4. September 2013 | 36
Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
Billy Grahams grosse Herausforderung So Gott will - im No NNovember ovember predigt Billy Graham via Internet. chh hat ihn besucht. Seite 4 Hanspeter N체esch
7 Sexualaufkl채rung Jetzt an Lehrplan-Konsultation beteiligen | 10 Islam Fouad Adel warnt vor islamischem Winter | 15 Portr채t Peter Weidmann k채mpft um mehr Gerechtigkeit 26 Computerspiele Warum die christlichen Alternativen fehlen www.ideaschweiz.ch
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Wirbel um Babyfenster Als Alternative zu den Babyfenstern hat CVP-Nationalrätin und ProFamilia-Generalsekretärin Lucrezia Meier-Schatz einen Vorstoss für die «vertrauliche Geburt» lanciert. Diese ermöglicht Frauen, die ihr Kind anonym gebären und nicht behalten wollen, eine ärztliche Betreuung. Und das Kind hätte später die Möglichkeit, den Namen seiner Mutter zu erfahren. Daniel Surbek, Co-Direktor der Frauenklinik am Inselspital Bern, argumentiert für die «anonyme Geburt». Sie ermöglicht der Frau eine Geburt in der Klinik, ohne dass sie ihre Identität preisgeben muss. Man könne die Frauen nicht zwingen, ihren Namen zu nennen. Die Initianten der Babyfenster wollen Frauen, die es nicht wagen, sich einem Arzt oder einer Gebärklinik anzuvertrauen und nicht für ihr Kind sorgen können oder wollen, eine Alternative zur Abtreibung geben. Da stellt sich mir die Frage: Was ist letztlich wichtiger: dass ein unter so unglücklichen Umständen geborener Mensch überhaupt leben darf? Oder dass er nur dann auf die Welt kommen oder nach der Geburt überleben darf, wenn den Behörden der Name seiner Mutter bekannt ist? Allen Personen, die sich in dieser Frage engagieren, sind ehrenwerte Motive zuzugestehen. Sie wollen, dass Kinder leben dürfen, statt abgetrieben oder ausgesetzt zu werden. So gesehen sollten die Verfechter von Babyfenstern und vertraulicher bzw. anonymer Geburt nicht gegeneinander antreten. Es braucht die vertrauliche Geburt. Für das Kind wird es einmal wichtig sein, seine Herkunft zu kennen. Es braucht aber auch die Möglichkeit der anonymen Geburt für Frauen, die ihrem Kind und sich selbst medizinisch helfen lassen wollen. Und schliesslich braucht es die Babyfenster für Frauen, die sich – aus welchen Gründen auch immer – sogar vor dem Personal einer Klinik oder eines Gebärhauses fürchten und niemandem ihre verzweifelte Situation offenbaren wollen. Auch sie sollen die Möglichkeit haben, ihrem Kind eine Lebenschance zu geben. Denn was nützen einem Kind die Menschenrechte, wenn ihm das Leben verwehrt bleibt! Es ist zuallererst ein Geschöpf Gottes mit dem primären Recht, leben zu dürfen. Fritz Imhof Der Autor ist Redaktionsleiter von Livenet.ch und engagiert sich bei der Schweizerischen Stiftung für die Familie.
Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser (Stellvertreter), Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Rolf Höneisen Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz, Christof Bauernfeind Erweitertes Team: Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler
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Verlagsmanager: Roland Rösti, 031 818 01 25, verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch Einzelverkaufspreis: CHF 4.–
Bilder: CfC/Hanspeter Nüesch (Titelseite); zvg (Seite 3)
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BIBLISch Ein Lieblingsbibelwort von Sarah Zingg, Sängerin und Songwriterin aus Winterthur.
«Dein Wort ist meines Fusses Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.» Psalm 119,105 «Feierabend. Ich jogge durch den angenehm kühlen Wald, die Abendsonne schimmert durch die Bäume und wirft einen sanften Lichtstrahl auf den Weg. Ein Moment zum Innehalten. Mein iPhone schiesst ein Foto und ich denke über Gottes wunderbare Führung nach. Ich rede mit ihm über meine Freuden, Ängste, Herausforderungen, Sehnsüchte und Träume. Wie in jeder Unterhaltung kommt auch er zu Wort. Und Gottes Wort – geschrieben und gesprochen – war, ist und wird immer ein Licht auf meinem Wege sein. Wenn Gott spricht, macht sich in meinem Herzen ein tiefer Frieden breit und ich wage im Glauben den nächsten Schritt. Im Song ‹Shadows› singe ich davon, dass unser Herr uns kleine Lämpchen für unsere Füsse anbietet, die uns gerade so viel Licht geben, um den nächsten Schritt zu wagen. Seine Stimme zu hören, ihr zu gehorchen und mutige Schritte zu wagen, ist das Erfolgsrezept meines Lebens.»
WöRtLIch «Ich bin in der DDR aufgewachsen und kann Ihnen aus eigener Erfahrung versichern, dass hier in der Schweiz der real existierende Sozialismus weiterwächst, er wird aber nicht mehr als solcher erkannt, weil er in perfider Weise längst verinnerlicht wurde.» Ulrike Walker, 48, im Interview mit der «Basler Zeitung». Das Ehepaar Walker wehrt sich gegen den obligatorischen Aufklärungsunterricht in Kindergarten und Unterstufe. Die Schule lehnte ihr Dispensationsgesuch ab und ihr Rekurs wurde vom Basler Appellationsgericht zurückgewiesen.
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BR E N N P U N K T
Billy Graham vor der letzten grossen Herausforderung BEGEGNUNG Am 7. November wird
der Evangelist Billy Graham 95. Der Internetdienst Jesus.net will dann eine Botschaft von ihm verbreiten. Hanspeter Nüesch begleitet die Familie Graham seit Jahren. Demnächst erscheint sein aktualisiertes, stark erweitertes Buch über Billy und Ruth Graham. Die Begegnung mit den beiden war für Nüesch prägend.
Gigi Graham, Billy und Ruth Grahams älteste Tochter, ist beeindruckt vom Eifer, den der Leiter von Campus für Christus, Hanspeter Nüesch, bei den Recherchen über ihre Familie an den Tag gelegt hat. «Er hat jedes Buch und jeden Artikel gesammelt, das bzw. der jemals über meine Familie geschrieben worden ist. Bücher, Zeitschriften, Briefe, Interviews und Artikel, die ich nie gesehen hatte.» Ergebnis der enthusiastisch angepackten und akribisch ausgeführten Arbeit ist das 430-Seiten-Buch «Ruth und Billy Graham. Das Vermächtnis eines Ehepaars – 10 Schlüsselwerte für einen segensreichen Dienst» (SCM Hänssler). Was liess Hanspeter Nüesch jahrelang forschen und monatelang schreiben? Auf dem Pult in Hanspeter Nüeschs Büro stapeln sich Bücher, Papiere, Fotos. An der Tür hängt eine Israel-Fahne. Der im November bei Campus für Christus als Leiter zurücktretende Nüesch arbeitet gerade an der Neuauflage der englischen Ausgabe seines Buches über Billy und
Als Gast und Lernender bei Billy und Ruth Graham Hanspeter Nüesch, Betriebsökonom, verheiratet mit Vreni, vier erwachsene Kinder, leitet noch bis November Campus für Christus Schweiz. Er war u.a. für sechs Explo-Konferenzen verantwortlich und initiierte zahlreiche evangelistische Pionierprojekte im In- und Ausland. In diesen Tagen erscheint das Buch «Ruth und Billy Graham. Das Vermächtnis eines Ehepaars –10 Schlüsselwerte für einen segensreichen Dienst» (SCM Hänssler, 2013). Es handelt sich um eine aktualisierte und erweiterte Fassung seines Werkes über das Ehepaar Graham. Hanspeter Nüesch leuchtet in diesem gut recherchierten Werk auf über 430 Seiten hinter die Kulissen eines Ehepaares, das wie kein anderes für Integrität steht. Es enthält zudem viele Bilder aus dem Privatleben der Grahams. Das umfangreiche Werk findet in mehreren Ländern als Studienbuch in der Leiterschaftsausbildung Verwendung. Es beschreibt Werte und Dienstprinzipien, die von allgemeiner Gültigkeit sind. Der Autor hat Billy Graham mehrmals zu Hause besucht, zuletzt im Dezember 2012.
Bilder: Hanspeter Nüesch/CfC, Hänssler; idea/Rolf Höneisen
Billy Graham, Hanspeter Nüesch: Beim Besuch im Dezember 2012 war der 94-jährige Evangelist gut gelaunt. Im November wird er 95. Dann will Billy Graham über Internet nochmals eine Botschaft verkündigen. Links ein von ihm signiertes Buch. Das Schreiben fällt dem an einer Art Parkinson erkrankten Graham immer schwerer.
Ruth Graham. Er erinnert sich: «Begonnen hat alles mit einer eigenartigen Betroffenheit darüber, dass wir so wenige Evangelisten haben, die das Evangelium verständlich kommunizieren. In jener Zeit schenkte mir meine Frau das Buch ‹God's Ambassador›.» Dieses Buch über Billy Graham bewegte ihn tief. Und nach einer TV-Sendung über den US-Evangelisten wusste er definitiv, dass er bei den Grahams «in die Schule gehen sollte». Schon Jahre zuvor hatte er im Gebet den Wunsch geäussert, Billy und Ruth Graham einmal privat kennenlernen zu dürfen. Amsterdam, 1986. Hanspeter Nüesch besucht ein chinesisches Restaurant. Plötzlich stockt ihm der Atem. Am Nebentisch sitzen die Grahams zusammen mit ihren Mitarbeitern Cliff Barrows und T.W. Wilson. «Es war ein besonderer Moment», erinnert sich Nüesch, «ich konnte verstehen was sie redeten und war tief beeindruckt, welche Demut Billy ausstrahlte und welche Stärke Ruth verkörperte.» Später notiert er in seinem Buch: «Billy und Ruth Graham bilden den Inbegriff für die biblische Wahrheit, dass Gott den Demütigen erhebt. Ruths Lebensmotto war: ‹Fall auf deine Knie und wachse.›» Nüesch sammelte alles, was er an Schriftlichem über Graham finden konnte. Durch Recherchen im Internet stiess er auf viel neues, noch unveröffentlichtes Material. Er entschloss sich, mit Schreiben zu beginnen. Ein Team tippte für ihn Tausende ausgewählter Zitate in den Computer. Den Wunsch, Billy Graham persönlich kennenzulernen, trug er weiterhin mit sich. Eines Tages rief ihn ein Mitarbeiter aus dem Campus-Zentrum in Orlando in den USA an und fragte, ob er interessiert sei, einen Enkel von Billy Graham zu treffen. Hanspeter Nüesch war durchaus interessiert. Noch lieber hätte er allerdings dessen Mutter, Gigi Graham, kennengelernt. Gigi ist die älteste Tochter von Ruth und Billy. Und so kam es denn auch. Zusammen mit Christoph Leu flog Nüesch in die USA. Gigi war innerlich aufgewühlt, sagte, sie sei am Aufräumen. Nach einem kurzen Gespräch versprach sie, eine Schachtel mit Dokumenten vorzubereiten und mit «HP. Nüesch» anzuschreiben. Nüesch dürfe ihr sagen, was er brauche. Er schrieb seine Wünsche auf eine Liste. Dann konnte er Briefe von Billy Graham fotografieren, Fotowünsche anbringen. Nüesch: «Sie brachte mir alles.» Billy selbst konnten sie nicht besuchen. Es ging ihm gesundheitlich schlecht. Gigi versprach, ihn mit ihrem Vater zusammenzubringen, sobald es diesem besser ginge. Im Jahr 2007 war es soweit. Hanspeter Nüesch: «Meine Frau und ich trafen Billy Graham. Er lag im Bett. Wir lernten einen demütigen Menschen kennen und beteten mit ihm. Als ich ihn fragte, was Jesus bedeute, antwortete er idea Spektrum 36.2013
Billy Grahams evangelistische Auftritte waren während Jahren immer auch ein Medienthema. 1955 schrieb die «Schweizer Illustrierte» über seine Evangelisation in Zürich: «Entgegen gelegentlicher Kritik an seinem Vortragsstil, sprach der Evangelist sehr einfach und klar, appellierte auch weniger an das Gefühl seiner Zuhörer als an ihren Verstand.»
‹everything!› – alles!» Nachdem sich Billy Graham etwas erholt hatte, lud er die Nüeschs zum Essen ein. Billy zeigte sich sehr interessiert an Politik. Bis heute nimmt er sich täglich Zeit, um für Politiker zu beten. In jener Zeit war in Georgien Krieg. Nüesch zeigte ihm eine DVD vom Christustag 2004 in Basel, den Fahnenaufmarsch. Diese Szene bewegte Billy Graham. Er fragte, ob Campus in Georgien etwas Ähnliches organisieren könnte. Das zeichnet Billy Graham aus: Tief gläubig auf der einen Seite, absolut interessiert am Weltgeschehen auf der anderen. Doch in seinen Worten schwang auch Wehmut mit. Graham weiss, dass seine Zeit als Botschafter Gottes in der Öffentlichkeit zu Ende ist. Im Dezember 2012 nimmt Hanspeter Nüesch an der Konferenz von Jesus.net im Billy-Graham-Center in Asheville teil. Nüesch, im Vorstand von Jesus.net, ist dankbar, dass die Billy-Graham-Evangelistic-Association als Partnerin für die Internet-Evangelisation gewonnen werden konnte. Bei dieser Gelegenheit kann er Billy Graham noch einmal in dessen Haus in North-Carolina besuchen, zusammen mit drei Mitarbeitern. Nüesch ist überrascht, denn Graham ist gesundheitlich fitter als vor fünf Jahren. Er erfährt, dass der an einer Parkinson ähnlichen Krankheit leidende Evangelist über mehrere Jahre zu viele Medikamente eingenommen habe. Jetzt habe er einen rechten Teil davon abgesetzt. Billy Graham ist entspannt, kann sogar lachen. Trotz körperlicher Gebrechen wirkt seine Leidenschaft, das rettende Evangelium von Jesus Christus vielen Menschen zu sagen, ungebrochen. Nüesch: «Wir beteten mit ihm für seine Rede, die er aus Anlass seines 95. Geburtstags anfangs November über Internet verbreiten will. Er nannte dies ‹seine grosse Herausforderung›.» Im Rahmen des Projekts «My Hope America with Billy Graham» will Billy Graham im November, um seinen 95. Geburtstag herum, nochmals predigen. Nüesch und Graham beten, dass Gott das verkündigte Evangelium nutzen möge, um viele Menschen in den USA, ja der ganzen Welt, aus ihrem geistlichen Schlaf aufzuwecken. Graham sagt: «Eine geistliche Erweckung ist immer das Resultat von einzelnen Menschen, die ihr Leben neu Jesus unterstellen.» Hanspeter Nüesch fragt Billy Graham erneut, was Jesus
ihm bedeute. Diesmal hofft er auf eine etwas ausführlichere Antwort, als vor fünf Jahren. Billy nimmt sich Zeit. Er bewegt die Frage. Dann sagt er mit fester Stimme: «Es tut mir leid, ich kann Ihnen keine andere Antwort geben. Jesus bedeutet für mich einfach alles.» Die Anwesenden reichen sich die Hände und Billy Graham segnet sie: «Vater, wir danken dir heute, dass diese Menschen sich zur Verfügung gestellt haben, um als deine Zeugen dein Wort und deinen Dienst zu lehren. Jesus Christus, wir danken dir, dass du willens warst auf diese Erde zu kommen und den ganzen Weg bis zum Kreuz zu gehen für unsere Sünden. Wie es geschieht, ist ein Geheimnis. Aber es passiert: Wir sehen, wie durch dein Leben und deinen Dienst Leben verändert werden. Segne jede einzelne Person hier und auch sie als Team! Möge der Heilige Geist sie bevollmächtigen. Wir danken dir, dass du uns den Heiligen Geist gegeben hast, um uns im täglichen Leben beizustehen und um durch uns zu sprechen und die Liebe und Frucht des Geistes hervorzubringen. Segne jeden von ihnen in ihren Verantwortungen!» Bevor sie sich verabschiedeten, baten die jüngeren Besucher Billy um Rat, wie sie ihre Leidenschaft für Gott bis zum Lebensende bewahren könnten. Er sagte ihnen drei Dinge: «Bete mehrmals am Tag!», «Studiere das Wort Gottes und lerne Schlüsselverse auswendig!», «Vertraue Gott immer!» Billy Grahams aktuelle, persönliche Herausforderung besteht darin, Gott zu vertrauen, dass er ihm die Kraft für seinen Alltag und die Begegnungen mit Menschen schenkt. «Einmal mehr wurden wir durch die Begegnung mit Billy Graham ermutigt, das Zentrum des Glaubens auch wirklich bis zum Lebensende im Zentrum zu behalten», fasst Hanspeter Nüesch zusammen. Das Haus der Grahams ist geräumig, aber einfach eingerichtet. Dafür war Ruth zuständig. Wider Erwarten hängen an den Wänden keine Fotos, die Graham zusammen mit Staatspräsidenten und Prominenten zeigen. Die Bilder zeigen die Familie. In der Mitte des grossen Wohnzimmers hängt ein Kreuz. Über dem Cheminée prangt Martin Luthers Liedvers «Ein feste Burg ist unser Gott.» Dazu hängt in jedem Zimmer etwas Lustiges, Schräges, zum Beispiel grosse Augen, die einen
Das Gebet war für Ruth und Billy Graham zentral. Ruth hatte Theologie studiert und war mit einem besonderen Humor gesegnet. Billy Graham unterstrich immer wieder die Autorität des Wortes Gottes. Die Ehe der Grahams war dem Ziel gewidmet, das Evangelium weiterzusagen. idea Spektrum 36.2013
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verfolgen! Und beim Eingang steht: «God loves you. And I am trying.» (Gott liebt dich. Und ich versuche es). Hinter diesen Sätzen steht Ruth Graham. Sie liebte das Wort Gottes über alles und war gleichzeitig so normal, so menschlich. Ruth hatte Theologie studiert und steckte voller Ideen. Sie hat ihrem Mann vieles zugeschoben an Bibeltexten und Zeitthemen, die er dann in seinen Predigten verwendete. Selbstmitleid war nicht ihr Thema. Als ein junger Evangelist ihr klagte, er könne im Flugzeug nicht schlafen, gab sie ihm ein «Schlafmittel» mit Senf drin. Als eine übergewichtige Frau meinte, sie dürfe nicht so viel essen, beim Dessert dann aber Schlagrahm verlangte, sprühte ihr Ruth Rasierschaum auf den Kuchen!
