einer Religion ist aber ten Muslime verfolgten. „Aber es Norman Rentrop Friedrich Hänssler kein Ausdruck von Kultur, sondern sind nun mal vor allem Christen in ideaSpektrum 27.2011


C H R I ST & P OL I T I K

von Unkultur.“ In seinen Augen böten Glaube und Religion, sofern sie nicht missbraucht würden, ein großes Potenzial, die Welt friedlicher und besser zu machen. Und dann kam der Satz, der noch am Tag darauf für Gesprächsstoff unter den Teilnehmern sorgte, weil damit wohl niemand gerechnet hatte: „Und ich will keinen Hehl daraus machen, dass ich nicht aus Zufall der christlichen Kirche angehöre.“

Beten und frühstücken im Adlon Aber nicht nur in der „Bekenntnisfrage“ überraschte die „Internationale Berliner Begegnung“ in diesem Jahr. Auch äußerlich gab es Neuerungen: Anders als in den vergangenen Jahren fand das zweistündige Gebetsfrühstück in diesem Jahr nicht im Johannesstift in Berlin-Spandau statt, sondern erstmals im ebenso noblen wie geschichtsträchtigen Hotel Adlon direkt am Brandenburger Tor. Wollten die Veranstalter das alljährliche „National Prayer Breakfast“ in Washington toppen, das ja traditionell im Ballsaal des Hotel Hilton stattfindet? „Nein“, beteuerte Rudolf Decker – auch wenn das Ambiente in Berlin tatsächlich beeindruckender ist als das im etwas in die Jahre gekommenen Washingtoner Hilton. Die Entscheidung, das Gebetsfrühstück diesmal im Adlon zu veranstalten, habe rein praktische Gründe. So sei das Hotel für die vielen geladenen Bundestagsabgeordneten leichter zu erreichen als das geografisch an der Peripherie Berlins gelegene Evangelische Johannesstift. Darüber, ob das Gebetsfrühstück nun jedes Jahr in dem Nobelhotel stattfinden soll, sei noch keine Entscheidung gefallen. Wünschenswert wäre es allemal. Denn das Ambiente des Adlon ist dem Anliegen, die beste Botschaft der Welt unter Verantwortungsträgern bekanntzumachen, mehr als angemessen – oder wie Rudolf Decker es humorvoll ausdrückte: „Das Beste für den Höchsten!“

Fotos: Markus Pletz

Immer freitags: Gebetstreffen im Deutschen Bundestag Seit 1996 laden jedes Jahr Mitglieder des Deutschen Bundestages zur „Internationalen Berliner Begegnung“ in die Hauptstadt ein. Sie treffen sich freitags während der Sitzungswochen zu einem kleinen Gebetsfrühstück. Dazu kommen regelmäßig 20 bis 30 Abgeordnete aus allen Fraktionen und mit unterschiedlichem geistlichen Hintergrund zusammen. Jedes dieser Treffen endet mit einem gemeinsam gesprochenen „Vaterunser“. „Das Gebetsfrühstückstreffen ist so etwas wie das Netzwerk Gottes im Deutschen Bundestag“, so der FDP-Bundestagsabgeordnete Patrick Meinhardt, der die Treffen gemeinsam mit Dietmar Nietan (SPD) und Annette Hübinger (CDU) verantwortet. „Es ist eine Zeit für Gott, aus der man gestärkt für den Alltag wieder herausgeht.“ Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Bedeutung der Berliner Begegnung längst erkannt. In einem schriftlichen Grußwort würdigte sie die Veranstaltung – die inzwischen einen festen Platz in der Veranstaltungslandschaft des politischen Berlin habe – als „begrüßenswerte Initiative“, die auf „Offenheit und den

Dialog zwischen den Kulturen“ setze. Damit leiste sie einen wesentlichen Beitrag zu Integration und Verständigung nicht nur in Deutschland.

Gebetsfrühstückstreffen seit 1979 in Deutschland Im Großen wie im Kleinen hat die ursprünglich aus den USA stammende Gebetsfrühstücksbewegung inzwischen Schule gemacht. Weltweit gibt es sie in mehr als 180 Staaten. Sie hat sich zu einem wichtigen Faktor für das politische Miteinander entwickelt. Nach Deutschland geholt haben die Idee Rudolf Decker und Friedrich Hänssler. Das war 1979. Mittlerweile gibt es Frühstückstreffen in acht deutschen Landtagen. P

Außenminister Guido Westerwelle (FDP, stehend) mit (v. l.) Rudolf Decker, MdB Patrick Meinhardt (FDP), dem ehemaligen Vizepräsidenten des Kongo, Azarias Ruberwa, MdB Karl Schiewerling, MdB Anette Hübinger (beide CDU)

