Idea Spektrum Schweiz 01/02/2013

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9. Januar 2013 | 01/02

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Daten der Hoffnung Andreas M. Walker erforschte die Hoffnung der Schweizer BevĂślkerung fĂźr das Jahr 2013 7 Hoffnungen Die Zuversicht der Verbandsleiter | 10 PraiseCamp In St.Gallen bewegt Gott 4000 Jugendliche | 13 Gastronomie Hotel Hari feiert 140 Jahre Gastfreundschaft 22 Trends Was im Jahr 2013 alles auf uns zukommt www.ideaschweiz.ch


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Ein Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz | Josefstrasse 34 | 8005 Zürich

Samstag, 12. Januar 2013, 17 Uhr Altes Stadthaus, Marktgasse 53 Winterthur Benefizkonzert für das Kinderheim SELAM, Äthiopien Sonntag, 27. Januar 2013, 17 Uhr Zunfthaus zur Waag, Münsterhof 8, Zürich Samstag, 23. Februar 2013, 17 Uhr Gellertkirche Basel Sonntag, 3. März 2013, 16 Uhr Nydeggkirche Bern

Bach / Beethoven / Schumann / Franck Die neue CD “Sonnengesang” von Silvia Harnisch ist erhältlich beim Verlag Müller & Schade AG, Bern Tel. 031 320 26 26, musik@mueller-schade.com www.silvia-harnisch.ch idea Spektrum 01/02.2012


e di t or i a l

Auf ein hoffnungsvolles 2013

BiBlisch Ein Lieblingsbibelwort von Markus Ritter, CVP-Nationalrat, Landwirt und Präsident des Schweizerischen Bauernverbandes (SBV), Altstätten SG.

Beim Jahreswechsel nehmen wir Zeit bewusster wahr als üblich. Wenn Punkt Mitternacht die Korken knallen, feiern wir nichts anderes als das Voranschreiten der Zeit um weitere 365 Tage. Welche Erwar­ tungen haben wir an die nächste Millisekunde der Ewigkeit? Irgendwie machen wir das Glück im neuen Jahr von uns selbst abhän­ gig: Wir nehmen uns vor, uns da und dort zu bessern, dieses oder jenes zu erreichen. Damit dies gelingt, setzen wir auch auf unsere Familie und Freunde, auf unseren Arbeitgeber und die Arbeitskol­ legen, auf die Gesellschaft, die Politik und die Wirtschaft… und viel­ leicht auch auf Gott? Das Schweizer Hoffnungsbarometer jedenfalls zeigt optimistische Schweizerinnen und Schweizer (ab Seite 4). Die Sehnsucht nach einem besseren, glücklicheren Leben ist zutiefst menschlich. Sie zu verteufeln wäre fatal. Dennoch: Beden­ ken wir bei allem Streben nach Maximierung unseres irdischen Le­ bens, dass wir nicht für diese Welt geschaffen sind? «Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir», schrieb etwa der Apostel Paulus (Hebräer 13,14). Die Jahreslosung 2013 erinnert uns an eine wichtige Wahrheit. Unsere Sehnsucht nach einem besseren Leben und dem vollkommenen Glück ist weder mit materiellen Dingen, noch mit menschlichen Möglichkeiten zu stillen. Der französische Mathematiker, Physiker und Philosoph Blaise Pascal hat im 17. Jahrhundert, noch vor dem Zeitalter des Materialis­ mus, festgestellt: «Jeder Mensch hat in seinem Herzen ein Loch, in das nur Gott hineinpasst. Und nichts weniger als Gott kann dieses Loch ausfüllen.» Wie haben wir’s mit dieser Erkenntnis für 2013? Egal, wo wir im Leben stehen, egal wie reich oder wie gesund wir sind: «Gesegnet ist, der sich auf Gott verlässt und dessen Hoffnung Gott ist.» So steht es im Buch des Propheten Jeremia (17, 7). In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, liebe Leserin, lieber Leser, im Namen der idea­ Redaktion ein hoffnungsvolles, segens­ reiches neues Jahr! Eveline Mergaert

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Rolf Höneisen Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 KradolfSchönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Erweitertes Team: Esther Reutimann, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler, Christof Bauernfeind Praktikum: Eveline Mergaert

idea Spektrum 01/02. 2013

Verlagsmanager: Roland Rösti, 031 818 01 25, verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch Einzelverkaufspreis: CHF 4.–

Bilder: Stasys Eidiejus/Dreamstime.com (Titelseite); zvg (Seite 3)

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«Wie ein hirt sich um die Tiere seiner herde kümmert an dem Tag, an dem er mitten unter den schafen ist, die sich verirrt haben, so kümmere ich mich um meine schafe und hole sie zurück von all den Orten, wohin sie sich am dunklen, düsteren Tag zerstreut haben.» Hesekiel 34,12 «In der Bibel wird in vielen Gleichnissen Bezug zur Landwirtschaft und ihren Tieren genommen. Die Fürsorge des guten Hirten für seine Tiere und sein Wille, sich für schwache und verirrte Schafe in seiner Herde einzusetzen, ist für mich ein wichtiger Gedanke in meinem persönlichen Leben. Wir wissen, dass wir unter Gottes schützender Hand stehen und er auch in schwierigen Tagen für uns da ist. Jeder und jede von uns soll aber auch ein guter Hirte sein. Die Gesundheit und das Wohl der Tiere auf unserem Hof hat für uns höchste Priorität. Gleichermassen ist es aber auch unsere Aufgabe, uns um die Schwachen in der Gesellschaft zu kümmern und ihnen eine Stimme zu geben.»

WörTlich «‹Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt.› Mit diesen Worten aus dem JohannesEvangelium ist das Weihnachtsfest auf den Punkt gebracht.» Gemäss «Sonntags-Zeitung» verschickte Abt Martin Werlen an Weihnachten diese Kurzfassung des Johannes-Prologs via Twitter.

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BR E N N P U N K T

Mit Daten der Hoffnung der Angst begegnen Umfrage 74 Prozent der Schweizerinnen und Schweizer blicken optimistisch ins Jahr 2013, sowohl innenpolitisch als auch wirtschaftlich. Hingegen sehen 70 Prozent die globalen Entwicklungen pessimistisch. Ein Gespräch mit dem Vater des Schweizer Hoffnungsbarometers, Andreas M. Walker. Andreas M. Walker, Sie sind Initiant und Verantwortlicher der Hoffnungsumfrage 2013, die Sie im November 2012 zum vierten Mal durchgeführt haben. Weshalb haben Sie ein Hoffnungsbarometer lanciert? In der Schweiz ist die Zukunft ein problembeladenes Thema: Unsere Gesellschaft fürchtet Veränderungen, Krisen und Gefahren. Als Synodaler der reformierten Kirche in Basel und als Christ fällt mir auf, dass auch viele Christen in der Schweiz ein negatives Bild der Zukunft haben: Wir haben Angst vor der Endzeit und dem Überhandnehmen der Sünde, vor Andersartigen, insbesondere Homosexuellen und Moslems, vor EU und UNO, vor dem Identitätsverlust der Schweiz und dem Verlust der traditionellen Werte. Das scheint Sie zu stören... Ja, diese Einseitigkeit des negativen Zukunftsverständnisses provoziert mich: Stimmt das wirklich? Seit 1995 finanziert eine Grossbank das Sorgenbarometer, seit 1980 wird ein Angstbarometer und ein Bedrohungs-Index erhoben, finanziert durch ein anderes Finanzinstitut. Aber ein Hoffnungsbarometer gab es noch nie. Als Co-Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung «Swissfuture» formuliere ich nun bewusst die Gegenthese und frage: Ist Zukunft wirklich nur ein Thema der Angst? Was wissen wir über ZukunftsHoffnung? Anstatt uns nur mit Angst zu beschäftigen, wollen wir als interdisziplinäres Team herausfinden, wie Hoffnung in der Schweiz funktioniert. Gibt es Grund zur Hoffnung? Mit welchem Ziel? Hoffen Schweizer und Christen überhaupt noch auf eine Zukunft für diese Welt oder ist der baldige Weltuntergang eine beschlossene Sache? So haben wir ein langfristig orientiertes Hoffnungsbarometer lanciert, um der Angst- und Sorgendominanz in der Zukunftsdiskussion mit empirischen Daten zur Hoffnung begegnen zu können. Und die Kirchen wollen wir mit der Frage herausfordern: Weshalb nimmt Angst einen so grossen Platz in der Religion ein? Oder wie stellen sich die Kirchen angesichts dieser Ängstlichkeit dazu, dass die Bibel in über hundert Bibelversen «Fürchtet euch nicht!», «Habt keine Angst!» und «Hoffnung» thematisiert und Paulus nicht nur Glaube und Liebe, sondern eben Hoffnung als christliche Tugend definiert? Woran liegt es denn, dass Christen in der Schweiz nicht hoffnungsvoller sind als der Rest der Gesellschaft? Wir sind Teil des deutschsprachigen Kulturraumes. In unserer akademischen und politischen Welt sind Prophylaxe, Skepsis, Vorsicht, Zweifel und Kritik wichtige Tugenden – das prägt eine ganze Gesellschaft. Nicht umsonst sprechen die amerikanischen Wissenschaftler vom Phänomen der «German Angst». Hoffnung und Zuversicht werden als Zeichen von Naivität belächelt, Gottvertrauen gilt als weltfremd. Offensichtlich sind die Theologen an den Universitäten und

Zur Person Dr. Andreas M. Walker ist Historiker und Geograph und wohnt in Basel. Der 47-Jährige ist Co-Präsident der Schweizerischen Vereinigung für Zukunftsforschung «Swissfuture». Er hat den Bund und die Armee in Krisen- und Katastrophenübungen beraten (KKW-Katastrophen, GrippePandemie) und ist Initiator der grossen jährlichen Hoffnungsumfrage. Andreas M. Walker führt die eigene Beratungsfirma www.weiterdenken. ch, ist Synodaler der Evangelisch-reformierten Kirche Basel, verheiratet mit Ulrike und Vater von vier Kindern.

Bilder: idea/Eveline Mergaert; Dreamstime/Stasys Eidiejus

Andreas M. Walker geht nicht der Angst, sondern der Hoffnung auf den Grund. Jedes Jahr erstellen er und sein Team ein Hoffnungs-Barometer.

die Kirchen in der Gesellschaft nicht stark oder nicht willens genug, hier ein anderes Zeichen zu setzen. Dabei scheint die Schweiz doch eine Insel der Glückseligen zu sein: Laut Ihrer aktuellen Hoffnungsumfrage sind 74 Prozent der Befragten optimistisch für das Jahr 2013 eingestellt. Hat die Schweizer Bevölkerung überhaupt ernsthafte Sorgen? Noch nie ging es einer Generation in der Schweiz so gut wie heute: eine Lebenserwartung von über 80 Jahren, funktionierende Infrastruktur, eine transparente Politik und eine geregelte Polizei als Selbstverständlichkeit, einfacher Zugang zu Spitälern und Bildung, eine tiefe Arbeitslosenquote, garantierte Ferien und viel Freizeit. Bei allen internationalen Ranglisten zum Lebensstandard belegt die Schweiz einen Spitzenplatz. Doch weshalb nehmen nun Verlust- und Zukunftsängste einen derart grossen Platz bei uns ein? Weshalb sind Sorgen- und Angstbarometer so wichtig? Gerade aus christlicher Sicht sollten wir uns fragen, weshalb wir nicht dankbarer, gastfreundlicher und teilungsfreudiger geworden sind. Wir haben sofort eine Erklärung bereit, weshalb wir besorgt sein sollten, und jeder findet einen Grund, weshalb es gerade ihm eigentlich gar nicht gut geht. Christen sind genauso zukunftsmüde und haben Verlustängste wie die restliche Gesellschaft auch. idea Spektrum 01/02.2013


BR E N N P U N K T Bei der Auswertung der Umfrage fällt auf, dass enge soziale Beziehungen der primäre Hort der Hoffnung sind. 89 Prozent aller Befragten setzen darauf. Darin ist doch ein Potential für den christlichen Glauben erkennbar, der den Menschen in eine persönliche Beziehung mit Gott treten lässt. Wird das Hoffnungspotential des christlichen Glaubens zu wenig ausgeschöpft? Eine wichtige Quelle der Hoffnung ist die Erfahrung von Gemeinschaft: Menschen teilen gemeinsam das Schicksal. Ermutigung, Verständnis und Trost sind wichtig, um Hoffnung zu stiften. Einsamkeit führt in die Hoffnungslosigkeit – niemand kann sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf der Depression herausziehen. Gemeinschaftspflege ist traditionell ein wichtiger Bestandteil der kirchlichen Arbeit, der alte Begriff «Glaubensgeschwister» verdeutlicht diesen familiären Charakter. Sind die Kirchen heute noch in der Lage, Beziehungen anzubieten? Die Bandbreite von Erfahrungen mit Kirche ist kontrovers – von der lebensfremden Einbahn-Predigt von der anonymen Kanzel herunter bis zur übermässigen Vereinnahmung mit sektenähnlichen Zügen. Beziehung ist ein Kernbegriff des Evangeliums, der uns vielfältig in der Bibel begegnet: die kindlich vertrauensvolle Glaubensbeziehung zum väterlich liebenden Gott, der Wert von Ehe und Familie, die Forderung nach Nächstenliebe und Feindesliebe in der Bergpredigt und die Tugenden von Vergebung und Versöhnung zeigen uns, wie wichtig Beziehungen aus christlicher Sicht sind. Was braucht es, damit das Christentum ein Qualitätslabel für gute und faire Beziehungen wird, die Geborgenheit und Hoffnung geben? Wenn wir im Hoffnungsbarometer nach den Berufsgruppen als Hoffnungsträgern fragen, dann fällt auf, dass 85 Prozent der sehr religiösen Personen diese Aufgabe den Pfarrern und Priestern zuordnen. Aber weniger als 25 Prozent der nichtreligiösen Personen sehen diese Kompetenz bei den Vertretern der Kirchen. Die «Helden des Alltags» belegen den Spitzenplatz der Hoffnungsträger für 2013. Ein solcher Held war doch auch Jesus von Nazareth. Er wurde von seinem eigenen Volk verspottet und schliesslich sogar dem Tode am Kreuz ausgeliefert, wirkte Vom 19. bis 30. November 2012 wurde die jährliche grosse Internet-Umfrage zu den Hoffnungen, Hoffnungsträgern und zum Hoffnungsverständnis der Schweizerinnen und Schweizern für das neue Jahr 2013 mit 7575 Teilnehmenden zum vierten Mal durchgeführt. Die wichtigsten Erkenntnisse: • Privat sind die Schweizerinnen und Schweizer für das Jahr 2013 optimistisch eingestellt (74 %). • Auch für die nationale Politik (61 %) und die nationale Wirtschaft (61 %) überwiegt die optimistische Sicht auf 2013. • Die «glückliche Ehe, Familie, Partnerschaft» ist für 89 % die am meisten gewählte, sehr wichtige persönliche Hoffnung – noch deutlich vor der persönlichen Gesundheit mit 82 %und deutlich höher gewichtet als die in der Umfrage erwähnten gesellschaftlichen Hoffnungen. • Mit dem Ehe- oder Lebenspartner (Platz 4), den eigenen Kindern (6) und den eigenen Eltern (8) belegen drei Kategorien von Familienangehörigen einen Drittel der TOP-10-Listenplätze der Hoffnungsträger. • Die Hoffnung auf «weniger Kriminalität» ist gemeinsam mit der Hoffnung auf «sozialen Frieden» auf den 1. Platz vorgerückt. • Kuriosum: Bei der Frage nach den gesellschaftlichen Hoffnungen für 2013 fand die Frauenquote keine Beachtung. Sowohl bei den Männern wie auch bei den Frauen landete sie auf dem letzten Rang. Sämtliche Resultate und weitere Informationen zur Studie sind zu finden unter www.hoffnungsbarometer.ch.

Barometer der Hoffnung

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in zahlreichen persönlichen Begegnungen aber als grösster Hoffnungsstifter aller Zeiten. Die Persönlichkeit dieses Wanderpredigers aus der Bibel scheint ziemlich gut ins Schema des Hoffnungsträgers der Schweizer Bevölkerung zu passen. In der Tat sind die Weihnachts- und die Karfreitagsgeschichte ein radikales Gegenprogramm zu den Vorstellungen über elitäre Götter und Könige in der Antike. Dies war auch einer der Erfolgsfaktoren des jungen Christentums in den ersten Jahrhunderten. Frauen, Kinder, Ausländer, Behinderte, Sklaven – jeder der arbeiten musste, um sein tägliches Brot zu verdienen, war in der Antike kein freier Mensch. Dass nun ein Evangelium auftauchte, das sich eben an diese Unter-Menschen richtete und verkündete, dass jeder Gottes Kind ist und dass Gott will, dass alle gerettet werden, war revolutionär. Das Verständnis, wer ein Mensch ist, wurde neu definiert. Dass Jesus einen liebevollen Kontakt mit Unberührbaren wie Kranken und samaritanischen Frauen hatte, war für das damalige Verständnis eines antiken Gottes ein Tabubruch. Wie stark wirken diese Bilder heute noch in den Slums der Grossstädte, in den Bergwerken und bei den Tagelöhnern auf den Feldern in Asien, Afrika und Südamerika! Doch mit dem Alltag einer bürgerlichen Familie in der Schweiz und unseren Problemen in der neoliberalen

Christen sind genauso zukunftsmüde und haben Verlustängste wie die restliche gesellschaft auch. Wirtschaft haben diese biblischen Geschichten nicht mehr viel zu tun. Vielleicht sollten unsere Theologen weniger predigen und mehr übersetzen? Vielleicht geht es wirklich darum, neu zu erklären, wo der Alltagsbezug der biblischen Botschaft für das Leben im 21. Jahrhundert in Mitteleuropa ist, und warum das Evangelium auch im 3. Jahrtausend keine alte, sondern eine frohe Botschaft ist. 41 Prozent der Befragten setzen ihre Hoffnungen auf sich selbst. Zeugt dies von einer stark atheistisch geprägten Gesellschaft, von Selbstüberschätzung, oder haben viele Teilnehmer einfach unreflektiert geantwortet? Hoffnung hat verschiedene Facetten: die spirituelle Kompetenz ist eine davon, und die Selbstkompetenz ist eine andere wichtige Grundlage der Hoffnung. Hoffnung beruht auf einem willentlichen Entscheid – bereits die Berufungsgeschichte von Josua verdeutlicht die Wichtigkeit des willentlichen Entscheides. Hoffnung ist die Bereitschaft, in die eigenen Ideen und in die eigene Zukunft zu investieren. Hoffnung ist die Bereitschaft zu einem bewussten Leben auch angesichts von Problemen. Allerdings ist dies keine Selbstverständlichkeit. So beobachten wir mit Betroffenheit einige Indikatoren, die andeuten, dass dieser Wille zur Eigenverantwortung abnimmt. Das Selbstverständnis der Schweiz baut auf Eigenverantwortung, persönliches Engagement und ein entsprechendes Milizsystem: in Politik, Armee, Kirche und Kultur engagieren wir uns persönlich für die Gemeinschaft und vertrauen darauf, dass unser eigenes Engagement sinnvoll und wichtig ist. Dazu zählte auch, dass traditionellerweise Eltern und Familien ihre Kinder erziehen und ihre alten Grosseltern versorgen wollten, und diese Aufgabe nicht an Experten eines anonymen Staatsapparates oder an eine kommerzielle Wirtschaftsbranche delegierten. Dies scheint sich zu ändern. Auch in unserer Umfrage zeigt sich, dass die Erwartung an Ärzte und Psychologen, an Lehrund Erziehungspersonen als Hoffnungs-Profis, am Steigen ist. Eine Schweiz ohne Verständnis für Miliz und Eigenverantwortung wird eine andere Schweiz werden. Die Frage, ob der Glaube oder Unglaube der Befragten an ein Leben nach dem Tod ihre Zukunftshoffnung beeinflusse, haben Sie in Ihrer Umfrage nicht gestellt. Können Sie anhand der erhaltenen Resultate trotzdem Rückschlüsse ziehen?


