43 26. Oktober 2011
Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
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Einzelverkaufspreis: CHF 4.–
Die beste Hilfe für die Jugend:
Jesus
Andreas „Boppi“ Boppart über ein erstaunliches Presse-Echo und moderne Jugendevents Seite 4 Nationalrat weniger „fromm“ sein?
12 „StopArmut“: Die Preisgewinner
8 Thailand: Schweizer Missionare
26 Pflegeeltern: Liebe, Halt und
9 Kinderwochen: Wie Gottes Wort
29 Schauspiel: Mit Eric Wehrlin in
helfen mitten im grössten Elend
für die Jüngsten erfahrbar wird
Die neuen
machen das konkrete Handeln vor
Eisenbahnkalender sind da!
Regeln für benachteiligte Kinder
80 Minuten durch die ganze Bibel
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7 Wahlen: Wird der neugewählte
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G RÜ e z i
stunde der Entscheidung «Wie soll ich nur wählen?» Die Frage wurde mir in letzter Zeit wiederholt gestellt. Wahlen für das eidgenössische Parlament sind kein Kinderspiel. Meist sind die Kandidaten ja nicht bekannt. Zudem sind Proporzwahlen für manche Bürger ein Buch mit sieben Siegeln. Und wer sich erst kurz vor Wahlen für das politische Geschäft interessiert, riskiert ohnehin schlaflose Nächte. Umso mehr: Grosses Kompliment und herzhafter Dank allen, die sich verantwortungsbewusst an diesen Wahlen beteiligt haben. Und all jenen, die im Gebet um Gottes gute Führung gerungen haben. Nicht zuletzt all den Kirchen und Gemeinden, die sich offensiv und kompetent um Wahlhilfen bemüht haben. Sie haben ganz im Sinne des Apostels Paulus gehandelt, wie Römer 13 belegt. Stunde der Wahrheit auch für die beiden evangelischen Parteien und die engagierten Christen im Parlament. Die EVP kann die beiden Sitze von Maja Ingold und Marianne Streiff halten. Die EDU verliert mit der Abwahl von Andreas Brönnimann ihren einzigen Sitz. Das ist nicht nur für die EDU betrüblich. Die EDU-Vertreter haben sich in Bern stets durch ein klares christliches Profil bemerkbar gemacht. Löblich, dass die Partei nicht resignieren will, wie Parteipräsident Hans Moser betont (Seite 7). Abgewählt wurden auch bekannte Christen wie JeanPierre Graber (SVP) und Pius Segmüller (CVP), der Präsident von «Vision für die Schweiz». Nachdem Werner Messmer (FDP) und Claude Ruey (LPS) nicht mehr angetreten
sind, schrumpft die Zahl der Christen, die der Evangelischen Allianz nahe stehen, offensichtlich. Doch erst die kommenden vier Jahre werden zeigen, wie stark christliche Werte in Bundesbern noch gelebt werden. Auch dafür gilt es gerade in christlichen Werken und Gemeinden zu beten. Sie haben ihre politischen Hausaufgaben ohnehin noch längst nicht gemacht – auch dies ein Fazit dieser Wahl. Keine Demokratie ohne politische Entscheidungen, keine Lebensqualität ohne persönliche Entscheidungen. Die wichtigste persönliche Entscheidung bleibt jene für Gott, für Jesus Christus. Andreas Boppart, vom «Tages-Anzeiger» gerade zum «neuen Shootingstar unter den Evangelisten» gekürt, fordert junge Menschen leidenschaftlich dazu heraus (siehe Seite 4). Viele Jugendliche sind bei all den Verlockungen unserer Spass- und Konsumwelt heillos überfordert. In Jesus Christus können sie Halt und Orientierung finden. Der Glaube an Gott kann ihre «ganze Ewigkeit» verändern, wie Andreas Boppart betont. Sie erleben Jesus als persönlichen Freund und Begleiter in jeder Lebenslage. Wer den Himmel ins Blickfeld bekommt, dem liegt auch daran, dass ein Stück Himmel zu den Menschen kommt. Wenn unsere Gesellschaft Hoffnung und Heil finden soll, dann braucht sie mehr Himmel. Dann braucht sie Jesus Christus. Ein Entscheid von grösster Tragweite. Das sagt vor den Wahlen niemand. Nach den Wahlen darf es ruhig betont werden. Auch von Politikern.
BiBlisch Das Lieblingsbibelwort von Julia Onken, Psychotherapeutin, Autorin und Schulleiterin des Frauenseminars Bodensee, Romanshorn:
«im Anfang war das Wort.» (Johannes 1,1a) «Wie wahr! Denn ‹alle Dinge sind durch dasselbe geworden und ohne das Wort ist nicht eines geworden, das geworden ist›. So vermag uns das winzige Wörtchen ‹Ja› mit nur zwei Buchstaben in die höchsten Glückssphären hinauf zu katapultieren, ebenso ein ‹Nein› in die tiefsten Abgründe der Verzweiflung hinunter zu stürzen. Worte sind keine leeren Hüllen, zufällig zusammengefügt, sondern führen uns konsequent zu den Wurzeln allen menschlichen Seins. Sie ermöglichen, sich an die wichtigsten Themen heranzutasten und diese solange zu umkreisen, bis eine Antwort auf die Fragen erahnbar wird: Woher komme ich? Wohin gehe ich? Wozu bin ich auf der Welt?»
Wörtlich «Was wir uns nicht vorstellen, sind die unzähligen scheidungskinder, die auf der strecke bleiben, wenn sich die Familienverhältnisse wieder einmal verändern. Dabei sind sie es, die den Preis der ich-Optimierung und selbstverwirklichungsmanie bezahlen. Wie hoch dieser Preis ist, weiss jeder, doch die hässliche Wahrheit wird verschwiegen, da wir in einer unverbindlichen Gesellschaft leben.» Melanie Mühl, Feuilleton-Redaktorin der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» und Autorin des Buches «Die Patchwork-Lüge. Eine Streitschrift» (Hanser), in der «Weltwoche».
Innovativ
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ANDREA VONLANTHEN
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BR E N N P U N K T
«Gott heilt die verletzten Herzen der Jungen» JUGENDEVANGELISATION Gerade jungen Menschen kann nichts Besseres passieren, als Jesus zu vertrauen. Davon
ist Andreas Boppart, von seinen Freunden kurz «Boppi» genannt, überzeugt. Er gilt laut «Tages-Anzeiger» als «neuer Shootingstar» unter den Evangelisten. «Boppi» spricht offensichtlich die Sprache der Jungen. Und er weint über sie. «Neuer Shootingstar der Szene» – wie reagieren Sie auf diese Auszeichnung? Andreas «Boppi» Boppart: Es ist
Was kennzeichnet die Jungen heute?
natürlich nett, wenn eine grosse Zeitung auch einmal in positiver Richtung übertreibt. Doch ich bin alles andere als ein Shootingstar. Ich mache einfach zusammen mit meinem Team einen evangelistischen Dienst und versuche das selbst zu leben.
Sie wollen erfahren und nicht nur wissen. Sie wollen nicht nur in die Kirche gehen und hören, dass Gott heilt. Sie wollen erfahren, dass Gott heilt. Sie kennen auch fromme Begrifflichkeiten wie Sünde, Schuld oder Gnade nicht mehr. Man muss ihnen manches neu erklären.
Welches ist Ihre Berufung?
Wie erklären Sie ihnen Sünde?
Menschen mit Gott bekannt machen – «das öppe wärs». Im Jahr 2004 war es auch, als mir Gott ganz stark aufs Herz gelegt hat, ich solle mithelfen, «Europa zurück an sein Herz» zu führen. Damit beginnt man am besten mal vor der eigenen Haustüre.
verletzten Herzen heilen kann.
Für Andreas Boppart ist Jesus «die einzige echte Stabilität».
Als Jugendlicher spürte ich, dass sich mein Leben in Richtung Predigen abzeichnen könnte. Etwa mit 17 habe ich darum gebetet: «Herr, wenn du willst, dass ich predige, dann gib mir ein klares Ja in Form eines Zeichens – aber sag bitte nein! Ich bin viel zu jung.» Ein paar Monate später bekam ich in der Stille einen Gedanken: «Lies Jeremia!» Gleich am Anfang
stiess ich auf die Berufung von Jeremia: «Geh zu allen Völkern!» Doch Jeremia sagte: «Ich kann doch nicht, ich bin zu jung.» Das war bis dahin auch meine Ausrede. Doch das «Geh und predige!» setzte sich in meinem Herzen fest. 2004, als ich noch Lehrer war, fragte mich Campus für Christus an, ob ich nicht in den evangelistischen Dienst treten wollte. Ich rief mein Mami an und sagte ihr: «Du, ich werde Prediger!» Sie antwortete: «Ich habs gewusst!» Als
Zur Person
Der Dienst
Andreas «Boppi» Boppart, 32, Evangelist und Leiter von Campus Generation Ministry. Verheiratet mit Tamara, zwei Töchter (4 und 20 Monate), wohnt in Zizers. In Arbon und Grabs grossgeworden, zog es ihn nach der Sekundarlehrerausbildung ins Bündernland, wo er den Schulbetrieb eines Justizheimes aufbaute. 2004 wechselte er als Eventprediger zu Campus für Christus, wo der evangelistische Jugendbereich Campus Generation Ministry entstand. Parallel dazu studierte er Theologie am IGW. Er liebt Volleyball, ist Autor mehrerer Bücher, leidenschaftlicher Paprika-Zweifel-Chips Konsument und Budget-Energy-Drink-Vernichter, im Sommer oft am Grill.
Das von Andreas Boppart geleitete Team von Campus Generation Ministry investiert sich in den Bereichen Evangelisation und soziale Verantwortung, damit Menschen durch eine persönliche Begegnung mit Gott nachhaltig verändert werden. Nebst Video- und Internetarbeit hilft Campus Generation Ministry Regionen bei der Umsetzung grösserer Evangelisationen. Der dadurch entstehende Drive wird genutzt, um im Vorfeld die Christen für einen evangelistischen Lifestyle zu gewinnen und Menschen, denen Gott begegnet, in lokale Gemeinschaften einzubinden.
Wie kam es dazu?
Bild: idea/av
www.campusgeneration.ch www.aktiongratishilfe.ch www.youtube.com/CGMschweiz
Kind hatte ich eine körperliche Behinderung, womöglich hervorgerufen durch eine Hirnstörung. Viele Gebete meiner Eltern haben dazu beigetragen, dass ich geheilt wurde. Damit war mein Lebensweg vorgezeichnet.
Was ist Ihnen beim Theologie studium am IGW aufgegangen?
Mir ging stark auf, wie ganzheitlich das Evangelium doch ist. Ein Satz brannte sich in mir fest: «Jesus bringt Menschen nicht nur in den Himmel, sondern er bringt auch den Himmel zu den Menschen.» Dadurch entstand auch die diakonische «Aktion Gratishilfe» hier in der Region, die unterdessen Kreise in elf andere Regionen gezogen hat. Jesus wird in unsern Kirchen vielfach begrenzt. Wir folgen manchmal mehr dem Lifestyle der Kirche als demjenigen von Jesus.
Was hat Sie dann bewogen, eine gut dotierte Stelle im Schuldienst aufzugeben?
Ich wollte für etwas leben, das grösser ist. Ich ging nach der Lehrerausbildung in ein Justizheim zu Jugendlichen, die auf eine schiefe Bahn geraten waren. Ich wollte den Jugendlichen mehr als einfach Lehrsätze vermitteln. Hier habe ich realisiert, dass es ihnen am meisten hilft, wenn Gott ihre
Ich spanne den Bogen dazu, was Sünde alles auslöst von der Bibel her. Ich zeige ihnen auf, wie durch den Sündenfall alle Beziehungen kaputt gingen: die Beziehung zu Gott, zur Schöpfung, zu Mitmenschen, zu sich selber. Zerbrochene Beziehungen sind die direkte Folge der Sünde. Das sehen die Jungen selber in ihrem Leben, bei Eltern, die sich scheiden lassen, oder am eigenen kaputten Selbstwert. Jesus bietet Vergebung an. Er macht damit nicht einfach nur den Himmel auf, sondern er heilt kaputte Herzen. Dadurch bekommen die Jungen auch eine neue Sicht über sich selber.
Wie erreichen Sie diese Jugend lichen am besten?
In erster Linie durch ernsthaftes Interesse an ihrem Leben. Das ist nach wie vor der Schlüssel! Ich möchte in meinem Dienst mit einem Auge über die Verlorenheit dieser Menschen weinen und mit dem andern Auge über ihre Lebenssituation. All meine EventEvangelisationen bringen nicht viel, wenn sich die jungen Christen am Ort nicht für das Leben ihrer Freunde interessieren.
Eine neue NationalfondsStudie zeigt, dass 62 Prozent der frei kirchlichen Jugend als «hoch religiös» gilt, aber nur 2,5 Prozent der reformierten und 6,8 Prozent der Katholiken. Eine trostlose Statistik für Sie?
Ich war gerade in eine katholische Kirche eingeladen und erlebte da sehr viele Menschen, die Jesus wirklich lieben, genau wie ich es idea Spektrum 43.2011
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auch in der reformierten Kirche sehe. Es gibt andererseits Freikirchen, in denen sogar Gott das Gesicht einschlafen würde. «Hoch religiös» im Sinne von «hoch spirituell» sind enorm viele. Fast alle haben in ihrem Leben schon etwas Übernatürliches erlebt. Da gibt es viele Ansatzpunkte, um nach dem Gott der Bibel zu fragen. Doch wenn man nach JesusGläubigen sucht, dann sieht die Situation sicher sehr düster aus – aber nicht hoffnungslos! Da müssen wir bei uns «hoch Religiösen» ansetzen. Es gibt in unsern Kirchen relativ viele Gläubige, aber wenig wirkliche Nachfolger.
Kommen auch deshalb in christ lichen Gemeinden nur wenige Jugendliche zum Glauben?
Der Herzschlag für Evangelisation ist ein Stück weit verloren gegangen. Viele Gemeinden beklagen zwar, es komme niemand mehr zum Glauben. Doch es reicht halt nicht, einfach in den Gottesdienst zu sitzen und nett zueinander zu sein – weder in Landes- noch in Freikirchen.
Wie kann es gelingen, diese Ge neration besser in eine Gemeinde zu integrieren?
Indem wir die Gemeinde in diese Generation integrieren! Wir müssen mit den Jungen Kirche gestalten in ihrem Kontext. Die Kirche sollte mutig neue Gefässe schaffen und den Jungen neuen Raum geben. Die Jungen brauchen vielfach andere, innovativere Gottesdienste, die sie ansprechen. Vielleicht auch nicht mehr am Sonntagmorgen. Doch es gibt auch eine Bewegung zurück zum Liturgischen, Andächtigen. Es gibt immer mehr Jugendliche, die Ruhe und Spiritualität suchen.
Es gelte, Jesus und das Evange lium immer wieder neu für die aktuelle Kultur zu entdecken, schrieben Sie unlängst. Muss sich Jesus unserer Kultur anpassen?
Jesus hat auch in die Kultur seiner Zeit hinein gesprochen. In seinen Beispielen kommen Hirten, Bauern, Weinstöcke vor. Jesus käme heute mit dem iPhone. Am Inhalt darf man nichts neu erfinden, aber die Formen muss man der Kultur und der Zeit anpassen.
Wo macht der Zeitgeist heute auch frommen jungen Menschen idea Spektrum 43.2011
Warum im Gottesdienst auch gelacht werden soll Ihre theologische Masterarbeit haben Sie über «Humor in der Predigt» geschrieben. Was ist so lustig am Evangelium? Andreas Boppart: Der Mensch! Gott der Schöpfer muss unglaublich viel Humor haben, er ist ein Humorwesen. Wir sind sein Abbild und haben viel Humor geschenkt bekommen, um das Leben zu bewältigen. Nur schon medizinisch gesehen hat der Humor eine enorm heilende Kraft. Er ist nicht einfach ein Abfallprodukt aus dem Sündenfall. Manchmal wünschte man sich aber an Event-Gottesdiensten eher etwas mehr Heiligkeit als
immer mehr zu schaffen?
Viele Jugendliche sind überfordert bei all den Entscheiden, welche die vielen technischen Angebote und unsere Konsumwelt von ihnen verlangen. Ein anderes Problem sind die grossen Lügen, denen sie ausgesetzt sind. Ich denke nur schon an die Lügen von all den Schönheitsidealen und dem Kapitalismus. Da wird es für die Jungen mega schwer, ihren eigenen Platz zu finden und die Wahrheit zu erkennen.
Was hilft den Jungen in dieser Situation am meisten?
Starke und authentische Vorbilder! Eltern und Erzieher müssen auch wieder mutig junge Menschen prägen wollen. Ich wollte als junger Lehrer die Kinder prägen helfen. Das wurde mir von den Ausbildnern verboten. Ich dürfe den Kindern nur Raum zum Wachsen geben. Das ist natürlich Müll! Die ganze Gesellschaft prägt die junge Generation mit. Darum müssen wir Christen mutig die Gesellschaft prägen und die jungen Menschen prägen, indem wir sagen, was der Glaube bewirken kann.
Wie können Jugendliche denn am meisten von der Religion profitieren?
Wenn das mit Jesus stimmt – und davon bin ich fest überzeugt -, dann verändert der Glaube die ganze Ewigkeit eines Menschen. Und er verändert schon jetzt ein ganzes Leben. Jesus kommt ganz persönlich in die Lebenssituationen eines Menschen hinein. Er löst vielleicht nicht alle Probleme,
Heiterkeit… Das ist so. Gut täte uns das Sowohlals-auch: unbedingte Heiligkeit und unbedingte Heiterkeit. Wieso müssen wir immer so borniert das eine oder das andere ausschliessen? Wenn an den christlichen Veranstaltungen mit den Erlösten nicht gelacht würde – wo denn sonst? Die Ostkirche kennt ja auch das Osterlachen: Jesus hat den Teufel besiegt! Welchen Humor wünschten Sie sich mehr in freikirchlichen Gottesdiensten? Einen gesunden, selbstkritischen, selbstironischen Humor, der sehr heilend sein kann.
aber er ist in jeder Situation dabei.
Sie waren bis vor kurzem auch Schulratspräsident. Haben Sie fromme Lehrer vorgezogen?
Überhaupt nicht. Ich habe zuerst gute und nicht fromme Lehrer gesucht. Zum Glück gibt es gute, die auch fromm sind!
Was konnten Sie als Christ an Ihrer Schule bewegen?
Das geschah am ehesten dadurch, dass ich mich in meiner Aufgabe bewusst als Christ bewegt und christliche Werte vertreten habe. Dadurch ergaben sich auch immer wieder Gespräche. Ich habe aber auch zu Weihnachten oder zu Ostern Mails verschickt.
Wann haben Sie zuletzt einen glücklichen Jugendlichen erlebt?
Kürzlich schrieb mir eine junge Frau, durch ein Video, das wir ins Internet gestellt haben, habe sie Gott erlebt. Sie war emotional völlig von der Rolle – in absolut positivem Sinn.
Was bedeutet Ihnen das Leben mit Jesus Christus in einer turbulenten Welt und Zeit?