16. Internationale Berliner Begegnung Internationale Frühstücksbegegnung Leitung:

Anette Hübinger, MdB

Herzlich Willkommen! Anette Hübinger, MdB, Moderatorin des Gebetsfrühstücks des Bundestages

Gebet Bernd Liebendörfer, Dekan

Frühstück Ansprache für den Einladungskreis der Abgeordneten Johannes Selle, MdB, Mitglied des Einladungskreises

Lesung aus dem Alten Testament

Musikbeitrag Déborah Rosenkranz

Lesung aus dem Neuen Testament Sebastian Hartmann, Dipl.-Betriebswirt Dietrich von Harsdorf, Dipl.-Betriebswirt

Ansprache Joachim Herrmann, MdL, Innenminister des Freistaates Bayern

Amazing Grace Herzliche Einladung zum Mitsingen mit Déborah Rosenkranz

Ansprache S.E. Sylvestre Ntibantunganya, Präsident von Burundi a.D.

Gebet für Regierende und Verantwortliche in aller Welt Paul A. Magnuson, Oberster Richter (USA)

Das Gebet des Herrn Gemeinsam gesprochen in der jeweils eigenen Sprache

Großer Gott, wir loben dich ideaSpektrum 27.2011

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Gemeinsamer Gesang


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P RO & KON T R A

Soll prinzipiell jeder Organe spenden? MEDIZIN Rund 12.000 Menschen warten in Deutschland auf eine Organspende – jeden Tag sterben drei, da kein Spenderorgan gefunden wurde. Soll daher prinzipiell jeder Mensch seine Organe nach dem Tod zur Verfügung stellen? Darüber läuft zurzeit eine Debatte im Deutschen Bundestag. Bei einer Organspende geht es um konkrete Nächstenliebe und geschenkte Hoffnung – eine Chance für uns Christen.

PRO

Obwohl 75 % der Deutschen bereit wären, nach ihrem Tod Organe zu vererben, herrschen Ängste und akuter Organmangel. Rund 1.000 Schwerstkranke sterben pro Jahr – auf der Warteliste. Bei einer Organspende geht es um konkrete Nächstenliebe und geschenkte Hoffnung. Darin liegt eine Chance für uns Christen. Das biblische Bild des gemeinsamen Leibes gilt für die Ehe und die Gemeinde. Selbstloses Teilen wurde zum Symbol der ersten Christen. Die Bibel kennt einzelne Organe genau: „Du hast meine Nieren bereitet und hast mich gebildet im Mutterleibe“ (Psalm 139,13). Es ist für mich der Schöpferwille, dass unser Leib nicht nur ein Tempel Gottes, sondern auch seine heilige Schatzkammer für „original Ersatzteile“ ist. Denn jeder kann eine lebensrettende Transplantation benötigen, und prinzipiell kommen alle Gesunden als Organspender infrage. Konsens besteht, dass die Frage, ob jemand Organe spenden will, am besten von je-

Markus Hofmann (Berlin) ist Manager der Deutschen Bahn. Er forscht am NETWORK Institut über Nachhaltigkeit und intergenerative Verantwortung und lebt seit 2004 mit einer von seiner Ehefrau gespendeten Niere.

dem selbst beantwortet werden kann. Die Bereitschaft zur postmortalen Organspende heißt, mutig für das Lebensrecht chronisch Kranker aktiv einzutreten. Ich plädiere für ein Transplantationsgesetz, in dem jeder Bürger bewusst entscheidet, ob er zur Organspende bereit ist – oder eben nicht. Das schafft Rechtssicherheit für Ärzte, Spender wie Angehörige und wirkt integrativ in der Gesellschaft. Vor allem verhilft es chronisch kranken Menschen zu neuer Lebensqualität. Kein Mensch darf zur Organspende gezwungen werden. Ärzte und Kliniken sind gefordert, Maßstäbe höchster Integrität sicherzustellen. Als Christ kann ich gewiss sein, dass weder Tod noch eine Organentnahme mich scheiden kann von der Liebe Gottes. Und ich bin zuversichtlich, dass mein im Tod vererbtes Organ dem Empfänger zum Segen wird. Die Entscheidung, Organe zu spenden, ist eine Gewissheitsfrage – über den Tod hinaus. P

Es darf keine Pflicht geben, seinen Körper oder Teile dessen zur Verfügung zu stellen.