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BR E N N P U N K T

Das Hoffnungsbarometer will nicht das spezifische Hoffnungsverständnis von Christen, sondern das Verständnis der breiten Bevölkerung beschreiben. Theologische Begriffe wie «Leben nach dem Tod», «ewiges Leben», «Wiedergeburt» oder «Auferstehung der Toten» werden nicht mehr allgemein verstanden, häufig werden sie auch mit dem asiatischen Konzept der Reinkarnation verwechselt. Unsere Umfrage zeigt, dass religiöse Aspekte ein Bestandteil des Hoffnungsverständnisses in der Schweiz sind. Dabei geht es aber primär um Hoffnungen auf ein sinnvolles Leben vor dem Tod. Ein Indikator zeigt, dass die Angst vor dem Tod wichtig ist: Die Hoffnung für die eigene Gesundheit steht ganz oben. Der Bedeutungszuwachs der Gesundheitsbranche als Wirtschaftsfaktor und als Faktor in Politik und Erziehung zeigt uns, wie unsere Gesellschaft am eigenen Leben hängt und das eigene Sterben fürchtet. Aufgrund von Materialismus und Rationalismus hat unsere Gesellschaft nicht einfach das christliche Gottes- und Weltbild verlassen, sondern gegen die Todesangst eingetauscht.

Unsere gesellschaft hat nicht einfach das christliche Weltbild verlassen, sondern sie hat es gegen die Todesangst eingetauscht. In vielen christlichen Gemeinden sind die Männer in der Minderheit. Ihre Hoffnungsumfrage scheint zu bestätigen, dass Harmonie im Leben und die Sinnsuche für Frauen wichtiger sind, während Männer sich nach mehr Sex, mehr Einfluss und Macht über andere Menschen sehnen. Frauen beten und meditieren bedeutend mehr als Männer. Haben Männer in Glaubensfragen einen schwereren Stand? Hoffnung ist primär ein menschliches Verhalten – wir alle wollen leben. Männer und Frauen wollen, dass das Leben auch morgen noch sinnvoll und erlebenswert ist. Die Hoffnung auf glückliche Beziehungen, das Bedürfnis nach Selbstbestimmung oder auch die spirituelle Sehnsucht nach Gotteserfahrungen finden wir bei beiden Geschlechtern. Doch auch gängige Klischees werden bestätigt: so hoffen eher Männer auf mehr Sex und mehr Macht – Frauen dagegen auf mehr Sicherheit und Harmonie. Mehr Männer betonen gesellschaftliche Hoffnungen auf Fortschritt und Innovation, Frauen bevorzugen Anliegen des Friedens, Sicherheit und Stabilität. Alle Indikatoren mit Bezug zu sozialen Beziehungen werden von Frauen höher bewertet. Bezüglich der Religion stellen wir fest, dass die Bedeutung von Gott und Jesus als Hoffnungsträger bei beiden Geschlechtern ähnlich gross ist, für Frauen ist aber die Bedeutung von Pfarrern wichtiger als für Männer. Gottvertrauen ist bei beiden Geschlechtern in ähnlichem Masse vorhanden, Frauen pflegen aber häufiger das explizite Gebet.

Insgesamt ist der Religiositäts-Index bei Frauen um 10 Prozent höher als bei Männern. Sind Männer deshalb weniger gläubig und stehen sie Gott ferner? Oder sind die sichtbaren und traditionellen Formen der Religiosität einfach eher auf Frauen ausgerichtet? Als Christen glauben wir, dass unsere Gottesbeziehung primär eine persönliche und intime Dimension hat. Wenn die Kirche als Organisation ein gemeinschaftliches Leben organisieren will, wenn sie kirchenferne Personen in einer stark individualisierten Gesellschaft ansprechen will, dann wird sie sich um die Besonderheiten der verschiedenen Personengruppen bekümmern müssen: das Geschlecht ist ein Aspekt, Bildungsniveau, beruflicher Stand, Haushaltsform und Alter sind andere Komponenten. Diese Erkenntnisse sollten in die Gestaltung der kirchlichen Angebote einfliessen. Die Gratiszeitung «20 Minuten» titelte im Bezug auf das von Ihnen erstellte Hoffnungsbarometer: «Schweizer setzen 2013 auf Sicherheit». Der Wunsch nach physischer Sicherheit (weniger Kriminalität und Jugendgewalt) scheint hoch im Kurs zu sein. Gewinnt dieses Bedürfnis nach Sicherheit auch in Glaubensfragen an Bedeutung? Das Bedürfnis nach Sicherheit ist eine Hoffnung nach Stabilität und ein Gegenbegriff zu unkontrollierten und ungewollten Veränderungen. 70 Prozent der Befragten sind pessimistisch für die globale Politik und Wirtschaft gestimmt, für humanitäre Anliegen wie Friedenssicherung oder die Bekämpfung von Hungersnöten sind es sogar über 75 Prozent. Die Komplexität von volkswirtschaftlichen oder politischen Entwicklungen, die Unübersichtlichkeit von Finanzmärkten oder dem Internet bewirken keine Freude über noch mehr Dynamik und noch mehr Globalisierung. Als Gegentrend provozieren sie in der Bevölkerung einen Rückzug ins überschaubare familiäre Umfeld, frei nach dem Motto: «Wenn auch die Welt untergeht, so soll zumindest mein trautes Heim ein stabiler Hort bleiben.» Auch wenn der Begriff der «Rückbesinnung auf traditionelle Werte» klar abgelehnt wird, stellen wir in der Umfrage eine hohe Bedeutung von Ehe und Familie fest. Leider wird die erwähnte Komplexität und Dynamik wiederum ängstliche Reaktionen provozieren, so dass Sicherheit gesucht und auf Freiheit und Eigenverantwortung verzichtet wird – dazu finden wir signifikante Anzeichen in den Resultaten. Für die Kirchen wird dies nun zu einem zweischneidigen Schwert werden: Denn einerseits glauben wir, dass wir Sicherheit in unserem Glauben an Gott finden – andererseits wissen wir, dass religiöse Systeme dazu neigen, mit orthodoxen Normen Macht zu missbrauchen. Die christlichen Quellen berichten, dass das Ziel des menschlichen Lebens nicht in Abhängigkeit und Unterordnung unter religiöse Konstruktionen, sondern in der Befreiung und Erlösung durch Jesus Christus besteht. Interview: EvElinE MErgaErT

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TAG E SSC H AU

Das evangelium der Hoffnung leben

JouRNAL

HoffNuNGeN 2013 Was haben sich Wilf Gasser (SEA), Max Schläpfer (VFG) und

Gegen Sonntagsarbeit

Niklaus Meier (AEM) für dieses Jahr vorgenommen, worauf hoffen sie? «idea Spektrum» fragte die drei Verbandsleiter nach ihren Erwartungen und persönlichen Zielen.

Welche Hoffnungen haben Sie für die Gesellschaft, für Ihren Verband? Niklaus Meier: Mein Wunsch ist

es, dass wir besser hinhören, um trotz Marktgeschrei die Stimme des Heiligen Geistes zu verstehen. Für die Werke und interkulturellen Mitarbeiter im In- und Ausland erhoffe ich ein weiteres Gnadenjahr des Herrn: dass wir die Herausforderungen gemeinsam anpacken, dass sich altbewährte und neue Möglichkeiten des Dienstes am Mitmenschen und in der Verkündigung ergänzen. Wilf Gasser: Ich habe die Erwartung, dass Jesus Christus auch von unseren Mitmenschen vermehrt als der Hoffnungsträger wahrgenommen wird, aber auch, dass seine Kirche Hoffnung verbreitet. Dazu können Christen aus dem SEA-Umfeld viel beitragen, indem sie Zuversicht und Lebensfreude ausstrahlen und nicht als Miesmacher und «Kammerjäger der Nation» wahrgenommen werden. Ich sehe ein ermutigendes Umdenken, indem Menschen die Bibel wieder ganzheitlich zu lesen beginnen und entdecken, dass Gott auch unser Umgang mit Finanzen, die Pflege der Schöpfung oder unser Engagement für die Armen am Herzen liegt. «Christus in uns!»: Diese Hoffnung soll vermehrt sichtbar werden und Leben verändern. Max Schläpfer: Es liegt mir sehr viel daran, dass das hohe Gut der Freiheit (auch der Religionsfreiheit) in einem Klima des gegenseitigen Verständnisses hochgehalten und stärker auf das Gemeinwohl als auf individuelle Vorteile geachtet wird. Ich wünsche mir, dass die Skandale der letzten Jahren die Institutionen nicht schwächen können. Für den Verband erhoffe ich, dass die Freikirchen ihren Auftrag trotz zunehmender Skepsis gegenüber dem Glauben, einer immer stärkeren Individualisierung und der nicht enden wollenden Versuche, sie als sektiererisch oder intolerant abzustempeln, weiterhin wahrnehmen. Sie sollen das Evangelium mit Freude idea Spektrum 01/02.2013

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Am Dienstag hat die Sonntagsallianz ihr Referendum gegen den 24-Stunden-Arbeitstag lanciert. Im Komitee sind unter anderem die EVP, die SP, Kirchen und Gewerkschaften vertreten. Die EDU liess gegenüber «idea Spektrum» verlauten, sie werde das Referendum unterstützen. Die Unterschriftensammlung läuft ab sofort. (idea)

Weltverfolgungsindex

Mit grosser Hoffnung und klaren Zielen unterwegs (von links): Wilf Gasser, Max Schläpfer und Niklaus Meier.

und Mut verkündigen, ausleben und auch Resultate sehen.

auch darin Gottes Wegweisung zu finden.

Wie beeinflusst diese Hoffnung Ihr persönliches Leben? Wilf Gasser: Mit dieser Hoffnung

Welches sind Ihre konkreten Ziele? Max Schläpfer: Als VFG haben wir

kann ich mich der Not und Dunkelheit der Welt stellen, ohne zu resignieren und mich geistlich lahmlegen zu lassen. Das Wissen um «Christus in mir» macht mich dankbar, mutig, zugleich aber auch gelassen. Wenn ich mein Augenmerk auf die Kraft Gottes richte und bewusst auch von seinen Möglichkeiten, statt von der Dunkelheit der Welt rede, gewinnt Gott Raum in mir und in meinem Umfeld. Max Schläpfer: Meine Hoffnung ist letztlich Jesus Christus. Er gibt mir täglich Kraft, positiv und glaubensvoll zu leben und auch in schwierigen Situationen, Enttäuschungen und Widerständen nicht aufzugeben. Diese Hoffnung ist auch eine eschatologische, sie reicht hinein in die Ewigkeit. Und ich bin motiviert von der Hoffnung, einen möglichst wirksamen und nachhaltigen Beitrag im Sinne des Evangeliums zu leisten. Niklaus Meier: Ich versuche Menschen im meinem Umfeld zu motivieren, sich im täglichen Leben mit einer Reich-GottesPerspektive zu engagieren, Neues zu wagen, die Lebensberufung zu entdecken. Persönlich sind mir «verschlossene Türen» und Widerstand Anreiz, diese im Gebet und Glauben an einen allmächtigen Gott zu hinterfragen und

festgestellt, dass die Berufung und Heranbildung junger Pastoren in allen Verbänden zunehmende Herausforderungen bringen. Ich möchte jüngeren Pastoren helfen, ihren Dienst effektiver zu tun, ihren Platz zu finden und die Leidenschaft und die Begeisterung für diese schöne Aufgabe aufrechtzuerhalten. Dann möchte ich vermehrt Verbandsleiter und Gemeinden stärken. Niklaus Meier: 2013 soll biblische Hoffnung weltweit verkündigt werden, auch in der Schweiz. Es ist mein Ziel, ein Hoffnungsevangelium zu leben. Wilf Gasser: Bei der Weltallianz war ich bisher primär mit Christen aus der westlichen Welt unterwegs und verstehe immer mehr, wie eng dieser Blickwinkel ist. Ich möchte 2013 meinen Blick bewusst auf die Christen der «Mehrheits-Welt» richten, von ihnen lernen, sie nicht nur als Empfänger unserer «Entwicklungshilfe» sehen. Ein Blick auf den weltweiten Leib Jesu aus Sicht unseres himmlischen Vaters kann mir auch für unsere Situation in der Schweiz eine neue Perspektive schenken. Jesus als der Hoffnungsträger, ein «Hoffnungsevangelium» leben: Was geschieht, wenn diese Perspektive die Verbandsbasis erreicht? THOMAS FEUZ Bilder: zvg

Das Hilfswerk Open Doors hat am 8. Januar den Weltverfolgungsindex für 2013 publiziert. Zum elften Mal in Folge führt Nordkorea die Liste an, gefolgt von Saudi-Arabien und Afghanistan. (idea)

Neuer Verhaltenskodex

«Interaction», der Dachverband christlicher Hilfswerke und Entwicklungsorganisationen, hat einen Verhaltenskodex ausgearbeitet. 22 Werke bekennen sich darin zu Transparenz und Qualität. (idea) – www.interaction-schweiz.ch

Radio Logos

Urs Aebersold hat ein 24-StundenBibellese-Projekt gestartet. Der PC-Supporter will mithelfen, «das Gute ins Herz zu speichern und ins Leben umzusetzen». Seit 2004 bietet Aebersold eine Webseite mit Bibelübersetzungen, Lebensberichten, Links und Bibelleseplänen an. (idea) – www.onlinebibel.ch

family – das TV-Magazin

Die Familienzeitschrift «family» startet mit «family – das TV-Magazin» eine eigene Fernsehsendung. In Zusammenarbeit mit ERF Medien, HOPE Channel und Bibel TV bietet das monatlich ausgestrahlte Sendeformat einen Mix aus Unterhaltung, Nutzwert und Magazin zum Thema Ehe und Familie. (idea)

forschungsinstitut schliesst

Das Forschungsinstitut Gemeinde Schweiz (FIGS) stellte seine Arbeit Ende 2012 ein. Die 2007 gegründete FIGS förderte durch Erforschung und Analyse gegenwärtiger und geschichtlicher Vorgänge Bau und Wachstum des Reiches Gottes in der Schweiz. Gemäss Medienmitteilung reichten die Ressourcen nicht aus, um eine dauerhafte Forschungstätigkeit zu gewährleisten. (idea)


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I nse r at e | s t e lle n Die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde der March, am oberen Zürichsee, zählt rund 5'800 Mitglieder. Mit dem Wachstum der Gemeinde soll das Mitarbeiter-Team erweitert werden.

Geschäftsführer (m/w) 60%

Wir suchen daher per 1. April 2013 oder nach Vereinbarung eine/n

Über den Verein Dynamic Share: Der Verein Dynamic Share (www.dynamic-share.ch) organisiert die Finanzierung gemeinnütziger Projekte. Wir schlagen die Brücke zwischen Spendern und finanzierungswürdigen Projekten. Die Projekte wenden sich an: • Menschen in Armut und Arbeitslosigkeit • Menschen mit einer schweren Krankheit oder Behinderung • Ausländische Menschen ohne soziales Netzwerk • Menschen, die straffällig geworden sind oder im Strafvollzug sind. Bislang wurde der Verein vom Präsidenten ehrenamtlich geführt. Nun soll der Verein durch eine(n) GeschäftsführerIn verstärkt werden. Ihre Aufgaben: • Administrative Gesamtleitung des Vereins in Zusammenarbeit mit dem Präsidenten • Organisation von ein bis zwei Spendenapéros pro Jahr • Direktansprache von potentiellen Spendern (vermögende Privatpersonen) • Suche und Auswahl neuer zu finanzierender Projekte • Formalisierung der Prozesse zur Auswahl und Qualitätskontrolle von sozialen Projekten • Evaluation von Projektergebnissen • Kommunikation an Spender und Mitglieder Was Sie mitbringen: • Betriebswirtschaftliches Studium oder kaufmännische Ausbildung mit Berufserfahrung • Hohe Motivation, sich für sozial Schwache zu engagieren • Selbständige Arbeitsweise • Christliche Überzeugung • Englischkenntnisse

Sozialdiakon oder Sozialdiakonin (80 - 100%) Ihre Aufgaben umfassen  Aufbau, Weiterentwicklung und Leitung von Angeboten für Jugendliche, junge Erwachsene und junge Familien  Leitung und Mitgestaltung von Jugendgottesdiensten  Koordination der freiwilligen Mitarbeiter und Vernetzung der verschiedenen kirchlichen Angebote  Angebote für junge Eltern (z.B. Mütter-, Elterntreff; Bildung, Austausch; Kinderbetreuungsangebote)  Persönliche Begleitung Jugendlicher Ihr Profil  Sozialdiakonische oder gleichwertige Ausbildung  engagierte, christliche Grundhaltung und Mitglied einer Evangelischen Kirche  Erfahrung in der Jugendarbeit mit Leitungsaufgaben  sehr gute EDV- und Social Media-Kenntnisse  kommunikative, offene, empathische Persönlichkeit  flexibel, belastbar und integrativ  hohe Fähigkeit und Motivation, mit verschiedensten Menschen zusammen zu arbeiten Wir bieten  eine selbständige, verantwortungsvolle und vielseitige Tätigkeit  die Möglichkeit, neue und bestehende Angebote mitzugestalten  eine lebendige, offene, dynamische Gemeinde mit einem engagierten Team von haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden  modernen Arbeitsplatz in der Kirchgemeinde  Anstellung nach den Richtlinien der Evang.-ref. Kantonalkirche Schwyz Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung bis 7. Februar 2013 an: Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde der March, z.Hd. Severina Möhl, Gartenstrasse 4, 8853 Lachen

Kontakt: Bitte senden Sie Ihre Bewerbung an: bewerbung@dynamic-share.ch, oder schriftlich an: Verein Dynamic Share, Rotwandstrasse 35, CH-8004 Zürich. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.

