1. F Beilag 8 22. Februar 2012 orum e: T chri agung stlic she her ft fü Füh r da rung s skrä fte Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
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Ein starkes Duo für eine starke Allianz Was Marc Jost und Matthias Spiess als neue Generalsekretäre der SEA vorhaben 8 Führungskraft: Warum Brigadier Peter Stocker auf Gott vertraut
Seite 4
19 Kulturmonat: So will „Arts+“ mit Kunst die Herzen für Gott öffnen
11 Fixe Buchpreise: Marianne Streiff 30 Passionszeit: Süsses, Internet, 13 Prostitution: Zürcher Christen
beim Strichplan keineswegs einig
Alkohol – wie fasten junge Leute?
36 Seelsorge: Als Pfarrer an Bord
eines modernen Kreuzfahrtschiffes
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idea Spektrum 08.2012
G RÜ e z i
Gottes licht bricht durch Jerusalem vor 2700 Jahren. Der Prophet Jesaja erklärt den Führungskräften des Landes, wie Gott sich ein Leben unter seiner Herrschaft vorstellt. «Nein, das ist ein Fasten, wie ich es liebe: die Fesseln des Unrechts zu lösen ...» Und die Konsequenz daraus: «Deine Gerechtigkeit geht dir voran, die Herrlichkeit des Herrn folgt dir nach. Wenn du dann rufst, wird der Herr dir Antwort geben, und wenn du um Hilfe schreist, wird er sagen: Hier bin ich.» (Aus Jesaja 58)
Geschäftsleute zusammen, um auf die Not in der chinesischen Gesellschaft eine Antwort zu geben. Einer empfand den Auftrag, eine Firma mit Zehntausenden von Arbeitsplätzen zu schaffen. Dabei soll jeder Mitarbeiter auch bezüglich tragender gesellschaftlicher Werte ausgebildet werden. Und er begegnete «zufällig» einem Geschäftsmann aus Südafrika, der es als Auftrag sieht, mittels Videos und anderer Mittel ethische Werte in der Gesellschaft zu fördern.
New York im Herbst 2011. Führungskräfte aus China sitzen im Büro der Welt-Allianz. «Wir machen uns Sorgen um die chinesische Wirtschaft», erklären sie dem erstaunten WEA-Direktor, der die Aussage zuerst als Witz interpretiert. «Nein, ernsthaft! Unsere Wirtschaft ist so sehr von Korruption durchdrungen, dass es unsere Entwicklung bedroht. Können Sie uns helfen?»
Gott hat auch für die Aufgabe der Leitung der Schweizerischen Evangelischen Allianz zwei Männer zusammengeführt (siehe Seite 4). Matthias Spiess, mit seinem Anliegen für Evangelisation und Gemeindebau, und Marc Jost, mit seinem Engagement für soziale Gerechtigkeit und gesellschaftlich relevantes Christsein, zeigen in ihrem wertschätzenden und sich ergänzenden Miteinander letztlich auch ein Modell, wie Allianz funktioniert. Matthias Spiess hat einen Hintergrund als Mitarbeiter der Besj-Jungschi’s, als Jugendbeauftragter der SEA und engagiert sich in der Reformierten Kirche Gossau ZH. Marc Jost war Lehrer, Pfarrer EGW, Präsident der Thuner Allianz und ist aktuell kantonaler Politiker und Geschäftsführer des Hilfswerk-Verbandes Interaction.
Bern am 23. und 24. März 2012. Führungskräfte und Verantwortungsträger aus allen Bereichen der Gesellschaft kommen zusammen, um der Frage nachzugehen, wie sich biblische Werte in der Vergangenheit positiv auf unser Zusammenleben ausgewirkt haben. (Siehe Beilage in dieser Ausgabe) Sie wollen den persönlichen «Wertekompass» schärfen und durch einen verstärkten Schulterschluss noch vermehrt dazu beitragen, dass in unserer Gesellschaft «sein Licht hervorbricht und Wunden heilen» (Jesaja 58). Allianz: Miteinander Reich Gottes sichtbar machen! Gott selbst baut sein Reich. Und er führte zum Beispiel zwei erfolgreiche
Ich lade Sie herzlich ein, speziell für diese Männer, für das Forum christlicher Führungskräfte, aber auch generell für das Durchbrechen von Gottes Licht in unserer Gesellschaft zu beten.
BiBlisch Ein Lieblingsbibelwort von Peter Keller, Nationalrat der SVP und Redaktor der «Welt woche», Hergiswil:
«herr, ich bin nicht würdig, dass Du eingehest unter mein Dach, aber sprich nur ein Wort, so wird meine seele gesund!» (Matthäus 8,8) «Bibelkenner werden es bemerkt haben: Im Mat thäusEvangelium lautet die Formulierung am Ende ‹so wird mein Knecht gesund›. Ein syrischer Offizier hatte Jesus um Heilung seines Dieners gebeten, obwohl er (als NichtJude) auf keine Gnade zu hoffen glaubte. Seit 1300 Jahren wird nun der Vers in der römischkatholischen Mes se rezitiert, jedoch in einer auf uns bezogenen, spiritualisierten Fassung: mit ‹anima mea›, mei ner Seele. Sie ist meine liebste Stelle und mein kleines Gebet für zwischendurch und ganz si cher keine Selbsterniedrigung, wie viele Kritiker sagen, sondern die tägliche Ration Demut, ohne die wir Menschen aus dem Ruder laufen.»
Wörtlich «Wir haben uns zu einer Kitsch- und Klatschgesellschaft vereint, fressen den Journalisten jedes sensatiönchen aus der hand, laben uns an der Dramatisierung des Gewöhnlichen und an der Banalisierung des Dramatischen. Gemeinsam mit der schreibenden Zunft betreiben wir, die Medien konsumierende Gesellschaft, das Gefühlssurfen als Volkssport unseres Jahrhunderts. Wir kranken an einer kollektiven Gefühlspsychose.» Mario Gmür, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie sowie Privatdozent an der Uni versität Zürich, in der «NZZ am Sonntag».
Kompetent
WILF GASSER Der Autor ist Präsident der Schweizerischen Evangeli schen Allianz (SEA).
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BR E N N P U N K T SE A
«Das Beste für den Leib Christi herausholen» NEUE LEITUNG Die Schweizerische Evangelische Allianz soll das Beste für den Leib Christi herausholen, ohne eine
Gleichschaltung mit der Katholischen Bischofskonferenz oder dem Evangelischen Kirchenbund anzustreben. Das betonen die neuen SEA-Generalsekretäre Marc Jost und Matthias Spiess. Sie lösen Anfang Mai Hansjörg Leutwyler ab.
Wie lautet Ihre persönliche Jahreslosung? Marc Jost: Ich habe erstmals seit
zehn Jahren kein Jahreslos gezo gen, weil wir nicht im Neujahrs gottesdienst waren. Ein Lieblings wort von mir ist aber Römer 8,28: Alles soll mir zum Besten dienen, wenn ich Gott liebe, mit ihm un terwegs bin. Matthias Spiess: Ich habe auch keines gezogen. Es ist mir auch nicht so wichtig. Doch die offi zielle Jahreslosung aus 2. Korin ther 12,9 ist für mich ein zentrales Wort: «Lass dir an meiner Gnade genügen, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.»
Was bedeuten diese Worte für Ihr neues Amt als Generalsekretäre der SEA? Mark Jost: Es gibt mir Gelassen
heit für jede Situation im Leben, besonders auch dann, wenn gros se Herausforderungen anstehen. Matthias Spiess: Es ist klar, dass die Leitung dieser Bewegung eine grosse Herausforderung darstellt. Mir macht dieser Vers Mut, weil Gottes Gnade im Zentrum ist und nicht meine Fähigkeiten.
Gemeinsam leiten Sie ab 1. Mai die SEA. Wie lässt sich diese Verantwortung teilen? Matthias Spiess: Wir haben die
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Verantwortung in zwei Bereiche aufgeteilt. Ich bin verantwort lich für die Geschäftsleitung, die Mitarbeiterführung und die strategische Ausrichtung der Deutschschweizer Allianz. Wir haben also nicht eine CoLeitung in dem Sinn, dass jeder Entscheid gemeinsam abgesprochen werden müsste. Ich bin aber froh, dass ich mit Marc alle Themen bespre
neben bewährten Projekten wie die «Viertelstunde für den Glau ben» oder die Allianzgebetswo che vor allem die Unterstützung der lokalen Allianzen rasch zum Schwerpunkt werden. Ich wer de zudem drei Projekte aus dem Jugendbereich abschliessen: die Jugendarbeitswoche im August, «Newleaders» Mitte November und das «Praisecamp» Ende Jahr.
Wie wollen Sie im Bundeshaus für Ihr Anliegen lobbyieren? Marc Jost: Im September ist ein
Die neuen SEA-Generalsekretäre Marc Jost (links) und Matthias Spiess wollen das glaubwürdige Miteinander der Christen fördern.
chen kann, gerade auch was die gemeinsame Richtung angeht. Marc Jost: Matthias ist also zu ständig für den Bereich Kirche und kirchliche Zusammenarbeit. Mein Bereich ist die Gesellschaft und auch die Koordination der Arbeitsgemeinschaften. Von 15 Arbeitsgemeinschaften der SEA sind elf mir zugeordnet. Dazu kommt die Koordination zwi schen Deutschschweizer und Westschweizer Allianz.
Wer hat in schwierigen Fragen das letzte Wort? Matthias Spiess: Grundsätzlich
entscheidet jeder über die The men aus seinem Bereich. Bei Fra gen von grösserer Tragweite, bei denen wir uns nicht einig sind, wollen wir mit Wilf Gasser als Präsident ein Dreieck bilden und eine gute Lösung finden.
Wie kann ein Teamwork dieser Art am besten gelingen? Marc Jost: Durch regelmässige
Kontakte. Darum komme ich wöchentlich von Thun nach Zürich, um die Beziehung sowohl mit Matthias wie auch mit dem ganzen achtköp figen Team zu pflegen. Wir wollen bewusst auch gemeinsame Zei ten einplanen für Ab Berufsbegleitend Theologie studieren sprachen. Matthias Spiess: Auch
Bild: idea/av
in unserm Team wird es am besten klappen, wenn wir uns an Philip per 2 halten und darauf achten, dass sich einer dem andern un terordnet und das Beste für den andern will. Für Mai und Juni ha ben wir auch zwei Retraiten ein geplant. Hier wollen wir uns Zeit nehmen für die Stille, um Gottes Willen zu erkennen und die Zu kunft zu planen.
Welche Ihrer Defizite kann der Partner vor allem wettmachen? Matthias Spiess: Mir fehlt die Er
fahrung auf der politischen Ebe ne, ich bin sprachlich nicht so be gabt, und ich bin froh um Marcs Kompetenz im Sozialbereich. Marc Jost: Ich bin in Zürich wenig verfügbar und habe einen Hang zu zwar kreativem, aber eher cha otischem Vorgehen. Es ist gut, dass Matthias die administrative Verantwortung trägt.
Welche Frage steht in Ihrem Bereich momentan im Vordergrund? Marc Jost: Darüber wollen wir
uns an den Retraiten Gedanken machen. Ich werde mich sicher bemühen, die einzelnen Arbeits gemeinschaften besser kennenzu lernen und die Zusammenarbeit mit der Westschweizer Allianz zu stärken und auch zu überlegen, wie wir vermehrt gemeinsame Stellungnahmen zu gesellschaft lichen Fragen erarbeiten könnten. Matthias Spiess: Für mich werden
Treffen mit allianznahen Parla mentariern geplant. Dazu wollen wir auch führende christliche Fachpersonen und Opinionlea ders einladen, die im gleichen Mo nat am internationalen Kongress für Entwicklungszusammenar beit in Thun teilnehmen werden. Im Alltag werde ich auch lobbyie ren, wenn es um das Budget für die Entwicklungszusammenarbeit oder ähnliche Anliegen geht.
Wie wollen Sie eine Annäherung an den Evangelischen Kirchenbund und die Bischofskonferenz erreichen? Marc Jost: Indem wir uns bewusst
bleiben, dass der Leib Christi nicht an den Grenzen der SEA aufhört! Matthias Spiess: Es ist uns wich tig, gute Beziehungen zu pflegen, doch es wird kein Hauptschwer
Das ist die SEA Die Schweizerische Evangelische Allianz (SEA) ist eine Bewegung von Christen aus reformierten Landeskirchen, Freikirchen und christlichen Organisationen. In der Romandie tritt der französischsprachige Teil der Evangelischen Allianz als «Réseau évangélique suisse» auf. Die SEA besteht gesamtschweizerisch derzeit aus 81 Sektionen mit rund 590 Gemeinden und über 170 christlichen Werken. Die Basis der SEA wird auf 250 000 Personen geschätzt. Die SEA ist eine von weltweit 128 Evangelischen Allianzen mit schätzungsweise 600 Millionen Gleichgesinnten. idea Spektrum 08.2012
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punkt unserer Arbeit sein. Ich bin selber Landeskirchler und inte ressiert daran, dass wir das Beste für den Leib Christi herausholen. Doch eine Gleichschaltung stre ben wir bestimmt nicht an.
Wie erklären Sie skeptischen Evangelikalen den Unterschied zwischen Allianz und Ökumene? Marc Jost: Die SEA beruft sich auf
die sogenannte Lausanner Erklä rung und die nachfolgenden Pa piere und verbindet die Christen in der Schweiz, die sich auf die Glaubensbasis der Evangelischen Allianz berufen. Sie wollen ein ganzheitliches Christsein leben. Matthias Spiess: Ökumene ist ganz klar die viel breitere Verbindung von allen christlichen Konfessio nen.
Eine Annäherung an die Ökumene ist für Sie denkbar? Matthias Spiess: Beziehungsmäs
sig kann ich es mir vorstellen, im Sinne einer offiziellen Beteili gung aber eher weniger. Marc Jost: Kontakte sind da. Dar über hinaus müssen wir gemein same Interessen wahrnehmen. Kürzlich haben die Weltallianz, der Vatikan und der Weltkirchen rat das Papier «Das christliche Zeugnis in einer multireligiösen Welt» verabschiedet. Hier wird gesagt, dass Mission ein unver zichtbarer Teil der christlichen Kirchen ist.
Wo soll sich die SEA bewusst abgrenzen? Marc Jost: Dort, wo Machtmiss brauch im Spiel ist und jemand stur auf dieser Haltung beharrt. Matthias Spiess: Und dort, wo die Glaubensbasis der Allianz durch brochen und verleugnet wird.
Wie kann sich die SEA bei der Basis noch verstärkt bemerkbar machen? Marc Jost: Das beste Mittel sind
starke Sektionen und starke Ar beitsgemeinschaften, die auch öf fentlich auftreten. Die Sektionen erreichen die Basis direkt, wäh rend die Arbeitsgemeinschaften die öffentliche Wahrnehmung beeinflussen können. Matthias Spiess: Unsere lebendigs ten Kommunikationsmittel sind Christen, die glaubwürdig leben und gemeinsam den Willen Got tes tun. Daneben gibt es auch die Website der SEA und regelmässige idea Spektrum 08.2012
News per Email und per Post. Marc Jost: Wer Einzelmitglied der SEA wird, wird auch immer di rekt informiert.
Wie soll die SEA auf die wachsende Islamisierung reagieren? Marc Jost: Es ist einiges in der
Pipeline. In zwei Arbeitsgemein schaften, der AGIK (Interkultu relle Zusammenarbeit) und der AGR (Religionsfreiheit), werden momentan Projekte zum Thema diskutiert. Wir überlegen uns auch, zusätzliche Ressourcen zu schaffen, damit wir verstärkt auf das Thema eingehen können.
Was kann die SEA für ein besseres Image der Evangelikalen tun? Matthias Spiess: Ich habe den Ein
druck, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Wir predigen, und wir handeln. Und weil wir einen kreativen Gott haben, kön nen wir das auch sehr kreativ tun. Das wird positiv gesehen und oft auch estimiert. Verstärken müssen wir auch den Trend, nicht einfach laut gegen Fehlentwicklungen zu protestieren, sondern sich für po sitive Veränderungen einzusetzen und das Gute zu unterstützen.
Wie gross ist die Gefahr einer Diskriminierung von Christen in unserm Land? Matthias Spiess: Im Neuen Testa
ment wird uns ja klar verheissen, dass wir es als Christen nicht im mer einfach haben werden. Es gab schon in der Urgemeinde Zeiten mit viel Gunst und kurz darauf
Marc Jost
Matthias Spiess
Jahrgang 1974, verheiratet mit Denise, vier Kinder, wohnt in Thun. Drei Jahre Reallehrer in Hofstetten bei Brienz, 1998 bis 2003 am Theologischen Seminar St. Chrischona. Seine kirchliche Heimat hat Jost im EGW (Evangelisches Gemeinschaftswerk), wo er gut sieben Jahre Pfarrer war. Jost war über mehrere Jahre Sektionspräsident der Evangelischen Allianz Thun und leitet seit 2010 die SEA-Arbeitsgemeinschaft Interaction (AG für Entwicklung und Zusammenarbeit). Seit 2006 ist er Berner EVP-Grossrat.
Jahrgang 1968, verheiratet mit Ladina, wohnt in Ottikon im Zürcher Oberland. Lernte Automechaniker, studierte später von 1991 bis 1995 am Theologisch-Diakonischen Seminar (TDS) in Aarau. Nach acht Jahren Verantwortung für den Teenagerbereich beim Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen (BESJ) kam die Berufung in die SEA, bei der er in den letzten acht Jahren den Jugendbereich aufbaute. Ehrenamtlich engagiert er sich für die Evangelisch-Reformierte Kirche und den Cevi in Gossau ZH.
Zeiten mit grosser Verfolgung. Weltweit betrachtet haben wir in der Schweiz eine privilegierte Situation mit Demokratie und Religionsfreiheit. Diese Vorzüge müssen wir nutzen. Marc Jost: Diese Frage ist äusserst schwer zu beantworten. Es ist gut, wenn wir immer parat sind für schwere Zeiten. Ich frage mich aber manchmal: Was tut uns besser – Verfolgung oder Versu chung? Eine Situation mit so vielen Freiheiten und Wohlstand, wie wir sie haben, ist für Christen auch nicht ungefährlich.
nötige Parallelstrukturen pflegen.
Wie könnten SEA und FreikirchenVerband ihre Schlagkraft gemeinsam noch vergrössern? Marc Jost: Indem sie ihre Stellung
nahmen gut miteinander abspre chen und bei öffentlichen Ver lautbarungen in die gleiche Kerbe hauen. Und indem sie nicht un
Ruth und Esther imponieren ihnen besonders Welchem Jünger Jesu gleichen Sie am ehesten? Marc Jost: Ich habe eine Tendenz zu Johannes, der immer wieder die Freundschaft und eine enge Beziehung zu Jesus suchte. Matthias Spiess: Ich stehe wohl nahe bei Nathanel, zu dem Jesus sagte: «Komm und schau!» Ich bin ein neugieriger Mensch und lasse mich gerne überraschen. Welche biblische Frau imponiert Ihnen besonders? Matthias Spiess: Ruth hat eine sehr konsequente Liebe gelebt. Und Maria Magdalena war die Hingabe in Person. Marc Jost: Esther war eine mutige, anmutige und konsequente Frau.
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Welche biblische Geschichte hätten Sie miterleben wollen? Marc Jost: Beim Bau der Arche Noah und dem Verladen der vielen Tiere hätte ich dabei sein wollen. Matthias Spiess: Ich hätte Markus 1,34 miterleben wollen: Die ganze Stadt kam zusammen, und Jesus heilte sie alle. Welche biblische Allianz könnte der SEA ein Beispiel sein? Matthias Spiess: In Hesekiel 37 lesen wir, wie alle Knochen wieder zusammenwachsen und durch den Geist Gottes mit neuem Leben erfüllt werden. Marc Jost: Mose und Aaron – sehr unterschiedlich, aber sich ergänzend.
Was spricht denn gegen einen Zusammenschluss? Matthias Spiess: Wenig! Die in
haltliche Verbindung ist ohnehin klar. Aber die SEA hat neben den Freikirchen eben auch ein starkes landeskirchliches Segment. Marc Jost: Die Gründung des VFG war ja durch die SEA initiiert wor den. Matthias Spiess: Der Unterschied liegt heute darin, dass die SEA eine Bewegung ist, welche die lo kale Kirche anspricht und Einzel mitglieder vertritt, während der VFG eine Verbandsstimme ist.
Welche Rolle spielt Ihre Frau bei Ihrer beruflichen Planung? Matthias Spiess: Ladina hat ein
volles Ja zu meiner neuen Aufga be und unterstützt mich wo im mer möglich. Marc Jost: Denise hat mich sozu sagen darauf vorbereitet. Schon früh hat sie gesagt, eine solche Aufgabe würde zu mir passen, falls eine Anfrage dieser Art auf mich zukommen sollte.