Unter Billy Grahams Verkündigung sind auffallend viele Menschen zu Leitern berufen worden, zum Beispiel OM-Gründer George Verwer. Bei allem Schalk hatte sie eine grosse, innere Tiefe. Von Ruth Graham existieren viele theologische Manuskripte. Bleibt zu hoffen, dass sie eines Tages veröffentlicht werden. Sie liebte es, die absolute Vertrauenswürdigkeit Gottes und seiner biblischen Verheissungen herauszustreichen und stärkte damit den Glauben der Menschen, die mit ihr in Kontakt kamen. «Gott wird uns niemals dafür tadeln, dass wir zu viel erbitten», wird sie in «Christianity Today» zitiert. Ruth Bell Graham starb am 14. Juni 2007. Sie hatte eines Tages auf der Autobahn ein Schild mit folgender Aufschrift gesehen: «End of construction. Thank you for your patience.» (Die Bauarbeiten sind abgeschlossen. Danke für ihre Geduld). Sie wollte, dass dieser Satz auf ihrem Grabstein steht. Wenn Hanspeter Nüesch über seine Begegnungen mit den Grahams erzählt, leuchten seine Augen. Dem Phänomen Graham nachzugehen, herauszufinden, nach welchen Prinzipien Billy und Ruth lebten, betrachtet er als Auftrag Gottes. Er war im Laufe der letzten Jahrzehnte in unzähligen Gross-Projekten involviert gewesen. Aber die Begegnung mit den Grahams und das daraus entstandene Buch bezeichnet er als «etwas Besonderes». Er habe dabei die «meisten sichtbaren Wunder erlebt, sehr konkrete Führungen Gottes». Billy Graham sei ihm Vorbild in Bezug auf Demut und Nächstenliebe geworden. Dazu folgende Begebenheit: Einer von Grahams Enkeln erzählte ihm, er habe miterlebt, wie der US-Präsident seinen Grossvater angerufen habe. Dieser habe dem Präsidenten gesagt, er rufe zurück, denn er sei mitten im Gespräch mit der afroamerikanischen Hausan-
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Zu Gast bei Billy Graham: Simon Löffel, Matthias Langhans, Dominic Fontijn, Hanspeter und Vreni Nüesch.
gestellten. Nüesch: «Auch das zeichnet die Grahams aus. Sie machen keine Klassenunterschiede.» Hanspeter Nüesch klappt eine englische Bibel auf. Sie ist von Billy Graham mit kaum leserlicher, krakeliger Schrift signiert, daneben setzte er den Vers Philipper 1,6: «Und ich bin darin guter Zuversicht, dass der in euch angefangen hat das gute Werk, der wird's auch vollenden bis an den Tag Christi Jesu.» Wofür steht Billy Graham? «In einer Phase, in der Evangelisation und Mission infrage gestellt und das Heil ausgedehnt wurde, bis es nur noch ein Synonym für soziale Gerechtigkeit war, blieb Graham klar: Die Erlösung durch Jesus Christus muss durch eine persönliche Entscheidung angenommen werden, Transformation erfolgt von innen nach aussen, durch Glauben, Neuschöpfung und Lebensveränderung», sagt Hanspeter Nüesch. An den Konferenzen von Berlin 1966, Lausanne 1974, Manila 1989, an denen über Evangelisation nachgedacht worden sei, habe Billy Grahams Stimme eine entscheidende Rolle gespielt. Sehr wichtig sei auch seine Initiative zur Ausbildung von Evangelisten, die Amsterdamer Konferenzen 1983, 1986, 2000 und sein Einfluss auf die weltweite Evangelisation ganz allgemein. Billy Grahams Verkündigung sei auch deshalb so ausserordentlich gewesen, weil unter den Bekehrten auffallend viele zu Leitern berufen wurden. Darunter zum Beispiel OM-Gründer George Verwer. Grahams Biograf John Pollock schreibt: «Billy Grahams Platz in der Geschichte ist nicht nur durch die Bedeutung seiner evangelistischen Feldzüge gesichert, sondern auch dadurch, dass Gott ihn benutzte, die Horizonte von Menschen zu erweitern und die Hingabe von Menschen zu vertiefen, die bereits eigenständige christliche Führungspersonen waren.» Hanspeter Nüesch hat dies selbst erfahren. Was wird Billy Graham – 95-jährig und von Krankheit gezeichnet – so Gott will, diesen November den Menschen sagen? ROLF HÖNEISEN
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Eine gemeinsame christliche Position einbringen sExualaufklärung Wie ist die Sexualkunde im Lehrplan 21 zu beurteilen? Und wie können sich christliche
Organisationen an der Konsultation beteiligen? In Aarau wurden diese Fragen diskutiert. Eingeladen hatte die Schweizerische Interessengemeinschaft Sexualerziehung. Die Lehrplan-Konsultation läuft noch bis Ende Oktober. «Die Verantwortung für die Sexualerziehung liegt bei den Eltern» – so steht es klipp und klar im Entwurf zum Lehrplan 21. Das ist ein Ergebnis der zahlreichen Interventionen und der Kritik am ursprünglichen Vorhaben des Luzerner Kompetenzzentrums für Sexualpädagogik, Sexualkunde ab dem Kindergarten im Lehrplan festzuschreiben. Ist damit alles in Ordnung?
Ein Zeitgeist-dokument
Nein, befand dazu eine Podiumsdiskussion am letzten Samstag am Theologisch-Diakonischen Seminar (TDS) in Aarau. Unter der Leitung von Christian Schmid (Pro Life) diskutierten Fachleute aus Politik und Pädagogik. Positiv wertete die Runde, dass im Lehrplan eine eigentliche Sexualkunde erst ab der 5. oder 6. Klasse vorgesehen ist. Joel Blunier, Generalsekretär der EVP Schweiz, wertet den Lehrplan daher grundsätzlich als gute Arbeit, auch wenn sie vom aktuellen Zeitgeist geprägt sei. Lehrpersonen gebe sie eine relativ grosse Freiheit und ermögliche ihnen zum Beispiel auch, die Ehe zu thematisieren. Seine grundsätzliche Kritik am
referat zur Tagung hielt, verwies auf das Beispiel in Baden-Württemberg, wo Sexualkunde dem Grundsatz unterworfen sei, dass diese keinen Dissens zwischen Schule und Eltern schaffen dürfe. Die Schulen und Lehrpersonen seien daher angehalten, das Gespräch mit den Eltern zu suchen und das Fach so zu gestalten, dass die Eltern dahinterstehen können. Das könnte ein Vorbild für die Schweiz sein. Angeregte Diskussion (v.l.n.r.): Willi Villiger, Regula Lehmann, Christian Schmid (Moderation), Joel Blunier und Lisa Barmet.
Lehrplan lautet, dass dieser die christlichen Grundlagen unserer Gesellschaft fast ganz ausblendet. Lisa Barmet, Kursleiterin und Sexualpädagogin bei «TeenStar», bemängelt, dass der Lehrplan 21 die biologischen Fakten und Unterschiede, welche Frau und Mann betreffen, kaum thematisiert und sich auf die Praxis der Sexualität konzentriert. Barmet: «Als Sexualpädagogin muss ich Infos weitergeben, die dem Kind helfen, sich zu entwickeln, aber keine (ideologischen) Vorgaben machen.» «TeenStar» bietet dazu auch Kurse für Eltern an.
schule und Eltern gemeinsam
Regula Lehmann, Autorin eines Eltern-Ratgebers für die Sexualerziehung in der Familie, forderte, dass Lehrpersonen die Inhalte der Sexualkunde zusammen mit den Eltern erarbeiten. «Es soll nur ein Unterricht erteilt werden, den die Eltern auch unterstützen», so die Pädagogin. Ausserdem sollte sich die Schule für die Elternbildung bei diesem Thema stark machen, Kurse anbieten und Informationen an Eltern vermitteln, welche sie für die Sexualerziehung «fit machen». Der Oberstufenlehrer Willi Villiger, der auch das Eingangs-
lehrplan 21: mitreden!
Organisationen (und Einzelpersonen) können noch bis Ende Oktober an einer Konsultation zum Lehrplan 21 teilnehmen und dort ihre Position einbringen, wie es die EVP und die VBG bereits tun. Die IG Sexualerziehung hat ein Papier erarbeitet, das dazu Informationen und Anregungen gibt. Es kann bei sexualerziehung@ livenet.ch angefordert werden. Wer sich an der Konsultation beteiligen will, kann sich bei www. lehrplan.ch registrieren lassen und sich später mit einem Passwort einloggen. Auch das Internetportal Livenet.ch bietet zum Thema ein Dossier an. fritz imhof
christlichE ostmission fEiErtE das 40-jahr-jubiläum mit viElEn frEundEn
«Eine grosse Ermutigung für alle» Rund 700 Missionsfreunde besuchten das Jubiläumsfest der Christlichen Ostmission (COM) in Worb BE. Missionsleiter Georges Dubi: «Wir danken Gott für seine Güte und Grenzenlosigkeit. Und wir wollen unsere Spender daran teilhaben lassen, was mit ihrer Hilfe möglich wurde.» So wurde das Fest zu einer Ermutigung für alle. «Bei Gott ist alles möglich! Gemeinsam erreichen wir mehr», lautete der Grundtenor. An der Projektausstellung kamen die interessierten Gäste in Kontakt mit Projektleitungen und ausländischen Projektpartnern. idea Spektrum 36.2013
Geschätzt wurde auch die familiäre Atmosphäre. Dubi: «Wir wollen vermitteln, dass unsere Spender nicht ‹nur› Beter und Geber, sondern ein Teil der COM sind. Nur weil wir gemeinsam unterwegs sind, kann die Christliche Ostmission in so vielen Ländern Hilfe und Aufbauarbeit leisten.» Ihr Engagement wird auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen. So überbrachte Gemeindepräsident Niklaus Gfeller eine Grussbotschaft. «Die Arbeit der COM ist nur deshalb möglich, weil so viele Menschen mit dem dienen, wozu sie Gott berufen hat», sagte Stiftungspräsident
Mario Brühlmann. Karl Szöcs etwa baute mit Unterstützung aus Worb in einem abgelegenen rumänischen Dorf einen Betrieb auf. «Hier kann er den Leuten Arbeit anbieten und geistliche Hoffnung vermitteln. Er gibt sein Wissen auch in Vietnam, Albanien und Moldawien weiter. Multiplikation pur!», freut sich Georges Dubi. Jo Scharwächter, der Motorrad-Club «Jesus Wings» und Marcel Bürgi mit Band sorgten am Sonntag für einen würdigen Abschluss der Jubiläumsfeier. thomas feuz www.christliche-ostmission.ch Bilder: Fritz Imhof; COM/Melanie Keller
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S T E LLE N
Das Generalsekretariat der EVP Schweiz in Bern sucht per 1. Januar 2014 oder nach Vereinbarung einen/eine
Leiter/in Kommunikation (60 bis 80%) Ihre Aufgaben In dieser verantwortungsvollen Funktion sind Sie für die gesamte externe und interne Kommunikation der EVP Schweiz zuständig. Dazu gehören nebst der Öffentlichkeitsarbeit (Pressecommuniqués, Medienkontakte, Beantwortung von Medien-, Verbands- und Bürgeranfragen, Erstellen von PR-Texten) auch die inhaltliche Verantwortung über die Webseite der EVP Schweiz. Im Rahmen der internen Parteikommunikation redigieren und produzieren Sie die vierteljährlich erscheinende Mitgliederzeitschrift, erstellen Sie die Textsammlungen für die kantonalen Parteiorgane und sind Sie für die internen Newsletter zuständig. Die Beratung und Schulung parteiinterner Verantwortungsträgerinnen und- trägerin in kommunikativen Belangen runden Ihr Stellenprofil ab. Ihr Profil Sie verfügen über einen Hochschulabschluss mit Weiterbildung im Bereich Kommunikation/Journalismus oder Sie bringen als ausgebildete/r Journalist/in mehrjährige Berufserfahrung vorzugsweise im Politikbereich mit. Als Pressesprecher/in der Bundespartei identifizieren Sie sich persönlich mit den christlichen Werten und politischen Grundsätzen der EVP und können diese gegen aussen glaubwürdig vertreten. Weiter bringen Sie ein hohes Verständnis für politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge, ausgeprägte konzeptionelle und strategische Fähigkeiten sowie ein Flair im Umgang mit IT-Systemen (insbesondere MS Office, InDesign, CMS) mit. Gute schriftliche und mündliche Kenntnisse der französischen Landesprache sind von Vorteil. Wenn Sie zudem kontaktfreudig, teamfähig, initiativ, belastbar und selbstständig sind, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie Ihre Bewerbung bitte per EMail an joel.blunier@evppev.ch. Für weitere Informationen stehen Ihnen Generalsekretär Joel Blunier (Tel. 031 351 71 03) oder der bisherige Stelleninhaber Niklaus Hari (Tel. 031 311 19 44) gerne zur Verfügung.
Die Evangelische Stadtmission Basel (ESM) ist ein christliches Werk mit über 150-jährigem Engagement. Mit sozial-diakonischen und seelsorgerlichen Projekten kommuniziert es das Evangelium in einer zeitgemässen Sprache für die Bevölkerung der Stadt Basel. In Folge der Pensionierung des Stelleninhabers suchen wir auf Herbst 2014 eine/n neue/n
GESCHÄFTSFÜHRER/IN (80 – 100%) Operative Leitung, Projektentwicklung, Mission
In dieser spannenden und abwechslungsreichen Funktion sind Sie verantwortlich für die operative Leitung des Gesamtwerkes und repräsentieren dieses nach aussen. Sie führen zusammen mit den Bereichsleitenden die Projekte «Quartier Kleinhüningen», «Tagesschule Volta», «Seniorenzentrum Johannstor» sowie «Fokus Basel». Daneben entwickeln und realisieren Sie neue Projekte im Rahmen der evangelistisch-seelsorgerlichen und sozialdiakonischen Zielsetzung. Sie führen und fördern die Mitarbeitenden. Sie betreiben aktives Networking zusammen mit der reformierten Kirche, der evangelischen Allianz und anderen Institutionen. Sie predigen gerne und stellen ein professionelles Fundraising sicher. Schliesslich sind Sie Mitglied des Vereinsvorstandes, welcher Sie mit Fachpersonen unterstützt. Für diese anspruchsvolle Aufgabe suchen wir eine überzeugende Persönlichkeit mit theologischem Hochschulabschluss oder vergleichbarer Ausbildung. Sie verfügen über mehrjährige Berufserfahrung als Theologe/Theologin, mit Vorteil in den Bereichen Kinderund Jugendarbeit oder Erwachsenenbildung. Sie sind visionär und haben Freude daran, mit Herz, Kopf und Hand in Basel missionarisch zu wirken. Zudem besitzen Sie Führungserfahrung und betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Kommunikative Fähigkeiten in Wort und Schrift, Kontaktfreude und Durchsetzungsfähigkeit runden das Anforderungsprofil ab. Wenn Sie sich für diese Herausforderung interessieren, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung (ev@stadtmission-bs.ch) bis am 15. Oktober 2013. Frau Esther Vögtli-Schaad (Präsidentin) steht Ihnen für Auskünfte zur Verfügung, Tel. 076 490 25 62. Diskretion ist selbstverständlich. www.stadtmission-bs.ch
Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP) Postfach 294, Nägeligasse 9, 3000 Bern 7, Tel. 031 351 71 71, www.evppev.ch
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P ro u n d Kon t r a
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Geben Sie ein Ja für die Nein zum «Burnout der Vernunft ab! Gesellschaft»! Pro
henrique schneider Ressortleiter im Schweizerischen Gewerbeverband
Es geschieht im Tankstellenshop: Um Mitternacht kann Maria eine verpackte Bratwurst und eine offene Cervelat kaufen. Gut eine Stunde später muss sich Peter mit der Cervelat zufriedengeben. Im gleichen Tankstellenshop kann Sandra um 4.45 Uhr noch kein Brot erwerben, aber sie kann Weggli kaufen. Fünfzehn Minuten später: Weggli und Brot stehen zur Verfügung. Irrsinn? Ja! Man beachte: Der Tankstellenshop war die ganze Nacht offen. Immer stand Verkaufspersonal bereit. Es gab zu jeder Zeit genügend Brot, Weggli, Bratwürste und Cervelats. Nur kaufen durfte man sie nicht.
Ein bürokratischer Unsinn
Warum also diese absurde Situation? Ganz einfach: Das Schweizer Gesetz verlangt von den Betreibern der Tankstellenshops, dass sie in der Nacht einen Teil des Sortiments abdecken. Ein Rundum-die-Uhr-Kiosk ist erlaubt, eine 24-Stunden-Kaffeebar ebenfalls, auch die Tankstelle bleibt offen. Doch wehe, wenn zwischen 1 und 5 Uhr eine Bratwurst verkauft wird! Das ist verboten. Erlaubt ist nur der Verkauf von Produkten, die direkt vor Ort konsumiert werden können. Das heisst nicht, dass sie auch dort konsumiert werden müssen. Will ein Kunde um 3 Uhr eine Packung mit sechs Coca-Cola-Dosen kaufen, darf ihm die Packung nicht verkauft werden. Aber er kann die sechs Dosen einzeln mitnehmen.
Weg mit dieser Schikane!
Diese bürokratische Sortimentsbeschränkung ärgert sowohl die Konsumenten als auch das Verkaufspersonal. Wer will schon einem Kunden oder einer Kundin morgens um 3 Uhr diesen Unsinn erklären? idea Spektrum 36.2013
Am 22. September geht es also exklusiv um den Abbau dieser bürokratischen Schikanen und um nichts anderes. Die Vorlage hat nichts mit Mehrarbeit für das Verkaufspersonal, 24-StundenGesellschaft oder Flexibilisierung der Ladenöffnungszeiten zu tun. Wer dies vermischt, vergleicht Äpfel mit Birnen. An den Öffnungszeiten ändert sich nichts! Massgebend für die Öffnungszeiten von Tankstellenshops sind die kantonalen Bestimmungen über die Ladenöffnungszeiten. In der Schweiz haben 24 Tankstellenshops rund um die Uhr geöffnet. Diese befinden sich an Hauptverkehrsachsen, an Autobahnen oder in grossen Städten – nur dort also, wo ein Bedürfnis besteht. Weil es am 22. September exklusiv um die Aufhebung einer unsinnigen Sortimentsbeschränkung geht, steht eine breite Allianz für die Gesetzesänderung ein: der Bundesrat, das Parlament, verschiedene Parteien und Konsumenten-Organisationen. Gerade weil es um den Abbau von Bürokratie geht, hat die Vorlage keine Auswirkungen auf gesellschaftliche Konzepte oder auf die öffentliche Moral. Ein Ja zum Abbau der bürokratischen Schikane ist ein Ja zu Maria, Peter und Sandra und ein Ja zur Vernunft.