Telefonische Auskünfte erteilt: Severina Möhl, Präsidentin des Kirchgemeinderates, Tel 055 444 24 67 oder Ralf Zimmer, Pfarrer, Tel. 055 440 33 92 www.ref-kirche-march.ch

rben e w e b t z t e J Auf Sommer 2013 suchen wir für unsere Oberstufe in Dübendorf (7. bis 9. Schuljahr) eine

Oberstufenlehrkraft für ein Pensum von 50 – 100%

mit Präferenz für sprachlich-geisteswissenschaftliche Fächer. Falls Sie über eine entsprechende Ausbildung verfügen und eine persönliche Beziehung zu Jesus Christus haben, freuen wir uns über Ihre Bewerbung. Christl. Sekundarschule Dübendorf (Sek A + B) Neugutstrasse 52, 8600 Dübendorf www.csduebendorf.ch Ihre Fragen oder Bewerbung richten Sie bitte an den Vizepräsidenten der ASBB: Urs Schwarz, Grütstrasse 47a, 8704 Herrliberg Tel. 044 915 40 45, urs.schwarz@asbb.ch idea Spektrum 01/02.2012


f oru m

SYNERGIE Glauben zeigen Für das neue Jahr habe wünsche ich allen Christen – und damit auch mir – mehr Mut und mehr Kraft. Ich wünsche mir, dass wir den Mut haben, geschenkte Gelegenheiten zu nutzen, um aufzustehen und unseren Glauben leuchten zu lassen über alles und alle, die wir lieben und kennen! Das neue Jahr soll möglichst vielen Menschen die Klarheit bringen, dass ein Leben ohne Christus keinen Frieden, weder für uns, noch für unsere Mitwelt, bringen wird. Es soll uns lehren, die richtigen Antworten auf falsche Aussagen zu geben. Es soll uns von Gleichgültigkeit und falscher Bescheidenheit befreien. Auf häufig gehörte Aussagen wie die folgenden, sollten wir deutlich und klar reagieren: «Ich glaube an eine höhere Macht» und «Die Natur ist meine Religion». Der Ausspruch von der höheren Macht zeigt, dass eine ethische Haltung zwar vorhanden ist. Aber diese Haltung hat mit Glauben nichts zu tun, sie ist allenfalls religiös. Religiosität

Korrigenda «idea Spektrum» Nr. 51/52 – «Die Freikirchen und der gesellschaftliche Umbruch» Der Bericht enthielt eine missverständliche Formulierung in Bezug auf die Gesamtzahl der Mitglieder von Freikirchen. Richtig ist: Die vom Religionssoziologen Olivier Favre erfasste Mitgliederzahl der Schweizer Freikirchen beträgt insgesamt rund 150 000 Mitglieder. Das ist um etliche Tausend mehr als die durch Volkszählungen erfassten Zahlen. (Red.)

Neu glauben lernen «idea Spektrum» Nr. 51/52 – «Die Menschen suchen nach Erfüllung» Bei folgender Aussage bin ich ins Nachdenken gekommen: «In den evangelischen Freikirchen bekehren sich heute viele, weil sie etwas mit Gott erfahren haben, das ihnen zum inneren Gleichgewicht verhilft und Erfüllung verspricht. Von Zerbruch, Sündenbewusstsein und Reue ist da kaum etwas zu sehen.» Warum ist die Hauptbotschaft der Bibel, Jesu Opfertod am Kreuz, seine Sündenvergebung, die Versöhnung mit Gott kein ideaSpektrum 01/02.2013

ist bestenfalls die Erkenntnis, die jeder denkende Mensch gewinnt, wenn er feststellt, dass tatsächlich eine Macht dagewesen sein muss, die alles geschaffen hat. Zu mehr reicht Religiosität aber leider nicht. Eine weiterer Knackpunkt ist die Frage: «Wie kann Gott das zulassen?» Der Fragende zeigt, dass er ein grundsätzlich falsches Verständnis von der Allmacht Gottes hat. Unsere Antwort darauf sollte sein: «Falsche Frage! Die richtige Frage lautet: ‹Wie können wir Menschen immer und immer wieder gegen Gott handeln und unseren Nächsten Leid antun?›» Gewiss, Gott ist der Allmächtige, aber er übt seine Allmacht nicht im Sinne einer Total- und Allein-Beherrschung gegenüber uns Menschen aus. Er ist kein Marionettenspieler, an dessen Fäden wir als willenlose Geschöpfe hängen und nur funktionieren. Wir können über unser Handeln entscheiden. Zur Allmacht Gottes gehört die Freiheit, unsere Lebensweise zu bestimmen im Wissen, dass er in jedem Fall einen Plan mit uns hat. Wir haben Unmengen des Missbrauchs dieser Freiheit nicht nur zugelassen, sondern persönlich auf uns geladen. Streit, Kriege, ReligiThema mehr? Geht es nur noch um unsere Bedürfnisbefriedigung? Wollen wir einen menschlich mächtigen Gott, der mit Wunder und Taten unsere Mitmenschen (und uns) beeindruckt? Aus menschlicher Sicht war Jesus ein Verlierer – stört uns das? Ich möchte wieder vermehrt den gnädigen Gott, der für unsere Sünden ans Kreuz genagelt wurde, meinen Kindern ans Herz legen. Wir haben einen allmächtigen Gott. Er hat für uns alles vollbracht und in ihm haben wir alles. Es geht nicht um unser inneres Gleichgewicht. RAHEL KELLER, Hittnau ZH

Bitte mehr Ehrfurcht «idea Spektrum» Nr. 51/52 – «Die Freikirchen und der gesellschaftliche Umbruch» Beim Titelfoto steht: «Pastor Reto Pelli predigt in Jeans». Damit habe ich Mühe. Für mich ist jeder Gottesdienst ein Hintreten vor den Thron Gottes, eine Audienz vor dem König der Könige. Wir beginnen ja oft auch mit Liedern wie «Jesus, du bist König in unserer Mitte». Es würde Reto Pelli vermutlich niemals einfallen, zu einem Galaabend im Opernhaus oder zu

onskriege, Umweltverschmutzungen, die zu Katastrophen führen – das machen die Menschen, nicht Gott. Wie kommen wir dazu, Gott ständig die Verantwortung bezüglich solchen Leidens und solcher Not anzulasten? Soziale Ungerechtigkeit, Ausbeutung anderer und das dadurch entstehende Elend verursachen doch wir! «Ich weiss wohl, was für Gedanken ich über euch habe, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht des Leides, auf dass ich euch Zukunft und Hoffnung gebe.» Ich wünsche uns allen, dass wir den Mut und die Kraft aufbringen, aufzustehen und das Evangelium zu verkünden, wo immer wir dazu Gelegenheit haben und dass wir uns freuen, täglich die Gnade und die Liebe unseres Herrn erleben dürfen. Ein gesegnetes, gesundes und glaubensfreudiges Jahr! HANS-ULRICH ROHRBACH Der Autor ist Mitinhaber der IT Handelsfirma DigComm GmbH und Unternehmensberater. rohrbachconsult@bluewin.ch

einer fürstlichen Hochzeit, in Jeans zu erscheinen. Und ein Gottesdienst ist mehr als das! Da sehne ich mich nach einem Gottesdienst in einer orthodoxen Ostkirche. Dort ist noch etwas zu spüren von der Ehrfurcht vor Gott und seiner Heiligkeit, etwas, das in vielen Freikirchen verloren gegangen ist. FRITZ FANKHAUSER, Hütten ZH

Gospel-Magier? Ein Beitrag in der Zeitung «Viertelstunde» bereitete mir grösste Mühe. Was «Gospel-Magier» tun, ist für mich verwerflich. Erstens befreit das Evangelium von allem Magisch-Okkulten und zweitens hat Gott Zauberer scharf verurteilt (siehe 5. Mose 18,10; Offb. 22,15). Stellt man Gospel-Magier zur Rede, so sagen sie, es gehe ihnen nur um Tricks und Fingerfertigkeit. Die Frage, warum sie sich selbst Gospel-Magier nennen, können sie nicht beantworten. Die teuflische Verführung, so scheint mir, beginnt schon im Namen dieser mittlerweile weltweiten «Bewegung». Die Gemeinde Jesu braucht keine Leute, die im Erscheinungsbild von Okkultisten auftreten, dies aber nicht sein wollen. CHRISTIAN WIDER, Oftringen AG

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poDIuM Das Jahr 2013 Gerade erst erlebten wir die Jahrtausendwende mit dem Jahr 2000. Nun steht bereits 2013 auf unseren Kalendern. Was wird dieses Jahr wohl alles bringen? Unser Land steht international unter grossem Druck. Die ganze Welt verlangt Mögliches und Unmögliches von der kleinen, erfolgreichen Schweiz. Unsere Landesregierung gibt sich die grösste Mühe, diesen Forderungen und Wünschen gerecht zu werden. Leider verpuffen unsere Argumente und die finanziellen Hilfeleistungen vielfach ohne grosse Wirkung in den kleinen und grossen Löchern der aufgeblähten Staatsapparate. Die Schweiz kauft laufend Euro und Staatsanleihen. Mittlerweile zählt unser Land zu den grössten Gläubigern Deutschlands. Die Schweiz ist ein mit Wohlstand gesegnetes Land inmitten von leidenden, mit grossen wirtschaftlichen Krisen kämpfenden und mit Schuldenbergen beladenen Nachbarn. Es besteht die Gefahr, dass unser Land im Strudel dieser Turbulenzen hinuntergerissen wird. Aus Neid werden der Schweiz unlautere Machenschaften und «Rosinenpickerei» unterstellt. Die Schweiz muss unbedingt standhaft bleiben und zur schweizerischen Erfolgsgeschichte stehen. Es braucht nicht viel politisches Wissen, um zu erkennen, dass die EU-Strategie der Gleichmacherei – mit den überhöhten Steuern, Schuldenwirtschaft usw. – der falsche Weg ist. Der Bundesrat ist im Jahr 2013 herausgefordert, diese offensichtlich erkennbare Fehlentwicklung mutig aufzuzeigen und die Eigenständigkeit der Schweiz zu verteidigen. Das Wichtigste jenseits aller Probleme bleibt das Gebet. Unsere Landesregierung ist nach wie vor dringend auf unsere Gebete angewiesen. Wir wollen Gott bitten, dass er die politischen Verantwortungsträger mit Weisheit und Vollmacht ausstattet. ANDREAS BRÖNNIMANN

Der Autor ist Alt-Nationalrat der EDU und Unternehmer.


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TAG E SSC H AU

Step up – gottes Wirken bewegte das praiseCamp Jugendevent Der grösste christliche Jugendevent der Schweiz – das PraiseCamp auf dem OLMA Messegelände in St. Gallen – war ein voller Erfolg. 4500 Personen versammelten sich zwischen dem 27. Dezember 2012 und dem 1. Januar 2013, um gemeinsam zu feiern, Gott näher zu kommen, die Berufung zu finden, durchzustarten.

Die Sauberkeit und Ordnung auf dem dicht bevölkerten Gelände war augenfällig. Kein herumliegender Abfall, keine Zigarettenstummel oder Kaugummis am Boden. Bei Tausenden von Menschen auf engstem Raum keine Selbstverständlichkeit. Taschen mit Wertsachen und Portemonnaies lagen offen herum und bei den Stromschienen wurden bis zu 50 Mobiltelefone unbeaufsichtigt aufgeladen. «Während des ganzen Camps ist kein einziger Diebstahl gemeldet worden», sagt ein zufriedener Daniel Stähli, Medienverantwortlicher des PraiseCamp, und ergänzt: «Auch kein einziger Fall von Sachbeschädigung wurde beklagt, keine Wände verschrieben, nichts! Man spürte Gottes Wirken auf allen Ebenen».

Themenwelten zum Vertiefen und Umsetzen des Lagermottos.

Ermutigung und Gebet füreinander in den 300 Kleingruppen.

positives Fazit

Die Organisatoren ziehen ein rundum positives Fazit des grössten christlichen Jugendevents der Schweiz. Der Trägerkreis besteht aus den Organisationen Campus für Christus, King’s Kids/Jugend mit einer Mission, SEA Jugendallianz, dem Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen (BESJ) und dem Bibellesebund. In einem Freundeskreis sind zudem über 35 weitere Organisationen, Werke und Verbände vertreten. Sie alle unterstellen sich einem Kodex, der die Zusammenarbeit und die gegenseitige Rücksichtnahme aller am Camp beteiligten

Aufmerksam: Tausende Jugendliche verfolgen ein Abendprogramm.

Organisationen, Verbände und Kirchen fördert und unterstützt.

von party bis Bibelstunde

Über 600 Helfer waren im Einsatz. Die Organisation des Grossanlasses war beeindruckend und trug wesentlich zum Gelingen bei. Hightech und Multimedia

waren allgegenwärtig. Die Abendveranstaltungen konnten via Internet-Livestream auch von den Daheimgebliebenen mitverfolgt werden. Das fünfte PraiseCamp stand unter dem Motto «STEP UP – Läb dis Potential». «Wir wollten das Individuum fördern, nicht den Individualismus, und

Talente üben sich vor Publikum auf der «Kleinen Bühne» .

Kontakte und Gespräche mit Menschen in St. Gallen.

Begeisterndes praiseCamp12: gemeinschaft, durchbruch, Motivation, Herausforderung Rebekka Gerber (15) Teilnehmerin: «Man trinkt hier vom lebendigen Wasser. Das PraiseCamp ist ein guter Ort, um neue Vorsätze zu nehmen und genügend Kraft und Motivation zu tanken, um diese auch umzusetzen. Die Inputs und Plenars beeindrucken mich sehr. Die Predigten sind phänomenal!» Moreno Caso (20) Kleingruppenleiter: «Wir erleben hier, wie Bilder: PraiseCamp/Joel Schneider, Stefan Eisenhut, Daniel Uhland

Leute einen Durchbruch mit Gott erleben. Die Gebete sind extrem wirksam. Wir werden ermutigt, Hemmungen abzulegen und als Christen in der Gesellschaft hinzustehen. Wir merken, dass wir einen Unterschied machen dürfen.» Nadja Müller (20) Kleingruppenleiterin: «Die Teilnehmer kamen mit einer Mega-Sehnsucht, mit grossen Erwartungen an Gott ins Camp. Beim Gespräch in den Kleingruppen durften wir erfahren, dass diese Erwartungen erfüllt wurden. 4000 junge Chris-

ten an einem Ort versammelt zu sehen, ist einfach mega beeindruckend.» Raphael Bütikofer (20) Teilnehmer: «Die Workshops sind super und sehr lehrreich! Sie lassen die Probleme und Schwächen erkennen, die wir alle im Alltag haben und zeigen uns auf, wie wir sie ausbügeln können. Ausserdem, hey! Dass man über 4000 junge Leute für Jesus zusammenkriegt, ist einfach unglaublich. Und ich habe während des ganzen Camps noch keinen einzigen Konflikt erlebt!» idea Spektrum 01/02.2013


TAG E SSC H AU erhoffen uns nachhaltige und lebensverändernde Auswirkungen bei vielen jungen Menschen», erklärt Daniel Stähli. Dafür haben die Organisatoren alle Register gezogen: Eine reiche Palette an Highlights und Freizeitangeboten, viel Raum für interaktive und kreative Umsetzung und Zeit für individuelle Reflexionen wurden angeboten.

viel Seelsorge

Gut 100 Seelsorger standen im Einsatz, deren Dienst von mehreren Hundert Jugendlichen pro Tag in Anspruch genommen wurde. Unter den Seelsorgern war auch das Ehepaar Hans und Ruth Lendi, beide 70. «Ich bewundere den Willen der jungen Menschen, einen Segen abzuholen und ihr Leben in Ordnung zu bringen», meint Hans Lendi und fügt an: «Die Teens sind der Spiegel des Zeitgeists. Es ist erschütternd, wie viel sie in ihren jungen Jahren schon gesehen und erlebt haben.» Seine Frau Ruth Lendi stellt fest: «Wir leben in einer ‹gspürsch-mi-Gesellschaft›. Gerade die junge Generation will immer etwas spüren, lebt in einer schnelllebigen Welt voller Emotionen. Die Ausdauer, die ich in seelsorgerlichen Gesprächen bei den Jungen erlebe, auch wenn sie mal nicht sofort etwas ‹spüren›, erfreut mich und bewundere ich sehr.»

generationen übergreifend

Um das generationenübergreifende Miteinander bewusst zu fördern, halfen 25 ältere Menschen freiwillig am PraiseCamp mit. Sie engagierten sich bei der Essensausgabe, im Sanitätsdienst, in der Seelsorge oder im Ordnungsdienst. Fridolin Nef (64), der bei der Essensausgabe mitgeholfen hat, fasziniert das Kennenlernen junger Menschen. «Das gegenseitige Vertrauen und die Wertschätzung sind sehr hoch. Beim Schöpfen fällt mir auf, wie viele der jungen Leute ‹Danke vielmal› sagen. Sie wissen, dass wir Senioren für sie da sind und sind sehr höflich und diszipliniert.» Ähnliches Lob erhalten die Camp-Teilnehmer auch von Lotti Lavorgna (70), die ebenfalls als Seniorin vor Ort war, um den jungen Menschen zu dienen. «Ich bin total begeistert von der Freude der Jungen. Sie haben es so gut zusamidea Spektrum 01/02.2013

men. Sie singen, tanzen, hüpfen und spielen Karten überall auf dem Gelände. Spontan formieren sich Gebetsgruppen und es wird viel in der Bibel gelesen. Der Austausch ist sehr rege.»

teilnahme in gruppen

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ReJOICe und CevI-neuJAHRSLAgeR

Skilager mit Spass und tiefgang

Die meisten Teilnehmer kamen als Gruppe mit ihren Leitern ans PraiseCamp und sind auch nach dem Camp weiter miteinander unterwegs. Während am Vormittag die verschiedenen Angebote an «kreativem Lobpreis» individuell besucht wurden, tauchten die jungen Leute am Nachmittag in ihren über 300 Kleingruppen in acht vielfältige Themenwelten ein: Rund um die Bibel, Gerechtigkeit, Freundschaft mit Gott, gesunde Beziehungen, persönliche Biografie, Schöpfung und Berufung. Unter dem Titel «Go Deeper» gab es nicht weniger als 26 Workshops zu entdecken. An den Abenden versammelten sich die 4500 Praisecamper im Plenum, um ein interaktives Programm zu erleben und herausfordernde Predigten und mitreissende Konzerte zu hören.

