27. März 2013 | 13 el l e o f f izi s a d e is t . s g a b t l ic h e n e i g e f ü g t u A r s b e i r s z i h e e C Di Sc h w n de s Or ga v er bands k Musi
Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
Im Paradies sein
Wo sind wir fünf Minuten nach dem Tod?
Seite 4
7 Medien Das Migros-Magazin und die Freikirchen | 9 Porträt Warum sich Michael André Williams als Sieger sieht | 11 Kongress Eltern, Kinder und die Gemeinde enger verknüpfen 27 Ostern Gibt es Beweise für die Auferstehung von Jesus Christus? www.ideaschweiz.ch
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Wir und das Kreuz Jerusalem am Tag, an dem drei zum Tod Verurteilte gekreuzigt werden. Die Stimmung ist aufgeheizt. Menschen drängeln sich in den Gassen bis hinaus zur Schädelstätte Golgatha. Was geht ihnen durch Kopf und Herz? Mitten drin ist Lukas. Er hält das Geschehen fest (Lk. 23,33 bis 49); auch die letzten Worte von Jesus: «Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun!» Was taten sie denn? «Das Volk stand da und sah zu», verrät uns Lukas. Die Zuschauenden lassen sich in drei Gruppen aufteilen. In Spötter, Fragende und Glaubende. Die meisten Spötter finden sich in den Reihen der Machthaber. Unter den Fragenden sind viele derjenigen, die Jesus näher kannten (V.49). Sie standen weit entfernt und versuchten, ihre Zweifel und Ängste zu ordnen. Ganz nah beim Kreuz war einer der beiden Verbrecher. Zwangsläufig, kann man einwerfen. Ja, aber nur am Anfang. Der Mann erkennt nämlich, dass Jesus anders ist, übermenschlich. Er erkennt ihn als Gott. Gleichzeitig gibt er zu, persönlich schuldig zu sein. Glaubensvoll bittet er Jesus: «Herr, denke an mich, wenn du in dein Reich kommst.» Jesus reagiert und verspricht: «Heute wirst du mit mir im Paradies sein.» – Wenn es ums Kreuz geht, sammeln sich die Menschen bis heute in den drei Gruppen der Spötter, Zweifler und Glaubenden. In seinem Blog schreibt der auf die Beobachtung von Glaubensbewegungen spezialisierte Journalist Hugo Stamm, wie er zum Kreuz steht: «Gehen wir davon aus, dass Gott seinen Sohn aus Liebe geopfert hat, dann stellt sich die Frage: Was ist mit der Liebe von Gott zu seinem Sohn? Wie konnte er mit-ansehen, wie sein Sohn am Kreuz Qualen litt und starb? Warum hat er als allmächtiger Gott keine ‹humanere› Lösung für das Problem der abtrünnigen Menschen gefunden?» Die Zweifel nagen. Der Verstand verweigert sich. Für Stamm endet die Diskussion beim Kreuz. Also beobachtet er das Geschehen aus Distanz. So wie vermutlich die Mehrheit der Schweizer Bevölkerung. – Auf einer Bergwanderung fragt ein Junge seinen Vater: «Sind dort, wo Gipfelkreuze stehen, Menschen abgestürzt?» «Nein», antwortet der Vater, «ein Gipfelkreuz bedeutet, Menschen haben den Berg mit seinen Gefahren bezwungen. Das Kreuz ist ein Zeichen des Sieges, nicht des Todes.» Wie stehen Sie zum Kreuz? Rolf Höneisen
Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Rolf Höneisen Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 KradolfSchönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Erweitertes Team: Esther Reutimann, Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler, Christof Bauernfeind Praktikum: Eveline Mergaert
ideaSpektrum 13.2013
Verlagsmanager: Roland Rösti, 031 818 01 25, verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch Einzelverkaufspreis: CHF 4.–
Bilder: istock.com (Titelseite); zvg (Seite 3)
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BIBLISCH Ein Lieblingsbibelwort von Karin Härry-Oltmanns. Die 48-Jährige wohnt mit ihrem Mann und den drei Töchtern in Aarau. Sie ist Hausfrau, Buchhändlerin, Referentin und schreibt Artikel, unter anderem für die Zeitschriften «Joyce» und «Aufatmen».
«So spricht der Herr, dein Erlöser, der Heilige Israels: Ich bin der Herr, dein Gott, der dich lehrt, was dir hilft, und dich leitet auf dem Wege, den du gehst.» Jesaja 48, 17
«Gott macht mich hin und wieder auf ungute Dinge in meinem Leben aufmerksam. Es sind meistens kleine Unarten, die ich ablegen sollte. Wenn Gott seinen Finger auf so etwas legt, soll es mir helfen. Es ist aber nicht immer das, was ich selbst auch verändern möchte. Unser Gott ist manchmal ein unbequemer Gott, der uns auf Missstände in unserem Leben hinweist. Zum Glück weiss ich, dass er mich auf dem Weg der Veränderung begleitet.»
WÖRTLICH «Ich hatte noch nie Sex. Gott schützt mich vor Geschlechtsverkehr. Ich habe eine sehr innige Beziehung zu Gott. Morgens lese ich Bibelverse, abends bete ich. Für mich ist die Enthaltsamkeit keine Strafe, sondern ein Segen. Mein Leben ist auch ohne Sex total aufregend.» Das sind gemäss «Blick» die Worte der MissSchweiz-Kandidatin Alice Stark (19). Alice besucht die Freie Evangelische Gemeinde in Gais AR.
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BR E N N P U N K T
Im Paradies sein AufErsTEHung Karfreitag und Ostern. Kreuzigung und Auferstehung. Das sind unverrückbare Eckpfeiler
des christlichen Glaubens. Jesus sagte zum Schächer am Kreuz: «Heute wirst du mit mir im Paradies sein.» Welcher Raum ist damit gemeint? Wo sind wir fünf Minuten nach dem Tod? Eine biblische Spurensuche.
Das Bild hing direkt vor mir. Sogar die Einzelheiten prägten sich mir tief ein. Was der Prediger uns damals erzählt hatte, weiss ich heute nicht mehr. Aber das Bild ist mir in Erinnerung geblieben. «Der breite und der schmale Weg» hiess es. Aufschlussreich, wie sich die Menschen im 19. Jahrhundert die böse Welt und den Weg in den Himmel vorstellten. Rechts eine Mauer mit der «engen Pforte», davor ein Wanderer mit einem Bündel, das er vermutlich nicht mitnehmen durfte. Auf dem Weg nach oben erinnere ich mich an einen Löwen, der dem einsamen Wanderer gefährlich nahe kam. Zuoberst mündete der Weg ins himmlische Jerusalem. Auf der linken Seite die breite Strasse mit vielen Menschen. «Maskenball», «Spielhölle» und «Theater» (die grossen Versuchungen von damals) säumten die Strasse. Fast zuoberst eine Eisenbahn (!) und kämpfende Soldaten. Und am Ende des Weges eine brennende Stadt und dunkle Wolken – das Bild für die Hölle.
Eine Alterserscheinung?
60 Jahre später wurde ich für zwei Referate über den Tod, den Himmel und die Hölle angefragt. Ich sagte ab, weil ich kein Spezialist für Endzeitfragen bin. Auf eine erneute Bitte hin befasste ich mich dann aber intensiver damit und entdeckte in der Bibel viele neue Spuren. Dass Himmel und Hölle Realität sind, war für mich nie eine Frage. Aber wie es «drüben» im Detail aussieht, davon hatte ich mir noch nie ernsthaft ein Bild gemacht. Eine dunkle Ahnung um das «Leben danach» ist wohl in jedem Christen vorhanden. Aber man hört darüber kaum noch eine Predigt. Glaubwürdiges Christsein im Alltag gilt als wichtiger. Und schon gar nicht die Hölle thematisieren! Damit könnten Menschen traumatisiert werden. Doch das ist ein Verlust. Unsere Vorstellungen von Himmel, Hölle und Jüngstem Gericht beeinflussen unseren Alltag mehr als uns dies bewusst ist. Wenn ich davon ausgehe, dass mein gegenwärtiges Leben Auswirkungen auf meine Ewigkeit hat, dann lebe ich anders, als wenn mit dem Tod alles aus wäre.
Wenn Zeit und Ewigkeit aufeinandertreffen
Ein Problem auf dem Weg zu grösserer Klarheit besteht im Umstand, dass es in der Ewigkeit keine Zeit gibt. Ewigkeit ist ohne Anfang und Ende. Wenn tausend Jahre wie ein Tag sind (2. Petrus 3,8), dann ist Paulus erst vor zwei Tagen gestorben und mein Vater vor wenigen Sekunden (obwohl er bereits 2007 begraben wurde). Die Ewigkeit kennt keine Zeitabschnitte, wir schon. Vielleicht sind unsere Vorstellungen tatsächlich zu zeitbedingt und wir müssen anerkennen, dass unser Wissen und Erkennen auch in diesem Bereich Stückwerk ist. Als Paulus einen kurzen Blick ins Paradies werfen durfte, hörte er dort «geheimnisvolle Worte, die auszusprechen einem Menschen nicht zusteht» (2. Korinther 12,4). Ähnlich erging es dem Apostel Johannes. Liest man die Offenbarung, dann spürt man förmlich sein Ringen, mit menschlichen Worten Ewiges zu beschreiben.
Krise unserer Vorstellungskraft
«Die Krise der Hoffnung, unter der die Gemeinde Jesu heute leidet, ist eine Krise unserer Vorstellungskraft», schreibt John Eldredge. Was heisst hier Krise? Haben die Kritiker den Verkündigern nicht jahrelang vorgeworfen, sie würden die Zuhörenden auf den Himmel vertrösten? Und wurde nicht von überzeugten Christen gefordert, sie hätten sich jetzt aktiv einzusetzen und nicht passiv auf das Jenseits zu warten? Der Himmel wurde ausgeblendet. Eine verhängnisvolle Entwicklung. Wenn es nach dem Tod wirklich aus wäre (was viele behaupten), dann kann ich leben wie ich will. Ich kann auf Kosten anderer das Leben
geniessen, lügen und betrügen, x-mal den Partner wechseln, Menschen verletzen, ohne Rücksicht auf Verluste losmarschieren. Wenn ich aber damit rechne, dass mein Leben nach dem Tod einer letzten Prüfung unterzogen wird und alles ans Licht kommt, was ich je gedacht, gesagt und getan habe, werde ich mich dementsprechend verhalten.
Dichtung und Wahrheit über Himmel und Hölle
Wer sagt mir, was mich nach dem Tod erwartet? Woher haben wir unsere Vorstellung vom Jenseits? Wir entnehmen sie der Bibel. Wirklich? Im Lauf der Kirchengeschichte haben sich viele Zusätze eingeschlichen, sowohl im Blick auf den Himmel als auch auf die Hölle. Sicher, es gibt sie, die Spezialisten, die aus der Bibel einen genauen Fahrplan für die Wiederkunft Jesu, die Entrückung und das Tausendjährige Reich zusammenstellen. Doch wie sie ihre Interpretation vertreten, wirkt auf mich manchmal fast beängstigend. Sogar der Apostel Paulus war sich bewusst, dass er trotz seines Wissens und seiner Erkenntnisse immer noch ein sehr undeutliches Bild, nur einen Teil des Ganzen, zu erkennen vermag (1. Korinther 13,9–12). Dabei geht es mir nicht um die Existenz von Himmel und Hölle. Daran lässt die Bibel keinen Zweifel. Es geht um die Details.
Es handelt sich um eine Art Provisorium, um einen zeitlich begrenzten Aufenthaltsort der gläubigen bis zu ihrer Auferstehung. Was steht wirklich in der Bibel?
Das erwähnte Ausschmücken künftiger Ereignisse ist so lange nicht weiter dramatisch, wie wir unsere Erkenntnisse nicht absolut setzen. Wir können uns das ewige Leben nicht schön genug vorstellen. Was wir vorfinden werden, wird alles übertreffen, was wir uns ausgemalt hatten. Und die Tragödie der Hölle wird schrecklicher sein als die Horrorvision jedes Films. Aber wir müssen unterscheiden zwischen menschlicher Phantasie und dem, was wirklich im Wort Gottes steht. Beim Versuch, uns an die Ewigkeit heranzutasten, gibt es Eckwerte, die nach der Bibel eindeutig sind: Jesus wird die Erde ein zweites Mal besuchen. Dann nicht mehr als Menschensohn, sondern in Macht und Herrlichkeit. Alle Menschen, die je gelebt haben, werden auferstehen. Es wird ein letztes Gericht geben und eine definitive Verurteilung in die Hölle. Und es wird einen neuen Himmel und eine neue Erde geben, auf der es endlich gerecht zu und her gehen wird (2. Petrus 3,13). Die katastrophalen Folgen der Sünde werden überwunden sein. Das ewige Leben beginnt für all diejenigen, die hier auf Erden ihr Vertrauen auf Jesus Christus gesetzt haben.
Was geschieht fünf Minuten nach unserem Tod?
Ist jemand gestorben, wird sein Abschied zelebriert. Tränen fliessen, tröstende Worte werden formuliert, Blumen schmücken den Sarg, die Grösse der Trauergemeinde zeigt die Beliebtheit des Verstorbenen. Aber all das ist nur Beerdigungskultur. Der Verstorbene spürt von all dem nichts mehr. Er ist längst an einem anderen Ort – fragt sich nur wo? Beginnen wir mit den gesicherten Informationen. Im Neuen Testament finden sich folgende «Ortsangaben»: •Im Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus (Lukas idea Spektrum 13.2013
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gibt Jesus im Gleichnis vom reichen Mann und dem armen Lazarus: 1. Mein Leben auf der Erde entscheidet über meinen Aufenthaltsort in der Ewigkeit (Vers 25). Die Art, wie wir unser Leben hier gestalten, hat direkte Auswirkungen auf unsere Existenz nachher. Der Tod ist eine endgültige Markierung. 2. Ein Transfer ist nicht mehr möglich (Vers 26). Der Reiche landet nicht im Paradies, und noch nicht in der Hölle (Luther hat «Hades» in Vers 23 falsch übersetzt), sondern im Totenreich. Es ist der Ort, wo die Ungläubigen auf ihre Auferstehung warten – und zum ersten Mal realisieren: «Ich habe falsch gelebt!» 3. Die vorliegenden Informationen genügen (Vers 31). Mehr als die Bibel dazu sagt, gibt es nicht – und mehr brauchen wir auch nicht! Nicht einmal eine Totenauferweckung führt zwingend zum Glauben. Wer will, der kann sein Leben nach der Bibel ausrichten und er wird gerettet. «Mein Wort hören und tun, das macht den Unterschied», sagt Jesus in einem anderen Gleichnis (Matthäus 7,24 –27). 4. Wir kennen einander. Die Bibel beschreibt Verstorbene nicht einfach als unpersönliche Leichen. Sie sind weiter existierende Menschen mit einem unvergänglichen Ich. Wir werden im Himmel Menschen begegnen, von denen wir in der Bibel gelesen, sie aber nicht persönlich gekannt haben. Hier zwei Beispiele: Die Jünger erkannten Mose und Elia auf dem Berg der Verklärung. Und die Menschen, die draussen bleiben müssen, werden Abraham, Isaak, Jakob und alle Propheten in Gottes neuer Welt sehen – und verzweifeln (Lukas 13,28).
Vor dem urteil kommt das gericht
16,19–31) landet der Reiche im «Hades», also noch nicht in der Hölle, sondern im Totenreich. Lazarus kommt zu Abraham, in einen Bereich, der vom Totenreich klar unterschieden ist (siehe unten). •Jesus verspricht dem Verbrecher, der sich in den letzten Stunden seines Lebens an ihn wendet, dass sie noch heute gemeinsam das Paradies erreichen werden (Lukas 23,43). •Der Apostel Petrus weiss, dass Jesus nach seinem Tod zu den «Geistern im Gefängnis» ging, die zur Zeit der Sintflut Gott ungehorsam gewesen waren (vgl. 1. Petrus 3,19). Ihnen «verkündete» er, später heisst es sogar, dass er die Toten «evangelisierte» (4,6).
Wo ist das Paradies?
Was meinte Jesus mit «Paradies»? Der hebräische (AT) und der griechische (NT) Begriff meinen beide einen umgrenzten Bereich, einen Park, einen wunderschönen Garten. Es handelt sich um eine Art Provisorium, um einen zeitlich begrenzten Aufenthaltsort der Gläubigen bis zur Auferstehung. «Die Parklandschaft der Ruhe und Stille, wo die Toten den Aufbruch des neuen Tages erwarten», sagt Tom Wright. «Eine Erholungspause zum neuen Leben» nannte es Johannes Brenz, ein Mitarbeiter Luthers. Die Bibel benutzt noch andere Begriffe für den Aufenthalt der verstorbenen Gläubigen. Hier einige Beispiele: Abraham wurde zu seinen Vätern versammelt (1. Mose 25,8 nach Luther). Zu Mose sagte Gott kurz vor seinem Tod, dass er bei seinen Vätern schlafen würde (5. Mose 31,16 nach Luther). Von den Gerechten heisst es in Jesaja 57,2: «Sie gehen ein in meinen Frieden, die ewige Ruhe wird ihnen zuteil.» Ein Engel informiert Daniel (12,13): «Du wirst in der Erde ruhen, doch später, am Ende der Zeit, wirst du auferstehen und das himmlische Erbe empfangen.» Paulus wäre am liebsten viel früher gestorben, «um bei Christus zu sein» (Philipper 1,23).
Lukas 16,19–31: Endgültig!
Detaillierte Auskunft, wie es unmittelbar nach dem Tod weitergeht, idea Spektrum 13.2013
Die Welt wäre ohne das Wissen um eine letzte, gerechte Abrechnung kaum auszuhalten. In der Bibel gibt es keine Zweifel, unser ganzes Leben wird aufgezeichnet: Gedanken, Motive, Worte, Handlungen – alles kommt einmal ans Licht (Lukas 12,2–3). Als der absolut Gerechte hat Gott alles Interesse an einem fairen Prozess. Er wird sämtliche entlastenden Argumente berücksichtigen – aber sie genügen nicht! Die einzige Rettung wäre der Glaube an Jesus Christus und seinen Tod am Kreuz gewesen. Diese Hilfe aber hatten alle, die sich in der Hölle wiederfinden, abgelehnt. Ein Justizirrtum ist beim gerechten Gott ausgeschlossen. Gott sieht nicht nur die Taten, sondern auch, wie es dazu gekommen ist. Selbst die Gegner werden einmal Gottes Gerechtigkeit anerkennen. C. S. Lewis, ein irischer Schriftsteller und Literaturwissenschaftler, ist überzeugt, dass es in der Hölle nur Freiwillige gibt: «Am Ende gibt es nur zwei Arten von Menschen: die, die zu Gott sagen: ‹Dein Wille geschehe›, und die, zu denen Gott am Ende sagt: ‹Dein Wille geschehe.› Alle, die in der Hölle sind, erwählen sie. Ohne diese Selbstwahl könnten sie nicht in der Hölle sein.»
Auch die gläubigen werden «durchleuchtet»
Weniger bekannt ist, dass auch die Gläubigen nicht einfach so durchgewunken werden. Manche befinden sich in einer gefährlichen Selbstsicherheit und leisten sich – auch als Christen – ein Leben, das bei weitem nicht den Möglichkeiten entspricht, die Gott, der Schöpfer, in ihr Leben hineingelegt hat. Paulus schreibt in 2. Korinther 5,10, dass wir uns alle eines Tages vor Christus als unserem Richter verantworten müssen. Dann wird jeder das bekommen, was er für sein Tun auf dieser Erde verdient hat, mag es gut oder schlecht gewesen sein. Dies schreibt Paulus an eine christliche Gemeinde. Auch im Leben eines Christen gibt es viel Ungeklärtes, Verstecktes, Unbereinigtes. Das muss ans Licht. Nicht nur meine bösen Taten, auch meine falschen Prioritäten, mein Umgang mit den Finanzen, meine unbedachten Worte und falschen Anschuldigungen kommen ans Tageslicht. Gott zeigt auch den Gläubigen gegenüber seine Gerechtigkeit. Im Unterschied zum «Jüngsten Gericht» für die Ungläubigen geht es bei dieser Beurteilung unseres Lebens nicht um die Möglichkeit, dass wir vielleicht doch noch in der Hölle landen könnten. Denn im Unterschied zu denen, die nicht glauben wollten, steht uns Jesus als Anwalt zur Seite und vertritt uns beim Vater (Römer 8,34). Paulus erwähnt aber in 1. Korinther 3,12–15 den tragischen Fall, dass sich mein ganzes Lebenswerk als unbrauchbar erweisen könnte und ich mit Bild: fotolia.com/Jaroslaw Grudzinski
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leeren Händen das ewige Leben erreiche. 60 Jahre umsonst gelebt – wer möchte das schon?
Das gesetz von saat und Ernte
Was wir hier tun und wie wir auf dieser Erde leben, das hat direkte Auswirkungen auf «drüben». Es ist nicht egal, wofür wir uns einsetzen (Matthäus 6,33), wie wir unsere Zeit einteilen, wie wir beten, wofür wir unser Geld einsetzen. «Setzt euch mit aller Kraft für den Herrn ein, denn ihr wisst: Nichts ist vergeblich, was ihr für ihn tut», sagt Paulus in 1. Korinther 15,58. Jesus hat oft vom «Lohn» gesprochen (zum Beispiel in der Bergpredigt). Es geht dabei nicht um die Bezahlung einer Leistung. Die Freude darüber, dass Gott aus meinem Leben mehr machte, als ich je erwarten konnte, ist Belohnung genug. Ich werde im ewigen Leben auf Menschen treffen, für die ich jahrelang gebetet habe. Andere haben durch mich den entscheidenden Anstoss zum neuen Leben erhalten. Ich selber werde auf andere zugehen, denen ich so vieles verdanke. Gemeinsam loben wir unseren Herrn, der aus unseren Bruchstücken etwas Wunderbares gemacht hat.
