Idea Spektrum Schweiz 38/2013

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18. September 2013 | 38

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Lebensmarsch mit Gegenwind 2100 Teilnehmer. Grosses Polizeiaufgebot. Störaktionen vermochten den «Marsch fürs Läbe» Seite 4 nicht zu stoppen.

6 Gebet Den Bettag gemeinsam eingeläutet | 9 Musik Ein neues Schlagzeug könnte die Kirchenräume erobern | 10 FEG-Kongress Aufrüttelnde Botschaft am Mitarbeiterkongress 24 Interview Gehört Freikirchen die Zukunft, Wolfram Kopfermann? www.ideaschweiz.ch


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e di t or i a l

Eigentor

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Ein Fussballer versenkt das Leder im eigenen Tor. In der anschliessenden Matchbesprechung erklärt er, man müsse die Sache mit dem Fussball heute andersrum sehen. Er habe bewusst aufs eigene Tor geschossen. Stopp! Absichtlich Eigentore schiessen – das geht nicht. Ihm ist ein Platz auf der Ersatzbank sicher. Wir müssen «in einer neuen Sprache über Gott reden». Das sagt Ella de Groot, Pfarrerin in Muri-Gümligen. Wie diese Sprache klingt, erläuterte sie in einer Radiosendung. Sie glaube nicht an einen personalen Gott und auch nicht an ein ewiges Leben. Gott sei eine Kraft, die zum Leben dränge und in der Beziehung von Mensch zu Mensch spürbar werde. Beten finde kein festes Gegenüber. Sondern: «Wir öffnen uns für den Nächsten, spüren die Kraft des gemeinsamen Glaubens.» Ist diese Haltung ein fruchtbarer neuer Weg oder ein krasses Eigentor? Gemäss Verfassung der Evangelisch-reformierten Landeskirche des Kantons Bern sind das Bekenntnis zu Gott und der Glaube an seine Gnade Grundlagen der Kirche. Darauf sind die ordinierten Berner Pfarrerinnen und Pfarrer verpflichtet und dazu berufen, das Evangelium von Jesus Christus zu lehren und zu predigen. Es ist klar, in welches Tor gespielt werden muss. Der verantwortliche Synodalrat sieht dies im Fall von Ella de Groot aber anders: «Mit ihren Auffassungen bewegt sich Frau de Groot im Spektrum dessen, was in der reformierten Kirche vertreten wird.» Die Kirchenleitung erkennt kein Eigentor. Anders elf Berner Pfarrerinnen und Pfarrer. Bei aller Weite müsse der gemeinsame Nenner der Glaube an Gott sein, schreiben sie in einer Stellungnahme. «Kirche ohne Gott ist nicht Kirche.» Ohne Gott würde ihnen «Kraft und Sinn für den seelsorgerlichen Alltag fehlen» und sie in der Gefahr stehen, sich «selber absolut zu setzen». Zur Gruppe der elf gehört Delia Zumbrunn-Richner. Sie sagt in einem Interview mit dem «Bund»: «Ein personales Gottesbild ist zentral für den christlichen Glauben. (...) Was nicht im Vertrauen auf Gott gründet, kann nicht Kirche sein.» –Ein Jesus-Wort dringt mir ins Bewusstsein: «Wer mich gesehen hat, hat den Vater gesehen.» In Christus – nicht in einer unpersönlichen Kraft – wird der unsichtbare Gott fassbar. Er ist der Weg für alle Gottsuchenden. Rolf Höneisen

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser (Stellvertreter), Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Rolf Höneisen Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz, Christof Bauernfeind Erweitertes Team: Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler

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Verlagsmanager: Roland Rösti, 031 818 01 25, verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch Einzelverkaufspreis: CHF 4.–

Bilder: www.newnet.ch (Titelseite); zvg (Seite 3)

Ein Lieblingsbibelwort von Jean-Pierre Bezin. Als Physiker arbeitete er 25 Jahre in der Entwicklung von Röntgengeräten bei «General Electric». Seit 2004 ist er Direktor der Genfer Bibelgesellschaft und des «Haus der Bibel».

« Ja, in der Person von Christus hat Gott die Welt mit sich versöhnt, sodass er den Menschen ihre Verfehlungen nicht anrechnet; und uns hat er die Aufgabe anvertraut, diese Versöhnungsbotschaft zu verkünden.» 2. Korinther 5,19 «Die Stelle erinnert mich an den schrecklichen Schrei, den Jesus Christus am Kreuz von Golgatha ausgestossen hat: ‹Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?›. Niemand Geringeres als der allmächtige Gott, der Schöpfer der Welt, hat den höchstmöglichen Preis für mein Heil bezahlt. Er liess sein Herz aufs Äusserste brechen, um uns von unserer Schuld freizukaufen. Gott war keineswegs abwesend, als Christus ans Kreuz geschlagen wurde. Gottes Schweigen bei der Kreuzigung lässt uns das Leiden Christi im Kampf gegen den Tod erkennen, den Er besiegen musste. Warum hat Gott so viel Liebe für uns, dass er sich für uns ans Kreuz schlagen lässt? Die Freude Gottes über die ewige Gemeinschaft mit uns ist so grenzenlos, dass auch der Preis grenzenlos ist, den Er dafür zu zahlen bereit war. Dies lässt mich erahnen, wie viel grösser und schöner die Hoffnung auf ein ewiges Leben mit Jesus Christus ist, als ich es mir erdenken kann.»

WörtliCh «Eine Gesellschaft wird nicht besser, indem man dazu ermächtigt, die einen zu selektionieren, die man als die ‹tüchtigen› erachtet und die anderen zu eliminieren.» Das sagte Thierry Collaud, Präsident der BioethikKommission der Schweizer Bischofskonferenz, gemäss der Agentur Kipa. Collaud warnt vor der Zulassung der Präimplantationsdiagnostik.

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BR E N N P U N K T

Lebensmarsch mit Gegenwind MArsch fürs läbe Die Route der Lebensrechtler führte in diesem Jahr vom Zürcher Turbinenplatz durch

das Trendquartier Kreis 5. An der friedlichen Kundgebung unter dem Motto «Leben und Leben lassen» nahmen 2100 Menschen teil. Der Umzug wurde massiv angegangen. Ein Erlebnisbericht. Es ist Samstag,14.00 Uhr. Beschwingte Musik dringt aus den Lautsprechern auf dem Zürcher Turbinenplatz. Menschen allen Alters stehen umher oder sitzen auf Bänken. Bunte «Marsch für s’Läbe»-Ballons verleihen der grauen Umgebung angenehme Farbtupfer. Auf dem Trottoir schwingen etwa 100 katholische Jugendliche, die extra aus Polen angereist sind, ihre mitgebrachten Fahnen. Katholiken scheinen überhaupt einen ansehnlichen Teil der Anwesenden auszumachen. Man sieht Priester, Nonnen, Rosenkränze und ein Plakat mit der Aufschrift «Katholische Ärzte». OK-Präsident Daniel Regli vermutet, dass auf katholischer Seite vermehrt für den Marsch geworben wurde. Nicht zuletzt gibt ja auch der Churer Weihbischof Marian Eleganti eine Kurzbotschaft weiter. Der Turbinenplatz, Zürichs grösster Platz, liegt gut abgeschirmt zwischen dem Technopark, einigen Hotels, dem Schauspielhaus und der alten Giessereihalle «Puls 5». Das hat einerseits den Vorteil, dass das Areal leicht abzusperren ist und die Kundgebung – im Gegensatz zu vergangenen Jahren – ohne Störungen abgehalten werden kann. Die Abgeschiedenheit hat aber auch zur Folge, dass sich die Teilnehmer quasi unter Ausschluss der Öffentlichkeit versammeln. Aufgrund von Bauarbeiten in der Bahnhofstrasse hatte die Polizei den Marsch durch das Stadtzentrum in diesem Jahr nicht bewilligt.

Acht Kinder adoptiert

OK-Präsident Daniel Regli begrüsst die Menge. Er betont, dass es sich um eine kirchliche, aber auch um eine politische Veranstaltung handelt und dankt den Helfern und Beteiligten. Im Anschluss berichtet die Walliserin Mireille Udriot von der Arbeit der «SOS Emanuel Adoption», die es sich zum Ziel gesetzt hat, die Adoption von körperlich und geistig behinderten Kindern zu fördern. Man würde es der zierlichen Person kaum zutrauen, aber die Mutter dreier gesunder Kinder hat, zusätzlich zu ihren eigenen, acht behinderte Kinder adoptiert und grossgezogen. Eine enorme Leistung, für die sie kaum die entspreBild: idea/Christof Bauernfeind; www.newnet.ch

chende gesellschaftliche Anerkennung erhalten dürfte. Dafür hat sie etwas anderes erfahren: «Unser Abenteuer als Adoptiveltern hat unser Herz weit gemacht und uns dazu gebracht, die Welt der Behinderung mit anderen Augen zu sehen.» Nach ihr betritt eine junge Mutter die Bühne. Sybille Böhlen erlebte in ihrer zweiten Schwangerschaft das, was keine Mutter erleben möchte. In einer Routinekontrolle im März wurde ihr eröffnet, dass die Hirngefässe ihres Sohnes mit Wasser gefüllt waren. Noch dazu wurde ein Klumpfuss festgestellt. Eine schlechte Nachricht folgte der anderen. In einem weiteren Gespräch erfuhr sie, dass der Balken im Grosshirn fehlt. Das Kind werde eventuell nie reden und laufen können. «Auf einmal waren wir vor Entscheidungen gestellt, die wir eigentlich nie entscheiden wollten. Zum Beispiel die Frage: Wollen wir die Schwangerschaft abbrechen?», erinnert sich Böhlen. Diese Frage sei ganz unwillkürlich im Raum gestanden. Die beiden jungen Eheleute waren sich nicht einig. Schliesslich entschieden sie sich für das Kind. Heute ist ihr Sohn gesund. Ein Wunder sei geschehen. Das zu kleine Kleinhirn wuchs nach und der Wasserkopf konnte nach der Geburt operativ behandelt werden. Das gute Ende täuscht nicht darüber hinweg, dass blosse Verurteilungen fehl am Platz sind und auch tiefgläubige Menschen in der Not vor Fragen gestellt werden, die man als Aussenstehender kaum nachvollziehen kann. Diese Tatsache bestreitet am Marsch fürs Läbe allerdings auch niemand.

Wann ist ein Mensch ein Mensch?

Den eigentlichen Kern des Problems spricht Erich von Siebenthal in seiner Rede an, nämlich die Frage, wann ein Mensch ein Mensch ist. «Die Legalisierung der Abtreibung ist und bleibt eine der grössten Widersprüche in einem Land, das die Menschenrechte hochhalten will», so der SVP-Nationalrat. Der verbreiteten Ansicht, dass Embryonen erst ab einer bestimmten Woche vollwertige Menschen seien, hält von Siebenthal entgegen: «Auch im kleinsten Fötus ist bereits alles angelegt, was er zum Leben als Mensch braucht. Es kommt von ausidea Spektrum 38.2013


BR E N N P U N K T sen nichts mehr dazu, was einen Embryo erst später zum Menschen macht.» Durchschnittlich kämen in der Schweiz jährlich 300 Kinder bereits zwischen der 22. und der 27. Schwangerschaftswoche zur Welt. Etwa 40 Kinder würden dagegen auch nach der 22. Woche noch abgetrieben. «Mensch ist man also, wenn man gewünscht ist; wenn man nicht erwünscht ist, ist man es nicht. ‹Bitte lass mich leben!› ruft das Kind auf dem Plakat. Aber es hat noch keine Stimme, darum müssen wir unsere Stimme für die ungeborenen Kinder erheben.» Nach dem Politiker treten Mundartsängerin Jackie Leuenberger und Takasa-Leadsänger Christoph Jakob zum Duett an: «Für alli, wo nid ghört wärde, die wo nie gseh wärde, trätet as Liecht, gäht nid uf.» Der Text hat keinen direkten Bezug zur Abtreibung, aber man muss unwillkürlich an die gegen 11 000 Schwangerschaften denken, die in der Schweiz im vergangenen Jahr abgebrochen wurden. Man stelle sich vor, diese Kinderschar wäre jetzt auf dem Turbinenplatz versammelt und würde ihre eigene Stimme erheben. Was hätte die Veranstaltung dann wohl für eine Resonanz?

ein fötus ist kein Tumor

Nun geht der Marsch los. Daniel Regli gibt winkend und gestikulierend die nötigen Anweisungen. Die Route führt einmal durch Zürich West, durch die Hardstrasse, Limmatstrasse, Langstrasse, Josefstrasse und wieder zurück zum Turbinenplatz. Vorneweg ein Spruchband mit dem Motto des Marsches «Leben und Leben lassen». Ein Wagen ist extra für Kinder reserviert, auf einem weiteren sorgt die «Samba Shine Jesus Band» einer internationalen Gemeinde für südamerikanische Stimmung. Auf Plakaten liest man Aufschriften wie «Danke

«es müssen Gesetze geändert werden, aber es müssen auch herzen geändert werden.» fürs Läbe», «Ein Fötus ist kein Tumor», «Gottes geniale Idee! Familie.» Am Schluss läuft der sogenannte «Trauermarsch» mit Personen, die symbolisch weisse Kindersärge und Kreuze tragen. Über die Schiffbaustrasse setzt sich der Zug in Richtung Limmatplatz in Bewegung. Etwa fünfzig Polizisten in voller Montur mit Schildern und Helmen sichern den Weg. Sie müssen nicht lange auf ihren Einsatz warten. Etwa hundert Meter weiter, bei der Hardbrücke, wird die Kundgebung bereits von einigen links-autonomen Gegendemonstranten mit Trillerpfeifen und Transparenten empfangen. Zwei riesige Wasserwerfer der Polizei halten die Chaoten auf Abstand. Der Kontrast des zwar bewusst provokanten, aber vollständig friedlichen Zuges der Lebensrechtler zu den aggressiven Störern ist geradezu grotesk, steht in keinem Verhältnis. Von den Autonomen geht eine Flut des Hasses und des Spottes aus, die überrascht. Die anwesenden Kinder verstehen die Welt nicht mehr, schauen ihre Eltern fragend an. «Wir wollen nur für das Lebensrecht einstehen, mehr wollen wir ja gar nicht», erklärt ein Vater seiner Tochter. Es wird wohl zu Hause noch Marian eleganti, Weihbischof von Chur «Ich bin gekommen, weil es mir wichtig war, dass die Lebensschützer auch einmal sehen, dass ein Bischof ihnen den Rücken stärkt. Die Menschen hier haben alle ein ernsthaftes Anliegen. Es sollte doch möglich sein, dass man diesem Anliegen Gehör verschafft. Die ‹Begleitmusik› der Gegner erschreckt allerdings ein bisschen. Das ist Intoleranz, wenn man einfach mit Aggressivität auf eine andere Ansicht reagiert und das in einer so schwerwiegenden Angelegenheit, in der man durchaus auch zu anderen Ergebnissen kommen kann. Es ist einfach ein sehr emotional belastetes Thema, zu dem die Leute nicht neutral bleiben. Und man muss ja immer auch an die eigene Geschichte denken. Vielleicht war der eine oder andere selbst schon betroffen. Ob man solchen Widerstand überhaupt verhindern kann, weiss ich nicht. » idea Spektrum 38.2013

Kundgebung auf dem Turbinenplatz: Lebensrechtler unter sich.

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Erich von Siebenthal: Im Fötus ist bereits alles angelegt.

einigen Bedarf an Klärung und Nachbesprechung geben. Die etwa 150 Gegner begleiten den Zug nun durch das ganze Quartier, schaffen es hier und da zu stören. Sie machen Lärm, schreien, werfen Wasserbomben. Die Polizei muss mehrmals einschreiten. Aber es geht alles gut. Es kommt zu keinen schwerwiegenden Zwischenfällen. Ein altgedienter Teilnehmer meint, es sei im Vergleich zu vergangenen Jahren noch relativ ruhig. Der Zug bewegt sich weiter durch Wohnquartiere. Die Bewohner schauen interessiert aus den Fenstern. Es fällt auf, dass keine «sachlichen» Gegendemonstranten und Abtreibungsbefürworter auftreten. Da stellt sich die Frage, ob der Marsch in der Mitte der Gesellschaft überhaupt wahrgenommen wird. Den autonomen Jugendlichen scheint es mit ihren Sprechchören: «Kein Gott, kein Staat, kein Patriarchat» zum grossen Teil um die pure Lust an der Aggression zu gehen, die sich gegen alles vermeintlich «Rechte» richtet. Da wird kaum unterschieden zwischen Christen, Nazis und dem Staat. Die grosse Mehrheit der Gesellschaft scheint sich mit den Tausenden von Kindstötungen im Mutterleib schlichtweg abgefunden zu haben. Gibt es überhaupt einen Weg, die Schweizer mit der Frage der Abtreibung noch konstruktiv zu erreichen? Und wenn ja, wie? Diese Frage sollten sich alle gemeinsam stellen, die für das Lebensrecht von Ungeborenen einstehen.

Auf jedem Menschen liegt ein Plan Gottes

Schliesslich kommen alle Teilnehmer wieder wohlbehalten auf dem Turbinenplatz an. Pfarrer Hansjürg Stückelberger betont in seiner Kurzbotschaft: «Es müssen Gesetze geändert werden, aber es müssen auch Herzen geändert werden.» Weihbischof Marian Eleganti aus Chur erklärt: «Wir alle wollen in dieser Frage eine gesellschaftliche Wende. Im Vordergrund muss die Anwaltschaft für die in Not geratenen schwangeren Frauen und ihre Kinder stehen. Wir wollen ihnen so helfen, dass eine Abtreibung keine Option mehr darstellt. Auf jedem Menschen, der in diese Welt kommt, liegt ein Plan Gottes.» Es ist 16.45 Uhr. Es beginnt zu regnen. Der Marsch fürs Läbe 2013 ist zu Ende. Christof bauernfeind

daniel regli oK-Präsident, Zürich «Es freut mich, dass die Abläufe gut geklappt haben. Es sind auch mehr Teilnehmer als im letzten Jahr. In der katholischen Kirche ist wahrscheinlich stark mobilisiert worden. Vor zwei Jahren war die Gegnerschaft heftiger. Ich merke, dass die Teilnehmer ermutigt sind. Ich bekomme viele positive Echos und das ist das Wichtigste.»