Drei Teams – drei Häuser – ein Thema: «Rejoice – ERfreut!» Mehr als 200 Jugendliche aus verschiedenen Frei- und Landeskirchen erlebten den Jahreswechsel in Pradella, Adelboden und Lenzerheide. Nach dem Erfolg der beiden bisherigen Neujahrsfreizeiten wurde ein drittes Camp gegründet. Lange schien es, als könnte die Mindestbesetzung nicht erreicht werden. «Unser Glaube wurde stark auf die Probe gestellt. Welch ein Wunder, dass alle drei Lager bis auf den letzten Platz belegt werden konnten!», sagt einer der Initiatoren. Erfreulicherweise nahmen viele Jugendliche zum ersten Mal teil. In Kleingruppen wurde jeden Morgen über einen Abschnitt aus dem Philipperbrief ausgetauscht. «Mit anderen über den Glauben zu diskutieren, war eine Ermutigung», meinte eine Teilnehmerin. Andachten zu Themen wie «Freude an Jesus», «Freude an der Gemeinde» oder «Freude als Botschafter Christi» forderten heraus, mit ganzer Hingabe für Jesus zu leben. Die Jugendlichen wurden auch motiviert, Traktate zu verteilen. Einige gingen ins Dorf, sangen christliche Lieder und sprachen mit Passanten über den Glauben. Obwohl das für viele neu war, kehrten alle ermutigt und erfreut zurück. Der Verein Neujahrslager.ch will junge Menschen mit den Inhalten der Bibel bekannt machen und sie in eine lebendige und motivierende Beziehung zu Jesus Christus führen. Viele Jugendliche gingen verändert nach Hause – und mit dem Wunsch, durch ein von der Freude geprägtes Leben im eigenen Umfeld einen Unterschied zu machen.

gang ins «gefängnis»

www.neujahrslager.ch

LEnA WEbER

Der Jubel und Trubel mit Tiefgang drehte sich aber nicht nur um die Teilnehmer selbst. Mit kreativen Aktionen im Rahmen von «ACT NOW» wurden für 12 internationale humanitäre Projekte Spenden gesammelt. Während des Camps sind gut 120 000 Franken dafür zusammengekommen. Um den jungen Christen hautnah aufzuzeigen, was es heisst, für Jesus verfolgt und gefangen genommen zu werden, hat das Hilfswerk AVC (Aktion für verfolgte Christen) am letzten Abend den Anhänger eines Sattelschleppers in ein Gefängnis mit zwölf Mini-Zellen umfunktioniert und die gesamte Teilnehmerschar zu nordkoreanischer Propagandamusik in Gruppen durch das nachempfundene Gefängnis hindurch getrieben. Am Ausgang erhielten sie Gebetskärtchen und Zeit, um für ihre Glaubensgeschwister in der Verfolgung zu beten. Das nächste PraiseCamp findet vom 27.12.2014 bis 01.01.2015 statt.

«Mit einem gestärkten Charakter im Leben stehen»: Rund 100 am Glauben interessierte Menschen aus dem Cevi Gossau verbrachte die Altjahrswoche und den Silvesterabend im Neujahrslager in Randa VS. Das Lager bot Menschen, die den christlichen Glauben erst gerade zu entdecken beginnen, und auch solchen, die schon lange mit Gott unterwegs sind, einen Raum, in ihrem Glauben zu wachsen und sich zu entfalten. Das Motto «I am – mit eme gstärchte Charakter im Läbe stah» forderte jeden einzelnen Teilnehmer heraus, sich mit seinem Leben und seiner Beziehung zu Gott intensiver und tiefgreifender auseinanderzusetzen, als das im Alltag meist geschieht. Dabei ging es nicht nur darum, die eigenen Charakterstärken und Gaben besser kennen und einsetzen zu lernen. Die Jugendlichen wurden auch gefragt, wo es Dinge in ihrem Leben gibt, die sie in ihrem charakterlichen Wachstum aufhalten und von Gott trennen. Und wie sie mit diesen Dingen umgehen oder sie überwinden können, um mit einem gestärkten Charakter im Leben zu stehen. Die Cevi-Neujahrslager bieten Gelegenheit, in einer starken Gemeinschaft Kraft für den Alltag zu tanken und mit neuer Motivation für das Leben und den Glauben ins neue Jahr starten zu können.

EVELInE MERgAERT

LIVIA SUTTER

www.praisecamp.ch

Bibel, Gemeinschaft, Sport prägten einmal mehr verschiedene Neujahrslager.

www.cevigossau.ch

Bilder: zvg


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S t e lle n

Bibelpanorama ist mit 14 Buchhandlungen und einer Versandbuchhandlung das führende christliche Buch- und Medienunternehmen der Schweiz. Damit wir auch weiterhin erfolgreich sein können, brauchen wir begeisterungsfähige Menschen, die mit uns gemeinsam die Zukunft gestalten wollen! Wir suchen deshalb per sofort oder nach Vereinbarung eine/n

Leiter/in Online-Vertrieb (80 %) Ihre Aufgabe: In dieser Position haben Sie die operative Verantwortung für unsere Online-Aktivitäten im Bereich des Privatkundengeschäftes. Ihre tägliche Arbeit umfasst das Koordinieren, Strukturieren und Pflegen unserer kompletten Shop-Inhalte, angefangen bei den Artikeldaten bis hin zu den einzelnen CMS-Seiten. Unsere kanalübergreifenden Verkaufsförderungsaktionen, Marketing-Kampagnen, Events und Serviceangebote können Sie selbständig und/oder mit externer Unterstützung effizient und im Hinblick auf bestmögliche und zeitgemässe Darstellung und Nutzung visualisieren. Bei grösseren und kleineren Projekten übernehmen Sie die Projektleitung und sorgen für eine termingerechte Umsetzung. Sie bauen selbständig, teils unterstützend die Bereiche der Suchmaschinenoptimierung, das Affiliate- und E-Mail-Marketing aus und steuern Agenturen und Dienstleister zur kontinuierlichen Optimierung. Hierzu haben Sie immer unsere Kunden und aktuelle Trends im Blick und entwickeln zusammen mit der BibelpanoramaLeitung neue Vermarktungsaktivitäten. Sie betreuen unsere Online-Kooperationspartner und bieten technischen Support für unsere Endkunden und die internen Abteilungen. Nicht zuletzt kontrollieren Sie den Werbeerfolg und übernehmen das Monitoring der Kennzahlen. Ihr Profil: Ihre bisherigen (Berufs-)Erfahrungen als Web-Publisher, Web-ProjectManager oder Webmaster und Ihr kreatives und innovatives Denken verstehen Sie gut in unser Unternehmen einzubringen. Sie verfügen über Erfahrung in den Bereichen Social Media und sind über neue Medien und Formen der modernen Kommunikation gerne „im Bild“. Sie sind 22 bis 45 Jahre jung, arbeiten zuverlässig, zielstrebig und engagiert und behalten auch in hektischen Zeiten einen kühlen Kopf. Teamarbeit und eine offene Kommunikation sind Ihnen wichtig. Sie möchten mit Ihrem längerfristigen Engagement bei uns etwas bewegen und sind motiviert, sich für einen zeitgemässen Vertrieb von christlichen Büchern und Medien und für die Verbreitung des Evangeliums einzusetzen. Das können wir Ihnen bieten:

 Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Führungsebene  Ein motiviertes und erfolgsorientiertes Team  Die Möglichkeit, Einfluss auf Ihre Stelle zu nehmen (in Abhängigkeit Ihrer Stärken)

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 Eine der Verantwortung und der Branche entsprechende leistungsgerechte Vergütung

Bibelpanorama ist mit 14 Buchhandlungen und einer Versandbuchhandlung das führende christliche Buch- und Medienunternehmen der Schweiz. Damit wir auch weiterhin erfolgreich sein können, brauchen wir begeisterungsfähige Menschen, die mit uns gemeinsam die Zukunft gestalten wollen! Wir suchen deshalb per sofort oder nach Vereinbarung eine/n

Marketing- & Werbeassistent/in (80 %) Ihre Aufgabe: In dieser Position sind Sie in erster Linie für die operative Umsetzung unserer Kommunikations- und Verkaufsmassnahmen im Bereich des Privatkunden-Geschäftes verantwortlich, und stehen der Bibelpanorama-Leitung als erste Assistenz zur Verfügung. Sie planen und steuern teilweise selbständig, teilweise unterstützend Projekte in den Bereichen Verkaufsförderung, Dialogmarketing, Events und in der klassischen Printwerbung. Im Rahmen der Erstellung unseres Endkundenkataloges haben Sie alle Fäden in der Hand und sorgen vom Entwurf, über das Akquirieren von Text- und Bildmaterial bis zum Controlling für einen reibungslosen und termingerechten Ablauf. Unsere Buchhandlungen enterstützen Sie aktiv am POS durch das Bereitstellen von Merchandising-Material. Innerhalb der einzelnen Projekte halten Sie Kontakt zu den internen und externen Stellen und sorgen für einen ausreichenden Informationsfluss. Ihr Profil: Sie bringen (Berufs-)Erfahrung im Bereich Marketing, Werbung oder Verkauf mit und haben ein Auge für Layouts und Gestaltung. Sie sind 22 bis 40 Jahre jung, arbeiten zuverlässig, zielstrebig und engagiert und behalten auch in hektischen Zeiten einen kühlen Kopf. Teamarbeit und eine offene Kommunikation sind Ihnen wichtig. Sie möchten mit Ihrem längerfristigen Engagement bei uns etwas bewegen und sind motiviert, sich für einen zeitgemässen Vertrieb von christlichen Büchern und Medien und für die Verbreitung des Evangeliums einzusetzen. Das können Sie von uns erwarten:  Eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Führungsebene  Ein motiviertes und erfolgsorientiertes Team  Die Möglichkeit, Einfluss auf Ihre Stelle zu nehmen (in Abhängigkeit Ihrer Stärken)  Ein jährliches Qualifikationsgespräch zusammen mit dem Vorgesetzten  Eine der Verantwortung und der Branche entsprechende leistungsgerechte Vergütung

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Brunnen Bibelpanorama Thomas Morhard Wallstr. 6 4051 Basel

Brunnen Bibelpanorama Thomas Morhard Wallstr. 6 4051 Basel idea Spektrum 01/02.2012


w i r t sc h a f t

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Zu Gast im frömmsten Dorf der Schweiz ÄXGÜSI HOTELLERIE 1873 beherbergte «Dorfschulmeister» Christian Hari die ersten Gäste und begründete damit den Tourismus in Adelboden. Das Hotel Hari ist seit 50 Jahren im Besitz einer Familien-AG und startet mit einem neuen Geschäftsführer ins 140. Jahr.

«Wir wollen, dass es Ihnen gut geht: an Leib und Seele, an Körper und Geist», verspricht der Prospekt. Das Drei-Sterne-Haus gehört zum Verband Christlicher Hotels (VCH) und bietet 200 Betten für Individual- und Gruppengäste. Eine Stärke des Hotels sind Pensionszimmer mit Etagenduschen. Das ermöglicht auch Aufenthalte mit kleinem Budget.

«Mit Kopf und Herz»

«Ich will unseren Gästen ganzheitliche Erholung und einen perfekten Service in einer wunderschönen Umgebung bieten», sagt der Gastronom und Theologe Jörg Kessler. Er hat zu Beginn der Wintersaison die Geschäftsleitung des Ferien- und Seminarhotels übernommen. Kesslers Leitgedanke: «Ankommen und sich wohlfühlen.» Nebst einer Grundausbildung in der Hotellerie hat der 32-Jährige Hygienetechnik studiert. Nach einem Studium am IGW (Institut für Gemeindebau und Weltmission) war Jörg Kessler während sechs Jahren als Jugendpastor und später als Pastor der Freien Missionsgemeinde in Chur tätig. Am neuen Wirkungsort möchte er gastronomische und pastorale Fähigkeiten miteinander verbinden. «Mit Kopf und Herz» will er sich ganz im Sinne des Hotelgründers für das geistliche und leibliche Wohl seiner Gäste engagieren.

Familien bleiben wichtig

Das Hotel Hari bekennt sich zu christlichen Grundsätzen. Das stellt hohe Anforderungen an Personal und Geschäftsführer. Verwaltungsratspräsident Oswald Hari ist zuversichtlich: «Wir sind überzeugt, in Jörg Kessler einen fähigen Geschäftsführer gefunden zu haben, der unser Haus nach christlichen Grundsätzen und mit grossem Herzen führen wird.» Dank treuen Gästen und teils langjährigen Mitarbeitenden sei das Hotel Hari «sehr gut aufgestellt für die Zukunft», ist Hari überzeugt. idea Spektrum 01/02.2013

Alle Zeit der Welt für den Gast (von links): Jörg Kessler, Empfangs­ chefin Monika Däschler und Küchenchef Christian Spies. Unten: Ansicht des Hotelkomplexes.

«Ich freue mich darauf, unsere Gäste zu verwöhnen und ihnen rundum erholsame Ferien- und Urlaubstage in einer intakten Bergwelt zu bieten», sagt Jörg Kessler. Individualreisende wie auch Gruppen, zum Beispiel Kirchgemeinden oder Jugendgruppen, finden in Adelboden zahlreiche Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, aber auch zum Ausspannen. Dazu gehören ein grosszügiger Wellnessbereich und das «Lärchenzimmer» unter dem Dach – «mit der schönsten Aussicht von ganz Adelboden», schwärmt Kessler. Für die kleinen Gäste stehen Spielzimmer und ein grosser Aussenspielplatz zur Verfügung. «Zusammen mit meinem Team werde ich alles daran setzen, dass sich die Gäste hier wohl fühlen – sei es für ein Wochenende, einige Seminartage oder einen längeren Aufenthalt», verspricht Kessler. Besonders wichtig sind ihm eine leichte, bekömmliche Küche und

Angebote für Familien. Hier bewegt der frühere Jugendpastor einige Ideen im Herzen. Ankommen und sich wohlfühlen bleibt auch im 140. Jahr des Hotels Hari Programm. Auch der neue Geschäftsführer ist angekommen: An einem Wirkungsort, wo er eine langjährige Vision umsetzen kann. Sein grosses Ziel will er in vielen Einzelschritten angehen, ganz wie es der langen Geschichte des Adelbodner Traditionshotels entspricht. THOMAS FEUZ

Hier ist gut sein «’s isch gäbig hie» wirbt der Kurort Adelboden. «Wir wollen, dass es Ihnen gut geht» lautet ein Motto des Hotels Hari. Dazu gehören ein herrliches Bergpanorama, aufmerksamer Service, kreative Küche und ein grosses Wellnessangebot. www.hotelhari.ch, 033 673 60 60

Bilder: Eve Rickenbach, zvg

«Gut gemacht!» Ich weiss nicht, wie viele hundert Mal ich schon vor einer Menschenmenge reden, referieren oder predigen durfte. Es war so oft und in unterschiedlichsten Situationen, dass ich eigentlich selten nervös bin. Ich überlege mir auch nicht mehr allzu lange, was die Leute über mich denken könnten, wenn ich dies oder jenes sagen werde. Wer oft vor Menschen spricht, steht sogar in der Gefahr, dies gering zu schätzen oder auf die leichte Schulter zu nehmen. In jedem Beruf kann so Vieles zur Routine werden. Am vergangenen Wochenende, nach meinem kurzen Beitrag, sagte der Sitznachbar zu mir: «Das hast du sehr gut gesagt! Das war wertvoll.» Ich ertappte mich, wie ich mich freute. Ja, es tat wirklich gut zu hören, dass der Beitrag Positives ausgelöst hatte. Ich habe mir hinterher überlegt, wie viele Menschen mich schon ermutigt und bestärkt haben. Es müssen Hunderte gewesen sein! Vielleicht waren sie nicht immer ganz ehrlich mit mir und hätten Grund gehabt, mich zu kritisieren. Dennoch hatten sie mich gelobt, einfach um mich zu ermutigen. Aber wer weiss, was aus mir geworden wäre, wenn all diese Menschen mit ihren Ermutigungen nicht gewesen wären? Wie viel haben diese Ermutigungen dazu beigetragen, dass ich heute dort dienen kann, wo ich bin? Ich vermute sehr viel! Wie sieht das bei mir aus? Gebe ich aufbauende Rückmeldungen? Verteile ich aufmunterndes Schulterklopfen? Drücke ich meine Wertschätzung für einen Beitrag aus? Wahrscheinlich bin ich zu zurückhaltend. Vielleicht sollte ich viel mehr ermutigen. Vielleicht möchte Gott gerade durch mich – und Sie – andere Menschen in ihrem Dienst aufbauen. Ich jedenfalls nehme mir vor, im Jahr 2013 mehr zu ermutigen! MARC JOST

Der Autor ist Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz (Bereich Gesellschaft) und Grossrat der EVP.


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Das Bild der Woche FRUCHTBARE TAUFE Einen Babyboom hat der georgischorthodoxe Patriarch Ilia II. ausgelöst. Er hat versprochen, dass er jedes 3. Kind einer Familie selbst taufen werde. Seither ist die Geburtenrate in Georgien um ein Viertel gestiegen. 2010 wurden 62.585 Kinder geboren. Das Bild der Woche zeigt eine Massentaufe von 900 Babys, die kopfüber in das Taufwasser getaucht werden. Von den 4,5 Millionen Einwohnern des vorderasiatischen Landes zählen etwa 84 % zur georgisch-orthodoxen Kirche.

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Wie viele Christen müssen wegen ihres Glaubens sterben? MÄRTYRER Das wirkliche Ausmaß der Verfolgung ist unbekannt. Schätzungen gehen weit auseinander.

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as Christentum gilt als die am meisten verfolgte Religion. Nach Schätzungen von Menschenrechtlern haben 200 Millionen Christen in 64 Staaten eine zumindest sehr eingeschränkte Religionsfreiheit. Etliche bezahlen mit dem Leben dafür, dass sie sich zu Christus bekennen. Doch über die genaue Zahl gibt es sehr unterschiedliche Angaben. Der Vorsitzende der Beobachtungsstelle für Religionsfreiheit in Rom, der Soziologe Massimo Introvigne, sagte gegenüber Radio Vatikan, dass im vergangenen Jahr 105.000 Christen wegen ihres Glaubens getötet worden seien. Das hieße: „Alle 5 Minuten stirbt ein Christ.“ Introvigne beruft sich auf das US-Studienzentrum für Weltweite Christenheit (South Hamilton/Massachusetts).