Mit dieser Perspektive vor Augen erscheint mir so manche christliche Beerdigung viel zu traurig gestaltet zu sein. grenzenloser Jubel am Ziel
Am Ziel wird einer im Mittelpunkt stehen: Jesus Christus, der Sohn Gottes. Er hat sein Leben in den Tod gegeben, damit uns geholfen werden kann. Dort werde ich zum ersten Mal die ganze Tragweite seines Opfers realisieren: Wie gross der Schaden ist, den ich mit meinem Leben angerichtet habe – und welch hohen Preis Jesus für mein Leben bezahlt hat, damit ich bei ihm sein darf. Und wir werden über unsere Zukunftsaussichten jubeln. Ewiges Leben heisst nicht einfach, dolce far niente, auch nicht «nur» Anbetung. Gott hat für alle, die er in sein Reich holt, eine sinnvolle Perspektive bereit. Früher dachte ich in Abschnitten: Ich lebe hier 60 oder 80 Jahre bis zum Tod und dann beginnt etwas völlig Neues. Heute denke ich eher an eine Art Fortsetzung in der Ewigkeit. Gott benutzt meine Gaben, um mich in seinem Reich optimal einzusetzen. Mit dem Unterschied, dass die katastrophalen Folgen der Sünde weg sind (Offenbarung 21,4): Kein Stress mehr, kein Burnout, kein Herzinfarkt, keine Überforderung, keine Müdigkeit, keine depressiven Stimmungen mehr, keine Kopfschmerzen, keine Gier, keine Eifersucht, kein Hunger, keine Armut, keine Ungerechtigkeit. Das ist Herrlichkeit! Alles ist wahr, was die Bibel uns versprochen hat. Der Kampf hat sich gelohnt (2. Korinther 4,17). Das stellt alles in den Schatten, was wir bisher erlebt haben!
«Um es noch einmal zu sagen: Wenn die Toten nicht auferstehen, ist auch Christus nicht auferstanden. Und wenn Christus nicht auferstanden ist, ist euer Glaube eine Illusion; die Schuld, die ihr durch eure Sünden auf euch geladen habt, liegt dann immer noch auf euch.» 1. Korinther 15,16 und 17 NGÜ
Mit dieser Perspektive vor Augen erscheinen mir die Beerdigungen von Christen viel zu traurig. Aristides, ein griechischer Schriftsteller aus dem zweiten Jahrhundert, hatte die Christen genau beobachtet. Im Jahr 125 schrieb er: «Wenn einer von diesen Christen die Welt verlässt, freuen sie sich und danken Gott. Dann begleiten sie seinen Körper mit Liedern und Dankgebeten, als ob er sich auf die Reise zu einem anderen Ort ganz in der Nähe aufmachen würde.» Ein schönes Zeugnis. Die Hoffnung der ersten Christen war nicht der Himmel, sondern die Auferstehung. Darauf freuten sie sich. «Christus ist von den Toten auferstanden! Er ist der Erste, den Gott auferweckt hat, und seine Auferstehung gibt uns die Gewähr, dass auch die, die im Glauben an ihn gestorben sind, auferstehen werden» (1. Korinther 15,20). Karl albietz
Der Autor, Jg. 1942, war von 1991 bis 2001 Direktor der Pilger mission St. Chrischona. Bis zu seiner Pensionierung arbeitete er als Pastor einer Freien Evangelischen Gemeinde.
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Seite 6: Bild: Fotolia.com/Glenda Powers
25.03.13 11:41 idea Spektrum 13.2013
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Migros-Magazin und der Umgang mit Freikirchen Medien Es werfe einen Blick auf «einige der extremsten Exponenten» der Schweizer Glaubenslandschaft, schrieb
das «Migros-Magazin». Doch mit den Freikirchen wurden die falschen getroffen. Georg Otto Schmid hat interveniert.
Kurz nach der Esoterikmesse in Zürich brachte das «Migros-Magazin» Nr. 11 einen Bericht unter dem Titel «Die wundersame Welt des Glaubens». Dabei wurden einer Esoterikerin, einem Scientologen und einem Christen Fragen zu ihren Glaubenskonzepten gestellt. Den christlichen Standpunkt vertrat René Christen, Pastor der Rapperswiler Kirche im Prisma (Freie Evangelische Gemeinde) knapp und kenntnisreich. So weit so gut und durchaus lehrreich für die Leserschaft. Trotzdem wurde es schwierig.
extreme Freikirche?
Als stossend wurde empfunden, dass Freikirchen, Esoteriker und Scientologen auf die gleiche Stufe gestellt wurden. Denn der Vorspann zum Artikel bezeichnete das Trio René Christen, Jürg Stettler und Jana Haas in einem Atemzug als Vertreter «der extremsten Exponenten der Schweizer Glaubenslandschaft». Für die 2,3 Millionen potentiellen Leserinnen und Leser des Magazins hiess das: «Vorsicht!
Auge: «Der Mensch kann durch Jesus Christus Frieden mit Gott finden.» René Christen hatte nicht wissen können, dass die Abschlussredaktion den ArtikelVorspann zuspitzt und alle Freikirchler als Menschen mit extremen Ansichten abstempeln wird.
Schmid: «Unzutreffend»
Freikirchenpastor in einem Topf mit Scientology und Esoterik.
Hände weg von Scientology, von Esoterik und von Freikirchen.» Pastor René Christen suchte das Gespräch mit Chefredaktor Hans Schneeberger. Dieser entschuldigte sich bei ihm persönlich. In einem Leserbrief zitierte René Christen in Absprache mit dem Chefredaktor dessen Entschuldigung: «Diese Verdichtung war in dieser Form unfair, und wir entschuldigen uns dafür in aller Form, sowohl bei den Freikirchen, wie auch bei unserem Ge-
sprächspartner René Christen.» Warum war René Christen überhaupt bereit, in dieser illustren Runde mitzutun? Vielleicht sei er etwas zu naiv gewesen, sich in diesem religiösen Kontext zu exponieren, überlegt er. Er habe nach längerem Abwägen zugesagt, weil er die Chance gesehen habe, in einer Zeitung mit 1,5 Millionen Auflage den Kern des Evangeliums zu formulieren. Dies ist ihm gelungen. Gross und farbig springt ein Zitat ins
«AWM-Partnerschaft ist ein Segen» AeM-JAhreSTAgUng Beim Treffen der 40 Missionsgesellschaften der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) gab es viel zu danken, zu reflektieren und zu beschliessen. Präsident Daniel Berger eröffnete den zweitägigen Anlass am 19. März im Zentrum «Ländli» in Oberägeri ZG mit einer Ermutigung aus dem Markusevangelium, Kapitel 6, Verse 1 bis 6: Jesus liess sich nicht vom Unglauben der Menschen aufhalten. Er predigte weiter, um die frohe Botschaft zu verbreiten. Es gelte für die AEM, sich an Jesus zu orientieren.
einigkeit dominiert
Stefan Peter, Leiter von «Interserve», wurde in den Vorstand gewählt. Der 51-Jährige freut sich, seine Gaben in der Vorstandsarbeit einzubringen. «Servants», ein Missionswerk mit Fokus auf idea Spektrum 13.2013
arme Menschen in Asien, wurde als Vollmitglied aufgenommen. Die Jahresrechnung bereitete keine Bauchschmerzen: Der bescheidene Jahresgewinn wird teilweise für die Neugestaltung der Webseite von Mission.ch verwendet.
Viele gute gründe zum danken
Vor der Gebetszeit wurden viele Gründe zum Danken zusammengetragen: Im Tschad zum Beispiel wird bald ein Neues Testament in Tschad-Arabisch übergeben, obwohl es lange hiess, dass man das gar nicht dürfe. Das TschadArabisch sei ein Politikum. «Nun nimmt sogar der Premierminister
an der feierlichen Übergabe teil», freut sich ein Missionsleiter.
Sinnvolle Zusammenarbeit
Rektor Traugott Hopp präsentierte die Akademie für Weltmission (AWM) im deutschen Korntal und ihre Vision für 2017. Die AEM führte eine Grundsatzdiskussion über den Sinn ihrer Trägerschaft. Zahlreiche Mitglieder waren sich einig, dass die AWM einzigartig sei und gut zur AEM passe. «Die Partnerschaft mit der AWM ist ein Segen für die AEM und für die Weltmission.» eveline MeRgaeRt
Kein geringerer als der Religionswissenschaftler Georg Otto Schmid von der Evangelischen Informationsstelle Relinfo in Rüti ZH, verteidigte in einer Stellungnahme die Kirche im Prisma und den Bund der Freien Evangelischen Gemeinden (FEG). Die Formulierung «extremste Exponenten» sei im Zusammenhang mit Prisma und FEG «in jeder Hinsicht unzutreffend» und beruhe wohl auf einem Missverständnis. Rolf Höneisen
begründeTe TV-KriTiK
Tendenziös informiert Gegen den Beitrag «Pflegekinder bei Strenggläubigen», den die Sendung «Rundschau» am 9. Januar ausgestrahlt hatte (idea berichtete), gingen bei der SRF-Ombudsstelle elf Beschwerden ein, unter anderem diejenige der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA). In einer ausführlichen Antwort an die SEA stützt Ombudsmann Achille Casanova die wesentlichen Beanstandungen. Anmoderation und Ankündigung des TV-Beitrags enthielten ein «erhebliches materielles und immaterielles Schadenrisiko» für die Institution «Christhof» und die Sozialbehörden. Der Beitrag habe zudem «tendenziösen Charakter». Damit das Publikum sich eine eigene Meinung hätte bilden können, sei das Thema «weder sachlich, noch umfassend genug behandelt worden». Rolf Höneisen
www.aem.ch; www.mission .ch Bild: idea/rh.
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16. Januar 2013 | 3
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Was bringt die Zukunft? Markus Müller über kommende Veränderungen Seite 4 und die Chance der Christen 7 Gründung Neue Allianz-Sektion im Seeland | 10 Ausbildung Die Jugendverbände Cevi und Besj und der Seilbahnbau | 13 Gassenarbeit Das Zürcher «Chrischtehüsli» braucht mehr Platz | 24 Parkinson Wie Jürgen Mette mit seiner Krankheit umgeht www.ideaschweiz.ch
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TearFund stärkt Waisen und andere gefährdete Kinder in Sambia. Eine abgeschlossene Ausbildung, ausgewogene Ernährung und soziale Unterstützung sind der Schlüssel zur Selbstständigkeit. So wird eine Zukunft mit Perspektive gebaut. Helfen Sie mit. Werden Sie Projektpate.
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Ein Hilfswerk der Schweizerischen Evangelischen Allianz | Josefstrasse 34 | 8005 Zürich
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P or t r ät
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«...bin als Gewinner ausgeschieden!» JOUrnAL AmAzinG GrAce Bei «The Voice of Switzerland» begeisterte Michael André Williams
die Jury und das Publikum. Obwohl nach zwei Runden abgewählt, wirkt er ganz und gar nicht enttäuscht. Denn: Sein persönliches Ziel hat er trotzdem erreicht.
Michael André Williams kennt man rund um Affoltern am Albis ZH. Wenn der gross gewachsene Afroamerikaner mit seinen Postsendungen unterwegs ist, singt er häufig. Doch Philipp Fankhauser, einer der Juroren der Musiksendung «The Voice of Switzerland» stellte klar: «Michael ist kein singender Pöstler, sondern ein Sänger, der Post verträgt.» Damit hat er recht, denn Michael sang schon lange, bevor er bei der Schweizer Post angestellt wurde. Aufgewachsen ist der heute 59-Jährige in St. Petersburg, Florida. «Am Sonntag lief im Radio Funk, Blues und Soul. Das habe ich mir immer wieder angehört und mitgesungen», erinnert er sich. Schon als Dreijähriger fiel er mit seiner Stimme auf und sang als Kind im regionalen Gospelchor mit. 1972 trat er ins Militär ein. Mit breitem Lachen erklärt er: «Du bekommst ein ausgezeichnetes Stimmtraining, wenn du 300 Soldaten für einen 25-Kilometer-Marsch motivieren musst!» Während der 1980erJahre war er in Berlin stationiert, später arbeitete er als Sicherheitsbeamter und Bodyguard.
Alkohol machte alles kaputt
Zurück in den USA lernte er eine junge Schweizerin kennen. Als sie von ihm schwanger wurde, heirateten die beiden und zogen in die Schweiz. «Es war nicht gut, wie wir das gemacht haben», er-
Singender Postbote Michael André Williams lebt seit knapp 20 Jahren in der Schweiz und ist als Solosänger, Voicetrainer, Chorleiter und Pöstler tätig. Mit seiner Band oder dem Pianisten Roland Bertschi ist er in verschiedenen Ländern unterwegs. Alle zwei Jahre führt er ein Gospelprojekt durch, mit dessen Erlös christliche Hilfswerke unterstützt werden. Das nächste startet im Jahr 2014. www.michael-a-williams.ch
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Diplomfeier der GBFe
Am 20. März fand die Diplomfeier der «Gesellschaft für Bildung und Forschung in Europa» (GBFE) für Masterstudenten und Doktoranden auf dem Bienenberg statt. 16 Studierende erhielten ihren Master-, zwei ihren Doktortitel. Es referierten Professoren der «University of South Africa» (Unisa) und Thomas Schlag von der Universität Zürich. Am GBFE-Netzwerk sind acht theologische Institute aus Deutschland sowie das TS Bienenberg und das IGW aus der Schweiz beteiligt. (idea) – www.gbfe.org
Jesus-Doku am TV
Michael André Williams: «Von der erfahrenen Liebe Gottes singen.»
klärt der zweifache Vater. Er hatte bereits eine Tochter und eine Scheidung hinter sich. Doch nun wollte er seine Verantwortung wahrnehmen und für sein zweites Kind da sein. Doch da war der Alkohol... Als sich Williams endlich entschloss, einen Entzug zu machen, wollte seine Frau nicht mehr mit ihm zusammenbleiben. «Der Klinikaufenthalt war meine Rettung», sagt der Sänger. Denn während dieses Jahres fand er zurück zum Glauben, den er während seiner Militärzeit vernachlässigt hatte. Zur Therapie gehörte ein Einsatz in der Landwirtschaft. Der dortige Leiter schenkte ihm das Buch «Jesus unser Schicksal». Eine andere Therapeutin lud ihn zum Gottesdienst ein. «Ich habe damals die überwältigende Gnade Gottes (Amazing Grace) selber erlebt», erklärt Williams. «Jetzt war ich bereit, auf Gottes Stimme zu hören.» Er spürte immer mehr, dass seine Stimme ein Geschenk Gottes ist und sein Auftrag, damit Gottes Liebe weiterzugeben. «Ich gebe keine Konzerte. Wenn ich singe, ist das meine Predigt.»
Stimme ist Gottes Auftrag
Beim ersten Auftritt bei «The Voice of Switzerland» sang Michael André Williams «Amazing Grace» und berührte damit die Herzen. Alle vier Juroren standen
anerkennend auf und wollten ihn in ihr Team aufnehmen. «Bereits da hatte ich mein Ziel erreicht», sagt der Gospelsänger aus Leidenschaft. «Der Fernsehauftritt hat mir die Möglichkeit gegeben, vor Tausenden von Zuschauern Gottes Liebe zu bezeugen. So habe ich mehr Leute erreicht als mit all meinen bisherigen Auftritten in der Schweiz zusammen!» Die Zusammenarbeit mit den Coaches bezeichnet er als interessante Erfahrung. Er schätzte Marc Sways Bestreben, ihn auch leisere Töne singen zu lassen. Doch das kraftvolle Singen liegt Williams besser.
The Singing Postman
Seit er in der Schweiz lebt, hat Williams an 454 Hochzeiten und unzähligen Gottesdiensten mitgewirkt. Er gehört zur FEG Wettingen AG, wo er sein Talent einbringt. «Als Pöstler verdiene ich mein Leben. Meine Liebe aber gehört der Musik», hält er fest. Michael Williams hat eine aussergewöhnliche Stimme und Ausstrahlung. Seit seinem Fernseh-Auftritt überquillt seine Mailbox. Aber es war nicht in erster Linie der Preisgewinn, der zur Teilnahme am Gesangswettbewerb motivierte. Vielmehr war es die Möglichkeit, von seinen wunderbaren Erfahrungen mit der Liebe Gottes zu singen. MirjaM Fisch-Köhler Bild: Mirjam Fisch-Köhler
Luke Gassers Film «The Making of Jesus Christ» wird am Karfreitag, 29. März um 11 Uhr auf SRF 1 in einer gekürzten, 60-minütigen Version gezeigt. Der Filmemacher und Rockmusiker folgt in seiner Spurensuche Jesus von Nazareth, der die Geschichte so einzigartig und nachhaltig geprägt hat. (idea)
neuer iSTL-Gesamtleiter
ISTL (International Seminary for Theology and Leadership) bekommt einen neuen Gesamtleiter. Hans-Peter Rüegg (Doktorand in Korntal-DE) stellte sich am 25. März in Zürich vor. (idea) – www.istl.ch
Hindu-Tempel eingeweiht
Am 17. März wurde in Trimbach SO der grösste Hindu-Tempel der Schweiz eingeweiht. Hunderte Hindus, vorwiegend tamilischer Herkunft, nahmen an der Zeremonie teil. Im Verlauf der Weihehandlungen wurde auch Ramalingam Vasanthavajan, der Präsident des Vereins zur Förderung der tamilischen Kultur in der Schweiz, geehrt. (idea)
Die religion fährt mit
Taxikundinnen fühlen sich in Zürich diskriminiert. Weil er als strenger Muslim keinen Alkohol transportieren dürfe, schon gar nicht von einer Frau, die alleine unterwegs sei, habe sich ein Chauffeur geweigert, zwei Weinkisten ihrer Freundin einzuladen, beschwert sich eine Leserin im Zürcher «Tagblatt». Eine andere Frau musste aus Rücksicht auf den muslimischen Hintergrund eines Fahrers auf dem Rücksitz Platz nehmen. Die Verweigerungen verstiessen gegen die Stadtzürcher Taxivorschriften. (idea)
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TAG E SSC H AU
Es ist ein Risiko, das eingegangen werden muss SEA-MEdiEntAg Das Thema Religion spielt in den Medien eine zunehmende Rolle, Kirchen sollten bewusst in die
Medienarbeit investieren. Dazu wurde am Medientag der Schweizerischen Evangelischen Allianz (SEA) motiviert. Das Thema Religion würde für Medien dann interessant, wenn es in Verbindung mit anderen gesellschaftlichen Themen, einer Geschichte oder konkreten Personen gebracht würde, meinte Vinzenz Wyss, Zürcher Professor für Journalistik am Samstag in Aarau vor 50 Teilnehmern. «Der religiöse Diskurs selbst ist nicht interessant», so Wyss. Gleichzeitig betonte er, dass der Religion in den Medien eine zunehmende Wichtigkeit beigemessen werde. Eine Untersuchung zeige, dass vor allem die Berichterstattung über den Islam, mit einem Anteil von 34,7 Prozent im Jahr 2008, stark zugenommen habe. Der Katholizismus kam auf 29,1 Prozent, das weitere Drittel verteilt sich auf alle übrigen Denominationen und Religionen.
nicht passiv bleiben
Dass hauptsächlich negativ über Religion berichtet würde, gehöre «zur Logik des Journalismus» und gelte in gleicher Weise für
idEA-BEiHEftER «ViVAcE»
«Spielt dem Herrn» Seit 107 Jahren engagiert sich der Christliche Musikverband Schweiz (CMVS) für die Förderung der Musik in Kirchen und Freikirchen. Der CMVS, bis 2009 «Verband Schweizerischer Posaunenchöre», sieht seine geistliche Legitimation im 150. Psalm und in Hebräer 13,15. Nun möchte der Musikverband seine Arbeit einem breiteren Publikum bekannt machen. Dazu wurde die offizielle Verbandszeitschrift «vivace» erstmals und als Testlauf in das Magazin «idea Spektrum» eingeheftet. Somit erhalten sämtliche CMVS-Mitglieder ihr beliebtes «vivace» zusammen mit einem Exemplar von «idea Spektrum». THOMAS FEUZ www.cmvs-asmc.ch
Walker hervor: «Kirchen müssen erklären können, warum ihre Geschichten gut sind und das auch fachlich begründen.»
Beziehungen pflegen
Moderatorin Aline Baumann, Judith Wipfler und Vinzenz Wyss.
andere Themenbereiche, so Vinzenz Wyss. Medien reagieren vor allem auf Irritationen und die «Abweichung des Erwartbaren». Schlagzeilen könnten aber auch eine Chance für Kirchen sein, die «eigene Logik» in die Diskussion einzubringen. Passiv bleiben bedeute, die Geschichten
den anderen zu überlassen. «Es gibt immer ein Risiko und die Gefahr, dass die Geschichte eine Eigendynamik erhält. Aber dieses Risiko muss man eingehen», betonte der ehemalige Radiomoderator mit Blick auf kirchliche Medienarbeit. Ähnliches hob der Zukunftsforscher Andreas
Judith Wipfler, Fachredaktorin «Religion» beim Schweizer Radio SRF, ermunterte zu einem proaktiven Umgang mit Journalisten: «Gerade in lokalen Medien gibt es viele Chancen. Die Redaktoren stehen vermehrt unter zeitlichem Druck und sind froh um gute Medienmitteilungen und Bilder.» Zur Medienarbeit gehöre es auch, Beziehungen zu den Journalisten aufzubauen und zu pflegen. «Ganz am Schluss eines Projektes fällt vielen Christen oft ein, noch etwas für die Medien zu machen», kritisierte der PR-Berater Markus Baumgartner. Die Medienarbeit müsse aber von Anfang mit einbezogen werden. «Da muss man bewusst investieren und auch mal über sich hinauswachsen», motivierte Baumgartner. CHriSTOF BAUErnFEind
neues Leben in der Berner Altstadt EinWEiHUng Mit einem Fest der Begegnung weihte die EMK am Wochenende ihre neuen Räume an der Nägeligasse in Bern ein. Diese bieten eine vielfältige Nutzung. Vorbei die Zeiten des knarrenden Parkettbodens, der zahlreichen Generationen einen guten Auftritt ermöglichte. «Das Erdgeschoss wurde komplett erneuert. Dank gezielten Farbakzenten und einer optimalen Beleuchtung wirken die Räume freundlich und hell», beschreibt Gunnar Wichers das rund 1,8 Millionen Franken umfassende Bauvorhaben. Wichers ist Pfarrer der EMK und freut sich, dass bis 100 Personen verpflegt werden können.
