13. März 2013 | 11
Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
Politexpperrte Micchael Hermann über die Rolle der Religion in der Scchweizer Politiik Seite 4
7 CSI-Forum Ist der Nahe Osten bald „christenfrei“? | 9 Kinderliederbuch Segensprojekt in doppelter Mission | 10 Ehe Paare werden auf den Bund des Lebens vorbereitet 22 ProChrist 2013 Evangelisation an unterschiedlichen Orten erlebt www.ideaschweiz.ch
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Bist du Hirte oder Schaf ?
Schnupperstudientag Sa, 20. April 2013 «Christsein mit Köpfchen» Wie Glauben und Wissen zusammengehören
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THOMAS SCHÜPBACH, KUNDE DER PROSPERITA, LEITER STIFTUNG YOU COUNT, ERLENBACH
Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
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«Mir gefällt die Dynamik, die entsteht, wenn gemeinsam Veränderungsprozesse angepackt werden.»
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Hornhaut auf der Seele Wie notvoll, wenn ein Hilfe suchender Mensch nicht mehr in die Gemeinde kommt, weil er in psychiatrischer Behandlung ist oder wenn gar die Nachricht eintrifft, er habe sich vor den Zug geworfen. Da läuft es uns kalt den Rücken hinunter. Ohnmacht steigt auf. Schuldgefühle quälen: Hätte ich helfen können? Warum hat Gott nicht geholfen? Das Böse scheint übermächtig. Das Böse? «Wir alle tragen es in uns. Der Mensch ist das Sowohl-alsauch-Wesen, das immer auch anders kann und Potenziale nach oben und nach unten hat. Das ‹flexible Vielfachwesen› nennt der Philosophieprofessor Hans Lenk den Menschen, weil dieser nicht nur in der Wirklichkeit, sondern immer auch in Möglichkeiten lebt. Weil er Opfer von Umständen ist, aber manche verhängnisvolle Entwicklungen auch selbst in Gang setzen kann.» Ich lese im neuen Buch über das Böse von Markus Spieker. Wir haben den Hang, wegen eines Vorteils Böses zu tun. Jede Lüge stumpft unser Gewissen ab. Hornhaut legt sich über die Seele. Weil wir ohne Gott leben wollen, boxen wir uns durch; holen, was uns nützt. Und verfehlen das Ziel, sündigen und werden selbst zu Opfern. Selbstverliebtheit, so eine Studie, ist im Gehirn verankert. Bei Untersuchungen der Gehirnaktivität beurteilten Testpersonen, ob sie eine Reihe positiver und negativer Eigenschaften besitzen. Bei denen, die sich als sehr überlegen einschätzten, waren zwei Hirnareale weniger stark verknüpft: Eines, das mit dem Selbstbild zusammenhängt, und ein Kontrollzentrum, das vor allem überlegtes, kontrolliertes Denken fördert und soziale Informationen bewertet. Sobald es um uns geht, würgen wir das Kontrollzentrum ab, das Selbstbild wird zur Illusion. Bei depressiven Menschen ist es anders. Sie sehen sich nicht mehr im Licht der ÜberlegenheitsIllusion. In der Folge verlieren sie Motivation und Hoffnung. Vor vielen Jahren interviewte ich Professor Arthur Ernest WilderSmith. Der mit drei akademischen Titeln ausgestattete Naturwissenschaftler prägte einen Satz, der mir geblieben ist: «Die Lösung unserer Probleme beginnt mit dem richtigen Denken über Gott.» Informationen über Gott, der Bibel entnommen, sind für das Kontrollzentrum unseres Denkens nötig. Denn nicht eine Illusion, sondern die Wahrheit macht uns frei. Rolf Höneisen
Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Rolf Höneisen Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 KradolfSchönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Erweitertes Team: Esther Reutimann, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler, Christof Bauernfeind Praktikum: Eveline Mergaert
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Verlagsmanager: Roland Rösti, 031 818 01 25, verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch Einzelverkaufspreis: CHF 4.–
Bilder: parlament.ch, Andrea Vonlanthen (Titelseite); zvg (Seite 3)
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BIBlIScH Ein Lieblingsbibelwort von Erwin Sommer, ehemaliger EVP-Grossrat und heutiger Vorsteher des Amtes für Kindergarten, Volksschule und Beratung (AKVB) im Kanton Bern, Melchnau BE.
«Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn, er wird’s wohlmachen.» Psalm 37, 5 «Wir geniessen wunderschöne Ferientage bei herrlichem Wetter und empfinden Lebensfreude pur. Trotzdem ziehen zwischendurch gedanklich schwarze Wolken auf. Wie weiter in der Familie und im Beruf? Verschiedene Lasten und schwierige Entscheidungen beginnen zu drücken. In dieser Situation ist der Liedvers aus Psalm 37,5 ein Zuspruch vom Himmel, der mir am Morgen auf der Sonnenterrasse geschenkt wird. Der evangelisch-lutherische Theologe und bekannte Kirchenlieddichter aus dem 17. Jahrhundert, Paul Gerhardt, drückte diesen wunderbaren göttlichen Zuspruch in einem geistlichen Lied wie folgt aus: ‹Befiehl du deine Wege und was dein Herze kränkt, der allertreusten Pflege des, der den Himmel lenkt. Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, der wird auch Wege finden, da dein Fuss gehen kann.› Ich will meine Sorgen bewusst ablegen und sie dem Allmächtigen anvertrauen, der wirklich etwas bewegen kann. Vielfach habe ich in meinem Leben erfahren, dass meinem Fuss Wege gefunden wurden, sei es auf einer schwierigen Bergwanderung oder übertragen im Alltagsleben.»
WörtlIcH «Unsere Identität, unsere Werte, unser kulturelles Erbe sind im christ lichen Glauben verwurzelt. Darum freue ich mich sehr, dass die ‹Nacht des Glaubens› in Basel stattfindet.» Das sagte Basels Stadtpräsident Guy Morin über die am 17. Mai stattfindende «Nacht des Glaubens». In deren Rahmen werden Künstler den christlichen Glauben auf öffentlichen Plätzen, in Kirchen und Kunsthäusern thematisieren. Verantwortet wird der Anlass von «ARTS+», der Kunst-Arbeitsgruppe der Schweizerischen Evangelischen Alilanz.
Die Kunst der Kommunikation
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«Religion ist nicht mehr unschicklich» POLITIK UND RELIGION Schweizer Politiker sind heute eher bereit, zu ihrem Glauben zu stehen, da die
Religion gesellschaftlich breiter akzeptiert wird. Das meint der Zürcher Politexperte Michael Hermann. Den drei christlichen Parteien CVP, EDU und EVP jedoch stellt er keine allzu rosigen Prognosen. Gleich zur berühmten Gretchenfrage: Wie haben Sie es persönlich mit der Religion? Ich bin eigentlich areligiös. Auch ich habe aber meinen Weg mit der Religion gemacht. Ich bin im Emmental aufgewachsen, das ja sehr evangelisch, ja evangelikal ist. Ich habe mich da immer stark gerieben an der Religion. Ich empfand sie als etwas Enges. Ich hatte dann lange eine kritische Haltung zur Kirche. Doch in letzter Zeit habe ich mich eher ausgesöhnt mit ihr, auch mit religiösen Haltungen. Ich meine, die verschiedenen Kirchen übernehmen wichtige kulturelle und gesellschaftliche Funktionen. Und als Politexperte: Wie oft beschäftigen Sie sich mit Religion? Es kommt nicht sehr häufig vor, dass die Religionsfrage eine zentrale Rolle spielt. Es geht wie jetzt gerade bei den eidgenössischen Abstimmungen mehr um Stadt und Land, um Deutschschweiz und Westschweiz. Dass die Religion stark mitspielt wie bei der MinarettInitiative kommt selten vor. Öfters spielen bei politischen Auseinandersetzungen Wertefragen eine Rolle, und das kann dann quer durch Religionen und Konfessionen laufen wie beim Familienartikel. Es ist häufig nicht eindeutig identifizierbar, ob und wie stark die Religion bei politischen Entscheiden mitspielt. Während der Session treffen sich etliche Parlamentarier zu Besinnungen, im Bundeshaus sind Beter akkreditiert, 113 Parlamentsmitglieder rufen vor dem Bettag zum Gebet für unser Land auf - ist unser Parlament frömmer geworden? Schwer zu sagen. Aber diese Entwicklung zeigt, dass man heute eher zu seinem Glauben steht. Die Modernisierungswelle hindert offensichtlich nicht daran, religiös zu sein und zu Traditionen zu stehen. Das zeigt auch die Geschichte mit der Nationalhymne, die zu Beginn der Session gesungen wird. Für die Schweiz generell kann man sagen, dass die konservative Tradition unseres Landes und damit auch die Religiosität von breiten Gesellschaftsschichten wieder positiver gesehen werden. In den USA prägt der Präsident das jährliche Nationale Gebetsfrühstück in Washington mit einer bekenntnishaften Ansprache. Warum ist das bei uns kaum denkbar? Grundsätzlich spannend ist der grosse Unterschied zwischen den USA und Europa, nicht bloss der Schweiz. In den USA sind Politik und Religion viel stärker verschränkt, obwohl es keine Staatskirche gibt – vielleicht auch deswegen. Einerseits ist dort Religion viel privater als bei uns, anderseits ist sie viel mehr Teil des öffentlichen Lebens.
Zur Person Michael Hermann, Jahrgang 1971, 1.92 Meter gross, lebt mit Partnerin in Zürich. Dr. sc. nat., einer der profiliertesten Politologen und gefragtesten Politexperten der Schweiz. Mitbegründer und Leiter der Forschungsstelle Sotomo, angesiedelt an der Schnittstelle zwischen Hochschule, Wirtschaft und Öffentlichkeit, über Lehre und Forschung mit dem Geografischen Institut der Universität Zürich verbunden. Schwerpunkte: Politische Geografie und Wertewandel, sozialräumliche Analysen, Parlaments- und Parteienanalysen, Webprogrammierung, Datamining und Datenvisualisierung. Bekannt nicht zuletzt durch die aussagestarken politischen Landkarten, eine Art politische Spinnennetze, die aufzeigen, was rechts und links, liberal und konservativ ist. Hobbys: Wandern, Biken, Skitouren.
Es gibt viel mehr religiöse Amerikaner als religiöse Europäer. Religion ist darum auch gesellschaftlich viel akzeptierter. Sie ist in den USA auch nicht an eine bestimmte Konfession geknüpft, sondern es findet eine Spiritualisierung des Landes statt. In Europa wirken die Religionskriege immer noch nach, namentlich der verheerende Dreissigjährige Krieg. Man hat sich damals im Namen der Religion die Köpfe eingeschlagen. Dazu kommt die Tradition mit der Staatskirche, den Landeskirchen. Da muss man aufpassen, dass man nicht die eine ausschliesst, wenn man die andere bevorzugt. Könnte bei uns eine offensichtlich fromme Person gar nicht Bundesrat werden? Ich könnte mir vorstellen, dass die Frömmigkeit ein Thema wäre. Doch sie wäre vermutlich eher akzeptiert als noch vor zwanzig Jahren. Auch SP und FDP sind nicht mehr so laizistisch. Inwiefern fördert die Angst vor der Islamisierung auch im Bundeshaus das religiöse Bewusstsein? Das war sicher am Auffälligsten im Zusammenhang mit der MinarettInitiative. Da wurde das christliche Bewusstsein gestärkt. Der Kontrast zum Islam und die Islamisierung heben das spezifisch Christliche unserer Tradition stärker hervor. Doch man darf das nicht überschätzen. Bei der Migration aus islamischen Ländern geht es auch nicht primär um eine religiöse, sondern um eine kulturelle Frage. Diese Leute werden als kulturell fern angesehen, unabhängig von ihrer Religion. Die 59 Prozent für die Minarett-Initiative waren eher ein migrationskritischer Entscheid. Eine Basis für eine verstärkte religiöse Politik war diese Abstimmung kaum. Religion sei eine wichtige Ressource auch für die Politik, meint der deutsche Finanzminister Wolfgang Schäuble in seinem Buch «Braucht unsere Gesellschaft Religion?». Wird diese Ressource in der Schweizer Politik unterschätzt? Das würde ich nicht generell sagen. Religion kann eine wichtige Ressource sein. Sie kann ein Antrieb sein, um sich zu engagieren. Sie kann eine Basis sein für einen Gemeinsinn, der wichtig ist für die Politik. Religion kann ein wichtiger Ratgeber und eine wichtige Orientierungshilfe sein. Aber viele Politiker stehen auf einer andern Basis mit andern Werten und andern Prioritäten. Wie stark beeinflusst die Religion die politische Haltung zu gesellschaftlichen und ethischen Fragen wie dem Lebensrecht, der Entwicklungshilfe oder der Wehrpflicht? Sicher spielt die Religion die grösste Rolle in der ganzen Frage des Lebensrechts. Da kommen auch Leute mit völlig unterschiedlicher politischer Herkunft zu gleichen oder ähnlichen Schlüssen. Hier geht es auch um Kernfragen der Religiosität: Wo kommen wir her? Wie stehen wir in dieser Welt? Interessant ist aber, dass in den meisten andern Bereichen wie zum Beispiel der Wehrpflicht viel mehr die klassische ideologische Grundorientierung links/rechts entscheidend ist. Ein religiöser SVP-ler und ein religiöser SP-ler verstehen sich irgendwie, sie haben eine starke Gemeinsamkeit, aber wenn man ihr Abstimmungsverhalten anschaut, würde man nicht meinen, dass sie eine gemeinsame Wertebasis haben. Es ist auch faszinierend, dass die Religion extrem unterschiedliche politische Werte zulässt. Sind häufige Kirchenbesucher und stark religiöse Menschen politisch aktivere Bürger? idea Spektrum 11.2013
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Deutschland meint man aber, dass die türkischen Muslime eher links wählen. Das hat damit zu tun, dass das mehr die Arbeiterschaft ist, aber auch damit, dass sich die SPD mehr für die Migration einsetzt als die CDU. Interessant, dass diese Leute eher SPD wählen, obwohl sie in gesellschaftlichen Fragen konservativ eingestellt sind. Die Städte Winterthur, Thun oder Schaffhausen verfügen über eine starke Evangelische Allianz mit vielen Freikirchlern. Inwiefern wirkt sich das wohl politisch aus? Für die grundsätzliche Politik spielt das keine Rolle, in Einzelfragen vielleicht schon. Winterthur hat eine linke Mehrheit. Und dies mit einer EVP, die sich unterdessen stark Mitte-links, mit Betonung links, positioniert. Der Graben zwischen EVP und EDU ist ja in der Alltagspolitik meist sehr gross, trotz ähnlicher religiöser Wurzeln und einer Allianz der Gläubigen. Immer wieder versuchen kirchliche Repräsentanten wie Abt Martin Werlen oder Gremien wie die Bischofskonferenz politisch Einfluss zu nehmen. Was können sie bewirken? Rein institutionell haben sie relativ wenig Einfluss. Nur weil sie Kirchenvertreter sind, haben sie nicht automatisch politisches Gewicht. Doch sie können ein Gewicht entfalten, wenn sie sich zu einer moralischen Autorität entwickeln. Das kann durch Aussagen, vor allem aber durch das Leben geschehen. Das ist für Kirchenvertreter natürlich einfacher als für jemanden, der aus der Wirtschaft kommt und unter Abzockerverdacht steht. Das Bedürfnis nach moralischer Autorität ist grösser geworden. Man will solche Stimmen hören. Abt Martin Werlen hat eine solche Rolle stark gefördert. Wann ist für Sie ein Christ in der Politik glaubwürdig? Für mich stellt sich bei der Glaubwürdigkeit die Frage weniger, ob jemand Christ ist oder nicht. Ich frage danach, welche Wertebasis ein Politiker hat und ob man die Verankerung und Verwurzelung in diesen Werten auch in schwierigen Situationen und durch allen Zeitgeist hindurch spürt. Doch wann würden Sie einem frommen Politiker zubilligen, dass er glaubwürdig ist? Das muss jeder fromme Politiker für sich entscheiden, wie er Glaubwürdigkeit gewinnen will. Ich bin überzeugt, dass nicht jeder fromme Politiker nach den gleichen Kriterien beurteilt wird. Es gibt ja nicht einfach ein Zehn-Punkte-Manifest, das er erfüllen muss. Gäbe es überhaupt zehn Punkte, auf die sich alle religiösen Gruppierungen einigen könnten? Es ist offensichtlich so, dass sich die aktive Religiosität auch auf die Stimm- und Wahlbeteiligung auswirkt. Wie unterscheiden sich katholische und reformierte Gegenden in ihrem Abstimmungsverhalten? Es sind mehr Einzelthemen, bei denen Unterschiede auszumachen sind. In der ganzen Frage der Gentechnik kommt die Kritik mehr von evangelischer Seite. Bei der Abtreibung ist die Ablehnung in katholischen Gebieten deutlicher. Auffällig war es auch bei der Minarett-Frage. Evangelische Gebiete waren hier kritischer. Die katholische Kirche ist eine äusserliche Kirche, bei der Symbole eine wichtige Rolle spielen. Und gerade in der Schweiz war die katholische Kirche selber lange eine Minderheit, die politisch marginalisiert wurde. Das spielte hier mit. Gibt es Anhaltspunkte dazu, wie die wachsende Minderheit der Moslems stimmt und wählt? Das ist bis jetzt keine grosse Frage. Es ist immer noch eine relativ kleine Minderheit von Moslems, die eingebürgert sind, als das man das jetzt schon festmachen könnte. Ihre Vermutungen zum Wahlverhalten der Moslems? Die Vermutung ist schon, dass sie bei uns eher konservativ wählen. In idea Spektrum 11.2013
In welcher Partei stellen Sie am meisten christlich-religiöses Denken fest? Sicher bei EDU und EVP, dann bei CVP und SVP, in dieser Reihenfolge. Gerade die CVP ist heute mehr eine kulturell-konfessionelle als eine religiöse Partei.
Es ist so, dass sich die aktive Religiosität auf die Stimmbeteiligung auswirkt. Von den grossen Parteien spricht die SVP am meisten von den christlich-abendländischen Werten – mehr als die CVP. Ist die SVP «christlicher» geworden? Der Begriff «christlich-abendländisch» ist mehr als nur «christlich». Das hat immer auch eine politische Dimension im Sinne von Kritik an Migration aus andern Kulturkreisen. Es hängt stark damit zusammen, dass die SVP mittlerweile ganz klar die grosse konservative Partei ist in unserm Land. Die CVP ist schon lange keine konservative Partei mehr. Das Hochhalten der eigenen Kultur und die Skepsis gegen eine kulturelBild: idea/av.
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le Verwässerung gehören zu dieser nationalkonservativen Weltanschauung. Doch das hat letztlich auch eine gewisse religiöse Dimension. Nun will sich die CVP wieder stärker zum «C» bekennen… Das ist ein Ausdruck davon, dass der Säkularisierungsfuror gebremst ist und eine gewisse Aussöhnung mit den religiösen Wurzeln stattfindet. Es ist nicht mehr unschicklich, im gesellschaftlichen Mainstream religiös zu sein. Das andere ist, dass die CVP heute politisch so breit aufgestellt ist, dass das «C» die einzige Klammer geblieben ist. Es wäre wie ein politischer Selbstmord, wenn diese Klammer auch noch zerstört würde.