Deutsche Experten: Überhöht Doch christliche Hilfswerke und Menschenrechtler in Deutschland halten diese Zahlen für überhöht. Schätzungen von jährlich 100.000 wegen ihres Glaubens getöteten Christen lägen „um mehrere Größenordnungen zu hoch“, erklärte der Referent für Religionsfreiheit der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM), Max Klingberg (Frankfurt am Main), gegenüber idea. Gleichwohl sei es wichtig, sich dem „himmelschreienden Unrecht“ der Christenverfolgung entgegenzustellen. Auch die Hilfsaktion Märtyrerkirche (Uhldingen am Bodensee) hält die von Introvigne genannte Zahl für zu hoch. Missionsleiter Manfred Müller geht davon aus, dass im vergangenen Jahr „einige Tausend“ Christen wegen ihres Glaubens ermordet wurden. Es sei „extrem schwer“, zu verlässlichen Zahlen zu kommen.

Syrien: Christ geköpft Unterdessen ging die Verfolgung von Christen in einigen Ländern auch über Weihnachten und den Jahreswechsel weiter. In Syrien befinden sich die Christen zwischen den Fronten des Bürgerkriegs; sie selbst, ihre Häuser und Kirchen werden immer häufiger zu Zielen gewaltsamer Übergriffe. Der britischen Zeitung „Daily Mail“ zufolge sollen islamistische Rebellen den 38-jährigen Andrei Arbashe entführt, geköpft und seinen Leichnam Straßenhunden zum Fraß vorgeworfen haben. Die enthauptete Leiche wurde an einem Straßenrand nahe der Stadt Ra’s Al-Ayn an der türkischen Grenze gefunden. In der Altstadt von Homs werden etwa 80 Christen von Aufständischen als „menschliche Schutzschilde“ gegen Angriffe der Regierungstruppen festgehalten.

Foto: Reuters

Nigeria: Anschläge auf Kirchen Auch in Nigeria finden die Angriffe auf Christen kein Ende. An Heiligabend griffen Unbekannte 2 Kirchen im Norden des westafrikanischen Landes an und töteten 12 Menschen. In Potiskum, einer Bezirkshauptstadt im Bundesstaat Yobe, drangen Bewaffnete in die Kirche ein und brachten 6 Christen um. In Maiduguri im Bundesstaat Borno ermordeten Unbekannte 6 Besucher eines baptistischen Gottesdienstes. Wahrscheinlich gehen die Anschläge 1/2.2013

Am 28. Oktober 2012 kamen mindestens 3 Menschen bei einem Bombenanschlag auf eine Kirche in Kaduna im Norden Nigerias ums Leben.

auf die radikal-islamische Terrororganisation Boko Haram („Alles Westliche ist Sünde“) zurück. Sie kämpft für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats im Norden Nigerias.

Indonesien: Faule Eier Auch in Indonesien leiden Christen weiter unter Gewalttaten muslimischer Extremisten. Im Großraum der Hauptstadt Jakarta konnten mindestens 2 Weihnachtsgottesdienste nicht in einer Kirche stattfinden. Rund 200 Islamisten bewarfen Kirchgänger mit faulen Eiern, Jauche und Urinbeuteln, berichtet die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch. An anderer Stelle blockierten muslimische Demonstranten und die Polizei den Zugang zu einer Kirche. Die beiden Gottesdienste wurden schließlich unter freiem Himmel gefeiert.

Libyen: 2 Kopten getötet In Libyen kamen bei einem Anschlag auf eine Kirche 2 ägyptische Christen ums Leben. Nach Angaben der libyschen Nachrichtenagentur Lana explodierte am späten Nachmittag des 30. Dezember eine Bombe in einem Anbau der koptisch-orthodoxen St. Georgskirche in der Ortschaft Dafniya bei Misrata im Westen des Landes. Dort leben zahlreiche Ägypter.

Saudi-Arabien: Razzia Im strikt islamischen Saudi-Arabien nahm die Religionspolizei 44 Gäste einer Weihnachtsfeier fest. Darunter waren 41 Christen. Nach Angaben des libanesischen Informationsdienstes Al-Akhbar führten die islamischen Sittenwächter am 26. Dezember eine Razzia im Haus eines asiatischen Diplomaten in der Provinz Al-Jouf durch. Bei der Feier sei Alkohol geflossen, der Muslimen verboten ist. In Saudi-Arabien ist jedes christliche Symbol, der Kirchenbau sowie die öffentliche Ausübung des christlichen Glaubens verboten. P


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Hat die Bibel doch nicht recht? „FAKTENCHECK“ Bibelexperte übt scharfe Kritik an ZDF-Sendung.

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charfe Kritik an der ZDF-Dokumentation „Das Geheimnis der Geburt Jesu“ hat der Vorsitzende des Nordelbischen Arbeitskreises für biblische Orientierung, Alexander Schick (Westerland/Sylt), geübt. Der Sender hatte sich am 25. Dezember in einem 45-minütigen „Faktencheck“ mit Christi Geburt befasst. Nach Schicks Ansicht hat die Sendung nur „die üblichen Klischees“ verbreitet. So sei Jesus nicht in Bethlehem, sondern angeblich in Nazareth geboren worden, Maria keine Jungfrau gewesen, und den Kindermord von Bethlehem habe es nicht gegeben. Laut Schick werden diese Thesen den Zuschauern Jahr

ZDF-Moderatorin Petra Gerster berichtet aus der Milchgrotte in Bethlehem.

für Jahr als „wissenschaftliche Fakten“ aufgetischt. Ihre Wurzeln lägen in der bibelkritischen Theologie, die Wunder ausschließe. Gemäß dieser Auffassung könne es nicht sein, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde, also in dem Ort, den der alttestamentliche Prophet Micha bereits als Geburtsort des Messias vorhergesagt habe.

Evangelisten dachten sich ihre Berichte nicht aus Doch habe der Theologieprofessor Klaus Berger (Heidelberg) nachgewiesen, dass sich die Autoren des Neuen Testamentes keine Berichte ausgedacht hätten, weil sie die Prophetien des Alten Testamentes erfüllt sehen wollten. Vielmehr hätten sie Ereignisse festgehalten und erst beim späteren Nachdenken festgestellt, dass diese mit den Voraussagen der Propheten übereinstimmten. Laut Schick haben die Macher der ZDFSendung „eine tolle Möglichkeit vertan, die Zuschauer über Jesus von Nazareth seriös zu informieren“. Er ruft zu Protesten gegen diese „manipulative Sendung“ auf. P

b www.bibelausstellung.de

40.000 Jugendliche beten mit dem Papst TAIZÉ Benedikt XVI. ruft zum Einsatz für die Ökumene auf.

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it einem Appell zu Völkerverständigung und Ökumene ist am 2. Januar in Rom das 35. Europäische Jugendtreffen der ökumenischen Gemeinschaft von Taizé zu Ende gegangen. 6 Tage lang hatten rund 40.000 Jugendliche miteinander gebetet, gesungen und sich über soziale Fragen, Spiritualität und Kunst ausgetauscht. Höhepunkt war ein Gottesdienst mit Papst Benedikt XVI. im und vor dem Petersdom. Auch die katholische Kirche suche weiter nach Wegen der Versöhnung unter allen Konfessionen, betonte das Kirchenoberhaupt und richtete einen besonderen Gruß an die Protestanten und Orthodoxen. Er würdigte den Gründer der im französischen Burgund beheimateten Bruderschaft von Taizé, den

Schweizer Roger Schutz (1915-2005). Dieser sei von einer „Ökumene der Heiligkeit“ beseelt gewesen. Wer seinem Vorbild nacheifere, werde zum Zeugen für die Einheit der Christen, so Benedikt XVI. Heute leitet der deutsche Katholik Alois Löser die 1949 gegründete Kommunität. Sie umfasst rund 100 Brüder aus 25 Ländern. Seit 1978 ruft sie junge Christen auf, über den Jahreswechsel zu Gebet, Singen und Gesprächen zusammenzukommen. Das nächste Europäische Taizé-Jugendtreffen findet zum Jahreswechsel 2013/2014 in Straßburg, dem übrigen Elsass und der deutschen Nachbarregion Ortenau statt. P

b www.taize.fr/de

NOTIERT Iran: Nadarkhani erneut in Haft Der iranische Pastor Youcef Nadarkhani ist an Weihnachten inhaftiert und am 7. Januar wieder entlassen worden. Zur Begründung hieß es, der 35-Jährige habe es nach seiner Entlassung im September versäumt, verschiedene Dokumente ordnungsgemäß auszufüllen. Außerdem sei er 40 Tage zu früh entlassen worden. Der frühere Leiter einer Untergrundgemeinde war wegen „Abfalls vom Islam“ und „Verbreitung nicht-islamischer Lehren“ im Jahr 2009 zum Tode verurteilt worden. Im September kam er nach 1.062 Tagen Haft überraschend frei. CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe hatte sich in einem Schreiben an den iranischen Botschafter in Deutschland, Ali Reza Sheikh Attar, empört über die neuerliche Inhaftierung gezeigt und die sofortige Freilassung gefordert.

Organist totgeschlagen Auf dem Weg zur Christmette ist ein englischer Organist überfallen und so brutal zusammengeschlagen worden, dass er drei Tage später starb. Alan Greaves wurde am Heiligabend schwer verletzt in der Nähe der anglikanischen Heilandskirche im nordenglischen Sheffield aufgefunden. Am 27. Dezember erlag er seinen schweren Kopfverletzungen. Zwei tatverdächtige Männer wurden festgenommen. Der 68-jährige Greaves war seit 9 Jahren als Organist und Laienprediger in der Kirche tätig.

Islamisten zerschneiden Zunge Zwei mutmaßliche Islamisten sollen in Bonn einem Inder die Zunge zerschnitten haben, weil dieser sich weigerte, zum Islam überzutreten. Die Kriminalpolizei fahndet nach den Tätern. Wie der indische Student zu Protokoll gab, hatten ihm 2 Männer am Heiligabend gedroht, sie würden ihm die Zunge herausschneiden, wenn er nicht konvertiere. Als er nicht reagiert habe, hätten sie ihn niedergeschlagen und anschließend an der Zunge verletzt. Die Polizei stuft die Aussagen des 24-Jährigen als glaubhaft ein.

Foto: ZDF/Yishai Ilan

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Weltmission: Tausende Stellen sind frei! JUGENDMISSIONSKONFERENZ Zu Deutschlands größter Missionsbörse kamen rund 5.000 Besucher.

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n der Weltmission werden Tausende Mitarbeiter gesucht. Das berichteten Missionswerke auf der 20. Jugendkonferenz für Weltmission der württembergischen „Christus-Bewegung Lebendige Gemeinde“ am 6. Januar in Stuttgart. Mit 25 Einzelveranstaltungen und rund 100 Ausstellern war es Deutschlands größte Börse für missionarische Tätigkeiten. Wie in den Vorjahren nahmen rund 5.000 vorwiegend junge Christen teil. An Informationsständen wurde intensiv um Missionare geworben. Nach Angaben der Deutschen Missionsgemeinschaft (DMG) haben allein ihre internationalen Partner mehr als 4.000 offene Stellen, beispielsweise für Theologen, Mediziner, Landwirte und Ingenieure. Andere Beispiele: Das in der Bibelübersetzung engagierte Missionswerk „Wycliff“ könnte 1.000 zusätzliche Mitarbeiter mit theologischer Ausbildung gebrauchen, um allen Volksgruppen eine Bibel in ihrer Sprache liefern zu können. Der Stuttgarter Personalvermittlungsdienst „Christliche Fachkräfte International“, der jährlich etwa 20 Stellen zu besetzen hat, sucht dringend Handwerker für Mosambik und einen Physiotherapeuten für Haiti. Die Freunde Mexikanischer Indianer Bibelzentren hoffen auf einen Landwirt, der Bibelschülern neue Anbaumethoden beibringt.

Diakonie als „Innere Mission“ Neu war die Beteiligung diakonischer Einrichtungen an der Konferenz. „Wir wollen die Jugendlichen ermutigen, auch die missionarischen Chancen in Deutschland zu sehen und wahrzunehmen“, sagte der Organisationsleiter, Ulrich Weinhold, gegenüber idea. Man knüpfe an das frühere Selbstverständnis der Diakonie als „Innere Mission“ an und freue sich über jeden, der in Krankenhäusern, Behinderten- und Altenheimen oder Beratungsstellen „zum Glauben an den Heiland Jesus Christus“ einlade.

Christen sind Botschafter Gottes

Foto: ICS Messe Stuttgart

Nach den Worten des Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen, DMG-Direktor Detlef Blöcher, sollte sich jeder Christ als Botschafter Gottes verstehen. Der Missionsauftrag lasse sich sowohl in der Heimat als auch in einem fremden Land erfüllen. Missionar sei man auch etwa als Mitarbeiter eines Unternehmens oder als Universitätsdozent in Übersee. Häufig sei dies die einzige Möglichkeit, ein Einreisevisum zu erhalten, etwa für ein arabisches Land oder für Zentralasien. „1.800 Jahre lang waren Missionare Geschäftsleute oder Handwerker, die von ihrer Hände Arbeit lebten, und dennoch sehr effektiv bei der Verbreitung des Christentums“, sagte Blöcher gegenüber idea.

Mit Gegenwind rechnen Auf der Konferenz wurden rund 100 Missionare nach Afrika, Asien und Südamerika sowie Ost- und Westeuropa ausgesandt. Dabei erinnerte der Vorsitzende der „Christus-Bewegung“, Dekan Ralf Albrecht (Nagold/Nordschwarzwald), daran, dass Christsein in 1/2.2013

Info-Stände: Wer Arbeit sucht, kann in der Mission fündig werden.

vielen Teilen der Welt mit Diskriminierung und Verfolgung verbunden sei. In Nigeria seien an Weihnachten Kirchen angezündet worden, in Ägypten sei die Zukunft der koptischen Kirche ungewiss, und auch die Religionspolitik der neuen Machthaber in Nordkorea sei völlig unklar. Deshalb dürfe ein möglicher Gegenwind zur ProChrist-Evangelisation vom 3. bis 10. März in Stuttgart kein Anlass für Wehleidigkeit sein. Sie wird via Satellit an Hunderte Orte Europas übertragen.

Statt viel Lärm: Jesus über alles In einem Seminar ermutigte der Leiter der Hilfsaktion Märtyrerkirche, Pastor Manfred Müller, dazu, von verfolgten Christen zu lernen, wie eine konsequente Jesus-Nachfolge aussehen könne. Sie nähmen Gefangenschaft, Folter und Tod auf sich, statt Kompromisse einzugehen. Die bedrängten Christen gäben ein nachahmenswertes Vorbild: „Jesus über alles.“

„Fromme” Verführer Der sächsische Evangelist Lutz Scheufler (Waldenburg bei Zwickau) bezeichnete das Erleiden von Bedrängnis und Verfolgung als Kennzeichen für echten Glauben. Schlimmer als Angriffe von Gegnern der Kirche seien „Verführer mit einem frommen Mäntelchen, einem Pfarrertalar oder einem Bischofskreuz“. Die sächsische Landeskirche hatte den Evangelisten im September entlassen, nachdem er und andere Mitglieder des sächsischen Evangelisationsteams der Kirchenleitung und Landesbischof Jochen Bohl in einer schriftlichen Erklärung die geistliche Leitung der Landeskirche abgesprochen hatten. Als Grund gaben sie den Beschluss der Kirchenleitung an, Pfarrhäuser in seelsorgerlich begründeten Einzelfällen für homosexuelle Partnerschaften zu öffnen. P


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Lebenskarte: „Ich bin kein Organspender“ TRANSPLANTATION Es gibt Zweifel am Hirntod und eine Alternative zum Organspendeausweis.

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er keine Organe spenden möchte, kann dies jetzt auf einer Karte dokumentieren. Die in den Unionsparteien engagierte Initiative „Christdemokraten für das Leben“ (CDL) bietet dazu eine „LifeCard“ (Lebenskarte) an, die man in der Brieftasche aufbewahren kann. Auf ihr erklärt der Unterzeichner in 7 verschiedenen Sprachen: „Ich bin kein Organspender und widerspreche hiermit einer Entnahme meiner Organe und Gewebe.“ Damit reagierte die CDL auf das am 1. November in Kraft getretene Transplantationsgesetz. Es sieht vor, dass sich die Krankenkassen in Briefen an ihre Versicherten wenden und sie auffordern, sich mit dem Thema Organspende auseinanderzusetzen und bei Zustimmung einen beiliegenden Organspende-Ausweis auszufüllen. Wie es in einer Mitteilung der CDL heißt, klärten weder die bisherigen Schreiben der Krankenkassen noch der Ausweis darüber auf, „zu welchem genauen Zeitpunkt, unter welchen Bedingungen und wofür tatsächlich einem Organspender Organe und Gewebe entnommen werden können“. Als Kriterium für die „postmortale“ Organspende werde seit 1997 der sogenannte Hirntod angenommen. Dessen Definition gehe davon aus, dass zwar noch nicht alle Lebensfunktionen – insbesondere Herztätigkeit und Kreislauf – endgültig erloschen seien, aber wegen der als unumkehrbar angesehenen Schädigung des Gehirns der Todeseintritt unwiderruflich sei.

Hirntote sind Sterbende Laut der CDL gibt es in der Fachwelt aber inzwischen massive Zweifel daran, dass der Hirntod eindeutig diagnostiziert und mit dem Tod gleichgesetzt werden könne. Hirntote seien eigentlich

Sterbende. Deshalb würden ihnen vor der Organentnahme auch starke Schmerz- und Betäubungsmittel zugeführt. Abschließend heißt es in den CDL-Erläuterungen für Empfänger der LifeCard: „Sollten Sie bis heute noch keine Entscheidung zur Organspende getroffen haben, wird im ‚Ernstfall‘ Ihr ‚mutmaßlicher Wille‘ herangezogen werden, und andere Menschen werden für Sie entscheiden (müssen).“ Diese Personen würden oft unter Zeitdruck bedrängt, unmittelbar nach der Diagnose „Hirntod“ der Organentnahme bei einem Angehörigen zuzustimmen. Bundesvorsitzende der CDL mit Sitz in Münster ist Mechthild Löhr (Königstein/Taunus). P

b www.cdl-online.de

„Darüber spricht man nicht“ MUSLIME „Jude“ wird zum Schimpfwort.