Was lernen Sie von Jesus für Ihre neue Aufgabe? Marc Jost: Den Menschen dienen,
vor allem dem Leib Jesu, ohne da bei von anderen für Eigeninteres sen vereinnahmt zu werden. Matthias Spiess: Ich staune einer seits über die Barmherzigkeit von Jesus gegenüber Menschen, die es schwer haben im Leben, ander seits aber auch über seine Härte gegenüber stolzen und selbstge rechten Menschen. Wir sollen nicht zu Lebensverhinderern wer den, sondern zu Menschen, die andern dienen. Interview: ANDREA VONLANTHEN
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Aufgaben - Gesamtleitung der Schweizer Ausgabe des wöchentlich erscheinenden Magazins «idea Spektrum» - Leitung eines kleinen Redaktionsteams und Betreuung der zahlreichen externen Mitarbeiter und Kolumnisten - Regelmässige Marketingeinsätze zur weiteren Verbreitung des Magazins - Enge Zusammenarbeit mit dem Medienhaus Jordi AG in Belp als Verlagshaus - Intensive Zusammenarbeit mit der idea Nachrichtenagentur in Wetzlar D
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Beauftragte/n für Kommunikation / Stellvertreter/in des Geschäftsleiters
Einsatzort eine Koordinatorin einen Koordinator Einsatzort Mulungwishi, ein kirchlicher Campus im Süd-Kongo, //etwa 4 Autostunden nördlichfür von Lubumbashi, eine Koordinatorin einen Koordinator für kirchliche Entwicklungszusammenarbeit Mulungwishi, ein kirchlicher Campus im Süd-Kongo, etwa 4Pädagogik Autostunden von einem Lubumbashi, mit Schulen, einer Universität mit Fakultäten für Theologie, undnördlich Informatik, landWichtigste Aufgaben: kirchliche Entwicklungszusammenarbeit mit Schulen, einer Universität mit Fakultäten für Theologie, und Informatik, einem landBeratungszentrum, einer Frauenschule undPädagogik einer Klinik. ● Leitungwirtschaftlichen des Bereiches Kommunikation Mittelbeschaffung, inkl. Führung und FördeEinsatzort wirtschaftlichen Beratungszentrum, einerund Frauenschule und einer Klinik. Einsatzort Mulungwishi, kirchlicher Campus im Süd-Kongo,in etwa 4 Autostunden nördlich von Lubumbashi, rungIhre vonAufgaben angestellten undein freiwilligen Mitarbeitenden diesem Bereich Mulungwishi, ein kirchlicher Campus im Süd-Kongo, etwa 4Pädagogik Autostunden von einem Lubumbashi, mit Schulen, einer Universität mit Fakultäten für Theologie, undnördlich Informatik, landIhre Aufgaben Sie unterstützen und beraten einheimische Leitungspersonen beiPädagogik der Projektplanung, bei einem derund Imp● Definieren und erarbeiten von Themen, und und Angeboten fürInformatik, bisherige mit Schulen, einer Universität mit Botschaften Fakultäten für Theologie, und landwirtschaftlichen Beratungszentrum, einer Frauenschule einer Klinik. Sie unterstützen beraten einheimische einer Leitungspersonen bei einer der Projektplanung, bei der Implementierung vonund neuen Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufen sowie bei der regelmässigen wirtschaftlichen Beratungszentrum, Frauenschule und Klinik. neue Zielgruppen, insbesondere für Jugendliche und junge Erwachsene lementierung von neuen Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufen sowie bei der regelmässigen Berichterstattung an die finanzierenden Organisationen. Ihre Aufgaben ● Erarbeiten Berichterstattung an die finanzierenden Organisationen. von Aktionsund Hintergrundmaterialien für Gemeinden der EMKfürsowie Sie sind unsere Verbindungsperson Kongo undLeitungspersonen liefern regelmässig die Ihre Aufgaben Sie unterstützen und beratenimeinheimische bei Informationen der Projektplanung, bei Bederfür ImpSie sind Zielgruppen unsere imeinheimische Kongo liefern regelmässig fürregelmässigen die richterstattung inVerbindungsperson unseren Publikationen und in und unseren Programmbeschreibungen. helfen Sie unterstützen und beraten Leitungspersonen bei Informationen der Projektplanung, bei Bedermit Implementierung von neuen Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufen sowie bei Sie der ausgewählte ausserhalb unserer Kirche lementierung von neuen Organisationsstrukturen und Arbeitsabläufen sowie beisich der aktiv regelmässigen richterstattung in unseren Publikationen undBegegnungsreisen in unseren Programmbeschreibungen. Sie helfen bei der Organisation von Konferenzen und und sie engagieren beimit der Berichterstattung an die finanzierenden Organisationen. ● Einführen und nutzen moderner und -kanäle wie Berichterstattung anBeziehungspflege dieKommunikationsmethoden finanzierenden Organisationen. bei der Organisation von der Konferenzen und Begegnungsreisen und sie engagieren sichInternetaktiv beiBeder Sie sind sowie unsere Verbindungsperson im Kongo und liefern regelmässig Informationen für die Mittelbeschaffung mit weiteren Institutionen und Sponsoren. sind unsere Verbindungsperson im Kongo liefern regelmässig Informationen fürihrem die Be-mit richterstattung in unseren Publikationen undweiteren in und unseren Programmbeschreibungen. Sie helfen plattformen u.ä.Sie Mittelbeschaffung sowie der Beziehungspflege mit Institutionen Sponsoren. Sie engagieren sich auf dem Campus in Mulungwishi entsprechend ihrenund Fähigkeiten und richterstattung in einem unseren Publikationen undBegegnungsreisen in unseren Programmbeschreibungen. Sieaktiv helfen bei der Organisation vonder Konferenzen und und sieFähigkeiten engagieren sich beimit der Sie engagieren sich auf in dem Campus in Mulungwishi entsprechend ihren und ihrem ● Stellvertretung beruflichen Hintergrund oben erwähnten Bereiche. des Geschäftsleiters der Organisation vonder Konferenzen und Begegnungsreisen und sie engagieren sich aktiv bei der Mittelbeschaffung sowie der Beziehungspflege mit weiteren Institutionen und Sponsoren. beruflichenbei Hintergrund in einem oben erwähnten Bereiche. Mittelbeschaffung sowie der Beziehungspflege mit weiteren Institutionen Sponsoren. Sie engagieren sich auf dem Campus in Mulungwishi entsprechend ihrenund Fähigkeiten und ihrem Ihr Hintergrund Anforderungen: Sie engagieren sich auf in dem Campus in Mulungwishi ihren Fähigkeiten und ihrem beruflichen Hintergrund einem der oben erwähnten entsprechend Bereiche. IhrBerufsausbildung Hintergrund an Fachhochschule oder Ev. Bereiche. Nachdiplomstudium für Entwicklungsberuflichen Hintergrund in einem derHochschule. oben erwähnten ● Höhere Ausbildung inPraktische Theologie, Soziologie, Publizistik oder in ähnlichem Berufsausbildung an Fachhochschule oder Hochschule. Ev. Nachdiplomstudium fürFachgebiet, Entwicklungszusammenarbeit. Berufserfahrung. Ihr Hintergrund praktische Berufserfahrung inanKommunikation zusammenarbeit. Praktische Berufserfahrung. Führungsund Coachingerfahrung in verantwortlicher FunktionEv. Nachdiplomstudium für EntwicklungsIhrBerufsausbildung Hintergrund Fachhochschule oder Hochschule. Führungsundund Coachingerfahrung inThemen verantwortlicher Funktion ● Interesse Berufsausbildung an Fachhochschule oder Hochschule. Ev. Nachdiplomstudium für EntwicklungsInterkulturelle soziale Kompetenz sowie Einsatzerfahrung in andern Ländern zusammenarbeit. Praktische Berufserfahrung. an missionstheologischen und an der Entwicklungszusammenarzusammenarbeit. Praktische Berufserfahrung. Interkulturelle und soziale Kompetenz sowie Einsatzerfahrung in andern Ländern FührungsundEnglischkenntnisse Coachingerfahrung insowie verantwortlicher Funktion Gute Französischund die Bereitschaft, Suaheli zu lernen beit; Fähigkeit, solche Themen zielgruppengerecht aufzuarbeiten und Leute dafür zu FührungsundEnglischkenntnisse Coachingerfahrung insowie verantwortlicher Funktion Interkulturelle und soziale Kompetenz sowie Einsatzerfahrung inzu andern Gute Französischund die Bereitschaft, Suaheli zuLändern lernen Sie sind begeistert von der Herausforderung, in einer fremden Kultur leben und zu arbeiten und begeistern Interkulturelle und Herausforderung, soziale Kompetenz in sowie Einsatzerfahrung andern Gute Französischund Englischkenntnisse sowie die Bereitschaft, Suaheli zu lernen Sie sind begeistert von der einer fremden Kultur lebenLändern und zu arbeiten und sie bringen Geduld, Neugier, Einfühlungsvermögen und Humor mit. inzu Gute Französischund Englischkenntnisse die Bereitschaft, Suaheli zu lernen Sie sind begeistert von der Herausforderung, in einer fremden Kultur zu leben und zu und ● Bereitschaft sie Geduld, Neugier, Einfühlungsvermögen und Humor mit. gelegentlichen Reisen in die Einsatzgebiete von Connexio Sie bringen sindzu engagierter Christ und bereit, Glauben undsowie Leben der einheimischen Christen zuarbeiten teilen und Sie sind begeistert von der Herausforderung, in einerund fremden Kultur zu leben und zu arbeiten und sie bringen Geduld, Neugier, Einfühlungsvermögen Humor mit. Sie engagierter Christ bereit, Glaubenund undgeistlichen Leben derAusdrucksformen einheimischen Christen zu teilen und ihre sind teilweise unterschiedlichen theologischen zu akzeptieren. ● Gewandtheit im Umgang mit und Office-Programmen und Internet-Anwendungen sie bringen Geduld, Neugier, Einfühlungsvermögen Humor mit. Sie sind engagierter Christ und bereit, Glauben und und Leben der einheimischen zu teilen und ihre teilweise unterschiedlichen theologischen und geistlichen Ausdrucksformen zuChristen akzeptieren. ● Stilsicherheit in Sie sind engagierter Christ und bereit, Glauben undgeistlichen Leben derAusdrucksformen einheimischen zu teilen und ihre teilweise unterschiedlichen theologischen und zu akzeptieren. Deutsch, gute Französischund Englischkenntnisse, evtl.Christen Spanisch Wir bieten ihre teilweise unterschiedlichen theologischen und geistlichen Ausdrucksformen zu akzeptieren. 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G EE MI EN I S N A S MA M G UG UT TE ES S G E M G EE MI EN I S N A S MA M G UG UT TE ES S G E M
Symposium «Wirtschaft und Soziales»
20.02.12 17:22
Die Evangelisch-methodistische ist in der Demokratischen RepublikKirche Kongo(EMK) weit verbreitet Connexio unterstützt GemeindenKirche der Evangelisch-methodistischen Die ist in In derErgänzung Demokratischen Republik Kongo weit Gottes verbreitet und Evangelisch-methodistische hat dort mehr als eine MillionKirche Mitglieder. zur Verkündigung des Wortes engaSchweiz-Frankreich Partnerorganisationen in 20zur Ländern bei der und mehr als Million Mitglieder. Ergänzung Verkündigung desRealisierung Wortes Gottes engagierthat sie dort sich ganzsowie praktisch anund derDiakonie Entwicklung des Landes. Sie betreibt Spitäler, Gesundheitsdienste, Netzwerk füreine Mission der In Evangelisch-methodistischen Kirche giert sie sich ganz praktisch derDiakonie Entwicklung des Landes. Sie betreibt Spitäler, Gesundheitsdienste, Netzwerk für Missionanund der Evangelisch-methodistischen Kirche landwirtschaftliche Beratungsund Ausbildungszentren, Schulen und Universitäten. Wir unterstützen von Entwicklungs-und Sozialprojekten. Zudem fördert Connexio weltweite Beziehungen landwirtschaftliche und Ausbildungszentren, Schulen und Universitäten. Wir unterstützen sie dabei. zwischen Gemeinden Beratungsund Werken der Methodistenkirchen und stärkt das Bewusstsein sie dabei. Die Evangelisch-methodistische Kirche ist in der Demokratischen Republik Kongo weit verbreitet für globale Zusammenhänge. Die Evangelisch-methodistische Kirche ist in In derErgänzung Demokratischen weit Gottes verbreitet undunserer hat dort mehr als eine Million Mitglieder. zur Verkündigung des Wortes engaZur Festigung Beziehungen zu dieser Partnerkirche suchen wir Republik Kongo und hat dort mehr als eine In Ergänzung zurSie Verkündigung des Wortes Gottes engagiert sie sich ganz praktisch anin derMitglieder. Entwicklung des Landes. Gesundheitsdienste, Zur Festigung unserer BeziehungenMillion zu dieser Partnerkirche suchen wirbetreibt Spitäler, Zur Stärkung unserer Geschäftsstelle den Bereichen Kommunikation und Mittelbe-
Mit deiner Persönlichkeit bereicherst du den Cevi Gossau: Der Glaube an Jesus Christus ist deine Lebensgrundlage Du hast einen guten Draht zu jungen Menschen Du bist eine integere, ausgeglichene und zuverlässige Person, die auch in hektischen Situationen Ruhe bewahrt
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Freitag, 11. Mai 2012, 9.30 – 12.30 Uhr im Seminarhotel Lihn, 8757 Filzbach · «Betriebswirtschaftlich wirken in einem sozialen Umfeld» Marianne Dürst, Regierungsrätin Kanton Glarus · «Sozial wirken in einem betriebswirtschaftlichen Umfeld» Dr. Regula Pfister, CEO ZFV-Unternehmungen · «Wirtschaftlicher Erfolg versus gesellschaftliche Verantwortung» Jürg Läderach, Inhaber & Präsident VR Confiseur Läderach AG · «Mehrwert eines gesunden Unternehmens» Dr. Beat Arnet, Abteilungsleiter Präventionsangebote Suva Moderation: Reto Lipp, Schweizer Fernsehen
Marianne Dürst
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Dr. Beat Arnet
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Wir feiern das neue Seminarhotel Lihn und das neue Menzihuus: 11. – 13. Mai 2012. Herzlich willkommen!
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«Für meine Führungsaufgabe ist das Gebet zentral» MIT WERTEN FÜHREN «Meine erste Kraftquelle ist das Gebet.» Das betont Brigadier Peter Candidus Stocker, Stabschef
und Stellvertretender Chef des Führungsstabs der Armee. Seine Führungsphilosophie heisst «Transparenz und Vertrauen». Sie hat stark mit Augustinus zu tun. Und mit einem prachtvollen Kristall auf seinem Pult in Bern. Wie hiess Ihr Führungsauftrag beim vergangenen WEF in Davos? Peter Candidus Stocker: Wir hatten
im Stab die ganze Planung gemacht für den Einsatz in Davos. Von unserm Operationszentrum in Bern aus galt es dann, den Einsatz mit 3000 Mann zu leiten und die Durchführung und die Sicherheit des WEF zu gewährleisten. Es ging sowohl um den Einsatz am Boden als auch in der Luft.
Was fasziniert Sie an einem solchen Auftrag?
Es handelt sich um einen realen Einsatz und nicht nur um eine Übung auf dem Papier. Darum muss die Lage besonders sorgfältig beurteilt und entsprechend gehandelt werden.
Welches waren die grössten Knackpunkte?
Beim WEF handelt es sich um einen Einsatz, der jedes Jahr stattfindet. Die grösste Gefahr kommt darum vom Motto «Gäng wie gäng». Routine kann gefährlich werden. In der Vorbereitung geht es auch darum, zu optimieren und finanzielle Mittel einzusparen.
Was macht das Führen in der Armee anspruchsvoller als vor zehn Jahren?
Reklame
In meiner Position ist besonders anspruchsvoll, mit immer weniger personellen und finanziellen Ressourcen die gleichen Leistungen erbringen zu können. Das ist auch eine grosse Herausforderung für die Menschen, die den Auftrag ausführen müssen. Ich darf sie nicht überfordern, sondern will sie fördern, damit ich sie dann wieder fordern kann. Der Mensch wird auch in der
Für Brigadier Peter Candidus Stocker strahlt der prachtvolle Kristall auf dem Pult in seinem Berner Büro Transparenz und Vertrauen aus.
Armee immer mehr belastet. Der Druck wird grösser, vor allem der psychische Druck. Der Umgang mit Druck aber fällt heute vielen Menschen schwerer.
Welche Kompetenzen sind heute für einen hohen Offizier gefragt?
Er muss eine starke Persönlichkeit sein. Er braucht den ausgeprägten Willen, mit den unterschiedlichen Herausforderungen positiv umzugehen. Er muss gerne Menschen führen und zielbewusst handeln können.
Wo lernt der Offizier das Führen?
Von der Ausbildung her gibt es zwei Bereiche. Das eine sind praktische Führungsaufgaben, bei denen man gecoacht wird und von Fehlern lernen kann. Dann gibt es die theoretische Schulung, die anschliessend umgesetzt wird. Das gilt für den jungen Offizier. Der ältere Offizier braucht permanente Weiterbildung, und zwar nicht nur im Allgemeinen, sondern speziell auch im Fachspezifischen. Es ist wichtig, dass er sich jeBerufsbegleitend Theologie studieren derzeit darum bemüht, zu lernen.
Bild: idea/av
Wann kommen Sie als Führungspersönlichkeit an Ihre Grenzen?
Schwer zu sagen. Wenn man gerne führt, kommt man irgendwie nie an Grenzen, denn man versucht immer, eine Lösung zu finden. Man kommt aber selber an Grenzen, wenn Führungsgrundsätze nicht eingehalten werden. Ein Beispiel: Man muss mit einer Auftragstaktik arbeiten können. Man soll den Mitarbeitern auch einige Freiheiten geben und nicht alles befehlen. Damit wächst die Chance, gemeinsam ans Ziel zu kommen. Die Vernetzung untereinander ist heute entscheidend.
Wo versagen Führungskräfte wohl am meisten?
Wenn sie sich zu stark in den Alltag von Direktunterstellten einmischen und zu wenig Geduld haben. Und wenn sie nicht stufengerecht handeln.
Welches ist die beste Wertebasis für eine Führungskraft?
(Er zeigt auf einen grossen Kristall auf dem Pult, den ihm ein Mitarbeiter aus dem Berner Oberland geschenkt hat.) Meine Führungsphilosophie heisst «Transparenz und Vertrauen». Zwei Punkte halte ich mir vor
Augen: 1. Zielgerichtet in die Zukunft mit der notwendigen «Bodenfestigkeit». 2. Durch Transparenz und gegenseitiges Vertrauen Realisierung unseres Marsches festigen. - Weil ich ein christlicher Offizier bin, der stark von der Ausbildung am Kollegi in Appenzell geprägt ist, denke ich immer wieder an den Satz von Augustinus: «Liebe und tue, was du willst.» Oder in meiner Sprache: «Tue rächt, und dänn chunts scho guet!» Und nun zum Zusammenhang mit dem Kristall: Er ist für mich das Bodenfeste, und er hat eine gewisse Durchsicht. Er strahlt Transparenz und Vertrauen aus. Darum steht er auf meinem Pult. Wenn ich ihn sehe, frage ich mich auch immer wieder, wo ich selber stehe.
Woher beziehen Sie die Kraft, um Ihre Philosophie durchzuziehen?
Meine erste Kraftquelle ist das Gebet, das Gebet für mich selber und zusammen mit meiner Familie. Und Kraft hole ich mir auch aus dem Kirchgang.
Zur Person Peter Candidus Stocker, 53, Brigadier, verheiratet mit Isabella, sieben Kinder (zwischen 21 Jahren und 10 Jahren), wohnhaft in Wettingen AG. Ausbildung zum Dr. phil I (Historiker) an der Universität Zürich, später Zusatzausbildung in Monterey, CA (USA) zum Master of Arts in Nationaler Sicherheitspolitik. Seit 25 Jahren Berufsoffizier, gestartet als Infanterist, verschiedene Tätigkeiten in der ganzen Schweiz, Kommandant der Rekrutenschule in Birmensdorf, Kommandant der Offiziersschule in Chamblon, Stabschef im Kommando Ausbildung des Heeres, Chef des Heeresstabes und seit der ‚Euro 08’ im Führungsstab der Armee, heute als Stabschef und Stellvertreter des Chef Führungsstab der Armee. Während vieler Jahre als Militärrichter tätig. Früher milizmässig in der Felddivision 6, dies bis zum Stabschef. Zur Familie gehört auch der Hund Justy. idea Spektrum 08.2012
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«Werte leben – Zukunft gestalten» heisst das Motto des kommenden Forums christlicher Führungskräfte. Welches ist für Sie der zentrale Lebenswert?
Im Zentrum steht für mich das Vertrauen. Ich versuche immer wieder, Vertrauen zu leben. Wenn ich Misstrauen erlebe, will ich trotzdem Vertrauen schenken. Nur mit Vertrauen kann ich glaubwürdig vermitteln, was ich will. Vertrauen hilft, gemeinsam ans Ziel zu kommen.
Wie haben Sie Vertrauen gelernt?
Ich habe gelernt, dass ich immer wieder Halt finde, wenn ich Gott vertraue. Vertrauen habe ich aber auch durch die Erziehung meiner Eltern gelernt. Wir üben es nun auch in der Familie. Es ist uns wichtig, dass wir es auch an unsere Kinder vermitteln können.
Wie gelingt es Ihnen, christliche Werte auch zu leben?
Indem ich es immer wieder versuche. Ich versuche zum Beispiel, immer ehrlich zu sein nach aussen und mit mir selber. Ich will bewusst keine Unwahrheiten sagen, auch keine Teilwahrheiten. Wenn ich etwas nicht sagen kann, dann sage ich es auch: «Ich kann jetzt dazu nichts sagen.» Ich will auch überall die gleichen Aussagen machen und mich nicht je nach Umgebung entsprechend äussern.
Wie wirkt sich Ihr Glaube auf Ihr Führungsverhalten aus?
Auch für meine Führungsaufgabe ist das tägliche Gebet zentral für mich. Ich bete, wenn ich das Haus verlasse, und ich beschliesse den Tag mit Gebet. Auch innerhalb des Tages finde ich immer wieder Momente für das Gebet. Das stärkt mich für den Alltag und meine Aufgabe. Für mich habe ich das Jahresmotto «Take Time» gewählt. Ich will mir Zeit nehmen zum Denken, zum Lesen, zum Spielen, zum Beten… Und ich frage mich zwischendurch, ob ich mir wirklich Zeit nehme für das Wesentliche.
Wie passen ein autoritärer Führungsstil, wie er in der Armee zwangsläufig vorkommen muss, und christliche Werte zusammen?