Jesus ist für mich die einzige echte Stabilität. Momentan gehe ich ja an Stöcken, weil mein Kreuzband gerissen war. Das Kreuzband, eigentlich etwas Unbedeutendes, gibt meinem Knie die ganze Stabilität und hält beim Bein Oben und Unten zusammen. Das Kreuz von Jesus verbindet genauso den Himmel und die Erde, Gott und die Menschen. Mehr brauche ich nicht in dieser Zeit und diesem Leben. Interview: ANDREA VONLANTHEN
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PODIUM Protestgebet In den letzten Tagen hat sich eine Protestbewegung um den ganzen Globus entwickelt. Die OccupyBewegung hat genug von den kapitalistischen Entgleisungen, die von allen Menschen in verschiedensten Ländern wieder zurechtgebogen werden müssen. Interessant ist, dass nationalstaatliches Fehlverhalten zu einer globalen Protestbewegung führt, die sich nun in jedem Land konkret gegen die Banken richtet. Was früher für Globalisierungskritiker die abstrakte G20 war, ist jetzt die weltweit agierende Grossbank im eigenen Land. Die Kritik ist global, der Protest fokussiert national. Die gesellschaftliche Rechte hat ihre nationale Protestbewegung im Zeitalter der Globalisierung seit den vergangenen Neunzigerjahren. Auch in unserem Land. Geschickt protestieren ihre Anhänger mit einer betonten Heimatliebe, sie protestieren gegen die Migrationsströme und gegen jegliche internationale Verflechtung. Diese Protestbewegung sitzt in den Parlamenten - die anderen sitzen auf der Strasse. Man mag über die rechte und die linke Protestbewegung denken, was man will. Jim Wallis bringt es in seinem Blog «God’s Politics» für die Occupy-Bewegung frei übersetzt auf den Punkt: «Wenn sie für die Ärmsten protestieren, stehen sie auf der Seite von Jesus. Wenn sie für die Hungrigen protestieren, stehen sie auf der Seite von Jesus. Wenn sie für die Menschen ohne Arbeit und ohne Wohnung protestieren, dann stehen sie auch auf der Seite von Jesus. Wenn sie Banken an ihre gesellschaftliche Verantwortung erinnern, dann tönen sie wie Jesus und die biblischen Propheten; sie haben die Reichsten und die Machthaber immer zur Rechenschaft ermahnt. Betet für die protestierenden Menschen auf den Strassen.» ERIC NUSSBAUMER Der Autor ist Nationalrat der SP und lebt in Frenkendorf BL.
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I NSE R AT E | S T E LLE N
Wir suchen Dich!
Die evang.-ref. Jugendkirche streetchurch sucht per 1. Mai 2012 oder nach Vereinbarung einen
Wir sind eine lebendige Kirchgemeinde mit rund 11'000 Mitgliedern, aufgeteilt in vier Kirchenkreise. Ein grosses Team, bestehend aus Pfarrpersonen, sozialdiakonischen Mitarbeitenden, Jugendarbeiter, Unterrichtenden, Verwaltungs- und Sekretariatsmitarbeitenden teilt sich in die vielseitigen Aufgaben. Ein engagierter Kirchgemeinderat und Fachkommissionen sowie viele Freiwillige tragen entscheidend mit. Im Team der Kinder-, Jugend- und Familienarbeit wird eine Stelle frei! Deshalb suchen wir eine engagierte
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Jugendarbeiterin 60 – 70% Aus Gründen der Teamzusammensetzung (2 Jugendarbeiter mit 90%) suchen wir eine Frau. Der Stellenantritt erfolgt auf 1.1.2012 oder nach Vereinbarung. Dein Profil
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Du hast eine theologische, pädagogische oder soziale Ausbildung und möglichst vielfältige Erfahrungen in kirchlicher Kinder- und Jugendarbeit. Du bist bereit, Teenager und Jugendliche in ihrer Lebenswelt ernst zu nehmen und es macht dir Freude, sie zu begleiten, fördern, ermutigen und ihnen etwas zuzutrauen. Du bist im christlichen Glauben verwurzelt und schätzt die evangelisch-reformierte Landeskirche.
Du begleitest Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 16 und 28 Jahren in mehrfachbelastenden Lebenssituationen auf ihrem Weg zur gelingenden sozialen Integration und Selbständigkeit. Es erwartet dich eine spannende und umfangreiche Aufgabe, die von dir fundierte Kompetenzen im Umgang mit unserer Zielgruppe verlangt. Aufgrund der Teamkonstellation suchen wir einen Mann.
Du bist flexibel für unregelmässige Arbeitszeiten (Abende, Wochenenden, Lagerwochen). Du hast Sozial- und Selbstkompetenz, viel Initiative, Kreativität, Humor und bist belastbar. Deine Aufgaben Mitgestaltung der Jugendgottesdienste Begleitung verschiedener Teams (Jugendgruppe, Hauskreise, Ten Sing, Band, Tanzgruppe Roundabout u. a.)
mehr Infos: www.streetchurch.ch/stellen
Haupt- und Mitleitung von Lagern (Action Camp, Konflager, u.a.) Vernetzung mit anderen Angeboten der Kirchgemeinde und der KUW Mitwirkung in und Entwicklung von neuen Projekten
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Als Arbeitgeberin bieten wir dir Freiraum, Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten. In deiner Arbeit wirst du vom Fachteam, den Behörden und einem Netz von freiwilligen Mitarbeitenden unterstützt. Wir bieten dir zeitgemässe Anstellungsbedingungen und eine gute Infrastruktur. Wir freuen uns über deine Bewerbung mit den üblichen Unterlagen. Diese erwarten wir bis spätestens am 15.11.2011 an folgender Adresse: Kirchgemeinde Steffisburg, Fachkommission Kind, Jugend und Familie, Walkeweg 1, 3612 Steffisburg. Für Auskünfte wende dich bitte an den Fachteamleiter, Pfr. Lukas Mühlheim, 033 438 29 33 oder den Prä-
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sidenten der Fachkommission, Rainer Schmid, 033 438 37 83.
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Wird der Nationalrat nun weniger «fromm» sein? EIDGENÖSSISCHE WAHLEN Die EVP-Nationalrätinnen Maja Ingold und Marianne Streiff klar bestätigt, die Nationalräte
Andreas Brönnimann (EDU) und Jean-Pierre Graber (SVP) abgewählt. Wird das neugewählte Parlament weniger «fromm» sein? EDU und EVP konnten das fromme Potenzial jedenfalls nicht ausschöpfen, wie die Parteipräsidenten meinen.
Der EDU-Präsident hatte am Montagmorgen um 8 Uhr schon elf Anrufe entgegengenommen. «Nein, von Resignation ist nichts zu spüren», stellt Hans Moser fest. «Natürlich wussten wir, dass der Sitz von Andreas Brönnimann wackelt, denn er hatte von Christian Waber ja ein Restmandat übernommen. Und die Wahlprognosen waren nicht sehr günstig für uns. Doch das ist Demokratie.» Dass die EDU nun im Bundeshaus nicht mehr vertreten ist, ist für Moser eine grosse Enttäuschung, aber kein Grund zur Verbitterung. «Wir haben in der EDU einen Auftrag, und den wollen wir weiter wahrnehmen. Ein Missionar auf dem Missionsfeld gibt auch nicht einfach auf, wenn er von einem Hochwasser überrascht wird.» Eine Partei, die das Christliche stark betone, verfüge nur über ein beschränktes Wählerpotenzial. Positiv wertet Moser aber, dass die EDU den Wähleranteil von 1,7 auf etwa 2 Prozent steigern konnte – genaue Zahlen lagen am Montag noch nicht vor – und dass sie in Kantonen wie St. Gallen oder Thurgau deutlich zulegen konnte. Moser steuert nächstes Jahr mit 60 auf die Frühpensionierung zu: «Dann kann ich mich der EDU noch mehr widmen. Ich bin sehr motiviert!»
Und die Christen? Heiner Studer und Hans Moser stellen fest, es sei wohl wieder nicht gelungen, die Christen in Scharen zum Wählen zu bewegen. «Wären die Christen geschlossen wählen gegangen, hätten EDU und EVP ganz andere Ergebnisse erzielt», meint Moser. Studer doppelt nach: «Das Potenzial der Christen wurde wieder nicht ausgeschöpft. Die Christen gingen kaum stärker an die Urnen als andere Wähler. Die christlichen Gemeinden sollten einfach mehr hinter der Politik und einzelnen Kandidaten stehen. Bei der Politik geht es doch nicht zuerst um ein Gerangel um Mandate, sondern um die Chance zum Mitgestalten.» idea Spektrum 43.2011
Gewerbeverbandes. Er habe den Wahlkampf als sehr intensiv, aber auch als bereichernde Erfahrung erlebt.
Daniel Albietz überrascht
Sie ziehen wieder ins Bundeshaus: Maja Ingold (links) und Marianne Streiff wurden als Nationalrätinnen der EVP klar bestätigt.
Brönnimann: «Nicht am Boden»
«Äs hät mi scho e chli möge», stellt der abgewählte EDU-Nationalrat Andreas Brönnimann fest. Doch er zeigt sich auch nicht völlig überrascht: «Ich hatte ja ein Restmandat übernommen. Zudem sind wir alleine marschiert.» Laut Brönnimann hatte sich die Berner EDU um eine Listenverbindung mit der EVP bemüht. Diese zog aber die CVP und die Grünliberalen vor. Mit der SVP oder den Schweizer Demokraten anderseits wollte die EDU keine gemeinsame Sache machen. Brönnimann: «Unsere Strategen wollten das nicht.» Möglicherweise eine Fehlüberlegung, denn der EDU-Mann scheiterte nur knapp. «Ich wäre motiviert gewesen, weiterzumachen. Nun werde ich mich einfach etwas mehr auf den Betrieb konzentrieren», erklärt Brönnimann. «Ich bin absolut nicht am Boden. Das Leben geht weiter.»
EVP weiter mit der CVP?
Gross ist die Erleichterung bei EVP-Präsident Heiner Studer: «Wir haben unsere beiden Sitze in Bern und Zürich gehalten, und das aus eigener Kraft.» Maja Ingold in Zürich und Marianne Streiff in Bern wurden überzeugend gewählt. Damit kann die EVP ihre Tradition fortsetzen und weiterhin im Bundeshaus mitmischen, wie stets seit 1919 (Ausnahme 1939-1943). «Das ist ganz wichtig für uns», erklärt Studer. «Wer in Bern nicht vertreten
ist, wird kaum wahrgenommen.» Studer freut sich, dass seine Partei gar die 3-Prozent-Marke überschritten hat (2007 2,4 Prozent). Bei einem proporzgerechteren Wahlsystem («Pukelsheim» wie in Zürich) hätte die EVP laut Studer gar vier Sitze geholt. Die Frage der Fraktionsbildung will Studer in Ruhe angehen: «Naheliegend ist wieder die CVP. Doch wir müssen zuerst Gespräche über die Bedingungen führen.»
Grund zur Freude haben zwei andere «idea»-Kolumnisten: Marc Jost (EVP, Bern) und Daniel Albietz (CVP, Baselstadt) landeten auf ihren Listen auf dem ersten Ersatzplatz. Eine kleine Sensation ist vor allem das Abschneiden von Albietz, dem Sohn des früheren Chrischona-Direktors Karl Albietz. Er hatte erst im Mai 2010 als Gemeinderat von Riehen politisch richtig Fuss gefasst. Albietz verdankt sein Ergebnis wohl auch einer offiziellen Wahlempfehlung der EDU. Für ihn ist klar: «Insgesamt werte ich das Resultat als Händedruck Gottes und Ausdruck seiner Gunst. Er hat meinen Weg in der Politik bestätigt.» Erster Ersatz auf der Zürcher EVPListe ist übrigens der engagierte Christ Gerhard Fischer, bis vor kurzem Kantonsratspräsident.
Nussbaumer glanzvoll bestätigt Christliche Werte Von den für den Nationalrat kandidierenden Kolumnisten von «idea Spektrum» wurde neben Andreas Brönnimann auch JeanPierre Graber (SVP) knapp abgewählt. Problemlos wiedergewählt wurden neben Maja Ingold und Marianne Streiff auch Brigitte Häberli (CVP, Thurgau) und vor allem Eric Nussbaumer (SP, Baselland). Energiespezialist Nussbaumer erzielte in seinem Kanton gar das Bestresultat aller Kandidaten. «Das motiviert mich, respektvoll und sachorientiert weiterzupolitisieren für mehr Frieden, mehr Gerechtigkeit und die konsequente Bewahrung der Schöpfung», erklärt Nussbaumer. Den Sprung in die grosse Kammer noch nicht geschafft hat Hans-Ulrich Bigler (FDP, Zürich), obwohl seine Partei ihre vier Sitze halten konnte. «Ich habe mich auf unserer Liste von Platz acht auf Rang sieben verbessert und bin als Quereinsteiger zufrieden», erklärt der Direktor des Schweizerischen
Wird das Parlament nach der Abwahl von Brönnimann, Graber, auch von Pius Segmüller (CVP, Luzern), dem Präsidenten von «Vision für die Schweiz», und nach den Rücktritten von Werner Messmer (FDP, Thurgau) und Claude Ruey (Liberale, Waadt) weniger «fromm» sein? Hans Moser kann sich vorstellen, dass sich künftig weniger Nationalräte offen zu christlichen Werten bekennen. Doch entscheidend bleibe, dass diese Werte im Alltag gelebt werden. Moser ist überzeugt, dass auch in andern Parteien etliche Leute «mit klarem christlichen Hintergrund» vertreten sind. Heiner Studer freut sich sehr, dass im Kanton Solothurn der Gewerkschaftssekretär Philipp Hadorn gewählt wurde. Er habe Hadorn, wie Studer Methodist, an der Explo 2000 in Lausanne kennengelernt. Damit ziehe für die Linken «ein überzeugter, sehr aktiver Christ» in den Nationalrat ein. ANDREA VONLANTHEN Bilder: Archiv
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TAG E SSC H AU
Trotz Wasserfluten drohen Menschen zu verdursten FLUTKATASTROPHE Thailand ist zu rund einem Drittel überschwemmt. Tausende Fabriken stehen unter Wasser, die Reisernte ist zum grössten Teil vernichtet. Im Einsatz steht auch ein Schweizer Ehepaar der ÜMG.
Ulrich und Renate Kohler sind bei der Überseeischen Missionsgemeinschaft (ÜMG/SMM) tätig. Auch sie haben den ersten Stock ihres Hauses geräumt und die Schwimmwesten für die drei Kinder bereit gemacht. Sie sind wie neun Millionen Menschen in Thailand von den Wassermassen betroffen. Die Flut wälzt sich dem Golf von Thailand zu. Dazwischen liegt die 12-Millionen-Stadt Bangkok, der «Lebensnerv» des Landes. Gelingt es, die Wassermassen umzuleiten? Die Schadensumme beträgt bereits mehrere Milliarden Franken, und noch ist kein Ende der Not abzusehen.
Sie helfen, wo sie können
Mehrere Provinzen in Zentralthailand sind zum Katastrophengebiet erklärt worden. Ganze Städte sind unter Wasser: Läden, Tankstellen, Banken sind geschlossen. Viele
Überall lauert Gefahr: Die Fluten spülen sogar Krokodile an.
Thais campieren mit ihren Autos auf den Schnellstrassen, die auf Dämmen gebaut sind. Andere
haben sich auf den Dächern eine temporäre Bleibe eingerichtet. Ihre Versorgung ist eine riesige Herausforderung. ÜMG-Missionar Emanuel Zwygart aus Nakhon Sawan, der grössten Stadt Zentralthailands, schreibt: «Zusammen mit den Christen aus verschiedenen Gemeinden helfen wir den Betroffenen, so gut wir können. Es ist paradox: Obwohl wir im tiefen Wasser stehen, ist Wasser rar! Tausende leiden Durst, weil sie kein Trinkwasser haben. Da die Stromversorgung unterbrochen ist, können sie auch kein Wasser abkochen. Die Brühe, die durch die Strassen fliesst, ist ungeniessbar. Sogar Krokodile tummeln sich darin. Die sonst so belebten Strassen sind wie ausgestorben. Hie und da ruft ein Mensch vom zweiten Stock herunter und bittet um Trinkwasser oder Lebensmittel. Es wird viel Zeit und Geld kosten, bis die Stadt wieder
eine intakte Infrastruktur hat und die Bauern ihre Felder wieder bewirtschaften können. Wir helfen, wo wir können.» Die Mitarbeitenden vor Ort wie auch das Team in der ÜMG-Zentrale beten dafür, dass Gott den betroffenen Menschen in Thailand in ihrer Not begegnen kann. MARKUS DUBACH
Hilfe ist angelaufen Mitglieder von verschiedenen Missionen und ihre lokalen Partner helfen vor Ort. Sie verteilen Wasser und Lebensmittel, ermutigen und trösten. Die nachstehenden Links bieten weitere Informationen zum Gebet und zum Spenden. www.omf.ch www.swiss-mennonite-mission.org (Nothilfe) Film: http://vimeo.com/30839615
Gott stellte die Ampel fürs «grüne Haus» auf Grün FEG ALTDORF Am vergangenen Wochenende öffnete die Freie Evangelische Gemeinde in Altdorf die Tür ihres «grünen Hauses». Ein privater Investor bot dem Innerschweizer Gemeindebauprojekt ideale Räumlichkeiten an. «Der grosse Einsatz aller Gemeindeglieder war beeindruckend», sagt Pastor Thomas Mauerhofer. Die im Dorf auch als «grünes Haus» bekannte Liegenschaft war einladend hergerichtet. Für die jüngsten Besucher war ein Spielzimmer eingerichtet, im Garten gab es Spielangebote für Jugendliche. Viele Besucher setzten sich zu einem Gespräch ins gemütliche Café. «Zeitweilig glich das ‹grüne Haus› einem Bienenhaus», schaut die bald zweifache Mutter Debora MauerhoferFurrer zurück.
Ein Handtuch für den Dienst
200 Gäste und Delegationen befreundeter Gemeinden nahmen am Einsetzungsgottesdienst des Pastorenehepaars teil. Erwin Imfeld, Leiter der FEG-Inlandmissionsarbeit «Vision Schweiz», sprach zum Thema «Priesterlich leben – damit unser Leben von Jesus spricht». Diese Botschaft müsse «in Liebe und Demut» an die Menschen weitergegeben werden, weshalb er dem Pastorenehepaar je ein Handtuch mit aufgesticktem Urner-Wappen übergab. «Ich fordere euch damit auf, den Men-
Zu den Personen Thomas Mauerhofer studierte an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel (STH). Er ist als Gemeindegründer FEG und als Studienleiter beim Institut für Gemeindebau und Weltmission (IGW) tätig. Debora Mauerhofer-Furrer Bild: Emanuel Zwygart, zvg
«Volles Haus» im neuen Gemeindezentrum der FEG Altdorf.
schen die Füsse zu waschen, und nicht den Kopf!»
Grosszügiges Sponsoring
hat eine vierjährige Ausbildung am Theologisch-Diakonischen Seminar in Aarau (TDS) absolviert.
Seit zehn Jahren traf sich eine Gruppe von Christen aus der Region Altdorf. Sie gründeten im Mai 2010 den Verein FEG Altdorf. Kurz darauf wurden Thomas und Debora Mauerhofer angestellt. Als sie für eine Wohnungsbesichtigung nach Altdorf fuhren,
machte Gott sie auf das «grüne Haus» im Ortszentrum aufmerksam. Bald darauf fand sich ein Investor. Er kaufte das Haus und vermietet dieses nun an die FEG Altdorf und deren Pastorenehepaar. Dieses Sponsoring bildet eine ideale Voraussetzung für den Start der jungen Gemeinde. THOMAS FEUZ www.feg-altdorf.ch idea Spektrum 43.2011
TAG E SSC H AU
Bei König Xerxes im Gemeindehaus
ÄXGÜSI
KINDERWOCHEN An vielen Orten fanden in den Herbstferien wieder kirchliche Ferien-
Demokratie
programme statt. Ein Angebot, das sich auch bei «Kirchenfernen» grosser Beliebtheit erfreut. Zwei Leiterinnen sind seit Jahren mit Herz und Seele dabei.
Das Gemeindehaus der Reformierten Kirche in Romanshorn ist kaum wieder zu erkennen. Es hat sich in den glamourösen Palast des persischen Königs Xerxes verwandelt. Der König selbst steht eingehüllt in ein prachtvolles Kostüm auf der Bühne und empfängt über hundert Kinder als seine Gäste. Sie werden mit hineingenommen in die alttestamentliche Geschichte der Jüdin Ester. Als Gattin des mächtigen Herrschers gelingt es ihr, die Israeliten vor dem sicheren Untergang zu bewahren.