Muslimische Demonstranten treten Israel mit Füßen.

esorgt über antisemitische Haltungen unter jungen Muslimen hat sich der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Dieter Graumann (Frankfurt am Main), geäußert. Über diese Tendenzen werde öffentlich nicht genug gesprochen, sagte der 62-Jährige der Tageszeitung „Die Welt“ (Berlin). „Wenn hier auf Schulhöfen und Sportplätzen ‚Jude’ als gängiges Schimpfwort gebraucht wird, ist das eine brennende Wunde, ein Skandal“, so Graumann. Die Verantwortlichen in den muslimischen Gemeinden müssten die Judenfeindschaft noch viel offensiver bekämpfen, gerade weil das in ihren eigenen Reihen unpopulär sein könne. Umso mehr bewundere der Zentralrat Gruppen, die den Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft bekämpfen. Man dürfe zudem nicht verkennen, dass die allermeisten antisemitischen Straftaten von Rechtsradikalen begangen würden. Graumann bekräftigte gleichwohl, dass jüdisches Leben in Deutschland grundsätzlich sicher sei: „Wir lassen uns nicht einschüchtern.“ P

Foto: Reuters

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Hat sich der Mensch Gott ausgedacht? KONTROVERSE Wie sich „Der Spiegel” den Glauben erklärt

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as Magazin „Der Spiegel“ hat in seiner Weihnachtsausgabe behauptet, die Menschen hätten sich Gott ausgedacht, um sich das Zusammenleben zu erleichtern. Die „übernatürliche Aufsicht“ durch einen Gott sorge für „moralische Zucht“ und helfe bei der Zusammenarbeit. Dabei setze sich eine Religion umso besser durch, je strenger sie sei. Je größer und komplexer eine Gesellschaft sei, desto eher verehre sie allzuständige Instanzen, die ihre Anhänger mit Regeln und Ritualen disziplinierten: „Dass die Religion Mühe macht, ist ihr Schlüssel zum Erfolg.

Der Mensch denkt, er investiere diese Mühe in sein Seelenheil. Doch all die Prüfungen und Hürden geben ihm vor allem Gelegenheit zu zeigen, dass auf ihn Verlass ist. Indem er sie meistert, beweist er nicht nur Gemeinsinn. Nicht zuletzt überzeugt er damit auch sich selbst. Denn jede Investition bindet ihn wiederum stärker an seinen Glauben.“ Diese Thesen stoßen auf Widerspruch – siehe den unterstehenden Kommentar. P

KOMMENTAR

Gott ist keine Erfindung WIDERSPRUCH Der Theologieprofessor Hans-Peter Großhans widerlegt die „Spiegel“-Thesen. Warum glaubt der Mensch an höhere Mächte, fragt der „Spiegel“ in seiner Titelgeschichte und sucht – so die Überschrift – „Die Erfinder Gottes” ausfindig zu machen. Der Autor hat dazu nicht Theologen, sondern Psychologen, Anthropologen und Soziologen befragt. Gleichwohl vermag er die „Erfinder Gottes“ nicht ausfindig zu machen. Er geht mehr den Motiven nach, die Menschen veranlasst haben könnten, Gott zu erfinden und Religion als eine „nützliche Illusion” in ihr Leben einzuführen. Dabei wird klar: Die meisten Menschen sind religiös – möglicherweise sogar von Natur aus. Dagegen erscheint der Atheismus als ein großes Missverständnis von Menschen, die sich selbst auf ihr biologisches Dasein reduzieren. Religion ist also ein wesentliches Element in der Geschichte der Menschheit – das ist die besondere Erkenntnis, die der „Spiegel“ präsentiert.

Foto: privat Fotos: PR, privat

„Göttliche Aufsicht“ ist besser Die „göttliche Aufsicht“, die menschliche Herzen durchschaut, sei der entscheidende Kick für eine bessere Arbeitsmoral gewesen. Offensichtlich arbeiten Menschen lieber unter der Aufsicht Gottes als unter der doch häufig problematischen Aufsicht von Mitmenschen. Doch in vielen Kulturen hat nicht Gott die Aufsicht inne, sondern die verstorbenen Vorfahren. Vor diesen muss man sein Leben rechtfertigen. Dagegen ist es befreiend, wenn Menschen darauf vertrauen, dass Gott, der Vater Jesu Christi, ihnen zuschaut und ins Herz schaut. Denn dieser Gott ist weder ein Traditions1/2.2013

Hans-Peter Großhans (Münster)

wächter noch ein Geheimdienst, sondern ein Gott, der mit Freude jedes seiner Geschöpfe anschaut. Seine Sorge besteht nicht darin, wie er Menschen disziplinieren kann, sondern er hilft ihnen, ihr Glück und Heil zu finden. Im Mittelpunkt des christlichen Glaubens steht die Versöhnung aller Menschen mit Gott und untereinander. Dies wird nicht wie in einem totalitären Staat durch eine Überwachungsreligion ermöglicht, sondern durch die Hingabe Gottes an uns Menschen, die auch die Augen von Menschen füreinander öffnet.

Woran es dem „Spiegel“ mangelt Der große Mangel des „Spiegel“-Titels liegt darin, dass er alles Religiöse über den gleichen Kamm schert. Gerade in der evangelischen Theologie war immer klar, dass bei Religionen nicht alles gut ist. Sinn, Unsinn und Wahnsinn liegen ebenso nah beieinander wie Glaube und Aberglaube. Zudem ist die Religionsgeschichte eine Geschichte der Entdeckung – nicht der „Erfindung“ – Gottes durch den Menschen. Wie bei allen wichtigen Dingen des Lebens braucht der Mensch auch bei Gott Zeit, um zu verstehen, was Gott von sich zeigt. Theologen versuchen nicht, Motive für die „Erfindung Gottes“ zu finden, sondern gehen davon aus, dass Gott den Menschen entdeckt und gefunden hat. Von diesem menschenfreundlichen Gott aus ist der kritische Blick evangelischer Christen auf die bunte Welt des Religiösen geprägt. Und mit dem Mensch gewordenen Gott führen Christen heiter und befreit ihr Leben. P


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2013 Welche Trends werden die christliche Welt in diesem Jahr prägen? idea befragte Experten nach ihrer Meinung. Lesen Sie, was evangelische Kirchen, Gemeinden, Evangelisation und Politik in den kommenden 12 Monaten bestimmen könnte.

Was un Die deutsche Politik wird 2013 dominiert sein von den Bundestagswahlen am 22. September. Wichtige Etappen dorthin sind die Landtagswahlen in Niedersachsen am 20. Januar, die Kommunalwahlen in Schleswig-Holstein am 26. Mai sowie die Landtagswahlen in Bayern am 15. September. Nur hier dürfte die schwarz-gelbe Koalition eine gute Chance auf Wiederwahl haben, wenn nicht sogar eine knappe absolute CSU-Mehrheit herauskommt, da Piraten und Linke hier am Einzug in den Landtag scheitern dürften. Die CSU hat sich im 2. Halbjahr 2012 von 43 auf 48 Prozent gesteigert, die FDP von 2 auf 5 Prozent. Ein „bürgerlicher“ Wahlsieg in Bayern kurz vor der Bundestagswahl würde der aktuellen Koalition auch im Bund einen Schub geben. Die meisten Menschen sind lieber beim Sieger als beim Verlierer.

Wie es werden könnte Im Bund liegen nach dem letzten „Politbarometer“ SchwarzGelb und Rot-Grün fast gleichauf. 44 Prozent sind für eine Bundesregierung im dritten Jahr kein schlechtes Umfrageergebnis, wohl aber 30 Prozent für eine Volkspartei, die gerade eine vermeintliche Wahllokomotive zum Kanzlerkandidaten kürte. Die Piraten sind, wie im idea-Editorial vom

CDU/CSU

Linke

FDP

SPD

Grüne

Piraten

Sonstige

40,0% 33,8% 30,0% 23,0% 14,6 % 11,9 % 10,7 %

13,0% 7,0% 2,0%

Bundestagswahl 2009

4,0%

4,0%

12. April prognostiziert, entzaubert und werden – anders als die FDP – an der Sperrklausel scheitern. Dennoch dürfte es nicht für die jetzige Koalition reichen, da die Union eher „40x“ als (wie früher) „40+x“ einfahren wird. So kommt es am wahrscheinlichsten, da die ideologischen Divergenzen zwischen CDU/CSU und Bündnis 90/Die Grünen zu groß sind, wieder zur Großen Koalition unter Kanzlerin Angela Merkel und Vizekanzler Frank-Walter Steinmeier, da Peer Steinbrück sich festgelegt hat, dafür „nicht zur Verfügung zu stehen“. Er könnte aber, wenn Sigmar Gabriel als Parteichef ins Kabinett geht, Fraktionschef werden.

Die „Wutbürger“ wachsen Insgesamt geht in der Politik der Trend zur Personalisierung weiter – und zum Vorrang der Stimmenmaximierung vor der politisch-geistigen Führung. Das Angebot entspricht auch hier der Nachfrage: In Umfragen bevorzugen die Deutschen mit großer Mehrheit schnelle, pragmatische Problemlösungen vor Prinzipienfestigkeit. Die wendige Angela Merkel verkörpert insofern perfekt den Geist der Zeit. Die Rolle der traditionellen Konfliktlinien auf die Wahlchancen der Parteien ist schwächer geworden: Seit 1969 sank der Anteil der kirchennahen Katholiken an der CDU-Wählerschaft von rund 40 auf 11 Prozent, jener der gewerkschaftsorientierten Arbeiter an der Wählerschaft der SPD von 25 auf 9 Prozent. Individualisierung und gesellschaftliche Mobilität haben das Gruppenbewusstsein geschwächt, Mehrheiten müssen in differenzierter Ansprache von Minderheiten zusammengebastelt werden. Hier gilt es, eine scharfkantige Diktion zu vermeiden, „Gutmenschentum“ und Kompetenz zu demonstrieren und auf internationaler Bühne eine „gute Figur“ zu machen. Ob mittelfristig durch diesen profi lschwachen Politikstil aber die Probleme am klarsten benannt und gebannt werden können, ist fraglich. Die Politikverdrossenheit wird weiter zunehmen, auch weil Pflichtwer-

Foto: istockphoto.com

POLITIK: Gibt es eine Große Koalition?

3,0% 3,0%

Politbarometer Dezember 2012

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te, Ein- und Unterordnungstugenden an Boden verloren haben gegenüber Selbstentfaltungswerten, egozentrischen Geltungsansprüchen und einer gewachsenen Aufmüpfigkeit der „Wutbürger“. Dr. Andreas Püttmann (Bonn) ist Politikwissenschaftler und Publizist.

war richtig, aber auch absolut notwendig, dass sie das Amt der Präses der EKD-Synode damit vollständig ruhen lässt. Ich kenne viele engagierte Christen, die misstrauisch auf politische Äußerungen der Kirchenleitung, aber auch vieler Pfarrer vor Ort schauen; und häufig wird unserer Kirche eine Schlagseite in Richtung Rot-Grün vorgeworfen. Andreas Püttmann

EKD: Geht die Verweltlichung weiter? Die erste Hälfte der Lutherdekade (2007-2017) ist vorbei, mit Riesenschritten steuern wir auf das Reformationsjubiläum 2017 zu. Die Reformation ist Weltbürgerin geworden, war ein vielbeachteter Satz bei der EKD-Synode Ende 2012 am Timmendorfer Strand. Dies bedeutet: Wir richten den Blick über Deutschland hinaus auf andere evangelische Kirchen in der Welt, und wir richten den Blick über unsere Kirche hinaus auf die anderen Konfessionen und Religionen. Dies passt gut zum Thema der Dekade für 2013: Reformation und Toleranz. Toleranz heißt nicht, den kleinsten gemeinsamen Nenner zu suchen. Es heißt vielmehr, von einem festen Fundament der eigenen Überzeugungen aus auch andere Meinungen zu ertragen. Dies bedeutet in Richtung katholischer Kirche, die Ökumene in dem Geiste der versöhnten Verschiedenheit weiterzuentwickeln. Dies heißt in Richtung Islam, die Integration in unserem Land weiter voranzubringen, für tolerante und weltoffene Richtungen wie dem muslimischen Dachverband DITIB oder die Aleviten auch die Möglichkeit zu haben, ihren Glauben zu leben, mit Moscheen und Riten. Aber auch auf die Verfolgung von Christen in den meisten muslimischen Ländern gilt es hinzuweisen und gefährliche fundamentalistische Entwicklungen wie in Nordafrika nicht zu verschweigen.

Schlagseite Richtung Rot-Grün?

Fotos: PR, idea/kairospress

Welcher Trend wird die Bundestagswahl im Herbst prägen? Und wie (partei-)politisch wird die EKD sein? Gerade nach der überraschenden Wahl von Katrin Göring-Eckardt zur Spitzenkandidatin neben Jürgen Trittin bei den Grünen wird die Öffentlichkeit dies besonders beobachten. Es

Lässt ihr Amt ruhen: EKD-Synodenpräses Katrin Göring-Eckardt

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Was mich an der Kirche wundert Es wird dabei besonders wichtig sein, deutlich zu machen: Kirche muss über den politischen Parteien stehen. Die allermeisten Fragen der Politik sind Fragen der Zweckmäßigkeit, wo kirchliche Stellungnahmen nicht automatisch mehr Sachkunde haben als die von Ministerien und Politikern. Und bei aller Bedeutung der Vermeidung von CO2 und des Umweltschutzes: Mich wundert das Missverhältnis von Stellungnahmen und Beschlüssen zur Umwelt (die manche Synode themen- und zahlenmäßig beherrschen) im Verhältnis zur Frage des Lebensschutzes und der Abtreibung (die fast tabuisiert und verschwiegen werden).

Liegt es an uns Christen? Als Megatrend, der unaufhaltsam ist, wird die Frage der Säkularisierung und Entkirchlichung beschrieben. Aber ist dies richtig? Mich bewegt, dass in vielen Teilen der Welt (Afrika, Asien) von starkem Wachstum der christlichen Gemeinden berichtet wird. Und dass in Deutschland mehrere Meinungsumfragen ergeben, dass bei jungen Muslimen die religiöse Bindung zunimmt. Liegt es vielleicht an uns Christen, dass wir allzu wenig Zeugnis von der Bedeutung des Glaubens für ein gelingendes Leben abgeben? Ich wünsche mir als starken Trend für 2013, über der Flut der Nachrichten die zentrale Frohe Botschaft nicht zu verdrängen, dass Gott Mensch geworden ist und in eine persönliche Beziehung mit uns eintritt. Dr. Günther Beckstein (Nürnberg) ist Vizepräses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Von 1993 bis 2007 war er bayerischer Staatsminister des Innern sowie von 2007 bis 2008 Günther Beckstein Ministerpräsident.

Auf dem Weg zum Reformationsjubiläum 2017


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FREIKIRCHEN: Was Gemeinden nicht mehr wollen

Nicht Australien, sondern unsere Heimat Freikirchen betonen die Selbstständigkeit der Ortsgemeinden. Das kann, wenn es schlecht läuft, Isolierung bedeuten. Wenn es gutgeht, führt es zu einer originellen, der jeweiligen Stadt, dem Dorf oder dem Stadtteil angemessenen Gemeindeform. Die Leute in den Gemeinden sind müde, ein Gemeindemodell aus Australien, den USA oder einer anderen deutschen Stadt zu ergründen, um dies dann mehr oder weniger erfolgreich für sich umzusetzen. Sie fragen: Was will Gott hier, mit unseren Gaben, unserer Geschichte und für die Menschen um uns herum tun? Die Originalität der Ortsgemeinden wird sich erhöhen.

Sie gehören zur Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) Mitglieder Bund Evangelisch-Freik. Gemeinden (Baptistenund Brüdergemeinden) 83.285 Ev.-methodistische Kirche 55.400 * Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden 46.000 Bund Freier ev. Gemeinden 38.500 Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden 5.000 Die Heilsarmee 4.000 Gemeinde Gottes (pfingstkirchlich) 3.000 Mülheimer Verband Freikirchlich-Evang. Gemeinden 3.000 Freikirchlicher Bund der Gemeinde Gottes 2.500 ** Kirche des Nazareners 1.300 Insgesamt 241.985 Gastmitglieder Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten Herrnhuter Brüdergemeine Freikirchliches Evangelisches Gemeindewerk

35.195 6.200 1.100

Anskar-Kirche Insgesamt Summe

800 43.295 285.280

* Mitglieder & Angehörige ** Gottesdienstbesucher

(Stand: 2011)

Typisch: Gottesdienst in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Kempten

Das passt zu der anderen Beobachtung, dass nämlich die Menschen unserer Zeit müde sind, Gemeinden zu erleben, die etwas abspulen, was irgendwo vielleicht funktioniert oder von irgendwoher vorgegeben wird. Sie wollen hören und sehen, ob Glauben an Christus hier und heute etwas verändert! Sie wollen echte Menschen mit echtem Glauben erfahren, Menschen, die kämpfen, aufstehen, scheitern und von Gott wieder aufgerichtet werden – keine glatten Fassaden.

Es muss dem Willen Gottes entsprechen Das alles führt zu lebensnahen, authentischen Gemeinden. Und das ist aus zwei Gründen wichtig. Zum einen, weil dadurch die Christen fröhlicher werden und von ihren Gemeinden begeistert sind. Und zum zweiten, weil es die, die Jesus noch nicht kennen, anspricht. In einer Zeit, in der wir umgeben sind von Täuschungen, Scheingeschäften und Castingshows, verlangt unser Herz nach Echtheit. In Zeiten, in denen das Internet eine immer größere Rolle spielt, brauchen wir ein Gegengewicht: echte Menschen und einen echten Gott. Gemeinden, die ihren von Gott gegebenen Weg fi nden und authentisch sind, die werden gebraucht und die Zukunft bestimmen. Aber Achtung: Dieser Trend macht es erforderlich, dass die Gemeinden und speziell die Leitungen gut aufgestellt sind, selber glauben, theologisch denken und biblisch begründen können. Sie müssen in der Lage sein, gesunde Lehre über Christus und seine Gemeinde glaubhaft zu vermitteln. Denn es darf – wenn es gut gehensoll – nicht nur authentisch sein, sondern muss dem Willen Gottes entsprechen. Die klare Ausrichtung auf Christus und sein Wort wird bei aller Originalität die entscheidende Rolle spielen, damit dieser Wert nicht mit Beliebigkeit verwechselt wird. Ansgar Hörsting (Witten) ist Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden und Präsident der Vereinigung evangeliAnsgar Hörsting scher Freikirchen.

