3. Juli 2013 | 27
Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
Die Chancen packen
Peter Marti über Sinn und Perspektiven des Älterwerdens
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7 20 Jahre Meilestei Zuversicht trotz Herausforderungen | 9 Musiktage Musikalisch von Jesus Christus erzählen | 10 Zeitanalyse Trends beeinflussen und sind gleichzeitig Chance 24 Christ und Geld Ein Wirtschaftsjournalist über die Gefahren des Geldes www.ideaschweiz.ch
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I NSE R AT E
«Manchmal sind es Kleinigkeiten, die das Besondere ausmachen...»
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SCESAPL ANA
idea Spektrum 27.2013
e di t or i a l
Je Ehe, desto besser Das war absehbar: Das US-Verfassungsgericht setzte ein Gesetz zur Verteidigung der Ehe, den Defense of Marriage Act (DOMA), ausser Kraft. Die DOMA hielt fest, dass eine Ehe die Verbindung zwischen einem Mann und einer Frau ist. Das gilt nun nicht mehr ausschliesslich. Ehen zwischen Mann und Mann und Frau und Frau werden gleichgestellt. Das war nicht absehbar: Die Evangelische Kirche in Deutschland veröffentlichte eine Orientierungshilfe zum Thema Familie. Darin wird aufgefordert, «Familie neu zu denken und die neue Vielfalt von privaten Lebensformen unvoreingenommen anzuerkennen und zu unterstützen». Die traditionellen Leitbilder hielten den Herausforderungen an Familien nicht mehr stand. Und dann wird die biblische Orientierung umgedeutet: «Ein normatives Verständnis der Ehe als ‹göttliche Stiftung› … entspricht nicht der Breite des biblischen Zeugnisses.» Gleichgeschlechtliche Partnerschaften, in denen sich Menschen zu einem verbindlichen und verantwortlichen Umgang miteinander verpflichten, seien «auch in theologischer Sicht als gleichwertig zu anerkennen». Also auch Adam mit Otto. Eines Tages tadelte Jesus seine Jünger. Sie würden Wetterphänomene deuten, die Zeichen der Zeit aber nicht verstehen (Matth. 16,3). Verstehe ich sie? Paulus beschrieb Timotheus eine ganze Reihe an Zeichen, die in einem Zusammenhang stehen mit dem Ende der Zeit (vgl. 1. Timotheus 4,1 bis 3): Weglegen des Glaubens, Verbindung mit widergöttlichen Mächten, falsche Lehren. Aber noch nie war ich an Vers 3 hängen geblieben. Ich hielt ihn als nicht relevant für unsere Zeit: «Sie verbieten zu heiraten.» Kommt dies etwa auf uns zu? Hoffentlich nicht, so was scheint undenkbar. Spürbar ist hingegen, dass der Druck auf Ehen und Familien zunimmt. Was sollen wir tun? «Sei ein Vorbild!» ist der Rat von Paulus an Timotheus. Gesunde Familien, starke Ehen, geborgene Kinder werden positiv wahrgenommen. Gut, dass neue Initiativen gestartet werden, die auch christliche Ehen und Familien stärken. Wie zum Beispiel der Elternkurs von FamilyLife (www.familylife.ch) oder das Forum Ehe + Familie (www.forumehefamilie.ch). Rolf Höneisen
Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser (Stellvertreter), Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Rolf Höneisen Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz, Christof Bauernfeind Erweitertes Team: Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler
ideaSpektrum 27.2013
Verlagsmanager: Roland Rösti, 031 818 01 25, verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch Einzelverkaufspreis: CHF 4.–
Bilder: fotolia/printemps, Fritz Imhof (Titelseite); zvg (Seite 3)
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BIBlIscH Ein Lieblingsvers von Daniel Blaser. Er leitet das Ferien- und Seminarhaus Credo in Wilderswil BE und ist Vertreter der Fackelträger in der Schweiz. Daniel Blaser ist verheiratet und Vater von drei Kindern. – www.credo.ch
«Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Psalm 86,11 Namen fürchte.» Dieser Vers begleitet mich persönlich schon seit langer Zeit. Er ist praktisch genau in der Mitte der Bibel und beinhaltet für mich eine ganz zentrale Aussage. Dieses Gebet von David habe ich mir zu eigen gemacht. Ich möchte möglichst beständig in dieser Erwartungshaltung stehen, dass er mir den Weg fürs Leben weist. Im Erbitten und Erfragen seines Weges für mich persönlich, in den familiären Angelegenheiten genauso wie auch in den beruflichen Dingen, bin ich mir bewusst, dass er besser weiss, was dran ist als ich. Rückblickend kann ich erkennen, dass er diese Bitten um Führung erfüllt, ja übertroffen hat. Es gibt nichts Spannenderes, als in seiner Wahrheit Tag für Tag voranzugehen und seinen Namen zu ehren.
WörtlIcH «Meine Mutter wollte ihr Kind nicht abtreiben. Ich kam auf die Welt, und sie hat mich genommen. Ich würde das auch so machen, wenn ich schwanger wäre. Ich möchte mein Kind nicht abtreiben. Ein Kind ist für eine Mutter immer neu. Plötzlich ist das Kind im Mittelpunkt.» Die Schauspielerin Julia Häusermann (21) hat die Chromosomenstörung Trisomie 21. Sie ist Ensemblemitglied beim Theater Hora in Zürich, einem Theater von und mit Menschen mit geistiger Behinderung. Im vergangenen Mai erhielt sie am Berliner Theatertreffen den Alfred-Kerr-Darstellerpreis für ihre Rolle im Stück «Disabled Theater». Zitiert wurde Julia in der Zeitung «reformiert.».
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Die Chancen des Alterns wahrnehmen ÄLTER WERDEN Peter Marti wollte genauer wissen, wie ältere Menschen ein sinnvolles Leben mit guten
Perspektiven verbringen können und was der Beitrag christlicher Gemeinden ist. Er beschloss, darüber eine Doktorarbeit zu schreiben. Nach seiner Pensionierung, in vier intensiven Jahren, stellte er sie fertig. Peter Marti, wie kamen Sie dazu, mit 65 Jahren noch eine Doktorarbeit zu schreiben? Drei Dinge spielten hier eine Rolle. Erstens wollte ich schon immer interessanten Dingen nachgehen und den Überblick über wichtige Themen gewinnen. «Lebenslanges Lernen» war mir immer wichtig. Zweitens hatte ich mit 40 Jahren als Leiter des Ferienzentrums Credo in Wilderswil einen Bandscheibenvorfall erlitten. In der Folge musste ich verschiedene sportliche Tätigkeiten aufgeben: Tennis spielen, Joggen, Skifahren waren nicht mehr möglich. Das machte mir klar, was Loslassen im Alter bedeuten könnte. Drittens beobachtete ich in christlichen Gemeinden, dass viele Berufsleute nach ihrer Pensionierung in eine Krise stürzten, weil sie sich nicht darauf vorbereitet hatten. Ich fragte mich: Weshalb tun sich auch Christen schwer, im Alter loszulassen? Weshalb hilft ihnen ihr Glaube nicht? Welchen Glauben braucht es, damit er auch im Alter durchträgt? Wie viel Zeit mussten Sie für die Dissertation investieren? Für die Doktorarbeit brauchte es zwei Anläufe an verschiedenen Universitäten. Zusammen waren es sicherlich zehn Jahre. Ein schwerer Bergunfall hat die Sache zusätzlich in die Länge gezogen. Umso dankbarer bin ich jetzt für den Abschluss der Dissertation, an der ich zuletzt vier Jahre intensiv gearbeitet habe.
«Ein positiver Glaubensstil ist der Glaube aus Liebe zu Gott, der über lange Jahre gepflegt und geübt worden ist. Dieser Glaube ist zweckfrei und sucht die Nähe Gottes.» Zwischen Ihrem ersten Beruf – Automechaniker – bis hin zum promovierten Theologen liegt eine Welt. Was trieb Sie im Innersten an, diese Weltreise zu machen? Ich wurde vorerst Automechaniker, um später die Garagen meines Vaters übernehmen zu können. Weil ich jedoch die Art des Glaubens in der konservativen Freikirche, in der ich aufwuchs, nicht teilen wollte, wanderte ich nach Amerika aus und arbeitete in der Garage meines Bruders in Cleveland, Ohio. Durch das Zeugnis meiner Freundin und späteren Frau fand ich dort zu einem lebendigen Glauben an Christus. Mein Leben erhielt neue Werte. Nach fünf Jahren in den USA stellte sich mir die Frage, ob ich in der Schweiz helfen könnte, den Glauben anders zu verstehen als in der Gemeinde, in der ich aufgewachsen war.
Zur Person Dr. Peter Marti (70), verheiratet mit Bertie, zwei erwachsene Kinder, wurde 2012 an der University of South Africa (UNISA) mit einer Dissertation zum Lebenssinn älterer Menschen zum Doktor der Theologie promoviert. Nachdem er 16 Jahre das Evangelische Ferienhaus Credo in Wilderswil geleitet hatte, wurde er der erste theologische Mitarbeiter im Bund der Evangelischen Täufergemeinden (ETG). Vor seinem theologischen Examen an der Staatsunabhängigen Theologischen Hochschule Basel (STH), wo er parallel zu seiner Leitertätigkeit im Credo studierte, hatte der gelernte Automechaniker theologische Studien in Chicago und am Institut Emmaus in St. Légier absolviert. Bilder: Fritz Imhof (S.5); fotolia/Andres Rodriguez (S.6)
Nach drei Jahren Ausbildung an zwei Bibelschulen wurden meine Frau und ich angefragt, das christliche Ferienhaus Credo in Wilderswil zu leiten, obschon wir noch nicht wussten, ob wir dazu geeignet waren. Aus einer Saison wurden schliesslich 15 Jahre. Die Arbeit war geistlich so anspruchsvoll, dass ich mich in der gleichen Zeit entschied, weiterzustudieren. Ich holte die Matura nach und absolvierte das Studium an der heutigen STH Basel. Das eröffnete mir die Möglichkeit, als Theologe in unserem Freikirchenbund zu arbeiten, was ich dann 20 Jahre bis zu meiner Pensionierung tat. Wie erlebten Sie den Übergang ins Pensionsalter? Ich stellte fest, dass plötzlich ein grosser Bekanntenkreis aus der beruflichen Phase weg war. Von einem Tag auf den andern fehlten Beziehungen und Aktivitäten, die mir Freude gemacht hatten. Es war ein Einbruch. Aber die Doktorarbeit beschäftigte mich von morgens bis abends und manchmal noch in der Nacht. Darunter litt während vier Jahren die gemeinsame Zeit mit meiner Frau und den erwachsenen Kindern. Es gab auch keine Ferien, nur tageweise Ausflüge in die Berge. Und wie sieht der Alltag des Ehepaars Marti heute aus? Wir leben strukturiert. Zusammen mit meiner Frau mache ich Tagesund Wochenpläne, um meine Tätigkeiten unter Kontrolle zu haben und sie mit meiner Frau abzustimmen. Ich will wissen, welche Aufgaben anstehen und sie rechtzeitig erledigen. Sie sind 70 und tragen nun einen Doktorhut. Was kommt jetzt? Nun ist es möglich, einige der alten Fäden wieder aufzunehmen und weiterzuspinnen. Früher spielte ich noch mit dem Gedanken, meine Laufbahn mit einem Medizinstudium abzurunden. Mittlerweile ist meine Tochter leitende Ärztin, das Gebiet ist damit abgedeckt (lacht). Ich werde meine Arbeit jetzt in verschiedenen Gemeinden vorstellen und Impulse geben, wie Altern kein Verlust, sondern ein Gewinn werden kann. Ich habe auch mehr als zehn Jahre lang Schulungen in Rumänien gehalten. Die rumänischen Freunde im Herbst wieder zu sehen, freut mich besonders. In der Sprache Rumänisch sollte ich allerdings noch besser werden. Nun zu Ihrer Doktorarbeit: Sie wollten wissen, wie alte Menschen ihr Leben bewältigen und wie sie darin Sinn finden. Unterscheiden sich da nichtreligiöse und religiöse Menschen? Mein Fokus liegt auf Menschen zwischen 50 und 80 Jahren, die nicht speziell von Krankheit betroffen sind, sondern normal älter werden und in diesem Prozess vor neuen Herausforderungen stehen. Aus Interviews mit alten Menschen wurde mir klar: Die einen wehren sich gegen Veränderungen – am liebsten sollte alles bleiben wie es ist – besonders dann, wenn sie die Veränderungen als Verlust oder Einschränkung wahrnehmen. Andere sehen in den Veränderungen eine Chance für Neues – gerade auch im Blick auf ihre Endlichkeit. Religiöse und Nichtreligiöse können dabei nicht so klar unterschieden werden. Welche Unterschiede sind Ihnen besonders aufgefallen? In den qualitativen Interviews wählte ich zehn verschiedene religiöse oder spirituelle Ausrichtungen und verglich die Aussagen miteinander. Da war der Atheist oder die Agnostikerin, die mit dem Tod das endgültige Ende ihrer Existenz sahen. Dann waren die religiös offenen Menschen mit einem unpersönlichen Gottesbild. Sie sehen Gott oft als eine Kraft, die in der Not hilft, aber die Lebenspraxis nicht wesentlich beeinflusst. Solche Menschen sind meist kirchlich orientiert und idea Spektrum 27.2013
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«Im Rentenalter Zeit und Gaben einzusetzen, bedeutet Lebensqualität, steigert den Selbstwert und das Wohlbefinden.» sozial tätig. Intensiver religiös leben Menschen mit einem persönlichen Gottesbild. Solche Christinnen und Christen leben aus einer bewussten Liebesbeziehung zum dreieinigen Gott heraus. Er hat für sie einen Plan bereit, der sie nach dem Tod in die ewige Gemeinschaft mit ihm führt. Welche besonderen Ressourcen haben gläubige Menschen im Alter andern voraus? Der Psychiater Viktor Frankl hat in einem langen Gespräch mit dem jüdischen Gelehrten Pinchas Lapide festgestellt, dass der Mensch, um in seinem Leben Sinn zu finden, eine Dimension braucht, die grösser ist als er und ausserhalb von ihm liegt. Frankl nennt dies das Absolute, Lapide nennt es Gott. Der Mensch muss sich also nicht bemühen, seinem Leben Sinn zu geben, sondern er ist gegeben. Dies bringt auch Verantwortung mit sich. Lapide und Frankl schliessen daraus: Wer nur auf sich selber bezogen ist und nur sich selber gegenüber verantwortlich leben will, ist wie «geistlich behindert». Ein solcher Mensch verzichtet freiwillig auf Ressourcen, die ihm gegeben wären, wenn er sie wollte; denn jeder Mensch hat einen Sinn für die Transzendenz. Welche Rolle spielt der Glaubensstil bzw. die Glaubenstradition dieser Menschen? idea Spektrum 27.2013
Viele Menschen, die den christlichen Glauben ablehnen, haben in ihrer Vergangenheit schlechte Erfahrungen in ihrer Familie oder ihrem frühen Umfeld gemacht. Das brachte sie dazu, mit dem Glauben abzuschliessen und andere Wege zu suchen. Ein positiver Glaubensstil ist der Glaube aus Liebe zu Gott, der über lange Jahre gepflegt und geübt worden ist. Dieser Glaube ist zweckfrei und sucht die Nähe Gottes. Dazwischen ist jede Variante möglich. Es wird gesagt, dass sich fromme Menschen mit dem Sterben oft weniger schwer tun als Nichtreligiöse. Können fromme Menschen angesichts des Todes wirklich besser loslassen? Da gibt es keinen Automatismus. Auch fromme Menschen können ihre Mühe oder sogar Angst vor dem Tod haben, obschon sie sich ein Leben lang als Christen bezeichnet haben. Man kann Namenschrist, Gewohnheitschrist oder existentiell mit Gott verbundener Christ sein. Ein biblisches Bild dafür ist der Weinstock und die Rebe. Eine solche Verbundenheit spiegelt sich auch auf der letzten Strecke des irdischen Lebens. Wie erleben Sie sich als älterer Mensch in Ihrer Gemeinde? Fühlen Sie sich dort immer noch zu Hause, wenn neue Lieder gesungen werden?
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Es gibt sehr wertvolle neue Lieder, die ich von ganzem Herzen mitsingen kann. Andererseits sind mir Texte eher fremd, in denen das Ich zu stark betont wird oder solche, die für mich in die Zeit nach der Wiederkunft Jesu gehören und nicht in diese Welt mit all ihren Problemen. Wie kann die Gemeinde die Ressourcen der älteren Menschen besser nutzen? Die Generationen sollten miteinander im Gespräch bleiben. Wertvoll sind gemeinsame Gefässe zum Austausch mit der jüngeren Generation. Oft setzt sich das aktive «dritte Alter» für das «vierte» ein, seelsorgerisch und begleitend. Das schafft auch Übungsmöglichkeiten für die eigene Zukunft. In der Gemeinde können die Älteren durch Fachveranstaltungen eines Mediziners oder einer Psychologin auf die Chancen des Alterns aufmerksam gemacht werden. Es sollte Gelegenheiten zum Freiwilligendienst geben. Zeit und Gaben im Rentenalter einzusetzen, bedeutet Lebensqualität und steigert den Selbstwert und das Wohlbefinden. Leider lassen sich nicht alle in diese Richtung rufen. Ständige Motivation ist angesagt. Sie waren theologischer Mitarbeiter und Leiter. Wie bringen Sie sich heute in die Gemeinde ein? Worin sehen Sie Ihre Aufgabe? Meine Ämter in der Gemeinde habe ich vor einigen Jahren schon zur Verfügung gestellt. Heute bin ich in unserer «Generation-3-Gruppe» tätig und versuche, die gewonnenen Erkenntnisse dort anzuwenden. Die Dienste an der «Generation-4» in unserem Betagtenheim werden vielleicht noch zunehmen. Wertvoll finde ich den Austausch mit gleichaltrigen Ehepaaren, mit denen meine Frau und ich zu viert Bücher lesen und besprechen mit dem Ziel, gemeinsam geistlich vorwärts zu kommen. Es sind vor allem Bücher von Lawrence Crabb, Dietrich Bonhoeffer und Henri Nouwen.
