Idea Spektrum Schweiz 33/2012

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33 15. August 2012

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

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Einzelverkaufspreis: CHF 4.–

Erziehen im grossen Vertrauen

Der Pädagoge Heinz Etter ermutigt Eltern, Lehrkräfte und Gemeindemitarbeiter zu neuen Verhaltensmustern Vision von Johannes Wirth wahr?

22 Billy Graham: Noch einmal erhebt der grosse Evangelist die Stimme

9 Asien-Mission: Die ÜMG will in

28 Bibel aktuell: Wie es der Schlange

12 Grüner Fisch: Der junge Verein

32 Neues Leben: So wurde Ruedi Szabo

Uster ihr neues Zentrum errichten kämpft für soziale Gerechtigkeit

@ Wein @ Lebensmittel @ Kosmetik

gelang, die Menschen zu verführen

vom Bankräuber zum Sozialarbeiter

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7 TownVillage: Wird die grosse

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I nse r at e

Christen im Dienst an Kranken

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B T R

T A E

A 22. - 23. September 2012, Herbligen BE E H WEEKEND FÜR LERNENDE / STUDIERENDE & JUNGE BERUFSLEUTE IM GESUNDHEITSWESEN

«Leben und arbeiten im Nidelbad» Wir sind eine christlich-ökumenische Lebensgemeinschaft, die in verschiedenen diakonischen Aufgaben tätig ist. Immer wieder freuen wir uns über Interessierte, die diese ganzheitliche Lebenshaltung kennen lernen und mit anpacken möchten. Falls Sie sich angesprochen fühlen, freuen wir uns auf einen Anruf oder eine Mail: www.nidelbad.ch Telefon 091 786 90 20 koni.schelker@casa-emmaus.ch

Herzliche Einladung zur Jubiläumsfeier:

Mit herzlichen Grüssen die Kommunität Nidelbad

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Samstag, 1. September 2012 im Zentrum Ländli, 10 bis 16 Uhr «Seelsorge zwischen Stuhl und Bank»

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29/30 18. Juli 2012

031-032-2012_BCB.indd 1 Nachrichten und Meinungen

aus der evangelischen Welt

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naczuhdenHeimat nsucht Sehlratsprä sident Hansjörg Walter Gefühlen Nationa Schweiz und patriotischen wesentlichen Werten der

7 Sommertipp: Zum Badeplausch

gehört eine biblische Geschichte beten auch für Muslime in der 80 ein 9 Bruder Tilbert: Auch mit n weites Herz hinter Klostermauer

8 Gebetsinitiative: 30 TageSchweiz

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Personen

13 Eigen-Konferenz: 1500 erleben Gottes Gegenwart wollten

22 Pro und Kontra: Ist ein

erfrischend.

hirntoter tot?

Mensch denn wirklich schon

Barde

32 Dänu Wisler: Der moderne Schweiz auf „Quergang“ durch die

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G RÜ e z i

«Join-up» als neuer Weg? «Verwaltungsräte müssen vertrauen können.» Die Aussage ist nachvollziehbar. Obwohl wir seit Lenin wissen, dass Kontrolle besser ist als (blindes) Vertrauen. Aber: Verwaltungsräte können sich nicht mit dem Detail befassen. Ihre Aufgabe ist eine andere. Erstaunlich ist die Aussage deshalb, weil sie den Leitartikel der jüngsten Ausgabe von «Alpha. Der Kadermarkt der Schweiz» betitelt. Der Autor meint, Aufsichtsorgane von Organisationen und Firmen seien immer mehr zu einem Spagat gezwungen: einerseits Mehrwert schaffen, andererseits ein stets engeres Regelwerk entwickeln und umsetzen. Beides stehe miteinander in Konkurrenz. Fazit: Es braucht mehr Vertrauen. «Die Basis für ein gegenseitiges ‹commitment› wird dadurch gestärkt, dass man weiss, mit wem man es zu tun hat.» Heinz Etter, Lehrer und Heilpädagoge, bezeichnet die von ihm entwickelte «Vertrauenspädagogik» (VP) als «Offenbarung». Sie wurde ihm in einer Zeit geschenkt, als er die Wirkung von Pferden auf junge Menschen eins zu eins beobachten konnte. Im Sinne des Pferdeflüsterers Monty Roberts lehrte seine Frau Kindern den gewaltfreien Umgang mit Pferden – mit verblüffender Wirkung. «Das war der Kontext für die Offenbarung der VP», schaut Etter zurück. (Siehe Seite 4) Eltern stehen täglich im Spannungsfeld zwischen Vertrauen und Kontrollieren. Viele geben offen zu, dass sie mit der Erziehung ihrer Kinder überfordert sind. Der Leidensdruck nimmt in vielen Familien zu. Welche der zahlreichen Me-

thoden könnte nachhaltige Hilfe bieten? Die vierfachen Eltern Pim und Myriam Buff aus dem Thurgau haben die «Vertrauenspädagogik» als Offenbarung empfunden. Sie fanden darin das lang ersehnte Werkzeug. Interessant: Der Schlüssel dazu war (und ist!) nicht eine neue Verhaltensmethode, sondern eine Herzensänderung. «Die Verhaltensänderungen kommen dann von selber», beobachtet die ehemalige Kindergärtnerin. Auf Seite 5 gibt sie Einblick in ihre Erlebnisse mit der «Vertrauenspädagogik». «In God we trust» steht auf amerikanischen Banknoten. Ich freue mich über diese Aussage, auch wenn die Weltmacht USA oft Vertrauen auf eigene Stärke über Gottvertrauen setzt. Das erinnert mich an eigenes Verhalten: Man wüsste zwar wie, aber die Umsetzung fällt schwer. Heinz Etter macht Mut, Vertrauen zu schenken. Er entwickelte das Konzept des «Join-up», des gegenseitigen, aufbauenden Vertrauens und Zudienens. «Ein Kind ins ‹Joinup› zu führen ist vergleichsweise einfach. Ein Kind im ‹Join-up› braucht keine dauernden Ermahnungen und Korrekturen», ist er überzeugt. «Mein Einfluss geht nur soweit wie meine Liebe», hat Pestalozzi einst gesagt. Wie weit geht meine Liebe, mein Vertrauen?, frage ich mich als Vater, Angestellter und Mitglied der Gesellschaft. Ich möchte vertrauen können, selber Vertrauen verdienen, Vertrauen schenken. In wirtschaftlich angespannten Zeiten auch den Verwaltungsräten, und ihnen ganz besonders.

BiBlisch Ein Lieblingsbibelwort von Doris Fiala, Nationalrätin der FDP und PR-Beraterin, Zürich:

«lasst uns nicht lieben mit Worten noch mit der Zunge, sondern mit der Tat und mit der Wahrheit.» (1. Johannes 3,18) «Dieser Bibelspruch gefällt mir besonders gut. Von der Liebe zu sprechen und sie zu bekunden, ist das eine. Liebe mit Taten zu offenbaren das andere. Umsichtiges Sprechen und Handeln, Zeit für Menschen, die wir lieben, zu schenken und zu investieren, zuhören, zu verstehen suchen und Gemeinsamkeiten erleben, bedeutet mehr als grossartigste Liebeserklärungen. Durch dick und dünn zu gehen, in schwierigen Zeiten begleiten zu wollen: Das ist gelebte Liebe, verbunden mit der Fähigkeit, immer wieder verzeihen zu wollen und anzunehmen, dass wir alle nicht perfekt sind. Liebe hat viele Gesichter: die Liebe zu den Kindern, zum Partner, zu den Menschen und zum Leben. Liebe auch mit Worten Ausdruck zu verleihen, ist schön. Wenn aber keine Taten folgen, sind Worte flach und unbedeutend.»

WörTlich «sämtliche Versuche, den patriotischen Festgesang zu ersetzen oder ihm einen anderen Text zu unterlegen, endeten im peinlichen Fiasko … Was funktioniert, muss bleiben. Nur wer das Produkt verändern will, wechselt. Das Werkeln an der landeshymne zielt somit darauf ab, die tradierte Marke schweiz radikal umzugestalten, nach innen und nach aussen.» Urs Paul Engeler, Bundeshausredaktor der «Weltwoche», schreibt unter dem Titel «‹Visionen› ohne Gott» über den Versuch der Schweizerischen Gemeinnützigen Gesellschaft, die Landeshymne zu ersetzen.

Kompetent

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THOMAS FEUZ

Reklame idea Spektrum 33.2012

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BR E N N P U N K T

Warum Erziehen mit Vertrauen der bessere Weg ist VERTRAUENSPÄDAGOGIK «Ein Kind, dessen Eltern nicht an seine Ressourcen glauben, kann nicht von einem Tag auf

den andern seinen eigenen Verstand brauchen.» Der Pädagoge Heinz Etter macht Mut, Kindern Vertrauen zu schenken. Menschen sollten miteinander so umgehen, wie Gott mit ihnen umgeht. Umdenken lohnt sich, ist er überzeugt. Wie und wo schenken Sie selber Vertrauen? Heinz Etter: Ich bin ein sehr ver­

trauensseliger Mensch. Seit ich mit der «Vertrauenspädagogik» (VP) unterwegs bin, noch mehr als früher. Mein Vertrauen gilt dabei mehr dem Wort Gottes als den Menschen um mich herum. Es ist so befreiend, den Menschen zu vertrauen – wohl wissend, dass wir alle wenig vertrauenswürdig sind. Aber auf Jenen ist Verlass, der uns lehrt, einander zu lieben. Wie wäre das ohne Vertrauen möglich?

Was braucht es, um sich gegenseitig zu vertrauen?

Wer sucht, der findet. Es gibt im­ mer viele Gründe, zu vertrauen und noch mehr, zu misstrauen. Mir ist es eine Hilfe zu wissen, dass die meisten Menschen aus ihrer Sicht das Richtige und einigerma­ ssen Anständige tun wollen. Aber mein Vertrauen in die Menschen beruht in erster Linie auf der Be­ reitschaft und dem Entscheid, lieber über den Tisch gezogen zu werden, als Menschen zu Unrecht üble Gedanken zu unterstellen.

Seit 2006 beschäftigen Sie sich bereits vollzeitig mit «Vertrauenspädagogik». Ihre Definition?

Es ist die Abkehr von verhaltens­ orientierter Erziehung hin zu einer beziehungsorientierten. Ge­ horsam soll aus der Loyalität kom­

Gibt es Pilot-Projekte?

Die Eltern entlasten, die Kinder freisetzen: Die Pädagogen Hanni und Heinz Etter setzen auf eine veränderte Herzenseinstellung.

men und nicht aus der Furcht vor unangenehmen Konsequenzen. Die wichtigen Dinge im Leben, wie Liebe, Vertrauen, Respekt und letztlich auch den Gehorsam, kann man weder einfordern noch erzwingen. Sie kommen aus der Vertrauensbeziehung.

Wer ist Ihr Zielpublikum?

Meist sind das christliche Ge­ meinden und Schulen, ab und zu auch christliche Unternehmer. Ein grosser Teil meiner Arbeit besteht in der Beratung von Fa­ milien in Erziehungs­ und Bezie­ hungsproblemen.

Wie reagieren Eltern und Lehrkräfte beim Erstkontakt?

Den meisten Menschen leuchtet

Die «Vertrauenspädagogik» von Heinz Etter Heinz Etter, 61, verheiratet, vier erwachsene Kinder, Primar- und Sekundarlehrer, seit 2004 Heilpädagoge HfH, wohnhaft in St. Peterzell SG. Etter leitete zusammen mit seiner Frau ein Sonderschulheim mit Reittherapie und ist Autor der Bücher «Erziehen im Vertrauen» und «Vertrauens-Schule». Etter begründete die «Vertrauenspädagogik», eine neutestamentliche Pädagogik, beziehungsweise das «Join-up-Konzept». Diese machen Mut, Kindern etwas zuzutrauen, und fordern Eltern dazu auf, aufzuhören Bilder: idea/tf

«ihren Kindern wie ein Sklave zu dienen». Etters Kurse richten sich an Eltern, Lehrkräfte und Mitarbeitende in Gemeinden und Kirchen, die sich mit Kindern beschäftigen. Termine: • 16. August, 19 Uhr, Freie Missionsgemeinde Münsingen BE, Sägegasse 11 (031 781 27 00) • 10. November, 9.30 Uhr, Heslihalle Küsnacht ZH: Tages-Seminar mit Prof. Gordon Neufeld Anmeldung: heinz.etter@livenet.ch www.vertrauenspaedagogik.ch

das Konzept spontan ein, und sie sind guten Mutes, es auch umzu­ setzen. Nach der ersten Euphorie durch die Anfangserfolge erleben viele, wie alte Verhaltensmuster zurückkehren. Dann kommt es darauf an, ob sie sich auf diese Si­ tuation entsprechend vorbereitet haben.

Braucht es für die «Umstellung» einen gewissen Leidensdruck?

Ja, leider. Viele Menschen – das ist auch mit dem Glauben an Gott so ­ lassen den Dingen ihren Lauf, solange es geht. Deshalb bedeutet das Wort Krise nicht nur Unge­ mach, sondern auch Chance.

Was gab den Ausschlag zur VP?

Zunächst einmal erkannte ich als Heimleiter im Umgang mit Kindern, die durch alle Net­ ze gefallen sind, dass das keine Monster sind, sondern verletzte, hilfsbedürftige Menschen, die wie alle geliebt und angenom­ men sein wollen. Ich habe erlebt, dass sie sich in jenen Momenten, in denen sie sich angenommen fühlten, ganz normal verhalten haben. Es wurde mir bewusst, wie kontraproduktiv es war, sie unter Druck zu setzen. Die Arbeit mei­ ner Frau, die nach den Methoden des Pferdeflüsterers Monty Ro­ berts Kindern den gewaltfreien Umgang mit Pferden zeigt, war dann der Kontext für die Offen­ barung der VP.

Ja, und mit beglückenden Erfah­ rungen. In meinem Buch «Ver­ trauens­Schule», das sich an Lehr­ kräfte an Volksschulen richtet, die VP unterrichten wollen, habe ich angedeutet, dass VP an einer Pri­ vatschule viel tiefgreifender umge­ setzt werden könnte. An unserer Pilotschule in Sirnach im Thurgau machen wir die Erfahrung, dass Kinder lernen und sich führen las­ sen wollen. Und dass es nicht nur wenig bringt, sie unter Druck zu setzen, sondern dass Zwang zwar zu einer kurzfristigen Anpassung des Kindes führen kann, langfris­ tig aber Reifung und Bildung be­ hindert und oft verhindert.

Sie betonen die «Natur der Sache». Sprechen Sie auch den «gesunden Menschenverstand» an?

Ich bin überzeugt, dass unsere schöpfungsgemässen Verhaltens­ weisen durch unsere Kultur auf destruktive Weise überlagert sind. Jede Mutter weiss zum Beispiel, was sie tun muss, wenn ihr Baby die Brust sucht. Dennoch haben wohlmeinende Mütter jahrzehn­ telang, angeleitet von wohlmei­ nenden Psychologen, Kinder frustriert, indem sie sie in einen Vier­Stunden­Rhythmus drängen wollten. Die Kinder lernten den zwar, aber sie lernten gleichzeitig, dass ihr Mami sie offenbar nicht versteht. Kinder gehen von Natur aus davon aus, dass ihre Mutter merkt, dass sie Hunger haben, und ebenso, dass sie «bitten dür­ fen und ihnen gegeben wird».

Sie sind Berater, Referent und Autor. Warum sollte ich Ihre Bücher lesen?

Meine Bücher zeigen zunächst auf, wie unsinnig und kontra­ produktiv unser Erziehungsver­ halten in vielen Belangen ist und wie oft wir uns besser auf unser Bauchgefühl verlassen sollten. Es geht also gewissermassen um ein Zurückbesinnen auf etwas, was in uns bereits angelegt ist. Das gilt in erster Linie für den sogenannten Normalfall. Es ist erstaunlich, wie idea Spektrum 33.2012


BR E N N P U N K T schnell Kinder reagieren, wenn Eltern ihre Haltung den Kindern gegenüber ändern. Wie wenn sie darauf warten würden. In Tat und Wahrheit ist es auch so.

Greifen Ihre Methoden auch bei «Problemkindern»?

Ja und nein. VP bringt in jeder Situation eine Verbesserung. Es gibt aber Kinder mit Proble­ men, die Eltern überfordern. Ein wesentlicher Teil meiner Arbeit besteht in der Beratung solcher Eltern. Ich arbeite dabei mit dem Material des kanadischen Psy­ chologen Gordon Neufeld. Sein Ansatz passt genau zur VP und erweitert und vertieft das «Join­ up­Konzept» auf faszinierende Weise. Ich habe in dem Jahr, als ich bei ihm studierte, mehr über Kinder und ihre Probleme gelernt als in all meinen Ausbildungen zuvor. Neufeld lehrt übrigens am 10. November in Küsnacht im Kanton Zürich zum Thema «Kin­ der verstehen statt verurteilen».

Jesus lehrte Gewaltfreiheit, handelte aber im Einzelfall oft sehr konsequent…

VP fusst hauptsächlich auf den Lehren Jesu, die er in der Berg­ predigt ausgebreitet hat. Eigent­ lich verstehe ich selber nicht, dass das nicht völlig normal ist unter Christen. Und ich verstehe auch mich selber nicht, warum ich als überzeugter Jünger Jesu jahr­ zehntelang in so vielen Belangen «im Rat der Gottlosen» gewan­ delt bin.

Was könnten Gemeindeleitungen von der VP lernen?

Sie hat mein Christsein tief verän­ dert. Viele Pastoren fragen und be­ ten darüber, wie die Konsequen­ zen der VP für das Gemeindeleben aussehen müssten. Die Gemeinde­ zucht ist dabei nicht der wesentli­ che Teil. Aber zum Beispiel unsere Tendenz, die geistliche Bildung der Kinder an die Gemeinde zu delegieren oder auch unsere Tendenz, uns an Gleichaltrigen zu orientieren anstatt an Vätern und Müttern. Wir sollten uns ver­ mehrt Generationen­übergreifend zusammenfinden und Beziehun­ gen pflegen in der Überzeugung, dass Unterschiedlichkeit keine Störung, sondern eine Bereiche­ rung ist und kein Leib aus glei­ chen Organen besteht. Interview: THOMAS FEUZ idea Spektrum 33.2012

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Plötzlich ist der Druck weg PODIUM VP IM ALLTAG Die Familie Buff-Rondelli in Egnach TG

wendet die «Vertrauenspädagogik» an. Als «Musterbeispiel» sieht sich die frühere Kindergärtnerin Myriam aber nicht.

Schätzen das «neue ABC» : Myriam Buff-Rondelli und zwei ihrer Kinder.

Myriam und Pim Buff haben vier Kinder im Alter zwischen zwei und zehn Jahren. «Unsere Älteste und der Jüngste sind sehr willensstark», sagt die Mutter. Die Pädagogin war mit Erziehungsfragen bestens ver­ traut, kam aber im Alltag immer wieder an Grenzen. Vor drei Jahren haben Buffs die «Vertrauenspä­ dagogik» (VP) kennengelernt. Ihre Erfahrungen sind positiv.