KONTRA

Wir alle partizipieren von den riesigen Fortschritten in der Medizin. Wir dürfen darüber aber nicht vergessen, dass wir von Tag zu Tag dem natürlichen Tod entgegengehen. Zwar haben alle Menschen das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit; daher rührt auch das Recht auf bestmögliche medizinische Versorgung. Aber klar bleiben muss ebenfalls: Es gibt kein Recht auf Gesundheit. Und weil ein wesentlicher Bestandteil des Persönlichkeitsrechts die Selbstbestimmung über den eigenen Körper ist, darf es auch keine Pflicht geben, diesen oder Teile dessen zur Verfügung zu stellen. Natürlich darf der Staat seine Bürger einladen, im Todesfall bedürftigen Menschen Organe zu spenden. Aber dann ist damit auch die Pflicht verbunden, sachgerecht, aufrichtig und ohne Tabus zu informieren. Und es muss die Frage

Hartmut Steeb (Stuttgart) ist Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz.

erlaubt sein, ob der Hirntod tatsächlich der richtige Aspekt für die Feststellung des Todes ist. Denn dass diese neue Todesdefinition ausgerechnet im zeitlichen Zusammenhang mit dem Beginn von Organtransplantationen erarbeitet wurde, führt zu Recht zu kritischen Nachfragen. Dann muss auch darüber informiert werden, dass Menschen mitunter künstlich länger am Leben gehalten werden müssen, als ihnen recht sein mag – nur damit sie noch für eine Organentnahme zur Verfügung stehen. Und es muss die wirtschaftliche Frage offengelegt werden, wer, wann, weshalb und wie viel an Organtransplantationen verdient. Kurzum: Es muss gewährleistet bleiben, dass die Spende freiwillig geschieht und es weder moralische noch wirtschaftliche Abqualifizierungen gibt – wenn sich ein Bürger hier nicht festlegen will. P ideaSpektrum 27.2011


BI BL I SC H E S N E U E R Z Ä H LT

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GOTT & MENSCH Gott begegnet Menschen auf unterschiedliche Weise. Mit Jakob, der sich im Leben alles selbst erkämpfen will, ringt er eine ganze Nacht lang – bis Jakob einsieht, dass Gott stärker ist und dass man sich seinen Segen nicht durch List erschleichen kann. Jakob lernt, dass eine Bitte genügt. BestsellerAutor Titus Müller (München) hat diese Begebenheit für idea nacherzählt. Titus Müller „Jakob kämpft mit dem Engel“: So sah es Gustave Dore (1832–1882).

Der Kampf in der Nacht Jakob blieb allein zurück. Da rang ein Mann mit ihm, bis die Morgenröte anbrach. Und als er sah, dass er ihn nicht übermochte, schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt. Und er sprach: Lass mich gehen, denn die Morgenröte bricht an. Aber Jakob antwortete: Ich lasse dich nicht, du segnest mich denn. Er sprach: Wie heißt du? Er antwortete: Jakob. Er sprach: Du sollst nicht mehr Jakob heißen, sondern Israel; denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft und hast gewonnen (1. Mose 32,25–29). Wo die Eichenwälder den Horizont dunkel färbten, lag Seïr, das Land seines Bruders. Zwanzig Jahre lang hatten sie sich nicht gesehen, zwanzig Jahre waren vergangen seit dem Betrug und der Flucht – und doch fürchtete Jakob die Begegnung mit Esau, als wäre es gestern gewesen. Der Abend senkte sich über das Flussufer, es wurde kühl. Jakob stieg den Hang noch etwas höher hinauf und spähte in die Ferne. Warum kamen die Boten nicht zurück, die er zu Esau ausgesandt hatte? Vor vier Tagen hatte er sie losgeschickt. Er hatte ihnen aufgetragen, ihn, JaideaSpektrum 27.2011

kob, „Knecht“ zu nennen, und Esau „seinen Herrn“. Es sollte kein Zweifel daran aufkommen, dass er seine Tat bereute und bereit war, sich Esaus Forderungen zu unterwerfen. Esau, der rothaarige Bruder mit der tiefen Stimme, immer stärker als er; Esau, der Mann mit den breiten Schultern; Esau, der in die Wälder zog ohne Furcht vor Löwen und Bären. Vielleicht witterte er eine List hinter den Worten? Er traute ihm nicht mehr, niemand konnte ihm das verdenken. Jakob wandte sich ab und kehrte um zum Lager. Die Schatten der Zelte wurden lang, sie begannen bereits, sich im Grau der Nacht aufzulösen. Gehilfen trieben die Kamelherden zusammen.

Die Boten bringen schlechte Nachrichten Vor dem Zelteingang erwartete ihn Lea. Sie las besorgt in seinem Gesicht. „Immer noch kein Zeichen?“ „Nichts. Wenn sie morgen nicht zurückkehren, schicke ich –“ „Jakob!“, gellte ein Ruf durch das Lager. „Sie sind da!“ Er sah sich um.