«Ältere Menschen tun gut daran, sich weniger an weltlichen Dingen aufzuhalten und sich auf die Erfüllung der biblischen Verheissungen zu freuen.» Was sind die Chancen des Alterns? Ältere Menschen sollten mit der eigenen Endlichkeit rechnen und sie akzeptieren. Sie haben jetzt die Chance, aus dem Leben das zu machen, was ihnen echten Gewinn bringt. Sie sollten lernen, Dankbarkeit für die Vergangenheit und die kommende Zeit zu üben. Sie tun gut daran, sich weniger an weltlichen Dingen aufzuhalten und sich auf die Erfüllung der biblischen Verheissungen zu freuen. Sie sollten in der Lage sein, das Leben gelassen, aber auch verantwortlich zu gestalten, je nach ihrer persönlichen Situation. Und sie müssen Veränderungen zulassen. Interview: FRITZ IMHOF
Wohlbefinden und Lebenssinn im Alter
Gutes Altern gelingt auch in der Schweiz, wo die äusseren Voraussetzungen gut sind, nicht allen Menschen von selbst. Peter Marti untersuchte daher die Bedingungen für echtes Wohlbefinden im Alltag, dem Lebenssinn und Lebensperspektiven. Und er wollte wissen: Gelingt dies bekennenden Christen besser als nichtreligiösen Menschen? Marti stellte fest, dass es zwar viele medizinische und psychologische Forschungsarbeiten über das Altern gibt, aber noch kaum Arbeiten, die das Altern mit den Themen Wohlbefinden und Lebenssinn verknüpfen. Sein Thema ist daher die Religionsgerontologie. Um zu schlüssigen Ergebnissen zu kommen, interviewte er zwölf Personen zwischen 50 und 80 Jahren (drittes Alter) mit zehn verschiedenen religiös/spirituellen Hintergründen. Er befragte sie über Wohlbefinden, Lebenssinn, Glaube/Spiritualität und Sterben/Tod. Dabei zeigte sich: Menschen, die einen Lebenssinn gefunden haben, fühlen sich auch wohler. Senioren mit einer persönlichen Gottesbeziehung verfügen über mehr Ressourcen, um die eigene Endlichkeit zu akzeptieren oder schwierige Ereignisse im Leben zu meistern, wenn sie ihren letzten Lebenssinn in Gott erkennen. Sie können besser loslassen, was sie in ihrem Leben erreicht haben. Ein solcher Lebensstil muss eingeübt werden. Er kann auch gezielt gefördert werden. Marti zeigt, wie Menschen diesen Lebensstil konkret in ihrem Alltag umsetzen können. Christliche Gemeinden können dazu beitragen, wenn sie für das «dritte Alter» Angebote in den Bereichen Medizin, Psychologie, Soziologie und Theologie machen und Seelsorge bereitstellen. Ältere Menschen werden dadurch frei, sich für andere einzusetzen und für sie da zu sein, sowohl innerhalb der christlichen Gemeinde als auch ausserhalb. Damit erfüllen sie das neutestamentliche Gebot der Nächstenliebe und erleben gleichzeitig einen erfüllenden Lebenssinn und höheres Wohlbefinden – als geschenkte Nebenprodukte ihres Lebensstils. Der vollständige Titel der Doktorarbeit von Peter Marti lautet: «Das Zusammenspiel von Wohlbefinden und Lebenssinn in der Entwicklung zum Alter: Eine praktisch-theologische Studie».
• Samstag, 13. Juli, 20 Uhr, Park-Arena Winterthur Barbara-Reinhart-Strasse 24, 8404 Winterthur.
• Sonntag, 14. Juli, 16 Uhr, Mittenza-Kongresszentrum Hauptstrasse 4, 4132 Muttenz
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Mädchen-Tanzgruppe „Galim“ Reklame
Samstag, 13. Juli, 20 Uhr, Park-Arena Winterthur
mit der israelischen Mädchen-Tanzgruppe Barbara-Reinhart-Strasse 24, 8404 Winterthur „Galim“ aus dem Jordantal o Sonntag, 14. Juli, 16 Uhr, Mittenza-Kongresszentrum Muttenz o
Herzlich willkommen! Eintritt frei, freiwillige Spende Informationen: Hansjörg Bischof icej.ch@bluewin.ch | www.icej.ch Telefon 062 726 01 95
Hauptstrasse 4, 4132 Muttenz Herzlich willkommen! Eintritt frei, freiwillige Spende
Informationen: Hansjörg Bischof 026-2013_Christ-Botsch-Jerusalem.indd 1 icej.ch@bluewin.ch | www.icej.ch aus dem Jordantal Telefon 062 726 01 95
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meilestei – sozial, unternehmerisch, hoffnungsvoll 20 jAhre meiLestei Seit zwanzig Jahren engagiert sich der MEILESTEI in Maur ZH für Menschen mit psychisch,
physisch und sozial bedingten Herausforderungen. Die einstige Drogenreha hilft bei der sozialen und beruflichen Integration und erbringt professionelle Dienstleistungen. Das Ziel der Drogenabstinenz ist immer weniger gefragt. Mit einem fröhlichen Fest feierte die Sozialunternehmung MEILESTEI in Uessikon bei Maur ZH am letzten Samstag ihr 20-jähriges Bestehen. Menschen in schwierigen Lebenslagen Hoffnung und Perspektive zu geben – das war von Anfang an das Anliegen. Was 1985 mit zwei Frauen, viel Herzblut und kurze Zeit später einer Liegenschaft an der Rötelstrasse 80 in Zürich begann, führte im Februar 1990 zur Gründung des Vereins und 1993 zum Einzug in die Mühle in Uessikon ZH. Zu Beginn wurden vor allem Menschen mit Suchtproblemen aufgenommen. In wenigen Jahren entstand ein Therapieangebot mit 17 Plätzen. Die Beschäftigung in Garten, Wald, Werkstatt und Haus hatte einen hohen Stellenwert in der Therapie. Ab 1995 wurden erste Kundenaufträge im Bereich Reinigungen und Umzüge ausgeführt.
Auch Arbeitsintegration
Ab 2010 wurde neben dem Gebiet «Soziale Integration» in Wetzikon neu der Bereich «Berufliche Integration» aufgebaut. Die zwei Sozialfirmen «wirKOMMEN» und «proLOGISTIK» werden nach sozial- und betriebswirtschaftlichen Grundsätzen geführt. Hier absolvieren erwerbslose Menschen ein Berufspraktikum. Das hilft ihnen auf dem schwierigen Weg zurück in den Arbeitsmarkt. Angeboten werden Dienstleistungen vom Liegenschaftenunterhalt bis zum Telefonservice. Im Bereich des «rehaZENTRUM» werden Produkte
Fröhliches Jubiläum trotz Regen und vielen Herausforderungen. Rechts: Urs Meier, Christoph Grunder.
hergestellt, die über einen selbst betriebenen Online-Shop (siehe Kasten) bestellt werden können.
Abstinenzorientiert
Noch immer verfolgt der MEILESTEI im Reha-Bereich das Ziel der Abstinenz und der Resozialisierung. Hilfe suchen zum Beispiel junge Erwachsene, die den Einstieg ins Berufsleben nicht geschafft haben und durch Verweigerung, Gewalttätigkeit oder Suchtmittelkonsum aufgefallen sind. Oder Menschen nach der Akutphase einer psychischen Störung, für deren Heilung Cannabis- und Alkoholabstinenz unabdingbar sind. Dann solche, die im Rahmen des Justizvollzugs eine stationäre Therapie oder nach dem Gefängnis integrierende Massnahmen benötigen. Beim Blick in die Zukunft wird Reha-Leiter und Geschäftsleitungsmitglied Urs Meier ernst: «Wir stehen vor herausfordernden Zeiten.» Der stationären
Online-shop «fairsCheNKeN»
Das Sozialwerk MEILESTEI betreut die Online-Plattform «fairSCHENKEN». Der Gewinn aus den Verkäufen kommt der Rehabilitation von Suchtkranken oder der beruflichen und sozialen Wiedereingliederung zugute. Das Verarbeiten der Bestellungen wird in Wetzikon getätigt. In einem Team werden hier Menschen mit psychischen, physischen und sozial bedingten Herausforderungen betreut, mit dem Ziel der Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt. Über «fairSCHENKEN» werden Produkte von Menschen aus der Dritten Welt verkauft, von anderen Schweizer Sozialeinrichtungen sowie einer Gruppe von Produzenten, die aus Eigeninitiative in Heimarbeit Produkte herstellen. www.fairschenken.ch
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Therapie wehe ein rauer Wind entgegen. Die starke Zunahme der «Lösung» Substitution, das Verabreichen von Ersatzdrogen, habe zur Folge, dass sich heute immer weniger Menschen einen abstinenten Weg auch nur vorstellen könnten. Meier: «Ich begegne in der Beratung Menschen, die trotz dem Wunsch, das Methadon abzubauen, von ihren Ärzten keine Zustimmung erhalten.» Andere bekämen unverhältnismässig hohe Mengen an Methadon oder Medikamenten, die Langzeitschäden hinterliessen.
Langfristig denken
Das ist schwer zu verstehen. Viele Menschen, die in den letzten 20 Jahren im MEILESTEI ein- und ausgingen, sind heute frei von Drogen, gehen einer Erwerbstätigkeit nach, haben Familie und bezahlen Steuern. Meier: «Volkswirtschaftlich ist das ein Erfolg, selbst wenn man diejenigen einrechnet, die es noch nicht geschafft haben.» Man wolle die zuweisenden Stellen noch stärker mit ihrem Angebot vertraut machen, erklärt Urs Meier, «und mit Menschen über eine längere Zeit an ihren Abstinenzzielen arbeiten». Der MEILESTEI bietet den Vorteil, auch eine berufliche Perspektive anbieten zu können. Kurzfristig gesehen sei ein stationärer Aufenthalt teuer, langfristig komme er der Allgemeinheit aber weit günstiger zu stehen, so Urs Meier.
Die motivation ist die gleiche
Der Pionierzeit längst entwachsen, steht der MEILESTEI als Beispiel für eine christliche Hilfseinrichtung, die sich im Laufe der letzten zwanzig Jahre immer wieder neuen Herausforderungen stellte, sich ständig reformierte und neu strukturiert den gesellschaftlichen Bedürfnissen anpasste. Dazu gehörte auch die Professionalisierung hin zur eigentlichen Sozialunternehmung. Geblieben ist das innere Anliegen. Die Bewohner und Mitarbeitenden werden als einzigartige Geschöpfe geachtet. Deren unterschiedliche Bedürfnisse und Begabungen sollen entdeckt und gefördert werden. Schon beim Erstkontakt wird auf die christlichen Werte hingewiesen. Im Zusammenleben wird auf gegenseitiges Vertrauen gebaut und Elemente wie Tischgebet, Morgeninput und ein Gottesdienst am Sonntag werden angeboten. Urs Meier: «Wir erleben in der Praxis, dass der wachsende persönliche Glaube in Einzelnen Hoffnung schafft.» Und Geschäftsführer Christoph Grunder betont: «In den schwierigsten Lebenslagen hat unser Motto ‹s’chunnt guet!› und das Engagement der im christlichen Glauben verankerten Mitarbeiter vielen den Weg zurück ins Leben geebnet.» Das diesjährige Sommerfest war ein weiterer Meilenstein. rolf höneisen www.meilestei.ch Bilder: zvg
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Die Stiftung Wendepunkt ist eine innovative und dynamische Sozialunternehmung mit Sitz in Muhen und Betrieben an mehreren Standorten im Kanton Aargau. Als Stiftung verfügt sie über ein marktwirtschaftliches Dienstleistungsangebot in verschiedenen Branchen. Die 550 Arbeits-, Ausbildungs-, Wohn- und Tagesplätze werden von 130 Fachpersonen auf christlicher und sozialer Grundlage geführt mit dem Ziel, Menschen in ihrer beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. Für unseren Standort in Oftringen suchen wir im Bereich Logistik per 1. August oder nach Vereinbarung eine/n
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Das Gesicht des Kirchlichen Jugendarbeiters
Das bringen Sie mit: ■ Grundausbildung als Logistiker EFZ und von Vorteil eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung ■ Idealerweise Führungserfahrung ■ Praktische Fertigkeiten, Organisationsgeschick und vorzugsweise agogische Kenntnisse. ■ Bereitschaft und Flair, mit Menschen unterschiedlichster Herkunft und in teils schwierigen Lebenssituationen zusammenzuarbeiten (Stellensuchende, Sozialhilfeempfänger, Personen in Integrationsmassnahmen) ■ Führerausweis Kat D1, BE, D1E; Staplerausweis ■ Fundierte EDV-Anwenderkenntnisse (MS Office) ■ Gute Ausdrucksfähigkeit in Wort und Schrift (Deutsch) ■ Belastbarkeit, Flexibilität und lösungsorientierte Arbeitsweise ■ Hohe Sozialkompetenz und Kommunikationsfähigkeit ■ Bibel als Lebensgrundlage und das Pflegen einer persönlichen Beziehung zu Jesus Christus Darin werden Sie sich entfalten können: ■ Organisation und Koordination des Bereiches ■ Führung und Förderung eines Mitarbeitenden ■ Beschäftigen, Führen und spezifischen Fördern von ca. 8 Klienten ■ Gewährleisten der Fördermassnahmen für die teilnehmenden Personen ■ Betreuung von Kunden und Lieferanten ■ Erstellen von Kalkulationen, Offerten und Rechnungen ■ Planung, Überwachung und Optimierung der Arbeitsabläufe ■ Enge Zusammenarbeit mit dem internen Fachbereich Beratung und Integration ■ Administrative Aufgaben in der Teilnehmerbetreuung und im Auftragswesen
Die reformierte Kirchgemeinde Dübendorf ist, hat und bietet Vieles. Derzeit hat sie keinen Jugendarbeiter, der… den Jugendgottesdienst prägt im Konfirmanden Unterricht mitarbeitet Ideen für Unternehmungen mit jungen Erwachsenen hat Du hast eine Chance… wenn Du einen Abschluss in Sozialdiakonie, einer Fachhochschule für Soziale Arbeit oder einer vergleichbaren Ausbildung hast wenn Du im christlichen Glauben und der reformierten Tradition heimisch bist wenn Du ein junger, teamorientierter Mann bist, der 60 bis 100 Prozent arbeiten will Hast Du noch Fragen? oder ruf an: Marianne Verelst, Kirchenpflegerin, 079 241 49 77 Jürg-Markus Meier, Pfarrer, 043 355 03 91
Das wird Sie überzeugen: ■ Schrittweise Einführung in das Aufgabengebiet des Bereichleiters ■ Abwechslungsreiche und selbstständige Arbeit ■ Gutes, kreatives Arbeitsklima ■ Fortschrittliche Sozialleistungen ■ Weitere Informationen zur Unternehmung erfahren Sie unter www.wende.ch
Alles klar? Dann sende die Bewerbung per Post bis 12. Juli 2013 an Evang.-ref. Kirchgemeinde Dübendorf, c/o Dietrich Schuler, Bahnhofstrasse 37, 8600 Dübendorf PS: Das Bild stammt von der Kulturreise für Konfirmierte nach Wien. Wohin geht die Reise mit Dir?
Wenn Sie diese Herausforderung anspricht, dann richten Sie Ihre Bewerbung mit Foto an: Stiftung Wendepunkt | Geschäftsleitung | Schlüsselring 10 | 5037 Muhen | Tel. 062 737 55 80
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Rübmatthalle, Gassenbachweg 13 Mehrzweckhalle, Bergstrasse Auholzsaal, Kapellenstr. 10 Unterseehalle, Bahnhofplatz Aula Gsteighof, Pestalozzistr. 73 Mehrzweckgebäude, Haltenstrasse Thurpark, Volkshausstr. 23 Hotel Kulm, Dorfzentrum, Jonaboden Mehrzweckgebäude Au Buchensaal, Buchenstr. 32 Mehrzweckhalle Mehrzweckhalle, Hauptstrasse Schwert-Saal, Restaurant Schwert, Bahnhofstr. 12 Gemeindesaal b. Doktorhaus, a. Winterthurerstr. 31 Aula Oberstufenzentrum, Schwarzenburgstr. 319 Pfimi Frutigen, Zeughausstr. 6 Mehrzweckhalle, Rosenrollweg Turnhalle der Evang. Mittelschule EMS, Tersierstr. Mehrzweckhalle Gemeindesaal, Langenthalerstr. 21 Zentrum Arche, Heinrich-Bosshardstr. 2 Üdiker-Huus, Zürcherstr. 61 Aula Oberstufenzentrum, Burgerstr. 5 Gemeindesaal, Mülenenstr. 4 Turnhalle Räberhus, Hintergasse 5 Drei Tannensaal, Frauenfelderstr. 3 Mehrzweckhalle, Schulstrasse Ref. Kirche Biberist-Gerlafingen, Gerlafingenstr. 45 KUSPO -Bruckfeld, Loogstr. 2 Gemeindehaussaal, Dorfstr. 9 Zentrum Arche, Heinrich-Bosshardstr. 2
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musikalisch von Jesus christus erzählen ÄXgÜsi musiktag EmmEntal-oBERaaRgau 270 Bläserinnen und Bläser spielten letzten Samstag in Langnau zum Lob Gottes auf. Erstmals gaben die Vereine öffentliche Platzkonzerte. Den finalen Schlussakkord setzte die Enfield Citadel Band vor 450 Konzertbesuchern.
Die Emmentaler Metropole stand ganz im Zeichen der christlichen Blasmusik. Mit 15 Platzkonzerten sorgten neun regionale Brass Bands des Christlichen Musikverbands Schweiz (CMVS) für wohltuende Akzente im tristen Grau des «Regensommers».
sie bliesen den Regen weg
«Wätter isch Wätter u Musig isch Musig», meinte ein Musikant. Ein Gast aus London ergänzte: «Gleiches Wetter wie in England. Aber wärmer!» Die Bandmitglieder lernten auf ihrer dreitägigen Tournee auch die kulinarische Seite der Schweiz kennen, etwa die Firmen Emmi und Kambly. Gegen Abend zeigte sich die Sonne. Das Spiel der Bläserinnen und Bläser hatte die Regenwolken vertrieben. Am Sonntag standen die Bands (früher «Posaunenchöre») in ihren Gemeinden im Einsatz.
«unser Bestes für das höchste»
«Niemand machte wegen des Wetters einen ‹Lätsch›. Es war einfach phantastisch, wie im ganzen Dorf ‹gmusiget› wurde!», schaut Christoph Liechti, Dirigent des
Ein Bild sagt mehr als 1000 Worte – nur tönt es leider nicht. Einige Momentaufnahmen vom Christlichen Musiktag in Langnau.