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«Ich bin das dritte Mal dabei. Es war besser organisiert, auch die Polizei war schneller parat. Ich bin hier, weil ich Zeugnis geben möchte für den Schutz des Lebens. Jeder sollte mit dieser Botschaft erreicht werden. Es ist zudem wichtig, einander zu stärken. Die Einheit, auch mit anderen Konfessionen, war besonders schön.»


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TAG E SSC H AU

Erstmals wird der bettag gemeinsam eingeläutet Ein GEbEt voraus Auf der Grossen Schanze, über den Dächern Berns und des Bundeshauses, versammelten sich

am Samstagvormittag 1100 Christen verschiedener Konfessionen zum Gebet – einen Tag vor dem Bettag. «Unsere Gesellschaft steht vor grossen Herausforderungen», erklärte die reformierte Pfarrerin und OK-Präsidentin Rita Famos zur Begrüssung. «Im Gebet wollen wir uns inspirieren lassen vom Schöpfer und Erlöser dieser Welt, damit wir uns gemeinsam den Herausforderungen stellen können.» Der Platz auf der Grossen Schanze konnte zwar nicht ganz gefüllt werden, aber immerhin fanden sich über 1000 Christen in Bern ein. Zu der Impulsveranstaltung «Ein Gebet voraus» hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK), die Evangelische Allianz (SEA), der Freikirchenverband VFG und «Gebet für die Schweiz» gemeinsam eingeladen. Es war ein Novum. Norbert Valley, Präsident der Allianz in der Westschweiz, wies darauf hin, dass sich zum ersten Mal vor dem Bettag praktisch alle christlichen Konfessionen zum Gebet vereinten.

Die christlichen Werte stärken

Doch nicht nur die Kirchen standen für den Bettag ein, sondern auch die Politik. Die beiden Nationalräte Jakob Büchler (CVP) und Jacques-André Maire (SP) verlasen den Anwesenden den Bettagsaufruf der Bundesparlamentarier, den in diesem Jahr sogar 136 Personen unterschrieben hatten. Jacques-André Maire betonte, dass mit dem Aufruf alle eingeladen seien, sich auf die christlichen Werte der Schweiz

Mehr Relevanz für den Bettag: Feierliche, nationale Gebetsversammlung in Bern am Tag vor dem Bettag.

zurückzubesinnen, auf die im Bundesbrief von 1291, der Präambel der Bundesverfassung und auch in der Nationalhymne klar Bezug genommen werde. Sein St. Galler Amtskollege Jakob Büchler ergänzte: «Unsere Heimat trägt die Handschrift unseres Schöpfers, der es immer wieder gut meint mit uns. Dafür wollen wir dankbar sein. Und deshalb ist ein Tag des Dankes auch heute noch richtig und wichtig.» Die Menschen seien heute unglaublich gut um den ganzen Erdball miteinander vernetzt. Das Gebet helfe auch die Verbindung zum Schöpfer immer wieder herzustellen.

verschiedene traditionen

Diesen Worten folgten Taten und es wurde gemeinsam und in kleinen Gruppen gebetet. Die Litur-

gie war bewusst so zusammengestellt worden, dass sie Elemente der verschiedenen Glaubenstraditionen berücksichtigte. Rita Famos, Hans-Peter Lang von «Gebet für die Schweiz», der Abt von Saint-Maurice VS Joseph Roduit und Bischof Charles Morerod führten durch den Gebetsteil in allen Landessprachen. Es wurde gemeinsam gedankt, Busse getan und für die Schweiz und den weltweiten Frieden gebetet. Der Chor der serbischorthodoxen Kirche Zürich sang stimmungsvoll das «Vater Unser».

Christliche selbstverpflichtung

Unter der Leitung von Marc Jost, dem Co-Generalsekretär der SEA, lasen die Teilnehmer miteinander eine Selbstverpflichtung. «Wir verpflichten uns neu, mit all unserer Kraft Gott zu dienen

und nach seinem Willen zu suchen», hiess es darin, oder «Wir verpflichten uns die Versöhnung zu suchen und in unseren Familien, Kirchen, an unseren Arbeitsplätzen und in unserer Nachbarschaft Friedensstifter zu sein.»

Fahnen und Zwetschgenwähe

Im Hintergrund die Berner Alpen und das glänzende Dach des Bundeshauses: es herrschte eine friedvolle Stimmung, als sich die Kantonsfahnenträger des nationalen Gebetsnetzwerkes vor der Bühne aufstellten. Jeder bekam eine Zwetschgenwähe überreicht, das traditionelle Bettagsgericht. Ein schöner Abschluss für eine hoffentlich wegweisende Veranstaltung, die die Christen eint und dem Bettag wieder mehr Relevanz verleiht. Christof Bauernfeind

Religiöse Minderheiten bedrängt n Samstag | 5. Oktober 2013 | 10.00–16.00 Uhr Ref. Kirche Unterstrass, Turnerstr. 45, 8006 Zürich | Tram 7 Richtung Bahnhof Stettbach, Haltestelle Röslistrasse Weitere Themen: n Pakistan n Indien n Nigeria n Eintritt gratis | Kollekte n Kinderprogramm am Vormittag n Auskunft: 044 982 33 33

Syrien n Schwester S. Steht 400 syrischen Flüchtlingsfamilien bei

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Mit Jesus zusammen im Skaterpark

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LEBEn unD gLauBEn Der junge Amerikaner William «Wes» Luke und sein Skateboard

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sind unzertrennlich. Aber noch einer ist immer dabei, wenn Wes über Schanzen springt und die Rampen hochfährt: Jesus. Mit Wes rollt auch das Evangelium im Skaterpark.

William ‹Wes› Luke ist Skater durch und durch. Das Brett mit den Rädern gehört zum jungen Amerikaner wie der Apfel zum Baum. Doch etwas anderes prägt sein Leben viel entscheidender. Er glaubt an Jesus und dass die Gute Nachricht allen Menschen gehört, auch den Skatern. Luke nutzt das ihm von Gott geschenkte Talent des Skatens, um das Evangelium zu Menschen zu bringen, die sonst – so seine Wahrnehmung – «schwierig zu erreichen sind». Unter Skatern – dann, wenn alle Tricks probiert und diskutiert worden sind und andere Themen ins Gespräch kommen – dann beginnt Wes zu erzählen. Sein Leben spricht von Jesus.

Den Vater verloren

Als Luke fünf Jahre alt ist, stirbt sein Vater bei einem tragischen Verkehrsunfall. Damit wird er schon früh mit schwierigen Lebensfragen konfrontiert. Wozu das Leid, was ist der Tod? In den Jahren danach geht Wes diesen Fragen nach und er beginnt sich intensiv mit Gott und seiner Bestimmung für sein Leben auseinanderzusetzen. Schliesslich erkennt er, dass die Lösung, die Antwort, allein über Gott führt. Er entscheidet sich, die Gnade in Jesus anzunehmen und sein Leben Gott, seinem himmlischen Vater, unterzuordnen.

Der Ruf während des Studiums

Wes Luke erzählt, wie ihm Gott während seiner Studienzeit den Wunsch ins Herz gelegt hat, sich für das Evangelium einzusetzen und dass er ihm auch gezeigt hat, wo und mit welchem Mittel, nämlich seinem Lieblingssportgerät, dem Skateboard. Also brach er das Studium ab und tourte mit der Organisation «Boarders for Christ» quer durch die USA. Diese Entscheidung hatte aber auch eine harte Seite, wie Luke sagt. So musste er viele seiner alten Freunde aufgeben. Sie verspotteten ihn wegen des eingeschlagenen Weges. idea Spektrum 38.2013

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Der Nationalrat hat sich für die automatische Organspende ausgesprochen, sofern es der Patient nicht ausdrücklich anders gewünscht hat. Heute dürfen in der Schweiz nur dann Organe nach dem Tod entnommen werden, wenn die betroffene Person zu Lebzeiten zugestimmt hat oder wenn es die Angehörigen erlauben. Nun befasst sich der Ständerat mit dem Geschäft. (idea)

Imame in asylzentren

Wes Luke: «Ich liebe die Schweiz und ich liebe es, mitzuerleben, was die Menschen hier für Gott tun und von ihm erfahren.»

Die Mutter stirbt

Während dieser Zeit erkrankte seine Mutter zum dritten Mal an Krebs. Sie starb im Jahr 2008 und Wes Luke war Vollwaise. Der Verlust seiner Mutter machte ihm schwer zu schaffen. Er durchlebte eine düstere Zeit des Schmerzes und des Ringens. Am Ende verband er sein Leben neu mit Gott. Wes erinnert sich: «Ich setzte mein ganzes Vertrauen auf Gott und entschied mich, weiter zu glauben, auch wenn das Geschehene keinen Sinn ergab für mich.»

Die Berufung leben

In den vergangen fünf Jahren bis heute ist viel passiert. Wes Luke ist Gott treu geblieben, sein Vertrauen und sein Glaube sind gewachsen. Er folgt seiner als Student erhaltenen Berufung, die Gute Nachricht weiterzusagen. Auf allen Kontinenten erzählt er seine Lebensgeschichte, die verknüpft ist mit dem Ruf Gottes an ihn. Das gibt vielen Menschen neuen Mut und Hoffnung.

Wes Luke und die Schweiz

Wes Luke arbeitete für verschiedenste Skater- und Evangelisationswerke. Dies führte ihn unter anderem auch nach Hawaii, wo er jemanden kennenlernte, der ihn vor zwei Jahren in die Schweiz einlud, um an einer Jüngerschafts-

schule sein Zeugnis weiterzugeben. Damals lernte er Damien Favre und Camille Kursner kennen, die ihm von ihrer Idee, in Estavayer-le-Lac einen Skate-Contest zu organisieren, erzählten. Wes: «Wir sollen die uns von Gott geschenkte Kreativität nutzen. Deshalb ermutige ich andere Menschen, ihre Träume zu leben und keine Angst zu haben.» Mit einem Skate-Contest liesse sich seine Überzeugung perfekt umsetzen, und so entschloss er sich zum Mitmachen: «Ich versprach, wieder zu kommen, Inputs zu halten und Skate-Juror zu sein.»

Contest in Estavayer-le-Lac

Jetzt löste er sein Versprechen ein. Wes Luke ist für drei Wochen in der Schweiz. Neben dem SkateContest besucht er Kirchen und Jugendgruppen, um aus seinem Leben zu erzählen. Der Skater schwärmt von der Schweiz: «Ich liebe dieses Land und ich liebe es, was die Menschen hier für Gott tun.» Er sei nicht allein wegen des SkateEvents in Estavayer hier. Warum dann? «Um zusammen mit Menschen wie Damien und Camille ein gemeinsames Ziel zu verfolgen, nämlich Gott erfahren zu dürfen.» Josua schöchli www.wesluke.com; wesluke@gmail.com Bild: zvg

Der Bund plant mehrere grosse Asylzentren. Das erste soll 2014 in Zürich eröffnet werden. Um das Wohl der Flüchtlinge kümmert sich dort auch ein Team von Seelsorgern – dem nun erstmals Imame angehören sollen. Viele Asylsuchende sind Muslime. Noch im September will das Bundesamt für Migration (BFM) einen Entscheid – auch punkto der Kostenfrage – fällen. Zürich wäre ein möglicher Ort für ein Pilotprojekt mit Imamen. (idea)

abtreibungen kassenpflichtig

Der Ständerat erachtet Abtreibungen nicht als Privatsache und will deren Finanzierung nicht aus der obligatorischen Krankenversicherung streichen. Deshalb empfiehlt er die Ablehnung der Volksinitiative «Abtreibungsfinanzierung ist Privatsache». Abtreibungen verursachen in der Schweiz jährliche Kosten von rund 8 Mio. Franken. Diese müssen auch von Personen mitgetragen werden, die Abtreibungen aus Gewissensgründen ablehnen. (idea)

Tg: Motion für Kleiderregelung

Die SVP reichte im Thurgauer Grossen Rat eine Motion ein mit dem Titel «Volksschule ohne Parallelgesellschaft». Unterschrieben haben insgesamt 57 Parlamentarier. Künftig sollen Schulgemeinden Vorschriften erlassen können, die bestimmte Kleider und das Tragen von Symbolen verbieten. Darunter werden religiös begründete Kopfbedeckungen verstanden, aber auch Kleidungsstücke wie Springerstiefel oder Hot-Pants. Auslöser ist ein Bundesgerichtsentscheid, der ein Kopftuchverbot an der Schule in Bürglen TG aufhob, weil die gesetzliche Grundlage dafür fehlte. (idea)


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Das Generalsekretariat der EVP Schweiz in Bern sucht per 1. Januar 2014 oder nach 04.09.13 14:49 Vereinbarung einen/eine

Die Evangelische Stadtmission Basel (ESM) ist ein christliches Werk mit über 150-jährigem Engagement. Mit sozial-diakonischen und seelsorgerlichen Projekten kommuniziert es das Evangelium in einer zeitgemässen Sprache für die Bevölkerung der Stadt Basel. In Folge der Pensionierung des Stelleninhabers suchen wir auf Herbst 2014 eine/n neue/n

GESCHÄFTSFÜHRER/IN (80 – 100%) Operative Leitung, Projektentwicklung, Mission

In dieser spannenden und abwechslungsreichen Funktion sind Sie verantwortlich für die operative Leitung des Gesamtwerkes und repräsentieren dieses nach aussen. Sie führen zusammen mit den Bereichsleitenden die Projekte «Quartier Kleinhüningen», «Tagesschule Volta», «Seniorenzentrum Johannstor» sowie «Fokus Basel». Daneben entwickeln und realisieren Sie neue Projekte im Rahmen der evangelistisch-seelsorgerlichen und sozialdiakonischen Zielsetzung. Sie führen und fördern die Mitarbeitenden. Sie betreiben aktives Networking zusammen mit der reformierten Kirche, der evangelischen Allianz und anderen Institutionen. Sie predigen gerne und stellen ein professionelles Fundraising sicher. Schliesslich sind Sie Mitglied des Vereinsvorstandes, welcher Sie mit Fachpersonen unterstützt. Für diese anspruchsvolle Aufgabe suchen wir eine überzeugende Persönlichkeit mit theologischem Hochschulabschluss oder vergleichbarer Ausbildung. Sie verfügen über mehrjährige Berufserfahrung als Theologe/Theologin, mit Vorteil in den Bereichen Kinderund Jugendarbeit oder Erwachsenenbildung. Sie sind visionär und haben Freude daran, mit Herz, Kopf und Hand in Basel missionarisch zu wirken. Zudem besitzen Sie Führungserfahrung und betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Kommunikative Fähigkeiten in Wort und Schrift, Kontaktfreude und Durchsetzungsfähigkeit runden das Anforderungsprofil ab. Wenn Sie sich für diese Herausforderung interessieren, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung (ev@stadtmission-bs.ch) bis am 15. Oktober 2013. Frau Esther Vögtli-Schaad (Präsidentin) steht Ihnen für Auskünfte zur Verfügung, Tel. 076 490 25 62. Diskretion ist selbstverständlich. www.stadtmission-bs.ch

Leiter/in Kommunikation (60 bis 80%) Ihre Aufgaben In dieser verantwortungsvollen Funktion sind Sie für die gesamte externe und interne Kommunikation der EVP Schweiz zuständig. Dazu gehören nebst der Öffentlichkeitsarbeit (Pressecommuniqués, Medienkontakte, Beantwortung von Medien-, Verbands- und Bürgeranfragen, Erstellen von PR-Texten) auch die inhaltliche Verantwortung über die Webseite der EVP Schweiz. Im Rahmen der internen Parteikommunikation redigieren und produzieren Sie die vierteljährlich erscheinende Mitgliederzeitschrift, erstellen Sie die Textsammlungen für die kantonalen Parteiorgane und sind Sie für die internen Newsletter zuständig. Die Beratung und Schulung parteiinterner Verantwortungsträgerinnen und- trägerin in kommunikativen Belangen runden Ihr Stellenprofil ab. Ihr Profil Sie verfügen über einen Hochschulabschluss mit Weiterbildung im Bereich Kommunikation/Journalismus oder Sie bringen als ausgebildete/r Journalist/in mehrjährige Berufserfahrung vorzugsweise im Politikbereich mit. Als Pressesprecher/in der Bundespartei identifizieren Sie sich persönlich mit den christlichen Werten und politischen Grundsätzen der EVP und können diese gegen aussen glaubwürdig vertreten. Weiter bringen Sie ein hohes Verständnis für politische, gesellschaftliche und wirtschaftliche Zusammenhänge, ausgeprägte konzeptionelle und strategische Fähigkeiten sowie ein Flair im Umgang mit IT-Systemen (insbesondere MS Office, InDesign, CMS) mit. Gute schriftliche und mündliche Kenntnisse der französischen Landesprache sind von Vorteil. Wenn Sie zudem kontaktfreudig, teamfähig, initiativ, belastbar und selbstständig sind, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung. Haben wir Ihr Interesse geweckt? Dann senden Sie Ihre Bewerbung bitte per EMail an joel.blunier@evppev.ch. Für weitere Informationen stehen Ihnen Generalsekretär Joel Blunier (Tel. 031 351 71 03) oder der bisherige Stelleninhaber Niklaus Hari (Tel. 031 311 19 44) gerne zur Verfügung. Evangelische Volkspartei der Schweiz (EVP) Postfach 294, Nägeligasse 9, 3000 Bern 7, Tel. 031 351 71 71, www.evppev.ch

idea Spektrum 38.2013


W I R T SC H A F T/ TAG E SSC H AU

Leisere Drums anstatt Glaswände

JOuRNAL

musik Das laute Schlagzeug ist in vielen Kirchen ein Thema. Nun hat Daniel Sutter

500 Jahre Reformation

ein leiseres Instrument entdeckt, das sich für Worship-Bands besonders gut eignet: das Adoro. Ein Musikgeschäft in Wetzikon ZH bietet es exklusiv an.

«Ich will den Sound des Himmels auf die Erde bringen», sagt Daniel Sutter über seinen Auftrag von Gott. Worship-Musik hat den 53-Jährigen schon immer fasziniert. Schon als Kind spielte er Schlagzeug. Seinen Lebensunterhalt hat der Musiker aus Hittnau ZH allerdings in einer ganz anderen Sparte verdient: als Sänger der Formation «Voice three». Vor fünf Jahren gab der gelernte Landwirt sein Engagement beim Gesangstrio auf und baute anschliessend mit seiner Frau Nicoletta das Cateringunternehmen «Apéro mit Herz» auf.