Unvergessliche Erfahrung
Die Romanshorner Kinderwoche (Kiwo) in den Herbstferien wurde wie jedes Jahr zu einer unvergesslichen Erfahrung für die jungen Teilnehmenden. Etwa 50 grösstenteils jugendliche Helferinnen und Helfer widmeten sich verschiedenen Aufgaben wie Musik, Theater, Kleingruppenleitung, Spiel, Sport und Kreativität. Einst ebenfalls «Kiwo-Besucher», sind sie in das Projekt hineingewachsen. Mit einem fröhlichen Abschluss im Stil des jüdischen Purimfestes endeten fünf abwechslungsreiche Tage.
«Gott will diese Arbeit»
Auf dem Büchergestell der hauptverantwortlichen Katechetin Käthi Schait, 51, reiht sich ein dicker
Auf einen Blick Die meisten Kinderwochen finden im Frühling statt. Im Herbst organisieren unter anderem die Chrischona-Gemeinde Uster und die Freie Missionsgemeinde Kollbrunn ZH eine Kiwo. In Zürich-Hottingen stellten verschiedene Gemeinden eine «Musical-Kiwo» inklusive Aufführung auf die Beine. Das Jugendlagerhaus «Camp-Rock» in Bischofszell TG veranstaltet jedes Jahr ein beliebtes Erlebnislager für Kinder. Eine gute Übersicht gibt die unten angegebene Internetadresse. www.kinderwochen.ch www.refromanshorn.ch www.kiwo-riehen.ch
idea Spektrum 43.2011
Fröhliche Kinder in Riehen: «Sind gut betreut und fühlen sich wohl.»
Ordner an den anderen. Jeder enthält Unterlagen zu den Aktivitäten, Workshops und Erlebnissen der vielen begeisterten Kinder und Leiter. Bereits seit 17 Jahren organisiert sie nebenberuflich Kinderwochen in Romanshorn, die von einem Zusammenschluss verschiedener Kirchen und Freikirchen vor Ort getragen werden. «Sie sind so etwas wie mein drittes Kind, wobei sich Wehen und Geburtsschmerzen jährlich wiederholen», gibt sie offen zu. Die Zweifel verfliegen aber schnell, wenn die Kinder ins Gemeindehaus strömen und sich auf die Geschichten und Lieder einlassen. So schallt beispielsweise das Lied «Gott hät mi gärn» in Albanisch, Serbisch oder Tamilisch durch den Saal. Dann ist sie sich sicher: «Gott will diese Arbeit. Es ist sein Ding!» Weder Anmeldung noch Eintritt sind nötig, damit das Angebot einer breiten Bevölkerungsschicht zugänglich wird.
Evangelium ohne Druck
Mit ebenso viel Herzblut wie Käthi Schait ist Isabel Rösslein, 46, in Riehen BS seit 14 Jahren bei der Sache. Ihre Kinderwochen mit bis zu 300 Teilnehmenden finden jeweils im Frühling statt. Aber bereits im Herbst ist die Vorfreude bei vielen Kindern zu spüren. Auch hier wird es möglich durch die Zusammenarbeit von Freikirchen und der reformierten Landeskirche.
Rösslein empfindet sie als «aussergewöhnlich gut». Und auch hier finden viele Kirchenferne den Weg in die Veranstaltungshalle – eine Schulaula. Mütter erzählen anderen Müttern, dass die Kinder «gut betreut sind und sich wohlfühlen». Nur in Ausnahmefällen geht es Eltern zu «fromm» zu und her. «Wir verkaufen ja nicht die Katze im Sack», sagt Isabel Rösslein über das klar als christlich deklarierte Ferienangebot. Ziel sei es, «Kindern auf eine spannende, kreative Art und ohne Druck das Evangelium zu verkünden.»
«Power und Potenzial»
Käthi Schait und Isabel Rösslein kennen sich nicht, aber in ihrem Anliegen eint sie vieles. Beide erleben jedes Jahr durch Kooperation und Teamwork ein tolles Gemeinschaftserlebnis, das eine Ausstrahlung über Kirchenmauern hinaus hat. Die direkte Auswirkung auf die Gemeinden ist zwar in beiden Fällen eher gering, das gemeinsame Auftreten wird aber positiv wahrgenommen. Eltern freuen sich über die sinnvolle Freizeitbeschäftigung ihrer Knirpse. Diese machen wichtige Erfahrungen in ihrem persönlichen Leben mit Gott. Eine zukunftsweisende Arbeit findet Käthi Schait: «Wir geben den Kindern Gottes Wort weiter, möglichst kompromisslos. Darin liegt Power und Potenzial!» CHRISTOF BAUERNFEIND Bild: zvg
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So, das haben wir geschafft! National- und Ständerat sind neu bestellt. Bei den einen freuen wir uns, bei andern bleibt uns was auch immer im Hals stecken. Was übrigens ausserordentlich ungesund sein soll. Ganz gesund ist ja «Zottel» wieder daheim angekommen. Dem ist scheints nichts im Hals stecken geblieben. Etwas Heu, Stroh und Wasser, und «Zottel» ist happy. Bis zur nächsten Albisgüetli-Tagung. Da wird das arme Tier wahrscheinlich auf die Bühne geschleppt und vorgeführt. Nicht besonders artgerecht. Während unser Parlament neu zusammengestellt wurde, ist Libyens Machthaber Ghadhafi gefunden und getötet worden. Ein Volk muss sich nun neu orientieren. Ministerpräsident Mahmud Jibril kommentierte dies so: «Wir bestätigen, dass alles Böse und Ghadhafi aus diesem geliebten Land verschwunden sind.» Ich freue mich mit dem libyschen Volk. Nur glaube ich nicht, dass mit dem Tod von Ghadhafi alles Böse aus dem Land verschwunden ist. Die Libyer werden sich an der Gestaltung der Demokratie noch die Zähne ausbeissen und spüren, dass echte Demokratie gar nicht so einfach ist. Da komme ich wieder auf «Zottel». Dass wir Schweizer uns noch amüsieren oder ärgern können über eine solche Posse, zeigt, dass wir einen hohen Stand an Demokratie haben. Und die sollten wir auch während den nächsten vier Jahren pflegen. Ich würde mich freuen, wenn die Parteien vermehrt auf die Stimmen und Lösungen Andersdenkender hören werden und so zu noch besseren Lösungen für die anstehenden Probleme kommen. Denn das sind die Voraussetzungen für einen Staat ohne Machthaber, Korruption und Gier. Ich bin gespannt, welchen Parteien eine konstruktive Politik am besten gelingt. VERENA BIRCHLER Die Autorin ist Leiterin Kommunikation bei ERF Medien in Pfäffikon ZH.
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P u bl i r e P or tag e
Auf direktem Weg zu den Menschen Kompromisslos kämpfen die Salutisten um die Rettung der Menschen. Ein Gespräch mit Martin Künzi, Leiter Marketing und Kommunikation in Bern.
Der VFG Zum Verband «VFG – Freikirchen Schweiz» gehören 15 freikirchliche Körperschaften mit über 600 lokalen Gemeinden, vorwiegend in der deut schen Schweiz. Wir berichten auf dieser Seite über Entwicklungen und Aktualitäten aus den Schweizer Frei kirchen, unter anderem über interes sante Projekte und Entwicklungen in den Mitgliedsverbänden. Diese Seite wurde von der Heilsarmee Schweiz als Publireportage in eigener Verantwortung geschrieben. Mit der Form der Publireportage unterstützt der VFG auch die Arbeit von «idea schweiz». www.freikirchen.ch www.heilsarmee.ch
Hast du, wie die ersten Salutisten, schon einmal daran gedacht, Fahrradunfälle vorzuspielen, um den Gaffern anschliessend die gute Nachricht zu predigen? Martin Künzi: Nein, dagegen sind wir nicht versichert! Aber der Gedanke, Neugier zu wecken, gefällt mir schon. Kreatives Marketing hat bei der Heilsarmee Tradition. Was ist der nächste Streich? M. K.: Tatsächlich hat die Heilsarmee früh erkannt, dass sie nur mit Lärm und ausgefallenen Ideen statt mit viel Geld die Aufmerksamkeit der Öffent lichkeit auf sich ziehen kann. Ihr Gründer William Booth hat sich zum Beispiel in einem Sarg durch die Strassen tragen lassen, um seine Pre digt über Jesu Auferstehung zu unter streichen. Gleichzeitig wies er auf die sozialen Missstände der damaligen Zeit hin. Wie würde eine solche Aktion heute wirken? M. K.: Heute ist es viel schwieriger, sichtbar zu sein. Provokationen ge hören zur Tagesordnung. Wir aber wollen uns von negativ belasteten Propagandaformen abgrenzen. Wie sprechen wir Menschen an, um ge hört und verstanden zu werden? Letztes Jahr haben wir Schweizer Musikstars darum gebeten, uns einen ihrer Songs zu spenden. Baschi, Lovebugs, Stress, Adrian Stern und andere waren dabei. Der Song von Adrian Stern, gesungen von der Heils armee, hat auf Youtube mittlerweile über 24 000 Klicks. In der Pipeline ist aktuell eine iPhone App, die soge nannte Feel Great App. Wir setzen dabei auf «Egoismus, der andern dient» und fordern Benutzer auf, täg lich eine simple Gute Tat anzusetzen. Diese kann sehr einfach sein, zum Beispiel jemandem an der Kasse den Vortritt lassen oder jemandem ein Kompliment machen. Anderen Men schen im gewöhnlichen Alltag etwas Nettes zu bescheren, gibt ein gutes Gefühl. Auch wenn die App die Welt nicht rettet, kann sie uns dafür sensi bilisieren, Gutes zu tun. Das kann ein Anfang sein, der bei mir beginnt und in das Gebot der Nächstenliebe mün det.
Martin Künzi, Leiter Marketing und Kommunikation der Heilsarmee, radelt mit dem guten Beispiel voran. Tricot und Hose sind übrigens für Fr. 129.– über info@swi.salvationarmy.org erhältlich. Warum arbeitest du bei der Heilsarmee und nicht anderswo? M. K.: Hier kann ich meine Fähigkeiten da einsetzen, wo nicht marktwirt schaftliche Werte, sondern Men schen im Mittelpunkt stehen. Ausserdem glaube ich, dass Gott ei nen Plan für mein Leben hat und meine Arbeit bei der Heilsarmee Teil davon ist. Gutes Marketing kostet eine Stange Geld: gute Grafiker, Werber usw. müssen bezahlt werden. Ist das in einer Organisation, die von Spenden lebt, nicht ein Spiessrutenlauf? M. K.: Der phänomenal gute Ruf der Heilsarmee beeindruckt mich immer wieder. Viele Dienstleister arbeiten gerne für unsere Organisation und se hen es auch als Möglichkeit, ihre sozi
ale Verantwortung wahrzunehmen. Sie sind sich bewusst, dass die Heils armee mit möglichst wenig Mitteln möglichst wirksam helfen will. Sie sind deshalb bereit, zu Konditionen zu arbeiten, die nicht marktüblich sind.
matt. Gehören diese endgültig der Vergangenheit an? M. K.: Gitarre und Blasinstrumente prägten über Jahrzehnte das Bild der Organisation. Das erwähnte etwas altmodische Bild mag ein Symbol en gagierter Mitarbeit sein, doch ist der feste Wille, Menschen Hoffnung zu geben, nicht abgeflaut. Wer sich in unserer Organisation einsetzt, ist überzeugt, dass Anteilnahme und Ge meinschaft das eigene Leben und das Leben anderer bereichern können. Fragen: Gabrielle Keller
Die Heilsarmee ist nicht nur Sozialwerk, sondern auch Teil der weltweiten Kirche. Wie schaffst du den Spagat? M. K.: Für mich ist das kein Spagat. Die Angebote unseres Sozialwerkes sind logische Folgerungen gelebter Nächstenliebe. Der Slogan aus Grün dungszeiten «Suppe, Seife, Seelen heil» beschreibt bis heute unsere Kerntätigkeit. Viele erinnern sich an die Gitarre spielenden Salutisten à la Dürren-
Die Heilsarmee gibt es seit 129 Jahren. Sie ist in 124 Ländern tätig. In der Schweiz betreut sie über 20 Sozialprojekte und betreibt rund 40 soziale Institutionen. Diese werden aus Geldern der öffentlichen Hand, Spenden, Dienstleistungen und Erträgen aus den 23 Brockis finanziert. Mit 57 Gemeindezentren (Korps) ist sie ebenso eine bedeutende evangelische Freikirche. Heilsarmee Hauptquartier Laupenstrasse 5, 3001 Bern, www.heilsarmee.ch Tel. 031 388 05 91 oder info@swi.salvationarmy.org. Für Spenden: PC 304442225 (gk) http://twitter.com/#!/swissredshield, http://www.facebook.com/Heilsarmee.ArmeeDuSalut
Seit ihrer Gründung verfolgt die Heils armee das Ziel, die Liebe Gottes an die Welt weiterzugeben.
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f oru m | tag e ssc h au
SYNERGIE
es eine Lüge, zu sagen, dass Gott dich erlöst und geheiligt habe.»
Grundprinzipien neu entdecken
Zusammen mit einigen Freunden waren wir seit ein paar Monaten daran, zu überlegen, wie wir das Reich Gottes besser in die Arbeitsund Geschäftswelt bringen könnten. In den nächsten Monaten ging bei uns einiges ab. Jedenfalls verliess ich ein Jahr später meine Karriere als Führungskraft in einem multinationalen Unternehmen und gründete mit über fünfzig Jahren das Einmann-Beratungsunternehmen Vita Perspektiv AG. Inzwischen ist das Unternehmen nicht nur auf zwölf Mitarbeitende angewachsen und an unseren Sohn Stefan übergegangen, sondern - was viel wichtiger ist -, wir durften vielen Leuten aufzeigen, wie faszinierend es ist, Reich Gottes auch in der Arbeits- und Geschäftswelt zu bauen. Langjährige Kunden berichten nun Folgendes: «Der Weg zum Unternehmen nach biblischen Geschäftsprinzipien, auf dem die Vita Perspektiv uns begleitet, hat auch eine Nebenerscheinung, die uns glücklich macht: Es besteht heute Einigkeit in der Nachfolgeregelung.» Oder: «Wir wollen biblische Grundlagen im Alltag umsetzen. Vita
Im Frühjahr erinnerte ich mich daran, wie Gott vor 20 Jahren während unserer Ferien in Gstaad ausserordentlich deutlich zu mir gesprochen hatte. Ich las gerade im Buch «Mein Äusserstes für Sein Höchstes», tägliche Betrachtungen von Oswald Chambers: «Verwende die ganze Energie deiner Kräfte und Fähigkeiten darauf, deine Erwählung als Kind Gottes zu verwirklichen, benütze jede sich bietende Gelegenheit dazu! Vollbringe die betreffende Sache! Es hat nichts zu sagen, wie weh es dir tun mag, solange Gott dadurch die Möglichkeit gegeben wird, sich in deinem sterblichen Fleische zu offenbaren. Du kannst nichts tun zu deiner Erlösung; aber du musst etwas tun, damit sie in dir offenbart werde; du musst entfalten, was Gott in dich gelegt hat. Entfaltest du es wirklich – mit der Zunge, mit dem Hirn und mit den Nerven? Wenn du noch immer der elende Querkopf bist, der auf seinem eigenen Weg beharrt, dann ist
Wichtige Reflexionen «idea Spektrum» Nr. 42 – «Freikirchler in der Schule stark übervertreten?» Fast am Schluss heisst es in diesem Artikel: «Spirgi gebe aber auch zu, hält Stamm anschliessend fest, dass die Frommen manchmal undifferenziert denken oder sich wissenschaftlichen Reflexionen verweigern würden.» Sowohl Beat Spirgi als auch Hugo Stamm sind offenbar der Meinung, «wissenschaftliche Reflexionen» würden von den Frommen abgelehnt. Das stimmt absolut nicht. Es gibt zahlreiche Bücher, geschrieben von
schöpfungsgläubigen Autoren (viele von ihnen mit Doktortitel), die wissenschaftliche Reflexionen nicht nur akzeptieren, sondern sehr empfehlen. So ist die Theorie von «Intelligent Design» eine gut begründete wissenschaftliche Alternative zur Evolutionstheorie. Sie ist imstande, manche der ungelösten Fragen der Evolutionstheorie auf wissenschaftlicher Basis zu beantworten. Ein Beispiel dafür ist das Buch von «Pro Genesis» mit dem Titel «95 Thesen gegen die Evolution». Es ist eine wissenschaftliche Kritik am naturalistischen Weltbild. Im Übrigen finde ich es erfreulich, dass
Sie gewinnen Feriengutscheine von 500 Franken In den Wahlzeitungen von EDU und EVP wurde nicht nur ein SpezialAbonnement von «idea Spektrum» für politisch interessierte Leute, sondern auch eine Verlosung von zwei Feriengutscheinen zu je 500 Franken angeboten. Aus den zahlreichen Einsendungen von neuen Abonnenten wurden die beiden folgenden Gewinner ermittelt: Feriengutschein von 500 Franken für das Hotel Scesaplana in Seewis: ideaSpektrum 36.2011
Pius Pelican, Allmenstrasse 23, 8608 Bubikon Feriengutschein von 500 Franken für das Hotel Viktoria in Hasliberg: Marianne Häfliger, Winkel 219, 5057 Reitnau Wir danken den beiden VCH-Hotels in Seewis und Hasliberg für das grosszügige Sponsoring und gratulieren den Gewinnern der beiden Feriengutscheine herzlich! www.scesaplana.ch, www.hotelviktoria.ch
Perspektiv erarbeitet mit uns die notwendigen Schritte dazu. Immer mehr prägt uns nicht mehr die Alltagshektik, sondern Ruhe und Frieden; auch bis in die Ehe und Familie hinein. Was sich wiederum positiv auf Mitarbeiter, Kunden und Lieferanten auswirkt.» So kann ich nur sagen: «Danke, Herr, dass du meine Berufung mit über 50 Jahren nochmals so erweitert hast!» Inzwischen bin ich 72 und mehr denn je überzeugt, dass wir unsere Kräfte bündeln, die Grundprinzipien für Christen in der Arbeits- und Geschäftswelt neu entdecken und Alternativen zum Weltsystem aufbauen sollten. Gibt es eine faszinierendere Aufgabe?
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JOURNAL EVP-Politiker zur FDP
Wie die «Aargauer Zeitung» mitteilt, wechselt EVP-Grossrat Martin Bhend zur FDP. Bhend war während vier Jahren Gemeindeammann von Oftringen. Er wurde 1999 in den Grossen Rat gewählt und war seit 2007 Fraktionschef der EVP. «Der Wechsel zur FDP ermöglicht mir, mich verstärkt für den Wirtschaftsstandort Aargau einzusetzen, der die Basis für unseren Wohlstand ist», erklärt Bhend. Der EVP wirft er vor, «sich zunehmend nach links zu orientieren». Die FDP weist nach dem Zugang des «gradlinigen» Politikers mit 21 Mandaten einen Sitz mehr auf als die CVP und die SP. (idea)
Neues Logo für die SEA
WERNER JAKOB Der Autor ist Gründer und VR-Präsident der Vita Perspektiv AG in Heimberg BE und Präsident des Vereins UBG (Unternehmen nach biblischen Geschäftsprinzipien). – Am 19./20. November findet im Campus Sursee ein Basisseminar zum Thema statt. – www.sbgnet.ch www.vitaperspektiv.ch
überdurchschnittlich viele «Fromme» den Lehrerberuf ergreifen. Eine verstärkte christliche Prägung wirkt sich für unser Land nur positiv aus. HANSRUEDI STUTZ, Dietlikon
Lohnende Investition
«idea Spektrum» Nr. 42 - «‹idea Spektrum› trotzt dem Trend» Gedruckte Medien sind unter Druck. Internet und Gratisblätter – auch «kostenlose» Verbandsblätter – machen es den abonnierten Magazinen schwer. Ich freue mich, dass sich «idea Spektrum» gegen den Trend positiv entwickelt. Mit dem neun Mal jährlich erscheinenden Magazin «factum», das sorgfältig und gut aufgemacht über Gesellschaft, Natur und Glauben berichtet, ist ein weiteres christliches Bezahlheft mit wachsender Leserschaft auf dem Markt. Mit über 7000 abonnierten Heften erreicht «factum» geschätzte 20 000 Menschen. Beiträge, die vor dem Hintergrund der Bibel Aktuelles aufgreifen, sind zwar nicht gratis, aber nach wie vor gefragt bei Menschen, die am Zeitgeschehen interessiert und im Glauben aktiv sind. ROLF HÖNEISEN, Chefredaktor «factum», Berneck
Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) präsentiert sich mit einem neuen Logo. Es entstand in Zusammenarbeit der Deutschschweizer Sektionen und der Romandie. Der Auftrag der Allianz – das Miteinander von Kirchen und Werken fördern, eine gemeinsame Stimme in der Gesellschaft bilden, das Evangelium verbreiten – wird im Logo durch drei ineinandergreifende Arme dargestellt. (idea)
Haus der Reformierten
Die reformierte L a n d e s k i rc h e Aargau hat ihr neues Verwaltungsgebäude eingeweiht. An der Eröffnungsfeier nahmen 250 Gäste teil. Das «Haus der Reformierten» in Aarau beherbergt die Landeskirchlichen Dienste mit der Stabsstelle und den Bereichen Seelsorge, Pädagogik, Finanzen, Animation und Bildung sowie Gesellschaft. (idea) www.ref-aargau.ch
Suizidbeihilfe: Wie weiter?