Das Christentum ist zielgerichtet. Christen haben – einfach gesagt – das Ziel, in den Himmel zu kommen. Wir gehen unsern idea Spektrum 08.2012
Glaubensweg vorwärts, um dieses Ziel zu erreichen. Auch im Militär muss ich mit meinem Auftrag ans Ziel kommen. Damit das gelingt, muss man auch autoritär sein. Ohne Disziplin kommen wir nie ans Ziel. Zwei von meinen Söhnen «tschutten». Ihr Trainer muss manchmal auch autoritär sein, um Erfolg zu haben. Als Chef muss ich einfach immer wieder spüren, welchen Stil ich anwenden muss.
Welche christlichen Führungspersönlichkeiten imponieren Ihnen?
Vor allem Augustinus und Ignatius von Loyola. Sie überzeugen mich mit ihrer Glaubenskonsequenz, ihrem logischen Denken und auch mit ihrer Disziplin im Alltag.
Welche Führungsprinzipien lernen Sie von Jesus?
Er verstand seine Jünger in ihrer ganzen Unterschiedlichkeit. Er vermittelte ihnen den notwendigen Weitblick für ihren Auftrag. Und er leitete sie so an, dass sie sein Gedankengut in die ganze damalige Welt hinausgetragen haben.
Wie reagieren Sie als militärische Führungskraft, wenn sich junge Christen aus Gewissensgründen weigern, eine Waffe zu tragen?
Im ersten Moment reagiere ich schon etwas speziell. Dann versuche ich, die Gründe zu verstehen. Wenn die Motivation ehrlich ist, kann ich Verständnis aufbringen. Ich versuche dann aber gewisse Punkte zu erklären, damit auch der Auftrag der Armee verstanden wird. Vielleicht wird dadurch eine Einstellung verändert. Wenn jemand keine ehrliche Begründung und nur einen Vorwand hat, zeige ich die notwendige Härte.
Wieder einmal wird per Volksinitiative versucht, die Wehrpflicht abzuschaffen. Ist das nicht ein urchristliches Anliegen?
Wenn ich auf die christliche Lehre schaue, stelle ich fest, dass die Gemeinschaft ein wichtiger Punkt ist. Die christliche Gemeinschaft will den Menschen helfen, das Lebensziel zu erreichen. Wenn sich jemand taufen lässt, gehört er zur christlichen Gemeinschaft. In der Taufe ist ein Stück weit auch die Wehrpflicht enthalten, weil es ja darum geht, die Gemeinschaft zu schützen. Die Sicherheit der
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Das christliche Gedankengut und klare Regeln Mit welchen Führungsprinzipien machen Sie eigentlich bei Ihren sieben Kindern gute Erfahrungen? Die Kinder sind alle noch zu Hause, der Älteste hat seine Lehre im letzten Jahr abgeschlossen. Wir versuchen, unsern Kindern unser persönliches christliches Gedankengut zu vermitteln und auch Hausregeln anzuwenden. Da ich oft weg bin, liegt diese Führungsaufgabe weitgehend bei meiner Frau. Bei den Werten sind uns Vertrauen, Selbstständigkeit und zielgerichtetes Arbeiten wichtig. Zur Hausordnung gehört, dass man sich um Ordnung bemüht und gegenseitig hilft. Will jemand in den Ausgang gehen, wollen wir wissen, wohin es geht und wann die Heimkehr geplant ist. Oder bis zum Alter von etwa 15 Jahren haben die Kinder zu fragen, wann sie den PC benützen dürfen.
Was heisst für Sie erziehen? Wir wollen den Kindern helfen, damit sie später selbstständig im Leben bestehen können. Die Werte, die wir ihnen vermitteln und vorleben wollen, sollen ihnen eine stabile Basis geben. Dazu gehören das gemeinsame Morgengebet und das Abendgebet mit allen Kindern und auch der Kirchgang am Sonntag, an dem alle Kinder teilnehmen.
Schweiz können wir nur gemeinsam erreichen. Wer einen Schweizerpass besitzt, hat damit auch eine Art Taufschein für die allgemeine Wehrpflicht. Wenn wir die allgemeine Wehrpflicht abschaffen, gefährden wir die Sicherheit unserer Gemeinschaft und gewähren dem verbreiteten Egoismus noch mehr Spielraum.
was sie sagt, selber auch umsetzt.
Sie dienen in einer Armee, die ihrem eigentlichen Zweck, einen militärischen Angriff abzuwehren, gar nie nachkommen muss. Wie erhalten Sie sich da die Motivation?
Ich denke an den Kristall und das Motto «Transparenz und Vertrauen». Ich möchte meine Führungsphilosophie so umsetzen, dass ich meine Lebensziele erreiche – bis zum Lebensende, bis zum Leben im Himmel.
Die Sicherheit der Schweiz steht für mich im Zentrum. Es muss der Armee gelingen, die Sicherheit der Schweiz zu gewährleisten. So ist es auch in der Bundesverfassung festgehalten. Die Abwehr eines militärischen Angriffs nach altem Bedrohungsbild ist der letzte Auftrag, den wir notfalls erfüllen müssen. Doch nur schon mit ihrem Dasein gelingt es der Armee, Stabilität ins Land zu bringen. Zudem können die Kräfte der Armee immer wieder zugunsten der Zivilbevölkerung eingesetzt werden, sei es bei einer Umweltkatastrophe oder einem Grossanlass wie dem WEF.
Wann ist eine Führungskraft glaubwürdig?
Wenn sie von oben und von unten akzeptiert wird. Und das ist dann der Fall, wenn sie das,
Empfehlen Sie ihnen eine militärische Laufbahn? Ich motiviere sie, die militärische Pflicht zu erfüllen. Ich überlasse es ihnen aber, ob sie weitermachen wollen oder nicht. Der Älteste besucht jetzt gerade die RS, und er macht nicht weiter. Er hätte aber auch die Möglichkeit gehabt, sich als dienstuntauglich erklären zu lassen, doch er wollte die RS auf jeden Fall machen.
Welche Werte braucht die Schweiz für eine gute Zukunft?
Gegenseitiges Verständnis, Traditionsbewusstsein und Offenheit, Pflege der direkten Demokratie. Und nicht zuletzt auch eine klare Vision.
Ihre persönliche Vision?
Interview: ANDREA VONLANTHEN
Werte-Forum Das Interview mit Brigadier Peter Candidus Stocker erscheint im Blick auf das 1. Forum christlicher Führungskräfte, das am 23./24. März im Kongresszentrum Bernexpo in Bern durchgeführt wird. Namhafte Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Kirchen sprechen zum Thema «Werte leben – Zukunft gestalten». Zu diesem Forum der Begegnung und der Inspiration werden rund 400 Führungskräfte und Verantwortungsträger erwartet. Siehe auch das eingeheftete Tagungsheft in dieser Ausgabe. www.christliches-forum.ch
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idea Spektrum Spektrum 08.2012 08.2012
P OL I T I K
Buchpreisbindung eine Glaubensfrage?
Aus Liebe zum Buch ein überzeugtes Nein
PRO
KONTRA
MARIANNE STREIFF
Nationalrätin EVP, Köniz BE
Betrachtet man die Beiträge, die verschiedenen Standpunkte und die Leidenschaft, mit der die Meinungen und Haltungen zur Berechtigung der Buchpreisbindung teilweise vorgetragen werden, gewinnt man den Eindruck, dass die Stimmberechtigten am 11. März wohl kaum richtig entscheiden können. Die Schweizerische Depeschenagentur mutmasste kürzlich: «Ein Bestseller würde es wohl nicht, ein Buch über die ‹Geschichte der Buchpreisbindung›. Aber es würde auf jeden Fall ein dickes Buch. Denn das Thema beschäftigt die Politik und die Justiz in der Schweiz seit Jahren.»
Grundsätzliche Fragestellung
Es geht um Existenzfragen der Buchhandelswirtschaft und gleichzeitig um eine grundsätzliche Fragestellung einer Branche, die zwischen «Kunst und Kommerz» hin- und hergerissen ist. Tatsächlich ist die Einstellung zur Buchpreisbindung dadurch auch immer eine «Glaubensfrage», eine Frage der individuellen Gewichtung volkswirtschaftlicher Lehren und kulturpolitischer Aspekte. Zu festen Ladenpreisen für Bücher wird sich deshalb schwerlich ein allgemeiner Konsens finden lassen. Persönlich habe ich mich jedenfalls mit Überzeugung für ein Ja entschieden.
Gründe für die Buchpreisbindung
• Die Buchpreisbindung funktioniert nach einem einfachen Prinzip: Für jedes Buch gilt der gleiche Preis, ob man es in einer grossen Buchhandlung kauft, in einer Dorfbuchhandlung oder per Internet bei einem ausländischen Onlinehändler. Die Branche kontrolliert die Einhaltung selbst. • Mit der Buchpreisbindung fährt die Schweiz keinen Extrazug, die Mehrheit der europäidea Spektrum 08.2012
ischen Staaten und alle unsere Nachbarländer haben sie. • In den Ländern, in denen das Buch dem freien Wettbewerb ausgesetzt wurde, wie das in Grossbritannien geschah, sind die Preise entgegen allen Prophezeiungen derjenigen, die für den freien Markt sind, nicht gesunken, sondern gestiegen. • Ein sehr breites Bündnis unterstützt das vorliegende Gesetz. Die Vorlage wird getragen von der weit überwiegenden Mehrheit der Buchhändler, von Verlegern und Autoren, von der Mehrheit im National- und im Ständerat, der Stiftung Konsumentenschutz, den kantonalen Erziehungsdirektoren, den Gewerkschaften, von weiten Teilen der BDP, den Grünliberalen und der CVP, von der EVP, der SP und den Grünen. Es hat aber auch Mitglieder der SVP dabei, wie Nationalrat Erich von Siebenthal, dem es wie mir wichtig ist, die christlichen Buchhandlungen nicht zu gefährden.
Es geht ums Überleben
Thomas Morhard, Leiter von «Bibelpanorama» des BrunnenVerlages, wird in Livenet wie folgt zitiert: «Für den christlichen Buchhandel mit seiner vergleichsweise kleinen Zielgruppe geht es ums Überleben.» Die Buchpreisbindung ist für mich also gleich im doppelten Sinn eine Glaubensfrage, der ich mich am 11. März mit einem überzeugten Ja stellen werde. Hoffentlich Sie auch!
HANS-ULRICH BIGLER
Direktor Schweiz. Gewerbeverband, Affoltern am Albis ZH
Ich gehe gerne in eine Buchhandlung, um etwas in den Büchern zu schmökern und zu schauen, welche Neuheiten angeboten werden. Dies ist nicht nur intellektuell bereichernd, sondern auch entspannend. Damit dies so bleibt, lege ich ein überzeugtes Nein zur Buchpreisbindung in die Urne.
Lediglich Gewinnmaximierung
Die Befürworter der Buchpreisbindung argumentieren nun, die Preisbindung verhindere, dass nur Bestseller billiger verkauft werden, während alle anderen Bücher teurer würden. Diese Optik zeugt entweder von wenig Branchenkenntnis oder sie will die wirtschaftlichen Interessen kaschieren. Mit einem Importanteil von über 80 Prozent aller Bücher wird der Buchhandel in der Deutschschweiz von Deutschland aus dominiert. Diese ausländischen Grossverlage haben kein Interesse an Schweizer Kulturförderung, wie dies von den Befürwortern auch behauptet wird. Abgesehen davon, dass das Kulturgut Buch heute schon mit jährlich einer Viertelmilliarde Bundesgeldern gefördert wird. Mit der Buchpreisbindung geht es für diese Grossverlage ökonomisch um nichts anderes als um Gewinnmaximie-
Buchpreisbindung: Darum gehts am 11. März Absprachen zwischen Verlagen und Buchhändlern garantierten in der Deutschschweiz bis vor fünf Jahren die Bindung an einen vorgegebenen Preis. Dann erklärten dies die Wettbewerbsbehörden für unzulässig. Nun soll die Buchpreisbindung in einem Gesetz verankert werden. Dagegen wurde das Referendum ergriffen. Gemäss neuem Gesetz können Verleger für alle Bücher in den Schweizer Landessprachen, die in der Schweiz verkauft oder ein-
geführt werden, fixe Preise bestimmen. Auch der Online-Handel fällt unter diese Regelung. Buchhändler dürfen lediglich einen Rabatt von bis zu 5 Prozent gewähren. Bundesrat, Nationalrat (96 zu 86) und Ständerat (23 zu 19) sprechen sich für das Bundesgesetz über die Buchpreisbindung aus. Von den Parteien sind CVP, CSP, EDU, EVP, Grüne und SP für das Gesetz. Es wird bekämpft von BDP, FDP, Grünliberalen und SVP.
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rung auf dem Buckel der Konsumenten, die mit der Buchpreisbindung zu hohe Preise bezahlen sollen. Zudem wandert Schweizer Kaufkraft ins Ausland ab, und der Einkaufstourismus im grenznahen Ausland nimmt zu.
Künstlich hohe Preise
Mein Nein ist auch mit der Sorge um das Verschwinden kleiner Buchhandlungen begründet. Gerade christliche Buchhandlungen, die auf Grund ihrer thematischen Ausrichtung eine eigentliche Nischenpolitik betreiben, sind auf kreative Geschäftsmodelle angewiesen. Genau dies ist aber mit einer Buchpreisbindung nicht mehr möglich, würden doch mit dem Gesetz künstlich hohe Preise festgelegt und nur noch Rabatte bis 5 Prozent erlaubt. Innovative Buchhändler haben sich längst daran gewöhnt, dass sie sich mit Fachberatung und innovativen Verkaufskonzepten auf den Kunden einstellen müssen. Für diese Zusatzleistungen ist der Leser auch bereit, einen entsprechenden Preis ohne gesetzliches Buchpreis-Diktat zu bezahlen.
Eigengoal der Branche
Nein sage ich aus diesen Überlegungen auch zur Diskriminierung der Schweizer Buchhändler. Während sich nämlich die Schweizer Onlinehändler ans Gesetz halten müssten, kann die ausländische Konkurrenz bei Verstössen nicht belangt werden. Hier liegt das eigentliche Eigengoal der Branche. Das Preisdiktat vertreibt die Leserschaft aus den Buchhandlungen ins billige Internet oder zum E-Book, womit die untaugliche Massnahme der Buchpreisbindung als Mittel zum Strukturerhalt zum eigentlichen Bumerang für die traditionellen Buchläden und damit auch für den christlichen Buchhandel wird. Der frühere Chef der SBB, Benedikt Weibel, heute Buchautor und Professor an der Universität Bern, hat zu Recht festgehalten: «Die wirkliche Bedrohung für das Buch ist das digitale Buch. Die Buchpreisbindung schwächt den Buchhandel in diesem Kampf.»
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TAG E SSC H AU
JOURNAL
Vom Waisenkind zum Hoffnungsträger
Suizidbeihilfe boomt
TEARFUND Der unerwartete Triumph im Afrikacup lässt Sambia tanzen. Die schweize-
Immer mehr Menschen nehmen sich in der Schweiz mithilfe einer Sterbehilfeorganisation das Leben. Die «Sonntagszeitung» nannte entsprechende Zahlen. Demnach habe 2011 die umstrittene Organisation «Dignitas» 35 Prozent mehr Menschen in den Suizid begleitet als im Vorjahr. «Dignitas» ist in den letzten Jahren immer wieder in die Schlagzeilen geraten. Insbesondere wegen des Vorwurfs, den Sterbetourismus aus dem Ausland zu fördern. (kipa/arch/pem)
Bern: Grosse Kirchenfusion?
Die zwölf reformierten Stadtberner Kirchgemeinden sollen zu einer grossen Gemeinde fusionieren. Das schlägt die Projektkommission «Strukturdialog» vor. In den Unterhalt der Strukturen fliesse zu viel Geld, zudem habe sich die Anzahl Mitglieder in den letzten 40 Jahren auf die Hälfte (58 000) reduziert. Der Grosse Kirchenrat hatte das Projekt Ende 2010 in Auftrag gegeben. Ziel: «Die Kirche befähigen, morgen und übermorgen lebendige Kirche zu sein.» (idea)
Bibelleseplan im AppStore
Die Schweizerische Bibelgesellschaft bietet erstmals den Bibelleseplan als App an. Der tägliche Begleiter für iPhone, iPod touch und iPad ist ab sofort kostenlos im AppStore erhältlich. Der Plan führt in vier Jahren einmal durch das Neue Testament und in acht Jahren einmal durch die ganze Bibel. (Suchbegriffe iTunes Store: Schweizerische Bibelgesellschaft oder Bibellese Schweiz). (livenet)
In der Kirche wird geklettert
Zum dritten Mal führt die offene Kirche St. Gallen «Xtreme Heaven» durch. Bis zum 4. März wird in der Kirche Bruggen himmelwärts geklettert. Junge Erwachsene könnten im Hochseilgarten der Kirche mit «Xtreme Heaven» starke Erfahrungen machen, schreiben die beteiligten Kirchgemeinden. Höhepunkt ist das Abseilen vom über 20 Meter hohen Kirchturm. Die Aktion begann am 9. Februar in der Innenstadt: Die Organisatoren liessen Pfarrerin Kathrin Bolt am Seil von einem Kleidergeschäft herunter. (kipa/com/livenet/job) Bild: zvg
rische Hilfsorganisation Tearfund ist in diesem Land verschiedentlich engagiert.
Für den 21-jährigen Danny aus Sambia ist das Fussballspielen die grosse Leidenschaft. «Von der 6. bis zur 8. Klasse hatte ich Riesenprobleme», erzählt der junge Mann. «Mein Vater starb und ich wurde Waise. Zur Trauer kam die Sorge um die Schule. Ich musste plötzlich alles selber finanzieren.» In Sambia sind Schulmaterialien nicht gratis. Als Danny nicht mehr weiterwusste, bekam er Unterstützung von EFZ (Evangelical Fellowship Zambia), der Partnerorganisation von TearFund.
Vielfältige Mikrokredite
TearFund engagiert sich in Sambia für Aidswaisen und gefährdete Kinder. Im Jahr 2012 erhalten insgesamt 1000 Kinder Schulmaterial, Uniformen und Beiträge für den Schulbetrieb. Ehrenamtliche Mitarbeitende besuchen regelmässig die Pflegefamilien, in denen die Kinder wohnen. Damit die Familien langfristig ihre
verbessern die wirtschaftliche Situation der Familien. «Ich habe Gott gebeten, mir zu helfen», erinnert sich Danny. Sein Gebet wurde erhört. Seither wird ihm eine Ausbildung finanziert. Seine Leistungen verbesserten sich wieder, und er hat heute einen Traum: «Ich möchte Maschinenbauer werden und mit dem Geld meine Familie unterstützen.» CHRISTOF BAUERNFEIND
Hilfsmöglichkeiten Danny hat wieder einen Traum: «Maschinenbauer werden und meine Familie unterstützen.»
Einkommenssituation verbessern können, unterstützt TearFund in diesem Jahr verstärkt einkommensfördernde Massnahmen. Dabei wird unternehmerisches und fachliches Wissen gestärkt. Mikrokredite für Hühnerhaltung, Rinderzucht oder eine Schneiderlehre
Schon mit einer Spende von 25 Franken kann man einem Primarschüler das nötige Schulmaterial ermöglichen, um am Unterricht teilnehmen zu können. Wer Menschen wie Danny persönlich kennenlernen und das Land Sambia entdecken möchte, kann 2013 an einer Erlebnisreise mit TearFund teilnehmen. www.tearfund.ch
Inspirationen für glaubensstarke Woche «GLAUBE AM MONTAG» Die Aktion will Christsein sichtbar machen: im Beruf, in der Poli-
tik, beim Einkauf. Kirchen, Gemeinden, Werke und Verbände tragen die Aktion mit. Die Aktion «Glaube am Montag» lädt dazu ein, Glaube und Spiritualität im Alltag lebendig werden zu lassen. Der Bibellesebund hat den Ball aufgenommen: Wöchentlich wird auf der Website ein neuer Kurzfilm aufgeschaltet, der ebenfalls in Youtube und Facebook gestellt wird.
Auf neuen Wegen
Die Videoclips werden im Schnitt von 600 Personen angeklickt. «Wir sind überrascht, wie schnell dieses Angebot Aufmerksamkeit gefunden hat», sagt Markus Giger. Der 34-Jährige ist seit einem Jahr Geschäftsleiter des Bibellesebunds. «Der Bibellesebund hat 2010 das ‹Jahr der Stille› mitlanciert. So war eine Kooperation mit ‹Glaube am Montag› für uns keine Frage.» Das Kernanliegen ist identisch: Fördern von Bibelle-
sen, Gebet und gelebter Spiritualität im Alltag. Die 52 Filmbeiträge werden im Haus produziert. Sie dauern eineinhalb Minuten und geben einen Impuls zu einem Bibelvers weiter. «Wir wollen das breite Spektrum der Bibellesebund-Arbeit abbilden», erklärt Giger. Er freut sich über die Anfrage eines grossen Schweizer Gemeindeverbands, der die Produktionen in seine Websites einbinden möchte.