Erste Begegnung mit «Adoro»

Vom Schlagzeug ist Sutter aber bis heute nicht losgekommen: Seit 2009 spielt er in einer Worship-Band der Freien Christengemeinde Wetzikon. Im letzten Frühling war der «Musiker aus Berufung» bei der Vineyard-Gemeinde im deutschen Speyer zu Gast. Dort fiel ihm ein Schlagzeug mit ausgewogenem Klang und raffiniertem Design auf. «Nach dem Gottesdienst sprach ich den Schlagzeuger sofort auf sein Instrument an», erinnert er sich. Von der Marke «Adoro Custom Drums» hatte er bis dahin noch nie gehört. Er verspürte

Adoro Custom Drums Die Hamburger Manufaktur Adoro hat sich auf die Fertigung leiser akustischer Schlagzeuge spezialisiert, die sich für Theater, Musical, Club oder Kirche eignen. «Adoro» ist Spanisch und bedeutet «ich bete an». Die erste Adoro-Serie, die «Worship Series», wurde extra für WorshipBands gebaut. Mit normalen Sticks gespielt, tönen sie wesentlich leiser als herkömmliche Schlagzeuge. «Adoro Custom Drums» wurde in Deutschland zum Schlagzeughersteller des Jahres 2013 gekürt. Brian Doerksen hatte 2008 während seiner Europatournee als erster AdoroDrums in seiner Band. idea Spektrum 38.2013

In der Worship-Band der Freien Christengemeinde Wetzikon spielt Daniel Sutter das von einem Christen hergestellte Adoro-Schlagzeug.

sofort den Wunsch, dieses Instrument auch in der Schweiz bekannt zu machen. Im Internet fand er heraus, dass Adoro von einem Christen in Hamburg entwickelt wird.

Leisere Drums statt Glaswände

«Das zu laute Schlagzeug ist in vielen Kirchen und Gemeinden ein zentrales Thema», weiss Daniel Sutter. Als Sänger, Dirigent und Schlagzeuger hat er viel Kontakt mit Leuten, die damit konfrontiert sind. Im Adoro-Prospekt heisst es: «Kirchgemeinden sollten darüber nachdenken, in diese Instrumente zu investieren, bevor sie ihre Drummer hinter diesen leidigen Plexiglas-Wänden verbarrikadieren. Die Schlagzeugkonstruktion erlaubt einen vollen Ton ohne lautes Spielen und übersetzt jede Nuance.» Genau diese feinen Töne gingen verloren, wenn die Band zu laut spiele, bestätigt Sutter. Der Klang eines ungeeigneten oder schlecht gestimmten Instrumentes werde immer als störend empfunden.

Viele Türen aufgegangen

Als er bei seinem Vorgesetzten Marco Walser, Inhaber von Musik Burkhalter in Wetzikon, von den Vorzügen der AdoroSchlagzeuge schwärmte, stiess er auf offene Ohren. Seit einem Jahr arbeitet Sutter teilzeitlich als Verkäufer bei seinem langjährigen Weggefährten und Bandkollegen.

Im August reiste er geschäftlich nach Hamburg, um Stefan Korth und seine Adoro Custom Drums kennenzulernen. Es stellte sich heraus, dass der Adoro-Gründer und er das gleiche Anliegen teilten, nämlich die Begeisterung für dieses Ur-Anbetungsinstrument neu zu entfachen. Seither sind bereits viele Türen aufgegangen und Sutter ist gespannt, was Gott durch dieses Schlagzeug in der Anbetung freisetzen wird.

Neue Horizonte für Anbetung

Daniel Sutter freut sich, mit Adoro ein Instrument gefunden zu haben, das Spass macht und für die Anbetung neue Horizonte öffnet. Durch die Zusammenarbeit mit Crealine Audio Systems, die sich auf MultimediaInstallationen in Kirchen und Gemeinden spezialisiert hat, erhofft sich Sutter, dass sich das Adoro-Schlagzeug in der Schweiz schnell verbreitet. Die ersten Exemplare der Worship-Serie stehen im Showroom von Musik Burkhalter, dem Exklusivhändler für die Schweiz, und warten darauf, getestet zu werden. Man kann ein Adoro-Schlagzeug auch unverbindlich in der Gemeinde ausprobieren, um sich von dessen Klang zu überzeugen. CHRISTIAN BACHMANN

Kontakt: sutter@musikburkhalter.ch www.musikburkhalter.ch www.adoro-drums.de Bild: Ueli Steffen

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Zur Vorbereitung des Reformationsjubiläums im Jahr 2017 veranstalten der Schweizerische Evangelische Kirchenbund (SEK) und die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) vom 6. bis 9. Oktober einen internationalen Kongress in Zürich. «Der Kongress nimmt die Reformationsfeierlichkeiten in Deutschland, der Schweiz und weltweit ab 2017 in den Blick und fragt nach der heutigen Bedeutung der Reformation», teilt die EKD in Hannover in ihrer Einladung mit. Unter den Referenten sind neben SEK-Ratspräsident Locher und dem EKD-Vorsitzenden Schneider der ehemalige Erzbischof von Canterbury, Rowan Williams, sowie Kardinal Kurt Koch, Präsident des Päpstlichen Rates zur Förderung der Einheit der Christen. (idea)

Gemeinde-klima erfragen

Noch bis zum 30. September 2013 läuft eine Online-Umfrage. Sie soll zu einem besseren Verständnis führen, wie Kirchen und freikirchliche Gemeinden heute erlebt werden. Dahinter steht eine Arbeitsgruppe christlicher Leiter unter der Führung von Dieter Bösser, Studienleiter an der Akademie für christliche Führungskräfte (AcF): «Wenn sich viele Personen aus der Schweiz an dieser Umfrage beteiligen, entsteht ein aktueller Eindruck davon, wie lokale Kirchen und Freikirchen wahrgenommen werden.» Die Umfrage ist anonym. Der Link lautet: https://www.umfrageonline.com/ s/e6f5843. Die Ergebnisse werden anfangs Dezember 2013 veröffentlicht. (idea) – www.acfschweiz.ch

Viel Gewalt in syrien

Laut John Eibner (Christian Solidarity International USA) berichten syrische Flüchtlinge, wie Rebellengruppen gezielt religiöse Minderheiten angreifen, allen voran Alawiten und Christen. Sie erzählten von Morden, Geiselnahmen, von geschändeten Kirchen und religiösen Symbolen. In einem Brief an US-Präsident Obama schreibt Eibner, dass die Menschen vor Ort den Gebrauch chemischer Waffen verurteilen, aber zugleich hoffen, dass der «Versuch einer militärischen Lösung» aufgegeben wird. (idea) – www. csi-schweiz.ch


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TAG E SSC H AU

MENSCHEN

Gemeinden brauchen Ja zur Sendung

Roger Rohner †

FEG-KONGRESS Klaus Eickhoff, Thomas Härry und René Christen forderten

Am 9. September starb für alle völlig überraschend Roger Rohner, Pfarrer an der Basler Gellertkirche, im Alter von 55 Jahren. Von Anfang an trug Rohner, der sich als ehemaliger Primarlehrer an der STH Basel und an der Uni Bern zum Pfarrer ausbilden liess, ein besonderes Anliegen für die Erneuerung der reformierten Kirche in sich. Bereits seine erste Pfarrstelle in Bischofszell TG zeigt viele Früchte dieses Engagements. Roger Rohner engagierte sich über Jahre hinweg in der Evangelischen Allianz und in der Arbeitsgemeinschaft für Gemeindeaufbau (AGGA). 1994 wurde er von der Gellertkirche nach Basel berufen und führte die Gemeinde in geduldiger und weitsichtiger Weise zu neuem Wachstum. Er versah seinen Dienst in Seelsorge, Lehre und Verkündigung des Evangeliums mit hoher seelsorgerischer Kompetenz, sicherer Menschenkenntnis und viel Innovationswillen, getragen vom Vertrauen auf Jesus Christus. Bedeutungsvoll waren auch seine Impulse in der Frage zur Tauferneuerung und Taufpraxis innerhalb der reformierten Kirche. Zu gerne wäre Roger Rohner in jungen Jahren nach Afrika in die Mission gezogen, musste aber aus gesundheitlichen Gründen zu Hause bleiben. Eine späte Frucht war die Gründung des Vereins «Together for Uganda». Roger Rohner hinterlässt seine Frau Christina und vier erwachsene Kinder mit ihren Partnern und zwei Enkelkinder. (idea/Livenet)

Marc Jost

Die Post sucht ihren grössten Fan. Dies könnte durchaus SEA-Co-Generalsekretär Marc Jost werden. Immerhin ist er unter den letzten 50 Bewerbenden. Nun lächelt sein Gesicht auf 300 Schweizer Post-Briefkästen. Damit Jost gewinnt, ist er auf Unterstützung angewiesen. Es gilt, möglichst viele Punkte für ihn zu sammeln. Gewinnt Marc Jost, dann wird er zum grössten Fan der Post und wird uns auf Lastwagen, Postautos oder Postomaten anlächeln. (idea) – www.post.ch

Bilder: Daniel Uhland; Rolf Frey; zvg

500 Mitarbeitende aus den Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz heraus.

Motto des dreitägigen FEG-Kongresses in Sursee hiess «Erschti Liebi – wenn Glaube Feuer fängt». Nicht dabei sein konnte der als Hauptreferent eingeladen gewesene Hans Peter Royer, der vor vier Wochen tödlich verunglückt ist. In die Lücke gesprungen ist der Wahlösterreicher Klaus Eickhoff. Auf die Frage, ob es sinnvoll sei, einen 77-Jährigen als Referent zum Thema «Erste Liebe» antreten zu lassen, kommt von Projektleiter Daniel Rath nur die knappe Antwort «lassen Sie sich überraschen». Der bekannte lutherische Evangelist, der mit 69 Jahren promovierte und die Zeit nach seiner Pensionierung als «Nachglühphase» bezeichnet, überraschte denn auch die Zuhörenden mit Leidenschaft, Ernst und Witz. Wenn Eickhoff in den Saal ruft, «Gemeinden ohne Sendung sind Massengräber», dann rechnet er nicht nur mit Zustimmung. Sein Ziel ist es, die Gemeinden, die er keck als «Schar gestopfter Gänse» bezeichnet, wachzurütteln. Eickhoff: «Alle gelebte Liebe hat ihren Ursprung im Ja zur Sendung.»

Steilpass angenommen

Nach dieser kraftvollen Vorlage hatte Thomas Härry als zweiter Referent keine einfache Aufgabe. In seiner ganz anderen Art gelang

Klaus Eickhoff sprach Klartext: «Alle gelebte Liebe hat ihren Ursprung im Ja zur Sendung. Gemeinden ohne Sendung sind Massengräber.»

es Härry jedoch, die Teilnehmer auf die Spurensuche nach der Liebe Gottes mitzunehmen. Er stellte Jesus als den dar, der die verschwenderische Liebe Gottes demonstriert hat wie kein anderer. «Mach keinen Heiligungsspagat, sondern komm und iss!» lautete Härrys Einladung im ersten Referat. Echte Freiheit, so führte Härry später aus, gibt es nur in der Bindung an diesen Jesus. Dem Aufruf, sich neu an Jesus zu binden, folgten viele Teilnehmer. Neu am FEG-Kongress war, dass es nicht nur einen Referenten gab, sondern gleich drei. Mit René Christen, Leiter der Kirche im Prisma, wurde dann auch klar warum. «Wir brauchen einander! Hört auf, das eine gegen

das andere auszuspielen.» Als leidenschaftlicher Gemeindebauer erläuterte Christen seine «4DNavigation». Management und die Kraftwirkung des Heiligen Geistes, Marketing und Jüngerschaft, das sind für den Rapperswiler keine Gegensätze, sondern Teile eines Ganzen. Der Leiter der grössten FEG in der Schweiz rief die Kongressteilnehmer auf, die ideologischen Grabenkämpfe zu beenden und versöhnt – mit unterschiedlicher Begabung – alles daran zu setzen, dass Menschen, die ohne Beziehung zu Gott leben, Jesus begegnen. Sein Resümee aus Erfahrung: Es ist möglich! (pd) www.feg.ch

IN GOSSau wuRdEN KINdERBIBElN auSGEStEllt

550 Bibeln für Kinder Auch Kinder lieben die Heilige Schrift und es gibt immer mehr Bibeln, die kindergerecht gestaltet werden. 550 verschiedene Kinderbibeln konnten bis letzten Sonntag in Gossau SG im Andreaszentrum bestaunt werden, auch historische Werke. Von Armenbibeln aus dem 14./15. Jahrhundert bis zu 3D-Kinderbibeln fehlte es an nichts. Initiiert wurde die Ausstellung vom Bibeltheologen Alois Schaller (64). Sämtliche Exponate gehören ihm selber. «Erst in den letzten 20 Jahren hat man begonnen, Kinder-

bibeln wissenschaftlich zu betrachten», erzählt er. Und dies, obwohl schon Martin Luther 1529 mit dem «Passional», den Prototyp handlicher Lernbibeln mit 50 Holzschnitten und kurzen Texten geschaffen habe. Erst um 1888 habe Papst Leo XIII. Volksbibeln in Umgangssprache zugelassen. 1954 erscheint mit «Die Kinderbibel» des Holländers Anne de Vries erstmals ein Werk, das der Bedeutung einer Kinderbibel gerecht wird. Seither hat sich viel bewegt. Puzzlebibeln mit beweglichen Teilen,

Bibeln mit Liedern, Hörbibeln, CDs, Wimmelbücher, Bibelquiz. Fährt man bei «Meine erste Hör-Bibel» mit dem Stift über Text, Note oder Tierbild, «spricht» die Bibel. «Diese Kinderbibel hat die Schulklassen fasziniert!», lächelt Alois Schaller. Rolf fRey idea Spektrum 38.2013


tag e ssc h au

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Vom Handbuch zur Stamps-Studienbibel ÄXGÜSi Studienbibel Nach siebenjähriger Vorarbeit präsentierte ein Projektteam

die deutsche Stamps-Studienbibel. Sie verwendet die Zürcher-Bibel-Übersetzung.

Realisiert wurde die Studienbibel von einem neunköpfigen Projektteam mit Theologen und Übersetzerinnen unter der Leitung des ehemaligen Unternehmers Robert Zulliger. Initiiert und aufgegleist wurde das Projekt vom Präsidenten der Schweizerischen Pfingstmission, Max Schläpfer.

Frucht der erweckung

Jim Dearman, Distributionsleiter des Verlags Life Publishers der Assemblies of God (AoG), berichtete am 11. September in Emmetten über die Entstehungsgeschichte der Stamps-Bibel. Donald C. Stamps war Missionar der AoG in Brasilien. Um 1980 begann er ein kleines theologisches Handbuch für junge Pastoren zu schreiben, die während der Erweckungszeit in Brasilien in neu gegründete Gemeinden ausgesandt wurden.

Vom Handbuch zur Studienbibel

Weil es auf positiven Widerhall stiess, ermutigte man ihn, das Handbuch zu einer Studienbibel auszubauen. Dazu zog er weitere Fachleute bei und erweiterte das Team mit Experten aus vier weiteren Denominationen. Das Resultat war die erste Stamps-Bibel auf Portugiesisch. Die nächste Sprache war Spanisch, noch bevor die

Sie arbeiteten an der Studienbibel. Initiant Max Schläpfer interviewt das Projektteam. Ganz links Projektmanager Robert Zulliger.

erste englischsprachige Ausgabe entstand. Als Bibeltext dient die Zürcher Bibel 2007.

37 Übersetzungen

Donald Stamps starb kurz vor der Vollendung seines Werkes 1991 an einer Krebskrankheit. Mit der deutschen Ausgabe erreicht die Stamps-Bibel nunmehr die 37. Übersetzung weltweit, wie George Wood, General Superintendent der World Assemblies of God, bei der Präsentation erwähnte. Neben den klassischen Inhalten einer Studienbibel wie Querverweisen, Illustrationen, Stichwortverzeichnis, Konkordanz, Karten,

Anmerkungen und einem Bibelleseplan, zeichnet sich die StampsBibel durch sogenannte Themenschlüssel aus, über die man zwölf wichtige biblische Themen in relevanten Textabschnitten verfolgen kann. Solche Themenschlüssel sind zum Beispiel: «Kraftvoller Glaube», «Erlösung» oder «Die Gaben des Geistes». Die Erklärungen bewegen sich im Rahmen pfingstlicher Theologie. Die Stamps-Bibel umfasst stolze 2768 Seiten und erscheint mit Ledereinband und als Hardcover. fritz imhof www.stampsbibel.com

t-Home: lebensgeschichten ändern 10 JaHre t-Home Die von der Quellenhof-Stiftung geführte, sozialpädagogisch betreute Wohngemeinschaft für Teenager in Winterthur feierte ihr Jubiläum.

Das T-Home bietet 15 Jugendlichen aus schwierigen Lebensumständen Unterstützung und Begleitung bis zur abgeschlossenen Erstausbildung. Seit Januar wird das T-Home von Marcel Spiess geleitet. Mit Hilfe seiner Gitarrensaiten zeigte er auf, wie die Wohngemeinschaft ein Wohlklang sein kann: das E stehe für die Einheit, die trägt. Weitere Werte, die man vermitteln wolle: Annahme, Durchhaltevermögen, Glaube, Heilung und Hoffnung sowie Ermutigung. idea Spektrum 38.2013

Marcel Spiess: «Wohlklang sein.»