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BI BL I SC H E S N E U E R Z Ä H LT

Ich bin’s nicht wert, dass du mir Güte erweist, du kennst meinen tückischen Geist. Trotzdem hast du mich gesegnet, ich wandere nicht mehr allein, sondern bin zu einem großen Lager geworden, weil du mich liebst. Bitte, rette uns vor Esaus Schwert, verschone die Frauen und Kinder!“

Aber Gott schwieg

Staubbedeckt und sichtlich müde von der weiten Wanderschaft, betraten die Boten den Platz zwischen den Zelten. Sie kamen zu ihm. „Er zieht uns entgegen“, sagten sie, „mit vierhundert Mann, bis an die Zähne bewaffnet.“ Wie Blei sank es Jakob in den Magen. Esau war auf Rache aus, immer noch. Offenbar hatte sich in den langen Jahren für ihn nichts geändert. Lea stammelte: „Er wird uns umbringen! Was sollen wir vierhundert Bewaffneten entgegensetzen?“ Auch ihm wurden die Knie weich, aber er bemühte sich um eine feste Stimme. „Teilt das Lager auf, Menschen und Tiere, und zieht mit der zweiten Hälfte flussabwärts. Wenn er die einen von uns erwischt, können die anderen womöglich fliehen. Lea, du bleibst bei mir. Rahel und die Kinder genauso.“ Die Männer nickten mit ernsten Gesichtern. „Wie ich Esau kenne, marschiert er die Nacht hindurch. Er wird nicht riskieren, dass ich ihm ein weiteres Mal entwische.“ Behutsam nahm er Lea bei den Schultern. „Kümmere du dich um die Jüngsten und packe alles zusammen, was wir tragen können.“ Sie sah ihn an, mit Tränen in den Augen. „Was hast du vor?“ „Ich begleite euch. Aber zuvor möchte ich noch einmal beten.“ Er verließ das Lager. Um dem hektischen Treiben zu entkommen, ging er am Ufer entlang, bahnte sich einen Weg durch die Lorbeerhecken. Alle Kraft wich aus seinen Gliedern, er zitterte am ganzen Leib. Halb fiel er auf die Knie, halb sank er nieder. Er sagte: „Gott meines Großvaters Abraham und meines Vaters Isaak, du hast mir aufgetragen, nach Hause zurückzukehren. Nun will Esau mich töten.

Er wartete, bis sich sein Atem beruhigt hatte, und lauschte auf eine Antwort. Aber Gott schwieg. Lange kniete er so. Dann stand er auf. Er dachte: Vielleicht kann ich Esau irgendwie besänftigen. Esau ist von aufbrausendem Gemüt. Wenn ich ihn um Vergebung bitte, während er mit gezücktem Schwert vor mir steht, wird es zu spät sein. Ich muss ihn vorher erreichen! Jakob kehrte zum Lager zurück. Dort bauten sie gerade die Zelte ab. Fackeln erhellten die Nacht. Er rief einige Knechte zusammen und sagte: „Nehmt zweihundert Ziegen und zwanzig Böcke, dazu zweihundert Mutterschafe und zwanzig Widder, dreißig säugende Kamele mit ihren Fohlen, vierzig Kühe und zehn Stiere, zwanzig Eselinnen und zehn Eselhengste. Wählt die besten Tiere aus, starke und gesunde. Ich will, dass ihr Esau entgegengeht. Wenn ihr ihm begegnet, sagt ihm, die Tiere seien ein Geschenk von seinem Knecht Jakob. Sagt ihm, ich wünsche mir nichts sehnlicher als Versöhnung.“ Als die Tiere ausgesondert waren und Herde für Herde die Furt des Jabbok passiert hatten, ließ er seinen restlichen Besitz ebenfalls hinüberziehen. Die Ochsen brachten die Zelte und das Hab und Gut durch den Fluss. Er wartete bis zuletzt. Schließlich nahm er Lea und Rahel und seine elf Söhne, dazu die Mägde Bilha und Silpa, und brachte sie über den Fluss. Vom anderen Ufer aus zogen sie nach Süden. Jakob ließ sich zurückfallen, er wollte allein sein. Schuldgefühle schnürten ihm die Kehle ab. Er war dafür verantwortlich, dass es ein Blutvergießen geben würde, die Kinder, die Frauen, Knechte und Mägde starben wegen ihm. Warum war er so versessen auf das Erstgeburtsrecht gewesen? Der Erstgeborene erbte zwei Drittel des väterlichen Besitzes, er bekam das bessere Land und übernahm die Führung der Familie. Das hatte er dem derben Esau nicht gegönnt. Aber was hatte er gewonnen? Lange Nächte, in denen er wach lag, weil ihn die Vergangenheit nicht schlafen ließ. Gewissensbisse, jeden Tag. Den eigenen Vater hatte er belogen, den Bruder betrogen. Dass er Esaus Kleider angezogen hatte, die nach ihm rochen, dass er zum blinden Vater gegangen war und ihm den Segen abluchste, das war abscheulich gewesen. Halb taub, wie der Vater war, wurde er doch misstrauisch, weil ihm die Stimme nicht wie Esaus Stimme vorkam, und er, Jakob, hatte wieder und wieder beteuern müssen, Esau zu sein. Als Gott gesagt hatte: „Geh zurück nach Hause!“, hatte ihn das Hoffnung schöpfen lassen, Hoffnung auf eine Versöhnung, auf einen Neuanfang. Und nun das! ideaSpektrum 27.2011