Allianz-Posaunenchors Langnau i.E., zurück. Auch OK-Präsident Hans Neuenschwander ist zufrieden: «Das neue Konzept hat sich aus meiner Sicht als richtig erwiesen: eintägiges Fest mit Platzkonzerten, Pflege der Gemeinschaft und Gala-Konzert am Abend.» Bei den Bläserinnen und Bläsern kamen die Auftritte in Heimen und auf Plätzen ebenfalls gut an. Regionale Musiktage finden in der Regel alle zwei Jahre statt. Volles Kirchgemeindehaus am Abend: Die Enfield Citadel Band (ECB), eine Heilsarmee-Formation aus London, wuchs unter «Bandmaster» Jonathan W. Cor-
ry über sich hinaus. Mit «Sweet By and By», «Faith is the Victory» oder einer Intonation von Wagners «Einzug in die Kathedrale» wurde Blasmusik der Höchstklasse geboten. Besonderen Applaus ernteten die beiden «Kobolde» der Band am Xylophon. Die Mottos «Freuet euch!» (CMVS) und «ad optimum» («für das Höchste», ECB) bleiben Programm. «Wir machen das, was wir am besten können: mit Musik von Jesus Christus erzählen», meinte der brillante Dirigent. THOMAS FEUZ www.cmvs.ch
48. BERgREnnEn in REitnau – diE kiRchE ist mit dER Botschaft dEs EvangEliums mittEndRin
Reitnau dröhnt und hört das Evangelium Immer am letzten Juni-Sonntag wird das 1200-Seelen-Dorf Reitnau im aargauischen Suhrental von Motorenlärm statt Kirchenglocken aus dem Schlaf geweckt. Dann ist das Bergrennen, und das Dorf im Ausnahmezustand. Was 1965 klein begann, entwickelte sich zu einem Grossanlass. Rund 10 000 Schaulustige bevölkern jeweils die kurvige Strecke. Zu sehen sind echte Rennwagen, dann aber auch Oldtimer und Showcars. Der Reitnauer Bergslalom ist deshalb so besonders, weil die Zuschauer die Fahrer und Autos aus nächster Nähe beobachten können. Das Dröhnen der Motoren lässt alles vibrieren. Das Bergrennen fällt aus einem weiteren Grund aus dem Rahmen. An diesem idea Spektrum 27.2013
Tag hält die reformierte Kirche den Gottesdienst auf der Rennstrecke ab. Die Bühne ist ein Sattelschlepper mit allen nötigen Einrichtungen. Mit diesem Truck fahren Prediger und Band mitten unters Volk. In diesem Jahr hat Pfarrer Jürg Maurer einen Mann mit einem besonders evangelistischen Herzen eingeladen – Gabriel Häsler, Leiter von Netzwerk Schweiz. Eine Rennpause kurz vor elf Uhr wird zum Gottesdienst. Die Band «Connection» spielt. In der Wiese am Berghang sitzend, hören Tausende das Wort aus Matthäus 16,26: «Was hilft es dem Menschen, Bilder: Damaris Kipfer, zvg
wenn er die ganze Welt gewinnt, aber sein Leben verliert? Oder was kann der Mensch als Lösegeld für sein Leben geben?» Das Evangelium wird verkündigt, wo die Menschen sind. Unter ihnen sitzen einige, die für Häsler beten. Andere sind unruhig, rufen drein. Aber Tausende hören die Botschaft vom Gekreuzigten. Gabriel Häsler: «So muss es zu seiner Zeit auch Wesley ergangen sein.» (rh)
gleichgewicht Bin soeben vom Vita-Parcours nach Hause gekommen. Das erste Mal seit vielen Jahren versuchte ich nicht nur läuferisch, sondern auch turntechnisch zu brillieren. Doch im Gegensatz zum eidgenössischen Turnfest in Biel, hatte ich nicht zwei Gesichter, sondern nur eines: das eines gequälten, übergewichtigen 57-Jährigen! Natürlich könnte ich mich selber überlisten und mir einreden, dass ich ja gar nicht übergewichtig sei, sondern einfach noch einen Meter an Körperlänge zulegen muss, um idealgewichtig über den Vita-Parcours zu schweben. Da ich aber das Schweben lieber anderen überlasse, verzichte ich auf jegliche Art von Schönrederei. Ich bin übergewichtig, Punkt! Was mir aber doch viel mehr zu denken gab, war die Tatsache, dass mein Gleichgewichtssinn alles andere als ausgewogen ist. Bei Gleichgewichtsübungen auf einem Balken konnte ich mich kaum halten und kam immer wieder ins Rotieren! Während dieser Gleichgewichtsübung fragte ich mich, wie es denn ganz allgemein mit meinem Gleichgewicht aussieht. Offen gestanden – und das bleibt jetzt unter uns: Ich fühle mich nicht sehr ausgeglichen. Ich durchlebe eine Phase, in der ich mich durch zu viele Nebensächlichkeiten ablenken lasse. Bin ich der einzige «Geistliche», der sich mit einem guten Umgang mit dem Internet schwertut? Das Internet hat bei mir Übergewicht. Und das wiederum wirkt sich auf mein geistliches Gleichgewicht aus. Sehr hilfreich ist mir das Buch eines Trappistenmönchs. «Lectio divina – Die Kunst der geistlichen Lesung». Ein kleiner Nebensatz heisst: «Ich selber setze die Prioritäten, niemand anders.» Das ist so banal und doch entscheidend. Ich will und werde wieder mehr auf mein geistliches Gleichgewicht achten. THOMAS prElicZ
Der Autor ist Pastor der Evangelischen Gemeinde Bremgarten AG.
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Trends beeinflussen und sind gleichzeitig Chance STUDIENTAGE Die Bemühungen des Atheismus haben ihr Ziel weitgehend erreicht. Begriffe wie Jesus und Bibel sind
in vielen europäischen Städten oft unbekannt. Reden Christen vom Glauben, werden sie kaum noch verstanden.
In neue Medien investieren
Die Chancen erkennen, mutig auftreten und das Potenzial nützen: Dazu zeigte Michael Kotsch Ende Juni am Seminar für biblische Theologie (sbt) Beatenberg vor rund 100 Teilnehmern konkrete Schritte auf. Kotsch ist Dozent an der STH Basel und an der Bibelschule Brake sowie Vorsitzender des Bibelbundes Deutschland. Das Thema der diesjährigen Studientage lautete «Gesellschaftliche Trends und ihr Einfluss auf die Kirche.»
Moderner Traum ist der alte
«Kindergärten und Schulen bemühen sich, niemanden in irgendeiner Form zu beeinflussen, besonders nicht im Rollenverständnis von Mann und Frau. Um Prägungen zu verhindern, werden die üblichen Rollen vertauscht», führte Kotsch aus. Will heissen: Die Jungs übernehmen die Küche, die Mädchen besorgen den Transport der Lebensmittel. Im Kindergarten sollen
Wie beeinflussen gesellschaftliche Trends die Kirche? Michael Kotsch (Zweiter von rechts) im Gespräch mit Teilnehmenden.
Buben mit Puppen spielen und Mädchen auf Bäumen herumklettern. Das neue ideologische Ideal ist ein neutraler Mensch. Vom Kindergarten an wird alles unternommen, um die Identitätsfindung zu erschweren (Gender Mainstreaming).
Erstaunlicherweise führe grösstmögliche Freiheit zur Tradition: Die meisten jungen Menschen würden von einer intakten Familie und einem Haus mit Garten am Stadtrand träumen. Gleichzeitig seien sie in ihren Geschlechterrollen tief verunsichert.
Gott habe den Menschen als Mann und Frau geschaffen. In der Jugendarbeit der Gemeinden hätten geschlechtergetrennte Anlässe darum identitätsstiftenden Sinn. «Jungen leben beim Raufen, Mädchen in Schminkkursen auf. Sie lernen, Mann und Frau zu sein. Schliesslich übernimmt der Prinz Verantwortung für die verehrte Prinzessin», meinte Kotsch. Wo die Verunsicherung bleibt, artikuliere sich die neue Generation in den sozialen Medien, dort stelle sie ihre Existenzfragen. Kotsch: «Packen wir die Chance! Das Evangelium hat Antworten und Trost. Etwas Zeit und Klarheit in Facebook und Twitter zu investieren ist sinnvoll. Neue Medien erleichtern Gemeindearbeit und eröffnen neue Möglichkeiten der Evangelisation.» Nur zu jammern, helfe niemandem, so der Referent. theo wÜst www.sbt.ch
35 AbSolvENTEN DES THEoloGISCHEN SEMINArS ST. CHrISCHoNA WUrDEN fEIErlICH AUSGESENDET
Herzschrittmacher in einer herzkranken Welt Die frohe Botschaft von Jesus Christus sehen sie als Heilmittel, die Verkündigung des christlichen Evangeliums als Herzensanliegen. Für diese Aufgabe hat die Pilgermission St. Chrischona am Abschlusswochenende auf St. Chrischona 35 Abgänger ausgesendet. «Heute ist ein Morgen, an dem wir uns freuen dürfen: Halleluja!» – damit sprach Christian Hübler den Abgängern aus dem Herzen. Der Absolvent des Bachelor-Studiengangs Theologie erzählte von herausfordernden und prägenden Studienjahren, die aber auch eine «Kette von Barmherzigkeiten» gewesen seien. Ihren persönlichen HallelujaMoment erlebten 22 Absolventen bei der Ordination. Mitglieder des Chrischona-Leitungsteams beauftragten die ausgebildeten Theologen und Gemeindepädagogen damit für ihren Dienst. Viele Bilder: zvg
der Ordinierten 2013 werden als Pastoren in Chrischona-Gemeinden arbeiten. Andere werden weiterstudieren oder in die Mission gehen. «Euer Herz darf sich auf eine schöne Aufgabe freuen», rief Jean-Georges Gantenbein, Präsident des französischen Gemeindeverbandes Vision-
France, allen Absolventen in seiner Predigt zu. Im Rahmen des Abschlusswochenendes sendete das Theologische Seminar St. Chrischona auch die Teilnehmer des biblischen Jahreskurses wieder aus. Der tsc-Seminarleiter Horst Schaffenberger ermutigte
alle Absolventen, dass sie nun in ihr eigentliches Element kämen. «Arbeitet an euren Stärken und geht in euer Element mit Gott!», so Horst Schaffenberger. markus dörr www.chrischona.org idea Spektrum 27.2013
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gemeinsam die Kinder im Fokus
JOuRnal
Kind und glaube Im Bereich des Kinderunterrichts spannen fünf Gemeindeverbände
gebet für die islamische Welt
zusammen. Zur gegenseitigen Unterstützung wollen sie sich enger vernetzen. Eine Gemeinde, welche die Herausforderung annimmt, für die nächste Generation da zu sein, muss Kinder in den Fokus stellen. Doch es ist nicht einfach, Kindermitarbeitende zu finden und dann die zur Verfügung stehenden Mitarbeitenden dafür gut auszubilden. Mit dem gemeinsamen Anliegen, die Arbeit mit Kindern in ihren Gemeinden besser zu unterstützen, vernetzen sich Mitarbeitende aus fünf Gemeindeverbänden. Sie teilen die gemeinsame Vision, dass Kinder Jesus kennenlernen und im Glauben wachsen sollen. Verschiedene Beauftragte der Arbeit mit Kindern aus fünf Gemeindeverbänden (Chrischona, ETG, EMK, FEG, VFMG) arbeiten schon seit einigen Jahren im Bereich der KIDS-TREFF-Arbeit zusammen. Mit dem neuen Zusammenschluss «Kinder im Fokus» (KiFO) möchten sie diesen
Die Steuergruppe: (v.l.n.r.): Hans Forrer (Chrischona), Thomas Leuenberger (VFMG), Sabine Jäggi (FEG), Beat Bachmann (EMK), Christina Wenger (FEG), Miriam Hauri (ETG).
Kreis erweitern, neue Vernetzungen ermöglichen, um möglichst alle Mitarbeitenden zu erreichen. Mit Konferenzen und verschiedenen Angeboten (Fachmodulen, Ressourcen, Netzwerke) sollen Kindermitarbeitende die gewünschten Dienste leicht finden und sich bedürfnisorientiert weiterbilden können. BEAT BACHmAnn
1. KiFO-Konferenz Am 2. und 3. November 2013 findet auf St. Chrischona die erste Kinder-im-Fokus-Konferenz statt. Thema: «Du machst den Unterschied». Ein Anlass mit Plenumsveranstaltungen und verschiedenen Seminaren für Kindermitarbeitende (KIDS TREFF, Sonntagsschulen, Kinderwochen, Kinderlager u.a.).
www.kinderimfokus.net
bernhard Ott wird dekan in Korntal beRuFung Bernhard Ott, Dozent am Theologischen Seminar Bienenberg in Liestal BL,
ist von der Akademie für Weltmission in Korntal zum Dekan berufen worden. Bernhard Ott (61), Dozent am Theologischen Seminar Bienenberg (TSB) und dessen ehemaliger Leiter, trägt an der Akademie für Weltmission (AWM) in Korntal künftig die Verantwortung der akademischen Programme auf Bachelor-, Master- und Promotionsebene. Der AWM geht es um theologische Ausbildung in interkulturellem und internationalem Kontext. Zusammen mit der Columbia International School bildet sie die «European School for Culture and Theology». Die AWM ist eine Bildungseinrichtung für die Mitarbeiter von über 120 christlichen Missionswerken aus Deutschland und der Schweiz, die weltweit arbeiten. Im Bereich diverser Promotionsprogramme geht es auch um den Studienschwerpunkt «International Theological Education». Das ist eines der Kernanliegen der theoidea Spektrum 27.2013
Bernhard Ott wechselt zum AWM nach Korntal.
logischen Forschung von Bernhard Ott, der in der Schweiz, in den USA und in England studiert und sich in den Bereichen Missionswissenschaften und theologischer Ausbildung spezialisiert hat. Er arbeitet unter anderem auch für die Evangelische Europäische Akkreditierungsvereinigung (EEAA). Beim Thema sei-
ner Dissertation, die 1994-1999 in Oxford entstand, handelt es sich um eine Analyse der deutschsprachigen Bibelschulbewegung im Lichte eines globalen Missionsparadigmas und eines pädagogischen Paradigmenwechsels. Bernhard Ott bleibt dem Bienenberg mit einem kleinen Pensum erhalten. Er leitet das Masterprogramm «Kirche, Kultur, Kontext». «Ich freue mich, dass Bernhard Ott nach wie vor zu unserem Dozentenkollegium gehört und er sich auch weiterhin in bewährter Art und Weise in unseren Ausbildungsprogrammen für eine täuferisch-friedenstheologische Ausbildung engagiert», so Frieder Boller, Seminarleiter am Theologischen Seminar Bienenberg. DoroTHEA GEBAuEr www.bienenberg.ch; www.awm-korntal.de Bilder: zvg; idea/Rolf Höneisen
Als 1993 die erste Ausgabe der Broschüre «30 Tage Gebet für die islamische Welt» erschien, hatten nur wenige Christen das Anliegen, Muslime mit der Liebe Jesu zu erreichen. Seitdem hat sich viel verändert: Die Gute Nachricht wurde verbreitet, viele Muslime kamen zum Glauben an Jesus, Länder haben sich geöffnet, Gemeinden sind entstanden. Auf der anderen Seite gab und gibt es viele Herausforderungen. Von beidem berichtet die aktuelle Gebetsbroschüre. Während des Ramadans vom 9. Juli bis 7. August werden jeden Tag Menschen oder Menschengruppen in einem anderen Land beschrieben. Die Broschüre gibt es als Erwachsenen- und als Familienausgabe. (idea) – www.each.ch
10 Jahre Jugendstation
Die Jugendstation ALLTAG in Trimmis GR feierte ihr zehnjähriges Bestehen. Dabei wurden drei erfolgreiche Lehrabgänger verabschiedet und fünf Schulabgänger geehrt. Am Fest dabei waren auch Sportgrössen, u.a. Jan von Arx vom HC Davos. Das vom Bundesamt für Justiz und vom Kanton Graubünden bewilligte Heim ermöglicht männlichen Jugendlichen zwischen 13 und 22 Jahren den Schulabschluss sowie die Begleitung während einer Berufslehre. Trägerschaft der Jugendstation ist die Stiftung «Gott hilft» mit Sitz in Zizers. (idea)
gottes Familie ist bunt
Unter dem Motto «God’s family is colorful» («Gottes Familie ist bunt») feierten Christinnen und Christen in Zürich-Hirzenbach ein «Fest der Kirchen». Eingeladen hatte die Evangelisch-reformierte Kirchgemeinde Hirzenbach zusammen mit den drei Migrationsgemeinden im Quartier – die «Missione Italiana Evangelica», die eritreische «Resurrection Church» und die ghanaische «Calvary Family Church». Der teils viersprachige Gottesdienst bildete den gelungenen Festauftakt. Die «Teilete» im Anschluss verwöhnte alle mit Kulinarischem aus ihren Heimatländern. Den Abschluss bildete ein Worship-Konzert. Die Bands der teilnehmenden Kirchen brachten die 250 Anwesenden zum Tanzen. (fsf)
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idea Spektrum 27.2013
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SYNERGIE 1748 prägte Benjamin Franklin das Schlagwort «Zeit ist Geld». Das «Aus-dem-Fenster-Schauen» ist seither für manche vergeudete Zeit, Müssiggang ein Unwort. Das Kommunikationstempo hat sich seit 1825 um das Zehn-Millionenfache und das Reisetempo um das Hundertfache beschleunigt. Heute hat Müssiggang keinen Platz mehr. Nur mit Entschuldigungen oder ausführlichen Erklärungen widmet sich der Mensch dem Nichtstun. Die Unterbewertung der musisch-gestalterischen Fächer selbst in Schulen ist ein gesellschaftliches Phänomen. Dabei vergisst man, dass der Mensch ein gestalterisches Wesen ist und neben dem Wettbewerb zwingend auch Zeit für Musse und Kreativität braucht. Der Nützlichkeitsgedanke ist bei den meisten Menschen allgegenwärtig. Nur keine langweilige Freizeit! Der Wunsch nach Ausspannen wird verdrängt. Schliesslich will
man ja nicht als Langweiler gelten. Müssiggang ist für viele einfach nur zielloses Nichtstun. Völlig verkannt! Musse ist die Kunst der ungeteilten Aufmerksamkeit, um eine Sache uneingeschränkt zu tun – über seine eigene Zeit zu verfügen. 1. Freizeit darf unproduktiv sein: Die Aufnahmefähigkeit unseres Kurzzeitgedächtnisses ist beschränkt. Der Versuch, sich in zu vielen Themen gleichzeitig in Engagement und Vertiefung zu ergehen, scheitert, weil der Geist müde wird. Schenken Sie sich in der Freizeit Zeit, um sich zu erbauen – im bewussten und freudigen Nichtstun. 2. Machen Sie mal Pause: «Ich brauche keine Pause!» Wer dies behauptet, beweist keine Leistungsstärke. Es sind gerade die Pausen, welche bei den meisten Menschen die Leistung nachhaltig steigern! 3. Bremsen ist besser als Gas geben: Oft werden die Signale, die uns in eben jene Richtung leiten wollen, zu lange ignoriert. Persönliche Unzufriedenheit, Erschöpfung oder auch Krankheit sind das Resultat. Im täglichen Hamsterrad überfordert sich mancher Mensch. Analysieren Sie Ihren Alltag: a) Wo empfinden Sie Stress? Denken
Der Autor ist Erwachsenenbildner, Trainer und Inhaber der Firma Coachingplus in Kloten. – www.coachingplus.ch
Eigentor
Steuern bezahlen, sondern mehr auf das, was ihnen nachher noch bleibt.
soll freiwillig und aus Dankbarkeit geschehen.
ulrich bolleter, Seuzach ZH
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Nicht aller Laster Anfang!