André Woodtli, Vorsteher des kantonalen Amts für Jugend und Berufsberatung, fragte in seiner

Ansprache, warum die Sozialpädagogik heute so boome. Im THome lernten die Jugendlichen, ihre Geschichte zu erzählen und zu integrieren. Stadtrat Nicolas Galladé, Leiter Departement Soziales, meinte, mit 10 Jahren habe das T-Home das Teenageralter noch nicht erreicht, sei aber auf gutem Weg. Zum Abschluss wurde das neue Buch «Vorsicht zerbrechlich!» vorgestellt. Darin erzählen zwölf Jugendliche ihre Lebensgeschichten. Christian BaChmann Bilder: Fritz Imhof; Christian Bachmann

Vorsicht Kamera! Taufe in der Birs bei Basel. Zwei Teenager «ersäufen ihren alten Adam», wie Martin Luther es so unverwechselbar ausdrückte. Im Unterschied zu Luthers Zeiten, geht in der Birs aber nicht nur der alte Adam auf Tauchgang, sondern auch eine sogenannte «GoPro»-Kamera. Der Bruder der beiden Täuflinge hält die feierliche Handlung mit einer solchen fest – und zwar über wie unter Wasser. Die GoPro ist der letzte Schrei auf dem Markt und der Liebling eines jeden «Youtubers». Im Format einer Streichholzschachtel bannt sie Filme in Kinoauflösung auf einen winzigen Speicherchip. Befestigt an Helmen, Surfbrettern, ferngesteuerten Hubschraubern, U-Booten, Velolenkern oder Windschutzscheiben, ist das Kästchen überall hautnah dabei. Beim Grossbrand in Schlieren flog der «Blick» mit einer Minidrohne über den Brandplatz und konnte so spektakuläre Aufnahmen machen. Der Bildersturm tobt heute mehr denn je. Seit jedes Handy eine Kamera eingebaut hat, gibt es kaum noch eine lustige, erschreckende oder peinliche Situation, die nicht von irgendeiner Linse eingefangen wird. Auf der einen Seite ist das spannend und interessant. Auf der anderen Seite kann diese allumfassende Ablichtung und Verewigung auch bedrohlich wirken. Die Tatsache, dass Google es sich offenbar zum Ziel gesetzt hat, jeden Winkel des Planeten abzufotografieren, hilft dabei auch nicht weiter. Aber die Zeiten ändern sich und was nützt es, von den vergangenen Tagen zu träumen? Der Lauf der Technik lässt sich nicht aufhalten – was machbar ist, wird auch gemacht. Was würde wohl Luther dazu sagen? Wahrscheinlich etwas Unverwechselbares. Etwa das: «Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt untergeht, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen.» Christof Bauernfeind

Der Autor arbeitet bei «idea Spektrum» als Redaktor und ist theologischer Mitarbeiter in einer Freikirche.


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p u bl i r e p or tag e

Mein grösster Schatz? Für viele Schweizerinnen und Schweizer ist das Guthaben bei der Pensionskasse ihr grösstes Vermögen. Als Christen wissen wir, dass unser «grösster Schatz» nicht irdischer Natur ist. Als gute Verwalter sind wir jedoch aufgefordert, haushälterisch und weise mit den uns anvertrauten Gütern umzugehen. Sind Sie der Überzeugung, dass es eine Rolle spielt, was und wie wir etwas tun? Ist es Ihnen wichtig, dass christlich-ethische Grundwerte die Basis des Handelns sind? Das war auch bei der Gründung der Sammelstiftung PROSPERITA für die berufliche Vorsorge ausschlaggebend. Als Non-Profit-Organisation erzielt sie keine Gewinne für Aktionäre. Was erwirtschaftet wird, erfüllt im Sinne einer treuen Verwalterschaft die langfristigen Verpflichtungen gegenüber Versicherten und ermöglicht, dass die erforderlichen Reserven und Rückstellungen gebildet werden können. Auf diese Säulen kannst du bauen PROSPERITA ist eine eigenständige Stiftung für die obligatorische und freiwillige berufliche Vorsorge. Sie wurde 1999 auf der Grundlage der Schweizerischen Bundesverfassung von Persönlichkeiten gegründet, die sich der Tradition der christlichen Grundwerte verpflichtet wissen. Versicherte und Arbeitgeber sind in den Entscheidfindungsprozess eingebunden und an der Weiterentwicklung der PROSPERITA beteiligt. Denn nur in einem «Miteinander» kann eine gesellschaftsrelevante Mission erfüllt werden. Die Unternehmens-, Anlage- und Versicherungspolitik beruht auf christlich-ethischen Werten und unterstützt keine Vorhaben, die Menschen, Tieren oder der Natur Schaden zufügen. Gesundes Wachstum Gesundes Wachstum ist der PROSPERITA ebenso wichtig, wie ein ausgewogenes Verhältnis zwischen aktiven Versicherten und Pensionierten. Denn das sind die Voraussetzungen dafür, auch langfristig eine gesunde Pensionskasse für unsere Partner zu bleiben. Wesentliche Aspekte des Profils sind: • • • •

Ungebrochenes Wachstum der Anschlüsse aus dem christlichen Umfeld Speziallösung mit weltweiter Deckung für Missionswerke Tiefe Kosten dank schlanker Verwaltung und gutem Risikoverlauf Hohe strukturelle Risikofähigkeit (Verhältnis Rentner/Aktive 1:26)

• • • •

Aktives Leistungsfall-Management (Care Management) Umwandlungssatz von 6,8 % im Obligatorium und im Überobligatorium Gewährleistung voller Anlagentransparenz Investition in nachhaltige Vermögensanlagen (Mitglied bei Stiftung Ethos)

Bezahlbarer Wohnraum Für die PROSPERITA gehört die Investition in den Bau preiswerter Mietwohnungen für Familien zum sozialen Engagement. Im 2009 konnten 17 Wohnungen in Aarberg voll vermietet werden, es folgte der Bau von 16 Wohnungen in Winterthur-Wülflingen und in Oberkulm (AG) entstanden im 2012 zwei Mehrfamilienhäuser à je 10 Wohnungen. Die neuste Anschaffung im Bereich Immobilien wurde im Januar 2013 mit dem Zukauf eines 28-FamilienHauses in Olten getätigt.

Auf einen Blick Geschäftsjahr

2009

2010

2011

2012 31.07.13

Angeschlossene Betriebe

335

320

314

314

324

Anzahl aktiv Versicherte

2838

2980

3060

3107

3235

153

177

191

209

218

79

96

106

127

131

94,73% 97,98% 92,96% 98,15%

100%

Anlagevermögen CHF/Mio Altersrenter/innen Deckungsgrad

Mitten im Leben den Neuanfang wagen Das haben Barbara Burn und ihr Mann Andreas im 2011 getan und sie erzählt: «Wir haben den Neustart mit vielen Ideen und grossem Enthusiasmus gewagt. Wenn auch der Schritt aus dem <sicheren Nest > nicht einfach fiel, bereuen wir es keinen Moment.» Die Firma Burn Spezialbau AG koordiniert als Generalunternehmer alle Leistungen, die es von der Idee bis zur Fertigstellung eines Bauprojektes (Ein-/Mehrfamilienhäuser oder Renovationen an bestehenden Objekten) benötigt. Auf die Frage, warum sie bei der PROSPERITA sind, berichtet Frau Burn: «Wer sein eigener Chef ist, kann die Verantwortung nicht abschieben. Uns ist wichtig, dass jedes Geschäft – egal ob gross oder klein – innerhalb der Firmenphilosophie realisiert wird. Darum setzen wir bei der beruflichen Vorsorge auf die PROSPERITA.»

Attraktiver Wohnraum für Familien in Aarberg

Verantwortung tragen, heisst weise entscheiden

Moderne Familienwohnungen in Olten Vermögenslage im Fokus In einem herausfordernden wirtschaftlichen Umfeld hat sich die PROSPERITA gut behauptet. Rund 75 % des Vermögens ist in Realwerten und nur 25 % in Nominalwerten investiert. 87 % des Vermögens sind in Schweizer Franken angelegt, berücksichtigt man dabei auch Fremdwährungsanlagen, die abgesichert sind. Der Deckungsgrad liegt bei rund 100 % (Stand Juli 2013).

Sind Sie interessiert? Gerne unterbreiten wir Ihnen eine Offerte für einen unverbindlichen Vergleich. Sie können Ihre Anfrage auch online unter www.prosperita.ch (Offertanfrage) einreichen. Bestehende Vorsorgelösungen können bis zum 30. Juni gekündigt werden.

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idea Spektrum 38.2013


F ORU M

SYNERGIE Was füllt uns aus? In Abdankungszeilen liest man häufig diese Formulierung: «... ein erfülltes Leben ging zu Ende ...» Aber was heisst das, wann ist ein Leben erfüllt? Spontan stelle ich mir darunter eine bestimmte Lebensform vor mit Zufriedenheit und Glück, mit wichtigen Aufgaben und deren Erfüllung. Was ein erfülltes Leben für mich bedeutet, das wurde mir vor einigen Tagen etwas bewusster. Bis vor gar nicht allzu langer Zeit war für mich der Erfolg in Ausbildung und Beruf ein sehr wichtiges Anliegen. Dafür setzte ich meine Kraft und Zeit ein. Als dann schrittweise eine Familie mit einer allmählich wachsenden Anzahl an Personen dazu kam, war es meine höchste Freude und Erfüllung, mit der Erziehung der Kinder, dem Beruf, dem Haushalt und natürlich auch dem Ehepartner angemessen umzugehen und alles

25 unnütze Worte «idea Spektrum» Nr. 37 – «Biblisch» Weniger scheint manchmal mehr zu sein. Ich schätze Hansruedi Wandfluhs ehrliche Haltung was die unnützen Worte betrifft und kann mir auch das Schmunzeln nicht verkneifen, wenn er «annimmt», dass Jesus die Aussage zu unnützen Worten wohl für Politiker gemacht habe. Was mich aber verwundert, ist, dass Wandfluh davon ausgeht, dass es wahrscheinlich etliche Kollegen gebe, die im Jüngsten Gericht wesentlich länger Rede und Antwort stehen müssen als er. Das ist, gelinde ausgedrückt, spekulative Theologie und klingt leider auch ein wenig selbstgerecht. Fazit: 25 unnütze Worte zu viel. PETER HAURI, Gurzelen BE

Kein Rechtsschutz «idea Spektrum» Nr. 37 – «Pro und Kontra Epidemiegesetz» Das vorgeschlagene Epidemiegesetz besagt unter anderem, dass es bei der Verhütung und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten Situationen gibt, in denen die verfassungsmässig geschützten Grundrechte des Einzelnen beschränkt werden müssen. Hierbei kann die Anwendung von Zwangsgewalt erforderideaSpektrum 38.2013

gut zu koordinieren. Es erfüllte mich mit Stolz, wenn die Menschen aus meinem Umfeld mir diesbezüglich Lob und Anerkennung entgegenbrachten. Es stellte sich bei mir eine gewisse Selbstzufriedenheit ein. Ich hatte alle gesteckten Ziele erreicht, alles erfüllt ... Mittlerweile hat sich meine Situation verändert. Die Kinder werden immer selbstständiger und brauchen – oder wollen(!) – meine Fürsorge nicht mehr im gleichen Ausmass wie früher. Auch mein Mann ist beruflich stark engagiert und die gemeinsame Zeit ist begrenzt. Irgendwie scheinen sich in meinem Leben die Kriterien für ein erfülltes Leben zu ändern. Mir ist klar geworden: Familie und Beruf reichen dazu nicht. Als ich dieses Jahr die Anfrage zur Mitgliedschaft in unserer Gemeindeleitung erhielt, habe ich dies als Gottes Willen verstanden und mich dieser neuen Herausforderung gestellt. Heute merke ich, wie mich diese Aufgabe, neben meinen schon bestehenden, ausfüllt. Das aktive lich werden. Als Grund für solche schweren Eingriffe in die Persönlichkeitsrechte genügt allein schon der Verdacht, man sei Träger einer ansteckenden Krankheit oder scheide Krankheitserreger aus. Krankheitserreger scheiden wir schon aus, wenn wir niessen müssen. Ab wann dies jedoch eine Gefahr für die Bevölkerung ist, definiert das Gesetz nicht. Der Willkür wird hier Tür und Tor geöffnet, da das neue Epidemiegesetz keinerlei Rechtsmittel vorsieht, mit denen man sich gegen Zwangsmassnahmen wehren könnte. Vielmehr sind schwere Bussen vorgesehen, falls man sich widersetzt. Wie leicht die zuständigen Behörden solche Gefährdungen völlig falsch einschätzen, sah man bei der sogenannten Schweinegrippe, die von der Weltgesundheitsorganisation WHO sogar zur weltweiten Pandemie hochstilisiert wurde, worauf der Bund für zig Millionen Tamiflu eingekauft hat, das später entsorgt werden musste. BERNHARD DURA, Chur GR

EDU und Lehrplan 21 «idea Spektrum» Nr. 36 – «Gemeinsame christliche Position einbringen» Der Autor ruft im Artikel auf, sich als Privatperson oder als Organisation an der Vernehmlassung zum Lehr-

Mitwirken und Gestalten in Gemeindefragen sowie der intensive Kontakt zu Menschen innerhalb und ausserhalb der Kirchgemeinde, Gespräche, Gebete, das Füreinander-Dasein erfüllt mich ganz neu. Ich erfahre: Wenn man von sich weg sieht und für andere da ist, erreicht man eine neue Dimension des Erfülltseins. Erstaunlicherweise hat diese neue Qualität nicht nur Auswirkungen nach aussen, auch innerhalb der Familie brechen Fragen auf, die uns zu unerwarteten, neuen Erkenntnissen führen und uns enger zusammenschweissen. Für mich heisst heute ein erfülltes Leben: Lass dich von Gott gebrauchen und diene deinem Nächsten. ANNE SACHS

Die Autorin ist Ärztin im Bereich der Wirbelsäulen- und Neurochirurgie. Die dreifache Mutter wohnt in Schafisheim.

plan 21 zu beteiligen. Als politischer Mitarbeiter der EDU möchte ich betonen, dass sich neben der EVP und dem VBG selbstverständlich auch die EDU an der Vernehmlassung beteiligen wird, und zwar auf kantonaler wie auf nationaler Ebene. Die EDU wird christliche Grundsatzüberlegungen ebenso einfliessen lassen wie ihre bildungspolitische Haltung, die sich klar am dualen Bildungssystem orientiert, und an dem sie unumstösslich festhält. Sie wird sich gegen jegliche Ideologisierung im Lehrplan 21 wenden, aber auch gegen Bürokratie und Kompetenzorientierung, die letztlich das Niveau senken und zu einer für das duale Bildungssystem unseligen Nivellierung führen. Die EDU wird den Lehrplan 21 aller Voraussicht nach ablehnen. Sie steht dem SVP-Lehrplan nahe, der ein Gegenvorschlag zum LP21 ist und sich mehr auf Frontalunterricht und Wissensvermittlung als auf Kompetenzen konzentriert. Dieser vermag das duale Bildungssystem zu verteidigen und zwar ohne nichtssagende, zeitgeistige Worthülsen. ARTUR TEREKHOV, Zürich Leserbriefe entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Wir beachten alle Zuschriften, können aber nicht jede veröffentlichen. Kürzungen unter Wahrung des Sinns behalten wir uns vor. (red.)

13

PODIUM Werte Christliche Werte wie Anstand, Respekt, Toleranz, Solidarität, Nächstenliebe, Treue, Eigenverantwortung, Hilfsbereitschaft, Rücksichtnahme und Mitgefühl verdienen es, wieder vermehrt ins Zentrum unseres Zusammenlebens zu rücken. Diese Werte sind konservativ und progressiv zugleich. Diese Werte sind es, die der Jugend Hoffnung geben und den Erwachsenen als Leitlinien dienen. Diese Werte müssen wieder wichtig werden, denn sie schaffen Vertrauen und sie schaffen ein starkes und gesundes Lebensfundament. Ohne diese Werte zerfällt jede Gemeinschaft, ob in der Familie, in der Kirche oder im Staat. Diese Werte müssen wir Erwachsenen den jungen Menschen vorleben. Gerade im wichtigsten, zentralsten Glied in unserer Gemeinschaft, der Familie, sind diese Werte enorm wichtig. Sicher erinnern Sie sich an Ihre Kindheit und an Ihre Eltern, die Sie begleitet und unterstützt haben und auf die Sie sich verlassen konnten. Das Urvertrauen, das man als Kind erlebt, ist für den weiteren Lebensweg zentral. Bezugspersonen wie Eltern, Grosseltern, Geschwister, Verwandte, Pate und Patin haben uns begleitet und geprägt und uns ihre Zuneigung gegeben. Wir Mütter und Väter, Grossmütter und Grossväter, Patinnen und Paten sind aufgefordert, den Kindern und Jugendlichen Perspektiven und Möglichkeiten für die Zukunft aufzuzeigen und sie zu ermuntern, sich optimistisch und mit Freude für die Zukunft, das heisst für die Gesellschaft, für die Gemeinschaft in Kirche und Staat, zu engagieren. Zeigen wir den Kindern und Jugendlichen, was wirklich wichtig ist und zeigen wir ihnen mit Überzeugung, dass sie sich auf uns verlassen können. Ich zähle auf Sie! BRIGITT HÄBERLI Die Autorin ist Thurgauer Ständerätin und stellvertretende Fraktionspräsidentin der CVP.


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M I SSION G LOBA L

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Wenn Liebe durch den magen geht

BLOg

TischgemeinschafT «Vergesst nicht, gastfreundlich zu sein»: Der Tipp aus Hebräer

Der schein trügt oft

12,2 öffnet Haustüren, aber auch die «Herzenstür». Und wenn es konkret wird...?

Missionare der SMM berichten! Nachfolgend ein Kaleidoskop kulinarischer «Köstlichkeiten»:

‹sa pi bi la› und Lichter löschen

«Das Essen an der Weltkonferenz in Zimbabwe bleibt unvergessen. Ausser der Haut und den Klauen war die ganze Kuh im Topf!» (Max Wiedmer, Geschäftsstelle) Ann und Beat Kipfer, Myanmar: «In Asien ist das Essen sehr wichtig. Man grüsst sich oft mit ‹Sa pi bi la?› - ‹Hast du schon gegessen?› Ist man eingeladen, ‹geniesst› man – ohne mit der Wimper zu zucken. Etwa Affenfleisch, im Inhalt des Affenmagens gekocht...» «Christian kommt vom Feld und sagt, er hätte schon gegessen: Tomatensauce mit Mäusefleisch! Die Mäuse werden ganz gegessen, weil nicht viel dran ist...» (Marlise Schlötterer, Mosambik)

Kochen, gemeinsam essen: ein weltweit verbindendes Element.

«Die Bäckerei ‹Brot und Leben› produziert täglich 1000 Weggli, Brot und Süsses. Die Freude der 180 Kinder über die Geburtstagstorte ist riesig!» (Marianne und Marco de Assis-Fuhrer, Brasilien)

fremde werden zu freunden

«Die Mahlzeit mit Taubstummen beginnt mit dem Lichterlöschen. Das erhöht die Aufmerksamkeit

der Gäste. Dann wird das ‹Unser Vater› in Gebärdensprache ‹gesprochen›. Es ist eine Freude, diese Menschen zu empfangen und ihnen unsere Liebe und Gastfreundschaft mit Zeichen auszudrücken», schreiben Annelise und Magdy Saber aus Ägypten. «Missionsabend in einem abgelegenen Dorf: Frauen schleppen Wasser herbei, weiss gedeckte Tische in der Kirche, der Chor singt, man verwöhnt uns mit ‹foufou›. Wir sind berührt!» (Elisabeth und Salomon Hadzi, Togo) Heike Geist von der Geschäftsstelle ergänzt: «Ich habe oft von der mennonitischen Gastfreundschaft profitiert. Essen mit einem angeregten Austausch lässt Fremde zu Freunden werden.» Redaktion: THOMAS FEUZ Quelle: «SMM-Nachrichten», Schweiz. Mennonitische Mission

Teenagerkongress von Om wird 20 TeensTreeT Ende Juli reisten 191 Teenager, Leiter und Helfer aus der Schweiz für eine Woche nach Offenburg. Das Programm: Ermutigung, Lobpreis, Bibelarbeiten, Sport.