KoNtra corrAdo pArdini Nationalrat SP, Lyss BE
Ende 2012 hat die bürgerliche Parlamentsmehrheit beschlossen, die Ladenöffnungszeiten bei Tankstellenshops zu liberalisieren und damit erstmals den 24-StundenArbeitstag im Detailhandel einzuführen. Die «Sonntagsallianz» – ein breites Bündnis aus Gewerkschaften, Parteien und kirchlichen Kreisen – hat dagegen erfolgreich das Referendum ergriffen.
Immer wieder neue Vorstösse
Denn das betroffene Verkaufspersonal sowie die Konsumentinnen und Konsumenten lehnen Nachtund Sonntagsarbeit ab. Das zeigen Umfragen und verschiedene kantonale Abstimmungen, etwa in den Kantonen Zürich, Basel und Luzern, die wir deutlich gewonnen haben. Trotzdem reichen die Befürworter von liberalisierten Arbeitszeiten immer wieder neue Vorstösse ein, die mit unterschiedlichen Argumenten die Arbeitszeiten im Detailhandel deregulieren wollen.
Noch schlechtere Bedingungen?
Dabei leidet das Verkaufspersonal
abstimmung: tankstellenshop-Öffnungszeiten Ziele: Tankstellenshops an Hauptreise-Verkehrswegen (stark befahrenen Strassen) dürfen 24 Stunden und 7 Tage pro Woche geöffnet haben. Was ändert? Heute dürfen Tankstellen an Hauptreise-Verkehrswegen nur die Tanksäule und das Bistro (Produkte zum Direktverzehr) rund um die Uhr öffnen. Ohne spezielle Bewilligung muss der Shop zwischen 1 und 5 Uhr und sonntags geschlossen werden. Diese Bewilligungspflicht soll mit der Vorlage abgeschafft werden. Shops an Bahnhöfen (Aperto, Avec usw.) sind von der Gesetzesänderung nicht betroffen. Argumente dafür: • Die Ausweitung aufs Gesamtsortiment bedingt keinen personellen Mehrbedarf. • Es macht keinen Sinn, nur Produkte zum Direktverzehr rund um die Uhr zu verkaufen. • In städtischen Gebieten wollen Schichtarbeitende auch nachts und sonntags einkaufen können. Argumente dagegen: • Arbeitnehmende müssen zunehmend bereit sein, jederzeit und in Schichten zu arbeiten. Insbesondere Familien leiden darunter. • In Zeiten von Kühl- und Tiefkühlgeräten ist kein Haushalt auf einen 24-Stunden-Betrieb angewiesen. • Die ständige Verfügbarkeit am Arbeitsplatz ist gesundheitsschädigend. Der Profit der Inhaber zählt mehr als die Gesundheit der Angestellten. Quelle: www.vimentis.ch
bereits heute schon unter tiefen Löhnen, unregelmässigen Arbeitszeiten und unter der Arbeit auf Abruf. Besonders betroffen von den längeren Ladenöffnungszeiten sind Frauen, die fast 70 Prozent des Verkaufspersonals ausmachen. Zudem ist Nacht- und Sonntagsarbeit schädlich für die Gesundheit. Eine kürzlich publizierte Studie belegt beispielsweise, dass Nachtarbeit das Brustkrebsrisiko um 30 Prozent erhöht. Die Vorlage höhlt das Arbeitsgesetz in einem zentralen Punkt aus: dem Nacht- und Sonntagsarbeitsverbot. Das betrifft alle Beschäftigten. Mit der Flexibilisierung der Arbeitszeit gehen wichtige gesellschaftliche Freiräume verloren.
Für den arbeitsfreien Sonntag
Der arbeitsfreie Sonntag ist für die Erholung und die sozialen Kontakte eine unabdingbare Voraussetzung. Die Einführung der 24-Stunden-Gesellschaft führt unweigerlich zum «Burnout der Gesellschaft». Familien mit Kindern und externen Betreuungsverhältnissen wären durch den hohen Koordinationsbedarf besonders betroffen.
Gefährliche Signalwirkung
Die zur Abstimmung gelangende Gesetzesänderung – daraus machen die Befürworter keinen grossen Hehl – ist nur der Anfang: Die Tankstellenshops sind die Türöffner für eine 24-Stunden-Arbeitsgesellschaft. Ausnahmen zugunsten der Tankstellenshops werden von anderen Detailhändlern längerfristig nicht toleriert werden. Es droht ein Dammbruch für die gesamte Branche. Aber eine Gesellschaft, die unter dem alleinigen und dem übermächtigen Diktat des Konsums steht, ist eine getriebene Gesellschaft, die aus Profitinteressen nie zur Ruhe kommen darf. Der Schutz des arbeitsfreien Sonntags ist deshalb auch ein Schutz der Gemeinschaft vor den masslosen Ansprüchen der Wirtschaft. Darum setzen wir uns am 22. September für ein Nein zur Änderung des Arbeitsgesetzes ein. Redaktion: Thomas Feuz
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TAG E SSC H AU
Journal
Warnung vor islamischem Winter
homo-segnung möglich
Islam-tagung Eigenes Erleben und das vergleichende Studium der Schriften liessen
Die Synode der evangelischen Kirche im Thurgau will den Ehebund nicht mehr auf Mann und Frau beschränken. Ein Antrag, der die Ehe entsprechend definieren wollte, wurde auf Anraten von Kirchenrat und vorbereitender Kommission abgelehnt. Die neue Kirchenordnung sieht in einer allgemein gehaltenen Formulierung vor, dass aus «Anlass bedeutender lebensgeschichtlicher Ereignisse» gottesdienstliche Handlungen oder Segensfeiern durchgeführt werden können. Damit können gleichgeschlechtliche Paare ihre Partnerschaft auf Wunsch mit einer Segensfeier verbinden. (idea)
anti-koran-Initiative verboten
Das Thurgauer Stimmvolk kann nicht über die Initiative «Gegen frauenfeindliche, rassistische und mörderische Lehrbücher» abstimmen. Das Bundesgericht erklärte das mit 4466 Unterschriften eingereichte Volksbegehren wegen Diskriminierung des Islam mit einem knappen Entscheid (2:3) für ungültig und bestätigte somit den Beschluss des Grossen Rates, der die Initiative bereits für ungültig erklärt hatte. Die Richter kamen in ihrer Beratung zum Schluss, dass der Initiativtext als solcher zwar durchaus neutral verstanden werden könne. Die Begründung des Komitees lasse sich aber nicht ausblenden. Und bei diesem Verständnis verstosse die Initiative gegen das Diskriminierungsverbot. Das überparteiliche Initiativkomitee, das vor Bundesgericht Beschwerde einlegte, wollte mit einer Änderung des Volksschulgesetzes verhindern, dass der Koran oder andere islamische Sakralschriften an Schulen gelehrt werden. Auslöser der Initiative war der Islamunterricht an der Mittelstufe in Kreuzlingen, den 86 von 112 muslimischen Mittelstüflern besuchen. Dem Unterricht wird eine «integrative Wirkung» attestiert, Imam Rehan Neziri als glaubwürdige Integrationsfigur wahrgenommen. Neziri bietet den Islam-Unterricht parallel zum christlichen Unterricht an. Dass eine Bürgerinitiative vom Bundesgericht abgeblockt wird, ohne dass das Volk darüber befinden kann, löste im Thurgau verschiedentlich Kritik aus. (idea) Bilder: Rolf Frey; Helena Gysin
Fouad Adel zum warnenden Islam-Aufklärer werden. Am Samstag sprach er in Wil. Gegen 50 Besucher folgten den Ausführungen des im Sudan geborenen Pastors Fouad Adel im Lokal der Freien Christengemeinde in Wil SG. Eingeladen hatte der Schweizerische Protestantische Volksbund (SPV). Der 58-Jährige, selber schon von der Geheimpolizei verhört und von Islamisten mit dem Tod bedroht, verneinte die Fähigkeit des Islam, mit anderen Religionen zu kooperieren. Islam heisse «Unterwerfung» und habe nichts mit Frieden zu tun. Genau übersetzt bezeichne die auf Koran, Scharia und Mohammeds Biografie basierende islamische Ideologie Andersgläubige als «Lebensunwürdige». «Deshalb rufen viele Koranstellen dazu auf, Christen oder Juden zu töten», erklärte Adel. Im Gegensatz dazu habe Jesus aufgerufen, selbst die Feinde zu lieben.
Frauen kommen schlecht weg
Frauen seien im Islam den Männern untertan, weniger wert und bei Erbschaften und vor Gericht benachteiligt. «Den Männern ist es erlaubt, ihre Frauen zu schlagen», so Fouad Adel. Sure 2:224 im Koran vergleiche Frauen mit einem Acker, den man – egal
Fouad Adel: «Der Einfluss des Islam in Europa wird unterschätzt.»
wann und wie – «begehen» könne. Dies sei eine Form von Sklaverei in der Ehe. Bei Ehebruch soll die Frau gesteinigt werden. Lebten 1970 in der Schweiz 16 000 Muslime, sind es unterdessen nach Schätzungen bis 500 000, in Deutschland 4 Millionen. Der Einfluss des Islam schreite voran, sagte Fouad Adel, und werde von Politik und Medien unterschätzt.
Islam erobert Europa
Gemäss Adel, der vergleichende Theologie studiert hat, ist der Islam eine totalitäre Ideologie mit dem Anspruch, nicht-islamische Länder zu erobern und die Scharia überall durchzusetzen. Ima-
me hätten die Aufgabe, in Koranschulen und Moscheen den totalitären Islam zu unterrichten. «Säkulare Gesetze müssen nicht beachtet werden. Bereits haben Muslime in der Schweizer Armee Sonderrechte. Seit einem Polizeibericht von 2010 ist es Muslimen erlaubt, ohne Strafandrohung Nicht-Muslime als Tiere zu bezeichnen», so Fouad Adel. Abschliessend stellte er aber klar, dass Muslime gastfreundlich und als Menschen liebenswert seien. Fouad Adel zeigte Wege auf, wie man mit Muslimen ins Gespräch kommen kann. Nächsten Samstag spricht er in Strengelbach AG. rolf frey
markus DolDEr stEllt CD vor unD hoFFt auF EInE annähErung DEr musIkstIlE
als Pilger – auf dem Weg zum Ziel Markus Dolder zählt zusammen mit David Plüss zum Urgestein der christlichen Musikszene in der Schweiz. Zusammen standen sie am vergangenen Freitag in Bern auf der Bühne und stellten ihr neustes gemeinsames Werk vor. Während den 30 Jahren seines musikalischen Schaffens hat Dolder den Gesang in vielen Schweizer Kirchen und Gemeinden geprägt. Wichtiger als die Tatsache, dass seine Lieder in Gottesdiensten gesungen werden, ist für ihn aber, dass sich die beiden Flügel – die traditionellen, konservativen Kirchenmusiker und die populären «Worshiper» – annähern. Dolder ist überzeugt, dass ein Hei-
lungsprozess notwendig ist, bei dem die junge Generation bereit wird, musikalisch und geistlich wieder an die Wurzeln der Väter anzuknüpfen. Angesprochen auf den Veränderungsprozess, den Dolder selber durchlaufen hat, sagt er: «1983, bei meiner ersten Schallplatte, ging ich sorgloser an die Liedtexte heran.» Danach folgte eine Phase, in der er fast ausschliesslich Bibeltexte vertonte – es schien ihm, als könne manches einfach nicht besser gesagt werden. Bei einem Studienurlaub 2012 in Iona, Schottland, entstand «Reisendi», seine zwölfte Produktion. Der Sozialdiakon liess sich von der Geschichte der irischen Reisemön-
che inspirieren. «Das Bewusstsein, dass wir Pilger sind, relativiert vieles», ist Dolder überzeugt. Helena Gysin www.markus-dolder.ch idea Spektrum 36.2013
tag e ssc h au
mission ist ein wunderbares Wort
ÄXGÜSI
AGIK-Forum Im Spannungsfeld zwischen Verkündigung, Diakonie und öffentlicher
Schutzlos
Wahrnehmung: Was heisst ganzheitliches Dienen im interkulturellen Umfeld?
«Mission ist heute ein Reizbegriff, fast ein Schimpfwort», stellte Markus Frauchiger, interkultureller Mitarbeiter bei der Meos, in seinem Referat am Samstag fest und gab damit wohl keine neue Erkenntnis weiter. «In aggressiver Art Mitglieder werben, die eigene Glaubensüberzeugung anderen aufzwängen, Leutefängerei», die mutmasslichen Definitionen für das lateinische Wort sind mittlerweile so einseitig wie allgemein verbreitet.
Keine Bekehrungsobjekte
Bei ihrem diesjährigen Treffen stellte sich die «Arbeitsgemeinschaft Interkulturell» (Agik) in Pratteln der Spannung zwischen sozialem Engagement, praktischer Hilfe und Wortverkündigung. Die Frage lautete: Was heisst ganzheitliches Dienen? «Ich möchte Diakonie und Evangelisation nicht gegeneinander ausspielen», betonte Frauchiger. Beides gehöre untrennbar zusammen: «Sozialdiakonisches Christsein kommt ohne den Hinweis auf Gott, den Retter, nicht aus.» Es gehe nicht darum, Menschen
Markus Frauchiger am Agik-Forum der Schweizerischen Allianz: «Den Auftrag nicht verleugnen, sondern ihn klarstellen.»
«zum Religionswechsel zu motivieren», sondern sie untereinander und mit Gott zu versöhnen. Diesen Auftrag solle man auch in der sozialdiakonischen Arbeit nicht verleugnen, sondern ihn vielmehr klarstellen. Frauchiger stellte vor den rund 100 Teilnehmenden aber auch klar: «Menschen sind keine Bekehrungsobjekte. Wir bedrängen Menschen nicht, wir knüpfen unsere Hilfe nicht an Bedingungen.» Die praktische Hilfe sei kein «Mittel zum Zweck», um das Evangelium zu verbreiten. Die Diakonie sei von Anfang
an Teil des christlichen Auftrags gewesen. Schliesslich ermutigte Markus Frauchiger die Anwesenden, mit einem «gesunden Selbstbewusstsein aufzutreten». «Wir haben nichts zu verbergen. Wir wollen uns um die materiellen und die seelischen Nöte der Menschen kümmern.» Mission sei eigentlich ein wunderbares Wort, das übersetzt «Sendung» oder «Auftrag» bedeute. «Wir sind gesandt, von der Liebe Gottes zu zeugen und Menschen zu dienen», so Markus Frauchiger. Christof Bauernfeind
800 Junge zwischen Zelten und Himmel JuKo Camp statt Gemeindesaal: Am Wochenende traf sich die GfC-Jugend im Berner Jura. Kurz zuvor verunglückte der Hauptreferent tödlich beim Gleitschirmfliegen. Seit zwanzig Jahren betreibt die Gemeinde für Christus (GfC, vormals EBV) eine blühende Jugendarbeit. Höhepunkt ist die jährliche Jugendkonferenz. «800 hoffnungsvolle junge Menschen, 200 Freiwillige in 36 Teams, ein grosser Gott»: So fasst Hauptleiter Jürg «Hoschi» Hostettler das JUKO-Camp zusammen.
Kontrastprogramm zu «Liebe»
Tramelan bietet ideale Voraussetzungen für die Zeltstadt. Doch die Idylle trügt: Kurz vor dem Anlass erfuhren die Veranstalter vom tödlichen Unfall des Hauptreferenten Hans Peter Royer von den «Fackelträgern». «Wir inforidea Spektrum 36.2013
mierten sofort und erlebten eine Riesenwelle von Hilfsbereitschaft und Gebet», schaut Hostettler zurück. Royers Credo, «Christus in dir! Authentisches Christsein 24/24», wurde von anderen Referenten vermittelt. René Meier forderte die Jugendlichen heraus: «Liebe und Sex sind Gottes Idee. Wie willst du dein ‹erstes Mal› er-
leben? Den Traum, den viele haben, heisst: eine erfüllende und beglückende Ehe.» In Seminaren wurde das Gehörte vertieft. Er sei beeindruckt «von der Tiefe und Ernsthaftigkeit der jungen Leute», meinte Jürg Hostettler gegenüber idea. thoMas feuZ www.juko.gfc.ch Bilder: idea/Christof Bauernfeind; zvg
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Der Biwakplatz war perfekt: Eine flache Wiese, fliessendes Wasser, atemberaubendes Bergpanorama. Das Zelt bot uns Schutz und Wärme. Doch morgens um drei weckte mich Hufgetrampel. Eine Herde Eringer-Kühe galoppierte direkt auf uns zu! Bald waren wir umgeben von pechschwarzen Walliser Kampfkühen. Aufgeregt inspizierten sie das fremde Objekt und machten sich am Zelt zu schaffen. Zugegeben – ich hatte Angst, so auf dem Boden liegend, nur von einem hauchdünnen Stoff von den Hufen und Hörnern getrennt. Als behüteter Schweizer kenne ich kaum existenziell bedrohliche Situationen. Dazu muss ich schon zugeben: Es geht auf keine Kuhhaut, eine Alpweide als Biwakplatz auszusuchen! – Ich lese in diesen Tagen viel von Menschen, deren Existenz wirklich bedroht ist. Seit jener Nacht in den Bergen bewegt mich das Schicksal der Männer und Frauen, die wegen ihres Glaubens an Jesus um ihr Leben fürchten müssen, ganz neu. Wie viele Christen in Ägypten, Syrien oder Nordkorea leben in Angst, in der Nacht verhaftet zu werden? Ihre Geschichten enden selten als nette Story in einer idea-Kolumne. Ihre Bedrohung ist real. Die SEA und andere Organisationen setzen sich politisch und praktisch für verfolgte Christen ein. Trotzdem bleibt eine grosse Hilflosigkeit. Ich will mich davon aber nicht lähmen lassen. Dem aktuellen SEA-Gebetsaufruf folgend, wende ich mich in diesen Tagen häufig an Gott. Ist das nicht etwas einfach, die Hände zu falten, während andernorts Menschen sterben? Nein. Ich verstehe beten nicht als Kapitulation. Beten ist, wie Karl Barth sagte, «der Beginn des Aufstandes gegen die Unordnung der Welt». Gottes Hand bietet den besten Schutz, wenn nichts mehr zwischen uns und den lebensfeindlichen Mächten steht. andi BaChMannroth Der Autor ist Jugendbeauftragter der Schweizerischen Evangelischen Allianz.
