Idea Spektrum Schweiz 39/2013

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25. September 2013 | 39

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Fremde lieben

Wie Christen Asylsuchende begleiten Seite 4

7 VFG Chancen und Gefahren kleiner Gemeinden | 10 Porträt Simon Georg und das Label «Blessed» | 13 Evangelisation Eine Erweckung wird nicht auf dem Silbertablett serviert 28 Theologie Wo ist der Himmel, wo regiert eigentlich Jesus? www.ideaschweiz.ch


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e di t or i a l

Mobilisierungskraft Am Samstag vor dem Bettag waren alle Schweizer Christinnen und Christen aufgerufen, nach Bern zu reisen. Wirklich alle – angefangen bei den Reformierten über die Katholiken, die Christkatholischen, die Freikirchler, die Lutheraner bis zu den Orthodoxen. Eingeladen hatte die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen der Schweiz zusammen mit der Evangelischen Allianz und weiteren Verbänden. Hunderttausende, ja Millionen, waren gerufen. Gekommen sind etwas über 1000. Für die Freidenkerin Reta Caspar ist das der Beweis für den endgültigen Niedergang der Kirchen. Im Online-Portal «news.ch» schreibt sie: «Die Landeskirchen haben (…) schon am Tag vor dem kantonalen Bettag zum Gebet nach Bern eingeladen. Gekommen sind gerade mal ein paar Hundert fromme Christen. Das Christentum hat also – entgegen dem gerne bemühten Mythos der ‹christlichen Schweiz› – keine Mobilisierungskraft.» Es stimmt: Sowohl der Gebetsanlass in Bern als auch der am gleichen Tag durchgeführte «Marsch fürs Läbe» mit 2100 Teilnehmenden waren schlecht besucht. Die gewünschte Signalwirkung in der Öffentlichkeit blieb aus. Die Kirchenleitungen vermochten ihre Basis nicht zu mobilisieren. Aber was bedeutet das? Am Bettag erlebte ich die Taufe eines Ehepaars. Die Frau erzählte aus ihrem Leben. Manch ein Frommer im Saal staunte, in welch verkorkste Situationen sich ein Mensch auf der Suche nach Liebe begeben kann: fast zu Tode gemagert, von Depressionen geplagt, gebunden an alles Mögliche, geliebäugelt mit fernöstlichen Religionen. Ihr Mann: in Beruf, Sport und bei Frauen stets erfolgreich, litt plötzlich unter panischer Angst. Vom Parapsychologen bis zum Hypnotiseur suchte er jeden auf, der Heilung versprach. Und dann begegnet die Frau Jesus Christus. In ihrer grössten Not hat sie zu ihm gerufen. Sie beginnt, in der Bibel zu lesen, bekommt Halt. Ihr Mann sieht ihre positive Veränderung. Schliesslich wird auch er vom Geist Gottes überführt. Das zeigt mir: Es ist gut, wenn Kirchen Menschen mobilisieren. Entscheidend ist aber, dass die Kraft Gottes immer noch Menschen mobilisiert und von der Finsternis ans Licht setzt. Rolf Höneisen

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser (Stellvertreter), Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Rolf Höneisen Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz, Christof Bauernfeind Erweitertes Team: Christian Bachmann, Mirjam Fisch-Köhler

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Verlagsmanager: Roland Rösti, 031 818 01 25, verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp www.jordibelp.ch Einzelverkaufspreis: CHF 4.–

Bilder: Fotolia/Jasmin Merdan (Titelseite); zvg (Seite 3)

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BIBLIScH Ein Lieblingsbibelwort von Jean Ziegler, Soziologe, alt Nationalrat SP und Autor des Buches: «Wir lassen sie verhungern, die Massenvernichtung in der Dritten Welt», Genf.

«Brich dem Hungrigen dein Brot, und die im Elend ohne Obdach sind, führe ins Haus! Wenn du einen nackt siehst, so kleide ihn, und entzieh dich nicht deinem Fleisch und Blut!» Jesaja 58,7 «Die Heilige Schrift ist das revolutionärste Buch, das auf dieser Welt geschrieben wurde. Gemäss Statistik der UNO verhungert alle fünf Sekunden ein Kind unter zehn Jahren. Von den 7,2 Milliarden Menschen sind eine Milliarde permanent schwerstens unterernährt und siechen vor sich hin, ohne ein würdiges Leben führen zu können. Und das auf einem Planeten, der vor Reichtum überquillt! Friedrich Nietzsche schrieb: ‹Wenn die Christen an Gott glauben würden, hätte man das gemerkt.› Die westlichen Herrschaftsländer sind von Christen bewohnt. Gegen die kannibalische Weltordnung sollten die Christen aufstehen, sonst fallen sie unter den Fluch des Buches Jesaja.»

WörtLIcH «In einem Interview sagte der berühmte Physiker Stephen Hawking kürzlich: ‹Der Himmel ist ein Märchen für Menschen, die sich vor Dunkelheit fürchten.› Ich fühle mich versucht, ähnlich kurz zu antworten. Es ist umgekehrt: Atheismus ist ein Märchen für die, die sich vor Licht fürchten.» Er drehte den Spiess um: Der Mathematiker John Lennox in seiner Ansprache im Rahmen des Parlamentarischen Gebetsfrühstücks in London.

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«Du sollst den Fremdling lieben» flüchtlIngShIlfe Kaum ein Thema vermag die Gemüter so zu bewegen wie das Asylwesen. Abseits der

politischen Diskussion nehmen sich immer mehr christliche Organisationen derer an, die Hilfe brauchen. Zwei neue Beratungsstellen der Meos und der Evangelischen Allianz haben ihre Arbeit aufgenommen.

Der Nepalese Sudhir Indra Raj (Name geändert) sitzt in Basel im Büro des Flüchtlingsberaters Lukas Siegfried und erzählt seine Geschichte. In den 80-er Jahren Christ geworden, stand der ehemalige Polizist in Katmandu eines Tages vor dem Zwiespalt, zwei andere Christen aufgrund ihres Glaubens verhaften zu müssen. Er weigerte sich – und kam dafür selbst in Gefängnis. Nach der Freilassung fand er bei der Palastwache des nepalesischen Königs Arbeit. Nur knapp überlebte er im Jahr 2001 das Palastmassaker, worauf er in die USA auswanderte. Zwei Jahre später kehrte Sudhir aber zurück. «Ich hatte Heimweh nach Nepal», erinnert sich der ältere Mann. Erneut wurde er aufgegriffen, ge-

«Ich habe begonnen, die Menschen auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.» lukas Siegfried, «elim Open Doors»

schlagen und, wie er sagt, in einen Fluss geworfen. «Es war ein Wunder, dass ich überlebte. Ich trieb drei Tage im Fluss, wurde schliesslich am Ufer gefunden und ins Spital gebracht.» Seine Frau habe ihn heimlich aus dem Krankenhaus geholt. Wieder musste er fliehen, wieder sein geliebtes Land und die Familie verlassen. Nach der Flucht wurden seine Frau und seine Tochter zehn Tage lang eingesperrt und misshandelt. Bis heute hat er die beiden nicht mehr gesehen. Im März 2007 reiste Sudhir schliesslich als Asylsuchender in der Schweiz ein. In Basel lernte er Lukas Siegfried kennen, den Leiter von «Elim Open Doors», dem Ausländer- und Flüchtlingsdienst der diakonischen Stadtarbeit Elim. Lukas Siegfried hat jeden Tag mit Menschen wie Sudhir Indra Raj zu tun, auch wenn nicht alle solch eine aussergewöhnliche Vergangenheit haben. Aus den unterschiedlichsten Gründen sind sie in die Schweiz gekommen. Viele von ihnen gehören zu religiösen oder ethnischen Minderheiten, wie Christen oder Kurden.

Innovative Wege in der Stellenvermittlung

Die sozial-diakonische Einrichtung «Elim» hat ihren Sitz in Kleinbasel, einem Quartier mit sehr hohem Ausländeranteil. Im Jahr 2006 gründete man den Arbeitszweig «Elim Open Doors». «Ich wollte eine Ausländerarbeit im Quartier anfangen, aber auch eine effizientere Flüchtlingsbetreuung starten», erklärt Lukas Siegfried. Besonders bei der Stellenvermittlung habe er festgestellt, dass vonseiten der Behörden wenig Betreuung und Unterstützung geboten wurde. «Die Begleitung des Sozialamts zu den Arbeitsstellen fehlt und die Temporärbüros nehmen keine Flüchtlinge mit einer N- oder F-Bewilligung, weil der bürokratische Aufwand zu gross ist.» Siegfried begann die Arbeit praktisch bei null. «Zuerst habe ich persönliche Kontakte zu den Menschen aufgebaut, etwa im Empfangszentrum. Es wurde immer wieder nach Jobs gefragt. So habe ich begonnen, die Leute auf den Arbeitsmarkt vorzubereiten.» Das «Elim» bietet Deutschkurse an und geht innovative Wege in der Stellenvermittlung. Es wurden Firmen gefunden, etwa Plattenleger, Fahrradmechaniker oder Elektroniker, welche die Fähigkeiten der Arbeitssuchenden testen und ihnen dann ein Zeugnis ausstellen. Mit diesem Eignungstest konnten bereits einige der Klienten vermittelt werden. «Mir gelang es, mit den Arbeitgebern zu verhandeln und Vorurteile abzubauen», freut sich Siegfried. Das Sozialamt Baselstadt verweist teilweise Asylbewerber, die auf Arbeitssuche sind, direkt an «Elim». Mit dem Kanton Baselland ist eine ähnliche Zusammenarbeit im Aufbau. Zusätzlich bietet Lukas Siegfried rechtliche Unterstützung bei besonderen Härtefällen an. «Im Moment habe Bilder: idea/Christof Bauernfeind

ich ein Gesuch für einen afghanischen Uhrenmacher eingereicht, der nun aufgrund zweier Negativentscheide die Schweiz verlassen muss. Er ist genügend qualifiziert, um seinen Beruf ausüben zu können.» Es sei ihm unverständlich, warum ein gut ausgebildeter Flüchtling, aufgrund von nicht ganz erfüllten Härtefallbedingungen, in der Schweiz keine Stelle als ausgebildeter Uhrenmacher antreten könne.

Sich wie Jesus mit den Menschen identifizieren

Das «Elim» betreibt auch ein Café, ist in der Gassenarbeit tätig und bietet stationär und ambulant betreutes Wohnen an. Ziel ist es, ganzheitliche sozial-diakonische Hilfe anzubieten, also sowohl materiellen, sachlichen, emotionalen und geistlichen Bedürfnissen entgegenzukommen. «Der Mensch kümmert sich nicht darum, was wir wissen, bis er weiss, dass wir uns echt um ihn kümmern.» Mit diesem Satz zitiert Lukas Siegfried den ehemaligen Leiter von Campus für Christus International, Bill Bright. «Wenn die Menschen unser Interesse spüren, dann öffnen sie sich auch geistlichen Anliegen gegenüber.» In der Arbeit mit Migranten sei es sehr wichtig, dass man sich ein Stück weit mit ihren Problemen identifiziere, «so wie Jesus sich mit den Menschen identifiziert hat». Flexibel sein, so laute die Devise, und auch mal einen ethnischen Konflikt in einem Asylheim zu lösen, in einem dringlichen Problem am Arbeitsplatz zu vermitteln oder sich für eine verzweifelte Person im Büro Zeit zu nehmen. «Das macht die Arbeit spannend, man bekommt sehr viel zurück.» Lukas Siegfried sieht darin gerade auch für christliche Gemeinden einen Auftrag, wenn sie Diakonie nach dem Motto leben wollen: Du sollst den Fremdling lieben. «Die Christen in der Schweiz könnten hier eine diakonische Aufgabe wahrnehmen, die bis jetzt noch viel zu wenig genutzt wird», betont der engagierte Sozialarbeiter.

Drei Splitter stecken noch im Kopf

Szenenwechsel: Ein bequem eingerichteter Kellerraum in Bülach ZH. Da steht eine Bar mit Kaffemaschine und Mikrowelle, ein Töggelikasten, zwei Internetstationen und eine Sofaecke, die für familiäres Ambiente sorgt. Das Ganze erinnert ein bisschen an einen Jugendraum. Jeden Donnerstagabend steht hier die Tür aber Ausländern und Asylsuchenden offen. Es handelt sich um den Migrantentreff «Intro». Zwei Deutschkurse mit unterschiedlichen Niveaustufen werden angeboten. Im Anschluss geht das Programm mit einer Art gemütlichem Beisammensein weiter. Gemeinschaft wird grossgeschrieben. Hansjörg Schärer, ein Mitarbeiter der Meos, hat das «Intro» vor vier Jahren mitgegründet und leitet es heute mit einem Team von zwölf

Migrantentreff in Bülach: Gemeinschaft und Beziehungen sind wichtig. Ganz links Treff-Leiter Hansjörg Schärer. idea Spektrum 39.2013


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Asylsuchende begleiten: Lukas Siegfried in einem Beratungsgespräch.

engagierten Christen. «Uns ist wichtig, den Menschen mit Respekt und auf Augenhöhe zu begegnen und ihnen etwas zu geben, das sie sonst nicht immer erleben», betont Schärer. Mit einer Mitarbeiterin hat er heute ein Essen vorbereitet. Jedem der etwa 15 Besucher wird ein leckerer Dürüm gereicht. Dazu gibt es Tee, Kaffee oder Wasser. Die Stimmung ist entspannt. Einige unterhalten sich, andere sitzen am PC oder spielen Tischfussball. Ein Blick in die Runde zeigt, dass kaum zwei Personen aus dem gleichen Herkunftsland zu stammen scheinen. Da ist Peter, ein überzeugter Christ aus Kenia, ein Iraker, ein Mädchen aus der Türkei und Tiru, ein Tamile aus Sri Lanka. Tiru zeigt ein Foto. «Das ist meine Frau und mein Sohn», erklärt er freundlich und mit Stolz. Er hat auch eine Krücke dabei. Durch einen Minen-Unfall verlor er den rechten Unterschenkel. Mehrere Splitter mussten ihm entfernt werden, drei stecken immer noch in seinem Kopf. In der Schweiz konnte der Beinstumpf endlich sauber operiert werden. Das «Intro» und seine Mitarbeiter nennt er: «My very good friends.»

Alle bleiben sitzen und hören gespannt zu

Trotz der unterschiedlichen Herkunft, Kultur und Religion habe man kaum Probleme untereinander, erklärt der Kenianer Peter. Gelegentlich wird auch etwas ausserhalb des Treffens gemeinsam unternommen. Einmal besuchten sie die Sternwarte in Bülach. Weihnachten wurde zusammen mit über 45 Migranten gefeiert. Im Februar ging es zum Schlitteln, im Juni in den Tierpark Langenberg.

«Wir überlegen nicht, ob jemand christ ist oder nicht. Wir helfen grundsätzlich allen.» hansjörg Schärer, Migrantentreff «Intro»

Nachdem alle mit dem Essen fertig sind, hält Hansjörg Schärer eine kurze Andacht. Keiner verlässt den Raum. Alle bleiben sitzen und hören gespannt zu. Der etwa zehnminütige geistliche Input gehört beim «Intro» dazu, auch wenn es ein freiwilliges Angebot ist. Das «Intro» wird von Spenden getragen. «Wir wollen bewusst keine Zuschüsse von der Stadt, sonst müssten wir religiös strikt neutral bleiben», erklärt Schärer. Er ist sich der sensiblen Lage der hilfsbedürftigen Personen sehr bewusst. «Wir überlegen uns nicht, ob jemand Christ ist oder nicht, sondern helfen grundsätzlich allen», betont der ausgebildete Migrationsfachmann. Die Mitarbeiter unterstützen die Asylsuchenden auf vielfältige Art und Weise im täglichen Leben, bei Bewerbungen oder in der Rückkehrberatung. In einzelnen Fällen wurden auch schon Härtefallgesuche ans Migrationsamt gestellt. Die Stadt Bülach kennt die Arbeit der engagierten Christen noch wenig. «Aber es wurden auch schon Leute zu uns in den Deutschkurs geschickt.» Hansjörg Schärer stellt fest, dass sich immer mehr Christen und Gemeinden für Migranten engagieren wollen und, wie Lukas Siegfried, idea Spektrum 39.2013

ermutigt auch er dazu. «Das Bedürfnis ist gegeben. 23 Prozent der Einwohner haben keinen Schweizer Pass und ein Drittel sind nicht hier geboren.» Aus diesem Grund rief Schärer die Meos-Fachstelle für Asyl und Migration ins Leben. Sie bietet Beratung und Vermittlung an Fachpersonen an. «Damit wollen wir christliche Gemeinden motivieren, sich im interkulturellen Bereich zu engagieren und zur Gründung von neuen Gruppen anregen.» Zusätzlich erstellte er eine interaktive Schweizerkarte im Internet, auf der alle Asylzentren und die bisher bekannten christlichen Angebote für Asylsuchende und Migranten grafisch dargestellt sind (siehe Kasten). Die Karte zeigt, dass bereits eine ganze Reihe solche Engagements existieren – Tendenz steigend.

Verfolgte christen fallen manchmal zwischen die Stühle

Die Vernetzung untereinander weiter zu stärken und insbesondere Kirchgemeinden im Umgang mit Migranten zu helfen – das will auch die neue «Beratungsstelle für Integrations- und Religionsfragen» (BIR), die ihre Arbeit vor einem Jahr aufnahm. Flüchtlinge klopfen nicht selten bei christlichen Gemeinden an und bitten um Unterstützung. Diese würden gerne etwas tun, sind aber mit der Situation häufig überfordert. Die von der Arbeitsgemeinschaft für Religionsfreiheit (AGR) der Evangelischen Allianz (SEA) ins Leben gerufene BIR hat das vornehmliche Ziel «verfolgte Christen in der Schweiz zu unterstützen, seelsorgerlich zu begleiten und mit Fachpersonen in Verbindung zu setzen», wie Koordinatorin Kathrin Anliker erklärt. Die BIR sieht sich als Ergänzung zu den zuständigen Schweizer Behörden und steht mit ihnen in engem Kontakt. Ihre Arbeit fokussiert sich dabei auf christliche Flüchtlinge. «Es gibt sehr viele verfolgte Christen in der Schweiz und sie fallen manchmal ein bisschen zwischen die Stühle», so Anliker. Die Flüchtlingsströme hätten gerade im Zuge der Arabischen Revolution bedeutend zugenommen. «Ich bin oft betroffen von den Geschichten, die ich höre. Darum will ich mich dafür einsetzen, dass die Menschen, die hier sind, integriert werden und ein normales Leben führen können», erklärt Kathrin Anliker ihre Motivation.