4600 Christen aus ganz Europa nahmen am Teenagerkongress TeenStreet teil – so viele wie nie! Der Event startete 1993 mit 56 Teilnehmenden.

Die Bibel weiss rat

Barrieren überwinden

In den letzten 20 Jahren nahmen 50 000 Personen teil. Nicht wenige gingen in den vollzeitlichen Dienst oder investierten sich vermehrt in ihrer Gemeinde. Im Plenum und in Kleingruppen wurden die Teens herausgefordert, ihre persönliche Beziehung zu Jesus zu finden. Das internationale Umfeld half, Barrieren zwischen Kulturen, Denominationen und Generationen zu überwinden. In Workshops entdeckten die Teenager ihre Gaben und wie sie diese nutzen können. Durch eine interaktive Simulation konnte man sich in eine andere Welt katapultieren lassen. Hier wurde dazu aufgefordert, auf die Nöte der Armen, Unterdrückten idea Spektrum 38.2013

Wer denkt, dass auf dem Lande alles in Ordnung ist, der irrt. Auch wenn mir die Nachbarn weismachen wollen, dass ich bei ihnen in Sicherheit bin, weil wir ja weit weg von der bösen grossen Stadt wohnen. Ich antworte jeweils, dass wir nur in Gottes Händen Sicherheit haben, unabhängig vom Aufenthaltsort. Diese Antwort wird respektiert und findet oft auch Bewunderung wegen meinem Gottvertrauen. So schnell kann etwas passieren, das dem Leben eine Wende gibt! Vor Jahren musste ein grosser Teil der Dorfbewohner ihre Häuser verlassen, um der Blutrache zu entgehen. Ein Mann war umgebracht worden und um nicht selber ein Opfer zu werden, floh man. Auch in den Familien ist nicht immer eitel Freude: Die Brüder überwachen ihre Schwestern, damit sie sich ja «anständig» kleiden und verhalten, um nicht Schande über die Familie zu bringen. Ich bin erstaunt, wie oft die Brüder mehr zu sagen haben als die Eltern. Eine meiner Bekannten war ohne Kopftuch im Hof. Ihrem Vater sagte sie, dass sie das Kopftuch ihm zuliebe und nicht wegen Gott anziehen würde. Also sei es doch ehrlicher, es nicht anzuziehen. Als ihr Bruder heimkam, musste die jüngere Schwester schnell ein Tuch holen ...

Gott ganz nachfolgen: TeenStreet fordert seit 20 Jahren heraus.

oder Blinden zu reagieren. Mit kreativem und sportlichem Engagement sammelten die Teenager mittels Sponsoren rund 60 000 Euro für die Jugendarbeit von OM Bosnien. Bei einem Einsatz auf der Strasse gaben sie Gottes Liebe an andere weiter. Nach TeenStreet wagten einige Jugendliche einen ein- bis zweiwöchigen «Teens in Mission»-Einsatz in einem anderen Land.

TeenStreet ist eine Arbeit des internationalen Missionswerks OM (Operation Mobilisation) für 13- bis 17-Jährige sowie für Kleingruppenleiter und Mitarbeitende für Gebets- und Seelsorgeteams ab 20 Jahren. TeenStreet 2014 findet vom 2. bis 9. August in Münster (D) statt. RUTH SCHELKER www.teenstreet.org Bilder: SMM, OM

Natürlich gehen auch arabische Mädchen durch die Pubertät. Sie finden immer einen Weg, an ein Mobiltelefon – oder zumindest an eine eigene Nummer – zu kommen, um mit Freunden zu reden oder auf einer Internet-Plattform zu schäkern. Wie verhalte ich mich in dieser Situation als Europäerin, die in ihrer Jugend mehr Freiheit hatte und versteht, dass es ihren jungen Nachbarinnen daheim zu eng ist? Gleichzeitig geniesse ich aber auch das volle Vertrauen ihrer Mutter, bin deren Freundin und werde manchmal sogar um Rat gefragt. «Ehre Vater und Mutter» ist wohl die beste Antwort, nicht wahr? AMiRA Hinweis: «Mission global» öffnet monatlich ein Fenster zur weiten Welt. Amira gibt Einblicke in ihre Erlebnisse in der arabischen Welt. Die Redaktion


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17

E

in norwegischer Missionar ist im ostafrikanischen Kenia Opfer eines Raubmords geworden. Am 12. September überfielen 4 Männer den 73 Jahre alten Jan Kristensen in seinem Haus in Kisumu im Westen des Landes. Offenbar weigerte er sich, ihnen Geld zu geben. Daraufhin erdrosselten sie ihn. Bei einem Schusswechsel mit der herbeigerufenen Polizei wurden 3 Täter getötet; einer konnte entkommen. Schon 2

Er half Behinderten: Jan Kristensen †

Tage zuvor war die von Kristensen gegründete Bildungseinrichtung „Jan’s Akademie“ überfallen worden. Unklar ist, ob es sich um dieselben Täter handelt.

Schulen in Kenia aufgebaut Kristensen stammt aus der norwegischen Hafenstadt Porsgrunn in der Provinz Telemark und war seit 1979 als Missionar und Entwicklungshelfer in Kenia tätig. Er arbeitete vor allem unter behinderten Kindern und Heranwachsenden aus Elendsvierteln. „Jan’s Akademie“ in Kisumu besteht aus 3 Grund- und weiterführenden Schulen sowie einer Berufsschule mit mehr als 400 Schülern. Sie wird vom evangelikalen Missionswerk „International Fellowship Kenya“ (Internationale Gemeinschaft Kenia) unter der Leitung von Kristensens Ehefrau Anne betrieben. P www.interfelk.org b

ÄTHIOPIEN

KE NIA Kisumo

SOMALIA

KENIA Räuber überfielen ein evangelikales Schulzentrum.

UGANDA

Norwegischer Missionar erdrosselt

SUDAN

N AC H R IC H T E N

NAIROBI (Hauptstadt)

TANSANIA

Kenia 43 Millionen Bürger Anglikaner Katholiken Pfingstler Muslime Naturreligionen

27 % 26 % 12 % 20 % 10 %

Warum der 1.400 Jahre alte Goldschmuck für Juden so wichtig ist ISRAEL Neue Beweise für jüdisches Leben im antiken Jerusalem hat die Archäologin Eilat Mazar entdeckt. Ihr Team fand an der Südmauer des Tempelbergs einen Goldschatz aus dem 7. nachchristlichen Jahrhundert.

Fotos: privat, A.Schick

N

ach Ansicht des Israel-Experten Alexander Schick (Westerland/Sylt) widerlegt Mazars Entdeckung – 36 Münzen aus Gold und Silber, Ohrringe sowie ein goldenes Medaillon – die Behauptung vieler Muslime, in Jerusalem habe es bis in die Neuzeit hinein keine jüdische Präsenz gegeben. Frau Mazar geht davon aus, dass Juden die Gegenstände versteckt haben, nachdem die Perser Jerusalem um 614 erobert und den Juden die Wiederansiedlung in der Stadt erlaubt hatten. Seit dem Jahr 395 gehörte Jerusalem zum oströmischen (byzantinischen) Reich, dessen christliche Herrscher Juden die Ansiedlung in Jerusalem verboten hatten. Mazar vermutet, dass die zurückgekehrten Juden im sogenannten Ophel-Gebiet unterhalb der heutigen El-Aksa-Moschee eine Synagoge errichten wollten. Als die Perser ab 617 ihre Politik änderten und Juden das Be38.2013

treten Jerusalems wieder verboten, habe man die Wertgegenstände in Gemäuern aus der Frühzeit Jerusalems versteckt und später vergessen.

Der älteste Brustschmuck Von besonderem Interesse ist ein etwa zehn Zentimeter großes Medaillon, das an einer Kette befestigt und mit den Dar-

Archäologin Mazar und das Medaillon.

stellungen einer Menora (siebenarmiger Leuchter) und eines Schofarhorns verziert ist. Dies ist der älteste Brustschmuck für eine Thorarolle, der jemals entdeckt wurde. Mazar machte den Fund am 9. September kurz nach dem Beginn des neuen jüdischen Jahres in einer Pressekonferenz der Hebräischen Universität bekannt. Er sei „das größte Geschenk, das wir für Israel zum Neuen Jahr bekommen konnten“. Ausführliche Informationen über die Grabungen und Funde am Tempelberg und die Geschichte des jüdischen Heiligtums bringen das im September erschienene „Handbuch zum Tempel“ (Verlag Inner Cube), an dessen deutscher Ausgabe Schick mitgearbeitet hat, sowie das vollständig überarbeitete „Lexikon zur Bibel“ (Verlag SCM Brockhaus), in dem Schick die Geschichte des Tempelberges und Jerusalems darstellt. P


N AC H R IC H T E N

Evangelikal – ein anerkanntes Markenzeichen AFET Evangelikale werden als ökumenische Partner ernst genommen.

D

ie evangelikale Bewegung und ihre Theologie sind „zu einem eigenständigen und weltweit anerkannten Markenzeichen“ geworden. Diese Ansicht vertrat der scheidende Vorsitzende des Arbeitskreises für evangelikale Theologie (AfeT), Pfarrer Rolf Hille (Heilbronn),

Rolf Hille

Christoph Raedel

auf der Studienkonferenz des AfeT in Bad Blankenburg (Thüringen). Die evangelikale Theologie sei noch in den siebziger Jahren von Theologen als Randphänomen betrachtet worden. Das habe sich in den zurückliegenden Jahren grundlegend geändert. Dazu habe vor allem die staatliche Anerkennung evangelikaler Hochschulen beigetragen. Hunderte von Absolventen hätten die Bildungslandschaft deutlich verändert. Auch ökumenisch werde die evangelikale Bewegung – die vor allem in Afrika, Asien und Lateinamerika stark wachse – als Partner ernst genommen.

Die Distanz „Roms“ zum liberalen Protestantismus wird größer Die katholische Kirche erkenne zunehmend, dass die Evangelikalen als ein wichtiger Teil des protestantischen Christentums entschieden an gemeinsamen dogmatischen und ethischen Traditionen festhielten, während die Distanz zum liberalen Neuprotestantismus größer werde. „Dies gilt nicht zuletzt für die sexualethischen Positionen und die Frage nach der Verbindlichkeit von Ehe und Familie“, sagte Hille, Direktor für ökumenische Angelegenheiten der Weltweiten Evangelischen Allianz. Es gebe keinen Grund, die evangelikale Identität im deutschen Pietismus

und in den evangelikal geprägten Freikirchen zu verstecken: „Vielmehr sollten wir offen und offensiv unsere biblische Position in die kirchliche und theologische Diskussion einbringen.“

Vor Spekulationen hüten Nach Hilles Worten muss sich die evangelikale Theologie vor zwei Fehlentwicklungen hüten: „Zum einen lehnen wir die in den modernen Theologien weit verbreitete Kritik an den neutestamentlichen Endzeitaussagen ab. Die Botschaft von der sichtbaren Wiederkunft Christi und dem Weltgericht ist wichtiger Inhalt des Glaubensbekenntnisses.“ Zum anderen müsse man selbstkritisch alle Spekulationen im Blick auf den genauen Ablauf der Endzeitereignisse zurückweisen. Die Verkündigung des Jüngsten Gerichts sei keineswegs nur Drohung, sondern auch frohe Botschaft. Damit bekenne man, dass Gott am Ende seine Gerechtigkeit durchsetze und der Welterlöser Jesus Christus zugleich der Weltrichter sei.

NOTIERT USA: Islamfeindlicher Prediger Terry Jones nach Festnahme wieder frei Der islamfeindliche, sektiererische US-Prediger Terry Jones (Gainesville) ist nach seiner Festnahme am 11. September wieder gegen Kaution freigelassen worden. Der 61-Jährige wollte am zwölften Jahrestag der Anschläge auf New York und Washington 2.998 Korane verbrennen; so viele Menschen waren bei den vom islamischen Terrornetzwerk El Kaida organisierten Selbstmordanschlägen ums Leben gekommen. Der 61-jährige Jones und sein 44 Jahre alter Hilfspastor Marvin Wayne Sapp wurden zunächst von der Verkehrspolizei angehalten, weil sie in ihrem Anhänger Petroleum mitführten; damit waren die Korane getränkt. Die Staatsanwaltschaft prüft eine Anklageerhebung. Jones hatte bereits 2010 und 2011 an den Jahrestagen der Terroranschläge vom 11. September durch angekündigte Koran-Verbrennungen weltweit Aufsehen und blutige Unruhen von Muslimen ausgelöst. Kirchen und die Weltweite Evangelische Allianz als Dachorganisation von rund 600 Millionen Evangelikalen haben sich von Jones distanziert.

Einheit: Judenchristen & Christen

Auf Hille folgt Raedel Auf der Tagung wurde auch ein neuer Vorstand des AfeT gewählt. Vorsitzender ist jetzt Christoph Raedel, Professor für Ökumenische Theologie an der Hochschule des CVJM in Kassel. Hille (66) hatte nach 25-jähriger Tätigkeit im Vorstand – davon 20 Jahre als Vorsitzender – nicht mehr kandidiert. Ausgeschieden aus dem Vorstand ist auch einer der beiden stellvertretenden AfeT-Vorsitzenden, Prof. Wilfrid Haubeck (65) von der Theologischen Hochschule Ewersbach (Mittelhessen) des Bundes Freier evangelischer Gemeinden. Er hatte dem Gremium seit 1993 angehört. Neu in den Vorstand gewählt wurden Prof. Mihamm Kim-Rauchholz, Dozentin für Griechisch und Neues Testament an der Internationalen Hochschule Bad Liebenzell, der Rektor der Theologischen Hochschule Ewersbach, Michael Schröder, sowie der Neutestamentler Prof. Armin Baum von der Freien Theologischen Hochschule in Gießen. P b www.afet.de • 02324 77947

Zur geistlichen Einheit und stärkeren Zusammenarbeit von messianischen Juden und Christen wurde auf einer Jüdisch-Messianischen Israelkonferenz mit rund 500 Teilnehmern in Berlin aufgerufen. Messianische Juden glauben, dass Jesus Christus der im Alten Testament verheißene Messias ist. Sie praktizieren jüdische Rituale. So beschneiden sie ihre männlichen Kinder und halten den Sabbat ein – und nicht den Sonntag. Zu den Hauptrednern gehörte der Leiter des messianisch-jüdischen Evangeliumsdienstes Beit Sar Shalom, Wladimir Pikman (Berlin). Nach seinen Worten kommt einem Miteinander von messianischen Juden und Christen „eine sakramentale Bedeutung“ zu. Wenn Christus, wie er es in der Bibel vorhergesagt habe, auf die Erde zurückkehre, würden seine Nachfolger „endgültig und vollkommen mit Israel, dem Volk Gottes, vereint werden“. In Deutschland gibt es 40 jüdisch-messianische Gemeinden mit rund 5.000 Mitgliedern. Beit Sar Shalom arbeitet auf der Basis der Evangelischen Allianz und ist als befreundetes Werk anerkannt.

Fotos: idea/Schmitt, privat

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Wie soll man mit „Besessenheit“ umgehen? DÄMONEN Evangelische Zentralstelle: Exorzistische Praktiken sind in der katholischen Kirche weit verbreitet.

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as Neue Testament berichtet an zahlreichen Stellen, dass Menschen von bösen Geistern besessen waren und Jesus Christus sie davon befreit hat. Auch heute suchen Personen Hilfe, die den Eindruck haben, dass dämonische Mächte in ihnen zerstörerisch wirken. Mit diesem Thema befasst sich die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW/Berlin) in ihrem Materialdienst. Wie es heißt, sind in der katholischen Kirche exorzistische Praktiken weit verbreitet – nicht nur in Lateinamerika, Afrika und Asien. Allein im Großraum Paris würden jährlich etwa 1.500 Exorzismen durchgeführt. In Italien solle es über 300 offizielle Diözesan-Exorzisten geben. Der von der Diözese Rom dazu bestellte Pater Gabriele Amorth habe nach eigenen Angaben über 40.000 Teufelsaustreibungen durchgeführt.

… und in charismatischen Kreisen Auch in Pfingstkirchen und charismatischen Kreisen sei Besessenheit ein wichtiges Thema. Hier gebe es die Gebetspraxis eines „Befreiungsdienstes“. Damit solle die Macht widergöttlicher Dämonen gebrochen und der Belastete endgültig von Fehlverhalten befreit werden. Der EZW zufolge liegt hier allerdings häufig eine „Dämonisierung des Weltbildes“ vor. Sie führe dazu, die eigene Verantwortung in eine Geisterwelt zu verlagern, sich als hilfloses Opfer zu verstehen und Fehlverhalten von sich wegzuschieben: „Hier sind einfühlsame und religiös kundige Psychotherapeuten gefragt, diese Abwehrmechanismen zu erkennen und Hilfestellungen zur Entwicklung einer reifen Religiosität zu geben.“ Die EZW verweist hier auf wissenschaftliche Erkenntnisse. Durch den Zuwachs an psychiatrischem Wissen könne man heute manche epileptischen Anfälle, die als Besessenheit wahrgenommen wür-

Ein Exorzismusritual 2005 in der Nähe von Vaslui (Rumänien). Danach starb die 23-jährige orthodoxe Nonne.

den, sachgemäß als eine hirnphysiologische Störung ansehen: „Dadurch sind sie erfolgreich behandelbar.“

Das Gebet kann helfen Nach Ansicht der EZW erfordert das Phänomen „Besessenheit“ stärkere wissenschaftliche Bemühungen, um Menschen in der Auseinandersetzung mit „bösen“ Kräften besser begleiten zu können. Eine enge Kooperation von medizinischen, psychotherapeutischen und kirchlichen Fachleuten sei für eine angemessene Begleitung unerlässlich. Generell gebühre dem Bösen keine übertriebene Aufmerksamkeit: „Nicht umsonst kommt es in keinem kirchlichen Glaubensbekenntnis vor.“ Das Gebet könne helfen, der Faszination der dämonischen Welt zu entgehen. P www.ezw-berlin.de • 030 28395211 b

Ägypten: Christen müssen „Kopfsteuer“ an Muslime zahlen NORDAFRIKA In einer ägyptischen Stadt werden Christen gezwungen, eine Kopfsteuer zu entrichten.