«dem Leben Raum geben»
Mit dem Umbauprojekt hat sich die EMK ein neues Motto gegeben. «Raum zum Leben: Das soziale Engagement ist uns wichtig und soll ausgebaut werden. Gemeindeglieder verteilen am SonnBilder: idea/chb; idea/tf
«Raum zum Leben»: EMK Bern.
tagmorgen Kaffee und Gipfeli an Menschen, die auf der Strasse leben. Zudem gibts regelmässig ein günstiges Pastazmittag», erklärt Gere Luder. Der Physiotherapeut
ist Mitglied der Gemeindeleitung. «Die EMK Bern-Altstadt ist überzeugt, dass der christliche Glaube nur Sinn macht, wenn er sich gegenüber den Menschen zeigt.» Er organisierte das Fest der Begegnung mit einem vielfältigen, bunten Programm. «Jesus Christus ist die Kraft, die verwandelt», betonte Gunnar Wichers ausgehend vom Wunder in Kana (Johannes 2) in seiner Festpredigt. Er machte Mut zu warten, «bis seine Stunde da ist», und wünschte der Gemeinde Gottes umgestaltendes Wirken. Mitten in der Bundesstadt soll gelebte Nächstenliebe Raum bekommen. Im Fall der EMK auf bewährtem Boden, wie bereits während der letzten 130 Jahre. THOMAS FEUZ idea Spektrum 13.2013
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orange ist mehr als Frucht und Farbe ÄXgÜsi kongress «Orange leben»: Ein kanadisches Pastorenduo will den Einfluss von Eltern und Kirchen stärken, um den Charakter und den Glauben von Kindern zu fördern.
Mischt man die Farben Gelb und Rot, entsteht Orange. Kirchen (gelb) sollen Familien (rot) stärken, damit diese gemeinsam die Liebe Gottes im Alltag erfahren und sich gegenseitig ermutigen. Carey Nieuwhof und Jeff Brodie von der Connexus-Church in Toronto haben das Konzept «Orange» erfolgreich umgesetzt.
Alle generationen zusammen
Vor 300 Mitarbeitenden aus Kirchen und Gemeinden gaben sie letzten Samstag am Tagesseminar von Willow Creek auf St. Chrischona ihre Erfahrungen weiter. Die Kombination zweier Einflüsse entfalte grössere Wirkung als zwei einzelne Einflüsse, ist das Pastorenduo überzeugt. Daher gelte es, die Zusammenarbeit aller Generationen innerhalb von Familien und Gemeinden zu fördern.
Familie hat grossen einfluss
«Kinder verbringen pro Jahr rund 3000 unverplante Stunden mit ihrer Familie und nur 40 Stunden in der Kirche», rechnet Carey Nieuwhof vor. «Eltern, die regelmässig geistlich, emotional, beziehungsmässig und auch physisch in ihre Kinder investieren, hinterlassen
Gegenseitige Ergänzung: Carey Nieuwhof (links) und Jeff Brodie wollen starke Partnerschaften zwischen Kirchen und Familien.
ein bleibendes Vermächtnis in deren Leben.» Mehr als die Hälfte aller Jugendlichen wende sich von der Kirche ab. Ohne sie fehlt der Kirche die nächste Generation. Es sei daher unerlässlich, Kindern und Jugendlichen zu verlässlichen Bezugspersonen ausserhalb der eigenen Familie zu verhelfen. «Sie brauchen Erwachsene, die sie menschlich und geistlich begleiten und fördern.»
Für ein neues Miteinander
Diese Beziehungen müssten aufgebaut werden, bevor sie wirklich nötig seien, mahnte Nieuwhof. Kirchen und Gemeinden könn-
ten hier Familien stärken, indem sie über alle Altersstufen und Zivilstände hinweg solche Beziehungen ermöglichen. Die beiden Pastoren stellten die Vernetzung durch Kleingruppenleiter innerhalb der Gemeinde vor. Sie präsentierten Spiele, die zur Verfügung gestellt werden, damit Familien positive Verhaltensmuster erkennen und umsetzen lernen. Ein konkretes Beispiel: Einander zu umarmen, braucht vielleicht Überwindung. Es lohnt sich, die Wirkung auszuprobieren. MIRJAM FISCH-KÖHLER www.willowcreek.ch
Die Perspektiven guter kommunikation VitA-PersPektiV Gute Führung ist wichtig im Unternehmen, im Team und in der Familie. Gute Kommunikation ist der Schlüssel dazu. Vita-Perspektiv zeigte auf, wie dies gelingt. Am 22. März lud «vita-perspektiv», ein christliches Beratungsunternehmen, zum Event «Führung und Kommunikation» ein. Als Einstieg bediente sich Geschäftsführer Stefan Jakob dem bekannten Lied «Dr Alpeflug» von Mani Matter, um die Folgen misslungener Kommunikation aufzuzeigen: Umgeben vom Motorenlärm ihres Sportflugzeuges versteht der Pilot die Warnung seines Passagiers nicht, der bemerkt, dass das Benzin ausgeht. Schlussendlich führen die Verständigungsprobleme zum Absturz. idea Spektrum 13.2013
Damit Firmenchefs, Teamleitern und Verantwortungsträgern in Familie, Gemeinde und Gesellschaft nicht dasselbe passiere wie den beiden Freunden beim Alpenflug, sei eine gute Kommunikation unabdingbar, erklärte Jürgen Gerber, Unternehmensberater und Coach bei «vita-perspektiv».
kommunikation ist das A und o
Anhand von lustigen, aus dem Kindergarten und der Schule bekannten Kommunikationsspielen war das Publikum angehalten, die verschiedenen «Theorie-Happen»
laufend spielerisch in die Praxis umzusetzen. Dazwischen lockerten jazzig-swingige «Musik-Happen» die Lerneinheiten auf. An drei Führungsschulungen auf biblischer Basis können Interessierte ihre Kompetenzen in «Kommunikation, die ankommt» (25. April), «Raum schaffen durch persönliche Arbeitsorganisation» (20. Juni) und «Zielgerichtete und gestaltende Führung» (31. Oktober) verbessern.
Misstraue! Von Natur aus bin ich ein gutgläubiger Mensch. Doch das ist in der heutigen Zeit naiv, wenn nicht gar gefährlich. Da habe ich kürzlich am Telefon einer sympathischen Frauenstimme geduldig zugehört. Und dabei – ohne zu wollen – einen Vertrag abgeschlossen! Misstraue allen Telefonanrufern! Misstrauen … als grundsätzliche Haltung? Misstrauen, wenn es klingelt und ein Handwerker die Heizung überprüfen will. Misstrauen, wenn ein entfernter Verwandter am Telefon nach meinem Ergehen fragt. Misstrauen, wenn einer am Strassenrand mit den Armen winkt. Misstrauen, wenn mich jemand nach dem Weg oder nach Münz fragt. Die neueste Aufforderung des Misstrauens prangt von Plakatwänden: «Regel Nr. 1: Sich von niemandem helfen lassen.» Die Polizei warnt damit vor Banditen, die sich an Bankomaten unseren PIN-Code erschleichen. Also: Misstraue jedem, der sich dir nähert! Dazu die Werbung, die mir Dinge andrehen will, die ich weder brauche, noch vermag. Am besten: Misstraue allen Werbeprospekten, Inseraten und Plakaten! Kurz: Misstraue allen und allem! Aber das ist beklemmend und macht Angst. So kann ich nicht leben. Halt, in Gottes Wort heisst es: «Werft euer Vertrauen nicht weg, welches eine grosse Belohnung hat!» Offenbar gibt es Einen, der durch und durch vertrauenswürdig ist. Einer, von dem der Psalmist sagt: «Er ist ein Schild allen, die ihm vertrauen.» Einer, der höflich anklopft und nur kommt, wenn ich ihm freiwillig die Herzenstür öffne. Er will mich nicht manipulieren und übt keinen Druck aus. Er respektiert meinen Willen. Er lässt mich entscheiden. Er begegnet mir mit bedingungsloser Liebe. Mit einer Liebe, die wartet und nichts erwartet, die nicht aufgibt, sondern vergibt. Das lässt mich leben … und vertrauen. MARIAnnE vonLAntHEn
EvELInE MERgAERt www.vitaperspektiv.ch Bild: Mirjam Fisch-Köhler
Die Autorin war Lehrerin und Katechetin und schreibt gelegentlich Kolumnen.
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SYNERGIE Klartext reden! Menschen, die in einem christlichen Umfeld leben und arbeiten, kommunizieren oft wie durch einen Schalldämpfer. Da bringt ein neues Mitglied in der Gemeindeleitung ein revolutionäres Konzept ein. Darauf folgt erst einmal Stille. Intensiv sucht man nach Sätzen, wie man dem Gesagten entgegentreten könnte, ohne sich direkt als Gegner zu outen. Fünf Minuten später hängt eine bleierne Schwere über dem Gremium. Derjenige, der die Idee brachte, klappt in sich zusammen. Wiederholt sich dieser Ablauf zweibis dreimal, ist die Lähmung des Teams, der Organisation, der Kirche perfekt. Dasselbe passiert auch in der Geschäftswelt. Ich nehme selten ein Blatt vor den Mund, rede gerne Klartext. Damit habe ich auch schon viele verletzt. Ich musste in den letzten Jahren lernen, klare Botschaften zu kommunizieren, ohne vor den Kopf zu stossen. Es gibt
Beeindruckend «idea Spektrum» Nr. 11 – diverse Beiträge Diese Ausgabe war sehr lesenswert. Vor allem der zweite Artikel «Vom Bösen». Dazu fiel mir ein, dass mein geschätzter, inzwischen verstorbener Bibellehrer Professor Derek Prince immer wieder betont hat, «Evil ist not something, but someone!» (Das Böse ist nicht etwas, sondern jemand). Auch der Artikel über die Borreliose ist beeindruckend. Er sollte unbedingt auch in der Schweizerischen Ärztezeitung abgedruckt werden. markus Bourquin, Uetikon ZH
Es ist vollbracht! An Karfreitag erinnere ich mich gerne an die Worte Jesu «Es ist vollbracht!» Er neigte seinen Kopf und starb. Mit seinem Tod hat er mich und alle, die ihm vertrauen, von unserer Schuld befreit. Nur aus Gnade sind wir gerettet, wir können nichts selber hinzutun. Gnade und Werke schliessen sich gegenseitig aus. Ich muss mich nicht quälen und meinen, Gott durch eigene Leistungen zufriedenstellen zu müssen. Alle Leiden, die Gott fordert, hat Jesus schon erlitten. Gott verlangt und nimmt kein anderes Opfer an als das, welches Jesus am ideaSpektrum 13.2013
aber einen Bereich, wo ich fälschlicherweise nicht mehr Klartext redete, nämlich bei der Führung meiner obersten Kader. Zu oft hatte ich Führungsleute verloren. Mit jedem Mal wurde ich schwammiger in der Kommunikation. In den letzten Monaten spürte ich, wie in einem Unternehmensbereich die obersten Kader mir gegenüber in einer Art kommunizierten, die für mich nicht mehr stimmte. Im Urlaub las ich zum dritten Mal das Buch von Bill Hybels «Die Kunst zu führen». Mir wurde immer deutlicher, dass ich in Sachen Kommunikation den guten Weg verlassen hatte. Aus Angst, jemanden zu verlieren, erklärte ich meine Haltung, wo es gar nichts zu erklären gab, nickte ich, wo es nichts zu nicken gab. Wieder zu Hause, machte ich meiner Mannschaft klar, dass ich nicht mehr im selben Modus weitermachen wollte. Ich gab der Geschäftsleitung Hybels Kapitel «Reden Sie Klartext» als Pflichtlektüre mit und erklärte, dass ich von nun an so handeln würde. Das war vor zwei Monaten. Wer nun meint, wir hätten dicke Luft untereinanKreuz für alle Zeiten getan hat. Niemand kann sich mit seinen Gaben, Gebeten, Gelübden oder Diensten mit Gott versöhnen. Es ist vollbracht! Die Wiedergutmachung hat schon stattgefunden in Jesus Christus. Weder zum Erlösungswerk Christi noch zum Wort Gottes soll und darf etwas hinzugefügt werden. BernharD Dura, Chur GR
Quellen nachschlagen «idea Spektrum» Nr. 11 – zum Leserbrief «Anderer Geist in Rom?» Auf diese Vorwürfe müsste man nicht antworten, denn jeder kann leicht in den offiziellen Quellen nachschlagen, was die katholische Kirche wirklich lehrt. Zur Aussage in «Dominus Jesus», die reformatorischen Kirchen seien nicht «Kirchen im eigentlichen Sinn», gab es bald offizielle Klarstellungen. Kardinal Walter Kasper, damals Leiter des päpstlichen Einheitsrates, schrieb, die anstössige Aussage besage zwar nichts Neues, sei aber missverständlich formuliert. Auch die reformatorischen Kirchen seien Kirche, aber «nach einem anderen Typ». Es gehe nicht um ein «exklusives Heilsmonopol», sondern um einen «gegenseitigen Bereicherungs- und Lernprozess». Gemäss der nachkonziliären Lehre würden
der, der täuscht sich. Die Luft ist reiner denn je. Die GL-Kollegen unter sich sind nun plötzlich selber fähig, Klartext zu reden. Der neue Modus setzt Kräfte frei, die Grosses bewegen können. Finden auch Sie den Klartext-Modus! Achten Sie beim Bibellesen darauf, wie Jesus kommuniziert – in welcher Liebe und in welcher Klarheit. Wenn er z.B. seinen Jüngern sagt, wie kleingläubig sie doch seien, obwohl sie so viele Wunder gesehen hätten. Oder wie unmissverständlich er den Pharisäern gegenübertritt und den Tempel von all diesem Dreck der Händler reinigt. Das ist Klartext gepaart mit Aktivität in Höchstform! Ob in der Familie, im Verein, in der Kirche oder im Geschäft – reden Sie in Liebe Klartext! Daniel schöni
Der Autor ist Inhaber der Schöni.ch Holding in Oberbipp. www.schoeni.ch. E-Mail: daniel.schoeni@schoeni.ch
«die geistlichen Reichtümer anderer Kirchen und kirchlichen Gemeinschaften ausdrücklich anerkannt». Die katholische Kirche sei «in der Situation der Trennung nicht in der Lage, die ganze Fülle des Katholischen zu verwirklichen» und darum auf die andern angewiesen. Zur Frage, ob die katholische Eucharistie ein Gräuel ist, lese man das Buch von Peter Dettwiler (Ökumenebeauftragter der reformierten Kirche Zürich) und Eva-Maria Faber (katholische Theologin): «Eucharistie und Abendmahl» (Otto Lembeck Verlag). Darin wird gezeigt, wie sich das reformatorische und das katholische Abendmahlsverständnis ergänzen können. Beim Abendmahlsstreit in der «Marburger Disputation» (1529) hat Martin Luther vehement gegen die andern Reformatoren die reale Gegenwart Jesu verteidigt. Dass in allen Konfessionen das Herrenmahl zum Gräuel werden kann, lehrt Paulus in 1. Kor. 1,13: Das ist dort, wo man sich von der «Einheit im einen Leib Christi» absondert und andere verurteilt. TilBerT moser, Olten SO
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pOdIum Oster-Hoffnung In der Berufswelt sind wir es gewohnt, Strategien zu entwickeln und Konzepte zu entwerfen. Ziele werden festgelegt, Meilensteine definiert und die Abläufe zu deren Erreichung bestimmt. Alle Aktivitäten sind darauf ausgerichtet, den Erfolg langfristig zu sichern und entsprechend sind wir zu Recht stolz, wenn dies schliesslich auch gelingt. Doch wie setzen wir das, was in der Geschäftswelt selbstverständlich ist, im Privaten um? Wie sehen hier unsere Konzepte aus und welche persönlichen Ziele setzen wir uns selber? Welche Antworten vermögen wir uns auf Fragen wie diese zu geben: Wo kommen wir her? Was ist der Sinn? Wo gehen wir hin? Die kommenden Ostertage mögen uns Zeit und Musse geben, um diese Gedanken zu reflektieren. Vor zweitausend Jahren trat jemand auf, der sagte, dass Gott die Welt geliebt und seinen einzig geborenen Sohn gegeben habe, damit alle, die an diesen Jesus Christus glauben, nicht verloren gehen, sondern ewiges Leben haben (Johannes 3,16). In einem dramatischen Akt wurde der Sohn Gottes ans Kreuz genagelt und als er starb, kam es zu einer Sonnenfinsternis und gleichzeitig zerriss im Tempel der Vorhang zum Allerheiligsten. Ein Symbol dafür, dass für uns Menschen der Zugang zu Gott durch Tod und Vergebung seines Sohnes wieder offen ist. Dieses Geschehen ist für unseren Glauben absolut zentral. Ohne Ostern verlieren Weihnachten und Pfingsten jegliche Bedeutung. Als die Jünger an Ostern ans Grab Christi gingen, standen zwei Männer dort: «Was sucht ihr den Lebendigen bei den Toten? Er ist auferstanden» (Lukas 24,5+6). Ich wünsche Ihnen, dass Sie zusammen mit den ersten Christen mit Überzeugung antworten können: «Ja, ER ist wahrhaftig auferstanden.» hans-ulrich Bigler
Leserbriefe entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Wir beachten alle Zuschriften, können aber nicht jede veröffentlichen. (red.)
Der Autor ist Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes.
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p u bl i r e p or tag e
Sein Reich komme – wie zu mir, so zu dir!
Das EGW will zu den Menschen Das aktuelle Zweijahresmotto für das Evangelische Gemeinschaftswerk heisst: «Sein Reich komme – wie zu mir, so zu dir!» Viele Bezirke haben sich von dieser Thematik inspirieren lassen und fragen sich vermehrt, wie sie neue Worte und Wege finden können, um ihren Nächsten Jesus lieb zu machen, ohne frömmelnd und ausgrenzend zu wirken.
Das Evangelische Gemeinschaftswerk in Zahlen
Es ist uns schmerzhaft bewusst geworden, dass wir zwar leidenschaftlich unsere Beziehung zu Gott pflegen, aber immer mehr Mühe haben, die Herzen und Türen unserer Mitmenschen zu erreichen. Neue Freude und Herzblut für die Evangelisation kriegen wir nicht am Bürotisch oder an Sitzungen, sondern in Begegnungen, wenn wir selber erleben, wie Gott unser Handeln und Reden gebraucht, um Menschen anzusprechen. Die Leitung selbst hat sich in den vergangenen zwei Jahren von Menschen inspirieren lassen, die dies hautnah erlebt haben. In diesem und im kommenden Jahr werden alle Mitarbeiter des EGW eine Woche zusätzlich freigestellt, um sich in einem evangelistischen Projekt neu inspirieren zu lassen.
Die Leitung des EGW
EGW-Ziele Zu seinen Zielen hält das EWG fest: «In der Gemeinschaft mit anderen fördern wir ein fröhliches, engagiertes Christsein im Alltag. Mit Worten und tätiger Liebe machen wir die gute Nachricht von Jesus Christus bekannt, damit viele Menschen die Liebe Gottes erkennen und sich ihm zuwenden.»
Das EGW: eine freie innerkirchliche Bewegung Das Evangelische Gemeinschaftswerk ist als Gemeinschaft eine Bewegung und Institution und versteht sich auch weiterhin als ein eigenständiges Werk innerhalb der Evangelisch-reformierten Landeskirche. Dies unterscheidet das EGW seit jeher ein wenig von anderen Freikirchen und Gemeinschaften. Das EGW versteht dies auch als Platzanweisung und als Auftrag von Gott. Das EGW ist in Gremien und Ortschaften ein geschätztes Bindeglied zwischen Landes- und Freikirchen.
idea Spektrum 13.2013
• 3830 Mitglieder in 37 Bezirken (35 davon im Kanton Bern) • Rund 50 Mitarbeiter im Gemeindedienst • EGW Hauptzentrale in Worblaufen 3 Mitglieder der Geschäftsstelle (240 %) 3 Teilzeit-Angestellte im Jugendbereich 2 Angestellte im Bereich Medien 2 Angestellte im Bereich Administration
Leiter und Mitarbeitende des EGW, links Urs Eugster Wir sehen die grossen missionarischen Möglichkeiten, welche das Mit-Leben in der reformierten Landeskirche erschliesst. Das EGW geniesst an vielen Orten Vertrauen. Mit Freikirchen und anderen Gemeinschaften pflegen wir den Dialog, zuweilen auch in Opposition zur Landeskirche. Seit ein paar Jahren sind wir als innerkirchliche Bewegungen zusammen mit Vineyard, Jahu, Neues Land und J-Point unterwegs und im Dialog mit der Landeskirche. Aktuell arbeiten wir an einem Grundsatzpapier, welches Gemeinsames und Trennendes darlegt und einen Weg aufzeigt, wie wir trotz Unterschieden ein gemeinsames Zeugnis sein können.
Strategisch geleitet wird das EGW von einem 9-köpfigen Laiengremium. Die aktuellen Co-Präsidenten sind Erwin Bänteli und Christoph Vischer. Die operative Leitung des Werkes verantwortet die Geschäftsstelle, bestehend aus Werner Jampen (Ressortleiter Personal), Martin Schenk (Ressortleiter Finanzen & Administration) und Urs Eugster (Ressortleiter Kontakte).
Projekt Leiterschaftsschule Die EGW-Werksleitung will Menschen in Gemeinde, Beruf und Gesellschaft helfen, ihren Dienst noch wirkungsvoller zu tun. Sie hat dazu ein EGW-spezifisches Fortbildungsangebot aufgegleist: eine EGW-Leiterschafts-Schule. Geplant ist ein Jahreskurs. Über ein Jahr hinweg finden sich die Kursteilnehmenden aus allen Generationen zu gemeinsamen Kurstagen und einer Blockwoche zusammen. Parallel dazu sollen sie sich ihren angestammten Berufs- und Gemeindeverpflichtungen widmen können. Nähere Infos unter: www.luegeloseleite.ch, www.egw.ch Urs Eugster
Erwin Bänteli
Christoph Vischer
Werner Jampen
Martin Schenk
Urs Eugster – «Aussenminister» der EGW Als Ressortleiter Kontakte bin ich quasi Aussenminister des EGW. Aufgewachsen bin ich in einer landeskirchlich inaktiven, aber ihr gegenüber wohlwollenden Familie. Den ersten Kontakt zum Glauben an Jesus fand ich in einem erwecklichen Aufbruch am Lehrerseminar in Biel. Kurz darauf fand ich Anschluss in der JG GadJ des EGW-Biel. Ich war aber auch jahrelang eng verbunden mit den Vereinigten Bibelgruppen VBG.