BI BL I SC H E S N E U E R Z Ä H LT

Zweikampf im Mondschein Jakob fuhr zusammen. Im fahlen Mondlicht erkannte er die Umrisse eines Mannes. War das Esau? Schon stürzte sich der Mann auf ihn, er packte ihn, presste ihm mit seiner Kraft alle Luft aus den Lungen, versuchte, ihn in die Knie zu zwingen. Das ist er nicht, fuhr es ihm durch den Kopf, das ist nicht mein Bruder. Jakob wehrte sich, er bog den Griff des Fremden auf, wand sich frei. Aber schon hatte ihn der Mann erneut gepackt. Sie rangen, und erneut zeigte sich, dass der andere stärker war als er. Aber Jakob gab nicht auf. Ich bin ein Kämpfer!, sagte er sich. Habe ich nicht von Geburt an gekämpft, gegen den Bruder, gegen den Vater, gegen den Schwiegervater? Ich werde jetzt nicht klein begeben! Ich will leben! Unnachgiebig zwang ihn der Fremde nieder. Am Ende konnte er nur noch eines: den Mann festhalten, so dass er die Hände nicht zum entscheidenden Griff an Jakobs Kopf freibekam, um ihm den Garaus zu machen. Er hielt ihn fest mit aller Willenskraft, er weinte und ächzte, aber er hielt ihn fest. Es gelang dem Fremden, an Jakobs Hüftgelenk zu rühren. Obwohl der Mann nicht ausgeholt hatte und Jakob keinen Stoß spürte, ging ein Schmerz von der Berührung des Fremden aus, und Taubheit breitete sich in Jakobs Hüfte aus. Wie hatte er das gemacht? Der Fremde sagte: „Lass mich los, die Morgenröte zieht auf.“ Er war nicht einmal außer Atem, obwohl sie seit Stunden miteinander rangen.

Foto: idea/Archiv

Neubeginn mit Gottes Segen … Jakob erschauderte. Diese seltsame, ruhige Stimme. Das war kein Mensch, gegen den er kämpfte. Das Wesen hätte ihn mit Leichtigkeit übermannen können. Es musste ihm helfen in seiner Not, er brauchte übernatürlichen Beistand, er brauchte Gottes Unterstützung so sehr wie noch nie in seinem Leben. Der Segen, den er sich vor zwanzig Jahren erschlichen hatte, war ja doch kein Segen – er war nur durch Betrug zustande gekommen. „Ich halte dich fest“, keuchte Jakob, „bis du mich segnest.“ Der Fremde fragte, mit einem Lächeln in der Stimme: „Wer bist du?“ „Jakob.“ Jakob, der Betrüger. „So ist es, du bist Jakob. Fortan sollst du nicht mehr Jakob heißen. Beginne dein Leben neu. Du bist von nun an Israel, denn du hast mit Gott und mit Menschen gekämpft.“ Mit Gott gekämpft? War dieses Wesen ein Engel, ein Bote Gottes? Oder war es gar ... Gott persönlich? „Sage mir auch deinen Namen“, bat er. „Warum fragst du danach?“ Das Wesen ließ ihn los und legte ihm sanft die Hände auf den Kopf. „Deine Nachkommenschaft soll zahlreich werden wie die Sterne am Nachthimmel, und in dir und deinen Nachfahren sollen alle Geschöpfe der Erde gesegnet werden.“

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Da fühlte Jakob, wie sich die Schuldenlast von seinen Schultern hob. Tränen liefen ihm über das Gesicht vor lauter Glück und Erleichterung. Seine Hüfte schmerzte, er wusste, ihm stand die Begegnung mit Esau bevor – aber er war gesegnet. Gott würde ihm beistehen!