Auch fromme Politiker sind mehr ihrem Parteiprogramm verpflichtet als der Bibel. Welche Prognosen stellen Sie den drei christlichen Parteien CVP, EVP und EDU für die nächsten eidgenössischen Wahlen? EVP und EDU haben sich lange durch eine enorme politische Stabilität ausgezeichnet. Jetzt haben sie noch Konkurrenz durch die BDP bekommen, die sich in einem ähnlichen Milieu positioniert. Es ist also eher schwieriger geworden, gerade weil es zunehmend andere Parteien gibt, die forscher auftreten. Beide Parteien treten heute wenig forsch auf. Ohne Vertretung im Nationalrat fehlt der EDU auch die nationale Ausstrahlung. Stabil, aber nicht unbedingt sehr rosig: Das wäre meine Prognose für EVP und EDU. Die CVP ist momentan die Partei, die am meisten unter Druck ist, während sich die FDP stabilisiert hat. Die CVP wird weiterhin ein grosses Problem haben. Welche Chancen könnte eine verstärkte Zusammenarbeit oder gar eine Fusion der drei Parteien bieten? Auf Bundesebene haben wir ja die Fraktionsgemeinschaft CVP/EVP. Da liegt ein Potenzial. Doch die EDU passt heute politisch eher zur SVP. Die Voraussetzungen für eine grosse Fusion sind kaum gegeben. Wichtiger wäre, dass alle religiös orientierten Parlamentarier vermehrt zusammenarbeiten würden, unabhängig von ihrer Partei. Die EVP klammert sich stark an die CVP, die EDU an die SVP. Wer profitiert? Am meisten die SVP und ein wenig auch die CVP. Die SVP ist die Partei, die sich Gehör verschafft, gerade auch als Partei, die sich für christlichabendländische Werte einsetzt. Sie gewinnt dank der Zusammenarbeit mit der EDU noch vermehrt religiös orientierte Wähler. Mehr Religion in die Politik: Könnte diese Formel die Schweiz sozial und ethisch nachhaltig beeinflussen?
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Das könnte nur gelingen, wenn eine religiöse Politik erkennbar würde, die über Fragen des Lebensrechts hinausgeht. Wenn die religiöse Schweiz politisch echt mehr Einfluss entfalten will, dann müssten mehr Gemeinsamkeiten sichtbar werden. Dann müssten linke und rechte Religiöse mehr zusammenfinden, zum Beispiel in Themen wie Ethik in der Wirtschaft. Aber letztlich bleibt der SVP-ler doch zuerst ein SVP-ler und der SP-ler ein SP-ler. Das heisst, plakativ gesprochen, auch fromme Politiker sind mehr ihrem Parteiprogramm verpflichtet als der Bibel? Bezogen auf die Politik ist das so, offensichtlich. Wenn man es nicht wüsste, wäre es schwierig, herauszufinden, ob jemand religiös ist. Aber man weiss sehr schnell, zu welcher Partei jemand gehört. Ist die Schweiz noch ein christliches Land? Sagen wir es mal so: Die Schweiz ist weit davon entfernt, ein Land von tiefgläubiger Religiosität zu sein. Die Schweizer sind materialistisch, hedonistisch und in vielem areligiös. Es kommt nicht von ungefähr, dass der Anteil der Konfessionslosen stark zunimmt und in vielen Regionen die grösste Gruppe darstellt. Aber die Schweiz steht nach wie vor in einer christlichen Tradition und ist stark mit christlichen Werten verknüpft. Christlich denkende Leute spielen in unserm Land nach wie vor eine wichtige Rolle. Was würde unserer Politik fehlen ohne Religion? Eine gute Kollegin von mir ist Pfarrerin. Wir diskutieren manchmal über die Religion und ihre Bedeutung. Persönlich meine ich, dass ich ein ethischer Mensch und moralisch verwurzelt sein kann, ohne religiös zu sein. Doch ich denke, dass Religion und Kirche einen wichtigen Beitrag leisten können zur Entwicklung unseres Landes. Aber religiöse Kräfte müssen auch bereit sein, profiliert Positionen zu vertreten. Heute ist sehr vieles beliebig geworden. Wenn alles möglich ist, braucht man auch nicht mehr für etwas zu kämpfen. Steht «Gott der Allmächtige» auch in 20 Jahren noch im Zentrum unserer Verfassung? Ich gehe davon aus, dass Gott in der Verfassung immer noch dort steht, wo er jetzt steht. Interessant, dass die Religiosität heute eine höhere gesellschaftliche Akzeptanz hat. Zugleich gibt es eine militante atheistische Bewegung, ein neues Phänomen, das eigentlich aus den USA kommt. Da kommt es zu einer Art religiösem Kulturkampf. Doch das wird ein Minderheitenphänomen bleiben. Und weil die Religion wichtiger geworden ist, wird sich keine Mehrheit finden, die sich gegen die Präambel aussprechen wird. Doch die Frage ist dann noch mehr, ob Gott nur in der Verfassung steht oder ob der Glaube an Gott auch gelebt wird. Gott wird noch in der Verfassung stehen, doch die Gefahr ist grösser, dass er nur noch toter Buchstabe ist. Interview: ANDREA VONLANTHEN
HIMMELaufERDEN? „Das Reich Gottes ist schon mitten unter euch.“ Lukas 17,21
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Droht ein christenfreier naher osten? JoURnAl ReliGionsfReiheit Der arabische Frühling ersetzte zahlreiche säkulare Autokratien im
Nahen Osten durch populistische Demokratien. Die Vertreibung von Christen und anderen religiösen Minderheiten in der Region ist in vollem Gang. Die Welt schaut tatenlos zu.
Gemeinsam mit dem Forum für Demokratie und Menschenrechte, einem Studentenverein der Universität Zürich, lud die christliche Menschenrechtsbewegung für Religionsfreiheit und Menschenwürde, Christian Solidarity International (CSI), am 7. März zur Veranstaltung «Religiöse Minderheiten im Nahen Osten: Eine Zukunft unter dem Islamismus?» an die Universität Zürich. Den beiden Referaten von Mark Farha und John Eibner, die das Geschehen im Nahen Osten aus dem persönlichen Alltag kennen, folgte eine lebhafte, kontroverse Debatte.
Akute Genozidgefahr
John Eibner eröffnete sein Referat mit dem Paukenschlag, der am 31. Oktober 2010 eine neue Ära der Christenverfolgung im Irak einläutete: Der Anschlag auf die syrischkatholische Kirche in Bagdad, dem 68 Menschen zum Opfer fielen. Die islamistischen Attentäter liessen verlauten, Christen als legitime Ziele zu betrachten. Libanons Ex-Präsident Amine Gemayel und Frankreichs damaliger Präsident Nicolas Sarkozy machten die Welt auf den «Völkermord» und das «perverse Programm religiöser Säuberung» im Nahen Osten aufmerksam. «Doch weder der amerikanische Präsident Barack Obama noch Aussenministerin Hillary Clinton anerkannten die religiöse Absicht hinter dem Anschlag öffentlich», bedauert John Eibner. Dabei sei die Entwicklung offensichtlich: Was den Juden bereits geblüht
Zu den Personen
Dr. Mark Farha, amerikanischschweizerischer Doppelbürger mit libanesischen Wurzeln, promovierte in Harvard und ist Assistenzprofessor an der jesuitischen Georgetown University, School of Foreign Service in Doha, Katar. Dr. John Eibner, amerikanischer Menschenrechtsaktivist und Publizist, ist seit 1990 für Christian Solidarity International (CSI) aktiv und Projektleiter im Nahen Osten. idea Spektrum 11.2013
erfolgreiches Referendum
Die «Sonntagsallianz», zu der auch die Evangelische Volkspartei (EVP) gehört, sammelte in nur zwei Monaten rund 60 000 Unterschriften gegen die Liberalisierung der Öffnungszeiten von Tankstellenshops. Die Liberalisierung bei den Tankstellenshops sei nur die Spitze des Eisbergs, heisst es in einer Medienmitteilung. Zurzeit seien im Parlament verschiedene radikale Vorstösse hängig. Ein Ziel sei die Einführung des 24-Stunden-Arbeitstags an allen sieben Wochentagen im Schweizer Detailhandel. (idea) – www.sonntagsallianz.ch
für Religionswerbung Dr. Mark Farha (links) und Dr. John Eibner (rechts) analysierten an der Universität Zürich das besorgniserregende Geschehen im Nahen Osten.
habe, blühe jetzt den Christen: Sie sollten gänzlich aus der Region verschwinden. Waren die Juden seit der babylonischen Gefangenschaft eine bedeutende Minderheit in der Region, beschränke sich deren Zahl im Irak heute auf weniger als zehn. Und: «Auf den Sabbat wird der Sonntag folgen!» Während Europa und der Westen pluralistischer würden, beobachte man im Nahen Osten das Gegenteil. «Die Zahl der Christen ist bis auf zwei Ausnahmen in sämtlichen Staaten rückläufig.» Sie wachse nur in Katar, der vielen Gastarbeiter wegen, und in Israel. Was mit dem Völkermord an den Armeniern im Ersten Weltkrieg in der Türkei begann, setze sich bis heute fort: In den Kriegswirren gerieten religiöse Minderheiten zwischen die Fronten und würden verfolgt und getötet, allen voran die Christen. So seien auch jetzt unter den über einer Million syrischen Flüchtlingen viele Christen und Angehörige anderer religiöser Minderheiten. Dass Christen mehr denn je unter Druck geraten in einer Zeit, in der religiöse Minderheiten besser denn je durch das internationale Recht geschützt wären, erklärt John Eibner mit der traditionellen Rechtsstellung der Christen in der Scharia als Dhimmis («Schutzbefohlene», Anhänger einer monotheistischen Religion, nicht aber des Islam), die durch die Einführung internationalen Rechts geschwächt wurde.
Als Dhimmis waren Christen zwar stark diskriminiert, aber geduldet und staatlich geschützt. Die Einführung internationalen Rechts, auf den westlichen Werten der Aufklärung basierend, stellte alle Religionen gleich, wodurch Christen nicht länger diskriminiert wurden. Im Gegenzug verloren sie aber ihren Status als «Schutzbefohlene».
Unheilvolle Konfessionalisierung
Mark Farha ortet das Problem der aufkeimenden Feindschaft zwischen den Religionen im Nahen Osten in der Konfessionalisierung, welche derzeit von sunnitischen und schiitischen Fundamentalisten gefordert würde und sich auch in der Idee Israels als jüdischen Staat oder in der Idee Ägyptens als islamischen Staat konkretisiere. Solange Anhänger verschiedener Konfessionen in Wohlstand und Sicherheit lebten, gäbe es wenig Grund zur Feindschaft. Durch die aktuellen Konflikte würden aber ehemals selbsttragende Staaten wie Syrien destabilisiert und wirtschaftlich ruiniert. «Es entsteht ein idealer Nährboden für religiös-fundamentalistisches Gedankengut, der durch ‹Missionsgelder› in Millionenhöhe von Iran, Saudi-Arabien und der Türkei genährt wird.» Arabische Christen, oft Anhänger eines nicht-diskriminierenden, konfessionell neutralen Staates, zahlten einen hohen Preis für dieses Chaos. EvElinE MErgaErt Bild: idea/Eveline Mergaert
Das Werbeverbot für politische und religiöse Inhalte in Radio und Fernsehen soll fallen, fordert der Zuger SVP-Nationalrat Thomas Aeschi in einer Motion. Mit der zunehmenden Verbreitung politischer Werbung im Internet mache das Werbeverbot keinen Sinn mehr; es sei «zeitlich überholt». Ausserdem stehe ein solches Werbeverbot im Widerspruch zur Meinungs- und Informationsfreiheit. (idea)
stiefkindadoption für homos
Homosexuelle, die in einer eingetragenen Partnerschaft leben, sollen die Kinder ihres Partners adoptieren dürfen. Nachdem das Parlament eine entsprechende Motion gutgeheissen hat, geht der Bundesrat eine Änderung des Adoptionsgesetztes an. Die EDU liess verlauten, dass sie diesen Entscheid nicht akzeptieren und, zusammen mit anderen Parteien und Organisationen, das Referendum prüfen werde. Die Adoption durch Homosexuelle dürfe nicht «gegen den Volkswillen und die Interessen der Kinder durch die Hintertür» einführt werden. (idea)
Dignitas: strafverfahren
Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich hat gegen die Sterbehilfeorganisation Dignitas ein Strafverfahren eröffnet. Der Vorwurf: selbstsüchtige Beweggründe. Eine deutsche Tochter mit Mutter überwies Dignitas im Jahr 2010 kurz vor dem doppelten Freitod einen sogenannten Sonder-Mitgliederbeitrag von 21 000 Franken; die üblichen Kosten betragen «mindestens 6000 Franken». (idea)
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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
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7 Gründung Neue Allianz-Sektion im Seeland | 10 Ausbildung Die Jugendverbände Cevi und Besj und der Seilbahnbau | 13 Gassenarbeit Das Zürcher «Chrischtehüsli» braucht mehr Platz | 24 Parkinson Wie Jürgen Mette mit seiner Krankheit umgeht www.ideaschweiz.ch
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28.01.13 15:19
Das Ländli ist ein Zentrum für Ferien, Gesundheit und Seminare, das am schönen Ägerisee liegt. Wir veranstalten Seminare auf christlicher Grundlage, organisieren, beraten und begleiten aber auch Veranstaltungen und Seminare von Kirchgemeinden, Freikirchen, Behörden und Firmen. Zur Ergänzung unseres Teams suchen wir nach Vereinbarung eine/n
Assistentin/Assistenten für den Seminarbereich (80 %) Sie sind zusammen mit dem Seminarteam zuständig für die Vorbereitung und Durchführung von Seminaren, Tagungen, Konferenzen und anderen Veranstaltungen. Ihre Aufgaben umfassen im Wesentlichen folgende Punkte: • Begleitung von Gruppen und Konferenzen • Mitarbeit bei verschiedenen Projekten und Anlässen • Organisation von Freizeitangeboten für Gäste • Vielfältige administrative Aufgaben • Bei Eignung Leitung und inhaltliche Durchführung von Ländli-Seminaren Für diese vielseitige Aufgabe bringen Sie Erfahrung im kaufmännischen Bereich, gute EDV-Kenntnisse und nach Möglichkeit eine theologische Ausbildung mit. Sie sind flexibel und belastbar, haben Organisationsgeschick und Freude am Umgang mit Gästen sowie die Bereitschaft, auch an Wochenenden zu arbeiten. Unser Seminarverantwortlicher, Herr Marco Quero, freut sich Sie kennen zu lernen und gibt Ihnen gerne weitere Auskunft (Direktwahl 041 754 90 68). Ihre schriftliche Bewerbung richten Sie bitte an: Diakonieverband Ländli, 6315 Oberägeri Cornelia Storrer, Personalleiterin Tel. 041 754 99 08 cornelia.storrer@laendli.ch, www.zentrum-laendli.ch
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P OR T R ÄT
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Doppelte Mission mit «Liebe Gott, du ghörsch mis Lied» KINDERLIEDERBUCH Über eine Million Franken Spenden und bald 100 000 verkaufte Exemplare: Als vor mehr als 25
Jahren ein illustriertes christliches Liederbuch für Kinder fehlte, wurde «Liebe Gott, du ghörsch mis Lied» zum doppelten Segen. Damit es so weit kommen konnte, öffnete und schloss Gott Türen und stellte die richtigen Leute zusammen. Seit die Kindergärtnerin Christine Coulter geheiratet hatte, legte sie ihr Gehalt auf die Seite, um sich eines Tages von Gott etwas aufs Herz legen zu lassen, von dem sie damals noch nicht die leiseste Ahnung hatte. «Uns war klar, dass uns eines Tages das Gehalt meines Mannes zum Leben ausreichen muss, sobald wir Kinder haben und ich nicht mehr berufstätig sein werde», erklärt Christine Coulter. Als es so weit war und ihre beiden Kinder ins Alter kamen, in dem sie zu singen begannen, fehlte der engagierten Mutter ein christliches Mundart-Liederbuch, das man Vorschulkindern in die Hände geben konnte. «Die Kinder sollten schon an den Zeichnungen erkennen, um welches Lied es sich handelt», erklärt Coulter. Im weltlichen Sektor gab es mit «Chömed Chinde, mir wänd singe» ein solches Liederbuch, doch im christlichen Sektor suchte die Mutter und Kindergärtnerin vergeblich danach. «Für mich war klar, dass es so etwas einfach geben muss! Also wollte ich sehen, wo Gott mich eine Tür aufstossen lässt.»
Ein Projekt nimmt Formen an
Mit der Idee eines christlichen Bilderliederbuchs wandte sich Christine Coulter an den Bibellesebund. «Dort sagte man mir, man habe soeben eine Anfrage mit der gleichen Buchidee erhalten.» So fand sich die Kindergärtnerin mit dem Lehrer Markus Neurohr zusammen, zu denen bald auch Flötenlehrerin Claire Schmid mit ihrem musikalischen Fachwissen stiess. Sie begannen, Lieder zusammenzusuchen
Rückblick auf ein 25-jähriges Segensprojekt: Claire Schmid, Hanni Noll, Markus Neurohr und Christine Coulter (von links), im Sommer 2012.
und die Rechte einzuholen. Fehlten zu einem bestimmten Thema geeignete Lieder, komponierten Schmid und Neurohr kurzerhand eigene. Für die Illustrationen fragte Coulter die damals erst 19-jährige Hanni Noll an. «Einige Probezeichnungen in Aquarell genügten, um uns zu begeistern», erzählt die Kindergärtnerin und schwärmt: «Gott ist genial! Er führte alle Leute zusammen, die es für unser Liederbuchprojekt brauchte.» Wäre es beim Projekt nicht ausschliesslich um Jesus gegangen, hätte die Zusammenarbeit kaum funktioniert, wie Coulter rückblickend meint. «Wir stammen alle aus einer anderen Kirche und sind von unserer Art her sehr unterschiedlich. Gott hat die Einheit gewahrt, indem er uns das Ziel nie aus den Augen verlieren liess: Wir wollten die Liebe, Freude und Botschaft von Jesus in die Familien
«Liebe Gott, du ghörsch mis Lied» Das Bilderliederbuch ist längst zum Evergreen geworden. Die 58 alten und neuen Mundartlieder machen Kindern von zwei bis zwölf Jahren Freude, eignen sich zum Singen in der Familie, im Kindergottesdienst und in der Sonntagsschule. Wer das Buch aktiv nutzen möchte, findet im Anhang lustige Bastel- und Spielideen zur Veranschaulichung der Botschaft der einzelnen Lieder. Zum Buch ist eine CD mit sämtlichen Liedern erhältlich, ebenso die Instrumentalsätze. www.kinderliederbuch.ch
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bringen. Die überkonfessionelle Zusammensetzung war bei der Verbreitung des Buches ein grosser Segen: «Dadurch, dass wir alle aus einer anderen Richtung kommen, wurde das Buch innert kürzester Zeit einem breiten christlichen Publikum bekannt.»
Verschlossene Türen
Als das Projekt druckreif war, schaute sich das vierköpfige Team nach einem Verlag um. Doch da schienen alle Türen verschlossen. «Überall sagte man uns, dass der Markt für ein Liederbuch im Schweizerdialekt zu klein sei. Das könne nicht rentieren» erklärt Christine Coulter. Oder aber der Verkaufspreis wäre wegen der kleinen Auflage so hoch, dass das Buch für die meisten Familien nicht erschwinglich gewesen wäre. «Das kam für uns natürlich nicht in Frage, denn wir wollten mit diesem Liederbuch das Evangelium in alle Familien bringen», sagt Coulter.