Die gelebte Weite der VBG und des EGW und viele Kontakte zu anderen Ortsgemeinden (Jahu, JmeM) prägten mein Glaubensleben. Noch heute faszinieren mich vor allem Menschen, mit denen Gott unterwegs ist (nicht: … die mit Gott unterwegs sind), die authentisch und ehrlich ihren Weg suchen. Darum lese ich auch heute noch am liebsten Biografien und historische Berichte. Urs Eugster ist Mitglied der Geschäftsstelle der EGW und vertritt es im «VFG – Freikirchen Schweiz».
Der VFG Zum Verband «VFG – Freikirchen Schweiz» gehören 15 freikirchliche Körperschaften mit über 700 lokalen Gemeinden, vorwiegend in der deutschen Schweiz, sowie vier GastMitglieder. Wir bringen auf dieser Seite Informationen aus dem Leben von Freikirchen in der Schweiz sowie wichtige Themen und Anliegen des Verbandes. Mit der Form der Publireportage unterstützt der VFG auch die Arbeit von «idea Spektrum Schweiz». www.freikirchen.ch
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9323 8580 8259 8355 6110 6472 4418 4051 9100 9107 9491 9450 3322 1522 2502 3280 9500 8240 9000 8500 3780 3765 3714 3715
Steinach Amriswil Kaltenbach Aadorf Wolhusen Erstfeld Reigoldswil Basel Herisau Urnäsch Ruggell (FL) Altstätten SG Urtenen-Schönbühl Lucens Biel / Bienne Murten Wil Thayngen St. Gallen Frauenfeld Gstaad Oberwil i. Simmental Frutigen Adelboden
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Gemeindesaal, Schulstr. 14a Pentorama, Arbonerstr. 2 Turnhalle Gemeinde- und Kulturzentrum, Gemeindeplatz 1 Rössli ess-kultur Wohlhusen Pfarreizentrum St. Josef, Schlossbergstr. 13 Mehrzweckhalle Schule, Paul Suter-Weg 5 Grosser Festsaal im Stadtcasino, Steinenberg 14 Casino, Poststr. 9 Au Mehrzweckgebäude Gemeindesaal, Nellengasse 40 Hotel Sonne, Kugelgasse 2 Zentrumssaal, Zentrumsplatz 8 Grande salle, entrée libre-collecte, Trad. française Kongresshaus, Zentralstr. 60 Begegnungszentrum FEG Murten, Meylandstr. 8 Stadtsaal, vis-à-vis Bahnhof Reckensaal, Schulstrasse Stami - Kirche die bewegt, Winkelbachstr. 7 GVC Frauenfeld, Juchstr. 5 Kirchgemeindehaus Mehrzweckhalle Pfimi Frutigen, Zeughausstr. 6 Turnhalle
3150 3110 5610 4942 6315 5603 5400 5312 5734 5034 6362 5013 9424 8890 9444 9630 3210 5018 2540 3661 8213 8416 8953 8494 8634 8041 6280 8640 7134 7205 6287 5063 8405 8304 8192 8004 8840 8910 8802 6410
Schwarzenburg Münsingen Wohlen Walterswil Oberägeri Staufen Baden Döttingen Reinach Suhr Stansstad Niedergösgen Rheineck Flums Diepoldsau Wattwil Kerzers Erlinsbach Grenchen Uetendorf Neunkirch Flaach Dietikon Bauma Hombrechtikon Zürich Leimbach Hochdorf Rapperswil-Jona Obersaxen Zizers Aesch Wölflinswil Winterthur Wallisellen ZH Glattfelden Zürich Einsiedeln Affoltern a. A. Kilchberg Goldau
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MZA Pöschen, Freiburgstr. 100 Schlossgutsaal, Schlossstr. 8 Casino Wohlen, Zentralstr. 30 Mehrzweckhalle Dorf Mehrzweckanlage Maienmatt Freie Christengemeinde Lenzburg, Hauptstr. 12 Aula Kantonsschule, Seminarstr. 3 Turnhalle Bogen 1 Saalbau Reinach, Hauptstrasse Zentrum Bärenmatte Gemeindesaal Mehrzweckhalle Niedergösgen, Stockackerstrasse Hotel Hecht, Hauptstrasse 51 Mehrzweckhalle Kirchbünte, Bergstrasse Mehrzweckhalle Kirchenfeld, Hintere Kirchstr. 14a Thurpark Seelandhalle Mehrzweckhalle Kretz, Brühlstr. 1 Parktheater, Lindenstr. 41 MZH Bach, Allmend Städtlihalle Worbighalle Ref. Kirchgemeindehaus, Poststr. 50 Mehrzweckhalle Altlandenberg Gemeindesaal Blatten Evang.-ref. Kirchenzentrum Kulturzentrum Braui, Brauiplatz 5 Eventhouse Rapperswil, Neue Jonastr. 65 Mehrzweckanlage Meierhof, Meierhof 3B Lärchensaal, Schulhaus Obergasse Freizeitzentrum Tellimatt, Tellimattstrasse Turnhalle Zentrum Arche, Heinrich-Bosshardstr. 2 Gemeindesaal b. Doktorhaus, Alte Winterthurerstr. 31 Mehrzweckhalle Eichhölzli Heilsarmee Zentral Dorfzentrum, Hauptstr. 20 Kasinosaal Gemeindezentrum, ob. Bahnhofstr. 7 Ref. Kirchgemeindehaus, Stockenstr. 150 Pfarreizentrum Eichmatt, Rigistrasse
Eintritt zu allen Konzerten frei – Kollekte
Ein Abschlusskonzert mit allen Chören findet am Sonntag, 5. Mai 2013 um 14:30 in der Mehrzweckhalle Zofingen statt. Verpflegungsstände vorhanden. Reservieren Sie sich schon heute Ihre Platzkarte (CHF 5.--/Platz)*. Letzter Reservationstermin: Freitag, 3. Mai 2013, 12:00.
Platzreservation
062 746 86 39 oder www.adonia.ch/abschlusskonzert *Reservation nur für Abschlusskonzert möglich.
folge uns auf:
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Infos: roland.roesti@jordibelp.ch Direkter Download der Mediadaten: 11.12.12 14:56 idea Spektrum 13.2013
vivace Offizielles Organ vom Christlichen Musikverband Schweiz Bulletin de l'Association Suisse des Musiques ChrĂŠtiennes
Christliche Musik
Nr. 2/März 2013 106. Jahrgang
Dirigentin oder Dirigent gesucht auf September 2013, in Langnau i/E Der Allianzposaunenchor spielt auf einem guten musikalischen Niveau in der Brassband Formation. Als Verein verbindet uns die Gewissheit, dass Jesus Christus lebt und für alle Menschen die Errettung bereit hält. Mit diversen Ständchen, Auftritten und Konzerten erzählen wir dies gerne weiter! Übungsabend ist der Donnerstag von acht bis zehn. Wir suchen einen Dirigenten/in oder eine musikalisch weitergebildete Persönlichkeit, in gleicher Gesinnung. Kontaktfreudigkeit, kommunikativ, motivierend, ideenreich, witzig, usw. wären die idealen Voraussetzungen, um uns neu den Takt anzugeben. Interessierte melden sich bitte bei: Simon Wüthrich, Hüselmatte 322, 3550 Langnau 079 439 83 09, simon-wuethrich@gmx.ch
JuMuSoLa2013 Montag 15. Juli - Sonntag 21. Juli Das JuMuSoLa ist ein christliches Musiklager für 11 - 17-jährige BlechbläserInnen und SchlagzeugerInnen und findet jeweils im Sommer statt. Während einer Woche proben wir in Register- und Gesamtproben für das Abschlusskonzert, welches wir in einer vollständigen Brass Band-Besetzung vortragen. Im JuMuSoLa sind alle willkommen. Es gibt keine Aufnahmeprüfung. Die Mindestanforderung besteht darin, bereits ein Blechblasinstrument oder ein Schlaginstrument zu spielen und Freude daran zu haben, jeden Tag ein paar Stunden Musik zu machen. Neben dem Musizieren ist das Lager gespickt mit Abenteuer und Action, Lobpreis und Gebet, Sport und Spiel, gutem Essen und viel Gemeinschaft mit coolen jungen Leuten. Das Abschlusskonzert werden wir am Sonntag, 21. Juli 2013 um 15.00 Uhr gemeinsam durchleben. Wir freuen uns euch im JuMuSoLa2013 zu sehen! ;-) Homepage: www.jumusola.ch und via E-Mail: info@jumusola.ch 2
Verband
Editorial Rubriktitel
Aktivitäten/Organisation
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Liebe Leserinnen und Leser des vivace Liebe Mitglieder und Freunde des CMVS-ASMC
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Warum dieses kleine Heft eingerahmt vom grossen Spektrum erscheint hat folgenden Hintergrund. Wir vom Christlichen Musikverband möchten einer grossen Leserschar mitteilen, dass wir christliche Musik und die Gemeinschaft unter einander fördern um so Gott zu gefallen.
Kommunikation
6
Wir sehen es als unseren Auftrag Gottes Lob zu mehren und ihn, unseren Schöpfer zu verherrlichen. In Kapitel 13 Vers 15 vom Hebräerbrief steht geschrieben, dass wir uns in jeder Lebenslage zu Gott mit Gebet und Musik bekennen sollen, das sind Opfer die Gott gefallen.
Musik
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Finanzen
7
Internet
7
Leitgedanken Musik in der Bibel
Zentralvorstand
Vereine/Sektionen Pos.chor BuchholterbergKurzenberg Brass Band Philadelphia Posaunenchor Ruswil
8 - 10 11 12/13
Wir möchte uns öffnen und mit anderen Christen, die das gleiche Anliegen teilen, Musik zur Ehre Gottes spielen und Gemeinschaft pflegen. Die Vielfältigkeit wie wir Gott mit Musik, sei das durch unsere Stimmen, Bewegungen oder Instrumente loben hat keine Grenzen. Immer wieder dürfen neue Ideen und Möglichkeiten wahrgenommen werden um Gott zu loben. Unser Verband plant auf einen grossen musikalischen Anlass hin, an dem wir alle gemeinsam Gott loben wollen. Am 20./21 Juni 2015 soll der grosse Event in St. Gallen starten. Die „Christlichen Musiktage 2015“ im Olma Gelände sollen uns die Möglichkeit geben, als gesamte Schweizerische Christliche Musikszene aufzutreten. Zuerst aber wünsche ich Dir viel Freude beim Lesen dieses vivace, wo du noch mehr über den CMVS-ASMC erfahren kannst!
Kalender Veranstaltungen
Unser Verbandsmotto ist im 150. Psalm beschrieben. Im Jahr 2009 hat sich der Verband Schweizerischer Posaunenchöre, der 1907 gegründet wurde, den neuen Namen Christlicher Musikverband Schweiz gegeben.
Walter Moser Verbandspräsident CMVS
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Informationen Impressum Adressen Redaktionsdaten
15 15 15
www.cmvs-asmc.ch 3
Verband Aktivitäten im Verband Wichtige Aufgaben des CMVS-ASMC sind das Durchführen von Bläserlagern und Weiterbildungskursen auf allen Stufen, wobei der der Jungbläserausbildung sowie der Ausbildung von Dirigentinnen und Dirigenten besondere Aufmerksamkeit geschenkt wird. Es werden gesamtschweizerische Musiktage durchgeführt. Dadurch soll die Öffentlichkeit auf das Wirken vom Verband und seinen Mitgliedern aufmerksam gemacht werden. So ein Anlass dient allen Vereinen als Standortbestimmung und der Pflege der Gemeinschaft. Die Sektionen organisieren in kleinerem Rahmen ähnliche Anlässe, die Christlichen Musiktage der Sektion. Zur Weiterbildung, Motivation und zum Gedankenaustausch treffen sich die Vereinsverantwortlichen und weitere Interessierte alle zwei Jahre anlässlich der Konferenz für Vereinsverantwortliche. Organisation Der CMVS-ASMC ist als Dachverband von Schweizerischen Christlichen Musikvereinigungen organisiert. Seine Mitglieder sind einerseits die einzelnen Vereine, andererseits eine stattliche Zahl an Einzelmitgliedern. Nach dem Organigram werden die einzelnen Gremien des Verbandes kurz erklärt. Mehr über den Verband auch auf: www.cmvs-asmc.ch
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Leitgedanken Ich bin überzeugt, dass es bei den verschiedenen genannten Instrumenten nicht um eine Legitimationsliste für „geistliche Instrumente“ geht … sonst müsste die Orgel ja auch noch da stehen. Es geht darum, dass die Musik zum Lob Gottes geschieht. Dass sie ein Weg der Anbetung ist. Dass sie eine Ausdrucksmöglichkeit für unser Herz ist…
Musik in der Bibel „Halleluja! Lobet Gott in seinem Heiligtum, lobet ihn in der Feste seiner Macht! Lobet ihn für seine Taten, lobet ihn in seiner grossen Herrlichkeit! Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen! Lobet ihn mit Pauken und Reigen, lobet ihn mit Saiten und Pfeifen! Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln! Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!“ Psalm 150
Und genau das ist bis heute gleich geblieben, auch wenn sich die Stilrichtungen und die Instrumente über die Jahrhunderte verändert haben. Ich behaupte, Gott ist es egal mit welchem Instrument man IHN lobt und in die Anbetung einstimmt.
Von Musik ist in der Bibel an vielen Stellen die Rede. Ob das die Kampfposaunenstösse von Jericho waren oder Davids Harfenklänge um Saul zu beruhigen. Ob es Tamburine und Schellenringe sind, die der Freude nach einem siegreich überstandenen Krieg Ausdruck verliehen oder Klänge die den Psalmgesang untermauerten. Musik kommt in verschiedensten Situationen und in verschiedenen Arten vor. Genau wie heute!
ER möchte vor allem ein ANBETENDES HERZ von uns. „Alles, was atmet, lobe den Herrn! Halleluja!“ Martin Keller Pastor FEG Sulgen
Der 150. und letzte Psalm des Psalmbuches zeigt, dass Musik schon seit je her dem Lobpreis und der Anbetung diente. Dem Lob Gottes. Mit Musik können wir Menschen ausdrücken, wozu uns die Worte oft fehlen. Mit Musik werden Sinne in unserer Seele angesprochen, die wir mit Wahrheiten und Dogmen nicht erreichen. Musik bewegt uns vielschichtig und emotional! Und was könnte emotionaler sein, als die Anbetung Gottes!? Als Lob und Preis unseres Schöpfers!? Der 150. Psalm steht in den Statuten des CMVS und weist damit auf den Grund hin, warum wir Musik machen. Die Zeiten, in welchen man mit Posaunenstössen Kriege gewann, sind längst vorbei. Wobei es natürlich schon zu jener Zeit nicht die Regel war sondern ein riesiges Wunder. Musik zum Lob Gottes! Musik als Weg der Anbetung! Musik als Ausdrucksmöglichkeit, wo einem die anbetenden und verherrlichenden Worte fehlen. Der Psalmist nennt Posaunen, Harfen, Pauken, Saiteninstrumente, Pfeifen und die verschiedensten Zimbeln als Musikinstrumente. Spannend wäre, welche Instrumente dastehen würden, wenn der Psalm im Jahr 2013 gebetet würde.
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Zentralvorstand Kommunikation
Musik
Dies ist nun die angekündigte Probenummer unseres vivace im idea spektrum.
Hilfreiche Link’s zu christlichen Bläsernoten Ich möchte auf ein paar Link’s hinweisen, unter denen Noten für kleinere Besetzungen zu finden sind.
Um entscheiden zu können, wie es weiter geht, bitte ich um raschmögliche Rückmeldungen an: kommunikation@cmvs-asmc.ch
Praisecharts (englisch) Unter folgendem Link sind viele Noten für BrassQuintett und Brass-Ensemble und andere Besetzungen zu finden. Die Noten müssten zum Teil für Eb und Bb Instrumente angepasst werden. Die Stücke können angehört und die Noten angesehen bzw. unter Bezahlung kann beides gedownloadet werden. http://www.praisecharts.com/anderkamp-music
Danke für die Unterstützung, damit wir einen Entscheid treffen können, der die Mehrheit unserer Verbandsmitglieder mittragen. Auch bei Fragen bitte an folgende Mailadresse wenden: kommunikation@cmvs-asmc.ch
Hauptseite dieses Link’s: www.praisecharts.com GerthMedien Hier sind ebenfalls viele Noten zu finden, unter anderem die bekannten Majesty-Hefte, oft vierstimmig in C, also für K-Chöre bestens geeignet. Für Eb- und Bb-Stimmen müssten die Noten ebenfalls angepasst werden. http://www.gerth.de/index.php?id=195&filterCategor y=Bl%C3%A4ser
Susanne Ryser Kommunikation
Hauptseite dieses Link’s: http://www.gerth.de Weitere Link’s: Deutsch: www.1a-shop-posaunenchor.de Englisch: www.barncharts.com www.prismmusic.com www.wordmusicnow.com Heinz Heiniger Musik
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Zentralvorstand Finanzen
Internet
Der Januar/Februar Stress ist vorbei und ich habe die Jahresrechnungen soweit bereit. Warum schreibe ich hier von Jahresrechnungen, also von einer Mehrzahl?
Musik Im Bereich Musik sind wieder neue Noten dazugekommen, welche angeschaut und heruntergeladen werden können. Die Vereine können auf diese Noten mit dem ihnen bekannten Passwort zugreifen.
Jahresrechnungen CMVS-ASMC Zum einen steht in diesem Jahr wieder die Schweizerische Delegiertenversammlung an, welche am 4. Mai in Rafz durchgeführt wird. Da werden die Jahresrechnungen 2011 und 2012 auf der Traktandenliste erscheinen, wofür ich jetzt schon an den Vorbereitungen bin.
Downloads Die Seite «Downloads» wurde um «Links» erweitert. Unser Ressortleiter Heinz Heiniger hat sehr interessante Links zusammengestellt. Einfach mal reinschauen, es lohnt sich. Kalender Der Kalender wird von den Vereinen rege genutzt und ich erhalte ab und zu Anfragen über das Kontaktformular.
Jahresrechnung Alfred Staub-Stiftung Eine weitere Jahresrechnung habe ich für die Alfred Staub-Stiftung fertigzustellen. Diese ist weit komplexer als die CMVS-ASMC Jahresrechnung.
Meistens geht es um das vergessene Passwort oder um Probleme bei der Erstellung eines Kalendereintrages. Hier gebe ich jeweils gerne eine Anleitung (PDF) weiter und in den meisten Fällen kommt dann ein «jetzt hat alles funktioniert» zurück.
Das EDI (Eidgenössisches Departement des Innern) hat da sehr genaue Vorschriften für Stiftungen, welche ich einzuhalten habe. Zudem wird die Jahresrechnung vorgängig von der Revisionsstelle geprüft. Der entsprechende Bericht mit der Empfehlung zur Genehmigung oder Ablehnung kommt dann in den Stiftungsrat, welcher mir danach das OK zur Weiterleitung an das EDI gibt.
Kalender und vivace Hier möchte ich nochmals in Erinnerung rufen, dass alle Kalendereinträge auch ins vivace übernommen werden. Dies geschieht leider noch nicht automatisch, aber ich hoffe sehr, dass ich nach der Überarbeitung der Internetseite eine einfachere Datenübernahme für das vivace zur Verfügung stellen kann.
Max Meier Kassier
Mit dieser verbesserten Datenübernahme wird die Kommunikationsleiterin Susanne Ryser einiges an mühsamer Kopierarbeit einsparen können. Max Meier Webmaster
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Vereine/Sektionen
Rubriktitel
Posaunenchor Buchholterberg-Kurzenberg 9. Juni 2012 in Spiez am Oberländischen Posaunentag CMVS. Jubiläum Wir durften letztes Jahr am Wochenende vom 17./18. November in der Mehrzweckhalle Linden unser 75-Jahre-Posaunenchor-Jubiläum feiern. Festprogramm: Doppelkonzert unseres Vereins mit Prass of Praise am Samstagabend; Regiogottesdienst, gleichzeitig Kindergottesdienst, Festakt mit Apero, Mittagessen in grosser Festgemeinde, Kinderkonzert am Sonntag. Die Auftragskomposition On the way war der musikalische Höhepunkt unseres Konzertteils. Dirigent Bruno Wittwer hat uns wie gewohnt sicher vorbereitet und umsichtig geführt. Der Komponist, Matthias Siegenthaler, hat unsere Vorgaben sehr ansprechend umgesetzt, in drei Sätzen: I. Calling & Marching Fanfarenähnliche Teile aus einem Bläserstück der Sammlung Bläserruf sowie Elemente des Chorals „Wachet auf, ruft uns die Stimme“ klingen im ersten Satz an. II. Singing & Praying Im zweiten Satz wird der Choral weiterverarbeitet. Ausserdem ertönt das bekannte Loblied „Grosser Gott, wir loben dich. Herr, wir preisen deine Stärke“. III. Praising & Enjoying Der dritte Satz ist geprägt vom Dank-Choral „Sollt ich meinem Gott nicht singen? Sollt ich ihm nicht dankbar sein?“ Das Werk schliesst mit dem Segenslied „Geh unter der Gnade, geh mit Gottes Segen“, in welchem zahlreiche Elemente der anderen Sätze nochmals auftauchen.
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Rubriktitel
Vereine/Sektionen
Rubriktitel
Die Komposition ist eine wohlklingende Einheit, etwas für Herz und Gemüt. Unser Verein ist von Ausdruck und Dynamik dieses Werks begeistert und kann es anderen Vereinen bestens empfehlen; die Sätze können auch einzeln, z.B. in einem Gottesdienst, gespielt werden.