Anfänglich grosse Skepsis

Pim Buff ist als Pilot auf der ganzen Welt unterwegs. «Doch wenn er zu Hause ist, ist er voll da», sagt seine Frau. Sie las Etters Buch «Erziehen im Vertrauen» zusammen mit ihrem Mann. Ihr erster Eindruck: «Nein, auf diese humanistische Schiene steigen wir nicht auf!» Nach und nach stellten sie aber fest: «Das Ganze hat Hand und Fuss, geht Hand in Hand mit dem Glauben.» Bei der VP gehe es nicht wie bei den meisten Methoden um eine Verhaltensänderung, sondern um eine Herzensänderung, stellt Myriam Buff fest. «Die Verhal­ tensänderung kommt von selber – wir gegenüber unseren Kindern, die Kinder gegenüber uns.» Wie lautet ihre Hauptmaxime heute? «Kinder sollen nicht einfach wis­ sen, wie man parieren muss. Es geht darum, dass sie aus eigener Motivation und eigenem Willen gehorchen.»

Ein völlig neues ABC

Die vierfache Mutter stellte im­ mer wieder fest, dass sich eigene

wie fremde Kinder unter «schlech­ ter» Führung nicht wohlfühlen. Sie pendelte lange Zeit zwischen einem dominanten Stil und dem «Laisser­faire» hin und her. «Es kommt nicht gut, wenn wir nicht ein neues Werkzeug bekommen», war sie überzeugt. Dann die Er­ leichterung «Die VP schlug von 0 auf 100 ein. Die Veränderung un­ serer Einstellung brachte den ent­ scheidenden Wechsel mit sich.» VP sei wie ein neues ABC, das täglich neu gelernt werden muss. Heute verzichtet Myriam Buff be­ wusst auf Anklagen. Stattdessen wendet sie Rückfragen an: «Wann hast du vor, das zu erledigen…?» Tragen die Kinder ihre Hausschu­ he wieder nicht, legt Mama diese auf den Stuhl am Tisch. «Kinder haben Coaching und Anleitung verdient, nicht Anklage», meint die vierfache Mutter. «VP nimmt viel Druck weg und ist wohltu­ end.» Früher empfand sie Angst vor der Pubertät ihrer Kinder, heute freut sie sich darauf. «Der Erfolg steht und fällt damit, ob ich zum täglichen Umdenken bereit bin», sagt Myriam Buff. Hilfe und Unterstützung findet sie in der kontinuierlichen An­ wendung der VP, im Coaching und in VP­Gruppen, die vor al­ lem in der Ostschweiz entstan­ den sind. Sie ist überzeugt: «Wer Christ ist und an Gott glaubt, für den ist die VP an sich nichts Neu­ es. Neu ist der Ansatz, dass wir als Menschen miteinander so umge­ hen, wie Gott mit uns umgeht.» THOMAS FEUZ

Das Kreuz als Logo Schon seit einigen Tagen ist der Nationalfeiertag 2012 Geschichte. Bei strahlendem Wetter fanden im ganzen Land zahlreiche Feiern mit Ansprachen, Fackelumzügen, Feuerwerk und dem Singen der Nationalhymne statt. Selbstverständlich durfte unsere Schweizerfahne da nicht fehlen. Weshalb ist ausgerechnet das weisse Kreuz auf rotem Grund zum schweizerischen Hoheitszeichen geworden? Andere Länder haben zur Entstehungszeit der Eidgenossenschaft einen Löwen oder Adler in ihrem Wappen. Weshalb war es in der Schweiz nicht der beliebte Bär, ein gehender wie derjenige von Bern oder ein stehender wie der von Appenzell? Unsere Vorfahren haben sich das Kreuz auf die Fahne gesetzt, weil in der religiösen Kunst des Mittelalters das weisse Kreuz auf rotem Grund den heiligen Mauritius mit seinen 10 000 Rittern gekennzeichnet hat. Diese Ritter wurden der Legende nach im vierten Jahrhundert nach Christus bei Saint Maurice im Rhonetal als Märtyrer hingerichtet. Sie hatten sich geweigert, dem christlichen Glauben abzuschwören und mussten für ihre Überzeugung sterben. Später wurden sie in der alten Eidgenossenschaft als Schutzheilige und treue Christusnachfolger verehrt. Das weisse Kreuz auf rotem Grund wurde zum Symbol eidgenössischer Einheit. Unter diesem Zeichen wurden die kommunalen, kantonalen und sprachlichen Gegensätze überwunden. Wo heute die Schweiz in der Welt auftritt, tut sie es mit dem Schweizer Kreuz als Logo. Dieses Zeichen verpflichtet uns zu einem Verhalten, das dem christlichen Gehalt des Wappens entspricht. Frieden, Freiheit und Solidarität als Merkmale schweizerischer Identität sind die immer gültigen Werte, an die wir uns stets wieder erinnern sollten, nicht nur am 1. August. BRIGITTE HÄBERLI Die Autorin ist Ständerätin und stellvertretende Fraktionspräsidentin der CVP. Sie wohnt in Bichelsee TG.


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I nse r at e | s t e lle n

Wir begleiten Menschen

Die Stiftung Diaconis ist ein in Bern stark verankerter, anerkannter Ort für Alterswohnen, Pflege, Palliative Care sowie berufliche und soziale Integration. Sie bietet Arbeitsplätze für rund 400 Mitarbeitende. Wohnen – Pflege Oranienburg gehört zu Diaconis und ist das Zuhause pflegebedürftiger Diakonissen. Hier finden auch Menschen für Langzeit-, Kurzzeit- und Ferienaufenthalte Geborgenheit in der Gemeinschaft.

Die Stiftung SalZH betreibt in Winterthur drei Kitas. Die Kitas sind der Privatschule SalZH angegliedert und arbeiten auf christlicher Basis. Für die Kita an der Tellstrasse suchen wir ab sofort oder nach Vereinbarung eine

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Wen suchen wir? Wir suchen eine integre Persönlichkeit, die über Leitungserfahrung verfügt, einen pädagogischen Hintergrund mitbringt und Freude daran hat, mit einem jungen, engagierten Team zusammenzuarbeiten. Wichtig ist uns die christliche Basis und der Wunsch eine noch junge Einrichtung mit grossem Einsatz mitzuprägen. Was bieten wir? Eine interessante, vielseitige Anstellung in einem offenen, fröhlichen Team, zeitgemässe Arbeitsbedingungen, die Möglichkeit, neue Ideen einzubringen und eine wachsende Arbeit im Kleinkindbereich mitzugestalten.

Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte an: Stiftung Diaconis Personaldienst Frau Rosmarie Burri, Schänzlistrasse 33, 3013 Bern

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann freut sich Corinne Weber, Leitung Kita, über Ihre schriftliche Bewerbung per Post oder per Mail (cweber@salzh.ch). Gerne gibt sie auch weitere Auskünfte (052 232 42 10).

Diaconis ist der neue Name des Diakonissenhauses Bern

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PRIVATSCHULE SALZH Sekretariat Zeughausstr. 54 8400 Winterthur Tel: 052 238 30 10 kontakt@salzh.ch www.salzh.ch

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Evangelisch-Reformierte Kirchgemeinde Sumiswald Nach langjähriger engagierter und konstruktiver Zusammenarbeit hat unser Pfarrer mit Schwerpunkt Kinder- und Jugendarbeit eine neue Herausforderung angenommen. Deshalb suchen wir per 1. November 2012 oder nach Vereinbarung eine/n

Pfarrerin/Pfarrer 100% Wir sind eine lebendige Kirchgemeinde im Herzen des Emmentals, mit rund 2‘500 Mitgliedern und verfügen über 200-Pfarrstellenprozente.

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Gottesdienst, Heimandachten und Kasualien (Amtswochensystem) KUW, Jugendarbeit, Leitertätigkeit Seelsorge besondere Arbeits-Schwerpunkte sind nach Absprache im Pfarrteam möglich

Als erfolgreiche Bewerberin, erfolgreicher Bewerber • • • • • • • •

sind Sie eine lebensfrohe und offene Persönlichkeit sind im Glauben an Jesus Christus verwurzelt identifizieren sich mit unserem Leitbild knüpfen leicht Kontakte mit Menschen aller Altersstufen geben mit Freude das Evangelium lebensnah weiter verstehen Schweizerdeutsch sind bereit, Bestehendes zu pflegen und neue Ideen umzusetzen sind gewohnt, sowohl selbstständig als auch im Team (100% Pfarrkollege) engagiert zu arbeiten

Bei uns finden Sie • • • • •

eine lebendige Kirche mit vielseitigem Angebot und Offenheit gegenüber neuen Ideen und Aktivitäten einen engagierten Kirchgemeinderat und ein motiviertes Team aus Freiwilligen und Angestellten KUW-Mitarbeiterinnen ein geräumiges Pfarrhaus mit Umschwung mitten im Dorf ein grosses und gut eingerichtetes Kirchgemeindehaus

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Ihre Bewerbungsunterlagen senden Sie bitte bis 15. September 2012 an: Kirche Sumiswald, Frau Emmeli Bärtschi, Ressortleiterin Personelles, Marktgasse 16, 3454 Sumiswald Tel. 034 431 27 01, emmeli.baertschi@kirchesumiswald.ch

Weitere Auskünfte: Pfarrer Theo Castelberg, Tel. 034 431 29 51, theo.castelberg@kirchesumiswald.ch Kirchgemeinderatspräsident Paul Blaser, Tel. 034 435 16 30, paul.blaser@kirchesumiswald.ch

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g e se ll sc h a f t

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«TownVillage» – wie eine grosse Vision wahr wird PIONIERPROJEKT «Dieses Projekt lässt mich auffliegen wie ein Adler», strahlt Johannes Wirth. Nach 23 Jahren steht

der Winterthurer Pastor und Pionier kurz vor der Umsetzung einer grossen Vision: einem generationenergänzten Wohnprojekt für Senioren, Familien und Menschen mit Behinderungen. Kostenpunkt: knapp 30 Millionen Franken. Alles beginnt 1989 im Schlafzimmer. Auf den Knien. Johannes Wirth will sich mit der grossen Not der jungen Drogensüchtigen nicht abfinden. Und da ist die Vision: Ein Areal mit Wohnhäusern und Werkstätten für Menschen mit suchtbedingten und psychischen Problemen und für Teenager in schwierigen Situationen. Er sieht Kinder, Senioren, Alleinstehende, Pflegebedürftige, Menschen am Rand der Gesellschaft. Sie helfen sich gegenseitig. Im gemeinsamen Leben und Arbeiten spüren sie, dass alle wertvoll sind. «Eine solche Vision hatte ich vorher nie», bekräftigt Wirth in seinem Büro in der «Parkarena», dem 2006 eingeweihten Zentrum der GvC Chile Hegi in Winterthur. «Eine starke Erfahrung! Sie hat mir geholfen, immer wieder an das Projekt zu glauben.»

Zuerst der Frust

Von seiner Vision tief beeindruckt, lässt der Pastor damals das Bild von einem ganzheitlichen Lebens- und Arbeitszentrum gleich aufzeichnen. Bald stellt er es dem Ältestenrat seiner GvC (ehemals «Gemeinde von Christen») vor.

Johannes Wirth Jahrgang 1955, verheiratet, Vater von zwei erwachsenen Töchtern, wohnt in Oberwinterthur. Beginn einer Landwirtschaftslehre, Lehre als Briefträger, dann Fliessband­ arbeiter, Sportartikelverkäufer, Ver­ sicherungsfachmann im Aussen­ dienst, Versicherungs­Schadenin­ spektor, Produktemanager im Detailhandel. 1989 Wechsel in die Aufgabe als Pastor der GvC Chile Hegi, 1990 Gründung und Aufbau der Quellenhof­Stiftung als sozial­ diakonisches Werk. Heute Leiter der GvC­Bewegung mit Lokalkirchen in Winterthur, Bassersdorf, Frauen­ feld, Uster und Wil, Präsident der Quellenhof­Stiftung und Projekt­ leiter des «TownVillage». Hobby: Leiter von Ferienreisen. www.townvillage.ch / www.qhs.ch

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telte Mieter. Durchmischtes Seniorenwohnen heisst, dass 60 Prozent der Wohnungen für Senioren und der Rest für Singles, Familien, Wohngruppen und als Time-OutWohnungen gedacht sind.

5 Millionen bis zum Herbst

«Absolut ermutigend»: Johannes Wirth, Projektleiter des «TownVillage».

Geschätzte Kosten: 20 Millionen. Antwort: «Nein – für eine Kirche mit vielleicht 150 Leuten masslos übertrieben!» Grosser Frust beim Pastor. Er denkt daran, die Gemeinde zu verlassen und die Vision allein aufzugreifen. Dann trifft ihn ein Bibelwort: Er habe sich der Gemeindeleitung unterzuordnen! «Also Grind runter und weiterbeten», sagt sich der Visionär. Die Erkenntnis: Die Vision muss wohl im Kleinen mit einem ersten Haus umgesetzt werden. So geschieht es 1990 auch mit der Gründung der Quellenhof-Stiftung. Heute leben hier 140 Menschen in verschiedenen Wohneinheiten und Werkstätten Teile dieses Traumes. Der Visionär wird ganz Realist, wenn er meint: «Eine Vision ist erst der Anfang. Das Schwierigste ist die Frage, wie sie umgesetzt wird.»

Trakt mit 68 Wohnungen

Nach 23 Jahren fehlt von der ursprünglichen Vision nur noch ein einziges Puzzleteil. Aber ein grosses! Es ist dies das generationenergänzte Wohnen für Senioren. Nach Jahren des Betens und Wartens bietet sich direkt neben dem Stiftungszentrum und der «Parkarena» eine unverhoffte Möglichkeit: Die Generalunternehmerin Implenia will im neuen Stadtteil Neu-Hegi 220 Wohnungen für rund 100 Millionen Franken bauen. Davon könnte ein Trakt mit 68 Einheiten gekauft werden. Für Wirth wird die Visi-

on damit konkret: «Die Lage des Projekts ermöglicht uns eine einmalige infrastrukturelle wie personelle Synergie quer durch die ganze Stiftung.» Gleich sprudeln auch konkrete Vorstellungen für ein «TownVillage» heraus: •Eine Frau mit starken psychischen Begrenzungen aus dem betreuten Wohnen unterstützt eine Seniorin bei Haushaltarbeiten und liest ihr zweimal wöchentlich aus einem Buch vor. •Ein junger Mann aus dem Therapiehaus beginnt hier eine Lehre als Fachmann Hausunterhalt. Später zügelt er in das begleitete Wohnen und beendet da seine Ausbildung. •In der eigenen Wäscherei gibt es geschützte Arbeitsplätze. Beim Ausliefern der Kleider ergeben sich auch Kontakte mit Senioren.

Leben wie im Dorf

Johannes Wirth spricht von einem «gesellschaftsrelevanten Projekt». Die demografische Entwicklung, die ungebremsten Sozialkosten und die Vereinsamung machten neue Wohnformen erforderlich. Die Zukunft liege in der dörflichen Gemeinschaft. Doch das «TownVillage» unterscheide sich deutlich von andern Seniorenprojekten: so durch das Zusammenspiel mit den verschiedenen Generationen und psychisch Schwachen, umfassende Serviceleistungen, eine 24-StundenAnlaufstelle, ein subventioniertes Angebot auch für minderbemit-

Selbstverständlich sollen im «TownVillage» auch die Gottesdienste der benachbarten GvC Chile Hegi übertragen werden. Doch Trägerschaft ist die Quellenhof-Stiftung, verantwortlich der von Wirth präsidierte Stiftungsrat. Grosse Knacknuss: die Finanzierung. Bei Gesamtkosten von rund 30 Millionen Franken wird ein Eigenkapital von 7,3 Millionen erforderlich. Bis Ende Oktober sollten 5 Millionen vorliegen. Das Fundraising läuft auf drei Schienen: Gesucht werden 500 Personen, die je 10 000 Franken spenden, dazu Investoren und Beiträge von Förderstiftungen. Projektleiter Wirth zur Zwischenbilanz: «Die Rückmeldungen sind absolut ermutigend. Doch es bleibt viel Platz für Gottes Hilfe!»

Wenn die Zweifel kommen

Implenia hat das Baugesuch eingereicht. Nun folgen Verhandlungen zum Projekt und den Preisen. Im März 2013 ist der Baubeginn geplant, Ende 2014 der Bezug. Keine Zweifel am Gelingen? «Natürlich!», gesteht der Visionär. «Der Weg ist noch weit. Doch wenn die Zweifel kommen, schaue ich zurück auf das, was Gott an der Quellenhof-Stiftung und an der GvC Chile Hegi schon alles an Wundern getan hat. Dann glaube ich daran, dass sich auch der letzte Teil der Vision erfüllen wird.» Wird sich der Visionär und Pionier einst selbst im «TownVillage» niederlassen? «Ich bin jetzt 57», rechnet Wirth vor. «Ich nehme an, dass es mich bei diesem Projekt noch zehn Jahre brauchen wird. Ein solches Projekt beflügelt mich. Es lässt mich auffliegen wie ein Adler! Doch dann? Ja, ich kann mir vorstellen, auch einmal im ‹TownVillage› zu wohnen.» ANDREA VONLANTHEN Bild: idea/av


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TAG E SSC H AU

JOURNAL

Künstlerische Reise-Betrachtungen

Theophil Pfister gestorben

KUNSTAUSSTELLUNG In «Contact 2nd» in Basel beschäftigen sich acht christliche

Der frühere St. Galler SVP-Nationalrat Theophil Pfister ist kurz nach seinem 70. Geburtstag nach schwerer Krankheit gestorben. Er war von 1999 bis 2011 Mitglied der Grossen Kammer in Bern und präsidierte von 2008 bis 2011 als engagierter Israel-Freund die Parlamentarische Gruppe Schweiz-Israel. Seine Beziehungen zur israelischen Botschaft in Bern und auch zur Knesset in Jerusalem waren für die Gruppe sehr wertvoll. Zusammen mit der verstorbenen Sekretärin der Gruppe, Maria Wyss, bemühte er sich erfolgreich um den Aufbau der Gruppe und die Beziehungspflege. In seinem selbstverfassten, berührenden Lebenslauf wies Pfister darauf hin, wie viel ihm Jesus Christus bedeutet hat und wie wichtig ihm die Zusage für das ewige Leben war. (av)

Beschneidung wie früher

Das Kinderspital Zürich führt nach einer vierwöchigen Reflexionsphase wieder Knabenbeschneidungen durch. Nach dem Urteil des Landsgerichts Köln führte das Zürcher Kinderspital als einzige Institution in der Schweiz ein Moratorium ein. «Dass Zürich das Moratorium nun sistiert, zeigt, wie überstürzt die Reaktion auf das Kölner Urteil war», schreibt «tachles» in der neusten Ausgabe. Das Kinderspital habe «auf einen Gerichtsentscheid ohne Bindungskraft in der Schweiz» reagiert. (idea)

Islamische Theologie

Bis Ende Jahr sollen Vorschläge für eine Ausbildung in muslimischer Theologie in der Schweiz vorliegen. Das meldet die «Reformierte Presse» nach einem Gespräch mit dem Präsidenten der entsprechenden Arbeitsgruppe des Bundes. Noch ist offen, ob der Lehrstuhl an einer Schweizer Universität einer theologischen, religions- oder rechtswissenschaftlichen Fakultät angegliedert werden soll. An den bisherigen Lehrstühlen für Islamwissenschaft finde eine wissenschaftlich-theologische Auseinandersetzung mit dem muslimischen Glauben nicht statt. (idea) Bild: idea/chb, Sigmar Friedrich

Künstler mit dem Thema «Reise» – im irdischen wie im übernatürlichen Sinn.

