Idea Spektrum Schweiz 48/2013

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27. November 2013 | 48

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Armin Mauerhofer

Der Jesus-Professor 5 Erkl채rung Sechs Kirchen und ein Versprechen | 7 CSI Politologe Bassam Tibi und die Entchristlichung im Nahen Osten | 13 Kontrolle Basel 체berwacht Religionsgemeinschaften 28 Endzeit/Advent Was uns Katastrophen zu sagen haben www.ideaschweiz.ch


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E DI T OR I A L

Wofür schlägt unser Herz? Liebe Leserin, lieber Leser Hand aufs Herz. Wofür schlägt es? „Für dich, mein Schatz“, „für meine Kinder“, „für den FCB“, „für Afrika“, „für meinen Job“. Also immer für etwas oder für jemanden, von dem wir begeistert sind, den wir anhimmeln, dem wir uns mit Leidenschaft widmen. Was im Herzen ganz vorne ist, findet seinen Ausdruck in der Art wie wir reden, was wir tun, wem wir Zeit widmen. „Denn wie der Mensch in seinem Herzen denkt, so redet er“, sagte Jesus. Luther übersetzte: „Denn wes das Herz voll ist, des geht der Mund über" (Lukas 6,45). Kürzlich veröffentlichte die NZZ im Stellenanzeiger ein Interview mit dem Leiter der Stiftung Wendepunkt, Sascha Lang. Wie antwortete er? Frage: Was halten Sie von Managern, die in der Öffentlichkeit mit wenig Schlaf und viel Wochenendarbeit auftrumpfen? Antwort: „Sechs Tage sollst du arbeiten, aber am siebenten sollst du ruhen.“ Ich lasse mich von dieser biblischen Work-Life-Balance leiten, damit ich in meiner Arbeit leistungsfähig, motiviert und gesund bleibe. Von daher beeindrucken mich solche Aussagen nicht. Frage: Glauben Sie an die Vorsehung und an das Schicksal? Antwort: Ich glaube, dass Gott mit jedem Menschenleben einen einzigartigen Plan hat. Ich vertraue ihm, dass er führt und versorgt. Bis jetzt habe ich mit dieser Überzeugung gute Erfahrungen gemacht. Frage: Sind Sie zuversichtlich für die Schweiz? Antwort: Ja – solange gemäss Präambel der Bundesverfassung das Fundament „Im Namen Gottes des Allmächtigen“ und der Grundgedanke, „dass sich die Stärke des Volkes am Wohl der Schwachen misst“, weiterbestehen und gelebt werden. Frage: Nennen Sie eine Ihrer Lebensweisheiten. Antwort: Gott kennen ist Leben. – Sascha Langs Antworten verraten, wofür sein Herz schlägt. In diesen Tagen besuchte ich Armin Mauerhofer, Professor für praktische Theologie, Pastor und Gemeindegründer (siehe die Seiten 8 bis 11). Auch bei ihm fand ich das Jesus-Wort von Herz und Mund bestätigt. Die Liebe gegenüber Jesus ist im Vordergrund. Glaube ist für ihn kein Regelwerk von Geboten, sondern Leben aus Dankbarkeit und im vertrauenden Gehorsam gegenüber Gott und der Bibel. Darüber spricht er voller Leidenschaft und mit ansteckender Begeisterung. Sein Herz schlägt für Jesus. – Wofür schlägt unser Herz? Rolf Höneisen

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch

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Chefredaktor: Rolf Höneisen (rh) Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf-Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz (tf), Christof Bauernfeind (chb) Erweitertes Team: Christian Bachmann (cb), Mirjam Fisch-Köhler (mf ) Verlagsmanager: Bruno Jordi, 031 818 01 26 verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch

Bildnachweis: idea/Rolf Höneisen (Titelseite); zvg (Seite 3)