Für uns Bläser war dies ein besonderes Geschenk zum Jubiläum: Das nationale Musikkorps der Heilsarmee, die Brass of Praise, nahm unsere Einladung an und erfreute uns mit ihrem New Life Brass Sound. Unter der Leitung von Micael Dikantsa erlebten wir eindrücklich eine Fülle verschiedener Musik, die den Musizierenden alles abverlangte. Speziell gefallen konnte natürlich „You and me!“
Christof Fankhauser hat den Jubiläumssonntag clever mit Überraschungen mitgestaltet. Die Begeisterung der Kinder ist aus ihren Gesichtern erkennbar!
Die „Rag-Formation“ unseres Vereins im Einsatz mit voller Konzentration – ein Ohrenschmaus für die zahlreichen Zuhörer am Sonntagnachmittag.
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Rubriktitel
Vereine/Sektionen
Wir danken dem OK unter der Leitung von Heinz Blaser ganz herzlich für die gelungene Organisation. Alle Vereinsmitglieder und viele freiwillige Helfer haben dieses Jubiläum geprägt und dafür gesorgt, dass es bestimmt noch lange in guter Erinnerung bleiben wird. Rückblick Treue BläserInnen Unser Verein versuchte schon früh, die musikalischen Fähigkeiten durch gezielte Stückwahl zu fördern, Impulse wahrzunehmen und zu nutzen. Dank dem jahrelangen und unermüdlichen Einsatz von beachtlich vielen BläserInnen und pflichtbewussten Dirigenten hatten wir nie ein grösseres Tief zu verkraften. Brass Band-Besetzung Es war eine gute Sache, dass wir schon Ende der sechziger Jahre auf Brass Band-Literatur dank Freunden greifen konnten! Wir suchten die Beziehung zur Heilsarmee, wo sich eine Gelegenheit bot. War das ein Moment, als wir am ersten Christustag in Bern gemeinsam ihre Musikalien spielen durften! Bei vielen sind die Musiklager der Heilsarmee in Adelboden unvergessen. Unsere Jungen wurden als eifrige, wertvolle Musikanten und ruhige Typen geschätzt. Einige Höhepunkte Unser Verein hat an sämtlichen schweizerischen und oberländischen Posaunentagen mit Gewinn teilgenommen. Unvergessen ist für uns das Konzert der BBO 1984 in der Kirche Schwarzenegg, das wir eröffnen durften. Und der Posaunenchor Flaach konzertierte bei uns 1980 und 1982. Dankbar sind wir für die wertvollen Bläserlager des CMVS. Manchmal hatten diese jedoch den Beginn einer Entführung von flotten Bläserinnen zur Folge! Gerne erinnern wir uns auch an die Adventsfeier für Bundesrat Dölf Ogi mit seinem Stab im Schlegweg, die unser Verein mitgestalten durfte.
Jungbläserausbildung Mit grossem Zeitaufwand wurden jahrelang unsere Jungen von einigen Bläsern, auch vom jeweiligen Dirigenten, ausgebildet. Wir sind nun sehr froh, dass wir mit Peter Zbinden einen engagierten Musiklehrer haben. Der Auftritt der Jungs am Jubiläum gelang vielversprechend! Ausblick Als Posaunenchor wollen wir uns alle weiterhin ehrlich bemühen, ansprechend zu musizieren. Wir versuchen beweglich zu bleiben und unsern Auftrag zu erfüllen: Mit den Instrumenten viele Zuhörer erfreuen und zur Ehre Gottes spielen. Wir wünschen unserem Posaunenchor weiterhin viel Segen!
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Vereine/Sektionen Brass Band Philadelphia 1971 Schlossen sich ein paar Musikbegeisterte zusammen um Musik zu machen und gründeten die Blasmusik GFU Frutigen. Nach anfänglichem Wachstum schrumpfte die Musik stark und stand vor dem Aus. Doch nach kurzer Zeit durfte sie wieder wachsen und feierte ihren Namenswechsel zu Brass Band Philadelphia. Heute, 42 Jahre später, hat sich vieles verändert: Name, Mitglieder, Auftritte usw... Doch der Hauptgrund ist über die Jahre geblieben, nämlich zur Ehre Gottes zu spielen. Unser Ziel ist es, Gott durch unsere Musik den Menschen näher zu bringen. Unser wichtigster Auftritt ist das Jahreskonzert im Januar. Daneben spielen wir an verschiedenen Freiund Berggottesdiensten. Einige Auftritte sind mit der Allianzmusik Frutigen, in der wir mit anderen Musikvereinen gemeinsam musizieren. Unsere nächsten Auftritte: 12. Mai 2013
Tellenburggottesdienst auf der Tellenburg in Frutigen
16. Juni 2013
Campinggottesdienst auf dem Campingplatz in Frutigen
11. Aug. 2013
Freigottesdienst am Oeschinensee in Kandersteg
15. Sept. 2013
Bettagsgottesdienst an Gempelen, Frutigen
3. Nov. 2013
Allianzgottesdienst in der Kirche Frutigen
18. Jan. 2014
Jahreskonzert in der Kirche Frutigen Natalie Erni
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Vereine/Sektionen Posaunenchor Ruswil
Aus dem Posaunenchor Ruswil gingen einige Dirigenten hervor. Viele Musikanten sind, weil sie geheiratet haben, weggezogen - bis nach Amerika!
Gegründet wurde der Posaunenchor Ruswil im Jahre 1957. Das Gründungsmitglied spielt heute noch im Posaunenchor mit.
Wir dürfen jedes Jahr an Weihnachten im Kantonalen Spital Wolhusen aufspielen. Das bereitet uns viel Freude und gibt uns auch die Möglichkeit, christliche Traktate zu verteilen und mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Heuer war dies schon das vierzigste Mal. Auch sind wir etwa vier Mal im Jahr in der reformierten Kirche in Wolhusen zu Gast und begleiten den Gottesdienst musikalisch. Geburtstage und Hochzeiten unserer Mitglieder sowie manchmal auch Besuche im Altersheim runden unser Jahresprogramm ab. Natürlich musizieren wir auch im Gottesdienst des EGW Ruswil und beten mit unserem Instrument unseren grossen Gott an. Dies machen wir monatlich.
Waren es anfangs vier Aktivmitglieder liegt die Zahl heute bei dreizehn. Davon sind zwei Frauen. Im Jahre 1970 wurde der Posaunenchor in den Verband (damals VSP) aufgenommen. Beheimatet sind wir in Ruswil, einer Gemeinde im Kanton Luzern und gehören zum EGW Ruswil. Vor allem die Pahls-Evangelisationen 1979 waren eine wichtige Zeit für den Posaunenchor. Damals kamen drei Musikanten zum Glauben an Jesus Christus. Auch mehrere Tage mit dem Evangelisten Richard Krise wurden für den Posaunenchor zum grossen Segen.
Wichtiger Bestandteil unseres Posaunenchores ist die Andacht, welche jeden Montagabend von einem anderen Mitglied vorbereitet wird. Diesen Teil schliessen wir jeweils mit gemeinsamem Gebet. Schon länger ist es uns ein Anliegen, für Neumitglieder zu beten. Vor allem im Cornet – Register und in der Perkussion fehlen uns Leute.
Im Kunsthaus Luzern liess sich 1983 ein Gemeinschaftsprojekt mit Posaunenchor, Chor und Band realisieren. Bei jährlichen Ausflügen mit dem Car gehörte der Chor dazu. Hatte er doch den gleichen Dirigenten. Auch der Berggottesdienst auf Fräckmünt war lange Zeit nicht aus dem Jahresprogramm wegzudenken. Früher gehörte das Jahreskonzert mit Theater als fester Bestandteil dazu. Damals zählte der Posaunenchor auch am meisten Aktivmitglieder. Ein Höhepunkt war sicher auch der Ausflug für ein verlängertes Wochenende 1984 nach Frankfurt. Typisch schweizerisch durfte das Alphorn, der Käse und die Schweizerfahne im Gepäck natürlich nicht fehlen.
Nicole Bichsel
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Rubriktitel
Vereine/Sektionen
Rubriktitel
Posaunenchor Ruswil 2011
Posaunenchor Ruswil Hochzeit des Vizedirigenten 2012
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Kalender FEG BRASS BAND SULGEN Konzert 6. April 2013, 17:00 Uhr Lutherkirche, D-Konstanz
Evang. Brass Band Mattwil Jahreskonzert 4. Mai 2013, 20:00 Uhr MZH Leimbach, Schulweg 1
Jahreskonzert 13. April 2013, 19:30 Uhr Auholzsaal Sulgen
Brass Band Posaunenchor Wädenswil Frühjahrskonzert 4. Mai 2013, 20:00 Uhr Kulturhalle Glärnisch, Wädenswil
Posaunenchor Buchholterberg-Kurzenberg Konzert und Theater 6. April 2013, 20:00 Uhr 7. April 2013, 13.30 Uhr Konzert in der Kirche Heimenschwand anschl. Theater im KGH 13. April 2013, 20:00 Uhr 14. April 2013, 13.30 Uhr Mehrzweckhalle Linden
Posaunenchor Frutigen Jahreskonzert 4. Mai 2013, 20:00 Uhr EMK-Kapelle Frutigen Posaunenchor Gondiswil-Waltrigen Auffahrtsgottesdienst und Ständli 9. Mai 2013, 09:30 Uhr Auffahrtsgottesdienst in Kirche Huttwil anschl. ab ca. 11.00 Uhr ein Ständli bei der Schaukäserei Affoltern i.E.
MENNONITEN BRASS BAND JEANGUISBODEN Konzert und Theater (mit Tombola) 6. April 2013, 20:00 Uhr 18:15 Türöffnung, Nachtessen Salle communale Tavannes
Sektion Ostschweiz Musiktag 1. Juni 2013 Musiktag mit Spiel und Spass für Gross und Klein MZH Berg TG
Brass Band Posaunenchor Neftenbach Frühlingskonzert 13. April 2013, 20:00 Uhr ref. Kirche Neftenbach 21. April 2013, 18:00 Uhr FEG Seuzach, Forrenbergstrasse 52 Brass Band Posaunenchor Marthalen Frühlingskonzert 20. April 2013, 20:00 Uhr, mit kleiner Festwirtschaft (vor und während Konzert keine Speisen) Mehrzweckhalle Primarschule Marthalen 21. April 2013, 17:00 Uhr FEG Thayngen, Schlatterweg 35
125 Jahre Evang. Brass Band Schlatt 8. Juni 2013, 16:00 Uhr Schlosshof Köniz, Muhlernstrasse Die EBS feiert am 8. und 9. Juni das 125-jährige Jubiläum. Mit einem Jubiläumskonzert und zahlreichen anderen musikalischen Attraktionen wird die EBS diesen Geburtstag feiern. Weitere Informationen finden Sie auf der Homepage: www. ebschlatt.ch
Muttertags-Serenade (Platzkonzert) 12. Mai 2013, 19:30 Uhr mit anschl. kleinen Apéro für alle Dorfplatz Ossingen
Schweiz. Delegiertenversammlung 4. Mai 2013 EFRA Rafz, Tannewäg 28
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Impressum
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Kommunikation/Redaktion vivace (Texte, Bilder, Inserate) Susanne Ryser, Grüningerstr. 138, 8626 Ottikon (Gossau ZH) Tel. 044 935 24 67, Natel 079 673 67 17 kommunikation@cmvs-asmc.ch
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Vorschau 26. Dezember 2013 - 2. Januar 2014 CMVS Brass Band Lager in Rickenbach mit Abschlusskonzerten 1. und 2. Januar 2014 Voranmeldungen an: brassbandwoche@cmvs-asmc.ch 15
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Bundespräsident Joachim Gauck vor dem Grab Tumsas
SUDAN SOMALIA
ADDIS ABEBA HAUPTSTADT
ÄTH IOP IE N KENIA Gudina Tumsa
Gauck würdigt den äthiopischen Märtyrer Tumsa CHRISTENVERFOLGUNG Der Generalsekretär der lutherischen Mekane-Yesus-Kirche – Pastor Gudina Tumsa – war 1979 von Kommunisten entführt und dann ermordet worden. Seine Frau war 10 Jahre in Haft.
Fotos: picture alliance / dpa, idea Archiv
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s war ein Akt mit starkem Symbolcharakter: Bei seiner Reise in das nordostafrikanische Land hat der deutsche Bundespräsident Joachim Gauck das Grab des 1979 ermordeten Generalsekretärs der evangelischen Mekane-Yesus-Kirche in Äthiopien, Pastor Gudina Tumsa, besucht und dort ein Blumengebinde niedergelegt. „Wir ehren einen Märtyrer“, sagte er bei der kurzen Zeremonie. Tumsa habe im Geiste des deutschen Theologen und Widerständlers Dietrich Bonhoeffer (1906–1945) und des amerikanischen Bürgerrechtlers Martin Luther King (1929–1968) für die Menschenrechte gekämpft. Seine Witwe Tsehai Tolessa, die selbst zehn Jahre im Zentralgefängnis in Addis Abeba in Haft saß, nahm mit einer der Töchter an der Ehrung teil. Gudina Tumsa war 1979 nach einem Abendgottesdienst entführt und später ermordet worden. Dafür verantwortlich war die kommunistische Regierung, die nach dem Sturz des äthiopischen Kaisers Haile Selassie (1892–1975) 1974 an die Macht gekommen war. Zwischen 1975 und 1977 ließ sie Zehntausende Oppositionelle und Gegner der sozialistischen Umgestaltungen verhaften, foltern und hinrichten. Tumsas 13.2013
sterbliche Überreste waren erst 1992 entdeckt und beigesetzt worden. An seinem Begräbnis nahmen damals unter anderen Kirchenleiter aus Deutschland, Vertreter des Weltkirchenrates und der damalige anglikanische Erzbischof in Südafrika, Desmond Tutu, teil.
Ende der 80er Jahre wurden unzählige Pastoren inhaftiert Die äthiopische Kirche gilt als eine der ältesten der Welt. Sie führt sich zurück auf eine im Alten Testament und von Jesus selbst erwähnte Verbindung um 1000 v. Chr. zwischen König Salomo und der Königin Saba von Äthiopien. Die Christianisierung der Region begann bereits im 4. Jahrhundert nach Christi Geburt. Im 19. Jahrhundert kamen die ersten protestantischen Missionare in das Land. Infolge des Militärputschs von 1974 wurde nicht nur die Monarchie abgeschafft und stattdessen eine sozialistische Republik errichtet. Auch die Kirchen gerieten nun besonders ins Fadenkreuz der neuen Machthaber. Tausende Kirchengebäude wurden geschlossen, zweckentfremdet, entweiht oder zerstört. Unzählige Pastoren und Kirchenleiter kamen ins
Gefängnis und wurden dort oft grausam gefoltert oder getötet.
War die Stasi mitverantwortlich für Folter und Morde? Der damalige Äthiopienexperte im evangelischen Berliner Missionswerk, Prof. Gunnar Hasselblatt, erhob 1990 den Vorwurf, dass die Staatssicherheit der DDR mitverantwortlich war für die Folterung und Ermordung von Christen in Äthiopien. So habe die Stasi seit Ende der 70er Jahre maßgeblich beim Aufbau einer politischen Sicherheitspolizei für den sozialistischen Staatspräsidenten Mengistu Haile Mariam geholfen. Sie soll nach Schätzungen des damaligen äthiopischen Widerstands zwischen 1975 und 1989 über eine Million Menschen ermordet haben. Nach Angaben Hasselblatts waren darunter zahllose Christen. Heute hat Äthiopien rund 87 Millionen Einwohner; davon sind etwa 43,5 % äthiopisch-orthodoxe Christen, 34 % Muslime und 18,5 % Protestanten. Die rund 14 Millionen evangelikalen Christen gehören zum größten Teil den beiden Kirchen Mekane-Yesus und Kale Heywot (Wort des Lebens) an. P
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NOTIERT Schottland: Anglikaner teilen sich eine Kirche mit Muslimen
Russland: „Hohe Preise und niedrige Werte“ GEBETSFRÜHSTÜCK Kirche und Politik in Russland sollten sich gemeinsam für mehr christliche Werte in der Gesellschaft einsetzen.
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as forderten Redner beim (evangelisch orientierten) Nationalen Gebetsfrühstück in Moskau. Der stellvertretende Vorsitzende der Fraktion der Liberal-Demokratischen Partei im russischen Parlament, der Duma, Jaroslaw Nilow, sagte vor 200 Teilnehmern, Russland sei „eine Gesellschaft mit hohen Preisen und niedrigen Werten“. Das Land verfüge zwar über „stabile Häuser, die aber von zerbrechlichen Familien bewohnt werden“. Immer weniger Menschen lebten nach christlichen Werten. In dem Zusammenhang kritisierte er eine nach außen getragene Spiritualität, die sich darin zeige, dass man Kerzen in Kirchen entzünde. Nilow: „Die wahre Spiritualität wird nicht an der Zahl angezündeter Kerzen oder der Menge gespendeter Gelder gemessen. Spiritualität befindet sich im Innern des Menschen und krempelt das Leben um.“
„Pussy Riot“ zeigt Moralzerfall Nilow kritisierte auch den zunehmenden Einfluss des Westens. Dies zeige sich etwa am Auftritt der Punk-Band „Pussy Riot“ in der Moskauer „Christ-Erlöser-Kathedrale“ vor über einen Jahr. Das frivole „Punkgebet“ sei ein Beispiel für den moralischen Zerfall Russlands. Darin hatte die Frauenband „Pussy Riot“ Wladimir Putin und Vertreter der russisch-orthodoxen Kirche verunglimpft und allgemein Christen verspottet. Drei Bandmitglieder wurden daraufhin wegen Rowdytums aus reli-
giösem Hass schuldig gesprochen und zu zwei Jahren Straflager verurteilt, was in der westlichen Welt zu heftigen Protesten führte. Eine Beschuldigte wurde inzwischen freigelassen. Der Leitende Bischof der pfingstkirchlichen „Russischen Kirche der Christen evangelischen Glaubens“, Eduard Grabowenko, dankte den russischen Politikern, dass sie das Land „nicht auf den Weg liberaler Prinzipien geführt“ hätten und einfachen, konservativen Werten treu geblieben seien. Er bezeichnete die Russen als konservativer als die Amerikaner.
Eine Chance für Protestanten Der Koordinator der russischen Gebetsfrühstücks-Bewegung außerhalb Moskaus, der Baptist Witali Wlasenko, begrüßte es, dass auch in zahlreichen anderen Städten in Russland Gebetsfrühstückstreffen ins Leben gerufen würden, etwa in St. Petersburg, Omsk oder Workuta. Sie böten der protestantischen Minderheit im Land die Chance, „unseren Patriotismus und unsere Sorge um das Gemeinwohl unter Beweis zu stellen“. Das Frühstück drücke auch den Wunsch der Protestanten aus, aus dem Schatten der dominierenden russischorthodoxen Kirche hervorzutreten und in die gesellschaftliche Mitte zu gelangen. Vorstandsvorsitzender für das Nationale Gebetsfrühstück ist der baptistische Geschäftsmann Wjatscheslaw Kolesnikow. P
humedica: Deutsche Ärzteteams helfen syrischen Flüchtlingen Ärzteteams des christlichen Hilfswerks humedica (Kaufbeuren) kümmern sich um syrische Bürgerkriegsflüchtlinge im Libanon. Sie unterstützen den lokalen Partner „Herz für den Libanon“ bei der Versorgung von Flüchtlingen außerhalb der großen Lager. Am 23. März reisten die Kinderärztin Elke Göhre (Berlin), die Allgemeinmedizinerin Rotraud Lorenz (Kleinmachnow bei Potsdam) und die Kinderkrankenschwester Saskia Hankel (Bochum) für mindestens zwei Wochen in das Bekaa-Tal an der syrisch-libanesischen Grenze. Ihr Dienst geschieht ehrenamtlich und kostenlos. Weitere Teams sollen folgen, teilte humedica mit. Nach Angaben von Geschäftsführer Wolfgang Groß gilt die Hilfe vor allem Familien, die unverschuldet in Not geraten seien. Die Mitarbeiter wollten „nicht wegsehen, sondern Hilfe zu den Menschen bringen“. Schätzungen der Vereinten Nationen zufolge sind 370.000 Syrer in den Libanon geflohen; 125.000 verharrten in Grenznähe und seien auf Hilfe angewiesen.
L IB A NON Bekaa-Tal
Mittelmeer
BEIRUT HAUPTSTADT
SYRIEN
DAMASKUS HAUPTSTADT
Foto: PR
Die Teilnehmer des Gebetsfrühstücks in Moskau
Eine anglikanische Gemeinde im schottischen Aberdeen teilt sich ihre Kirche mit benachbarten Muslimen. Der Grund: Die örtliche Moschee sei für die Zahl der Gläubigen zu klein geworden, so dass einige von ihnen auch bei schlechtem Wetter draußen vor dem Gebäude hätten beten müssen. Der Leiter der St.-Johannes-Gemeinde, Isaac Poobalan, stellte daraufhin den Muslimen das Kirchengebäude zur Verfügung. Er habe nicht zulassen können, dass Muslime im Regen beteten, begründete er die Entscheidung: „Die Bibel lehrt uns, wie wir unsere Nachbarn behandeln sollen.“ Zwar habe es sowohl in seiner Gemeinde als auch beim Imam zunächst Bedenken gegeben; letztlich hätten die Muslime das Angebot aber angenommen.
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„Rom“ tritt unter Franziskus demĂźtiger auf EMPFANG Die rĂśmisch-katholische Kirche tritt unter dem neuen Papst Franziskus demĂźtiger auf – auch gegenĂźber den anderen Kirchen.
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iesen Eindruck hat der Vorsitzende der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz, Thomas Schirrmacher (Bonn), bei der Amtseinfßhrung des katholischen Oberhaupts und bei einer Audienz fßr Vertreter der Kirchen, der evangelikalen Bewegung und der Religionen im Vatikan gewonnen. Weitere Teilnehmer der Begegnung waren unter anderen Geoff Tunnicliffe (New York), Internationaler Direktor der Allianz – sie repräsentiert rund 600 Millionen Evangelikale –, sowie fßhrende Repräsentanten weltweiter kirchlicher Zusammenschlßsse, darunter der Generalsekretär des Weltkirchenrates, Olav Fykse Tveit.