An der Decke ist eine Uhr an ihrem Minutenzeiger aufgehängt. Dieser bleibt fix, und die Uhr dreht sich um ihn herum. «Er stellt die konventionelle Zeitmessung auf den Kopf», heisst es in der Erklärung des Künstlers Andreas Widmer. Auf dem Triptychon (dreigeteiltes Gemälde) «Kingdom of Heaven» von Patrik Alvarez erkennt man Wolkenformationen, wie sie heute jeder beim Blick aus dem Flugzeug sehen kann. Gleichzeitig ist die Darstellung aber auch angelehnt an ein barockes Altarbild, das den Himmel als Wohnsitz Gottes versteht.

Im Turnus von zwei Jahren

Der Organisator und Koordinator der Ausstellung, Reto Scheiber, zeigt ein grossformatiges Bild mit dem Titel «Die Wiederkunft». Es besteht aus zwei «konkurrierenden geometrischen Systemen», die von Lichtstrahlen durchzogen werden, und so das Wiederkommen Jesu andeuten. Die Ausstellung ist die zweite ihrer Art vom Netzwerk christlicher

Kunstwerk «Clock»: «Stellt die konventionelle Zeitmessung auf den Kopf.»

Künstler in der Nordwestschweiz, die Reto Scheiber zusammen mit Patrik Alvarez ins Leben gerufen hat. Ihr Anliegen ist es, die Künstler zu vernetzen, Freundschaften zu knüpfen, ein Forum zu bieten

und die Werke einer breiten Öffentlichkeit zu zeigen. Alle zwei Jahre soll jeweils in einer anderen Stadt zu einem neuen Thema eine solche Ausstellung stattfinden. CHRISTOF BAUERNFEIND

Die Ausstellung «Contact 2nd» in Basel Acht künstlerische Positionen zum Thema Reise. Noch bis Sonntag, 19. August, im Projektraum «M54», Mörsbergerstrasse 54 in Basel.

Öffnungszeiten: Mo-Fr 16–20 Uhr, Sa/So 11–18 Uhr. www.visarte-basel.ch

RADIOPREDIGER THEOPHIL TOBLER STELLT SEINE TEXTE ONLINE

Eine Website zum 80. Geburtstag «Dichter und Autor» seien etwas hohe Worte, meint der Jubilar bescheiden. Trotzdem bringen sie Theophil Toblers Mission auf den Punkt: Menschen ansprechen, mit Gott in Kontakt bringen. Seine Texte wurden auf seinen 80. Geburtstag vom 8. August ins Internet gestellt.

Erlebnisse in Worte gefasst

Theophil Tobler fand mit 16 Jahren zum Glauben an Jesus Christus. «Von Gott begnadigt und angenommen sein: Das ist ein riesiges Geschenk. Ich habe sogleich meine Eindrücke aufgeschrieben» – das erste Gedicht als Christ. Bald entstanden Kartenserien und das erste Bändchen mit Meditationen und Gebeten aus Texten der Radiopredigten. Ein zweites folgte bald. Als Pfarrer der Evangelisch-methodistischen Kirche war Tobler in Rupperswil AG, Schaffhausen, Winterthur und Bülach

tätig, dazwischen leitete er den Berner Distrikt der EMK. Er übernahm Dienste in Nord- und Südamerika und promovierte 1990 am Wesley Theological Seminary in Washington D.C.

Schreiben, reisen, musizieren

Seit der Aufschaltung der Webseite erhielt Tobler viele ermutigende Reaktionen. Bevor er sich wieder an den Schreibtisch setzt, spielt er gerne mit seiner Frau Margrit ein SaxophonDuett. Bis vor Kurzem hielt er Andachten in der «Rämismühle». Gibt es noch einen unerfüllten Wunsch? «Nun bleibt etwas mehr Zeit zum Lesen und Reisen: Mit neuen Menschen in Kontakt kommen, etwas in die Welt hineintragen. Es ist ein grosses Geschenk, dass ich das so erleben darf», sagt Theophil Tobler dankbar. THOMAS FEUZ www.christliche-gebete.ch idea Spektrum 33.2012


TAG E SSC H AU

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«Lehmhütte und Strohdach» war einmal ÄXGÜSI ASIEN-MISSION Ostasien befindet sich in ständigem Wandel. Um den immer neuen

Wie ein Kind

Der zweite Platz auf dem olympischen Medaillenspiegel zeigt einmal mehr, dass China langsam aber sicher dem Westen den Rang abläuft. Die Entwicklungen in dem Riesenreich gehen in atemberaubender Geschwindigkeit vor sich. Im gleichen Mass verändern sich auch die Anforderungen an die Mission. Die Zeiten von «Lehmhütte und Strohdach» seien schon lange vorbei, erklärt Markus Dubach, Leiter der ÜMG.

Sind soeben aus den Ferien zurück. Seit über zehn Jahren haben wir die Möglichkeit, im Burgund bei lieben Leuten ein paar Ferientage auf einem Hof zu verbringen. Das Haus ist Teil eines kleinen Weilers. Bis zum nächsten Dorf sind es 3,5 Kilometer. Die Zeit scheint in jener Region stillgestanden zu sein. Wohl wird auch hier fleissig gearbeitet. Aber zumindest von aussen kann man kaum Hektik entdecken. Die Häuser sind zum Teil sehr alt. Die Ziehbrunnen passen in dieses Bild, genauso wie die Telefonleitungen, die noch nicht unter dem Boden sind.

Herausforderungen der Missionsarbeit in Asien besser gerecht zu werden, baut die ÜMG (Überseeische Missions-Gemeinschaft) nun ein neues Zentrum in Uster ZH.

Knacknüsse der Christen

Knapp 50 Prozent der Chinesen leben heute in Städten. Der Lebensstil dort verursacht ähnliche Probleme wie in der westlichen Welt: wenig Zeit, beruflicher Stress, zerrüttete Familien… Damit stehen auch die weiter wachsenden christlichen Gemeinden vor neuen Herausforderungen. Markus Müller, der ehemalige Direktor der Pilgermission St. Chrischona, war zehn Jahre im Heimatrat der ÜMG. Im Mai unternahm er eine zweiwöchige Reise durch China. In seinem Bericht schildert er einige Knacknüsse der Christen vor Ort: Wie können Christen ihren Glauben am Arbeitsplatz bezeugen? Wie kann die enorme Zahl Neu-Bekehrter im Glauben wachsen? Hier gelte es, ein gutes Fundament zu legen. Es gebe viel Verwirrung, weil zu wenig Bibeln vorhanden sind.

Unzählige Möglichkeiten

Markus Dubach sieht eine grosse Aufgabe in der interkulturellen Arbeit. Längst senden die chinesischen Christen selbst Missionare aus, die dankbar für das nötige

Feierlicher Start Am Samstag, 25. August, 9 bis 10 Uhr, findet an der Neuwiesenstrasse 8 in Uster die feierliche Grundsteinlegung des neuen ÜMG-Zentrums statt. Die Verantwortlichen bitten um eine Voranmeldung bis zum 21. August. Kontakt: ch@omfmail.com oder 043 244 75 60. www.omf.ch

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Das moderne China erfordert auch ein Umdenken in der Mission.

Know-how sind. «Wenn ein Chinese aus einer Grossstadt in die ländlichen Gebiete kommt, hat er oft einen grösseren Kulturschock als wir», erklärt Dubach. Weiterhin leben etwa 700 Millionen Bauern in ärmlichen Verhältnissen. Ganze Volksgruppen seien noch unerreicht mit dem Evangelium. Die ÜMG sendet heute vor allem Berufsleute aus und bildet Einheimische in der interkulturellen Arbeit und im Umgang mit Minderheiten aus, wie den schätzungsweise 50 Millionen Moslems. «Mission geht schon lange nicht mehr von hier nach dort», so Markus Dubach. Heute geht es eher um Austausch und Dialog. «Auch wir können viel von chinesischen Christen lernen. Etwa den Mut und die Bereitschaft, den Glauben trotz Benachteiligungen dynamisch zu leben», betont Dubach.

Beziehungen aufbauen

Dennoch gibt es weiterhin unzählige Möglichkeiten der Mithilfe in China. «Wir sind immer auf der Suche nach Leuten», sagt Dubach. Aber man bezwecke vor allem langfristiges Engagement. «In China ist nicht viel möglich, wenn man keine Beziehungen aufgebaut hat.» Bis man das nötige Vertrauen habe, könnten gut und gern zehn Jahre vergehen. Um den neuen Herausforderun-

gen in Ostasien besser gerecht zu werden, baut die ÜMG nun ein neues Missions-Zentrum in Uster. Das alte Missionshaus in Zürich sei langsam zu klein geworden. «Wir waren in unseren Möglichkeiten zu eingeschränkt», meint Markus Dubach. Uster sei zentral gelegen und in unmittelbarer Nähe des Flughafens Zürich. In direkter Nachbarschaft des neuen Zentrums liegt zudem das Gebäude der Chrischona-Gemeinde Uster, deren Räumlichkeiten für Anlässe genutzt werden können.

Synergien nutzen

Die Zusammenarbeit und der informelle Austausch mit anderen Missionen werden in Zukunft immer wichtiger. Darum wird das neue Gebäude über mehr Büroraum verfügen, als eigentlich gebraucht wird. Markus Dubach hofft, dass auch andere Gesellschaften unter einem Dach mit der ÜMG arbeiten werden. «Wir wollen mehr Synergien nutzen.» Ein Beispiel dafür ist etwa die Zusammenarbeit der SIM (Serving in Mission). Sie bat die ÜMG um Mithilfe bei der Missionsarbeit unter der immer grösser werdenden asiatischen Bevölkerung in Afrika. So kam es, dass die ÜMG nun erstmals in ihrer Geschichte eine Missionarsfamilie nach Afrika ausgesendet hat. CHRISTOF BAUERNFEIND Bild: zvg

Etwa 10 Kilometer von der Jaffonay aus liegt der künstlich angelegte Lac de Louvarel. In all den Jahren ist es zur Tradition geworden: Während der Rest der Familie und allfällige Gäste sich im Wasser vergnügen, laufe ich um den See. Dabei halte ich es wie Don Camillo und spreche viel mit Jesus. Dieses Jahr wurde mir bewusst, wie gross unsere Kinder mittlerweile sind. Früher hielt unsere jüngste Tochter Ausschau nach mir und rannte mir, sobald sie mich erblickte, freudig mit einem lauten «Papa!» auf den Lippen entgegen. So konnte ich sie mit offenen Armen empfangen, an mein Herz drücken und die letzte Wegstrecke mit ihr teilen. Das habe ich immer sehr genossen. Diese Momente sind vorbei. Wir haben untereinander immer noch ein gutes Verhältnis. Aber das mit dem «in die Arme springen» gehört definitiv der Kategorie «tempi passati» an. Dieses Jahr machte ich mir beim Seerundgang Gedanken darüber, wann ich das letzte Mal so richtig bewusst in die Arme des himmlischen Vaters «gesprungen» bin. Irgendwie musste ich mir eingestehen, dass ich mich momentan recht «erwachsen» benehme. Ich möchte wieder lernen, mich vermehrt wie ein Kind in Seine Arme und an Sein Herz zu begeben. ER wartet immer mit offenen Armen. THOMAS PRELICZ Der Autor ist Pastor der Evangelischen Gemeinde Bremgarten AG.


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Das Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona ist eine christlich-diakonische Einrichtung mit Aktivitäten in Deutschland und der Schweiz. Auf Grund der Pensionierung der stellvertretenden Leiterin Pflege und Betreuung suchen wir für unser Feierabend- und Pflegeheim in St. Chrischona mit 32 Bewohnerinnen per 1. Oktober 2012 oder nach Vereinbarung eine

DIPLOMIERTE PFLEGEFACHFRAU MIT FÜHRUNGSERFAHRUNG Pensum 80 - 100% Ihre Aufgaben Pflegerische Verantwortung der Station der Diakonissen Vertretung der Leiterin Pflege Erstellen der Dienstpläne computergestützt RAI-Coaching des Pflegepersonals Ihr Profil Tertiäre Pflegeausbildung (AKP, DNII, HF) und Berufserfahrung Führungsausbildung und –erfahrung als Gruppenleiterin RAI-Supervisorin Kenntnisse im Umgang mit dem Computer Organisationstalent Sozialkompetenz (Freude am Umgang mit Menschen) Interesse an Entwicklung der Pflege und Betreuung betagter Menschen Aktive Mitgliedschaft in einer christlichen Kirche oder Freikirche Wir bieten Zeitgemässe Anstellungsbedingungen Helle, moderne Arbeitsräume in schönem Garten Motiviertes Team Wertschätzende Betriebskultur Überschaubares Arbeitsumfeld Ihre Bewerbung senden Sie bitte an unseren Heimleiter, Herrn Andreas Jenzer. Für nähere Auskünfte steht ihnen die Leiterin Pflege, K. Blatter, unter Tel. 061 606 67 60 zur Verfügung. Diakonissen-Mutterhaus St. Chrischona Chrischonarain 135 4126 Bettingen Tel.: 061 606 65 65 info@dmh-chrischona.org

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Stellvertretenden Betriebsleiter 100% Es erwartet Sie eine spannende und abwechslungsreiche Aufgabe mit Entwicklungsmöglichkeiten. Sie sind Anlaufstelle für die vorwiegend betagte Kundschaft und nehmen die telefonischen Aufträge entgegen. Weiter verarbeiten Sie die Bestellungen im PC-Programm, bereiten die Lieferrouten vor und erledigen administrative Aufgaben. Gelegentlich arbeiten Sie auch im Mittagsservice des Restaurants. An Wochenenden oder abends leiten Sie teilweise selbständig Bankette, und bei Abwesenheit der Betriebsleiterin übernehmen Sie deren Stellvertretung inkl. Personalführung. Um in dieser verantwortungs- und anspruchsvollen Position mit viel Eigenkreativität erfolgreich zu sein, bringen Sie eine Ausbildung im Gastgewerbe oder mindestens einige Jahre Berufserfahrung mit. Sie sind ein Allrounder bzgl. Gastronomie und haben bereits erste Führungserfahrungen gesammelt. Durch Ihre freundliche und kontaktfähige Art gewinnen Sie rasch das Vertrauen der Kunden, deren Betreuung Ihnen sehr am Herzen liegt. Sie haben ein grosses Verständnis für alte und kranke Menschen und mögen den Umgang mit ihnen. Der christliche Glaube steht im Zentrum Ihres Lebens. Gute Kenntnisse der Stadt Zürich und Umgebung sind von Vorteil. Es erwartet Sie eine interessante Herausforderung in einem lebhaften Arbeitsumfeld. Falls Sie mit Ihren Talenten und Fähigkeiten einen Beitrag zum Erfolg und zur Weiterentwicklung des GOURMET DOMIZIL leisten wollen, senden Sie uns Ihr komplettes Bewerbungsdossier mit Foto per E-Mail an: info@consilia-pm.ch. Kontakt: reto smonig | fliederweg 6 | 5037 muhen | 062 737 85 40 | www.consilia-pm.ch

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Nachbars Garten braucht Dünger Das kann ja heiter werden! Ich fordere Sie hier dazu auf, nicht in Ihren eigenen Garten zu investieren, sondern Dünger für den Garten Ihres Nachbarn zu kaufen. Was ich damit meine? Beispiel Mentoring. Das bedeutet: Andere, meist jüngere Menschen mit weniger Lebenserfahrung, während einer gewissen Zeit freundschaftlich begleiten, Zeit mit ihnen verbringen, gute Fragen stellen, sich befragen lassen … Vielleicht können Sie einige Fragen beantworten, vielleicht auch nicht. Das macht nichts. Wichtig ist, dass Sie für die Ihnen anvertrauten Menschen regelmässig und treu beten. Dies ist Dünger für den Garten des Nachbarn, ist eine Investition in eine neue Generation. Der Bedarf

Glauben wie die Kinder «idea Spektrum» Nr. 27 – «Kein Platz für die Elite in der Kirche?», Interview mit Benedikt Walter «idea Spektrum» zirkuliert jeweils unter den Mitgliedern unseres grossen Hauskreises. Darum kann ich erst jetzt meine Gedanken zu dem oben erwähnten Beitrag äussern. Die Antworten von Benedikt Walter, immerhin Leiter der VBG, haben mich sehr nachdenklich gemacht, um nicht zu sagen empört. Sie reflektieren nicht den Geist Gottes gemäss Galater 22. Sowohl Benedikt Walter wie auch alt Nationalrat Werner Messmer sprechen hier von einer «intellektuellen Elite» und von «Verantwortungsträgern». Nach Werner Messmer gehören zu den Verantwortungsträgern die akademische, die wirtschaftlichunternehmerische sowie die politische Elite. Diese überhebliche Kategorisierung widerspricht dem Geist der biblischen Botschaft diametral. Über die elitären Zeitgenossen von Jesus Christus, die Pharisäer und Sadduzäer, sprach Jesus ein überdeutliches Urteil. Matthäus 3,7: «Als er nun viele Pharisäer und Sadduzäer sah zu seiner Taufe kommen, sprach er zu ihnen: ‹Ihr Schlangenbrut, wer hat denn euch gewiss gemacht, dass ihr dem künftigen Zorn entrinnen werdet?›» Der Apostel Paulus ergänzt dieses Urteil im 1. Korintherbrief: ideaSpektrum 33.2012

an Mentoren ist riesig. Hören Sie den Ruf der jüngeren Generation? Bitten Sie Gott, dass er Ihnen die Ohren und das Herz öffnet und Sie zu den richtigen Leuten führt. Beispiel persönliche Glaubensgespräche. Gott benutzt hauptsächlich ganz persönliche Gespräche, um auf sich aufmerksam zu machen. Zumindest stimmt dies am Anfang des Wegs, quasi als Initialzündung für ein aktives Suchen unserer Zeitgenossen nach Gott. Ist Ihnen auch schon aufgefallen, dass die einen Menschen dauernd in missionarische Gespräche verwickelt sind und es anderen «überhaupt nie passiert»? Sind Sie auch dem Denkmuster verhaftet: «Höchstens einer von zehn kann das besonders gut, ich jedenfalls gehöre nicht dazu …»? Ich weiss, dass Gott auch Menschen wie mich benutzt, die prima vista für persönliche missionarische Gespräche gar nicht so geeignet scheinen. Gott benutzt dazu selbst Kinder, Stotterer, unbeholfene Menschen! Der Unterschied liegt «Wo sind die Klugen? Wo sind die Schriftgelehrten? Wo sind die Weisen dieser Welt? Hat nicht Gott die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht?» Wenn Jesus Christus eine besondere Gruppe von Menschen besonders anspricht, dann sind es allein die Kinder. Der Glaube eines Kindes soll Massstab für den Glauben eines urteilsfähigen erwachsenen Menschen sein: «Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen.» (Matthäus 18,3) Allen übrigen, urteilsfähigen Menschen sagt Paulus in Römer 3: «Ich rede aber von der Gerechtigkeit 27 4. Juli 2012

Nachrichten

und Meinunge

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hauptsächlich in der Bereitschaft, dass Gott mich für seine Zwecke gebrauchen kann oder nicht. Also liegt auch hier der erste Schritt im Gebet: «Gott, wenn Du willst, kannst Du mich heute für ein missionarisches Gespräch verwenden. Du kennst mich, jede Faser von mir. Du willst in Schwachen mächtig sein ...» Versuchen Sie es – und seien Sie gespannt, was daraus wird! Es macht wirklich Freude, zu wissen, dass Sie diesem oder jenem «Nachbarn» behilflich waren, vom sicheren Tod zum erfüllten Leben zu finden. «Gebt ihr ihnen zu essen!» – Ich denke, dass die Aufforderung von Jesus an seine Jünger angesichts von fünftausend hungrigen Männern (von Frauen und quengelnden Kindern ganz abgesehen) auch uns gilt. Wir verstehen uns richtig: Nicht jede Not dieser Welt ist meine eigene Aufgabe. Auch Geben beginnt mit dem Gebet. Wenn nicht Gott mir zeigt, wie ich in Nachbars Garten investieren soll, geht vermutlich einiges daneben. Aber vor Gott, die da kommt durch den Glauben an Jesus Christus zu allen, die glauben. Denn es ist hier kein Unterschied: Sie sind allesamt Sünder und ermangeln des Ruhmes, den sie bei Gott haben sollten, und werden ohne Verdienst gerecht aus seiner Gnade durch die Erlösung, die durch Christus Jesus geschehen ist.» Es ist die einzige Aufgabe der Kirche, diese Botschaft zu verkünden. Wo immer dies auf alleiniger Grundlage des Wortes Gottes geschieht, überquellen die Gemeinden mit Besuchern. Ich bin Gott dankbar, dass sich die Kirchen entvölkern, wo diese Botschaft durch eine bibelkritische Haltung bis zur Unkenntlichkeit verwässert wird. ERNST C. GLAUSER, Dr. Ing., dipl. Ing. ETH/SIA, Zumikon ZH

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Sex nicht tabuisieren «idea Spektrum» Nr. 31/32 – «Im Gottesdienst ausführlich über Sex reden?»