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SYNERGIE Im Juli bin ich 60 geworden. Ab anfangs 2014 darf ich den Vorsitz der Geschäftsleitung an die 5. Generation abgeben. Ein Privileg. Rückblickend war es auch ein Privileg, zu den Mitgründern der Agentur C zu zählen. Das Hinaustragen von Gottes Wort in Zeitungen und auf Plakaten hat mein Leben geprägt. Diese ermutigenden göttlichen Wahrheiten wollte ich auch im Geschäftsalltag nicht missen. In den 1990er-Jahren verlegten wir die Nehemia-Agenda, ein Zeitplanbuch, das den Nutzer mit einem Bibelvers durch den Tag begleitete. Einer der Werbeslogans hiess: «Zeit von Gott für Gott». An dieser Aussage ändert sich nichts – auch nicht im Zeitalter der allgegenwärtigen digitalen Verfügbarkeit des Menschen. Zeit ist Leben und mir ist die Freiheit gegeben, mit ihr umzugehen. Ich entscheide, was wichtig ist und kenne meinen Auftrag, weiss, wozu
ich berufen bin. Das reicht. «Getrieben oder berufen?» ist der Titel eines Buches. Es erschien, bevor das Burnout-Zeitalter so richtig begonnen hat. Die Gefahr, getrieben zu werden oder der Druck, dass Fremdsteuerung den Tagesablauf bestimmt, wächst. Kaum den Arbeitsplatz verlassen, lässt einen das Handy oder Tablet nicht los. Es meldet sich, sobald etwas reinkommt. Neugierde und das Gefühl, schon wieder angeschrieben worden zu sein, ist eben auch eine Art von Wertschätzung. Was ist das Resultat? Ohne zu planen, ist der Tag voll! Aber da sind ja auch noch die Erinnerungen auf Facebook: Freundschaftsanfragen, Statusänderungen, Fotos, bin gerade mit dem Hund spazieren gegangen ... Wohin schwemmt uns die Infoflut? Für das Zwiegespräch mit Gott braucht es kein Internet, sondern Zeit und zuhören wollen. Das ist meine Entscheidung. In der Bibel steht sinngemäss, ‹ziehe dich zurück, schliesse die Türe›. Gott ist da und oft klopft er an, wenn ich ihn vergessen habe. Das ist Gnade. Einer meiner
Der Autor ist Leiter des Jordi Medienhauses in Belp und Präsident der Christlichen Geschäftsleute der Schweiz (CGS).
Nicht besser
Verfehlte Kritik
Sauber abgrenzen
Es reicht!
«idea Spektrum» Nr. 34 – «Tatort TV» So wenig überzeugend die Tatortsendung «Das Geburtstagskind» war, so wenig überzeugte diese Kritik. Die inszenierte Gemeinschaft «Kreis der Gnade» zeigt leider ein gar nicht so unrealistisches Bild einer freikirchlichen Gemeinde. Der Grat zwischen Leidenschaft für Christus und religiösem Fanatismus ist sehr schmal. Ich begegne immer wieder Personen, die in freikirchlichen Gemeinden in Abhängigkeiten und nicht in Freiheit und Mündigkeit geführt wurden. Ganz zu schweigen von Missbräuchen jeglicher Art, bis hin zu sexuellem Missbrauch. Der Satz: «Christen sind nicht bessere Menschen» trifft leider voll ins Schwarze. Daher sind neben der geforderten Transparenz, Wachsamkeit und ein Wahrhabenwollen solcher Dunkelheit in der Gemeinde gefragt. Das ist notwendig und heilbringend.
«idea Spektrum» Nr. 34 – «Wider die frommen Lügen»
Gratuliere! Dieser Kommentar trifft die Sache gut. Ich habe mich auch über die Sendung genervt.
Nun ist es in Europa wieder einmal so weit. Die korrekte fromme Szene rechnet mit aktiven Gläubigen ab. Kann gegenseitiges Bekämpfen eine Lösung sein? Ist es nicht einfach so, dass einige mehr und andere weniger Erkenntnis über gewisse Dinge im Glauben haben? Wie viele, die sich Christen nennen, weigern sich, Zeichen und Wunder Gottes anzuerkennen? Die übernatürliche Dimension wird abgelehnt. Ich bin erstaunt, dass der Autor nicht auch noch Bill Johnson, Beni Johnson, Kris Vallotton, Kevin Dedmon, Danny Silk, Kenneth Hagin, Reinhard Bonnke u.a. auf die Abschussliste setzte. Immerhin haben dies Benny Hinn und Kenneth Copeland wieder einmal geschafft. Was ginge wohl in den Köpfen der erwähnten verfolgten Christen vor, wenn sie von diesem theologischen Bruderkrieg hörten? Ich habe hohen Respekt vor diesen Menschen. Ich bin überzeugt, dass sie im Glauben Dimensionen erleben, von denen manche von uns viel lernen könnten. Übrigens: Die kritisierte Joyce Meyer unterstützt aktiv Menschen in armen Verhältnissen.
WERNER KEISER, Sempach LU
ANDREAS JUTZI, Signau BE
MARGRIT ZIEGLER,Steffisburg BE
Genervt «idea Spektrum» Nr. 34 – «Tatort TV»
ideaSpektrum 36.2013
Söhne hat vier kleine Kinder. Jedes Jahr, bevor er mit der Familie in die Ferien geht, zieht er sich alleine vier Tage in eine Alphütte zurück, isst nichts, unternimmt nichts und sagt: «Herr, hier bin ich, lass mich deine Stimme hören.» Hut ab! Da denke ich jeweils: Er macht, was ich damals, als die Kinder klein waren, nicht geschafft habe. Nun, es gibt viele Wege und keine Rezepte. Jeder Mensch soll nach seinem Gutdünken umsetzen, was ihm das Herz sagt. Denn Gott schaut das Herz an, den inneren Antrieb. Sich Zeit zu nehmen für Gott, ist der beste Schutz vor Burnout, weil der Heilige Geist in dieser Zeit spricht, und zwar nicht primär über andere, sondern zu dir, für dein Wohlergehen. Diese Zeit lohnt sich! BRUNO JORDI
«idea Spektrum» Nr. 34 – «Massgeschneidert, flexibel, modular», «Wider die frommen Lügen» Mit 54 habe ich angefangen intensiv Theologie zu studieren. Ziel: Wissen, worüber sich die unterschiedlichen Denominationen und Kirchen streiten. Selber will ich weniger Unsinn reden und mehr von den Daten, Zahlen und Fakten der frohen Botschaft unseres Gottes weitersagen. Den Beitrag «Massgeschneidert, flexibel, modular» habe ich mit hohem Interesse gelesen und kann den Inhalt nur bestätigen. Der Vorabdruck aus dem Buch von Markus Spieker «Wider die frommen Lügen» hat mir im Innersten wohlgetan. Endlich mal ein klares und doch wertschätzend gehaltenes Wort der Klärung. Je sauberer die Abgrenzung zum esoterischen Gedankengut und je entschiedener der Widerspruch zu den Fehlinterpretationen der Bibel, desto glaubwürdiger erscheint die frohe Botschaft Gottes, dass er alle Menschen liebt und retten will. Weiter so: Aufklären, klarstellen und Hoffnung weitersagen. MANFRED CÖRPER, Winterthur ZH
Leserbriefe entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Kürzungen behalten wir uns vor.
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PODIUM USA, EU, Syrien Der Bürgerkrieg in Syrien forderte bereits über 100 000 Tote. Hunderte wurden Opfer von Giftgas. Die Lage ist dramatisch. Es ist verständlich, dass die internationale Gemeinschaft diesen Konflikt beenden möchte. Die Vetos von Russland und China hinderten den Sicherheitsrat der UNO daran, das Regime von Bashar al-Assad zu stürzen. Es ist offensichtlich, dass dieses vom Iran und der Hisbollah unterstützte Regime grausame Machtmissbräuche begeht. Die amerikanischen, französischen und britischen Behörden wollen aber nicht einsehen, dass die Freie Syrische Armee von al-Qaida nahestehenden Gruppierungen dominiert wird und manchmal schlimmer handelt als die reguläre Armee! Die Rebellen haben zahlreiche Christen entführt und ermordet. Darunter ein Mädchen unter schrecklichsten Umständen. Das Schweigen der internationalen Gemeinschaft zu diesem abscheulichen Mord schockiert! Hätte Israel diese ruchlose Tat begangen, dann hätte das Bild dieses Horrors tagelang in den Schlagzeilen gestanden! Syrische Christen behaupten zu Recht, dass es die Opposition sei, welche die religiösen Minderheiten verfolgt und dass al-Assads Regime der letzte Schutz gegen ihr Aussterben sei. Die Regierungen des Westens meinen naiv, dass die Wahlen den arabischen Ländern zu den Freiheitsrechten verhelfen können. Dabei vergessen sie zwei Wahrheiten: 1. Wenn sich die Demokratie auf die Regel der Mehrheit beschränkt, kann sie die Freiheitsrechte und besonders die Religionsfreiheit nie garantieren. 2. Die Lehre des Korans ist mit der liberalen Demokratie kaum zu vereinbaren. Das voraussehbare Versagen des Arabischen Frühlings ist ein schmerzhafter Beweis dieser unausweichlichen Realitäten. JEAN-PIERRE GRABER
Der Autor, Dr. rer. pol., war Nationalrat der SVP. Er wohnt in La Neuveville BE.
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p u bl i r e p or tag e
Adonia ist auch ein Buchverlag Viele kennen Adonia wegen seiner Musicals und CD-Produktionen. Aber der Adonia Verlag gibt auch Bücher heraus: Seit über 15 Jahren werden pro Jahr 3 - 4 Bücher verlegt. Dabei kristallisieren sich drei Hauptgebiete heraus: Bilderbücher, Kinderromane und Ratgeber. Diese werden vor allem im Direktvertrieb und in den christlichen Buchhandlungen der Schweiz geführt. Neuerdings werden sie aber auch in Deutschland und Österreich verkauft.
Kindern Bücher schenken! Büchergeschenke sind sinnvolle Geschenke, gerade in einer Zeit, in denen sich Kinder fast ausschliesslich mit Internet, Fernsehen und Computerspielen beschäftigen. Der Adonia Verlag versucht, die Kinder für das Lesen zu gewinnen. So haben wir verschiedene Bücher, die es auch als Hörspiele gibt. Einige Kinder sind besonders dann motiviert, ein Buch zu lesen, wenn sie die Geschichte schon gehört haben. Auch die spannende Detektivserie Jan & Co. eignet sich bestens zum Verschenken. Schon viele Kinder wurden durch diese Serie zum Lesen motiviert und eine grosse Schar von Leseratten wartet mit Spannung auf den nächsten Band: Vermisst am Matterhorn. Dieser erscheint im November.
Auch dieses Jahr hat der Adonia Verlag in allen Segmenten neue Bücher herausgegeben:
Beliebte Tierparabel
Bei den Bilderbüchern wird die Reihe König Simba fortgesetzt. Das ist eine Parabel mit Tieren aus der afrikanischen Savanne. In dem neuen Band wollen sich einige Tiere dem König Simba nicht mehr unterordnen und ziehen weg. Dort erleben sie aber viele gefährliche Situationen und beschliessen, wieder zu König Simba zurückzukehren. Die bekannte Künstlerin Claudia Kündig hat dazu die Bilder gemalt.
Spannende Kinderbücher
Die spannende Detektiv-Serie Jan & Co. spielt in seinem 6. Band im Umfeld einer Casting-Show. David Hollenstein ist es wiederum gelungen, eine äusserst spannende Geschichte für Kinder im Alter ab 10 Jahren zu schreiben. In vielen Schulklassen werden die Jan & Co. Bücher auch als Klassenlektüre benutzt! «Gerade habe ich das Buch Jan & Co. – Verdacht im Modehaus gelesen. Es war echt spannend und das perfekte Buch für mich.» Joshua, 11 J.
Eine ebenfalls packende Geschichte ist Die Reise zum König. Ein Fantasy-Abenteuer zum selber Lesen, Vorlesen, oder als spannende Themen-Geschichte für Kinderwochen und Camps. Parallel dazu kann die biblische Waffenrüstung aus Epheser 6 thematisiert werden. «Min Maa het`s mer geschter es Spital brocht ond i han`s nömme wäg legge chönne, bes i be de letschte Siite gsi ben.... spannend, lehrrich, Auge öffnend, sehnsochtsfördernd.» Leserin zum Buch Die Reise zum König
Adonia, Trinerweg 3, 4805 Brittnau
Ratgeber und Bibelbücher
Ruedi Kündig, Mitarbeiter des Bibellesebundes, hat unter dem Titel Kommt mein Hund in den Himmel? sein erstes Buch geschrieben. Er beantwortet darin kompetent und bibelfundiert Kinderfragen rund um den Glauben und die Bibel. Diesen Ratgeber gibt es auch als Hörbuch und DVD. Als grosses Standardwerk gibt es im Adonia Verlag auch die Kinderbibel Gott liebt dich! Und weil kleine Kinder oft nicht so gerne ein schweres Buch in der Hand halten, gibt es die Bibel auch als kleine Mini-Büchlein, aufgeteilt in 20 Geschichten. Alle Infos und Leseproben zu den Produkten finden Sie im Online Shop www.adoniashop.ch. Und was von unseren Kunden immer geschätzt wird: Wir haben alle Bücher an Lager und können diese innerhalb eines Tages verschicken! Und das erst noch portofrei ab CHF 45.-- Bestellwert! Als Versandbuchhandlung können wir Ihnen natürlich auch jedes andere in der Schweiz lieferbare Buch zusenden. Vielen Dank, dass Sie helfen, unsere wertvollen Bücher zu verbreiten und zu verschenken, denn bekanntlich kaufen Kinder keine Bücher – sie lassen sie sich schenken!
www.adoniashop.ch Übrigens gibt es im Adonia Verlag die neue Familiensatire Füsse hoch! von der Bloggerin Tamar Venditti! Hier fühlen sich Eltern verstanden. Ein Buch zum schmunzeln. order@adonia.ch, 062 746 86 46 idea Spektrum 36.2013
P or t r ät
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Für Gerechtigkeit ist kein Weg zu weit JOURNAL FAIR TRADE In Uganda kam Peter Weidmann aus Gossau ZH erstmals mit Fair-Trade-
Produzenten in Kontakt. Seither will der Unternehmer für fairen Handel sensibilisieren. Kirchen und Gemeinden sollten Gerechtigkeit vermehrt zum Thema machen, findet er. Die Länder des Südens – um nicht zu sagen, die Dritte Welt – hatten Peter Weidmann aus Gossau ZH schon früh fasziniert. 1982 überlegte er sich in die Mission zu gehen, entschied sich dann aber nach einer Bibelschule in England dagegen. Vor zehn Jahren kam er beim Besuch eines Hilfswerks in Uganda erstmals mit Fair-Trade-Produzierenden in Kontakt. Eine sinnvolle Arbeit wie Körbe flechten und ein fairer Lohn steigern das Selbstbewusstsein der als minderwertig angesehenen Frauen enorm. Der 57-jährige Unternehmer wusste sofort, dass sein nächstes Projekt mit Armutsbekämpfung zu tun haben würde. 2006 startete Weidmann mit seiner Frau Barbara die Genossenschaft «teartrade.ch», die fair gehandelte Produkte vertreibt.
Faire Löhne statt Almosen
«Gerechtigkeit ist in der Bibel ein zentrales Thema», betont er. «Aus christlicher Sicht ist jeder Mensch gleich viel wert, ob Bauer in Afrika oder Unternehmer in der Schweiz.» Die Bibel fordere uns auf, Waisen, Witwen und Fremde fair zu behandeln. Nach dem Einsturz einer Kleiderfabrik in Bangladesch im Ap-
Was ist Fair Trade?
«Fair Trade» ist eine Handelspartnerschaft, die mehr Gerechtigkeit im internationalen Handel anstrebt. Wer fairen Handel betreibt, arbeitet bewusst mit benachteiligten Produzierenden und hilft ihnen, zu mehr wirtschaftlicher Sicherheit und Unabhängigkeit zu gelangen. 2012 wurden in der Schweiz für 400 Millionen Franken FairTrade-Produkte verkauft, was einem Pro-Kopf-Umsatz von 57 Franken entspricht. Damit sind die Schweizer Fair-TradeWeltmeister. www.claro.ch; www.stoparmut2015.ch; www.faireseiten.ch
idea Spektrum 36.2013
Gerechtigkeit betrifft die Kirche: Peter Weidmann empfiehlt, auch bei Bau und Unterhalt auf fair hergestellte Produkte zu achten.
ril habe das christliche Spital vor Ort um Spenden gebeten, weil viele Opfer die Behandlung nicht bezahlen konnten. Weidmann empört sich: «Das ist absurd! Erst werden die Textilarbeiterinnen ausgenützt und hinterher Almosen gegeben. Bei gerechten Löhnen und einem legalen Bau der Fabrik wäre diese nicht eingestürzt und es bräuchte auch keine Almosen.»
Kirche hat Verantwortung
Als Christen dürften wir das Thema Gerechtigkeit nicht ausblenden. Kirchen hätten eine Verantwortung und sollten vermehrt lehren, was Gerechtigkeit bedeutet, aber auch selber auf fair hergestellte Produkte achten, zum Beispiel bei der Verpflegung oder beim Unterhalt von Liegenschaften. «Es kann doch nicht sein, dass die Kirche Produkte einkauft, in denen Kinderarbeit steckt.» Unsere Verantwortung sei, in Einklang mit dem zu leben, was Gott geschaffen hat. «Nachhaltigkeit bedeutet, dass ein Unternehmen wirtschaftlich, ökologisch und sozial verträglich produziert», erklärt Weidmann.
Für eine gerechte Welt
Für fairen Handel zu sensibiliBilder: Christian Bachmann; zvg
sieren, betrachtet der selbstständige Unternehmer als Berufung. Dafür ist ihm kein Weg zu weit, kein Einsatz zu hoch. Nachdem «teartrade.ch» 2011 in die «claro fair trade AG» integriert wurde, betreut Weidmann auch deren Web-Shop. Bei «StopArmut» engagiert er sich ehrenamtlich dafür, dass sich Christen – und vor allem die Entscheidungsträger – für eine gerechtere, barmherzigere Welt einsetzen. Daneben coacht er Unternehmer und zeigt ihnen auf, wie sie in ihrem Geschäftsalltag ethische Prinzipien umsetzen können. Das bedeute oftmals, eine Extrameile zu gehen, sich zu informieren und zu hinterfragen. Der Vater von drei erwachsenen Töchtern berät auch Privatpersonen und hilft ihnen auf dem Weg zu ihrer Berufung.