… oder hatte er sich getäuscht? Die Sonne ging auf, der Fremde verschwand. Jakob hinkte seiner Familie nach, unter Pistazienbäumen und wilden Olivenbäumen schleppte er sich entlang. Er war nun ein Krüppel. Aber das war unwichtig. In Gottes Augen war er ein neuer Mensch. Als er die Familie einholte, strömte gerade Esaus Streitmacht aus dem nahen Waldrand, Männer mit Speeren, Messern und Schilden. Jakob suchte die Herden, die er als Geschenk vorausgesandt hatte. Er konnte sie nicht entdecken. Da sank ihm der Mut. Wenn Esau die Geschenke ablehnte, war das ein deutliches Signal. Wozu brauchte er die vielen Männer, wozu hatte er sie bewaffnet – wenn nicht, um ihn und die Seinen zu töten? Aus der Mitte der Bewaffneten schälte sich der Bruder heraus. Wind fuhr ihm in die langen Haare und den roten Bart. Esau lächelte nicht, er blickte ernst. Jakob befahl der Familie zurückzubleiben und ging Esau entgegen. Er warf sich nieder, blieb mit der Stirn auf dem Boden liegen. Dann stand er auf, ging einige Schritte und warf sich erneut zu Boden. Das tat er sieben Mal. Währenddessen kam auch Esau auf ihn zu, mit reglosem Gesicht. Schließlich standen sie sich gegenüber. Esau nahm einen tiefen Atemzug, sein Brustkorb hob und senkte sich. Er sagte: „Jakob. Endlich.“ „Du willst die Kamele, Kühe und Schafe nicht, die ich dir geschickt habe?“ „Ich bin kein armer Mann, ich besitze genug.“ „Nimm sie trotzdem, Esau. Sie sind ein Zeichen meiner Reue. Es war falsch, was ich damals getan habe. Unverdient hat Gott mich gesegnet, daran sollst du Anteil haben.“ „Du meinst, es ist der Segen, der mir zugestanden hätte?“ Angespannte Stille senkte sich über die Lichtung. Jakob flatterte das Herz in der Brust, es schlug so rasch, dass er Atemnot verspürte. „Also gut“, sagte Esau, „wenn du es so siehst – ich nehme dein Geschenk.“ Er wies hinter Jakob. „Wer sind die?“ „Meine Familie.“ Er flehte: „Bitte, verschone unser Leben.“ Lange sah ihn der Bruder an. Weicher und weicher wurde sein Blick, bis ihm schließlich Tränen in den Bart rollten. „Ich krümme euch kein Haar. Kommt mit nach Seïr, es gibt eine Versöhnung zu feiern. Findest du nicht, wir sind uns lange genug aus dem Weg gegangen?“ Sie fielen sich in die Arme und weinten wegen der verlorenen zwanzig Jahre, aber auch vor Erleichterung und Freude, weil sie einander verzeihen konnten. P


net F O R U M F Ü R JU N G E C H R I S T EN

Himmlische Briefe FILM Tyler ist todkrank. Er schreibt „Briefe an Gott“ – und verändert damit die Menschen seiner Umgebung. Doch der 9-Jährige bewegt nicht nur mit dem gleichnamigen Film auf der Leinwand die Herzen. Über 23.000 haben sich inzwischen auf Facebook zusammengefunden. Sie alle wollen am 6. Juli einen Brief an Gott schreiben. Simon Jahn hat den Film und die Aktion unter die Lupe genommen.

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ls Tyler an Krebs erkrankt, ist das ein schwerer Schlag für seine Familie, die zuvor schon den Vater verloren hatte. Immer wieder muss er zur Chemotherapie. Sein Zustand ist ungewiss. Doch Tyler selbst steckt den Kopf nicht in den Sand. Vertrauensvoll schreibt er das, was ihn bewegt, in Briefen nieder und adressiert sie an Gott. Die Briefe und Tylers Glaube verändern mehr und mehr sein Umfeld – von seinen Schulkameraden bis hin zu dem Postboten Brady, der bis dahin hoffnungslos durchs Leben geht und seine Probleme im Alkohol ertränkt. Berührt vom Schicksal des Jungen, widmet er sich ihm mehr und mehr – und wird zum väterlichen Freund. Brady, der die Briefe entgegennimmt, bringt es nicht übers Herz, sie wegzuwerfen. Er öffnet sie in einem Moment, als er völlig am Boden zerstört ist – und findet dabei selbst zum Glauben.

Als Kinofilm in die US-Charts Die Geschichte von Tyler basiert auf einer wahren Begebenheit. Schon in Buchform avancierte sie zum Bestseller. Die Verfilmung von „Briefe an Gott“ schaffte es in den USA sogar in die Top Ten der Kinocharts. An einigen Stellen kommt „Briefe an Gott“ sehr pathetisch daher: Da ist die hollywoodtypische amerikanische Kleinstadtidylle, oder der Postbote Brady, der vom heruntergekommenen Trinker ganz schnell zum smarten Freund von Bradys Familie wird und plötzlich bei fast allen Familienaktivitäten dabei ist. Und da sind die reichlichen und manchmal zu aufdringlich wirkenden christlichen Glaubensbezeugungen der Protagonisten. Trotzdem schafft es der Film, nicht in Klischees steckenzubleiben: So versteht sich die alleinerziehende Maddy prächtig mit dem von Frau und Sohn verlassenen Brady – und dennoch werden die zwei kein Liebespaar.