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SYNERGIE

Nicht die Klugheit ist entscheidend, sondern der Glaube, meint Leser Ernst C. Glauser, selbst ein Vertreter der intellektuellen Elite.

Der «Erotische Gottesdienst», den ein Pfarrer in Hessen-Nassau initiierte, war zumindest aus PR-Sicht ein voller Erfolg. In der Rubrik «Pro und Kontra» fragen Sie dann, ob in unseren Gottesdiensten über Sexualität gesprochen werden soll. Ist das tatsächlich eine Frage? Natürlich haben wir über Sexualität zu reden! Wenn doch der Schöpfer die Geschlechtlichkeit schafft und sein Werk als sehr gut beurteilt - warum sollten wir das tabuisieren? Die

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wenn Sie beten und wenn Gott Ihnen «unvernünftige» Gedanken ins Herz legt: Zweifeln Sie nicht an Gott! Die tollsten Geschichten mit ihm haben hier ihren Ursprung. Sie kennen das Ende der Geschichte. Jeder der zwölf Jünger trug am Ende einen ganzen Korb voller Lebensmittel nach Hause. Das ganze hat nichts mit Arithmetik zu tun. Aber es gilt: Gott sorgt auch für uns, selbst wenn wir für einmal mehr in Nachbars Garten investieren als in den eigenen. So ist Gott. Ich wünsche Ihnen deshalb Mut für mutige Gebete. Und umwerfende Erfahrungen mit jenem Gott, der mutige Gebete ernst nimmt. CHRISTOPH WYSS Der Autor ist Rechtsanwalt in Bern. Er präsidierte bis vor Kurzem die Internationale Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG). christoph.wyss@advobern.ch

Bibel tut das jedenfalls nicht. Sie hat uns zur Thematik einiges zu sagen. Ich denke, es ist ein Gebot der Stunde, Sexualität zu thematisieren - auch in unseren Gottesdiensten. Ob wir das tun, ist nicht die Frage, aber wie wir das tun! Jegliche Schlüpfrigkeit ist unangebracht. Doch wer, wenn nicht wir Christen, sollten fähig sein, in sauberer, offener Art über dieses Schöpfungsgeschenk zu reden? Diesen Geschenkcharakter der Sexualität gilt es zu betonen. Intimität scheint mir ein Wesenszug des dreieinigen Gottes zu sein. Das steht in Relation zur sexuellen Intimität. Ich bin auch überzeugt, dass sexualethische Themen in unsern Gottesdiensten ihren Platz haben. Lediglich die Moralkeule zu schwingen, wäre jedoch zu wenig. Wenn Christen Menschen des Weges Jesu sind, dann gilt es, die Wegmarken auch in der Sexualität zu beachten. Unsere eigene Authentizität ist dabei unabdingbar. Wenn wir uns bloss empören über eine sexualisierte Gesellschaft, selber aber sprachlos bleiben, dann setzen wir uns selbst ins Abseits. Die Themen Sex und Geld sind in den Medien omnipräsent. Offenbar sind das Interesse und der Bedarf an Orientierung gross. Alle reden lassen und selber schweigen, das wäre eine Torheit, wenn nicht sogar Sünde. JIM BÜHLER, Pastor ChrischonaGemeinde Steckborn


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w i r t sc h a f t u n d u m w e lt

Verzicht könnte die soziale Gerechtigkeit fördern KLIMAWANDEL Der Verein «Grüner Fisch» setzt sich für mehr soziale Gerechtigkeit ein. Zwei seiner Klimaschutzprojekte in der Dritten Welt haben einen «StopArmut»-Preis gewonnen. André Galli zeigt auf, warum unser Energieverbrauch von Jahr zu Jahr weiter zunimmt. Der Vereinspräsident ruft zu einem nachhaltigen Lebensstil auf und rät zum Verzicht.

«Die Art, wie wir leben, sagt viel über unsere Werte aus», sagt André Galli aus Bern, Präsident des Vereins «Grüner Fisch». «Unser Lebensstil hat direkte Auswirkungen auf die Lebensqualität in anderen Ländern.» Die Zerstörung der Umwelt und soziale Ungerechtigkeit seien zwei Themen, die zusammengehörten. Länder im Süden litten stärker unter dem Klimawandel, weil das Geld fehle, um etwas dagegen zu unternehmen, beispielsweise zum Schutz vor Überschwemmungen. Galli: «Diese soziale Ungerechtigkeit macht mich persönlich sehr betroffen.»

Mit wenig Geld viel bewegen

Der 35-jährige Physiker erklärt: «Bei den Vereinigten Bibelgruppen in Schule, Universität, Beruf (VBG) machten wir uns schon

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Erweitertes Team: Esther Reutimann, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler Praktikum: Christof Bauernfeind Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42, Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch

Bild: Grüner Fisch

Für Nachhaltigkeit: André Galli (ganz links) und sein Vereinsteam.

länger Gedanken darüber, wie wir mit wenig Geld kleine Entwicklungsprojekte im Ausland fördern könnten. Fast immer fehlte es an den Finanzen.» Aus dieser Motivation heraus wurde 2008 der «Grüne Fisch» gegründet. Der Verein hat zwei Standbeine: die Unterstützung von Klimaschutzprojekten in der Dritten Welt und die Förderung eines nachhaltigen Lebensstils in der Schweiz.

Preisgekrönte Projekte

Klimaschutzprojekte werden in Nepal, Äthiopien und in Peru unterstützt. In Nepal verringern rauchfreie Metallöfen, die weniger Holz brauchen, die Abholzung an den Berghängen, und dadurch wird Überschwemmungen vorgebeugt. Wenn die Öfen weniger russen, fördert dies zudem die Gesundheit der Hüttenbewohner. Dieses Projekt hat an der «StopArmut»-Konferenz 2010 den zweiten Preis gewonnen, zusammen mit dem Projekt «Ökologische Erdbaustein-Technologie» in Äthiopien. Galli betont: «Wir unterstützen Projekte, die den CO2-Verbrauch reduzieren und der lokalen Bevölkerung zugutekommen.» Das zweite Standbein sei, für den Zusammenhang zwischen Ökologie und sozialer Gerechtigkeit zu sensibilisieren. Der erste Schritt zur Veränderung bestehe darin, selber sparsamer zu leben und weniger Ressourcen zu verbrauchen. Zu diesem Zweck biete der «Grüne Fisch» ein Lebensstil-Coaching an.

Veränderung braucht Zeit

«Veränderungsprozesse brauchen viel Zeit», meint der Physiker. «Der Klimawandel ist kaum sichtbar, und deshalb sehen die meisten Menschen keinen Grund, ihren Lebensstil anzupassen.» Veränderungen in der Natur seien erst über einen Zeitraum von 20 Jahren zu beobachten: Aufgrund der Klimaerwärmung steige die Baumgrenze, zögen sich Gletscher zurück und kämen extrem warme Sommer häufiger vor. Konkrete Abhilfe gegen die Zerstörung der Umwelt würden technische Lösungen schaffen wie der Bau von Minergie-Häusern, die deutlich weniger Energie verbrauchten. Dennoch nehme der Energieverbrauch in der Schweiz jährlich zu. Das Verzichten, zum Beispiel auf das Auto, falle vielen schwer, weil sie selber keinen direkten Nutzen davon hätten.

Gewinn durch Verzicht

André Galli ist überzeugt, dass gerade ein Verzicht persönlichen Gewinn bringt und das Leben vereinfacht. Er selber wohne nur fünf Minuten von der Universität Bern entfernt. Durch den Verzicht auf einen langen Arbeitsweg gewinne er täglich viel Zeit. «Ein Drittel des Verkehrs wird durch Pendler verursacht», weiss Galli. «Die Verkehrsüberlastung und der damit verbundene CO2-Ausstoss wären hinfällig, würde man dort wohnen, wo man arbeitet.» Ein klares Bekenntnis zum Verzicht gehört zur Kernbotschaft

des «Grünen Fisch». Die Botschaft richtet sich nicht nur an Einzelpersonen, sondern auch an Kirchgemeinden, Konfirmanden und Bibelgruppen. Galli erklärt: «Die Aufgabe eines Christen ist nicht primär, zu konsumieren, sondern für Gott und für andere Menschen da zu sein.» Im letzten Jahr habe man deshalb das Kleingruppenprogramm «Ökologisch Fasten» lanciert. Die Broschüre mit Themen wie «Weniger unterwegs sein» und «Weniger Fleisch essen» rufe dazu auf, über die Verantwortung gegenüber der Schöpfung nachzudenken.

Für Gerechtigkeit einstehen

Die Wirtschaft sei auf ewiges Wachstum und einen möglichst grossen Eigennutzen angelegt. Doch Wachstum sei nicht ewig möglich, und eine gerechte Verteilung des Reichtums sei bis heute nicht zu beobachten. Vielmehr habe sich die Schere zwischen den ärmsten und den reichsten Ländern in den letzten Jahrzehnten weiter geöffnet. Der Physiker ist überzeugt: «Ohne längerfristige Hoffnung lohnt es sich nicht, sich für mehr Gerechtigkeit einzusetzen. Ohne den Glauben an Gott würde das keinen Sinn machen.» CHRISTIAN BACHMANN

Der «Grüne Fisch» Die Unterstützung von Einzelpersonen und Kirchgemeinden, die einen verantwortungsvollen Lebensstil im Umgang mit natürlichen Ressourcen anstreben, ist das Ziel des «Grünen Fisch». Der Verein will bewusst machen, dass ein energieund CO2-intensiver Lebensstil nicht nachhaltig ist. Er unterstützt Projekte in der Dritten Welt, die einen ökologischen Nutzen haben und die Lebensgrundlage der Bevölkerung verbessern. Der «Grüne Fisch» wurde 2008 gegründet. Vereinspräsident ist André Galli. Wer selber mitarbeiten möchte, kann sich einer Regionalgruppe im Raum Bern oder Zürich anschliessen. www.gruenerfisch.ch

idea Spektrum 33.2012


n e u e H e i m at (sc H luss)

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Täglich aus der kraft und der Gnade Gottes leben AuswAndererschicksAle Otto und Irène Aeschlimann-Hofmann bauten mit ihrer sechsköpfigen Familie ab 1975

eine neue Existenz in Kanada auf. In einem Farmkollektiv leben und arbeiten heute zwei Söhne und ein Enkel. Mit dem Bau eines Gemeindezentrums vor zehn Jahren wurde auch der geistliche Segen im Leben der Farmerfamilie sichtbar.

«Aus Gnaden bin ich, was ich bin!» Diese Aussage des 80-jährigen Otto Aeschlimann beeindruckt mich – noch mehr als Zahlen und Erfahrungen. «Wir konnten unser Leben nur dank Gottes Hilfe und Kraft gestalten,» ergänzt Gattin Irène, die im November 75 wird. Sie fand mit 14, Otto mit 16 Jahren zu einem lebendigen Glauben an Jesus Christus. «Dieser Kompass bestimmte unseren gemeinsamen Lebenswandel und wurde uns zu einem grossen Segen», schauen die Farmersleute zurück.

kinder- und Jugendjahre

Der 1932 in Richigen BE geborene Otto Aeschlimann wuchs mit acht Geschwistern auf. Otto war fünf Jahre alt, als die Bauernfamilie mit Ross und Wagen nach Rüderswil BE zog. 1952 erfolgte der Umzug nach Thörishaus BE auf den Betrieb des Schweizerischen Serum-und Impfinstituts. Danach arbeitete der junge Mann drei Jahre als Aufseher in der bernischen Strafanstalt Thorberg, verheiratete sich 1959 und zog mit seiner Frau auf den Hof des kurz zuvor verstorbenen Schwiegervaters in Richigen BE. Es folgten Engagements als Werkführer auf dem Betrieb eines Pflegeheims und später eine Pacht auf dem «Ziegelhof» in Erlach am Bielersee. Irène Aeschlimann-Hofmann wuchs in Richigen BE mit ebenfalls acht Geschwistern auf, wobei sechs schon im Kindesalter verstarben. Ihre Grossmutter prägte Irènes Leben wesentlich; Irène begleitete ihren Vater zu Bibelvorträgen und Evangelisationsanlässen im ganzen Land. Mit 18 versprach sie Gott, «für ihn in alle Länder zu gehen, wenn es zu seiner Ehre dient». Immer mehr hegte Otto Aeschlimann den Wunsch, «einen schönen Hof in der Schweiz zu erwerben». Die Mittel fehlten jedoch. Der Gedanke ans Auswandern wuchs.

Aufbruch in ein neues leben

«Nachdem ich mich mit Australien und Neuseeland beschäftigt idea Spektrum 33.2012

Segen empfangen und auch weitergeben: Irène und Otto Aeschlimann in der gemütlichen Küche in ihrem kanadischen «Stöckli» (grosses Bild); das neue «idea Spektrum» ist soeben angekommen!

hatte, wurden meine Gedanken nach Kanada geleitet», hält Otto in seiner ruhigen Art fest. Im Mai 1974 besuchte das Ehepaar zahlreiche Farmen in der Region Montreal. «Wir sammelten viele Eindrücke, entwickelten Ideen und beteten über die ganze Sache», erinnert sich Otto. Was sagten die Eltern dazu? Irènes Mutter war sofort dafür und wünschte ihnen Gottes Segen. Doch Ottos Vater war mit den Plänen seines Sohnes nicht einverstanden. Für den damals 42-Jährigen war klar: «Ohne den Segen meiner Eltern wollten wir nicht auswandern.» Nach einem Besuch in Kanada zeigte sich der Vater beeindruckt. «Er wusste auch gleich, auf welche Farm wir gehörten.»

höhen und Tiefen als Farmer

Eine im Herbst 1974 gekaufte Farm erwies sich nicht als die richtige. «Schlussendlich kauften wir die Farm, die schon mein Vater bevorzugt hatte.» Das war einer der vielen «Lehrblätze» im Leben des arbeitsamen Farmunternehmers. Am 30. März 1975 erfolgte der Umzug nach Kanada. Das Mobiliar war drei Wochen zuvor mit einem Container verschifft worden. «Auf jener Farm wurden wir mit grosser Freude empfangen. Die Leute erinnerten sich an

unseren Besuch im Vorsommer», schaut Otto Aeschlimann zurück. Die Farmersfrau gestand ihnen, es sei ihr grosses Gebet gewesen, dass diese Familie wiederkomme und die Farm kaufe. Aeschlimanns kauften die Farm mit 80 Hektaren – «plus ou moins», wie es der Notar bei der Verschreibung festhielt. Der Betrieb wurde erweitert, der Maschinenpark laufend ausgebaut. Heute besteht die «Société» aus einer Farmgemeinschaft mit rund 130 Kühen, 120 Stück Jungvieh sowie einer Jahresproduktion von 90 000 Truthähnen und 250 000 Poulets. Für die Fütterung der Tiere werden 600 Hektaren Land bewirtschaftet. Rückschläge gab es immer wieder. Der Tod des erst 14-jährigen Sohnes Martin war ein herber Schlag. Obwohl eigentliche Missernten ausgeblieben sind, gab es immer wieder Ernteausfälle zu verkraften. «Wir durften aber immer wieder den Segen Gottes erfahren. Er ist uns treu zur Seite gestanden», hält das Ehepaar im Rückblick fest.

Geistliche segensspuren

Vor grösseren Anschaffungen und alltäglichen Entscheidungen beteten Otto und Irène Aeschlimann immer. Bibellese und Gebet gehören noch heute zum Tagesprogramm. Aus einem

Gebetskreis mit befreundeten Farmersfamilien entstand eine christliche Gemeinde mit rund 100 Mitgliedern und vielen Kindern. In Aussenstellen werden Bibel- und Gebetsstunden abgehalten (siehe «idea Spektrum» 26/12). Die ursprüngliche Arbeit der Gemeinde für Christus (damals noch Evangelischer Brüderverein) wurde in eine eigenständige «Eglise» umgewandelt. Den Segen des Allmächtigen haben Aeschlimanns immer wieder erfahren. Sie gaben gerne davon weiter. Im Laufe der Zeit füllten sich einige Gästebücher. Unter dem Dach der Farmersfamilie durften viele Menschen einen grossen Segen für ihr Leben erfahren. «Aus Gottes Gnade sind wir, was wir sind», wiederholt Otto Aeschlimann und schaut seine Irène dankbar an. Sie ist wohl der grösste Segen in seinem reicherfüllten Leben. THOMAS FEUZ

neue heimat kanada Auf Einladung des hier porträtierten kanadischen Leserpaars von «idea Spektrum» besuchte Redaktor Thomas Feuz Mitte März einige Auswandererfamilien in der Provinz Québec. Die sieben Porträts werden mit dem vorliegenden Beitrag abgeschlossen. Bilder: idea/tf


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Das Bild der Woche ARCHE NOAH Kaum eine Erzählung ist so bekannt wie die von der Arche Noah (1. Mose 6,5–8,22). Jetzt haben vier Straßenmaler (Lydia und Vanessa Hitzfeld, Gregor Wosik und Melanie Siegel) in Wilhelmshaven die weltweit größte dreidimensionale Pflastermalerei fertiggestellt. Zu sehen ist die in einer Schlucht liegende Arche – bereit, die Familie Noah und die Tiere zu empfangen. In fünf Tagen wurde das Bild auf 1.570 m2 gepinselt. Das sind mehr als doppelt so viele wie beim bisherigen Weltrekord im „Guinnessbuch der Rekorde“. Zehntausende betrachteten vom 4. bis 12. August von einer aufgebauten Aussichtsplattform die Dreidimensionalität des Bildes. Wer es sich anschaut, meint, es öffne sich ein Loch in der Fußgängerzone.