Fotos: PR

Gemeinde xy trifft sich sonntags um 11 Uhr in einem ehemaligen Restaurant, 1. Etage eines Gebäudes im Industriegebiet. Ich hatte nur junge Leute erwartet, es sind jedoch alle Altersgruppen vertreten. Die Begrüßungen sind herzlich, es gibt Kaffee. Die Hautfarben und Akzente verraten, dass hier Menschen zusammenkommen, die unsere bunter werdende Gesellschaft widerspiegeln. Gemeinde yz versammelt sich in einem traditionellen Gemeindehaus in der Mitte des Dorfes. Früher bedeutete, der Welt nicht gleichförmig zu sein, mit ihr nichts zu tun zu haben. Heute mischt sich die Gemeinde ins Dorfgeschehen munter ein. Das öffnete Herzen. Sorge macht die Frage, ob junge Leute eine Anstellung in der Gegend bekommen. So könnte ich weiter beschreiben. Das Fazit lautet: Jede Gemeinde ein Original.

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in der Konfi rmandenarbeit. Dort fand in den letzten Jahren kaum jemand nach der Konfirmation den Weg in den Teen- oder Jugendkreis. Deswegen hat EC-Referentin Dorothea Bronsema ein andernorts schon bewährtes Traineeprogramm aufgelegt. Es enthält neben der Vertiefung der Glaubensinhalte eine Schulung für die Mitarbeit in verschiedenen Arbeitsbereichen wie dem Konfirmandenunterricht mitsamt dem überregionalen Konfi rmandenwochenende „KonFESTival“, dem Gottesdienst und anderen Arbeitsbereichen des EC und der Kirchengemeinde. So wachsen sie über die Mitarbeit in die Gemeinschaft und in den Glauben hinein.

Was anders als früher ist So erreicht man Konfirmanden: Lobpreis beim KonFESTival

CHRISTLICHE JUGENDARBEIT: Schlichtheit ist attraktiv Wenn in dem modernen Gebäude der Landeskirchlichen Gemeinschaft im ostwestfälischen Steinhagen 40 Teens und Jugendliche zum EC-Jugendkreis zusammenkommen, deutet nichts auf Revolution hin. Herzliche Umarmungen zur Begrüßung und reger Austausch über die Ereignisse der letzten Woche, ehe Jugendreferent Addy Dück den Abend eröffnet. 20 Minuten Anbetungszeit, ausführliche Bibelarbeit und am Schluss einige Ansagen, ehe der Abend bei Getränken und Gebäck wieder in ausführlichen Gesprächen mündet. Sieht so die Jugendarbeit der Zukunft aus? Sicher nicht für alle und überall, aber für viele Jugendliche wird gerade die Schlichtheit der Veranstaltung zunehmend attraktiv. Ihr Leben in Schule, Studium und Beruf ist so anstrengend und reizüberflutet, dass sie es genießen, wenn die gemeinsamen Treffen von wohltuender Ruhe sind und Raum geben, sich der Gemeinschaft und der Botschaft des Evangeliums zu öffnen.

Modell Cottbus Diese Schlichtheit kennzeichnet auch ein ganz anderes, niederschwelliges missionarisches Kontaktangebot in Cottbus. Am letzten Samstagabend des Monats ist dort „open house“ angesagt. Jugendliche zwischen 14 und 26 Jahren haben Spaß an der Tischtennisplatte oder am Billardtisch, bei Gesellschaftsspielen und Musik. Fester Bestandteil ist immer auch das Essen, das gemeinsam zubereitet wird. Mit diesem Modell werden drei weitere Bedürfnisse von Jugendlichen im Jahr 2013 aufgegriffen: Zum einen ist das Angebot offen für jedermann und hat darum eine niedrige Hemmschwelle. Zum anderen bietet es Raum für den Aufbau von persönlichen Beziehungen, nach denen Jugendliche sich sehnen. Drittens finden die Teilnehmer nicht ein vorgefertigtes Programm, sondern sie können sich selber einbringen.

Modell Ostfriesland Auf das Potenzial der Beteiligung anstelle der „Bespaßung“ setzt man in Rhauderfehn in Ostfriesland bereits ideaSpektrum 1/2.2013

Damit steht das Beteiligungsmodell für einen weiteren signifi kanten Trend, der mit den drei englischen B beschrieben wird: belong, behave, believe (dazugehören, verhalten, glauben). Hatte man früher eher die Vorstellung, dass junge Menschen zuerst ein Ja zum Leben in der Nachfolge sprechen, dadurch in die Gemeinschaft der Christen fi nden und dort lernen, als Christen zu leben, hat sich das Bild heute gewandelt. Teenager, Jugendliche oder auch junge Erwachsene finden, zumeist über persönliche Beziehungen, zuerst den Weg in eine christliche Gruppe. Dort wachsen sie in die Gemeinschaft hinein und erlernen unbewusst einen christlichen Lebensstil. Erst später kommen viele an den Punkt, an dem sie durch eine Glaubensentscheidung ihren christlich geprägten Gewohnheiten das eigentliche Fundament geben. Bundespfarrer Rudolf Westerheide (Kassel) ist Leiter der Geschäftsführung des Deutschen Jugendverbands „Entschieden Rudolf Westerheide für Christus“ (EC) e. V.

EVANGELISATION: Den Inhalt bewahren, die Form ändern Evangelisation fi ndet stets im Kontext der bestehenden Kultur einer Gesellschaft statt. Da unsere Gesellschaft sich aber immer mehr fragmentiert, stehen missionarisch ausgerichtete Gemeinden ständig vor der Herausforderung, einen passenden Zugang zu den Menschen in ihrem Umfeld zu finden. Es ist schwierig, angesichts der schnellen Veränderungen von „Trends“ zu sprechen, aber ich möchte gerne auf drei Entwicklungen aufmerksam machen.

1. Gemeinden stellen sich neu der Herausforderung der Evangelisation Wir erleben in unserer Arbeit eine verstärkte Nachfrage von Gemeinden nach Beratung zum Thema Evangelisation. Dabei gibt es große Offenheit, neue Wege zu gehen. Glaubensgrundkurse, Candle Light Dinner, Wochenendfreizeiten und vieles mehr werden von Gemeinden genutzt, um Oasen der Begegnung mit am Glauben interessierten


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Menschen zu schaffen. Im Bereich der evangelischen Kirche werden nach dem Vorbild der Anglikanischen Kirche neue Formen von Gemeinde entwickelt. (www.churchconvention.de)

2. Die Methoden der Evangelisation werden vielfältiger

3. Die Medien spielen eine immer wichtigere Rolle Die Bedeutung des Internets und der christlichen Fernsehsender für die Arbeit der Evangelisation wird weiter ansteigen. Sender wie ERF 1 und Bibel.TV bieten nicht nur Großveranstaltungen wie ProChrist, sondern auch „normalen“ Gemeinden die Möglichkeit, mit evangelistischen Gottesdiensten und Veranstaltungen in die Wohnzimmer der Menschen zu kommen. „180 Grad“ ist z. B. ein dialogisches und interaktives Modell von Neues Leben für Gemeinden, wo Christen sich in einen offenen Dialog mit Freunden und Bekannten über Glaubensfragen begeben. Diese Veranstaltungen sind im Internet verfügbar bzw. werden im Fernsehen ausgestrahlt. Die ersten Erfahrungen sind sehr ermutigend: Menschen finden sowohl in den Veranstaltungen vor Ort als auch bei der Verbreitung durch die Medien zum Glauben. Anzeige

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Candlelight-Dinner für Paare in der Freien evangelischen Gemeinde Weidenhausen zum Thema „Kommunikation in der Ehe“

Es ist erfreulich zu sehen, wie viel und auf wie viele unterschiedliche Art und Weise in Deutschland evangelisiert wird. Anton Schulte, Gründer von Neues Leben, hat in den letzten Jahren seines Lebens immer wieder zwei Anliegen weitergegeben, die man in jeweils einem Satz zusammenfassen konnte. „Wer den Inhalt bewahren will, der muss die Form ändern“ und „Wir müssen den Dreieinigen Gott, den Gott der Bibel und sein Evangelium verständlich und eindringlich verkünden“. Beides gehört zusammen. Wilfried Schulte (Wölmersen/Westerwald) ist Direktor des evangelikalen MisWilfried Schulte sions- und Bildungswerks Neues Leben.

GERECHTIGKEIT: Christen sind größte ProMensch-Bewegung Das Thema Gerechtigkeit spielt nicht nur in aktuellen politischen Debatten eine zentrale Rolle, sondern auch im Alten und im Neuen Testament. Gerechtigkeit ist im biblischen Sinne untrennbar mit Gott selbst verknüpft. In über 3.000 Versen greift die Bibel das Thema Gerechtigkeit auf – oft im Zusammenhang von Armut und sozialer Ungerechtigkeit. Es geht also nicht um eine Randerscheinung, sondern um eine zentrale Aussage der Bibel – ja, im Kern geht es um ein Wesensmerkmal Gottes (Psalm 7,1). Der Einsatz für Gerechtigkeit gehört auch heute zum Leben von Christen weltweit. Auch in Deutschland geht die soziale Schere von Arm und Reich immer weiter auseinander, und oft sind es gerade die Kinder, die dabei auf der Strecke bleiben und leiden, wie die Diakonin Andrea Haase berichtet. Sie lebt mit ihrem Mann „in der Platte“ in Gotha und arbeitet für die Evangelisch-Lutherische Stadtkirchgemeinde Gotha mit oftmals ausgeschlossenen, bildungsfernen und zurückgezogenen Menschen. Über die Hausaufgabenhilfe im Wohnprojekt kümmert sich die Di-

Fotos: PR

Veranstaltungsevangelisationen sind weiter gefragt, aber in unterschiedlicher Art. So steht z. B. das City Zelt der Deutschen Zeltmission in Fußgängerzonen und spricht mit einem besonderen Programm am Nachmittag die Zielgruppe der Senioren an. Konzepte, die Menschen in ihrer Erlebenswelt und mit ihren Bedürfnissen nach Gemeinschaft und nach Orientierung in Lebensfragen abholen, erweisen sich als erfolgreich. Dazu braucht es die Bereitschaft, mit Menschen einen längeren Weg zu gehen. Mehr als 70 % der Menschen in Deutschland leben in einer Stadt. Gerade das multikulturelle Leben in den Großstädten verlangt nach neuen Wegen der Evangelisation. So bieten verschiedene theologische Ausbildungsstätten Kurse für Urbane Mission an (z.B. http://urbane-mission. blogspot.de). Die klassischen Wege der Evangelisation wird es auch weiterhin geben, wobei die Vielfalt der missionarischen Angebote weiter wachsen wird, um sich der Herausforderung einer sich immer vielfältiger gestaltenden Gesellschaft zu stellen.

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nicht alle Probleme gelöst, aber dafür gibt es immer mehr christliche Organisationen, die sich auch in größeren Projekten engagieren, wie zum Beispiel International Justice Mission (IJM).

Gegen Missbrauch und Unterdrückung

Kinder werden oft Opfer von Zwangsarbeit: Ein Junge trägt Kohle in einem Tagebaufeld im ostindischen Bundesstaat Jharkhand.

akonin beispielsweise um eine alleinerziehende taubstumme Mutter und ihren Sohn. Eine echte Herausforderung, wenn man nicht einfach nur helfen, sondern auch langfristig Hilfe zur Selbsthilfe einüben möchte. So sagt Andrea Haase auf die Frage, was sie für diese Arbeit braucht „Geduld, Geduld und noch mal Geduld“! Viele Kinder sind es nicht gewohnt, sich auch nur kurze Zeiten zu konzentrieren, und haben viel Energie, die in gute Bahnen geleitet werden muss. So wie in Gotha gibt es immer mehr Gemeinden und Christen, die sich in ihrem direkten Umfeld einsetzen und Gottes Gerechtigkeit mit Wort und Tat umsetzen.

Fotos: Reuters, ddp images, PR

Fairer Handel

Es ist IJMs Ziel, dass durch Justizsysteme in Entwicklungsländern vor allem die unter der Armutsgrenze lebenden und am Rand der Gesellschaft stehenden Menschen Schutz vor Missbrauch und Unterdrückung bekommen. Denn es gibt heute immer noch weltweit 27 Millionen Sklaven. Wir brauchen auch im Jahr 2013 neue Kämpfer gegen Menschenhandel. IJM versucht dies und beschäftigt Ermittler, Anwälte und Sozialarbeiter, die in enger Zusammenarbeit mit nationalen und lokalen Behörden in den Partnerländern Einzelfälle bearbeiten wie zum Beispiel ein 7-jähriges Mädchen aus Sambia mit Downsyndrom, das sexuell missbraucht wurde, oder die Befreiung eines 15-jährigen Mädchens aus der Zwangsarbeit in Indien. Hier geben Christen Gottes Gerechtigkeit ein Gesicht und setzen sich für die ein, die keine Stimme mehr haben.

Mehr als ein Trend Dies sind nur einige Beispiele, die zeigen, dass Gerechtigkeit 2013 hoffentlich mehr ist als ein Trend und dass die Worte des Propheten Jesajas unter uns wahr werden, der schreibt: „O dass du auf meine Gebote merktest! So würde dein Friede sein wie ein Wasserstrom und deine Gerechtigkeit wie Meereswellen“ (Jesaja 48,18). Dr. Tobias Faix arbeitet am Marburger Bildungs- und Studienzentrum, dort leitet er das Studienprogramm GesellschaftsTobias Faix transformation. P

Dies kann auch schon im Alltäglichen passieren, indem man darauf achtet, was man einkauft, denn gerade beim Einkaufen ist das Billigste nicht immer das Gerechteste. Verschiedene Ein kleiner Schritt zur Gerechtigkeit: faire Siegel helfen dabei, dass man fair gehandelte Produkte kaufen keine Produkte aus Kinderarbeit oder Zwangsarbeit kauft. Fairer Handel unterstützt zum einen direkt die Erzeuger in den Herstellerländern und zum anderen die Infrastrukturen (bspw. die medizinische Versorgung) vor Ort. Christen in Erlangen, Bremen und Marburg haben dazu Homepages erstellt, mit deren Hilfe fair gehandelte Produkte mit einem Klick gefunden werden können. Sicher ein kleiner Schritt für mehr Gerechtigkeit, der aber für die betroffenen Menschen große Auswirkungen hat. Durch unseren bewussten Einkauf werden sicher

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Wer seine Arbeit liebt … PIONIER DER EVANGELISATION „Wer seine Arbeit liebt, kann sich viele schöne Stunden machen.“ Dieser Spruch stammt von Herbert Müller. Und er charakterisiert auch das Leben eines der originellsten Evangelikalen der Nachkriegszeit. Er war Manager von ungezählten Evangelisationen in den 1960er bis 1980er Jahren. Am 10. Januar wird der langjährige Geschäftsführer des Missionswerkes Neues Leben (Altenkirchen) 80 Jahre alt. Klaus Rösler besuchte ihn in seinem Haus in Helmenzen im Westerwald. Seine 80 Jahre sieht man Herbert Müller nicht an. Er ist schlank, macht einen fitten Eindruck. Doch der Schein trügt. Nach zwei Krebserkrankungen hat Müller keinen Magen mehr. Er muss deshalb acht Mal am Tag kleinere Mahlzeiten zu sich nehmen. Die Folge: „Ich habe immer Appetit“, sagt er. Aber schöne Stunden, die gibt es nach wie vor. Etwa kurz vor Weihnachten. Da war er an seinem eigenen Fischweiher bei Bad Marienberg im Westerwald. Fünf Barsche und 20 Forellen hat er gefangen und später geräuchert – zusammen mit zwei Jungen, um die er sich kümmert. Oft lädt er Bekannte ein, sich mit ihm am Teich zu treffen – zu Angelfreizeiten. Das sei so eine „hobbymissionarische Sache“. Andere Menschen im Gespräch zwanglos für Jesus Christus zu interessieren, das war und ist sein Lebensinhalt. Deshalb organisiert er auch Kochfreizeiten oder geht mit Interessierten Pilze sammeln. Er gibt sein Fachwissen weiter und kommt wie von alleine immer auch auf den christlichen Glauben zu sprechen. Nicht aufgesetzt, nicht zwanghaft, sondern natürlich. Er engagiert sich mit seiner Frau Hedi in seiner Gemeinde, der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (Brüdergemeinde), im nahen Wölmersen im Besuchsdienst. Und er freut sich darüber, dass es nach wie vor einmal im Monat ein Treffen der ehemaligen Neues-Leben-Mitarbeiter gibt: „Das ist auch nach über 20 Jahren eine aufbauende Sache.“ Und weil er sich mit Krebserkrankung gut auskennt, betreut er zwei Leute, die an Krebs erkrankt sind. Entspannung findet er am Klavier, das er seit seiner Jugend spielt.

Musik und Evangelisation Schon mit 16 leitet er den Chor in der kleinen Brüdergemeinde in seiner Heimatstadt Gelsenkirchen-Buer. Immer wieder ist er mit dem Chor oder allein am Klavier bei Evangelisationen zu hören. 1950 trifft er zum ersten Mal auf Anton Schulte (1925–2010). Der spätere Missionswerksgründer ist damals noch Student der Bibelschule Wiedenest. Da lernen sich zwei Christen schätzen, die zutiefst davon überzeugt sind, dass es eigentlich nichts Wichtigeres gibt, als anderen Menschen von Christus weiterzusagen. Diese innere Überzeugung erhält einen kräftigen Schub, als Müller 1956 von der Ermordung von fünf US-Missionaren in Ecuador hört: Bei dem Versuch, Kontakt zu den Auca-Indianern aufzunehmen, werden Jim Elliot und seine vier Begleiter ermordet. Dass Menschen bereit sind, ihr Leben für die gute Botschaft von Christus zu geben, bewegt ihn tief.

Den lukrativen Job gibt er auf Das ist auch ein Grund, warum er 1962 als Bilanzbuchhalter und Geschäftsführer beim Missionswerk Neues Leben einsteigt. Dafür verlässt er einen lukrativen Job in der Finanzabteilung des Energie- und Logistikkonzerns Stinnes AG. Dass er viel weniger Geld verdient als zuvor, ficht ihn nicht an. Schnell geht ihm auf, dass ein Missionswerk allein die Herausforderung, Deutschland mit dem Evangelium von Jesus Christus zu erreichen, nicht umsetzen kann. Er ist davon überzeugt, dass man stärker zusammen-

Fotos: idea/Rösler; dpa

Impuls für das Leben: „Euro 70“ mit Billy Graham in der Dortmunder Westfalenhalle.