Mehr als 23.000 wollen am 6. Juli einen Brief an Gott schreiben Auch im deutschsprachigen Europa ist der Film vor einigen Wochen auf DVD erschienen – und bewegt viele. Fünf junge Leute zwischen 15 und 21 Jahren aus Thüringen nahmen ihn zum Anlass, eine Aktion beim sozialen Netzwerk Facebook zu initiieren: Auf einer eigens dafür eingerichteten Seite laden sie dazu ein, selbst einen an Gott adressierten Brief zu schreiben und ihn am 6. Juli bis 16 Uhr frankiert in einen Postkasten zu werfen. „Schreibe ihm einfach, was dich beschäftigt, was du Gott schon im-

B e su cht uns au ch au f

f a ce b o ok

w w w. f a ce b o o k . co m / i d e a l is te n

mer mal sagen wolltest oder wofür du ihm danken möchtest“, erklären die Mitglieder der Jungen Gemeinde der EvangelischFreikirchlichen Gemeinde Eisenach im Freistaat Thüringen auf der Seite. Ihnen geht es darum, einfach mal zu „schauen, was passiert, wenn überall auf der Welt Briefe an Gott in den Postkästen liegen und die Postbeamten und andere zum Nachdenken bringen.“ Die Idee findet riesigen Zuspruch, die Zahl der Zusagen im Internet steigt minütlich. Inzwischen haben über 23.000 Teilnehmer aus 34 Ländern angekündigt mitzumachen. Es wird sich zeigen, ob wirklich jeder, der ohne großes Nachdenken auf „Teilnehmen“ geklickt hat, am Ende auch einen Brief in den Postkasten einwerfen wird.

Hier gilt das Briefgeheimnis nicht Aber darf denn ein Angestellter der Post – so wie Brady im Film – überhaupt einfach solche persönlichen Briefe öffnen? Laut der Deutschen Post haben die Mitarbeiter die Befugnis, einen Brief dann zu öffnen, wenn der Empfänger nicht auffindbar und kein Absender vermerkt ist. Beides ist ja für die „Briefe an Gott“ so vorgesehen. Ob dann tatsächlich die Briefe geöffnet und gelesen werden, ist eine andere Frage. Aber Aufmerksamkeit erregen und Gott – vor allem bei der Post – ins Gespräch bringen, wird die Aktion bestimmt. P

b DVD: Briefe an Gott. Regie: David Nixon, Patrick Doughtie; Darsteller: Robyn Lively, Bailee Madison, Tanner Maguire u. a. 109 Min. FSK ab 6. 9,95 EUR / 17.50 SFr

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DI E K LE I N E K A NZ E L

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Pfarrer Hans-Joachim Martens (Woltersdorf bei Berlin), langjähriger Vorsitzender des Evangelisch-Kirchlichen Gemeinschaftswerks in der DDR und bis 2001 stellvertretender Vorsitzender des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes

» Betet zugleich auch für uns, dass Gott uns seine Tür für das Wort auftue … « Brief des Paulus an die Kolosser 4,3

Foto: Eberhard Scharf

Worauf es ankommt, damit unser Wort ankommt! Von dem alten Pastor habe ich viel gelernt – obwohl er dem Anfänger nur vier kurze Sätze mit auf den Weg gab: 1. Vergiss das Beten nicht. 2. Studier deine Bibel. 3. Lies die Zeitung. 4. Besuch die Leute! Wer nicht mehr als „Treppenterrier“ in den Häusern unterwegs ist, wird kaum mitbekommen, wie die Leute „ticken“. Wer nicht mehr neugierig auf die Welt ist, wird kaum lebensnah predigen. Wer über seiner aufgeschlagenen Bibel keine „Aha-Erlebnisse“ mehr hat, wird andere kaum mitreißen. Und: Wer betet, weiß, dass er ganz abhängig von Gott ist – und einer für ihn betenden Gemeinde. Denn sie ist daran beteiligt, ob und wie eine Predigt ankommt – als Gottes Wort ankommt! Wie das passiert, bleibt ein Geheimnis. Mit unseren Geistesblitzen ist es da nicht getan. Damit sprengen wir keine Türen zu Menschenherzen auf. Dazu bedarf es eines ande-

ren Geistes. Wir haben das nicht in der Hand. Aber wir können beten! Das ist der Schlüssel, mit dem Gott Türen öffnet. Es stünde wohl um manche Gemeinde besser, wenn sie nicht (fast) alles vom „Profi“ auf der Kanzel erwarten würde – wie ein Publikum, das allenfalls Beifall spendet. Darum betet! „Lasst nicht nach!“, drängt der Apostel. Auch wenn das Gebet uns Schlaf oder Verzicht auf den Fernsehabend kosten sollte. Beten ist kein Hobby, nicht die „schönste Nebensache“ für fromme Christen – sondern die Hauptsache! Es zählt! Doch es rechnet sich nicht etwa nach dem Motto: Viel Gebet – viel Erfolg. Der Ertrag des Betens ist nicht messbar. Zum Glück gibt es kein „Betometer“, mit dem wir nachweisen könnten, was wir geleistet haben. Liebe rechnet nicht – und beten ist Liebesdienst, den die Gemeinde ohne Zwang tun „sollte“. Wie bei einem überzeugenden Prediger: Er „muss“ predigen – er kann einfach nicht anders. P