70 Prozent der irakischen christen seien geflüchtet

Eine solche Geschichte ist die von Kadim (Name geändert). Der Automechaniker wuchs in einer christlichen Familie im Irak auf. Mit seinem Vater führte er eine gut laufende Autogarage. Eines Tages suchten ihn unvermittelt islamische Militärangehörige auf und versuchten, ihn zu erpressen. Sie drohten mit Tod oder Entführung, wenn er nicht zahlte. Die Soldaten hätten ihm dabei genau beschrieben, wie sie ihn entführen wollten und was ihm dann blühen würde. Kadim traute sich daraufhin nicht mehr in sein Geschäft. Die Erpresser kamen wieder. Schliesslich flüchtete Kadim und musste seine Familie zurücklassen. «Als junger Mensch kann ich fliehen, aber meine Eltern können das nicht», klagt der 30-Jährige seinen Schmerz. Im Irak hätten die meisten Christen Angst. Kadim schätzt, dass bis zu 70 Prozent bereits das Land verlassen haben.


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«ergänzende hilfe ist durchaus möglich» fragen an Gerd Willms, sozialarbeiter und spezialist in der Vulnerablenbetreuung der sozialhilfe Basel-stadt. Unterstützt die Sozialhilfe Basel private oder kirchliche Angebote für Asylsuchende? Wenn Organisationen wie das «Elim» Basel den Leuten helfen, beispielsweise eine Arbeit zu finden, dann ist das sehr im Sinne der Sozialhilfe. Da könnte noch mehr gemacht werden. Mit dem «Elim» hat die Sozialhilfe Basel-Stadt sogar einen Vertrag in Sachen Arbeitsvermittlung abgeschlossen. Pro Stellenvermittlung wird ein bestimmter Betrag gezahlt. Welche Hilfsleistungen können private oder kirchliche Stellen sinnvollerweise übernehmen? Bei Beschäftigungsprogrammen sind die Behörden teilweise auf private Arbeitgeber angewiesen. Deutschkonversation als Ergänzung zu Deutschkursen, Nachhilfeunterricht, Besuche, Unternehmungen, Kultur vermitteln, mit Rollstuhlfahrern ausfahren, Haushaltshilfe, Freizeitbeschäftigung mit Kindern. Das Wichtigste dabei ist, mit den Behörden in Kontakt zu stehen. Die kennen die Situation und wissen, was gebraucht wird. Man sollte nicht irgendetwas anfangen. Inwieweit darf der christliche Glaube in die soziale Arbeit einfliessen? Als staatlicher Betreuer ist es mir nicht erlaubt, meine Klienten vom Glauben her zu beeinflussen. Das schliesst aber das Gespräch über Glaubensthemen nicht aus, wenn es vom Klienten angeregt oder gewünscht wird. Christliche Angebote müssen klar als private Angebote eingestuft werden, die nicht im Auftrag der Behörde geschehen. Wenn der Migrant sich für ein christliches Angebot entscheidet, das ihn auch vom Glauben her ansprechen will, ist es seine private Angelegenheit. Was sind die grundlegenden Bedürfnisse von Migranten? Grundsätzlich haben sie alle nicht genug Geld. Man muss wissen, dass das eine sehr hohe Priorität für sie hat. Daneben erhoffen sie sich natürlich die Anerkennung als Flüchtling. Wenn sie eine Frau, respektive einen Mann mit Schweizer Pass heiraten können, dann ist das für sie ein Vorteil. Das ist nicht negativ gemeint. Jeder, der mit Migranten arbeitet, muss sich einfach bewusst sein, dass diese Bedürfnisse da sind. Die Leute sind zum Teil auch traumatisiert und tief verletzt. Da sollte man nicht ohne professionelle Hilfe agieren. Ergänzende Hilfe ist möglich, aber kein Ersatz für professionelle Betreuung. Interview: Christof Bauernfeind

Osama Hanna

Katharina Anliker

Die Schweiz verlassen bedeutet nicht, den himmel zu verlassen

Das weltweite Netzwerk der SEA soll es der BIR ermöglichen, die Bedrohungssituation der Migranten in ihren Herkunftsländern einzuschätzen und wirksame Hilfe anzubieten. Schwerpunktmässig bei Flüchtlingen aus Ländern des Nahen und Mittleren Ostens. «Wir haben fünf Mitarbeiter, welche die Asylanten begleiten und bei der Integration helfen. Die zwei Schwerpunkte sind fachliche und seelsorgerliche Begleitung», erklärt Kathrin Anliker. Einer dieser Mitarbeiter ist der Ägypter Ossama Hanna, der seit 1999 in der Schweiz lebt. «Ich treffe die Asylsuchenden in den Asylzentren, auf der Strasse oder sie kommen direkt zu uns. Viele von ihnen fühlen sich allein. Nur schon die Beziehungen bedeuten ihnen etwas.» Seelsorge und Hausbesuche werden angeboten. Einmal im Jahr wird ein grosses gemeinsames Treffen der arabischsprachigen Christen durchgeführt. Ob er sich denn mehr Unterstützung der Schweizer Christen wünsche? «Das ist eine sehr wichtige Frage. Als ich hierherkam, gab es einige wenige, die sich um Flüchtlinge kümmerten», erinnert sich Hanna. Heute bekomme das Thema auch in Kirchen eine viel grössere Aufmerksamkeit. Dennoch gebe es immer noch relativ wenig Kooperation. «Das Netzwerk und die Partnerschaft sollten noch ausgebaut werden. Wir brauchen Hilfe und mehr Leute, vor allem solche, die Arabisch können.» Hilft er eigentlich nur Christen? «Nein, wir helfen grundsätzlich allen Arabisch sprechenden Personen.» Und wie ist es, wenn Menschen ausgewiesen werden, die einer ungewissen oder gar gefährlichen Zukunft entgegen sehen? Kann er denen noch von einem liebenden und gerechten Gott erzählen? «Wissen Sie, ich höre viele Berichte aus Ägypten, wie Gott gerade jetzt in seiner Kirche wirkt. Die Schweiz zu verlassen bedeutet nicht, den Himmel zu verlassen», sagt der überzeugte Christ mit ruhiger Stimme. Christof Bauernfeind Links und Kontakte MEOS-Fachstelle für «Asyl und Migration»: http://about.me/meos_fachstelle_asylundmigration Beratungsstelle für Integrations- und Religionsfragen (BIR): www.agr-glr.ch/index.php?id=61 Migrantentreff Bülach: http://agik.ch/content/2015 Elim Basel: www.stadtarbeitelim.ch Interaktive Schweizerkarte mit Asylzentren und bisher bekannten christlichen Angeboten im Asylwesen: http://goo.gl/maps/NNwrP

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Über die Chancen und gefahren kleiner gemeinden leiterkonferenz vfg Kleine und mittlere Gemeinden sind in den freikirchlichen Verbänden der Schweiz viel häufiger als grosse. Wie stehen ihre Chancen? Wie werden sie unterstützt? Ein Erfahrungsaustausch.

Unter der Leitung von Claudia Haslebacher, Pfarrerin der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK), trugen die Verbandsleiter des VFG ihre statistischen Angaben zu den Gemeindegrössen zusammen. Dabei stellte sich heraus, dass je nach Verband die Anzahl der Gemeinden mit unter 50 Mitgliedern bzw. Gottesdienstbesuchern rund 30 bis 50 Prozent beträgt. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben, lassen die Angaben der Verbandsleiter auch den Schluss zu, dass die Mehrheit der freikirchlichen Gemeinden in der Schweiz weniger als 80 aktive Gemeindeglieder zählt.

gegensätzliche trends

Unter den kleinen Gemeinden sind zwei unterschiedliche Trends zu beobachten. Ein Teil der Gemeinden schrumpft weiter, weil sie viele ältere Mitglieder zählen und weil sie Familien mit Kindern nicht mehr erreichen. Ganz anders neu gegründete Gemeinden in Aufbruchstimmung, unterstützt von ihrem Verband oder von Nachbargemeinden: Sie wachsen und haben eine grosse Chance, dass sie in einigen Jahren eine kritische Grösse erreichen, welche sie für neue Gläubige, insbesondere auch Familien, attrak-

Gemeinden zugutekommt. Die EMK unterhält einen Fonds, der kleinen Gemeinden hilft, ihre Gebäude zu halten. Die Vineyard ermutigt ihre Pastoren, nicht als Einzelkämpfer zu arbeiten, sondern verbindlich mitarbeitende Teams um sich zu bilden. Pastoren vermeiden damit, durch einseitige Begabung dem Wachstum im Wege zu stehen. Laut dem FEG-Bundesvorsitzenden Peter Schneeberger brauchen Gemeindegründer «ein gutes Navigationssystem», wenn die Arbeit gelingen soll. Sie können sich keine Einseitigkeiten leisten.

die idealgrösse Die Mehrheit der Schweizer Freikirchen hat weniger als 80 Mitglieder. Wo liegen ihre Chancen? Claudia Haslebacher leitete den Austausch.

tiv macht. Kleinere Gemeinden leiden häufig auch dann, wenn eine Zentrumsgemeinde oder ein grösseres Gemeindezentrum in der Nähe die Jugendlichen und Familien stärker anziehen als die eigene Gemeinde. Jugendliche sind sehr mobil und suchen den Event. Eine Abwanderung von Familien findet oft dann statt, wenn die Kinder aus der Kinderund Jugendarbeit der Gemeinde herauswachsen. Dann gewinnen die Eltern eine höhere Flexibilität

und suchen sich eine Gemeinde nach ihrem Geschmack aus.

Abwärtsspirale vermeiden

Einige Verbände haben Strategien entwickelt, um den kleineren Gemeinden das Überleben und Wachstum zu sichern. Sie unterstützen sie durch Mitarbeiter einer grossen Gemeinde in der Region, so macht es z.B. die SPM. Oder die Mitarbeiter bilden, wie in der Bewegung Plus, ein regionales Netzwerk, das den kleinen

Es scheint in der Schweiz eine Idealgrösse für eine freikirchliche Gemeinde zu geben. Zwei Verbandsleiter bestätigten die Erfahrung, dass oberhalb einer Gemeindegrösse von 150 bis 250 Personen das Wachstum einen exponentiell höheren personellen Einsatz verlangt. Auch sei es schwieriger, für solche Gemeinden geeignete Pastoren zu finden, dies die Beobachtung von VFG- und SPM-Präsident Max Schläpfer. FRITz IMHoF www.freikirchen.ch

Wetziker Christen im einsatz für eine saubere Stadt CleAn up dAy Gut 100 Teilnehmer aus sieben Kirchen beteiligten sich tatkräftig an der Stadtputzete vom Samstag in Wetzikon. Die Aktion fand im Rahmen des nationalen Clean-Up-Days statt. Manch ein Passant bedankte sich. Berge von leeren PET-Flaschen, Zigarettenstummeln, Red-BullDosen, Schoggipapier: Die Ausbeute der Stadtputzete vom Samstag in Wetzikon konnte sich sehen lassen. Gut 100 Christen aus fünf Freikirchen und den beiden Landeskirchen beteiligten sich an der Aktion, die zum zweiten Mal durchgeführt wurde. Die Stadtputzete fiel mit dem nationalen Clean-Up-Day der «Interessengemeinschaft saubere Umwelt» zusammen. Über 160 Organisationen nahmen dabei idea Spektrum 39.2013

den Kampf gegen Littering auf. Radio Zürisee und Radio Tele Top berichteten über die Putzaktion der Wetziker Christen. Sie habe mitgemacht, um dadurch zu zeigen, dass sie ihre Stadt liebe, meinte eine Teilnehmerin. Und weiter: «So wie uns Jesus von unseren Sünden reinigt, sollten wir auch unser Umfeld sauber halten.» Viele Passanten bedankten sich bei den mit einer orangen Leuchtweste und Kehrichtsäcken ausgestatteten Freiwilligen und fanden Bilder: Fritz Imhof; www.igsu.ch/zvg

die Aktion eine gute Sache. «Das Ziel der Stadtputzete ist, gemeinsam als Mitglieder von sieben Kirchgemeinden etwas Sinnvolles für unsere Stadt zu tun und so der Umwelt Sorge zu tragen», sagt OK-Präsident Pfarrer Karl Heuberger. Die nächste Stadtputzete findet in zwei Jahren statt. Dann ist im September wieder Clean-Up-Day. CHRISTIAN BACHMANN www.stadtputzete-wetzikon.ch www.igsu.ch


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Die Evangelische Stadtmission Basel (ESM) ist ein christliches Werk mit über 150-jährigem Engagement. Mit sozial-diakonischen und seelsorgerlichen Projekten kommuniziert es das Evangelium in einer zeitgemässen Sprache für die Bevölkerung der Stadt Basel. In Folge der Pensionierung des Stelleninhabers suchen wir auf Herbst 2014 eine/n neue/n

04.09.13 14:49

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GESCHÄFTSFÜHRER/IN (80 – 100%) Operative Leitung, Projektentwicklung, Mission

In dieser spannenden und abwechslungsreichen Funktion sind Sie verantwortlich für die operative Leitung des Gesamtwerkes und repräsentieren dieses nach aussen. Sie führen zusammen mit den Bereichsleitenden die Projekte «Quartier Kleinhüningen», «Tagesschule idea_Stellen-94x48.indd 1 23.09.13 Volta», «Seniorenzentrum Johannstor» sowie «Fokus Basel». Daneben entwickeln und realisieren Sie neue Projekte im Rahmen der evangelistisch-seelsorgerlichen und sozialdiakonischen Zielsetzung. Sie führen und fördern die Mitarbeitenden. Sie betreiben Livenet betreibt verschiedene Internetportale und Angebote in aktives Networking zusammen mit der reformierten Kirche, der evangelischen Allianz und anderen Institutionen. Sie predigen gerne und stellen ein professionelles Fundraising den Bereichen Evangelisation,Vernetzung und Lebenshilfe. Insicher. Schliesslich sind Sie Mitglied des Vereinsvorstandes, welcher Sie mit Fachpersonen folge Pensionierung, Niederkunft sowie zur Teamverstärkung unterstützt.

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suchen wir eine/einen:

Für diese anspruchsvolle Aufgabe suchen wir eine überzeugende Persönlichkeit mit theologischem Hochschulabschluss oder vergleichbarer Ausbildung. Sie verfügen über mehrjährige Berufserfahrung als Theologe/Theologin, mit Vorteil in den Bereichen Kinderund Jugendarbeit oder Erwachsenenbildung. Sie sind visionär und haben Freude daran, mit Herz, Kopf und Hand in Basel missionarisch zu wirken. Zudem besitzen Sie Führungserfahrung und betriebswirtschaftliche Kenntnisse. Kommunikative Fähigkeiten in Wort und Schrift, Kontaktfreude und Durchsetzungsfähigkeit runden das Anforderungsprofil ab. Wenn Sie sich für diese Herausforderung interessieren, freuen wir uns auf Ihre Bewerbung (ev@stadtmission-bs.ch) bis am 15. Oktober 2013. Frau Esther Vögtli-Schaad (Präsidentin) steht Ihnen für Auskünfte zur Verfügung, Tel. 076 490 25 62. Diskretion ist selbstverständlich. www.stadtmission-bs.ch

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Redaktionsleiterin / Redaktionsleiter (80–100%) Redaktorin/Redaktor (50–100%) Texterin/Texter (20–40%, Mandat oder Teilzeitstelle) Leiterin/Leiter Kommunikation (100%) Mitarbeiterin/Mitarbeiter Telekommunikation (20–60%) Mitarbeiter Kommunikation und Evangelisation (60–100%)

Weitere Informationen erhalten Sie unter: www.livenet.ch/jobs

idea Spektrum 39.2013


P OR T R ÄT/ TAG E SSC H AU

«Blessed»: Gesegnet, um zu segnen

MENsCHEN

LiFEFstyLE  Hinter der trendigen Kleider- und Lifestyle-Linie «Blessed» steht Simon

Ernst sieber

Georg. Der 27-Jährige wuchs in Südamerika und am Thunersee auf. «Blessed» ist im Online-Shop und in einem Dutzend Filialen des Bibelpanoramas zu haben.

«Die Erfolgsstory geht weiter, trotz einzelner Rückschläge», sagt der Gründer und Leiter der Firma «Blessed». Mit dem eigenen Geschäft ist auch Simon Georgs Glaube an Jesus Christus gewachsen.

Ein «moderner Missionar»

Simon Georg wurde auch schon als «moderner Missionar» bezeichnet. Der Hintergrund: «Blessed» bewarb sich als Sponsor der Abschlussparty eines Bieler Gymnasiums – und wurde ausgeladen. «Das tat weh», erinnert sich Georg. Die Medienlawine konnte den Segenszug seiner Firma nicht aufhalten. Heute setzt «Blessed» auf die Standbeine Online-Shop, Events und Shops im Franchising-System. «Überall die gleiche Ausstattung, keine Fixkosten», erklärt Georg die Vorteile aus unternehmerischer Sicht.