Die Suizidbeihilfe solle nicht näher geregelt werden, empfiehlt die Rechtskommission des Ständerats. Sie beantragt, die zwei Standesinitiativen der Kantone Aargau und Basel-Landschaft abzulehnen. Diese richten sich gegen «gewerbsmässige» beziehungsweise «profitorientierte» Suizidbeihilfe. (kipa)
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W I R T SC H A F T
«Paradigmenwechsel nötig – Handeln statt Hilfe» «STOPARMUT» 300 Personen besuchten am Samstag die Konferenz in der Arche in Winterthur – mehr als je.
Nebst der Verleihung des «StopArmut»-Preises stand die Frage an: Wie kann die Wirtschaft die Armut bekämpfen? Referenten und die Teilnehmer an der Podiumsdiskussion stellten interessante Modelle und Lösungsansätze vor. «Nachhaltig ist Armutsbekämpfung nur, wenn Arbeitsplätze geschaffen werden», bilanzierte Jürg Opprecht zum Auftakt der «StopArmut»-Konferenz. Als der Unternehmer 1997 beruflich in Kirgisien weilte, sei er um zwei Uhr morgens hellwach gewesen. Worte von Jesus Christus gingen ihm durch den Kopf, unter anderem: «Ich war durstig, und ihr habt mir zu trinken gegeben.» In Gedanken ging der Unternehmer weiter: «Ich war arbeitslos, und ihr habt mir einen Job gegeben – ich wusste, das ist ein Mandat!» Und aus diesem Mandat entstand die Stiftung «Business Professional Network» (BPN), die in mehreren wirtschaftlich schwachen Staaten Unternehmer und Firmengründer mit vergleichsweise günstigen Krediten fördert.
Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Erweitertes Team: Esther Reutimann, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler, Marlies Reutimann Praktikum: Christof Bauernfeind Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch
Bild: Daniel Gerber
Grosses Interesse: 300 Gäste nahmen an der Konferenz in Winterthur teil.
Gott übertrage soziale Verantwortung: «Als Henry Dunant über das Schlachtfeld ging, sah er Freund und Feind sterben und wusste: Dagegen muss man etwas tun! Er stiess auf sehr wenig Verständnis und gründete dennoch das Rote Kreuz.» Die Worte des afrikanischen Journalisten Andrew Mwenda gingen um die Welt: «Hilfe ist das Problem, nicht die Lösung.» Es gebe viele Afrikaner, die das sagen, analysierte Opprecht: «Oft hörte ich: ‹Ihr habt uns bequem gemacht, ihr habt uns die Initiative aus den Händen genommen!› Ich denke, dass ein Paradigmenwechsel nötig ist: Statt der Hilfe kommt das Handeln.» Obschon in Afrika so viel wie nie investiert werde, gehe es Afrika schlechter als vor 40 Jahren.
«Arme sind nicht faul!»
«Es ist ein Vorurteil, dass arme Menschen faul sind», eröffnete Tony Fosu seinen Vortrag. Seine «Sinapi Aba Trust», die er als CEO leitet, bietet den Bewohnern seiner Heimat Ghana Mikrokredite. «In Afrika gibt es viele Unternehmer. Aber sie können ihre Firmen nicht vorantreiben, weil sie keinen Zugang zur Finanzdienstleistung haben. Die Armen misstrauen den Banken, und die Banken sind an ihnen nicht interessiert.» Deshalb führe er seit 1994 eine Bank für die Armen, eine «Vertrauensbank». Dadurch werden die lokalen Märkte erreicht. Wie bei Georgina Ofoo-Mensah,
der Frau, die einen kleinen Gemüsestand führt und vier Kinder hat. Dank einem Mikrokredit konnte sie ein kleines Restaurant aufstellen. «Das war vor fünf Jahren. Heute hat sie vier Angestellte und kann ihre Kinder zur Schule bringen.» Auch biete sein Institut Sicherheit. «Gerade in ländlichen Gebieten müssen die Menschen das Geld nun nicht mehr unter dem Kopfkissen horten oder in kleinen Boxen vergraben.»
Vom Theologen zum Banker
Eher sanft-dezent wurden die Klingen in einer hochkarätigen Podiumsdiskussion gekreuzt, an der neben Opprecht auch George Kistler (CEO von Opportunity International), Manfred Kambli
Die Preisgewinner Zum dritten Mal wurde der «StopArmut»-Preis verliehen. «Es kamen wesentlich mehr Eingaben als in den vergangenen Jahren. Das zeigt, dass der Preis langsam etabliert wird», erklärt Peter Seeberger, Leiter von «StopArmut 2015». «Das Projekt schlägt auch eine Brücke zu den staatlichen Entwicklungsorganisationen. Wir sind jährlich mit dem Gewinner des Persönlichkeitspreises bei der Deza (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) eingeladen.» Die 43 Nominierten verteilten sich auf vier Kategorien: • Der Projekt-Preis ging an Dominic und Rebecca Stankowski. Sie gründeten «Web-Essentials», eine
(Leiter der Scherler Elektro AG) und Lukas Stücklin (CEO der Invethos AG) teilnahmen. Stücklin studierte Theologie und wechselte dann in den Bankensektor; seine Firma lädt zu sozialen Investitionen ein, etwa in Firmen, die in Mexiko günstige Häuser herstellen. Als «Exot» in der Runde bezeichnete sich Manfred Kambli, da er nicht im Ausland tätig sei. Die Firma, die er mit seinem Bruder in dritter Generation führe, investiere jedoch in Benin in eine Elektrikerfirma; dies über Opprechts BPN-Stiftung. Kambli: «Der Unternehmer entwickelt sich gut, er schafft neue Arbeitsplätze. Von zehn konnte er inzwischen auf fünfzehn erhöhen.» Sieben Workshops standen zur Wahl. In einem berichtete KingsKurry-Chef Ranjeet Guptara, wie seine wachsende Restaurant-Kette auf fairen Umgang und Werte setzt. Buchautor Hannes Leitlin dokumentierte einen Lebensstil, der wenig Ressourcen braucht. Organisator Peter Seeberger zeigte sich sehr zufrieden: «Es ist erfreulich, wie auch junge Menschen das Anliegen tragen und sich engagieren.» In den nächsten zwei Jahren wird «StopArmut» einen Schwerpunkt auf das Bekämpfen der Korruption legen. DANIEL GERBER
selbsttragende Web-Agentur, die in Kambodscha im letzten Jahr 45 jungen Menschen eine Ausbildung bot. • Den Persönlichkeitspreis erhielten Christine und Christian Schneider, die während 13 Jahren in den Slums von Manila lebten. • Eine Buchstabensuppe verhalf Hans Thomann zum Gewinn des Kreativpreises. Er errechnete, wie schwer der Inhalt der Bibel in Form von Suppenbuchstaben ist (74 Kilogramm). • Der Predigtpreis ging an Martin Benz, der eine Mahnrede einreichte und anhand der biblischen Berichte über Sodom die Verschwendung anprangerte. idea Spektrum 43.2011
e n t w ic k lu ng sh i l f e
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Zigeuner erhielt eine Maschine und wurde Pastor HILFE FÜR RUMÄNIEN «Wir müssen Arbeitsplätze schaffen!» Diese Vision von Georges Dubi wurde von der Christlichen
Ostmission (COM) als Projekt Romcom in Rumänien umgesetzt. Es fördert die Gründung von Betrieben. Und es verändert Menschen wie den Zigeuner Janos Kojczas. «idea Spektrum» war beim 20-Jahr-Jubiläum in Oradea dabei. Freudig pustet eine Schar von drei- bis dreizehnjährigen Kindern schillernde Seifenblasen in die Luft. Eine Schweizer Delegation von Romcom-Unterstützern hatte sie ihnen mitgebracht. Die Not von Waisen- und Strassenkindern hatte Magdalena Ferenczi veranlasst, fünf Kinderhäuser zu bauen, in denen heute 28 Kinder betreut werden. Sie selber kochte für die Schar. Die daraus entstandene Idee, Privatpersonen und Firmen ein Catering anzubieten, ist zu einem Betrieb mit zehn Mitarbeiterinnen angewachsen. Bis zu 600 warme Mahlzeiten können ausgeliefert werden. Mit dem Gewinn werden auch die Waisenhäuser finanziert.
Arbeitsplätze statt Nothilfe
Georges Dubi, langjähriger Leiter der Christlichen Ostmission, war jahrelang als Bibelschmuggler in den Ostblock gereist. Als der Eiserne Vorhang fiel, wurde dies überflüssig. Dubi bekam während einer Autofahrt in Ungarn die Vision, nun Arbeitsplätze zu schaffen. Rumänische Männer und Frauen sollten selber aktiv und von Nothilfe aus dem Westen unabhängig werden. Zudem wollte man die Christen und Geschäftsleute motivieren, selber Hilfe weiterzugeben. Der COM-Vorstand reagierte positiv und sprach ein Startkapital von 100 000 Franken für diese Art der Armutsbekämpfung. Fähige Frauen und Männer wurden durch einheimische Mitarbeiter wie den heutigen Rom-
Vier Schritte Die Gewerbeförderung der Christlichen Ostmission (COM) besteht aus vier Schritten: 1. Selektion, 2. Kredit, 3. Ausbildung, 4. Erfahrungsaustausch. Das Programm wird inzwischen auch in Albanien, Moldawien, Kirgistan und Vietnam angewendet. Die Unternehmer unterstützen mit ihrem Gewinn soziale und kirchliche Projekte im In- und Ausland. www.ostmission.ch
idea Spektrum 43.2011
com-Direktor Imre Kulcsar zu Schulungen eingeladen.
Konsequentes Vorgehen
Der Berner Unternehmensberater Mario Brühlmann begann, die künftigen Unternehmer auszubilden. Dazu sollten sie zu angemessenen Konditionen die nötigen Einrichtungen für ihr Geschäft erhalten. «Einer der Kandidaten blieb dem ersten Seminar mit einer Ausrede fern», erinnert sich Dubi. «Wir haben ihn daraufhin vom Programm ausgeschlossen und die bereits gelieferten Maschinen wieder abgeholt.» Das konsequente Vorgehen machte Eindruck. Die Teilnehmer erkannten den Wert des Angebots. Sie beschäftigen heute zwischen vier und 200 Personen. Einzelne sind bereits europaweit tätig.
Sie schufen in Rumänien manche Arbeitsplätze (von rechts): COMMissionsleiter Georges Dubi, der heutige Romcom-Präsident Mario Brühlmann, Maria Brühlmann, Romcom-Direktor Imre Kulcsar, Generalunternehmer Lajos Domokos, der auch vom Projekt profitiert hat.
Auch Kirchen bauen
Mit seiner Firma Optimedia zeigt Marius Pantis unternehmerisches Denken und soziales Engagement. Pantis importiert Aluprofile und fertigt daraus pro Tag 600 Fenster nach Mass. In 35 Showrooms werden die Produkte in Rumänien angeboten. Dazu hat er Abnehmer in Europa und Kanada. Tiefe Lohnkosten seiner 200 Mitarbeiter sowie laufende Investitionen in Automatisierung und Optimierung von Arbeitsabläufen machen ihn konkurrenzfähig. Er hat schon mehrere Kirchen gebaut und unterstützt soziale Werke. «Die Seminare und die geistliche Hilfe haben uns sehr geholfen», erklärt er.
Die Freude eines Zigeuners
«Ich hätte nie geglaubt, dass mir, einem Zigeuner, jemand etwas gibt», gestand der Schuhmacher Janos Kojczas mit Tränen in den Augen, als er für seine Werkstatt eine revidierte Maschine aus der Schweiz erhielt. Seit er sich bekehrt hat, führte er schon unzählige Menschen zum Glauben an Jesus. Heute wird er von der COM als Pastor einer 400-köpfigen Zigeunerkirche unterstützt. Das Schustergeschäft führt inzwischen sein Sohn weiter.
Die Schweizerdelegation, die zum Jubiläum gereist war, vor dem Bürogebäude der Romcom in Oradea. Ein Neubau ist am Entstehen.
10 000 Arbeitsplätze
Zu Beginn stellte Romcom den Unternehmern gebrauchtes oder neues Arbeitsmaterial zur Verfügung, aber auch zinslose Darlehen und Schulung. Später beteiligte sich die eidgenössische Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) mit Projektbeiträgen, die bis 50 Prozent des finanziellen Bedarfs abdeckten. Romcom stellte die entsprechenden Anträge, so dass in 1000 Gewerbe- und Landwirtschaftsbetrieben nicht weniger als 10 000 Arbeitsplätze geschaffen werden konnten. Seit dem Beitritt Rumäniens zur EU konnten durch Romcom 100 Millionen Franken von der Europäischen Union vermittelt werden. Die theologische Fakultät Emanuel in der Stadt Oradea schuf einen Lehrstuhl für Management, wo ein Studium bis zum Masterabschluss möglich ist.
Die Jubiläumsfeier
Hier fand am 15. Oktober die Jubiläumsfeier «20 Jahre Romcom» statt. Gastreferent Hans-Ulrich Bigler, Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbands, ermutigte die Geschäftsleute, auch politisch aktiv zu werden. «Bürokratisierung verhindert die Schaffung weiterer Arbeitsplätze. Schliessen Sie sich zusammen und stehen Sie ein für Ihre Interessen!» Stefan Vaduva, Dekan der Fakultät für Management, appellierte an seine Landsleute: «Setzen Sie die Energie hier ein, die Sie brauchen würden, um sich im Ausland zu etablieren!» Mario Brühlmann, Präsident von COM und Roncom, mahnte: «Die Nachfolgeregelung in Ihren Betrieben muss jetzt beginnen.» Die Referenten zeigten sich sehr dankbar: Gott hat die Saat der COM reich aufgehen lassen. MIRJAM FISCH-KÖHLER Bilder: Mirjam Fisch-Köhler
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I NSE R AT E
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Erdbestattung: Ein Glaubenszeugnis! In KBS World News konnte man kürzlich lesen, dass es einer Gruppe koreanischer Forscher gelungen sei, 3 Jahre nach dem Tod einer 14-jährigen Kuh, mittels von ihr eingefrorenen Körperzellen, ein schwarzes Rind zu klonen. Wie nah kommen wir hier doch an die Aussage der Bibel: «Und was du säst, ist ja nicht der Leib, der werden soll, sondern ein blosses Korn.» (1. Korinther 15.37) Für das geklonte Rind bedurfte es nur ein paar Körperzellen der alten Kuh. Mit diesen Körperzellen war es den Forschern möglich, von der längst verstorbenen Kuh neues Leben zu schaffen. Wieviel mehr kann nun GOTT durch irgendwelche Zellen längst verstorbener Menschen neues Leben schaffen? Die Bibel sagt im 1. Korinther 15.44: «Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen
ein geistlicher Leib. Ist ein natürlicher Leib, so ist auch ein geistlicher Leib.» Manche Christen sagen, dass in der Auferstehung zum ewigen Leben der menschliche Körper keine Rolle mehr spielt. Ich meine aber, dass diese Aussage sehr gewagt ist. Denn niemand kann mit 100 % Sicherheit sagen, ob der menschliche Körper bei der Auferstehung eine Rolle spielen wird oder nicht. Was wir aber mit Sicherheit sagen können, ist, dass die Bibel mehrere hundert Male von Begräbnis, begraben, Grab, Gruft und Verwesung spricht, von Leichenverbrennung aber immer nur in Verbindung mit Gericht. Auf Grund des Glaubens an die leibliche Auferstehung wurde im Christentum die Feuerbestattung über Jahrhunderte abgelehnt. Mitte des 19. Jahrhunderts propagierten Freidenker, in Ablehnung des
Auferstehungsglaubens, gezielt die Feuerbestattung. Mit den Argumenten, dass die Feuerbestattung hygienischer und umweltfreundlicher sei, konnten sie auch viele Christen dazu bewegen, sich feuerbestatten zu lassen. Heute weiss man, dass die Krematorien nicht nur umweltbelastend, sondern auch enorme Energieverbraucher sind. So könnte man mit der Energie, welche in der Schweiz zur Verbrennung der Toten benötigt wird, eine ganze Kleinstadt mit elektrischer Energie versorgen. Da wir nun wissen, dass die Kremation von verschiedenen Freidenkerorganisationen wiedereingeführt wurde, um sich vom Glauben an die Auferstehung zu distanzieren, wieviel mehr sollten Christen sich vom Unglauben distanzieren und sich erdbestatten lassen? Übrigens ist die Erdbestattung für einen
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Christen die letzte Möglichkeit ein Zeugnis von seinem Glauben an die Auferstehung der Gerechten und Ungerechten zu geben. (Apostelgeschichte 24.15) Heute ist es in den meisten Kantonen so, dass die Kremation der Regelfall ist. Das heisst, wenn nichts anderes verfügt ist oder von den Angehörigen ausdrücklich gewünscht wird, wird kremiert. Deshalb empfiehlt der Verein für Erdbestattung und Persönlichkeitsschutz (VE+P), dass, wer erdbestattet sein will, dies auch verfügt. Verfügungsformulare und eine Anleitung dazu können unter www.ve-p.ch heruntergeladen oder beim Sekretariat VE+P, Postfach 16, 8514 Bissegg, gratis bestellt werden. Telefon Nummer 071 977 32 44. Arthur Bosshart Sekretär VE+P
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ideaSchweiz l 43/2011
Interview mit Dr. Urs Schmid
Erneuerung erforschen! Grundlage
Die Stiftung wurde 2005 in Zürich gegründet und ist in der Schweiz aktiv. Sie entstand aus der Überzeugung, dass christliche Grundwerte entscheidend sind, um die heutigen und zukünftigen Herausforderungen in den verschiedenen Bereichen unseres Lebens bewältigen zu können.
Bildung und Forschung
FP: Weshalb weist du in deinen Referaten immer wieder darauf hin, dass deine Forschungsarbeit dein Leben und deinen Dienst als Evangelist nachhaltig verändert hat? US: Als Evangelist und Referent im 42. Lebensjahr fühlte ich mich in einer Sackgasse. Ich erlebte zwar immer wieder erfolgreiche Evangelisationen. Meine Agenda füllte sich immer neu mit Anfragen für Predigten, Referate und Evangelisationen. Doch in all diesen Aktivitäten fehlte mir der Glaube, dass auf diesen Wegen die Kirche in unserem Land langfristig Zukunft haben werde. Ich fand mich in kirchlichen Traditionen, welche die Verkündigung des Wortes
Dr. theol. Urs Schmid, verheiratet, 2 Söhne, Theologiestudium in Zürich und Basel (STH), Promotion in Erweckungsgeschichte an der Uni Basel, Entwicklung des LiFe-Seminars, Verantwortlicher für Evangelisation und junge Erwachsene im Christlichen Zentrum Buchegg, Dozent an der STH Basel und am IGW.
als die Hauptsache und Treffen in kleinen Gruppen als Nebensache anschauten. Welche Konsequenzen hast du aus dieser Situation gezogen? Ich dachte, eine wissenschaftliche Arbeit könne die zentrale Bedeutung von Kleingruppen für Evangelisation und Gemeindebau zeigen. War dieses Vorgehen erfolgreich? Sorgfältiges Recherchieren der Fakten zeigte, dass ich mir die Sache zu einfach vorgestellt hatte! Wohin führte dich die wissenschaftliche Arbeit? Ein Wissenschaftler muss bereit sein, seine Meinung an Fakten zu prüfen und sie auch zu verändern. Aber zum Glück führte mich die akribische Suche zu ungeahnten Schätzen und statistischen Zahlen des frühen amerikanischen Methodismus. Was gab es da zu finden? Ich entdeckte, welch ein Wachstum da erlebt wurde! Aus bescheidenen Anfängen bei der Gründung der USA 1776 von 15‘000 Mitgliedern verdoppelte sich diese Bewegung durchschnittlich alle zehn Jahre und war 1860 mit 3 Mio. Mitgliedern die grösste Denomination und umfassten 10% der Bevölkerung!