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Mit Gottes Wort auf die Ehrenrunde OLYMPIA Vom Superstar Usain Bolt bis zum ehemaligen Sklaven Guor Marial – einige Athleten bekannten sich offen zu ihrem christlichen Glauben. Ein Sportler nahm sogar seine Bibel mit auf die Ehrenrunde.

W

ährend der Olympischen Spiele haben sich verschiedene Athleten zum christlichen Glauben bekannt. Der jamaikanische Dreifach-Olympiasieger Usain Bolt (100 und 200 Meter sowie 4x100-Meter-Staffel) schrieb über den Kurznachrichtendienst Twitter im Internet: „Ich möchte Gott für alles, was er für mich getan hat, danken. Denn ohne ihn wären meine Erfolge nicht möglich gewesen.“ Der 25-Jährige hatte als erster Athlet seine drei Olympiasiege von 2008 wiederholt. Der Protestant, der wie sein Vater baptistisch orientiert ist, dankte Gott auch für seinen Trainer Glenn Mills: „Ich bin gesegnet, dass der himmlische Vater dich in mein Leben gebracht hat.“ So Bolt über Mills. Vor jedem Start bekreuzigte sich der Leichtathletik-Star. Insgesamt holte Bolt bereits sechsmal olympisches Gold, zudem war er fünfmal Weltmeister und hält die Weltrekorde über 100 (9,58 Sekunden), 200 (19,19 Sekunden) und 4x100 Meter (36,84 Sekunden). Der US-Springer Will Claye nahm seine Bibel mit auf die Ehrenrunde.

Talent ist ein Geschenk Gottes Auch die US-amerikanische Olympiasiegerin Allyson Felix (Los Angeles) sprach öffentlich über ihren christlichen Glauben. Die 26-Jährige siegte über 200 Meter mit einer Zeit von 21,88 Sekunden. Hinzu kamen 2 Goldmedaillen mit den Staffeln über 4x100 und 4x400 Meter. Bereits vor den Spielen hatte sie bekannt, dass ihr Talent ein Geschenk Gottes sei. Nur für ihn laufe sie. Ihr Lieblingsvers in der Bibel stehe im Philipper-Brief (1,21): „Denn Christus ist mein Leben und Sterben ist mein Gewinn.“ Die Pfarrerstochter hatte bereits 2008 in Peking mit der 4x400Meter-Staffel Gold gewonnen. Der erste staatenlose

„Gott ist gut“

Teilnehmer: Guor Marial

Die Staffelkollegin von Felix, Sanya Richards-Ross (Austin/Texas), ist ebenfalls bekennende Christin. Nach ihrem ersten Olympiasieg über 400 Meter (nach 2 gescheiterten Anläufen 2004 und 2008) schrieb sie auf Twitter: „Meine Stärke kommt von ganz oben. In diesem Moment bin ich gesegnet.“ Man müsse immer an die eigenen Träume glauben, denn Gott sei gut. Die 27-Jährige geht nach eigenen Angaben jeden Sonntag in den Gottesdienst. Außerdem habe sie mit ihren zwei Schwestern einen privaten Bibellesekreis gegründet.

Fotos: dpa

„Gott tut verrückte Dinge“ Der US-Weit- und Dreispringer Will Claye (21) nahm seine Bibel zusammen mit der US-Flagge mit auf die Ehrenrunde. Er hatte Bronze im Weitsprung (8,12 Meter) und Silber im Dreisprung (17,62 33.2012

Meter) gewonnen. Damit ist er der erste Athlet, der seit 1936 in beiden Wettbewerben eine Medaille erringen konnte. „Das ist unglaublich. Gott tut verrückte Dinge“, sagte er in einem Interview.

Gott ist nicht nur für Gewinner da Doch nicht nur für Medaillengewinner spielt Gott eine herausragende Rolle. Der Marathonläufer Guor Marial wurde einst als Sklave im Südsudan gehalten und von arabischen Nomaden verschleppt. Er verlor acht seiner zehn Schwestern und Brüder im sudanesischen Bürgerkrieg, der über 20 Jahre dauerte. Der 28-jährige Christ trat als staatenloser Marathon-Läufer an. „Dass ich bei Olympia starten kann, ist wie ein Zeichen. Gott zeigt mir den Weg, er hilft anderen durch meine Geschichte.“ Heute lebt er in Flagstaff (US-Bundesstaat Arizona). Marial startete unter der Flagge der „Unabhängigen Olympischen Athleten“, die die Olympischen Ringe auf weißem Grund zeigt. Er erreichte Platz 47: „Ich bin dabei. Allein das ist wie eine Goldmedaille.“ P Reklame

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„Der Erwartungsdruck ist unermesslich“ SEELSORGE Ein zwiespältiges Fazit hat der EKD-Olympiapfarrer Thomas Weber gezogen. Einerseits lobte der Seelsorger die Organisation der Spiele, andererseits kritisierte er den unermesslichen Druck.

Olympiapfarrer Thomas Weber

D

as Ereignis ist – so Weber – sehr gut organisiert gewesen, und er sei froh über den friedlichen Verlauf. Kritisch äußerte er sich jedoch zu dem immensen Erwartungsdruck, der auf den Sportlern laste. Gegenüber idea sagte er: „Der Druck im Hochleistungssport ist unermesslich. Teilweise bereiten sich die Athleten ihr gesamtes Leben auf Olympia vor. Im Wettkampf wird dann in Bruchteilen von Sekunden über Sieg oder Niederlage entschieden. Wenn man das hier vor Ort direkt erlebt, wird einem die Last der Sportler erst richtig bewusst.“ Athleten, die im Kampf um die Medaillen leer ausgegangen seien, fühlten sich später als Versager. „Viele Sportler haben lange an solchen Negativerlebnissen zu knabbern. Sie stellen den gesamten Wert ihres Daseins infrage. Das geht mir dann natürlich auch persönlich sehr nahe“, so der Seelsorger. Im Gegensatz zu der Arbeit in der Gemeinde ergäben sich die seelsorgerlichen Gespräche eher zufällig. Oft erzählten die Sportler aber dann sehr ausführlich über ihre Lebensgeschichte. Weber: „Sie wissen, dass sie mir als Pfarrer alles erzählen können, ohne dass es an die Öffentlichkeit gelangt.“ Einige Sportler hätten ihm gegenüber beklagt, dass ihre Erfolge in dem Rummel um die Ruderin Nadja Drygalla

völlig untergegangen seien. Sie reiste vorzeitig aus London ab, nachdem bekanntgeworden war, dass ihr Lebensgefährte ein führender Vertreter der rechtsradikalen Szene in Mecklenburg-Vorpommern war.

Gottesdienst war ein Höhepunkt Als einen persönlichen Höhepunkt bezeichnete Weber den ökumenischen Gottesdienst unter der Leitung des EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider (Düsseldorf), im Deutschen Haus: „Es hat gutgetan, in all dem Rummel kurze Zeit zu schweigen, zuzuhören und zu beten.“ Er habe es als etwas sehr Besonderes empfunden, den Gottesdienst gemeinsam mit Vertretern des Nationalen Olympischen Komitees, den katholischen Kollegen und den Pfarrern der deutschen Gemeinden in London zu feiern. Auch die evangelistischen Initiativen vor Ort, wie die Aktion „More than Gold (Mehr als Gold), bewertet Weber positiv. „Ich finde die Aktion gut. Sie hat den richtigen Vorsatz. Doch in einer so riesigen Stadt ist es gar nicht so leicht, an die Menschen heranzukommen.“ Im deutschen Dorf sei die Stimmung unter den Athleten gelöster gewesen als vor vier Jahren in Peking. „Viele Sportler hatten ihre Freunde oder Familie dabei.“ Das gebe ihnen Kraft und Halt. P

NOTIERT Griechenland: 126.000 Neue Testamente verteilt 126.000 Pakete mit christlicher Literatur hat die (evangelikale) Deutsche Missionsgemeinschaft e. V. (DMG/Sinsheim) zusammen mit ihrer Partnerorganisation Hellenic Ministries (Athen) in Griechenland verteilt. Insgesamt nahmen 333 Helfer aus 23 Ländern an der Bibelverteilaktion unter dem Namen „Operation Joshua“ teil. Sie waren eine Woche lang in 560 Dörfern und Städten im Norden des Landes unterwegs. In den verteilten Literaturpaketen war neben dem Neuen Testament in heutigem Griechisch auch eine Audio-CD enthalten. 15.000 Pakete in Türkisch wurden an der türkischen und bulgarischen Grenze an Pomaken – eine muslimische Minderheit – verteilt. Wie die Mitarbeiterin der DMG, Karin Schutz, erklärte, sei es oft zu Gesprächen über den Glauben gekommen. Viele Menschen hätten die Mitarbeiter in ihre Häuser eingeladen. Die „Operation Joshua“ fand mit Zustimmung der griechisch-orthodoxen Kirche statt. Bischof Anthimos (Thessaloniki) rief die Bevölkerung auf, die verteilte Literatur zu lesen und zu einem Teil des eigenen Lebens zu machen. Unterstützt wurde die Kampagne durch Zeitungsanzeigen und Fernsehinterviews.

Großbritannien: Im Hotel Erotik-Buch statt einer Bibel Statt der üblichen Bibel finden die Gäste eines Hotels im nordenglischen Crosthwaite jetzt einen Erotik-Roman auf dem Nachttisch. Der Betreiber des Damson Dene Hotels, Wayne Bartholomew, sagte gegenüber der britischen Zeitung „The Telegraph“, die Bibel sei „genauso voller Sex und Gewalt“ wie der erotische Roman. Gäste, die lieber eine Bibel haben wollten, könnten diese an der Rezeption ausleihen. Der örtliche anglikanische Pfarrer Michael Woodcock kritisiert die Aktion: „Es ist eine Schande, dass die Bibel weggenommen wurde. Aber ich bin mir sicher, sie wird bald wieder zurückgelegt.“ Er hält die Angelegenheit nur für einen Werbegag. Hotelbibeln werden meist vom internationalen Gideonbund bereitgestellt.

Foto: EKD

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Jeder 2. Deutsche & Schweizer ist noch religiös UMFRAGE Ein Marktforschungsinstitut hat in 57 Ländern nachgeforscht, wie religiös die Bürger sind.

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er Anteil der Deutschen, die sich als religiös bezeichnen, ist rückläufig. Das geht aus Daten des Marktforschungsinstituts „Gallup International“ hervor, die in Dublin (Irland) veröffentlicht wurden. Bei der Erhebung zur weltweiten Religiosität nannten sich 51 % der befragten Deutschen „religiös“. Bei einer entsprechenden Umfrage im Jahre 2005 lag dieser Anteil noch bei 60 %. 33 % der Deutschen betrachten sich als nicht religiös und 15 % als „überzeugte Atheisten“ (2005: 10 %). In Österreich stuften sich 42 % der Befragten als religiös ein. Vor sieben Jahren waren es noch 10 % mehr. Auf jetzt 43 % gestiegen ist der Anteil der Österreicher, die sich als nicht religiös betrachten. Mit 10 % gleich geblieben ist der Anteil derer, die sich als „überzeugte Atheisten“ sehen. Jeder zweite von insgesamt 507 befragten Schweizern beschrieb sich selbst als „religiös“ (2005: 71 %), 38 % stuften sich als „nicht religiös“ ein und 9 % gaben an, „überzeugte Atheisten“ zu sein.

Die meisten Atheisten gibt es in China und Japan In der Liste der Länder mit dem größten Atheisten-Anteil stehen China (47 %), Japan (31 %), Tschechien (30 %) und Frankreich (29 %) an der Spitze. Die Umfrage wurde in den vergangenen Monaten in 57 Ländern durchgeführt, in denen laut „Gallup International“ mehr als 70 % der Weltbevölkerung leben. Insgesamt bezeichneten

Wie religiös ist die Welt? (Eine Auswahl) religiös

überzeugte Atheisten 96 % 0%

Ghana Nigeria

93%

1%

Armenien

92%

2% 5%

60%

USA Deutschland

Japan China

10 %

42 %

Österreich Frankreich

15% 9%

51 % 50%

Schweiz 37 %

29 %

15%

31% 47%

14 %

© lideaGrafik; Quelle: : Gallup International

sich dabei rund 59 % der etwa 51.000 Befragten als religiös. 23 % gaben an, nicht religiös zu sein. 13 % sehen sich als überzeugte Atheisten. In den USA erklärten 60 % der Befragten, religiös zu sein. Fast jeder dritte US-Amerikaner betrachtet sich als nicht religiös. 5 % sind „überzeugte Atheisten“. P

b www.Gallup-international.com

Größtes Buddhistentreffen: Wie man bewusst stirbt RELIGION Mehr als 3.000 Buddhisten aus 54 Ländern versammelten sich vom 30. Juli bis zum 12. August in Immenstadt (Allgäu) zu einem „Sommerkurs“, der jedes Jahr dort stattfindet. Unter den Lehrern war einer der bedeutendsten buddhistischen Würdenträger, „Seine Heiligkeit, der 17. Karmapa Trinley Thaye Dorje“.

D

as nach eigenen Angaben größte Buddhisten-Treffen Deutschlands bot unter anderem einen Kurs, in dem die Teilnehmer die Meditation des „Bewussten Sterbens“ erlernen konnten. Diese Praxis des tibetischen Diamantweg-Buddhismus soll es ermöglichen, sich zu Lebzeiten auf den Tod vorzubereiten. „Viele erleben dadurch eine weitgehende Befreiung von der Angst vorm Sterben“, sagte der Pressesprecher des Buddhistischen Dachverbandes Diamantweg, Holm Ay (Bremen), gegenüber idea. Eine Woche lang – 9 Stunden täglich – widmeten sich die Teilnehmer des Sommerkurses allein dieser Übung. Der Diamantweg ist die in Deutschland am meisten verbreitete buddhistische Tradition. Er gehört zu der tibetischen Karma Kagyü 33.2012

Schule und wird von dem bekanntesten westlichen Lehrer des Buddhismus, dem 71-jährigen dänischen Lama Ole Nydahl, weltweit gelehrt. Nydahl hat mehr als 600 Meditationszentren gegründet, davon 145 in Deutschland (2011: 9 neue). Dafür wurde Nydahl von Karmapa Thaye Dorje in einer eigenen Zeremonie gelobt.

400 buddhistische Gemeinschaften Veranstaltungsort war das Gut Hochreute. Das fast 50 Hektar große Anwesen wurde von Nydahl und seinen Schülern 2007 für die „Buddhismus Stiftung Diamantweg“ erworben. Heute ist es ein internationales Meditations- und Begegnungszentrum. „Wer Glück in der äußeren Welt sucht, ist schlichtweg auf der falschen Spur“, weil

er da suche, „wo nichts Dauerhaftes zu finden ist“, so Nydahl. „Wer aber versucht, den Geist an sich kennenzulernen, ist klug. Er findet tatsächliche Erfüllung, denn die Leuchtkraft des Geistes ist zeitlos.“ Dem Buddhistischen Dachverband Diamantweg zufolge praktizieren hierzulande rund 100.000 Deutsche und etwa 200.000 Migranten – überwiegend aus Asien – den Buddhismus. Es gebe rund 400 buddhistische Gemeinschaften. P

Buddhisten Weltweit: Deutschland: Schweiz: Österreich:

474. Millionen 300.000 21.000 10.400


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idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

18. August – 24. August

FERNSEHEN Sonnabend, 18. August

Sonntag, 19. August

16.30–17.00 10.00–11.00 Was vom Krieg übrig blieb – Gibt es das Böse? Theologe, Sarajevos Lagerfrauen (Doku) Psychologin und Islamkennerin im Gespräch 18.00–18.30 Reportage: Wenn der Opa 17.30–18.00 noch einmal Papa wird Wenn Essen Sucht wird (Doku) 21.15–21.45 ERF 1 „Aufatmen als Lebensstil“: Gespräch mit Ulrich Eggers

Montag, 20. August

Donnerstag, 23. August

23.15–0.00 ARD 20.00–21.00 Doku: Kindheit unter Drogen „Nicht Kind, nicht Frau“: Wie – Annas Weg ins Leben geht es Menschen, die in der Kindheit missbraucht wurden? Dienstag, 21. August

Freitag, 24. August D 18.50–19.40 ARD Jürgen Klopp – frommer Fußballtrainer und „die Seele des Meisters“ (Porträt)

22.35–23.05 20.15–21.15 ERF 1 „nah dran“: Wenn Kinder Wartburg-Gespräche: Wie soll der Mann von heute sein? den Kontakt zu ihren Eltern 17.45–18.15 abbrechen – Reportage Ehepaar Eisenring flickt im Ur- 20.15–21.45 über drei Abschiede laub in Kenia kostenlos Zähne Impressionen aus Israel

22.00–23.30 „Nachtcafé“: Talk über „Horror Demenz“. 23.30–3.35: „Schlaflos im Südwesten“: Geistheiler, Wahrsager & Schamanen

Sonntag, 19. August

Donnerstag, 23. August

HÖRFUNK Sonnabend, 18. August

15.05–16.00 7.05–7.30 Theologe & Bürgerrechtler Andacht: Das Brausen des F. Schorlemmer unterwegs in Meeres (Pfr. Stephan Krebs) der Lutherstadt Wittenberg 8.30–9.00 19.00–20.00 Rousseau & die Entstehung Vesper: Kirchenklänge Preußens der politischen Theologie 20.05–21.00 Sonntag: Oase der Glückseligkeit – mit Max Lucado

9.45–10.00 Ev.-ref. Predigt von Theologin Manuela Liechti-Genge

Dienstag, 21. August 10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst

20.05–21.00 Porträt – die junge Autorin Simone Heiniger: früher miss10.00–11.00 Ev. Gottesdienst aus der Chris- braucht, heute gebraucht tus-Gemeinde Wuppertal Mittwoch, 22. August Montag, 20. August 20.05–21.00 Zwei Therapeutinnen erläu19.30–20.00 Wie Familiengerichte sich für tern Grundlagen & Praxis der Scheidungskinder einsetzen Logotherapie nach Frankl

10.05–11.00 WDR5 „Die Kinder der Dissidenten“ Wenn Eltern die DDR verlassen mussten, litten meist auch deren Kinder (Feature) 20.00–21.00 ERF Plus „Bilanz“ – Horst Marquardt spricht mit Rosmarie Holland: „Frauen bekennen Christus“

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

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KOM M E N TA R

Warum wir evangelisch bleiben! WECHSEL Der evangelische Pfarrer Andreas Theurer (45) aus SeewaldGöttelfingen (Schwarzwald) will am 31. Oktober mit seiner Frau zur katholischen Kirche wechseln. Gudrun Theurer ist Diplom-Theologin und gehört in der württembergischen Landessynode der evangelikalen Gruppe „Lebendige Gemeinde“ an. Nachdem Theurer seine Gründe in einem Buch veröffentlicht hat, befand der württembergische Oberkirchenrat, dass er sich nicht mehr auf dem Boden der für die Landeskirche geltenden Bekenntnisse befinde und deshalb sein Amt nicht mehr glaubwürdig ausfüllen könne. Theurer wurde suspendiert. Wenn ein evangelischer Pfarrer zusammen mit seiner Familie zur römisch-katholischen Kirche konvertiert, ist dies ein spektakulärer Schritt. Wenn ein solcher Schritt zudem mit einem Buch, das den provozierenden Titel trägt „Warum werden wir nicht katholisch?“, gestützt wird, fordert dies zur Auseinandersetzung. Theurer lässt in seinem Buch erkennen, dass er seinen Konfessionswechsel nicht aus Verärgerung über eine liberale evangelische Kirche vollzieht. Genauso wenig ist dieser Schritt als Ergebnis einer langen geistlichen Suchbewegung zu verstehen, an deren Ende eben die Erkenntnis steht, dass er sich in der katholischen Kirche spirituell besser aufgehoben fühle. Theurers Übertritt setzt sehr viel grundsätzlicher an: Für ihn ist allein die katholische Kirche die wahre Hüterin der biblischen Tradition. Die evangelische Kirche dagegen habe in vielen Punkten geirrt. Zudem erweise sie sich im ökumenischen Gespräch als rechthaberisch.