Die Gesellschaft verändern
Den ersten Beitrag hat Giger selbst gestaltet, und zwar zu Psalm 62,2. «Die Bankenkrise beschäftigt mich sehr. Auch die Anforderungen in Familie, Beruf und Gemeinde machen mir bewusst: Nur von Gott kommt wirkliche Hilfe. Ich will bewusst auf ihn vertrauen.» Seither wurden bereits
sechs weitere Clips aufgeschaltet. «Die Rückmeldungen bestätigen uns, dass wir den richtigen Ton getroffen haben. Und auch der Zeitpunkt stimmt», freut sich Giger. «Viel zu lange haben sich die Gläubigen aus der Welt zurückgezogen. Wenn wir Gott Welt-los machen, dann dürfen wir nicht erstaunt sein, wenn die Welt Gott-los wird», sagt Walter Dürr von der landeskirchlichen Gemeinschaft Jahu in Biel zur Aktion. Und Martin Bühlmann, Leiter der Vineyard-Bewegung, ergänzt: «Christen werden in der Öffentlichkeit wieder als Kraft der Versöhnung, Gerechtigkeit und tätiger Nächstenliebe erkannt. Taten und nicht nur Worte bringen Veränderung in die Gesellschaft.» THOMAS FEUZ www.bibellesebund.ch www.glaube-am-montag.ch idea Spektrum 08.2012
TAG E SSC H AU
Christen uneinig über Strichplatz
ÄXGÜSI
ABSTIMMUNG Kontrollierter Strichplatz in Zürich-Altstetten: Ja oder Nein? Während
Zuerst sterben
Befürworter mit dem Schutz für die Prostituierten argumentieren, betonen die Gegner die Kosten des Projekts. Auch unter Christen ist das Thema stark umstritten. Der Strassenstrich auf dem Zürcher Sihlquai ist offenbar bereits in ganz Europa eine gefragte Adresse. Das gilt sowohl für Zuhälter und Prostituierte, als auch für die Freier – und den internationalen Menschenhandel. Die Stadt Zürich versucht nun eine doppelgleisige Strategie, um die Lage zu verbessern. Wenigstens sollen Prostituierte vor Gewalt und Ausbeutung geschützt werden, und die Anwohner möglichst unbehelligt bleiben. Die Massnahmen sind auch unter Christen umstritten und der Ausgang der Abstimmung mehr als ungewiss. Am 25. Januar wurde zum einen eine neue Prostitutionsgewerbeverordnung im Stadtparlament verabschiedet. Die «Sexarbeiterinnen» müssen nun eine Bewilligung vorweisen. Voraussetzungen sind: Volljährigkeit, eine Krankenversicherung und der Nachweis, dass die Frau selbstständig tätig ist. Schon daran zeigt sich die grundlegende Schwierigkeit des Themas: Die Zürcher Stadtmission befürchtet, dass viele Frauen, insbesondere aus Osteuropa, so in die Illegalität gedrängt werden. Diese würden keineswegs wieder in ihre Heimat zurückkehren, wenn ihnen die Erlaubnis entzogen wird. «Hohe Schulden und der Druck zum Geldverdienen veranlassen sie, zu bleiben, und ohne Bewilligung zu arbeiten», heisst es in einer Erklärung.
Keine optimale Lösung
Ein neuer Strichplan sieht als weitere Massnahme vor, das Sexgewerbe wenigstens am Sihlquai zu verbieten. Stattdessen würden im
Die Abstimmung In Zürich-Altstetten soll der kontrollierte Strichplatz Depotweg mit zehn Verrichtungsboxen entstehen. Abgestimmt wird am 11. März über einen Baukredit von 2 395 000 Franken plus 92 480 Franken jährliche Mietkosten. SVP, EDU und EVP empfehlen ein Nein. SP, Grüne und CVP sagen Ja. idea Spektrum 08.2012
Steuergelder Steuergelder für
Zuhälter?
für
Zuhälter?
Sicherheit und Ordnung
Ja
zum Strichplatz am 11. März
NEIN
Am 11. März: Klare Verhältnisse für ein uraltes Gewerbe
Strichplatz
Am 11. März:
Strichplatz
NEIN
Die Plakate der Befürworter und Gegner zum neuen Strichplatz.
Randbezirk Altstetten sogenannte «Verrichtungsboxen» aufgestellt. Das sind abgeschirmte Parkplätze, die den Prostituierten ein kontrolliertes Umfeld bieten. Über den Baukredit wird am 11. März in Zürich abgestimmt. Christine Hauri ist mit dem «Projekt Rahab» der Heilsarmee im Zürcher Milieu unterwegs. Die Situation am Sihlquai ist ihrer Meinung nach nicht mehr tragbar. Den Strich gibt es dort seit über 30 Jahren. Irgendwann kam der Drogenstrich dazu. Heute gebe es «wahnsinnig viele Ostblockfrauen, die oft vom Menschenhandel betroffen sind». Darum unterstützt Christine Hauri das Projekt in Altstetten. Auch das sei zwar keine optimale Lösung, doch eine solche gebe es eben nicht. Die Verrichtungsboxen würden zumindest eine gewisse Sicherheit bieten.
Zusätzliche Kategorie
Die SVP Zürich hält dagegen, dass mit den Boxen sozusagen die Prostitution vom Staat bezahlt werde. Ein Argument, das EVP-Gemeinderat Martin Mächler nicht gelten lässt, obwohl er ebenfalls gegen den Strichplatz ist. Kosten werde die Bekämpfung der Strassenprostitution in jedem Fall. Ursprünglich sei die EVP ebenfalls für die Idee der Verrichtungsboxen gewesen. Man war davon ausgegangen, dass Altstetten den Zürcher Strassenstrich ganz ersetzen würde. Nun wird klar: Es bleiben trotz-
dem zwei weitere Strichzonen bestehen: in Zürich-Niederdorf und in der Allmend Brunau. Für Mächler wird damit das Problem nicht gelöst, sondern einfach eine weitere Kategorie der Prostitution eingeführt. Neben den Salons, dem Fussgängerstrich und dem Autostrich gebe es dann zusätzlich noch den Sexbox-Strich.
Wirkung unklar
Fakt ist: Die Lösung mit den Verrichtungsboxen ist schon in mehreren europäischen Städten versucht worden. Das Resultat sei höchst unterschiedlich gewesen, sagt Christine Hauri. Teilweise wären die Boxen nach einiger Zeit wieder abgebaut worden. Woanders habe es aber sehr gut funktioniert. Das Problem sei, dass die Freier auf dem Strassenstrich vor allem die Anonymität suchen. Ob diese bei den Verrichtungsboxen noch gegeben ist, sei unklar. Martin Mächler und Christine Hauri sind sich beide der Komplexität des Themas bewusst. Die Frage ist: Soll man Geld für eine Massnahme in die Hand nehmen, um den Prostituierten mehr Sicherheit zu geben, und zumindest den berüchtigten Strich am Sihlquai auflösen? Eine Massnahme, deren Wirkung aber mehr als unklar ist und das grundsätzliche Problem der Strassenprostitution und des Menschenhandels in Zürich wohl nicht lösen werde. CHRISTOF BAUERNFEIND Bilder: zvg
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«Was heisst es denn für uns heute, für Jesus zu leiden und ein Märtyrer zu sein?» Dies fragte ein Student des Theologischen Seminars St. Chrischona nach einem Vortrag von Eric Metaxas. Der Autor stellte vor etwa 100 Studenten die Biographie Dietrich Bonhoeffers vor. Der Vortrag war packend. Doch es sind vor allem das Leben und die Hingabe eines Märtyrers des 20. Jahrhunderts selbst, die bewegten. Der Weg eines brillanten Intellektuellen und Theologen in die Nachfolge Jesu und schliesslich in den Märtyrertod wühlte die jungen Zuhörer auf. Ja, was heisst es, im Wohlstandswesten für Jesus zu leiden? Eine in lässiger Manier gestellte Frage führte zu einem ernsthaften Gespräch. Dieses entfaltete eine alte Wahrheit neu: Jeden Tag ein klein wenig sterben, um beiseite zu treten für das, was das Reich Gottes unter uns gross macht. Nicht dass wir krankhaft oder masochistisch Selbstverleugnung suchen sollen. Das macht Gott nicht gross, sondern abstossend. Nein, Leben soll von uns ausgehen, nicht der Todesgeruch. Manches, was sich als Sterben des Egos ausgibt, stinkt in Wirklichkeit und ist verkappte Selbstvergötterung. Die Wahrheit ist schlicht, aber nicht banal: Vor dem Osterfest kommt der Karfreitag. Gut, sich in diesen Tagen darauf zu besinnen. Das Sterben will durchlitten, aber dann auch das Feiern des Sieges von Gottes Herrschaft in der Welt fröhlich gefeiert sein. Und ist das nicht eigentlich ein ganz grosser Sieg über die Gewaltlust von Bonhoeffers Mördern, wenn seine Werke überall in der Welt immer noch Mut zur ungeteilten Nachfolge Jesu machen? Mich hat es froh gemacht. Ich muss mich nicht ins Sterben verlieben, sondern freue mich darauf, was darin und dadurch entsteht. DOROTHEA GEBAUER Die Autorin ist Mediensprecherin der Pilgermission St. Chrischona in Bettingen BS.
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Diese Punkte und noch vieles mehr sind ein täglicher Grund zur Dankbarkeit. Dankbarkeit ist eine Quelle der Lebenskraft und Freude. Natürlich lässt sich leicht danke sagen in guten Zeiten. Aber wie sieht es mit der Dankbarkeit aus, wenn uns der Wind scharf um die Nase weht? Manchmal erschüttern grosse Sorgen unseren Alltag. Verletzungen, Kränkungen und schlimme Nachrichten machen es uns nicht leicht, zu danken. Doch gerade in schwierigen Situationen kann ein Dankgebet hilfreich sein. Auch in tiefer Trauer wegen schwerer Erkrankung oder des Todes eines geliebten Menschen ist Dankbarkeit ein Weg, um die Situation unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten.
Vergangene Woche befanden wir uns in den Skiferien. Wir durften trotz frostiger Temperaturen den strahlenden Sonnenschein und den herrlich blauen Himmel in den Bergen geniessen. Bei der Fahrt mit dem Skilift, im Angesicht der schönen Natur, durchströmte mich ein tiefes Gefühl der Dankbarkeit. Dankbarkeit für Gottes Schöpfung und für die Möglichkeit, sich daran bei einem Ferienaufenthalt zu erfreuen. Diese Zeit brachte mir ins Bewusstsein, wie viel Grund zum Danksagen ich habe. Unser sorgloses Leben in einem sicheren Land mit Frieden und Glaubensfreiheit, ohne Angst vor Verfolgung und Krieg ist ein grosses Privileg. Ein gesicherter Arbeitsplatz ermöglicht es unserer Familie, ein Leben ohne finanzielle Sorgen zu führen. Wir erfahren eine Rundumversorgung hinsichtlich Bildung, Lebensstandard und Gesundheit. Jedweder Fortschritt steht uns rasch zur Verfügung, und besonders im Gesundheitssektor verfügen wir
Gegen das Vergessen «idea Spektrum» Nr. 7 – «Religionsfreiheit zum Thema machen»
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Dass «idea Spektrum» der Not unserer bedrängten und verfolgten Geschwister immer wieder Raum gibt, verdient Anerkennung und Dank. Es verhindert das Vergessen, motiviert zum Gebet und liefert fundierte Informationen, die in Gesprächen und bei Predigten verwendet werden können. Die Frage der Religionsfreiheit, aber auch die Situation verfolgter Christen werden zunehmend ein öffentliches Thema – und das ist gut so. Auch in evangelischen Landeskirchen. So hat der Kirchenrat der Evangelischen Landeskirche des Kantons Thurgau im letzten Jahr erfreulicherweise
Berufsbegleitend Theologie ideaSpektrum 08.2012
«Seid dankbar in allen Dingen, denn das ist der Wille Gottes in Christus Jesus an euch.» (Thessalonicher 5,18 ) Diese Aufforderung erlebte ich als Stationsärztin einer Intensivstation. Ein 14-jähriger Junge wurde an einem grossen Hirntumor operiert. Der Verlauf nach der Operation war schwierig. eigens eine Kommission ins Leben gerufen. Sie engagiert sich dafür, dass sich Kirchgemeinden und Einzelpersonen verstärkt mit der Lage verfolgter Christen auseinandersetzen. Dies geschieht durch spezielle Gottesdienste, Informations- und Gebetsveranstaltungen, auch in Zusammenarbeit mit entsprechenden Organisationen. Eine positive Entwicklung, welche hoffentlich Schule bei anderen Landeskirchen macht. DANIEL AEBERSOLD, Diakon, Bischofszell
Arbeit verteuern?
«idea Spektrum» Nr. 7 – Pro und Kontra Ferieninitiative Man kann sich schon fragen, ob unsere Gewerkschaften von allen guten Geistern verlassen sind! Eigentlich sollte ihnen einleuchten, dass jede Verteuerung der Arbeit die Schweiz noch weniger konkurrenzfähig macht. Und wo bleibt die Selbstverantwortung des Arbeitnehmers? Es ist erstudieren wiesen, dass die heutigen Kommunikationsmittel,
Als noch eine schwerwiegende Komplikation im Gehirn dazu kam, war klar, dass wir das Kind nicht retten konnten. Ich fürchtete mich ein bisschen davor, den Eltern diese grausame Nachricht mitzuteilen. Umso erstaunter erlebte ich, dass die Eltern sehr gefasst blieben. Natürlich hatten sie es bereits befürchtet und sich mit dem Tod ihres Sohnes auseinandergesetzt. Trotz aller Trauer sprachen sie von einer grossen Dankbarkeit für die Zeit, die sie mit ihrem Kind bis dahin verbringen durften. Allein davon ging ein Trost aus, der sich auch auf mich legte. Seitdem sehe ich in der Dankbarkeit nicht nur den Ausdruck von Freude über schöne Dinge, sondern auch einen Trost für schwere Zeiten und die immerwährende Gnade Gottes. ANNE SACHS Die Autorin ist als Ärztin im Bereich der Wirbelsäulen- und Neurochirurgie in einer Aarauer Privatklinik tätig. Sie ist verheiratet, Mutter von drei Kindern und wohnt in Schafisheim.
denen sich die jungen Leute täglich aussetzen, einen gewaltigen Stressfaktor beinhalten. Aber davor warnt niemand. Zum Glück hat es sich in der Vergangenheit häufig erwiesen, dass das Schweizer Stimmvolk klüger und weitsichtiger entschieden hat, als es Parteien und Gewerkschaften empfohlen haben. ROLF FRICK, Hotel Jungfraublick, Wengen
Wir brauchen Humor «idea Spektrum» Nr. 7 - «Podium» von Ständerätin Brigitte Häberli Grüess ech, Frau Häberli! Danke für Ihr Plädoyer für den Humor. Es ist sehr wohltuend, weil wir schlicht und einfach Humor brauchen. Das von Ihnen eingangs erwähnte Zitat habe ich gerne in meinen Zitaten-Schatz aufgenommen. Und auch Ihre Werbung für «Theodora» hat mich sehr gefreut. Es ist eine der tollsten Arbeiten, welche ich kenne. Und ich bin Menschen wie Ihnen dankbar, dass Sie für diese Sache an prominenten Orten Platz einräumen. Es ist wichtig, dass diese Arbeit unterstützt wird. Gott sägni öich! DAVID RUPRECHT, Prediger Chrischona-Gemeinde Buchs ZH
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PODIUM Eisige Zeiten Eisige Winterkälte hatte unser Land in den letzten Wochen fest im Griff. Unzählige Heizungen in der Schweiz stiessen an ihre Leistungsgrenzen. Viele Gewässer waren zugefroren und durch die zuständigen Behörden zum Eislaufen freigegeben worden. Die Heizungsfirmen konnten ihre Umsätze steigern und erlebten eine erfreuliche Hochsaison. Leider forderten diese eisigen Wintertage europaweit auch viele Todesopfer. Von der angekündigten Klimaerwärmung ist momentan auf jeden Fall weit und breit nichts zu spüren. Bereits lesen wir in den Zeitungen von einer kalten Sonne, aber auch von einer CO2- und Klimalüge der Wissenschaft. Einer meiner Söhne ist im Moment in Afrika unterwegs. In einem SMS hat er uns geschrieben, dass sie gerade in einem alten Reisebus bei Temperaturen von über 30 Grad Celsius bei einer Tankstelle in einer langen Kolonne stehen würden. Das waren aktuell etwa 50 Grad Temperaturunterschied zur Schweiz. Obschon diese aussergewöhnliche, klirrende Kälte bei uns nicht gerade das Angenehmste war, bin ich doch nicht neidisch auf die stickige Hitze im Reisebus. Mit guten Handschuhen und warmen Kleidern ausgerüstet, ist es doch ein spezielles Erlebnis, die weisse Natur bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel zu geniessen. Abends wird dann im Kreise der Familie oder mit Freunden ein feines Fondue in der guten, warmen Stube eingenommen. Die Wissenschaft wird weiterhin mit der Klimaforschung beschäftigt bleiben und Lösungen suchen, um die Welt vor der drohenden Klimaerwärmung zu retten. In der Bibel steht, dass nicht aufhören wird Frost und Hitze, Sommer und Winter. Somit können wir uns, so Gott will und wir leben, weiterhin auf kalte Wintertage, aber auch auf heisse Sommertage freuen. ANDREAS BRÖNNIMANN Der Autor ist Altnationalrat der EDU und Unternehmer. Er wohnt in Belp BE. Bild: VBG
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Sie tragen wesentlich zum guten Betriebsklima bei FIRMENGEBET «Glaube kann Berge versetzen»: Gilt das auch für die Wirtschaft? In vielen Schweizer Firmen finden
regelmässig Gebetstreffen statt. Die Teilnehmenden prägen das Betriebsklima entscheidend mit und erleben oft Gottes Wirken. Denn: Nicht selten erfahren Probleme eine für alle Beteiligten überraschende Lösung. Die Vereinigten Bibelgruppen in Schule, Universität und Beruf (VBG) fördert überkonfessionelle Gebetsgruppen. Beat Christen, Leiter der Fachgruppe Firmengebet, hat während der letzten 20 Jahre rund 200 Gruppen mitaufgebaut. Er sagt: «Unser Dienst findet Beachtung über den eigentlichen Adressatenkreis hinaus. Die ‹Sonntagszeitung› kommentierte einst: ‹So regiert die Bibel in der Schweizer Wirtschaft›.» Die meisten dieser Gebetsgruppen sind von einer grossen Vertraulichkeit geprägt. «Diesen ‹intimen› Rahmen wollen wir schützen», betont Christen. Damit ist klar: Eine Reportage über ein «Unternehmergebet» mit prominenten Teilnehmenden ist nicht realisierbar. Offene Türen fanden sich jedoch im Medienhaus und
mässig wird für die Geschäftsleitung, für die Kundenberater und für den Erfolg der Kunden gebetet. «Ihr Erfolg trägt letztendlich auch zu unserem Erfolg bei», sagt Ung. Merkt die Kundschaft etwas davon? Ung ist überzeugt, dass ein positives Menschenbild den Kundenkontakt beeinflusst. Ein Kunde aus der Westschweiz nehme jeweils Geschäftspartner mit, um ihnen seine «Freunde» in Belp vorzustellen.
Glaube versetzt Berge
Grosses Herz fürs Gebet (von links): Gabriel Jordi, Bruno Jordi, Joël Ung
Verlagsunternehmen Jordi AG im bernischen Gürbetal.
Geistliche Mittel einsetzen Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Erweitertes Team: Esther Reutimann, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler Praktikum: Christof Bauernfeind Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch
Bild: idea/tf
«Das Interesse an den Gebetsgruppen ist unterschiedlich. Aber für Gott ist das zweitrangig», sagt Joël Ung. Er ist Leiter der Bereiche Druckvorstufe, IT und Qualitätsmanagement im Jordi-Medienhaus in Belp BE. «Das Gebet hat in unserer Firma Tradition», erklärt der 29-Jährige, der eine der drei Gebetsgruppen leitet. Die erste Gebetsinitiative hatte Geschäftsleiter Bruno Jordi vor 15 Jahren gestartet. Er sagt: «Wir gingen damals durch eine sehr angespannte Zeit. Ich hatte den Eindruck, dass wir den wirtschaftlichen Herausforderungen auch mit geistlichen Mitteln begegnen sollten.» Seither nehmen rund zwölf Personen am Montags- Gebetstreffen teil. «Die beiden andern Gebetsgruppen wurden nach dem Umzug in die neuen Betriebsgebäude Ende 2010 gestartet. Wir waren der Meinung, dass nun die Zeit für etwas Neues gekommen sei», beschreibt Gabriel Jordi. Der 32-jährige Betriebsleiter leitet die Treffen vom Dienstagmorgen. «Es spielt keine Rolle, ob jemand eine Chefpositi-
on hat, Lernender oder Hilfskraft ist. Die verschiedenen Gruppen stehen allen Interessierten offen», erklärt er. Die drei Leiter legen Wert darauf, dass die Teilnahme an den Treffen im Betriebsalltag weder zu einer Benachteiligung noch zu einem Vorteil führt.