Früher ein Fisch, jetzt «Blessed» Ein grosser Verkaufsraum in einem alten Metallbearbeitungsbetrieb, ein abgetrenntes schmales Büro, eine Kaffeemaschine zwischen Kleiderständern und Kartonschachteln, wieselflinke Praktikanten: Das ist die «Blessed»Zentrale in Biel. «Für die jungen Menschen ist das Praktikum eine Zwischenlösung, für mich eine ideale Sache», meint der dyna-

Fair trade

«Blessed» lässt in Indien und auf Mauritius produzieren. Der Verein «Blessed Foundation» will die dortigen Arbeitsbedingungen nachhaltig verbessern. Die meisten Eltern können die Schulgebühren nicht bezahlen, so müssen die Kinder arbeiten. Mit Unterstützung von «Blessed» entstehen eine erste christliche Schule und eine Kirche; weitere Projekte folgen. Dass sich das soziale Engagement auf die Preisgestaltung auswirkt, nimmt Simon Georg in Kauf. Denn ein wachsender Kundenkreis trägt diese Geschäftspolitik mit. idea Spektrum 39.2013

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Pfarrer Ernst Sieber (86) wurde für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Die Zürcher Stadtpräsidentin Corinne Mauch überreichte ihm das Staatssiegel von Zürich, eine Plakette mit den Stadtheiligen. 1963 lancierte Pfarrer Sieber im damaligen Obdachlosenbunker am Helvetiaplatz seine erste Aktion für Randständige. 25 Jahre später gründete er die nach ihm benannten Sozialwerke. (idea)

Birgit schilling

Simon Georg gründete das Trendmode-Label «Blessed». Für viele junge Christen ist der Firmenschriftzug ein Erkennungszeichen.

mische Berufsmann. Sich selber zahlt er vier Jahre nach dem Start monatlich bloss einige hundert Franken aus. Wie kam er auf die Idee mit «Blessed»? «Gott hat mich mit Gaben und Fähigkeiten gesegnet. Ich will sie einsetzen. Ich möchte Menschen zu einer Umkehr zu Gott (darum die umgedrehten Endbuchstaben im Logo) und zu einer Beziehung mit ihrem Schöpfer aufrufen. Die Christen im Altertum kannten den Fisch. Heute könnte das vielleicht ein ‹Blessed›-Shirt sein.» Bei vielen jungen Christen stiftet «Blessed» tatsächlich Identität und Sinn. Simon Georg und Menschen: Das passt zusammen, in jeder Hinsicht. Der Jungunternehmer wuchs teilweise in Brasilien auf, wo seine Eltern Missionarskinder unterrichteten. Mit fünf Jahren kam er in die Schweiz, machte eine Ausbildung als Polygraf. Corporate Design von «Blessed», der «Produktstyle», Flyer und die Webseite sind Eigenkreationen.

Der Chef packt selber mit an

Grafische Fremdaufträge liegen heute nicht mehr drin: «Ich muss mich auf die Prioritäten konzentrieren.» Will heissen: Der «Frontmann» packt Lieferungen

aus, räumt Waren ein und betreut Kunden. Georgs Augenmerk gilt auch den Produzenten und ihren Angestellten. Seine T-Shirts und Pullover tragen das MaxHavelaar-Gütesiegel. «Wegen der Kunstfasern ist dies bei kurzen Hosen nicht möglich», erklärt der Fachmann. So hat er mit den Fabrikanten eigene Verträge abgeschlossen, die faire Arbeitsbedingungen und eine grösstmögliche Sicherheit am Arbeitsplatz beinhalten. Der «Netzwerker», wie er sich nennt, delegiert häufig und gerne Vertrauen. «Ich komme nicht weiter, wenn ich meine, alles selber am besten zu können.» Mit dem Verkaufserlös will Simon Georg mithelfen, soziale Not zu lindern.

Auf alle anziehend wirken

Wie sieht die Zukunft für «Blessed» aus? Simon Georg: «Wir möchten die ‹Jugend-Sport-Marke› erweitern und zu einer Marke für alle Altersklassen werden: mit markanten Designs, kleineren Logos und mit Naturtönen.» Aktuell sucht der weitsichtige Jungunternehmer Verteilpartner im ganzen europäischen Raum. THOMAS FEUZ www.blessed.ch Bilder: idea/Thomas Feuz; zvg; SWS; Wikipedia

Am ersten landesweiten Frauentag vom 26. Oktober 2013 im GersagZentrum in Luzern wird Birgit Schilling aus Köln sprechen. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und führt eine eigene Beratungspraxis. Kompetent ermutigt sie dazu, die Einzigartigkeit der eigenen Persönlichkeit zu entdecken und darin zu leben. Dabei blendet sie Stolpersteine und Hindernisse auf diesem Weg nicht aus. Das Motto des Schweizer Frauentags ist «Leben mit Perspektive – wie kann ich meine Berufung (wieder neu) finden und kraftvoll leben?» (idea) www.frauentag.ch

Christian Waber

Ab 1. Oktober ist Christian Waber, 65, neuer Gemeindepräsident seines Wohnortes Wasen. Er übernimmt das Amt des vorzeitig zurückgetretenen Roland Holzer. Waber wurde in stiller Wahl gewählt und will die laufende Amtsperiode zu Ende führen. In diesen drei Jahren will Waber einen Beitrag leisten, um den Frieden in der Gemeinde wieder herzustellen. An sich wollte sich der ehemalige EDU-Nationalrat nicht mehr politisch engagieren. Die Situation im Ort brachte ihn zum Umdenken. Er habe die Anfragen aus der Bevölkerung mit Ja beantwortet, «weil man an der Spitze einer Gemeinde etwas erarbeiten kann, das allen zugutekommt», wird Waber in der «Berner Zeitung» zitiert. (idea)


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JoURnAL

Erweckung nicht auf dem silbertablett

CEos aus Afrika in Emmetten

Commission In Basel trafen sich vom Auftrag der Evangelisation begeisterte Christen

Letzte Woche trafen sich afrikanische Führungskräfte aus Bildung, Recht, Informatik und Erdölindustrie zu einem Seminar im Hotel Seeblick in Emmetten NW. In Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Institut für Betriebsökonomie (SIB) sowie den Firmen RUAG, Stanserhorn und ROZAG vermittelte der Organisator Dayo Consulting vielfältige Einblicke ins Thema Nachfolgeregelung. «Die CEOs waren von der Wichtigkeit des Themas wie auch von der imposanten Schweizer Bergwelt überrascht», heisst es in der Medienmitteilung. (idea) – www.dayoconsulting.com

Bortoluzzi und «Hotnights»

SVP-Nationalrat Toni Bortoluzzi kämpft gegen den AufklärungsComic «Hotnights» (siehe «idea Spektrum» Nr. 33). Verantwortlich für den Inhalt der Broschüre ist die Stiftung Sexuelle Gesundheit Schweiz. Diese wird massgeblich vom Bundesamt für Gesundheit subventioniert. Die Migros ist als Sponsor aufgeführt. Bortoluzzi kritisiert, dass der Bund eine Broschüre unterstützt, «in der Sexualität als Konsumgut dargestellt wird». Ausserdem sei die Sprache voller fragwürdiger, teils «perverser Ausdrücke und Obszönitäten». Er reichte dem Bundesrat einen Fragekatalog ein. Unter anderem will er wissen, weshalb das BAG einen Comic finanziert, ohne für dessen Inhalt verantwortlich zu sein. Auf «20 Minuten Online» wurde Bortoluzzi von Lesern kritisiert. Kinder würden heute via Internet längst mit echten Pornos konfrontiert. (idea)

Diplomfeier beim iGW

In einer gottesdienstlichen Feier erhielten 40 Absolventen und Absolventinnen am Institut für Gemeindebau und Weltmission (IGW) ihr Diplom. Leo Bigger, ein ehemaliger IGW-Student und heute Leiter des ICF-Movement, hielt die Festansprache. Er forderte die Absolventen, aber auch die Verwandten, Kirchenvertreter, Pastoren und Begleiterinnen auf, ihre Leidenschaft für das Reich Gottes und die Kirche zu leben. Zwei Absolventen erhielten für ihre Abschlussarbeit je einen Förderpreis für ihr besonders kreatives und akademisches Arbeiten. (idea) – www.igw.edu Bilder: Netzwerk Schweiz/zvg; Josua Schöchli

zur Ausbildung und um für persönliche und gesellschaftliche Erweckung zu beten. Netzwerk Schweiz führte die zweitägige Evangelisations-Konferenz «Commission» zum dritten Mal durch. Im Basler Stadt-Casino wurden die Teilnehmer durch ermutigende Zeugnisse, Seminare und geistliche Inputs erbaut. Nicht selten beteten sie auf den Knien für verlorene Menschen. Die Hauptreferenten Gabriel Häsler (Netzwerk Schweiz) und Sam Hofmann (Jugend mit einer Mission) riefen eindringlich zu einer Hingabe im Gebet und zu einem fokussierten Einsatz aller zur Verfügung stehenden Ressourcen auf.

mit ganzer Hingabe

«Ein Durchbruch in der Evangelisation gründet sich in einem hingegebenen Gebetsleben», so die Erfahrung von Sam Hofmann, der weltweit Gebets-Schulungen und evangelistische Einsätze durchführt. Gabriel Häsler betonte, dass eine Erweckung nicht auf dem Silbertablett serviert werde. Er führte aus, wie sich die methodistischen Bezirksreiter der zweiten grossen Erweckung im 19. Jahrhundert aufopferten, um den amerikanischen Siedlern das Evangelium zu bringen. «Von 737 Bezirksrei-

Motivierte Teilnehmende; Gabriel Häsler: Ein Blick in die Geschichte.

tern starb beinahe die Hälfte vor dem 30. Lebensjahr. Was sind wir in der heutigen Zeit bereit von unserem Wohlstand und unserer Freizeit zu geben?»

Wahlseminare und Flashmob

Den Besuchern stand ein vielfältiges Angebot an Seminaren zur Verfügung. So sprach beispielsweise Roger Keller zum Thema «Jüngerschaft», Antony Josef über «Buddhismus» oder Paul Lehmann zu «Kinder für Jesus begeistern». Ein Strasseneinsatz startete mit einem Flashmob auf dem Barfüsserplatz. Über 150 Teilnehmer tanzten den «Schokolade-Tanz». Die Lebensfreude war

spürbar, was viele Passanten anzog. Nach dem Tanz wurden sie von den Teilnehmern im persönlichen Gespräch auf Jesus Christus hingewiesen. «Wir tanzen hier, weil wir erleben, wie Jesus Freude in unser Leben bringt.» Eine Chinesin kam mit dem Wunsch an die EvangelisationsKonferenz, während des Strasseneinsatzes einem ihrer Landsleute von Jesus erzählen zu können. Nach dem Einsatz erzählte sie freudig, wie Gott ihr Gebet erhört hatte und sie einem Chinesen das Evangelium erklären durfte. sarah schwarz www.netzwerkschweiz.ch

JEDEn DonnERstAG ist mARCEL BUERGi in DER «sUnEstUBE»

«Gölä der Christen» veröffentlicht Live-CD Die «Sunestube» der Sozialwerke Pfarrer Sieber ist eine Anlaufstelle für Randständige. Hier gibt Marcel Buergi, einst selbst obdachlos, wöchentlich Konzerte und Musiklektionen. «Live us de Sunestube» heisst seine erste CD mit KonzertMitschnitten. Sie wurde am vergangenen Donnerstag offiziell vorgestellt. Erlesene Apéro-Häppchen, spannende Anekdoten über die Entstehungsgeschichte des Albums und Marcel Buergis kräftige Stimme sorgten für einen rundum gelungenen

Anlass. Gemeinsam mit seiner Band gab Buergi einige Kostproben seines Albums zum Besten. Als der «Gölä der Christen» schliesslich «Ä Schwan so wiss wie Schnee» anstimmte, erreichte die Stimmung ihren Höhepunkt. Alle «Sunestübler» sangen und feierten mit. Marcel Buergi, der nie Musik-Unterricht besucht hatte, war sichtlich gerührt vom zahlreichen Erscheinen von Familie und Freunden: «Das war eine super CD-Taufe, ich bin überglücklich, dass ich heute Abend so viele vertraute

Gesichter begrüssen durfte.» Buergi war einst selbst obdachlos und kennt das Leben auf der Gasse. Für die Gäste der Sunestube sind die Konzerte wie auch seine Gitarren-, Klavier- und Gesangsstunden kostenlos. Marcel Buergis CD «Live us de Sunestube» ist ab sofort im Handel erhältlich. Josua schöchli idea Spektrum 39.2013


tag e ssc h au

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Brücken zu arabischen Menschen bauen ÄXGÜSi ordination Erstmals wurde in Bern ein Pastor der evangelisch-arabischen Gemeinde eingesegnet. Die Landeskirche will «Brücken bauen». Auch ein Imam nahm teil.

Das Bild hätte kaum vielfarbiger sein können: die Spitze der evangelisch-reformierten Landeskirche Bern-Jura-Solothurn in Schwarz, die Delegation aus Ägypten in Bordeauxrot-Schwarz, Vertretungen diverser Schweizer Kirchen und der islamischen Glaubensgemeinschaft in Blau oder Weiss. Die über zwei Stunden dauernde Ordinationsfeier in der Heiliggeistkirche für Ekramy Awed, Arabischlehrer an der Universität Bern, glich einer ökumenischen Vollversammlung im Kleinen. Letzten Freitag unterzeichneten Delegationen der evangelisch-reformierten Landeskirche und der ägyptischen Partner einen Freundschaftsvertrag.

alle legten ihm die Hände auf

Mit Andreas Zeller, Synodalratspräsident der reformierten Kirche BE-JU-SO, erlebten über 150 Gäste eine Premiere. Zeller: «Es ist das allererste Mal, dass ich das Privileg habe, an der Ordination in einer Migrantenkirche teilzunehmen. Die Freude ist gross. Mit einem Freundschaftsvertrag wollen wir nicht nur eine Brücke

Ekramy Awed (kniend): erster evangelisch-arabischer Pastor der Schweiz.

zu einer anderen Kirche bauen, sondern auch zu einem Land, das zurzeit stark herausgefordert ist.» Zeller ermutigte den jungen ägyptischen Pfarrer, das Evangelium in einer zeitgerechten Form weiterzugeben. Als Ausdruck für die Einheit der beiden Kirchen überreichte er Ekramy Awed einen Korb mit Abendmahlsutensilien aus blau-grauem Steingut. Die verschiedenen Grussworte der ägyptischen Gäste zeigten deren grosse Erwartungen: Im verschiedentlich erwähnten Auftrag zur Evangelisation sei die zahlenmässig kleine evangelisch-

arabische Gemeinde «auf Unterstützung der Partnerkirche» angewiesen. Arabisch sprechende Menschen in der Schweiz würden sich freuen über jemanden, «der auf sie zugeht.» Weil die Evangelische Kirche Ägyptens keinen Bischof kennt, erfolgte die Segnung mit Handauflegen durch die anwesenden evangelischen Pfarrer. Ein berührender Moment, der mit lang anhaltendem Applaus der Festgemeinde bekräftigt wurde. thomas feuz www.eag-schweiz.ch

Seilbahn, Sinnespfad, Schnüffeltest Generationen-parcourS Die Eröffnung des Generationen-Parcours St. Chrischona wurde zum fröhlichen Fest. Tatsächlich – hier kommen Alte und Junge auf ihre Kosten. Die Kinder eroberten den Generationen-Parcours St. Chrischona zuerst. Schon kurz vor der feierlichen Eröffnung durch Schirmherrin Marion Dammann, Präsidentin des Trinationalen Eurodistricts Basel, probierten sie die neuen Spielgeräte auf dem Generationen-Spielplatz aus. So wurde vielstimmiges Kinderlachen zur fröhlichen Begleitmusik des Eröffnungsfestes mit rund 150 Teilnehmenden. Schwester Ursula Seebach wünschte dem Generationen-Parcours als Präsidentin des Trägervereins «eine Zukunft als echte Begegnungsstätte für Jung und Alt». Und fügte als Oberin des Diakonissen-Mutidea Spektrum 39.2013

Band durch und los geht es!

terhauses St. Chrischona hinzu, es solle auch ein Ort der Besinnung sein, wo Menschen zur Einkehr und zur Hinkehr zu Gott finden dürfen. Nach der Eröffnung wurde es bei den neun Stationen richtig wuse-

lig. Viel Spass machte allen Mutigen die Fahrt auf der Seilbahn im Wald. Auf dem Sinnespfad fühlte sich mancher Erstbegeher an früher erinnert, als Barfusslaufen noch üblicher war. Wer den Weg durch das Labyrinth meisterte, durfte seine Nase an der Geruchsstation einem grossen Schnüffeltest unterziehen. Die weniger Ruhelosen begaben sich auf den Weg der Besinnung durch den Chrischona-Wald zur Kirche St. Chrischona. Die Tafeln unterwegs am Wegrand mit Texten des Niklaus von Flüe regten viele Wanderer zum Nachdenken an. markus Dörr Bilder: idea/Thomas Feuz; Chrischona/zvg

augen auf! Mein Mann hat eine Augenoperation hinter sich. Grauer Star. Dank heutiger Medizin ein Routine-Eingriff, bei dem die eigene Linse im Auge durch eine künstliche ersetzt wird. Grossartig! Täglich tropfte ich mehr oder weniger geduldig dreimal drei verschiedene Augentropfen ins operierte Auge. Zusammen hofften wir auf gute Heilung. Jetzt ist er dankbar für die neue Sehschärfe. Das Augenlicht ist etwas Kostbares, die Funktion des Auges ein geniales Wunderwerk unseres Schöpfers. Auf einer Zugfahrt. Verträumt lasse ich die schöne Bodensee-Gegend an mir vorbeigleiten. Eine Mädchenklasse mit 13- bis 14-jährigen Teenagern steigt zu. Nun wird es vorbei sein mit der Ruhe! Doch kaum richtig Platz genommen, klappt jedes Mädchen ein kleines rechteckiges Ding auf, der Blick senkt sich, die Finger huschen flink und lautlos hin und her. Ab und zu ein in sich gekehrtes Lächeln, ein leises Stöhnen «Scheisse, mein Akku», aber sonst Stille. Alle sind voll konzentriert auf ihr fünf mal sieben Zentimeter grosses Display. Kein Gekicher und Geschnatter, wie ich befürchtet hatte. Dabei wäre es jetzt wohltuend gewesen. So aber werde ich nachdenklich. Äxgüsi, was nehmen diese Mädels wahr? Was erleben sie? Was sehen sie? Mit zwei gesunden Augen können wir blind sein. «Augen auf!», möchte ich rufen. Stattdessen ein leises Gebet: Herr, öffne mir immer wieder die Augen! Für die Wunder deiner Schöpfung, für die Bedürfnisse meines Nächsten. Schenk mir klare Sicht in undurchsichtigen Angelegenheiten, Durchblick in ungelösten Fragen, Weitsicht in meiner begrenzten Ansicht. Und: Gib mir den Blick der Liebe und Barmherzigkeit für diese Teenager! marianne vonlanthen

Die Autorin war Lehrerin und Katechetin und schreibt gelegentlich Kolumnen.