«idea Spektrum» Nr. 25 – «Podium» Das Eigentor hat diesmal Hans-Ulrich Bigler geschossen. Hat er noch nie etwas davon gehört, dass die zunehmende Diskrepanz zwischen dem Vermögen der reichsten 1% und dem Rest der Bevölkerung die wirtschaftliche Entwicklung zunehmend bremst? Ich empfehle ihm dringend die Lektüre „The Price of Inequality“ des renommierten Ökonomen Joseph E. Stiglitz. Hat Herr Bigler noch nie etwas davon gehört, dass die USA und viele andere Industrieländer, auch in Europa, sowohl eine Erbschaftssteuer wie auch eine Kapitalgewinnsteuer erheben? Verglichen mit diesen ist die Initiative mit einem Satz von 20% für den Teil des Nachlasses, der 2 Millionen Franken übersteigt, echt moderat. Dass die Mittel zur Mitfinanzierung der AHV dienen sollen, hat Herr Bigler einfach verschwiegen. Und wenn er die Zehn Gebote zitiert, dann müsste er auch mal die vielen Jesusgeschichten nachlesen, die sich mit Reichtum und Armut befassen. Und Bescheidenheit wäre, wenn Wohlhabende weniger auf das achten würden, was sie an ideaSpektrum 27.2013
Keine Gesetzlichkeit «idea Spektrum» Nr. 25 – «Gott liebt fröhliche Geber»
Der Artikel von Robert Rahm wirft bei mir einige Fragen auf. Wenn das alttestamentliche Gebot über das Geben des Zehnten als Gottes Wille für uns heute definiert wird, entfernt man sich von der Freiheit, zu der uns Christus berufen hat. Weil Gott uns liebt, segnet er uns, doch nicht immer so, wie es unseren Wünschen entspricht und nicht für das Einhalten bestimmter, uns von Menschen auferlegter Regeln. Wie muss jemandem zumute sein, der kaum über die Runden kommt oder selber Hilfe benötigt, wenn er mit der Forderung des Zehnten konfrontiert wird, um Gott zu gefallen? Ich las einmal, dass es weniger entscheidend sei, wie viel wir geben, sondern wie viel wir behalten. Seit Jesus den Preis für unsere Erlösung bezahlt hat, müssen wir nicht mehr in Gesetzlichkeit gefangen sein. Was wir an Geld und Zeit für Gott und den Nächsten einsetzen,
Sie an Situationen/Tage, an denen Sie erschöpft waren. Halten Sie eine typische Situation, in der sich Stress äusserte (Ort, Zeitpunkt, Beteiligte, etc.), schriftlich fest. b) Nehmen Sie diese Situationen bewusst wahr, anstatt sie zu verdrängen. Notieren Sie Ihre Selbstgespräche, wenn Sie in Stress geraten. c) Welche Reaktionen nehmen Sie bei sich wahr? d) Was können Sie ändern? Gelassen kommt von lassen. Was müssen nicht unbedingt Sie tun? Was kann ohne Schaden auch erst morgen sein? Verbringen Sie doch mal einige Momente im «Zeitlupentempo». Tun Sie das, was Sie tun, bewusst und in Ruhe. Finden Sie Ihre persönliche Form der Musse! Der Schweizer Dichter Gottfried Keller (1819–1890) schrieb: «Ruhe zieht das Leben an, Unruhe verscheucht es.» urs r. bärtschi
Lobpreis hat Inhalt
«idea Spektrum» Nr. 25 – «Was sollte man in der Gemeinde singen?» Bei Lobpreis- und Anbetungsmusik geht es nicht nur um «Musikstile». Es geht vielmehr um die inhaltliche Ausrichtung zu Gott oder Jesus oder dem Heiligen Geist hin, die sich sprachlich in der «Du-Form» ausdrückt. Der «singende Beter» hat sozusagen sein göttliches Gegenüber vor Augen und wendet sich ihm zu. Der «Anbeter» tritt mit ihm von «Du zu Du» in Beziehung und «staunt» über sein göttliches Wesen und Handeln. Das findet Ausdruck in manch altem Choral wie z.B. «Jesu, meine Freude, meines Herzens Weide, ...» von Joh. Franck aus dem Jahr 1653. Oder in einem zeitgemässeren Song, wie dem inzwischen auch schon klassischen: «Du bist der Allerhöchste, Herr, würdig bist Du ...» von «Jugend mit einer Mission» nach Offb. 4,11, aus dem Englischen übertragen. bernd delatrée, DE-Landau
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podIum Ferien/Sabbatical Dies sei die letzte Sitzung, bei der sie unsere Kommission des Nationalrates noch begleite, wurde uns zum Schluss der heutigen Sitzung mitgeteilt. Die wissenschaftliche Mitarbeiterin hat ihren Job beim Bund gekündigt, um ein Sabbatical anzutreten. Ein Jahr Theologiestudium sei angesagt, erzählte sie mir auf Nachfrage. Sie sei noch jung und möchte herausfinden, welche Ausrichtung ihr Leben nehmen soll. Sabbatical, die englische Bezeichnung für das Sabbatjahr, stammt aus der Bibel. Gott selbst hat Moses auf dem Berg Sinai angeordnet, definierte Ruhezeiten einzuführen (bspw. 3. Mose 25,14). «Mit etwas aufhören», «innehalten» bedeutet das ursprünglich hebräische Wort «šabat». Und heute? Mit vollem Terminkalender treten wir als «Sonntagsallianz» von Christen, Gewerkschaften und einigen KMU gegen die 24 Stunden-Gesellschaft an. Grenzenlose Geschäftemacherei für den Einkauf am Tankstellenshop oder die generelle Abschaffung von Nacht- und Sonntagsruhe predigen Liberale. Ferientage stehen vor uns. «Balkonien», Reisen, Sprachkurs oder Ferienwohnung – ein Innehalten scheint möglich. In meinem Terminkalender hat es rund drei Wochen keine Sitzungstermine. Wenn ich auch nicht gerade ein Sabbatical-Jahr vor mir habe, möchte ich diese Wochen die Sessions- und Kommissionsgeschäfte einen Moment ruhen lassen. Das Konsolidierungs- und Aufgabenüberprüfungspaket 2014 (Spargesetz-KAPG 2014) muss in eine Ehrenschlaufe, die Energiewende wird aufgegleist, die Bahninfrastruktur scheint gesichert und Sozialabbau auf Kosten von Invaliden ist abgewendet. Eigentlich ein idealer Moment zum Innehalten und Zeit in Ruhe, frei von Hektik, mit Familie ganz bewusst vor und mit Gott zu verbringen. Auch etwas für Sie? philipp hadorn Der Autor ist SP-Nationalrat und Gewerkschafter des Verkehrspersonals (SEV).
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IHR BUCHEN AUCH SIE T MARKTINSERA idea Spektrum 27.2013
M i ssion g loba l
Mehr als vier Mal «30 tage gebet»
bLog
gebetSbroSchüren «30 Tage Gebet für die islamische Welt» zieht Kreise. Weitere
Landei trifft Stadthuhn
Aktionen laden zum Gebet für bestimmte Erdteile und einzelne Volksgruppen ein. niklaus Meier, was passiert beim gebet?
Beim Beten öffnen sich unsere Herzen dem Anliegen Gottes zur Errettung der Menschen. Gebet schlägt eine Brücke zu den Mitmenschen, denen wir täglich begegnen. Andererseits kommen uns ferne Erdbewohner durchs Gebet näher.
zum bekannten heft kommen «30 tage gebet für thailand», «...für nordkorea», «...für nachbarn»...
Es gibt zahlreiche Gebetsinitiativen mit entsprechenden Heften, Newsmails, Kalendern. Einige nutze ich rege, aus anderen nehme ich einen Impuls mit.
wie aktuell sind die Anliegen?
Die Inhalte der Gebetshefte werden im Vorjahr zusammengestellt und sind über einen längeren Zeitraum aktuell. Ich kenne einige Autoren persönlich und weiss um die Realität der Anliegen.
gerade in der arabischen welt ist viel passiert ...
Manchmal ist der Inhalt der Ge-
betsbroschüren schon fast prophetisch: Politische und religiöse Veränderungen unterstützen die Aktualität der Anliegen.
wissen Sie von konkreten gebetserhörungen?
Aus der Türkei zum Beispiel kommen viele ermutigende Rückmeldungen. Vielleicht ist es besser, wenn wir nicht immer wissen, was unsere Gebete bewirkt haben. Das könnte leicht dazu verleiten, stolz+ zu werden.
Für wen sind die broschüren?
Auch Wenig-Beter profitieren. Die Broschüren sind informativ und dienen der Horizonterweiterung. Zudem: Beten führt in eine Freiheit – ob beim SekundenStossgebet für den Tramnachbarn, in der Gebetsversammlung oder beim treuen Dranbleiben im stillen Kämmerlein.
ein tipp zum Schluss?
Nehmen Sie einen Gebetsimpuls mit in Ihren Tag! Interview: thoMas feuz
Hinweis: Niklaus Meier ist Geschäftsleiter der Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM).
Aktuell Beten für die Welt: 3 x in der Woche ein neues Anliegen aufs Handy! Sende ein SMS mit: START WELT an 939 (20 Rp./SMS) www.aem.ch, www.mission.ch, www.meos.ch, www.each.ch
chriSten beSchenKen touriSten in Schweizer Städten
Sommer-Kurzeinsätze «YES, we do it!» Vier Werke, ein Ziel: CM, OM, OMF, WEC führen während vier Wochen Einsätze in Zürich, Luzern und Interlaken durch. Tageweise teilnehmen ist möglich. Gäste herzlich willkommen heissen «Jeden Sommer verbringen Menschen aus aller Welt ihre Ferien in der Schweiz. Was liegt näher, als sie herzlich willkommen zu heissen und ihnen ein kleines Geschenk mitzugeben?!» Samuel Figilister von der ÜMG (Überseeische Missionsgesellschaft) möchte ausländischen Gästen Aufmerksamkeit entgegenbringen. Seit zwei Jahren koordiniert er Einsätze, an denen Teenager wie auch ältere Menschen teilnehmen. «Mission feeling» konkret Figilister: «Zu jedem Einsatz gehören eine Einführung, eine kurze Schulung und Gebet. Die Zweier- und Dreiergruppen erleben in den Fussgängerzonen viele interessante Begegnungen.» Die Teilnahme ist an einzelnen Tagen oder während einer ganzen Woche möglich. Die Einsätze beginnen meist am Nachmittag und dauern idea Spektrum 27.2013
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Als eine meiner Nachbarinnen entsetzt über die Herrenmode an der Universität berichtete, dachte ich: «Willkommen in der ‹richtigen Welt›! Nicht alle kleiden sich so konservativ wie ihr hier im Dorf.» Nun muss ich mit Lächeln aufhören, denn auch ich selber habe entsetzt Unterschiede festgestellt. «Zu lange» wohne ich schon im Dorf, so dass mich zum Beispiel Frauen schockieren, die öffentlich rauchen. Einmal sah ich eine ältere Frau beim Busbahnhof rauchen. Aber sie gehört zu jenen, die das Alter haben und tun dürfen, was sie wollen. Wenn ich Bekannte besuche, rieche ich oft , dass heimlich geraucht wurde. So ist es schon eine ganz andere Welt, die sich mir Landei in der Stadt zeigt ... Diese andere Welt erlebe ich auch, wenn ich für Ferien in meine Heimat zurückkehre. Es ist eine Herausforderung, fürs Einkaufen eine Tragtasche mitzunehmen. In meinem Arbeitsland «wachsen sie auf den Bäumen», werden einem nachgeworfen. Ich habe im Frühling schon Hügel mit Plastiksäcken übersät gesehen, die sich anstelle von Blumen oder Gras präsentieren. Mit «Nachwerfen» meine ich, dass man im Normalfall mit mehreren Säcken aus dem Geschäft geht, weil einem alles eingepackt wird.
Steine nachwerfen
bis in den frühen Abend. «Wie gefällt Ihnen die Schweiz?», «Wie fühlen Sie sich in Zürich?» Solche Sätze sind Türöffner für ein Gespräch über Gott und die Welt. Zum Abschluss verschenken die Einsatzteilnehmer einen Flyer mit einer christlichen Kurzbotschaft und die DVD «More than Chocolate and Cheese». Einsätze finden in Zürich (1.-6. Juli, 19.-24. August), Luzern (12.–17. August) und Interlaken («salamu aleikum», 17.–31. August) statt; Englischkenntnisse sind von Vorteil. Das Team von YES arbeitet mit CM (Christen begegnen Moslems), OM (Operation Mobilisation), OMF/ÜMG und WEC (Weltweiter Einsatz für Christus) zusammen. «Feriengäste sollen nicht nur schöne Eindrücke und Bilder aus der Schweiz mitnehmen, sondern auch eine Begegnung mit Christen und ein bisschen Evangelium!», wünscht sich Samuel Figilister. (Kontakt: 043 244 75 60, samuel.figilister@omfmail.com) thoMas feuz Bilder: zvg
Leider ist es eine Realität: Oft bewerfen sich Kinder mit Steinen oder werfen Steine auf wilde Katzen und Hunde. Auch ich kam schon «dran». Häufiger als Steine sind unanständige englische Wörter oder das ständige «Hello, what’s your name?» Ich ärgere mich darüber. Und befinde mich in bester Gesellschaft: Hat nicht der Prophet Elisa sich über eine Gruppe Kinder geärgert, die ihm «Glatzkopf» nachriefen? Verfluchen will ich die Kinder deswegen aber nicht. Viel lieber um Segen für sie bitten. Mit freundlichen Grüssen aMira
hinweis «Mission global» öffnet monatlich ein Fenster zur weiten Welt. Amira arbeitet im arabischen Raum. (tf )
Das Bild der Woche WELTREKORD
Der US-Hochseilakrobat Nik Wallenda hat als erster Mensch einen Seitenarm des Grand Canyon überquert. Der 34-Jährige balancierte in 457 Meter Höhe über die sogenannte Höllenloch-Biegung. Er war nicht gesichert und hatte nur einen Balancestab dabei. Schwere Winde machten die 22 Minuten und 54 Sekunden dauernde Überquerung zu einem lebensgefährlichen Unterfangen. Während des Drahtseilaktes war über ein Mikrofon deutlich zu hören, wie der Christ Wallenda betete: „Oh Christus, du bist mein Erlöser, du bist mein Beschützer, du bist mein Schild, du bist meine Stärke.“ Und: „Jesus, beruhige dieses Seil.“ Nur ein fünf Zentimeter dickes Drahtseil war zwischen dem dreifachen Familienvater und dem Grund der Schlucht – durch den der Little Colorado River verläuft – gespannt. Der US-Fernsehsender Discovery Channel übertrug das Ereignis live. Insgesamt wurde die Aktion in 223 Länder übertragen. Kurz bevor Wallenda am anderen Ende ankam, kniete er auf dem Seil nieder, hob einen Daumen und sprach: „Danke, Gott, danke, Jesus.“ 27.2013
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Bis 2030 soll jeder Deutsche das Evangelium gehört haben TAGUNG Die Koalition für Evangelisation plant einen deutschlandweiten Evangelisationskongress.
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is zum Jahr 2030 soll jeder Bürger in Deutschland das Evangelium gehört haben. Um dieses Ziel zu erreichen, soll 2017 ein „Kongress für Evangelisation“ stattfinden. Das teilte der Vorstand der Koalition für Evangelisation, Hartmut Steeb (Stuttgart), bei der Jahrestagung des Runden Tisches Evangelisation in Berlin mit. Ziel sei es, Christen zu befähigen, offen und einladend von ihrem Glauben zu sprechen. Darüber hinaus soll der Kongress da-
Sie seien aber nicht die einzige Möglichkeit, um Menschen anzusprechen. Untersuchungen zufolge bezeichne sich ein Großteil der Jugendlichen als „spirituelle Sinnsucher“. Für Christen bedeute das, dass sie neue Formen finden müssten, um diese jungen Menschen anzusprechen. Zu oft verschanzten sie sich aber unter ihresgleichen, anstatt offen auf Außenstehende zuzugehen, sagte Faix.
Viele Fromme reden von Evangelisation, suchen aber keinen Kontakt zu Außenstehenden
Jens Stangenberg
Tobias Faix
Volkmar Klein
zu dienen, missionarische Initiativen miteinander zu vernetzen. Veranstalter des Evangelisationskongresses ist die Koalition für Evangelisation, der deutsche Zweig des Lausanner Komitees für Weltevangelisation. Die Lausanner Bewegung für Weltevangelisation versteht sich als Netzwerk und Katalysator für Weltevangelisation. Benannt ist sie nach dem Veranstaltungsort des ersten Weltkongresses, der 1974 im schweizerischen Lausanne stattfand.
Neue Formen finden für „spirituelle Sinnsucher“ Der Theologe Tobias Faix (Marburg) warnte bei der Jahrestagung vor einer Engführung des Begriffes „Evangelisation“. Großveranstaltungen wie ProChrist hätten nach wie vor ihre Berechtigung.