Gebet für Kundschaft
Das Jordi-Medienhaus wird nach biblischen Prinzipien geführt. «Wir wollen Botschaften verbreiten, die Menschen glücklich machen», umschreibt Joël Ung die Firmenvision. «Dazu gehören Zeitschriften säkularer Organisationen und Periodika von christlichen Werken. Im Anstellungsgespräch wird abgeklärt, ob die Interessenten mit dieser Ausrichtung ein Problem haben.» Das ist meist nicht der Fall. Das Medienhaus beschäftigt auch Angehörige anderer Glaubensrichtungen. Wie laufen die Gebetstreffen ab? «Die Teilnehmenden geben einen Input über ihr Befinden oder aktuelle Herausforderungen. So werden Schwachstellen erkennbar», erklärt Ung. «Unser Ziel ist es, Stimmungen zu spüren und unsere Fragen Gott anzuvertrauen. Sensible Informationen werden häufig anonym gemacht.» Regel-
Immer wieder haben die Gebetsgruppen erlebt, wie sich Probleme auf fast unglaubliche Weise lösen. «Das zeigt uns, wie wichtig das Gebet und besonders die Fürbitte sind», betont Bruno Jordi. Joël Ung ergänzt: «Oft müssen wir schmunzeln, wenn wir einer Situation begegnen, für die wir gebetet hatten. Dann sagen wir: ‹Aha, da müssen wir noch dranbleiben!› Oder auch: ‹Hat sich das Problem wirklich schon gelöst?› Glaube und Gebet sind eine reale Kraft und können ‹Berge› versetzen.» Ganz besonders ermutigen ihn spontane Interessenten. «Es gibt Mitarbeitende, die durchs Firmengebet zum Glauben an Jesus Christus gefunden haben.» Sein Fazit: «Die Arbeitswelt ist ein grosses Wirkungsfeld. Wir müssen uns nur die Augen dafür öffnen lassen.» Was könnte dafür besser geeignet sein als das Gebet? THOMAS FEUZ
Die Arbeit der VBG Die VBG (Vereinigte Bibelgruppen in Schule, Universität und Beruf) fördert ein integrales Christsein, das Menschen, Kirche und Gesellschaft prägt und verändert. Um Alltag und Glauben zusammenzubringen, unterstützt die VBG interkonfessionelle Gruppen. Sie vernetzt Berufstätige und fördert so den Austausch über Glaubensfragen und fachspezifische Themen. www.evbg.ch
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Mit Kunst und Kultur das Herz für Jesus öffnen KULTURMONAT Wenn es um Kunst geht, besteht in Kirchen und Gemeinden Nachholbedarf. Darin sind sich viele
christliche Kulturschaffende einig. Dabei geht es um nichts weniger als um die Verkündigung der frohen Botschaft. «Arts+» will im März dieses Anliegen während eines Monats ins Zentrum der Aufmerksamkeit rücken. Kirche und Kunst – zwei ähnliche Begriffe, die aber nicht viel miteinander zu tun haben. Oder etwa doch? Leicht wird vergessen, dass bis vor wenigen hundert Jahren die Kirche eine treibende Kraft hinter der Kunstszene war. Georg Rettenbacher, Sekretär der Kulturplattform Arts+, stellt immer noch eine gewisse Distanz zwischen den beiden Bereichen fest. Die Kirche müsse ihre «Angst vor der Kunst» wieder verlieren. Es geht sogar um eine «Aussöhnung», wie Rettenbacher es ausdrückt. «Kunst und Kirche wieder zusammenbringen» ist darum ein grosses Anliegen von Arts+, dem «Kompetenzzentrum in Sachen Kunst und Kultur» der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA). Mittlerweile besteht ein Netzwerk mit über 170 christlichen Künstlern aus der Schweiz. Die Bandbreite reicht von Poesie über Clownerie und Zaubertricks bis hin zu Musik, Tanz, Theater und Malerei.
schöpferisch gemacht sind.» Ihr Aufruf an die Gemeinden lautet darum: «Erreicht euer Publikum auch mit anderen Möglichkeiten als allein mit dem Wort!» Sie selbst wird im Rahmen des Kulturmonats am 11. März in der Evangelisch-methodistischen Gemeinde (EMK) Hunzenschwil AG auftreten, wo Pfarrer Thomas Matter die Erfahrung gemacht hat, dass Kunst im Gottesdienst den Menschen Herz und Sinne für das Evangelium öffnet. «Die Leute nehmen das Thema auf einer anderen Ebene auf.» Darum arbeitet die EMK immer wieder mit Elementen wie Theater, Video oder Photographie. Der Kulturmonat wurde zum Anlass genommen, mit Astrid Künzler-Büchter erstmals Tanz und Choreografie
in den Gottesdienst zu integrieren. Der Kontakt führte bereits zu Überlegungen, wie man die Zusammenarbeit anschliessend weiterführen könnte.
Vergünstigte Konditionen
Der Kulturmonat soll aber auch Gemeinden ansprechen, die noch nicht aktiv geworden sind oder über ein kleines Budget verfügen. Die beteiligten Kunstschaffenden können zu stark vergünstigten Konditionen für den Gottesdienst engagiert werden (200 Franken für Solisten, 500 Franken für eine Gruppe). Das Angebot gilt auch jetzt noch. Eine Liste mit den Kontaktdaten findet sich auf der Website von Arts+. Das Thema und den Rahmen bestimmt der Auftraggeber. Die Aktion ver-
steht sich zudem als Gelegenheit zum direkten Austausch und zur gegenseitigen Begegnung. Kontakte und Vernetzungen zwischen Gemeinden und Künstlern sollen geknüpft werden. Vielleicht findet dann eine Überzeugung Georg Rettenbachers weitere Verbreitung: «Die Kunst kann das Herz treffen und für die frohe Botschaft von Jesus Christus vorbereiten.» CHRISTOF BAUERNFEIND www.artsplus.ch
Ein göttliches Prinzip
Im kommenden März veranstaltet Arts+ wieder den Kirchen-KulturMonat. Eine Gelegenheit für Gemeinden, die unterschiedlichen künstlerischen Ausdrucksformen (neu) zu entdecken. Astrid Künzler-Büchter vom «tanztheater dito» ist Vorstandsmitglied bei Arts+. Sie betont: «Kunst ist kein Luxusgut, sondern ein existenzieller Ausdruck des Menschen. Es ist ein göttliches Prinzip, dass wir
«Arts+» will Kunst und Kirche wieder zusammenbringen. Im Bild links: Angebot des letztjährigen Kulturmonats. Rechts: Zwei Ausgaben der Verteilzeitschrift «Viertelstunde für den Glauben».
Abschluss mit «Kulturfenster» am 30. März
«Viertelstunde für den Glauben» zu Ostern
Den Abschluss des Kulturmonats bildet das «Kulturfenster» am 30. März in der Friedenskirche am Hirschengraben 52 in Zürich. Unter dem Motto «Zwischen Tradition und Moderne» werden Künstler aus den Sparten Klassik, Jazz, Moderne Musik und Literatur auftreten.
Anfang März erscheint die 15. Ausgabe der «Viertelstunde für den Glauben», die wieder möglichst viele Haushalte erreichen soll. Die Verteilzeitschrift der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) wird Lebensberichte, eine Umfrage und viele weitere Geschichten rund um Ostern enthalten. Im Zentrum steht die Einladung, über die Hauptsache der Ostergeschichte nachzudenken: den Tod und die Auferstehung von Jesus Christus.
Kunstpreis Prix Plus
Der Nachmittag beinhaltet verschiedene Workshops und ein Poidea Spektrum 08.2012
dium zum Thema «Spiritualität». Die Schauspielerin Dorothée Reize rezitiert aus Vergangenheit und Gegenwart ausgewählte Texte mit Bezug zum christlichen Glauben. Maria Strelbitska, eine ukrainische Violinistin, der Gitarrist Carmine Maletta mit seinem Jazz-Trio und das Projekt «Moving Colorz» (Moderne Musik) sorgen für einen vielseitigen Anlass. Als Höhepunkt der Veranstaltung wird der Kunstpreis PrixPlus 2012 verliehen.
Die SEA lädt dazu ein, die Herstellung und Verteilung der Zeitung finanziell zu unterstützen und auch selber zu verteilen. Ein Teil der Auflage wird dem «Blick» in der Region Zentralschweiz beigelegt. Die letzte Ausgabe, die im «Blick» der ganzen Schweiz enthalten war, hat «erstaunlich viele Reaktionen ausgelöst», sagt die SEA. Bestellungen sind schon jetzt möglich. www.viertelstunde.ch
Bilder: zvg, idea/tf
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Zoom: Schuldenprinzip versus biblische Finanzethik 18. März um 24.00 Uhr / 19. März um 10.00 Uhr «Heute leben, morgen bezahlen » – dieses Prinzip regierte nicht nur jahrelang in gewissen Industriestaaten, sondern ist ein grundsätzliches Problem der Wohlstandsgesellschaft. «Ich will es und ich will es jetzt» – diese Aussage eines bekannten Werbespots drückt die Subito-Mentalität des reichen Westens treffend aus. Porträt: Jürg Matti – gewinnen und verlieren 23. März um 24.00 Uhr / 24. März um 10.00 Uhr Der Nationaltrainer der Schweizer Snowboarder formte zahlreiche Sportler und Sportlerinnen zu Weltklasseathleten und führte sie von Erfolg zu Erfolg. Bis der Tod seiner Frau ihn vor neue Fragen stellte … Zoom: 2012 – Aufbruch, Umbruch oder Untergang? 25. März um 24.00 Uhr / 26. März um 10.00 Uhr Ereignisse aus dem vergangenen Jahr beschäftigen uns auch in Zukunft. Die Atomkatastrophe von Fukushima und die daraus folgende Energiewende. Die Schuldenkrise mit den Folgen für die Wirtschaft und den harten Schweizer Franken.
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Der Vorstand der pietistischen Dachorganisation Gnadauer Verband: Vordere Reihe (v. l.) Konrad Flämig (Landeskirchlicher Gemeinschaftsverband in Bayern), Elke Wicke (Evangelischer Sängerbund), Rudolf Westerheide (Deutscher EC-Verband), Detlef Krause (Liebenzeller Mission), Evelyn Dluzak (Diakonie-Gemeinschaft Puschendorf), Matthias Dreßler (Sächsischer Gemeinschaftsverband); hintere Reihe (v. l.): Präses Michael Diener, Günter Blatz (Die Apis), Joachim Drechsel (Deutscher Gemeinschafts-Diakonieverband), Schatzmeister Jürgen Schleicher, Norbert Held (Gemeinschaftsverband HessenNassau), Burkhard Weber (Evangelistenschule Johanneum), Generalsekretär Theo Schneider.
Präses mahnt Pietisten: Seid nicht rückwärtsgewandt! GNADAUER GEMEINSCHAFTSVERBAND Es gibt keinen Auftrag, das „christliche Abendland“ zu verteidigen.
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or einem Pessimismus unter Pietisten gegenüber Kultur und Gesellschaft hat der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Pfarrer Michael Diener (Kassel), gewarnt. Er nehme eine wachsende Distanz zwischen pietistischem Glauben und der Gesellschaft wahr, sagte er auf der Mitgliederversammlung der Dachorganisation weiter Teile des innerkirchlichen Pietismus in Gunzenhausen (Mittelfranken). Sie repräsentiert rund 200.000 Christen. Diener äußerte die Vermutung, dass sich dieser Pessimismus leicht verbinde „mit eher rückwärtsgewandten Gesellschaftsbildern“. Der Präses – er ist auch Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz – verwies auf Erfahrungen in pietistischen Kreisen. So habe er nach einem Vortrag, in dem er geraten habe, auf Muslime zuzugehen, zu hören bekommen: „Herr Präses, ihre Liebe zu den Muslimen geht mir zu weit! Setzen Sie sich mehr gegen Abtreibung ein, dann brauchen wir die ganzen Ausländer nicht.“ Ähnliche Stimmen habe er wiederholt gehört. Diener forderte die Pietisten dazu auf, die offene Gesellschaft zu bejahen. Dazu gehöre, das Recht auf Religions- und Meinungsfreiheit wahrzunehmen. Pietisten sollten dies auch dann tun, wenn ihre an der Bibel orientierten Positionen nicht mehr mehrheitsfähig seien. Diener: „Wir wünschen uns eine Gesellschaft, die die Gebote achtet, und können doch nur dafür werben.“
Für eine gesteuerte Zuwanderung von Ausländern
Foto: idea/Starke
Das bedeute auch, dass „nationalistisches, teilweise auch rassistisches Gedankengut in der Gemeinschaftsbewegung keine Heimat haben“ dürfe. Deutschland wären laut Diener manche Kulturkämpfe erspart geblieben, wenn die politisch Verantwortlichen schon früher erkannt hätten, dass eine gesteuerte Zuwanderung von Ausländern notwendig sei, um die Gesellschaft fortzuentwickeln und den Wohlstand zu erhalten. Diener zufolge gibt es keinen Auftrag zur Verteidigung des christlichen Abendlandes: „Aber es gibt die bleibende Verpflichtung, unsere christlichen Überzeugungen glaubhaft zu leben und zu vertreten.“
Gegen eine Taufe ohne Kirchenmitgliedschaft Der Präses äußerte sich ferner zum Selbstverständnis der Gemeinschaften. Sie seien Gemeinden im neutestamentlichen Sinn. Zugleich betonte er die „Platzanweisung“ der Gemeinschaftsbe-
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wegung innerhalb der evangelischen Kirche. Diener wandte sich dagegen, dass manche Gemeinschaften Taufen durchführen, die nicht zur Mitgliedschaft in der Landeskirche führten. In der Aussprache zu seinem Bericht wies Diener jedoch darauf hin, dass es nach einem Beschluss der Mitgliederversammlung von 2003 seelsorgerlich begründete Ausnahmefälle geben könne, wenn Personen aus Gewissensgründen die Landeskirche verlassen hätten.
Worin besteht die Mitte „Gnadaus“? In der Aussprache unterstützten Delegierte den innerkirchlichen Kurs. Der Vorsitzende des Oberbergischen Gemeinschaftsverbandes, Frank Wenigenrath (Wehnrath), sagte: „Wenn wir uns aus der Kirche zurückziehen, dürfen wir uns nicht wundern, wenn dort der Pietismus nicht mehr vorkommt.“ Der Inspektor des Ohofer Gemeinschaftsverbandes, Rainer Keupp (Wolfsburg), vertrat die Ansicht, dass die gemeinsame Mitte „Gnadaus“ nicht nur in der innerkirchlichen Grundhaltung bestehen könne. Zentral sei auch die Leidenschaft, Gemeinschaft zu leben und evangelistisch zu wirken. Keupp ist auch Präses des Bundes evangelischer Gemeinschaften, der sieben Gemeinschaftsverbände innerhalb des Deutschen Gemeinschafts-Diakonieverbandes umfasst. Der Inspektor des Landeskirchlichen Gemeinschaftsverbandes in Bayern, Konrad Flämig (Puschendorf), sagte, junge Christen interessierten sich nicht für die institutionelle Seite von Gemeinden oder Gemeinschaften – ob sie also zur Landeskirche gehörten oder nicht. Viel entscheidender sei für sie die Frage, ob in ihnen geistliche Lebendigkeit herrsche. Vor allem darum sollten sich Gemeinschaften bemühen. P
Zum Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband gehören: 38 16 11 11 8 6
regionale Gemeinschaftsverbände Diakonissen-Mutterhäuser Werke (wie Blaues Kreuz, Deutsche Zeltmission, mission, Evangelischer Sängerbund, EC) theologische Ausbildungsstätten Missionsgesellschaften Jugendverbände
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Breite Zustimmung für Gauck im Protestantismus BUNDESPRÄSIDENTENWAHL Im deutschen Protestantismus trifft die Nominierung des ehemaligen Pfarrers und DDR-Bürgerrechtlers Joachim Gauck für das Amt des Bundespräsidenten auf breite Zustimmung.
D
as ergab eine idea-Umfrage. Nach dem Rücktritt von Bundespräsident Christian Wulff am 17. Februar soll Gauck nun als gemeinsamer Kandidat von CDU/CSU, FDP, SPD und Bündnis 90/ Die Grünen in der Bundesversammlung bis spätestens 18. März zu dessen Nachfolger gewählt werden. Nach Ansicht des EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), bringt der parteilose Gauck gute Voraussetzungen für das höchste Staatsamt mit. Der ehemalige Pfarrer genieße großes Vertrauen in der Bevölkerung und könne dem Amt des Bundespräsidenten zu neuem Ansehen verhelfen, so Schneider.
EAK der CDU/CSU: Genau das, was wir brauchen Zustimmung für Gauck signalisiert auch der Evangelische Arbeitskreis (EAK) der CDU/CSU. Er sei seit vielen Jahren ein immer wieder gern gesehener Gast gewesen, so der EAK-Bundesvorsitzende, der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesbildungsministerium Thomas Rachel. „Gauck kann als aufrechter und glaubwürdiger evangelischer Theologe ein Bundespräsident werden, der vor allem neues Vertrauen zwischen den Bürgerinnen und Bürgern und der Politik begründet. Das ist genau das, was wir jetzt in diesen schwierigen und bewegten Zeiten brauchen.“
Lob von Menschenrechtsbewegung Lobend zu Gaucks Kandidatur äußerte sich auch der Vorstandssprecher der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Martin Lessenthin (Frankfurt am Main). Es sei eine Freude, dass ein ehemaliger DDR-Bürgerrechtler auf dem Weg in Deutschlands höchstes Staatsamt sei. Er sehe darin eine Bestätigung dafür, dass die Wiedervereinigung einen erfolgreichen Weg zurückgelegt habe, so Lessenthin. Gauck habe zur Aufarbeitung der Verbrechen des SED-Regimes wertvolle Beiträge geleistet. Mit ihm als Bundespräsidenten verbinde sich die Hoffnung, dass auch die Partei „Die Linke“ ihre bisherige Haltung zu den Verbrechen der SED, zum Schießbefehl an der Mauer und zur Bespitzelung von Menschen in Ost und West korrigiere.
„Linke“: Gauck ist „Kandidat der kalten Herzen“
» Ich würde gerne mal einen Lobgottesdienst für 50 Jahre Demokratie und Rechtsstaat erleben. Gott sei Dank sind nicht alle europäischen Länder antikapitalistisch gewesen. Wer hätte denn die Sanierung der vom Kommunismus verwüsteten Erdteile bezahlen sollen? « Joachim Gauck vor der bayerischen Landessynode 2001
» Der Sozialismus hat nichts gebracht außer Elend. « Gauck vor Pastoren des lutherischen Sprengels Hildesheim 2001
Evangelische Allianz: Ein schwierig gewordenes Amt Der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Michael Diener (Kassel), erklärte: „Die Erwartungen, die teils mit seinem Namen verknüpft werden, sind zugleich so hochfliegend, dass ich Herrn Gauck nur zu seinen ersten Äußerungen gratulieren kann: Es geht um einen Menschen, mit Stärken und Schwächen, in einem sehr schwierig gewordenen Amt. Als Christinnen und Christen werden wir das weitere Geschehen bis zur Wahl, ebenso wie den Kandidaten Joachim Gauck, aufmerksam verfolgen und in der Fürbitte begleiten.“
Doch „Die Linke“ kritisiert Gaucks Kandidatur scharf. Der erste Leiter der Stasi-Unterlagen-Behörde sei ein „Kandidat der kalten Herzen“, so die Parteivorsitzende Gesine Lötzsch (Berlin). Die Linke kritisiert vor allem Gaucks Positionen zu den Themen Integration, Finanzkrise und Afghanistan-Einsatz. Sie erwägt, einen eigenen Kandidaten für die Bundespräsidentenwahl aufzustellen. Gauck wäre der erste Bundespräsident mit einer DDR-Biografie. Als Pfarrer in seiner Geburtsstadt Rostock gehörte er im Herbst 1989 zu den Leitern des kirchlichen Protests gegen die Beschränkung von Meinungs-, Presse- und Reisefreiheit in der DDR. 2010 mt wurde er zum ersten Mal für das Amt des Bundespräsidenten nominiert. DaPD mals unterlag er als Kandidat von SPD DP und Grünen dem von CDU und FDP unterstützten Christian Wulff. P Joachim Gauck: Winter im Sommer – Frühling im Herbst. Erinnerungen ISBN: 978-3-88680-935-6 Preis: 32.90 SFr Verlag: Siedler
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Joachim Gauck und seine Lebensgefährtin Daniela Schadt
ideaSpektrum 8.2012
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Wer wird die neue First Lady? SCHLOSS BELLEVUE Joachim Gauck kündigte schon 2010 seine Heirat an.
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enn die Bundesversammlung Joachim Gauck am 18. März zum Bundespräsidenten gewählt haben sollte, gibt es ein Problem: Wie ist das mit der neuen „Ersten Dame“? Denn die 1959 geschlossene Ehe Gaucks mit seiner Frau Hansi wurde bisher nicht geschieden, obwohl das Paar seit 1991 in Trennung lebt. Die beiden haben vier erwachsene Kinder. Seit 2000 ist Gauck mit der Journalistin Daniela Schadt liiert. Die 52-Jährige ist Innenpolitikchefin der Nürnberger Zeitung. Schadt und der in Berlin lebende Gauck führen eine Fernbeziehung. In seiner Biografie „Winter im Sommer – Frühling im Herbst“ geht Gauck auf das Scheitern seiner Ehe ein. Er schreibt über seine Berufung zum Leiter der StasiUnterlagen-Behörde 1990 in Berlin: „Ich war bereits fünfzig. Ich wechselte den Ort, den Beruf, und ich trennte mich von meiner Frau.“ Seine Ehe habe schon seit längerer Zeit „einem Krisenmanagement“ geglichen: „Wir hatten uns als sehr junge Menschen mit sehr idealistischen Vorstellungen
zusammengetan, waren mit 20 Jahren zum ersten Mal Eltern und mit vierzig Großeltern geworden. Als die großen Kinder aus dem Haus waren, wurde immer deutlicher, dass der Vorrat an Gemeinsamkeiten wie das notwendige Maß an Auseinandersetzungen fehlten. Was symbiotisch begonnen hat, war nicht in einen Prozess des gemeinsamen Reifens übergegangen.“ Im DDR-Alltag wäre ihm eine Trennung „nie in den Sinn gekommen“. Das Gelöbnis eines lebenslangen Bundes sei ihm als selbstverständliche Verpflichtung erschienen. Doch der Aufbruch im politischen Bereich habe dann auch im Privatleben einen Abschied herbeigeführt. Glücksgefühle hätten sich bei ihm „mit der Trauer über das Ende einer nicht gelungenen Ehe vermischt“. Dennoch dankt Gauck seiner Frau in seinem Buch an erster Stelle. Bereits vor zwei Jahren sagte Gauck, dass er im Falle seiner Wahl zum Präsidenten heiraten wird. Zuvor müsste sich Gauck von seiner Ehefrau scheiden lassen. P
idea war schon 2010 für Gauck KOMMENTAR Vor der Wahl des letzten Bundespräsidenten am 30. Juni 2010 gab es in ideaSpektrum ein „Pro und kontra“: „Wulff oder Gauck?“ Damals schrieb der deutsche idea-Leiter Helmut Matthies pro Gauck u. a.: Gaucks ganzes Leben zeigt, dass er nie opportunistisch gehandelt hat – obwohl ihm als Pfarrer in der DDR Anpassung geholfen hätte. Sein Leben ist bis zum Ruhestand ständig risikovoll gewesen. Als er elf Jahre war, verschleppten sowjetische Kommunisten seinen Vater zur Zwangsarbeit nach Sibirien. Als Pfarrer – stets auf Distanz zum Regime – erlebte er die Bespitzelung durch die Stasi. Als Chef der Stasi-Unterlagen-Behörde war er der gefährlichste Mann für alle, die in der DDR Menschen verraten haben. Der „linke, liberale Konservative“ – so seine eigene Einschätzung – weinte, als er 1990 erstmals demokratisch wählen durfte. Gauck weiß aus Erfahrung, ideaSpektrum 8.2012
welch kostbares Geschenk die Freiheit ist – mehr als viele westdeutsche Politiker. Das ist heute umso wichtiger, als führende Köpfe der „Linken“ das Unrecht des DDR-Regimes nicht nur leugnen, sondern die Täter sogar noch würdigen. So lobte die innenpolitische Sprecherin der „linken“ Bundestagsfraktion, Ulla Jelpe, den „mutigen Einsatz“ der Stasi-Mitarbeiter. Trotz solcher Aussagen liegen die Linksextremen deutschlandweit derzeit in Umfragen bei 10 % – eine Folge mangelnder Aufarbeitung der DDR-Diktatur. Was Gauck so faszinierend macht, ist seine Biografie, die seine Unabhängigkeit und seine Standfestigkeit deutlich macht. P
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WORTE von Gauck » Ich wäre gelassener gegenüber den
rot-roten Koalitionen, wenn es die Linkspartei schaffen würde, sich von den roten Reaktionären in ihren Reihen zu trennen. Es ist wirklich peinlich, in welchem Maß die DDR verharmlost wird, wie viele Menschen es noch äußerst schwierig über die Lippen bringen – oder es gar verweigern –, diesen Staat eine Diktatur zu nennen. «
Mit diesen Worten kritisierte der ehemalige Leiter der Stasi-Aufarbeitungsbehörde, Joachim Gauck, 2009 die neue (rot-rote) brandenburgische Landesregierung von Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD).