Foto: picture-alliance

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abei handelt es sich um eine Art Schutzgeld, das Christen ihre Religionsausübung und ein Leben ohne gewalttätige Übergriffe sichern soll. Wie der assyrische Informationsdienst AINA berichtet, sind davon rund 15.000 christliche Einwohner der Stadt Dalga in der mittelägyptischen Provinz Minia betroffen. Die Familien müssten umgerechnet zwischen 20 und 50 Euro pro Tag an die radikal-islamischen MuslimBrüder zahlen. Die sogenannte Dschizya ist eine vom Koran und dem Religionsgesetz Scharia vorgesehene Steuer für nicht-muslimische Schutzbefohlene (Dhimmi). Laut AINA dient sie in der Praxis als Unterdrü38.2013

ckungsinstrument. Christen müssten sich damit das Recht erkaufen, ihren Glauben behalten zu dürfen. Wer die Abgabe nicht leisten könne, werde unter Zwang islamisiert. Wie der koptisch-orthodoxe Priester Yunis Ahwqui aus der rund 120.000 Einwohner zählenden Stadt Dalga berichtet, sind dort alle Christen „ohne Ausnahme“ gezwungen, die Dschizya zu entrichten, sonst würden sie Opfer von Gewalt. In einigen Fällen seien Frauen und Kinder entführt worden. Aus Furcht vor der Bedrohung seien mehr als 40 koptische Familien geflohen. Die Stadt war Anfang August auch Schauplatz von schweren Ausschreitungen

radikaler Muslime, die gegen die Absetzung des Staatspräsidenten Mohammed Mursi protestierten. Dabei kam es auch in der Provinz Minia zu gewaltsamen Übergriffen auf Christen. Unterdessen flüchten immer mehr von ihnen ins Ausland. Sie stellen auch in Deutschland Asylanträge. P

Ägypten 83 Millionen Bürger, davon: 70 Millionen Muslime 10 Millionen orthodoxe Kopten 400.000 Protestanten 200.000 Katholiken


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Was will welche Partei? Hier die Unterschiede BUNDESTAGSWAHL Am 22. September wird ein neuer Deutscher Bundestag gewählt. Rund 62 Millionen Wahlberechtigte können sich zwischen 4.451 Kandidaten aus 34 Parteien entscheiden. idea hat die Wahlprogramme der im Bundestag vertretenen Parteien studiert und auf die Themen geschaut, die Christen besonders interessieren dürften. Wenn Sie bei einer Partei Inhalte vermissen oder unklare Formulierungen vorfinden, liegt das am Wahlprogramm; auf Nachfragen bei den Parteien hat idea bewusst verzichtet, um alle gleichberechtigt am „gedruckten Wort“ zu messen.

FAMILIE • Erhalt des Ehegattensplittings • Wahlfreiheit bei der Betreuung der Kinder • Einführung eines Teilelterngeldes, das bis zu 28 Monate bezogen werden kann • Weiterer Ausbau der Kinderbetreuung, um Eltern eine Wahlfreiheit zu ermöglichen

• Ehegattensplitting so verändern, dass für beide Partner Erwerbsanreize da sind („Partnerschaftstarif“)

• Abschaffung des Ehegattensplittings; stattdessen Aufbau einer Kindergrundsicherung

• Beibehaltung des Ehegattensplittings

• Abschaffung des Ehegattensplittings

• Betreuungsgeld auf • für ein bedarfsgerechtes, Wirksamkeit überprüfen qualitativ hochwertiges Ganztagesbetreuungs• Betreuungsangebote angebot für Kinder • Ablehnung des Familien- • Auf- und Ausbau einer für unter Dreijährige ganztägigen Kindersplittings, weil es nur ausbauen • alle Kinder von einem betreuung sowie von Spitzeneinkommen Jahr an haben einen Ganztagsschulangeboten • Einführung einer begünstige Rechtsanspruch auf Kinderkarte, die alle einen gebührenfreien • Betreuungsgarantie für • Ausbau eines flächenkindsbezogenen Platz in einer KinderKinder ab dem ersten deckenden, bedarfsLeistungen bündelt tagesstätte Lebensjahr gerechten Angebots an Ganztagskitas und • Abschaffung des Ganztagsschulen Betreuungsgeldes

EHE VON MANN UND FRAU/ANDERE LEBENSFORMEN • Bekenntnis zum Verfassungsgebot der besonderen Förderung von Ehe und Familie • Ablehnung jeglicher Diskriminierung anderer Formen von Partnerschaft (auch gleichgeschlechtlicher)

• Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Lebenspartnerschaften (Gleichstellung auch im Adoptionsrecht und im Steuerrecht) • Verurteilung jeglicher Form von Homophobie • Förderung von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen, etwa durch eine bessere Finanzierung der Antidiskriminierungsstelle

• Familie ist da, wo Kinder • alle Paare sollen die Ehe eingehen können sind (dabei ist es egal, ob die Eltern lesbisch, • Gleichstellung hetero oder schwul sind) eingetragener Lebenspartnerschaften • gleichgeschlechtliche Paare bei Eheschließung mit der Ehe im Einkommensteuerrecht, und Adoptionsrecht der Ehe zwischen Mann und bei Adoptionen sowie der Riester-Rente Frau gleichstellen • alle Lebensgemeinschaften, in denen Menschen Verantwortung füreinander übernehmen, sind gleich wertvoll

• für eine Abschaffung der „überkommenen und real diskriminierenden Privilegien“ der Ehe (Schutz und Förderung soll nicht Ehepaaren zugutekommen, sondern denen, die mit Kindern oder Pflegebedürftigen leben) • auch Schwule und Lesben sollen heiraten können • unterstützt Transgender in ihrem Kampf um Anerkennung ihrer geschlechtlichen Identitäten

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SCHUTZ UNGEBORENER KINDER UND STERBEHILFE • Ablehnung der aktiven Sterbehilfe

• keine Aussagen

• Gewerbsmäßige und organisierte Hilfe zur Selbsttötung sollte unter Strafe gestellt werden • Stärkere Unterstützung junger Mütter, um Schwangerschaftsabbrüche zu vermeiden

• Selbstbestimmung • allen Menschen sollen der Frauen über ihre die in Deutschland zuSchwangerschaft („ohne lässigen reproduktionsKriminalisierung“) medizinischen Angebote (beispielsweise die • „Pille danach“ muss künstliche Befruchtung) rezeptfrei erhältlich sein unabhängig von ihrem Familienstand rechtlich offenstehen

• für die Selbstbestimmung über den eigenen Körper und die eigene Reproduktion

• für die Einrichtung von • Beseitigung der UnLehrstühlen für islagleichheit in der Bemische Theologie an handlung von Kirchen deutschen Hochschulen (Körperschaften des öffentlichen Rechts) und • für die Ausbildung von anderen Religionsgedeutschsprachigen Imameinschaften men und muslimischen Religionslehrern • Öffnung der Militärseelsorge in der Bundes• für die Errichtung einer wehr (wird nicht näher Akademie für Islamausgeführt); Betreuung studien, die öffentliche der Soldaten auch durch Stellen in Deutschland Psychologen beraten und die Ausbildung von muslimischen Geistlichen und Religionslehrern in Deutschland fördern soll

• Abschaffung der Militärseelsorge

• für die rezeptfreie Abgabe der „Pille danach“ • Streichung der Paragrafen 218 (Schwangerschaftsabbruch), 219 (Schwangerschaftskonfliktberatung) StGB

RELIGIONSUNTERRICHT/KIRCHEN • Religionsunterricht als eigenständiges Fach an den Schulen

• Kirchen sind wichtige Partner im Diskurs ethischer Fragen

• Auf Grundlage der Verfassung soll es auch islamischen Religionsunterricht geben • Festhalten am bewährten Staatskirchenrecht

• Entfernung von Schulgebet, Schulgottesdiensten und religiösen Symbolen wie dem Kruzifix aus staatlichen Schulen • Abschaffung der Kirchensteuer • Entfernung religiöser Bezüge aus der Verfassung

• für einen bekenntnisorientierten islamischen Religionsunterricht in deutscher Sprache, sofern generell Religionsunterricht an staatlichen Schulen erteilt wird

POLITISCHER EXTREMISMUS • konsequente Ahndung jeder Form von Extremismus, Gewalt und Terror (egal ob mit rechtem, linkem oder islamistischem Hintergrund) • Verschärfung des Ausweisungsrechts für ausländische Straftäter

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• Verbot der NPD • Einrichtung einer unabhängigen Monitoringstelle auf Bundesebene, die die zivilgesellschaftlichen Aufklärungs- und Präventionsprojekte bündelt und den Kampf gegen Rechtsextremismus, Rassismus und Antisemitismus sowie die Opferbetreuung aktiv begleitet

• Verbot der NPD

• Ausbau und stärkere Koordinierung von Deradikalisierungsprogrammen • Terrorismus und Extremismus konsequent bekämpfen und verfolgen (wo Eingriffe in Bürgerrechte notwendig sind, müssen diese stets neu begründet werden und verhältnismäßig sein)

• Verbot der NPD


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AUSLÄNDERINTEGRATION • Kein generelles Wahlrecht für Ausländer

• für die doppelte Staatsbürgerschaft

• Keine doppelte Staatsbürgerschaft

• für ein kommunales Wahlrecht auch für Nicht EU-Bürger nach fünfjährigem legalen Aufenthalt

• für die doppelte Staatsbürgerschaft

• für eine beschleunigte Einbürgerung nach vier Jahren • für die doppelte Staatsbürgerschaft

• für die doppelte Staatsbürgerschaft • Einbürgerung erleichtern

• kommunales Wahlrecht für Zuwanderer nach fünf Jahren Aufenthalt

Europäische Union (EU) • Ablehnung einer Vollmitgliedschaft der Türkei

• für einen Beitritt der Türkei zur EU

• Festhalten an der Forderung nach einem Gottesbezug in der EUVerfassung

• für eine glaubwürdige Beitrittsperspektive der Türkei zur EU • für ein demokratisches Europa, in dem das Europäische Parlament eine starke Rolle spielt

• grundsätzlich für einen • keine Aussagen EU-Beitritt der Türkei (allerdings keine Rabatte bei der Erfüllung der Beitrittskriterien)

Von der AfD bis zur PBC: Was diese kleineren Parteien fordern

Die „Alternative für Deutschand“

Die Ökologisch-Demokratische Partei

Die „Partei Bibeltreuer Christen“

Sie wurde erst im Februar gegründet, hat 16.000 Mitglieder und erreicht in Meinungsumfragen bereits 4 %: die durch ihre Kritik an der Euro-Rettungspolitik bekannte Partei „Alternative für Deutschland“ (AfD). Sie tritt neben einer neuen EU-Politik auch für eine geregelte Zuwanderung nach Deutschland ein. Zudem möchte die AfD Volksabstimmungen und -initiativen nach Schweizer Vorbild einführen. Unter den Stichworten „Alterssicherung und Familie“ fordert die Partei, Kinder stärker bei der Rentenberechnung zu berücksichtigen: „Deutschland hat zu wenige Kinder und muss kinder- und familienfreundlicher werden.“ Die Partei stehe für den Schutz der Familie „als Keimzelle der Gesellschaft“. Eine solidarische Förderung von Familien sei eine Investition in die gemeinsame Zukunft und ein wesentlicher Teil des Generationenvertrages. b www.alternativefuer.de

Die Ökologisch-Demokratische Partei (ÖDP) tritt unter anderem dafür ein, dass sich die Allgemeinheit im Rahmen eines gerechten Familienlastenausgleichs deutlich höher als bisher an den Kinderkosten beteiligt. Außerdem plädiert sie dafür, dass Erziehungszeiten bei der Ruhegeldberechnung angemessen berücksichtigt werden und dass Kindererziehung und Pflege von Angehörigen („Familienarbeit“) als produktive, steuerund sozialversicherungspflichtige Tätigkeit gesellschaftlich anerkannt und erheblich über das jetzige Elterngeld hinaus vergütet werden muss. Finanzierungsmodelle für eine gerechte Familienpolitik lägen aus Sicht der ÖDP vor: Durch ein Erziehungsgehalt etwa könnten andere Leistungen wie z. B. die nach gegenwärtigem Stand der Gesetzgebung „entwürdigenden“ sozialen Hilfsleistungen an Alleinerziehende entfallen. b www.oedp.de

Die Partei Bibeltreuer Christen (PBC) wird bei der Bundestagswahl als einzige speziell christliche Kleinpartei antreten. Sie ist aber nur in Baden-Württemberg und Niedersachsen wählbar; dort tritt sie mit Landeslisten und fünf Direktkandidaten an. Der Wahlkampf der PBC (2.600 Mitglieder) wird von der AUF-Partei (Partei für Arbeit, Umwelt und Familie, 450 Mitglieder) unterstützt, mit der eine Fusion beschlossen wurde. Die PBC wirbt nach wie vor mit Bibelsprüchen auf ihren Wahlplakaten – allerdings mit einem konkreten politischen Bezug. Beispielsweise heißt es „Ein Arbeiter ist seines Lohnes wert – das ist keine Erfindung der Gewerkschaften, sondern eine biblische Grundaussage. Die PBC ist für einen Mindestlohn“. Ein anderer Slogan lautet: „Wer zu viele Steuern erhebt, ruiniert das Land, sagt schon die Bibel“. b www.pbc.de

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P RO & KON T R A

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Muss der Staat hart durchgreifen? HAUSSCHULUNTERRICHT Vergangene Woche berichtete idea über den Fall der Familie Wunderlich (Ausgabe Nr. 37, S. 8). Die 4 Kinder des christlichen Ehepaares wurden zwangsweise in staatliche Obhut genommen, da die Eltern ihre Kinder zu Hause unterrichteten, statt sie auf eine öffentliche Schule zu schicken. Muss der Staat bei der Verletzung der Schulpflicht so hart durchgreifen?

Schule ist nötig, damit Kinder lernen, eigene Positionen begründet zu beziehen.

PRO

„In Verantwortung vor Gott“ haben die „Väter“ des Grundgesetzes die Schulpflicht als Grundrecht für jeden Schüler fixiert und die Verantwortung dafür dem Staat übertragen. Für jeden Christen gilt: „Jedermann sei untertan der Obrigkeit …“ (Römer 13,1). Schulische Bildung soll nicht nur Kulturtechniken vermitteln, sondern auch das Zusammenleben von Menschen schulen. Dazu gehört, mit Mitschülern zu diskutieren und zu lernen, eine eigene Meinung sachlich-argumentativ zu vertreten. Es gilt, die Auseinandersetzung mit den Gedanken unserer Zeit durch Gespräche – auch zu Hause über schulische Inhalte – anzuregen. Kinder sollen lernen, eigene Positionen begründet zu beziehen und zu vertreten. Dazu ist die Schule und ebenso die Unterstützung durch die Eltern nötig. Das sorgfältige Untersuchen und Hinterfragen muss geübt und angewandt werden. Zur Einord-

Wer eine Familie zerreißt, weil die Kinder zu Hause unterrichtet werden, handelt grob rechtswidrig.

KONTRA

Nein. Er muss nicht und er darf nicht. Heimschulunterricht gefährdet nicht per se das Kindeswohl. Wer etwas anderes behauptet, lügt angesichts der positiven Hausschulerfahrungen des Auslandes, in dem fast überall Homeschooling erlaubt ist (z. B. Österreich, Italien, Frankreich, Belgien, Holland, Dänemark, England, Irland, Russland, USA, Kanada, Südafrika, Japan, Australien).