Pastor Jens Stangenberg, der in Bremen das Projekt „Serve the City“ (Diene der Stadt!) – eine Aktion für soziale Kurzzeitprojekte – initiiert hat, warb für einen möglichst weiten Zugang zu den Menschen. Auf Bezeichnungen wie „Evangelisation“ sollte dabei vor allem in weithin säkularisierten Städten verzichtet werden. Nach seiner Erfahrung stößt das Außenstehende nämlich eher ab. Viel einfacher sei es, über diakonische oder soziale Projekte mit den Menschen ins Gespräch zu kommen. Dann seien sie auch offener dafür, über den Glauben zu sprechen. Viele „Fromme“ redeten zwar gern von Evangelisation, suchten aber gar nicht den Kontakt zu den Menschen, wenn es keine dezidiert christliche und mit „Evangelisation“ überschriebene Aktion sei, monierte Stangenberg. Das sei ein Fehler. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Volkmar Klein (Burbach bei Siegen) mahnte Christen zur Kooperation bei Bemühungen, Außenstehende mit der christlichen Botschaft zu erreichen. Es sei wenig einladend, wenn Christen sich etwa in den Leserbriefspalten christlicher Magazine gegenseitig bekämpften, so der Politiker. P
U2-Sänger Bono dankt Evangelikalen KAMPF GEGEN AIDS Sie drängten die Regierung von George W. Bush zur Hilfe für Betroffene in Afrika. Bono: eine Heldengeschichte der USA.
Fotos: privat, PR, idea/Kretschel, PR
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ono, irischer Sänger der Rockband U2, hat evangelikalen Christen für ihren Einsatz im Kampf gegen HIV/AIDS in Afrika gedankt. Sie hätten den früheren USPräsidenten George W. Bush und dessen Regierung zum Handeln gedrängt, sagte der 53-Jährige in einem Radio-Interview mit dem Leiter der evangelikalen Organisation „Focus on the Family“ (Brennpunkt Familie), Jim Daly (Colorado Springs/Bundesstaat Colorado). Das Gespräch wurde bei der Amerikanischen Bibelgesellschaft in New York aufgezeichnet. Evangelikalen und Ex-Präsident George W. Bush sei es 27.2013
zu verdanken, dass neun Millionen Menschen vor dem Tod durch AIDS gerettet worden seien. Dessen Regierung hatte ein 15-Milliarden-Dollar-Programm aufgelegt, mit dem unter anderem Medikamente für Afrika finanziert wurden. Bono: „Das ist eine amerikanische Heldengeschichte. Und ich bin hier, um dem amerikanischen Volk dafür zu danken.“ Der Sänger, der sich seit Jahren gegen AIDS und Armut in Afrika einsetzt, bekannte sich in dem Interview auch zum christlichen Glauben: „Ich glaube, dass Jesus der Sohn Gottes war.“ Man müsse aber respektvoll mit Menschen
Bono
umgehen, die eine solche Vorstellung für lächerlich hielten. Bono brachte auch seine Wertschätzung für die alttestamentlichen Psalmen des Königs David zum Ausdruck: „Zuallererst ist David ein Musiker, deshalb mag ich ihn.“ Die Psalmen hätten so viel Kraft, weil sie zugleich Lob- und Trauerlieder seien. P
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Der Exodus-Präsident Alan Chambers
Markus Hoffmann
Christl Vonholdt
NOTIERT
Keine Änderung mehr für Homosexuelle?
Europa: Initiative gegen Tötung von Embryonen
USA Die größte christliche Dachorganisation, die Homosexuellen zu einer heterosexuellen Orientierung verhelfen wollte, löst sich auf.
Unter dem Motto „Einer von uns“ sammelt eine europäische Bürgerinitiative Unterschriften gegen die Forschung an menschlichen Embryonen. Ihr Ziel ist, dass die EU-Kommission die Vergabe von EU-Geldern für Experimente an Embryonen stoppt. Bei den Forschungen, von denen sich Wissenschaftler Therapiemöglichkeiten für bislang als unheilbar eingestufte Krankheiten erhoffen, werden Embryonen getötet. Damit sich die EU-Kommission mit dem Anliegen der Initiative befasst, müssen bis Oktober insgesamt eine Million gültige Unterstützungsbekundungen in einem Viertel aller EU-Mitgliedsstaaten gesammelt werden. In Deutschland sind von 75.000 notwendigen Unterschriften erst etwas mehr als 22.000 zusammengekommen. Die Initiative wird von zahlreichen Prominenten unterstützt, beispielsweise von Papst Franziskus. Zu den evangelischen Unterzeichnern gehören der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Präses Michael Diener (Kassel). Einzelpersonen können den Appell direkt im Internet unterschreiben (www.1-von-uns.de); für Gruppen gibt es dort Sammellisten.
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xodus International“ (Orlando) mit zuletzt rund 260 Mitgliedsverbänden bot Homosexuellen an, durch Seelsorge und Gebet heterosexuell werden zu können. Jetzt kam die totale Wende: Exodus-Präsident Alan Chambers bat am 17. Juni Homosexuelle um Vergebung für das „Trauma“, das man ihnen mit der Therapie zur Umkehr ihrer sexuellen Orientierung zugefügt habe. Der 41-Jährige ist verheiratet, fühlt sich aber nach eigenem Bekunden weiterhin von Männern angezogen.
Deutsche Einrichtungen kritisieren Exodus-Methoden Auch in Deutschland gibt es christliche Organisationen, die Homosexuellen, die unter ihrer Orientierung leiden, zu einer Veränderung helfen wollen. Sie setzen auf Psychotherapie und Seelsorge, stehen aber nicht in Verbindung mit Exodus International. Sie lehnen sogar deren Methoden ab. Wie der Vorsitzende der Organisation „Wüstenstrom“, Markus Hoffmann (Tamm bei Stuttgart), sagte, sei Exodus fachlich nicht professionell genug gewesen. So habe man undifferenziert behauptet, Homosexualität allein mit Gebet umkehren zu können. Dies entspreche nicht dem tiefenpsychologischen Ansatz von Wüstenstrom. Gleichzeitig widersprach Hoffmann der Behauptung von Homosexuellenverbänden, dass es keine Möglichkeit zur Veränderung gebe und in deren Leben „alles gut“ sei.
Wie viele werden heterosexuell? Wöchentlich erhalte Wüstenstrom Anfragen von vier bis fünf Menschen, die unter ihrer Homosexualität leiden und sich eine Änderung wünschen. Insgesamt betreue man etwa 300 Personen. Je älter die Betroffenen seien, desto schwieriger sei eine Umorientierung. Die Veränderungsrate bei unter 20-Jährigen liege bei 85 %. Jenseits des 40. Lebensjahres fänden rund 30 % zu einer Neuorientierung, 30 % erführen eine teilweise Veränderung und der Rest keine.
Vonholdt: Homosexualität ist nicht angeboren Ähnlich äußerte sich die Leiterin des Deutschen Instituts für Jugend und Gesellschaft (DIJG), die Ärztin Christl Vonholdt (Reichelsheim im Odenwald). Auch ihr Institut unterhält keine Verbindung zu Exodus. Es sei „traurig zu sehen, dass eine Arbeit, die gut begonnen hat, zunehmend profilloser geworden ist und sich immer mehr von einem fundierten christlichen Menschenbild verabschiedet hat“. Ihr Institut setze sich für eine „professionelle, psychodynamisch, tiefenpsychologisch und traumatherapeutisch orientierte Identitätsarbeit ein, was die Leitung von Exodus leider nicht getan hat“. Auch Vonholdt widersprach der Behauptung, dass Homosexualität „angeboren“ sei. Vielmehr entstünden homosexuelle Gefühle im Wesentlichen im Zusammenhang mit der eigenen Lebensgeschichte. Daher sei es möglich, dass Menschen, die ihre Homosexualität als „zutiefst nicht für sie passend“ empfänden, eine deutliche Abnahme ihrer homosexuellen Gefühle erfahren könnten. Die Erfahrung des Instituts zeige zudem, dass viel mehr Menschen unter ihrer homosexuellen Neigung leiden, als man gemeinhin annehme. Wenn sie Veränderung suchten, erlebten sie mittlerweile viel Unverständnis bis hin zu Anfeindungen durch ihre Umgebung. P b www.wuestenstrom.de • 07141 6889671 • www.dijg.de • 06164 9308211
Griechenland: Größte Bibelverteilaktion geplant Christen wollen den unter einer schweren Finanz- und Wirtschaftskrise leidenden Griechen mit dem Wort Gottes neue Hoffnung geben. Dazu ist vom 24. Juli bis 1. August die bisher größte Bibelverteilaktion in der Geschichte des Landes geplant. Sie trägt die Bezeichnung „Operation Josua“. Hunderte junger Christen aus aller Welt wollen dann 155.000 Neue Testamente und andere christliche Bücher im Norden des Landes verschenken. Ziel dabei ist es auch, mit den Menschen über Glaubensfragen ins Gespräch zu kommen. Das teilte die Deutsche Missionsgemeinschaft (Sinsheim bei Heidelberg) mit. Sie ist ein Partner des griechischen Missionswerkes Hellenic Ministries (Athen), das um die Entsendung von Helfern aus dem Ausland bittet. b www.dmgint.de
Fotos: picture alliance / ZUMAPRESS.com, privat, privat
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Nicht jede Flut ist ein Zeichen Gottes STUDIENGEMEINSCHAFT WORT UND WISSEN Die Häufigkeit von Erdbeben, Überschwemmungen und Unwettern sowie Hitze- und Kälteperioden hat sich in den letzten 25 Jahren deutlich erhöht.
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Foto: idea/Archiv
as berichtete der Leiter des geowissenschaftlichen Forschungsinstituts „GEO-EXX“, Martin Ernst (Kirchzarten bei Freiburg), bei der Hauptkonferenz der Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ in Schwäbisch Gmünd. Dabei berief er sich auf Berechnungen von Versicherungsunternehmen. Ernst zufolge sind Naturkatastrophen Bestandteil der „gefallenen Schöpfung“, so dass nicht jedes Ereignis als ein besonderes Zeichen Gottes gedeutet werden sollte. Zeiten ohne größere Katastrophen könnten Dankbarkeit bewirken. Wie Ernst weiter sagte, hat die Forschung über die Auswirkungen von Flutwellen und Dammbrüchen plausible Hinweise auf die Entstehung der heutigen Landschaften ergeben.
Weltweite Naturkatastrophen von 1980 bis 2011 So viel mussten Versicherungen für die Schäden von Naturkatastrophen aufbringen 268,4 Mrd. € 230,1 Mrd. € 191,7 Mrd. € 153,4 Mrd. € 115,0 Mrd. € 76,7 Mrd. € 38,3 Mrd. €
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des menschlichen Erbgutes seien evolutionstheoretisch geprägte Forscher bislang davon ausgegangen, dass nur 2 bis 3 % Die Flut 2002 und die Bibel des Genoms eine Funktion hätten. Den Im Jahr 2002 hätten Schlammströme und weitaus größeren Teil betrachteten sie soÜberschwemmungen als Folge der Hoch- mit als durch Evolution bedingten Abfall. wasser-Flut in Sachsen in nur wenigen Ta- Inzwischen seien aber viele Hinweise dafür gen Beispiele dafür geliefert wie gefunden worden, dass mehr geologische Ablagerungen und als 80 % des Erbgutes wichtige geomorphologische Strukturen Informationen enthielten. Die entstehen können. Was hier in Charakterisierung als „Abfall“ einem kleinen Maßstab sichthabe sich als voreilige Interprebar geworden sei, könne auch tation erwiesen, die scheinbar bei größeren Landstrichen beozu evolutionären Erklärungen bachtet werden. Dies eröffne die gepasst hätte. „Wir sollten lerDenkmöglichkeit, dass die Welt nen, mehr über die Vielfalt der Martin Ernst nicht in Millionen Jahren ihren Schöpfung zu staunen, anstatt jetzigen Zustand angenommen habe, son- aus dem, was unserer Vernunft einsichtig dern in wesentlich kürzeren Abläufen. Sol- ist, weltanschauliche Schlüsse zu ziehen“, ch ein „Kurzzeitrahmen“ wäre ein Ansatz so Binder, Wissenschaftlicher Mitarbeiter zum Verständnis der ersten elf Kapitel der von „Wort und Wissen“. Bibel, in der die Entstehung der Welt beschrieben wird, sagte Ernst, dessen Institut „Wer nicht von 3.268 (www.geo-exx.com) Fragen zwischen Geo- Zufällen ausgehen will …“ Eine „mathematische Denkhilfe“ präsenwissenschaften und Glauben behandelt. tierte der Informatiker Prof. Werner Gitt Damit Atheisten nachdenken (Braunschweig): 3.268 biblische PropheAuch der Chemiker Harald Binder (Kon- tien hätten sich bereits erfüllt. Die Wahrstanz) berichtete, dass neuere wissen- scheinlichkeit, dass dies zufällig gescheschaftliche Erkenntnisse Bibelkritiker und hen sei, liege bei 1,7 mal 10 hoch -984. Gottleugner zum Nachdenken bringen Die Zahl bedeute, dass nach dem Komma könnten. Aufgrund von Untersuchungen fast 1.000 Nullen folgen, ehe die Zahl 17 27.2013
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© l ideaGrafik; Quelle: 2011 Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft
auftaucht. „Wer nicht von 3.268 Zufällen ausgehen will, kommt an der Vorstellung eines allmächtigen und allwissenden Gottes nicht vorbei, der die Prophetien im Voraus nennen konnte und später aufgrund seiner Allmacht auch in die Realität umgesetzt hat“, so Gitt. Mit solcher mathematisch-naturwissenschaftlichen Logik könne man zwar niemanden zum Glauben an Gott bewegen, aber Glaubenshindernisse abbauen oder beseitigen. Gitt leitete bis zum Eintritt in den Ruhestand 2002 als Direktor und Professor bei der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt den Fachbereich Informationstechnologie.
Widersprüche entkräften Die Studiengemeinschaft beschäftigt fünf hauptamtliche Mitarbeiter. Vorsitzender ist der sächsische Mediziner Henrik Ullrich (Riesa). Laut Ullrich ist „Wort und Wissen“ dem Bekenntnis zum Gott der Bibel und den in ihr geoffenbarten Wahrheiten verpflichtet. Die Fachgruppen – Biologie, Physik, Kosmologie, Geowissenschaften, Archäologie und Wirtschaft – bemühten sich, wissenschaftliche Daten im Zusammenhang mit biblischen Aussagen über Gott als Schöpfer und Erhalter zu verstehen und behauptete Widersprüche zu entkräften. Der Freundeskreis besteht aus rund 9.500 Personen. P b www.wort-und-wissen.de • 07442 81006
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EAK: Fast alles in der EKD ist links besetzt POLITIK Theologieprofessor: Die evangelische Volkskirche lässt Konservative links liegen.
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Füllkrug-Weitzel (SPD)
ie meisten evangelischen Landeskirchen haben in den vergangenen Jahrzehnten die Vertretung konservativer Positionen vernachlässigt. Damit setzen sie ihren Anspruch, Volkskirche zu sein, aufs Spiel. Diese Ansicht vertritt der Theologieprofessor Alfred Seiferlein (Halle/Saale) in der Zeitschrift „Evangelische Verantwortung“ des Evangelischen Arbeitskreises der CDU/CSU (EAK). Nach seinen Worten sind in den meisten Landeskirchen und in ihren Zusammenschlüssen wie der EKD, der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands und der Union Evangelischer Kirchen fast alle Positionen mit Vertretern des linken Spektrums besetzt worden. Das führe dazu, dass sich ein beträchtlicher Teil der Kirchenmitglieder nicht vertreten fühle. Zwei führende Vertreterinnen sind aktiv in den Bundestagswahlkampf von Rot-Grün eingebunden: Die Präses der EKD-Synode, Katrin Göring-Eckardt, ist Spitzenkandidatin der Grünen, und Pfarrerin Cornelia Füllkrug-Weitzel, Präsidentin
Meinhardt (FDP)
Kober (FDP)
des Hilfswerks „Brot für die Welt“, gehört zum SPD-Kompetenzteam von Peer Steinbrück. Beide lassen ihre kirchlichen Ämter im Wahlkampf ruhen.
„Auf dem grünen Auge blind” Über Kritik an der politischen Ausrichtung der EKD berichten auch die „Stuttgarter Nachrichten“. So sieht der Leipziger CDUBundestagsabgeordnete Thomas Feist in der EKD eine „Meinungsführerschaft aus Roten und Grünen“. Für den kirchenpolitischen Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Patrick Meinhardt, ist die EKD „auf dem grünen Auge blind“. Sein Fraktionskollege Pascal Kober hält es für „bedenklich, dass die EKD unter ihren Führungspersönlichkeiten niemanden hat, der sich zur bürgerlichen Mitte zugehörig fühlt“.
EKD-Ratsmitglied Thieme: Die Kritik ist überzogen In der Zeitung kommen auch andere
Thieme (EKD)
Stimmen zu Wort. Ein EKD-Ratsmitglied, die Bankdirektorin Marlehn Thieme (Bad Soden), hält die Kritik für überzogen. In der Bundesregierung und in vielen Landesregierungen hätten evangelische Pfarrer leitende Funktionen. Für die Sprecherin des Arbeitskreises Christinnen und Christen in der SPD, die Bundestagsabgeordnete Kers tin Griese, gibt es inhaltliche Gemeinsamkeiten zwischen den Positionen von Kirche und Rot-Grün, etwa in der Forderung nach höheren Hartz-IV-Sätzen sowie mehr Geld für Armutsbekämpfung, Kinderbetreuung und Entwicklungshilfe. Füllkrug-Weitzel vom SPD-Kompetenzteam erinnert daran, dass mit dem früheren bayerischen Ministerpräsidenten Günther Beckstein (CSU) und dem CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe zwei prominente Protestanten Kirchenämter bekleiden: Beckstein ist Vizepräses der EKD-Synode, Gröhe eines der 120 Mitglieder der EKD-Synode. P b www.ekd.de
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Göring-Eckardt (Grüne)
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Christen werden in 130 Ländern diskriminiert VERFOLGUNG Die beiden Volkskirchen legten in Berlin einen ersten Ökumenischen Bericht zur weltweiten Religionsfreiheit vor.
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erletzungen des Rechts auf Religionsund Weltanschauungsfreiheit haben seit 2007 beständig zugenommen. Das ist das Ergebnis des ersten „Ökumenischen Berichts zur Religionsfreiheit von Christen weltweit“, den die EKD und die (katholische) Deutsche Bischofskonferenz gemeinsam herausgegeben und in Berlin vorgestellt haben. Wie der Autor des Berichts, Theodor Rathgeber (Kassel), vor Pressevertretern erklärte, sind von den Einschränkungen der Religionsfreiheit nicht nur Christen betroffen, sondern Angehörige aller Religionen, darunter Juden, Hindus, Sikhs und Angehörige traditioneller afrikanischer oder chinesischer Religionen. Gleichwohl seien Christen und Muslime nicht zuletzt aufgrund ihrer Gesamtzahl am häufigsten betroffen. Christen waren im Zeitraum seit 2007 in 130 Ländern in ihrer Religionsfreiheit eingeschränkt. Christen würden vor allem dann an der Ausübung ihrer Religion gehindert, wenn sie Angehörige von Minderheiten und nicht
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traditionell ansässig seien, als „fremd“ gälten und im Ruf stünden, einflussreiche Kontakte zum Ausland zu pflegen.