Was fĂźr Christen wesentlich ist In seiner Ansprache äuĂ&#x;erte sich der Papst zum Wesentlichen des Glaubens: „die persĂśnliche Beziehung zu Jesus Christus, dem Sohn Gottes, gestorben und auferstanden zu unserem Heil“. Franziskus bekräftigte ferner, „nach dem Vorbild meiner Vorgänger weiterzugehen auf dem Weg des Ăśkumenischen Gesprächs“. Den Vertretern des jĂźdischen Volkes, „mit dem uns ein spezielles geistliches Band vereint“, versicherte er, „das brĂźderliche Gespräch“ fortzusetzen, das in den letzten Jahrzehnten schon viele FrĂźchte getragen habe. Der Papst grĂźĂ&#x;te auch die anderen Vertreter der Religionen, „vor allem die Muslime, die den einen, lebendigen und barmherzigen Gott anbeten“.
Fotos: idea / Huhn, PR, CVJM
Mehr Gemeinsamkeiten Wie Schirrmacher gegenßber idea sagte, habe der Papst in einem kurzen Gespräch mit den evangelikalen Vertretern gesagt, dass zwischen beiden Seiten bei den anstehenden Aufgaben mehr Gemeinsamkeiten bestßnden als Unterschiede, die trennten. Schirrmacher regte an, den Einsatz fßr verfolgte Christen im Vatikan zu institutionalisieren, etwa in einem Päpstlichen Rat, der sich dem Thema widme. Schirrmacher hat bei den Begegnungen den Eindruck gewonnen, dass Papst Thomas Schirrmacher 13.2013
Franziskus grundsätzlich in den theologischen und ethischen Fragen auf einer Linie mit seinem Vorgänger Benedikt XVI. liege. Zwar sei die Marienverehrung bei Franziskus präsenter als bei Benedikt, aber längst nicht so massiv wie unter Johannes Paul II. (1920–2005).
Offen fĂźr Evangelikale Zu den Evangelikalen, die den neuen Papst bereits in seinem Amt als Erzbischof von Buenos Aires kennengelernt haben, gehĂśrt auch die Frauenbeauftragte der Internationalen Lausanner Bewegung, Elke Werner (Marburg). Sie erlebte ihn im Juni 2008 in der argentinischen Hauptstadt. Er hielt damals eine Andacht bei einem Vorbereitungstreffen fĂźr den dritten Lausanner Kongress fĂźr Weltevangelisation 2010 in Kapstadt (SĂźdafrika). „Ich war Ăźberrascht, wie klar Bergoglio Ăźber die Beziehung zu Jesus Christus gesprochen hat. Das hat mich berĂźhrt“, sagte Werner idea. Sie habe den „Bruder in Christus“ als „sehr nahbar, freundlich, demĂźtig“ und offen wahrgenommen fĂźr evangelische und evangelikale Christen. Werner leitet hauptamtlich den Ăźberkonfessionellen Marburger „Christus-Treff“. Ab April gehĂśrt sie zum fĂźnfkĂśpfigen Evangelistenteam von „ProChrist“.
CVJM-Chef: FĂźr Franziskus beten Ihr Ehemann, der CVJM-Generalsekretär Roland Werner (Kassel), schrieb auf Facebook: „Lasst uns beten, dass Papst Franziskus gerade aufgrund seiner lateinamerikanischen Erfahrung das Wesentliche unseres Glaubens ins Zentrum stellt und alte Verhärtungen gegenĂźber Evangelischen, Pfingstlern und Evangelikalen innerhalb der katholischen Kirche aufbricht. Denn nur gemeinsam kĂśnnen wir den Menschen unserer Zeit Jesus nahebringen – in Wort und Tat.“ P
Faszination Universum
Eine Entdeckungsreise in ferne Welten Sind wir allein im Universum? Was macht die Erde zu einem besonderen Planeten? v%JFTFS %PLVNFOUBSm MN EFT *OTUJUVUT fĂźr Glaube und Wissenschaft eignet sich hervorragend fĂźr Jugendgruppen, Gesprächskreise, aber auch Gemeinden. Beeindruckende Bilder von Galaxien und Sternen sowie viele erläuternde Animationen machen den Film wirklich zu einer Entdeckungsreise. Sechs international anerkannte christliche Professoren kommen zu Wort. Man bekommt keine vorschnellen Antworten, sondern der Film regt zum eigenen Nachdenken und zum gemeinsamen Gespräch Ăźber das Gesehene an.“ Theo Schneider Deutsch und Englisch 90 Min. (Langfassung 55 Min. und Kurzfassung 35 Min.) Bonusmaterial
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Elke Werner
Roland Werner
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Zypern-Krise: Protestanten setzen auf Gebet und Hilfe für Arme FINANZEN Die Evangelische Allianz der Insel rechnet mit einem starken Anstieg der Arbeitslosenzahlen.
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ngesichts der Banken- und Staatskrise auf der Mittelmeerinsel Zypern setzen die dortigen theologisch konservativen Protestanten – die Evangelikalen – verstärkt auf das Gebet und die Hilfe für Arme. Das berichtete der Vorsitzende ihres Dachverbandes, der Evangelischen Allianz in Zypern, Pastor Michael Charalambous (Nikosia), idea. Nach seinen Angaben sind auf Zypern so gut wie alle 5.000 Protestanten evangelikal. Die meisten gehörten zum ärmeren Teil der Bevölkerung und seien von den beschlossenen Kürzungen nicht betroffen. Allerdings gehe man davon aus, dass viele Firmen als Folge der Kürzungen bei den Sparguthaben schon in naher Zukunft Insolvenz anmelden müssten und davon auch die Christen betroffen seien: „Wir rechnen mit einer riesigen Welle bei
den Arbeitslosenzahlen.“ Als Konsequenz habe man zwei Strategien entwickelt, so Charalambous: „Wir treffen uns jetzt noch häufiger zum gemeinsamen Gebet.“ Und man stelle sich darauf ein, dass für Bedürftige Armenspeisungen organisiert werden müssten. Schon jetzt gäben manche Gemeinden der Allianz Gutscheine aus, mit denen Notleidende Grundnahrungsmittel in den Supermärkten abholen können.
nach einem Treffen mit Präsident Nikos Anastasiades. Die Kirche hatte angeboten, eine Hypothek auf ihre Besitztümer aufzunehmen, um damit den Kauf von Staatsanleihen zu ermöglichen. Die orthodoxe Kirche ist der größte Eigentümer von Grund-
Orthodoxe bieten Finanzhilfe an
besitz auf der Insel. Sie hält zudem Anteile an zahlreichen Unternehmen. Zypern ist seit 1974 in einen türkischen Nordteil und einen griechischen Südteil gespalten. Die meisten der 260.000 Einwohner des Nordens sind Muslime, die 760.000 Einwohner des Südens meist orthodoxe Christen. P b www.peneek.com
Die orthodoxe Kirche in dem MittelmeerStaat hatte der Regierung signalisiert, dem Land mit ihrem Vermögen zu helfen. „Das gesamte Eigentum der Kirche steht zur Disposition für das Land, um einen Zusammenbruch der Wirtschaft zu verhindern“, sagte der zypriotische Erzbischof Chrysostomos II.
EKD-Chef: Die Bibel lehnt Homosexualität ab, aber … BUCHVORSTELLUNG … an dieser Frage entscheidet sich nicht die Treue zum Evangelium.
Nikolaus und Anne Schneider
im evangelikalen adeo Verlag erscheint. Nikolaus Schneider zufolge müssen ethische Fragen auf einer anderen Ebene diskutiert werden als die Frage nach Gott, dem Vater, dem Sohn und dem Heiligem Geist. Der Umgang mit Homosexualität spalte sowohl Landeskirchen als auch den Lutherischen Weltbund. Dies halte er für „völlig überzogen“, so Schneider. Die Diskussion darüber habe mit den Ängsten, „Besessenheiten“ oder eigenen
sexuellen Problemen zu tun, „von den Leuten, die dieses Thema hochpusten“. Zwar sollte die klassische bürgerliche Ehe privilegiert werden. Daneben gelte es jedoch, auch andere Formen des Zusammenlebens zu berücksichtigen.
Anne Schneider: Für Hetero-Ehe auf Lebenszeit Auch Anne Schneider äußerte sich zu ihrem Familienbild. Sie habe einen „missionarischen Drang zur Ehe auf Lebenszeit, als Hetero-Ehe, mit Kindern“. Sie halte dies jedoch nicht für die einzige Lebensform. Sie habe auch Bekannte, die in gleichgeschlechtlichen Partnerschaften oder alleinerziehend leben. Auch in diesen Familien würden vertrauensvolle Beziehungen gelebt. Nach den Worten von Anne Schneider sollte sich die Kirche mit Ratschlägen an Politiker zurückhalten. Nikolaus und Anne Schneider sind seit 1970 verheiratet und Eltern von drei Töchtern. Die jüngste Tochter starb 2005 an Leukämie. P
Foto: privat
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ie Heilige Schrift lehnt Homosexualität zwar deutlich ab. Aber die Treue zum Evangelium entscheidet sich nicht an der Haltung zur gleichgeschlechtlichen Liebe, sondern an Kreuz und Auferstehung. Das sagte der EKD-Ratsvorsitzende, Nikolaus Schneider (Berlin), vor Journalisten in Berlin. Er stellte mit seiner Ehefrau, Anne Schneider, das gemeinsam verfasste Buch „Vertrauen. Was in unsicheren Zeiten wirklich trägt“ vor, das
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Kommt ein Jahrhundert der Fundamentalismen? RELIGION Gibt es Fundamentalismus in allen Religionen? Was ist Fundamentalismus? Themen einer Tagung.
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o erfreulich die Renaissance der Religionen ist, desto bedenklicher ist die Radikalität, mit der fundamentalistische Strömungen auftreten. Diese Ansicht vertrat der Historiker Prof. Wolfgang Wippermann (Berlin) auf einer Tagung der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt zum Thema „Die Glaubenswächter – Christlicher Fundamentalismus in Deutschland“ in der Lutherstadt Wittenberg. Wippermann zufolge gibt es fundamentalistische Bewegungen in allen Religionen. Er warnte vor einer Eingrenzung auf den islamischen Fundamentalismus. Das wäre „absolut falsch und eine Beleidigung der islamischen Religion“. Der Historiker charakterisierte Fundamentalismus als „eine Ideologie, durch die Religion politisiert und Politik sakralisiert wird“. Kennzeichnend für die Anhänger solcher Strömungen sei eine verbreitete Intoleranz. Wer aber Demokratie ablehne, die Gleichheit aller Menschen leugne oder zur Gewalt gegen Andersgläubige aufrufe, „ist nicht zu akzeptieren“ und müsse „bekämpft“ werden. Fundamentalismus mache Völker „aggressiv wie Crack oder Ecstasy“. Sollte es nicht gelingen, fundamentalistische Strömungen zu überwinden, dann könnte das 21. Jahrhundert ein Jahrhundert der Fundamentalismen werden – so wie das 20. ein Jahrhundert der Ideologien gewesen sei.
Die meisten Evangelikalen nicht fundamentalistisch Der Leiter der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW), Pfarrer Reinhard Hempelmann (Berlin), mahnte eine Differenzierung des Begriffs „fundamentalistisch“ an. Die evangelikale Bewegung in Deutschland beispielsweise könne nicht pauschal mit Fundamentalisten gleichgesetzt werden. Der Hauptstrom der Evangelikalen hierzulande sei nicht fundamentalistisch. Wenn in Deutschland im herkömmlich kirchlich-theologischen Sprachgebrauch von Fundamentalisten die Rede sei, werde damit vor allem ein bestimmtes Bibelverständnis bezeichnet, das von der Verbalinspiration der Schrift ausgehe. Wie Hempelmann weiter sagte, werden fundamentalistische Tendenzen in
Wippermann
Hempelmann
Joachim Liebig
dem Maße wachsen, wie ein „unverbindlicher und weicher Beliebigkeitspluralismus zunimmt“. Um die Faszination zu verstehen, die fundamentalistische Bewegungen auf manche Menschen ausübten, müsse man nur die moderne Welt mit ihren vielen Möglichkeiten anschauen. Denn sie bedeute immer auch einen Verlust an Gewissheit. Fundamentalismus verspreche hingegen Eindeutigkeit. Hempelmann: „Er setzt der modernen Kultur des Zweifels eine feste Position entgegen und protestiert gegen Kompromisse mit dem Zeitgeist.“ Kritik übte er daran, dass vor allem in den Medien zunehmend jede Form religiöser Hingabe unter Fundamentalismusverdacht gestellt werde.
Kirchenpräsident: Wir haben viel Gleichgültigkeit Der Kirchenpräsident der Evangelischen Landeskirche Anhalts, Joachim Liebig (Dessau), erklärte, dass es in seiner Kirche keine fundamentalistischen Strömungen gebe. Das habe allerdings nichts mit „übergroßer Toleranz“ zu tun, sondern „leider viel mit Gleichgültigkeit“. Als Kirchenpräsident sei ihm an der Einheit der Kirche gelegen, so Liebig. Für ihn sei jedoch eine Grenze erreicht, wenn sich Christen gegenseitig die Bekenntnistreue in Abrede stellten, wie das in der Debatte um die Öffnung des Pfarrhauses für gleichgeschlechtliche Partnerschaften in der sächsischen Landeskirche zum Teil geschehe. Auch bei Themen wie Rassismus oder Homophobie stehe für ihn die Einheit der Kirche auf dem Spiel: „Da würde ich mich weit aus dem Fenster lehnen“ und dagegen sein.P
Foto: die Linke, PR, idea / Pankau
Buchhändler verhaftet
Als „Gefangenen des Monats April“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und idea den in Libyen inhaftierten ägyptischen Christen Sherif Ramsis Gad Mechaeal benannt und zu seiner Unterstützung aufgerufen. Der Kopte war am 10. Februar von der Staatspolizei in der Hafenstadt Bengasi festgenommen worden. Er betreibt dort seit 13.2013
2003 eine Buchhandlung, in der er christliche Literatur für Arabisch sprechende christliche Gastarbeiter im ansonsten islamischen Libyen anbietet. Dem Buchhändler wird die Abwerbung von muslimischen Gläubigen vorgeworfen. Nach Angaben des Anwaltes und Menschenrechtsaktivisten Bilal Bettamer kann „Proselytismus“ nach einem Gesetz aus der Gaddafi-Ära mit dem
LIBYEN
ÄGYPTEN
DER GEFANGENE DES MONATS APRIL kommt aus Libyen
ALGERIEN
Mittelmeer
Bengasi TRIPOLIS HAUPTSTADT
Tode bestraft werden. Die IGFM und idea rufen dazu auf, beim libyschen Ministerpräsidenten Ali Seidan gegen die Inhaftierung zu protestieren. P Hier kann man um die Freilassung bitten: Seine Exzellenz Ministerpräsident Ali Seidan via Libysche Botschaft, Tavelweg 2, 3000 Bern, E-Mail: libya_bern@bluewin.ch, Fax: 031 3511325
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In Europa greift ein Spaltpilz um sich KIRCHE & POLITIK SPD-Fraktionschef: Moralische Appelle reichen nicht.
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n Europa grassiert ein Spaltpilz, der bald die europäischen Fundamente bedroht. Diese Ansicht äußerte der SPD-Fraktionsvorsitzende im Bundestag, Frank-Walter Steinmeier, bei einem Festgottesdienst im Berliner Dom zum 40. Jahrestag der Unterzeichnung der Leuenberger Konkordie. In den reichen Ländern des Nordens wachse das Gefühl, nur noch Zahlmeister zu sein, im Süden der Ärger über ein als „drückend empfundenes deutsches Politikdiktat“. Damit würde die schon fast überwundene Aufteilung Europas in einen protestantischen Norden und einen katholischen Süden wiederbelebt und mit „flotten Sätzen über die Zukunft Griechenlands außerhalb von EU und Euro“ auch das orthodoxe Erbe Europas geradezu abgesprengt. Steinmeier mahnte: „Auf uns kommen entscheidende Jahre zu – für die Glaubwürdigkeit der Kirchen, aber auch für die Zukunft unseres Kontinents.“ Wichtig sei eine klare Analyse der Wirklichkeit: „Moralische
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Appelle, idealistische Bekenntnisse, all die Dinge, auf die wir Protestanten uns so gut verstehen, werden nicht ausreichen, um bei der Ökumene und in Europa wirklich voranzukommen.“
In meiner Kindheit unvorstellbar Die evangelischen Kirchen rief der ehemalige Außenminister auf, sich auf dem Fundament der Leuenberger Konkordie für die europäische Einheit einzusetzen. 1973 hatten in Leuenberg (Schweiz) u. a. lutherische, reformierte, unierte, methodistische Kirchen eine Kanzel- und Abendmahlsgemeinschaft beschlossen. Auch die Ordination und die Ämter werden seitdem gegenseitig anerkannt. Die Konkordie ist heute die Grundlage der „Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa“. Sie umfasst 95 Kirchen mit rund 50 Millionen Mitgliedern. Steinmeier äußerte über seine ökumenischen Erfahrungen in diesem Zusammenhang: Seine Kindheit in einer
Oppositionsführer Frank-Walter Steinmeier
reformierten Gemeinde im lippischen Brakelsiek habe ihn sehr geprägt: „Die Liturgie bei uns ist karg, ein Kreuz in manchen reformierten Kirchen der einzige Schmuck. Das war meine Welt.“ In seiner jetzigen reformierten Gemeinde in BerlinNeukölln sei der Pfarrer ein Lutheraner: „Unvorstellbar zu Zeiten, in denen ich Kind war.“ Dadurch sehe seine kirchliche Welt heute anders aus, was auch ein Ergebnis der Leuenberger Konkordie sei. P
idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps
30. März – 5. April
FERNSEHEN Karsamstag, 30. März
Ostermontag, 1. April
8.50–9.55 The Making of Jesus Christ – Jesus-Dokumentation von Luke Gasser
10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst zum Ostermontag aus der Stiftskirche Loccum
Ostersonntag, 31. März
Dienstag, 2. April 19.30–20.15 „Jesus und die verschwundenen Frauen“ – Maria Magdalena, Lydia, Junia und Co.: die Rolle der Frauen in den Evangelien
11.15–12.15 ERF 1 „Wer war Jesus?“ Die Doku 17.45–18.15 zeigt an den Originalschau- 20.15–21.50 Mein Wunder – Wie sich das plätzen, wie Jesus lebte, was Bonhoeffer – Das Leben des Leben von Kinza Sigrist er sagte und tat Theologen und Pazifisten plötzlich änderte
22.15–22.45 „Mein Sohn, der Mörder“ – Eltern zwischen Liebe und Entsetzen Donnerstag, 4. April 18.00–19.00 Kongress christlicher Führungskräfte: Bibelarbeit von Noor van Haaften
22.35–23.05 Kann Glaube heilen? Autobiografie des krebskranken Filmemachers Kurt Langbein Freitag, 5. April 20.15–20.45 ERF 1 Trauma Missbrauch – Betroffene berichten
HÖRFUNK Donnerstag, 4. April
7.05–7.30 „Und nichts ist mehr, wie es einmal war“ – Ostererfahrungen 2013
9.45–10.00 Evangelisch-reformierte Predigt von Pfarrerin Caroline Schröder Field, Basel
10.05–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Kirche St. Matthäus in Passau
20.04–20.30 Mein Jesus und dein Jesus – Konfessionen in der Jerusalemer Grabeskirche
8.30–9.00 Was glaubt, wer glaubt? – Über das Apostolische Glaubensbekenntnis
10.00–11.00 Evangelisch-methodistischer Gottesdienst aus der Erlöserkirche in Plauen
11.30–12.00 Camino: Hinterm Horizont noch weiter? Auferstehung für Zweifler
Ostermontag, 1. April
20.00–20.30 ERF Plus Brennpunkt Nahost – Horst Marquardt im Gespräch mit Johannes Gerloff
20.30–21.00 ERF Plus Reiseeindrücke – Unternehmer 10.00–11.00 Joachim Loh berichtet von Evangelischer Gottesdienst seiner China-Reise aus der Jakobikirche in Rheine
Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164
Foto: Thomas Köhler / photothek.net
Ostersonntag, 31. März
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P RO & KON T R A
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In internationalen Konflikten auf Gewalt verzichten? FRIEDENSETHIK Nach der viel gesehenen Fernsehserie „Unsere Mütter, unsere Väter“ heißt es mehr denn je: „Nie wieder Krieg“. Mittlerweile beteiligt sich Deutschland jedoch wieder militärisch an internationalen Kriseneinsätzen. Die badische Landeskirche hat jetzt dazu ein Positionspapier entworfen, das u. a. die These aufstellt, man sollte im Konfliktfall lieber auch die andere Wange hinhalten.
PRO
Die Anwendung von Gewalt ist für Christen prinzipiell keine Handlungsoption! Als Christen wissen wir aber auch von der „Schutzverantwortung“ gegenüber allen, die unmittelbar (!) von Gewalt bedroht sind. „Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“, sagt Jesus (Matthäus 25,40), und weist uns auf die von Hunger und Durst Bedrohten, die Fremden und Nackten, die Kranken und Gefangenen hin. Nichts tun, Wegschauen ist für Christen ebenfalls keine Option! Damit ist die Frage der zulässigen Mittel aber nicht entschieden, sondern eröffnet: Kann es Ausnahmen vom Prinzip der Gewaltfreiheit geben? Die Frage des gewaltsamen Eingreifens stellt sich aus Sicht einer christlichen Friedensethik allein in diesem streng begrenzten Fall. Alle anderen Motive (Sicherung von Handelswegen, politische Einflussnahme, Stützung von Regierun-
gen, Etablierung von Demokratie) können niemals als legitime Motive gelten. Gewaltsame Einsätze schaffen keinen Frieden, sie können Konflikte bestenfalls unterbrechen! In all dem sind sich Christen zunehmend einig. Wenn die ethische Frage so eng geführt wird, dann diskutieren wir hier konsequenterweise über internationale Polizeikräfte, nicht über militärische Einsätze. Diese Verschiebung erlaubt eine entscheidende Differenzierung: Der „Zwang“, den eine „gerechte Polizeiführung“ ausüben würde, wäre getragen vom Ethos der Gewaltfreiheit: geschult in gewaltfreien Aktionen und Deeskalierung, auf ein absolutes Minimum von Defensiv-Waffen reduziert, demokratisch legitimiert und rechtstaatlich gebunden. Allein über diese Art von „Zwang“ kann aus Sicht einer christlichen Ethik noch gestritten werden. Jeder andere Versuch einer Legitimation von (militärischer) Gewalt ist als kurzsichtige Machtpolitik diskreditiert. P
Intervention mit militärischer Gewalt sind ethisch gerechtfertigt!