» Die westliche evangelische Kirche
ist in den 70er und 80er Jahren „linkslastig“ gewesen. «
Joachim Gauck auf dem hessen-nassauischen Pfarrertag 2011
» Auf sich stolz zu sein, fällt den
Deutschen unendlich schwer. Ich verstehe nicht, warum sich weite Teile des Volkes heute lieber ängstlich wegducken und den Umbruch von damals am liebsten aus ihrem Gedächtnis tilgen würden. Wir könnten mit Freude in die Zukunft blicken, wenn wir uns selbst immer wieder klarmachten, dass wir nicht nur geeignet sind zur Diktatur und zum Morden, sondern vor allem, um für Freiheit und Demokratie zu kämpfen. «
Joachim Gauck im November 2004 aus Anlass des 15. Jahrestages des Mauerfalls
» Die Kirchen müssen sich ihrer
Quellen vergewissern und nicht nur Manager ihres Images sein. Das ist eine große Versuchung gerade unter Protestanten. Sie neigen dazu, die Gegenwart gestalten zu wollen, und kommen dabei dem Zeitgeist mitunter übertrieben nahe. «
Joachim Gauck 2010 im Rheinischen Merkur
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Archäologen: Wir haben das Grab des Apostels Philippus in der Türkei entdeckt WESTTÜRKEI Italienische Archäologen haben weitere Beweise für das Grab des Apostels gefunden.
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ei Grabungen im Westen der Türkei in der antiken Stadt Hierapolis, dem heutigen Pamukkale, stieß das Team von Prof. Francesco D'Andria auf eine Kirche mit einem römischen Grab aus dem 1. Jahrhundert, deren Inschriften auf eine Verbindung zu dem Apostel schließen lassen. Mit dieser Mitteilung präzisierte D'Andria Berichte vom vergangenen Sommer, in denen er bereits über den Fund informiert hatte (ideaSpektrum berichtete in Nr. 32/2011). Die Kirche befindet sich unter der Philippuskirche, die im 5. Jahrhundert errichtet wurde. Das Grab solle demnächst geöffnet werden, teilte D'Andria mit. Nach seinen Angaben wird man aber keine Überreste von Philippus finden. Die Gebeine seien im 6. Jahrhundert nach Konstantinopel gebracht worden, bevor sie nach Rom in die Basilika der Heiligsten zwölf Apostel gelangten. Reliquien befinden sich auch im bayerischen Kloster Andechs, in Köln und in Paris.
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„Bisher nur eine These“ Während D'Andria der türkischen Nachrichtenagentur Anadolu sagte, er erwarte einen Ansturm christlicher Pilger auf Hierapolis, blieb der Chefarchäologe der westtürkischen Provinz Denizli, Hassan Hüseyin Baysal, reserviert: „Es handelt sich bisher nur um eine These.“ Die Grabungsstätte, die nahe der Thermalquellen von Pamukkale liegt, ist ein beliebtes Ausflugsziel von Touristen.
Zwei Männer heißen Philippus
zogen sein, wo er 20 Jahre lang predigte und schließlich gekreuzigt wurde. Daneben gibt es den Diakon und Evangelisten Philippus, der in der Urgemeinde für die Essensausgabe an verwitwete Gemeindemitglieder zuständig war und dem Kämmerer aus Äthiopien das Alte Testament erläuterte. Als historisch gesichert gilt, dass dieser Philippus zusammen mit seinen Töchtern später in Hierapolis predigte, wo er um das Jahr 80 auch den Märtyrertod erlitt. P
Im Neuen Testament wird von zwei Männern mit Namen Philippus berichtet. Einer der 12 Jünger Jesu Christi hieß so und wird deshalb als Apostel bezeichnet. Dieser Philippus nahm am letzten Abendmahl in Jerusalem teil und wurde dabei von Jesus gerügt, weil er dessen Sendung nicht verstanden hatte. Später soll er nach Skythien (das Gebiet nördlich des Schwarzen Meers, der heutige Süden der Ukraine) ge-
idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps
25. Februar – 2. März
FE R NSE H E N Sonnabend, 25. Februar
Sonntag, 26. Februar
Dienstag, 28. Februar
Mittwoch, 29. Februar
Freitag, 2. März
13.00–13.30 ERF 1 Christsein in der Diktatur
9.30–10.15 Ev. Gottesdienst aus der Dreikönigskirche Frankfurt/Main
20.00–20.30 ERF 1 Klaus John gründete das Krankenhaus Diospi Suyana für die Ärmsten in Peru
18.00–18.30 ERF 1 Neue Heimat im Jugendzentrum „Arche“ in Leipzig
17.30–18.30 ERF 1 „Was braucht man, um mit einer erwachten Seele zu leben?“ Willow-Creek-Gottesdienst mit Pastor Bill Hybels
15.00–16.30 Pfarrer Wilhelm Busch und die Kraft des Evangeliums 20.00–20.30 ERF 1 Kampf gegen die Apartheid: Der weiße Südafrikaner & Missionar Dieter Schütte
10.00–11.00 Die Welt der ultraorthodoxen Juden in Israel 17.45–18.15 „Fenster zum Sonntag“: Engels- & andere Geschichten
20.15–21.15 Domstadt Limburg – Doku 20.15–0.50 Themenabend: Russland vor der Präsidentenwahl
22.55–23.55 „Putins Kuss“ – Masha Drokova & Blogger Oleg Kashin 20.15–21.00 Asien-Missionar James Fraser
21.45–22.15 Viele Farben – eine Gemeinde: Doku der Kirchengemeinde St. Georg-Borgfelde in einem Hamburger Problemkiez
Montag, 27. Februar
Donnerstag, 1. März 19.30–20.00 „Alles weg – wer bin ich?“ Der Gedächtnisverlust und seine Folgen
Donnerstag, 1. März
Sonnabend, 25. Februar
Sonntag, 26. Februar
11.05–12.00 Europas toter Winkel: das Dreiländereck Bulgarien – Türkei – Griechenland
8.08–8.30 Blickpunkt Religion
10.00–11.00 ERF Plus Evangelischer Gottesdienst
19.30–20.00 Korruption in Deutschland
8.30–9.00 Würfelt Gott? Gedankenpiele an der Grenze zwischen Naturwissenschaft und Theologie
10.00–11.00 Ev. Gottesdienst aus Essen (auch WDR5, NWR)
20.00–21.00 ERF Plus Forum Single
16.00–17.00 ERF Plus Wert(h)e Gäste mit Superintendent i. R. Jürgen Stabe 18.05–19.00 Geistliche Musik
9.30–10.30 Ökumenischer Gottesdienst aus Ostermundigen
10.00–11.00 Ev. Gottesdienst aus Berlin 22.35–23.05 Kinder pflegen ihre Eltern
Dienstag, 28. Februar 19.04–20.00 „Kulturtermin“: Wie lebt es sich mit einem Ehepartner, der an Demenz erkrankt ist?
20.30–21.00 ERF Plus „Reiseeindrücke“ mit Horst Marquardt: Norbert Hintz steht als Ruhestandspastor evang.-luth. Gemeinden in Russland zur Seite.
Foto: dpa
HÖRFUNK
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Warum schweigt die Welt zum Christenmord? VERFOLGUNG In weiten Teilen der islamischen Welt ist ein „Völkermord“ an Christen im Gange.
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n den Medien ist viel von „Islamophobie“ (der Furcht vor dem Islam) die Rede, doch ihr Ausmaß verblasst im Vergleich zur „blutigen Christophobie“. Das schreibt die niederländische Politikerin Ayaan Hirsi Ali im US-Magazin Newsweek (New York). In muslimisch geprägten Ayaan Hirsi Ali Ländern sei die Unterdrückung christlicher Minderheiten in den vergangenen Jahren die Norm geworden – von Westafrika bis nach Südasien. In einigen Regionen gehe die Staatsgewalt gegen Christen vor, in anderen würden sie aus Glaubensgründen von Rebellengruppen ermordet oder vertrieben. Die Schweigsamkeit der Medien habe mehrere Ursachen – zum einen die Furcht, noch mehr Gewalt zu provozieren, zum anderen aber auch der Einfluss islamischer Lobbygruppen. Diese hätten mit Erfolg dafür gesorgt, dass jedes Beispiel anti-muslimischer Diskriminierung als „Islamophobie“ gebrandmarkt werde.
Existenz der Christen steht auf dem Spiel Nach Ansicht von Ayaan Hirsi Ali – die aus Somalia stammt und Atheistin ist – muss die „Verschwörung des Schweigens“ im Blick auf die Christenverfolgung aufhören. Auf dem Spiel stehe nicht weniger als die Existenz der Christenheit und anderer religiöser Minderheiten in der islamischen Welt. In vielen Ländern lebten sie wegen ihres Glaubens in ständiger Angst. Dies sei beispielsweise im westafrikanischen Nigeria der Fall, wo die radikal-islamische Terrorgruppe Boko Haram (Westliche Bildung ist Sünde) ihr Unwesen treibe. 2011 habe sie über 350 Kirchen in Brand gesteckt. Unter dem Ruf „Allah ist groß“ gingen ihre Kämpfer mit Schusswaffen, Benzinbomben und Macheten gegen Christen vor. Im Sudan setze das radikal-islamische
Regime seinen Krieg gegen die christliche Minderheit fort. Auch seit der Unabhängigkeit des Südsudans im vorigen Jahr seien nach UN-Angaben bis zu 75.000 Zivilisten vertrieben und ihre Häuser geplündert worden.
Hilfswerk überfallen Weitere Länder, in denen Christen Opfer brutaler Gewalt würden, seien etwa Ägypten mit Angriffen auf die koptisch-orthodoxe Minderheit und Pakistan. Dort sei ein „drakonisches Blasphemiegesetz“ in Kraft, das jede angebliche Beleidigung des Propheten MoDie Titelzeile des Magazins: hammed unter Strafe stellt. Im Jahr 2010 „Der Krieg gegen Christen“ hätten zehn bewaffnete Männer Büros des christlich-humanitären Hilfswerks World Vision angegriffen und sechs Menschen getötet. Die militanten Muslime hätten behauptet, dass World Vision den Islam untergrabe. In Wahrheit, so Hirsi Ali, half die Organisation den Überlebenden eines Erdbebens.
Keine Entwicklungshilfe, wenn … Als weitere Beispiele für Länder mit Christenverfolgung führt sie Indonesien, Saudi-Arabien und Äthiopien an. Um die Glaubensund Meinungsfreiheit zu fördern, schlägt Hirsi Ali vor, dass der Westen seine Entwicklungshilfe-Milliarden als „Hebel“ zur Einhaltung der Menschenrechte nutzt. Auch Handelsbeziehungen sollten mit dem Schutz der Glaubensfreiheit verknüpft werden. P
Sprühereien in Jerusalem: „Tod den Christen“ ISRAEL Mit antichristlichen Parolen ist in Jerusalem ein christliches Kloster beschmiert worden.
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Fotos: Ali/dpa; Graffiti/Reuters
ie Unterschrift „Makkabäer von Mignon“ deute auf Siedler als Urheber der Schmierereien hin, heißt es in Presseberichten. „Makkabäer von Mignon“ ist der Name einer illegalen Siedlung bei Ramallah im Westjordanland. Das Kloster gehört der grie-
Israelische Polizeibeamte stehen mit einem Priester des Klosters neben einem Auto, das ebenfalls mit Graffiti besprüht wurde.
ideaSpektrum 8.2012
chisch-orthodoxen Kirche. In der Vergangenheit waren Christen wiederholt Opfer von Attacken ultra-orthodoxer Juden geworden. Der Ökumenischen Nachrichtenagentur (Genf) zufolge wurden christliche Geistliche und Nonnen angespuckt oder mit Steinen beworfen und antichristliche Sprüche auf Kirchengebäude gesprüht. Das Religionsgericht Beth Din Tzedek, höchste Instanz für die ultra-orthodoxe Gemeinschaft Haredi, hat diese Praktiken allerdings scharf verurteilt. Auch messianische Juden, die an Jesus Christus als den verheißenen Messias Israels glauben, klagen über Nachstellungen orthodoxer Juden. Ihnen wirft die christenfeindlich eingestellte jüdisch-orthodoxe Gruppe Yad L’Achim auf Flugblättern und bei Demonstrationen vor, „Seelen zu stehlen“ und Juden einer „Gehirnwäsche“ zu unterziehen. Es wurden auch Neue Testamente verbrannt. P
net F O R U M F Ü R J U N G E C H R I S T EN
Worauf verzichten junge Christen? FASTENZEIT In der Passionszeit verzichten viele Christen risten bewusst beewusst auf Süßigkeiten, Alkohol oder die Benutzung von Auto oder Internet. ernet. Wir haben vier junge Leute gefragt, was ihnen das Fasten bedeutet d t t undd was sie i in i den d kommenden 7 Wochen vermeiden werden. Ich verzichte auf Naschereien Die Blicke, die ich für die Aussage „Ja, ich faste dieses Jahr“ ernte, reichen von ungläubig über amüsiert bis spöttisch. In meiner Familie gilt es als hohes Ziel, 40 Tage auf Desserts und süße Naschereien zu verzichten. Meine Motivation zu fasten liegt darin, Gewohnheiten zu unterbrechen. Ich möchte mein Verhalten nicht von Automatismen bestimmen lassen, ohne dabei meine Bedürfnisse zu prüfen. So oft esse ich Schokolade, weil ich sie gerade vor mir sehe oder ich einfach weiß, dass es in der Küche etwas Leckeres gibt. Dabei mache ich mir häufig gar keine Gedanken darüber, ob Lust, Genuss oder das Bedürfnis nach einer kleinen Stärkung mein Antrieb ist. Mit einem zeitlich begrenzten Verzicht möchte ich mit diesen Gewohnheiten brechen und danach weitere eingefahrene Verhaltensmuster angehen. Tabea Muriset (21) ist Praktikantin bei der Schweizerischen Evangelischen Allianz.
Ich gehe sieben Wochen lang nicht shoppen Als Kind fühlte ich mich riesig, wenn ich es geschafft hatte, von Aschermittwoch bis Ostern an der Süßigkeiten-Schublade vorbeizugehen und die zahlreichen Leckerbissen nicht anzurühren. In der Pubertät war ich stolz, auf Computerspiele verzichtet zu haben. Ich habe mir lange überlegt, auf was ich dieses Jahr verzichten könnte: Das Handy sieben Wochen lang ausschalten, das Auto in der Garage stehen lassen oder lieber kein Fleisch essen? Schließlich habe
B e su cht uns au ch au f
ich mich für einen Verzicht entschieden, der für mich einerseits schmerzlich, andererseits aber auch nicht so schwer ist: Ich will bis zum Osterfest Kaufhäuser meiden. Sieben Wochen ohne die neueste Mode! Sieben Wochen, in denen ich das gesparte Geld für sinnvollere Belange einsetze – wie beispielsweise Spenden. Christian Kohler (25) studiert Innovationsmanagement in Esslingen.
Ich will meinen alltäglichen Stresspegel abbauen Als Missionarskind habe ich viele Jahre in Kapstadt (Südafrika) gewohnt. Dort bin ich auf eine anglikanische Mädchenschule gegangen, in der die Fastenzeit traditionell mit einem langen Gottesdienst in der Schulkapelle begann. Man motivierte uns, in dieser Zeit auf etwas zu fasten. Bei uns Mädchen waren das vor allem Schokolade oder unsere Lieblingslimonade. Oft hielten wir unsere Vorsätze aber nicht lange durch. Trotzdem finde ich die Erfahrung wichtig, eine Zeitlang bewusst auf etwas Bestimmtes zu verzichten, denn so wird einem klar, dass andere Menschen mit viel weniger auskommen müssen als wir. Es ist nicht selbstverständlich, dass wir immer genug zu essen haben – sondern der Segen Gottes! In diesem Jahr will ich aber nicht auf Essen oder Süßigkeiten fasten, sondern bewusst versuchen, meinen alltäglichen Stresspegel abzubauen. Ich will Gott nicht bei der Arbeit und in den Sorgen des Alltags vergessen und mich nicht von meiner Aufgabenliste völlig ver-
face b ook .com/idealis te n
einnahmen lassen. Und ich möchte mir mehr Zeit nehmen, um seine Nähe zu suchen – fernab vom Großstadtlärm, in der Natur. Denn dort fühle ich mich ihm immer am nächsten. Mareike Pietzsch (26) arbeitet als Trainee im Bereich OnlineRedaktion in Hamburg.
40 Tage ohne Fernsehen Das Fasten war für mich immer etwas, was man vor allem für sich selbst macht – zum Beispiel für eine gute Figur keine Süßigkeiten zu essen. In Gesprächen und im Austausch mit anderen ist mir aber klargeworden, dass Fasten heißt, Zeit zu gewinnen: Zeit, die ich in meine Beziehung zu Gott investieren kann. Ich mache in diesem Sommer mein Abitur und weiß noch nicht genau, wie es danach weitergehen soll. Ausbildung? Studium? Oder erst ein Freiwilliges Soziales Jahr? Ich glaube, dass ich Gott aber auch kaum Möglichkeiten gebe, mir zu zeigen, was das Richtige ist, weil ich einfach viel zu beschäftigt bin! Dazu gehört auch, dass ich jeden Tag viel Zeit vor der Mattscheibe verbringe. Deshalb habe ich beschlossen, die 40 Tage vor Ostern aufs Fernsehen zu verzichten, um meine Beziehung zu Gott zu pflegen. Statt meiner Lieblingsserie werde ich dann Bibellesen und beten. Und ich bin wirklich sehr gespannt, was Gott mir zu sagen hat. Vivien Frahnow (18) ist Abiturientin aus Senftenberg (Brandenburg).
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P RO & KON T R A
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Sollten Christen auf Fleisch verzichten? ERNÄHRUNG In der Fastenzeit meiden einige Christen Fleisch. Immer mehr fragen sich angesichts ökologischer und medizinischer Debatten auch, ob sie nicht generell darauf verzichten sollten.
Wer über die Welternährung nachdenkt, muss auf Fleisch verzichten.
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Wer ehrlich über die Welternährung nachdenkt, muss zwangsläufig auf Fleisch verzichten. Unser Fleischverbrauch ist ökologischer und wirtschaftlicher Wahnsinn. Zur Erzeugung von 1 Kilogramm Fleisch werden mindestens 7 Kilogramm Getreide verfüttert. Allein flächenmäßig wird unsere Erde die Nachfrage nicht mehr lange stillen können – abgesehen vom immensen Wasserverbrauch. Christen müssen Verantwortung für die Schöpfung übernehmen und deshalb auch ihre Ernährung umstellen. Außerdem haben Vegetarier die besten Chancen auf ein langes Leben – viele Studien belegen das. Wer auf Fleisch verzichtet und sich stattdessen der vielseitigen vegetarischen Gourmetküche bedient, lebt durchschnittlich 10 Jahre länger als ein „Fleischesser“ – und das bei besserer Gesundheit: „Zivilisationsprobleme“ wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Übergewicht, Fettstoffwechselstörungen und Gicht kommen bei Vegetariern deutlich seltener vor (siehe
auch Daniel 1). Das bedeutet auch eine massive finanzielle Entlastung des Gesundheitssystems! Die heute verzehrten (Un)Mengen an Fleisch stammen längst nur noch aus tierquälerischer Massenproduktion mithilfe von automatisierter Aufzucht, Pferchhaltung, Antibiotika, ausgeklügelten Schlachtplänen. Lebensmittelskandale, Allergien, Gülleseen sind die unappetitlichen Folgen unseres jährlichen Pro-Kopf-Fleischkonsums von durchschnittlich 60 Kilogramm. Paulus schreibt nicht ohne Grund: „Wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes in euch ist?“ (1. Korinther 6,19). Wir haben zweifellos auch eine Verantwortung für unseren Körper! Und pfleglich mit Gottes Tempel umzugehen, heißt, Gutes mäßig zu genießen und Schädliches zu meiden. Es gibt Besseres als Fleisch und Wurst: Die vegetarische Ernährungsform im Paradies – nach 1. Mose 1,29 Pflanzen und Früchte – war schließlich Premiumkost! P
Wie Jesus Christus auch, dürfen wir in Maßen Fleisch essen.