Die meisten Einschränkungen im Mittleren Osten und Nordafrika Am stärksten verletzt wird die Religionsfreiheit nach Rathgebers Worten im Mittleren Osten und in Nordafrika sowie in der Region Asien-Pazifik – bedingt u. a. durch autoritär regierte Länder wie China und Myanmar.
EKD ist heute weniger zurückhaltend beim Einsatz für Verfolgte Der Auslandsbischof der EKD, Martin Schindehütte (Hannover), erklärte, innerhalb der EKD habe es eine Akzentverschiebung gegeben. Man sei im Einsatz für die „Glaubensgenossen“ nicht mehr so zurückhaltend wie in der Vergangenheit. Das Engagement der EKD für Religionsfreiheit beschränke sich aber nicht nur auf Christen: „Unser Einsatz ist nur dann glaubwürdig, wenn wir auch für andere eintreten.“ Mit Blick auf die in dem
Bericht genannten Angaben sagte Schindehütte, es gehe nicht darum, möglichst hohe Zahlen anzugeben: „Ob 50, 70 oder 100 Millionen Christen verfolgt werden, ist nicht erheblich.“ Es gehe den Kirchen nicht um eine Klientelpolitik, die sich nur für Christen einsetze. Vielmehr sehe man die Aufgabe darin, die Religionsfreiheit gemeinsam mit anderen Religionen zu verteidigen. Der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Ludwig Schick (Bamberg), betonte, dass es den beiden großen Kirchen wichtig sei, beim Thema Religionsfreiheit gemeinsam zu handeln: „Das Unrecht, das Christen aufgrund ihres Glaubens erleiden, ist kein konfessionelles Thema.“ Man trete allerdings nicht für ein „Christen-Recht“, sondern für ein Menschenrecht auf religiöse Freiheit ein. P b Der Bericht kann unter www.ekd.de heruntergeladen oder beim EKDKirchenamt in Hannover bestellt werden Tel. 0511 27960.
idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps
6. bis 12. Juli
FERNSEHEN Sonntag, 7. Juli 10.00–11.00 Ein Ave Maria für die Alp – der Alpsegen ist kein stilles Murmeln sondern ein Ruf, der in den Bergen widerhallt 11.00–12.15 ERF 1 Gottesdienst des Evangelischen Vereins für innere Mission in Lahr
17.30–18.00 Die Arbeit eines Heiratsvermittlers 21.00–22.30 Der Störenfried – Ermittlungen zu Oskar Brüsewitz. Porträt des evangelischen Pfarrers, der sich 1976 selbst verbrannte
Montag, 8. Juli
Mittwoch, 10. Juli
Freitag, 12. Juli
22.45–23.30 Rückkehr aus dem Krieg – Elf Jahre Bundeswehr in Afghanistan. Was bleibt?
19.00–19.30 ERF 1 Ecuador – Fünf junge Missionare brechen zu dem gefürchteten Stamm der Auca-Indianer im Amazonas auf. Eine gefährliche Reise
16.30–17.00 Familie ein Auslaufmodell? Zu Gast: Reinhard Klein vom Verein „Hilfe zum Leben Pforzheim“
Dienstag, 9. Juli 21.00–22.00 Maria auch evangelisch? – Was bedeutet Maria für evangelische Christen?
21.45–22.45 H i ki d Jeden Cent für Heimkinder: Eine Klofrau spendet alles
20.15–21.00 Kampf gegen Windparks – Der Streit um den Ökostrom in Deutschland
HÖRFUNK Sonntag, 7. Juli
Donnerstag, 11. Juli
8.30–9.00 Die Leichtigkeit des Glaubens – Spiel und Spiritualität
10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der St. Annenkirche in Annaberg (Erzgebirge)
11.30–12.00 Der Theologe und Autor Fulbert Steffensky wird 80 – ein Porträt
17.30–18.00 Gott unter Schwestern – evangelisches Klosterleben heute
8.30–9.00 Apostel der Gegenwart: Die Neuapostolische Kirche Wie hat sich die Gemeinschaft entwickelt?
10.35–11.00 Evangelische Morgenfeier rgenfeier mit Pfarrer Eberhard Hadem aus Weilheim
12.05–12.30 Glauben: Wer, wenn nicht wir? Soziales Engagement im Griechenland der Krise
20.04–20.30 Vom Schweigenlernen – Moderne Meditationen folgen alten Traditionen
20.00–21.00 ERF Plus Bilanz: Horst Marquardt im Gespräch mit Schwester Renate Peetz. Als Schulleiterin war sie verantwortlich für den Aufbau einer Altenpflegeschule ihres DiakonissenMutterhauses.
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KOM M E N TA R
Die andere Ökumene THOMANER IM PETERSDOM Am vergangenen Sonnabend (29. Juni) ereignete sich in der wichtigsten katholischen Kirche – dem Petersdom – bei der Papstmesse zu Ehren der Apostel Petrus und Paulus etwas noch nie Dagewesenes. Dazu ein Beitrag des Dozenten am (evangelikalen) Theologischen Seminar St. Chrischona (Bettingen bei Basel), Werner Neuer, der an der Messe teilnahm. Der feierliche Gottesdienst wurde musikalisch von dem wohl berühmtesten evangelischen Knabenchor der Welt begleitet: dem Thomanerchor aus Leipzig, der letztes Jahr sein 800. Jubiläum feierte. Und so erklangen im zentralen Kirchengebäude der römisch-katholischen Weltkirche aus dem Mund von ca. 70 Knaben und jungen Männern vor über 10.000 Zuhörern ein Ausschnitt aus Bachs beliebter Motette „Jesu, meine Freude“ und Teile der Liturgie! Es war das erste Mal, dass ein evangelischer Chor gewürdigt wurde, die Messe im Petersdom musikalisch mitzugestalten! Papst Franziskus sprach dem Chor seinen „besonderen Dank“ aus für seine „ökumenische Präsenz“ und ließ es sich nicht nehmen, nach dem Gottesdienst den Thomaskantor Biller, den sächsischen Landesbischof Bohl und Bischof Koch von Dresden-Meißen persönlich zu begrüßen. Überhaupt stand der ganze Gottesdienst ungewöhnlich stark im Zeichen der christlichen Ökumene: Die Einladung des Thomanerchores, der übrigens zusammen mit einem der berühmtesten katholischen Chöre, dem über eineinhalb Jahrtausende alten Chor der Sixtinischen Kapelle, auftrat, symbolisierte einen Aspekt der Ökumene, der allzu oft vernachlässigt und unterschätzt wird: die „Ökumene im Gotteslob“. Diese Vereinigung von Katholiken und Protestanten im Gotteslob ist nicht minder wichtig als die Ökumene in der Lehre, auch wenn sie diese nicht ersetzen kann. Denn sie ist schon jetzt möglich, obwohl noch immer ernsthafte Lehrunterschiede zwischen den Kirchen bestehen. Zu den protestantischen Gästen kam im Petersdom als bewusst „brüderliche Ges-
Der evangelische Thomanerchor aus Leipzig sang erstmals im katholischen Petersdom.
te“ eine Delegation von Bischöfen aus dem orthodoxen Patriarchat von Konstantinopel. Die römische Kirche selbst war durch zahlreiche Kardinäle, Bischöfe und Erzbischöfe vertreten. Die Predigt des neuen Papstes Franziskus war gerade in evangelischer Sicht erfreulich christozentrisch. Er stellte klar, dass die von Jesus gewollte Einheit der Christen nicht Einförmigkeit bedeutet, sondern eine Einheit „in der Verschiedenheit: Das ist der Weg Jesu!“ Die im Petersdomer Gottesdienst sichtbar (und hörbar!) gewordene geistliche Einheit von katholischen, evangelischen und orthodoxen Christen kündigte sich schon am Vortag an, als der Thomanerchor erstmals in der Sixtinischen Kapelle (wiederum zusammen mit deren Chor) ein Konzert geben durfte, das u. a. Bachs Motette „Der Geist hilft unser Schwachheit auf“ (BWV 226) mit einem Vers Martin Luthers aus dem Lied „Nun bitten wir den heiligen Geist“ erklingen ließ. Als am Ende des Konzertes beide Chöre vereint das allen drei großen Konfessionen gemeinsame Nizäni-
sche Glaubensbekenntnis sangen, wurde überwältigend deutlich, dass allen konfessionellen Unterschieden zum Trotz die Kirchen schon jetzt durch den gemeinsamen biblisch-altkirchlichen Glauben an den dreieinigen Gott vereint sind!
Stört die EKD die Ökumene? Bedenkt man das starke ökumenische Signal, das mit der Einladung der Thomaner in den Vatikan verbunden ist, ist es umso betrüblicher, dass maßgebliche Kräfte innerhalb der EKD die Orientierung an der Heiligen Schrift immer mehr preisgeben, wie erst jüngst die „Orientierungshilfe“ zur Familie wieder gezeigt hat. Der vom Thomanerchor so eindrücklich gesungene Glaube hat mit dem EKD-Protestantismus leider nicht mehr viel zu tun, bekennt er sich doch mit der Reformation und dem früheren Thomaskantor Bach unzweideutig zur Heiligen Schrift und zur Alten Kirche. Wie sehr dieser biblische Glaube zu einer Ökumene in der Wahrheit fähig ist, haben die Thomaner in Rom ausdrucksstark verdeutlicht. P ideaSpektrum 27.2013
P RO & KON T R A
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Ist es ein Problem, wenn meine E-Mails überwacht werden? INTERNET Der US-Geheimdienst NSA überwacht aus – wie es heißt – Sicherheitsgründen die Kommunikationsverbindungen auch in Deutschland. Jeden Monat werden hierzulande rund eine halbe Milliarde Telefonate, E-Mails und SMS aufgezeichnet – mit Billigung des Weißen Hauses. Ist es für Christen ein Problem, wenn auch ihre privaten E-Mails überwacht werden?
E-Mail-Überwachung geht in einer Demokratie gar nicht! Dafür stehe ich als Christ ein!
PRO
Als ich das erste Mal von den Überwachungsprogrammen amerikanischer und britischer Geheimdienste erfahren habe, war meine Bauchreaktion eindeutig: Das geht ja gar nicht. Ich will gar nicht wissen, was da alles läuft. Der Kopf kam später: Gehört das Post- und Fernmeldegeheimnis nicht auch zu unserer Verfassung? Geht es den Staat etwas an, wenn ich online Freunden schreibe, Filme ausleihe oder Bücher bestelle? „Wer nichts zu verbergen hat, hat auch nichts zu befürchten“ – dieser Satz steht im Handbuch einer Diktatur, nicht in dem einer Demokratie. Zur unantastbaren Würde des Menschen gehört auch, souverän zu entscheiden, wem ich vertraue. Dieser Souverän ist in Deutschland nicht der amerikanische Geheimdienst. Oder die amerikanische Regierung. Es ist nicht einmal die Bundesregierung. Dieser Souverän ist das Volk. Das sind wir alle.
Ich habe nichts zu verbergen. Ich orientiere mich an Gottes Regeln. Sie sind meine Richtschnur.
KONTRA
Fotos: privat, privat
Ich halte die Aufregung für leicht übertrieben. Hätte ich ein Problem mit Überwachung, dürfte ich weder twittern noch facebooken, könnte nicht bei Amazon bestellen, müsste mein schickes Handy mit all den netten Apps in die Tonne kloppen, mit denen sich Wirtschaftskonzerne ein genaues Bild über meinen Aufenthaltsort, meine Vorlieben und anderes machen. Sogar unsere Gesichtszüge beim Betrachten der Bilder werden laut Datenschützern aufgezeichnet und in der Daten-Wolke (cloud) gespeichert, ohne dass ich weiß, in wessen Hände diese Informationen gelangen!
Es dient meinem persönlichem Schutz Jeder, der das Internet nutzt, tut das im quasi-öffentlichen Raum. Ich habe damit durchaus ein Problem, aber nutze 27.2013
Jörg Dechert ist Bereichsleiter Content (Inhalt) bei ERF Medien in Wetzlar.
Ich will wissen, was da läuft Unbestritten ist, dass manche Firmen die Internetnutzung ihrer Mitarbeiter überwachen, dass Hacker versuchen, meinen Online-Banking-Verkehr zu knacken, oder dass Terroristen sich in der Anonymität der globalen Datenwüste verschanzen. Das gibt einer Regierung, die für begrenzte Zeit mit begrenzter Macht ausgestattet wurde, aber noch lange kein Recht, den eigenen Souverän flächendeckend zu überwachen – ohne Zustimmung, Transparenz oder Kontrolle. Als Christ will ich mich für unser demokratisches Gemeinwesen einsetzen. Als Christ bekämpfe ich nicht Macht an sich – aber ich stelle mich denen entgegen, die das Recht des Mächtigen mit Rechtsstaat verwechseln. Inzwischen fi ndet auch mein Kopf: E-Mail-Überwachung – das geht gar nicht. Und ich will unbedingt wissen, was da alles läuft. P
Gerrit Hohage ist Pfarrer der Bonhoeffergemeinde im nordbadischen Hemsbach.
trotzdem die Vorteile, weil es mir den Preis wert ist. Was nun, wenn ein Geheimdienst zu meinem eigenen persönlichen Schutz meine E-Mails überwacht?
So brauche ich keine Angst vor Bomben haben Mein Rezept ist: Ich habe nichts zu verbergen! Ich versuche, nach bestem Wissen und Gewissen nach Gottes Regeln und Richtschnur zu leben. Jemand, der im Staatsauftrag wissen will, ob ich demnächst eine Bombe legen werde, wird eine präzise Information darüber erhalten: Bei mir braucht er nicht mehr weitersuchen. Stattdessen genieße ich es, über einen Marktplatz zu schlendern oder mit der Bahn fahren zu können, ohne Ängste ausstehen zu müssen, dass gleich neben mir etwas explodiert, was mich mein Leben kosten könnte. Mir ist das den Preis wert. P
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C H R I S T & G E LD
Geld ist wie Meerwasser CHRIST & GELD Im Neuen Testament ist mehr von den Gefahren des Geldes als von denen der Sexualität die Rede. Trotzdem ist das Thema Geld in vielen Gemeinden ein Tabu. Der Wirtschaftsjournalist Hans-Joachim Vieweger (Foto rechts, München) bricht es in drei Beiträgen. Hier sein erster Artikel.
Ist die Bibel ein Ratgeber für Geldfragen? Die Bibel ist voll von Geschichten, in denen Geld eine wichtige Rolle spielt. Doch ist sie deshalb schon ein Ratgeber für den Umgang mit Geld? Ganz so einfach ist das nicht. Denn wer in der Bibel nicht nur steinbruchartig liest, entdeckt ganz Unterschiedliches: Da wird Reichtum Der Begründer der methodistischen Kirche, John Wesley (London, 1703–1791):
»Verdiene, so viel du kannst. Spar, so viel du kannst. Gib, so viel du kannst.« wie im Fall Abrahams als Zeichen für den Segen Gottes verstanden. Reiche, denen das Schicksal der Armen egal ist, werden jedoch heftig kritisiert; besonders drastisch greift sie der Prophet Amos an, der von „fetten Kühen“ spricht, „die den Geringen Gewalt antun und die Armen schinden“ (Amos 4,1).
Jesu Umgang mit Geld Auch Jesus bietet keine allgemeine Handlungsanweisung, wie sich Christen konkret zum Geld verhalten sollen: Einerseits rät er einem reichen jungen Mann, alles zu verkaufen und mit dem Erlös den Armen zu helfen. Andererseits hat
er kein Problem damit, dass eine Jüngerin wie Maria ein Jahresgehalt für kostbarstes Öl ausgibt, um ihm damit die Füße zu salben. Ja er weist sogar seinen „Finanzminister“ Judas zurück, der – völlig zu Recht, wie wahrscheinlich die meisten Menschen sagen würden – auf die Möglichkeit verweist, wie viel Gutes man mit diesem Geld hätte tun können. Jesus geht es also offenbar nicht um den „korrekten“ Umgang mit Geld. Er verweist in Sachen Steuer auf staatliches Recht und weigert sich, in einer persönlichen Erbstreitigkeit Partei zu ergreifen. Im Zentrum steht bei ihm wie in der gesamten Bibel vielmehr immer die Frage: Wie ist mein Verhältnis zu Gott?
Kleine bunte Scheine mit ein paar Ziffern Allerdings zeigt sich auch: Mein Verhältnis zu Gott hat sehr viel mit der Frage nach meinem Verhältnis zum Geld zu tun. Denn Geld hat ein Charakteristikum, das besonders deutlich wird, wenn man sich das moderne Papiergeld-System anschaut. Man könnte ja fragen, warum uns kleine bunte Scheine, auf denen ein paar Ziffern und die Unterschrift eines Notenbankpräsidenten stehen, so wichtig sind? Warum haben solche Scheine überhaupt einen Wert? Was banal klingen mag, ist es nicht. Der Ökonom Roland Baader (1940–2012) hat darauf hingewiesen, dass diese Frage letztlich nur mit einem Zirkelschluss – und damit eigentlich nicht letztgültig – beantwortet werden kann: Geld hat einen Wert, weil es allgemein akzeptiert wird; allgemein akzeptiert wird es aber nur, weil es einen Wert hat. Damit hängt das ganze System am Faktor Vertrauen. (Dort, wo das Vertrauen in die Brüche geht, kommt es zu Inflation oder gar zu Währungszusammenbrüchen.)