Kirche tauft Erwachsene
Auch in evangelischen Landeskirchen können sich Erwachsene aufgrund ihres Glaubens taufen lassen oder ihre Kindertaufe bestätigen. Am Sonntag wurden in der reformierten Kirche Gossau ZH drei junge Erwachsene durch untertauchen getauft. Auf dieselbe Art bestätigten zwei Jugendliche ihre Kindertaufe. Zuvor hatten sich die Täuflinge an zwei Abenden zusammen mit den Pfarrern Christian Meier und Johannes Huber sowie mit dem Jugendarbeiter Markus Hardmeier mit der Bedeutung der Taufe auseinandergesetzt. Die ganze Gemeinde nahm an den Taufen teil, die in einem Pool vor der Kirche stattfanden. (mf)
Päckli für die Ukraine
Nur das tun, was Gott will
Arbeiten zu delegieren und sich auf seine Kernkompetenz, das Beraten und Coachen, zu konzentrieren, fordert Weidmann immer wieder heraus. Nach einem Burnout im Jahr 2000 ist er nun ab und zu auf einer Biketour oder beim Werken in seinem Eigenheim anzutreffen – am liebsten für sich alleine. Er will sich von Gott zeigen lassen, was dran ist. Eine Begegnung, die offensichtlich «geführt» war, brachte ihn mit Dayo Ogunsola von Dayo Consulting zusammen. Betriebsökonom Ogunsola will Geschäftspartner in Afrika und der Schweiz für nachhaltige Projekte vernetzen («idea Spektrum» berichtete). «Ogunsola ist Afrikaner und ich bin Schweizer. Wir denken ganz anders, sind in einer anderen Welt zu Hause, aber zusammen können wir das Projekt zum Fliegen bringen», ist Weidmann überzeugt. Und dafür nimmt er sich gerne Zeit. Christian BaChmann
Im Jahr 2012 wurden im Rahmen der «Aktion Weihnachtspäckli» insgesamt 87 300 Geschenkpakete gesammelt. Elisey (rechts) aus der Ukraine bedankte sich bei Linus Pfister (HMK). Er war im Osten der Ukraine verantwortlich für die Verteilung von rund 3000 Päckli. Noch bis am 8. September gewährt er Einblick in seine Arbeit, so auch letzten Sonntag in der Freien Missionsgemeinde Aeschi: «Armut und riesige Korruption prägen meine Heimat. Zerrüttete Familien sind allgegenwärtig. Wir verteilen die Pakete in Waisenheimen, Spitälern und in Alkoholentzugskliniken. Der Segen ist enorm und verändert Leben.» (idea) – www.hmk-aem.ch
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Muslimische Extremisten wollen das Christentum auslöschen NAHOST Auch Islamisten aus Deutschland bekämpfen syrische Christen. Kirchen sind gegen Militärschlag.
E
ine Auslöschung des Christentums im Nahen Osten befürchten orthodoxe Kirchenleiter. Das hätten sich muslimische Extremisten in Syrien zum Ziel gesetzt, erklärte der Außenamtsleiter der russisch-orthodoxen Kirche, Metropolit Hilarion (Moskau), dem katholischen Informationsdienst Asianews. Offensichtlich beteiligen sich auch Extremisten aus Deutschland an der Verfolgung und Ermordung von Christen in Syrien. Etwa 100 muslimische Konvertiten seien an Überfällen auf christliche Dörfer beteiligt gewesen, berichtet das Magazin Focus. In einem aktuellen Propaganda-Video priesen Kämpfer in deutscher Sprache die Vertreibung christlicher Dorfbewohner. Der frühere Berliner Rapper Denis Cuspert, der Muslim wurde, steht heute mit dem Terrornetzwerk El Kaida in Verbindung.
Christen in Syrien sind „Märtyrer“
Der Rapper Denis Cuspert – hier in Berlin – ruft inzwischen in Syrien in deutscher Sprache zum Krieg gegen Christen auf.
Metropolit Hilarion ist überzeugt, dass die Islamisten, die gegen das Regime von Staatspräsident Assad kämpfen, das Christentum auslöschen wollen: „Wo sie an die Macht gelangen, und sei es nur vorübergehend, wird die christliche Bevölkerung eliminiert oder vom eigenen Land vertrieben, und die Kirchen werden zerstört.“ Nach Ansicht des russisch-orthodoxen Patriarchen Kyrill I. (Moskau) sind die Christen in Syrien Glaubensmärtyrer.
Unter Präsident Assad relative Glaubensfreiheit
Fotos: ddp images/Michael Koslowski, picture alliance
Wie die großen Kirchen in Deutschland, so hat sich auch die russisch-orthodoxe Kirche gegen einen von den USA geführten Militärschlag in Syrien ausgesprochen. Wegen eines Giftgaseinsatzes vom 21. August, der Regierungstruppen zugeschrieben wird, erwägt Präsident Barack Obama ein begrenztes Eingreifen; er bemüht sich dafür um die Zustimmung des Kongresses. Deutschland und Großbritannien wollen sich daran nicht beteiligen. Nach Schätzungen sollen im syrischen Konflikt in zweieinhalb Jahren mindestens 100.000 Menschen umgekommen sein. Etwa 4,2 Millionen sind innerhalb des Landes auf der Flucht. Die Christen sind zwischen die Fronten von Regierung und Rebellen geraten. Sie genossen unter dem Assad-Regime relative Glaubensfreiheit; von den Aufständischen werden sie als seine Verbündeten verfolgt Syrien und verschleppt. 21 Millionen Einwohner (davon 1,3 Millionen ins Ausland geflohen) 90 % Muslime 6,3 % Christen
Ägypten 83 Millionen Einwohner 90 % Muslime 10 % Christen (meist Kopten)
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Ägypten: Kopten lehnen Einmischung von außen ab Einen massenhaften Auszug der Christen aus dem Nahen Osten befürchtet das Oberhaupt der koptisch-orthodoxen Kirche, Papst Tawadros II. Die Gewalt gegen Christen im Irak, in Syrien und Ägypten sei miteinander verbunden. Ägypten erlebe
Der Innenraum der Marienkirche (Damaskus) nach einem islamischen Selbstmordattentat
„schmerzhafte Zeiten“, doch sei er zuversichtlich, dass es zu einer „Neugeburt“ des Christentums kommen werde. Die Kopten lehnten jede Einmischung von außen in den Konflikt zwischen der Militärregierung und den Anhängern des abgesetzten Präsidenten Mohammed Mursi ab.
Christen als Sündenböcke In Ägypten werden Christen von muslimischen Extremisten zu Sündenböcken für die blutigen Auseinandersetzungen zwischen der Militärregierung und Mursi-Anhängern gemacht. Der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM, Frankfurt a. M.) liegen Berichte über die teilweise oder völlige Zerstörung von 56 Kirchen vor. Gegenüber idea sagte Vorstandssprecher Martin Lessenthin: „Wer Kirchen abfackelt, ist ein Terrorist und muss als solcher bekämpft werden und gehört nicht in eine Regierung.“ Der Generalbischof der koptisch-orthodoxen Kirche für Deutschland, Anba Damian (Höxter), erklärte, in Ägypten finde eine systematische Vertreibung von Christen statt. P b www.igfm.de • 069 4201080
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N AC H R IC H T E N
Mormonen zweifeln an ihrer „Kirche” SEKTEN Der Grund: Im Internet stoßen sie auf Informationen, die nicht mit der offiziellen Darstellung der – wie sie sich nennt – „Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage“ übereinstimmen.
E
iner der prominentesten „Zweifler“ sei der Schwede Hans Mattson, berichtet die Zeitung „New York Times“. Der frühere Aufseher der europäischen MormonenGemeinden unterhalte jetzt Diskussionsgruppen für Skeptiker. Zunächst habe Mattson Bedenken gegen die offizielle Kirchenlehre als „Propaganda“ oder sogar „Einflüsterungen des Teufels“ abgetan. Doch dann sei er im Internet auf glaubwürdige Quellen gestoßen, die beispielsweise belegten, dass der Gründer Joseph Smith (1805-1844) ein Polygamist gewesen sei. Er habe Dutzende Frauen gehabt, manche davon erst 14 Jahre alt oder mit anderen führenden Mormonen verheiratet. Auch über die Offenbarung des „Buches Mormon“, das die Kirche neben der Bibel verehrt, gebe es widersprüchliche Angaben.
Laut Mattson sind unter den Skeptikern viele Führungspersonen zu finden. Die Lehre der Mormonen ist nach Angaben der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (Berlin) „trotz vielfältiger Bezugnahmen auf Jesus Christus mit biblisch-christlicher Theologie nicht vereinbar“. Die Offenbarungen des Gründers Joseph Smith widersprächen an zentralen Stellen dem Evangelium. Die Sondergemeinschaft sei keine Kirche, sondern eine religionsvermischende Neureligion. P
Mormonen: 14 Millionen weltweit USA 6,2 Millionen Deutschland 39.000 Schweiz 8.000 Österreich 4.100
Malaysia: Christen dürfen nicht „Allah“ sagen INNENMINISTERIUM In dem islamisch geprägtem Staat will die Regierung Christen verbieten, Gott mit dem Namen „Allah“ zu bezeichnen.
I
n einem ersten Rechtsstreit vor drei Jahren hatte ein Gericht einen Verbotsantrag der Religionsbehörde des südostasiatischen Staates abgewiesen und der katholischen Wochenzeitschrift „The Herald“ erlaubt, das aus dem Arabischen importierte Wort „Allah“ für den Gott der Bibel zu benutzen. Daraufhin kam es zu einer Welle der Gewalt von Muslimen gegen Christen. Es gab zahlreiche Sprengstoffattentate gegen Kirchen. Aus Angst vor den radikalen Muslimen machte sich die Regierung zunehmend deren Position zu eigen: Nur Muslime dürfen
Golf von Thailand
für Gott den Begriff Allah benutzen. Das will jetzt das Innenministerium in einem neuen Prozess erreichen. Bis zur Verhandlung am 10. September in der Hauptstadt Kuala Lumpur soll das von der Regierung erlassene Verbot in Kraft bleiben. In Malaysia herrscht nach der Verfassung Religionsfreiheit. Der Islam ist jedoch Staatsreligion. Für Christen in vielen muslimischen Staaten ist es bisher üblich gewesen, für Gott den Begriff Allah zu verwenden. Während er für Christen eine von vielen Bezeichnungen für Gott ist, darf Allah nach Ansicht von Muslimen nur von ihnen gebraucht werden. P
Malaysia: 27,7 Millionen Bürger MA L AYS I A
KUALA LUMPUR HAUPTSTADT Singapur
BORNEO
60 % 20 % 10 % 6%
Muslime Buddhisten Kirchenmitglieder Hindus
NOTIERT Erfolg in Österreich: Freikirchen staatlich anerkannt Ein Zusammenschluss von fünf Freikirchen in Österreich hat die volle staatliche Anerkennung erhalten. Die Bundesministerin für Unterricht, Kunst und Kultur, Claudia Schmied (SPÖ), unterzeichnete eine entsprechende Verordnung. Die „Freikirchen in Österreich“ sind damit die jüngste von insgesamt 16 staatlich anerkannten Kirchen und Religionsgemeinschaften. Zu dem Zusammenschluss gehören die Freie Christengemeinde-Pfingstgemeinde, der Bund evangelikaler Gemeinden, der Bund der Baptistengemeinden, die Elaia Christengemeinden und die Mennonitische Freikirche. Sie haben zusammen rund 19.000 Mitglieder in 160 Gemeinden. Das entspricht einem Anteil von 0,2 % an der Gesamtbevölkerung. Er ist die Voraussetzung für eine Anerkennung. Damit ist u. a. die Möglichkeit verbunden, Religionsunterricht an Schulen zu erteilen. Die Österreichische Evangelische Allianz begrüßte die Entscheidung. Sie stelle einen Meilenstein in der Religionsgesetzgebung des Landes dar, erklärte der Allianzvorsitzende Frank Hinkelmann. Jahrzehntelange Bemühungen hätten einen positiven Abschluss gefunden. Von den knapp 8,5 Millionen Einwohnern Österreichs sind 64 % Katholiken und 21 % konfessionslos. Fast 4 % gehören zur Evangelischen Kirche.
Nordkorea: Über 10 Künstler erschossen wegen Bibelbesitzes Nordkoreas Diktator Kim Jong-Un habe etwa ein Dutzend Künstler wegen des Besitzes von Bibeln sowie angeblicher Pornografie hinrichten lassen. Sie seien am 20. August vor den Augen ihrer Angehörigen erschossen und diese in Arbeitslager gesteckt worden, berichtet die englischsprachige südkoreanische Zeitung The Chosun Ilbo (Seoul). Das kommunistisch regierte, 24 Millionen Einwohner zählende Nordkorea gilt als das Land mit der schärfsten Christenverfolgung. Sogar der Besitz einer Bibel ist verboten. Etwa 70.000 der schätzungsweise bis zu 400.000 Christen sollen sich in Straf- und Arbeitslagern befinden. Sie gelten als Staatsfeinde, wenn sie Gott verehren und nicht die Herrscher-Dynastie. 36.2013
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Israel: Rakete trifft christliches Erholungsheim HEILIGES LAND In einem israelischen Erholungsheim für Holocaust-Überlebende in Shavei Zion hat eine aus dem Libanon von Islamisten abgeschossene Rakete erheblichen Sachschaden angerichtet.
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ON
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Shavei Zion
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See von Galiläa
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TEL AVIV
Jordan
ELM
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Haifa
SYRIEN
LIB
MIT T
ie der Träger der Einrichtung, das christliche „Liebeswerk Zedakah“ in Maisenbach (Nordschwarzwald), mitteilt, wurde das Haus Beth-El in Shavei Zion (Nordisrael) Ende August von einer Rakete getroffen. Die meisten der 42 Gäste hätten sich gerade im Eingangsbereich aufgehalten. Als der Alarm ertönte, seien sie sowie die übrigen Gäste, Mitarbeiter und ehrenamtlichen Helfer aus Deutschland in die anliegenden Sicherheitsräume geflohen. Dort habe man den Raketeneinschlag im Hof direkt vor der Speisekammer gehört. Verletzte habe es nicht gegeben, aber beträchtlichen Sachschaden: Die beiden Autos des Heims sind nicht mehr fahrbereit, die Fassade des Hauses hat Löcher, Dachpfannen haben sich durch die Druckwelle verschoben, Fensterscheiben gingen zu Bruch. Nach Angaben von Zedakah muss in der Regel der israelische Staat für den Schaden aus kriegerischen Auseinandersetzungen aufkommen. Von
JERUSALEM HAUPTSTADT
Bethlehem
GAZAST RE IFE N
Hebron
ISRAEL
Totes Meer
Einschlagkrater einer Rakete in Shavei Zion
den Einwohnern Shavei Zions habe man große moralische Unterstützung erfahren. Die Dorfverwaltung habe angeboten, die Gäste zum Badestrand zu transportieren. Die Frauen des Dorfes hätten für den Sabbat Kuchen gebacken. Als Reaktion auf den Raketenangriff flog die israelische Luft-
waffe einen Angriff gegen eine Stellung der „Volksfront zur Befreiung Palästinas“ im südlichen Libanon. Inzwischen hat sich der libanesische, zu den (islamischen) Salafisten gehörende Scheich Searg Srikat zu dem Raketenabschuss bekannt. P www.zedakah.de b
Guatemala: Präsident ruft Christus zum Herrn des Landes aus NATIONALES GEBETSFRÜHSTÜCK So etwas gab es auch noch nie: Ein Staatspräsident – der des mittelamerikanischen Staates Guatemala – hat Jesus Christus zum Herrn seines Landes ausgerufen.
Fotos: picture alliance / ZUMAPRESS.com, picture-alliance
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s handelt sich um Otto Pefür seine Tätigkeit finde er im Gerez Molina. Er appellierte an bet und im Vertrauen auf Gott. seine Landsleute, für das Wohl Nationaler Gebetstag des Volkes zu beten. Molina sprach beim ersten Nationalen Der Präsident des WirtschaftsGebetsfrühstück, zu dem fühverbandes „Guatemala Prosperende Repräsentanten aus Otto Perez Molina Politik, Wirtschaft, Kultur und BELIZE MEXIKO Kirchen in der Hauptstadt Guatemala Stadt zusammenkamen. Dabei zeigte sich der Karibik Präsident sehr besorgt über die sozialen GUAT E MA L A und politischen Probleme seines Landes. Dazu zählte er die verbreitete Armut und die daraus erwachsende Gewalt. Es falle GUATEMALA ihm schwer, jeden Morgen in den NachrichHAUPTSTADT ten zu erfahren, wie viele Bürger am Vortag Pazifik Gewalttaten zum Opfer gefallen seien. Kraft 36.2013
ra“, Manuel Espina, rief ebenfalls dazu auf, das Gebet ernst zu nehmen, damit es mit dem Land wieder aufwärtsgehe. Guatemala habe auch ungeahnte Möglichkeiten. Dies gebe Führungskräften die Chance, das Land zum Besseren zu verändern. Der guatemaltekische Kongressabgeordnete Manuel Barquin will eine Initiative starten, damit künftig der 22. August zum Gebetstag für den Frieden erklärt wird. P
Guatemala 12,7 Millionen Bürger 55 % Katholiken 41 % Protestanten (meist Evangelikale)
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Der Bundespräsident bedauert das Scheitern seiner Ehe CHRIST & POLITIK Gauck: Es wäre mir lieber gewesen, wenn es mit dem Eheglück geklappt hätte.