Der grosse Überraschungserfolg
Schlussendlich blieb nur die Option, das Buch im Eigenverlag herauszugeben. «Um die Produktionskosten für die erste Auflage zu decken, konnte ich auf mein Erspartes zurückgreifen, das ich einst auf die Seite legte, um mir eines Tages von Gott etwas aufs Herz legen zu lassen», erzählt die Kindergärtnerin. Da mit dem Kinderliederbuch ihr
Herzenswunsch in Erfüllung ging, fühlte sie sich von Gott mit ihrem eigenen Geld beschenkt. Bevor im Sommer 1987 die erste Auflage von «Liebe Gott, du ghörsch mis Lied» mit 10 000 Exemplaren gedruckt war, hatten die Herausgeber bereits seitenweise Vorbestellungen. «Die grosse Nachfrage zeigte, dass ein christliches Kinderliederbuch einem echten Bedürfnis entsprach», erklärt Coulter. Keine vier Monate später war die erste Auflage ausverkauft, und noch vor Weihnachten 1987 erschien die zweite Auflage. 2006 wurde in der neunten Auflage das 100 000. Exemplar gedruckt, das voraussichtlich dieses Jahr verkauft wird. «Wir hatten abgemacht, dass der gesamte Erlös christlichen Hilfs- und Missionswerken zu Gute kommen wird, sollte unser Liederbuch entgegen den Voraussagen der Verleger-Fachleute doch eines Tages etwas Geld abwerfen», erzählt Christine Coulter. Mit einem Lächeln fügt sie an: «Wenn alle diese Verleger, die unser Projekt abgelehnt hatten, das Wunder von Gott mit einberechnet hätten, hätten sie anders entschieden. 2011 wurde die Spendenmarke von einer Million Franken überschritten. Es ist für mich jedes Mal eine riesige Freude, wenn ich wieder an die Hilfs- oder Missionswerke einzahlen kann. Es ist einfach gewaltig, wie Gott uns geführt und dieses Buch gesegnet hat. Er liess alle Aufwendungen zu uns zurückfliessen, damit sie in anderen Projekten neuen Segen und Freude bringen konnten.»
Ein erster Same
Christine Coulter wünscht sich, dass durch das bezaubernde Liederbuch mit den lieblichen Zeichnungen noch manchem Kind ein erster Same ins Herz gepflanzt werden möge. «Es ist ein wunderbares Geschenk zur Geburt, Taufe oder zum Kindergeburtstag, das nicht nur bei ‹frommen› Familien gut ankommt. Weil man damit gleichzeitig verschiedene christliche Hilfs- und Missionswerke unterstützt, macht das Geschenk gleich doppelt Freude.» EVELINE MERGAERT Bild: Rosmarie Schmid/zvg
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TAG E SSC H AU
«Sie sehnt sich nach Liebe, er sucht Respekt» EHEVORBEREITUNG Warum eine kirchliche Trauung? Und warum «warten bis zur Ehe»? Der vierte Impulstag «Fit für die Ehe?!» des Bundes Freier Evangelischer Gemeinden vom 2. März in Schönenwerd AG gab hilfreiche Antworten.
«Gott will nicht Pastoren durchfüttern, wenn er sagt, dass die Ehe vor ihm geschlossen werden soll. Auf dem Standesamt schliesst ihr nur einen Vertrag. Erst in der Kirche geht ihr einen Bund fürs Leben ein und empfangt den Segen Gottes!» Die Pastoren Thomas Kaspar (Bülach) und Lukas Stolz (Wäldi TG) ermutigten die 40 Paare, sich vertieft Gedanken über die Ehe zu machen.
Wahre Liebe hat Grenzen
Thomas Kaspar stellte mit Bezug auf die Anleitung aus 2. Korinther 6,14.15 klar, dass Christen unbedingt einen gläubigen Partner heiraten sollen: «Der Glaube an Jesus ist ein Lebensweg, der auf Jesus zuführt. Wer nicht gläubig ist, geht von Jesus weg.» «Wir wünschen euch den ganzen Segen Gottes für eure Ehe. Darum lebt eure Freundschaft nach
Herzens-Sache: Teilnehmende und Referentinnen des Impulstags.
seinen Geboten!» Unter diesem Motto packte Lukas Stolz mit «Freundschaftszeit als Training für die Ehe» auch heisse Eisen wie Sex vor der Ehe an. Ebenso machte er deutlich, wo Zärtlichkeit endet und Sex beginnt: «Wenn es gemäss Hesekiel 23,1-3 jungfräuliche Brüste gibt, wie viel mehr
dann auch jungfräuliche Genitalien! Deshalb kann das voreheliche Berühren der ‹Bikinizone› nicht im Sinne Gottes sein.»
Von Frau zu Frau – und Mann
«Wenn ihr in irgendeinem Punkt ansteht, dann sucht Hilfe! Es ist ein Segen für die Ehe, wenn
ihr nicht meint, ihr müsst alles alleine schaffen!», ermutigte Ariane Kaspar im «Ladies-Talk». Mirjam Stolz erklärte: «Reagiert eure Partnerin für euch unverständlich, könnte es sein, dass sie sich nicht bedingungslos geliebt fühlt. Denn: Sie sehnt sich in erster Linie nach Liebe, er nach Respekt.» Teilnehmende meinten: «Abwechslungsreich, witzig und ehrlich – einfach super!» «Nun fühle ich mich fit für die Ehe!» Der jährliche Impulstag wird vom Team Ehe und Familie vom Bund Freier Evangelischer Gemeinden (FEG) organisiert. Das Angebot steht interessierten Paaren aus allen Denominationen offen. Informationen zum nächsten Impulstag sind ab Herbst auf der Webseite erhältlich. THOMAS FEUZ www.feg.ch
Der Auftrag an Suchtkranken geht weiter GELUNGENE NEUAUSRICHTUNG Die Schliessung der Entzugsklinik Beth Shalom in Dinhard ZH führte bei der Quellenhof-Stiftung zu grossen Umstrukturierungen. Das Anliegen bleibt, Suchtkranke therapeutisch zu begleiten.
Weil der Kanton Zürich sie nicht mehr in die neue Spitalliste Psychiatrie aufgenommen hatte, musste die Entzugsklinik Beth Shalom letzten Dezember geschlossen werden. «Nach vielen Überlegungen, Beratungen und Gebet wussten wir, wie wir auf die neue Ausgangslage reagieren wollten», freut sich Gesamtleiter Marcel Mettler. «Unser Herz schlägt seit der Stiftungsgründung 1990 für Menschen mit Abhängigkeitsproblemen. Wir möchten sie mit Gottes Hilfe auf dem Weg in die Freiheit begleiten.»
Keine hoffnungslosen Fälle!
Neu besteht ein modular aufgebautes Programm für Menschen mit einem Abhängigkeitsproblem: Motivation, Therapie, Training, Integration. Individuell werden diese Phasen mit den Klienten geplant und gestaltet. Um dem Bilder: zvg
trag der Stiftung mit dem Leitmotto: «Es gibt keine hoffnungslosen Fälle!» Die 16 Therapieplätze sind gegenwärtig voll belegt. Die ersten Erfahrungen mit dem neuen Konzept sind erfreulich, bleiben aber herausfordernd.
Velowerkstatt «Horizont»
Werkstattleiter Silvan Wigert mit einem Teilnehmer an der Arbeit.
neuen Konzept gerecht zu werden, musste das ehemalige Beth Shalom in Dinhard auf zehn Zimmer ausgebaut werden. Am alten Standort in Gundetswil befinden sich neu nur noch die Integrationswohngruppen. Über der gesamten Arbeit steht der diakonische Auf-
Parallel zur Umstrukturierung und Bereitstellung der neuen Wohnräume stellten sich auch Fragen rund um die Beschäftigung und Arbeitsintegration der Betreuten. Es kam zu einem Kontakt mit der Organisation «gump- & drahtesel» in Bern, die in Zusammenarbeit mit verschiedenen Institutionen Velos für Afrika aufbereitet. In der neu eingerichteten Velowerkstatt in Dinhard können nun an fünf Arbeitsplätzen Therapieteilnehmer beschäftigt werden. «Es ist sinnvoll, dass diese Arbeit einen
karitativen und keinen kommerziellen Zweck hat. Das tut den Teilnehmern gut und passt zur christlichen Gesinnung unserer Stiftung», ist Silvan Wigert, gelernter Motor- und Fahrradmechaniker und Leiter der Werkstatt, überzeugt. ESTHER REUTIMANN
Velos für Afrika Resultat des Velosammeltags in der Region Ilanz GR: 330 Fahrräder. Ein Anhängerzug brachte die kostbare Fracht nach Dinhard: Ein überwältigender Arbeitsberg, der die Beschäftigung für die nächsten Monate sichert. Und später einmal wird jedes Velo einem Menschen in Afrika das Leben erleichtern! www.qhs.ch
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«Orange leben» für die nächste Generation ÄXGÜSI GEMEINDEBAU Um die nächste Generation im Glauben, in der Hoffnung und in der Liebe zu verankern, braucht es die Herzenshaltung, Denkweise und Strategie von «Orange leben».
«Bis zur Hälfte der jungen Leute verabschieden sich von ihren Gemeinden oder sogar vom Glauben, bis sie Mitte zwanzig sind», sagt Hans Forrer. Der Leiter «Kinder» und «Orange Leben» von Chrischona Schweiz fragt sich, was wäre, wenn sich Gemeinde und Eltern verbünden würden, um ihre Kinder geistlich zu fördern und sie bis ins Erwachsenenalter zu begleiten? «Es wären Entwicklungen möglich, die wir so noch nicht erlebt haben», ist Forrer überzeugt.
Die Herausforderung annehmen
An der WillowCreek-Tageskonferenz am 23. März im Konferenzzentrum St. Chrischona in Bettingen BS stellen sich Chrischona, FEG, ETG, VFMG und der BESJ der Herausforderung: Es soll eine Strategie entwickelt werden, welche
der Liebe der Familie) und das Ergebnis, wenn alle Leiter, Mitarbeiter und Eltern ihre Kräfte bündeln mit dem Ziel, der jungen Generation besser zu dienen. Forrer: «Wir möchten unsere Söhne und Töchter zum Staunen bringen, zum Entdecken herausfordern, Leidenschaft in ihren Herzen entfalten und ihnen zeigen, wer Gott ist.» Gott oder nicht? Für die nächste Generation steht viel auf dem Spiel.
die Potentiale von Familie und Gemeinde so kombiniert, dass Gottes Botschaft prägenden Einfluss auf die nächste Generation hat. «Dies gelingt, wenn wir die Wirkung von ‹Orange› erzielen», erklärt Hans Forrer. «Orange» ist die Kombination von Gelb (Symbol des Lichts der Gemeinde) und Rot (Symbol
Familien unterstützen
«Niemand hat mehr Potential, die Gottesbeziehung der Kinder zu prägen, als die Eltern. Niemand hat aber mehr Potential, die Eltern dabei zu unterstützen, als die Gemeinde», sagt Forrer. «Deshalb ist die Zusammenarbeit zwischen Eltern und Gemeinde so wichtig.» EVELINE MERGAERT www.orangeleben.ch
OM-Feldleiter auf Schweizer Pfaden MISSION HAUTNAH «Aus der Apartheid in den Ostblock»: Diesen Weg ist der Inder Pranesh Anandlal gegangen. Der Leiter von OM Südafrika besucht aktuell die Schweiz.
Seit fünf Jahren ist Pranesh Anandlal Feldleiter des Missionswerks OM (Operation Mobilisation) für Südafrika. «Ich wurde gelehrt, dass Inder keinen Kontakt mit anderen Kulturen haben. Das änderte sich erst, als ich zu OM kam», sagt Anandlal.
wohnt Pranesh Anandlal mit seiner Familie in Südafrika. Er ist überzeugt: «Ein Kontinent voller Leidenschaft, aber mit wenig Ressourcen. Norden und Süden müssen zusammenarbeiten. Das wird das Gesicht der Mission verändern.»
Eine weltumfassende Vision
«Jabulani Afrika!»
Nach dem Besuch einer Bibelschule bekam der heute 46-Jährige eine neue Sicht: «Auch Farbige sollen in Asien oder Afrika das Evangelium predigen. Gottes
Fokus Südost-Asien Der Feldleiter von OM Südafrika (Operation Mobilisation) besucht vom 15. bis 20. März die Schweiz. Vom 27. Mai bis 2. Juni orientieren zwei Kommunikationsfachleute aus Südost-Asien über das internationale Missionswerk (044 832 83 83). www.ch.om.org
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Grosse Mission: Pranesh Anandlal.
Herz schlägt für alle Menschen. Wir alle sollen Gottes Botschaft weitertragen!» Anandlals erster Einsatz führte nach dem Fall des Eisernen Vorhangs in den Ostblock. Er begann in Albanien eine Pionierarbeit und übernahm die Leitung von OM Zentral- und Osteuropa. Seit 2008
«Jabulani» hiess der Ball der Fussball-WM 2010 in Südafrika. In der Zulu-Sprache bedeutet der Begriff «sich freuen, Freude verbreiten» oder auch «Preist den Herrn!». Und so heisst das Motto von Pranesh Anandlals Besuch in der Schweiz. «Wir wollen die Freude des Evangeliums sichtbar machen: mit Information, Geschichten und Begegnungen», sagt Ernest Haab von OM Schweiz. «Jabulani» ist unter anderem am 16. März von 13 bis 22 Uhr im Gemeindezentrum der Neutestamentlichen Gemeinde Bern zu erleben. THOMAS FEUZ Bilder: zvg
Vom Bibelmythos «Gott? Mag sein, dass so etwas existiert, aber die Bibel als seine Offenbarung zu sehen und verbindlich zu nehmen, kann das ein vernünftiger Mensch heute noch tun?» Die meisten skeptischen Zeitgenossen sind wahrscheinlich zu freundlich, als dass sie mir dies als gläubigem Christen frei und offen sagen würden. Ich vermute aber, dass solche und ähnliche Gedanken heute viele Menschen bewegen: Die Bibel – ist sie nicht eine Aneinanderreihung von Mythen und Legenden? Ist sie nicht altmodisch und kulturell überholt? Wer mit solchen Gedanken vorschnell zufrieden ist, verpasst Erstaunliches, was heute allerdings von Dan Brown oder Richard Dawkins oft verkürzt oder verzerrt dargestellt wird. Wer sich nämlich die Zeit nimmt, verschiedene Kommentare oder Bücher über die Bibel zu lesen, wird Überraschendes feststellen: Zum Beispiel, dass die Texte des Neuen Testamentes die am besten historisch belegten Quellen sind. Oder dass alleine der Erzählstil dieser Schriften darauf hinweist, dass es Augenzeugenberichte sein müssen und nicht Legenden sein können. Welcher Dichter käme beispielsweise auf die Idee, Frauen als Zeugen der Auferstehung Jesu auftreten zu lassen, im Wissen darum, dass Frauen damals nicht einmal die Glaubwürdigkeit zugemessen wurde, vor Gericht aufzutreten? Ja, die Berichte über Kreuzigung und Vergebung und weitere Ausdrücke von Schwäche waren schon zur Zeit der Entstehung dieser Schriften regelrechte Stolpersteine für potenzielle Konvertiten. Welcher Religionsstifter hätte sie von sich aus erfunden, wenn es ihm um einen ansprechenden Glauben gegangen wäre? Der einzig plausible Grund, dass wir in den Evangelien so viele merkwürdige Szenen und Geschichten finden ist der, dass sie tatsächlich geschehen sind. MARC JOST Der Autor ist Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz (Bereich Gesellschaft) und Grossrat der EVP.
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Innovative Wege in der Ausbildung
BEGEISTERT
Das International Seminary of Theology and Leadership (ISTL) hat sich der Ausbildung junger Menschen verpflichtet: zukünftige Leiter und Pastoren eignen sich in einer lebensnahen, ganzheitlichen Ausbildung Wissen und Werte an. Dazu tragen auch die neuen Studiengänge bei.
Die Welt wird von Leuten verändert, die gelernt haben, Theologie in die Tat umzusetzen. Am ISTL wird man in eine Atmosphäre der Ermutigung, Leidenschaft und des Glaubens hineingezogen. Die wöchentlichen Einsätze auf den Strassen Zürichs, wo die Frohe Botschaft auf kreative Art und Weise zu den Menschen gebracht wird, sind eine entscheidende Ergänzung zum Unterricht.
Wofür steht ISTL? Fundiertes theologisches Arbeiten, gelebter Glaube und die Dringlichkeit der Evangelisation sind unverzichtbare Werte der Schule. Das akademische Niveau ermöglicht es, in vier Jahren den Bachelor of Theology in Zusammenarbeit mit SATS1 zu erarbeiten. Dieser Qualitätssprung verbindet weiterhin die Spiritualität mit dem soliden theologischen Arbeiten. In Gottes Reich investieren Die Ausbildungen haben Leiterschaft, Gemeindegründung, pastoralen Dienst, Mission und Evangelisation als Schwerpunkte. Das Studium bei ISTL ist für Menschen geeignet, die pionierhafte Arbeit lieben und den Wunsch haben, durch Evangelisation und pastoralen Dienst in Gottes Reich zu investieren.
Nebst dem bewährten 3-jährigen Diplomstudiengang sind neu auch Quereinsteiger und der Studiengang «Theologie und Sozialmanagement» am Start.
Dazu Stefan von Rüti, Gesamtleiter ISTL Zürich: «Wir sind begeistert über die Möglichkeit, junge Menschen auf eine innovative Weise auszubilden und zu fördern. Die Ausbildung in einem ISTL Programm bedeutet
Im Studium entstehen tragfähige, lebenslange Freundschaften.
fundiertes Studium, eingebettet in einer motivierenden Schulkultur. Theologisches Wissen und das Feuer für die Evangelisation müssen Hand in Hand gehen.» ISTL-Diplomstudium, 3 Jahre Dieser Studiengang ist eine fundierte Ausbildung für Theologie und Leiterschaft. In diesem werden Frauen und Männer für den vollzeitlichen Dienst ausgebildet und befähigt.
THEOLOGISCHES FUNDAMENT FÜR ZUKÜNFTIGE LEITER, PASTOREN UND MISSIONARE ISTL Diplom (3 Jahre) und Jahresprogramm BTh und MTh mit SATS Theologie und Sozialmanagement Quereinsteigerprogramm, berufsbegleitend
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Zehn Jahre ist es her, dass sich ein Team um Heinz und Annelies Strupler formierte mit dem Wunsch, ein neuartiges Ausbildungsprogramm zu starten, in dem junge Menschen auf eine ganzheitliche Art und Weise für ihren zukünftigen Dienst trainiert und ausgebildet werden. Es sollte eine innovative Schule entstehen für eine neue Generation junger Leiter. Heute sagt Heinz Strupler: «Die Schule hat sich in den acht Jahren seit ihrem Start stark entwickelt. Mit einem überarbeiteten Studienplan und neuen Studienprogrammen haben wir die Ausbildung den neuen Herausforderungen angepasst.»