Wenn Geld an die Stelle Gottes tritt Wenn Geld aber nur mit Vertrauen funktionieren kann, dann besteht die Gefahr, dass dieses Vertrauen überhöht
Fotos: fotolia, privat, idea/Archiv
Papa, darf ich mal dein Geld zählen? Das ist eine beliebte Frage meiner Jungs, die sich dann mit Begeisterung über mein Portemonnaie hermachen, um herauszufi nden, wie viel (meist: wie wenig) Geld drin ist. Ein Prinzip haben sie bereits für sich erkannt: Mehr ist besser als weniger. Muss ich mir jetzt Gedanken machen?
ideaSpektrum 27.2013
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wird: dass das Vertrauen ins Geld an die Stelle des Vertrauens in Gott tritt. Damit sind wir bei der bekannten biblischen Alternative von „Gott oder Mammon“. Und dahinter steht letztlich die Frage: Wem vertraue ich in meinem Leben: Gott oder dem Geld? Das ist auch der Knackpunkt in der Geschichte vom reichen Kornbauern, die Jesus erzählt. Ein Mann, der sich nach einer erfolgreichen Ernte sagt: „Liebe Seele, du hast nun einen großen Vorrat auf viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut.“ Nicht nur, dass hier der Blick für die anderen fehlt, die vielleicht Hilfe notwendig haben – hier wird das Geld (oder allgemeiner: der Besitz) zum Ruhekissen für ein selbstgenügsames Leben. Dass da ein Gott ist, dem man all das Gute verdankt und vor dem man sich verantworten muss, das gerät dabei aus dem Blick. In diese Situation spricht Gott mit den Worten: „Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wes wird’s sein, das du bereitet hast? So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich für Gott“ (Lukas 12,16ff). Das Geld an sich ist damit nicht automatisch schlecht – im Gegenteil: Wir wissen, wie viel Gutes damit getan werden kann, wie sehr auch christliche Gemeinden und Werke auf Geld angewiesen sind. Doch im Denken des Kornbauern klingt etwas Grundsätzliches an: das Streben nach Autonomie, der Glaube, Gott nicht nötig zu haben – gerade das ist aber die Ur-Sünde, der Grund für die Trennung des Menschen von Gott.
Fotos: picture alliance, Jochen Günther, SCM Bundes-Verlag
Wir sollen sinnvoll mit Geld umgehen Im stolzen Horten von Besitz steckt also kein Segen. Wir sollen vielmehr gute Haushalter der Dinge sein, die wir uns aufgrund der von Gott geschenkten Fähigkeiten und Talente erwerben. Wie diese Haushalterschaft aussehen kann,
ideaSpektrum 27.2013
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Unternehmer Frank Suchy (Lichtenau/Sachsen):
»In Gottes Wort heißt es, dass die Geldgier eine Wurzel von allem Übel ist.« das hat John Wesley, der englische Theologe und Gründer der Methodisten (1703–1791), in einer Predigt zum Thema Geld und Besitz so zusammengefasst: „Verdiene, so viel du kannst. Spar, so viel du kannst. Gib, so viel du kannst.“ Das ist ein gutes Prinzip, übrigens auch ein Prinzip, das der Wirtschaft und dem Wohlstand vieler Menschen dient.
Geld hat eine unheimliche Anziehungskraft Freilich steckt in dem Satz „verdiene, so viel du kannst“ auch eine Versuchung. Nicht allein in dem Sinn, dass man immer bedenken muss, welche Mittel man einsetzt: Schon Wesley sprach davon, dass der Verdienst nicht auf Kosten von Leben, Gesundheit und seelischem Schaden gehen darf. Vielmehr steckt im Geld eine Eigendynamik, die der Philosoph Arthur Schopenhauer (1788–1860) einmal so beschrieben hat: „Reichtum ist wie Meerwasser. Je mehr man davon trinkt, umso durstiger wird man.“ Man denke nur an die aktuelle Debatte zur Steuerhinterziehung: Betroffen sind häufig Menschen, die das viele Geld, das sie erwirtschaftet haben, gar nicht ausgeben können. Und doch dreht sich scheinbar alles darum, wie dieses Geld weiter vermehrt und diese Vermehrung wiederum vor dem Zugriff des Fiskus geschützt werden kann. Allerdings gilt nicht nur für Reiche, dass Geld eine ungeheure Anziehungskraft hat, fast jeder kann dieser Faszination erliegen. O
Einer der großen deutschen Unternehmer Friedhelm Loh (Haiger/Hessen):
»Für einen Christen ist es selbstverständlich, dass er 10 % seines gesamten Einkommens Gott gibt. Dazu kommen sollte aber – was für manche und für mich sogar viel schwerer ist – 10 % der Zeit.«
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Der Schuhgroßhändler Heinz-Horst Deichmann (Essen):
»Ich bin reich, nicht um mir selbst ständig etwas Besseres leisten zu können, sondern letztlich, um dieses Geld einzusetzen für die Sache des Reiches Gottes.« Ist Reichtum gefährlicher als Armut?
5 Tipps für den Alltag
Zugegeben: Auch anderes kann den Menschen von Gott wegziehen. Selbst so wundervolle Dinge wie Ehe und Familie können an die Stelle Gottes treten. Martin Luther hat das in Anlehnung an ein biblisches Wort so schön zusammengefasst: „Woran du nun dein Herz hängst und worauf du dich verlässt, das ist in Wahrheit dein Gott.“ Die besondere Versuchung, die im Geld steckt, ist seine Unersättlichkeit: Das Prinzip „Mehr ist besser als weniger“ (an dem meist nur diejenigen zweifeln, die sich das fi nanziell leisten können) endet nie, denn beim Geld gilt: Mehr ist nie genug.
Allgemein: Wie sieht es mit meinem Vertrauen zu Gott aus: Glaube ich, dass er mich auch dann gut versorgt, wenn es nach menschlichem Ermessen auf den ersten Blick nicht danach aussehen mag? 1. Beim Geldverdienen: Wo zahle ich einen zu hohen Preis, zum Beispiel durch Arbeit, die auf Kosten von Ehe und Familie geht? 2. Beim Sparen: Wo ist mein Denken zu sehr von Depotauszügen und Börsenkursen geprägt? Sollte ich die Verwaltung des Vermögens vielleicht lieber in andere Hände geben, damit die eigenen Gedanken nicht ständig ums Geld kreisen? 3. Beim Ausgeben: Wer zu Kaufsucht neigt, sollte sich immer wieder fragen: Brauche ich das wirklich? Oder könnte ich nicht stattdessen mit dem Kaufpreis etwas Gutes tun? 4. Wer seine Gedanken überhaupt nicht vom Geld lösen kann und sich fragt: „Steht auch bei mir wie bei dem reichen Jüngling ein radikaler Schritt an“, der sollte darüber mit einem Seelsorger sprechen. Zu denken wäre eventuell an den Eintritt in eine Kommunität, in der die Mitglieder Gütergemeinschaft pflegen. 5. Für die Gemeinden gilt: Hören wir noch die Warnung des Jakobus, Reiche nicht zu bevorzugen: „Wenn ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde …“ (Jakobus 2,9)? Und: Wo gibt es Möglichkeiten, über das Thema Geld ins Gespräch zu kommen, wann wird über Geld gepredigt?
Vielleicht hat daher der Verfasser der Sprüche recht, wenn er Gott bittet: „Armut und Reichtum gib mir nicht; lass mich aber mein Teil Speise dahinnehmen, das du mir beschieden hast. Ich könnte sonst, wenn ich zu satt würde, verleugnen und sagen: Wer ist der Herr? Oder wenn ich zu arm würde, könnte ich stehlen und mich an dem Namen meines Gottes vergreifen“ (Sprüche 30,8). Spannend, dass hier einerseits nicht Armut idealisiert wird, andererseits aber wohl die größere Gefahr in einem Reichtum gesehen wird, der den Menschen allein auf sich selbst sehen lässt und nicht mehr auf seine Abhängigkeit von Gott.
Geld sichert keinen Platz im Himmel Diese Gefahr ist in unseren Breitengraden wohl die größere. Insofern müssen wir uns auch die Warnung Jesu zu Herzen nehmen, dass es leichter ist, „dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher ins Reich Gottes komme“. Ein Satz, der bei den Zeitgenossen Jesu Entsetzen auslöst: „Wer kann dann selig werden?“ Worauf Jesus sagt: „Bei den Menschen ist’s unmöglich, aber nicht bei Gott; denn alle Dinge sind möglich bei Gott“ (Markus 10,25 ff). Was daran erinnert, dass wir uns durch nichts – auch nicht durch einen noch so guten Umgang mit Geld – das Himmelreich verdienen können, dass aber umgekehrt das Wissen um den Platz im Himmelreich schon heute unseren Umgang mit Geld beeinflusst.
Jeder muss sich selbst prüfen Wir sind unterschiedlich, in unseren Charakterzügen, in unseren Beziehungen und eben auch in unserem Verhältnis zum Geld. Jeder muss sich also selbst prüfen, wo die eigenen Schwachstellen sind.
Den 10. am Anfang des Monats beiseitelegen Eine große Hilfe ist schließlich der sogenannte „Zehnte“: Wer 10 % seines Einkommens spendet, drückt damit den Dank für all den aus Gottes Händen empfangenen Segen aus. Am besten man legt das Geld gleich zu Monatsbeginn zur Seite: Das hat nicht nur einen praktischen Sinn – wie oft erleben wir es, dass am Ende des Geldes noch so viel Monat übrig ist … Das hat auch einen geistlichen Grund: Wer weiß, dass er immer abhängig von Gott bleibt, der gibt Gott nicht das Letzte, sondern das Erste. Übrigens dürfen es auch mehr als 10 % sein … Und was die Kinder angeht, so wie diejenigen, die so gern das Geld des Papas zählen: Wir geben unseren Kindern, seit sie in der Schule sind, wöchentlich einen Euro Taschengeld – mit der Empfehlung, davon mindestens 10 Cent zu spenden und mindestens 20 Cent zu sparen. P In 2 weiteren Beiträgen geht der Autor der Frage nach, wie sich Christen den Themen Geldanlage & Schulden stellen können.
Foto: Deichmann
Armut wird in der Bibel nicht idealisiert
ideaSpektrum 27.2013
Teambesprechung
net F O R U M F Ü R J U N G E C H R I S T EN
Nur noch 30 Sekunden! HILFSORGANISATION Brita Parasie (30) hat eine Woche im Trainingslager von Humedica, einer christlich orientierten Hilfsorganisation, verbracht. Für idealisten.net berichtet die evangelische Ärztin aus Weilheim in Oberbayern über ihre Erlebnisse.
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s ist drei Uhr nachts, ich schlafe nach einem anstrengenden Tag tief und fest in meinem Schlafsack im Zelt. Plötzlich wache ich auf. Stimmen im Lager rufen: „Noch 30 Sekunden!“. Da wird mir klar: Wir müssen evakuieren! Schnell ziehe ich mich an. Ich greife zu meinem immer bereitliegenden Notfallrucksack. Darin sind die wichtigsten persönlichen Utensilien und meine ID-Karte. Draußen versammeln sich alle Mitglieder unseres Camps. Schnell sind wir abmarschbereit. Wir laufen im Eiltempo durch den Wald zum sicheren UN-Büro. Dort erreicht uns die Nachricht: Das Lager ist wieder sicher. Rebellen seien da gewesen und Verletzte müssten nun von uns versorgt werden. Wir machen uns auf den Weg zurück. Es ist gar nicht so einfach, im Dunkeln den Weg zu finden, den wir gekommen sind, wir suchen nach Fußspuren. Zurück im Lager ist alles zerstört. Die Zelte dem Erdboden gleichgemacht, Hab und Gut durchwühlt. Verletzte schreien um Hilfe. Irgendwann heißt es „Übung vorbei“. Ich bin froh, dass wir uns in Kaufbeuren im Allgäu befinden und nicht im Nirgendwo. Wir dürfen in ein warmes, trockenes Gemeindehaus der örtlichen Baptistenkirche einziehen, die Zelte lassen wir liegen. Es war ja nur eine Übung. Aber eine ganz schön reale. Und nur eine von vielen.
Foto: Humedica
In 24 Stunden weltweit einsatzbereit 30 Teilnehmer befinden sich mit mir in Kaufbeuren, um ein Einsatztraining von Humedica für ehrenamtliche Mitarbeiter in Katastrophen- und Nothilfeeinsätzen zu absolvieren. Darunter sind Ärzte, Pflegekräfte, Maurer, Ingenieure, Psychologen, Geologen. Die Nichtmediziner werden in der Regel vor Ort als Koordinatoren eingesetzt. Sie kümmern sich um die Unterbringung der Teams, Fahrer, Kontakte zu Behörden und einheimischen Organisationen. Humedica ist eine christliche Organisation, die humanitäre und medizinische Hilfe in Krisengebieten leistet. Mit über 900 ehrenamtlichen medizinischen Fachkräften ist sie im Falle einer Katastrophe innerhalb von 24 Stunden einsatzbereit. Damit stellt Humedica häufig die ersten Teams vor Ort und leistet medizinische Soforthilfe. Hierfür werden Mediziner und Koordinatoren in einem einwöchigen Trainingslager von drei erfahrenen Leitern geschult. Einer von ihnen – der OP-Pfleger Klaus Ruhrmann – kommt gerade von einem Einsatz in Syrien zurück. Viele Teilnehmer sind Christen. Jeder Tag beginnt mit einer Andacht. Vorher hatte es geheißen, es würde eine Woche unter einfachsten Bedingungen
B e su cht uns au ch au f
fa ce b ook .com/idealis te n
werden. Wir erwarteten also Plumpsklos und Dosenessen vom Campingkocher. Für Notfälle hatten wir Müsliriegel und Wasser dabei. Unsere schlimmsten Befürchtungen in Bezug auf Essen und Hygiene erfüllten sich jedoch nicht. Das Campinggeschirr kam nicht zum Einsatz, wir wurden bestens bekocht, auch sanitäre Anlagen sowie eine Küche und ein großer Versammlungssaal mit modernster Technik waren vorhanden. Unerwartet bequeme Rahmenbedingungen also, aber trotzdem wurden wir bestens auf mögliche Einsätze vorbereitet.
Ein Nähkurs an Schweinefüßen Gleich zu Beginn des Trainings wurden wir in kleine Teams eingeteilt, wie sie auch im Einsatz zusammenarbeiten müssen. Lebt und arbeitet man eine Woche so intensiv zusammen, bleiben Kommunikation, Konfliktlösung und Persönlichkeitsmodelle nicht lange Theorie. Wir lernten etwas über Tropenmedizin und Hautkrankheiten in warmen Ländern. Wir bauten Erste-Hilfe-Stationen auf, behandelten Patienten, absolvierten einen Nähkurs an Schweinefüßen und wurden häufig auf Sicherheitsregeln aufmerksam gemacht, die immer wieder angewandt werden mussten – zum Beispiel Autos immer in Fahrtrichtung parken, damit man notfalls schnell fliehen kann. Oder: Vor jeder Abfahrt nach fremden Gegenständen im Auto suchen. Als ein Team das vergessen hatte, wurde es ihnen in einer späteren Straßenkontrolle zum Verhängnis. Man entdeckte eine Pistole unter dem Vordersitz, die jemand Fremdes dort versteckt hatte. Theoretische Vorträge blieben nie ohne praktische Übungen. Die Risiken eines Einsatzes wurden offen besprochen und nichts beschönigt oder verharmlost. Die Teilnahme an diesem einwöchigen Training ist Voraussetzung für einen Einsatz bei Humedica. Dank der umfangreichen und praktischen Vorbereitung sind kritische Situationen in Hilfseinsätzen mit Humedica bisher immer gut ausgegangen.
Der Alltag ist eine Umstellung Nach dieser intensiven Woche sind einem die anderen Teilnehmer ans Herz gewachsen. Der Abschied fällt schwer. Das Ankommen im Alltag ist eine Umstellung. Manch einer wacht noch Tage später zu Hause nachts auf und guckt aufgeregt, ob sein Notfallrucksack in Griffweite liegt. Schließlich muss man immer auf eine Evakuierung gefasst sein. P www.humedica.org b
Fo l g t uns au f
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Eine ganze Ewigkeit steht auf dem Spiel THEOLOGIE Was passiert eigentlich mit den Nichtchristen? Können sie in den Himmel gelangen, ohne Jesus kennengelernt zu haben? Diese Fragen versuchte Pastor Klaus Jürgen Diehl (Wetter/Ruhr) im vorigen Teil der idea-Glaubensserie (vgl. Nr. 23, S. 20–21) zu beantworten. Sein Beitrag hat viele Leserzuschriften hervorgerufen. In einem zweiten Teil nimmt er noch einmal ausführlicher zu dem Thema Stellung. „Wir haben in Theologie und Verkündigung nichts anderes zu sagen als den Artikel von der Rechtfertigung. Rechtfertigung heißt: im Jüngsten Gericht bestehen. Das ist wirklich das einzige Anliegen unseres Lebens und Sterbens“. Diese Worte des Neutestamentlers Julius Schniewind (1883–1948) bringen in unmissverständlicher Klarheit auf den Punkt, was zentraler Inhalt und Mitte der biblischen Botschaft ist: Weil die Menschen aller Zeiten sich einmal für ihr Leben vor dem lebendigen Gott werden verantworten müssen, ist die Frage, wie sie dann bestehen können, von lebensentscheidender Dringlichkeit. Denn es steht dabei nicht weniger als die ganze Ewigkeit auf dem Spiel. Wer von Gott angenommen („gerechtfertigt“) wird, dem steht die unbeschreiblich schöne Zukunft in Gottes himmlischer Herrlichkeit offen. Wer dagegen vor der letzten Instanz mit seinem Leben nicht bestehen kann, auf den wartet der „zweite Tod“ (Offenbarung 2,11; 20,6.14; 21,8), d. h. die endgültige Auslöschung seiner Existenz. Es geht also um Himmel und Hölle, um Freispruch oder Verurtei-
lung, um ewige Seligkeit oder endgültige Verdammnis. Um nichts weniger.
Mit welchem Maßstab messen? Führt kein Weg der Menschheit an dieser Tatsache des Gerichts vorbei, dann müssen wir unbedingt Klarheit darüber haben, nach welchen Kriterien der höchste Richter über Annahme oder Verurteilung entscheidet. An welchem Maßstab werden wir gemessen? Das Neue Testament gibt darauf eine deutliche Antwort: Ob wir einmal im Himmel oder in der Hölle landen, das entscheidet sich an unserer Stellung zu Jesus Christus als dem von Gott in unsere Welt gesandten Erlöser. Wer dem vertraut, seinen schmachvollen Tod am Kreuz für seine eigene Schuldgeschichte in Anspruch nimmt, der wird Christus im Jüngsten Gericht als Fürsprecher erleben, der dafür sorgt, dass wir von Gott angenommen werden und in den Himmel kommen. So sagt es Jesus selbst: „Denn Gott hat seinen Sohn nicht in die Welt gesandt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde … Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht
sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm“ (Johannes 3,17 und 36). Ebenso lässt das Neue Testament keinen Zweifel daran, dass kein Mensch aufgrund seiner Taten („Werke“), d. h. seiner moralischen Lebensführung, vor Gott bestehen kann.