Fotos: idea, privat

Die Trennung von den Eltern schadet den Kindern mehr Der Staat darf nach unseren Gesetzen (Art. 6 Abs. 3 GG, §§ 1666, 1666a BGB) Kinder erst dann wegnehmen, wenn sie körperlich, geistig oder seelisch zu verwahrlosen drohen. Das ist beim Hausunterricht regelmäßig nicht der Fall. Im Gegenteil: Wissenschaftliche Untersuchungen belegen eine bessere Bildung und Sozialkompe38.2013

Jürgen Thielmann, Schulamtsdirektor i. R. am Staatlichen Schulamt in Weilburg (Hessen), war zuständig für 173 Schulen und 5.500 Lehrer.

nung und Beurteilung von Aussagen ist die Bibel zurate zu ziehen, weil nur so eine sichere, von zeitlichen Strömungen unabhängige Position möglich ist. Dann können Christen die Aufgabe wahrnehmen, als „Lichter in der Welt“ zu scheinen (Philipper 2,15b). Gefestigte Christen, die die Bibel zur Beurteilung unserer Zeit nutzen und sich auch daran orientiert artikulieren (sich z. B. in Elternbeiräten aktiv einbringen), werden heute mehr denn je gebraucht. Wenn Eltern dies tun, lernen ihre Kinder auch, sich als Christ zu bekennen und standfest in Anfechtungen zu sein. Es war mir stets klar, dass ich unsere 8 Kinder nicht immer vor schädlichen Einflüssen bewahren konnte. Aber für und mit ihnen beten, das war unsere Aufgabe. Gott hat sie bewahrt und geschenkt, dass sie Persönlichkeiten wurden, die ihren Glauben bekennen und ihre Aufgaben in dieser Zeit wahrnehmen. P

Rechtsanwalt Armin Eckermann (Dreieich bei Frankfurt am Main) ist Vorsitzender der Initiative „Schulunterricht zu Hause“.

tenz der Homeschooler gegenüber den Staatsschülern. Ein Zerreißen der Familie wegen Hausbeschulung ist grob rechtswidrig. Wegnahme ist außerdem erst dann zulässig, wenn der Verwahrlosung durch andere Maßnahmen nicht abgeholfen werden kann und die Trennung nicht zu einem ebenso großen oder größeren Schaden bei den Kindern führt. Das ist aus wissenschaftlicher Sicht der Fall, wenn Kinder aus einem emotional stabilen Beziehungsgefüge – also ohne akute Gefährdungssituation etwa durch schwere Misshandlung – herausgerissen werden. Sollte Hausunterrichtung im Einzelfall weniger erfolgreich sein, dann relativiert sich das gegenüber dem vielseitig beklagten Versagen des Staates in seinen Schulen. Wer entzieht in diesen Fällen dem Staat die Befugnis, Kinder per Schulpflicht in die Schule zu zwingen? P


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Gehört Freikirchen die Zukunft? AUSSTIEG Es schlug vor 25 Jahren kirchlich ein wie eine Bombe: Die EKD erlebte ihre erste Abspal-

Noch scheint es so zu sein, dass die idea: Herr Kopfermann, hat deutsche Volkskirche mehr natürliche sich die Gründung der AnskarKontakte mit der Bevölkerung bietet Kirche eigentlich gelohnt? als die Freikirchen. Aber erstens änKopfermann: Gemessen am Erfolg hat dert sich das sukzessive, weil die es sich nicht gelohnt. Als ich die LandesVolkskirche historisch ein Auslaufmokirche verließ, stand ich auf dem Höhedell ist, und zweitens muss man frapunkt meines Erfolges. Zu unseren GotKopfermann und Nachfolger Krüger gen, in welcher Weise die Volkskirche tesdiensten in der St.-Petri-Kirche kainhaltlich ihre Begegnungschancen men Sonntag für Sonntag 1.000 Menschen – für deutsche Verhältnisse ist das riesig. Ich genoss nutzt. Wer schon glücklich ist, wenn die Leute ihren Hinsogar in der nordelbischen Amtskirche eine gewisse Aner- tern auf kirchliche Sitzmöbel platzieren, wird die Sache kennung. So gesehen war der Weg in die Freikirche ein Ab- anders bewerten als jemand, der nach jeder Predigt zwei stieg. Wir haben die alten Zahlen nie mehr erreicht, wir ha- Fragen stellt: „1. Hat sich jemand beschwert? 2. Hat sich ben Krisen durchgemacht. Ich frage mich aber: Was ist Kir- jemand bekehrt?“. Ich habe mich so niemals gefragt, finde che? Und wie soll sie gelebt werden? Das ist die Wahrheits- aber diese Fragen sehr anregend. frage, und sie hat für mich deutlich den Vorrang. Daran Sie hatten sich damals zum Ziel gesetzt, bis 2000 eine Gemeinde mit 10.000 Mitgliedern aufzubauen. Es kam anders: Die gemessen, glaube ich, dass der Schritt richtig war. Anskar-Gemeinde in Hamburg hat heute 250 Mitglieder. Was ist Kirche für Sie? Für das Neue Testament ist Kirche „Kontrastgesellschaft“. In unserer Zeit in der St. Petri-Kirche haben wir erlebt, Volkskirche dagegen meint das programmatische Ineinander welche Strahlkraft eine große lebendige Gemeinde besitzt. von Christentum und Kultur, Kirche und Gesellschaft, Geist- Die Medien kamen von sich aus und berichteten – meislichem und Weltlichem. Der volkskirchliche Pfarrer, der sein tens positiv. So wurden unsere geistlichen Anliegen in die Neues Testament ernst nimmt, muss ständig Kompromisse Bevölkerung hineingetragen. Dazu kam der Einfluss der schließen. Er muss zum Beispiel Leute trauen, die gar nicht Gemeindewachstumsforschung in den USA. Deren Kopf, vorhaben, ihre Ehe nach biblischen Gesichtspunkten zu füh- Prof. Peter Wagner, vertrat die These, dass große Gemeinren. Oder: Er muss Kinder von Leuten taufen, die nicht einen den mehr in Bewegung setzen könnten als kleine. Diese Sicht bestätigte sich in unserer Erfahrung. Ich würde heuHauch von Jesus Christus halten. Das wollte ich nicht mehr. te noch sagen: Großstädte wie Berlin, München, Hamburg Warum noch eine neue Freikirche? und Köln brauchen jeweils mehrere große Gemeinden. Warum haben Sie sich nicht einer bestehenden Freikirche anEs gab schwere Konflikte geschlossen? Weil ich die freikirchliche Szene ganz gut kannte und wuss- Ihre Gemeinde hat schwere Konflikte hinter sich. te, dass keine der bekannten Freikirchen uns beherbergen Ich besitze zwar keine exakte Statistik zu diesem Thema, konnte. Für die einen waren wir zu liturgisch, für die an- aber nach allem, was ich in den letzten 20 Jahren gehört deren zu „charismatisch“, für die dritten in unserem Ver- und beobachtet habe, sind Konflikte im Gemeindeleben ständnis von Taufe und Abendmahl zu sakramental usw. nicht die Ausnahme, sondern eher die Regel. Entscheidend ist, wie man geistlich mit ihnen umgeht. Wir haben nach Die Volkskirche hat mehr Kontakte den Anfangsjahren 1994 eine Gemeindespaltung erlebt. Als Freikirchler müssen Sie vielleicht weniger Kompromisse Damals dachte ich noch, so etwas käme anderswo kaum vor. Natürlich habe ich nach meinem Anteil gefragt. Ich schließen. Dafür ist Ihre Reichweite sehr beschränkt.

Fotos: Lothar Rühl, privat

tung seit Jahrzehnten. Der langjährige Leiter der (charismatischen) Geistlichen Gemeinde-Erneuerung in der Evangelischen Kirche, Pastor Wolfram Kopfermann, ist im September 1988 aus der Volkskirche ausgetreten. Zu seinem Abschiedsgottesdienst in der Hauptkirche St. Petri in Hamburg kamen fast 2.000 Besucher. Als Grund für seinen Schritt gab er den für ihn „unerträglichen Pluralismus“ in den Landeskirchen an. Er gründete die evangelikal-charismatische Anskar-Kirche, die 6 Gemeinden zählt. Am 22. September übergibt der 75-jährige Kopfermann die Leitung der Freikirche an Pastor Tillmann Krüger (38) in Hamburg. Ein Gespräch mit Karsten Huhn.

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In der Presse fand der Kirchenaustritt von Kopfermann im September 1988 viel idea berichtete in der Ausgabe 37/88 Seite 2:Allgemeiner Zeitung: Niederschlag. Je ein Beispiel aus Morgenpost undauf Frankfurter

habe pastorale Fehler gemacht und die Mitarbeiter zu wenig begleitet. Das hat sich gerächt. Ich glaube, dass mein Leitungsstil für viele eine Enttäuschung war.

Warnung vor der Bewegung „Wort und Geist“ Ein Teil Ihrer Gemeinde schloss sich der sogenannten „Wort und Geist“-Bewegung an, die wegen ihrer extrem charismatischen Ansichten scharf kritisiert wird. Es handelte sich nicht um einen Teil unserer Gemeinde, sondern um eine Tochtergemeinde in Hamburg-Winterhude. An „Wort und Geist“ faszinierte mich zunächst, dass die Gnadentheologie des Neuen Testaments und das Heil in Christus sehr betont wurden. Ich dachte, ich hätte in dem Leiter der „Wort und Geist“-Bewegung, Helmut Bauer, einen Verbündeten, der in einer eher untheologischen Sprache dasselbe Anliegen wie ich verträte. Ich habe ihn deshalb zweimal nach Hamburg eingeladen. Ich habe aber beim zweiten Treffen den Kontakt zu ihm abgebrochen, als ich feststellen musste, dass in entscheidenden Grundfragen keine Übereinstimmung bestand. Heute warnen Sie vor „Wort und Geist“. Warum? „Wort und Geist“ stellt die eigenen Erfahrungen über die Aussagen der Heiligen Schrift – ein klassisches Merkmal für schwärmerische Bewegungen. Die Vokabeln sind ähnlich, aber die Inhalte sind andere. Die Ethik des Neuen Testaments wurde zugunsten sexueller Freizügigkeit aufgelöst. Ich hoffe, dass diese Bewegung bald ein Ende findet. Zurück zur Anskar-Kirche: Nach Ihrem Austritt kündigten Sie an, 5.000 neue Gemeinden gründen zu wollen. Dieser Mythos hält sich zäh. Ich habe nie davon gesprochen, dass ich diese Gemeinden alle selbst gründen wolle, sondern ich sprach davon, dass die Entwicklung in Deutschland auf eine Gemeindegründungswelle kaum erwartbaren Ausmaßes zulaufe. Es werde in 5 Jahren 5.000 neue Gemeinden geben. Der Trend war von mir richtig eingeschätzt worden, allerdings waren die Zahl und die Veränderungsgeschwindigkeit zu hoch taxiert. Tatsächlich sind in den letzten 20 Jahren zwischen 1.000 und 2.000 Gemeinden gegründet worden.

Das Ende der Volkskirche? Die Volkskirche erreicht nach wie vor mehr Menschen als die Freikirchen. Gehört die Zukunft nicht doch der Volkskirche? Sicher bleibt die Volkskirche ein sinnstiftendes Organ für die Höhepunkte des Lebens – Geburt, Hochzeit, Beerdigung. Darüber hinaus hat sie ihre geschichtliche Plausibilität verloren. Natürlich ist die Wahrnehmung von Kirche in einer Millio38.2013

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nenstadt wie Hamburg anders als auf der Schwäbischen Alb. Aber die Metropolen geben im Allgemeinen den Kurs vor. Wenn es die Volkskirche nicht mehr bringt, was soll an ihre Stelle treten? Gar nichts! Unsere Gesellschaft akzeptiert weder die alte Volkskirche noch die klassischen oder neuen Freikirchen als Norm gebende Größen. Die Kirchen gehören heute zu den gesellschaftlichen Gruppierungen, die sich in den demokratischen Meinungsbildungs- und Entscheidungsprozess einbringen können. Kirchliche Monopole werden nicht mehr akzeptiert.

Warum gibt es keine missionarischen Aufbrüche? Sie klingen resigniert. Mir ist es schleierhaft, woraus Sie das schließen! Hinter uns liegen Jahre, in denen es an vielen Stellen zu einer Professionalisierung der Gemeindearbeit gekommen ist. Aber immer geht es hier um das Wie. Was mich sehr beschäftigt: In den letzten zehn Jahren gab es in Deutschland so gut wie keine missionarischen Durchbrüche, trotz des immensen Fleißes der Hauptakteure. Wenn Deutschland den Status eines geistlichen Entwicklungslandes hinter sich lassen möchte, brauchen wir Erweckung. Von einer Erweckung ist derzeit nichts zu spüren. Wir Leiter müssen uns auf unsere Ohnmacht und auf die Kraft Christi besinnen. Es kann nicht darum gehen, die eigenen Methoden zu verfeinern und den Arbeitseinsatz zu erhöhen. Das halte ich für einen Irrweg. Warum? Wir müssen das Geheimnis der Vollmacht neu entdecken. Vollmacht wird den Betern geschenkt. Das Gebet um Erweckung hat in unseren Gemeinden nicht den Platz, den es haben sollte. Für viele ist Erweckung etwas Dubioses. Ich habe mich gründlich mit der Geschichte von Erweckungen und ihren Auswirkungen befasst und ein Buch darüber geschrieben. Ich bedaure es sehr, dass die meisten pastoralen Leiter die Erweckungsgeschichte so wenig kennen. Für viele handelt es sich bei „Erweckung“ um irgendetwas Emotionales. Andere sind zwar „im Grunde offen“ für dieses geheimnisvolle Geschehen, glauben allerdings, Erweckung breche unerklärbar über uns herein, wenn Gott es für richtig halte. Wir können aber aus Erfahrung sagen, dass in der Regel diejenigen Erweckung erleben, die ernsthaft darum beten. In Hunderten von Beispielen ist der Zusammenhang zwischen Gebet und Erweckung bezeugt worden. Er kann folgendermaßen charakterisiert werden: Auf intensives Gebet folgt Erweckung. Ich stimme Billy Graham zu, wenn er sagt, es gebe drei Bedingungen für Erweckungen: Gebet, Gebet und Gebet. Vielen Dank für das Gespräch! P

b www.anskar-hamburg.de

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Wir werden ein Königreich regieren VERRAT Einer der 12 Jünger Jesu hat ihn verraten, so dass er am Kreuz elendig verreckte. Warum hat Judas das getan? Begleitet ein Mann jahrelang seinen Lehrer, um ihn dann für 30 Silberstücke an Mörder zu verkaufen? Dass Judas sich nach dem Verrat erhängt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass er etwas anderes hatte erreichen wollen. Bestseller-Autor Titus Müller (München) schildert die Festnahme Jesu im Garten Gethsemane aus der Sicht des intriganten Jüngers. Die Abendluft, die von draußen hereinzog, roch nach Minze. Sie lagen zu Tisch und aßen gemeinsam. Judas sah von einem zum anderen und dachte: Wenn ihr wüsstet. Bald werden wir ein Königreich zu regieren haben. Er tunkte das Brot in die Schale mit der Gewürzsoße und biss ab. Versuchte, die Bestandteile der Soße zu schmecken. Datteln, Feigen und Rosinen schmeckte er heraus, Essig natürlich und die Gewürze. Den milden Grund bildeten Mandeln. In den nächsten Wochen würde man frische Mandeln von den Bäumen ernten. Der Frühling war in vollem Gang. Er nahm einen Brocken Lammfleisch hinzu. Die Vereinbarung mit den Hohepriestern war, dass er Jesus ohne Volksauflauf an sie überlieferte. Als wäre ein Volksauflauf das größte Problem, das sie haben würden, wenn sie sich mit dem Messias anlegten. Ha! Jeden Tag lehrte Jesus im Tempel. Da war es ihnen zu gefahrvoll. Was sie nicht wussten: Abends zog er sich auf den Ölberg zurück, an einen entlegenen Platz. Dort konnte man ihn ohne großes Aufsehen festnehmen. Gestern und vorgestern hatte er noch gezögert, ihnen die Stelle zu zeigen. Aber es musste sein. Jesus brauchte diesen kleinen Stoß, damit er endlich die Treppenstufen zum Thron hinaufstieg. Das einfache Volk hatte er hinter sich, zumindest in Galiläa. Jetzt musste noch der Sanhedrin gewonnen werden, der Hohe Rat. Die Einflussreichen und Gebildeten würde er genauso auf seine Seite bringen wie die Bauern und Fischer, und dann war der Weg gebahnt für das neue Königreich. Mächtige gewann man nicht mit schönen Worten, sondern indem man sie mit Stärke beeindruckte. Der Plan, Jesus seinen Häschern zuzuspielen, war so genial, dass er nur von ihm, Judas, hatte kommen können. Beim Versuch, ihn festzunehmen, würden die Hohepriester erleben, welche Kräfte er besaß, und sie würden rasch begreifen: Entweder wechselten sie auf seine Seite, oder sie würden vernichtet. „Einer von euch wird mich verraten“, sagte Jesus. Da war sie wieder. Seine gottgegebene Kraft. Ja, Jesus! Ja! Das ist der Weg! Judas frohlockte innerlich. Jesus spürte offensichtlich, was in der Zukunft geschehen würde. Für einen König eine unbezahlbare Fähigkeit. „Bin ich es, Herr?“, fragte er. Die anderen fragten genauso. Petrus schlug sich bestürzt an die Brust. „Doch nicht ich?“

Aber Jesus schwieg und sah auf das Lamm. Petrus schickte Johannes vor. „Frag du ihn. Dir sagt er es.“ Natürlich, Johannes, der stille, feinfühlige Mann. Er war von Anfang an ein schlechter Einfluss auf Jesus gewesen. Das Volk wartete auf den Messias, den großen König, den Kriegsherrn und Rächer! Nicht auf einen, der mit den Frauen am Brunnen plauderte. Das Land wurde von Heiden regiert, die Götzen anbeteten. Da waren unsinnige Forderungen wie „liebe deine Feinde“ fehl am Platz. Dem römischen Hauptmann von Kapernaum hätte Jesus nicht helfen dürfen. Und auf keinen Fall durfte er Dinge sagen wie: „Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist.“ Damit war jetzt Schluss. Ich helfe ihm, dass er Farbe bekennt, dachte Judas. Tief im Inneren wusste es Jesus. Judas musterte ihn. Der Rabbi war ganz bei sich, gefasst und zugleich von großer innerer Anspannung. Du weißt, der große Tag ist da, Jesus. Du bist bereit, nicht wahr? Endlich waren sie in Jerusalem. Sie fingen an, ihre Unterstützer dort zu sammeln, wo die entscheidenden Männer lebten. Der Einzug in die Stadt war ein guter Anfang gewesen. Der Ritt auf dem Fohlen, die Kleider, die man vor Jesus auf die Straße gelegt hatte, die Jubelrufe. „Gepriesen sei der König! Er kommt im Namen des Herrn!“ Herrlich, wie Jesus mit den Pharisäern umgesprungen war. Sie hatten verlangt, dass er die Menge zurechtweise. „Wenn diese schweigen, werden die Steine schreien“, hatte er erwidert. Jedem, der verwundert fragte: „Wer ist das?“, hatte er, Judas, davon erzählt, wie Jesus Lazarus von den Toten auferweckt hatte. Ja, da staunten sie. Wenn Jesus hier, im Zentrum der Macht, erst einmal seine Kraft bewies und aufstand und Wunder wirkte und sich als der Messias zu erkennen gab, würde das Volk das Schwert aufnehmen und die Herrschaft der Römer abschütteln wie ein altes Gewand. Dieses Geflüster mit Johannes! Was erklärte ihm Jesus? Er sah still herüber, während er sein Brot eintunkte. Ja, Jesus. Ich tu’s. Ich bin stark, wo du schwach bist. Eines Tages wirst du mir danken. Judas stand auf und ging nach draußen. Sollten die anderen ruhig weiter essen und feiern. Er bereitete währenddessen den Aufstand vor. Die Stadt war still. Überall saßen die Familien zusammen und aßen das Passahmahl. Durch das Nikanortor betrat er den Frauenvorhof des Tempels und überquerte ihn. Hinter dem Großen Tor wandte er sich nach links. Wie vereinbart wartete ideaSpektrum 38.2013


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Foto: Manuel Cohen / akg-images

So stellte sich 1563 der französische Künstler Thomas Pot die Festnahme von Jesus vor, nachdem ihn der Verräter Judas geküsst hatte.