So verstehen wir die katholische Kirche besser

Fotos: PR

In seiner Argumentation geht Theurer sehr sachlich und kenntnisreich vor. Er erweist sich als Kenner der Kirchenväter, wenn er die sogenannte „apostolische Sukzession“, also die Rückbindung des Priesteramtes auf die Apostel, theologisch zu begründen versucht. Er weiß um die feinen Differenzierungen innerhalb des katholischen Lehrgebäudes, wenn er zwischen einer „Anbetung der Heiligen“ und deren „Verehrung“ unterscheidet. Theurer versucht auch die unbefleckte Empfängnis Mariens, d. h. ihr Ausgenommensein von der Erbsünde, biblisch zu legitimieren. Selbst das Dogma von der Himmelfahrt Mariens hält er für evangelisch anschlussfähig. Theurers Buch trägt dazu bei, dass wir Evangelische ein besseres Verständnis für den katholischen Glauben bekommen. Warum können wir ihm trotzdem nicht folgen und katholisch werden? In drei knappen Strichen möchte ich es skizzieren:

Die drei evangelischen Markenzeichen 1. Allein die Bibel: Als Evangelische haben wir ein anderes Verhältnis zu Schrift und Tradition als die katholische

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Dr. Rolf Sons nimmt zum Buch von Theurer Stellung. Sons ist Rektor des AlbrechtBengel-Hauses in Tübingen, das evangelische Theologiestudenten während des Studiums wissenschaftlich und seelsorgerlich begleitet.

Kirche. Das evangelische „sola scriptura“ (allein die Schrift) darf man nicht nur als reformatorischen Kampfbegriff gegen eine Überfremdung des Glaubens durch Heiligenlegenden oder kirchliche Dogmen verstehen. Mit dieser Formel drücken Evangelische ihre Liebe zur Heiligen Schrift aus. Die Bibel ist Gottes Liebesbrief an uns Menschen. Aus diesem Wort zu leben, es zu lieben und es zu erforschen, ist ein unaufgebbares Markenzeichen evangelischen Glaubens. Dieses Alleinstellungsmerkmal der Schrift finden wir aber in der katholischen Kirche so nicht. 2. Auch die Laien sind „Priester“: Das „allgemeine Priestertum“ ist kein „Irrtum“, wie Theurer meint. Vielmehr bringt es einen unverzichtbaren Aspekt des biblischen Glaubens zur Geltung. Es fördert die Mündigkeit der sogenannten Laien und bekräftigt, dass Christus damals wie heute einfache Menschen begabt, beruft, bevollmächtigt und in den Dienst nimmt. Innerhalb der katholischen Amtstheologie tritt dieser Aspekt nicht so deutlich hervor. 3. Die Mitte ist die Theologie des Kreuzes: Die sogenannte „theologia crucis“ (Theologie des Kreuzes) ist das Zentrum evangelischen Glaubens. Daran hängt die Gewissheit unseres Heils, die Rechtfertigung aus Gnaden, das Verständnis des Menschen als Sünder und der unfreie menschliche Willen. Mit dieser Wahrheit steht und fällt die evangelische Kirche. Theurer mag in seinem Buch manch nachdenkenswerten Denkanstoß gegeben haben. Zu einer Auseinandersetzung gehört aber auch, dass man die Schätze der anderen Seite hervorhebt. Dieses aber hat er m. E. versäumt. Wir verdanken es Martin Luther, dass die Kreuzesbotschaft neu und ganz einseitig in die Mitte gerückt wurde. Das Bleiben bei dem Gekreuzigten ist das wahre Kennzeichen evangelischen Glaubens. In dieser Einseitigkeit wollen wir fröhlich evangelisch bleiben! P

b Theurers Buch „Warum werden wir nicht katholisch? – Denkanstöße eines evangelisch-lutherischen Pfarrers“ ist im katholischen Dominus-Verlag erschienen und kostet 5,90 Euro. ISBN: 978-3-940879-22-6


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Vom Segen der späten Jahre ALTERN Kein Pastor predigte vor mehr Menschen als er: Billy Graham. Rund 210 Millionen in 185 Ländern hörten ihn. Mittlerweile ist der Baptist aus den USA 93 Jahre alt, Witwer und leidet an Parkinson. Trotzdem ist er positiv gestimmt, wie sein neues Buch „Vom Segen der späten Jahre“ zeigt. Es erscheint Anfang September bei Gerth Medien. idea druckt vorab einige Auszüge.

Warum eine Frau zu schnell fuhr Eine vornehm aussehende Frau war einmal ein wenig zu schnell mit dem Auto unterwegs. Ein Polizist überholte sie und fragte sie, warum sie die Geschwindigkeitsbegrenzung überschritten habe. Da lachte der Mann, der neben ihr auf dem Beifahrersitz saß, und sagte: „Junger Mann, wir fahren so schnell, damit wir an unser Ziel kommen, bevor wir vergessen haben, wo wir eigentlich hinwollten!“

Billy Graham im vollbesetzten Berliner Olympiastadion im Juni 1954 …

… und mit Königin Elisabeth II. in London (1984)

Was die Jungen von den Alten lernen können Es ist sehr wichtig, dass wir unser Ziel erreichen. Ebenso wichtig sind aber auch diejenigen, die uns nachfolgen, denn sie sind auf derselben Reise wie wir. Sie erkennen es nur noch nicht. Der älteren Generation mag es schwerfallen, mit der jüngeren Schritt zu halten, aber wir müssen bedenken: Solange wir noch atmen, gehen wir ihnen voran. Die Generationen, die uns nachfolgen, lernen von uns, wie man alt wird. Sind wir ihnen ein gutes Vorbild? Natürlich haben wir alle Fehler gemacht, und wenn es nur irgendwie ginge, würden wir zu gern die Zeit zurückdrehen und einiges anders machen. Aber die Lektionen, die wir aus unseren Fehlern und Erfolgen gelernt haben, können denjenigen helfen, die nach uns kommen. Der Einfluss, den wir auf sie ausüben, kann möglicherweise darüber entscheiden, ob unsere Mitmenschen uns in guter Erinnerung behalten – oder ob wir nach dem Motto „aus den Augen, aus dem Sinn“ einfach aus ihrem Leben verschwinden. Die Tochter einer guten Freundin hatte miterlebt, wie ihr Großvater zu Hause starb. Die Teenagerin sagte mit Tränen in den Augen: „Ich werde nie vergessen, wie liebevoll meine Großmutter meinen Großvater gepflegt hat. Das hat mich gelehrt, dass wir uns um die Kranken und Sterbenden kümmern müssen. Aber vor allem hat es mir gezeigt, wie man allen Schwierigkeiten im Leben tapfer begegnen kann.“ Es gibt so vieles, was die Jungen von denen lernen können, die bereits eine weite Reise zurückgelegt haben. Dennoch sollten wir Älteren nicht aus dem Blick verlieren, dass auch sie eine große Bereicherung für unser Leben sind. Sie sehen unsere Fehler und unsere Triumphe – und im Gegenzug wäre es wünschenswert, dass wir ihre Kämpfe und

Fotos: ddp images/AP; Billy-Graham-Evangelistic-Association

Alt ist wertvoll. Manche sagen sogar, alt ist schön. Jemand erzählte mir einmal von einer älteren Frau, die sagte: „Ich wünschte, ich hätte genug Zeit, Geld und Mut, um mir das Gesicht liften zu lassen. Alles hängt schlaff herunter!“ Darauf sagte ihr Mann: „Liebes, die billigste und dauerhafteste Gesichtsstraffung ist ein Lächeln. Es zieht deine Gesichtszüge nach oben und die Menschen zu dir hin.“ Wir alle haben die Möglichkeit, damit zufrieden zu sein, wo wir im Leben stehen. Schließlich lautet die Alternative dazu, überhaupt nicht hier zu sein. Können wir uns dem Apostel Paulus anschließen, der sagte: „Ich habe gelernt, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe“ (Philipper 4,11)? Ich vermisse die Tage, an denen ich noch Auto fahren konnte; aber ich bin dankbar, dass immer jemand da ist, der mich dorthin bringt, wo ich hin muss. Meine Schmerzen erinnern mich daran, dass ich nicht mehr so jung bin, wie ich gerne wäre; aber es erfüllt mich mit großer Dankbarkeit, dass ich noch hier bin und über sie reden kann – und dass es Menschen gibt, die so freundlich sind, mir geduldig zuzuhören. Auch im Alter von 93 Jahren ist es noch mein Wunsch zu lernen, zufrieden zu sein. Wir sollten nie zu alt werden, um zu lernen – und nie zu alt, um zu lächeln!

Kurz nach dem Mauerfall predigte Billy Graham am 10. März 1990 vor dem Berliner Reichstag bei der Großevangelisation „Berlin 90“. ideaSpektrum 33.2012


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Errungenschaften anerkennen und sie auf ihrem Weg in eine unbekannte Zukunft ermutigen. In der Bibel heißt es: „Alles hat seine Zeit, alles auf dieser Welt hat seine ihm gesetzte Frist … Suchen hat seine Zeit wie auch das Verlieren“ (Prediger 3,1.6). Wenn wir einen Verlust erleiden, kann uns das zu einigen Erkenntnissen verhelfen. Lassen Sie uns die Absichten Gottes auch in Zeiten des Kummers und der Enttäuschung nicht aus den Augen verlieren, denn er ist auf unserer Reise immer bei uns.

Warum wir eigentlich arbeiten Die Arbeit ist ein Teil von Gottes Plan für unser Leben. Wir arbeiten nicht nur, damit wir etwas zu essen haben – Arbeit ist eine der wichtigsten Möglichkeiten, die Gott uns gegeben hat, um ihn zu ehren. Der Verfasser des Buches Prediger erklärte: „Es gibt nichts Besseres für den Menschen, als sich an dem zu freuen, was er isst und trinkt, und das Leben trotz aller Mühe zu genießen. Doch ich erkannte, dass auch das ein Geschenk Gottes ist“ (Prediger 2,24). Paulus sagte: „Was immer ihr esst oder trinkt oder tut, das tut zur Ehre Gottes!“ (1. Korinther 10,31). Den größten Teil seines Lebens arbeitete Jesus mit seinen Händen. „Er ist doch nur ein Zimmermann …“, spotteten einige seiner Feinde, die fälschlicherweise davon ausgingen, dass jemand, der einen ganz gewöhnlichen Beruf ausübte wie das Zimmerhandwerk, unmöglich der Messias sein könne (siehe Markus 6,3). Auch der Apostel Paulus arbeitete mit seinen Händen. Auf seinen Reisen verdiente er seinen Lebensunterhalt oft als Zeltmacher (siehe Apostelgeschichte 18,3). In Gottes Augen ist jede rechtmäßige Arbeit achtbar und bedeutend, deshalb sollten wir unsere Arbeit stets mit Stolz, Gewissenhaftigkeit und Integrität tun. Es war jedoch nie vorgesehen, dass unsere Arbeit zum Mittelpunkt unseres Lebens wird. Dieser Platz gebührt einzig und allein Gott. Wenn wir zulassen, dass unsere Arbeit uns beherrscht und unser Leben bestimmt, ist sie zu einem Götzenbild für uns geworden. Jemand, der sich damit brüstet, siebzig oder achtzig Stunden pro Woche zu arbeiten, glaubt vermutlich, er hätte seine Arbeit fest im Griff – aber in Wirklichkeit verhält es sich genau andersherum. Und weil seine Arbeit einen derart großen Raum in seinem Leben einnimmt, macht er möglicherweise auch

Billy Graham mit Papst Johannes Paul II. im Vatikan (1993) … ideaSpektrum 33.2012

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seine Identität oder sein Selbstwertgefühl von seiner Fähigkeit zu arbeiten abhängig. Leider verstärkt unsere materialistische Gesellschaft diese Sichtweise noch. Aber Gott sagt, wir sind größer als unsere Arbeit, und unsere Arbeit ist nur ein Teil seines Plans für uns.

Die Bibel kennt keinen Ruhestand Bedeutet das nun, dass es in Gottes Augen falsch ist, wenn wir aufhören zu arbeiten und in den Ruhestand gehen? In der Bibel kommt das Wort „Ruhestand“, wie wir es heute benutzen, nicht vor. In früheren Zeiten arbeiteten die meisten Menschen so lange, wie sie körperlich dazu in der Lage waren. Sie hatten kaum eine andere Wahl, denn damals gab es weder eine Sozialversicherung noch ein Rentensystem, das sie im Alter unterstützt hätte. Darüber hinaus arbeiteten viele von ihnen selbstständig als Landwirte, Fischer oder Handwerker und mussten ihren Beruf bis ins hohe Alter ausüben, um überleben zu können. Dies ist in vielen Teilen der Welt auch heute noch der Fall. Wenn sie dann nicht mehr in der Lage waren zu arbeiten, waren sie normalerweise davon abhängig, dass ihre Familie für sie sorgte. Das war jedoch nicht immer möglich, weshalb uns viele Verse in der Bibel ans Herz legen, uns vor allem um diejenigen zu kümmern, die keine familiäre Unterstützung haben, wie Witwen und Waisen sowie Menschen mit Behinderungen oder Gebrechen.

Die Rente als Geschenk Gottes In der Welt, in der wir heute leben, entspricht es der Normalität, dass wir irgendwann aufhören zu arbeiten und unseren Lebensabend genießen. Ältere Menschen werden oft dazu gedrängt, in Rente zu gehen, um Arbeitsplätze für die Jüngeren frei zu machen. Es ist nichts falsch daran, in den Ruhestand zu gehen, und diese Jahre können zu den besten unseres Lebens gehören, wenn wir sie als ein Geschenk Gottes ansehen. Gott ruhte am siebten Tag, nachdem er das Universum erschaffen hatte – und auch wir sollten uns nicht schuldig fühlen, wenn er uns die Möglichkeit gibt, uns auszuruhen, wenn unsere Arbeit getan ist. Als die ältere Generation sollten wir uns unserer Verantwortung bewusst sein, für andere zu beten. Wenn wir uns zur Ruhe setzen, sollte das nicht bedeuten, dass wir O

… und mit US-Präsident Barack Obama (2010)


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in Regungslosigkeit verharren. Wir dürfen uns zwar von unseren Mühen ausruhen – aber gleichzeitig sollten wir diese Zeit in unserem Leben dafür nutzen, anderen, die schwere Lasten tragen, den Rücken zu stärken.

Was wir alles nicht müssen Schon viele Generationen vor uns waren einmal dort, wo wir heute sind, jedoch ohne die Annehmlichkeiten, die wir genießen. Durch diese Annehmlichkeiten sparen wir jeden Tag viel Zeit, die wir für andere Dinge nutzen können. Die meisten von uns müssen ihre Nahrung nicht mehr selbst anbauen, wir müssen nicht jeden Morgen Wasser holen oder viele Kilometer reisen, nur um mit einem Freund sprechen zu können. Statt von all den neuen technischen Entwicklungen frustriert zu sein, sollten wir deshalb dankbar sein, dass wir durch sie mehr Zeit zur Verfügung haben, in der wir uns auf Gottes Segnungen konzentrieren können. Wenn wir über all das nachdenken, was Gott uns geschenkt hat, kann das viele Stunden in Anspruch nehmen – und das sollte es meiner Ansicht nach auch. Paulus schreibt: „Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen“ (Philipper 4,8).

„Der Papst der Protestanten Amerikas“: Billy Graham Das US-Magazin „Time“, das ihm drei Titelgeschichten widmete, bezeichnete Billy Graham als den „Papst der Protestanten Amerikas“. Geboren wurde er am 7. November 1918 in Charlotte im US-Bundesstaat Nord-Carolina als William Franklin Graham Jr. Bereits mit 26 Jahren gründete der Baptist mit dem Prediger Charles Templeton das evangelikale Missionswerk „Jugend für Christus“, dessen erster Vollzeitmitarbeiter er wurde. Nach einer achtwöchigen Großevangelisation 1949 in Los Angeles begann sein weltweiter „Feldzug“ als Evangelist und Erweckungsprediger. Sein Dienst führte ihn in nahezu jedes Land der Erde. Vom 17. bis 21. März 1993 war er letztmalig in Deutschland zu hören: als Hauptredner bei der (ursprünglich nur als einmalige Aktion geplanten) Evangelisationsveranstaltung ProChrist, die aus Essen an nahezu 1.000 Orte übertragen wurde und heute von Ulrich Parzany (Kassel) geleitet wird. Seit 1994 leidet Graham an Parkinson (Schüttellähmung), zudem erkrankte er an Prostatakrebs. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Ruth, die am 14. Juni 2007 verstarb, hat er drei Töchter und zwei Söhne; hinzu kommen rund 50 Enkel und Urenkel. Graham lebt bis heute in Nord-Carolina, inzwischen in der Stadt Montreat. Die von ihm gegründete Billy Graham Evangelisations-Vereinigung leitet sein Sohn Franklin. 2007 weihte er im Beisein von drei Ex-Präsidenten der USA (George W. Bush, Bill Clinton und Jimmy Carter) das Billy-Graham-Museum in seiner Geburtsstadt ein. b www.billygraham.org

Gott verlässt die Alten nicht Richtige zu tun. Das Wort Gottes sollte uns mit Dankbarkeit erfüllen, denn er hat die Alten nicht verlassen.

Sind Sie bereit? Sind Sie bereit, sich ungeachtet körperlicher Leiden, finanzieller Engpässe oder der Einsamkeit des Alters von Gott gebrauchen zu lassen? Obwohl Paulus selbst in Not war, streckte er sich nach anderen aus. Denken Sie nur einmal, mit welchen Einschränkungen Paulus zurechtkommen musste – und welchen Einfluss er dennoch mit seinen Worten ausübte: „Deine Liebe hat mir sehr viel Freude und Trost gegeben, mein Bruder, denn du erfreust die Herzen der Gläubigen“ (Philemon 7). Auch Sie können „ein guter Geruch sein, der Gott freut“ (Philipper 4,18). P

b Billy Graham: Vom Segen der späten Jahre • 256 Seiten ISBN: 978-3865917324 • 14,99 Euro/21.90 SFr. Gerth Medien • Ab 7. September im Buchhandel.