Der Diplomstudiengang ist für Personen geeignet, die als Pastor oder Jugendpastor, Evangelist, Gemeindegründer oder Missionar arbeiten wollen. Theorie und Praxis ergänzen sich optimal. Theologie und Sozialmanagement, 4 Jahre Der Studiengang verbindet eine integrierte Ausbildung in Theologie und Leiterschaft mit der Befähigung, eigene soziale Projekte selbstständig zu planen und umzusetzen. Eine Ausbildung für Praktiker, die christliche Nächstenliebe wirkungsvoll leben wollen. In Zusammenarbeit mit der FSSM2. ISTL Quereinsteigerprogramm, 1-3 Jahre Diese Studienmöglichkeit bietet ein massgeschneidertes Fächerangebot und kann berufsbegleitend absolviert werden. Das Programm ist für Personen geeignet, die bereits in einem teil- oder vollzeitlichen Dienst arbeiten und die sich gezielt und individuell weiterbilden möchten.
Manuel Leiser, Absolvent, Jugendpastor der Chrischona Hallau
Es ist begeisternd, dass diese Schule so lebt! Im Unterricht lernen sehr viel, das wir sofort praktisch umsetzen: in evangelistischen Einsätzen, im Gemeindepraktikum oder wie bei mir in der Leiterschaft der Gemeinde. Im persönlichen Mentoring bei ISTL gehen wir konkrete Schritte voran. Mich motivieren auch die regelmässigen Zeiten in denen wir durch Gebet und Worship vor Gott kommen.
Sidi Meier, Diplomstudium, 1. Jahr Jugendmitarbeiter BewegungPlus Zug
Im Studium erlebte ich, wie Gott meinen Horizont Stück für Stück zu sprengen begann. Dinge, die bislang unmöglich erschienen, wurden auf einmal möglich. Im Schulalltag wurde mein Know-How gestärkt und mein Herz für die Nöte der Menschen um mich herum immer sensibler. Dies bewog mich dazu, selber in Studenten des ISTL zu investieren. Ich bin überzeugt, dass Menschen durch diese Schule in ihrem Glauben bewegt und in ihrem Umfeld zu einem immer grösseren Segen werden.
ISTL befähigt junge Menschen, ihr göttliches Potential zu entfalten, um Mitmenschen mit Gottes Wort zu erreichen. www.istl.ch facebook.com/ISTL International 1 South African Theological Seminary, akademischer Partner von ISTL 2 Fachschule für Sozialmanagement
Marcel Sharma, Absolvent, Bereichsleiter im ISTL Zürich, Jugendarbeiter der reformierten Kirche Bäretswil
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F ORU M
SYNERGIE Den Kontakt halten Wie steht es mit Ihren Kontakten zu Ihren Mitmenschen? Kennen Sie die Situation, wenn sich enge Beziehungen lockern und allmählich auseinanderbrechen? Das kann besonders schmerzlich sein, wenn es sich dabei um Familienmitglieder oder gute, vertraute Freunde handelt. Plötzlich befindet man sich nicht mehr auf der gleichen Wellenlänge und redet aneinander vorbei, bis man die Kommunikation ganz einstellt. Intoleranz und Gleichgültigkeit sind die unausweichlichen Folgen und geben der Beziehung den Rest. Es ist bedrückend, wie viele gestörte Familienbeziehungen von Patienten beschrieben werden. Jahrelang und manchmal bis zum Tod bleiben Fronten verhärtet, scheint die Situation unversöhnlich. Auch innerhalb der Gemeinde, unter Christen, gibt es nicht selten Kontaktstörungen. Die Bereitschaft,
Jesus ist unser Retter «idea Spektrum» Nr. 9 – «Wie sollte das Evangelium heute verkündet werden?» Die Ansichten von Klaus-Peter Jörns verhindern, dass die Menschen Jesus Christus als Erlöser annehmen. Jesus Christus ist Gottes Sohn und gleichzeitig Gott. Er starb am Kreuz, Gott demonstrierte seine Macht mit der Auferstehung von Jesus Christus von den Toten. Mit seiner Auferstehungskraft lebt Jesus in jedem, der an ihn glaubt. Ich wünsche Herrn Jörns, dass er das Evangelium persönlich erfahren kann. ANDREAS JUTZI, Signau BE
Wissenschaft? «idea Spektrum» Nr. 9 – «Wie sollte das Evangelium heute verkündet werden?» Prof. Jörns beruft sich auf die Aufklärung und Wissenschaft, indem er das Schlagwort «wissenschaftsfeindlich» als Argument einsetzt. Alle Wissenschaft ist relativ und an Variablen gebunden. Geisteswissenschaften «operieren» hauptsächlich über Thesen/Hypothesen, die sie eigentlich beweisen müssten. Es gibt auch hier das Seriositätslabel. Darunter verstehe ich eine Arbeitsweise, die möglichst breit abgestützt Fakten sammelt, die mit archäologischen ideaSpektrum 11.2013
im Gespräch Probleme vernünftig anzusprechen und mit einer guten Gesprächskultur auszuräumen, ist bei vielen nicht vorhanden. Stolz und unverarbeitete Verletzungen stehen einer versöhnlichen Aussprache im Wege. Dennoch: Ein Aufeinanderzugehen ist schwer, doch nicht unmöglich. Christen haben die Kraft zur Vergebung und Versöhnung. Jesus konnte seinen Peinigern und Mördern am Kreuz vergeben. Diese Kraft steckt auch in uns, wenn wir unsere zwischenmenschlichen Konflikte vor ihm bekennen und an ihn abgeben. Deshalb brauchen wir den kontinuierlich engen Kontakt zu unserem Herrn. Er ist unsere Kraftquelle. Wenn wir in stetem Kontakt zu ihm bleiben, ist unsere Batterie immer aufgeladen, und wir müssen nie im Dunkeln stehen. So können auch unsere kaputten Beziehungen heilen. Trotzdem ist eine Versöhnung ein schwieriges Unterfangen, denn dazu gehören beide Konfliktpartner. Es liegt nicht immer in unserer Macht, eine Versöhnung herbeizuführen. Auch an dieser Schnittstelle Funden unterstützt, ganze «Lehrgebäude» zu stürzen vermögen. Ich erwähne Heinz Warnecke, der mit «Paulus im Sturm» (Verlag VTR) mit einer Exegese von Thomas Schirrmacher nachgewiesen hat, dass Paulus nie vor Malta Schiffbruch erlitt, sondern auf der ionischen Insel Kephallenia und dass die historisch-kritisch postulierten Widersprüche dadurch wegfallen. In der Naturwissenschaft ist eine These/Hypothese ein Arbeitsinstrument, das den Rahmen entsprechender Postulate absteckt («Arbeitshypothese»). Diese muss durch das wissenschaftliche Arbeiten nach international genormten Kriterien bewiesen/widerlegt werden. Wenn Wissenschaft und Zeitgeist gleichgesetzt wird, muss ich der (theologischen) Wissenschaftlichkeit von Prof. Jörns eine Abfuhr erteilen. KURT BLATTER, Langenthal BE
Andrer Geist in Rom? «idea Spektrum» Nr. 10 – Leserbrief zum Forum «Chrischona und Papst» Egal wie viel «Evangelisches» einzelne bei Benedikt XVI. entdecken wollen, er blieb in den Sonderlehren Roms gefangen. Daran änderte auch der Kontakt mit dem Theologen und Dozenten Dr. Werner Neuer nichts. Dieser sah im Papst einen «Bruder im
wirkt Jesus. Ihm sind unsere Beziehungen zu den Mitmenschen wichtig. In seinem Wort lehrt er uns, unnötige Konflikte zu vermeiden: «Wünscht denen, die euch verfolgen, Gutes. Segnet sie, anstatt sie zu verfluchen... Seid alle miteinander auf Einigkeit bedacht... Wenn euch jemand Unrecht tut, dann zahlt es niemals mit gleicher Münze heim. Seid darauf bedacht, vor den Augen aller Menschen bestehen zu können. So weit es möglich ist und auf euch ankommt, lebt mit allen in Frieden.» (Römer 12,14-18) Es braucht oft viel Geduld und Liebe zur Wiederherstellung kaputter Kontakte. Doch die Freude über eine geheilte Beziehung ist wie die Heimkehr des verlorenen Sohnes. ANNE SACHS Die Autorin ist Ärztin im Bereich der Wirbelsäulen- und Neurochirurgie. Sie ist verheiratet, Mutter von drei Kindern und wohnt in Schafisheim AG.
apostolischen Dienst» – die Reformatoren stünden Kopf! Obgleich Robert Rahm es für wichtig hält, «die Geister zu unterscheiden», behauptet er, der Heilige Geist sei dabei, die katholische Kirche zu bewegen. Hat er die «Stellungnahme der Pilgermission St. Chrischona zur Frage der Zusammenarbeit mit der Ökumenischen Bewegung» vergessen, die eine Zusammenarbeit mit der katholischen Kirche ausschliesst? Eine Grunderkenntnis biblisch-reformatorischer Dogmatik ist, dass sich der Heilige Geist nicht widerspricht. Das Abendmahl ist aufs allerengste mit unserem Erlöser und Herrn Jesus Christus verknüpft; demgegenüber ist die Eucharistie ein Greuel und eine Irrlehre. Allein schon deshalb ist es abwegig, das Wirken des Heiligen Geistes – der Gott ist! – auch nur ansatzweise mit der Kirche Roms in Verbindung zu setzen: eucharistische Verehrung und wahrer Gottesdienst sind miteinander unvereinbar! Wenn Rom meint, allen anderen das «Kirchesein» absprechen zu können, haben evangelische Christen erst recht die Pflicht, auf dem Fundament der Heiligen Schrift zu sagen: Solange Rom nicht die Reformation nachholt, sehen wir dort einen Hort zahlloser Irrlehren. REINHARD MÖLLER, Aesch BL
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PODIUM Erbschaftssteuer Am 15. Februar ist die Volksinitiative «Millionen-Erbschaften besteuern für unsere AHV» mit 111 000 Unterschriften eingereicht worden. Worum geht es? Die Initiative will eine nationale Steuer von einheitlich 20 Prozent auf Erbschaften von mehr als zwei Millionen Franken einführen. Im Gegenzug werden die kantonalen Schenkungs- und Erbschaftssteuern aufgehoben. Mit dem hohen Freibetrag werden kleine und mittlere Vermögen bewusst ausgeklammert. Für Unternehmen und Landwirtschaftsbetriebe sind erhebliche Ermässigungen vorgesehen, damit ihre Weiterführung nicht gefährdet wird und die Arbeitsplätze erhalten bleiben. Zuwendungen an den Ehepartner und an gemeinnützige Institutionen sowie Geschenke unter 20 000 Franken pro Jahr sind steuerfrei. Die EVP hat die Initiative zusammen mit SP, Gewerkschaftsbund und Grünen lanciert. Ist die EVP eine linke Partei geworden? Nein, mit ihrem Anliegen konkretisiert sie als Wertepartei ihren Wert «Gerechtigkeit». Der Graben zwischen Arm und Reich wird immer tiefer. Man spricht unterdessen von Superreichen. Das Volksbegehren nimmt dort weg, wo Überfluss ist und erhöht die Mittel der öffentlichen Hand für die Gewährleistung der sozialen Sicherheit, für die AHV. Eine Reichtumssteuer also? Beim Begriff «reich» fällt einem sofort das Gleichnis vom Kamel ein, das eher durch ein Nadelöhr gelangt als ein Reicher in den Himmel. Dafür muss zum Glück die EVP nicht sorgen. Aber ihr Lösungsvorschlag ist eine bewusste Umverteilung. Die NZZ schrieb dazu: «kein liberales Rezept». Das ist es nicht, sondern – wenn schon ein soziales, ein Baustein für mehr Solidarität und sozialen Frieden. Ich freue mich, dass das Stimmvolk über diese moderate und gerechte Initiative befinden wird. MAJA INGOLD Die Autorin ist Nationalrätin der EVP und wohnt in Winterthur.
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p u bl i r e p or tag e
Bibelheim Männedorf Ein Werk der inneren Mission
Fest in Männedorf:
Das Bibelheim-Fest findet dieses Jahr vom 12.–14. April statt Zentrale Stellung der Bibel
Ferien- und Tagungszentrum «Bibelheim Männedorf»: herrliche Aussichtslage, in der Nähe der Stadt Zürich
Der Name «Bibelheim» stammt aus dem Jahr 1951. Er besagt, dass die Bibel im vielseitigen Betrieb eine zentrale Stellung hat. Immer wieder wird erlebt, wie ihre Botschaft Menschen verändert, aufrichtet und heilt. In der Anfangszeit unter Dorothea Trudel und Samuel Zeller wurden nicht wenige auch körperlich gesund. Der Name «Jesus Christus» wird als Zusammenfassung der biblischen Botschaft verstanden. Das Logo rühmt darum ihn als das Erfrischende Farben im Entrée Lamm Gottes.
heissen die Gäste willkommen.
Ein moderner Betrieb Das «Bibelheim Männedorf» ist ein moderner Betrieb mit verschiedenen Zweigen: • Ferien- und Tagungszentrum (FTZ) «Bibelheim Männedorf» mit 84 Betten vorwiegend in Einer- und Zweierzimmern, 5 Seminarräumen und 4 weiteren, kleineren Gruppenräumen • Alters- und Pflegeheim «Emmaus» mit 70 Betten mit moderner, sonniger Cafeteria • 30 moderne Alterswohnungen in den drei Gebäuden im «Quellgrund» sowie 12 weitere, kleinere Alterswohnungen • Schöne Kapelle aus dem Jahr 1897 Vom 12.–14. April findet das jährliche «Bibelheim-Fest» statt, zu dem herzlich eingeladen wird. Es spricht sowohl die langjährigen Freunde des Bibelheims an, wie auch neue Interessenten und das Dorf Männedorf. Thematisch geht es dieses Jahr um die tiefe Bedeutung des Logos. Ein wunderschönes Konzert rundet das Bibelheim-Fest am Sonntagnachmittag ab (Detailprogramm siehe Kasten). Renovierte Zimmer, eine gute Küche und freundliches Personal prägen das Ferien- und Tagungszentrum. Die Gäste schätzen die ruhige und wohltuende Atmosphäre und vielfach auch die Nähe zur Metropole Zürich.
Christliche Gruppen und Einzelpersonen Das «Bibelheim» ist in einem offenen Sinn geführt. Unterschiedliche christliche Gruppen und Einzelpersonen sind im Ferien- und Tagungszentrum willkommen für ihre Zusammenkünfte oder Ferien; im «Emmaus» und im «Quellgrund» finden Menschen mit verschiedenen christlichen Traditionen ein Zuhause. Aus dem Programm des Bibelheim-Fests Freitag, 12. April 2013 19.30 Uhr
Einstimmung: aus der Geschichte unseres Logos, mit alten Tonbandaufnahmen
Samstag, 13. April 2013 09.30 Uhr 15.00 Uhr 19.30 Uhr
das Lamm Gottes im Alten und im Neuen Testament Führung durch die neue Bibelheimküche die Attribute unseres Lammes
Sonntag, 14. April 2013 10.00 Uhr 14.30 Uhr
Gottesdienst im Emmaus Jesus Christus: das Lamm Gottes Konzert für Orgel und Querflöte mit besinnlichen Worten Daniela Kobelt-Dettwiler, Feldmeilen, Querflöte, Ueli Steiger, Uetikon, Orgel anschliessend Apéro für alle
Bibelheim Männedorf Die modernen und hellen Zimmer des FTZ tragen zu einem gewinnbringenden Aufenthalt bei.
idea Spektrum 11.2013
Hofenstr. 41, 8708 Männedorf, Schweiz Tel: + 41 44 921 63 11; Fax: + 41 44 921 63 10 Email: info@bibelheim.ch Internet: www.bibelheim.ch
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P U BL I R E P OR TAG E
Mein grösster Schatz? Für viele Schweizerinnen und Schweizer ist das Guthaben bei der Pensionskasse ihr grösstes Vermögen. Als Christen wissen wir, dass unser «grösster Schatz» nicht irdischer Natur ist. Als gute Verwalter sind wir jedoch aufgefordert, haushälterisch und weise mit den uns anvertrauten Gütern umzugehen. Sind Sie der Überzeugung, dass es eine Rolle spielt, was und wie wir etwas tun? Ist es Ihnen wichtig, dass christlich-ethische Grundwerte die Basis des Handelns sind? Das war auch bei der Gründung der Sammelstiftung PROSPERITA für die berufliche Vorsorge ausschlaggebend. Als Non-Profit-Organisation erzielt sie keine Gewinne für Aktionäre. Was erwirtschaftet wird, erfüllt im Sinne einer treuen Verwalterschaft die langfristigen Verpflichtungen gegenüber Versicherten und ermöglicht, dass die erforderlichen Reserven und Rückstellungen gebildet werden können. Auf diese Säulen kannst du bauen PROSPERITA ist eine eigenständige Stiftung für die obligatorische und freiwillige berufliche Vorsorge. Sie wurde 1999 auf der Grundlage der Schweizerischen Bundesverfassung von Persönlichkeiten gegründet, die sich der Tradition der christlichen Grundwerte verpflichtet wissen. Versicherte und Arbeitgeber sind in den Entscheidfindungsprozess eingebunden und an der Weiterentwicklung der PROSPERITA beteiligt. Denn nur in einem «Miteinander» kann eine gesellschaftsrelevante Mission erfüllt werden. Die Unternehmens-, Anlage- und Versicherungspolitik beruht auf christlich-ethischen Werten und unterstützt keine Vorhaben, die Menschen, Tieren oder der Natur Schaden zufügen. Gesundes Wachstum Gesundes Wachstum ist der PROSPERITA ebenso wichtig, wie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen aktiven Versicherten und Pensionierten. Denn das sind die Voraussetzungen dafür, auch langfristig eine gesunde Pensionskasse für unsere Partner zu bleiben. Wesentliche Aspekte des Profils sind: • Ungebrochenes Wachstum der Anschlüsse aus dem christlichen Umfeld • Speziallösung mit weltweiter Deckung für Missionswerke • Tiefe Kosten dank schlanker Verwaltung und gutem Risikoverlauf • Hohe strukturelle Risikofähigkeit (Verhältnis Rentner/Aktive 1:26) idea Spektrum 08.2013
• Aktives Leistungsfall-Management (Care Management) • Umwandlungssatz von 6,8 % im Obligatorium und im Überobligatorium • Gewährleistung voller Anlagentransparenz • Investition in nachhaltige Vermögensanlagen (Mitglied bei Stiftung Ethos) Bezahlbarer Wohnraum Für die PROSPERITA gehört die Investition in den Bau preiswerter Mietwohnungen für Familien zum sozialen Engagement. Im 2009 konnten 17 Wohnungen in Aarberg voll vermietet werden, es folgte der Bau von 16 Wohnungen in Winterthur-Wülflingen und in Oberkulm (AG) entstanden im 2012 zwei Mehrfamilienhäuser à je 10 Wohnungen. Die neuste Anschaffung im Bereich Immobilien wurde im Januar 2013 mit dem Zukauf eines 28-FamilienHauses in Olten getätigt.