Dr. Clemens Dirscherl (WaldenburgHohebuch bei Schwäbisch Hall) ist Geschäftsführer des Evangelischen Bauernwerks in Württemberg und EKD-Ratsbeauftragter für agrarsoziale Fragen.
KONTRA
Fotos: privat
Dr. med. Lothar Erbenich (Berlin) ist Facharzt für Innere Medizin und Beiratsmitglied des Deutschen Vereins für Gesundheitspflege, der von der Freikirche der Siebenten-TagsAdventisten getragen wird.
Wir leben in einer in Sünde gefallenen, unperfekten Welt, nicht mehr im Paradies. Und als Gott die Menschen aus dem Garten Eden vertrieb, jagte er sie nicht nackt davon, sondern kleidete sie in Tierfelle (1. Mose 3,21). Dazu hat er zweifellos Tiere geschlachtet – zum Nutzen der Menschen. Ich bin daher überzeugt davon, dass der Mensch Tiere töten und essen darf. Denken wir nur an Jesu Gleichnis vom Verlorenen Sohn, in dem er den Vater sagen lässt: „Bringt das gemästete Kalb und schlachtet's; lasst uns essen und fröhlich sein!“ (Lukas 15,23). Jesus hätte niemals ein Bild verwendet, das uns in die Irre führt – er meinte dieses Freudenfest mit Spießbraten wörtlich! Deshalb bin ich auch sicher, dass sich des Menschen Herz an einem knusprigen Sonntagsbraten erfreuen darf – genauso wie an einem schönen Glas Wein.
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Doch ähnlich wie beim Alkohol ist beim Fleischessen unser Verstand gefragt. Wie übermäßiges Weintrinken zur Sucht führt – was die Bibel eindeutig verurteilt –, so schädigen wir durch zu hohen Fleischkonsum nicht nur unseren Körper, sondern letztlich auch die ganze Welt: Mit der fleischlichen Maßlosigkeit der „zivilisierten Welt“ – basierend auf einer hoch technisierten, tierfeindlichen Agrarindustrie und befeuert von unserer „billig, billig“-Mentalität – veröden Landstriche, verschwinden jahrtausendealte Tierrassen, werden Wasser und Agrarflächen knapp, verhungern Menschen in ärmeren Regionen. Es geht also nicht um den gänzlichen Verzicht, sondern um einen bewussteren Fleischgenuss im Sinne von „weniger ist mehr“! Tiere als unsere Mitgeschöpfe verdienen mit ihrer von Gott gestifteten Würde unseren Respekt – essen dürfen wir sie dennoch, am besten aus regionaler Erzeugung. P
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E VA NG E L I SAT ION
Wie wachsen heute Gemeinden? GEMEINDEWACHSTUM Die Mitgliederzahlen aller Landes- und vieler Freikirchen gehen seit langem stetig zurück. Auch deshalb wird allenthalben dazu aufgerufen, dass Gemeinden mehr evangelisieren sollen. Doch bekommt man so wirklich mehr Mitglieder? idea-Redakteur Matthias Pankau sprach mit Experten und stellt Gemeinden vor, in denen Wachstum Alltag ist. Eine These des Missionswissenschaftlers Johannes Reimer sorgt für Aufsehen. Der Dozent an der Theologischen Hochschule des Bundes Freier evangelischer Gemeinden in Ewersbach (Mittelhessen) hatte Ende Januar beim Mitarbeitertag des Landeskirchlichen Gemeinschaftstages in Bayern geäußert, dass Evangelisationen nur selten zu einem Mitgliederzuwachs führen. Gemeinden wüchsen heute vor allem dadurch, dass sie Mitglieder aus anderen Gemeinden aufnehmen. Dass Menschen in einer Gemeinde aufgrund einer Evangelisation Christen werden und sich ihr dann anschließen, gehöre dagegen eher zur Ausnahme. Nötig sei daher mehr „LebensevangeliJohannes Reimer sation“ im Sinne des Vor-Lebens, damit die Predigt nicht durch den Alltag widerlegt werde. Denn Glaubwürdigkeit sei eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass Menschen auf die christliche Botschaft hören.
Ein überzeugender Lebensstil wirkt evangelistisch Soweit Reimers Analyse, die von Untersuchungen gestützt wird: So bestätigte eine Umfrage der (deutschen) Konferenz für Gemeindegründung bereits 2001 die Annahme, dass vor allem der überzeugende Lebensstil von Christen eine evangelistische Wirkung hat. Mehr als die Hälfte der Befragten bekannte, dass ihnen das authentische Leben eines Christen geholfen habe, ein Ja zu Gott zu finden. Eine US-amerikanische Studie ergab, dass Freundschaften der Schlüssel für das Wachstum von Gemeinden seien. Für viele Suchende seien Beziehungen zu anderen Menschen ein entscheidender Faktor, sich einer bestimmten Gemeinde anzuschließen.
Erfolgreiche Modelle: ProChrist mit Parzany in Chemnitz
Hilft „ProChrist“ tatsächlich? Ja! Helfen klassische Evangelisationen wie ProChrist oder Zeltevangelisationen also überhaupt, der Kirche Fernstehende und Zweifelnde mit der christlichen Botschaft zu erreichen? Zunächst einige Zahlen: Die ProChrist-Evangelisation 2009 in Chemnitz wurde an 1.357 Veranstaltungsorten übertragen und zählte insgesamt rund 1,1 Millionen Besucher – davon war jeder Vierte ein eingeladener Gast, der vorher keinen bzw. wenig Kontakt zur Kirche hatte. Rund 55.000 Besucher reagierten auf die Aufrufe, sich für den christlichen Glauben zu entscheiden. Viele von ihnen besuchten anschließend Weiterarbeitskurse und wurden in Gemeinden und Hauskreise integriert.
Evangelistische Bemühungen „nicht schlechtreden“ Angesichts solcher Zahlen sieht der Generalsekretär der Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste innerhalb der EKD, Erhard Berneburg (Hannover), die „klassische Evangelisation keinesfalls am Ende“. Freilich brauche es heute mehr denn je vielfältige Formen, um Menschen mit dem Evangelium zu erreichen. Evangelistische Bemühungen deshalb aber „klein- und schlechtzureden“, sei fehl am Platze. Zu Reimers Beobachtung, die meisten Gemeinden wüchsen nur dadurch, dass Mitglieder aus anderen Gemeinden zu ihnen stoßen, fragt Berneburg: „Was ist so schlimm am Transfer?“ In einer pluralen Gesellschaft könne man nicht befehlen, wohin Menschen sich auf ihrer Suche nach Erhard Berneburg Sinn, Spiritualität und Trost wendeten. „Wir sollten uns eher fragen, was manche Angebote so attraktiv macht!“
Eines der Zelte der Deutschen Zeltmission
Der Expowal in Hannover dient heute a ideaSpektrum 8.2012
E VA NG E L I SAT ION
„Konkurrenz belebt das Geschäft“ Ähnlich beurteilt das Thema „Transfer-Wachstum“ der Vorsitzende der Deutschen Evangelistenkonferenz, Johannes Eißler (Reutlingen). „Wenn Gemeinden wachsen, dann tun sie das zu Beginn oft auf Kosten von Nachbargemeinden“, räumt er ein. Das sei aber nicht generell zu verurteilen, denn Konkurrenz belebe schließlich das Geschäft. Außerdem hätten florierende Gemeinden viel eher die Möglichkeit, auch dem christlichen Glauben Fernstehende anzusprechen: „Denn Tatsache ist, dass lebendige Gemeinden auf Dauer auch für Nichtchristen anziehend wirken. Jedes missionarische Engagement hilft, den geistlichen Grundwasserspiegel zu stabilisieren.“ Neben Gospelkirchentagen, Nachteulengottesdiensten oder Ostergärten hätten auch ZeltJohannes Eißler evangelisationen eine Daseinsberechtigung; in Süddeutschland funktionierten sie nach wie vor. Von zunehmender Bedeutung erscheine es ihm bei missionarischen Bemühungen jedoch, dass Besucher die Möglichkeit haben, das Verhältnis von Nähe und Distanz selbst zu wählen, so Eißler. „Von daher haben Veranstaltungen, bei denen man 90 Minuten in einer Kirchenbank oder einer Stuhlreihe sitzen muss, einen strukturellen Nachteil.“
Zeltmission: Große Erfolge in Dörfern Das spürt auch Mathias Lauer, Missionsleiter der Deutschen Zeltmission (Siegen). Zumindest teilweise. Seit 1990 habe sich die Zahl der Zelteinsätze pro Jahr in Deutschland von 30 auf etwa 15 halbiert. Vor allem in Städten sei es schwieriger geworden, Außenstehende mit einem Zelt zu erreichen. Die Gemeinden setzten dort eher auf Seminarangebote als auf eine Zeltevangelisation. In ländlichen Regionen hingegen zögen Zeltevangelisationen nach wie vor bis zu 600 Besucher pro Abend an, darunter häufig auch Kirchenferne. Wenn also, grob geschätzt, zehn Mal mehr Besucher ins Zelt Mathias Lauer gehen als zum Gottesdienst am Sonntag, könne das Konzept „Zeltevangelisation“ so verkehrt nicht sein, meint Lauer. Ob – und wenn ja, wie viele – Außenste-
als „Kirche für Suchende“. ideaSpektrum 8.2012
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hende sich nach einer Zeltevangelisation Gemeinden anschließen, vermag Lauer aber nicht zu sagen: „Darüber führen wir keine Statistik.“
„Wir brauchen eine Vielfalt“ Dieser Aspekt ist auch Berneburg wichtig. Er verweist auf Untersuchungen des Instituts zur Erforschung von Evangelisation und Gemeindeentwicklung im pommerschen Greifswald, wonach sich Umkehrprozesse meist über einen längeren Zeitraum erstrecken. Die Orte und Gelegenheiten, in denen Menschen den Glauben entdeckten, hingen sehr von der persönlichen Biografie ab. „Deshalb brauchen wir eine Vielfalt von Gelegenheiten. Dazu gehört die evangelistische Großveranstaltung genauso wie der Krabbelgottesdienst einer evangelischen Kindertagesstätte.“
„Schönblick“: Jeder soll in der Gemeinde mitarbeiten Eine Gemeinde, die diese Vielfalt voll ausschöpft, ist die Evangelische Gemeinde Schönblick in Schwäbisch Gmünd (bei Stuttgart). Sie genießt innerhalb der württembergischen Landeskirche einen Sonderstatus, denn sie gehört zum Evangelischen Gemeinschaftsverband Württemberg „Die Apis“. GeMartin Scheuermann gründet wurde sie vor zehn Jahren aus einer missionarischen Aufbruchsbewegung heraus. Das Besondere an der 350 Mitglieder zählenden Gemeinschaftsgemeinde ist auch ihr Versuch, jeden zur aktiven Mitarbeit zu bewegen. Allein 15 Teams sind für die Vorbereitung rund um den Gottesdienst zuständig – angefangen von der Begrüßung über Verkündigung und Musik bis hin zum Kaffee nach dem Gottesdienst. „Genau wie im Neuen Testament von dem einen Leib und vielen Gliedern gesprochen wird, soll auch bei uns jeder seinen Platz finden“, erläutert Pastor Martin Scheuermann das Konzept.
Ein evangelischer Waldkindergarten Um Außenstehende mit dem Evangelium zu erreichen, setzt die außergewöhnliche Gemeinde sowohl auf klassische Formen der Evangelisation wie auch auf kulturelles und soziales Engagement. Neben den Sonntagsgottesdiens-
Gottesdienst der Schönblick-Gemeinde in Schwäbisch Gmünd
Die Kreuzkirchengemeinde in Fulda (hier der Lauftreff)
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ten mit durchschnittlich 500 Besuchern und einer stark missionarisch ausgerichteten Konfirmandenarbeit veranstaltet die Gemeinde einmal im Jahr eine große Evangelisation im ProChrist-Stil. „Damit halten wir auch das missionarische Feuer in der Gemeinde am Brennen“, so Scheuermann. Jedes Jahr fänden dadurch Menschen zum Glauben und zur Gemeinde. Aber auch auf kulturellem Gebiet ist die Gemeinde ein zentraler Anlaufpunkt im Ort – mit regelmäßigen Vorträgen und Konzerten. Außerdem gründete die Gemeinde eine christliche Musikschule, an der 220 Kinder und Jugendliche lernen. Ein evangelischer Waldkindergarten geht im April an den Start. Scheuermann: „Für viele Außenstehende sind das niedrigschwellige Angebote, die ihnen den Schritt in Richtung Kirchgemeinde erleichtern.“
tum der Gemeinde, die zur kurhessen-waldeckischen Landeskirche gehört, führt er vor allem auf zwei Aspekte zurück: die Lage der Kirche am Rand eines Neubaugebiets und „eine vernünftige volkskirchliche Arbeit“. Als die Kirche in den 1960er Jahren errichtet wurde, gab es gerade einmal 300 Protestanten im Stadtteil Fulda-Neuenberg – heute sind es 2.300. Das Wachstum der Kerngemeinde der Kreuzkirche liegt vor allem am ehrenamtlichen Engagement. Jeden Monat lädt die Gemeinde zu ihrem „AAAnderen Gottesdienst“ ein – die drei A stehen für „Ausschlafen, Aufatmen und Aufeinander zugehen“. Benötigt werden Musiker, Moderatoren und Helfer für das Essen im Anschluss – viele lassen sich einladen und machen mit. Fast 200 Besucher kommen in diesen Gottesdienst, darunter bis zu 40 Kinder.
Gottesdienste, die keiner Vorbildung bedürfen
Die Volkskirche bietet „Riesenchance“
Auch anderswo geht dieses Konzept auf. Etwa im 2004 ge- Wer sich für die Kirche engagiert, stellt sich gründeten (landeskirchlichen) „Expowal“ in Hannover, der bald auch die Frage, was es mit dem Glauben sich als „Kirche für Fragende und Suchende“ versteht. „Unser auf sich hat. Bürger macht die Erfahrung, Angebot“, sagt Pastor Heino Masemann, „konzentriert sich dass manche auf diese Weise zum Glauben auf das, was wir können: Gottesdienst feiern.“ An jedem ers- finden. Mit solchen Interessenten hat er beten und dritten Wochenende ist „Walsonntag“: Ab 10 Uhr lädt reits einen Glaubenslehrgang sowie einen Stefan Bürger der anlässlich der Weltausstellung „Expo 2000“ errichtete Kurs zur Entdeckung der persönlichen Gaben durchgear„Wal“ zum Frühstück ein, um 11 Uhr beginnt der erste Got- beitet. Mit jungen Eltern ist er im Gespräch, wie man mit tesdienst, um 13 Uhr der zweite – „für Langschläfer“. Mitt- Kindern über den Glauben redet. Eine missionarische „Riewochs ist „Walabend“: Ab 18 Uhr ist Zeit für Begegnung bei senchance“ sieht der Pfarrer zudem in den volkskirchliPasta, Wasser und Wein, um 18.30 Uhr beginnt der einstün- chen Strukturen mit ihren Amtshandlungen wie Taufe, dige Abendmahlsgottesdienst. Kennzeichnend für alle Got- Konfirmation und Beerdigung. „Wer in seiner Trauer erlebt tesdienste im Expowal ist, dass sie keiner christlichen „Vor- hat, dass die Begleitung der Kirche ihm gutgetan hat, der bildung“ bedürfen: „Alles wird erklärt, jeder Text an die kommt oft auch wieder regelmäßiger in den Gottesdienst“, Wand projiziert, selbst das Vaterunser wird eingeblendet“, hat Bürger beobachtet. Nicht zuletzt bietet seine Gemeinde erklärt Masemann. Auf diese Weise könne je- auch für Sportbegeisterte ein ungewöhnliches Angebot: der Gast selbst entscheiden, wie weit er sich auf Dreimal in der Woche lädt sie zu einem Lauftreff ein. Am den Gottesdienst einlasse. Eine Mitgliedschaft 4. März wird die diesjährige Saison erstmals mit einem kennt die Expowal-Kirche nicht: Es gibt nur Gottesdienst eröffnet – Thema: „Gesegnet laufen“. Gäste und Mitarbeitende. Die Mitarbeiterschaft ist immer auf ein Jahr begrenzt. Danach Frankfurt am Main: Gottesdienste für Kirchendistanzierte wird im Leitungskollegium und mit dem ein- Besondere „JustGo-Gottesdienste“ für Kirchendistanzierte Heino Masemann zelnen Mitarbeiter übergibt es auch in der evangelischen Nordlegt, ob er den richtigen Platz gefunden Bedeutsame Veranstaltungen auf Ost-Gemeinde in Frankfurt am Main. hat. „Diese Regelung macht auch einen dem Weg zum Christsein Sie ist eine pietistisch geprägte Personal87,2 % würdevollen Ausstieg aus dem Team Traditioneller Gottesdienst kirchengemeinde: Ihre Gemeindemitmöglich.“ Gegenwärtig zählt die Gemein- Abendmahl glieder sind nicht der Gemeinde ihres 84,2 % schaft um Pastor Masemann und Diakon Alternativer Gottesdienst Wohnortes zugeordnet, sondern sie ha67,7 % Benjamin Peyk etwa 50 Mitarbeitende. ben sich als landeskirchliche Christen Glaubenskurs 65,8 % bewusst der Nord-Ost-Gemeinde angeKirchliches Bildungsangebot 58,9 % Eine wachsende Gemeinde in Fulda schlossen – eine Besonderheit in der 49,1 % hessen-nassauischen Kirche. Diese GäsZu erwähnen ist auch die evangelische Evangelisation 39,0 % tegottesdienste am 1. Sonntag im Monat Kreuzkirche im osthessischen Fulda. Sie Kirchenführung um 17.30 Uhr sind mit 80 bis 120 Besuist in den letzten Jahren so stark ge- Besuch im Krankenhaus oder 20,5 % chern schlechter besucht als die normawachsen, dass sie nun anbauen muss: beim Geburtstag len Gottesdienste am Sonntagmorgen, „Durch die Erweiterung werden wir un- Kirchliches Sportangebot 10,8 % die 150 Besucher zählen. Warum? „Unsere 120 Sitzplätze verdoppeln“, freut Quelle: Institut zur Erforschung von sere Gemeindemitglieder sollen nur sich Pfarrer Stefan Bürger. Das Wachs- Evangelisation und Gemeindeentwicklung
Fotos: S.16-19: PR (10) und idea (3); Zehner/Beate Wätzel
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Potsdam: In 3 Jahren 1.000 neue Mitglieder kommen, wenn sie auch Dadurch wachsen Gemeinden Gäste mitgebracht haben“, Bekehrungen So sieht es auch der Superintendent des 44 % erläutert Pfarrer Andreas Übertritte Kirchenkreises Potsdam, Joachim Zehner. 28 % Hannemann. Tatsächlich Er hat sich ganz dem Gemeindeaufbau verZuzug aus anderen Orten 18 % seien an jedem dieser Gotschrieben. Sein 26.200 Mitglieder zählen10 % tesdienste fünf bis zehn Be- Kinder von Mitgliedern der Kirchenkreis ist innerhalb von drei aus: Susanne Schröder: Konfessionslose sucher zum ersten Mal daJahren um 1.000 gewachsen. Seine ErfahAndreas Hannemann bei. Hannemann sieht einen erreichen, Neukirchen rung: Kirche wächst, wenn Zusammenhang mit den Fortbildungsangeboten für Ge- die in Apostelgeschichte 2 genannten Dimenmeindemitglieder. Dabei geht es um evangelistische Kom- sionen zum Tragen kommen: Diakonie, Gepetenz und die Sprachfähigkeit in Glaubensdingen. Für meinschaft, Verkündigung: „Wachsen zu wolgeistlich Suchende werden regelmäßig Glaubensgrundkur- len allein reicht nicht. Aber wenn diese Elese angeboten – der letzte zählte 13 Teilnehmer, „echte Kir- mente gleichermaßen berücksichtigt werden, chendistanzierte, die von ihren Arbeitskollegen eingeladen dann wachsen Gemeinden auch.“ Besonders worden waren“. Im September 2011 lud man gemeinsam attraktiv für Außenstehende seien Tauffeste Joachim Zehner mit anderen Gemeinden der Evangelischen Allianz der und Glaubenskurse. Derzeit besuchten in seinem KirchenStadt zu „ProChrist Regional“ ein. Insgesamt sind durch die kreis rund 60 Erwachsene Glaubenskurse – Tendenz steiVeranstaltungsreihe 22 Menschen Christen geworden, die gend, weshalb demnächst auch eine Vollzeitstelle für die diesen Glaubensschritt öffentlich bekundet haben, freut sich Glaubenskurs-Arbeit geschaffen werden soll. Ein Ziel des Hannemann. Auch wenn sich von diesen neuen Christen Superintendenten der Evangelischen Kirche Berlin-Brandennur zwei zur Nord-Ost-Gemeinde halten, seien solche evan- burg-schlesische Oberlausitz: dass Glaubenskurse bald ein gelistischen Veranstaltungen überaus wichtig, meint der ebenso selbstverständliches Regelangebot sind wie etwa der Pfarrer, der auch als stellvertretender Vorsitzender der ört- Konfirmandenunterricht. „Kirche wächst doch nicht nur von lichen Evangelischen Allianz amtiert: „Es ist richtig, wenn unten, sondern eben auch von den Seiten“, ist er überzeugt. wir zur Umkehr und zum Glauben aufrufen und nicht in Glaubenskurse hätten das Potenzial, zum Motor des Gedie Beliebigkeit abrutschen.“ meindeaufbaus in der Kirche zu werden. P Anzeige
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Als Seelsorger auf Kreuzfahrt URLAUBSSEELSORGE Auch wenn das Unglück der „Costa Concordia“ am 13. Januar manchen Urlauber verschreckt hat – zeitweise gingen die Buchungen um 15 % zurück –, bleiben Kreuzfahrten doch sehr beliebt. Viele Passagiere schätzen die Gemeinschaft auf Zeit an Bord. Mancher Reisende erfüllt sich auch einen langgehegten Lebenstraum – oder flieht vor den Problemen zu Hause, weiß Pastor Burghard Affeld (Osnabrück). Er fährt regelmäßig als Bordpfarrer mit.