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as ist mir nicht gelungen”, sagte er bei einer Begegnung mit Jugendlichen in Berlin. „Ich bin darauf nicht stolz, aber es ist wie es ist“, erklärte der 73-Jährige. Eine Schülerin hatte ihn gefragt, warum er nicht mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt verheiratet sei. Die beiden sind seit 13 Jahren zusammen. Gauck hatte seine Frau Gerhild im Alter von 19 Jahren geheiratet. Seit 1991 lebt das Paar getrennt, wurde aber nie geschieden. Die beiden haben vier Kinder, 14 Enkel und drei Urenkel. Wie Gauck ausführte, ist die Ehe für ihn aber immer noch Modell
– anders als eine Partnerschaft wie die mit seiner Lebensgefährtin. Der Leiter des evangelischen Fachverbandes für Sexualethik und Seelsorge „Weißes Kreuz“, Rolf Trauernicht (Ahnatal bei Kassel), würdigte gegenüber idea Gaucks Aussage: „Es ist toll, dass er die Ehe und eine Lebenspartnerschaft unterscheidet und nicht beides gleichsetzt.“ Zugleich stellte Trauernicht klar, dass es niemandem zustehe, gegenüber den Lebensformen anderer als Richter aufzutreten. Das Weiße Kreuz mache allerdings Mut zur Ehe als Schöpfungsordnung Gottes. P
Gauck und seine Lebensgefährtin Schadt
Bundestagswahl: Was Parteien den Freikirchen antworteten CHRIST & POLITIK Vor der Bundestagswahl am 22. September hat die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) Antworten der im Bundestag vertretenen Parteien auf ihre „Wahlprüfsteine“ veröffentlicht. ie Vereinigung hatte auf Anregung von SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles einen Katalog mit 24 Fragen an CDU/CSU, SPD, Grüne, FDP und „Die Linke“ geschickt. Nach Worten des Baptistenpastors Friedrich Schneider (Oldenburg), der die Fragen formulierte, ging es darum, die Gemeindemitglieder zu ermutigen, „eine fundierte Wahlentscheidung zu treffen“. Eine Empfehlung wollen die Freikirchen – so ihr Beauftragter am Sitz
Friedrich Schneider
Peter Jörgensen
der Bundesregierung, Peter Jörgensen (Berlin) – aber nicht aussprechen: „Unsere Mitglieder können und sollen ihr eigenes Urteil bilden.“ Für Freikirchenpräsident Ansgar Hörsting (Witten) wollen die Freikirchen mit den Wahlprüfsteinen „bei Parteien und Politikern als glaubwürdige Gesprächspartner aus der Mitte der Gesell-
schaft wahrgenommen werden“. Hörsting ist hauptamtlich Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden.
Was bedeuten Ehe und Familie? Zu den Antworten der Parteien: Die Union hebt hervor, dass Ehe und Familie besonders geschützt und gefördert werden müssten. Gleichzeitig lehnten CDU und CSU aber eine Diskriminierung anderer Formen der Partnerschaft – etwa gleichgeschlechtlicher Lebensgemeinschaften – ab. Für die SPD ist Familie „überall dort, wo Menschen dauerhaft füreinander Verantwortung übernehmen“. Dazu gehörten „Paare – ob mit oder ohne Kinder und Trauschein – ebenso wie Alleinerziehende, Patchwork- oder Regenbogenfamilien sowie Großeltern und Menschen, die für ihre pflegebedürftigen Eltern sorgen“. Ferner wolle die SPD „die Ehe für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften öffnen“ und diese auch im Adoptions- und Steuerrecht gleichstellen.
Trauschein nicht entscheidend Für die Grünen ist Familie „da, wo Kinder sind. Und Familie ist selbstverständlich da, wo Menschen füreinander einstehen
und Verantwortung füreinander übernehmen wollen.“ Die FDP bezeichnet den Schutz von Ehe und Familie als wichtigen Grundwert: „Allerdings sehen wir Familie nicht nur als Ehe zwischen Mann und Frau, sondern wollen eingetragene Lebenspartnerschaften mit der Ehe vollkommen gleichstellen.“ Am steuerlichen Ehegattensplitting halten die Liberalen fest. Für „Die Linke“ ist Familie „dort, wo Menschen füreinander soziale Verantwortung übernehmen, unabhängig von Trauschein oder sexueller Orientierung“. Leitendes Prinzip sei die Anerkennung und gleiche Förderung der Vielfältigkeit von Lebensformen.
Wünsche an die Freikirchen Die Parteien äußern sich auch zu der Frage, welchen Beitrag sie von den Freikirchen erwarten. CDU und CSU hoffen, dass sie sich auch künftig in gesellschaftspolitische Diskussionen einbringen, vor allem im Blick auf neue ethische Fragestellungen. Auch könnten sie den interreligiösen Dialog durch Begegnungen von Menschen verschiedenen Glaubens in der Nachbarschaft fördern. SPD, Grüne und Linke sehen in den Freikirchen „Bündnispartner“
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beim Streben nach einer besseren Gesellschaft. Für die FDP haben die Kirchen als Wertevermittler besondere Bedeutung.
Aber auch religionslose Menschen bereicherten die Bürgergesellschaft. P b www.vef.de
AfD: Kinderlose müssen mehr zahlen BUNDESTAGSWAHL Die Alternative für Deutschland (AfD) versteht sich nicht nur als eurokritische, sondern auch als familienfreundliche Partei.
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ies erklärte ein führendes Mitglied, die Bundestagskandidatin Beatrix von Storch (Berlin), gegenüber idea. Wie die 42-jährige Rechtsanwältin sagte, definiere die AfD Familie als „Keimzelle der Gesellschaft“. Für sie bestehe sie aus Vater, Mutter und Kindern. Von Storch wörtlich: „Ich setze mich dafür ein, dass das GenderMainstreaming zugunsten eines FamilienMainstreaming abgeschafft wird.“ Nach Worten der geborenen Herzogin von Oldenburg schöpft sie ihre Kraft aus dem christlichen Glauben. Er gebe ihr Orientierung in einer Welt, die jeden Wert infrage stelle. Der Glaube an Jesus Christus präge von daher auch ihr Handeln.
Gegen Abtreibung & Sterbehilfe So engagiere sie sich gegen Sterbehilfe und verantworte in Deutschland die Europäische Bürgerinitiative „Einer von uns“, die eine Million Unterschriften für den Schutz ungeborener Kinder sammeln will. Für sie als evangelische Christin ist die Alternative für Deutschland gegenwärtig die beste Möglichkeit, diese ethischen Werte politisch umzusetzen. Einer der Sprecher der Partei, Konrad Adam (Oberursel), sprach sich in diesem Zusammenhang für eine Begünstigung von kinderreichen Familien gegenüber kinderlosen Paaren bei Steuer und Rente aus.
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Für Betreuungsgeld und kostenlose Kita-Plätze Die AfD fordere ein Familiensplitting und einen „gerechten Rentenbeitrag“. Nach Worten des Journalisten müssten Kinderlose höhere Beiträge als Kinderreiche zahlen, wenn sie die gleiche Rente beziehen wollten. Adam in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung: „Von Kindern können derzeit nur diejenigen gut leben, die kei36.2013
Bernd Lucke
Beatrix von Storch
ne haben.“ Das von der Bundesregierung gegen den Widerstand der Opposition eingeführte Betreuungsgeld will die AfD behalten, zugleich aber sollte der Besuch von Kindertagesstätten kostenlos sein. Für Adam ist es „grotesk“, dass ein Studium gebührenfrei sei, aber ein Kita-Platz viel Geld koste. Nach Umfragen bekommt die AfD derzeit etwa 3 %. Ihr Bundesvorsitzender, Prof. Bernd Lucke (Hamburg), hat jetzt den Wahlforschungsinstituten vorgeworfen, seine Partei zu benachteiligen, um offenbar ihre Hauptauftraggeber – die Bundestagsparteien – nicht zu verärgern. Dafür habe er „eindeutige Hinweise“. Er rechnet mit 7 % der Stimmen für seine Partei. Lucke beklagte sich auch, dass Veranstaltungen seiner Partei zunehmend behindert würden. Er selbst wurde von mutmaßlich Linksradikalen in Bremen auf der Bühne angegriffen und zu Boden gestoßen. Er blieb aber unverletzt. P b www.alternativefuer.de
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ZITIERT » Jedes Konzert endet mit einer Party. Bei mir sind Leute im Rollstuhl, die stehen plötzlich auf und tanzen. « Stargeiger André Rieu in „Bild“
» Mein Mann und ich beten jeden
Abend mit den Kindern und segnen uns gegenseitig. Das lieben die Kinder. Ansonsten beten wir vor dem Essen, und natürlich gehen wir gemeinsam in die Messe. Besonders wichtig ist meinem Mann und mir aber, dass die Kinder eine persönliche Beziehung zu Gott aufbauen und auch leben. Dabei sind wir Eltern ein wichtiges Vorbild. « Die katholische Musikerin & Schauspielerin (ZDF, RTL) Maite Kelly (von der berühmten Kelly-Familie) im Bonifatiusblatt
» Ich habe von klein auf von meiner Mutter beinahe eingehämmert bekommen, alles, was da kommt, ist Gottes Wille. Da musste man akzeptieren, dass wir Haus und Hof verlassen mussten, dass Angehörige fielen, dass von den Brüdern meiner Mutter kein Einziger den Krieg überlebt hat – und man trotz allem sagt: Wir sind in Gottes Hand. «
Der frühere brandenburgische Ministerpräsident und Konsistorialpräsident der evangelischen Kirche, Manfred Stolpe (SPD, Potsdam), auf die Frage der Märkischen Allgemeine: „Haben Sie eigentlich als alter Kirchenmann bei den vielen persönlichen Schicksalsschlägen jemals mit Ihrem Gott gehadert?“ Der 1936 in Pommerns Hauptstadt Stettin Geborene hat Krebs.
» Es hat in Deutschland Tradition, zwischen linker und rechter
Gewalt einen Unterschied zu machen. Sobald man sich eine der umlaufenden ‚Anti’-Losungen ans Revers heften kann – gegen Sexismus, Rassismus und Krieg –, ist auch der offene Terror fashionable. Schon die Achtundsechziger fanden es lustig, ihnen Missliebige aus dem Fenster zu hängen oder anderweitig zu malträtieren. Heute sprengt man eben die nächste Veranstaltung, die einem nicht passt, oder tritt einen Infostand zusammen. «
„Spiegel“-Redakteur Jan Fleischhauer zu den gewalttätigen Übergriffen linker Schläger auf Wahlkämpfer der Partei „Alternative für Deutschland“.
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Hassprediger will „Heiligen Krieg“ DORTMUND Prediger Abdullah im Ruhrgebiet sieht die Zeit des „Endkampfes“ zwischen Christen und Muslimen gekommen.
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ur Teilnahme am „Heiligen Krieg“ (Dschihad) hat der radikal-islamische Prediger Abu Abdullah am 1. September die 700 Besucher einer Veranstaltung im Dortmunder Stadtteil Eving aufgefordert. Das berichtete der Politikwissenschaftler Thomas Tartsch (Datteln), der bei der Veranstaltung anwesend war, gegenüber idea. Der Salafist Abdullah habe erklärt, dass die Zeit des „Endkampfes” zwischen Christen und Muslimen gekommen sei. Muslime aus Deutschland sollten ihre Glaubensbrüder in Syrien und Ägypten im Kampf gegen die dortigen „ungläubigen Regierungen“ gewalttätig unterstützen. Tartsch: „Damit trägt Abu Abdullah in einer extremen Form zur Radikalisierung von jungen Menschen bei. Denn es waren auch Kinder und Jugendliche bei der Predigt anwesend, und die Veranstaltung war
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öffentlich.“ Der Politikwissenschaftler war mit einem Reporter des Westdeutschen Rundfunks (WDR) ab dem Beginn um 12 Uhr in der Halle.
Demonstrierende Salafisten im Ruhrgebiet
Hausverbot für Wissenschaftler Gegen 17 Uhr erhielten er und der WDRRedakteur vom Veranstalter Hausverbot. Bei Dreharbeiten vor der Halle seien der Redakteur und sein Kameramann „übel beleidigt“ worden.
Jeder 10. Salafist gewaltbereit Angekündigt war die Veranstaltung als „Wohltätigkeitsfeier“, bei der laut Tartsch Spenden für den Bau von Brunnen in Afrika gesammelt werden sollten. Plakate hatten im Vorfeld aber auf die Auftritte von salafistischen Predigern hingewiesen. Ihre Ziele sind die Errichtung eines islamischen
idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps
Gottesstaates und die Durchsetzung des Religionsgesetzes (Scharia). Laut Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministeriums hat sich die Zahl der radikal-islamischen Salafisten in dem Bundesland im Vergleich zu 2011 auf 1.500 verdreifacht.
Sie lassen sich einbürgern Unter ihnen gibt es einen Trend zur „Eindeutschung“: In Nordrhein-Westfalen haben mindestens 50 % von ihnen die deutsche Staatsbürgerschaft. Jeder Zehnte zählt laut Innenministerium zum gewaltbereiten „dschihadistischen“ Salafismus. P
7. bis 13. September
FERNSEHEN Sonntag, 8. September
Montag, 9. September
Dienstag, 10. September
Mittwoch, 11. September
9.30–10.15 Evangelischer Gottesdienst aus der deutschen lutherischen Gemeinde in Ghaub/Namibia
17.45–18.15 Sternstunde Religion: In jedem Kind steckt ein Superstar. Kindern Selbstwert und Liebe vermitteln
20.15–22.15 Mission: Ein Pater stört mit seinem Einsatz für Indios in Brasilien habgierige Kolonialherren. Drama
18.00–18.30 ERF 1 Ein Blick in den Himmel – Ein Nahtoderlebnis ändert Elisabeth Hilzingers Lebenskrise schlagartig.
20.15–21.05 Dreimal Todesstrafe – Schicksale aus der US-Todeszelle
11.00–12.15 ERF 1 Gottesdienst aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde in Wetzlar
21.45–22.30 Anita und Rita – Vom Leben und Sterben zweier Bibelschülerinnen. Doku
22.00–23.00 Deutsches Märtyrertum im 20. Jahrhundert. Zu Gast: Helmut Moll
22.35–23.05 Neue Nase mit 14 – Mädchen und ihr Traum von Schönheit
22.40–23.40 Die Kreuzigung – Ein heiliger Skandal. Das Kreuz als Sinnbild des Christentums stellt für Künstler eine besondere Faszination dar.
HÖRFUNK 7.05–7.30 Frauenversteher, Leistungsverweigerer, Therapeut – Neue Bilder von Jesus 8.30–9.00 Jenseits der Religion von Gott reden: ein lutherischer Theologe würdigt Areligiöse und Konfessionslose
Donnerstag, 12. September 8.35–8.50 Alle schlagen auf ihn ein. Hat Paulus das verdient? Was in seinen Texten zukunftsweisend ist
10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Evangelisch-Luth. Kirche Forchheim anlässlich der Silbermanntage
9.45–10.15 Evangelisch-reformierte Radiopredigt von Pfarrer Ruedi Heinzer, Spiez
10.35–11.00 Evangelische Morgenfeier rgenfeier mit Pfarrer und Autor Werner Küstenmacher
12.05–12.30 Scharf wie ein Schwert, heilsam wie Salbe – Von der Macht der Worte 19.30–20.00 ERF Plus Wie werde ich ein Christ? Texte des dänischen Denkers Sören Kierkegaard zu seinem 200. Geburtstag
20.00–21.00 ERF Plus Auf weitem Raum unterwegs: Auf den Missionsschiffen Doulos und Logos lernte Manfred Schaller über hundert Länder kennen. Heute ist er Präsident der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG).
Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164
Foto: picture alliance
Sonntag, 8. September
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G A S T KOM M E N TA R
» Für Israelis sind Gut und Böse nicht voneinander zu unterscheiden. Nicht wenige wünschen beiden Seiten gleichermaßen Erfolg. « Johannes Gerloff (Jerusalem) ist Nahost-Korrespondent des Christlichen Medienverbundes KEP.
Die Syrienkrise: Israel, was nun? Liebe Leserin, lieber Leser, offiziell schweigt Israel zu dem blutigen Drama im nordöstlichen Nachbarland. Doch es baut seine Grenzanlagen aus und gönnt seinen Nachrichtendiensten keine Atempause. Hin und wieder wird das Schweigen durchbrochen von der als Feststellung verkleideten Drohung, man sei auf jede Eventualität vorbereitet. In aller Stille werden verletzte Syrer in israelischen Krankenhäusern behandelt. Präsident Assad wird von der libanesischen Hisbollah, dem Iran und Russland unterstützt. Dieses „schiitische Bündnis“ wird von der Freien Syrischen Armee und sunnitischen Gruppierungen bekämpft: Muslimbrüdern, Salafisten und Dschihadisten aus aller Welt. Der gemeinsame Feind eint und bringt die Sympathie Saudi-Arabiens, Qatars, der Türkei und Ägyptens, vor allem aber des Westens ein. Ansonsten ist die syrische Opposition heillos zerstritten. Fachkundige spekulieren: Wenn Assad fällt, geht der Krieg erst richtig los! Für Israelis sind Gut und Böse nicht voneinander zu unterscheiden. Nicht wenige wünschen beiden Seiten gleichermaßen Erfolg.
Niemand will sich den Urlaub verderben lassen Während die Medien von einer Gasmaskenpanik berichten, sind die Fremdenzimmer im Norden Israels ausgebucht. Niemand will sich den Urlaub während der hohen Festtage (das jüdische Neujahrsfest, den Versöhnungstag und das Laubhüttenfest) verderben lassen.
Nur heiße Luft aus Amerika? Das Zaudern von US-Präsident Obama, Drohungen Taten folgen zu lassen, verfolgt Israel mit Stirnrunzeln. Sind Amerikas rote Linien nichts als 36.2013
heiße Luft? Mit Blick auf die atomaren Ambitionen des Iran, der den „Schandfleck Israel von der Landkarte verschwinden“ sehen will, ist Syrien ein Testfall für die Glaubwürdigkeit des Westens.