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arbeiten muss. Als die Deutsche Evangelische Allianz die Großevangelisation „Euro 70“ mit dem amerikanischen Evangelisten Billy Graham vom 5. bis 12. April 1970 in der Dortmunder Westfalenhalle plant, ist er dabei. Die Evangelisation, die in 36 weitere Städte übertragen wird, wird zu einem großen Erfolg. 800.000 Besucher werden gezählt. Und für Herbert Müller wird klar, dass es keine Alternative zu einer Zusammenarbeit der Christen aus verschiedenen Kirchen, Freikirchen und freien Werken gibt.

25.000 Teilnehmer beim Jesus-Festival Die nächste Herausforderung sieht er schon zwei Jahre später – bei den Olympischen Spielen in München. Er sucht im Vorfeld den Kontakt zu anderen Leitern von Missionswerken und gründet eine Aktionsgemeinschaft. Ihr schließen sich 35 Werke an. Parallel zur Olympiade in München findet ein Jesus-Festival mit 3.000 Teilnehmern statt. Darunter sind auch 1.000 internationale Gäste des charismatischen Missionswerks „Jugend mit einer Mission“ (JMEM). Dass sie erstmals bei einer evangelikalen Veranstaltung als gleichberechtigte Partner auftreten können, dafür sorgt Herbert Müller. Die Münchner Olympiade wird überschattet von dem Attentat der palästinensischen Terrororganisation Schwarzer September auf das Wohnquartier der israelischen Mannschaft. Dabei kommen elf Israelis, fünf der acht Terroristen und ein Polizist ums Leben. Doch das Drama sorgt auch dafür, dass Menschen nach dem Sinn des Lebens fragen und danach, was nach dem Tod kommt. 25.000 Besucher nehmen an der Abschlusskundgebung des Jesus-Festivals in der Innenstadt teil und hören unter anderem, wie ein an Jesus Christus gläubiger Jude und ein palästinensischer Christ bekennen, dass sie Glaubensgeschwister sind. Müller: „Das war bombastisch.“ Für das Evangelium habe es eine „Superoffenheit“ gegeben. In der Folge hat Herbert Müller gemeinsam mit anderen einige evangelikale Werke ins Leben gerufen: den Ring Missionarischer Jugendbewegungen, den Christlichen Medienverbund KEP und den Jugendkongress „Christival“. Er war Schatzmeister der Evangelischen Nachrichtenagentur idea und kümmerte sich im Hauptvorstand der Deutschen Evangelischen Allianz ebenfalls um das

Foto: privat

Müllers Werk: die Ferienanlage Residence Pinea auf Korsika

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Geld. In weiteren 30 missionarischen Organisationen, Verbänden und Komitees wirkte er mit.

Scheitern gehört dazu Doch auch das Scheitern gehört zu seinem Leben. Seit 1972 organisiert das Missionswerk Neues Leben Freizeiten in Calvi auf der Mittelmeerinsel Korsika. Als das Calvi-Hotel ab 1985 nicht mehr zur Verfügung steht, übernimmt Neues Leben die benachbarte Appartement-Ferienanlage „Les Residences Pinea“. Um sie und den weiteren Ausbau zu finanzieren, kreiert Müller ein ungewöhnliches Finanzierungsmodell. Freunde des Werks kaufen die 145 Wohnungen und vermieten sie an Neues Leben, können aber auch selbst dort den Urlaub verbringen. Müller ist von dem Modell so überzeugt, dass er mit seinem Privatvermögen eine Bürgschaft übernimmt. Viele Jahre funktioniert das Konzept ohne Komplikationen. Doch dann kommt es zu finanziellen Schwierigkeiten: Die Rendite fällt aus. Mietkürzungen sind die Folge. Schließlich vermieten einige Eigentümer die Wohnungen privat. Es kommt nach Müllers Pensionierung zu Spannungen, unschönen Vorwürfen. Es ermittelt sogar die Staatsanwaltschaft. Das Vertrauen schwindet, und auch die Gästezahlen sinken. Schließlich gibt es einen Eigentümerwechsel. Dennoch muss Müller eine hohe Bürgschaft einlösen, und auch Neues Leben erleidet einen großen finanziellen Schaden. Heute sagt Müller: „Ich habe Fehler gemacht. Ich war zu blauäugig.“ Da ist es letztlich für ihn auch kein Trost, dass der Wert der Appartements sich seit den Anfängen verdoppelt hat und die Eigentümer ihm eine Vielzahl von Dankesschreiben geschickt haben. Nach wie vor ist er privat gerne in Calvi. Und es freut ihn sehr, dass bei den Freizeiten jedes Jahr 70 bis 80 junge Leute Christen werden.

Tod des Sohnes war eine Glaubensprüfung Als „Glaubensprüfung“ bewertet er ein schweres Schicksal in seiner Familie. Er hat mit seiner Frau Hedi drei Kinder: Christoph, Bernd-Martin und Sabine. Doch Bernd-Martin, ein in der christlichen Szene bekannter Liedermacher und Pianist, stirbt 2003 an Krebs. Müller räumt ein: „Das ist schwer zu ertragen. Aber Gott macht keinen Fehler. BerndMartin ist jetzt im Himmel.“ Auch manche Sitzung christlicher Gremien ist für ihn eine echte Glaubensprüfung. Er gehörte etwa dem Geschäftsführenden Vorstand der Deutschen Evangelischen Allianz an: Dass man sich dort neun Stunden lang gestritten hat, wie man mit den Hilfswerken „Brot für die Welt“ und „Hilfe für Brüder“ zusammenarbeiten soll, ist für ihn bis heute „eine der schlimmsten Erfahrungen“ überhaupt. Und auch manche aktuelle Entwicklung sieht Müller kritisch. Er ist davon überzeugt, dass die Gemeinden sich nach wie vor viel zu sehr um sich selbst drehen. Es freut ihn, dass jetzt in Gottesdiensten auch moderne Lieder gesungen werden – für ihn ein Erfolg der charismatischen Bewegung. P


net F O R U M F Ü R J U N G E C H R I S T EN

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NEUJAHR Zu Beginn eines neuen Jahres werden viele gute Vorsätze gefasst: keine Schokolade mehr, weniger Streit, mehr Zeit für Freunde. Doch viele scheitern an der Umsetzung: 60 % der Gutgewillten verwerfen ihre Vorhaben in den ersten Wochen. Wir haben vier junge Menschen gefragt, was sie sich vornehmen und wie sie ihre Vorsätze umsetzen wollen. Wenn andere etwas erwarten, klappt es besser Für das Jahr 2013 habe ich mir vorgenommen, endlich mal ein paar Tage richtig zu fasten. Das habe ich schon seit Jahren geplant, aber immer wieder verschoben. Die Fastenwoche soll auch gleich der Start zu einer gesünderen Lebensweise sein: mehr Gemüse, weniger Fleisch, mehr Sport. Wie das endlich mal klappen soll? Um das wirklich durchzuziehen, gestalte ich diese Woche als Selbstversuch und schreibe darüber. Damit es nicht bei dieser einmaligen Aktion bleibt und ich wirklich meine Lebensweise ändere, fange ich vielleicht einfach einen Blog über gesunde Ernährung an. Wenn andere etwas von mir erwarten, klappt das Einhalten der Vorsätze viel besser. Anja Reumschüssel (28) ist Crossmedia-Volontärin in Leutkirch im Allgäu.

Ablenkendes ganz bewusst beiseiteschieben Nachdem ich im letzten Jahr mein Studium abgeschlossen habe, lautet mein guter Vorsatz für dieses Jahr, nun auch finanziell unabhängig zu werden und den Sprung ins Berufsleben zu schaffen. Das bedeutet, dass ich endlich gezielt Bewerbungen abschicken möchte, vor denen ich mich bisher noch drücke – mit den verschiedensten Ausreden: „Vor Weihnachten werden sowieso keine guten Stellen ausgeschrieben.“ Oder: „Die nehmen mich doch vermutlich nicht.“ Das muss sich ändern. Darum werde ich mir am Tag bestimmte Zeitfenster einrichten. Dann wird der Fernseher ausgemacht, andere Arbeiten beiseitegelegt und das Telefon ausgestöpselt. Ich brauche diese ruhigen Stunden, um mich voll konzentrieren zu können und von nichts und niemandem abgelenkt zu werden. Cornelia Schad (25) hat Volkswirtschaftslehre, Spanisch und Englisch in Gießen studiert.

B e su cht uns au ch au f

fa ce b ook .com/idealis te n

Belohnung für erreichte Ziele Müsste ich meinen Charakter als Gebäck beschreiben, wäre ich ein Lebkuchen: viel zu wenig Glasur und viel zu viel von dem trockenen Teig darunter. Das beschreibt, wie bei mir das Verhältnis der Selbstdisziplin zu meinem Gewissen steht. Ich stehe oft in der Tür meines Zimmers und begreife nicht, wie ich es immer wieder zulassen kann, dass sich der Inhalt meines Kleiderschranks mit Schreibmaterialien und DVDs vermischt und sich über die gesamte Fläche meines Parketts verteilt. In solchen Momenten erhebt sich mein Gewissen verärgert aus dem Unterbewusstsein, um mich darüber aufzuklären, dass mir ein bisschen Disziplin viele Stunden des nachträglichen Ordnens ersparen könnte. Das will ich im neuen Jahr angehen. Ich werde mich belohnen, wenn ich es schaffe, mich zu motivieren. Vielleicht mit einem Stück selbst gebackenem Lebkuchen. Mit viel Glasur. Simon Heger (19) macht eine Ausbildung zum Mediengestalter in Belp (Schweiz).

Es nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere tun Als ich vor kurzem von einem dreimonatigen Israelaufenthalt zurückkam, stand für mich fest, dass ich unbedingt Hebräisch lernen will. Dafür habe ich eine ganz besondere Motivation: eine Person, die mir sehr am Herzen liegt. Meine Belohnung ist dann ein Lächeln, der Stolz, den der andere empfindet, und damit verbunden die Liebe. Um einen Vorsatz einzuhalten, ist es gar nicht so verkehrt, das, was man vermeintlich nur für sich selbst tun möchte, auch für jemand anderen zu tun. Denn dann denkt man nicht nur: „Mein Wille ist groß genug, ich schaff‘ das allein!“, sondern man kann auch im Kopf behalten, dass es andere Menschen gibt, die sich mit dir über Ergebnisse freuen, seien sie auch noch so klein. Johanna Bergner (18) hat im letzten Jahr ihr Abitur in Bad Homburg gemacht.

Fo l g t uns au f

t w it te r.co m/ id e a lis te n


DI E K LE I N E K A NZ E L

» Darum freue ich mich, o Gott, über alle, die nach deinem Willen leben. «

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Pastor Horst Marquardt (Hüttenberg bei Wetzlar) ist Vorsitzender des Kongresses christlicher Führungskräfte.

Aus dem Psalm 16,3

Foto: idea

Wir brauchen mehr „Glockenfelsen“! Je länger ich lebe, desto mehr gewinne ich den Eindruck, dass unter allen Übeln keines schlimmer ist als der Egoismus. Im Wirtschaftsleben, in der Politik, in Schulen, selbst in Familie und Ehe – der Egoismus ist wie eine Schlingpflanze, die nach unten zieht. Egoisten denken: „Ich habe recht“, „das größere Stück gehört mir“, „auf den besseren Platz habe ich Anspruch“ usw. Leider gibt es auch viele Christen, die – trotz ihrer Erlösung durch Jesus Christus – dem „Ich“ noch zu viele Rechte einräumen. Das mag an der Erziehung liegen, am Einfluss anderer Menschen, an schlechten Vorbildern, vielleicht aber auch daran, dass der Glaube nicht wächst, sonder eher verkümmert. Im Psalm 16,3 heißt es: „Darum freue ich mich, o Gott, über alle, die nach deinem Willen leben. Auf sie kommt es im Land entscheidend an“ (nach „Hoffnung für alle“). Unser Land braucht mehr Christen, die die Bibel nicht nur im

Schrank oder unter einem Haufen von Zeitschriften haben, sondern lesen und entsprechend leben. Die vormachen, dass der Egoismus zu überwinden ist. Thomas E. Woods jr. berichtet in seinem Buch „Sternstunden des dunklen Mittelalters“ von Mönchen, die sich um in Not geratene Schiffbrüchige kümmern. Im schottischen Arbroath befestigten die Äbte eine schwimmende Glocke an einem berüchtigten, tückischen Felsen an der Küste von Forfarshire. Je nach Gezeiten war der Felsen kaum zu sehen. Viele Seeleute fürchteten, auf ihn aufzulaufen. Doch das durch die Wellenbewegungen ausgelöste Läuten der Glocke warnte sie vor der drohenden Gefahr. Seit der Zeit ist der Felsen als „Glockenfelsen“ bekannt. Unsere Gesellschaft braucht solche „Glockenfelsen“, z. B. eine Kirche, von der klare Signale ausgehen, und Christen, die kompromisslos glauben und leben. P

Ja, auch ich abonniere idea Spektrum Impuls-Abo 12 Ausgaben für nur Fr. 25.– Jahres-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Halbjahres-Abo für Fr. 3.01 pro Ausgabe oder Fr. 77.– pro Jahr Geschenk-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Abo 66 für Rentner nur Fr. 2.39 pro Ausgabe oder Fr. 117.– pro Jahr Studenten-Abo für nur Fr. 1.48 pro Ausgabe oder Fr. 72.50 pro Jahr (Alle Preise inkl. Portokosten. Das Abonnement ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar.)

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«Mein Beruf fordert mich. Da brauche ich auch ‹ good news›, deshalb lese ich ‹ idea Spektrum›.» 1/2.2013

Vorname Adresse PLZ/Ort Telefon E-Mail Einsenden an: Jordi AG - das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp Telefon 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54, E-Mail: abo@ideaschweiz.ch


PORTRÄT

60 Stunden unter Trümmern ERDBEBEN Können Sie sich noch an eine der größten Katastrophen der letzten Jahrzehnte erinnern? 2010 starben bei einem Erdbeben über 200.000 Menschen in Haiti. Einer, der auf dramatische Weise überlebte, ist der US-Amerikaner Dan Woolley (41). Karsten Huhn erzählt seine Geschichte.

Alle 20 Minuten klingelt das Handy Der Staub um Woolley ist so dicht, dass er denkt, er sei erblindet. Eine Wunde an seinem Kopf blutet stark. Betonbrocken haben sein rechtes Bein bis auf die Knochen aufgeschnitten. Woolley versucht, sich zu orientieren. In der Nähe entdeckt er eine Fahrstuhltür und

kriecht zu ihr hin. Der Stahlkasten schützt ihn vor weiteren Betonbrocken. Auf seinem Mobiltelefon entdeckt er eine Anleitung, mit deren Hilfe er seine Wunden notdürftig versorgt. Mit seinem T-Shirt bindet er die tiefe Schnittwunde am Bein ab, mit einer Socke stillt er die Kopfwunde. Wolley weiß, dass er wach bleiben muss, wenn er überleben will. Um nicht einzuschlafen, stellt er den Wecker seines Mobiltelefons. Alle 20 Minuten klingelt es und hält ihn so bei Bewusstsein.

Ein Psalm beruhigt ihn Er ist unter den Trümmern gefangen, nun bleibt ihm nur noch zu warten. Woolley tut das, was lange Zeit nicht mehr zu seinem Alltag gehörte: Er beginnt zu beten. Psalmworte kommen ihm in dem Sinn: „Gott ist meine Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not.“ Das Beten beruhigt ihn, gibt ihm Kraft und Hoffnung: „Ich wusste auf einmal, dass Gott meine Zukunft in seiner Hand hielt, ob im Himmel oder auf Erden.“

Abschiedszeilen an die Familie Woolley hört Hilferufe von anderen Verschütteten. Er hört das dumpfe Wap-Wap von Helikoptern. Stunden vergehen. Woolleys Durst ist uner-

träglich. Er überwindet sich, von seinem eigenen Urin zu trinken. Ein Überlebenstrick, den er irgendwo einmal gelesen hat. In seiner Verzweiflung schreibt Woolley Nachrichten in seinen Notizblock. Er nimmt Abschied von seiner Ehefrau Christina und von seinen beiden Söhnen Josh und Nathan: „Ich hatte einen schweren Unfall. Seid nicht böse auf Gott. Er steht seinen Kindern immer bei, auch in schweren Zeiten. Ich bete noch immer, dass Gott mich hier rausholt. Auch wenn nicht, so wird er doch immer auf Euch aufpassen.“ Mehr als 60 Stunden vergehen, bis sich ein Rettungsteam zu Woolley vorgearbeitet hat. Helfer schneiden die Stahlplatten des Aufzugs auf und bergen ihn. Er ist einer der letzten, die das Erdbeben überleben. Heute sagt Woolley: „Ich genieße jeden Moment meines Lebens als kostbares Geschenk, ich pflege meine Ehe und lebe meinen Glauben.“ Woolley wird auf dem Kongress christlicher Führungskräfte vom 17. bis 19. Januar in Leipzig reden. Ende 2012 erschien sein Buch „Lebendig begraben. Wie ich unter Erdbebentrümmern nur knapp dem Tod entkam“ (Brunnen Verlag, Gießen). P

Foto: Cristy of Colorado Springs

Es ist der 12. Januar 2010. Dan Woolley ist als Mitarbeiter des christlichen Kinderhilfswerkes Compassion in Haiti unterwegs, um die Arbeit der Entwicklungshelfer filmisch zu dokumentieren. Haiti ist eines der ärmsten Länder der Welt. Der Vater von 2 Kindern besucht Hilfsprojekte in der Hauptstadt Port-au-Prince. Kurz vor 17 Uhr ist die Arbeit getan. Mit seinen Kollegen wird er vor dem Hotel Montana abgesetzt. Plötzlich beginnt die Erde zu beben. Das Hotel stürzt über Dan Woolley und seinen Kollegen zusammen. Dem Erdbeben der Stärke 7,0 hat die Stadt nichts entgegenzusetzen. Über 200.000 Menschen sterben. Neben Woolley schlagen Betonbrocken nieder. Die Wände bersten, fallen in sich zusammen und versinken in einer riesigen Staubwolke. Unter 6 Stockwerken Beton liegt Woolley begraben in einem Hohlraum.

DAS WORT DER WOCHE » Ich wache jeden Tag auf, und noch während meine Augen zu sind, ist da schon meine Neugierde: Oh, lieber Gott, frage ich mich dann, was wird es heute geben, wen werde ich neu kennenlernen? Oh, wie freue ich mich auf diesen Tag. « Die 93-jährige Marianne Fürstin zu Sayn-Wittgenstein-Sayn in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ 1/2.2013


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