Prof. Thomas Schirrmacher (Bonn) ist Sprecher für Menschenrechte und Vorsitzender der Theologischen Kommission der Weltweiten Evangelischen Allianz. Er ist reformiert.
KONTRA
Fotos: privat, PR / Esther Sarah Klemm
Gewaltsame Einsätze schaffen keinen Frieden!
Prof. Fernando Enns ist Leiter der Arbeitsstelle „Theologie der Friedenskirchen“ am Fachbereich Ev. Theologie der Universität Hamburg und lehrt (Friedens-)Theologie und Ethik an der Freien Universität Amsterdam. Er ist Mennonit.
Grundsätzlich beschreibt die von der Bibel ausgehende christliche Ethik gerade nicht nur das Ideal frei vom Bösen, sondern auch, wie ethisch reagiert werden kann oder muss, wenn das Böse bereits eingetreten ist. Das alttestamentliche Gesetz behandelt über weitere Strecken die Reaktion auf das geschehene Böse, sei es mit Opfer, Versöhnung und Vergebung, sei es im politischen Bereich mit dem Strafrecht. Die Ehe ist eine gute Schöpfung Gottes, wenn sie aber zerbricht, schreibt Jesus unter Berufung auf Mose einen „Scheidebrief“ vor. Der Staat hat nicht nur ein gerechtes Zusammenleben zu organisieren, sondern dies auch zu ermöglichen, indem er „das Böse“ mit angemessener Gewalt eindämmt (nach Römer 13,1–7). Menschenrechte setzen voraus, dass viele Bürger bereit sind, aus Überzeugung die Menschenwürde anderer zu achten. Sie setzen aber auch voraus, dass Menschen, die sie 13.2013
massiv verletzen, mit Gewalt daran gehindert und rechtsstaatlich bestraft werden. Rechtsstaatlich funktionierende Polizei, Justiz und Armee sind auch bedeutende Menschenrechtsorganisationen. Dies gilt auch in internationalen Konflikten. So sehr hier politische Lösungen Vorrang haben, so sehr hier kein Staat im Alleingang handeln sollte, so sehr Völkerrecht und Vereinte Nationen Schranken ziehen, gilt doch: Massenhafte und massive Menschenrechtsverletzungen in anderen Staaten oder durch global operierende Terroristen oder Mafias gegen schwache Länder können eine humanitäre Intervention mit militärischer Gewalt ethisch rechtfertigen. Die Gewalttäter und Menschenrechtsverletzer dieser Welt dürfen nicht das Gefühl bekommen, dass ihnen nur noch Worte entgegengesetzt werden, sobald sie ihren Konflikt internationalisieren. P
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Die Heilige Stadt – Jerusalem – steht an Ostern im Mittelpunkt aller Predigten, ist hier doch Jesus auferstanden.
„Die Spuren Jesu liegen hier regelrecht in der Luft“ ISRAEL Ostern blickt die ganze christliche Welt nach Jerusalem. Über die
idea: Herr Propst, warum ist das Heilige Land gerade zu Ostern so anziehend für Christen aus aller Welt? Schmidt: Zum einen ist Israel der Ort, an dem die Geschichte Jesu fassbar wird. An den verschiedenen Stätten, etwa dem Berg der Seligpreisungen, am See Genezareth oder in Kapernaum, klingen einem natürlich die biblischen Erzählungen in den Ohren. Dazu gehören als Höhepunkt natürlich das Kreuz und die Auferweckung. Die Grabeskirche in Jerusalem steht dafür in besonderer Weise: Hier liegen die Spuren Jesu regelrecht in der Luft. Zum anderen gibt es an diesem Ort gerade zu Ostern eine große Verbundenheit der Christen untereinander. Zum Osterfest wird der Leib Christi in seinen vielfältigen Ausprägungen in Jerusalem in besonderer Weise sichtbar. Manches mutet aber auch skurril an und erinnert eher an Disneyland – etwa wenn Touristen als Jesus verkleidet mit einem Kreuz auf dem Rücken die Via Dolorosa ablaufen. Wird die Heilstat Jesu da nicht verramscht? Das hängt davon ab, aus welcher Tradition der Betrachter kommt. Für uns eher nüchterne Protestanten ist die Art und Weise, wie andere Konfessionen ihre Frömmigkeit ausdrücken, oft befremdlich. Das sollte aber nicht dazu führen, dass wir ihnen die Ernsthaftigkeit absprechen, mit der sie versuchen, den Leidensweg Jesu nachzuempfinden.
Wolfgang Schmidt
Dass es da vereinzelt mal zu „Auswüchsen“ kommt, ist möglich. Im Großen und Ganzen ist „Disneyland“ nach meiner Beobachtung aber die Ausnahme. Seit November gibt es unter der deutschen Erlöserkirche einen sogenannten „Archäologischen Park“, der auch Beweise dafür liefern soll, dass die benachbarte Grabeskirche tatsächlich auf dem Hügel Golgatha errichtet wurde? Was hat man sich darunter vorzustellen? Bereits in den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts gab es unter der Kirche Ausgrabungen. Man war damals auf eine große Mauer gestoßen, von der man vermutete, dass es die zweite Stadtmauer Jerusalems sein könnte. Das wäre der unmittelbare Beweis dafür gewesen, dass Golgatha tatsächlich – wie in der Bibel berichtet – außerhalb der Stadt lag und die Grabeskirche auf diesem Hügel errichtet wurde. Der Archäologe Prof. Dieter Vieweger vom Deutschen Evangelischen Institut für Altertumskunde hat diese Ausgrabungen vor einiger Zeit wieder aufgenommen und nun der Öffentlichkeit zugänglich gemacht zusammen mit einem kleinen Museum, das anhand von Bildern und Fundstücken wie Münzen oder Tongefäßen die Geschichte dieses Ortes zeigt. Fest steht inzwischen übrigens, dass diese Mauer nicht die Stadtmauer war, sondern die Stützmauer für ein Forum, das einmal die Grabeskirche umgab.
Fotos: idea / Kairospress, privat
Situation dort sprach Matthias Pankau mit dem höchsten Repräsentanten der EKD im Heiligen Land: Propst Wolfgang Schmidt (Jerusalem).
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Mit wiederkehrender Regelmäßigkeit wird darüber diskutiert, ob das Grab Jesu am Ostermorgen wirklich leer war. Spielt diese Frage für Sie als Christ eine Rolle? Für mich ist das leere Grab das stärkste denkbare Symbol für die Auferweckung Jesu Christi durch den Vater im Himmel. Wir können meines Erachtens an die biblischen Texte nicht nur mit dem historischen Maßstab herangehen, weil sie auch nicht so geschrieben wurden. Allerdings kann und sollte die historische Betrachtung die biblische Auslegung begleiten, weil sie helfen kann, Texte zu erhellen. Zentral erscheint mir, dass wir den starken symbolischen Gehalt der biblischen Texte für unseren Glauben erschließen. Denn das ist die Sprache, in der wir über Gott reden können. Da haben wir nur die Redeweise der Symbole und Analogien. Nicht umsonst hat Jesus so viele Gleichnisse erzählt. Damit hat er uns den Maßstab an die Hand gegeben, wie wir über Gott und sein Reich zu reden haben.
Foto: idea / kairopress
» Für mich ist das leere Grab das stärkste denkbare Symbol für die Auferweckung Jesu Christi durch den Vater im Himmel.« Braucht es denn Indizien wie diese Mauer, um an die Auferstehung Jesu glauben zu können? Mein persönlicher Glaube braucht solche Indizien im Sinne eines Beweises nicht. Denn selbst wenn einmal nachgewiesen würde, dass Golgatha gar nicht dort war, wo jetzt die Grabeskirche steht, würde das für mich nicht die Wahrheit des Evangeliums in Zweifel ziehen. An der Pforte des Gartengrabes hier in Jerusalem stand jahrelang ein Schild: „Er ist nicht hier. Er ist auferstanden!“ Das fand ich wunderbar, weil es zeigt, wie relativ die historische Fragestellung im Blick auf den eigenen Glauben ist. Die Grabeskirche ist ein Kuriosum. Die Oberhoheit über die Kirche teilen sich sechs Konfessionen. Dabei gibt es häufig Streitereien um Zuständigkeiten – gerade zu hohen christlichen Festen. Wirkt das auf Außenstehende nicht eher abstoßend als einladend? Streitereien wirken meist abstoßend. Aber Außenstehende machen sich gar nicht bewusst, was es bedeutet, dass sich sechs verschiedene Gruppen – Griechisch-Orthodoxe, Katholiken, Armenier, ägyptische Kopten, Syrisch-Orthodoxe und Äthiopisch-Orthodoxe – die Verantwortung für einen religiös so bedeutsamen Ort teilen. Wenn wir nach Deutschland schauen, dann ist es doch schon das Höchste der Gefühle, wenn katholische und evangelische Christen gemeinsam ein Gemeindezentrum betreiben – und auch da geht es nicht immer ganz reibungsfrei zu. In der Grabeskirche kommt hinzu, dass diese sechs Konfessionen ganz unterschiedliche kulturelle Hintergründe haben und nicht einmal die gleiche Sprache sprechen. Vor diesem Hin13.2013
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tergrund sollte man den Auseinandersetzungen mit einem gewissen Verständnis begegnen. Warum haben die Protestanten keinen Anteil an der Grabeskirche? Lapidar gesagt: Weil sie zuletzt gekommen sind. Der Status quo, der die Zuständigkeiten in der Grabeskirche regelt, geht auf das Jahr 1853 zurück. Zu dieser Zeit waren die Protestanten hier gerade erst eine etablierte Kirche. Es bestand aber auch kein Interesse an der Grabeskirche. Man hat lieber nahe an den historischen Stätten eigene Kirchen gebaut – so wie die Erlöserkirche, die Kaiser Wilhelm II. 1898 einweihte. Auf dem Areal der Grabeskirche gibt es heute aber zumindest eine kleine Kapelle, die den Anglikanern für Gottesdienste zur Verfügung steht. Welche Bedeutung hat der Protestantismus und speziell die deutsche Gemeinde heute in der Stadt? Die deutsche Gemeinde wird vor allem aufgrund ihrer im wahrsten Wortsinn herausragenden Bauwerke wahrgenommen. Neben der Erlöserkirche gibt es da noch die Himmelfahrtskirche auf dem Ölberg und verschiedene andere Gebäude in der Altstadt. Wir haben gerade eine Ausstellung in der Davids-Zitadelle mit dem Titel „The Kaiser comes“ (Der Kaiser kommt), die auf den gerade erwähnten Besuch des Kaisers 1898 anspielt. Diese Schau stößt auf eine große und äußerst positive Resonanz. Viele, vor allem junge Israelis sind sehr interessiert an den Stätten deutscher Geschichte in Jerusalem und Israel. Insgesamt herrscht ein großes Interesse an Deutschland. Statistiken zufolge geht die Zahl der Christen in Israel dramatisch zurück. Wie beurteilen Sie die Zukunft des Christentums im Heiligen Land? Ich mag es nicht, von „den Christen“ zu sprechen. Denn das wird der komplexen Situation im Land nicht gerecht. Wenn wir die „traditionellen“ Christen meinen, die hier seit den ersten Jahrhunderten zu Hause sind, dann stimmt es leider: deren Zahl geht zurück. Auf der anderen Seite gibt es aber die Zehntausenden Gastarbeiter, die nach Israel kommen – etwa von den Philippinen – und von denen viele Christen
Die Verwaltung der Grabeskirche teilen sich sechs Konfessionen.
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Israel will sich mit einer Mauer vor Angriffen aus Palästina schützen.
sind. Sie besuchen ihre Gottesdienste und sorgen dafür, dass die Zahl der Christen in vielen Städten steigt. Ein Gruppe, die in den vergangenen Jahren ganz deutlich an Einfluss gewonnen hat, sind die ultra-orthodoxen Juden. Welche Auswirkungen hat das auf das gesellschaftliche und religiöse Miteinander? Das religiöse Miteinander wird durch die wachsende Zahl ultra-orthodoxer Juden zunehmend intoleranter. Denn sie haben sehr rigide Vorstellungen davon, was richtig und was falsch ist. Auch in der Gesellschaft nehmen die Auseinandersetzungen zu. So wird gegenwärtig beispielsweise diskutiert, wie weit am Sabbat der öffentliche Verkehr stillzustehen hat, wie es die Ultra-Orthdoxen fordern. Ebenfalls umstritten ist die Befreiung ultra-orthodoxer Juden vom Wehrdienst.
» Das religiöse Miteinander wird durch die wachsende Zahl ultra-orthodoxer Juden zunehmend intoleranter. « Haben Sie als Propst diese wachsende religiöse Intoleranz auch schon zu spüren bekommen? Wenn ich im Lutherrock und mit dem Propstkreuz als Geistlicher erkennbar durch die Altstadt zu einem Besuch oder einer Veranstaltung unterwegs bin, kommt es schon vor, dass Ultraorthodoxe, die mir entgegenkommen, demonstrativ auf die Erde spucken, wenn sie an mir vorüber gehen. Eine andere Gruppe ist deutlich kleiner, aber trotzdem nicht unumstritten: die messianischen Juden. Bei einem europäischen Symposium messianischer Juden in Berlin erklärten Vertreter kürzlich, sie wollten Brückenbauer sein zwischen Judentum und Christentum. Welche Rolle spielen sie in Israel? In der Gesellschaft praktisch keine. Sie sind eine winzige Minderheit. Das Interesse nimmt aber zu, weil an ihnen die
Frage nach dem Verhältnis von Judentum und Kirche neu sichtbar wird. Die EKD lehnt die Judenmission ja bekanntermaßen ab, aus theologischen wie aus historischen Gründen. Gilt der Missionsbefehl Jesu (Matthäus 28) denn nur für bestimmte Gruppen? Nach meinem Verständnis gilt der Missionsbefehl den „Heiden“, nicht dem Volk Israel. Es geht ja darum, die Menschen zum Gott Israels zu führen. Das ist das Hauptanliegen dieses Abschnitts. Das ändert aber nichts daran, dass es Juden gibt, die sich zu Jesus bekehren – auch hier in Israel. Haben Sie Kontakte zu solchen Gemeinden? Auf offizieller Ebene nicht. Es gibt aber einige Gemeindeglieder bei uns, die enge Kontakte zu messianischen Juden pflegen. Ein anderes Thema, das die ganze Welt beschäftigt, ist die Mauer, die Israel errichtet hat, um sich vor Angriffen militanter muslimischer Palästinenser zu schützen … Als Deutscher, der jubelte, als die Mauer zwischen Ost und West 1989 fiel, nehme ich die Mauer hier in Israel immer erschrocken wahr. An den Checkpoints fühle ich mich oft zurückversetzt in die Zeit, als ich nach Ost-Berlin gereist bin. Wenn Israel es aber aufgrund der politischen Verhältnisse und der Situation im Land schon für nötig gehalten hat, diese Mauer zu errichten, dann frage ich mich, warum man sie nicht auf den Grenzen von 1967 errichtet hat. Die Art und Weise, wie diese Mauer heute verläuft – also beispielsweise palästinensische Ortschaften von ihren Feldern abtrennt –, gibt Anlass zur Vermutung, dass es noch andere Motive gibt, als nur den Terrorismus zu bekämpfen. Welche denn? Zwei Dinge sind auffällig: Dieser von mir kritisierte Verlauf der Mauer schränkt die Bewegungsfreiheit innerhalb der Palästinensergebiete teils erheblich ein und erschwert so das alltägliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten zum Teil extrem. Sollte dies beabsichtigt sein? Zum anderen: Die Grenzziehung hält vielfach die Palästinenser draußen, vereinnahmt aber ihr Land auf die israelische Seite der Mauer. Auch das kann kaum ohne Absicht geschehen. In der Politik ist nach wie vor viel vom Ziel einer „Zwei-Staaten–Lösung“ die Rede, also davon, dass es neben dem israelischen Staat auch einen für die Palästinenser geben soll. Wie realistisch ist das? Ich halte diese Lösung für die einzig mögliche Form, wie man dieser Frage Herr werden kann. Denn was würde eine Ein-Staaten-Lösung bedeuten bei einer Bevölkerungsentwicklung, die über die nächsten Jahre eine arabische Mehrheit hervorbringen wird? Das kann nicht im Interesse Israels sein. Und auch die Rechte der Palästinenser als ganzer Bevölkerungsgruppe einzuschränken wäre in einem demokratischen Staat im 21. Jahrhundert nicht denkbar. Meiner Ansicht nach werden alle Ansätze, die sich nicht an einer Zwei-Staaten-Lösung orientieren, scheitern. Vielen Dank für das Gespräch! P
Foto: idea / kairopress
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Gibt es Beweise für die Auferstehung? OSTERN Das höchste Fest der Christenheit steht bevor. Aus diesem Anlass wird immer wieder die Frage aufgeworfen: Wie glaubwürdig sind die Berichte von Jesu Auferstehung? Theologen gibt es viele, die darauf antworten. Hier schreibt dazu ein Professor für Mathematik an der Universität Oxford, John Lennox. In seinen Veröffentlichungen beschäftigt er sich mit dem Verhältnis von Glauben und Wissenschaft. Mit den Atheisten Richard Dawkins und Christopher Hitchens führte er vielbeachtete öffentliche Debatten.
Foto: Alexander Schick
Die Gräber zur Zeit Jesu hatten einen Verschlussstein – im Bild das Jasongrab in Jerusalem mit einem eckigen Stein. So sah vermutlich auch das Grab Jesu aus.
Atheisten werden nie müde, den Mathematiker 1. Wie starb Jesus? Bertrand Russell (1872–1970) zu der Frage zu zitie- Berichte über Jesu Hinrichtung fi nden sich in mehreren ren, was er sagen würde, wenn Gott ihn nach sei- nichtchristlichen Quellen. Josephus (37–100 n. Chr.) – ein nem Tod fragte, warum er nicht geglaubt habe: „Nicht genug römisch-jüdischer Geschichtsschreiber – vermerkte: „Und Beweise, Gott, nicht genug Beweise.“ Doch dann geschieht obgleich ihn Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseetwas Seltsames. Wenn man Atheisten Beweise res Volkes zum Kreuzestod verurteilte …“ liefert, weigern sie sich, sie zu prüfen. Mir ist Anfang des 2. Jahrhunderts schrieb Tacitus Wo die Evangelien von der kein ernsthafter Versuch seitens der Atheisten Auferstehung berichten: (56–117 n. Chr.), ein Senator und Geschichtsbekannt, sich mit den Belegen für die Aufersteschreiber des römischen Reiches: „Um den hung Jesu Christi auseinanderzusetzen. Schlim- Matthäus 28,1–15 Reden [er selbst habe den Brand Roms gelegt] Markus 16,1–8 mer noch: Ihre Haltung ist von engstirnigen ein Ende zu bereiten, ließ Nero andere schulLukas 24,1–12 Vorurteilen gekennzeichnet, Lichtjahre entfernt dig sein und belegte mit den ausgesuchtesten Johannes 20,1–8 von jener aufgeschlossenen wissenschaftlichen Strafen diejenigen, die, wegen ihrer SchandHaltung, die sie angeblich so hoch schätzen. taten verhasst, vom Volke als Chrestiani bezeichnet wurIn die Frage der Auferstehung Jesu wurde immense den. Der Mann, der diesen Namen hatte entstehen lassen, wissenschaftliche Mühe investiert. Der Philosoph Gary Christus, war während der Regierung des Tiberius durch Habermas hat allein in den letzten 35 Jahren eine riesige den Procurator Pontius Pilatus mit dem Tod bestraft worBibliografie von über 3.000 wissenschaftlichen Artikeln den.“ Die Belege für Jesu Tod sind so schlagkräftig, dass angesammelt. In diesem Beitrag muss ich mich allerdings einer der bekanntesten deutschen atheistischen Theolomit den Hauptzügen des Streites um die Auferstehung gieprofessoren, Gerd Lüdemann (Heidelberg), schrieb: Jesu begnügen: 1. den Tod Jesu, 2. das Begräbnis Jesu, „Das Faktum des Todes Jesu als Folge der Kreuzigung ist 3. das leere Grab, 4. die Augenzeugen. unbestreitbar.“ O
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2. Wie wurde Jesus begraben?