Auf einen Blick Geschäftsjahr
2008
2009
2010
2011
2012
Angeschl. Unternehmen
335
320
314
314
325
Anzahl aktiv Versicherte
2282
2838
2980
3060
3107
112
153
177
191
209
Anlagevermögen CHF/Mio Performance Deckungsgrad
-20,45% 11,98% 4,78% -2,27% 6,94% 83,8% 94,73% 97,98% 92,96%
>98%
Mitten im Leben den Neuanfang wagen Das haben Barbara Burn und ihr Mann Andreas im 2011 getan und sie erzählt: «Wir haben den Neustart mit vielen Ideen und grossem Enthusiasmus gewagt. Wenn auch der Schritt aus dem <sicheren Nest > nicht einfach fiel, bereuen wir es keinen Moment.» Die Firma Burn Spezialbau AG koordiniert als Generalunternehmer alle Leistungen, die es von der Idee bis zur Fertigstellung eines Bauprojektes (Ein-/Mehrfamilienhäuser oder Renovationen an bestehenden Objekten) benötigt. Auf die Frage, warum sie bei der PROSPERITA sind, berichtet Frau Burn: «Wer sein eigener Chef ist, kann die Verantwortung nicht abschieben. Uns ist wichtig, dass jedes Geschäft – egal ob gross oder klein – innerhalb der Firmenphilosophie realisiert wird. Darum setzen wir bei der beruflichen Vorsorge auf die PROSPERITA.»
Attraktiver Wohnraum für Familien in Aarberg
Verantwortung tragen, heisst weise entscheiden
Moderne Familienwohnungen in Olten Vermögenslage im Fokus In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld hat sich die PROSPERITA gut behauptet. Rund 75 % des Vermögens ist in Realwerten und nur 25 % in Nominalwerten investiert. 87 % des Vermögens sind in Schweizer Franken angelegt, berücksichtigt man dabei auch Fremdwährungsanlagen, die abgesichert sind. Der Deckungsgrad liegt bei rund 98 % (Stand Dez. 2012).
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Das Bild der Woche MUSLIMTERROR GEGEN CHRISTEN Eine aufgebrachte Menschenmenge hat im pakistanischen Lahore bis zu 170 Häuser von Christen in Brand gesetzt. Der Grund: Ein Muslim hatte einem 28-jährigen Christen vorgeworfen, sich häufiger beleidigend über den Propheten Mohammed geäußert zu haben. Einem Bericht von „Spiegel-Online“ zufolge gibt es dafür allerdings keine Beweise. Junge Muslime strömten am 7. März zum Haus des Christen in einer ärmlichen Siedlung, in der etwa 150 christliche Familien leben. Als sie feststellten, dass der Gesuchte nicht zu Hause ist, warfen sie zunächst Steine und schlugen auf dessen Vater ein. Schließlich zündeten einige der Randalierer das Haus an. Daraufhin sind mehrere
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Hundert Bewohner der Siedlung geflüchtet aus Angst, Opfer von Selbstjustiz zu werden, die häufig auf solche Blasphemievorwürfe folgt. Der aufgebrachte Mob – die Polizei sprach von rund 3.000 Muslimen – ließ sich auch dann nicht beruhigen, als Polizisten den gesuchten 28-Jährigen schließlich verhafteten – zu seinem eigenen Schutz, wie es hieß. Plünderer drangen nun in mehrere Häuser ein, zerrten Möbel auf die Straßen und zündeten sie neben Fahrrädern, Rikschas und Autos an. Mindestens 40 Häuser sind den Flammen zum Opfer gefallen, so „Spiegel-Online“. Pakistans Präsident Asif Ali Zardari ordnete an, dass Ordnungskräfte für die Sicherheit der Menschen in der Siedlung sorgen sollen. Das Foto zeigt eine Demonstration von Christen, die fordern, dass die Regierung ihre Häuser wieder aufbaut. Von den 174 Millionen Einwohnern Pakistans sind etwa 95 % Muslime.
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Berlin: Massive Kritik an Parzany bisher ungerügt PROCHRIST Die Proteste an der kirchlichen Basis über Superintendent Höcker halten sich bisher in Grenzen.
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ie massive Kritik eines Berliner Superintendenten an ProChristHauptredner Ulrich Parzany (Kassel) hat bislang nur vereinzelte Proteste hervorgerufen. Bereits im Vorfeld der Evangelisation vom 3. bis 10. März hatte sich der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg auch an kirchliche Verantwortungsträger gewandt und seine Sorge darüber zum Ausdruck gebracht, dass mehrere Gemeinden der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO) die Evangelisation unterstützen. Denn Hauptredner Parzany habe sich wiederholt durch Äußerungen hervorgetan, die Angst vor Homosexualität schürten.
Superintendent: Parzany nicht mehr einladen In seiner Antwort schrieb der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Berlin Stadtmitte, Bertold Höcker, er bedaure, dass seine Kirche „in den Ruch“ gerate, homophobe Äußerungen von ProChrist zu unterstützen: „Wir haben aus den Erfahrungen mit dieser Organisation gelernt. (…) Dass ihm immer noch einzelne Gemeinden die Wortverkündigung erlauben, zeigt, dass auch wir weiterhin unsere Hausaufgaben machen müssen.“ Er sei dankbar für die konstruktive Zusammenarbeit mit dem Lesben- und Schwulenverband und sicherte für seinen Kirchenkreis zu, diese fortzusetzen.
Superintendent Höcker irrte sich Für Verwirrung hatte zunächst die Aussage Höckers gesorgt, dass Parzany aufgrund seiner homophoben Äußerungen nicht mehr in der Berliner Kaiser-Wilhelm-Gedächtniskirche predigen dürfe.
Diese hatte er später jedoch zurückgenommen, weil sie nicht den Tatsachen entspricht, wie der Pfarrer der Gedächtniskirche, Martin Germer, bestätigte. Das nächste Mal wird Parzany am 17. März im Rahmen der Reihe „Gottesdienst als Entdeckungsreise“ in der Kirche predigen.
Beschwerde an den Bischof Wegen der kritischen Aussagen Höckers hat sich der Berliner Politikberater Dieter Boy bei Bischof Markus Dröge beschwert. Er freue sich, dass Höcker das Vertrauen des Lesben- und Schwulenverbandes BerlinBrandenburg genießt. „Noch mehr würde ich es begrüßen, wenn er sich auch um das Vertrauen anderer Christen bemühen würde.“ Seine abfälligen und nicht zutreffenden Bemerkungen über Parzany und ProChrist seien „diffamierend und ausgrenzend, eines Pfarrers unwürdig“.
Dieter Boy
Parzany wurde einst von Bischof Wolfgang Huber eingeladen Es sei befremdlich, dass Höcker Parzany, Bischof Dröge „der auf Einladung Ihres Vorgängers Prof. Wolfgang Huber eine erfolgreiche Gottesdienstreihe in Berlin durchgeführt hat, die Wortverkündigung verbieten möchte“. Eine Entschuldigung Höckers wäre angemessen. „Mir steht es nicht zu, den Rücktritt von Superintendent Dr. Höcker zu fordern. Erwarten würde ich allerdings, wenn Sie als Vorgesetzter ihm nahelegen würden, sich bei Pfarrer Parzany und den Mitgliedern der EKBO, die sich im Rahmen von ProChrist engagieren, die Superintendent Dr. Höcker mit seinen abfälligen Äußerungen diskriminiert hat, zu entschuldigen.“
Gottesdienst zum Homosexuellentreffen: Christopher Street Day 2009 in Köln. V. l. Elfi Scho-Antwerpes, 1. Bürgermeisterin der Stadt, und Bertold Höcker, damals Citykirchenpfarrer in Köln, seitdem Superintendent in Berlin Stadtmitte. Er ist selbst homosexuell.
Ob weitere Beschwerden eingingen, ist unklar. Wie der Pressesprecher der Kirche, Volker Jastrzembski, auf idea-Anfrage erklärte, gab es infolge der Äußerungen Höckers nur vereinzelte Rückfragen, vor allem von Medien. Auch bei der Evangelischen Allianz Berlin seien kaum Reaktionen von der kirchlichen Basis eingegangen. Wie deren Vorsitzender Bernd Hartmann auf ideaAnfrage sagte, hat sich bislang niemand über Höckers Äußerungen beschwert. Hartmann betonte jedoch, dass er die Kritik an Parzany nicht nachvollziehen könne – auch wenn das Thema Homosexualität in der Berliner Kirche strittig sei. Wenn Parzany sich dazu geäußert habe, sei das „sachlich und ausgewogen“ geschehen. Insofern wäre die Berliner Allianz über ein Predigtverbot für Parzany „entsetzt“ gewesen. P
Fotos: Benjamin Lassiwe , Andreas Schoelzel, Hermann Landvogt
Evangelische Allianz: Bisher gibt es kaum Reaktionen von der kirchlichen Basis
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Venezuelas Kirchen und ein hoch umstrittener Präsident TOD EINES DIKTATORS Evangelikale und Katholiken beten um inneren Frieden und Einheit.
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ach dem Tod des venezolanischen Präsidenten Hugo Chavez haben die Kirchen des lateinamerikanischen Landes zu Gebeten für inneren Frieden und nationale Einheit aufgerufen. Der Sozialist Chavez, der das Land seit 1999 regierte, war am 5. März im Alter von 58 Jahren an Krebs gestorben. Er pflegte eine enge Partnerschaft mit Kuba und anderen sozialistischen Regierungen Lateinamerikas, aber auch etwa mit dem iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad. Chavez galt als einer der schärfsten Kritiker der USA, aber auch als Unterstützer besonders der Armen.
Missionare ausgewiesen Religiös durchlief er mehrere Perioden. In den ersten Jahren seiner Amtszeit legte er Wert auf die Nähe zur katholischen Kirche. Als sie ihn kritisierte, änderte er seine Haltung. So wurden alle Staatsgelder, die katholischen Sozialinstitutionen zukamen, an „revolutionäre“ Einrichtungen umdirigiert. Im Jahr 2005 beschuldigte Chavez die evangelikale Neue Stämme Mission, für US-Geheimdienste zu arbeiten. Im Februar 2006 musste die Mission ihre 40 Mitarbeiter aus den Indianergebieten abziehen, obwohl Tausende Eingeborene gegen die Ausweisung demonstrierten.
„Jesus, schenk mir das Leben!“ Nach der Krebsdiagnose 2011 änderte sich Chavez. Er verlangte nach einem katholischen Gottesdienst. Dort kam es zu einem spektakulären Auftritt. Vor einem Kruzifix flehte Chavez Jesus an: „Gib mir dein Kreuz, hundert Kreuze, und ich werde sie tragen – aber bitte schenk mir das Leben!“ Chavez bat Kardinal Urosa um
Von vielen Venezulanern fast wie ein Messias verehrt: Hugo Chavez
eine Krankensalbung; noch 2008 hatte er den Kirchenmann als „Höhlenbewohner“ beschimpft. Im Oktober 2012 wurde Chavez erneut zum Präsidenten gewählt. Der Rat der Evangelikalen in Venezuela hat wegen der völlig unterschiedlichen Beurteilung des Präsidenten appelliert, während der zweiwöchigen Staatstrauer auf „Hass, zerstörerische Sprache und Konfrontation“ zu verzichten. Der Kardinal von Caracas, Jorge Urosa Sabino, sagte, er werde eine Messe für den Verstorbenen feiern. Interimspräsident Nicolas Maduro hat angeordnet, dass der Leichnam von Chavez einbalsamiert und wie die kommunistischen Führer Lenin, Stalin und Mao in einem gläsernen Sarkophag für immer ausgestellt wird. P
Venezuela – 29 Millionen Bürger 71 % Katholiken, 11 % Protestanten, 10 % Atheisten
Über 3.000 Mal kommen Gerechtigkeit & Armut vor MICHA-INITIATIVE Sie hat eine „Gerechtigkeitsbibel“ herausgegeben.
Foto: Mariana Bazo / Reuters
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n dieser besonderen Bibelausgabe der bekannten Übersetzung „Hoffnung für alle“ sind alle Stellen, die sich mit Armut und Gerechtigkeit beschäftigen, hervorgehoben. „Auch wenn es vielen Menschen vielleicht gar nicht bewusst ist, aber Armut und Gerechtigkeit sind zentrale Themen der Bibel“, erklärte der Vorsitzende des Arbeitskreises Micha-Initiative, Pfarrer Rolf Zwick (Essen). Mit über 3.000 markierten Versen sei die Gerechtigkeitsbibel ein gutes Werkzeug für Gottesdienste, das persönliche Bibelstudium oder die Diskussion in Bibel- oder Hauskreisen. In einem Sonderteil der Bibelausgabe werden Geschichten erzählt, die Hoffnung machen, dass mehr Gerechtigkeit 11.2013
Zu-
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en!
Weh e de ne n, di e Bö se s gu t un d Gu te s bö se ne nn en ! 8 Wehe denen, die sic möglich ist. Darin finden Menschen neue h ein Haus nach de Perspektiven für ihr Leben. Die Micha-Initia- ein anderen bauen und ein Grundstück na m ch dem anderen kaufe n, bis keines mehr üb tive ist eine weltweite christliche Kampagne nd rig ist! Sie finden erst Ruhe, wenn das ganze Land ihnen für globale Gerechtigkeit. In Deutschland 9 gehört. Ich habe die Worte des Herrn wird sie von der Deutschen Evangelischen ar, tes, noch im Oh , des allmächtigen Gotr. Er schwor: »Die große Allianz getragen. An der Herausgabe der es. und sch n önen Häuser „Gerechtigkeitsbibel“ haben sich neben der daliegen, und niema werden verwüstet nd wird me Micha-Initiative Deutschland die Hilfswerke le wohnen. 10 Ein Weinberg von hr darin über zwei e Hektar bringt dann nur ein kleine Compassion Deutschland, Kindernothilfe, h- W s Fass ein ein, und von dr ei Zentnern Saatgut International Justice Mission (IJM) Deutsch- n wird man höch stens ein Säckchen Getreiland, Opportunity International Deutsch- r de ernten. 11 d W ehe denen, die schon land und World Vision Deutschland sowie n früh am Morgen losziehen, um sich zu betrinken. das Marburger Bildungs- und StudienzenBis spät in die Nacht bleiben sie sitzen un d lassen sich mit Wein trum (MBS) und der Verband „CiW – Chrisvoll laufen. 12 Gitar ren und Harfen, Pa ten in der Wirtschaft“ beteiligt. uk P na en türlich der Wein feh und Flöten und len bei ihren Gelab www.micha-initiative.de gen nie! Doch für mich, den Herrn, ha ben sie keinen Ge danken übrig; was ich 7
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Ex-Missionsärztin heilt Aids-Baby
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MEDIZIN Sie machte weltweit Schlagzeilen, weil durch sie erstmals ein HIV-infiziertes Baby geheilt wurde. Nicht erwähnt wurde: Sie ist Christin.
Finnland: Bibelworte auf Klopapier
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ie US-Kinderärztin Hannah Gay (Jackson) arbeitete in den 80er Jahren mit ihrem Ehemann Paul als Missionsärztin in Äthiopien. Schon damals sei sie schockiert gewesen über die hohe Zahl der Menschen, die sich besonders in Ostafrika mit dem Erreger der tödlichen Immunschwächekrankheit angesteckt hatten, erklärte ihr Ehemann. Neben ihrer Arbeit an der Universitätsklinik gebe sie in ihrer Freizeit Bibelunterricht in ihrer Baptistengemeinde.
Wie der Virus verschwand Der Kinderärztin – selbst Mutter von vier Kindern – liegen besonders Babys am Herzen, die schon im Mutterleib mit dem HIVirus infiziert werden. In dem am 4. März bekanntgewordenen Fall des geheilten Mädchens war die Mutter ohne eigenes Wissen HIV-positiv. Deshalb konnte man ihr während der Schwangerschaft keine Medikamente geben, die das Überspringen des Virus auf das Ungeborene verhindern sollen. Unter Gays Leitung begannen die Ärzte, das Mädchen bereits 30 Stunden
Hannah Gay
nach der Geburt vorsorglich mit sogenannten Anti-HIV-Mitteln zu behandeln. Die Folge: Bereits nach 29 Tagen fanden sich im Blut des Babys keine Hinweise mehr auf das Virus; zuvor waren alle Tests positiv ausgefallen. Auch nach 23 Monaten blieb der HIV-Befund negativ.
330.000 Kinder betroffen Das Mädchen ist inzwischen zweieinhalb Jahre alt und erhält keine Medikamente mehr. Der Fall gilt als Beleg dafür, dass es grundsätzlich möglich ist, HIV-infizierte Kinder zu heilen. 2011 kamen weltweit etwa 330.000 HIV-infizierte Kinder zur Welt. P
Mann ohne Arme und Beine ist Vater BEHINDERUNG Nick Vujicic ist zum ersten Mal Vater geworden.
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eine Frau Kanae brachte jetzt einen Jungen namens Kiyoshi James zur Welt. Wie der evangelikale Christ auf seiner Facebook-Seite mitteilte, sind Mutter und Kind wohlauf. Vujicic, der von Geburt an ohne Gliedmaßen lebt, war lange Zeit überzeugt, dass seine Behinderung ein Fluch sei. Erst mit der Zeit habe er verstanden, dass seine Einschränkungen vielen Menschen Mut machen könnten, sagte der 30-Jährige. Er sehe die Behinderung nun als Herausforderung und Aufgabe Gottes an. Der gebürtige Australier lebt mittlerweile in Agoura Hills (Kalifornien) und tritt als Evangelist und Motivationsredner in aller Welt auf. „Ich kann auf eine ganz spezielle Weise andere erreichen, mich in sie hineinfühlen, ihren Schmerz nachempfinden und ihnen Trost spenden“, erläuterte er. Vujicics Bestseller „Mein Leben ohne Limits“ ist derzeit in 9. Auflage im Brunnen Verlag erschienen. P
Jetzt Familie: Vujicic
Bibelverse auf Klopapier hat der finnische Papierhersteller Metsä Tissue (Espoo) gedruckt. Nach heftiger Kritik nahm das Unternehmen die Rollen vom Markt. Die Bibelzitate seien versehentlich auf das Papier gelangt, erklärte die Firma. Sie stellt seit einiger Zeit eine Produktlinie mit lustigen Sprüchen her. Die Sätze wurden über die Facebook-Seite des Unternehmens gesammelt. Einige Einsendungen enthielten Verse aus dem 1. Korintherbrief und dem Matthäus-Evangelium. Unter anderem war das Jesus-Wort „Denn wo euer Schatz ist, da ist auch euer Herz“ (Matthäus 6,21) auf den Rollen zu lesen. Laila Riksaasen, lutherische Bischöfin von Tönsberg (Norwegen), kritisierte: „Das ist schlechter Geschmack und zeigt mangelnden Respekt. Bibelverse gehören nicht auf Toilettenpapier.“ Die Sprecherin von Metsä Tissue, Christina von Trampe, erklärte, das Unternehmen habe Liebe und Freude verbreiten wollen, nicht religiöse Botschaften. In Zukunft würden strengere Kontrollen bei der Auswahl der Sprüche eingeführt.
Palästinensische Kirche: In Weltkirchenrat aufgenommen Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Jordanien und im Heiligen Land ist Vollmitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) geworden. Das Exekutivkomitee bestätigte jetzt die Aufnahme der Kirche palästinensischer Christen. Die rund 3.000 Mitglieder der jordanischen Kirche leben in Gemeinden in Jerusalem, Bethlehem, Beit Jala, Beit Sahur, Ramallah und Amman. Ihr Bischof – Munib A. Younan (Jerusalem) – ist auch Präsident des Lutherischen Weltbundes. Wie er sagte, unterstütze seine Kirche die Dienste des ÖRK im Heiligen Land und Jordanien, weil sie zeigten, dass „christliche Schwestern und Brüder uns in unserer Freude und unserem Schmerz beistehen“. Im Zeitalter der Globalisierung müssten Kirchen weltweit „Werkzeuge des Friedens, Boten der Gerechtigkeit und Initiatoren des Dialogs“ sein. Dem ÖRK gehören rund 350 protestantische, orthodoxe, anglikanische Kirchen mit 560 Millionen Mitgliedern in mehr als 110 Ländern an.