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P U BL I R E P OR TAG E

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18 Vorführungen im oktober und noVember 2014 • bern • St. gallen • bülach idea Spektrum 39.2013

«LIFEONSTAGE» dIE EvANGELISTISchE MuSIcAL-TOurNEE – dEINE chANcE, übEr 20 000 MENSchEN vON JESuS zu ErzähLEN


F ORU M / TAG E SSC H AU

SYNERGIE 40 Jahre Campus, 4 geistliche Gesetze Am 2. November feiert Campus für Christus sein 40-Jahr-Jubiläum. Da werde ich daran erinnert, wie ich 1973, zusammen mit meiner Frau Christa, am ersten Kurs von Campus für Christus Schweiz «Vom Glauben reden lernen» teilgenommen und das Büchlein «Die vier geistlichen Gesetze» von Dr. Bill Bright kennengelernt habe. Ich war in der Jugendarbeit tätig, hielt Andachten, aber hatte noch nie jemanden persönlich zum Glauben geführt. Das Büchlein «Die 4 geistlichen Gesetze», heute neu «Gott persönlich kennenlernen», ist mir seither zu einer grossen Hilfe geworden, nach einem Glaubensgespräch in vier Punkten auf einfache Art und Weise einer interessierten Person das Evangelium zu erklären. Das ist auch bei Geschäftsleuten und Intellektuellen nicht anders. Der Autor dieses Büchleins, Dr. Bill Bright, betonte, dass wir selbst Intellektuellen das Evangelium

JOURNAL Verhüllungsverbot im Tessin Die Tessiner stimmten einer Initiative für ein Verhüllungsverbot mit 65,4 Prozent zu. Der Initiativtext spricht nicht ausdrücklich von Burka und Nikab. Allgemein verweist er darauf, dass das Verhüllen oder Verbergen des Gesichts auf öffentlichen Strassen, Plätzen und in öffentlichen Verkehrsmitteln untersagt sei. Religiöse Einrichtungen werden davon ausgenommen. Zudem soll niemand eine andere Person aufgrund ihres Geschlechts dazu zwingen, ihr Gesicht zu verhüllen. Inwieweit Ausnahmen definiert werden – beispielsweise bei Schutzkleidung – soll gesondert in einem Gesetz festgelegt werden. Vorbehalten bleibt die Zustimmung der eidgenössischen Räte zur Verfassungsänderung. (idea)

Rund ums Testament Alles hat seine Zeit. Irgendwann kommt für uns alle die Zeit zum Abschied nehmen. Auch auf diese Zeit ideaSpektrum 39.2013

wie einem Jugendlichen vorstellen müssen, damit es verstanden wird, denn das Evangelium ist einfach. Bei Punkt 4 kommt die Aufforderung, Jesus durch ein Übergabegebet ins Leben aufzunehmen. Dieses Gebet zu sprechen, gleicht der Unterschrift eines Brautpaares auf dem Standesamt. Die Person bezeugt, verbindlich Jesus Christus zu gehören. Johannes 1,12 ist eine Verheissung: «Wie viele ihn aufnahmen, denen gab er Anrecht, Gottes Kinder zu werden, die an seinen Namen glauben.» Ich darf das immer wieder praktisch erleben: Menschen, die das Übergabegebet von Herzen beten, werden mit dem Heiligen Geist erfüllt und werden so zu Gotteskindern. Ich wünschte, dass viele Christen bei persönlichen Gesprächen über den Glauben dieses Büchlein zu Hilfe nehmen. Was mich am Campus-Jubiläum ebenfalls dankbar stimmt, ist die Begegnung mit Bill Bright, dem internationalen CfC-Leiter, dem ich erstmals an der Explo 74 in Seoul begegnete. Sein Vorbild und seine folgenden Aussagen befruchteten mein Leben: •Jeder Tag ist ein verlorener Tag, gilt es, sich in verschiedener Hinsicht vorzubereiten. Erbstreitigkeiten spalten gelegentlich ganze Familien. Oft entzündet sich der Streit, weil kein Testament vorhanden ist. Unkenntnis über die gesetzlichen Bestimmungen des Erbrechts und ein anderes, persönliches Rechtsempfinden können die Ursache dafür sein. Mit einem Testament können persönliche Wünsche ausgedrückt werden. Es wird Klarheit darüber verschafft, was einem wichtig ist. Was gilt es zu berücksichtigen, wenn ich mein Testament verfassen will? Die Schweizerische Bibelgesellschaft lädt zusammen mit Thomas B. Notter, lic. jur., Fürsprecher und Notar, am 22. Oktober 2013 zu einem Informationsanlass in Biel ein. (idea) www.die-bibel.ch

Gesetz nicht aufweichen Tankstellenshops an Hauptverkehrsachsen dürfen künftig die ganze Nacht ihr vollständiges Sortiment zum Verkauf anbieten. Die Änderung des Arbeitsgesetzes wurde mit 56 Prozent der Stimmen vom Volk angenommen. Auch die Landeskirchen haben sich in der «Sonntagsallianz»

wenn er nicht unter der Leitung des Heiligen Geistes steht. •Die Aussage Jesu: «Das Feld ist weiss zur Ernte», ist heute so aktuell wie eh und je, auch unter Geschäftsleuten, die vielleicht Erfolg im Geschäft haben, aber Frau und Kinder verloren haben. •Wir ehren Gott durch Glauben, heisst es doch: «Ohne Glauben ist's unmöglich, Gott zu gefallen» (Hebr. 11,6). Gott hält sich an seine Verheissungen, wenn wir ihnen Glauben schenken und danach handeln. Dr. Bill Bright war ein Werkzeug, um mir in manchem die Augen zu öffnen. Ich bin ihm über seinen Tod hinaus von Herzen dankbar, aber auch den Schweizer Leitern Ben Jakob und HP. Nüesch mit ihrer Crew, die mich im Glauben während Jahren stark ermutigt haben! robert rahm

Der Autor ist Mitbegründer der Rimussund Weinkellereien Rahm AG, Hallau SH. Er ist u.a. in der IVCG engagiert.

gegen eine Liberalisierung beim Nachtverkauf engagiert. Nach der Abstimmungsniederlage fordert die Allianz, dass am Nacht- und Sonntagsarbeitsverbot nicht weiter gerüttelt wird. «Die Organisationen der Sonntagsallianz nehmen die Befürworter der Vorlage über die Einführung des 24-Stunden-Arbeitstages beim Wort», wie sie nach der Abstimmung mitteilten. Sie verlangen, dass allein die betroffenen 24 Shops von der Aufweichung des Arbeitsgesetzes profitieren dürfen.

Ja zum Epidemiengesetz Das neue Epidemiengesetz wurde vom Stimmvolk mit 60 Prozent Ja angenommen. 22 Kantone stimmten zu, 4 Kantone lehnten ab. Das erneuerte Gesetz soll es den Behörden erlauben, besser gegen übertragbare Krankheiten vorgehen zu können. Den Ausschlag gaben hohe Ja-Anteile in der Westschweiz sowie in den städtischen Kantonen. Am meisten Nein-Stimmen gab es in der östlichen Schweiz und in den Landkantonen. EVP (Ja) und EDU (Nein) hatten unterschiedliche Empfehlungen abgegeben. (idea)

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pOdIUm Auge um Auge In letzter Zeit häufen sich Meldungen von brutalen Gewalttätern, die unschuldige Menschen ermorden. Solche Taten schreien nach Rache. Auge um Auge, Zahn um Zahn, steht im Alten Testament. Wer ein Menschenleben vorsätzlich auslöscht, hätte die Todesstrafe verdient. Im Neuen Testament sagt Paulus: «Vergeltet niemandem Böses mit Bösem … sondern überwindet das Böse mit Gutem.» Es ist sicher richtig, wenn die Todesstrafe weltweit abgeschafft wird. Die Gefahr ist sehr gross, dass auch Unschuldige hingerichtet werden. Der Staat hat aber die Aufgabe, die Bevölkerung vor Gewalt zu schützen. Verurteilte Gewalttäter wie Mörder und Vergewaltiger gehören lebenslänglich hinter Gitter und müssen auf Lebzeiten verwahrt werden. Erstens haben sie diese Strafe verdient und zweitens ist die Gefahr von Wiederholungstaten sehr gross. Es ist unbegreiflich, dass solche Gewalttäter sogar während der Haftstrafe das Gefängnis verlassen dürfen und Ausgang erhalten. Im letzten Fall sogar in Begleitung einer jungen Sozialtherapeutin. Wie wir wissen, wurde sie kurz darauf mit aufgeschnittener Kehle im Wald aufgefunden. Solche Tragödien mit tödlichem Ausgang werden immer wieder aufgrund staatlicher Unterstützung mitverschuldet. Diese grobfahrlässigen Experimente mit Gefangenen ausserhalb der Gefängnismauern müssen endlich aufhören. Selbstverständlich ist es möglich, dass ein Mörder aufrichtig Busse tut und Vergebung erfahren darf. Jesus sagte dem reuigen Mörder, der auf Golgatha neben ihm am Kreuz hing, «heute wirst du mit mir im Paradies sein». Jesus hat am Kreuz für die Sünden aller Menschen bezahlt. Er hat uns mit Gott versöhnt und allen, die glauben, nach dem Tod das ewige Leben verheissen. andreas brönnimann

Der Autor ist alt Nationalrat der EDU und Unternehmer in Belp BE.


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Jürg Buchegger ist neuer Prorektor an der Sth Sth Der Frauenfelder Pfarrer Jürg Buchegger ist der neue Prorektor an der Staatsunabhängigen Theologischen

Hochschule (STH) Basel. Er vertritt die Interessen der Landeskirche und will die Anerkennung der STH fördern. Jürg Buchegger studierte selbst an der STH Theologie und ging dann den Weg über die Universität Basel zur reformierten Landeskirche. Nach seinem Studium war Buchegger zu der privaten Ausbildungsstätte in Riehen auf Distanz gegangen. «Später merkte ich, dass sich die STH unter Jacob Thiessen weiterentwickelt hat und offener geworden ist.» Von der inhaltlichen Ausrichtung der Hochschule, mit ihrem expliziten Bezug auf das reformierte Glaubensbekenntnis, ist er nach wie vor überzeugt: «Die STH ist eine wichtige Ergänzung zu den staatlichen Universitäten, denn unsere Universitäten sind meines Erachtens sehr stark von der deutschen Geistesgeschichte des 19. Jahrhunderts dominiert. Es gibt aber weltweit auch andere Zugänge zum Theologiestudium. Die STH will bewusst am reformatorischen Erbe anknüpfen.»

Die Sth fragte an

Als Buchegger im April 2012 seine Dissertation an der Universität Fribourg abgeschlossen hatte, kam Jacob Thiessen mit

kontakte zur kirchenleitung

Prorektor Jürg Buchegger: «Die STH ist eine wichtige Ergänzung.»

der Anfrage auf ihn zu, ob er den Posten des Prorektors an der STH übernehmen würde. Ebenfalls gefragt war eine Lehrtätigkeit im Fach «Einführung in die kirchliche Seelsorge». «Nach reiflicher Überlegung und in Absprache mit dem Kirchenvorstand in Frauenfeld, habe ich mich dann entschlossen, zuzusagen», erklärt Jürg Buchegger, der sein Pfarramt auch in Zukunft vollzeitig weiterführen wird.

SeeLSorgekonferenz in thaLwiL – Von SünDe unD Befreiung

Von Dornen und Disteln – Leid im Licht der Bibel Die IG für biblische Seelsorge führte letztes Wochenende in der Chrischona-Gemeinde Thalwil ihre jährliche Konferenz durch. Ihr Credo: Biblische Seelsorge ist die Anwendung biblischer Lehre auf Alltagsfragen. Zum Thema «Verletzte Seelen und die Liebe Gottes» referierten drei der vier Gründungsmitglieder. Kurt Vetterli, Pastor der reformierten Kirche nach Westminster Bekenntnis in Riehen bei Basel, erläuterte, dass Schwierigkeiten zum Leben gehörten und dass Gott eine Absicht damit habe. «Leid führt in die Abhängigkeit Gottes. Wenn ich schwer gelitten idea Spektrum 39.2013

habe, könnte es sein, dass ich mich gegen Gottes Führung gewehrt habe. Dann sollte ich darüber Busse tun.» Er zitierte viel aus der Bibel, so erwähnte er den «Dorn im Fleisch», von dem Paulus nicht befreit worden sei, und auch 5. Mose 8,5: «Erkenne, dass der Herr dich erzieht wie ein Vater seinen Sohn.» Es sei eine Würdigung, wenn Gott uns bedränge, «wir können uns freuen darüber!» Der Theologe Brad Beevers erwähnte in seinem Referat, dass die Bibel in einem anderen als dem heute üblichen Sinn von Verletzungen rede. «Die Bibel spricht nicht von Verletzungen,

Die Anfrage der STH ging nicht zufällig an den reformierten Theologen. «Die Statuten der STH halten fest, dass der Prorektor ein Landeskirchler sein muss, wenn der Rektor, wie der Mennonit Jacob Thiessen, einen freikirchlichen Hintergrund hat», so Jürg Buchegger, der zudem als Mitbegründer und Vizepräsident des Landeskirchenforums wichtige Verbindungen zur Kirchenleitung mitbringt. «Ich war immer schon gut vernetzt und von 1988 bis 1996 in der Schweizerischen Evangelischen Allianz engagiert.»

gute Lösung mit Landeskirche

Die Aufgabe Jürg Bucheggers wird es nun sein, den Studienbetrieb zu begleiten und weiterzuentwickeln, sowie die Anliegen der Landeskirche an der STH zu vertreten. Andererseits wird er sich auch für die Interessen der STH nach aussen stark machen. Der nächste entscheidende Schritt folgt im nächsten Jahr, wenn es darum geht, die Akkreditierung der Hochschule im Zuge der Bologna-Reform zu

erhalten. Jürg Buchegger hofft, dass es so zu einer Gleichstellung der Ausbildungsgänge kommt. «Ich wünsche mir, dass es auch mit den Landeskirchen wieder zu vernünftigen Lösungen kommt.» Seit dem Jahr 2000 müssen STHAbsolventen vier Pflichtsemester an der Universität absolvieren, bevor sie zu den Konkordatsprüfungen zugelassen werden. Jürg Buchegger spricht sich für eine Reduzierung auf zwei Semester aus. «Ich finde es richtig, dass Studenten, die in den Dienst der Landeskirche treten möchten, auch das erfüllen, was die Kirche an Lehrgängen und Praktika erwartet. Auch die Prüfungshoheit der Kirche ist richtig.» Die Meinung, dass STH-Absolventen Theologen sind, denen man erst die Scheuklappen nehmen muss, lässt er nicht gelten. «Bereits heute sind auch im Kanton Thurgau mehrere STHAbsolventen im Pfarrdienst tätig und leisten gute Gemeindearbeit.» christoF bauernFeind www.sthbasel.ch

sondern von Sünde», führte er aus. Vergebung führe zu Heilung, denn «Verletzungen werden verursacht durch schuldige Menschen, und schuldige Menschen verletzen wieder». Die Bibel zeige auf, dass nicht alles Leid auch Verletzung bedeute. «Leid kann auch aus Gottes Hand kommen.» Niemand könne erlittenes Leid so darstellen, dass er keine Verantwortung für sein Verhalten übernehmen müsse. Die Bibel sage nicht, dass Leidende dazu unfähig seien. Auch dürfe das Wohlgefühl des Menschen nicht der Massstab sein für Gut und Böse. Die Wahrheit sei: «Wir haben Strafe verdient und kein Recht auf ein Leben ohne Leid», meinte Beevers. «Vergebung und innere Heilung sind gut, aber nicht die Lösung des Problems. Gottes Lösung für Sünde war Jesu Tod am Kreuz.» MirjaM Fisch-Köhler www.biblische-seelsorge.net Bilder: zvg; Mirjam Fisch-Köhler


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N AC H R IC H T E N

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Präses: Pietisten sind „besorgt“ über den Kurs der EKD GNADAUER VERBAND Viele Forderungen im Familienpapier sind mit rot-grünem Wahlprogramm identisch.

A

ls „besorgniserregend“ hat der Präses des Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverbandes, Michael Diener (Kassel), den Kurs der EKD bezeichnet. Vor der Mitgliederversammlung der pietistischen Dachorganisation in Barleben bei Magdeburg erneuerte er seine Kritik am EKD-Familienpapier. Darin fehle die theologische Substanz, und die sozialpolitischen Folgerungen seien „teilweise äußerst fragwürdig“. Viele politische Forderungen seien mit dem rot-grünen Wahlprogramm identisch, etwa die Ablehnung eines Betreuungsgeldes. Auffällig sei die Tendenz in dem Papier, die Erziehung aus der Familie herauszunehmen und an den Staat zu delegieren. Laut Diener steht hinter dem Streit um die „Orientierungshilfe“ die Frage: „Wie verstehen wir das Wort Gottes im Verhältnis zur heutigen Zeit?“. Dies müsse die Gemeinschaftsbewegung verstärkt ansprechen. Das vom Rat der EKD veröffentlichte Papier rückt von der traditionellen Ehe als alleiniger Norm ab und vertritt ein erweitertes Familienbild, das etwa auch dauerhafte gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften einschließt.

Zum Evangelischen Gnadauer Gemeinschaftsverband gehören: 38 16 11 11 8 6

regionale Gemeinschaftsverbände Diakonissen-Mutterhäuser Werke (wie Blaues Kreuz, Deutsche Zeltmission, Evangelischer Sängerbund, EC) theologische Ausbildungsstätten Missionsgesellschaften Jugendverbände

Kommissionen der EKD sind einseitig besetzt

Fotos: idea/ Christian Starke (2)

Präses Diener kritisierte ferner, dass Kommissionen, die EKD-Verlautbarungen erarbeiten, „in der Regel einseitig besetzt“ seien. Die in der Kirche „vielgepriesene Pluralität“ könne man in ihnen nicht erkennen. Dadurch schwinde die Möglichkeit des Pietismus, Einfluss zu nehmen. Nach Ansicht Dieners darf die Gemeinschaftsbewegung im Blick auf das Familienpapier aber nicht nur in Ablehnung verharren. Man müsse eine zunehmende Vielfalt der Lebensformen zur Kenntnis nehmen und eigene Standpunkte dazu benennen. Der Präses ging ferner auf Gespräche mit dem EKD-Kirchenamt und den Leitungen der Landeskirchen ein. Die Atmosphäre sei von Vertrauen geprägt. Bei den Vereinbarungen über die Zusammenarbeit von Landeskirchen und regionalen Gemeinschaftsverbänden komme man weiter, wenn auch langsam.

Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff und Präses Diener

biläumsfeier würdigte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, den Beitrag der Pietisten für die Gesellschaft. Ihre Gemeinschaften und diakonischen Einrichtungen seien von einem Geist der Nächstenliebe geprägt, vermittelten Werte und menschliche Wärme, sagte der katholische CDU-Politiker. Pietisten zeigten, „dass es schön ist, in einer Familie und auch in einer Gemeinde zu leben“. Sie trügen damit zum Zusammenhalt in der Gesellschaft bei. Laut Haseloff wird für 80 bis 90 % dessen, was Kinder in ihrem späteren Leben an Fähigkeiten und Werten brauchen, in der Familie der Grund gelegt. Das könne der Staat nicht leisten, selbst wenn er die Zahl der Lehrer verdoppeln würde.

Frank Spatz folgt Theo Schneider als Generalsekretär Künftiger Generalsekretär des Gnadauer Verbandes wird der jetzige Geschäftsführer der Buchhandelskette ALPHA, Frank Spatz (Gießen). Er wurde zum Nachfolger von Theo Schneider (64) gewählt, der im Sommer 2014 in den Ruhestand treten wird. Der 45-Jährige setzte sich knapp gegen seinen Mitbewerber durch, Daniel Hahn (Puschendorf/Mittelfranken) vom Christlichen Jugendbund Bayern. Spatz absolvierte eine kaufmännische und eine theologische Ausbildung. Schneider nimmt seit 35 Jahren leitende Aufgaben im landeskirchlichen Pietismus wahr. P www.gnadau.de • 0561 207990 b

Katholischer Ministerpräsident würdigt Pietisten Zum Auftakt der Mitgliederversammlung hatte der Verband einen Festgottesdienst zu seinem 125-jährigen Bestehen am „Geburtsort“ Gnadau (bei Magedeburg) gefeiert. Rund 200 geladene Gäste versammelten sich im Kirchsaal der Herrnhuter Brüdergemeine. Dort hatten sich im Mai 1888 auf einer Pfingstkonferenz 142 pietistische Repräsentanten aus ganz Deutschland getroffen. Bei der Ju39.2013

Im Sommer 2014 wird Frank Spatz Nachfolger von Theo Schneider.


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USA: Jeder 3. sieht Zeichen der Endzeit SYRIEN Ein Drittel der US-Amerikaner glaubt, dass der Bürgerkrieg in Syrien etwas mit der Endzeit zu tun hat, von der die Bibel berichtet.

D

as hat eine Telefonumfrage des baptistischen LifeWay-Instituts (Nashville) unter 1.001 Bürgern ergeben. Demnach stimmten 32 % der Befragten der Aussage zu: „Ich glaube, dass die Kämpfe in Syrien Teil der prophetischen Aussagen im Buch der Offenbarung sind.“ 26 % bejahten folgenden Satz: „Ich glaube, dass die USMilitärintervention in Syrien zur Schlacht von Harmagedon führen könnte.“ In der

Offenbarung des Johannes (16,16) werden alle Mächte der Welt zur letzten Schlacht des Bösen gegen das Gute in „Harmagedon“ (im Hebräischen der Berg von Megiddo) versammelt. 18 % der Befragten erklärten, die glaubten, dass die Welt noch während ihrer Lebenszeit zu Ende gehe. Syrien kommt eine besondere Bedeutung zu, da Städte wie Damaskus bereits in der Bibel erwähnt werden. P

Indianer: Schickt uns Missionare! SÜDAMERIKA Dort bitten zahlreiche Indianerstämme, dass Missionare ihnen bei der Anpassung an die moderne Zivilisation helfen.

D

as berichtete der Leiter der Deutschen Indianer Pionier Mission, Pfarrer Jürgen Sachs (St. Johann bei Reutlingen), beim Jahresfest in Remshalden bei Stuttgart. Die Nachfrage nach Mitarbeitern sei so groß, „dass wir längst nicht durch alle offenen Türen gehen können“, sagte Sachs vor rund 900 Besuchern. Die DIPM beschäftigt rund 55 Mitarbeiter in Paraguay und Brasilien. Mindestens zehn weitere könnten nach einer rund einjährigen Vorbereitungszeit ausgesandt werden, so Sachs. Es gebe aber nicht genügend geeignete Bewerber. Im Gegensatz zu staatlichen Angestellten oder Mitarbeitern privater Entwicklungsorganisationen, die sich in der

Regel nur für zeitlich befristete Projekte engagierten, blieben Missionare meist mehrere Jahre. Dies schaffe Vertrauen, was eine wichtige Voraussetzung für den Erfolg von medizinischen, landwirtschaftlichen und Ausbildungs-Programmen bilde. Der DIPM-Vorsitzende, Marcus Mockler (St. Johann), forderte Gemeinden und christliche Familien auf, junge Christen verstärkt zu einem hauptamtlichen Dienst in der Mission zu ermutigen. Er bedauerte, dass viele fromme Eltern ihre Kinder lieber als leitende Angestellte in der Nähe haben wollten, anstatt sie als Pioniermissionare in ein fernes Land zu schicken. P b www.dipm.de • 07122 180

Ein Mitarbeiter der Deutschen Indianer Pionier Mission zwischen Indianern

NOTIERT Iran: Wie Muslime im Knast Christen werden Inhaftierte Christen im Iran bezeugen ihren Glauben auch hinter Gittern – und ihr unerschrockenes Bekenntnis trägt Früchte. So hat Pastor Abedini Saeed Abedini, der seit Juli 2012 im Evin-Gefängnis in Teheran sitzt, laut seiner Ehefrau etwa 30 muslimische Mitgefangene zum Glauben an Christus geführt. Pastor Abedini wurde am 27. Januar wegen „Gründung von Hauskirchen, die die nationale Sicherheit untergraben“, zu acht Jahren Haft verurteilt. Nach Worten seiner in den USA lebenden Ehefrau übt seine Standhaftigkeit eine große Anziehungskraft auf Mitgefangene aus. Die Gefängniswärter hätten ihn mehrfach vergeblich – auch unter Folter – aufgefordert, seinem Glauben abzuschwören. Im Juni hatten die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und die Evangelische Nachrichtenagentur idea Abedini als „Gefangenen des Monats“ benannt. Der frühere radikale Muslim trat im Jahr 2000 vom Islam zum Christentum über.

CVJM: Viel Lob für den Sport Der neue Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach (Tauberbischofsheim), und Bundespräsident Joachim Gauck (Berlin) haben die Sportarbeit des CVJM gewürdigt. Am Rande der Feiern zum 100-jährigen Bestehen des Deutschen Sportabzeichens in Berlin kam es zu Begegnungen mit dem ersten Vorsitzenden des CVJM-Sports, Klaus Schmidt, und dessen Stellvertreter Matthias Bender. Wie Bender idea mitteilte, dankten die CVJM-Vertreter Bach dafür, dass er ein großes Herz auch für die kleinen, nicht-olympischen Sportverbände bewiesen habe. Bach ermunterte den CVJM-Sportverband, mit seinen Aktivitäten fortzufahren. Der Bundespräsident brachte ebenfalls seine Wertschätzung für die Arbeit des CVJM zum Ausdruck. Der CVJM-Gesamtverband in Deutschland umfasst rund 330.000 Mitglieder und regelmäßige Teilnehmer in 2.200 Vereinen. Weltweit ist der CVJM mit etwa 45 Millionen Mitgliedern der größte christlich-ökumenische Jugendverband.

Fotos: privat, Deutsche Indianer Pionier Mission e.V.

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39.2013


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Islamische Terroristen töten 150 Menschen PAKISTAN & KENIA Anschläge vor einer Kirche und auf ein Einkaufszentrum in Nairobi

B

ei Terroranschlägen extremistischer Muslime in Pakistan (Südasien) und Kenia (Ostafrika) sind etwa 150 Menschen ums Leben gekommen. Vor der katholischen Allerheiligen-Kirche im pakistanischen Peschawar sprengten sich am 22. September nach dem Sonntagsgottesdienst zwei Selbstmordattentäter in die Luft. Sie rissen mindestens 78 Personen in den Tod. Bei dem blutigsten Anschlag auf Christen in dem überwiegend muslimischen Land wurden ferner etwa 100 Kirchgänger verletzt. Die Attentäter sollen laut Augenzeugen auch Handgranaten geworfen und Pistolenschüsse abgegeben haben. Der Anschlag ereignete sich, als die Gottesdienstbesucher die 130 Jahre alte Kirche verließen, um an einer Armenspeisung teilzunehmen. In der 3,6 Millionen Einwohner zählenden Stadt, einer islamistischen Hochburg, leben etwa 70.000 Christen.

Politiker, die dagegen waren, wurden ermordet Im südasiatischen Pakistan kommt es immer wieder zu gewalttätigen Anschlägen auf Christen. Außerdem werden sie wegen falscher Anschuldigungen oft zu Opfern der Blasphemiegesetze. Sie stellen die Beleidigung des Islam und des Propheten Mohammed unter Strafe. Pakistanische Politiker wie Minister Shabhaz Bhatti oder Gouverneur Salman Taseer, die sich gegen diese Gesetze ausgesprochen hatten, wurden 2011 ermordet.

Überfall in Nairobi – Gegen westliche Einflüsse

Christen vor der Kirche in Pakistan nach den Bombenattentaten

verschanzten sich in einem Supermarkt. Kenianische Elitetruppen versuchten, die Geiseln zu befreien. Unter den Todesopfern befinden sich auch Briten, Franzosen, Kanadier und Niederländer. Offenbar richtete sich der Überfall gegen „westliche“ Einflüsse und jüdische Geschäfte. Zudem verlangt die Shabab-Miliz den Abzug kenianischer Truppen aus Somalia.

Somalia soll von Christen gesäubert werden

Die schätzungsweise 7.000 Mitglieder zählende Terrorgruppe Bei einem Überfall der somalischen Terrorgruppe el-Shabab (die will das Land am Horn von Afrika von Christen „säubern“. In den Jugend) auf ein Einkaufszentrum in der kenianischen Hauptstadt vergangenen 6 Jahren haben die Shabab-Kämpfer über 18.000 Nairobi sind 68 Menschen getötet und 175 verletzt Zivilisten getötet. Doch inzwischen müssen sie mit worden. Etwa 10 bis 15 Kämpfer der radikal-isla- Pakistan Widerstand der somalischen Regierung rechnen. mischen Miliz, die mit dem Terrornetzwerk El Kaida 174 Millionen Bürger Auch haben islamische Gelehrte jüngst ein Rechtsin Verbindung steht, drangen am 21. September mit gutachten (Fatwa) erlassen, das die Terrorakte als 95 % Muslime Maschinengewehren und Handgranaten in das Zen„unislamisch“ verurteilt. Von den 9,4 Millionen Ein2% Hindu trum ein, in dem sich rund 1.000 Käufer befanden. wohnern Somalias sind 99,7 % Muslime und 0,3 % 2% Christen Sie brachten zahlreiche Geiseln in ihre Gewalt und Christen. P

Afghanischen Christen droht die Hinrichtung RELIGIONSWECHSEL Für die 30 Millionen Bürger gibt es in dem muslimischen Land keine einzige Kirche.

Foto: REUTERS

I

n Afghanistan verschärft sich die Situation für die winzige christliche Minderheit, die im Untergrund leben muss. Der Parlamentsabgeordnete Nazir A. Hanafi hat jetzt die Hinrichtung von Afghanen gefordert, die sich im Ausland zum Christentum bekehren. Dieser „Abfall vom Islam“ müsse mit dem Tode bestraft werden. Der Abgeordnete Abdul L. Pedram 39.2013

in Kabul führt die zunehmende Zahl von Bekehrungen zum Christentum auf die US-Präsenz in Afghanistan zurück. Nach Angaben des katholischen „Fidesdienstes“ verurteilte Parlamentspräsident Abdul Rauf Ibrahim das „Abwerben“ von Muslimen und beauftragte die staatliche Sicherheitskommission mit Ermittlungen. Der Islamische Rat hatte bereits Staats-

präsident Hamid Karzai auf die zunehmende Zahl christlicher Arbeitnehmer im Land aufmerksam gemacht. In Afghanistan gibt es seit 2009 keine öffentlich zugängliche Kirche mehr. Von den knapp 30 Millionen Einwohnern Afghanistans sind fast 99,9 % Muslime. Die Zahl der Christen, meist Ausländer, wird auf bis zu 15.000 geschätzt. P


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CDU/CSU verdanken ihren Wahlerfolg den Kirchenmitgliedern Zum Erfolg von CDU/CSU bei der Bundestagswahl haben wesentlich Katholiken im Westen Deutschlands und Protestanten im Osten beigetragen, so das Forschungsinstitut infratest dimap (Berlin).

D

ie Unionsparteien erhielten 41,5 % der abgegebenen Stimmen und verfehlten nur knapp die absolute Mehrheit der Mandate. Sie brauchen einen neuen Koalitionspartner, da die FDP mit 4,8 % an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte. Auf die SPD entfielen 25,7 %,

Wahlentscheidung nach Konfession CDU

SPD

FDP

Grüne

Linke

AfD

Wahlergebnis 41,5 %

25,7 %

4,8%

8,4 % 8,6 %

4,7%

katholisch 52 %

22 %

6% 7%

4% 4%

evangelisch 42 %

5% 9%

29 %

6%

5%

keine 31 %

25 %

4%

10 %

17 %

6%

auf die Links-Partei 8,6 und auf Bündnis 90/Die Grünen 8,4 %. In der alten Bundesrepublik votierten 52 % der Katholiken für die C-Parteien, in den neuen Bundesländern 44 %. Dort stimmten 48 % der Evangelischen für die Christdemokraten, im Westen waren es 40 %. Von Konfessionslosen bzw. Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften bekamen CDU/CSU im Westen 30 und im Osten 32 %.

Westen: SPD überdurchschnittlich bei Protestanten Die SPD schnitt in Westdeutschland überdurchschnittlich gut bei Protestanten (31 %) und Nicht-Kirchenmitgliedern (29 %) ab. Im Osten erhielt sie von diesen beiden Gruppen jeweils 19 %. Auch die Grünen lagen bei den westdeutschen Evangelischen und Konfessionslosen mit 9 bzw. 13 % über dem Bundesdurchschnitt. Die Linkspartei verdankt ihren Erfolg vor allem den Wählern im Osten. 11 % der dortigen Protestanten, 12 % der Katholiken und 27 % der anderen stimmten für die Nachfolgepartei der SED. Im Westen lagen die Anteile der Linkspartei bei 5 % (Protestanten), 4 % (Katholiken) und 9 % (andere). P

Kirchen & Evangelikale äußern sich positiv zum Wahlausgang BUNDESTAGSWAHL Das Ergebnis ist ein „großer Vertrauensbeweis“ für Bundeskanzlerin Angela Merkel.

F

ührende Repräsentanten der Kirchen und der evangelikalen Bewegung sehen die Demokratie durch den Ausgang der Bundestagswahl gestärkt. Die Wahlbeteiligung stieg leicht auf 71,5 % (2009: 70,8 %). Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche), Gerhard Ulrich (Schwerin), begrüßte die gestiegene Wahlbeteiligung: „Offenbar erkennen wieder mehr Menschen die Verantwortung, die mit ihrem Wahlrecht verbunden ist.“ Außerdem sei deutlich geworden, dass radikale, menschenverachtende Wahlparolen keine Chance hätten: „Auch das ist eine gute Botschaft.“

Kurhessen-Waldeck, Martin Hein (Kassel), spricht von einem „großen Vertrauensbeweis“ für Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Jetzt stünden für die Regierungsbildung „schwierige Verhandlungen an, für die wir den Beteiligten Gottes Segen wünschen“. Während die EKD nicht zum Wahlausgang Stellung nahm, hat der Vorsitzende der (katholischen) Bischofskonferenz,

Erzbischof Robert Zollitsch, der Kanzlerin zu ihren „großartigen Erfolg“ gratuliert und das Ausscheiden der FDP bedauert. Er bezeichnete es als einen Verlust für Deutschland, dass sie nicht mehr im Bun-

Bischof: Flüchtlinge aufnehmen! Im Blick auf die Aufgaben der Politik verwies Ulrich auf die „dramatische Flüchtlingsproblematik“. Sie erfordere es, „dass Deutschland und Europa sich nicht weiterhin abschotten, sondern eine solidarische Willkommenskultur entwickeln“. Der Bischof der Evangelischen Kirche von

Die kleineren Parteien stellten im Wahlkampf Inhalte heraus, die großen ihre Kandidaten.

39.2013


So unterschiedlich können Medien urteilen: Für die frühere SED-Zeitung ist die Mutti Kanzlerin Merkel. Das sozialistische Blatt schreibt am Tag vor der Wahl: „Alles in allem ist die Prognose nicht zu gewagt: Die Bestien werden gewinnen“.

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ZITIERT » Die Regierung Merkel/Rösler war

destag vertreten sei. Zollitsch kann sich sowohl eine Große wie auch eine schwarzgrüne Koalition vorstellen.

Evangelische Allianz: Ein großer Grund zur Dankbarkeit Der Generalsekretär der Deutschen Evangelischen Allianz, Hartmut Steeb (Stuttgart), gratulierte Bundeskanzlerin Merkel und der Union zu ihrem Wahlsieg: „Ein so breites Vertrauen in der Bevölkerung zu genießen, ist großer Grund zur Dankbarkeit und zeigt, dass wir insgesamt in stabilen Verhältnissen und einem funktionierenden freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat leben.“ Für das Regierungsprogramm wünscht sich Steeb, dass die aus christlichen Wertsetzungen hervorgegangenen Grundrechte eine hohe Achtung behalten bzw. wieder erhalten: von der frühesten Phase im Mutterleib bis zum natürlichen Tod.

Den Beruf der Mutter anerkennen Als weitere Anliegen nennt er u. a. das Eintreten für Glaubensfreiheit – besonders für die verfolgten Christen –, den Vorrang von Ehe und Familie, die Achtung und Anerkennung des Mutterberufs sowie den Einsatz für Frieden und Gerechtigkeit und die Schöpfungsordnungen Gottes. Steeb empfiehlt allen Christen, ihren gewählten Wahlkreisabgeordneten zu gratulieren, zu danken und der Fürbitte zu versichern.