3. Warum ist das leere Grab so wichtig?
Alle 4 Evangelien berichten, dass Josef von Arimathäa, ein reicher Mann, zu Pilatus ging und um den Leichnam von Jesus bat, um ihn in einem Grab zu bestatten, das ihm selbst gehörte. Vermutlich hatte Josef Zugang zu Pilatus, weil er ein Mitglied des jüdischen Hohen Rates war. Inzwischen ist er ein Nachfolger von Jesus geworden und wollte dafür sorgen, dass er ein anständiges Begräbnis bekam. Damit wollte er zeigen, dass er nichts mit der Entscheidung des Hohen Rates, Jesus hinrichten zu lassen, zu tun hatte und dagegen protestierte. Er hatte nicht in die Entscheidung des Hohen Rates eingewilligt. Dem Bericht zufolge bestattete Josef den Leichnam Jesu in einem privaten Grab. Außerdem sahen auch andere Zeugen, wo sich das Grab befand: Nikodemus, die Frauen aus Galiläa ebenso wie die beiden Marias. Wenn man Jesu
Die Evangelien berichten, dass das Grab leer vorgefunden wurde, als die Frauen am ersten Tag der Woche früh am Morgen kamen, um den Leichnam Jesu fertig einzubalsamieren. Die Bedeutung dieser Tatsache ist unmöglich zu übertreiben, denn sie zeigt uns, was die ersten Christen meinen, wenn sie die Auferstehung Jesu bezeugen. Sie meinen, dass Jesu Körper, den sie in dem Grab bestattet hatten und von dem sie genau wussten, dass er tot war, von den Toten auferweckt worden war. Es war eine echte Auferstehung des ursprünglichen Körpers, nicht der Ersatz durch einen neuen. Dem Matthäusevangelium zufolge waren die ersten Menschen, die erzählten, dass das Grab Jesu leer war, von der jüdischen Obrigkeit. Es waren nicht die Christen! Sie brachten in Jerusalem eine Geschichte in Umlauf, die besagte, dass die Jünger den Leichnam gestohlen hatten, während die Wachen schliefen. Es war wohl die Hoffnung, einen Präventivschlag auszuführen. Sie wussten von den Wachen, dass das Grab leer war. Es war ihnen klar, dass die Christen diese Tatsache öffentlich machen und als Erklärung angeben würden, dass Jesus von den Toten auferstanden sei. Also lieferten die Obersten ihre eigene Erklärung, um der Schlagkraft der christlichen Erklärung entgegenzuwirken. Aus den Evangelien wird deutlich, dass mehrere Frauen die Ereignisse am Kreuz und am Grab beobachtet hatten. Zu ihrer Überraschung fanden sie den Stein vom Grab weggewälzt und das Grab leer vor! Eine von ihnen, Maria, rannte sofort los (vielleicht ohne das Grab betreten zu haben), um es den Aposteln Petrus und Johannes zu erzählen. Maria sprach nicht von einer Auferstehung, sondern nahm an, dass der Leichnam Jesu weggenommen worden war. Petrus und Johannes rannten daraufhin zum Grab. Johannes kam als Erster an. Sofort fiel ihm etwas Seltsames auf: Die leinenen Grabtücher, die um den Leichnam Jesu gewickelt worden waren, waren noch da. Sie lagen noch genau so da wie zu dem Zeitpunkt, als der Leichnam in sie eingewickelt war. Doch der Leichnam war verschwunden. Petrus stieß etwas später zu Johannes, der offenbar der schnellere Läufer war (eines jener kleinen Details, die der Erzählung die persönliche Note eines Augenzeugenberichts verleihen). Beide betraten das Grab und sahen, was das Seltsamste von allem war: Die Tücher, die um Jesu Kopf gewickelt waren, lagen auf dem leicht erhöhten Teil des Felsvorsprungs in der Grabhöhle; und obwohl sich sein Kopf nicht mehr darin befand, waren sie immer noch in der gleichen Anordnung – nur dass sie wohl flach in sich zusammengefallen waren. Auf Johannes machte dies einen tiefen Eindruck: Es sah so aus, als wäre Jesu Körper irgendwie einfach durch die Grabtücher hindurchgegangen, so dass sie noch so angeordnet waren wie zuvor, als der Leichnam in ihnen eingewickelt war. Johannes zweifelte nicht daran, dass er hier Hinweise auf ein Wunder sah!
Josef von Arimathäa wickelt den Leichnam Jesu in Leinentücher und balsamiert sie. Niemand erwartete, dass Christus aufersteht.
Leichnam einfach in ein Massengrab geworfen hätte – wie es bei Kriminellen oft der Fall war –, wäre es sehr schwierig, wenn nicht sogar unmöglich, festzustellen, ob eine Leiche fehlte. Josef wickelte den Leichnam in Leinentücher, die mit wohlriechenden Salben getränkt waren. Er folgte damit einem Brauch für die Bestattung einer wichtigen Persönlichkeit; dazu verwendete man eine Mischung aus Myrrhe und Aloe – insgesamt etwa 25 Kilogramm. Sie erwarteten keine Auferstehung. Wenn man hofft, dass ein Leichnam von den Toten aufersteht, balsamiert man ihn nicht derartig ein! Das Grab wurde von Josef mit einem großen Stein verschlossen, der fest in eine schräge Furche am Eingang des Grabes passte: Er konnte zwar leicht vor das Grab gewälzt werden, doch es wären mehrere Männer nötig gewesen, um ihn wieder wegzuschaffen. Zudem ließen die jüdischen Obersten unter Berufung auf Pilatus den Stein am nächsten Tag versiegeln. Weiterhin wurden Wachen am Grab aufgestellt. Matthäus erzählt uns, dass dies verhindern sollte, dass die Jünger kamen, den Leichnam Jesu beseitigten und eine Lüge von einer „Auferstehung“ verbreiteten.
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4. Sind die Augenzeugen zuverlässig? Das leere Grab ist wichtig: Wenn es nicht leer gewesen wäre, könnte von der Auferstehung keine Rede sein. Doch die ersten Christen behaupteten nicht einfach, das Grab sei leer. Viel wichtiger für sie war der Umstand, dass sie anschließend dem auferstandenen Christus begegneten – immer wieder über einen Zeitraum von 40 Tagen, bis er schließlich in den Himmel auffuhr. Sie hatten ihn tatsächlich gesehen, mit ihm gesprochen, ihn berührt und sogar mit ihm gegessen. Nichts Geringeres als das setzte sie in Bewegung und verlieh ihnen den Mut, die Welt mit der Botschaft des christlichen Evangeliums zu konfrontieren. Mehr noch: Als die Apostel begannen, das Evangelium in der Öffentlichkeit zu predigen, bildete der Umstand, dass sie das Erscheinen des auferstandenen Christus persönlich erlebt hatten, einen festen Bestandteil dieses Evangeliums. Die Belege dafür sind so überzeugend, dass sogar der (atheistische) Theologe Gerd Lüdemann schreibt: „Als historisch gesichert darf gelten, dass Petrus und die Jünger nach Jesu Tod Erlebnisse hatten, in denen ihnen Jesus als der auferstandene Christus erschienen ist.“ Nach der Liste des Paulus in 1. Korinther 15 gab es über 500 Personen, die den auferstandenen Christus zu verschiedenen Zeiten während der 40 Tage zwischen seiner Auferstehung und seiner Himmelfahrt sahen. Somit gab es in der Entstehungsphase der christlichen Kirche keinen Mangel an Augenzeugen für die Auferstehung.
Foto: akg-images
War alles nur eine Halluzination? Lüdemann behauptet, die Erscheinungen seien in Wirklichkeit Visionen oder Halluzinationen gewesen: Die Jünger „sahen“ etwas, aber es war etwas, das in ihren Köpfen vorging. Die Psychiatrie selbst jedoch widerspricht dieser Erklärung: Halluzinationen treten normalerweise bei Menschen mit einem bestimmten Temperament, mit einer lebhaften Fantasie auf. Die Jünger aber hatten unterschiedliche Temperamente: Matthäus war ein nüchterner, gerissener Steuereintreiber; Petrus und einige andere hartgesottene Fischer; Thomas ein Skeptiker. Sie waren keine Menschen, die man normalerweise als für Halluzinationen anfällig betrachten würde. Zudem drehen sich Halluzinationen um erwartete Ereignisse. Doch keiner der Jünger erwartete, Jesus wiederzusehen. Ihr Geist enthielt vielmehr Angst, Zweifel und Unsicherheit – genau die falschen psychologischen Voraussetzungen für eine Halluzination. Zudem ist nur schwer vorstellbar, dass die 500 Personen, die Jesus auf einmal sahen, an einer kollektiven Halluzination litten. Wenn mehrere Zeugen eines Ereignisses vor Gericht Aussagen machen, die Wort für Wort in allen Einzelheiten übereinstimmen, würde jeder Richter wahrscheinlich daraus schließen, dass ihre Aussagen nicht unabhängig voneinander sind und sie sich möglicherweise abgesprochen haben, um das Gericht zu täuschen. Andererseits wären auch Aussagen von unabhängigen Zeugen, die sich in allen Punkten heillos widersprechen, für ein Gericht wertlos. Für unabhängige Zeugenaussagen
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So sah Michelangelo die Begegnung von Thomas mit Jesus. Dieser Jünger verlangte einen Beweis für die Auferstehung. Er bekam ihn.
ist es wichtig, dass sie in den wesentlichen Punkten übereinstimmen, aber genügend Unterschiede aufweisen, die zum Beispiel durch verschiedene Blickwinkel zu erklären sind. Wenn wir diese Kriterien auf die Berichte von der Auferstehung anwenden, stellen wir fest, dass die Evangelien in den Hauptpunkten übereinstimmen. In den zweitrangigen Einzelheiten gibt es einige scheinbare Diskrepanzen. Zum Beispiel sagt Matthäus, dass Maria aus Magdala in der Morgendämmerung zum Grab kam; während Johannes sagt, sie kam „früh, als es noch finster war“.
Die erste Reaktion der Jünger war Zweifel Die Verfasser des Neuen Testaments sagen, dass in mehreren Situationen die erste Reaktion mancher Jünger Zweifel an der Auferstehung waren. Als die Apostel zum ersten Mal den Bericht der Frauen hörten, betrachteten sie das als Unsinn. Sie waren nicht überzeugt, bis sie Jesus selbst gesehen hatten. An dem Abend, als Jesus in dem verschlossenen Raum erschien, befand sich Thomas nicht bei den anderen Jüngern. So weigerte er sich, ihrer Behauptung, sie hätten Jesus gesehen, Glauben zu schenken: „Wenn ich nicht in seinen Händen das Mal der Nägel sehe und meine Finger in das Mal der Nägel lege und meine Hand in seine Seite, so werde ich nicht glauben.“ Thomas war nicht bereit, dem Gruppenzwang nachzugeben – er wollte Beweise. Eine Woche später waren sie alle wieder in einem verschlossenen Raum in Jerusalem. Jesus erschien, sprach mit Thomas und forderte ihn auf, seinen Finger auf die Nägelmale und seine Hand auf die Speerwunde zu legen. Jesus bot ihm die Beweise, die er verlangte, und tadelte ihn behutsam, weil er den anderen nicht geglaubt hatte. Die Antwort von Thomas: „Mein Herr und mein Gott!“. P Ausführlich beschäftigt sich Lennox in seinem Buch „Gott im Fadenkreuz. Warum der neue Atheismus nicht trifft“ (SCM R. Brockhaus) mit der Frage nach der Auferstehung.
net F O R U M F Ü R J U N G E C H R I S T EN
Ostern in Taizé – Zeit, um das Wunder zu spüren GLAUBE Jährlich kommen an Ostern etwa 6.000 Jugendliche aus aller Welt im französischen Taizé zusammen, um das Fest der Auferstehung zu feiern. Der ökumenische Männerorden Taizé, der 1949 in Burgund gegründet wurde, will als ein Zeichen der Versöhnung und des Friedens verstanden werden. Anna Nunes Heinzmann (18) aus Bad Homburg bei Frankfurt am Main war schon mehrfach an Ostern dort. Für sie ist die Kommunität ein Ort, an dem das Wunder der Auferstehung auf ganz besondere Weise spürbar wird. n einem 8-Mann-Zelt innerhalb einer riesigen Zeltstadt einen Raum für sich haben – viele würden das für eine Illusion halten. Doch es gibt einen Ort auf dieser Welt, dem es gelingt, diese scheinbaren Gegensätze miteinander zu verbinden: das malerische Örtchen Taizé, mitten im Herzen Burgunds. Seit einer Woche lebe ich hier auf Ostern hin.
Besinnung auf das, was wirklich zählt
In der Stille wird das Wunder deutlich Am Nachmittag hat jeder Zeit für sich allein. Ich wandere durch die Felder. So weit das Auge reicht nichts als unbebaute Landschaft. Sogar die Luft schmeckt hier anders. Bei all dem Trubel, den ich sonst zu Hause den Tag über erlebe, tut diese Ruhe gut. In der Stille Taizés ist es möglich, endlich dem großartigen Gedanken der Auferstehung Christi nachzugehen. Normalerweise ist Ostern entweder ein Fest mit vielen Besuchern und Hektik, oder es findet gar keine Beachtung mehr. Hier kann ich Kraft aus der Osterbotschaft schöpfen. Ich begreife das Ausmaß dieses unglaublichen Opfers, das Gott für uns erbracht hat. Es öffnet mir die Augen für das Schöne und Gute auf dieser Erde und lässt mich Dankbarkeit dafür empfinden. In Taizé kommt die Auferstehungsbotschaft nicht einfach plump daher: „Christus ist auferstanden, um dich zu retten”. Hier habe ich Zeit, diese Freude und Hoffnung richtig zu spüren.
In Taizé habe ich gelernt, die Kirche nicht länger als einen Ort des steifen Sitzens und der Eintönigkeit zu empfinden, sondern als einen Ort der Freude. Das wird zu Ostern besonders deutlich. Auch an diesem so besonderen Tag nehmen wir früh morgens auf dem Boden der langen Hauptkirche Platz. Diese Schlichtheit gehört zum Konzept des Pilgerortes. Sie lässt mich zur Besinnung kommen und macht mir deutlich, was wirklich zählt im Leben. Ein Bruder der Kommunität stimmt eines der typischen Taizé-Lieder an und die gesamte Kirche stimmt mit ein. Ein gigantischer Chor aus Tausenden von Stimmen füllt die Kirche und die Herzen der Sän- Ein wenig österlichen Frieden mitnehmen ger. In diesem Moment sprechen alle dieselbe Sprache, unabhängig Der Tag klingt in Gesprächsgruppen aus. Jugendliche aus aller davon, woher sie kommen oder was sie hierher geführt hat. Einer Welt diskutieren in Englisch und mit Händen und Füßen miteinander Brüder entzündet das Osterlicht. Nach und nach wird die Flam- der. Auszüge aus der Bibel bieten den Stoff für die angeregten Geme weitergegeben und gleicht dabei einer kleinen Welle, die sich spräche. Innerhalb dieser Gruppen aus unbekannten Menschen langsam ausbreitet, bis die Kirche nur noch ein wogendes Meer aus fällt es mir erstaunlich leicht, mich zu öffnen, über mich selbst und Licht ist, in dem jeder Einzelne mit seiner kleinen Kerze einen Teil meine Gefühle zu sprechen. Endlich kann ich auch über meinen Glauben reden und mich über die Liebe Gottes einfach zum Gesamtbild beiträgt. Der Gesang verstummt. Eine so freuen, ohne dafür komisch angesehen zu werden, bedeutungsschwere, doch keineswegs unangenehme wie es im Alltag doch oft der Fall ist. Stille folgt. Dann ertönt von allen Seiten und in den verWas nach Taizé bleibt, ist ein Schatz aus Erlebnisschiedensten Sprachen der Ostergruß: „Der Herr ist aufsen, Erinnerungen und Erkenntnissen – und ein Kreuz erstanden – er ist wahrhaftig auferstanden!“ Die Brüder an einer Kette um meinen Hals, das auch in noch so stehen auf. Der Gottesdienst ist beendet. Doch die Freude stressigen Alltagssituationen Halt bietet und ein wenig und Ergriffenheit, die mich und alle anderen erfasst hat, dieses innerlichen und österlichen Friedens verströmt, bleibt erhalten. Den ganzen Tag über hört man die frohe Anna Nunes Heinzmann den ich in Taizé erleben durfte. Botschaft und Fremde fallen sich in die Arme. P
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Fotos: ddp images / dapd, privat
I
DI E K LE I N E K A NZ E L
Der zweifache Schrei
Prof. Dr. Rolf Wischnath (Gütersloh) lehrt evangelische Systematische Theologie an der Universität Bielefeld.
KARFREITAG Worüber nicht gepredigt wird Der Bericht vom Tod Jesu, wie ihn der erste Evangelist gibt (Mt 27, 33–50), soll in diesem Jahr von den Kanzeln in den Landeskirchen in Deutschland gepredigt werden. Ich habe über diese Verse noch nie eine Predigt gehört. Nun entdecke ich Überraschendes.
Jesus schreit nicht aus Verzweiflung Unter dem Kreuz Jesu wurde nach dem Zeugnis des Matthäus nicht (wie etwa in dem berühmten Oratorium Matthäus-Passion von Johann Sebastian Bach) gesungen und gebetet. Vielmehr ist ein zweifacher Schrei zu hören. Es ist zunächst der Schrei, mit dem Jesus aufschreit und dann Psalm 22 betet, in dem es zu Beginn heißt: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“. So übersetzt es Martin Luther, doch genauer muss es heißen „Auf was hin?“ Oder: „Worauf hin hast du mich verlassen?“ Nicht nach dem „Grund“, sondern nach dem „Ziel“ schreit Jesus (V. 46). Dieser Gebetsschrei ist oft verstanden worden als Ausdruck letzter Verzweiflung, in der der Gekreuzigte auch seinen Glauben an Gott verloren hätte. Ich sehe das anders. So wie wir sagen: „Der betet das Vaterunser“ und wissen, dass er nicht nur die erste Zeile, sondern das gan-
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ze Vaterunser spricht, so meint Jesus hier – in rabbinischer Art – mit dem Beginn des Psalms 22 den ganzen Psalm: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen“ (V. 1); „ich aber bin ein Wurm und kein Mensch“ (V. 7); „sei nicht ferne von mir, denn die Not ist nahe, keiner ist da, der hilft“ (V. 12); Dann jedoch ist der Psalm von Vers 22 an („Du hast mich erhört“) ein Psalm äußersten Vertrauens, ja des Jubels über Gottes Rettungstat: „doch meine Seele, ihm lebt sie“ (V. 30); „die nach dem Herrn fragen, werden ihn preisen“ (V. 27); „euer Herz soll ewiglich leben“ (V. 27); „des Herrn ist das Reich“ (V. 29); „alle Enden der Erde werden dessen gedenken und umkehren zum HERRN“ (V. 28); „ihn allein werden anbeten alle, die in der Erde schlafen“ (V. 30).
Der Ostermorgen im Karfreitag Von daher ist der Tod Jesu ein Ereignis tiefster Erniedrigung und zugleich (!) ein Ereignis höchster Erfüllung der Verheißung Jesu, heißt es doch, er werde das Böse und Gemeine überwinden, ja „den Satan vom Himmel fallen sehen wie einen Blitz“ (Lukas 10,18). Man kann hier also vom Zeichen der Auferstehung im Tod – vom Ostermorgen im Karfreitag – sprechen. P
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PORTRÄT
Wie ein Christ als Soldat überlebte ZWEITER WELTKRIEG Millionen Zuschauer bewegte der ZDF-Dreiteiler „Unsere Mütter, unsere Väter“, der fünf deutsche Lebensläufe während des Zweiten Weltkriegs beschreibt. Wie erlebten Christen den Krieg? Im Folgenden die Geschichte des 2012 im Alter von 92 Jahren verstorbenen Richard Rommel (Herrenberg), der als junger Mann (Foto) Soldat und nach dem Krieg Pfarrer wurde.
Gegen Frankreich und die Sowjetunion Am 1. September 1939 beginnt der Krieg gegen Polen und der 19-Jährige Rommel wird zur Wehrmacht eingezogen. Er wird als Funker und später als Kartengeograf ausgebildet. Am 10. Mai 1940 reitet er mit seiner Division gegen Frankreich in den Krieg – quer durch Luxemburg und Belgien. Der Blitzkrieg dauert nur wenige Wochen; Weihnachten verbringt Rommel zu Hause. Danach wird er nach Polen verlegt; im Juni 1941 erfolgt die Gene-
ralmobilmachung gegen die Sowjetunion. Rommels Division dringt durch die Ukraine weiter nach Osten vor. In den Winternächten misst Rommel bis zu minus 35 Grad. Die Schneemassen erschweren den Vormarsch.
„Alles ist hier grausam“ Von den Kriegshandlungen schreibt Rommel in seinem heimlich geführten Feldtagebuch wenig; dafür von einem „erschreckend schwach“ besuchten Feldgottesdienst: „Wie fremd ist meiner Generation der Glaube schon geworden! Wenn man einen zum Mitgehen bewegen will, dann wehrt er mit Argumenten aus irgendeiner Mottenkiste ab.“ Ende Januar 1943 verliert Deutschland die Schlacht um Stalingrad; auch Rommels Division steckt – 270 Kilometer von Moskau entfernt – längst fest. Zwischen den Kämpfen trifft Rommel sich mit Kameraden zum Bibelkreis. Im Sommer 1943 wird der Rückzug angeordnet. Immer wieder gerät Rommel unter Beschuss. In seinem Tagebuch notiert er: „In unserem Abschnitt arbeitet jetzt eine Batterie von ‚Nebelwerfern’ – das sind Raketen mit einer Sprengladung, die schlagartig die Luft wegnimmt, so dass ringsum alle er-
sticken – grausam! Aber alles ist hier grausam, wird immer grausamer.“
CVJM: Nur die Hälfte kehrte zurück Rommel wird an der linken Brustseite getroffen und kommt ins Lazarett. Er wird mit dem Verwundetenabzeichen und dem Eisernen Kreuz Erster Klasse ausgezeichnet, später noch mit der Nahkampfspange in Silber. An einen Sieg der Deutschen glaubt Rommel da längst nicht mehr. „Der Krieg ist entschieden – auf dem Boden der Tatsachen.“ Drei Monate später muss er wieder an die Front, erst im Saargebiet gegen die Amerikaner und Anfang 1945 noch mal an der Ostfront vor Berlin gegen die Russen. Wie durch ein Wunder überlebt er auch dieses letzte „Himmelfahrtskommando“. Nach seiner Entlassung aus der kurzzeitigen Kriegsgefangenschaft studiert er Theologie und wird Pfarrer der württembergischen Landeskirche. Aus Rommels CVJM-Verband sind während des Krieges 58 Männer eingezogen worden. Nur die Hälfte kehrte aus dem Krieg zurück. Ausführlich erzählt Richard Rommel seine Geschichte im Buch „Signale an der Front“ (SCM Hänssler). P
Foto: SCM Hänssler
Richard Rommel hat den Zweiten Weltkrieg vom ersten bis zum letzten Tag mitgemacht. Nach seinem 1939 abgelegten Abitur leistete er den Arbeitsdienst und war am Ausbau des „Westwalls“ beteiligt, einer Bunkerlinie gegen Frankreich. Rommel wuchs in einem landeskirchlichen Elternhaus in Grunbach (Remstal) auf und wurde durch die CVJM-Jugendarbeit geprägt. Als Soldat legte er nach einer Versetzung immer am ersten Abend eine Bibel auf den Tisch und las darin – diesen Ratschlag gaben häufig Gemeindepfarrer an ihre Jugendlichen. Denn wer sich so als Christ zu erkennen gab, fand oft Gleichgesinnte.
DAS WORT ZU OSTERN » Ist aber Christus nicht auferstanden, so ist unsre Predigt vergeblich, so ist auch euer Glaube vergeblich. « Der Apostel Paulus im 1. Brief an die Gemeinde in Korinth (15,14) in Griechenland 13.2013