Konntest du die Gründe dafür finden? Ja. Dazu erforschte ich die Schriften von John Wesley und fand einen Ausweg aus meiner Sackgasse durch zwei einfache Grundsätze der frühen Methodisten: 1. Wichtiger als Orte der Verkündigung biblischer Botschaften sind kleine Gruppen ernsthafter Jünger. 2. Diese Gruppen sollen durch Evangelisation an Zahl und durch Heiligung an Qualität wachsen, bereit werden für eine Teilung und als zwei neue Kleingruppen wiederum wachstumsfähig sein. Was hat dieses Forschungsergebnis für dich bedeutet? Ich bin froh, dass ich im Christlichen Zentrum Buchegg in einer Gemeinde mitarbeiten kann, die seit 30 Jahren in Zürich nach diesen Grundsätzen lebt. Die Umstellung hat sich gelohnt! Die Mitgliederzahl verdoppelte sich alle zehn Jahre auf heute rund 250 Kleingruppen. Die in der Forschung entdeckten Prinzipien beleben und stärken bis heute das Leben evangelistischer Kleingruppen. Ich freue mich sehr, dass ich mehr und mehr im In- und Ausland Gemeinden für die Evangelisation in diesem Sinn schulen kann.
Die Stiftung fördert akademische Bildung und angewandte Forschung. Der Fokus der geförderten Lehre, Erforschung, Entwicklung und Anwendung der christlichen Werte liegt auf den Bereichen Gesellschaft, Wirtschaft und Theologie. Das Prinzip von «Kopf, Herz und Hand» gewinnt in der Postmoderne gerade auf universitärer Stufe neue Bedeutung.
Steuerbefreit
Die Stiftung untersteht der zivilrechtlichen Aufsicht des Eidgenössischen Departements des Innern EDI. Sie verfolgt gemeinnützige Zwecke und ist von der Steuerpflicht befreit.
Unterstützung
Unterstützen auch Sie Persönlichkeiten und Projekte, die sich in Forschung und Dienst für die Verbreitung christlicher Werte engagieren.
Kontakt / Bankverbindung Stiftung für Bildung und Forschung Josefstrasse 206 CH-8005 Zürich Tel. +41 44 272 48 08 Fax +41 44 271 63 60 info@stiftungbf.ch www.stiftungbf.ch
Raiffeisenbank Region Burgdorf Postfach, 3401 Burgdorf PC der Bank: 34-55-9 Bank Clearing: 80888 Konto: 35541.75 IBAN: CH10 8088 8000 0035 5417 5
Interview: Dr. Fritz Peyer-Müller
idea Spektrum 43.2011
G A S T KOM M E N TA R E
Was ich mir zum Reformationstag wünsche Anlässlich des bevorstehenden Reformationstages fragte idea einen katholischen Journalisten nach seinen Wünschen an die evangelische Kirche und einen protestantischen, was er in der katholischen Kirche geändert wissen möchte. Der Katholik Matthias Matussek (Hamburg) ist Kulturjournalist beim „Spiegel“. Im Mai erschien sein Buch „Das katholische Abenteuer – Eine Provokation“.
Zum Reformationstag wünsche ich mir als Katholik einen erneuten Thesenanschlag, diesmal vielleicht am (evangelischen) Berliner Dom: „Liebe Christenheit, hier ist noch mal Euer Augustiner-Bruder Martinus. Ich habe mir überlegt, dass 500 Jahre Trennung genug sind – ich wollte übrigens sowieso nie eine. Protest als Dauerzustand ist idiotisch. Es gibt auch keinen Grund mehr: Die römische Kirche hat inzwischen vom Ablasshandel Abstand genommen; der Papst geht mittlerweile sogar weiter als wir, denn er fordert die arme Kirche – ja sogar die Abschaffung der Kirchensteuer! Die Sakramente sollen also nicht weiter erkauft werden müssen – echt revolutionär, dieser Mann. Wieso ist mir das nicht eingefallen? Also, lasst uns heimkehren und dann alle zusammen darüber nachdenken, wie wir einen gnädigen Gott kriegen – und nicht nur ein gnädiges Talkshow-Publikum!
Wir wollen aufhören, die anderen zu verspotten! Vor unserer Rückkehr schlage ich vor: Wir wollen versuchen, in den Priestern, die ehelos „um des Himmelreiches willen“ leben, keine finsteren Karikaturen zu sehen, sondern Männer in der Nachfolge Christi, die unsere Bewunderung verdienen. Wir wollen den Papst – ein leiser, frommer, kluger Mann – nicht mehr verspotten, nur weil er rote Schuhe trägt. Wir wollen überhaupt der Versuchung widerstehen, unsere katholischen Brüder und Schwestern als rückständig zu bezeichnen, sondern viel eher in der Rückständigkeit einen Widerstand gegen den Hochmut der Moderne entdecken. Vor allem aber wollen wir uns vornehmen, nicht mehr in katholischen Kirchen über die Wonnen der Empfängnisverhütung zu predigen. Habe ich übrigens schon gesagt, dass ich Pastorinnen für keine gute Idee halte? Mehr passt auf die Domtüre leider nicht drauf. Gott sei mit uns allen! Euer Martin Luther“ P ideaSpektrum 43.2011
Wolfgang Thielmann (Bonn) ist evangelisch und stellvertretender Leiter des Ressorts „Christ und Welt“ der Wochenzeitung „Die Zeit“.
Ich bewundere die katholische Kirche. Sie kann sich häuten wie eine Boa Constrictor. Sie geht mit dem Evangelium durch die Zeit. Dabei sammelt sie Ballast und setzt Verkrustungen an, die ihr Gesicht entstellen. Sie wird missbraucht, denn sie ist anfällig dafür, weil sie nur wenigen die Macht in die Hand gibt. Aber von Zeit zu Zeit wirft sie die alte Haut ab. Nach der Reformation etwa ist sie eine völlig andere geworden. Später hat sie den Index der verbotenen Bücher abgeschafft, zu denen zeitweise auch Bibelausgaben gehörten. Vor 150 Jahren predigte Papst Pius IX. noch, ein guter Christ müsse Religionsfreiheit, Menschenrechte und Demokratie bis aufs Blut bekämpfen, und nur der Katholizismus dürfe Staatsreligion sein. Vor 80 Jahren verbot Papst Pius XI. jede Zusammenarbeit von Katholiken und Protestanten. Vor 50 Jahren hat die Kirche mit all dem aufgeräumt. Derzeit allerdings sucht sie Trost in der Vergangenheit. Sie diszipliniert ihre Denker. Sie sammelt wieder Macht bei Papst und Bischöfen. Viele Gläubige mit Ideen fühlen sich vor den Kopf gestoßen. Traditionalisten jubeln – und sehen sich verfolgt, wenn ihre Kampagnen auf wenig Gegenliebe treffen. Sie reden von Evangelisation und meinen Katholisation. Sie predigen Weihrauch, lateinische Messen und Mundkommunion. Und Gehorsam. Alles soll werden wie früher.
Keine Antworten von gestern für Fragen von heute! Ich wünsche mir, dass die katholische Kirche sich wieder erneuert, wie sie es so oft geschafft hat; dass sie Menschen von heute nicht mit Antworten von gestern abspeist und moderne katholische Frömmigkeit zulässt. Und ich bin sicher, dass das kommt. Dann werden wir uns gegenseitig helfen, Menschen für den Glauben an Gott zu gewinnen. Ob sie danach in die Luther- oder in die BorromäusKirche gehen, wird zweitrangig sein. P
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N AC H R IC H T E N
Wir wehren uns gegen christenfreie Zonen KONGRESS ÜBER CHRISTENVERFOLGUNG Wird der arabische Frühling zur Eiszeit für religiöse Minderheiten?
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Konflikte gehen von Muslimen aus Die Entwicklung in Ägypten nannte er dramatisch: „Der arabische Frühling könnte sich für die koptischen Christen zu einer Eiszeit entwickeln.“ Es gebe keine Anzeichen dafür, dass das Ende einer Diktatur automatisch zu Religionsfreiheit führe. Alle
Auf dem Kongress forderte der Bischof der rund 6.000 koptisch-orthodoxen Christen in Deutschland mehr Schutz für die christliche Minderheit in Ägypten, die vor allem aus koptischen Christen besteht. Die Karte zeigt Länder mit besonders starker Christenverfolgung.
blutigen Konflikte zwischen ägyptischen Muslimen und Christen seien von fanatischen Muslimen ausgegangen. Allerdings seien junge Christen immer weniger bereit, den Beschwichtigungsbemühungen ihrer geistlichen Führer zu folgen. Bei Besuchen in Kairo habe er erfahren, dass die Bereitschaft zunehme, sich gegen Übergriffe zu wehren. Kauder forderte, dass die künftige ägyptische Verfassung die Gleichberechtigung aller Bürger garantiere.
Religionsfreiheit: Gegen ein neues Verständnis im Islam Kritisch äußerte sich Kauder zu Versuchen islamischer Geistlicher und Politiker, weltweit ein neues Verständnis von Religionsfreiheit durchzusetzen. Der von ihnen angestrebte internationale Schutz von Religionen solle vor allem religiöse Vorschriften schützen, etwa das islamische Verbot eines Religionswechsels. Dazu sagte Kauder: „Wir wollen keine Religionen schützen, sondern für jeden einzelnen Menschen Religionsfreiheit erreichen.“ Dazu gehöre das Recht, seinen Glauben zu bekennen, auszuüben und zu wechseln. Religionsfreiheit sei ein zentrales Menschenrecht, für das
sich Mitglieder der Bundesregierung bei allen Auslandsreisen einsetzten.
Leiden gehört zum Glauben Auf die Bedeutung des Leidens wies der frühere Leiter der evangelischen Organisation „Hilfe für Brüder“, Pfarrer Winrich Scheffbuch (Stuttgart), in einer Bibelarbeit hin. Den Berichten des Neuen Testamentes zufolge gehörten Verfolgung und Leiden zu den unausweichlichen Konsequenzen des christlichen Glaubens. Die ersten Christen hätten es als besondere Ehre verstanden, für Jesus Christus zu sterben. Bis heute sei das Verhalten von Christen in Bedrängnis und Verfolgung „ein größerer Beweis für die Echtheit des Glaubens als Frömmigkeit, gutes Leben und theologische Weisheit“, so Scheffbuch. Die Gewissheit, dass allein Jesus der Weg, die Wahrheit und das Leben sei, habe verfolgten Gemeinden zu allen Zeiten Kraft zum Durchhalten gegeben. Nach Angaben des Direktors des Internationalen Instituts für Religionsfreiheit der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher (Bonn), leben rund 200 Millionen Christen in Ländern ohne Religionsfreiheit. O
Fotos: idea/Grasse
egen Bestrebungen, große Gebiete – etwa im Nahen Osten – zu christenfreien Zonen zu machen, hat sich der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, gewandt. Er sprach bei einem Kongress zum Thema Christenverfolgung, der vom 23. bis 26. Oktober mit mehr als 400 Teilnehmern in Schwäbisch Gmünd stattfindet. Kauder ist Schirmherr der vom Christlichen Gästezentrum Schönblick und der Evangelischen Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) in Zusammenarbeit mit rund 20 Hilfsorganisationen veranstalteten Tagung. Nach seinen Angaben ist die Zahl der Christen im Irak in den vergangenen Jahren um mehr als 50 % auf 300.000 zurückgegangen. In der Türkei seien heute etwa 0,2 % der Bevölkerung Mitglied einer Kirche; vor 100 Jahren seien es 20 % gewesen. Kauder plädierte zugleich für die Aufnahme von weiteren 2.000 bis 3.000 christlichen Flüchtlingen aus dem Irak. Er glaube nicht, dass dies die wirtschaftliche Existenz Deutschlands gefährde. Es gehöre zu den Pflichten von Christen, bedrängten Glaubensgenossen beizustehen. Laut Kauder bilden Christen die größte verfolgte Religionsgemeinschaft der Welt.
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SPD-Fraktionschef: Die Christenverfolgung geht uns alle an Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Frank-Walter Steinmeier, schrieb in einem Grußwort: „Die Verfolgung von Christen geht uns alle an.“ Es sei nicht akzeptabel, dass ein elementares Grundrecht wie die Religionsfreiheit verletzt werde. Wer Christenverfolgung anprangere, dürfe aber auch bei der Diskriminierung anderer Gläubiger kein Auge zudrücken.
EKD: in großer Sorge Der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), richtete ebenfalls einen schriftlichen Gruß an die Teilnehmer. Nach seinen Worten beobachtet die
EKD „bereits seit Jahren mit großer Sorge“ die Lage der bedrängten und verfolgten Christen. Gemeinsam mit den Partnerkirchen mache man sich dafür stark, „dass sie in Frieden leben können, ihre Würde respektiert wird und sie alle bürgerlichen Freiheiten ihrer Länder genießen können“. Der württembergische Landesbi- Volker Kauder schof Frank Otfried July (Stuttgart) schrieb: „Dieser Kongress trägt dazu bei, dass die Namen der Verfolgten dem Vergessen entrissen werden, indem sie vor Gott und der Welt genannt wer-
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den.“ Der Generalsekretär der Weltweiten Evangelischen Allianz, Geoff Tunnicliffe (New York), appellierte in seinem Gruß an die Regierungen der westlichen Demokratien, ihr Engagement für Religionsfreiheit zu institutionalisieren. Es reiche nicht, dass sich einzelne Politiker oder Parteien dafür einsetzten. Notwendig seien ständige Abteilungen in den Außenministerien, damit die Beurteilung der Menschenrechtssituation in anderen Ländern unabhängig von Wahlausgängen erfolgen könne. P
Der Weltuntergang fiel wieder aus 3 MAL FALSCH Nachdem auch seine 3. Vorhersage des Weltuntergangs nicht eintraf, schweigt der US-Radioevangelist Harold Camping.
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rstmals hatte der 90-Jährige das Jüngste Gericht für das Jahr 1994 angekündigt und danach erklärt, es habe „geistlich stattgefunden“. Dann sollten der Weltuntergang und die Entrückung der Gläubigen am 21. Mai 2011 stattfinden. Sie habe „geistlich begonnen“, erklärte Camping nach dem Temin und sagte den endgültigen Weltuntergang für den 21. Oktober 2011 voraus. Seit auch dieser Termin verstrich, ist Camping für Stellungnahmen nicht zu erreichen.
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Der ehemalige Ingenieur ist Präsident des internationalen christlichen Radiosenders Family Radio mit weltweit 60 Sendestationen. Auch auf der deutschsprachigen Website des Senders ist die jüngste Weltuntergangsvorhersage nachzulesen. Dort heißt es: „Wir können also sicher sein, dass die ganze Welt, mit Ausnahme der bis jetzt Erlösten (die Erwählten), unter Gottes Gericht steht und zusammen mit der ganzen Erde am 21. Oktober 2011 ausgelöscht wird.“ Unter
idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps
evangelikalen Christen hatten die Vorhersagen Campings heftigen Widerspruch ausgelöst. Schon im Mai hatte der Vorsitzende des Arbeitskreises für evangelikale Theologie, Rolf Hille (Heilbronn), erklärt, dieser „apokalyptische Unsinn“ sei ein immer wiederkehrendes Ärgernis. Jesus habe ausdrücklich gesagt: „Von dem Tage aber und der Stunde weiß niemand, auch die Engel im Himmel nicht, auch der Sohn nicht, sondern allein der Vater“ (Markus 13,32). P
29. Oktober bis 4. November
FE R NSE H E N Sonnabend, 29. Oktober
Sonntag, 30. Oktober
16.00–16.30 „Heilige Reben“: Das Weinland Israel – Reportage
9.30–10.15 Evangelischer Gottesdienst aus der Stadtkirche in Wien mit Ines Knoll
20.15–22.15 „Mitteldeutscher Jedermann“ – Theaterstück nach Hugo von Hofmannsthal aus dem Magdeburger Dom
10.00–10.55 Der Liedermacher Helmut Müller aus Siegen (siehe ideaSpektrum 19/2011, S. 52)
Montag, 31. Oktober 11.00–12.00 ERF1 Gottesdienst aus Lübeck ckk 17.45–18.15 SFinfo Fenster zum Sonntag: Zupacken und Handeln 20.15–21.50 Martin-Luther-Liederabend aus St. Peter-Ording
10.00–11.00 Gottesdienst zum Reformationstag aus Espelkamp 12.00–12.30 ERF1 Gottesdienstliche Feierr 17.45–18.00 Die „Lutherbotschafterin“ Margot Käßmann – Doku
20.15–22.30 Martin Luther – Doku 20.30–23.00 ERF1 Musical „Merci – Der Graf & die Hugenotten“ von Siegfried Fietz & Hanno Herzler 22.45–0.00 Doku: Gläubig auf Probe
HÖRFUNK Sonntag, 30. Oktober 8.30–9.00 Perspektiven: Weltreligion Afrika – Gespräch mit Al Imfeld 9.45–10.00 Evangelisch-reform. Predigt
Montag, 31. Oktober 10.00–11.00 Ev. Gottesdienst aus Lübeck 15.00–16.00 Lesezeichen: Martin Luther – den Menschen nahe
10.00–11.00 Gottesdienstliche Feier mit Rainer Geiss 10.05–11.00 Evangelischer Gottesdienst
Donnerstag, 3. November 17.05–17.55 50 Jahre „Gastarbeiter“
19.30–20.00 Hilfe für Borderline-Patienten
20.00–21.00 Philipp Melanchthon – Der stille Reformator
20.30–21.00 Weg-Marken: Hildegard Pröger & Horst Marquardt
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Wettbewerb: Pietisten reichten 223 neue Lieder ein KIRCHENMUSIK Gewinner beim Liederwettbewerb des Gnadauer Verbandes ist ein Passionslied.
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uf unerwartet starke Resonanz ist ein Liederwettbewerb des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes gestoßen. Die pietistische Dachorganisation hatte Liederdichter und Komponisten aufgerufen, Gemeindelieder im Stil der Popmusik mit Bezug zu einem christlichen Fest einzureichen. 223 Lieder wurden eingeschickt. „Das waren weit mehr, als wir erwartet haben“, sagte der Generalsekretär des pietistischen Dachverbandes, Theo Schneider (Kassel), idea. Auf der Gnadauer Fachtagung für Musik und Gemeinde „vivace“ in Schwäbisch Gmünd wurden fünf Lieder vorgestellt, die eine siebenköpfige Jury ausgewählt hatte. Zwei kamen ins Finale. Die rund 150 Teilnehmer entschieden sich mehrheitlich für das Passionslied „Drei Kreuze im Morgenlicht ...“ von Gesine Kutzner (Berglen bei Stuttgart). Auf Platz zwei kam das Osterlied „He’s alive“ (Er lebt) von Nadine Klein (Steinhagen/ Westfalen). Dahinter folgen drei Weihnachtslieder: „Macht nicht
Das preisgekrönte Lied: 1. Drei Kreuze im Morgenlicht. Die Jünger begreifen’s nicht. Was müssen sie sehn? Warum muss es geschehn, dass Trauer sie fast zerbricht?