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm: (v. r.) Billy Graham (87), sein Sohn Franklin (60) und sein Enkel Will (37) bei einer Evangelisation

Fotos: Billy-Graham-Evangelistic-Association; rechts: PR; privat

Als Paulus diese hoffnungsvollen Worte an die Gemeinde von Philippi schrieb, saß er im Gefängnis. Seine Lebensbedingungen waren hart – aber dennoch schrieb er einen Brief an die Menschen, die wie er an Christus glaubten, um sie in ihrem Glauben zu bestärken. Die Leute, die Paulus eingesperrt hatten, nahmen zweifellos an, Paulus hätte seinen Dienst für Gott aufgegeben, aber sein Eifer für seinen Retter spornte ihn an, als er schrieb: „Ich setze meine ganze Kraft für dieses Ziel ein. Indem ich die Vergangenheit vergesse und auf das schaue, was vor mir liegt …“ (Philipper 3,13). Obwohl Paulus sich dem Ende seines Lebens näherte, ließ er nicht zu, dass sich seine Vergangenheit negativ auf seine Zukunft auswirkte. Er drängte mit aller Macht voran. In einem anderen Brief, den Paulus aus dem Gefängnis schrieb, nannte er sich „einen alten Mann“ (Philemon 9). Aber er ließ sich von seiner Gefangenschaft und seinen körperlichen Einschränkungen nicht davon abhalten, andere zu ermutigen und sie aufzufordern, weiterhin das


L I E DE RW E T T BE W E R B

Am beliebtesten:

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„Befiehl du deine Wege“ LESER-UMFRAGE Mitte Juli (Ausgabe 29/30)

Paul Gerhardt

fragte ideaSpektrum seine Leser: Welches ist Ihr liebstes Gemeindelied? Zu unserer großen Überraschung antworteten 558 Leser! Das zeigt, wie wichtig das Thema Gesang im Gottesdienst ist. Wir danken allen Lesern für ihre Teilnahme!

idea Spektrum

Nachrichten und Meinungen aus der evange lischen Wel t

Mit 88 Stimmen am häufigsten genannt wurde der Klassiker „Befiehl du deine Wege“ des evangelischen Pfarrers und Liederdichters Paul Gerhardt (1607–1676). Auf die Plätze 2 bis 10 kamen folgende Lieder:

Nr. 29/30 18. Juli 2012 ww w.idea.d e

Ferien: Soll ma n als Christ Organspende: Risikosport meiden? Beschluss der Grün Wann ist der Mensch eig entlich tot? en: Islam dem Christentum

Singen mach t

glücklich

❷ „Du großer Gott, wenn ich die Welt betrachte“ (Carl Boberg/Manfred von Glehn), 56 Stimmen

❸ „Von guten Mächten wunderbar geborgen“ (Dietrich Bonhoeffer), 50 Stimmen ❹ „Großer Gott, wir loben dich“ (Ignaz Franz), 49 Stimmen ❺ „Stern, auf den ich schaue“ (Cornelius Friedrich Adolf Krummacher), 48 Stimmen ❻ „Bei dir, Jesu, will ich bleiben“ (Philipp Spitta), 43 Stimmen Was ist Ihr Liebli ngslied? ❼ „Lobe den Herren, den mächtigen König“ (Joachim Neander), 38 Stimmen ❽ „Meine Zeit steht in deinen Händen“ (Peter Strauch), 37 Stimmen ❾ „Welch ein Freund ist unser Jesus“ (Joseph Medlicott Scriven/Ernst Heinrich Gebhardt), 36 Stimmen ❿ „Vater, unser Vater“ (Christoph Zehendner), 35 Stimmen.

Wir gratulieren den Gewinnern:

1. Platz

2. Platz

3. Platz

1. Preis Die komplette Bach-Sonderausgabe von SCM Hänssler (172 CDs!) erhält Jakob Roesti, CH-4524 Günsberg. 2. Preis Die Wuppertaler Studienbibel (NT-Gesamtausgabe) hat Günter Foos, 75015 Bretten, gewonnen. 3. Preis 3 CDs – „Aus meines Herzens Grunde. Die schönsten alten Kirchenlieder“gehen an Renate Toaspern, 19288 Ludwigslust. 4. Preis idea-Wandkalender „Auf seinem Weg 2013“: Hartmut Stehen, 38104 Braunschweig 5. Preis CD Frey, Albert/Adams-Frey, Andrea: „Im Namen des Vaters: Ursel Nowak, 57610 Altenkirchen 6. Preis Wanduhr mit ideaLogo und Bibelvers: Angelika Grimm, 35619 Braunfels 7. Preis CD Bach-Chor Siegen: „Davon ich singen und sagen will“: Werner Brietzke, 91522 Ansbach 8. Preis Gräfin von Arnim „Himmlische Köstlichkeiten“: Manfred Hennig, 58710 Menden/Sauerland 9. Preis CD Paul Gerhardt: „Liederschätze“: Helmut Matis, 33605 Bielefeld 10. Preis Postkartenkalender „Auf seinem Weg 2013“: Jana Bogenschneider, 14913 Niedergörsdorf

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Deutsc hland:

gleichstellen


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C H R I ST & DI A KON I E

Werden Sie doch Tagesmutter! ERZIEHUNG Wenn Mütter oder Väter alleinerziehend sind oder beide Elternteile erwerbstätig sein

Ihre ersten Gehversuche als Tagesmutter unter- vorlegen können. Susanne Roßmann, zuständig für die nahm Doris Kamann aus Arnsberg im Sauer- Kindertagespflege, betont: „Wir haben einen hohen Anland 1989, als eine Freundin erkrankte und sie spruch an die Tagespflegepersonen. Sie müssen beispielsderen Kinder beaufsichtigte. Die 44-jährige Christin hatte weise nachweisen, dass sie einen Haushalt führen können. Wichtig ist uns zudem Lebenserfahrung.“ Im Freude daran und begann, in ihrer Wohnung Vorfeld macht der städtische Kindertagespfleauch Kinder aus der Gemeinde und dem weigedienst daher Hausbesuche bei den Kanditeren Freundeskreis zu betreuen. „Ich bin daten. Wer als Tagespflegeperson anerkannt gern zu Hause, manage den Haushalt, verwerden möchte, muss zudem für sich und alle bringe Zeit mit Kindern in der Gruppe.“ Doch über 18-jährigen Haushaltsangehörigen ein sie kennt auch die „andere Seite“: Als sie ihr polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, daeigenes Kind in die Obhut ihrer Freundin gab, mit Kinder nicht in falsche Hände geraten. kämpfte sie anfangs mit einem schlechten GeAuch später müssen Tagespflegepersonen jewissen. „Gar nicht so einfach, jemand andederzeit mit unangekündigten Kontrollen des rem – und sei es auch eine Bekannte – sein Jugendamtes rechnen. Kind anzuvertrauen. Umso wichtiger war mir zu sehen, dass es emotional gut aufgehoDamit die Qualität stimmt ben war.“ Der Wunsch, mehr über die „professionelle“ Kindertagespflege zu erfahren, Tagesmütter und -väter sind wichtige Bezugswar geboren. „Eine Schulung für Tagesmütter Margarete Hackmann personen für die Kinder. Sie sitzen manchmal gab es damals allerdings noch nicht“, erinnert koordiniert die Einsätze „zwischen allen Stühlen“ und müssen daher der Tagesmütter und -väter. sich Kamann. Die gelernte Arzthelferin las flexibel und einfühlsam sein. Doch bis zum daher Erziehungsliteratur und absolvierte eine Zusatzaus- heutigen hohen Schulungsniveau war es ein langer Weg. bildung zur psychologischen Beraterin. Inzwischen hat sie Um die Arbeitsqualität von Tagesmüttern zu verbessern, eine offizielle Erlaubnis der Stadt, als Tagesmutter tätig zu gründete Margarete Hackmann mit einigen Mitstreiterinsein. Kamann betreut heute 2 Kinder für insgesamt 50 nen vor 15 Jahren in Bergkamen (Ruhrgebiet) den Verein Stunden in der Woche. Der Durchschnitt liegt bei 2,9 Kin- „Familiäre Kinder-Tagesbetreuung“. „Diese Arbeit hat mir dern pro Tagespflegeperson. 8 Jahre lang engagierte sie sich unentgeltlich; heute erhält sie in der Zeit von 6 bis 20 Uhr Immer mehr Tagesmütter und -väter von der Stadt Arnsberg für das erste Kind 3,60 Euro und Um die von der deutschen Bundesregierung wie der Opposition für das 2. pro Stunde 2,60 Euro. In den Nachtstunden begeforderte Vereinbarkeit von Familie und Beruf zu verbessern, kommt sie jeweils die Hälfte. Das Durchschnittseinkomsollen bis 2013 rund 30 % der neu zu schaffenden Plätze für die men von Tagesmüttern liegt bei knapp 600 Euro im Monat. Kindertagesbetreuung bei Tagesmüttern bzw. –vätern entstehen. Die Zahl der Kinder, die von einer Tagespflegeperson beOhne Schulung geht es nicht treut werden, nimmt ständig zu. Laut Statistischem Bundesamt Um eine Pflegeerlaubnis zu bekommen, mussten die 63 haben zum Stichtag 1. März 2011 deutschlandweit die Eltern Arnsberger Tagesmütter und immerhin zwei Tagesväter von 123.745 Kindern (+ 10,5 % gegenüber 2010) das Angebot der öffentlich geförderten Kindertagespflege genutzt. Davon einen 166-stündigen Kurs bei der Stadt Arnsberg belegen waren fast zwei Drittel (79.720) bis 3 Jahre alt. Damit wurden und eine Abschlussprüfung des Bundesverbandes für Kinin dieser Altersgruppe deutschlandweit 3,9 von 100 Kindern dertagespflege absolvieren. Darin ging es zum Beispiel um von einer Tagesmutter oder einem Tagesvater betreut. 4 von 5 Ernährungsfragen und den Umgang mit verhaltensauffälTagespflegepersonen absolvierten einen Qualifizierungskurs. ligen Kindern. Die Stadt Arnsberg vermittelt Kinder – Deutschlandweit gibt es gut 42.000 Tagesmütter und Tagesväter meist von Alleinerziehenden, die Schichtarbeit zu leisten mit einer offiziellen Pflegeerlaubnis. Ihre Zahl steigt pro Jahr haben, etwa Krankenschwestern oder Industrieangestellte durchschnittlich um rund 5 %. – nur an Tagesmütter und -väter, die diese Pflegeerlaubnis

Fotos: idea/Waschkowitz

wollen, ist die große Frage: Wer kümmert sich um die Kinder? Mittlerweile gibt es für sie in Deutschland rund 42.000 Tagesmütter oder –väter mit einer staatlichen Pflegeerlaubnis. Dazu ein Beitrag von idea-Redakteur Reiner Waschkowitz.

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C H R I ST & DI A KON I E

Tagesmutter Doris Kamann beim Spielen mit Eric (6)

Gott in die Hände gelegt“, sagt die heutige Geschäftsführerin. „Gott will, dass Kinder gut aufgehoben sind.“ Die 56-jährige Mutter von vier Kindern entwickelte Schulungsmodule für Tagesmütter und knüpfte Kontakte zu Kooperationspartnern, darunter die Volkshochschule und das Jugendamt Bergkamen. Mittlerweile betreut die Organisation 60 Tagesmütter, die 140 Kinder in ihrer Obhut haben.

Sogar einen Weck- und Frühstücksdienst kann man buchen Der Verein vermittelt außerdem geschulte Babysitter und bietet zudem einen „Weckdienst“: Mitarbeiter wecken die Kinder auf und sorgen für ein Frühstück, wenn die berufstätigen Eltern sich nicht selbst um ihre Kinder kümmern können. Hackmann hilft auch bei Konflikten zwischen Tagesmüttern und Eltern. Für Eltern bietet sie auf Wunsch ein „Elternerziehungstraining“ an. Wichtig ist ihr, Verständnis für die Eltern zu wecken, die ihre Kinder Tagesmüttern anvertrauen. „Wir müssen Vorurteile abbauen, ein schlechtes Gewissen hilft nichts. Besonders in christlichen Kreisen höre ich häufig, dass Kinder zu ihren Müttern gehören. Dem steht eine stundenweise Betreuung außer Haus aber nicht entgegen!“ Dabei entlässt sie Eltern nicht aus ihrer Pflicht: „Sie sind weiterhin in erster Linie für die Erziehung ihrer Kinder verantwortlich!“ Der Vorzug der Tagesmutter-Betreuung liegt ihrer Ansicht nach im familiären Umfeld: Im kleinen Rahmen mit 3 bis 4 Kindern kann die Tagesmutter intensiv auf jedes einzelne Kind eingehen; die Bezugsperson ist also immer die gleiche.

Christliche Werte weitergeben „Unsere Kinder sind das Wertvollste, was wir haben. Wir möchten sie deswegen in guten Händen wissen, denen wir vertrauen.“ Dieses Vereinsmotto setzt die engagierte ChrisideaSpektrum 33.2012

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tin aus der evangelischen Friedenskirchengemeinde Bergkamen einfühlsam um. Gerade im Anschluss an Weiterbildungsveranstaltungen ergeben sich für die Sozialpädagogin und Steuerfachgehilfin gute Gesprächsmöglichkeiten. Hackmann gibt den angehenden Tagesmüttern – bislang gehört nur ein Tagesvater dem Verein an – Tipps, wie man zum Beispiel im eigenen Wohnzimmer gemeinsam eine Krippe gestalten kann. So kann sie „den eigentlichen Sinn von Festtagen vermitteln“. Hackmann besucht die Tagesmütter auch zu Hause – zuerst nach Absprache, später auch unangekündigt. „Und immer, wenn es passt, bringe ich den christlichen Glauben ins Spiel.“ Vor jeder Schulung betet Hackmann für die Teilnehmer. Immer wieder öffnet Gott ihr Türen für tiefgehende Gespräche. „Bei Trennungen und Scheidungen geht es oft um die Frage, was das Fundament ist, das uns trägt“, berichtet sie. Mal empfiehlt sie ein christliches Buch, mal hört sie einfach nur zu. Vor allem Alleinerziehenden will sie zeigen, dass von einer Tagesmutter betreute Kinder viel von anderen Kindern lernen können: „Die Kinder werden offener und selbstständiger.“ Das habe sie bei ihrem eigenen Nachwuchs erfahren.

Eine intensive Beziehung oft über Jahre Auch Tagesmutter Kamann liegt eine gute Beziehung zu den Eltern besonders am Herzen: „Wir erziehen diese Kinder ja gemeinsam. Es ist wichtig, dass wir ein Verständnis füreinander entwickeln.“ Mehrere Tagespflegekinder betreut sie bereits seit Jahren. Der heute 6-jährige Eric etwa kam bereits im Alter von 8 Wochen zu ihr. Sie führte oft sehr persönliche Gespräche mit seiner alleinerziehenden Mutter, die im Drei-Schicht-System bei der Bahn auf einem Stellwerk arbeitet. „Ihm geht es hier richtig gut“, freut sich Erics Mutter Anett Rackwitz: „Ich bleibe ja trotzdem seine Mama.“ Kamann versucht, bewusst als Christin zu leben. Das zeigt Früchte: Im Herbst 2011 entschied sich Erics Mutter, selbst Christin zu werden. Auch die eigene Familie profitiert von ihrer Arbeit, ergänzt die Tagesmutter: Die Tagespflegekinder fördern das Sozialverhalten der leiblichen Kinder. „Jedes neue Kind ist eine Bereicherung für unsere Familie.“ Wichtig ist daher, dass auch der Ehepartner mitzieht, denn gerade Kindern von Alleinerziehenden fehlt oft der Vater. Tagespflegekind Eric nennt ihren Mann Achim wie selbstverständlich „Papa“. „Anfangs wusste er gar nicht, wer gemeint war“, schmunzelt Kamann noch heute. P

b www.famkitabe.de

• 02307 280633 (der im Artikel vorgestellte Verein „Familiäre Kinder-Tagesbetreuung“) www.bvktp.de • 030 78097069 (Bundesverband für Kindertagespflege) landesverband-kindertagespflege-nrw.de • 02159 4591 www.handbuch-kindertagespflege.de • 030 185550


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BI BL I SC H E S N E U E R Z Ä H LT

Willst du das letzte Dummerchen im Garten Eden sein? SÜNDENFALL Schon auf den ersten Seiten der Bibel lesen wir von der größtmöglichen Katastrophe:

Eva schickte den Panther fort, mit dem sie im Garten spazieren gegangen war, und sah hinüber zum verbotenen Baum. Seine Früchte glänzten in der Nachmittagssonne. Vögel zwitscherten in den Ästen. Gott hat niemals gesagt, dass wir sie uns nicht ansehen dürfen, dachte sie. Nur essen sollen wir sie nicht. Ich wüsste doch zu gern, wie die Früchte aus der Nähe aussehen. Ihre Haut scheint so glatt zu sein. Sie machte einige Schritte darauf zu. Etwas bewegte sich im Geäst, die Zweige raschelten. Ein großer Vogel? Nein, ein anderes Tier, eines, das sie noch nie gesehen hatte. Erfreut hielt Eva ihm die Hand hin, und das Tier flog heran. „Ich nenne dich Schlange“, sagte sie. „Du kannst deinen Körper herrlich biegen.“ Die schuppenharten Mundwinkel der Schlange waren zu einem Dauerlächeln geformt. „Danke.“ Hatte das Tier gerade gesprochen? Niemand sprach, nur Gott und Adam und sie. „Du … Du kannst reden?“, fragte sie. „Gott wollte diese Fähigkeit für sich behalten. Er ist recht knauserig mit seinem Wissen. Aber ich hab’s mir selbst beigebracht.“ Die Schlange sah sie durchdringend mit ihren gelben Augen an. Wie schön dieses Tier war, die schillernden Flügel neben dem Kopf, sie flirrten herrlich, und der lange Körper schwebte so anmutig. Die Schlange fragte: „Hat Gott wirklich gesagt, dass ihr von keinem Baum die Früchte essen dürft?“ „Unsinn. Wir essen jeden Tag Früchte. Nur von diesem Baum sollen wir nicht essen und die Früchte nicht berühren, sonst müssen wir sterben.“ „Soso, sagt er das.“ Die Schlange drehte sich zum Baum um, in dessen Geäst sie eben gewesen war. Dann wandte sie sich ihr wieder zu. „Glaubst du alles, was er sagt?“ „Natürlich. Ich vertraue ihm.“ „Was, wenn das mit dem Sterben eine Übertreibung ist? Wenn er nur nicht will, dass euch die Augen geöffnet werden und ihr künftig seid wie er?“

„Du meinst, wir würden nicht …“ „Sterben, richtig. Stattdessen würdet ihr wissen, was Gut und Böse ist.“ Böse. Dieses Wort hatte sie noch nie gehört. Sie wollte gern erfahren, was es damit auf sich hatte. „Willst du das letzte Dummerchen im Garten Eden sein? Sogar ich weiß, was Böse ist, und ich bin weder Gott noch Mensch.“ Die Schlange wand ihren Schwanz um einen dünnen Ast und bog ihn herunter, so dass er vor Eva hing – und mit ihm eine blaue, herrliche Frucht. Tu es nicht!, mahnte sie sich. Gott liebt dich, er hat alles für dich getan, diesen ganzen Garten hat er angelegt und dir sprechen beigebracht. Warum willst du sein Vertrauen missbrauchen? Aber etwas Wildes, Draufgängerisches war in ihr erwacht. Die Frucht schimmerte verlockend, und Gott war nirgendwo zu sehen. Sie fasste nach der Frucht, befühlte ihre glatte Haut. „Siehst du“, sagte die Schlange. „Du hast sie berührt und bist nicht gestorben.“ Ein verführerischer, süßer Duft ging von der Frucht aus. Sie roch daran. Pflückte sie und berührte sie mit den Lippen. Biss hinein. Das Fruchtfleisch war wässrig und nicht sonderlich schmackhaft. Sie kaute und schluckte. Melonen schmeckten besser, und Himbeeren und Pflaumen und Kirschen auch. Enttäuscht ließ sie die Hand mit der Frucht sinken. Die Schlange ließ den Ast los. Er schnellte zurück in den Baum. „Du tückisches Wesen! Wie konntest du Gott so enttäuschen?“ Sie flog um Eva herum. „Was hast du bloß getan? Jetzt wirst du aus dem Garten verstoßen werden, und Adam bleibt hier und genießt all das ohne dich. Gott hat ihn sowieso lieber als dich. Adam hätte so etwas nie gemacht!“ Sie spürte neue Regungen in sich: Neid. Eifersucht. Zorn auf diese Schlange, die sie in Versuchung gebracht hatte. Sie packte sie bei den Flügeln und versuchte, ihr die Flatterdinger auszureißen. „Da kommt Adam“, sagte die Schlange weinerlich und zappelte herum, um sich freizuwinden. „Wenn er sieht, was du getan hast, wird er dich verachten!“

Fotos: istockphoto.com

Adam und Eva übertreten Gottes – damals übrigens einziges (!) – Gebot, nur von einem einzigen Baum nicht zu essen: von dem, der Erkenntnis des Guten und Bösen ermöglicht. Und wie reagiert Gott? Der Bestsellerautor Titus Müller erzählt die Begebenheit aus 1. Mose 3 für idea nach.