Fotos: PR / University of mississippi, privat
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Mission heute: Die ganze Welt liegt vor der Haustür AEM Manche evangelikale Missionswerke sollten nicht nur auf soziale Aktivitäten setzen ie evangelikalen Missionswerke in Deutschland stehen vor tiefgreifenden Veränderungen. Wegen der Zuwanderung aus allen Teilen der Erde müssen sie ihre Erfahrungen aus der Weltmission stärker denn je in das hiesige Gemeindeleben einbringen und sich gleichzeitig um den missionarischen Nachwuchs mühen. Das wurde auf der Jahrestagung der (deutschen) Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen
Missionare im Ausland Evangelikale: 4.746 (AEM: 4.246; APCM: ca. 500) Katholische Kirche: 2.247 Evangelische Kirchen (EMW): 650 AEM Schweiz: 931 AEM Österreich: 84 AEM: Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (Österreich & Schweiz: Evangelischer Missionen) EMW: Evangelisches Missionswerk APCM: Arbeitsgemeinschaft PfingstlichCharismatischer Missionen
(AEM) in Rehe (Westerwald) hervorgehoben. Das Jahrestreffen mit rund 200 Teilnehmern stand unter dem Motto „Glühende Retterliebe 2.0 – Wie können Gemeinden neu für Mission motiviert werden?“. Zur AEM gehören 106 Mitgliedswerke mit 4.246 hauptamtlichen Mitarbeitern.
Fotos: idea / M. Pletz, Gemeinfrei
Missionare: Experten für Grenzüberschreitungen Wie der AEM-Vorsitzende, der Direktor der Deutschen Missionsgemeinschaft (DMG), Detlef Blöcher (Sinsheim bei Heidelberg), idea mitteilte, stellen sich immer mehr Mitgliedsorganisationen der Mission in Deutschland und versuchen, Migranten mit dem Evangelium zu erreichen. Blöcher: „Missionare sind die Experten für Grenzüberschreitungen.“ Sie könnten den hiesigen Gemeinden helfen, Zuwanderern zu begegnen und sie zu besuchen. Dabei werde man auf große Gastfreundschaft stoßen. Zugleich bedauerte Blöcher, dass manche Missionswerke heute vor allem auf tätige Nächstenliebe setzen, aber die Verkündigung der christlichen Botschaft vernachlässigen: „Wort und Tat dürfen nicht getrennt werden.“
Das christliche Abendland gibt es nicht mehr Für den Studienleiter am Marburger Bildungs- und Studienzentrum, Tobias Faix (Marburg), gibt es das „christliche Abendland“ nicht mehr. Selbst in den meisten christlichen Familien würden keine Andachten mehr gehalten. Deshalb gebe es auch unterschiedliche Vorstellungen von Gnade, Sünde, Gott oder Mission. Faix: „Gott ist oft eine semantische Leerstelle geworden. Jeder füllt sie, wie er möchte.“ Zugleich zeigte sich Faix zuversichtlich, dass sich die Mission dem Wandel stellen werde. Denn zum einen seien heute viele Menschen auf einer geistlichen Suche, und zum anderen habe die Mission in den vergangenen 2.000 Jahren stets die neuen Herausforderungen gemeistert.
Antony Flew
Zacharias International, rief dazu auf, den christlichen Glauben mit größerer Selbstverständlichkeit und Leidenschaft zu verkündigen. Durch „Scheinargumente“ von Atheisten sollten sie sich nicht ins Boxhorn jagen lassen. Als ein Beispiel nannte er die These des britischen atheistischen Philosophen Antony Flew (1923–2010), dass die Entstehung der Welt nur Zufall sei. Auch eine Horde Affen sei in der Lage, das Werk des Schriftstellers William Shakespeare (1564–1616) zu schreiben, wenn man ihnen nur genügend Schreibmaschinen und Zeit gebe. Am Ende seines Lebens sei dieser Mann Christ geworden, so Ramsden, weil er die Unsinnigkeit seiner Behauptung erkannt habe. Es sei rechnerisch völlig unwahrscheinlich, dass auch nur das kleinste Gedicht per Zufall entstehen könnte. Auf der Tagung wurden zwei Organisationen in die AEM aufgenommen: die Programmgruppe Pinea (Karlsruhe) und Wort des Lebens Europa (Nürnberg). P
70.000 neue Christen täglich Der Sprecher für Menschenrechte der Weltweiten Evangelischen Allianz, Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn), berichtete, dass weltweit jeden Tag rund 70.000 Menschen Christen würden. So gebe es etwa in Indien und auf den Philippinen lebendige evangelikale Missionsbewegungen, deren oft junge Mitglieder unter einfachsten Bedingungen und großen persönlichen Opfern evangelisierten.
Ein Philosoph wurde Christ Der Brite Michael Ramsden (Oxford), Europadirektor des Missionswerks Ravi
Die Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen (AEM): 4.246 3.907
Das Logo der AEM
3.713 3.186
Mitarbeiter
2.839 2.871
2.916
2.434
2.408 2.190 1.717
103
106
1969 1975 1980 1985 1991 1999 2000 2001 2002 2004 2005 2007 2009 2011
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Detlef Blöcher
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Missionswerke © l ideaGrafik
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Über 1,2 Millionen Menschen erlebten ProChrist GROSSEVANGELISATION Das Interesse an ProChrist ist ungebrochen: Mehr als 1,2 Millionen Menschen haben die Großveranstaltung an Übertragungsorten oder im Fernsehen verfolgt. In der Stuttgarter Porsche-Arena wurden zwischen dem 3. und 10. März rund 30.000 Besucher registriert.
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on Stuttgart aus wurde ein buntes Programm aus moderner Musik, Lebensberichten und bibelorientierten Ansprachen per Satellit und durch den Fernsehkanal ERF1 in ganz Europa sowie im Internet verbreitet. In etwa 550 Orten in Deutschland und 350 Städten und Gemeinden in 16 weiteren Ländern fanden eigene ProChrist-Veranstaltungen statt, bei denen die Übertragung aus Stuttgart durch ein lokales Rahmenprogramm ergänzt wurde. Nach Angaben des ProChrist-Pressesprechers, Thomas Brand, kamen zu den Übertragungsorten etwa 600.000 Besucher. Im Vergleich zu früheren ProChrist-Evangelisationen sei das Programmangebot im Internet und im Fernsehen stärker wahrgenommen worden. Mindestens 600.000 Personen hätten den Internet-Livestream genutzt.
Die Zahl der Fernsehzuschauer sei nicht zu ermitteln. ProChristEvangelisationen gibt es in Deutschland seit 1993. Die Gesamtzahl der bisherigen Besucher lag bei 7,4 Millionen.
42.000 Besucher gingen zum „Treffpunkt Kreuz“ Hauptredner in Stuttgart waren der ProChrist-Leiter, Pfarrer Ulrich Parzany (Kassel), und der württembergische Pfarrer Steffen Kern (Walddorfhäslach bei Reutlingen), der an den ersten beiden Abenden für den zu Beginn erkrankten Parzany eingesprungen war. Sie befassten sich unter anderem mit tragenden Werten, dem Umgang mit Leid und den Grundlagen für eine bedingungslose Liebe. Anschließend wurden die Besucher eingeladen, Christ zu werden oder eine frühere Entscheidung für den Glauben zu erneuern. Etwa 42.000 Menschen hätten durch einen Gang zum „Treffpunkt Kreuz“ reagiert, so Pressesprecher Brand.
Deichmann: Gott wichtiger als Geld und Reichtum
Der neue ProChrist-Vorsitzende, Roland Werner (links), und der bisherige, Raimund Utsch, zusammen mit Moderator Jürgen Werth vom ERF.
ProChrist von Anbeginn in Zahlen
Ein Angriff gegen den „Terrorgötzen Geld“
1,8Mio 1,4Mio
1,1Mio
980.000
Parzany griff in seinen Ansprachen auch aktuelle ethische Probleme auf. Er warnte vor dem „Terrorgötzen Geld“ und kritisierte „gewissenlose Banken“, die ihre Kunden zu unüberschaubaren Schulden verleiteten. Im Blick auf zwischenmenschliche Beziehungen sagte er: „Gott liebt jeden Menschen. Aber in der Bibel gibt es ganz klare Aussagen, dass sowohl sexuelle Praxis außerhalb der Ehe sowie homosexuelle Praxis Sünde ist.“ Parzany beklagte auch, dass im vergangenen Jahr über 100.000 Kinder
1,5Mio 1,2Mio
900.000
Essen
Leipzig
Nürnberg
Bremen
Essen
München
Chemnitz
Stuttgart
585.000
1993
1995
1997
2000
2003
2006
2009
2013
Die Kosten für ProChrist 2013 in Euro
56.000 43.000
42.000
29.723 14.270 1993
7.100
9.760
1995
1997
13.800 2000
2003
2006
2009
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© l ideaGrafik 2013
Seelsorgerische Gespräche (einschließlich Bekehrungen)
Gesamtkosten Zuschuss: Württembergische Kirche Zuschuss: EKD Spenden
1,75 Millionen 200.000 300.000 1,25 Millionen
Foto: ProChrist / Martin Weinbrenner
Teilnehmer samt Übertragungsort (in Stuttgart inkl. Internet)
Zur Ermutigung wurden an jedem Abend besondere Interviewpartner eingeladen. So berichtete der Unternehmer Heinrich Deichmann (Essen) – Vorsitzender der Geschäftsführung von Europas größtem Schuheinzelhändler –, dass für ihn Gott wichtiger als Geld und Reichtum sei. Bei wirtschaftlichen Entscheidungen lasse er sich von seiner christlichen Überzeugung leiten. Ein ehemaliger Muslim und ein (einstiger) Jude erklärten, was ihnen Christus bedeutet. Der aus der Türkei stammende Dündar Karahamza (Hannover) beschrieb den Islam als eine Gesetzesreligion, die ihm trotz des Einhaltens aller Vorschriften keine innere Ruhe gegeben habe. Der Pastor der Stuttgarter messianisch-jüdischen Gemeinde Schma Israel, Anatoli Uschomirski – in einer jüdischen Familie in der Ukraine aufgewachsen –, stellte die Bewegung der an Jesus glaubenden Juden vor.
11.2013
N AC H R IC H T E N
abgetrieben worden seien. Er sei „sicher, dass unter den Besuchern viele Frauen sind, denen wegen ihrer toten Kinder das Herz blutet“. Sie sollten wissen, dass Jesus Christus ihren Schmerz kenne und eine neue Lebensperspektive gebe.
Jeder 4. ohne feste Gemeinde Nach Ansicht des Vorsitzenden des ökumenischen Trägerkreises, Raimund Utsch (Marl/Ruhrgebiet), haben die große Besucherzahl und die Reaktionen auf den Aufruf gezeigt, „dass viele Menschen nach wie vor das Bedürfnis haben, sich mit zentralen Lebensfragen zu beschäftigen“. Erfahrungsgemäß habe etwa jeder 4. Gast an den ProChrist-Abenden keine Gemeinde, die er regelmäßig besuche. Auch die Tatsache, dass sich die Besucherzahl an den Übertragungsorten gegenüber der Evangelisationsreihe 2009 in Chemnitz fast halbierte – damals wurden 1,1 Millionen Besucher gezählt – und stattdessen Fernsehen und Internet geschaut wird, werde bei künftigen ProChrist-Evangelisationen berücksichtigt: „Das Konzept ProChrist medial setzt neben den Live-Veranstaltungen auf die Kanäle Webseite, soziale Netzwerke und Fernsehen.“ Der Vorsitzende des Trägerkreises für die Stuttgarter Ver-
anstaltung, Dekan Ralf Albrecht (Nagold/ Nordschwarzwald), empfand ProChrist als große Ermutigung für missionarisch engagierte Christen.
Größeres Interesse am Glauben Die Resonanz habe gezeigt, dass es in der Bevölkerung ein weitaus größeres Interesse am christlichen Glauben gebe, als in den Gemeinden vielfach angenommen werde. „Wir brauchen solche Punkte, wo Menschen das Evangelium kompromisslos hören und danach eine Entscheidung treffen können“, sagte Albrecht idea.
70 % zwischen 13 und 30 Etwa 20 % der Besucher seien kirchenferne Menschen gewesen; von jenen, die zum „Treffpunkt Kreuz“ kamen, seien etwa 70 % zwischen 13 und 30 Jahre alt gewesen. Albrecht zufolge wird die „große Koalition“ im Trägerkreis bestehen bleiben. Das Spektrum habe von katholisch über pietistisch, frei- und landeskirchlich bis zu charismatisch gereicht und über 20 fremdsprachige Gruppen eingeschlossen. Dies werde auch die Vorbereitungen zum Christustag 2014 in der Stuttgarter Mercedes-Benz-Arena (35.000 Sitzplätze) positiv beeinflussen. P
Wie geht es nun nach Stuttgart mit ProChrist weiter? Raimund Utsch hört als ehrenamtlicher Vorsitzender des Trägerkreises auf. Das Amt übernimmt der Generalsekretär des CVJMGesamtverbandes, Roland Werner. Auch für den 71-jährigen Ulrich Parzany war Stuttgart die letzte große ProChristEvangelisation. Künftig soll ein Team evangelisieren, bestehend aus der Referentin und Autorin Elke Werner (56, Marburg), den Pfarrern Matthias Clausen (40, Greifswald) und Steffen Kern (39, Walddorfhäslach bei Reutlingen), dem Dozenten und JesusHouse-Leiter Klaus Göttler (47, Wuppertal) und dem Baptistenpastor Carsten Hokema (48, Oldenburg). ProChrist regional: Evangelisationswochen werden in einzelnen Gemeinden mit einem ProChrist-Evangelisten stattfinden. ProChrist lokal vom 3. Oktober bis 14. November 2015: Gleichzeitig starten in bis zu 450 Orten in Europa ProChrist-Wochen. Dafür stehen 150 Evangelisten zur Verfügung. 11.2013
ProChrist zentral: Eine zentrale Veranstaltung mit europaweiten Übertragungen findet im Jahr 2017 an einem noch zu findenden Ort statt. Bewerbungen sind ab April möglich bei ProChrist e. V., Leuschnerstraße 74, 34134 Kassel, Tel. 0561 937790 • www.prochrist.org ProChrist medial: Die Veranstalter werden verstärkt Fernsehen und Internet sowie Facebook und Twitter nutzen.
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ZITIERT » CDU-Präsidium beschließt: Keine
weiteren Initiativen zur Gleichstellung von Lesben und Schwulen. Gut, dass diese Regierung bald weg ist! « Kommentar der Spitzenkandidatin der Grünen für die Bundestagswahl, Katrin Göring-Eckardt, auf Facebook (4. März). Sie lässt ihr Amt als Präses der EKD-Synode bis zur Wahl ruhen, ist aber weiterhin Mitglied der Leitung der EKD, des Rates.
» Ich glaube an einen gütigen Gott – an einen, der akzeptiert, dass der sündige Mensch, den er geschaffen hat, auch Sünden begeht. Wenn ich zulasse, dass das Gewissen zu mir spricht, und es nicht ausschalte, dann bin ich Gott sehr nahe. Ich habe ein großes Gottvertrauen. Ich glaube, dass Gott für alles und jeden einen Plan hat. « Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU, evangelisch) in „chrismon“
» In die Kirchen der Reformation
hatte schon Joseph Kardinal Ratzinger wenig Hoffnungen gesetzt – institutionell zu zersplittert, von einigen Lutheranern abgesehen dem gemeinsamen theologischen Erbe des ersten Jahrtausends zu fern und in vielen ethischen Fragen aus römisch-katholischer Sicht jenseits biblischer Aussagen. « Frankfurter Allgemeine Zeitung
» Hunderte Kirchen und Pfarrhäuser stehen zum Verkauf oder
werden abgerissen. Andere dienen bereits als Turnhalle, Sparkasse oder Moschee. Auch bei Ebay kann man Gotteshäuser erwerben ... Einig sind sich die beiden großen Konfessionen nur darin: Sekten und Vertreter anderer Religionen bleiben in der Regel ausgesperrt. Um den ‚Nebel religiöser Diffusion’ nicht noch mehr zu verdichten, sei ein Verkauf an Muslime und Buddhisten ‚nicht möglich’ ... Dass die Söhne Allahs gleichwohl zum Zuge kommen, liegt vor allem an den Freikirchen. Bereits in vier Fällen haben sie leere Bibelstätten an islamische Verbände abgetreten. «
Aus einem Bericht im „Spiegel“ (Nr. 7)
net F O R U M F Ü R J U N G E C H R I S T EN
Eine Tanzeinlage bei ProChrist in Stuttgart
Wie junge Leute ProChrist erlebten Göttingen: Wir schämen uns nicht Ich kenne ProChrist schon lange. In diesem Jahr habe ich aber zum ersten Mal richtig mitgemischt. Ich wollte meinen Teil dazu beitragen und habe für einen Abend die Moderation des Rahmenprogramms in meiner Göttinger Gemeinde übernommen. Natürlich ist die Veranstaltung untrennbar mit Ulrich Parzany verbunden. Seine aufrichtige, direkte und teilweise auch provokative Art, grundlegende christliche Themen anzusprechen, spiegelte vor allem dieses Jahr deutlich den Grundduktus von ProChrist wider: Wir schämen uns nicht für die Wahrheit des Wortes Gottes! Wir nehmen es als Fundament unseres ganzen Lebens an. Zu den Simon Grams Themen der ProChristAbende gehörten auch „heiße Eisen“ wie Homosexualität oder Leid und Sterben, die heutzutage teilweise stark tabuisiert sind. Parzany hat ein besonderes Talent dafür, diese schwierigen Dinge klar und trotzdem in Liebe so zu formulieren, dass es für jedermann verständlich ist, ohne dabei die biblische Wahrheit der christlichen Botschaft zu verfälschen. Ich war sehr positiv überrascht, wie viele Menschen freiwillig und überaus professionell dazu beitragen, (Noch)Nichtchristen die Gastfreundschaft Jesu hier auf der Erde erfahrbar zu machen. ProChrist ist für mich
B e su cht uns au ch au f
eine großartige Gelegenheit, glaubensfernen Menschen die Freude der Guten Nachricht Jesu – des Evangeliums – zu zeigen und sie einzuladen, das Angebot seiner Vergebung und seiner bedingungslosen Annahme anzunehmen und zu erwidern. Simon Grams (26) aus Göttingen ist Mitglied der Evangelischen Freikirche Ecclesia.