Das Gewissen der Welt wird zu Grabe getragen Ganz unversehens habe sich der glorreiche Arabische Aufstand als apokalyptisches Inferno erwiesen, stellen liberale Kommentatoren in Israels Medien fest. In Damaskus würden nicht nur Vergaste zu Grabe getragen, sondern auch der aufgeklärte arabische Nationalismus, das Gewissen der Weltöffentlichkeit, die Illusion von internationalem Recht. Israels Ex-Oberrabbiner Meir Lau, der selbst als Achtjähriger aus dem Konzentrationslager Buchenwald befreit wurde, klagt die Gleichgültigkeit der Weltgemeinschaft an: „Das Blut der Opfer des Massakers schreit uns vom Erdboden an!“
Die Macht des Gebetes Rabbi Juwal Scherlow beantwortet die Frage eines Schülers, wie man sich im Blick auf die Krise in Syrien verhalten solle, mit einem Verweis auf die Macht des Gebets. Besonders die Psalmen 37 und 120 passten für die Lage in Syrien. Scherlow ist überzeugt, das Gebet eines Einzelnen wird von Gott erhört – aber auf dem gemeinsamen Gebet liegt eine besondere Macht. Mittlerweile hat die national-religiöse Bnei-Akiva-Bewegung ihre Mitglieder weltweit aufgerufen, sich der Fürbitte für die leidende Bevölkerung in Syrien anzuschließen. Das ist eine Herausforderung für Christen! Es grüßt Sie herzlich Ihr
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RU BR I K
Färöer Inseln
Kalsoy
Viðoy
Eysturoy Gjógv
Die Färöer: ein Geheimtipp für Naturliebhaber im Nordatlantik
Streymoy
Saksun Borðoy
Torshavn
Vágar
Nólsoy
Koltur Hestur
und fromm ist
Kirkjubøur
Färöer
WM-QUALIFIKATION Am 10. September trifft die Fußballnational-
Alles andere als ein deutscher Sieg über den Fußballzwerg wäre eine Sensation. Färöer? Wo liegt das denn, wird so mancher fragen. Es handelt sich um eine Inselgruppe im Nordatlantik. Sie liegt etwa 300 Kilometer nordwestlich von Schottland und 430 Kilometer südöstlich von Island. Die 18 Inseln sind etwa halb so groß wie das Großherzogtum Luxemburg. Die Färöer gehören zu Dänemark, verwalten sich aber selbst und sind kein Mitglied der Europäischen Union. Das Land ist zwar klein – nur 48.200 Menschen leben dort neben etwa 80.000 Schafen und Abertausenden von Vögeln –, kann aber eine Reihe von Superlativen bieten. So verfügen die Färöer über das höchste Kliff der Welt, das über 750 Meter aus dem Meer ragt. Neben den imposanten Steilküsten prägen grüne Berghänge, idyllische Täler, Bäche und Wasserfälle das Bild. Ein starkes Stück Schöpfung. Blickfänge in den Dörfern sind grasgedeckte Häuser und Holzkirchen. 2007 kürte das US-Reisemagazin National Geographic die Färöer zur schönsten Inselgruppe der Welt. Begründung: Sie sind authentisch und wunderbar unverdorben. Touristen können sich äußerst sicher fühlen. Das Land hat eine der niedrigsten Krimi-
nalitätsraten im internationalen Vergleich. Das einzige Gefängnis des Landes hat gerade einmal 9 Insassen. Einheimische lassen Häuser und Autos häufig unverschlossen.
entstand durch die evangelistische Arbeit des Erweckungspredigers William Gibson Sloan (1838–1914). Der Rest verteilt sich auf andere Freikirchen und rund 180 Katholiken.
Jeder vierte Einwohner ist evangelikal
Vaterunser & Nationalhymne
Ein Grund für die Friedfertigkeit der Färinger – so heißen die Einwohner – ist die Verwurzelung im christlichen Glauben. Etwa 90 % von ihnen bezeichnen sich als Christen. Ein Viertel der Bevölkerung ist evangelikal geprägt. Ein weiterer Spitzenwert: Die Kirchen der kleinen Nation haben rund 100 Missionare in über 20 Länder ausgesandt. Die Färöer sind das Land mit der kleinsten lutherischen Staatskirche in Europa. Zu ihr gehören rund 40.000 Färinger – also etwa 80 % der Bevölkerung. Sie ist seit 2007 von der dänischen Staatskirche unabhängig. Bischof Jogvan Fridriksson: „Die Trennung von Dänemark war gut, denn nun sind wir auf uns selbst gestellt. Finanziell war es ein Kraftakt, eigene Strukturen auszubilden. Aber es funktioniert. Die Kirchensteuer beträgt 0,6 % des Einkommens. Das reicht uns. Wir haben 25 Pastoren und viele freiwillige Mitarbeiter.“ Zur freikirchlichen Brüderbewegung halten sich etwa 15 % der Bevölkerung. Sie
Die etwa 100-köpfige Heilsarmee hat am Nationalfeiertag Ende Juli ihren großen Auftritt. Dann zieht ihre Kapelle mit Pauken und Trompeten durch die Innenstadt. Am späten Abend warten dann Hunderte Festgäste in der Hauptstadt Torshavn. Es werden Kirchen- und Volkslieder angestimmt. Redner der Heilsarmee geben geistliche Impulse weiter. Gegen Mitternacht beten alle das Vaterunser und singen die Nationalhymne. Sie spiegelt die enge Verbundenheit der Färinger mit dem christlichen Glauben wider. Darin bitten sie Gott, ihr Land zu segnen. In der dritten Strophe heißt es: „Ich knie mich hernieder und bet zu dir, Herr: Der heilige Friede sei über mir! Lass meine Seele die Herrlichkeit schauen, das Wagnis nun wählen – voll Gottvertrauen –, ich trage das Zeichen des Werks ohnegleichen, die Wache für die Färöer, mein Land!“ P www.visitfaroeislands.com b 00298 355355 • www.faeroeer.eu
Foto: privat
mannschaft der Färöer auf die deutsche Elf: der 175. der Weltrangliste gegen die Nr. 2. Ein Bericht von Christian Starke.
ideaSpektrum 36.2013
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Spricht Gott heute noch direkt zu Menschen? GLAUBE Papst Benedikt XVI. soll angeblich seinen Rücktritt damit begründet haben, dass Gott zu ihm gesprochen habe. Auch eine der derzeit meistgelesenen evangelischen Autoren, Sarah Young, behauptet in ihren Büchern, Offenbarungen von Jesus persönlich erhalten zu haben. Doch sprechen Gott und sein Sohn heute tatsächlich noch direkt zu uns Menschen?
Gott hat sich nicht schweigend in den Himmel zurückgezogen.
Pastor Henning Dobers (Hannoversch Münden) ist 1. Vorsitzender der (charismatischen) Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche e. V.
Ja, natürlich! Gott hat es weder nach Christi Himmelfahrt noch nach Pfingsten und auch nicht nach der Kanonwerdung des Neuen Testaments die Sprache verschlagen. Warum auch? Wir haben einen dreieinigen Gott, dessen Wesen Kommunikation ist. Gott hat sich nicht schweigend in den Himmel zurückgezogen. Wir glauben, dass Gott allgemein und konkret redet und mit sich reden lässt. Jesus sagt, dass die Schafe die Stimme ihres Hirten hören (Johannes 10,16.27). Heute, wenn wir sie hören, sollen wir folgen (Psalm 95,7; Hebräer 3,7.15; 4,7). Auch nach Pfingsten spricht der Heilige Geist sehr klar (Apostelgeschichte 13,2). Bis heute ist das so. Er tut dies primär durch das Wort der Bibel. Sodann spricht er in das gemeinsame und gehorsame Hören der Glaubenden hinein. Oft erlebe ich das Reden Gottes durch Umstände, die sinnvoll, weiterführend und heilsam sind. In kritischen Situationen erfahre ich –
erbeten oder überraschend – sein direktes Reden. Eher selten, aber sehr wohl gebraucht Gott auch Träume, prophetische Bilder oder direkte Worte. Allerdings gibt es auch Missbrauch oder unreifen Umgang mit angeblich gehörtem Reden Gottes. Entsprechend schlimm sind die Konsequenzen. Deshalb ist es guter Brauch, sich mit anderen erfahrenen Christen auszutauschen, gemeinsam zu prüfen und schließlich gehorsam zu handeln. Woran können wir erkennen, ob es wirklich Gott war, der zu uns gesprochen hat? Ein direktes Reden Gottes sagt immer die Wahrheit, widerspricht nie dem Wort der Bibel und bewirkt je nach Situation entweder tiefen Frieden im Gewissen oder heilsame Unruhe im Herzen. Gott ist zwar nicht angewiesen auf hörbereite Herzen und lässt sich schon gar nicht zwingen. Gleichwohl steht uns eine Aufmerksamkeit gegenüber dem Reden des Heiligen Geistes sehr gut an. P
PRO
Mehr eingebildetes als echtes Reden Gottes
Fotos: Foto-Schmook, idea/kairospress
KONTRA
Kaum ein Christ wird behaupten, dass Gott sich heute nicht mehr Menschen mitteilt. Die Frage ist eher, wie und in welchem Maße er das tut. Offensichtlich gibt es gegenwärtig zahlreiche Personen, die meinen, direkte Botschaften aus dem Universum zu bekommen oder mit Jesus persönlich konferieren zu können. Seltsamerweise irritiert es kaum jemanden, welche skurrilen und widersprüchlichen Äußerungen da von demselben Sohn Gottes kommen sollen. Erschreckend ist, wie häufig Machtinteressen und Geltungssucht hinter vorgeblichen Mitteilungen Gottes versteckt werden. In einer maßlosen Selbstüberschätzung meinen heute viele Christen, jede innere oder äußere Stimme stamme von Gott. Vielfach hat man verlernt, seine eigenen Hoffnungen, Wünsche, Ängste, Sympathien und Assoziationen von Gottes Mitteilungen zu unterscheiden. Damit wird nicht nur viel Enttäuschung 36.2013
Michael Kotsch (Bad Meinberg bei Detmold) ist Vorsitzender des Bibelbundes (Berlin) und Dozent an der Bibelschule Brake sowie der Evangelikalen Akademie in Wien.
produziert. Es werden auch die eindeutigen Mitteilungen Gottes in der Bibel entwertet, weil ihre Glaubwürdigkeit auf dieselbe Stufe gestellt wird wie die Spekulationen offenbarungshungriger Christen. Der Wunsch, einen heißen Draht direkt zu Gott zu haben, ist durchaus nachvollziehbar. Doch sollte es zu denken geben, wenn eine solche Informationsdichte selbst in der Bibel nicht vorkommt. Die meisten der großen Propheten und Apostel empfingen relativ selten direkte Mitteilungen Gottes. Oft lagen Jahre zwischen den verschiedenen Prophetien. Und zumeist ging es hier nicht um private Entscheidungshilfen, sondern um Wegweisung für das ganze Volk Israel oder die gesamte Gemeinde. Gott hat sich ein für alle Mal klar und deutlich ausgedrückt, für jeden Menschen gleichermaßen, in der Bibel, seinem Wort. Da besteht wenig Notwendigkeit, sich noch einmal privat jedem Einzelnen zu offenbaren. P
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Computerspiele: Christliches Fehlanzeige MEDIEN 26 Millionen Deutsche greifen regelmäßig zu Computerspielen. Weltweit betrachtet machen sie mittlerweile mehr Umsatz als Kinofilme. Doch Religion kommt kaum vor. Ein Bericht von Daniela Städter aus Anlass der weltweit größten Computerspiele-Messe „gamescom“ im August in Köln, die 340.000 Besucher zählte.
Wenn es passt, wird auch ein Dom gebaut Kinder und Jugendliche wollen vor allem elektronische Abenteuer erleben. In Gesprächen mit ihnen wird schnell klar, was besonders wichtig ist: Sie wollen herausgefordert werden. Die grafische Darstellung muss spitze, die Handlung spannend und logisch sein. Ob dort Christliches auf-
taucht, ist ihnen prinzipiell egal. Hauptsache, alles passt in die Erzählung. So wie ein Historienroman im Mittelalter nicht ohne religiöse Bezüge auskommt, so ist es auch hier: Wenn es die Aufgabe ist, eine digitale mittelalterliche Stadt aufzubauen, dann wird selbstverständlich auch ein Dom „gebastelt“. Er gehört eben zum Mittelalter. Religion als Kulisse – das ist bei digitalen Abenteuern weit verbreitet.
Getauft wird „im Namen des Propheten“ Es gibt also manchmal Religion in Computerspielen, aber dabei wird alles vermischt: Hexen tauchen neben Engeln auf, Dämonen neben Magiern, Feen, Kobolden und Zauberern oder biblische Figuren neben Fantasiegestalten – eine moderne Form des Synkretismus. Der evangelische Theologe Michael Waltemathe forscht seit mehreren Jahren an der RuhrUniversität Bochum über Religion in Computerspielen. Sein Fazit: „Das Problem ist, dass Religion oder Glaube in der Realität für viele weit weg ist.“ Die Spieler sind nicht fähig, die unterschiedlichen religiösen Anspielungen einordnen zu können. Er hat auch beobachtet, dass Christliches oft verändert wird: So wird beispielsweise in dem Spiel „BioShock Infinite“ nicht im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes getauft, sondern „im Namen des Propheten, im Namen der Gründer und im Namen unseres Herrn“.
Religion gleich Gewalt? Wenn Religion einmal eine zentrale Funktion in der Handlung
Foto: picture alliance / Bildagentur-o
Im Durchschnitt verbringt ein Spieler in Deutschland 110 Minuten täglich mit seinem Hobby – meistens zwischen 18 und 23 Uhr. Die 14- bis 19-Jährigen beschäftigen sich sogar 136 Minuten damit. Mittlerweile wird aber in allen Altersklassen elektronisch „gezockt“. Computerspiele haben sich also allenthalben etabliert. Sie dienen genauso der Unterhaltung wie Fernsehen oder Radio. Vom neuesten Sport- über das fantasievolle Geschicklichkeits- bis hin zum düsteren Kriegsspiel reicht die Auswahl.
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C H R I ST & M E DI E N
hat, dann wird es oft blutig. Das hat der US-Wissenschaftler Greg Perreault nachgewiesen: Religion ist in Computerspielen oft die Ursache für einen Konflikt, der nur mit Gewalt zu lösen ist. Als ein Beispiel nennt Perreault die Tempelritter und Kreuzritter, die in diesem Zusammenhang nur Tod und Verzweiflung bringen.
Auf Religion wird international bewusst verzichtet In vielen Unterhaltungsspielen finden sich jedoch bewusst keine religiösen Bezüge. Das hat Oliver Steffen vom Institut für Religionswissenschaft der Universität Bern festgestellt, der ein Forschungsprojekt zu Computerspielen und Religion leitet. Der Grund: Computerspiele müssen sich auf einem internationalen Markt behaupten – unabhängig davon, ob die Länder christlich, buddhistisch oder muslimisch geprägt sind. Religiöse Inhalte wären da zu heikel. Schließlich wollen Firmen mit ihrem Produkt Geld verdienen.
Kommerzielle christliche Spiele sind absolut selten Christliche Computerspiele gibt es nur ganz selten. Die meisten stammen aus den USA und werden für den englischsprachigen Markt produziert. Für den großen deutschsprachigen Raum – Deutsch ist mit 105 Millionen Muttersprachlern die meistgesprochene Sprache in Europa – werden, wie eine Umfrage unter christlichen Verlagen ergeben hat, für Kinder derzeit nur zwei zum Verkauf angeboten. Für Jugendliche gibt es nach Verlagsangaben nichts Aktuelles.
1. Ausnahme: Das Jesus-Pergament „Botschaft in Gefahr: Das Jesus-Pergament“ ist ein biblisches Abenteuerspiel. Die Handlung: Rund 40 Jahre sind seit der Kreuzigung und Auferstehung Jesu vergangen. Zufällig kommt der Junge Silas in den Besitz eines geheimnisvollen Schriftstücks. Ein Christ, der vor den Römern flüchtete, hat es ihm gegeben. Silas ist neugierig: Was für ein Dokument ist das bloß? Er macht sich auf die Suche und ist mitten im Abenteuer. Kindern zwischen 8 und 12 Jahren wird bei diesem Spiel grundlegendes Wissen über das Leben Jesu, seine Botschaft und die Zeit der ersten Christen vermittelt. Auf Gewalt wird komplett verzichtet. Es gibt 6 Kapitel, für die man jeweils zwischen 45 und 80 Minuten braucht. Mehr Informationen: www.jesus-pergament.de Herausgeber: Deutsche Bibelgesellschaft, Bibellesebund und Katholisches Bibelwerk Preis: 29,90 Euro ISBN: 978387982-226-3 Bestellung: z. B. Bibellesebund – Telefon: 02264 404340
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2. Ausnahme: Mose Das Spiel lädt ein, Moses Lebensweg zu erleben. Die Nutzer bekommen zahlreiche Fragen gestellt: Wo wuchs Mose auf? Welche Plagen gab es? Warum mussten die Israeliten aus Ägypten ausziehen? Je mehr Fragen beantwortet werden, umso schneller kommen Mose und das Volk Israel in das Gelobte Land. Das Spiel kann sowohl alleine als auch mit mehreren genutzt werden. Ziel ist es, Kindern ab 9 Jahren die biblische Geschichte auf unterhaltsame Art nahezubringen. Mehr Informationen: www.uljoe.de Herausgeber: Uljö-Verlag – christliche Geschenkideen Preis: 9,95 Euro Artikelnummer: 971287 Bestellung: Uljö-Verlag – Telefon: 02662 95460
Warum es zu wenig Christliches gibt Obwohl es wichtig wäre, dass Kinder und Jugendliche – ebenso wie bei Büchern oder Filmen – auch bei Computerspielen eine christliche Alternative haben, gibt es nur diese zwei. Der Grund: Es fehlt am Geld. Zum einen ist die Produktion teuer, zum anderen „veralten“ sie schnell. Bücher aus dem Jahr 2000 kann man heute noch lesen. Zehn Jahre alte Spiele lassen sich aus technischen Gründen meistens gar nicht mehr auf den neuen Computern nutzen. Zudem würden erfahrene Nutzer nur müde über die alten Grafiken lächeln: Aus ihrer Sicht wirkt die Gestaltung verstaubt und altbacken. Deswegen ist bei der (protestantischen) Deutschen Bibelgesellschaft von drei produzierten Spielen nur noch „Das Jesus-Pergament“ auf dem Markt. Aus wirtschaftlichen Gründen wird es keine weiteren mehr geben, sagt Markus Hartmann, Programmleiter Neue Medien bei der Bibelgesellschaft: „Das Geschäft ist einfach zu schnelllebig. Wir sind nicht konkurrenzfähig. Die Qualität, die die Spieler bei der Grafik einfordern, er- O
Computerspiele boomen seit Jahren Die Spielebranche wächst seit Jahren: Der Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) schätzt, dass allein in Deutschland 2013 insgesamt 1,9 Milliarden Euro mit Computerund Videospielen umgesetzt werden. Mittlerweile ist es auch kein männliches Jugendphänomen mehr: Selbst 13 % der 50- bis 64-Jährigen und auch noch 5 % der über 65-Jährigen fühlen sich durch Computerspiele gut unterhalten. Knapp jeder dritte Spieler ist mittlerweile weiblich. Die weltweit größte Messe für Computerspiele – die „gamescom“ in Köln – lockte innerhalb von fünf Tagen im August 340.000 Menschen an – ein Besucherrekord. 6.000 Journalisten aus 61 Ländern berichteten von der Messe.