Freikirchen-Präsident Hörsting: Ein Sieg für die Demokratie Der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, Ansgar Hörsting (Witten), begrüßt, dass die Volksparteien wieder zugelegt haben und die Wahlbeteiligung gestiegen ist: „Ich freue mich 39.2013

vor allem über eine politische Kultur, in der dem Wahlsieger zunächst gratuliert wird, und dass wir nicht in einem Land leben, in dem die Wahlergebnisse angezweifelt werden (müssen).“ Hörsting sieht „vor allem einen Sieg für die Demokratie“. Aus der starken Stellung Deutschlands erwachse eine hohe Verantwortung in Europa und weltweit. Er nennt das „Schicksal der Flüchtlinge, die im Mittelmeer umkommen oder in unmenschlichen Verhältnissen ihr Dasein fristen“. Außerdem müsse das ungeborene Leben ebenso geschützt werden wie das geborene: „Beides liegt uns in der Vereinigung Evangelischer Freikirchen sehr am Herzen.“

Zentralkomitee der Katholiken hat 11 Vertreter im Bundestag Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück (Hörzing/Oberbayern), gratulierte den 11 Mitgliedern und Beratern des ZdK, die wieder oder neu in den Bundestag gewählt wurden: „Sie leisten damit als Christen einen wichtigen Dienst für das Gemeinwohl, für Staat und Gesellschaft.“ Der ZdK-Präsident richtete seine Glückwünsche an die Abgeordneten Maria Böhmer, Thomas Dörflinger, Ingrid Fischbach, Maria Flachsbarth, Markus Grübel, Monika Grütters, Claudia Lücking-Michel, Nadine Schön, Peter Weiß (alle CDU) sowie Barbara Hendricks und Sabine Bätzing-Lichtenthäler (beide SPD). P

in jedem Fall das bunteste Kabinett, das es jemals gab: eine Kanzlerin aus dem Osten, ein Vizekanzler, geboren in Vietnam, ein Finanzminister im Rollstuhl, ein Außenminister, der mit einem Mann verheiratet ist – im Ausland löste die Zusammensetzung immer mal wieder Erstaunen aus. « Sächsische Zeitung (Dresden)

» Noch nie war sich die Christenheit so einig wie in den Stellungnahmen gegen den beabsichtigten Luftschlag der USA in Syrien! Diese Einigkeit führt uns in eine gemeinsame Verantwortung! «

So fasste Martin Schindehütte, für Ökumene und Auslandsarbeit der EKD zuständiger Bischof, seinen Eindruck von einer Konsultation von Kirchen aus Syrien, den USA, Russland und Deutschland zusammen.

» Was der Veggie-Day für die

Grünen, ist das ‚Familienpapier‘ für die EKD: der Anfang vom Ende, noch ernst genommen zu werden. « Peter Hahne vor 600 Besuchern in der Hildesheimer Kirche St. Michaelis

» Gott hielt der bekennende Atheist

für eine literarische Figur. Auf die Frage, woran er glaube, antwortete der Literaturkritiker und Musikliebhaber: ‚an Shakespeare, an Mozart, an Beethoven, an Goethe’. «

Die Katholische Nachrichten-Agentur über den „einflussreichsten deutschen Literaturkritiker der Gegenwart“, den jüdischen Schriftsteller Marcel Reich-Ranicki, der am 18. September im Alter von 93 Jahren starb.

» US-Milliardäre sind reich wie nie zuvor … Viele Amerikaner

leiden bis heute unter den Folgen der Finanzkrise – den Milliardären aber geht es glänzend: Die Superreichen haben nach einer Berechnung des US-Magazins ‚Forbes‘ ihre Verluste längst ausgeglichen … Die Milliardäre profitieren allgemein vom Boom an den Börsen, der dank der lockeren Geldpolitik der Notenbanken möglich wurde, während Sparer kaum noch Zinsen für ihre Einlagen bekommen. «

Aus „Süddeutsche.de“ (München)


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N AC H R IC H T E N

Rekordbesuch beim „Marsch für das Leben“ LEBENSRECHT Über 4.500 Christen demonstrierten beim 9. „Marsch für das Leben“ in Berlin gegen Abtreibung und Euthanasie. 200 Linksradikale störten teilweise massiv und wünschten Christen das Ende.

E

s war der bisher am besten besuchte „Marsch für das Leben“. Im vergangenen Jahr hatten rund 3.000 Demonstranten teilgenommen. Der Marsch führte vom Bundeskanzleramt vorbei am Reichstag, dem Mahnmal für die ermordeten Juden Euro-

hatte dies jedoch abgelehnt mit der Begründung, man sehe es als problematisch an, „die ausgesprochen sensiblen und komplexen Themen menschlicher Existenz – wie zum Beispiel einen Schwangerschaftsabbruch oder die Präimplantationsdiagnostik – zum Gegenstand einer Aktion mit dem Namen ‚Marsch für das Leben’ zu machen“. Vorsitzende des Kollegiums der Domgemeinde ist die frühere Bundesministerin der FDP und EKD-Synodale, Irmgard Schwaetzer.

Nie wurden in Deutschland legal so viele getötet pas und am Bundesrat. Die Demonstranten trugen weiße Kreuze, um ihre Trauer über die im Mutterleib getöteten Kinder auszudrücken. Den Abschluss bildete ein ökumenischer Freiluftgottesdienst vor dem Berliner Dom. Ursprünglich hatte man geplant, den Gottesdienst im (evangelischen) Dom stattfinden zu lassen. Das Domkirchenkollegium

Der Vorsitzende des Bibelbundes, Michael Kotsch (Bad Meinberg bei Detmold), sagte im Abschlussgottesdienst: „Wahrscheinlich sind in Deutschland bisher nie so viele Menschen legal getötet worden wie seit der Liberalisierung der Abtreibung.“ Laut Statistischem Bundesamt werden jährlich mehr als 100.000 Kinder im Mutterleib getötet. Seit der Jahrtausendwende haben – so Kotsch – auf diese Weise mehr als 1,3

Millionen Kinder ihr Leben verloren. Der Vorsitzende des Bundesverbandes Lebensrecht, Martin Lohmann (Bonn), erklärte, eine Gesellschaft, die den Lebensschutz verdränge, höre auf, „eine menschliche und menschengerechte Gesellschaft zu sein“.

Gegendemo: „Gott ist ein Vergewaltiger“ Gegen den „Marsch für das Leben“ hatte ein „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ zu Protesten aufgerufen. Etwa 200 Demonstranten störten zum Teil massiv mit Trillerpfeifen und Sprechchören, wie „Hätt’ Maria abgetrieben, wärt ihr uns erspart geblieben“ oder „Deutschland stirbt aus, da klatschen wir Applaus“. Auf Plakaten waren Sprüche zu lesen wie „Wenn ich euch sehe, bin ich für postnatale Abtreibung“. Zum Teil musste die Polizei durchgreifen, etwa als mehrere junge Frauen ihre Oberkörper entblößten und skandierten „God is a rapist“ (Gott ist ein Vergewaltiger). P b www.marsch-fuer-das-leben.de

Was geistlich zusammengehört, darf man nicht trennen! FREIE EVANGELISCHE GEMEINDEN „Bundestag“ wählt Präses Hörsting einmütig erneut für 6 Jahre. or dem Auseinanderdriften zweier geistlicher Richtungen hat der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (FeG), Ansgar Hörsting (Witten), gewarnt. Die eine betone das Streben nach dem diesseitigen Wohl der Menschen, die andere stelle das ewige Heil in den Mittelpunkt. Beides gehöre aber im Reich Gottes zusammen, sagte Hörsting in Gießen vor der Delegiertenversammlung seiner Freikirche, dem „Bundestag”. Die Freien evangelischen Gemeinden dürften sich nicht einengen lassen und etwa einerseits das Reden von ewiger Verlorenheit und Rettung des Menschen mit Skepsis betrachten oder andererseits im Einsatz für das irdische Leben schon eine „gefährliche Gottvergessenheit“ wittern, so Hörsting.

Gottes Liebe ist nicht billig Er betonte den Auftrag, Gemeinden zu gründen und zu evangelisieren. In diesem Zusammenhang kritisierte er Äußerungen, die nichts anderes sagten als: „Gott nimmt dich an, wie du bist.“ Eine solche Rede erfasse nichts von der verändernden Kraft und Tiefe der Liebe Gottes. Diese sei „keine billige und weichliche, sondern

eine kostbare und aufrichtige Liebe“. Hörsting steht seit Anfang 2008 an der Spitze der Freikirche mit rund 40.000 Mitgliedern in 469 Gemeinden. Der 48-Jährige wurde mit 310 von 315 abgegebenen Stimmen für weitere 6 Jahre im Amt bestätigt.

5 Gemeinden neu aufgenommen Neu in den Bund Freier evangelischer Gemeinden aufgenommen wurden die Gemeinden in Lumdatal (Mittelhessen), Fulda (Osthessen), Ludwigshafen (Rheinland-Pfalz) und Volmetal (Sauerland) sowie die Iranische Gemeinde Hannover. In der Leitung der Inland-Mission kam es zu einem Wechsel: Sascha Rützenhoff trat die Nachfolge von Dietrich Schindler an, der 6 Jahre amtierte. Er ist künftig als Sonderbeauftragter für Gemeindegründung in Europa tätig. Im Jahr 2006 hatte sich der freikirchliche Bund zum Ziel gesetzt, binnen eines Jahrzehnts 100 Gemeinden ins Leben zu rufen. Inzwischen sind laut Rützenhoff 62 Gemeinden gegründet worden – im Schnitt 8,5 pro Jahr. P b www.feg.de • 02302 93712

Foto: idea/M.Pletz

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Ist es schlimm, dass es jetzt schon Weihnachtsgebäck gibt? KIRCHENJAHR In zahlreichen Supermärkten sind die Regale schon seit Anfang September mit klassischem Weihnachtsgebäck gefüllt. Viele Christen befürchten, dass die Besinnung im Advent zu kurz kommt und Weihnachten zu einem reinen Konsumfest verkommt. Ist es schlimm, dass es jetzt schon Weihnachtsstollen und Spekulatius gibt? Dazu ein Pro und Kontra.

Ich möchte auf keinen Fall vier Monate Advent feiern, dann wird es schal und verliert seinen Reiz.

PRO

Ach, „schlimm“ hört sich schon wieder nach erhobenem moralischen Zeigefinger an: Kirche als Spaßverderberin. Ich finde das eher traurig, wenn nicht blödsinnig. Am 20. September hatte ich ein Treffen in Hamburg. In einem Hotel haben wir uns zum Mittagessen verabredet – und fanden uns unter einem geschmückten Weihnachtsbaum wieder! Das ist doch lächerlich, völlig schräg. Steht der noch vom letzten Jahr, habe ich mich gefragt? Was soll das? Mir irgendeine Gemütlichkeit vermitteln? Wer sehnt sich an einem warmen Septembertag nach einem Weihnachtsbaum? Es ist doch einfach auch schön, mal den Herbst zu genießen: Kastanien, bunte Blätter, eine besondere Luft. Dann kommt die Zeit der Nachdenklichkeit: Volkstrauertag, Buß- und Bettag, Totensonntag. Da ist es gut, mal Stille zu finden, Zeit für Nachdenklichkeit, die Endlichkeit des Lebens bedenken, die wir so oft verdrängen. An liebe Men-

schen denken, die nicht mehr bei uns sind. Und wenn dann die erste Kerze am Adventskranz angezündet wird, wenn es duftet nach Lebkuchen und Spekulatius, ist das etwas ganz Besonderes, hat das eine eigene Sinnlichkeit. In unserem Land nehmen psychische Erkrankungen stetig zu, insbesondere das Burn-out-Syndrom. Es entsteht, wenn Menschen sich überfordern, den Rhythmus zwischen Schaffen und Ruhen verlieren. Eine ganze Gesellschaft kann so einem kollektiven Burn-out verfallen, wenn sie nicht mehr warten kann, keine Rhythmen mehr kennt und keine Vorfreude. Ich freue mich sehr auf den Advent mit seinen Ritualen. Aber ich möchte auf keinen Fall vier Monate lang Advent feiern, dann wird es schal und verliert seinen Reiz. Da halte ich es mit der Weisheit des biblischen Predigers: „Alles hat seine Zeit“! P

Kirchliche Belehrungen wirken wie eine Überdosis christlich getarnten Kontrollzwangs.

Pfarrer Matthias Schreiber (Düsseldorf) koordiniert den Kontakt der Landesregierung in Nordrhein-Westfalen zu den Kirchen und Religionsgemeinschaften.

KONTRA

Fotos: EKD/Schoelzel, privat

Margot Käßmann (Berlin) ist Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum 2017.

Wir kaufen kein Weihnachtsgebäck, wir backen es selbst. Den ersten Weckmann gibt´s beim Martinszug im Kindergarten. Den zweiten dann zu Nikolaus. Trotzdem habe ich keine Probleme mit dem Verkauf von Weihnachtsgebäck außerhalb der Adventszeit. Mir gefällt auch die Aktion „Advent ist im Dezember“ an vielen Stellen inhaltlich gut. Allerdings ist mir der Name der kirchlichen Kampagne zu belehrend. Tipps, wie Christen die Adventszeit lebendig gestalten können, empfi nde ich als hilfreich. Eine Schelte über Angebote von Backwaren in Supermärkten darin brauche ich aber nicht. Das wirkt auf mich wie eine Überdosis christlich getarnten Kontrollzwangs. Gewiss: Kaufen und Konsum erfüllen nicht die Adventszeit. Aber der Versuch ihrer Verhinderung ist auch noch keine Einübung in den Advent. Es freut mich, dass unsere heimischen Produkte in vielen Ländern 39.2013

der Erde nachgefragt sind – übrigens aus dem Norden (Lübecker Marzipan) wie aus dem Osten (Christstollen aus Sachsen), aus dem Süden (Nürnberger Lebkuchen) wie aus dem Westen (Aachener Printen). Das sind Arbeitsplätze und Umsätze, die den Regionen guttun und den ethischen Anforderungen der Kirche an sie entsprechen. Die Rolle der Kirche als Speisenwächter ist längst vorbei. Manchmal scheint es: Wir schrecken vor der großen Botschaft der Freiheit zurück und vertun stattdessen, sehr menschlich, viel Zeit im Klein-Klein des Gesetzlichen. Hand aufs Herz: Brauchen wir wirklich eine kirchliche Belehrung über den Umgang mit Lebkuchen? Ich glaube, wir brauchen eine Kirche, die uns immer wieder neu die Bedeutung dessen erklärt, der von sich selber einmal gesagt hat „Ich bin das Brot des Lebens“. Im Advent, in den Wochen davor und an allen Tagen! P


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Alle reden über Sex. Wir nicht. SEXUALITÄT Nachdem es in der evangelischen Volkskirche und in vielen Freikir-

Alle reden über Sex. Nur wir Christen nicht mehr oder jedenfalls nur selten und mit peinlich verkniffenen Gesichtern. Genau darin liegt das Problem. Nachdem die Kirchen jahrhundertelang mit zeitweise hysterischem Eifer die sexuelle Reinheit in den Mittelpunkt ihrer Moralansprachen gestellt haben, ist auf einmal die große Sprachlosigkeit ausgebrochen, weil niemand seine Zunge an dem heißen Eisen verbrennen will. Da ich aber dabei helfen will, real existierende Spannungen entweder aufzulösen oder aufzuhalten, kann ich nicht schweigen. Der Wandel, der sich in der Sexualität vollzieht, ist historisch ohne Beispiel. Was hätten unsere Vorfahren gesagt, wenn sie gewusst hätten, was heute Praxis ist? • Die Legalisierung der Prostitution: Das führt dazu, dass zuweilen sogar die staatlichen Arbeitsagenturen sich dazu hergeben, Frauen an Bordelle zu vermitteln.

Markus Spieker

• Die Gleichstellung von homo- und heterosexuellen Lebenspartnerschaften – mittlerweile auch in evangelischen Pfarrhäusern. • Die Akzeptanz von vielfältigen außerehelichen sexuellen Beziehungen und Praktiken • Die Etablierung von Promiskuität als ganzheitlicher Lebensentwurf. Dazu passt, dass der amtierende Bundespräsident zwar verheiratet ist, aber im Schloss Bellevue mit seiner Geliebten zusammenlebt. Sein Vorgänger lebte stattdessen das Patchwork-Familienmodell vor. Auch in Pfarrhäusern ist es längst nichts Ungewöhnliches mehr, dass Geistliche mit ihren Lebenspartnern unverheiratet zusammenleben. • Die Verbreitung härtester Pornografie ohne effektiven Jugendschutz; die Pornografisierung der Pop-Musik (zum Standardvokabular im Hip-Hop oder R&B-Genre gehören sexuelle Begriffe.).

Fotos: www.kwerk.eu, ARD-Hauptstadtstudio/Steffen Jänicke

chen an biblischer Orientierung in Sachen Sexualität mangelt, stellt sich die Frage, wie eine solche Sexualethik im 21. Jahrhundert aussehen müsste. Was geht laut Neuem Testament – und was nicht? Darüber denkt der ARD-Hauptstadtkorrespondent Markus Spieker (43) in seinem neuen Buch „Gott macht glücklich und andere fromme Lügen“ (SCM Hänssler) nach. idea druckt einen zweiten Auszug.

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Mir ist schleierhaft, wie manche Pastoren da meinen, man solle sich lieber darauf beschränken, über Mikrokredite für die Dritte Welt zu predigen. Wann kapieren sie endlich: Die Abkopplung des Eros erst von der Ehe, dann von der Liebe, unterminiert das, was Menschen und Gruppen brauchen: Beständigkeit, Verlässlichkeit, Planungssicherheit. Deshalb wurde das Sexualverhalten zu allen Zeiten und von allen Völkern reguliert und mit unterschiedlichen Tabus belegt. Wofür das gut ist, zeigt die aktuell hohe Zahl der Teenager-Schwangerschaften, Abtreibungen, Geschlechtskrankheiten, Traumatisierungen. Entgegen der populären Behauptung, nach der sexuelle Freizügigkeit ein Wesensmerkmal moderner Gesellschaften ist, gilt: Zivilisatorischer Fortschritt korreliert mit verbesserter Triebkontrolle und dem Siegeszug der Monogamie.