2. Er sieht zu den Freunden hin, hat Hilfe für sie im Sinn. Er gibt ihnen Mut, er ist freundlich und gut. Das Ende ist der Beginn.
Refrain: Für alle Welt stirbt er am Kreuz, nimmt diesen Weg auf sich. Trägt unsere Schuld, weil er uns liebt, tut es für dich und mich.
3. Die Dunkelheit ist vorbei. Der Vorhang, er riss entzwei. Jesus liegt nun im Grab, weil sein Leben er gab. Doch bald gibt der Tod ihn frei.
zu, macht ihm auf“ (Tobias Eißler/Gunzenhausen in Mittelfranken), „Ganz leise klingt ein Lied“ (Eckhard Badstübner/Ahnatal bei Kassel) und „Steht auf und seht“ (Damaris Schwarzrock/Ansbach). Der Verlag SCM Hänssler wird den Gewinnertitel auf einer CD zusammen mit anderen Liedern einem großen Publikum zugänglich machen und auch in einem Gemeindeliederbuch abdrucken.
Unter 26-Jährige lieben alte Lieder Auf der Tagung bedauerte der theologische Leiter des Jugendverbandes „Entschieden für Christus“ (EC), Rudolf Westerheide (Kassel), dass die evangelikalen Gemeinden sowohl die traditionellen Kirchenlieder als auch das Liedgut des Pietismus weitgehend hinter sich gelassen hätten. Sie beschränkten sich überwiegend auf moderne Lobpreislieder. Der musikalische Reichtum könnte weit größer sein. Westerheide plädierte dafür, ältere gute Lieder „wieder auszugraben und bekanntzumachen“. Die unter 26-Jährigen hätten an dieser Stelle keine Berührungsängste. So sei der Choral „Gott ist gegenwärtig“ (Text: Gerhard Tersteegen/1697-1769) auf einem Jugendkongress der Höhepunkt jeder Lobpreiszeit.
Westerheide: In deutscher Sprache singen Das Lied „Welch ein Freund ist unser Jesus“ (Josef Scriver/1820– 1885) lasse „Jugendliche mit den Füßen wippen und den Fingern schnipsen“. Zur Sprache der Lieder in Gottesdiensten sagte er: „Damit der Text seine Wirkung unmittelbar entfalten kann, soll man in der Sprache singen, in der man träumt und in der man von Herzensgrund betet. Bei uns ist das Deutsch, und das ist gut so.“P
b www.gnadauer.de • 0561 207990
Im Gefängnis an ein Betonbett gekettet Als „Gefangenen des Monats November“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und idea den vietnamesischen Christen Y Bhem Kpor benannt und zur Unterstützung für ihn aufgerufen. Der 49-Jährige ist Diakon des Verbandes der Evangelischen Kirchen Vietnams (Südvietnam) in der Provinz Dak Lak. 2004 demonstrierte er zusammen mit einigen tausend Montagnards – Angehörigen christlicher Bergvölker – für die Rechte der ethnischen Minderheiten und die Religionsfreiheit. Der Diakon wurde verhaftet und am
19. Juli 2004 wegen „Sabotage der Solidaritätspolitik“ zu zehn Jahren Haft verurteilt. Schriftlich kritisierte er in der Haft, dass die Minderheiten in der kommunistischen Volksrepublik diskriminiert, die Religionsfreiheit eingeschränkt und die rund 80 christlichen Gefangenen im nordvietnamesischen Lager Nam Ha schlechter als andere Häftlinge behandelt werden. Seit August 2011 befindet er sich deshalb in Isolationshaft. Nach Informationen der IGFM wird er täglich von 17 bis 7 Uhr an den Füßen an sein Betonbett gefesselt. Die IGFM und idea rufen dazu auf, sich in
Auf diese Weise wird Diakon Y Bhem Kpor in Isolationshaft für 14 Stunden täglich an die Pritsche gefesselt.
Briefen an den vietnamesischen Ministerpräsidenten Nguyen Tan Dung dafür einzusetzen, dass die „menschenunwürdige Behandlung“ des Diakons und der übrigen Christen im Lager Nam Ha beendet wird und sie freigelassen werden. Ministerpräsident Nguyen Tan Dung, via Botschaft der Sozialistischen Republik Vietnam, Schlösslistrasse 26, 3008 Bern, Fax: 031 3887879, E-Mail: info@vietnam-embassy.ch P
Foto: PR
DER GEFANGENE DES MONATS NOVEMBER kommt aus Vietnam
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Die Politik braucht „Botschafter der Hoffnung“ EUROPÄISCHE EVANGELISCHE ALLIANZ Repräsentanten von 30 evangelikalen Verbänden tagten in Bad Liebenzell.
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ie Europäische Evangelische Allianz hat Vertreter der griechischen Allianz teil. Sie Christen dazu aufgerufen, sich verstärkt hätten wegen der schweren Finanzkrise in der Politik zu engagieren. Als „Botschafter ihres Landes „auf ihrem Posten“ bleiben der Hoffnung“ könnten sie einen der posi- wollen, um ihren Landsleuten beizustehen, tivsten Beiträge für eine „leere und frustrier- so Niek M. Tramper, Generalsekretär der te Gesellschaft“ bieten, heißt es in einer Er- europäischen Allianz. Auf der Tagung wurklärung, die während der Generalversamm- de für Griechenland gebetet. Tramper: „Wir zeigen damit den Menschen, lung des Dachverbandes vom 17. dass sie nicht alleine sind.“ bis 21. Oktober in Bad Liebenzell veröffentlicht wurde. Denn der Turkmenistan: Wir spüren christliche Glaube biete für jeden den Atem der Verfolgung Menschen eine Perspektive. An dem Treffen nahmen 140 DeleZu dem europäischen Dachgierte von rund 30 nationalen Alverband gehören fünf Evangelianzen teil. Die Gemeinden und Niek M. Tramper lische Allianzen in Zentralasien. Allianzen sollten Christen in ihrer Vier entsandten Delegierte: politischen Arbeit unterstützen, selbst aber Kasachstan, Kirgistan, Tadschikistan und unabhängig bleiben von Parteipolitik und Turkmenistan. In diesen Ländern ist die Regierungen. Ziel sei es, die Gesellschaft Religionsfreiheit der Christen stark eingedavon zu überzeugen, „dass Gottes Werte schränkt. Eine turkmenische Teilnehmerin für alle das Beste sind“. Nach Ansicht der eu- klagte: „Wir müssen in unserem Land sehr ropäischen Allianz sollte das sozialpolitische vorsichtig sein, was wir sagen, weil wir imHandeln der Christen auf biblischer Grund- mer den Atem der Verfolgung spüren.“ Der lage erfolgen. Dazu gehöre das Eintreten Generalsekretär der Kasachischen Evangefür soziale Gerechtigkeit und Frieden sowie lischen Allianz, Pastor Ahaman Egizbaev das Anprangern von Unterdrückung. Lüge, (Almaty), berichtete, dass Staatspräsident üble Nachrede und Fluchen stünden im Nursultan Nasarbajew am 13. Oktober ein Widerspruch zur „Reinheit“, wie sie Chris- verschärftes Religionsgesetz unterzeichnet tus vorgelebt habe. Christen in der Politik hat. Alle religiösen Gruppen müssten sich sollten – wie es heißt – auch seinem Mut neu registrieren lassen. Dazu brauche eine nacheifern: „An Jesus ist nicht die kleinste Gemeinde mindestens 50 Mitglieder statt Spur von Feigheit zu sehen.“ Zu sein wie bisher 10. Dies erschwere die Arbeit kleiner Jesus sei die wirksamste Kraft für Verände- evangelischer Gemeinden. Sie würden von rung und das beste Bekenntnis, „das wir der der Regierung als Sekten betrachtet. „Wir Welt überhaupt geben können“. brauchen deshalb die Unterstützung der Europäischen und der Weltweiten EvangeGegen jeglichen Menschenhandel lischen Allianz“, so Egizbaev. Eine Initiative der Allianz – das „Europäische Netz für Freiheit“ – rief auf der Tagung Kasachstan: Erstmals Bibel in die nationalen Vereinigungen der Evangeli- der Landessprache erschienen kalen auf, sich in ihren Ländern gegen Men- Er berichtete ferner, dass am 14. Oktober schenhandel und Zwangsprostitution ein- die erste komplette Bibel in kasachischer zusetzen. Nach Schätzung der EU-Kommis- Sprache erschienen ist. Die 38.000 Exemsion würden jährlich rund 120.000 Kinder plare seien in Japan gedruckt worden. und Frauen nach Westeuropa geschleust. Laut Egizbaev gehören zur kasachischen 90 % seien Opfer sexueller Ausbeutung. Allianz rund 250 Gemeinden mit etwa Ihre Not dürfe Christen nicht gleichgültig 15.000 Mitgliedern. Rund 70 % der 15,5 lassen, sagten Vertreter des Netzwerks. An Millionen Einwohner Kasachstans sind der Generalversammlung nahmen keine Muslime und 26 % Christen.
ideaSpektrum 43.2011
Pastor Materne präsentiert den ersten gemeinsamen evangelisch-orthodoxen Bibelkommentar.
Russland: „Historisches Ereignis“ In Russland haben Protestanten und Orthodoxe erstmals einen gemeinsamen Bibelkommentar herausgegeben. Laut dem Beauftragten der deutschen Allianz für die Beziehungen zu den evangelischen Christen in Osteuropa, Pastor Ulrich Materne (Wittenberge/Brandenburg), handelt es sich um eine Übersetzung des ersten Bandes einer Kommentarreihe zum Neuen Testament des ehemaligen württembergischen Landesbischofs Gerhard Maier. Herausgeber sind die Russische Evangelische Allianz und der Verlag „Biblisch-Theologisches Institut St. Andreas“ (Moskau). Die Organisation „Hilfe für Brüder“ (Stuttgart) hat das Projekt finanziell unterstützt. Materne bezeichnete die Veröffentlichung als „historisches Ereignis“. Angesichts von Unterschieden und immer wieder auftretenden Spannungen zeige dies die Verbundenheit von Evangelischen und Orthodoxen durch die Bibel. Zur Europäischen Evangelischen Allianz gehören 36 nationale Allianzen, die rund 15 Millionen Evangelikale repräsentieren. P
b www.europeanea.org
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Wir erheben die Hände zu Gott GRIECHENLAND Protestanten versuchen, geistlich & materiell zu helfen.
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ährend in Griechenland Streiks das Ăśffentliche Leben ständig behindern, kĂźmmern sich evangelische Christen um ihre in Not geratenen MitbĂźrger. „Andere erheben ihre Hände zum Protest, wir erheben unsere Hände zu Gott und beten fĂźr die Regierung – auch wenn wir nicht mit allem einverstanden sind, was sie tut“, sagte der Generalsekretär der Griechischen Evangelischen Allianz, Fotis Romeos (Athen), idea. Zwar seien Christen von der Wirtschaftskrise betroffen wie andere auch, doch wĂźssten sie, dass sie letztlich +HOHQ %HUKDQH (PPD 1HZULFN
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Griechenland religiĂśs 11,3 Millionen Einwohner griechisch-orthodox Moslems Katholiken Protestanten
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Wie viel Religionsfreiheit im neuen Libyen? NACH GADDAFIS TOD Wenn das islamische Religionsgesetz – die Scharia – den Staat bestimmt, wird die Lage fßr Christen noch schlechter.
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ie christliche Minderheit in Libyen blickt auch nach dem Tod des Diktators Muammar al Gaddafi in eine ungewisse Zukunft. Ob der kĂźnftige Staat umfassende Religionsfreiheit gewähren werde, sei vĂśllig unklar, erklärten Menschenrechtsorganisationen gegenĂźber idea. Der 69-jährige Gaddafi, der das Land 42 Jahre lang beherrscht hatte, wurde am 20. Oktober von Revolutionären in seinem Geburtsort Sirte erschossen. „Wohin der Aufstand fĂźhrt, kann noch niemand absehen. Ich vermute eher, dass es nicht besser werden wird“, sagte Kamal Sido (GĂśttingen) von der Gesellschaft fĂźr bedrohte VĂślker.
Libyen
PLZ, Ort
Einwohner: 6,5 Millionen Staatsreligion: Christen (geschätzt):
Datum, Unterschrift
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in der Hand Gottes stĂźnden. Das halte die von der Allianz vertretenen evangelikalen Christen nicht davon ab, den arbeitslos gewordenen MitbĂźrgern zu helfen. So verteilten mehrere Gemeinden Lebensmittel an BedĂźrftige; auf solche Hilfen seien immer mehr Menschen angewiesen. Zugleich stellt Romeos einen wachsenden geistlichen Hunger fest: „Die Leute sind offener zu hĂśren, was Christen zu sagen haben.“ Auch viele der etwa 20.000 Deutschen im GroĂ&#x;raum Athen sind von der Krise betroffen. Der Pfarrer der Deutschen Evangelischen Christuskirche in Athen, RenĂŠ Lammer, sagte idea, Anfang der 70er Jahre seien zahlreiche Deutsche nach Athen gekommen, die mit einem griechischen Partner verheiratet seien. Lammer: „FĂźr viele ist das hart: Sie haben Ăźber Jahrzehnte hier gelebt und kehren mit nichts in der Hand nach Deutschland zurĂźck.“ P
Islam 2%
Eine entscheidende Frage sei, wie man mit Minderheiten umgehe. Die Christen – vornehmlich Katholiken und Orthodoxe – seien meist als Gastarbeiter ins Land gekommen und hätten ihren Glauben bis zum Beginn des Aufstands Mitte Februar im Untergrund praktiziert. Die neuen Machthaber seien stark islamisch beeinflusst. Sido: „Auch die Islamisten jubeln, weil sie denken, dass jetzt ihre Chance gekommen ist. Die kleine christliche Minderheit im Land muss weiterhin aufpassen.“ Der Vorsitzende des Ăœbergangsrats, Mustafa Abdul Dschalil, hatte angekĂźndigt, dass das islamische Religionsgesetz, die Scharia, die Grundlage des kĂźnftigen Rechtsstaates bilden solle. Sie sieht unter anderem die Todesstrafe fĂźr den „Abfall vom islamischen Glauben“ vor und wĂźrde daher besonders Muslime bedrohen, die zum christlichen Glauben wechseln. P ideaSpektrum 43.2011
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„Einen Sonntag ohne Gottesdienst würde ich nicht aushalten“ REFORMATION Am 31. Oktober feiern viele Protestanten den Reformationstag. Das Mutterland der Reformation mit dem Geburts- und Sterbeort Martin Luthers (Eisleben) und seiner wichtigsten Wirkungsstätte Wittenberg ist Sachsen-Anhalt. Dort, wo der Protestantismus seinen weltweiten Anfang nahm – in Wittenberg –, stammt auch der Ministerpräsident des Landes her: Reiner Haseloff. Mit dem katholischen CDU-Politiker (57) sprach über die Reformation Karsten Huhn. idea: Herr Haseloff, Sie sind Ministerpräsident des Bundeslandes, in dem die Reformation ihren Anfang nahm. Jetzt verwalten Sie nur noch christliche Restbestände. Reiner Haseloff: Diese Bestände sind aber wesentlich! Der christliche Glaube prägt unsere Kultur, unsere Verfassung. Einer aktuellen Umfrage zufolge identifizieren sich etwa 85 % der Bevölkerung in den neuen Bundesländern weitgehend mit den christlichen Werten. Das christliche Menschenbild ist also nach wie vor prägend. Zudem ist der Anteil der Christen in der Landespolitik deutlich höher als ihr Anteil in der Bevölkerung, der bei etwa einem Fünftel liegt: Von den 105 Mitgliedern des Landtages von Sachsen-Anhalt sind 29 evangelisch und 20 katholisch, 25 sind konfessionslos, 31 machen keine Angaben.
demonstriert – nun ging es darum, demokratische Strukturen aufzubauen.
Warum tummeln sich so viele Christen in der Politik? Die friedliche Revolution begann ja im Raum der Kirchen. Die DDR wollte das Christentum als Relikt einer archaischen Gesellschaft überwinden. Wir Christen wollten dieses atheistische System abschütteln. Ich bin beispielsweise Anfang 1990 schlicht und einfach von meinem Pfarrer aufgefordert worden, für den Kreistag und den Stadtrat zu kandidieren. Wir hatten gebetet und gegen die Diktatur
Katholiken wie Sie gibt es in Sachsen-Anhalt nur 3,5 % – damit würden Sie nicht einmal in den Landtag einziehen. Ich wurde in einem Vorort der Lutherstadt Wittenberg geboren und bin in einer „Mischehe“ aufgewachsen, wie man früher sagte: Mein Vater ist evangelisch, meine Mutter katholisch. An meiner Familie lässt sich ganz gut zeigen, wie Katholiken und Protestanten unter Druck reagieren. Mein Vater wie meine Mutter waren je eins von zehn Geschwis- O
Die Wiege des Protestantismus – von Atheisten umzingelt Die „fromme“ Lage in Sachsen-Anhalt ist aber ganz anders als im Landtag: Nur noch 14,4 % sind evangelisch, 3,5 % katholisch – in keinem Bundesland gibt es weniger Christen als in Ihrem. Sie sind von Atheisten umzingelt. Die meisten Nicht-Christen sind aber keine Atheisten. Den entschiedenen Atheisten gibt es hier im Osten genauso selten, wie es Christen gibt. Die meisten Leute hier sagen eher: „Ich bin gar nischt.“ Das bedeutet einfach: Man ist nicht organisiert, weder in der Kirche noch in einer Partei oder einem Verband. Man ist nichts – für viele Ostdeutsche heißt das: Ich bin normal.
Das alte Rathaus und die Türme der Stadtkirche von Wittenberg, in der Luther regelmäßig predigte. Auf dem Markt stehen die Denkmale für die Reformatoren Luther und Melanchthon.
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IN T ERV IEW
Sachsen-Anhalt
2,3 Millionen Bürger
Anteil der Kirchenmitglieder an der Gesamtbevölkerung: Unter den Landtagsabgeordneten:
18 % 47 %
Die SED-Diktatur wirkte sich unterschiedlich aus. Eichsfeld (katholische Region) Lutherstadt Wittenberg
1945 90 % katholisch 90 % evangelisch
2010 75 % 11 %
Reiner Haseloff ist seit dem 19. April 2011 Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt (mit der Landeshauptstadt Magdeburg). Der Physiker ist verheiratet und hat zwei Kinder. Der Katholik lebt in der Lutherstadt Wittenberg.
tern. Von der evangelischen Seite meines Vaters ist heute noch ein Cousin von etwa 30 meiner ursprünglich evangelischen Verwandten in der Kirche aktiv. Von meinen ebenfalls etwa 30 katholischen Verwandten mütterlicherseits sind bis heute etwa 90 % in der katholischen Kirche aktiv geblieben. Das ist kein Einzelfall: Das Eichsfeld – wo Papst Benedikt XVI. jüngst eine Messe feierte – war im Jahr 1945 zu etwa 90 % katholisch, heute noch zu 75 %. Die Lutherstadt Wittenberg war zu 90 % evangelisch, heute sind es noch 11 %.
Wieso? Wer über die Reformation berichten will, sollte auch etwas davon verstehen. Ich lebe in Wittenberg mit Blick auf den Turm, in dem Luther sein „Turm-Erlebnis“ hatte: Dort kam Luthers Denken zum Durchbruch – die Erkenntnis, dass der Mensch allein durch Gottes Gnade gerettet wird. Nur wer das weiß, kann erklären, warum es zur evangelischen Konfession kam. Aber bei vielen fehlen selbst die Grundlagen.
Laufen die Protestanten bei Widerstand weg?