Jesus ist die Schlüsselfigur Wer immer meint, er sei doch ein anständiger Mensch, er tue nichts Böses und der „liebe Gott“ könne doch mit ihm zufrieden sein, der gibt sich einer lebensgefährlichen Täuschung hin. Denn: „Kein Mensch kann vor Gott durch die Werke des Gesetzes gerecht sein“ (Römer 3,20). Wer dennoch vor Gott darauf besteht, nach seinen Taten beurteilt zu werden, für den heißt es in jedem Fall im Jüngsten Gericht: „Gewogen und zu leicht befunden!“ (vgl. Daniel 5,27; Offenbarung 20,11– 15). Da kann sich einer im Leben noch so ehrenwerte moralische Maßstäbe gesetzt haben: Ohne Jesus bzw. an Jesus vorbei gibt es keine Chance auf ewiges Heil. Jesus ist für die Menschen aller Zeiten die entscheidende Schlüsselfigur, an der sich ohne Ausnahme ihre Zukunft entscheidet – egal ob Jude, Moslem oder Atheist.
Die Bilanz der Weltmission: Der Anteil der Christen ist in 100 Jahren gleichbeblieben 1900 Weltbevölkerung 1,62 Milliarden Nichtchristen 1,06 Mrd. (67,0%) darunter Menschen, die noch nie von Christus gehört haben
Christen
0,81 Mrd. (50,2%) 0,56 Mrd. (33,0%)
2013 7,13 Milliarden 4,78 Mrd. (67,0%) 2,08 Mrd. (29,2%) 2,35 Milliarden (33,0%) © l ideaGrafik; Quelle: Barrett & Johnson, Joshua Project
Doch was geschieht mit den Menschen, die in ihrem Leben nie eine Möglichkeit hatten, das Evangelium von Jesus zu hören? Oder die als Anhänger anderer Religionen ein nach ihrem Verständnis frommes Leben führen? Müssen für sie nicht doch andere Maßstäbe im Jüngsten Gericht gelten? Manche Christen verweisen in diesem Zusammenhang auf die Rede Jesu vom Weltgericht, wo er als Kriterium für Himmel oder Hölle
Foto: idea/ Kretschel
Und was ist mit den Nichtchristen?
ideaSpektrum 27.2013
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So sah der italienische Dominikanermönch Fra Angelico (1387–1455) „Das Jüngste Gericht“, das Jesus durchführen wird. Rechts sind die zur Hölle Verdammten und links die, die in den Himmel kommen. Die geöffneten Gräber in der Mitte sollen die Auferstehung der Toten symbolisieren.
das benennt: „Was ihr getan habt einem von diesem meinen geringsten Brüdern, das habt ihr mir getan“ (Matthäus 25,40). Entscheidet dann über Heil oder Unheil nicht doch, ob ich Gutes getan habe? Dann aber wäre die biblische Botschaft widersprüchlich! Manche meinen nun, dass sich dieser Widerspruch so auflösen ließe: Auch Nichtchristen, die Jesus in ihrem Leben nie begegnet sind und darum auch nicht an ihn glauben konnten, hatten unbewusst die Chance, ihm Gutes zu tun, weil sich Jesus mit den „geringsten Brüdern“ (also Armen und Schwachen) identifiziert. Zu ihrer eigenen Überraschung erleben sie im Jüngsten Gericht, dass ihnen der unbekannt gebliebene Jesus als ein auf Hilfe angewiesener Menschenbruder begegnet ist. Wo sie sich seiner Not angenommen haben, da werden sie als „Gerechte“ im Weltgericht von Jesus als „Gesegnete des Vaters“ willkommen geheißen und werden ewig leben (Matthäus 25,34). Wo dies aber nicht der Fall war, da haben sie für immer verspielt.
Foto: akg-images / Orsi Battaglini
Kein Widerspruch, aber Spannung Für mich ist diese Deutung nicht überzeugend. Der Widerspruch zwischen der Rechtfertigung durch Glauben oder Werke lässt sich vielmehr in eine fruchtbare Spannung bringen, wenn wir uns die Absicht Jesu in seiner Rede vom Weltgericht klarmachen: Es geht
ideaSpektrum 27.2013
ihm hier nicht um eine Aussage über eine durch gute Werke zu erreichende Gerechtigkeit, mit der wir einmal vor Gott bestehen können. Vielmehr ist es das seelsorgerliche Anliegen Jesu, seinen Jüngern einzuschärfen, dass sie nur ja „würdig des Evangeliums wandeln“ (Philipper 1,27), d. h., dass sie ihre Liebe zu Jesus dadurch unter Beweis stellen, dass sie tatkräftig unter die Arme greifen. Schließlich werden auch wir Christen einmal „vor dem Richterstuhl Christi“ erscheinen müssen, wie Paulus in 2. Korinther 5,10 schreibt. Dabei geht es dann allerdings nicht um das Jüngste Gericht mit seinem endgültigen Urteilsspruch, sondern um eine Art öffentliches „Preisgericht“, bei dem wir Christen von Jesus nach seiner Wiederkunft Lohn oder Tadel empfangen – je nachdem, wie wir gelebt haben. Nein, wir können uns in keiner Weise den Himmel durch unsere Taten verdienen, wohl aber können wir Christen durch böse Taten oder unterlassene Hilfeleistung einmal von Jesus gescholten und gestraft werden.
Und wer nie von Jesus gehört hat? Damit ist es aber nach wie vor offen, was mit denen geschieht, die nie von der christlichen Botschaft gehört haben. So klar der Auftrag Jesu ist, allen Menschen das Evangelium zu verkündigen und sie zu „Jüngern zu machen“ (Mat-
thäus 28,19): Unbestreitbar ist, dass wir immer noch weit von dem Ziel entfernt sind, alle Menschen zu evangelisieren. Zwar tun sich durch die neuen Medien wie Fernsehen und Internet ganz neue Möglichkeiten der Verkündigung auf, so dass selbst bislang verschlossene Regionen mit dem Evangelium erreicht werden. Aber es bleibt eine schmerzliche Erfahrung, dass über 2 Milliarden Menschen ohne das Licht und die Liebe Jesu in unserer Welt leben. Soll für sie der Himmel für immer verschlossen bleiben, weil sie im Jüngsten Gericht keine „Rechtfertigung im Glauben an Jesus“ als „Passierschein“ vorweisen können? Manche Christen vertreten konsequent diese Auffassung mit dem Hinweis, es werde am Ende nur der gerettet, der an Jesus glaubt – egal ob er die Möglichkeit zu solchem Glauben hatte oder nicht. Andere erklären den doppelten Ausgang der Weltgeschichte mit dem Himmel für Christen und der Hölle für Nichtchristen damit, dass die einen eben erwählt und die andern von Gott verworfen sind. Weil wir keine „Geheimräte“ Gottes sind, müssten wir uns bescheiden in seinen unerforschlichen Ratschluss fügen. Dem ist allerdings die klare Willensäußerung Gottes entgegenzusetzen: „Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen“ (1. Timotheus 2,4). O
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T H E OLO GI E
Jesus verkündigte unter den Toten In diesem Zusammenhang sind zwei Aussagen aus dem 1. Petrusbrief hilfreich, wonach Jesus nach seinem Tod „den Geistern im Gefängnis gepredigt“ bzw. „den Toten das Evangelium verkündigt“ habe (3,19; 4,6). Über diese rätselhaft erscheinenden Aussagen haben Ausleger durch die Kirchengeschichte hindurch nachgedacht. Luther hat sie als „dunkle Stellen“ bezeichnet. Nach der Auffassung vieler ernstzunehmender Exegeten soll damit zum Ausdruck gebracht werden, dass Jesus den Menschen, die vor ihm gelebt haben, eine Möglichkeit gab, das Evangelium zu hören, um sich für das von ihm angebotene Heil entscheiden zu können. Natürlich soll damit nicht gesagt werden, dass damit alle Menschen vor Jesus automatisch in den Himmel kommen. Folgen wir der uns schon in der Bibel vielfach bezeugten Erfahrung, so ist die Reaktion auf die Verkündigung bzw. Einladung zum Glauben nie nur dankbare Annahme, sondern ebenso auch Gleichgültigkeit bis hin zu entschiedener Ablehnung. Man wird daher unterstellen können, dass auch die Verkündigung Jesu bei den Toten nicht nur auf freudige Zustimmung gestoßen ist. Der Glaube wird niemandem aufgezwungen, sondern bleibt die Entscheidung jedes Einzelnen – allerdings auch Anzeige
Seminar- und Urlaubswoche in Oberägeri direkt am schönen Ägerisee vom 26.7. – 2.8.2013 mit Walter Nitsche Alle, die an Persönlichkeitsreifung und Freundschaftsförderung interessiert sind und eine christliche Grundgesinnung haben, sind herzlich eingeladen! Seminargebühr für die ganze Woche nur CHF 2 0.– Übernachtungen / Vollpension schon ab CHF 728.–
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nur dann, wenn Gott ihm durch seinen Geist die Möglichkeit zu einer solchen Entscheidung gibt.
Gott findet immer noch einen Weg Aber lässt sich aus den Aussagen im 1. Petrusbrief nun die Schlussfolgerung ziehen, dass Jesus bis heute Toten das Evangelium verkündet, um Menschen, die zu ihren Lebzeiten nie das Evangelium hören konnten, danach noch die Möglichkeit zu geben, sich von ihm erlösen zu lassen? Streng genommen geben das die Aussagen im 1. Petrusbrief nicht her. Aber müssen wir nicht vom Gesamtzeugnis der Bibel her sagen: Aber so ist Gott! Er ist unablässig besorgt darum, wie seine entfremdeten und von ihm weggelaufenen Menschenkinder doch noch zu ihm zurückfi nden. Auch wenn er in seinem Sohn Jesus defi nitiv das letzte Wort im Blick auf das ewige Heil der Menschen gesprochen hat – und selbst wenn die Zeit zur Entscheidung für die Toten längst abgelaufen ist: Gott findet in seiner Souveränität immer noch einen Weg, seinen Sohn als Heiland der Menschen unter denen bekanntzumachen, die ihn zu ihren Lebzeiten nicht kennenlernen konnten. Ich müsste an Gottes Güte und Gerechtigkeit zweifeln, wenn er im Jüngsten Gericht einfach die verdammen würde, die nicht an Jesus geglaubt haben, auch wenn sie nie (!) die Möglichkeit dazu hatten. Aber, Gott sei Dank, sind solche Zweifel unbegründet.
Werden missionarische Bemühungen dadurch entwertet? Nur: Werden durch solche Überlegungen nicht alle unsere missionarischen Bemühungen unterlaufen? Käme es am Ende dann gar nicht so sehr auf uns als Boten des Evangeliums an, weil Gott bzw. Jesus am Ende unsere unzulänglichen Bemühungen um den Glauben anderer „ausbügeln“ würde? Dazu ist zweierlei zu sagen: Der missionarische Auftrag bleibt klar und unmissverständlich. Gott will mit uns unsicheren Kandidaten sein Reich in dieser Welt ausbreiten. Er beteiligt uns mit unserem oft kümmerlichen Zeugnis an seiner Weltrettungsaktion und würdigt uns, die Sendung Jesu auf diese Weise fortzusetzen (Johannes 20,21). Und das andere: Es lohnt sich, schon hier und heute Menschen für Jesus zu gewinnen. Denn jeder Tag ohne ihn ist ein verlorener Tag. „Ach, dass ich dich so spät erkannte, du hochgelobte Schönheit du, dass ich nicht eher mein dich nannte, du höchstes Gut und wahre Ruh; es ist mir leid, ich bin betrübt, dass ich so spät geliebt“ seufzte der Kirchenlieddichter (EG 400,3) und Arzt Johann Scheffler (1624–1677), weil er erst im Erwachsenenalter zum Glauben an Jesus fand. Darum verkündigen wir das Evangelium nicht nur mit dem Ziel, dass Menschen einmal im Jüngsten Gericht vor Gott bestehen können. Wir tun es auch, damit Menschen so früh wie möglich Jesus vertrauen lernen und mit einem erfüllten Leben beschenkt werden. P
DI E K LE I N E K A NZ E L
» Wäre es mein Feind, der mich verhöhnt, dann könnte ich es noch ertragen (…) Aber du bist es, mein Vertrauter, mein bester und engster Freund. «
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Samuel Moser (Belp) ist Präsident i. R. der Vereinigung evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz.
Aus dem Psalm 55,13–14
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Was wollt ihr sein, Vergeber oder Verlierer? „Viele von uns sind wie Stachelschweine, die sich in bitterkalter Nacht zusammenkuscheln, um sich warmzuhalten, und sich dabei ständig stechen und verletzen, je näher sie sich kommen“, so ein Insider der christlichen Gemeinde. Nichts verletzt so sehr wie Verletzungen, die uns von Christen zugefügt werden. Die Folge sind Gefühle der Bitterkeit und des Verrats. Aber Bitterkeit macht blind. Tatsachen werden dann verdreht, Informationen verzerrt, die Realität geleugnet – alles, um Bitterkeit und Zorn zu rechtfertigen. Das Ganze bleibt nicht auf uns beschränkt; wir suchen Kontakt zu anderen, die unsere schlechten Gefühle rechtfertigen. Was wir nicht vergeben, geben wir weiter – wie der Duft von Jauche. Das verletzte Ego sucht nach Vergeltung.
Der Königsweg der Versöhnung: Segnen statt fluchen Muss ich lernen, Verletzungen auszusitzen? Nein, es gibt einen besseren Weg. Zunächst ist Aufrichtigkeit gefragt. Wenn möglich durch das offene Gespräch, eventuell zusammen mit einer dritten Person. Schön, wenn dann die bitteren Gefühle Glücksgefühlen Platz machen. Wenn das nicht der Fall ist, gilt das Prinzip Delegieren. „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“, heißt es in Psalm 55,23. Dabei schickt der Herr uns manchmal in eine Warteschleife. Verletzer sind der Amboss, auf dem Gott unseren Charakter schmiedet. Der Königsweg der Versöhnung heißt: Segnen statt fluchen. Segnen heilt krankmachende Bitterkeit. Vergeber oder Verlierer – das ist letztlich die Frage! P
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PORTRÄT
Wer Fehler bekennt, wird Erbarmen finden LEBENSWEISHEIT Was hat die Bibel mit Geschäftsbriefen, Krisenmanagement, Vertrieb, Kundengesprächen oder Beschwerden zu tun? Beim Kommunikationstrainer Ralf Lengen kann man es lernen. Ein Porträt von Karsten Huhn. Neben den Weisheiten Salomos greift Lengen auch auf andere kluge Köpfe zurück, etwa Shakespeare und Goethe, Luther und Adenauer, Knigge und Tucholsky. Die Weisheiten der Bibel haben es Lengen aber besonders angetan. „Schon als Jugendlicher haben mich die Sprüche Salomos fasziniert, weil ich ihren Praxisbezug umwerfend finde.
Auch für Bibelskeptiker einsichtig Das Tolle daran: Ich kann die Sprüche auch im säkularen Umfeld verwenden. Auch wenn jemand die Autorität der Bibel nicht anerkennt, versteht er, dass ihr Rat nützlich ist. Salomo ist ein guter Beobachter menschlichen Handelns. Er argumentiert damit, dass Taten Folgen haben. Gutes Handeln wird – in der Regel – schon hienieden belohnt und schlechtes bestraft. Das ist für die meisten einsichtig.“ Lengen hat klassische Philologie, Deutsch und Geschichte studiert und über den Stil des Aristoteles promoviert. Er ist verheiratet und Vater von vier Kindern im Alter zwischen 7 und 15 Jahren. Die Familie gehört der Lukas-Gemeinde in Berlin-Schöneberg an, die zum Mülheimer Verband Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden gehört. Vor 10 Jahren hat sich Lengen als Kommunikationstrainer selbststän-
dig gemacht. Zu seinen Kunden gehören Finanzdienstleister, die Ralf Lengen öffentliche Verwaltung, Softwareunternehmen und Automobilhersteller.
Der wichtigste Kommunikations-Tipp Lengens wichtigster Tipp: „Man kann so gut sprechen, wie man will, wer nicht zuhören kann, redet vergeblich.“ Der Beleg in der Bibel: „Ein Mann, der zuhört, redet für lange Dauer“ (21,28). Auch zur Krisenkommunikation – etwa bei rücktrittsgefährdeten Politikern oder Unternehmern – weiß Salomo Rat (28,13): „Wer seine Fehler zudeckt, wird keinen Erfolg haben. Wer sie aber bekennt und lässt, wird Erbarmen finden.“ Und Lengens Rat zum Beschwerdemanagement lautet: „Eine freundliche Antwort wendet Wut ab, aber ein kränkendes Wort ruft Zorn hervor“ (Sprüche 15,1). Aber sind das nicht alles Banalitäten? „Tatsächlich sind diese Tipps eigentlich ganz einfach“, sagt Lengen. „Aber sie werden zu wenig gelebt. Denn es wird banal viel gelogen, unfreundlich gehandelt, zu viel versprochen und zu wenig gehalten. Deshalb sind die Sprüche Salomos so zeitlos aktuell.“ P www.meistertricks.de b
Foto: privat
Das Buch der Sprüche, gesammelt und aufgeschrieben von König Salomo, ist in der Wirtschaftswelt nur wenigen vertraut. Der Berliner Kommunikationstrainer Ralf Lengen (45) arbeitet daran, dass sich das ändert. „Den meisten Seminarteilnehmern ist das sprichwörtliche ‚salomonische Urteil’ unbekannt“, sagt Lengen. Bekannt ist dagegen das Sprichwort „Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein“ – auch das steht bei Salomo, Sprüche 26,27. Wenn Lengen es zitiert, nicken die Leute. Mobbing und Intrigen gehen meistens nach hinten los. Aus dem Buch der Sprüche hat Lengen eine salomonische Formel erarbeitet: Durch Ehrlichkeit und Freundlichkeit entsteht in Geschäftsbeziehungen Vertrauen. Das beste Essen in einem teuren Restaurant nutze nichts, wenn es vom Kellner lieblos serviert wird. Der Beleg: „Besser ein Gericht Gemüse und Liebe dabei als ein gemästeter Ochse und Hass dabei“ (15,17). Was hat Salomo Vertriebsmitarbeitern zu sagen? Zum Beispiel Sprüche 20,17: „Süß ist dem Mann das Brot der Lüge, aber hinterher ist sein Mund voll Kies.“ Für Lengen ist das eine Warnung, dem Kunden nicht vorschnelle Zusagen und leere Versprechungen zu machen.
DAS WORT DER WOCHE »Banken haben den Platz der Kirche eingenommen, Geld ist zum Gott geworden, Banker sind die modernen Priester. « Der italienische Philosoph Giorgio Agamben. Er erhielt im Mai den Dr.-Leopold-Lucas-Preis der Evangelisch-Theologischen Fakultät in Tübingen. 27.2013