Wie die Helden der Bibel versagten Wie ein verantwortungsvoller und gottgewollter Umgang mit der Sexualität aussieht, ist jedoch selbst in den Kirchen höchst umstritten. Anhänger einer traditionellen christlichen Sexualethik, die Sex außerhalb der Ehe ausschließt, werden entweder als Witzfiguren verlacht oder als QuasiTalibane beschimpft, was angesichts der Kirchengeschichte auch kein Wunder ist. Schließlich ist es erst ein paar Jahrhunderte her, dass Ehebrecher an den Pranger gestellt, ausgepeitscht oder gar exekutiert wurden. Ich selbst bin glücklich, dass ich nicht in Genf zu Zeiten Johannes Calvins oder in London zu Zeiten Oliver Cromwells lebe, sondern im frivolen Berlin des frühen 21. Jahrhunderts. Wir leben nicht mehr im Zeitalter der Gebote, die von Gott aufgestellt werden, sondern der Werte, die wir selbst definieren. Und das stellt uns immer wieder vor Konflikte. Nicht viel anders ging es vielen biblischen Helden: • Abraham – der seine eigene Frau dem Pharao und später einem mesopotamischen Herrscher überließ. • Jakob – der sich seinen Platz in der Ahnenreihe von Jesus durch Erbschleicherei sicherte. • Juda – der seine als Prostituierte verkleidete Schwiegertochter schwängerte. Ganz zu schweigen von der Chaostruppe, die von Gott als „Richter“ rekrutiert wurde: der abergläubische Gideon, der Menschen opfernde Jeftah, der ständig hinter Frauen herlaufende Simson.

Moralisches Verhalten ist anstrengend Heute ergibt sich für Menschen, die ein gottgefälliges Leben führen wollen, die Frage: Wie sollen sie es mit dem Sex halten? Klar ist: Moralisches Verhalten ist anstrengend. Wann immer wir uns anders verhalten, als unsere Triebe es uns diktieren, müssen wir erhebliche mentale Energie aufwenden. Dabei macht jeder Christ irgendwann die ernüchternde Erfahrung, dass der Heilige Geist kein automatischer Moralverstärker ist. Ein Stoßgebet – und die Einsicht ist da bzw. die Versuchung weg: Wie schön wäre das! Funktioniert aber nicht ideaSpektrum 39.2013

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so, wie diejenigen Christen wissen, die mit Pornosucht oder gegen die Verlockung eines Seitensprungs kämpfen. Wenn das Lustzentrum unseres Hirns durch bestimmte Reize aktiviert wird, geht das innere Ringen los. Und der Ausgang des Clinches hängt davon ab, ob die sündigen Reize stärker auf uns einwirken als die entgegengesetzten Kräfte – etwa verinnerlichte Werte oder der Druck der Kirchengemeinde oder die seelsorgerliche Unterstützung durch Freunde und Mentoren.

Wenigstens in der Ehe treu … Menschen entscheiden sich bei zwei Alternativen in der Regel für die einfachere, das heißt die, die ihnen weniger Stress verursacht oder mehr Glück verheißt. Es geht also darum, das Gute leichter zu machen. Aber was ist das Gute beim Sex? Hier ist das Problem: Laut biblischer Überlieferung und kirchlicher Tradition ist Sex außerhalb der Ehe Sünde. Der Apostel Paulus schärfte den urchristlichen Gemeinden ein, jede Form sexueller Unmoral zu vermeiden – und damit war nach damals gängiger Meinung außerehelicher Sex gemeint. Aber auch Christen sündigen. Und zwar – als Folge der veränderten Rahmenbedingungen – immer häufiger auf diesem Gebiet. Es geht also darum, die richtige Haltung zu dieser sich verschärfenden Spannung zu fi nden. Ist es überhaupt praktikabel, im Hinblick auf Geschlechtsverkehr und andere sexuelle Praktiken die dunkelrote Linie am Traualtar zu ziehen? Der Pastor einer US-Mega-Kirche hat mir einmal anvertraut, dass die weitaus meisten seiner Gemeindeschäfchen vor der Ehe sexuell aktiv sind, um hinzuzufügen: „Aber in der Ehe sind sie treu, hoffentlich.“ Man kann die Schuld auf den Musiksender MTV, die Zeitschrift Bravo, die Medien überhaupt schieben: Jedenfalls hat sich die sexuelle Revolution längst auch innerhalb der Kirchen Bahn gebrochen. Der Mensch ist so. Ein soziales Tier. Ein Anpasser an die herrschenden Verhältnisse.

Wartet wahre Liebe? Leider gibt es kaum statistische Erhebungen über das Sexual- und Beziehungsverhalten unter praktizierenden Christen im deutschsprachigen Europa, dafür umso mehr über das Verhalten angeblich „wiedergeborener“ Christen in den USA. Der Befund ist ernüchternd. Evangelikale lassen sich fast genauso häufig scheiden wie alle anderen und haben, trotz aller „Wahre Liebe wartet“-Kampagnen, fast genauso früh Sex – und zwar ohne Trauschein. Der Fairness halber füge ich hinzu, dass es hierzu widersprüchliche Angaben gibt. Die Zahl der Evangelikalen, die mit dem Sex nicht bis zur Ehe warten, wird mal mit 90, mal mit 80, mal mit 50 % angegeben. Den unterschiedlichen Zahlen liegen unterschiedliche Definitionen von „evangelikal“ zugrunde. Je strenger die Definition, desto kleiner die Zahl. Das heißt: Wer oft in den Gottesdienst geht und viel in der Bibel liest, ist außerhalb der Ehe weniger sexuell aktiv. O


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Und noch etwas unterscheidet promiskuitive Christen von ihren weniger religiösen Zeitgenossen. „Sie haben mehr Schuldgefühle dabei“, verriet mir ein christlicher Sozialwissenschaftler, der eine Studie über „vorehelichen Sex“ in den USA verfasst hatte. Er plädiert dafür, dass Christen sich vor dem übermächtigen Sexualtrieb dadurch schützen, dass sie früh heiraten. Allerdings fügte er einen Warnhinweis hinzu: Bei Ehen, die vor dem 23. Lebensjahr geschlossen werden, besteht ein stark erhöhtes Scheidungsrisiko.

Luther: Ich mag solche Säue nicht Gute Absichten alleine reichen eben nicht, ebenso wenig wie Appelle an die Willensstärke. Immer wieder treffe ich junge Christen, die in ihrer Kindheit besonders eng an die Kandare genommen wurden, die ein beinahe neurotisches Verhältnis zur Sexualität entwickelt haben und entweder traumatisiert sind oder aus dem Korsett ausbrechen und sich in Affären stürzen. Leider wird die Erwartung, dass Gott die eigene Belastbarkeit durch übernatürliche Kraftinfusionen stärkt, oft enttäuscht. Nirgends wird der Christ sich seiner eigenen Schwäche und Begrenztheit so deutlich wie in Fragen der Romantik und der Erotik. Das wusste schon Martin Luther. Der Reformator war ursprünglich davon ausgegangen, dass die befreiende Botschaft des Gnadenevangeliums die Gläubigen automatisch zu keuscheren Bürgern machen würde. Aber in Wittenberg verlotterten die Sitten nach dem Wegfall der katholischen Druckmechanismen eher, als dass sie sich besserten. Luther jammerte: „Ich mag solcher Säue nicht ein Hirt sein.“ An anderer Stelle formulierte er die zynische Erkenntnis: „Wer nicht heiratet, hurt.“

Was tun, wenn es alle tun? Christliche Gemeinden stehen vor der Frage: Wie sollen sie sich zur Abschaffung so ziemlich aller Sexregeln – außer denen, die Nötigung und Kinder betreffen – verhalten? Was tun, wenn es alle tun? Jedenfalls nicht das, was alle tun. Christen sind von jeher dazu berufen, der gelebte Gegenentwurf zum Zeitgeist zu sein, als PR-Agenten des Guten, als wandelnde Korrektive. Der christliche Glaube ist eben nicht dazu da, die gesamtgesellschaftlichen Abläufe etwas besser zu schmieren. Christsein ist nicht affirmativ, sondern rebellisch und konterkariert das Lustprinzip der Masse und den Absolutheitsanspruch des Marktes. Deshalb wagte es Johannes der Täufer, König Herodes Antipas öffentlich für seinen Ehebruch zu kritisieren. Die neue Frau des Königs zeigte sich wenig tolerant und ließ ihn hinrichten. Deshalb können die Kirchen, die das Wort Gottes und die christliche Tradition ernst nehmen, nicht

so einfach den Keuschheitsgürtel öffnen. Das würde zwar zu einer besseren gesellschaftlichen Akzeptanz führen und die Attraktivität einiger Gemeinden womöglich kurzfristig erhöhen, die langfristige Folge wäre aber vermutlich eine erhebliche Zunahme von Promiskuität innerhalb von Gemeinden. Klar – und durch sozialpsychologische Experimente belegt – ist: Da, wo es keine klaren Regeln gibt, entscheiden sich Menschen für die Option, die ihnen den größten kurzfristigen Lustgewinn verspricht – also etwa oberflächliche oder destruktive Beziehungen, die sie von Gott und ihrer eigentlichen Bestimmung entfernen. Menschen brauchen eine Ordnung, in der sie sich und ihre Sexualität entfalten können. Sie brauchen auch eine Ordnung der Liebe.

Keine Wischiwaschi-Ethik – für glasklare Ansagen Menschen brauchen glasklare Ansagen, keine Wischiwaschi-Ethik. Sünde – das heißt: sexuelle Promiskuität – verhindert man am wirkungsvollsten, indem man ihren Preis hochtreibt, vor den Folgen warnt, asoziales Verhalten wie Ehebruch sanktioniert. Unverbindliche Empfehlungen wie „Hör auf dein Herz“ und „Gehorche dem Liebesgebot“ bringen nichts, wenn ein Mann oder eine Frau vor der Entscheidung stehen, ihren Partner zu verlassen bzw. mit ihrem Liebhaber zu schlafen und sich dem Tanz der Moleküle zu überlassen. Individuen sind damit überfordert, ihr Verhalten nach Gutdünken zu regulieren. Da, wo keine klaren Regeln bestehen, herrscht das Recht der Stärke und der Geilheit. Dann hört der Glaube auch auf, dem Leben eine erkennbare Gestalt zu geben, und er verkommt zu einer gnostischen Existenzphilosophie.

Wenig hilfreiche Ratschläge aus den USA Was aber dann? In der aktuellen frommen Literatur zu diesem heiklen Thema gibt es leider wenig brauchbare Ratschläge. Viele dieser Bücher, die in der Regel aus den USA importiert sind, kommen aus der Feder von Pastoren und Therapeuten, die in jungen Jahren ihre Bibelschulschönheit geheiratet haben und deren Lebenswirklichkeit von meiner eigenen und der meiner Freunde und Kollegen weit entfernt ist. Mehr oder weniger willkürlich dekretieren sie, ab welchem Beziehungsstadium das Küssen erlaubt ist, wie viel Nacktheit zulässig ist und ob unter Umständen auch die Hände südlich der Gürtellinie aktiv werden können. Ich finde ihre Empfehlungen eher hilflos; kein Wunder, da auch die Bibel keine so klaren Grenzen zieht. Es geht eben nicht darum, bestimmte Positionen und eindeutige Grenzen festzulegen. Es geht um die richtige

Foto: www.toonsup.com/dipi

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Richtung. Die christliche Ethik zielt darauf, die Liebe zu fördern. Und die christliche Sexualethik zielt darauf, die institutionalisierte Form der Liebe, die Ehe, zu fördern.

Die Ehe: lebenslang, einmalig Die Ehe wird nach biblischem Verständnis lebenslang, einmalig und zwischen einem Mann und einer Frau geschlossen. Die Ehe ist weder eine jüdische noch eine christliche Erfindung, genauso wenig wie das Postulat außerehelicher Keuschheit. Deshalb verhielten sich im ersten Jahrhundert die heidnischen Germanen weitaus zugeknöpfter als manche Christen im griechischen Korinth, und deshalb ist es in vielen buddhistischen und muslimischen Regionen um die Keuschheit weit besser bestellt als im christlichen Abendland. Bei einer positiven Sexualethik, die nicht primär auf Regulierung der Sexualität, sondern auf Förderung der Ehe setzt, werden die unterschiedlichen Abweichungen von der Norm auch unterschiedlich gewertet. Falsch und verheerend sind der Ehebruch und ein promiskuitiver Lebensstil. Unter Letzteres fällt auch das sexuelle Durchprobieren zahlreicher Partner, bis sich endlich die eigene Bindungsbereitschaft einstellt bzw. der/die Richtige findet. Als eine schwere Verfehlung anzusehen sind auch Lieblosigkeiten und Grausamkeiten innerhalb einer Ehe. Ich kann dafür keinen biblischen Beleg anführen, aber ich finde es logisch, dass ein Mann, der seine Frau schlägt, viel

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klarer gegen das Liebesgebot verstößt als ein Mann, der seine Freundin schwängert. Liebespärchen, die eine Ehe anstreben und vor dem Ja-Wort miteinander schlafen, verfehlen vielleicht das von der Bibel vorgegebene Ideal, sind aber anders zu bewerten als promiskuitiv lebende Singles.

Auf die Herzenshaltung kommt es an Dennoch ist es gut und nachahmenswert, wenn Christen sich den Koitus für die Hochzeitsnacht aufheben. Allerdings sollten wir nicht so tun, als ob es sich dabei um eine Standardpraxis handelt. Wer mit dem Sex bis zur Ehe wartet, macht eine heldenhafte Absage an den Ich-jetzt-allesZeitgeist und unternimmt einen aufopferungsvollen Akt des Gehorsams. Die Geschichte des menschlichen Sexualverhaltens zeigt eindeutig: Die Mehrheit der Bevölkerung, auch der Kirchenmitglieder, orientiert sich an dem, „was alle tun“. Wenn die sozialen Kontrollen sehr umfassend sind und die Strafen sehr hoch, sinkt die außereheliche Koitusfrequenz. Wenn die herrschenden Eliten die Zügel lockern, steigt sie wieder. Es sind nur wenige besonders leidenschaftliche oder auch prinzipientreue Christen, die sich aus einer Herzenshaltung heraus zurückhalten, bis sie die Eheringe überstreifen. Wir alle sind auf die eine oder andere Art kaputt. Es geht nicht darum, ob jemand ein heiliges Leben führt, sondern darum, ob jemand es versucht. Auf die Herzenshaltung kommt es an. P

idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

28. September – 4. Oktober

FERNSEHEN Samstag, 28. September 18.00–18.30 Verkauft und versklavt – Vom Kampf gegen den Menschenhandel Sonntag, 29. September

11.00–12.15 ERF 1 Gottesdienst aus der Evangelisch-Freikirchlichen Baptistengemeinde in Porta Westfalica

17.00–18.00 10.00–11.00 Tacheles TV – Wer’s glaubt, Ma Na Sapna – Geliehenes wird selig: Hat die Kirche Mutterglück: das boomende noch Zukunft? Geschäft der Leihmütter

17.30–18.00 Mein Kind will sterben – Wie Eltern mit dem Suizidgedanken ihrer Kinder umgehen Dienstag, 1. Oktober 18.00–18.30 ERF 1 Freiheit hinter Stacheldraht: Über die NVA zu Gott

20.15–21.10 Weniger ist mehr – Wie viel ist uns genug? Donnerstag, 3. Oktober 10.00–11.00 Ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Deutschen Einheit aus der Stiftskirche in Stuttgart

18.30–19.00 Treue und Verrat – Christen im Fadenkreuz der Staatssicherheit der DDR Freitag, 4. Oktober 20.15–21.00 Die Bombe um jeden Preis – Dokumentation über das iranische Atomprogramm

HÖRFUNK Sonntag, 29. September 6.05–6.30 Zwischen Sinnsuche und Wellness – Tourismus hinter Klostermauern

8.30–9.00 Christlich heilen? Kirchliche Krankenhäuser vor großen Herausforderungen

8.05–8.30 Wenn Kirche zum Menschen kommt – Seelsorge in Altenund Pflegeheimen

9.45–10.00 Evangelisch-reformierte Predigt von Pfarrer Christoph Herrmann, Oberwil

10.05–11.00 Gottesdienst aus dem Haus der Evangelischen Kirchengemeinde Furpach-Kohlhof (Saarland)

12.05–12.30 „Zieh deine Schuhe aus!“ Mose im Interview Donnerstag, 3. Oktober

20.00–21.00 11.30–12.00 Amos – Feigenzüchter und Dem Himmel so nah – Heilpädagoge: vom ViehKirche und Staat in Russland: hirten zum Propheten Politik und Orthodoxie

20.00–21.00 ERF Plus Mit Iranern in einer Gemeinde – Zwei Drittel der Gemeindeglieder in der von Schwester Rosemarie Götz betreuten Gemeinde sind iranische Christen, die aus Glaubensgründen aus ihrer Heimat geflohen sind.

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

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Den Himmel gibt’s echt GLAUBENSBEKENNTNIS Über ein Thema im allen

„Aufgefahren in den Himmel …“ mit diesen Worten bekennen wir Christen uns zur Himmelfahrt Christi als dem Schlusspunkt seines irdischen Wirkens. Doch was ist da eigentlich geschehen, als Jesus zum Abschied noch einmal seine engsten Anhänger um sich versammelt und dann plötzlich vor ihren Augen entschwindet? Ist er „in einem beispiellosen Abschieds-Akt … wie eine Rakete davon geschossen und in den Wolken verschwunden“, wie der Journalist Daniel Gerber in einem christlichen Internet-Blog annimmt? Wäre also der Ölberg bei Jerusalem mit der Abschussrampe von Cape Canaveral zu vergleichen, und liefe die Himmelfahrt Christi auf eine Weltraumfahrt – nur ohne Rakete und Astronautenkapsel – hinaus? Wäre es so, dann ergäben sich daraus sofort neue Fragen: Wo ist Jesus Christus dann geblieben? Wo gelandet? Behielte dann am Ende nicht doch der russische Weltraumastronaut Juri Gagarin recht, der nach seinem ersten Weltraumflug 1961 kühn behauptete, er habe sich im Weltall genau umgesehen und nirgends eine Spur von Gott entdecken können? Dabei hatte er gerade einmal in 150 km Höhe nur ein einziges Mal die Erde umrundet.