Wie erklären Sie einem ostdeutschen Jugendlichen, der von der Reformation keine Ahnung hat, Luthers Anliegen? Ich würde zuerst erklären, was christlicher Glaube überhaupt ist, denn es gibt grundsätzlich zwei Herangehensweisen ans Leben: Entweder sind wir Menschen und die Welt, in der wir leben, ein Zufallsprodukt – wir hauchen unser Leben aus, als wenn wir nie dagewesen wären. Oder mit dieser Schöpfung ist ein von Gott gegebener Sinn verbunden – und wir können auf eine dauerhafte Existenz, ein „ewiges Leben“, hoffen. Ich glaube jedenfalls, dass die Welt einen Sinn hat und Gott sich durch Jesus Christus in der Welt offenbart hat. Seitdem dieser Jesus Christus vor 2.000 Jahren auf die Welt kam, gibt es auch Menschen, die an ihn glauben – und damit die christliche Kirche. Später kam es zu Meinungsverschiedenheiten und damit zu Spaltungen: 1054 entstand so die orthodoxe Kirche und im 16. Jahrhundert dann die evangelische Kirche. Der Mönch Martin Luther kritisierte das Versagen der Kirche in bestimmten Punkten und wollte zurück zu den Ursprüngen der christlichen Botschaft. Leider konnten seine Reformen damals nicht innerhalb der Kirche stattfinden, so dass man sich trennte.
Wenn Sie weiter so für den Katholizismus schwärmen, könnten evangelische idea-Leser nach der Lektüre dieses Interviews noch zur katholischen Kirche übertreten! Ich will nur auf die Unterschiede zwischen beiden Kirchen hinweisen. Beispielsweise wird in vielen evangelischen Kirchen das Abendmahl nur einmal im Monat gefeiert. Dagegen wäre eine katholische Messe ohne Eucharistie undenkbar. Die Kirche braucht Riten – nur über den Verstand erreicht sie die Menschen nicht! Zudem müssen die Protestanten wieder ihre theologischen Wurzeln bewusst herausstellen. Wenn ich zum Beispiel evangelische Journalisten in Wittenberg empfange, mache ich immer einen Test: Ich frage, was sie unter Luthers Rechtfertigungslehre verstehen. Da kommen die meisten dann ins Schleudern. Sie sind ja ein strenger Landesvater!
Ist der 500. Reformationstag – der am 31. Oktober 2017 begangen wird – für Sie ein Grund zum Jubeln oder zum Trauern? Weder noch! Es ist in jedem Fall ein wichtiger Tag für die deutsche Nation. Für mich als Katholiken ist es ein Gedenktag, und für das Land Sachsen-Anhalt ist dieses Jubiläum eine große Herausforderung. Der Tag bedeutet für unser Land eine riesige Chance, Pilger und Touristen anzusprechen. Schon als ich im Jahr 2001 im Kulturausschuss der Stadt Wittenberg saß, habe ich darauf hingewiesen, dass wir uns auf 2017 entsprechend vorbereiten müssen. Wirt-
Fotos: kairospress
Wenn es hart auf hart kommt, laufen die Protestanten weg. Offensichtlich besitzt der katholische Glaube eine sehr starke Fähigkeit, die Tradition weiterzugeben. Er prägt von Kind an durch Farben, Gerüche und Musik viel stärker, so dass der Glaube – egal unter welchen Rahmenbedingungen – eher überlebt. Dazu kommt, dass es für Katholiken eine kirchliche Pflicht ist, jeden Sonntag zur Messe zu gehen. So bin ich seit meiner Geburt noch nie einem Sonntagsgottesdienst ferngeblieben – bis auf eine Ausnahme vor 15 Jahren, als ich im Krankenhaus lag. Einen Sonntag ohne Gottesdienst würde ich nicht aushalten! Dagegen scheint es für viele Protestanten zur Freiheit eines Christenmenschen zu gehören, jeden Sonntag neu zu entscheiden, ob man zum Gottesdienst geht oder nicht.
Ein Politiker erklärt den christlichen Glauben
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Berlin
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Sachsen-Anhalt Mansfeld 2 Lutherstadt Eisleben
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Zeitz: Mehrfache Aufenthalte; Sitz männlicher Nachkommen Luthers. Sehenswert: KlosterI N T E R V I E W 25 kirche; Lutherhaus.
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Halle: Hier predigte Luther mehrfach. Sehenswert: Die Marktkirche mit Luthers Totenmaske und einem Reliefporträt.
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Mansfeld: Die Stadt, in der Luther die Kindheit und Jugend bis 1497 verbrachte. Sehenswert: Luthers Elternhaus; die Stadtkirche St. Georg; das Lutherdenkmal.
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Magdeburg: Hier ging Luther 1497–1498 zur Schule und predigte im Juni 1524. Sehenswert: Die Johanniskirche, in der er predigte, und das Lutherdenkmal.
Lutherstadt Wittenberg: Die Wiege der Reformation; hier wirkte Luther von 1512 bis zu seinem Tod 1546. Sehenswert: Das Lutherhaus mit dem größten reformationsgeschichtlichen Museum; die Stadtkirche – die Predigtkirche Luthers; die Schlosskirche mit den Gräbern Luthers und Melanchthons; das Melanchthonhaus; der Marktplatz mit den Denkmälern der beiden Reformatoren.
Magdeburg
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Halberstadt
Lutherstadt Eisleben: Die Stadt, in der Luther 1483 geboren wurde und auf einer Reise 1546 starb. Sehenswert: Die Gedenkstätten in Luthers Geburts- sowie Sterbehaus; die Taufkirche St. Peter und Paul; die Andreaskirche, wo er seine letzte Predigt hielt; der Marktplatz mit dem Denkmal.
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Lutherstadt Wittenberg
Halle
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Leipzig
Zeitz
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schaftlich ist dieses Ereignis für unsere Städte sehr interessant. Als ich noch Wirtschaftsminister war, habe ich deshalb den Luther-Weg mitentwickelt, der auf 400 Kilometern die Lutherstädte Wittenberg, Eisleben und Mansfeld verbindet. Unser Land hat weder Ostsee noch Alpen zu bieten – also müssen wir kulturelle und spirituelle Angebote machen.
Warum ist unsere Mission so erfolglos? Millionen von Pilger ziehen nach Wittenberg – zum „evangelischen Rom“ –, obwohl dort kaum noch geistliches Leben existiert. Die Gemeinden in Wittenberg sind schon sehr aktiv, sie sind auch nicht kleiner als die Kerngemeinden in westdeutschen Städten. Es bleibt für die Kirchen aber eine Herausforderung, die Frage nach Gott in der Bevölkerung lebendig zu halten. Sonst geht das christliche Zeitalter in Mitteleuropa zu Ende. Ich bin mir sicher, dass die Frage „Warum ist unsere Mission heute so erfolglos?“ Luther heute besonders umtreiben würde. Welche Antwort geben Sie auf diese Frage? Sicher spielt es eine Rolle, dass zwei atheistische Diktaturen über Ostdeutschland hinweggegangen sind – das hat Spuren hinterlassen. Die Kirchenaustritte waren wahrscheinlich der einzige Punkt, in dem die DDR tatsächlich Planerfüllung erreichte. Die DDR-Staatsführung wusste sehr genau, wie man die Möglichkeiten bei Studium und Karriere für Christen einschränken muss, um viele zum Austritt zu bewegen. Dennoch blieben nicht wenige Christen ihrem Glauben treu.
Meine Gemeinde ist eine Gegengesellschaft Warum sind Sie Christ geblieben? Zum einen, weil der christliche Glaube keine Wellness-Religion ist – und zum anderen, weil er mir Fragen beantwortet, die man in der DDR gar nicht mehr stellen durfte. Dazu kam der Rückhalt durch die Kirchgemeinde – bis heute ist die Gemeinde für mich eine Gegengesellschaft geblieben, ein Ort, an dem soziale Hierarchien oder Konkurrenzdenken keine Rolle spielen. Vor dem Kommunionstisch steht der Hartz-IVEmpfänger in der gleichen Reihe wie der Ministerpräsident. ideaSpektrum 43.2011
Nicht zuletzt ist es natürlich auch Gottes Gnade zu verdanken, dass ich diese Zeit als Christ überstanden habe. Müssen sich die Christen in Deutschland auf sachsen-anhaltinische Verhältnisse einstellen – also darauf, zur Minderheit zu werden? Ich rechne damit, dass es in Zukunft schwer sein wird, Volkskirche zu bleiben. Der christliche Glaube war schon immer auf eine Minderheit angelegt. Sonst hätte Jesus seine Nachfolger nicht dazu aufgerufen, Sauerteig zu sein, der am Anfang klein erscheint – sondern eher das Mehl, das alles umfasst. Doch auch was als wenig erscheint, kann viel Wirkung entfalten.
Die Wissenschaft darf keine Ersatz-Religion sein Viele Naturwissenschaftler haben die Vorstellung von Gott zur Seite gelegt. Warum halten Sie als Physiker dennoch daran fest? Weil ich gerade als Naturwissenschaftler um die Grenzen des empirischen Messens und Erkennens weiß. Viele Fragen, die uns beschäftigen, werden unzulässigerweise wissenschaftlich begründet – obwohl die Wissenschaften dazu eigentlich gar nichts sagen können! So kann das sogenannte wissenschaftliche Weltbild zur Ersatz-Religion werden. Wenn Physiker zum Beispiel die Vorstellung vertreten, es gäbe neben unserem Universum noch weitere, hat das mit Physik nichts mehr zu tun – das ist reine Spekulation. Es gibt Spötter, die dem christlichen Glauben den gleichen Vorwurf machen: Der Glaube an die Existenz Gottes sei in etwa so plausibel wie der Glaube an ein „fliegendes Spaghettimonster“. Wer nur an das glaubt, was er unmittelbar erkennen kann, nimmt nur einen Teil der Wirklichkeit wahr. Es ist beispielsweise nicht möglich, Liebe wissenschaftlich nachzuweisen. Dennoch wissen wir, dass es sie gibt. Es macht den Menschen geradezu aus, dass er lieben kann. Offensichtlich gibt es also eine Wirklichkeit, die sich der wissenschaftlichen Beschreibung entzieht. Diese Wirklichkeit beschreibt der 1. Johannes-Brief 4,16 so: „Gott ist die Liebe.“ Und diese Liebe sollten wir Christen versuchen zu leben. Vielen Dank für das Gespräch!
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Heile Familie: Thomas und Cornelia Regitz mit fünf ihrer insgesamt sieben Kinder: Olivia, Kim, Theodor, Sharon, Natalie (v. l.). Zu ihren vier eigenen Kindern haben sie drei Pflegekinder aufgenommen. „Das ist unsere Berufung“, sagen sie.
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Vater, Mutter, (vier plus drei) Kind(er) PFLEGEKINDER 50.000 Kinder wachsen in Deutschland (Schweiz: 15.000) bei Pflegeeltern auf. Fachleute wünschten, es wären mehr, denn rund 90.000 leben in Heimen. Dank der engen Bindungen in Familien entwickeln sich Kinder dort meist besser als im Heim. Matthias Pankau & Thomas Kretschel (Fotos) haben ein Ehepaar besucht, das neben seinen vier Kindern noch drei Pflegekinder hat. Es ist eine idyllische Szene, die Frieden ausstrahlt: Vater, Mutter und fünf Kinder inmitten der Natur. Im Hintergrund liegt der kleine Ort Arnsdorf bei Dresden. Dort ist Familie Regitz zu Hause. So harmonisch wie auf dem Bild geht es in der Großfamilie aber längt nicht immer zu. Denn Natalie (12), Kim (10), Sharon (9), Olivia (8) und selbst der kleine Theodor (1) wissen genau, was sie wollen. Und diese Vorstellungen sind in den seltensten Fällen deckungsgleich. Es sind Momente wie diese, in denen Sharon ihre Mutter schon mal fragt: „Mama, musstet ihr unbedingt Pflegekinder aufnehmen?“ Die Neunjährige, ihre Schwester Olivia, der kleine Theodor – den alle nur Theo nennen – und Simon, der mit 24 Jahren nicht mehr zu Hause wohnt, sind die leiblichen Kinder von Cornelia Regitz. Natalie und Kim sind Pflegekinder, ebenso wie Daniel, der mit seinen 22 Jahren ebenfalls schon ausgezogen ist.
Obwohl sie ständig schrien, kümmerte sich niemand um sie Doch solche Fragen erschüttern Cornelia Regitz nicht. Sie würde es wieder so machen – auch wenn sie es sich leichter vorgestellt hat, wie sie zugibt. Natalie und Kim sind Halbschwestern. Sie waren drei und eineinhalb Jahre alt, als Familie Regitz die beiden zu sich nahm. Die leibliche Mutter hatte mit 19 bereits drei Kinder. „Sie wurden massiv vernachlässigt“, erzählt Cornelia Regitz. Schon als Säuglinge seien sie oft stundenlang allein in ihren Gitterbettchen sich selbst überlassen worden. Niemand habe nach ihnen gesehen, obwohl sie die ganze Zeit geschrien hätten. Die Mutter habe kaum mit ihnen gesprochen. So konnte Natalie – die ältere der beiden – noch immer nicht sprechen, als sie drei Jahre alt war. Doch sie hatte eine ungeheure Aggression im Bauch. „Sie drückte ihre kleine Schwester – die damals noch nicht laufen konnte – jedes Mal brutal zu Boden, wenn sie aufstehen wollte“, erzählt Cornelia Regitz. „Das muss sie sich wohl von der Mutter abgeschaut haben – sie hatte ihre kleine Schwester auch immer wieder ins Bettchen gedrückt, um sie ruhig zu halten.“ Bis heute geraten Natalie und Kim immer wieder aneinander. „Am besten kann unser kleiner Theo zwischen ihnen vermitteln“, erzählt Mama Cornelia. „Er erweicht besonders Natalies Herz. So wie er kommt niemand an sie heran.“ Beide Mädchen sind hyperaktiv und haben schwere Aufmerksamkeitsdefizite – „vermutlich auch eine Folge des Alkoholkonsums der leiblichen Mutter während der ideaSpektrum 43.2011
Schwangerschaft“. Sie erhalten Medikamente zur Beruhigung und besuchen eine Förderschule im 40 Kilometer entfernten Dresden. Jeden Morgen um 6.45 Uhr wartet das Taxi vor dem Haus, das Natalie und Kim hinbringt. Am Nachmittag werden sie meist von der Mutter wieder abgeholt.
„Das ist unsere Berufung“ Cornelia Regitz wirkt weder angespannt noch überfordert – auch wenn es hin und wieder laut wird im Nachbarzimmer, wo die Kinder spielen. Die Idee, Pflegekinder aufzunehmen, habe eigentlich ihr Mann Thomas gehabt. „Ich könnte mir gut vorstellen, dass wir Kinder annehmen“, habe er nach der Heirat einmal gesagt. „Ich habe das zunächst ignoriert und nur gesagt: Ich will eigene“, räumt sie ein. Doch dann fand sie Gefallen an dem Gedanken. Cornelia Regitz stammt aus einer sächsischen Pfarrersfamilie. Sie lernte – wie ihre drei Schwestern auch – einen sozialen Beruf, denn studieren durften die Pfarrerstöchter nicht. Als Kinderkrankenschwester hatte sie nicht nur beruflich einen „Draht“ zu Neugeborenen und Kleinkindern. Sie nahm auch das erste Dresdner „Babyklappen“-Kind zu sich und kümmerte sich später um ein Neugeborenes, dessen Mutter ins Krankenhaus musste. Ehemann Thomas hatte damit kein Problem: „Wir hatten den Eindruck: Das ist unsere Berufung, das ist es, was Gott von uns will“, sagt der 40-Jährige. So fiel es ihnen auch nicht schwer, die Mietwohnung im Dresdner Szene-Viertel Neustadt gegen ein Bauernhaus aus dem 18. Jahrhundert auf dem Land einzutauschen. Der selbstständige Schlosser hat es in den vergangenen Jahren sukzessive ausgebaut. Er ist zwar die meiste Zeit unterwegs, arbeitet aber häufig auf Baustellen in der Umgebung, um möglichst viel Zeit mit der Familie verbringen zu können.
Sie werden vom Jugendamt unterstützt Seine Frau Cornelia hat als Vollzeitmutter natürlich alle Hände voll zu tun. Sie erledigt den Haushalt, übernimmt einen Großteil des Fahrdienstes, koordiniert die Termine mit Ärzten und Therapeuten. Zudem hält sie den Kontakt zum Jugendamt, das mindestens zweimal im Jahr bei der Familie vorbeischaut und pro Pflegekind einen „Grundbetrag für materielle Aufwendungen“ von knapp 500 Euro im Monat bezahlt. Je nach „Erziehungsaufwand“ gibt es noch Zulagen – Natalie und Kim haben als eher „schwie-
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glühen beginnen und die anderen kommen, sich an ihnen zu wärmen.“ Wie wahr, denkt der Besucher unwillkürlich.
„Ich kann nicht immer die Super-Mama sein“
Das Mittagessen ist oft turbulent Heute ist die Familie fast den ganzen Tag zusammen, denn Thomas Regitz ist früh von der Arbeit nach Hause gekommen. Es ist Mittagszeit. Der kleine Theo hält bereits Mittagschlaf. Papa muss sich noch umziehen, Mama und die Mädchen sitzen bereits am gedeckten Tisch. Um die Zeit zu überbrücken, singen alle „Komm, Herr Jesus, sei du unser Gast“. Als auch der Papa am Tisch sitzt, fassen sich alle an den Händen und sprechen ein Tischgebet. Dann wird’s lebendig. Es gibt Kartoffeln, Ei, Spinat und Fischstäbchen. Schnell entsteht ein polyphoner Chor hungriger Kinder. „Ich darf zuerst“, ruft Natalie und streckt ihren Teller in Richtung Töpfe. „Ich will am meisten“, hält Olivia lautstark entgegen. „Aber ich mag keinen Spinat“, hört man eine dritte Stimme. „Wir machen das so, dass jeder so viel kriegt, dass er satt wird“, sagt Mama Cornelia mit ruhigem, aber bestimmtem Ton. Gleich wird es still. Nur hin und wieder ermahnen Thomas oder Cornelia Regitz ihre Sprösslinge, gerade zu sitzen und nicht so zu schlingen.
Rituale sind ganz wichtig Ans Essen schließt sich eine Mittagspause an, in der alle Kinder in ihre Zimmer gehen. „Solche Rituale sind besonders für Natalie und Kim ganz wichtig“, erklärt Mama Cornelia. Die beiden Halbschwestern haben erst in dieser Familie gelernt, dass der Tag einen Rhythmus hat. Sie lernten Regeln kennen, Liebe, Geliebt-Werden – und Geduld. Geduldig zu sein, schaffen die beiden zwar nicht immer, aber immer öfter. Und wenn man weiß, aus welchen Verhältnissen sie stammen, kann man nur darüber staunen, dass auch Natalie und Kim mitsingen und mitbeten. Auf dem Oktober-Kalenderblatt über dem Esstisch ist zu lesen: „Gottes Segen sei mit euch allen, der Segen des strahlenden Lichts. Sonnenschein leuchte und erwärme die Herzen, bis sie zu
Die Kraft aus dem christlichen Glauben Damals, 2006, fragte sie sich auch, ob sie sich mit den Pflegekindern nicht vielleicht doch übernommen haben. „Seine leiblichen Kinder liebt man mit allen Schwächen, weil man sich in ihnen selbst wiedererkennt – das weiß jede Mutter“, sagt sie. „In Natalie und Kim erkenne ich mich aber nicht wieder.“ Doch wenn ihr solche Gedanken kommen, sucht sie Kraft und Halt in ihrem Glauben: „Mit Jesus haben wir die ganze Sache angefangen – und ohne ihn hätten wir möglicherweise auch schon aufgegeben. Aber er hat uns schon durch so viele Herausforderungen hindurchgetragen – und wird es auch weiterhin tun.“ Weggeben würde sie Natalie und Kim niemals: „Sie gehören zur Familie.“ Die leibliche Mutter hat Thomas und Cornelia Regitz inzwischen das Sorgerecht übertragen. Auch heißen die beiden Kinder nun Schulze-Regitz. Wollen Thomas und Cornelia Regitz weitere Pflegekinder aufnehmen? An harmonischen Tagen wie heute können sich das beide gut vorstellen. Platz genug wäre in dem alten Bauernhaus jedenfalls. P
Fotos: idea/Kretschel
rige Fälle“ die zweithöchste Pflegestufe. Daher macht Cornelia Regitz im Moment eine Zusatzausbildung zur Heilerziehungspflegerin.