Die Discovery – hier in einem Hafen am Schwarzen Meer in der Türkei – fasst bis zu 717 Passagiere.
mit Tausenden Mitfahrern. Dort werden selbst die wunderbaren Sonnenuntergänge auf See nur noch von wenigen Leuten wahrgenommen, weil Unterhaltung, Ablenkung und Belustigung noch deutlicher im Vordergrund stehen.
Selbst Zinksärge stehen bereit Eine Kreuzfahrt ist eine Zeit voller Träume, Sehnsüchte, Schicksale und Hoffnungen auf einige Tage unbeschwerten Lebens. Moderne Kreuzfahrer schätzen es, rund um die Uhr versorgt zu sein. Um das leibliche Wohl kümmern sich zahlreiche Köche – es gibt bis zu fünf Mahlzeiten am Tag. Stimmt etwas mit der Gesundheit nicht, ist der Bordarzt zur Stelle. Für das seelische Wohl ist ein Bordpfarrer dabei, wenn es einmal ernst wird – und seelische Nöte gibt es auf einer Seereise tatsächlich mehr als genug. Und selbst für das Lebensende ist vorgesorgt: In einem Lagerraum im Schiffsbauch stehen Zinksärge bereit – für den Fall der Fälle.
Fotos: privat
„Schön, dass du da bist! Du wirst viel Arbeit haben“, begrüßt mich die Kreuzfahrtdirektorin. „So viel Probleme?“, frage ich zurück. „Na ja, ich kenne manche älteren Herrschaften schon. Einige sind gebrechlicher geworden, krank, haben Probleme mit sich selbst, dem Ehepartner oder mit ihren Erben. Manche sind allein gekommen, weil sie geschieden sind oder der Ehepartner gerade verstorben ist. Für den einen oder die andere ist es wohl die letzte Reise …“ Ich bin gespannt. Jede Reise – ich war immer bei „nichtfrommen“ Anbietern dabei – ist anders, jede eine neue Herausforderung. Mir macht es Freude, meinen geistlichen Auftrag auszufüllen und bei den Reisenden zu sein, mit ihren Freuden und Nöten – auch und gerade im Urlaub. Vor allem auf kleineren Kreuzfahrtschiffen mit 500 oder 600 Passagieren kann man die Passagiere recht gut kennenlernen, weil sie sich einem Pfarrer gegenüber eher öffnen als auf den großen „Pötten“
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„Hier vergesse ich mein bisheriges Leben“ „Wenn ich auf die Weite des Horizonts und auf die Wellen des Meeres sehe, dann vergesse ich mein bisheriges Leben und bin einfach nur glücklich. Ich reise und reise und reise. Heimlich wünsche ich mir dann, dass eine solche Reise mit diesem Gefühl nie aufhört. So könnte ich sterben“, beschrieb eine ältere Dame ihr Glück auf dem Schiff. Bis zum letzten Atemzug will sie die Zügel ihres Lebens fest in der Hand halten und vor der Ohnmacht des Alters weglaufen. „Mit dem da oben komme ich schon klar!“, hält sie mir trotzig entgegen. Ob sie heute noch so denkt? Viele Menschen spüren gerade auf hoher See ihre irdische Endlichkeit schmerzlich und sehnen sich nach einem seelsorgerlichen Gespräch.
Andachten mit Blick auf die Wellen Zum täglichen Programm gehören Gottesdienste und Zeiten der Besinnung. Je mehr Kontakte der Bordpfarrer herstellen kann, desto mehr Zuspruch haben seine Gottesdienste. Passend zum Ambiente der Bars, in die ich zu meinen Andachten einlade, singen wir flotte neue geistliche Lieder, begleitet von meiner Frau an der Gitarre. Manchmal werden wir auch von einem Mitglied der Mannschaft oder der Bordband auf dem Flügel begleitet. Vor allem aber soll sich der Bordpfarrer ungezwungen um die Passagiere kümmern. Stets bin ich an meiner Amtskleidung zu erkennen, wie jeder „normale“ Mitarbeiter. Viele Gespräche entstehen gerade dadurch, dass mich die Passagiere oder das Personal von sich aus ansprechen. Kreuzfahrtreedereien wissen, dass Urlauber Ansprechpartner brauchen: Besonders an den Seetagen haben sie Zeit, über ihr Leben nachzudenken. Fern von zu Hause sind die Menschen für Lebens- und Glaubensfragen eher zugänglich.
„Gut, dass ich nicht gesprungen bin“ Noch immer überkommt mich ein Glücksgefühl, wenn ich an den 50-jährigen Mann denke, der auf einer Kreuzfahrt zum Nordkap Abend für Abend allein am Tresen sitzt und sein Bier trinkt. Eines Abends geselle ich mich zu ihm. Vor drei Wochen sei seine Frau gestorben, plötzlich, Herzinfarkt, erzählt er. Mit ihr hatte er diese Reise geplant. Allein hatte er sie nun angetreten. Alles erscheint ihm nun sinnlos. „Manchmal habe ich schon in der Nacht an der Reling gestanden und auf das schwarze kalte Wasser geschaut. Am liebsten wäre ich in die Finsternis des Wassers gesprungen. Der Tod im eiskalten Wasser soll nicht so schlimm sein, aber er ist todsicher. Das Wasser der Nacht ist wie der Tod: finster, kalt, alles verschlingend.“ Wir treffen uns häufiger. Beim Abschied bedankt er sich: „Gut, dass ich nicht gesprungen bin. Ich glaube, ich bekomme wieder etwas festen Boden unter die Füße. Und mit dem Glauben – ich muss mal sehen, was daraus wird. Sie haben mir auf jeden Fall sehr geholfen. Es wird weitergehen – vielleicht sogar mit Gott.“ ideaSpektrum 8.2012
Christa und Burghard Affeld im Speisesaal des Kreuzfahrtschiffes
Wenn die Kräfte schwinden Oder da ist der Banker mit seiner Frau. Beide bereits im Ruhestand. Vier Kinder, eine wohlhabende Familie. Doch er wird mit seinen schwindenden Kräften nicht fertig. Ein Herzinfarkt hat ihn unsicher gemacht. Ob noch ein zweiter folgt? Er muss sich vorsehen, doch weiß nicht recht wie. Seine Frau hat das Kommando über sein Leben übernommen, das gefällt ihm gar nicht. Obwohl er weiß, dass sie ihm helfen möchte und er Hilfe braucht. Aber wie sie das macht – er ist doch kein kleiner Junge! Kann er denn gar nichts mehr? Sie ist quirlig und engagiert, auch in der Kirchengemeinde. Doch gerade an ihr spürt er, wie wenig Kraft und Möglichkeiten er noch hat. Nun überlegen sie, in ein Seniorenheim für Begüterte zu gehen – ein Haus, in dem man nicht merkt, dass man ein alter Mensch ist, wie ein Hotel. Dann könne man leichter Abschied nehmen von diesem Leben. Er macht viele Witze – und doch spüre ich, dass er etwas verheimlicht. Denn er neigt zu Depressionen, die er aber nicht wahrhaben will. Er will stark sein und ist es doch nicht mehr. Das Leben ist schön – vergänglich. Er spürt den „Zahn der Zeit“ in den versteckten Ecken seiner Seele, er fühlt, wie die Vergänglichkeit ihm den Lebenssaft aus den Knochen saugt.
Segnung beim Abendessen Auch Christen sind meist mit an Bord. Manche geben sich erst spät zu erkennen, andere sind durch ihre Reisegruppe schnell auszumachen. Am letzten Tag einer Reise kommt eine ältere Dame zu mir. Sie hat große Probleme mit ihrem Rücken, kann kaum schlafen. Nach dem Abendessen bittet sie mich, für sie zu beten und ihr die Hände aufzulegen – mitten zwischen den hin und her flitzenden Servicekräften, die die Tische abräumen. Wir beten, ich segne sie. Sie ist dankbar, aber immer noch schmerzgeplagt. Ich bin froh, ihr beistehen zu können – tatsächlich sind ihre Schmerzen nach und nach verschwunden, wie sie mir später berichtet.
Wenn der Krebs das Leben zerstört Wir warten auf den Einlass in einen Park in Südspanien. Unscheinbar steht ein Mann aus unserer Gruppe unter einem Baum. Er sieht traurig aus. Ich spreche ihn an. Sofort füllen sich seine Augen mit Tränen. Was ihn belaste, frage ich. „Krebs“ – mehr kriegt er nicht heraus. Dann aber erzählt er von den kürzlich entdeckten Metastasen. Zu spät erkannt, keine Hoffnung mehr. Ein Vierteljahr bleibe ihm noch, deshalb diese Reise. Mit seiner Frau könne er nicht reden. Sie
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will ihm helfen, leidet aber unendlich. Beide haben nur noch einen Wunsch: ein schönes Ende ihres gemeinsamen Lebens. Seit dieser Begegnung sitzt das Ehepaar in meinen Gottesdiensten. Sie sagen, das helfe ihnen sehr. Vier Monate später bekomme ich die Nachricht von seinem Ableben.
Und plötzlich kommt die Wahrheit ans Licht Ruhig gleitet das Schiff durch eine fast glatte blaue See. Die wärmenden Sonnenstrahlen locken viele Passagiere an Deck. Ich lehne an der Bugreling und lasse mir den Fahrtwind um die Nase wehen. Lange bleibe ich nicht allein: Immer wieder kommt ein Passagier zu mir – nicht, um mit mir über das Wetter und die schöne Reise zu sprechen, sondern über Fragen, die ihn bewegen. Gespräch folgt auf Gespräch. Einmal tritt ein Mann in den besten Jahren zu mir. Er war mir schon aufgefallen, weil er immer mit seiner Kamera filmt: seine Familie, das Schiff, Ausflugsziele. Einige Male war er schon in meiner Andacht gewesen. Nun steht er neben mir und sieht mich forschend an. Er fragt, was die Leute denn hier alles mit mir besprechen würden. Ich zähle auf: Krankheitsnöte, Altersbeschwerden, Fragen nach dem Sinn des Lebens, Eheprobleme. „Sie sind doch zur Verschwiegenheit verpflichtet?“, unterbricht er mich. Natürlich bin ich das, versichere ich ihm. „Dann werde ich Ihnen nun etwas erzählen, was ich so noch niemandem gesagt habe. Hier mit Blick auf das Wasser fällt es mir leichter, einmal darüber zu sprechen.
Die Schiffsbar wird zum Gottesdienstraum für Pastor Affeld.
Vor meiner Frau hatte ich eine Freundin. Als sie von mir schwanger war, heiratete sie schnell einen anderen Mann. Ich lernte meine Frau kennen und heiratete sie. Gemeinsam haben wir drei Kinder. Meine ehemalige Freundin wohnt immer noch in der gleichen Straße wie wir. Mein Sohn mit ihr ist mittlerweile 25 Jahre alt. Er weiß nicht, dass ich sein Vater bin, und der Ehemann meiner ehemaligen Freundin weiß auch nicht, dass er nur der Stiefvater ist. Meine Frau droht mir, mich zu verlassen, wenn ich die Wahrheit sage. Meine ehemalige Freundin – in die ich immer noch etwas verliebt bin – will das auch nicht. Auch ihre Ehe wäre sonst gefährdet. Was soll ich tun?“ Nach einem inneren Stoßgebet rede ich lange mit ihm. Eine einfache Lösung gibt es nicht – die Wahrheitspflicht steht gegen die mögliche Zerstörung zweier Familien. Ich schlage vor, dass er in seinem Testament auch seinen unehelichen Sohn bedenken und ihm gleichzeitig damit vermitteln könnte, dass er sein biologischer Vater sei. Auch die Frage nach dem Gericht Gottes spielte bei diesem Gespräch eine noch größere Rolle als die Enttäuschung oder der mögliche Zorn der betreffenden Familienmitglieder. Er bedankt sich sichtlich nachdenklich. P
INTERNET
Noch gibt es mehr Mohammed als Jesus YOUTUBE Ein Baptist wirbt mit eigenem Kanal erfolgreich für den christlichen Glauben Der IT-Manager Steffen Ehl nimmt Stellung zum Islamprediger Vogel.
beginnen“, erklärt der 40-Jährige. YouTube ist für ihn deshalb eine tolle Chance zur Evanglisation: „Je mehr Christen Videos über ihren Glauben erstellen, umso besser. Denn so wird Jesus in der Welt von YouTube bekannter.“ Ehl sucht noch Mitstreiter, die in wenigen Minuten erklären können, warum sie Christen sind. Ein Video sei mit einem normalen Handy einfach zu „produzieren“. Und hemdsärmlige Aufnahmen kämen oft besser an als aufwendige Produktionen. Ehls Erfahrung: „Muslime sind sehr viel aktiver als die Christen. Wer bei YouTube nach Jesus sucht, findet muslimische Videos, die zum Islam einladen.“ P
b Jesuskanal.de • www.youtube.com/JesusKanal www.facebook.com/JesusKanal
Foto JesusKanal/PR
Auf dem meistgesehenen Videoportal im Internet – YouTube – gibt es auch einen „JesusKanal“. Er erfreut sich einer immer größeren Beliebtheit. Initiator und „Macher“ ist der Baptist und IT-Manager Steffen Ehl (Düsseldorf), der dort mittlerweile 50 Videos zu den Themen Jesus und Glaube hochgeladen hat. Die Zugriffszahlen haben sich in den ersten drei Monaten seit der Gründung des Kanals verdreifacht. Über 31.400 Menschen haben sich die kurzen Filme schon angeschaut. „Die Resonanz ist toll“, freut sich Ehl. Allein im letzten Monat habe er 460 Zuschriften zu seinen Videos erhalten. „Ich komme kaum noch dazu, alle Anfragen abzuarbeiten“, sagt der Videomacher. Er sucht deshalb Christen, die ihm beim Beantworten helfen (steffen.ehl@jesuskanal.de). Die Reaktionen reichen von Glaubensfragen („Warum hasst mich Gott, nur weil ich schwul bin?“) bis hin zu theologischen Themen. „Das Tolle an diesem Medium ist die hohe Interaktion. Ich erreiche Menschen, die nie eine Kirche betreten würden, und kann mit ihnen sofort einen Austausch
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DI E K LE I N E K A NZ E L
» Wer überwindet, der wird alles erben, und ich werde sein Gott sein, und er wird mein Sohn sein. «
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Heiner Martin Henny (Liestal bei Basel) ist Unternehmer und Verlagsleiter von idea Schweiz.
Aus der Offenbarung des Johannes 21,7
Nur der Überwinder wird auch Erbe sein! Was für eine wunderbare Verheißung haben wir doch als Christen: Wir werden Gottes Erben! Ein Sohn hat in der Regel Anrecht auf einen Teil des Erbes seines Vaters. Als Erben Gottes – des Schöpfers des sichtbaren und unsichtbaren Kosmos – haben wir eine Verheißung, die weit größer ist, als wir mit unserem Verstand begreifen können. Wer hat nun Teil am Erbe Gottes? Im letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, ist es klar beschrieben: der, der überwindet. Überwinden bedeutet, den festen Glauben zu haben, „dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Römer 8,28). Wir sind also aufgefordert, Geduld zu haben und nicht aus Verhältnissen davonzulaufen, die uns nicht passen, oder zu kneifen vor dem, was Gott uns an Situationen anvertraut hat – auch wenn sie mit Leiden verbunden sind. Überwin-
den kann aber auch bedeuten, sich für Gerechtigkeit einzusetzen und dem Wort Gottes in jeder Lage zu folgen, auch wenn das mit Unverständnis, Verachtung und Verfolgung verbunden ist. Überwinden verlangt, die eigene Bequemlichkeit als zweitrangig anzusehen und der Förderung des Reiches Gottes die erste Priorität einzuräumen.
Dann gibt es kein Leid mehr Wenn wir überwinden, werden wir zu Söhnen und Töchtern Gottes erhoben. Wir werden Anteil haben am ewigen Gottesreich – in vollkommener Schönheit und Herrlichkeit, in einer Welt, wo es kein Leid und keine Tränen mehr geben wird, sondern nur noch totale Harmonie. Dieses Ziel wollen wir alle erstreben und auch in der Verkündigung entsprechend betonen. P
Ja, auch ich abonniere idea Spektrum Impuls-Abo 12 Ausgaben für nur Fr. 25.– Jahres-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Halbjahres-Abo für Fr. 3.01 pro Ausgabe oder Fr. 77.– pro Jahr Geschenk-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Abo 66 für Rentner nur Fr. 2.39 pro Ausgabe oder Fr. 117.– pro Jahr Studenten-Abo für nur Fr. 1.48 pro Ausgabe oder Fr. 72.50 pro Jahr (Alle Preise inkl. Portokosten. Das Abonnement ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar.)
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PORTRÄT
Wie Gottes Wege manchmal Umwege sind MISSION Das Herz des Menschen plant seinen Weg, aber der Herr lenkt seine Schritte – so auch im Leben der Schweizer Ulrike und Thomas Kaufmann in den Bergen von indisch West-Bengalen. Ein Porträt von Samuel Moser (Belp). Ulrike (52) entschied sich als Zehnjährige für Jesus. Fortan wurde sie vom Wunsch beseelt, einmal Missionarin zu werden. Am Lehrerseminar lernte sie Daniel Zuber kennen. Auch er wollte in die Mission. Die beiden heirateten, aber aus der Mission wurde nichts. Der Gesundheitszustand von Daniel liess es nicht zu. Er fand eine Stelle als Religionslehrer. Nach zehn glücklichen Ehejahren wurde Daniel von einem Einbrecher mit einem tödlichen Schuss niedergestreckt. Die dreissigjährige Ulrike blieb mit zwei adoptierten Kindern (7 und 5) allein zurück. Ihre Verzweiflung war gross. Ein väterlicher Freund suchte sie zu trösten: „Du kommst schon noch auf das Missionsfeld.“ Drei Jahre später heiratete Ulrike Thomas Kaufmann (56). Dieser lebte in Kathmandu, der Hauptstadt von Nepal. Er war massgeblich beteiligt am Aufbau einer nepalesischen Baptistengemeinde. Hier „rutschte“ er in ein Übersetzungsprojekt hinein. Von einem Einheimischen, der in Indien wohnte, erhielt er Manuskripte von ins Nepalesische übersetzten neutestamentlichen Büchern. Thomas wurde gebeten, sie auf ihre exegetische Richtigkeit zu überprüfen. Er wurde zum Leiter des Projektes ernannt.
Aber es ging nicht ohne Schwierigkeiten. Zwischendurch flog er völlig frustriert in die Schweiz. Zwei Briefe, mit denen er dringend gebeten wurde, die angefangene Arbeit fortzusetzen, nahm er als Zeichen von Gott und reiste zurück nach Kathmandu. Zusammen mit dem Übersetzer wurde die Arbeit schliesslich beendet. 1992 kamen 5.000 nepalesische Neue Testamente auf den Markt. Bald darauf drohte neues Ungemach. Eine Christin, die unter Gemeindezucht gestellt worden war, schwärzte Thomas bei den Behörden an, und er spürte, dass seine Tage in Nepal gezählt waren. Die Verlobung mit Ulrike fand noch in Kathmandu statt, aber dann reisten sie gemeinsam in die Schweiz zurück. Wie sich später zeigen sollte, war an eine Rückkehr nicht mehr zu denken. Für das frisch vermählte Paar folgte ein glückliches Jahr in England. Thomas besuchte Kurse der Wycliffe-Bibelübersetzer; Ulrike konnte ihr Englisch auffrischen. Dank indischer Wurzeln einer der Adoptivtöchter erhielten sie ein fünf Jahre gültiges Visum für Indien. Sie liessen sich in Kalimpong nieder, am Wohnort von Daniel Rai, dem nepalesischen Übersetzer. Zusammen mit ihm machte sich Thomas nun an die Übersetzung des Alten Testaments.
Im September 2011 kamen die ersten 10.000 Exemplare der vollständigen Bibel aus der Druckerei. Die Übersetzungsarbeiten hatte insgesamt 27 Jahre gedauert. Nun steht die Herausgabe der Bibel in verschiedenen Ausstattungen auf dem Programm sowie eine Konkordanz und Kommentare zur Bibel. In Indien leben mindestens zwölf Millionen Nepalesen, die Hälfte davon allein im nordindischen Teilstaat Assam. Das Evangelium von Jesus Christus findet bei ihnen eine offene Tür. Auf die Frage, ob sie sich jetzt am richtigen Platz wüssten, antworteten die beiden mit einem überzeugten Ja. Unabhängig voneinander hatten sie ihre Schlüsselerlebnisse. Beim Unterrichten von Kindern wurde Ulrike plötzlich bewusst, dass sie nun das tat, was sie sich als Zehnjährige gewünscht hatte. Thomas träumte einmal von einem Einsatz in Alaska. Auf 4.500 Metern Höhe, im Schnee und Eis des Himalaya, schenkte ihm Gott die Einsicht, dass er nicht nach Alaska brauchte; sein Traum war auf wundersame Weise in Erfüllung gegangen. Jetzt bemüht er sich eifrig um das indische Bürgerrecht. P
DAS WORT DER WOCHE » Ich hatte immer ein Grundvertrauen, das nicht mit den Mächten dieser Welt zusammenhängt, sondern mit Gott. « Der von allen demokratischen Bundestagsparteien nominierte Kandidat für das Amt des deutschen Bundespräsidenten, Joachim Gauck, im März 2011 in der Sendung „Peter Hahne“ auf die Frage, wie er die DDR-Diktatur überstanden habe.
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