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bibLiscH Wenn du deine Ernte schneidest und eine Garbe auf dem Feld vergisst, sollst du sie nicht holen. Dem Fremden, der Waise und der Witwe soll sie 5. Mose 24,19 gehören. Dieser Vers ist für mich zur Richtschnur geworden, unser Verhalten in Wirtschaft, Politik, Bildung, Kirche und Kultur aus jüdisch-christlicher Sicht zu reflektieren. Calvin legte diesen Vers so aus: „Du musst jetzt den Vertrag ernst nehmen, den Gott mit dir geschlossen hat. Du darfst kein riesiges Maul sein, das alles gierig in sich hineinfrisst und verschlingt.“ Dieses Bild vom gierigen Maul, welches das tägliche Brot für sich hortet, andern das Wasser abgräbt, Gier und Geld verschmelzen lässt, zeichnet diese alte Wahrheit in alltägliches Verhalten. Ich sehe den Fremden in unserer Heimat, der Perspektive sucht, den Waisen, der vor dem Krieg fliehen muss, die Witwe, die sich immer mehr isoliert. Die Bibel schärft den Blick auf das gierige Maul bei mir und den offenen Mund beim anderen.

Ein Lieblingsbibelwort von Christoph Siegrist, Pfarrer am Grossmünster in Zürich.

Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Einzelverkaufspreis: CHF 4.– Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: www.jordibelp.ch Spendenkonto: Idea Information AG, 4410 Liestal PostFinance, 3013 Bern, Konto-Nr. 40-788586-4 IBAN-Nr. CH14 0900 0000 4078 8586 4 BIC-Code POFICHBEXXX


N ac h r ic h t e N sc h w e i z

PARDON Kennen Sie auch so spannende Diskussionen mit jungen Menschen, die vieles hinterfragen? Bei uns war es wieder einmal so weit. Wir Eltern bezeichneten eine Situation, in die Gott uns gestellt hatte, als „bitteren Kelch". Klar – was wir so empfanden war kein Vergleich mit Jesus oder Bonhoeffer, die bei diesen Worten den Tod vor Augen hatten. Unmissverständlich liess uns unser Sohn wissen, dass wir keine Ahnung hätten. Was wir beklagten, das seien Peanuts. Er erinnerte uns an Not und Tod, an verfolgte Christen, an den Taifun auf den Philippinen und anderes mehr. Das seien bittere Kelche ... Später schnappte ich den Satz auf: „Wir (Christen) machen uns das Leben oft einfach." Ich komme ins Nachdenken: Geht es uns zu gut? Ist das Leben als Christ in unseren Breitengraden zu „ring"? Haben wir es einfach oder machen wir es uns einfach? Kennen wir den bitteren Kelch nur vom Hörensagen? Bei seiner Taufe in unserer Gemeinde erzählte ein junger Mann von Kompromissen, die er eingegangen war. Von einer Frau, die er liebte – von Herzen liebte – mit der er aber den Glauben nicht teilen konnte ... Er berichtete von Trauer, von Gehorsam, von Umkehr, davon, dass er die Beziehung aufgab. Wieder geht mir das Wort vom bitteren Kelch durch den Kopf. Könnte es sein, dass dann – wenn wir kompromisslos mit Jesus leben und tun, was er in seinem Wort als Massstab vorgibt – ab und zu ein bitterer Hauch durch unser Leben weht? Verstehen Sie mich richtig: Ich wünsche Ihnen wirklich nur das Beste, und das ist Wachstum. Helena Gysin ist Familienfrau und Sekretärin der Baptistengemeinde Bülach.

Eltern und Schule: Gemeinsam erziehen ChRiStliChE SChulEN Ein Bildungssymposium in Winterthur befasste sich mit der Zusammenarbeit zwischen Schule und Elternhaus.

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in enges Teamwork zwischen Schule und Elternhaus motiviert Schüler zu besseren Leistungen“, sagte David Schneider, Präsident der Initiative für christliche Bildung Schweiz (ICBS). Rund 120 Bildungsinteressierte zehn Deutschschweizer Privatschulen unterhielten sich während zweier Tage darüber, wie Eltern und Schule gewinnbringend zum Wohl des Kindes zusammenarbeiten können.

Bildungsinteressierte: Gemeinsam beten.