Frankfurt am Main: Ein Bekenntnis fällt mir schwer Der Gemeindesaal der Nord-Ost-Gemeinde in Frankfurt am Main beginnt sich zu füllen. Man setzt sich an kleine Tische, im Raum sind Kerzen verteilt, es herrscht eine entspannte, aber erwartungsvolle Stimmung. Ich bin zum ersten Mal bei ProChrist. Ich habe keine Ahnung, was mich erwartet, aber ich möchte mich voll und ganz darauf einlassen. Im Gottesdienst wird viel gesungen. Den Menschen, die hier sind, ist es ein Bedürfnis, ihren Glauben zu (be-)singen, nicht still zu bleiben. Das ist auch das Erste, was ich bemerke: Eines der größten Ziele dieser Organisation ist es, Menschen zum christlichen Glauben zu bewegen, indem man ihnen offen zeigt, wie schön es ist, sich mit Gott und Jesus verbunden zu fühlen. Der Gottesdienst regt immer wieder zum Mitmachen an. Pfarrer Ulrich Parzany moderiert mit Humor, kann aber auch schlagartig sehr ernst werden. Liebe – das
fa ce b ook .com/idealis te n
Thema des heutigen Abends – sei nicht nur ein Gefühl, sondern in erster Linie eine Entscheidung, eine Hingabe an eine andere Person. Gott habe seine Liebe zu uns Menschen durch das Sterben Jesu am Kreuz bewiesen. Und so sollten auch wir die Energie, die wir durch Jesus als Quelle erhalten, weitergeben. Ich finde, das Thema ist für jeden Christen und NichtJohanna Bergner christen spannend und allgegenwärtig. Es verbindet den Glauben und alltägliche Erfahrungen miteinander. Am Ende der Veranstaltung können die Teilnehmer vor laufender Kamera ihren Glauben bekennen, indem sie an das Kreuz treten. Für mich zeigt sich hier ein ganz anderer Umgang mit dem Glauben, als ich es als landeskirchliche Pfarrerstochter gewohnt bin: ProChrist stellt die persönliche Gottesbeziehung und das positive Lebensgefühl, das sie schafft, öffentlich in den Mittelpunkt. Ich tue mich damit etwas schwer. Meine persönliche Gottesbeziehung gehört für mich in mein Privatleben, ich möchte damit niemanden bedrängen. Doch es ist spannend und anregend zu sehen, wie andere Menschen ihren Glauben so offen ausleben. P Johanna Bergner (18) aus Marburg ist Mitglied der Landeskirche.
Fo l g t uns au f
t w it te r.co m/ id e a lis te n
Fotos: ProChrist / Martin Weinbrenner, privat (2)
GROSSEVANGELISATION Ein freikirchlicher und ein landeskirchlicher Christ und ihre unterschiedlichen Eindrücke
G A S T KOM M E N TA R
» Das Evangelium muss in die Öffentlichkeit, damit die Menschen über Jesus sprechen, ihn kennenlernen und ihm folgen. « Ulrich Parzany (Kassel) ist landeskirchlicher Pfarrer und dieses Jahr zum letzten Mal Leiter der evangelistischen Aktion „ProChrist“.
Nutzen wir gemeinsam unsere Freiheit! Liebe Leserin, lieber Leser, ProChrist erreichte in der Stuttgarter PorscheArena, an 900 Übertragungsorten in Europa, über Fernsehen (ERF 1 und Bibel TV), Internet Livestream und Hörfunk weit über 1,2 Millionen Teilnehmer. Im Rückblick bewegen mich vier Einsichten:
1. Die Kraft ist von Gott Vor dem ersten Abend kollabierte mein Kreislauf. Pfarrer Steffen Kern hatte zwei Stunden Zeit zur Vorbereitung und hielt eine zu Herzen gehende Predigt. Gott beruft und bestätigt seine Boten zur rechten Zeit. Und: „Wir haben solchen Schatz in zerbrechlichen Gefäßen, damit die überschwängliche Kraft von Gott ist und nicht von uns selbst.“ Dieses Bibelwort hatte ich am Tag zuvor den Mitarbeitern ausgelegt. Ich habe es dann leben müssen – nein, dürfen.
2. Christen verschiedener Konfessionen müssen zusammenarbeiten Christen verschiedener Konfessionen müssen zusammenarbeiten, wenn wir das Evangelium von Jesus Christus den Menschen in Europa sagen wollen. Jesus hat gebetet, dass seine Nachfolger eins sein sollen, damit die Welt glaubt, dass Gott, der Vater, Jesus gesandt hat (Johannes 17,21). An vielen Orten haben wir eine gute Zusammenarbeit von evangelischer Kirche, Freikirchen, Gemeinschaften und katholischer Kirche erlebt. Ja, es gibt gravierende Unterschiede in der christlichen Lehre. Aber im Vertrauen und in der Liebe zu Jesus Christus und zu den Menschen sind wir so einig, dass die Unterschiede zweitrangig werden. Wir bekennen gemeinsam mit voller Über11.2013
zeugung das Apostolische Glaubensbekenntnis. Wir sind einig, dass der gekreuzigte, auferstandene und wiederkommende Herr Jesus Christus allein der Weg zu Gott und der Retter der Welt ist. Das ist Einheit im Zentrum des Glaubens. Wo diese Einheit in der Kernbotschaft des christlichen Glaubens allerdings nicht gegeben ist, wird auch keine gemeinsame Verkündigung des Evangeliums in einer säkularisierten und multireligiösen Gesellschaft möglich sein. Hier liegt leider die Schwäche der evangelischen Kirchen.
3. Das Volk Gottes ist international Die Zusammenarbeit von Christen vieler Sprachen und Kulturen ist möglich und nötig. Für die Menschen in der Porsche-Arena wurde in 14 Sprachen übersetzt und in die Gebärdensprache für Gehörlose. Über Satellit kamen sieben weitere Sprachen hinzu. Alle Menschen sollen das Evangelium in ihrer Muttersprache hören. Das Volk Gottes ist international. Der Heilige Geist ist der größte Dolmetscher. Wir haben erlebt, dass er uns an seiner Arbeit für die Menschen teilhaben lässt.
4. Sonst verlieren wir unsere Freiheiten! Das Evangelium muss in die Öffentlichkeit, damit die Menschen über Jesus sprechen, ihn kennenlernen und ihm folgen. Wir haben in Europa alle Freiheit. Gebrauchen wir sie! Freiheiten, die wir nicht nutzen, werden wir verlieren. Es grüßt Sie herzlich Ihr
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Eine unheimliche Krankheit: Borreliose GLAUBE & LEID Nächste Woche ist Frühlingsbeginn. Wenn es wieder warm wird, lauern auch im Gebüsch Zecken darauf, den Menschen anzufallen. Jeder 10. Zeckenstich kann zu einer Infektion führen. Borreliose ist die Folge. Ein solcher Zeckenstich veränderte das Leben der Schülerin Claudia Lietha, die heute als Kinderbuchautorin (34) tätig ist. Erstmals ist jetzt in einem evangelikalen Verlag dazu ein Buch erschienen: „Borreliose – und dennoch hab’ ich tausend Träume“. können Sie nachvollziehen, wie sich ein August 1995 – Ich liege im KranMensch mit einer schweren, lang andauernkenhaus. Habe Fieber, bin total den Borreliose fühlt. verschwitzt. Die Haare kleben an meiner schweißnassen Stirn. Es ist der dritMeine Sorgen gebe ich bei Gott ab te stationäre Krankenhausaufenthalt seit Ausbruch meiner Krankheit 1993. Ich bin Als ich zum fünften Mal die Schule abbrevöllig allein – mit mir, mit meiner Situation, chen muss, gelange ich an einen totalen mit meiner Krankheit. Ich bin gerade mal mentalen Tiefpunkt. Nach all den Jahren 16 Jahre alt, seit eineinhalb Jahren Tag für des unermüdlichen Kämpfens habe ich Tag krank. In meinem Kopf fügt sich ein nullkommanichts erreicht … „Wie ist es eiGedanke an den nächsten. „Bald werden gentlich, in einem Land voller MöglichkeiSie wieder gesund sein“, hat mir mein Speten ein Leben ohne Möglichkeiten zu lezialist vor einem Jahr Mut gemacht. Und ben?“, wird sich mancher fragen. Ein Leben nun? Erlebe ich den schlimmsten Sommer Betroffene Autorin: Claudia Lietha ohne Aussicht auf beruflichen Erfolg und meines bisherigen Lebens. Ich wiege nicht ohne Chance auf eine Beziehung, die einen mal mehr 30 Kilogramm. Habe schwerste Muskel-, Gelenk- trägt? Nur mein Glaube und die unerschütterliche Überund Nervenentzündungen. Lähmungen in den Beinen. zeugung, dass irgendwann einmal wieder alles gut werden Kann kaum mehr gehen. Seit Monaten habe ich täglich Fie- wird, tragen mich durch diese Zeit hindurch. Nur manchber, Hirnhautreizungen, gravierende Herzprobleme. Mei- mal sage ich mir: „Du musst verrückt sein, dass du nach ne Organfunktionen sind schwer beeinträchtigt. Phasen- dieser langen Zeit immer noch daran glaubst, dass Gott weise bin ich dem Tod näher als dem Leben. Die Ärzte ver- wieder alles zum Guten wenden wird, obwohl dir die Ärzstehen nicht, weshalb ich immer noch krank bin, haben te kaum mehr eine Chance geben und es anscheinend keikeine Ahnung, was zu tun ist. Ich spüre, wie mein Herz- ne Behandlungsmöglichkeiten gibt.“ schlag aussetzt: einmal, zweimal. Danach folgen willkürliche Mehrfachschläge. Panikartig versuche ich, nach Luft Mit der Bibel durch die Krankheitszeit zu ringen, bin aber kaum noch dazu in der Lage. Ich kann Eine Stelle aus der Bibel begleitet mich während der gannicht mehr. „Bitte, Gott, bleib bei mir“, denke ich. zen Krankheitszeit. „Und als er nach Hause kam, traten die Blinden zu ihm. Und Jesus sagte zu ihnen: ‚Glaubt ihr, dass Krank von Kopf bis Fuß ich das tun kann?’ Sie antworteten ihm: ‚Ja, Herr!’ Da be(Die nächsten vier Jahre geht es ihr wieder etwas besser, aber rührte er ihre Augen und sprach: ‚Euch geschehe nach eusie bleibt krank – die Redaktion.) 1995 erklärt mir mein Spe- rem Glauben’“ (Matthäus 9,28–30). Wenn Gott durch Jesus zialist: „Es tut mir leid, aber ich kann Ihnen im Moment wirk- bereits vor 2.000 Jahren Kranke heilen konnte, kann er das lich keine andere Therapie anbieten, die wirksam wäre.“ Im- heute immer noch tun. Irgendwann einmal wird mir nach mer wieder erlebe ich jetzt Folgendes: Ich habe eine Grippe meinem Glauben geschehen. Mein optimistisches Naturell mit 39 Grad Fieber. Ich bin erschöpft, habe starke Kopfschmer- kann trotz allem einfach nicht aufhören zu glauben, dass zen, Gliederschmerzen und andere Schmerzen und möchte in meinem Leben wieder alles gut wird. am liebsten die ganze Zeit nur noch schlafen. Ich kann kaum mehr atmen und werde fast ohnmächtig. Zusätzlich habe ich Eine unerwartete Wendung weitere extreme Beschwerden wie schwere Herzprobleme, August 2009 – Mein Körper ist durch die jahrelange chroAtemlähmungen, Sehstörungen, Gleichgewichtsstörungen, nische Infektion so dauergeschwächt, dass er sich gar nicht Lähmungen in den Beinen und Armen, Blasenentzündungen, richtig erholen kann und ich dadurch auch nur beschränkt Durchfall, Hirnhautreizungen, Knochendeformierungen, arbeitsfähig bin. Und dann geschieht etwas Unerwartetes: Halluzinationen und vieles mehr. Ich bin sozusagen von Kopf Meine Schwester, die in der Kommission für technische bis Fuß krank. Konnten Sie mir bis hierher folgen? Ja? Dann Innovationen bei einem schweizerischen Bundesamt arideaSpektrum 11.2013
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beitet, ruft mich an. „Hör mal“, sagt sie, „wir haben hier ein Forschungsprojekt von Professor Sievers gefördert, der sich auf Borreliose spezialisiert hat und neue Behandlungsansätze erforscht. Willst du mit ihm Kontakt aufnehmen?“ Das tue ich – nachdem ich 16 Jahre auf eine Therapie gewartet und Hunderte von Medikamente geschluckt habe. Die vorgeschlagene Behandlung besteht aus einer langfristigen Gabe bestimmter Antibiotika und weiterer Medikamente. Die Therapie ist hart. Danach aber geht es mir so gut wie noch nie seit der Erstinfektion, und ich werde zudem erstmals überhaupt normal lebens- und arbeitsfähig sein! Auch hier hat mir der Glaube geholfen. „Nicht wahr, Gott, du gibst mir jetzt nochmals ganz viel Kraft, damit ich das auch wieder schaffe, und hilfst mir, damit ich die Behandlungen zu Ende bringen kann!“, habe ich Gott täglich gebeten.
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Wie es mir heute geht Wo stehe ich heute? Es geht mir immer besser, denn ich erhole mich nicht nur zunehmend von der langen Krankheit, sondern auch von den anstrengenden Therapien. Die neue Erfahrung, die ich in den letzten Jahren gemacht habe – dass ich mich Gott anvertrauen kann und er mich an den passenden Ort bringt, wenn ich offen dafür bin –, hat mir zudem eine enorme innere Ruhe gegeben und lässt mich das Leben seither mit ganz anderen Augen betrachten. Ich lebe deshalb im Vertrauen darauf, dass – gleichgültig, was die Zukunft bringt – es so kommen wird, dass es gut für mich ist. P
Brunnen Verlag Basel • ISBN 978-3-7655-1544-6 EUR 16,99 • SFr. 24.80
Leben mit Schmerzen – ein Leben lang KRANKHEIT Unter Borreliose leiden mehr Menschen, als man ahnt. Zum Beispiel zwei bekannte
Fotos: PR Janine Güldener
Christen: die Herausgeberin der christlichen Frauenzeitschrift „Lydia“, Elisabeth Mittelstädt (Aßlar bei Wetzlar), und der Begründer der konzernunabhängigen Unternehmensgruppe für systematische Finanzplanung und Vermittlung „Plansecur“, Klaus-Dieter Trayser (Kassel). Lydia-Herausgeberin Mittelstädt: „Für die ‚Lydia’ war ich 1994 in Ungarn und Rumänien unterwegs. Bei Fotoaufnahmen auf den Feldern wurde ich wohl von einer Zecke gebissen. Einige Tage später ist mein Bein angeschwollen. Ich habe mich gefühlt, als hätte ich eine schwere Grippe. Auf der Rückfahrt bin ich in Österreich zum Arzt gegangen. Er hat die Borreliose aber nicht erkannt. Schließlich konnte ich nicht mehr laufen und war auf einen Rollstuhl angewiesen. Ich wurde immer schwächer. Es bestand Lebensgefahr. Erst ein halbes Jahr später wurde im Krankenhaus dann die Infektionskrankheit festgestellt. Ich bekam eine Antibiotika-Behandlung. Danach ging es sehr langsam wieder aufwärts. Ich musste neu laufen lernen. 10 Jahre lang hatte ich keine Probleme. Doch dann bekam ich einen neuen Borrelioseschub. In den letzten vier Jahren hatte ich fast jedes Jahr eine neue Infektion. Hände, Bei-
ideaSpektrum 11.2013
ne, Rücken und Nerven verursachen dann Schmerzen. Warmes Wetter und Sonne lindern die Symptome. Die Ärzte passen auf, dass nicht auch Herz oder Gehirn befallen werden. Ich vertraue auf Gott, dass er seine Hand über mich hält.“ Plansecur-Gründer Trayser: „Bei einer Wanderung 2005 im Weserbergland lag ein großer Baum auf dem Weg. Ich bin um ihn herumgegangen und habe dabei ein Wildschwein aufgescheucht. Ich wusste damals nicht, dass Wildschweine häufig von Zecken befallen sind, die auch Borreliose übertragen. Später fiel mir auf, dass ich zwei rote Stellen am Bauch hatte. Einige Tage später bekam ich plötzlich Gliederschmerzen. Ein Arzt verschrieb mit Schmerzmittel und Spritzen. Doch es wurde nicht besser. Er hat mich zu einem Nervenarzt überwiesen. Bei einer Blutuntersuchung stellte er fest, dass
Klaus Dieter Trayser
Elisabeth Mittelstädt
ich Borreliose hatte. Sechs Tage lang bekam ich täglich ein Antibiotikum gespritzt. Einige Monate wurde es besser, dann kamen die Schmerzen wieder. Ich habe viele andere Ärzte aufgesucht. Es gab unterschiedliche Diagnosen: Weichteilrheuma oder Knochenkrebs. Alle erwiesen sich als falsch. Ich habe gelernt, mit den Schmerzen zu leben. Schwer ist es beim Einschlafen. Manchmal tut es beim Liegen auf der Seite so weh, dass ich wieder aufstehen und mich hinsetzen muss. Tagsüber spüre ich dagegen kaum etwas.“ P
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Wiee werde iich ch frei
vom om mB Bö ösen? ö sen? n?? n ERLÖSUNG Aufsehen erregte in der letzten Ausgabe der Beitrag von Markus Spieker vom Hauptstadt-Studio der ARD über die Macht des Bösen. Im zweiten Teil des exklusiven Vorabdrucks aus seinem neuen Buch „Das Böse“ (erscheint am 20. März im adeo-Verlag) beschreibt der 42-jährige evangelische Berliner Journalist, wie wir frei vom Bösen werden.
chen leerer und die Straßen ein wenig sicherer werden. Es reicht nicht, wenn wir und die anderen Menschen gebessert werden. Wir müssen erlöst werden.