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Kostenlose & ernsthafte, aber sehr einfache christliche Spiele Doch erfreulicherweise gibt es auch ganz schlichte und einfache christliche Computerspiele. Sie legen keinen großen Wert auf herausragende grafische Gestaltungen und dienen auch nicht der Unterhaltung, sondern wollen Information und Bildung vermitteln. Es sind sogenannte ernstAnzeigen
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hafte Computerspiele. Es gibt sie sowohl im säkularen als auch christlichen Bereich. Letztere sind beispielsweise im Konfirmandenunterricht oder im Religionsunterricht nutzbar. Der Bochumer Theologe Waltemathe hat gemeinsam mit dem evangelischen Religionslehrer Christoph Terno eines entwickelt: „Destination 2064“ (Reiseziel 2064). Der Inhalt: Zum 500. Todestag des Reformators Johannes Calvin im Jahr 2064 ist eine Ausstellung geplant, die allerdings voller Fehler ist. Die Spieler begeben sich mit einer Zeitmaschine auf die Suche nach Spuren, sammeln Informationen und helfen so, die Fehler zu korrigieren. Zielgruppe sind religiös interessierte Jugendliche. „Destination 2064“ ist neben weiteren Spielen, die Wissen über biblische Personen vermitteln, auf der Website der EKD zu finden (www. ekd.de). Es kann wie die anderen Spiele dort kostenlos genutzt werden. Voraussetzung ist nur ein Internetzugang. Es ist zu hoffen, dass es in Zukunft gelingt, dass christliche Verlage, Bibelgesellschaften, begeisterte Computerspieler und Entwickler sich im deutschsprachigen Raum zusammenschließen – um dann gemeinsam etwas Unterhaltsames und Hochwertiges für Christen und solche, die es werden sollten, zu produzieren. P
Foto: picture-alliance/ dpa-infografik
reichen wir nicht.“ Ein Vergleich macht das deutlich: Der Etat der kommerziellen, säkularen Unternehmen für eine Neuentwicklung liegt oft bei mehreren Millionen Euro. Bei der Bibelgesellschaft hatte man knapp 100.000 Euro zur Verfügung. Ein Computerspiel ist so teuer, weil ganz unterschiedliche Fachkräfte gebraucht werden: Mathematiker, Informatiker, Programmierer, Grafiker, Spieledesigner, die die Inhalte und das Spielprinzip festlegen; Komponisten, die die passende Musik schreiben. Die Liste ließe sich fortsetzen. Hartmann: „Ein gutes Spiel ist hoch komplex.“ Aus seiner Sicht bräuchte man heute mindestens 150.000 Euro, um ein spannendes und grafisch ansprechendes Ergebnis zu bekommen.
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So vernetzt Du dich richtig KARRIERE Ein Sprichwort sagt: „Beziehungen schaden nur dem, der keine hat.“ Der US-Soziologe Mark Granovetter konnte schon 1974 nachweisen, dass die besten Jobs über Beziehungen und Netzwerke vergeben werden. Timo Plutschinski (Stintenburg/Mecklenburg) erklärt, wie man ein Netzwerk gründet, pflegt und ausbaut. Er ist Präsident des Wirtschaftsverbandes „Europartners“, der 36 Vereinigungen und Bewegungen in 31 europäischen Ländern zusammenführt, um Führungskräfte mit dem Evangelium zu erreichen.
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Fotos: Robert Kneschke - Fotolia, Jochen Günther / jgfoto
tell dir ein Spinnennetz mit vielen Knotenpunkten vor – das ist ein Netzwerk. Je mehr Bekannte und Freunde du selbst einbringst, die wiederum ihre Bekannten hinzufügen, desto größer wird dein Netz. Und je größer das Netz, desto größer der Effekt. Ein Netzwerk muss stehen, bevor du es brauchst. Sich erst dann um Kontakte zu bemühen, wenn man sie für die Jobsuche oder die Autoreparatur dringend braucht, funktioniert nie. Erstens, weil das Geben immer zuerst kommen muss, und zweitens, weil einem Bittsteller die Leute hinterher kaum noch auf Augenhöhe begegnen. Also: Los geht’s! Im Englischen gebraucht man das Wort „Networking“. Da wird schnell deutlich: Netzwerken ist mit Arbeit verbunden. Drei Dinge sind dabei besonders wichtig:
1. Mehrwert für andere schaffen Netzwerken ist ein Dienst für andere! Du bringst A und B zusammen, damit diese durch die von dir initiierte Begegnung einen Mehrwert haben. Mag sein, dass dann irgendwann mal A und B zusammensitzen, um zu überlegen, wer ihnen für eine neue Position in den Sinn kommt – dann könnte dein Name dabei sein. Sei aber in erster Linie bekannt dafür, dass du andere kennst und dadurch weiterhilfst. Networking ist
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3. Leben & Glauben teilen
kein Selbstbedienungsladen, sondern eine Investition. Auch hier gilt das Bibelwort: „Geben ist seliger denn nehmen.“ Und: Es muss anderen Spaß machen, mit dir zu tun zu haben. Übellaunige Menschen werden selten gute Netzwerker.
Während du dein Beziehungsnetz spinnst, solltest du darauf achten, dass du in jeder Gruppe deines Netzwerkes du selbst bist. Insbesondere als Christ ist es wichtig, dass du in dem, wie du redest und was du tust, keine unterschiedlichen Identitäten Plutschinski 2. Das Netzwerk gestalten entwickelst und bestimmte RolVon nichts kommt nichts. Wer len spielst. Es passiert schnell, netzwerkt, baut zielgerichtet dass man in der Kirchengemeinein Beziehungskonstrukt auf. Und zwar de ein gänzlich anderes Vokabular und eines, das auch dich in erheblichem Maße andere Verhaltensweisen an den Tag legt prägt. Es ist also sinnvoll, dass du dir ein- als montags an der Uni oder im Betrieb. mal bewusst Zeit nimmst, um dein eige- Du solltest darauf achten, dass du öfter nes Personenumfeld zu analysieren und mal „Schnittstellen“ schaffst, an denen du dir folgende Fragen zu stellen: Wer prägt unterschiedliche Personen durch gemeinund fördert dich? Von wem willst du ge- same Aktivitäten zusammenbringst, wie prägt werden? Wie viel Zeit verbringst du z. B. bei Partys, beim Stadionbesuch oder mit den Menschen, von denen du geprägt im Club. Dann wirst du auch ganzheitlich werden möchtest? wahrgenommen. Dann bist du für alle Und dann heißt es, aktiv zu werden der Mensch, der nicht nur aus Beruf oder und Möglichkeiten zu suchen, den Zeit- nicht nur aus Privatem besteht, sondern anteil mit den förderlichen Beziehungen der alles in sich vereint: berufliche Ziele, zu erhöhen und das Netzwerk zu festigen. familiäre Beziehungen, Träume für die ZuDas bedeutet, Veranstaltungen zu be- kunft, Wünsche ans Leben, Glaubensübersuchen, Telefonate zu führen, E-Mails zu zeugungen, sportliche Aktivitäten. Und schreiben, an Reisen teilzunehmen und das hat auch einen positiven Wert für dein Treffen zu organisieren. Jedes Netzwerk Netzwerk. beginnt mit einem selbst und den eige- Viel Spaß beim Netzwerken! P www.europartners.org nen Aktivitäten. b
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» Gelobt sei Gott, der Vater unseres Herrn Jesus Christus, der Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, der uns tröstet in aller unserer Bedrängnis, damit auch wir die trösten können, die in irgendeiner Bedrängnis sind, mit dem Trost, mit dem wir selbst getröstet werden. Denn wie die Leiden Christi reichlich über uns kommen, so werden wir auch reichlich getröstet durch Christus. « Aus dem 2. Brief des Paulus an die Gemeinde in Korinth 1,3–5
Wenn der Sohn sich das Leben nimmt Auf Fels gebaut Eine Frage ist mir öfter als jede andere gestellt worden: Wie seid ihr als Familie damit fertig geworden? Die Antwort lautet: durch das, was wir wissen. Denn unser Leben gründet nicht im Treibsand des Zeitgeistes. Unser Leben ist auf Fels gebaut, auf den festen Grund der Bibel. Was immer uns auch schrecken mag, wir kennen einige unwandelbare Wahrheiten.
Gott sein, noch nicht einmal ein ganz kleiner. Aber wir können mehr werden wie Gott – in der Liebe, Freude, im Frieden, in der Geduld, durch Milde und Treue – die Früchte des Geistes.
Gott verwandelt unseren Schmerz
Wir wissen, dass das Leben oft sinnlos erscheint – aber wir wissen auch, dass wir Frieden haben können, weil Gott bei uns ist und uns liebt. Das Leben stellt uns viele Fragen, die unbeantwortet bleiben. Wir fragen: Warum? Warum ich? Warum jetzt? Warum hat mich mein Mann verlassen? Warum ist meine Frau an Krebs gestorben? Warum habe ich meine Arbeitsstelle verloren? Warum bin ich nicht befördert worden? Warum ist mein Kind mit einer psychischen Krankheit geboren? Bevor wir in der Ewigkeit sind, werden wir darauf keine Antwort erhalten.
Damit beginnt die sechste Phase: der Dienst. Gott nimmt deinen größten Schmerz und verwandelt ihn in eine Botschaft des Lebens. Er nimmt das, was dir am peinlichsten ist, das, was du am meisten bereust, dessen du dich am meisten schämst – und benutzt es, um Gutes im Leben von anderen hervorzubringen. Wer kann Eltern eines Kindes mit Trisomie 21 (Down-Syndrom) besser helfen als Eltern, die selbst ein solches Kind haben? Wer kann einem Suchtkranken besser helfen als jemand, der selbst mit der Sucht gekämpft hat? Das, worüber wir am liebsten schweigen würden, benutzt Gott, um anderen zu helfen: Dein Dienst erwächst aus deinem Schmerz. Und deshalb können wir Frieden haben, auch wenn das Leben sinnlos erscheint. Weil Gott bei uns ist und uns liebt.
Die sechs Phasen der Trauer
Meine Gebete sind nicht erhört worden
In der Trauer um meinen Sohn habe ich sechs Phasen durchlaufen. Die erste war Schock. Sie hielt nicht Tage an, sondern mindestens einen Monat. Dann kam die zweite: Trauer. Trauer ist ein göttliches Gefühl. Die Bibel sagt: Gott trauert. Jesus weinte. Die dritte Phase heißt Kampf. Da fragen wir: Warum? Darauf werden wir keine Antwort erhalten, aber wir dürfen dennoch so fragen. Denn Jesus hat es am Kreuz getan: „Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ Und was kommt, wenn wir keine Antwort erhalten? Ich nenne diese Phase „Ergebung“. Dann hören wir auf, Fragen zu stellen. Das ist der Weg zum Frieden. Darauf folgt Phase 5: Heiligung. Sie geschieht, wenn Gott aus Bösem Gutes hervorbringt. Wenn er unser Wesen so umwandelt, wie aus einer Raupe ein Schmetterling wird. Heiligung geschieht, wenn Gott uns ihm ähnlicher macht. Wir werden zwar niemals
27 Jahre lang habe ich jeden Tag gebetet, dass Gott die psychische Krankheit meines Sohnes heilen möge. Denn sein Leben war voller Qual und Schmerzen. Meine Gebete sind nicht erhört worden. Und das habe ich nicht verstanden. Wir hatten die besten Ärzte, die beste Medizin, die besten Therapien. Abertausende beteten. Wir haben eine starke, liebevolle Familie. Und dann das: Es ergab keinen Sinn. Nach Matthews Tod habe ich in mein Tagebuch geschrieben: „Ich will lieber mit Gott leben und keine Antwort auf meine Fragen bekommen, als ohne ihn zu leben und alle Antworten zu kennen.“ Warum? Weil Erklärungen nicht helfen, wenn man vor Schmerz vergeht. Wir brauchen keine Erklärungen; wir brauchen Gott. Wir brauchen seinen Trost, seine Gegenwart. Wenn meine Frau Kay morgen tot umfiele und ich den Grund wüsste, würde das meinen Schmerz kein bisschen lindern.
Auf die Frage „Warum?“ gibt es keine Antwort
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Gott verlässt uns nicht Gott sagt: „Ich will dich nicht verlassen noch von dir weichen“ (Hebräer 13,5). Das verspricht Gott vom ersten bis zum letzten Buch der Bibel: „Ich verlasse dich nicht.“ Am Tag, als Matthew starb, kam mir in den Sinn: Gott weiß, wie das ist, wenn man seinen Sohn verliert. Viele haben mich gefragt: Wo war Gott, als Matthew starb? Er war ebenso da wie am Tage, als sein Sohn starb. Er weinte, er trauerte.
Er kämpfte lebenslang mit unbeantworteten Fragen Wie gesagt: Matthew hatte ein Leben voller Qual. Ein Teil seines Problems war, dass er unglaublich klug war. Viele psychisch Kranke wissen nicht, dass sie krank sind. Matthew wusste es. Als er heranwuchs, fragte er: Warum kann ich nicht normal sein?
Fotos: Saddleback Church,PR
Im Himmel wird Frieden sein Er kämpfte sein ganzes Leben lang mit unbeantworteten Fragen über seine Krankheit, weil sie einfach keinen Sinn ergab. Aber nach einer Sekunde im Himmel waren alle Fragen beantwortet. Plötzlich hat er alles verstanden. Ja, das Leben scheint uns oft ohne Sinn, aber wir können dennoch Frieden haben, weil wir wissen, dass Gott uns liebt und bei uns ist. P
Einer der bekanntesten evangelischen Prediger in den USA – Rick Warren und seine Frau Kay – haben das Schlimmste erlebt, was sich Eltern vorstellen können: Am 5. April nahm sich ihr Sohn Matthew das Leben. Der 27-Jährige litt lebenslang unter psychischen Störungen. Zum Trauern nahm sich Rick Warren – Hauptpastor der evangelikalen Saddleback-Gemeinde in Lake Forest (Kalifornien) und Autor des Bestsellers „Leben mit Vision“ (Auflage 52 Millionen) – eine Auszeit von rund vier Monaten, bevor er und seine Frau wieder vor die Gemeinde mit 10.000 regelmäßigen Besuchern traten. idea veröffentlicht Auszüge aus Warrens erster Predigt nach seiner Rückkehr.
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PORTRÄT
Die Heldin, die keine sein will LEBENSMUT Für viele ist sie eine Heldin: Die fromme US-Buchhalterin Antoinette Tuff hat an einer Grundschule in Decatur bei Atlanta (Bundesstaat Georgia) ein Massaker verhindert. von ihrem schwerbehinderten Sohn. Schließlich gelingt es ihr, den Bewaffneten zu überzeugen, das Gewehr fallen zu lassen und sich mit dem Gesicht auf den Boden zu legen. Sie fordert die Frau am anderen Ende der Notruf-Leitung auf, dafür zu sorgen, dass die Polizei den Geiselnehmer nicht erschießt.
Glückwünsche von Obama Nach dem glücklichen Ausgang ruft sogar US-Präsident Barack Obama bei ihr an, um ihr zu danken. In der „Washington Post“ kann man lesen: „Dank ihr wird es diesmal keine Beerdigungen mit kleinen Särgen geben.“ In Krisenlagen ruhig zu bleiben, hat sie kurz zuvor in ihrer Gemeinde gelernt, dem „Christlichen Zentrum Weg, Wahrheit und Leben“. Dem Lokalradio sagt sie: Ihr Pastor habe darüber gesprochen, „wie wichtig es ist, einen Anker im Leben zu haben, und wie man in Christus Halt findet.“ Warum es ihr gelungen sei, den Amokläufer zum Aufgeben zu bewegen, kann sie sich nicht erklären: „Das ist nicht mein Verdienst. Ich habe viel für ihn gebetet.“ Eine Heldin sei sie nicht: „Ich habe das alles an Gott abgegeben.“
Antoinette Tuff
Sie hatte eigentlich frei Am darauffolgenden Sonntag wird im Gottesdienst ihrer Gemeinde bekannt, dass sie an dem Tag eigentlich frei hatte. Und: Sie hätte sich sogar vor dem Attentäter noch in Sicherheit bringen können. Der Pastor dankt ihr gerade deshalb für ihren Einsatz. Sie sagt in dem Gottesdienst kein Wort. – Nach dem Attentat von Newtown im USBundesstaat Connecticut im Dezember 2012 mit 26 Toten – darunter 20 Kindern – hatte sich der Vorsitzende des Nationalen Gewehrverbandes der USA, Wayne La Pierrre, gegen zusätzliche Waffenkontrollen gewandt und behauptet: „Ein schlechter Junge mit einem Gewehr kann nur von einem guten Jungen mit einem Gewehr gestoppt werden.“ Antoinette Tuff hat bewiesen, dass auch eine unbewaffnete Frau dazu in der Lage ist – wenn sie in Christus festen Halt gefunden hat. P Klaus Rösler
Foto: privat
Als der 20-jährige Michael Brandon Hill schwer bewaffnet mit dem Sturmgewehr AK-47 und 500 Schuss Munition in die Grundschule stürmt, stößt er im Eingang auf die Buchhalterin der Schule. Er nimmt sie als Geisel. Sie hat Angst. Gleichzeitig betet sie still und spricht ruhig mit dem Amokläufer. Später sagt sie: „Ich habe ihm angesehen, dass er töten wollte.“ Er habe ihr erklärt, dass für ihn das Leben sinnlos sei. Seinen Vater habe er nie kennengelernt, seine Mutter sei tot. Er weiß, dass er psychische Probleme hat. Doch seine Medikamente hat er nicht genommen. Er schießt auf die Polizisten, die vor der Schule stehen, verfehlt sie aber. Antoinette Tuff kann unbemerkt den Notruf 911 betätigen, der aufgezeichnet wird. 14 Minuten spricht sie mit dem Amokläufer. Sie versichert ihm, dass sie ihn nicht hasse. Und sie erzählt aus ihrem Leben. Dass ihr Ehemann sie nach 33 Jahren im vergangenen Jahr verlassen hat, „der einzige Mann, den ich kannte, seit ich 13 Jahre alt war“, und dass sie sich anschließend das Leben nehmen wollte. „Wir alle gehen durch schwere Zeiten. Du bist okay.“ Dann spricht sie
DAS WORT DER WOCHE » Ich würde mein (schwerbehindertes) Kind keinem anderen gönnen. [...] ich sehe viele Eltern, die ihre behinderten Kinder lieben und toll finden. Und ich sehe Eltern, die damit hadern, dass ihr Kind nicht perfekt ist – auch wenn es keine Behinderung hat. Kein Kind ist, wie wir es uns vorgestellt haben. « Die Schriftstellerin Sandra Roth in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Sie hat über das Leben mit ihrer behinderten Tochter das Buch geschrieben „Lotta Wundertüte“.
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