Mit „Kings Kids"-Gründer Der Gründer von „Kings Kids“, Dale Kaufmann, sprach als Gastredner in zwei berührenden und engagierten Referaten darüber, was es braucht, um als Lehrperson einen ausgewogenen authentischen Lebensstil zu entwickeln, damit Vorbildfunktion gelebt und Beziehung zu Schülern und Eltern gewinnbringend gestaltet werden kann.

Workshops und neue Motivation Sechzehn auf das Thema zugeschnittene Workshops rundeten das Angebot am

zweiten Tag ab. Und was sagen Teilnehmende?

Wertvoller Austausch Simona Gamilagdi (Airolo) fand die Gespräche und den Austausch mit Vertretern anderer Schulen besonders wertvoll. Für Stefan Bichsel (CS Bern) hat die Tagung einen Perspektivenwechsel – Blick von oben – bewirkt, der ihn stärkte. „Ich will meine Schüler mehr mit Gottes Augen sehen lernen“, sagt Mirjam Hoppler (SalZH Winterthur). (mru) b www.icbs.ch

DAS ChRiStliChE lEbENSzENtRum SPiEz luD zum zWEitEN lADiES DAy

Willkommen in der Königsklasse „Flug deines Lebens!" hiess das Motto. Der Ladies Day im CLZ Spiez BE war rasch ausgebucht. Das Programm mit seinem Angebot an Workshops wie Malen, Farb- und Stilberatung, Tanzen, Pralinen machen etc. sprach an. Mit personifizierten Flugtickets und Boardingpass ausgerüstet, wurden die Teilnehmerinnen von Bodyguards durch den Check-in begleitet. Danach bot sich den „Reisenden“ kulinarisch und organisatorisch ein First-Class-Erlebnis. Die uniformierten Flugbegleiterinnen, das Unterhaltungsprogramm und die Dekoration versetzten die Gäste in eine mitreissende Kurzurlaubs-Stimmung. Referentin Karin Schmid (ICF Stuttgart) erzählte von den le-

bensverändernden Tiefpunkten in ihrem Leben und wie Gott sie trotzdem weitergeführt hat. Sie verglich Gott mit einem Piloten, dem man auch dann vertraut, wenn der Flug holprig und turbulent ist. Der dritte Ladies Day ist bereits terminiert auf den 22. November 2014. (gw) b www.ladies-day.ch

Bilder: Mathias Rüegg; Gabriela Weyermann

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Das Verbindende vor trennendem GEmEiNSAmE ERKlÄRuNG Drei Landes- und fünf Freikirchen halten fest, was sie eint, woran sie sich reiben und wozu sie sich verpflichten.

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ie reformierten Landeskirchen BernJura-Solothurn, das Evangelische Gemeinschaftswerk und die Gemeinschaften Vineyard Bern, Neues Land, Jahu und J-Point treffen sich seit fünf Jahren zu Austauschrunden. Am 17. November veröffentlichten sie eine gemeinsame Erklärung. Diese hält Gemeinsamkeiten, Differenzen und verbindliche Schritte im Zusammenleben fest.

Verbindendes und Differenzen „Was uns eint" findet auf zwei Seiten des knapp 20-seitigen Papiers Platz. Dazu gehören das Bekenntnis zu einer göttlichen Berufung sowie zur weltweiten Kirche von Jesus Christus und die Verpflichtung, „als Gottes Geschöpfe in der Welt zu leben und am Wirken des Geistes Gottes teilzuhaben". Erwähnt werden insbesondere auch der reformatorische Grundsatz „sola gratia et sola fide" (Heil allein durch Gnade und allein durch Glauben) und das „allgemeine Priestertum": „Alle Glaubenden sind aufgerufen, in Wort und Tat das Evangelium zu bezeugen."

Hinsichtlich Strukturen, Bibelverständnis, Ethik, Sakramenten/Amtshandlungen, Taufe („Einmaligkeit der Taufe, Verzicht auf Wiedertaufe"), Ausbildung zum Pfarramt (keine gegenseitige Anerkennung), Art der Gottesdienste/Nutzung von Räumen, Profil und Offenheit bestehen allerdings beträchtliche Unterschiede. Trotzdem: „An Orten, wo gute persönliche Kontakte bestehen, ist eine befruchtende Zusammenarbeit möglich." In diesem Sinne verpflichten sich die Unterzeichnenden zur gegenseitigen Achtung und zu einem Dienst „in einer Haltung der Partnerschaft und der Geschwisterlichkeit".