Immanuel Kant stellte die drei wichtigsten Fragen
Der Königsberger Philosoph Immanuel Kant (1724–1804) hat die Sinnsuche der Menschen in drei Fragen zusammengefasst: Was können wir wissen? Was müssen wir tun? Was dürfen wir hoffen? Das Ergebnis fällt zwiespältig aus. Wir kennen mittlerweile viele Ursachen und Auswirkungen des Bösen ebenso wie Strategien zu seiner Bekämpfung. Aber den Kern des Problems – die AllgegenWären wir dann viel weiter? wart von Tod, Schmerz und Mangel – kriegen Nicht wirklich. Menschen würden immer wir nicht in den Griff. An der schlimmen Sanoch sterben, Angst haben, sich mit schlechter che vorbei laufen deshalb philosophische und Gesundheit, unangenehmen Gefühlen, heitheologische Konzepte, die auf die bloße Besßen Sommern und kalten Wintern plagen. Sie serung des Lebens abzielen oder die sich vor würden darum kämpfen, der Erde einen beallem um die Vermeidung und Vergebung von scheidenen Wohlstand abzuringen. Und wenn Schuld drehen. Echte Hoffnung zielt weiter als sie das geschafft hätten, würden sie sich von bis zum Horizont unserer Lebenserwartung Der Beatle John Lennon: Stell den weniger Privilegierten abschotten. Das dir vor, es gibt keine Hölle … oder der Dauer der menschlichen Zivilisation. habe ich auf meinen vielen Reisen erlebt: MenEchte Hoffnung gründet sich auf einen Glauschen, die satt sind, die nach oben keine Lücke haben, sind ben, der von aller Schlechtigkeit ein für alle Mal erlöst. Daweniger freundlich. Das gute Leben macht oft schlechter. So mit sind wir bei Gott. sind wir, und so ist die Welt, in der wir leben. Eine nette Welt, wie sie sich der Beatle John Lennon herbeifantasierte, kuriert Ernst Bloch: Von der „Dämmerung nach vorwärts“ nicht einmal den wichtigsten Komplizen des Bösen, die Wir Menschen sind auf Hoffnung gepolt. Der, der uns konmenschliche Dummheit und Borniertheit. Viele falsche Ent- struierte, hat uns mit einer Lücke nach oben ausgestattet, mit scheidungen, die massenhaft Leid produzieren, werden mit einer Sehnsucht, die ihre eigene Erfüllung bereits im Blick den besten Absichten getroffen. Das Problem sind eben nicht hat. Ich halte es – ausnahmsweise – mit dem marxistischen punktuelle Einbrüche des Bösen, sondern eine viel umfas- Philosophen Ernst Bloch (1885–1977), der auch nach Auschsendere Kaputtheit. Ein paar chirurgische Handgriffe helfen witz noch das „Prinzip Hoffnung“ vertreten hat. Ursprüngda wenig. Der ganze Organismus gehört auf den OP-Tisch. lich sollte sein Buch „Der Traum von einem besseren Leben“ Uns ist nicht damit geholfen, wenn die Gefängnisse ein biss- heißen. Darin beschreibt er die Geschichte der Menschheit
Fotos: ARD-Hauptstadtstudio/Steffen Jänicke, Bettmann/CORBIS
Von einer Welt, in der das Böse nicht mehr existiert, hat vor 40 Jahren Beatle John Lennon in seinem Hit „Imagine“ geträumt. Bei der Abschlussfeier der Olympischen Spiele in London sangen Zigtausende mit, während sie ihre Feuerzeuge in den Himmel hielten: „Stell dir vor, es gibt keine Hölle … keine Länder … nichts, wofür man morden oder sterben müsste … keine Religion … Stell dir vor, alle Menschen leben in Frieden … Stell dir vor, es gibt keinen Besitz … keinen Grund für Gier oder Hunger, alle Menschen wären Brüder … Stell dir vor, alle Menschen teilen sich die Welt …“
ideaSpektrum 11.2013
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als eine „Dämmerung nach vorwärts“. Anders als Bloch bin ich allerdings davon überzeugt, dass es eine externe Lichtquelle gibt und dass auf die Dämmerung ein herrlicher Sonnenaufgang in einer anderen Dimension folgt.
Die zwei Arten des Bösen Ich glaube fest daran, dass jenseits unserer befristeten, mängelbehafteten, störanfälligen Welt eine perfekte Welt existiert. Der Himmel eben. Und ich stimme dem Apostel Paulus zu, der geschrieben hat: „Wenn der Glaube an Christus uns nur für dieses Leben Hoffnung gibt, sind wir die bedauernswertesten unter allen Menschen“ (1. Korinther 15,19). Vielleicht fasziniert mich deshalb auch die Beschäftigung mit dem Bösen: Weil ich mit dem finalen Burnout des Bösen rechne.
Wir stehen nicht allein
Fotos: Istockphoto, DPA
Es gibt zwei Arten, das Böse in der Welt zu sehen. Als einen Tunnel, der sich in der Schwärze des Nichts auflöst – oder als einen dunklen Korridor, an dessen Ende das Licht
Helmuth James von Moltke vor dem Volksgerichtshof am 11. Januar 1945 – In seinem letzten Brief an seine Frau, bevor er am Galgen endete, schrieb er: Gott will unser Bestes.
ideaSpektrum 11.2013
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strahlt. Die Frage ist, ob wir als Menschen in unserem Kampf gegen das Böse auf uns allein gestellt sind. Der geschundene Hiob schreit seinen defätistischen Freunden ins Gesicht: „Doch eines weiß ich: Mein Erlöser lebt; auf dieser todgeweihten Erde spricht er das letzte Wort!“ (Hiob 19,25). „Erlöse uns von dem Bösen“, heißt die zentrale Bitte im Evangelium (Matthäus 6,13). Sind das nur schöne Sprüche, billige Poesie, weiße Salbe – oder Formulierungen, die auf einen alternativen Ansatz zur Bekämpfung des Bösen abzielen? Für mich hängen diese Bibelverse nicht als unbewiesene Behauptungen in der Luft. Vielmehr hängen sie an einem unsichtbaren Seil, an dessen Ende ein Anker befestigt ist. Der Anker der Hoffnung darauf, dass alles nicht nur ein bisschen besser, sondern irgendwann gut wird, selbst für diejenigen, die mit hängenden Schultern und verheulten Augen hinterhergeschaut haben, als die Bösen der Sonne entgegengefahren sind. Ich glaube, dass dieser Anker mir und allen Menschen von Gott zugeworfen wurde. Das ist keine nutzlose Jenseitsvertröstung. Es ist ein Trost, der schon jetzt konkreten Nutzen bringt. Denn das Licht aus der Ewigkeit spiegelt sich in den zahlreichen humanitären Maßnahmen, die insbesondere von Christen rund um den Globus durchgeführt werden. Zigtausende Freiwillige kümmern sich um Verfolgte, Gefangene, Versklavte. Der Kampf gegen das Böse bringt das Beste in ihnen hervor: radikale Opferbereitschaft.
Kein Anspruch auf Besitz In seinem Lied „Ein feste Burg ist unser Gott“ kann Luther deshalb alle Christen zum aufrechten Gang ermutigen: „Und wenn die Welt voll Teufel wär / und wollt uns gar verschlingen / so fürchten wir uns nicht so sehr: / Es soll uns doch gelingen.“ Die Erfahrung, dass in der tiefsten Dunkelheit das Licht aus einer anderen Welt am hellsten strahlt, haben auch christliche Widerstandskämpfer gegen die NaziDiktatur gemacht. Im letzten Brief an seine Eltern schreibt Dietrich Bonhoeffer ihnen, wie sie mit seinen Habseligkeiten umgehen sollen: „Gebt ohne Bedenken ab, was irgend gebraucht wird.“ Bonhoeffer sorgte sich also mehr um die Kriegsnöte seiner Landsleute als um seine eigenen materiellen Bedürfnisse. Er ergänzt: „Wenn man bedenkt, wie viele Menschen jetzt täglich alles verlieren, hat man eigentlich gar keinen Anspruch mehr auf irgendeinen Besitz.“ Auch im letzten Brief an seine Verlobte fehlt jede Spur von Bitterkeit. Stattdessen fügt er dem Schreiben sein berühmtestes Gedicht bei: „Von guten Mächten wunderbar geborgen / erwarten wir getrost, was kommen mag / Gott ist mit uns am Abend und am Morgen / und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ Bonhoeffer wurde am 9. April 1945 erhängt.
Kurz vor der Hinrichtung: Gott will unser Bestes Vier Monate zuvor war ein anderer Hitler-Gegner, Helmuth James von Moltke, exekutiert worden. Der Graf war damals 37, seine Frau Freya 33. Wenige Stunden bevor sein
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C H R I ST & LE BE N
lebloser Körper am Galgen baumelte, schrieb er ihr aus seiner Zelle im Gefängnis Tegel einen letzten Brief. Er versicherte: „Mir geht es gut, mein Herz. Ich bin nicht unruhig oder friedlos. Nein, kein bisschen. Ich bin bereit und entschlossen, mich Gottes Führung nicht nur gezwungen, sondern willig und freudig anzuvertrauen und zu wissen, dass er unser, auch Dein, meines Liebsten, Bestes will.“ Dann gab er seiner Frau noch ein paar Alltagstipps. Seine letzten Worte an die geliebte Gattin sind geprägt von großer Dankbarkeit trotz des schweren Gangs, der ihm bevorsteht: „Wie schön zu wissen, dass Du da bist. Wie sehr lieb. Eben brachte der Wachtmeister mir frisches Fleisch, Schlagsahne und Semmeln. Sonst nichts anderes, als dass ich Dich, mein sehr liebes Herz, sehr liebe, und dabei bleibt’s. J.“ Dabei bleibt’s. Bei Gott und bei der Liebe. Auch und insbesondere im Angesicht des Bösen.
Rahmenbedingungen angewiesen, die es mir leichter machen, gut zu sein als böse. Ich brauche gute Einflüsse, liebevolle Zuwendung, kritische Zurechtweisung. Ich brauche Freunde, Vorbilder, Mitkämpfer. Vor allem brauche ich Gott.
3. Ich vertraue auf das Paradies 3. Ich setze meine Hoffnung nicht auf die moralische Optimierung unserer Gesellschaft. Alle Anstrengungen können nicht unsere grundsätzliche Erlösungsbedürftigkeit beseitigen. Ich vertraue auf das Versprechen des christlichen Glaubens, dass auf uns eine Welt wartet, die nicht ein wenig besser ist, sondern schlichtweg gut und frei vom Bösen. Ich schöpfe Vertrauen aus der Erkenntnis, dass das Gute primär und das Böse sekundär ist und dass es deshalb vernünftiger ist zu hoffen, als zu resignieren. Selbst, wenn alles aussichtslos erscheint.
Drei Strategien gegen das Böse
Wie das Böse verschwindet
Die Anti-Böse-Strategie, zu der ich die Befunde meines Buchs verdichtet habe, besteht aus drei Absichtserklärungen.
Eine der Frauen, die der Massenmörder Anders Breivik auf der Insel Utoya mit mehreren Schüssen niederstreckte, war Eirin Kjaer. Mit letzter 1. Das Böse ist schlecht für uns Kraft schrieb sie eine SMS an ihre Deutschlands bedeutendster Philosoph – Mutter: „Ich bin angeschossen. Ich Ich will mir die Nichtigkeit des Bösen der Königsberger Immanuel Kant – fasste werde sterben. Ich liebe dich.“ Was vergegenwärtigen. Die Faszination, die die Sinnsuche in 3 Fragen zusammen. für eine Botschaft! es teilweise auf uns ausübt, lässt sich Die Liebe reicht weiter als der Todesschatten, den das darauf zurückführen, dass unsere Gehirne aufs Problemlösen programmiert sind und deshalb auch von negativen Böse wirft. Und manchmal vertreibt sie den Schatten soHerausforderungen gereizt werden. Attraktiv ist dennoch gar. Eirin Kjaer überlebte das Attentat übrigens. Gänzlich nichts am Bösen, dessen Wesen das Unwesen und dessen körperlich unbeschadet ging Anders Breivik aus seinem Ertrag der Verlust ist. Das Böse führt bei Tätern wie Opfern Amoklauf hervor. Aber als ich in seine leeren Augen blickzu Verringerung, Verschlechterung, Verwesung. Wenn das te, als er ein Jahr später pseudo-stoisch der UrteilsverkünUniversum aus Energie und Information besteht, dann be- dung zuhörte, wurde mir bewusst: Er hat nicht nur viele steht das Böse aus Energie und Fehl-Information, die zur Menschen regelrecht hingerichtet, sondern auch seine eiVernichtung von Existenz führt. Deshalb: Augen zu und gene Seele exekutiert. Finger weg.
Ich will mir meine eigene Gefährdung bewusstmachen, meine Zerrissenheit zwischen dem Wunsch, gut zu sein, und dem Hang, mir auf Kosten meiner Umwelt oder meiner eigenen seelischen Gesundheit Vorteile zu verschaffen. Mir könnte dasselbe passieren wie dem von Michael Douglas gespielten Wutbürger in „Falling Down“, der am Ende von der Polizei gestellt wird und überrascht ausruft: „Bin ich jetzt der Böse?“. Das Böse beginnt in den seltensten Fällen mit eindeutig schlechten Absichten, eher mit Trägheit, Verbohrtheit und Beratungsresistenz. Ich bin ein Mensch und deshalb sowohl idealistisch als auch schwach. Ich bin auf
Mir kam dabei ein Psalm-Vers in den Sinn. Da jammert der Autor über die vermeintliche Leichtigkeit des Böse-Seins. Am Ende kommt er aber zu dem Schluss, dass der Lustgewinn, den die Täter erzielen, immer nur provisorisch ist: „Wie ein Traum beim Erwachen verschwindet, so vergehen sie“ (Psalm 73,20). Irgendwann sieht man nicht einmal mehr die Blutspur, die sie nach sich ziehen, und riecht auch nichts mehr von dem Verwesungsgestank, den sie verbreiten. Das Böse verschwindet in das Nichts, aus dem es kommt. „Was bleibt, sind Glaube, Hoffnung und Liebe“, schreibt der Apostel Paulus, zehn Jahre bevor er den Märtyrertod erlitt, „die Liebe aber ist das Größte“ (1. Korinther 13,13). P
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2. Wir brauchen gute Einflüsse
Was bleibt?
ideaSpektrum 11.2013
DI E K LE I N E K A NZ E L
» Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe. Darum seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben. «
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Ulrich Eggers (Cuxhaven) leitet den SCM Bundes-Verlag in Witten, ist Chefredakteur des Magazins AUFATMEN und 1. Vorsitzender von Willow Creek Deutschland.
Aus dem Evangelium nach Matthäus 10,16
Foto: privat
Sind wir als Christen nackt unter Wölfen? Dieser Vers ist nichts für fromme Überfl ieger. Nüchtern und weise zeigt Jesus, wo unser Platz ist. Wie Schafe unter die Wölfe? Ein christlicher Durchmarsch zu Einfluss und Macht scheint sich hier nicht anzudeuten. Kein Platz an der Sonne, kein Raum für Illusionen: Wo wir als fromme Herde unterwegs sind, ist es voll von Wölfen – und Werten, die nicht für Schafe taugen. Kein sicherer Ort. Aber es geht um was: Wir sind Gesandte. Wir haben einen Auftrag. Sollen und wollen uns senden lassen. Den gesellschaftlichen Winter nicht im frommen Stall aussitzen. Werden von Jesus darauf vorbereitet. Können uns richtig verhalten. Klug und integer sein. Authentisch – aber nicht dumm. Eine starke Mischung! Intelligent, strategisch, durchdacht – aber so, dass Christus sichtbar wird: Jesus-
mäßig leben, darum geht es! Seinem Vorbild folgen. Mitten unter den Wölfen. Machen wir uns keine Illusionen: Wer das will, der steht vor einer anspruchsvollen Aufgabe. Sicher: nicht mit leeren Händen, sondern ausgerüstet mit viel Weisheit aus unserem großen Ratgeberbuch. Vor allem aber: nicht allein. Denn Schafe haben einen Hirten. Das macht den Unterschied! Und das dürfen wir nicht vergessen: Jesusmäßig leben – das geht nur mit Jesus. Eben deswegen ist eine enge Beziehung zu ihm so wichtig. Glaube am Montag heißt: Jesus in mir. In enger Verbindung zu ihm leben. Christusbewusst. Wer mit Wölfen leben will, darf das nicht vergessen – sonst wird er schnell selbst zum Wolf und beißt und knurrt – oder taucht profillos unter im Alltag und vergisst sein Gesandtsein. P
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PORTRÄT
„Nimm dir das zu Herzen und kehre um!“ PROCHRIST Rund 1,2 Millionen Menschen haben vom 3. bis 10.
Es waren die Predigten von Ulrich Parzany, die für ihn den Wendepunkt im Leben markierten. Das war vor zehn Jahren – 2003 bei ProChrist in Essen. Bis dahin hatte Heiko Schönherr mit dem Glauben wenig am Hut: „Ich habe ein gottloses Leben geführt.“ Und das, obwohl er in einem christlichen Elternhaus aufgewachsen ist. „Aber als ich 14 wurde, hat mich das alles nicht mehr interessiert.“ Jetzt ging es ihm vor allem darum, das Leben auszukosten. „Ich lebte von Wochenende zu Wochenende, von Party zu Party“, erzählt der heute 36-Jährige. Alkohol und Drogen wurden zu zentralen Lebensinhalten.
In mein Leben ließ ich Jesus nicht Mit 22 Jahren wird Schönherr Vater. Doch die Beziehung zu seiner Freundin kriselt. Die Schuld daran gibt er sich rückblickend auch selbst: „Mir fehlte jegliches Verantwortungsbewusstsein.“ Der Alkohol und die Drogen rauben ihm zusätzlich den Ehrgeiz. Einen Gegenentwurf zu diesem Leben im Rausch erlebt der junge Mann in einem Pfarrhaus, wo er 2000 und 2001 eine Fördermaßnahme absolviert. Die Ruhe und der innere Frie-
den, den die Pfarrfamilie und die Kantorin ausstrahlen, beeindrucken ihn. Schönherr beginnt, sich intensiver mit dem christlichen Glauben zu beschäftigen – „allerdings nur theoretisch“, sagt er. „In mein Leben habe ich Jesus damals noch nicht gelassen.“ Als ihn seine Freundin 2002 mit der damals dreijährigen Tochter verlässt, bricht für Schönherr eine Welt zusammen. In seiner Not wendet er sich erstmals seit seiner Kindheit wieder an Gott: „Wenn es dich gibt, musst du mir helfen, denn ich bin am Ende.“ Schönherr: „Ganz plötzlich hatte ich diese Stimme im Kopf, die zu mir sagte: Es ist ein Zeichen meiner Liebe, dass ich deine Schuld aufdecke und dich mit Strenge erziehe. Nimm dir das zu Herzen und kehre um!“
Zwei Stimmen in meinem Kopf Wenige Monate später wird ProChrist aus Essen übertragen – auch nach Limbach-Oberfrohna. In dem jungen Mann ringen zwei Mächte: „Die eine Stimme sagte: Geh dort hin, es wird gut für dich sein! Die andere hielt dagegen: Was willst du dort? Die Leute lachen dich aus.“ Heiko Schönherr geht hin. Als er die Predigten von Ulrich Parzany hört, hat er den Ein-
druck, sie seien nur für ihn. Am Ende ist ihm klar, dass er mit Jesus neu anfangen möchte. Wenige Tage darauf bittet ihn eine ihm bekannte blinde Frau, sie zu einem Seminar zu fahren. Er müsse aber mit dort bleiben. Das „Seminar“ war ein Glaubenskurs im Rahmen der ProChrist-Nacharbeit. So fand er Kontakt zu anderen Christen vor Ort. Inzwischen gehört er zur Landeskirchlichen Gemeinschaft. Daneben hat sich der gelernte Einzelhandelskaufmann ehrenamtlich viele Jahre in einer offenen christlichen Kinder- und Jugendarbeit engagiert. Dann entschied er sich, das Ehrenamt zum Beruf zu machen, und absolvierte eine Ausbildung zum Erzieher. Die Prüfungen hat er gerade vor zwei Wochen abgelegt. Die Vorbereitungen darauf waren der Grund, weshalb er diesmal bei ProChrist „nur“ als Gast dabei war. Zu seiner inzwischen 14-jährigen Tochter hat Heiko Schönherr übrigens guten Kontakt. Und was ihn besonders freut: Auch sie hat sich für ein Leben als Christ entschieden. P
Foto: privat
März die Evangelisation ProChrist verfolgt. Einer von ihnen war Heiko Schönherr aus Limbach-Oberfrohna in Sachsen. Denn es waren die Predigten von Ulrich Parzany, die für ihn den Wendepunkt im Leben markierten. Von Matthias Pankau.
DAS WORT DER WOCHE » Wir brauchen keine matten oder glatten Gemeinden, sondern Gemeinden, die einen Aufstand für das Evangelium machen. « Pfarrer Ulrich Parzany in seiner Predigt am Ende der Großevangelisation ProChrist, die vom 3. bis 10. März von Stuttgart aus an 900 Orte übertragen wurde. 11.2013