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Sie gab die Flügel frei. Blitzschnell entfernte sich die Schlange. Hätte Adam wirklich niemals die Frucht gekostet? Pah, das werden wir ja sehen, dachte sie. Sie biss von der Frucht ab und kaute. „Schau mal, Adam, wir können die Früchte doch essen, es ist gar nichts dabei!“ Er machte große Augen. „Aber Gott hat doch gesagt ...“ „Muss dir Gott etwa jeden Handgriff vorgeben? Muss er dir beibringen, zu trinken und zu essen? Er war einfach übervorsichtig. Vielleicht war er nicht sicher, ob wir diese Früchte vertragen. Siehst du, mir schmecken sie hervorragend. Willst du probieren?“ „Gib mal her.“ Sie reichte ihm lächelnd die Frucht, und er biss davon ab. Eine Weile kaute er und schluckte. Dann sammelte sich Wasser in seinen Augen, und er ließ die Frucht ins Gras fallen. „Wir hätten das nicht tun dürfen. Diese Früchte sind nicht gut für uns. Wir hätten Gott vertrauen müssen.“ Sie wusste, er hatte recht. Auch sie empfand Reue und Scham, Gefühle, die sie vorher nicht gekannt hatte. „Du hättest eben besser auf mich aufpassen müssen. Ich bin jünger als du, ich habe noch keine Erfahrung.“ „Wenn Gott uns hier sieht, wird er zornig werden.“ Adam nahm ihre Hand und zog sie fort, immer tiefer in den Garten hinein. Gott rief ihre Namen. Er wusste alles, er wusste doch auch, wo sie waren! Warum rief er nach ihnen? Warum packte er sie nicht bei den Haaren und zerrte sie aus dem Gebüsch? Er sagte ihre Namen so sehnsuchtsvoll, es klang, als vermisse er sie. Eva sah ihn, er stand auf dem Hügel und blickte in ihre Richtung. Er ließ ihr die Würde, aus dem Versteck herauszutreten zu ihm. Sie flocht sich einen Schurz aus Blättern, auch Adam tat das. Dann verließen sie das Gebüsch, zitternd. Eva fühlte ideaSpektrum 33.2012

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sich nackt vor Gott, bis ins Mark durchschaut. Zögerlich trat sie auf ihn zu. Neben ihr Adam. Jeder von ihnen musste diesen Weg zu Gott allein gehen, sie hielten einander nicht mehr bei der Hand. Gott wandte sich an Adam. „Hast du von den verbotenen Früchten gegessen?“ „Es ist nicht meine Schuld. Die Frau, die du mir gegeben hast, hat die Frucht gepflückt. Ich war bloß neugierig.“ „Warum hast du das getan?“, wandte sich Gott an sie. „Die Schlange ... Ich wollte das gar nicht. Aber die Schlange hat böse Dinge gesagt.“ Plötzlich flirrte es, das Schlangentier näherte sich, bis es neben ihr in der Luft schwebte. „Siehst du“, sagte das Wesen zu Gott, „auch deine Menschen sind dir untreu. Du kennst die Folge: Wer sich von dir abwendet, muss sterben! Oder bist du nicht gerecht? Mich hast du verstoßen. Willst du diese da leben lassen? Dann verlange ich im Austausch einen Thron neben deinem.“ Gott machte eine zornige Handbewegung, und die Flügel der Schlange verschwanden. Sie fiel zu Boden und wand sich im Staub. Gott sagte: „Ich bin gerecht. Der Tod wird kommen. Ein Nachfahre dieser Frau wird dir den Kopf zertreten. Und du wirst ihn in die Ferse beißen.“ Er nahm ein Schaf, das friedlich in der Nähe graste, und plötzlich war da überall eine rote Flüssigkeit, und das Schaf erschlaffte und seine Augen wurden stumpf. Eva erschauderte. Sie hatte so etwas Furchtbares noch nie gesehen. „Das nennt man Sterben“, sagte Gott. Er weinte, während er dem Tier die Haut abzog und ihnen Fellschurze daraus machte. P

b In der nächsten Folge lesen Sie die Fortsetzung: Wie Gott die Menschen aus dem Paradies vertreibt.


net F O R U M F Ü R J U N G E C H R I S T EN

Ein Tag im Missio-Camp 9.10 Uhr Malerisch liegt das Zeltdorf in den Bergen der Hohen Rhön. Die Luft könnte frischer nicht sein. Die Vögel zwitschern, die Wiesen sind taubenetzt. Aus einem der Zelte hallt leise Musik über das noch wenig bevölkerte Gelände. Rund 40 vorwiegend junge Leute haben sich zur morgendlichen Lobpreiszeit eingefunden. Die fünfköpfige Camp-Band um Sänger und Gitarrist Daniel Harter singt: „Praise Adonai, from the rising of the sun 'til the end of every day“ (Preist den Herrn vom Sonnenaufgang bis zum Ende des Tages). Diese Liedzeile beschreibt treffend den Geist, der auf dem Missio-Camp weht. 1977 hatte der Pietist Fritz Schroth das Ferienlager – damals noch als reine Jugendveranstaltung – ins Leben gerufen. „Mein Vater hatte den Eindruck, dass die Zeit der Zeltevangelisationen vorbei ist. Statt auf ‚Frontal-Evangelisation‘ setzen wir darauf, Menschen für Jesus zu begeistern, indem wir lebendiges Christsein vorleben. Wir wollen Zeugen von Gottes Liebe sein“, sagt Stefan Schroth, der vor drei Jahren den „Staffelstab“ von seinem Vater übernahm. 9.45 Uhr Im „Performance“-Zelt sitzen 11 Jugendliche im Stuhlkreis. Franziska und Matthias Patsch vom Leitungsteam des Jugendcamps sprechen darüber, wie man die Bibel lesen und verstehen kann. Franziska liest die Geschichte von Jairus vor, dessen tote Tochter Jesus wieder auferweckt. „Glaubt ihr, dass so etwas heute noch möglich ist?“ Die Skepsis bei den Anwesenden überwiegt. „Aber Jesus sagt in der Bibel, dass wir als seine Nachfolger die gleichen und

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noch größere Werke tun werden wie er“, wirft Matthias ein. Das Besondere beim Missio-Camp ist die offene Struktur. Zum „JugendCamp“ gesellten sich mit den Jahren „TeenieCamp“, „FamilienCamp“ sowie „PlusCamp“ – für Senioren. Jede der Gruppen beansprucht auf dem Gelände der Tagungsstätte „Hohe Rhön“ einen eigenen Bereich für sich. Während vormittags altersspezifisches Programm angeboten wird, kommen zu den Abendveranstaltungen alle zusammen. Dabei ist kein Teilnehmer verpflichtet, nur die Angebote seines Camps zu besuchen. Und so trifft man gerade im „TeenieCamp“ häufig auch Jugendliche an. Doch nicht nur inhaltlich kann sich jeder frei entscheiden: Jedem Teilnehmer ist es selbst überlassen, wann er anreist und wie lange er bleiben möchte. 11.15 Uhr Paulina (14), Antonia und Tamara (beide 15) (Foto) aus Ehningen bei Stuttgart sitzen mit zwei Gitarren auf einem Baumstamm und singen: „Näher, mein Gott, zu dir“. Paulina und Tamara sind zum ersten Mal hier. Antonia hatte es im letzten Jahr beim MissioCamp so gut gefallen, dass die Freundinnen diesmal auch mitfahren wollten. Zwischen den Programmangeboten nutzen die drei die meiste Zeit, um Lobpreis zu machen. Schwierigkeiten, Anschluss zu finden, hatten Paulina und Tamara nicht. „Das Miteinander hier ist wirklich toll, und wenn jemand Neues anreist, wird er sofort in die Gemeinschaft mit reingenommen“, sagt Tamara. Zwar hat die Anzahl der jugendlichen Teilnehmer in den vergangenen Jahren abgenommen, doch es gibt auch immer

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wieder neue junge Leute, die kommen. „Dieses Jahr waren sogar zwei Mädchen dabei, die dem Glauben zuerst recht distanziert gegenüberstanden“, erzählt Matthias Patsch. „Aber mit der Zeit waren sie schließlich mit Begeisterung dabei.“ 15.00 Uhr Beim Fußballturnier machen alle Camps mit. Die Jugendlichen erkämpfen sich gegen die Musiker-Mannschaft schließlich den Sieg. Währenddessen steht Joel Thomas mit zwei weiteren Teilnehmern und zwei Mitarbeitern auf der Bühne im großen Veranstaltungszelt „RotoDOM“ und probt für einen Auftritt am kommenden Abend. Der 15-Jährige aus Witten ist schon zum fünften Mal dabei. Ein Instrumentenworkshop auf dem Missio-Camp vor fünf Jahren animierte ihn, Gitarre zu lernen. „Ich fiebere immer das ganze Jahr über dem MissioCamp entgegen, weil die Atmosphäre so gut ist und ich inzwischen viele Freunde hier gefunden habe“, erzählt er. 19.45 Uhr Der Parkplatz hat sich mit vielen Autos aus der Region gefüllt. Das Zelt ist mit rund 550 Besuchern gut gefüllt. Die Jugendlichen sitzen ganz vorn. Roland Werner, Generalsekretär des CVJM Deutschland, fordert die Zuhörer auf, mit missionarischem Eifer unterwegs zu sein zu denen, die Jesus noch nicht kennen. 21.30 Uhr Während Danny Plett im RotoDOM ein Konzert gibt, schürt Matthias Patsch im JugendCamp noch ein Lagerfeuer.

b www.missio-camp.de • 09772 93040

Fo l g t uns au f

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Foto: idea/Jahn

SOMMERLAGER Zum zweiwöchigen „Missio-Camp“ kommen jedes Jahr rund 2.000 (meist jugendliche) Besucher nach Bischofsheim in der Rhön. Vom 3. bis 17. August läuft die diesjährige Veranstaltung im Dreiländereck Bayern, Hessen und Thüringen. Simon Jahn war einen Tag dabei.


DI E K LE I N E K A NZ E L

» Wenn zwei von euch auf der Erde übereinkommen, irgendeine Sache zu erbitten, so wird sie ihnen werden von meinem Vater, der in den Himmeln ist. Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich in ihrer Mitte. «

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Dr. Armin Mauerhofer ist Professor an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel und Pfarrer der Freien Evangelischen Gemeinde Aarau (Schweiz).

Aus dem Evangelium des Matthäus 18,19–20

Wir brauchen betende Gemeinden! Jesus Christus sagt eindeutig, dass das gemeinsame Gebet von dem allmächtigen Gott erhört wird. Auf dem gemeinschaftlichen Gebet liegt also eine außerordentlich große Verheißung. Daher sollte dem Gebet im Gemeindeprogramm ein bedeutender Platz eingeräumt werden! Das gemeinsame Gebet fördert die Einheit der Gemeinde. Im Gebet werden die verschiedenen Gemeindeglieder eins vor Gott. Sie beten miteinander für die unterschiedlichen Anliegen, die die Gemeinde bewegen. Insbesondere treten sie auch für die ein, die in der Gemeinde Verantwortung tragen. Vor allem beten sie für die Gottesdienste, dass die Gläubigen in ihrem Glauben bestärkt werden und verlorene Menschen Jesus im Glauben als ihren Retter annehmen. Gemeinsames Beten fördert das evangelistische Anliegen der Gemeinde. In den Gebetsstunden

wird darum gerungen, dass noch viele Menschen aus der Umgebung den Weg zu Jesus fi nden möchten. Wichtig ist somit auch, für die Anliegen der ausgesandten Missionare zu beten. Nicht zuletzt müssen wir beachten, dass es für die Gemeinden in Westeuropa kaum eine Zeit gab, in der sie mit so vielen Herausforderungen zu kämpfen hatten wie heute: Zerfall der Ehen und Familien, Auflösung der ethischen Werte und Normen in unserer Gesellschaft, Orientierungslosigkeit in einer multikulturellen Gesellschaft, Bedrohung durch den Islam. Es braucht viele betende Gemeinden, damit wir in dieser herausfordernden Zeit nicht nur bewahrt bleiben, sondern zudem mithelfen können, dass noch viele Menschen den Weg in unsere Gemeinden finden – auf dass die Gesellschaft vor dem Zerfall bewahrt bleibt!

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PORTRÄT

Vom Bankräuber zum Glaubensvorbild WANDEL Ruedi Szabo war Bauunternehmer, Verbrecher, schließlich Strafgefangener. Dass Gott ihn dennoch nie aufgab, erzählt er heute den „harten Jungs“ von der Straße, um sie vor dem Absturz zu bewahren. Christof Bauernfeind hat ihn getroffen.

Streit, Trennung, Überfälle Sein hitziges Temperament half Szabo in dieser Situation erst recht nicht. „Mein Konfliktverhalten war geprägt durch meine Erziehung: Mein Vater war sehr autoritär. Er verprügelte mich, ich schwänzte die Schule.“ In seiner Ehe gab es andauernd Streit um das Geld, das hinten und vorne nicht reichte. Eines Tages zog seine Frau mit den

Kindern aus. Von einem Moment auf den nächsten stand Szabo alleine da. Als seine Frau auch noch versuchte, ihn zu erpressen, rastete er aus. Die Wut richtete sich gegen sein Feindbild: „die bösen Banken“. 1995 und 1996 verübte er – zusammen mit seinen vier jungen Angestellten – sieben bewaffnete Raubüberfälle auf Schweizer Banken. „Ich hatte mich in den Hass verrannt und konnte nicht mehr klar denken.“ Schließlich ging Szabo der Polizei in die Falle. „Die Verhaftung war eine echte Erleichterung für mich! Ich litt bereits unter Verfolgungswahn.“ Er wurde zu neun Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis konfrontierte ihn eine Therapeutin mit seinen Taten. „Sie hat mir meine Selbstrechtfertigung um die Ohren geklatscht.“ Und der Anstaltspfarrer machte ihm klar: „Was du säst, das erntest du. Du hast Gewalt gesät und Staatsgewalt geerntet.“ Szabo fing an, seine Einstellung zu überdenken. Er begann wieder zu beten. Es wurde ihm bewusst, dass er auf die falsche Bahn geraten war. Er nahm mit den Opfern seiner Taten Kontakt auf und bat um Entschuldigung. Die Leiterin einer Postfiliale, die nach einem Überfall einen Hirnschlag erlitten hatte und seither arbeitsunfähig ist, konnte ihm verzeihen. „Das Verzeihen ist das

Wichtigste. Erst dann spürt man Saat und Ernte“, weiß Szabo heute.

Und jetzt hilft er Alkoholkranken Dank guter Führung wurde er nach sechs Jahren vorzeitig entlassen. Doch es folgte eine weitere Odyssee: Anstellung als Journalist, Kündigung, Bandscheibenvorfall. Szabo machte eine pädagogische Ausbildung und dann eine Weiterbildung zum Anti-Aggressivitäts-Trainer. In der Nähe von Basel bekam er schließlich eine Stelle im Jugendsozialwerk des Blauen Kreuzes, das sich um Alkoholkranke kümmert. Bis heute hat Szabo mit depressiven Phasen zu kämpfen. Weil er immer noch Schulden von früher hat, muss er mit 80 Franken (ca. 66 Euro) Taschengeld in der Woche auskommen. Manchmal kämpft er mit Gott. Und doch findet er tiefe Befriedigung in seiner Arbeit mit Jugendlichen, die – ebenso wie er – auf die schiefe Bahn geraten sind. Am meisten freut es ihn zu sehen, wie die jungen Erwachsenen sich verändern: „Wenn sie nach zwei oder drei Jahren fähig sind, ein eigenes Leben zu führen. Es ist das Schönste, sie dann in die Freiheit zu entlassen!“ P

Foto: privat

Man könnte Ruedi Szabo einen Grenzgänger nennen – und das nicht nur, weil der gebürtige Österreicher als Kind mit seinen Eltern in die Schweiz umzog. Bereits in seiner Jugend konvertierte er zum Katholizismus – für einen Teenager eher ungewöhnlich. Nach enttäuschenden Erfahrungen mit der Kirche gönnte sich Ruedi Szabo dann aber „eine Sendepause in Sachen Religion“. Er heiratete und gründete eine Baufirma. Doch ab dem Jahr 1995 fingen die Probleme an. Die Banken prüften wegen der Wirtschaftskrise alle Baugeschäfte noch genauer als zuvor auf ihre Rentabilität, bevor sie ihnen Kredite vergaben. Weil auch Szabo kaum Aufträge hatte, stand er bald mit 30.000 Franken (rund 25.000 Euro) in der Kreide. „Ich war ein guter Handwerker, aber ein schlechter Geschäftsmann“, erinnert sich der 53-Jährige.

DAS WORT DER WOCHE » Was verkaufen Sie am meisten?“ – „Die Zusammenfassung der Bibel. Und ich finde es besser, man erfährt auf acht Seiten, was da drinsteht, als wenn man gar nichts über die Bibel weiß. « Rolf Dobelli, Mitgründer der Firma GetAbstract, die Zusammenfassungen von Wirtschaftsbüchern anbietet, in der FAZ 33.2012


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