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PORTRÄT

Nächstenliebe öffnet die Herzen in Japan AUFBAUHILFE 7 Studenten des Theologischen Semi-

Jürgen Schuster: „Nach 13 Jahren Missionseinsatz in Japan habe ich nach wie vor viele Freunde dort. Es ist wichtig, die kleine christliche Minderheit bei ihren Hilfsmaßnahmen zu unterstützen. Eine Gefahr durch die Strahlenbelastung bestand für unser Team nicht. Wir mussten etwa 0,04 Millisievert verkraften – das ist etwa die Hälfte dessen, was man bei einem zehnstündigen Transatlantikflug abbekommt. Für unsere Studenten ist es wichtig, nicht nur theoretisch zu studieren, sondern auch die Anwendung des Gelernten kennenzulernen und praktisch zu helfen.“

Sina Rittsteiger: „Wir sahen Häuser voller Schlick; Reisfelder mit angeschwemmten, umgekippten Autos und Booten. In der Ortschaft Tona hat der Tsunami alle Häuser auf der einen Seite eines Ka-

Jochen Kümmerle (Mentor), Alexander Schreiner, Jürgen Schuster (Dozent), Martin Auch (Missionsdirektor der Liebenzeller Mission), Matthias Rück, Christian Folkers, Manuel Sept, Benjamin Wagner, Jutta Schulte, Sina Rittsteiger (v. l.)

nals zerstört. Die Häuser auf der anderen Seite sind renovierungsbedürftig. Damit sie wieder bewohnt werden können, haben wir die Böden vom Schlick befreit, Schlamm und Müll aus den Häusern getragen und die Schränke gesäubert. Außerdem räumten wir einen Garten frei, der voll Müll und Dreck war. Er gehört einem Ehepaar, wobei der Mann behindert ist. Alleine hätte es die Frau nie geschafft!“

Matthias Rück: „Ich befreite Felder eines Gemüsebauern von Schlick und reparierte die Motoren einiger Landmaschinen, die durch den Tsunami nicht mehr funktionierten. Für mich als Informationselektroniker bereitete es große Freude zu sehen, wie manche Motoren wieder liefen. Aber noch schöner war, dass ich gesehen habe, wie Menschen neue Hoffnung bekommen. Und noch etwas: Der Einsatz in Japan hat mir

die Augen dafür geöffnet, wie gut es uns hier in Deutschland geht. Japan ist ein genauso hoch entwickeltes Land wie Deutschland. Es ist kaum vorstellbar, wie eine solche Katastrophe so viel zerstören kann. “

Benjamin Wagner: „Neben der praktischen Unterstützung haben wir den Menschen geistliche Hilfe angeboten. Wenn sie wollten, haben wir für sie gebetet. Manche haben das Angebot angenommen, andere nicht. Die Art und Weise, wie Christen direkt und persönlich mit Gott reden und für die Bedürfnisse anderer Menschen beten, hat viele Japaner beeindruckt.“ Auch Mentor Jochen Kümmerle war sichtlich bewegt durch den Aufenthalt in Asien: „Es ist uns ganz neu bewusst geworden, dass die Begegnung und Hilfe von Mensch zu Mensch durch nichts zu ersetzen ist!“ P

Foto: Liebenzeller Mission

nars der Liebenzeller Mission, ihr Mentor Jochen Kümmerle sowie der Dozent für Interkulturelle Theologie Dr. Jürgen Schuster waren drei Wochen lang in Japan. Sie halfen mit beim Wiederaufbau der von Erdbeben und Tsunami verwüsteten Region Sendai, rund 100 km nördlich des zerstörten Kernkraftwerks Fukushima. Bei der Katastrophe am 11. März waren mehr als 15.000 Menschen getötet worden, über 7.000 werden noch vermisst. Nach ihrer Rückkehr berichteten jetzt die Helfer:

DAS WORT DER WOCHE » Ich bin ein Gegner der bewussten Selektion durch den Menschen nach willkürlich aufgestellten Kriterien. Wir leben in einer Welt der Salami-Ethik, wo Stückchen für Stückchen abgeschnitten wird. Heute werden 95 % der Kinder mit Down-Syndrom abgetrieben. « Der neue Präsident der (deutschen) Bundesärztekammer, Frank Ulrich Montgomery (Hamburg), in der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ ideaSpektrum 27.2011


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