Die Länge der Mittagspause bestimmt übrigens der kleine Theo. Sobald er wieder wach ist, kommen auch die anderen aus ihren Zimmern. Dann wird die Nachmittags-Session eingeläutet. Vor der Radtour geht’s heute erstmal in den großen Garten – ein Kinderparadies. Da hängt eine große Schaukel an dem knorrigen Birnenbaum. Da stehen Fahrräder und Rollerskates an der alten Scheune. Doch heute ist das große Trampolin am interessantesten: Sharon ist die schnellste. Sie ist zuerst drauf, dann folgt Kim, dann Olivia und schließlich Natalie. Danach geht’s zu den von den Kindern selbst gebauten Buden. Hier steht der Schwestern-Frieden allerdings auf der Kippe, denn fürs Foto sollen alle in eine Bude – dabei hat allein Natalie den Holzverschlag „bewohnbar“ gemacht. Doch es klappt. Schwieriger wird’s bei den Hasen in der Scheune. Das Problem: vier Schwestern, aber nur drei Hasen … Heute kann Cornelia Regitz in solchen Situationen gelassen bleiben. Es bringt sie nicht mehr aus der Ruhe, wenn die Kinder sich – etwa wegen der Hasen – lauthals streiten. Doch das musste sie neu lernen, nachdem sie 2006 mit ihren Kräften am Ende war. Diagnose: Burn-out. Sie machte eine Kur. „Dort wurde mir klar, dass ich nicht immer die Super-Mama sein kann“, sagt sie. Seitdem gönnt sie sich regelmäßig kleine Auszeiten – geht mal in die Sauna, trifft sich mit Freundinnen oder besucht ein Konzert. Auch der Kontakt zu anderen Pflegefamilien hilft ihr und ihrem Mann Thomas. Allein in der freikirchlichen Jesus-Gemeinde Dresden, zu der sie gehören, gibt es drei weitere Familien mit Pflegekindern. „Es tut gut zu hören, dass es bei anderen auch nicht ohne Schwierigkeiten zugeht.“
ideaSpektrum 43.2011
THEMA
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In 80 Minuten durch die Bibel Eric Wehrlin spielt Adam & Eva, Gott & Schlange – und zwischendurch auch noch Cello.
THEATER An einem Abend durch die ganze Bibel – geht das denn? Ja – und wie! idea-Redakteur
Fotos: Angela Csoka
Karsten Huhn ist begeistert vom aktuellen Stück „Die Espresso-Bibel“ von Eric Wehrlin, mit dem der Salzburger Schauspieler durch die Lande tourt. Zwei Stühle, ein Koffer, ein Cello und ein fantastischer Schauspieler – mehr braucht ein tolles Theaterstück nicht. Los geht’s an diesem Samstagabend in der Freien evangelischen Gemeinde BerlinMoabit mit der Schöpfungsgeschichte. Dann erst mal ein Ausflug zu Jesus, der Wasser in Wein verwandelt, zurück ins Paradies, wo sich der größte anzunehmende Unfall abspielt: der Sündenfall. Eric Wehrlin spielt Adam & Eva, Gott & Schlange – und die Rolle des Erzählers übernimmt er auch noch. Der begnadete Schauspieler legt den leisen Humor frei, der die Bibel durchzieht, und verschweigt doch die ernsten Stellen nicht: „Je mehr sich die Erde bevölkert, desto übler benehmen sich die Kerle.“ Er berichtet von Noah, der mit 100 Jahren noch „in der Blüte seiner Jugend“ steht. 80 Jahre lang sitzt Noah auf dem Trockenen und zimmert an seiner Arche, man hört das Gackern und Wiehern der Tiere, die Noah um sich versammelt hat. Ein Riesenkahn voller Viehzeug – und kein Wasser weit und breit. Ist Noah durchgeknallt? Dann regnet es, lang und schrecklich. „Alles, was einmal gelebt hat, ist ersoffen, selbst Rettungsschwimmer und Sporttaucher.“
Zugegeben: Ich bin gegen Klamauk in der Kirche. Ich will Predigt, kein Theater. Aber bei der „Espresso-Bibel“ würde ich unbedingt eine Ausnahme machen! Gezeigt wird die Bibel im Plauderton, gepredigt wird ganz beiläufig. Nachher sind Herz, Kopf und Zwerchfell gut durchblutet. So eindringlich und wortgewandt spielt Wehrlin, dass man ihn am liebsten als großen Bruder adoptieren möchte.
Gott als Polizist – weil ihn sich viele so vorstellen
Schwarzbrot und Zuckerguss
Die Klappe fällt, Licht aus, Licht an, nächste Szene. Turmbau zu Babel, Wehrlin ist Mörtelmischer und Maurer, Fliesenleger und Polier – und das mehrsprachig. Ein kurzer Schlenker in die Gegenwart, zu Euro und Drachme, Zentralbank und Währungskrise, und weiter zu Abraham, der seinem Sohn das Messer an die Kehle setzt. Nächstes Bild, 1.000 Jahre später: Gott opfert seinen Sohn. Wie kann jemand seinen Sohn opfern?, fragt Wehrlin. Dramaturgisch schlau: Dann ist erst mal Pause. An deren Ende schreitet Wehrlin in Polizeiuniform durch die Reihen und trillert die Zuschauer zurück an ihre Plätze. Gott als Polizist – so stellen sich viele den Gott des Alten Testaments vor. Wie gut, dass Wehrlin erklärt, warum das Bild falsch ist.
Die „Espresso-Bibel“ ist wie eine Dauerwerbesendung – nur dass nicht peinlich und überflüssig ist, was hier präsentiert wird, sondern lebensnotwendig, lehrreich und unterhaltsam. Nachher will man unbedingt selbst in der Bibel nachlesen, ob wirklich alles drinsteht, was man da gerade gehört hat. Ein Theaterabend voller Weisheit und Witz, Schwarzbrot und Zuckerguss. Viel gebe es noch zu berichten, doch es fehlt an Platz. Daher, lieber Leser, bleibt Ihnen nichts anderes übrig: Sie müssen die „Espresso-Bibel“ schon selbst besuchen. P
ideaSpektrum 43.2011
„Rechnen Sie mit Leiden und Tod!“ Wehrlin spielt Cello und erzählt dabei von Sprüchen und Psalmen, von Hiob und Propheten, von Zeichen und Wundern, Tod und Auferstehung. Christsein wird hier aber nicht als Wohlfühl-Veranstaltung angeboten. „Rechnen Sie mit Leiden und Tod!“, warnt Wehrlin. Und wie erklärt er das rätselhafte letzte Buch der Bibel, die Offenbarung? So: „Als 3-D-Film würden Sie das wahrscheinlich nicht durchstehen.“ Dann tut Wehrlin etwas Ungewöhnliches: Der Schauspieler tritt aus seinem Stück heraus. Woran er denn selber glaube? „Es macht Sinn, Gott und Jesus zu vertrauen“, sagt Wehrlin. „Man findet in der Bibel so viel, wie man sucht.“
b Infos zu Aufführungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz: www.eric-wehrlin.de • 0043 0 6214 7863
net F O R U M F Ü R J U N G E C H R I S T EN
Eine Schale Reis am Tag MICHA-INITIATIVE Nur eine Handvoll Reis am Tag essen – für die meisten schwer vorstellbar. Doch etwa einem Drittel der Weltbevölkerung steht nicht mehr zur Verfügung. Um darauf aufmerksam zu machen, hat die „Micha-Initiative“ der Deutschen Evangelischen Allianz zusammen mit der Aktion „Eine Schale Reis“ dazu aufgerufen, vom 9. bis 16. Oktober täglich nur eine Schale Reis zu essen. Deutschlandweit beteiligten sich rund 100 Gruppen und Gemeinden an der Aktionswoche „REICHT FAST(EN)?“. Auch Alexander Gentsch (Leipzig, 28, Foto), Deutschland-Koordinator der Initiative, hat dabei mitgemacht.
B e su cht uns au ch au f
rung, sondern der Herstellung von Biosprit dienen, Spekulationen auf Agrarprodukte, die Finanzkrise und der Klimawandel haben die Lebensmittelpreise weltweit in die Höhe getrieben.
Schlapp und schwindelig Donnerstag, 18:15 Uhr Fühle mich schlapp, manchmal sogar schwindelig. Habe noch manches für den Abschlussgottesdienst der Aktionswoche in Berlin vorzubereiten. Freitag, 11:30 Uhr Ein Mitglied des MichaArbeitskreises ist gerade aus Ostafrika zurück und berichtet telefonisch über das Projekt in Somalia, für das wir beim Abschlussgottesdienst die Kollekte sammeln wollen. Er betont, dass wir neben Nothilfe und langfristigen Projekten auch politische Arbeit brauchen, um Hunger nachhaltig zu bekämpfen. Samstag, 15:30 Uhr In Berlin und hungrig. Besprechen, was wir noch alles für den morgigen Gottesdienst besorgen und organisieren müssen.
Zur Liebe zu Gott gehört die Liebe zu dem Nächsten Sonntag, 20:30 Uhr Der zentrale Abschlussgottesdienst in Berlin geht zu Ende. Das Thema war – wie in der gesamten Aktionswoche – „Fasten, wie es Gott gefällt“ (Jesaja 58,6). Unser geistliches Leben hat
face b ook .com/idealis te n
letzen Endes auch etwas mit dem Einsatz für Gerechtigkeit zu tun. Unsere Liebe zu Gott und unsere Liebe zum Nächsten lassen sich nicht voneinander trennen. Das ist mir in der Woche noch einmal deutlicher geworden. Wenn ich Gott ernsthaft für mein Essen danke, kann es mich doch nicht kaltlassen, dass große Teile der Weltbevölkerung, die Gott ganz genauso liebt wie mich, so wenig haben, dass es eben nicht für ein menschenwürdiges Leben reicht. Ich entdecke den Schriftzug „Hoffnung“, der in großen Buchstaben im Kirchenschiff hängt. Das macht Mut. Mit Gott können wir etwas zu mehr Gerechtigkeit beitragen. Seltsam fühlt es sich trotzdem an, als wir nach unserem freiwilligen Selbstexperiment am Buffet unser Fasten brechen und der Welt des Hungers mal eben wieder entfliehen. P
b www.micha-initiative.de Armut und Hunger weltweit bis 2015 halbieren – hinter dieses Versprechen der Vereinten Nationen haben sich im Jahr 2000 nahezu alle Staaten der Erde gestellt. Die „Micha-Initiative“ der Evangelischen Allianz ist eine weltweite Kampagne von Christen, die sich dafür einsetzen, dass diese Versprechen umgesetzt werden. Sie wollen Gerechtigkeit als biblisches Thema (neu) entdecken.
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Foto: privat
Sonntag, 15:45 Uhr Eine Schale Reis. Basmati-Reis. Ungekocht 100 Gramm. Ab jetzt eine Woche lang. In Leipzig machen noch andere mit. Wir wollen uns in dieser Woche jeden Abend zum Austauschen und Beten treffen. Montag, 11:00 Uhr Mein Magen knurrt. Habe heute noch nichts gegessen. Entdecke, dass es auf Facebook und in Blogs von Teilnehmern erste Rückmeldungen gibt. Der Gedanke, dass deutschlandweit rund 100 Gruppen und Gemeinden mitmachen, motiviert. Bin gespannt. Dienstag, 17:15 Uhr Bin müde und unkonzentriert. Die Telefonkonferenz mit dem Organisations-Team unserer Aktionswoche war dadurch allerdings eher unterhaltsam. Wir freuen uns, dass sich einige Medien für unsere Aktion interessieren. Unter anderem kommt morgen ein sächsischer Privatsender ins Büro. Heute Abend gibt es ein Interview in einem christlichen Jugendsender. Mittwoch, 13:10 Uhr Es geht etwas besser. Für einen kurzen Zeitraum mag sich der Körper auf eine Schale Reis am Tag einstellen können, aber von diesem Nährwert den Alltag bestreiten? Gestern wurde der Welternährungsbericht veröffentlicht. Trotz leichter Fortschritte scheint das Ziel der Vereinten Nationen, den Hunger bis 2015 zu halbieren, leider unrealistisch. Der Anbau von Pflanzen, die nicht der Ernäh-
DI E K LE I N E K A NZ E L
» Vergeltet niemandem Böses mit Bösem. Seid auf Gutes bedacht gegenüber jedermann. «
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Pastor Horst Marquardt (Hüttenberg bei Wetzlar) ist Vorsitzender des Kongresses christlicher Führungskräfte.
Aus dem Brief des Paulus an die Römer 12,17
Verlangt Gott nicht zu viel von uns? Ein junger Bankkaufmann beklagt sich über die Bevorzugung einer Kollegin durch den Chef. Ein Hausbesitzer leidet unter der Verleumdung durch den Nachbarn. Eine Schülerin wird fast krank, weil Schulkameraden sie mobben: drei Beispiele aus unserem Alltag. Zwar gab es schon immer Kampf, Gemeinheit und Intrigen in der Familie, im Betrieb, an der Schule, ja sogar in der Gemeinde. Aber manchmal beschleicht mich der Eindruck, dass das Böse immer mächtiger wird – kein Wunder in einer Welt, die sich zunehmend von Gott verabschiedet. Nun registrieren wir genau, wenn andere böse oder hinterlistig handeln. Doch wie steht es um uns selbst? Machen wir uns nicht auch manchmal zu Handlangern des Bösen? Es kommt ja nicht von ungefähr, dass in der Bibel wiederholt die Forderung zu lesen ist, Böses nicht mit Bösem zu vergel-
ten. Doch verlangt Gott nicht zu viel von uns, wenn er uns auffordert, mit dem Schlechten fertig zu werden, indem wir das Gute wollen – und tun? Wie kann das gelingen?
Gott will nicht, dass ich Unrecht mit Unrecht beantworte Wir werden es nur dann schaffen, wenn wir Gott bitten, uns die Gedanken der Rache und Vergeltung wegzunehmen – und uns zu helfen, verfahrene Situationen zu klären: „Herr Jesus Christus, mir ist übel mitgespielt worden. Dafür will ich mich rächen. Aber das willst du nicht. Hilf, dass ich Unrecht nicht mit Unrecht beantworte.“ Gott erhört dieses Gebet – etwa indem er den Kontrahenten umstimmt oder ein Dritter vermitteln kann. Eine von Hass und Gemeinheit erfüllte Welt wartet auf Menschen, die bereit sind, Böses nicht mit Bösem zu vergelten! P
Ja, auch ich abonniere idea Spektrum Impuls-Abo 12 Ausgaben für nur Fr. 25.– Jahres-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Halbjahres-Abo für Fr. 3.01 pro Ausgabe oder Fr. 77.– pro Jahr Geschenk-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Abo 66 für Rentner nur Fr. 2.39 pro Ausgabe oder Fr. 117.– pro Jahr Studenten-Abo für nur Fr. 1.48 pro Ausgabe oder Fr. 72.50 pro Jahr (Alle Preise inkl. Portokosten. Das Abonnement ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar.)
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PORTRÄT
Der Blick für das Wesentliche KUNST Der Schreiner Erwin Würth macht aus kranken Baumstämmen Kunst – und verbreitet mit ihr den christlichen Glauben. idea-Redakteur Klaus Rösler hat den Künstler besucht.
Am Anfang – ausgewaschenes Strandholzz Bei einem Urlaub 1991 in Däneänemark entdeckt er sein Talent. Vor allem das am Strand angengeschwemmte Holz fasziniert ihn. Begeistert sammelt er die aususgewaschenen Holzstücke, e, ordnet sie an – und erkennt nt vor seinem „inneren Auge“ e“ plötzlich eine Möwe, ein Kreuz, euz, eine Stadtansicht. Diese Gabee sieht er bald als Geschenk Gottes an. Da es von seiner Heimat im pfälzischen Petersbächel zum Meer ein weiter ter Weg ist, sucht er künftig im Wald nach geeignetem Material. Wur-
zeln, Astverzweigungen und Baumstämme mit kranken Wucherungen haben es ihm besonders angetan. Er sieht die Stücke an – und weiß intuitiv, was er mit wenigen Schnitten aus ihnen herausholen kann: Engel, Altarschmuck, Tiere. Fasziniert ist er auch von Weinstöcken und ihren Wurzeln. Er macht aus ihnen Gestalten wie Musiker oder Feiernde, die er dann biblischen Geschichten rund um den Wein zuordnet. Mehrere Ausstellungsserien sind in den letzten zwei Jahrzehnten unter Würths Händen entstanden. „Gott schreibt Geschichte mit den Menschen“ heißt beispielsweise ein Projekt mit 17 Holzobjekten, jekten die 2.000 Jahre Christentum lebendig werden lassen. Erl mutigt mutig hat ihn dazu ein langjähriger Freund: Michael Diener, einst Fr Dekan Deka von Pirmasens und seit 2009 Präses des Evangelischen Gnadauer GemeinschaftsverbanGnad des. des Beeindruckend ist auch der Werkzyklus „Zur Liebe beWe freit“ fre – hier stellt Würth das Leben des Ordensgründers Le Franz Fra von Assisi nach.
Bei Gott sind wir wertvoll, egal wie krank wir sind 1150 Ausstellungen hat er bisher or organisiert, vor allem in der Pfalz. Würth bietet aber auch FühW rungen durch Atelier und Ausstel-
lungsräume zu Hause an. Ganze Busreisegesellschaften lassen sich zeigen, wie er aus Fundstücken Kunstwerke macht. Ein Höhepunkt ist die jährliche Adventsfeier, zu der bis zu 800 Besucher nach Petersbächel strömen. Gegenüber dem Trubel auf manchem Weihnachtsmarkt geht es hier besinnlich zu – mit der christlichen Botschaft im Mittelpunkt. 7 Bücher sind über sein Werk bislang erschienen; zu einigen hat seine Frau Petra Texte beigesteuert. Besonders freut sich Erwin Würth, dass sich auch viele Nichtchristen für seine Kunst interessieren – wegen ihrer tröstlichen Botschaft. Das Weggeworfene, das Unnütze, das Alte erhält unter seinen Händen einen Wert. Der Künstler sieht darin ein Gleichnis für Gottes Liebe zu den Menschen: „Bei Gott sind wir wertvoll – egal wie krank oder überflüssig wir uns fühlen.“ P
b www.wuerth-holzart.de
• Neuester Bildband: Zur Liebe befreit – Szenen aus dem Leben des Franziskus von Assisi • Kawohl • ISBN: 9783880875692 • 11,80 EUR/17.50 SFr.
Foto: idea/Rösler
Künstler ist Erwin Würth nur im Nebenberuf. Vier Tage in der Woche arbeitet der 47-Jährige als Leiter einer Holzwerkstatt für psychisch Kranke in Pirmasens. Doch sein Herz schlägt für die Kunst. Denn mit seinen Holzarbeiten kann er zeigen, was ihn bewegt: sein Glaube an Gott. Wenn er seine Werke erläutert – bei Ausstellungen in Kirchen, Gemeindehäusern, Banken oder Galerien –, spricht der sonst eher ruhige Mann leidenschaftlich über das Wunder der Schöpfung und die christliche Auferstehungshoffnung. Entsprechend lautet sein Motto: „Zu neuem Leben“.
DAS WORT DER WOCHE » Was hülfe es dem Menschen, wenn er Wohlstand, wirtschaftliche Stabilität und Wachstum genieße, nicht aber wisse, was seine Identität ausmache – nämlich sein Glaube? « Der Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Volker Kauder, beim Kongress „Christenverfolgung heute“ in Schwäbisch Gmünd. Der evangelische Christ ist Schirmherr der vom Christlichen Gästezentrum Schönblick und idea (Wetzlar) in Zusammenarbeit mit rund 20 Hilfsorganisationen veranstalteten Tagung mit mehr als 400 Teilnehmern. Kauder aktualisierte damit die Vorlage der Lutherübersetzung (Matthäus 16,26). ideaSpektrum 43.2011