vor der Kammer der Opferfladenbäcker ein Wächter auf ihn. „Geh, hole die Hohepriester“, sagte er ihm. Der Wächter gehorchte. Er kehrte mit zwei Priestern zurück. „Ist es so weit?“, fragten sie. Judas nickte. „Ihr findet ihn heute Nacht in einem Ölbaumgarten hinter dem Winterbach Kidron. Gethsemane heißt der Ort.“ „Wo ist das?“ „Am Fuß des Ölbergs, westlich. Ich werde euch führen.“ Einer der Priester zog ein Säckchen hervor. „Dreißig Silberstücke, als Anzahlung. Den Rest bekommst du, wenn wir ihn haben.“ Natürlich wollte er sich nicht persönlich bereichern und eine Viehherde kaufen oder einen Acker. Nein, das Geld würde den Grundstock bilden für ihre Rebellion. Sie warteten noch zwei Stunden, dann brachen sie auf. Immer mehr Priester und Tempelwächter stießen zu ihnen. Manche trugen ein Schwert, andere einen Knüppel. Er führte die Meute zum Ölbaumgarten. „Es ist dunkel“, flüsterte einer der Priester. „Wir müssen aufpassen, dass wir nicht den Falschen mitnehmen.“ „Keine Sorge“, antwortete Judas. „Ich werde ihn zur Begrüßung küssen, dann wisst ihr Bescheid.“ Er trat durch das kleine Tor in der Feldsteinmauer. Wie er es erwartet hatte, lagerten die anderen um Jesus herum, und er redete mit ihnen. „Sei gegrüßt, Rabbi“, sagte er. Jesus stand auf. Oh, wie er Jesus bewunderte. Er konnte reden wie niemand sonst. Konnte heilen, und sprach von Gott, als wäre er nie weiter als eine Armlänge entfernt. „Wo warst du so lange?“, fragte Petrus, aber Judas beachtete es nicht, er trat auf Jesus zu und küsste ihn rechts und links auf

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die Wange. Gleich wirst du deine Macht zeigen, dachte er. Oh, sie werden Augen machen! Die Vorfreude wühlte in seinen Eingeweiden. „Freund, wozu bist du gekommen?“ Jesus sah ihn ernst an. Da strömten die Bewaffneten durch das Tor und stürzten sich auf ihn. Judas sagte: „Sie wollen dich umbringen, tu etwas!“ Kein Hinauszögern mehr, kein Ausweichen und Verstecken. Jetzt musst du deine Macht öffentlich beweisen. Was tat er da? Er ließ sich willenlos die Arme auf den Rücken biegen? Petrus zog sein Schwert und schlug nach einem der bewaffneten Knechte. Der Knecht schrie auf, er hielt sich den blutenden Kopf. Jesus befahl: „Stecke dein Schwert wieder an seinen Ort. Alle, die das Schwert nehmen, werden durch das Schwert umkommen. Ist dir nicht klar, dass ich meinen Vater bitten könnte, und er würde augenblicklich zwölf Legionen Engel entsenden, um mich zu verteidigen?“ Judas spürte ein Kribbeln am ganzen Körper. Zwölf Legionen, das waren fünfzigtausend Engelkrieger. Sie würden den ganzen Ölberg zum Erstrahlen bringen! „Die Schriften werden sich erfüllen“, sagte Jesus. Was sollte das bedeuten? Spielte er schon wieder auf dieses verrückte Gerede vom Sterben an, mit dem er sie seit Tagen verwirrte? Jesus sah ihn, Judas, an. In seinem Blick lag tiefe Trauer. Da begriff Judas. Kälte kroch ihn an. Es würde nichts werden mit dem Königreich. Der Messias wollte sterben. Verstört stolperte er fort, den anderen Jüngern nach, die über die niedrige Mauer sprangen und aus dem Ölbaumgarten flohen. Mit Tränen in den Augen sah er sich noch einmal um, sah, wie Jesus etwas vom Boden aufhob. Er hielt dem Knecht die Hand an den Kopf und heilte ihn. P


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Der Autor, Thomas Feuz, ist verheiratet, hat zwei Sรถhne und einen Hund. Er ist Redakteur bei ideaSpektrum Schweiz und wohnt in Jaberg bei Thun.

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Graubünden – Die Schöpfung hautnah erleben Es muss nicht immer Mallorca oder die Adria sein. In der Ferienecke der Schweiz – dem Kanton Graubünden – gibt es außer Luxussuiten in St. Moritz und schneebedeckten Dreitausendern sogar Gold in Bergbächen. Und im Schweizer Nationalpark lässt sich manches scheue Wild sehen – besonders bei einem Campingurlaub. Ein Beitrag von Thomas Feuz.

Geistlicher Auftakt Nach der 30-minütigen Anfahrt besuchen wir einen Gottesdienst in Unterseen, im traumhaften Berner Oberland. Sam Moser, Vizepräsident von ideaSchweiz, predigt über die Kapitel 4 bis 7 der Offenbarung. Der Blick übers Diesseitige hinaus tut gut. Wie wird der Sprechchor (O-Ton: «gesprochener Lobpreis») vor Gottes Thron einmal tönen? Nach einem sehr guten Mittagessen bei Muttern (82) geht’s über Sustenpass und Andermatt auf den Oberalppass auf 2.150 Meter Höhe. Die Gletscher leuchten in der Abendsonne, Schmelzwasser donnert über die Felsen, später ist ein grandioser Sternenhimmel zu sehen. Mittendrin in diesem gewaltigen Naturorchester unser bescheidener «Florian», ein alter Fiat Ducato mit einigen zehntausend Kilometern auf den Achsen.

Aufmacher: Fotolia.com/© Peter Atkins

Gold in rauen Mengen… Der geistliche Höhenflug ist vorbei, die Familienandacht nur kurz. Wichtiger sind die Fragen: «Wollen wir wirklich frei campieren?», «Darf ich fürs dicke Geschäft aufs Bordklo?», «Wann geht’s weiter?» Wir sparen uns die mehrstündige Wanderung zur Rheinquelle beim Tomasee und folgen der kurvenreichen Straße hinunter ins Tal. In der Surselva gibt’s nicht nur würzigen Käse und Salsiz, sondern auch die Möglichkeit zum Goldwaschen. Die Sohnemänner verbringen Stunden im kalten Oberrhein. Die fünf, sechs Goldflitterchen der stolzen «Goldjungen» entlasten das Familienbudget nicht wirklich; die Platzkosten schlagen recht hoch zu Buche. Dafür ist unsere Bordbücherei um einige Titel gewachsen. Nächste Station ist Chur. Die älteste Schweizer Stadt überrascht mit einem pittoresken Ortskern. Abends dann der erste Kontakt mit «wilden Tieren»: Zwei Eichhörnchen jagen über die Straße und die Bäume hoch. Wir übernachten in einem Wäldchen neben dem offiziellen Campingplatz. «Wir machten ein Schnäppchen und schlugen ihnen ein Schnippchen!» Schön, mit sich selbst im Frieden einzuschlafen.

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Ein Riese auf dem Rückzug Lenzerheide, Ova Spin, Pontresina, St. Moritz, Davos. Wir bleiben eine oder auch mal zwei Nächte und zuckeln dann gemütlich weiter. Die Tage sind gefüllt mit kurzen Andachten, etwas wandern, viel essen und noch mehr lesen. Unvergesslich die Wanderung zum Morteratschgletscher: In 130 Jahren zog er sich 2,2 Kilometer zurück, das sind rund 25 Prozent seiner ursprünglichen Länge. Bergbahnen, teils in den Campinggebühren inbegriffen, ermöglichen ungeahnte Ausblicke. Runter geht’s dann rasant mit dem Dreirad oder zu Fuß. Die Straße im Schweizer Nationalpark führt durch wilde Schluchten, durch Mischwald und über Hochebenen. Gewaltige Schneeberge und schroffe Felsen kontrastieren mit saftigen Bergweiden und lieblichen Tannenwäldern. Unvermittelt bekommen wir einige Rehe und einen Fuchs zu Gesicht. Später treffen wir auf einen Bären – ausgestopft in einem Scuoler Schaufens-ter. Deren Abschüsse sind ein Politikum; Bär «M13» wurde Anfang 2013 erlegt, einer seiner Vorfahren fast 100 Jahre früher. Vor dem bösen Wolf brauchten wir uns nicht zu fürchten. Jedoch führte ein spätes Klopfen an der Campertür kurzfristig zu Herzrasen. Die Bereitschaft, den Privatstellplatz des »Nachtruhestörers« aufzusuchen und die entsprechende Taxe zu entrichten, lässt das nächtliche Intermezzo harmonisch ausklingen.

Der Glaube reist mit Am letzten Reisesonntag besuchen wir einen Gottesdienst in Scuol. Der Pastor predigt über Hebräer 11. Zu unserer Überraschung steht nicht, wie erwartet, der frühere Prediger der Gemeinde in Unterseen, sondern der Jugendpastor unserer jetzigen christlichen Gemeinde auf der Kanzel, als Ferienvertretung! Mit dem Blick aufs Künftige waren wir losgefahren, mit einer Ermutigung zum Glauben im real existierenden Alltag brachen wir zur Heimreise via Glarnerland und Innerschweiz auf. Die zweieinhalbwöchige Tour bot zahlreiche Schöpfungs-Highlights auf relativ engem Raum. Wir erfuhren Gottes Beistand mit jeder Radumdrehung. Und sind uns einmal mehr einig: Nach der Reise ist vor der Reise! P


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Der Morteratschgletscher

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idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

21. bis 27. September

FERNSEHEN Samstag, 21. September

Sonntag, 22. September

15.00–15.45 ERF 1 Wert(h)e Gäste – Zu Gast: Wolfgang Büsing, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen

8.30–9.15 „Stunde des Höchsten“ – Fernsehgottesdienst

21.50–0.00 Luther: ausführliche Dokumentation über sein Leben

9.30–10.15 Evangelischer Gottesdienst aus dem Friedenssaal im Historischen Rathaus des Westfälischen Friedens in Münster

Montag, 23. September 11.00–12.15 ERF 1 Gottesdienst aus der Freien evangelischen Gemeinde Friedensdorf

20.15–21.00 ZDF Info Mythos Arche Noah – eine wahre Geschichte? Archäologen forschen am Ararat

17.50–18.20 Fenster zum Sonntag: Krisen gehören zu unserem Leben. Sie sind schmerzhaft. Sie führen uns oft zu Gott.

Donnerstag, 26. September

21.15–21.45 ERF 1 Wenn Glaube schwierig wird – Durch seinen behinderten Sohn hat es Thomas Günzel nicht immer leicht

Freitag, 27. September 20.15–21.15 Bonhoeffer und Oper – wie 22.00–23.30 spielt das zusammen? Doku Nachtcafé: Liebe mit Hinderzu „Vom Ende der Unschuld“ nissen – Gesprächsrunde

HÖRFUNK Sonntag, 22. September

Donnerstag, 26. September

7.05–7.30 Was bleibt, muss sich ändern – vom Laster der Zufriedenheit

10.00–11.00 Gottesdienst aus der Freien evangelischen Gemeinde Dessau

10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Kirchengemeinde Nikolassee in Berlin

22.05–22.30 Unterwegs mit Königen und Propheten – eine biblische Zeitreise

8.30–9.00 Gewalt, Patchwork-Familien und Vergebung: Väter in der Bibel

10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Kirchengemeinde Luthe in Wunstorf-Luthe

12.05–12.30 Archäologie im Schatten der Politik – Wie Israelis und Palästinenser Ausgrabungen unterschiedlich deuten

Dienstag, 24. September 20.00–21.00 Horst Reiser – Pionier und Macher, Porträt

20.00–21.00 ERF plus „Eine Kerze für jeden Tag“ – Horst Marquardt im Gespräch mit Bärbel Wilde. Schon als 16-Jährige wusste Bärbel Wilde, dass sie einmal Verkündigerin des Evangeliums werden wollte. Heute ist sie vielfältig aktiv.

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

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DI E K LE I N E K A NZ E L

» Vergesst nicht, Gutes zu tun und mit anderen zu teilen; denn an solchen Opfern hat Gott Gefallen. «

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Steffen Reiche ist Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde Nikolassee in Berlin.

Aus dem neutestamentlichen Brief an die Hebräer 13,15

Foto: PR

Jesus hat die Religion zerstört Der Kern aller Religion ist das Opfer. Es ist der Versuch von Menschen, Gott über ein Opfer gnädig zu stimmen: ob bei den Naturreligionen, wo Menschen an Bäumen, auf Bergen oder an Quellen ihre Opfer darbringen oder im Tempel von Jerusalem, wo Tiere geschächtet wurden. Und heute bringen viele ihr Leben als Opfer, um Gott nah zu sein. Auch in den christlichen Formen von Religion. Aber Jesus hat die Religion zerstört, indem er sie überflüssig gemacht hat. Niemand muss ein Opfer bringen, um Gott gnädig zu stimmen. Gott ist gnädig, Gott ist auf unserer Seite ohne unser Zutun. Wir brauchen ihn nicht zu bestechen, mit dem, was wir tun. Gott ist uns näher, als wir erwarten. Er hat uns erwählt, bevor wir ihn wählen konnten. Jemand, der so von Gottes Nähe überrascht ist, der kann nun auch gar nicht mehr anders, als Gutes zu tun, nicht um etwas zu erreichen, sondern weil

er schon alles erreicht hat, was ein Mensch erreichen kann. Und deshalb erinnert uns der Hebräerbrief daran, dass das einzig sinnvolle Opfer ist, mit anderen zu teilen.

Das einzig sinnvolle Opfer Dafür braucht uns Gott. Wir sollen Christi Hände in der Welt sein. Durch uns will er andere Menschen umarmen. Wir sollen Christi Füße in der Welt sein. Durch uns kann er zu anderen Menschen gehen und sie trösten, sie aufrichten. Vor Gott sind wir alle gleich – gleich geliebt und gleichberechtigt. Und deshalb ist es Gott so wichtig, dass wir miteinander teilen. Denn in jedem Menschen, der leidet, leidet Gott mit. Teilen ist etwas, was als Opfer freiwillig geschieht. „An solchen Opfern hat Gott Gefallen.“ Weil Menschen bereit sind, den anderen für genauso wertvoll zu halten wie sich selbst. P

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PORTRÄT

Mit 66 eine Schule gegründet BERUFUNG Überall sind jetzt die Sommerferien zu Ende. In manchen Regionen freut man sich schon auf die Herbstferien. An einigen Orten sind neue Schulen eröffnet worden. Eine leitet Heidemarie Schnurr (Bonn, 66). Es ist ihre dritte Schulgründung. Ein Porträt von Daniela Städter.

„Ich wusste, ich gehe mit Gott“ Heidemarie Schnurr kehrte an eine staatliche Schule zurück. Doch dann las sie in ideaSpektrum, dass in Gummersbach eine christliche Grundschule aufgebaut werden sollte. Es

fehlten aber noch staatliche Genehmigungen und ein Leiter. Heidemarie Schnurr war wie elektrisiert: Hier bot sich die Chance, Kindern auch in der Schule Gottes Wort nahezubringen und ihnen Gottvertrauen für ihren weiteren Lebensweg mitzugeben. Sofort war sie bereit, ihre sichere Stelle im Staatsdienst aufzugeben. Sie bewarb sich und wurde genommen: „Ich wusste, ich gehe mit Gott. Das hat mir den Mut gegeben, den Schritt ins Ungewisse zu wagen.“ Die Bonnerin erinnert sich: „Es war anfangs eine richtige Herausforderung.“ Schulen in privater Trägerschaft waren noch selten: „Schulbehörden und die Stadtverwaltung betrachteten uns sehr skeptisch.“ Doch mit Fingerspitzengefühl konnte sie die Behörden vom Konzept überzeugen. 1994 wurde die Grundschule mit 16 Schülern eröffnet. 2006 bat sie der Schulträger – die Freie Christliche Bekenntnisschule Gummersbach –, noch eine zweite aufzubauen. Beide Einrichtungen sind heute mit jeweils 200 Schülern voll belegt und genießen nicht nur unter Christen einen

exzellenten Ruf. Immer legte Schnurr großen Wert darauf, dass alle Lehrer den Tag mit einem gemeinsamen Gebet beginnen: „Den Segen Gottes auf unserer Arbeit haben wir immer gespürt.“

Die Arbeit von Müttern mehr schätzen Seit Frühjahr 2013 hat sie nun eine Freie Christliche Gesamtschule in Alfter bei Bonn mit 28 Fünft- und 24 Sechstklässlern aufgebaut. Ihr Ehemann hat sie ermutigt, die erneute Herausforderu ng an zu neh men. Wenn das umgesetzt ist, hat Heidemarie Schnurr 3 Kinder großgezogen und danach 3 Schulen aufgebaut. Sie wünscht sich eine höhere gesellschaftliche Anerkennung für Frauen, die ihre Kinder mehrere Jahre zu Hause versorgen: „Das muss wertgeschätzt werden.“ Jungen Müttern macht sie Mut, darauf zu vertrauen, dass es nach der Familienzeit auch beruflich weitergeht: „Es fahren nicht alle Züge ab. Erfahrungen in Pädagogik, Erziehung und Management eines Haushaltes haben in jedem Beruf einen Wert.“ P

Foto: Hartwig Schnurr

Heidemarie Schnurr hatte es schon immer geliebt, mit Kindern zu arbeiten. So fiel die Entscheidung leicht, Lehrerin zu werden. 8 Jahre arbeitete sie an staatlichen Schulen, dann bekamen sie und ihr Ehemann Hartwig 3 Kinder. Seit der Geburt des zweiten Kindes blieb sie zu Hause. Währenddessen wurde ihr Ehemann erst Lehrer und dann Leiter der Akademie des Missionshauses Bibelschule Wiedenest (heute: Forum Wiedenest) bei Köln. Sie empfand es als selbstverständlich, für die Kinder zu Hause zu bleiben und ihrem Mann den Rücken freizuhalten: „Ich wollte bewusst Familienarbeit leisten.“ Es war eine erfüllte Zeit. Nach 13 Jahren hatte sie den Wunsch, wieder erwerbstätig zu sein. Die Entscheidung traf die Familie gemeinsam.

DAS WORT DER WOCHE » Jesus ist unser Beschützer und Retter. Er ist das schönste Wesen, das je die Erde betreten hat. Sein Vater, Gott, hat ihn für uns geopfert. Jesus hat sein Leben für uns gegeben. Und erst die Auferstehung, das ist doch der Hammer! Jesus ist unser Leben. Jedenfalls ist er meines. « Der US-Schauspieler und Sänger Mark Wahlberg (42, Los Angeles) im Lebensstil- und Männermagazin „GQ“ (München). Der Vater von vier Kindern ist Star zahlreicher Hollywoodfilme (zuletzt „Pain & Gain“, der gerade in Kinos im deutschsprachigen Europa läuft).

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