Was die Bibel unter Himmel versteht Der Vergleich der Himmelfahrt Jesu Christi mit dem Start einer Weltraumrakete legt sich nur so lange nahe, wie wir von einem falschen Verständnis des Wortes „Himmel“ ausgehen. Zwar kann auch der Himmel in der Bibel ganz schlicht das sich über uns wölbende Firmament der Gestir-

So stellte sich der zeitgenössische Maler Joachim Suchhart (Gladbeck, Nordrhein-Westfalen) 1990 die Himmelfahrt Christi vor.

ne bedeuten. Das ist etwa gemeint, wenn wir uns am Anfang des Credo dazu bekennen, dass Gott der „Schöpfer Himmels und der Erde“ ist. Hier meint „Himmel“ tatsächlich die von Gott geschaffene Wirklichkeit von Sonne, Mond und Sternen im riesigen Universum. Bei der Auffahrt Christi hingegen meint „Himmel“ – im Neuen Testament übrigens fast immer in der Mehrzahl „die Himmel“ – die jenseitige, uns Menschen prinzipiell unzugängliche Welt Gottes, sein ewiges Reich. Die englische Sprache vermeidet übrigens die Verwechslung, indem sie für den astronomischen Himmel über uns das Wort „sky“ benutzt, für die unsichtbare Welt Gottes dagegen das Wort „heaven“ verwendet, etwa im Vaterunser: „Our father in heaven …“

Von der sichtbaren in die unsichtbare Welt Gottes Halten wir darum zunächst fest: „Wenn von der Himmelfahrt Christi die Rede ist, dann spricht das Glaubensbekenntnis von jenem geheimnisvollen Geschehen, das den Übergang des auferstandenen Christus aus der sichtbaren Menschenwelt in die unsichtbare Welt Gottes markiert“ (Landesbischof i. R. Theo Sorg). Spektakuläres gab es für die Teilnehmer dieses „geheimnisvollen Geschehens“ nicht zu sehen. Die biblischen Berichte – vor allem ist es Lukas, der am Ende seines Evangeliums und am Beginn der Apostelgeschichte darauf eingeht – sind hier von geradezu ernüchternder Kürze. So heißt es in Lukas 24,51 lapidar: „Und es geschah, als Jesus sie segnete, schied er von ihnen und fuhr auf zum Himmel.“ Die Apostelgeschichte

Foto: www.heiligkreuz-stiftung.de/ Joachim Suchhart

Kirchen gemeinsamen Apostolischen Glaubensbekenntnis wird wenig gepredigt, vielleicht weil es schwer vorstellbar ist: die Himmelfahrt Jesu Christi. Das Neue Testament erwähnt sie dreimal: in Markus 16,19, in Lukas 24,51 sowie in der Apostelgeschichte 1,1–11. Demnach begegnet der auferstandene Christus über 40 Tage hinweg wiederholt seinen Jüngern und wird dann in den Himmel aufgenommen, wo er mit dem Platz „zur Rechten Gottes“ die Macht über Himmel und Erde erhält. Wo ist dieser Himmel, und wie regiert Jesus? Dazu Pastor Klaus Jürgen Diehl (Wetter/Ruhr) im 20. Teil der idea-Serie über das Glaubensbekenntnis.

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fügt als ergänzenden Hinweis nur noch hinzu, dass „eine Wolke“ Jesus aufnahm und er so ihren Blicken entschwand (Apostelgeschichte 1,9). Das war’s dann auch schon. Offensichtlich sind die biblischen Zeugen weniger an den äußeren Begleitumständen der Himmelfahrt Christi interessiert als an der Bedeutung bzw. den Konsequenzen, die dieses Geschehen für ihren Glauben hat.

Jesus hat sich nicht „aus dem Staub“ gemacht Der Abschied Jesu und seine Rückkehr in die unsichtbare Welt seines himmlischen Vaters kommen für die Jünger keineswegs überraschend. Schon vor seiner Gefangennahme und seinem Tod kündigt Jesus in den Abschiedsreden, die uns das Johannesevangelium ausführlich überliefert, mehrfach seine Rückkehr zu Gott an: „Noch eine kleine Weile, dann werdet ihr mich nicht mehr sehen … Ich bin vom Vater ausgegangen und in die Welt gekommen; ich verlasse die Welt wieder und gehe zum Vater“ (Johannes 16,16a,28). Mit dieser Ankündigung verbindet Jesus ein dreifaches seelsorgerliches Anliegen: Zunächst möchte er die wegen seines bevorstehenden Abschieds tieftraurigen Jünger mit dem Versprechen trösten, dass er sie ja nicht einfach verlässt und ihrem eigenen Schicksal überlässt. Er wird ihnen nach seinem Weggang den Heiligen Geist schicken. Der wird sie trösten, ermutigen und dafür sorgen, dass sie auch weiterhin mit ihrem Herrn in lebendiger Verbindung stehen können. Zum andern wird es kein Abschied für immer sein, denn Jesus wird wiederkommen. Diesmal nicht – wie bei seiner Geburt im Stall von Bethlehem – unbemerkt von der Weltöffentlichkeit, sondern mit unwiderstehlicher Macht, der sich dann kein einziger Mensch mehr wird entziehen können. Und schließlich dient der Weggang Jesu zur Vorbereitung der neuen Existenz der Jünger in Gottes himmlischem Reich: Jesus spricht davon, dass er hingeht, um für die Jünger „die Stätte zu bereiten“, um sie dann nach seiner Wiederkunft zu sich zu nehmen und für immer mit ihnen vereint zu sein (Johannes 14,2–3). Jesus hat sich also nicht heimlich, still und leise „aus dem Staub gemacht“. Es war ein Abschied mit Ansage. Nach den Berichten des Lukasevangeliums hat Jesus die Zeit zwischen Auferstehung und Himmelfahrt vor allem dazu genutzt, ihnen seine Botschaft wie seine Passion als Erfüllung alttestamentlicher Verheißungen vor Augen zu stellen. Er hat sie damit ein letztes Mal auf ihre künftige Aufgabe als Zeugen dieses einzigartigen Geschehens vorbereitet und sich dann mit zum Segen erhobenen Händen von ihnen verabschiedet (Lukas 24, 44-53).

Der neue Regierungschef für alle Menschen Im Blick auf Bedeutung und Konsequenzen der Himmelfahrt Christi blieb bisher ein entscheidender Tatbestand unerwähnt: Mit seiner Himmelfahrt hat Jesus endgültig die Macht über Himmel und Erde angetreten. Wenn wir im Glaubensbekenntnis im Anschluss an die Himmelfahrt ideaSpektrum 39.2013

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Was die Bibel zur Himmelfahrt Jesu sagt Und wenn ich erhöht werde von der Erde, so will ich alle zu mir ziehen. (Johannes 12,32) Jesus vor dem Hohepriester, der ihn zum Tode verurteilt: Von nun an werdet ihr sehen den Menschensohn sitzen zur Rechten der Kraft und kommen auf den Wolken des Himmels. (Matthäus 26,64) Nachdem der Herr Jesus mit ihnen geredet hatte, wurde er aufgehoben gen Himmel und setzte sich zur Rechten Gottes. (Markus 16,19) Ihr Männer von Galiläa, was steht ihr da und seht zum Himmel? Dieser Jesus, der von euch weg gen Himmel aufgenommen wurde, wird so wiederkommen, wie ihr ihn habt gen Himmel fahren sehen. (Apostelgeschichte 1,11) Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt. (Römerbrief 8,34) Darum hat ihn auch Gott erhöht und hat ihm den Namen gegeben, der über alle Namen ist. (Philipperbrief 2,9) Denn Jesus muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde unter seine Füße legt. (1. Korintherbrief 15,25) Er hat vollbracht die Reinigung von den Sünden und hat sich gesetzt zur Rechten der Majestät in der Höhe. (Hebräerbrief 1,3)

sprechen: „Er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters“, dann bringen wir damit genau dies zum Ausdruck: Jesus hat damit von seinem himmlischen Vater die Regierungsgeschäfte übernommen. Der Theologe Wolfhart Pannenberg erläutert dazu: „Der Platz zur Rechten des Herrschers ist im Alten Orient dem vorbehalten gewesen, der der Macht des Herrschers am nächsten stand und sie im Namen des Herrschers ausübte.“ Dazu passt eine Aussage aus dem 110. Psalm, die im Zusammenhang mit der Himmelfahrt Jesu des Öfteren im Neuen Testament zitiert und auf das besondere Verhältnis Gottes zu seinem Sohn Jesus bezogen wird: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zum Schemel deiner Füße mache“ (Vers 1). Jesus selbst hat nach der Überlieferung des Matthäusevangeliums beim Abschied von seinen Jüngern die Machtfrage angesprochen. Der als „Missionsbefehl“ bekannte Text ist zuallererst so etwas wie eine Regierungserklärung des Auferstandenen: „Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden!“ (Matthäus 28,18). Das ist eine Aussage von ungeheurer Tragweite. Denn damit beansprucht Jesus nichts Geringeres, als der absolute Souverän in der sichtbaren wie der unsichtbaren Welt zu sein. Können wir das glauben, wo wir allzu oft beeindruckt oder auch angewidert sind von dem Einfluss irdischer Machthaber und Despoten? Wir würden manchmal schon ganz gerne erle- O


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ben, wie dieser göttliche Souverän mal so richtig dazwischenginge und die Tyrannen dieser Welt vom Sockel stoßen würde. Wir sähen gerne mehr von seiner Macht – gerade auch, wenn wir unter unserer eigenen Ohnmacht leiden und uns danach sehnen, dass Jesus in unserm Leben die Wunder bewirkt, die wir nicht vollbringen können. Aber oft bleibt uns allein das Vertrauen, dass es für Jesus Christus wirklich kein Unmöglich gibt und er früher oder später unbezweifelbar unter Beweis stellen wird, dass er diese Erde wirklich in seinen Händen hält.

Er hat das „Raumschiff Erde“ unter Kontrolle Ich erinnere mich an einen Flug, bei dem unser Flugzeug über dem Amazonas in Brasilien in eine schwere Gewitterfront hineingeriet und kräftig durcheinandergerüttelt wurde. Zuerst waren einige Passagiere noch zu spaßigen Kommentaren aufgelegt, doch dann wurde es an Bord immer stiller. Manche Passagiere konnten ihre Ängste kaum noch verbergen. Da hörten wir die beruhigende Stimme des Flugkapitäns über den Bordlautsprecher: „Seien Sie unbesorgt! Wir haben alles unter Kontrolle!“ Dienten diese Worte nur zu unserer Beruhigung – oder hatten die Piloten vorne im Cockpit wirklich alles im Griff? Wir hatten in diesem Moment keine andere Möglichkeit, als den Worten des Piloten zu vertrauen – oder eben auch nicht. Ähnlich wird es uns mit der „Regierungserklärung“ des Auferstandenen gehen. Bis zu dem Tag, an dem

Nachdenkenswerte Zitate „Denn weil das Haupt im Himmel ist, wird seine Glieder Jesus Christ zur rechten Zeit nachholen.“ Josua Wegelin (1604–1640), evangelischer Kirchenlieddichter „Der Karfreitag hat uns gezeigt: Jesus Christus versöhnt. Ostern sagt: Jesus Christus lebt. Und Himmelfahrt fügt dem hinzu: Er regiert. Er hat sich mit der Himmelfahrt nicht aus dieser Welt abgemeldet. Er hat seinen Herrschaftsanspruch angemeldet.“ Theo Sorg, evangelischer Landesbischof i. R. „Das Reich, in das du wiederkehrst, ist keine ferne Höhe. Der Himmel, dem du zugehörst, ist Herrschaft und ist Nähe. Präg du uns ein, Herr Jesu Christ: Gott ist nicht, wo der Himmel ist; wo Gott ist, da ist Himmel.“ Detlev Block, evangelischer Pfarrer, Autor und Kirchenlieddichter

sich einmal „alle Knie vor ihm beugen werden“ (vgl. Philipper 2,10) und er mit dem „Raumschiff Erde“ an sein Ziel kommt, werden wir stets neu vor die Vertrauensfrage gestellt sein. Wie gut, dass dabei immer wieder einmal aufblitzt, dass Jesus ganz unversehens in unserm persönlichen Leben wie in der großen Politik für heilsame Veränderungen oder gnädige Bewahrung sorgt. Auf diese Weise wird unser Vertrauen in seine unbegrenzte Macht gestärkt. P

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DI E K LE I N E K A NZ E L

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Ekkehart Vetter (Mülheim an der Ruhr) ist Präses des Mülheimer Verbandes Freikirchlich-Evangelischer Gemeinden und zweiter Vorsitzender der Deutschen Evangelischen Allianz.

» … und bedenkt, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt « Aus dem Brief des Paulus an die Kolosser 4,1b

Foto: Marc-Björn Seidel

Politiker, auch ihr habt einen Herrn im Himmel! Große Freude oder nahezu Schockstarre – je nach politischer Couleur hinterlässt die Bundestagswahl emotionale Extreme. Auftrumpfen, Wunden lecken, es schon immer gewusst haben, von der politischen Bühne abtreten – die Tage danach haben alles zu bieten. Berlin muss sich neu sortieren. Wer mit wem unter welchen Bedingungen in Zukunft die Hebel der Macht in den Händen hält, all dies muss sich nun zügig klären. Allen Beteiligten, den in Zukunft (weiter) Regierenden, den Koalierenden, den Abgewählten, den Oppositionellen, möchte man ein Wort des Paulus an die „Herren“ ins Stammbuch schreiben: „… und bedenkt, dass auch ihr einen Herrn im Himmel habt.“ Dies Argument setzt Paulus ein, um den damals Herrschenden und Wichtigen klarzumachen, dass auch den Sklaven Gerechtigkeit widerfahren

soll. Denkt nicht nur an euch, an euren Vorteil, euer Schäfchen ins Trockene zu bringen, sondern setzt euch für die ein, die es schwer haben, für sich Recht und Gerechtigkeit anzumahnen. Verehrte Damen und Herren, die Sie demnächst in Berlin in die Startlöcher für die Übernahme politischer Verantwortung – in Regierung oder Opposition – gehen: Danke, dass Sie sich für unser Land einsetzen! Bitte haben Sie die Menschen im Blick, die – aus was für Gründen auch immer – nicht durch die vielen Hauptstadt-Lobbyisten repräsentiert sind. Bemühen Sie sich bitte um Recht und Gerechtigkeit für alle Bürger! Und vergessen Sie nicht, dass auch Sie einen Herrn im Himmel haben! Fragen Sie nach Seinem Willen auch und gerade in Ihrem politischen Handeln – zum Wohl aller Beteiligten! P

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PORTRÄT Vom anderen Ende der Welt LIEBE Gott stiftet Ehen sogar über Kontinente hinweg – und benutzt dafür manchmal auch Partnervermittlungen. So ist es beim Ehepaar Frei über 18.200 Kilometer Entfernung gewesen. ganisation als Werkzeug benutzen. Davon war sie überzeugt.

Wir sind füreinander bestimmt Zeitgleich saß Tausende von Kilometern entfernt in Neuseeland ein einsamer Mann, ebenfalls Vater von 4 Kindern. Auch er war auf der Suche nach einer Ehefrau. Und auch er zweifelte: Warum sollte eine Frau zu ihm ans andere Ende der Welt kommen? Trotzdem entschied er sich, über eine Partnerbörse zu suchen. Renate und Ernst kannten sich nicht. Doch Gott wusste um ihre Sehnsüchte, und er tat ein Wunder. So sehen es jedenfalls Ernst und Renate. Denn die beiden hatten sich bei derselben Partnervermittlung angemeldet und wurden einander sofort vorgeschlagen. Schnell tauschten sie ihre Adressen aus und wussten: Wir sind füreinander bestimmt.

Plötzlich Mutter von 8 Kindern Da war kein Weg zu weit und kein Abenteuer zu groß, um die gemeinsame Zukunft zu planen. Nur 6 Monate dauerte es, dann wagte Renate den großen Aufbruch, zog mit ihren Kindern nach Neuseeland und heiratete Ernst Frei. Jetzt hatte sie nicht nur ei-

Ernst und Renate Frei

nen Ehemann, sondern mit insgesamt 8 Kindern eine Großfamilie! Renate Frei war wieder glücklich. Zu zehnt lebten sie ab sofort zusammen und bauten sich ein geschütztes Familiennest. Das Ehepaar tat erfolgreich alles, damit ihre Kinder aus den beiden vorherigen Beziehungen auch schnell zu acht unzertrennbaren Geschwistern wurden. Das war vor 16 Jahren. Mittlerweile sind die Kinder erwachsen und die Freis Großeltern. Jetzt genießt das Ehepaar das Leben zu zweit. Renate Frei sagt dankbar: „Für Ernst und mich wurde das Band unserer Liebe immer fester, je besser wir uns verstehen- und kennenlernen durften.“ Das brauchte seine Zeit, die Gott den beiden geschenkt hat. Und am Anfang stand das Wunder, dass 2 Menschen von den entgegengesetzten Enden der Welt sich kennenlernten. P b Dies ist eine von 20 Lebensgeschichten aus dem neuen idea-Magazin „SpektrumLeben“. Auf 80 Seiten erzählen Menschen dort, wie Gott in ihrem Leben wirkt. Erhältlich ab Anfang Oktober.

Foto: privat

Renate Frei, die damals noch Thielmann hieß, war früh Witwe geworden. Mit 4 Kindern stand sie nach dem Tod ihres Mannes alleine da. Nach der ersten Trauer begann sie sich nach einem liebevollen Ehemann und fürsorglichen Vater für ihre Kinder zu sehnen. Jemanden, mit dem sie auch über den christlichen Glauben sprechen und gemeinsam beten konnte. Doch wer würde schon eine Witwe mit 4 kleinen Kindern nehmen wollen? Wohl niemand. „Ich hatte eigentlich keine Chance“, sagt sie. Renate beschloss, einen Versuch mit einer Partnervermittlung zu wagen. So wie 7 Millionen deutsche Singles, die vor allem auf Onlinebörsen nach ihrem Traumpartner suchen. Renate wollte nur einen Ehemann, der auch Christ war. Sie fand schließlich den Christliche Partnerschaftsdienst, eine Vermittlung, die ausschließlich Christen aufnimmt, die ernsthaft nach einem Ehepartner suchen. Das Risiko schien ihr gering, denn hier hatte sie in der Hand, mit wem sie Kontakt aufnehmen würde. Und wenn es Gottes Wille war, dass sie einen neuen Ehepartner finden sollte, dann konnte er auch diese Or-

DAS WORT DER WOCHE » Ich sehe die Kirche wie ein Feldlazarett nach einer Schlacht. Man muss einen schwer Verwundeten nicht nach Cholesterin oder nach hohem Zucker fragen. Man muss die Wunden heilen. Dann können wir von allem anderen sprechen. « Papst Franziskus in einem Exklusiv-Interview für Zeitschriften des Jesuitenordens.

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