Gelassen, nicht „bissig und stur" Der Berner Synodus von 1532 hält fest: „Doch ist sehr darauf zu achten, dass wir nicht bissig sind und nicht stur." Konkret vereinbarten die Partner weitere jährliche Treffen, Initiativen auf lokaler Ebene und die Nutzung der (landeskirchlichen) Stelle „Theologische Dienste" bei allfälligen Konflikten. (tf) b www.ref.ch; www.refbejuso.ch

NOtiERt Schaffhausen: Kirchenbeiträge werden nicht gekürzt Die Schaffhauser Stimmberechtigten haben entschieden, den Landeskirchen die kantonalen Beiträge nicht zu kürzen. Sie lehnten eine Sparvorlage der Regierung mit 53,4 Prozent Nein-Stimmen ab. Der Regierungsrat wollte pro Jahr 400 000 Franken sparen. (idea)

„PraiseCamp" zieht nach Basel Fünf Mal fand das „PraiseCamp“ für junge Erwachsene in St. Gallen statt. Jedes Jahr kamen mehr Teilnehmende. 2012 waren es 4500, womit die Kapazität der Olma-Hallen endgültig überschritten wurde. Weil die Organisatoren damit rechnen, weiter wachsen zu können, entschieden sie sich für einen Wechsel des Austragungsortes. Das sechste „PraiseCamp“ wird in der Messe Basel stattfinden, wo mit bis zu 5500 Teilnehmenden gerechnet wird. Datum: 27. Dezember 2014 bis 1. Januar 2015. Thema: "Kingdom Culture – Mir läbe für de König". Die Anmeldung ist voraussichtlich ab Juni 2014 möglich. (idea) b www.praisecamp.ch

hElDENhAFt – Am iNtERNAtiONAlEN PRAyDAy bEtEtEN SChÜlER uND lEhRER FÜR ihRE SChulEN

Bild: zvg

Schüler beteten wie die helden Viele historische Menschen haben das Gebet als Inspiration und Kraft erlebt. Persönlichkeiten aus der Bibel beteten regelmässig. Diesen „Gebetshelden" taten es Hunderte von Schülern und auch Lehrern am Dienstag vergangener Woche gleich. Am "Prayday" schlossen sie sich an ihren Schulen zusammen, um sich mit ihren Freuden und Sorgen an Gott zu wenden. Speziell wurde für positive Veränderungen an den Schulen und im Leben ihrer Klassenkameraden und Lehrpersonen gebetet. Einige stellten im Klassenzimmer Pappkartons auf, wo die Klassenkameraden ihre Gebetsanliegen einwerfen konnten. „Die 48.2013

Schüler sollen erkennen, dass sie mit gemeinsamem Gebet etwas an ihrer Schule bewegen können", erklärt Lea Brückmann von der VBG. Auf „Heldenkarten" wurden fünf Personen aus der Bibel, wie Paulus oder Maria, vorgestellt, die den Schülern Inspiration geben sollten. Angemeldet haben sich in diesem Jahr 56 Schülergruppen in der Schweiz. Der Prayday fand zum 13. Mal statt und wird organisiert von der VBG, Campus für Christus und 24-7 Prayer. Auch in anderen Staaten Europas, hauptsächlich in Österreich und Deutschland, beteten die Schüler wie die Helden. (chb) b www.prayday.ch

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Die Evangelische Stadtmission ist ein christliches Werk mit über Die Evangelische Stadtmission BaselBasel (ESM)(ESM) ist ein christliches Werk mit über 150-jährigem 150-jährigem Engagement. Wir sind im Glauben anProjekten Jesus Christus verwurzelt Engagement. Mit sozial-diakonischen und seelsorgerlichen kommuniziert es das und wirkeninmit sozial-diakonischen seelsorgerlichen Evangelium einer zeitgemässen Spracheund für die Bevölkerung der Projekten Stadt Basel.in In der FolgeStadt der Basel. Pensionierung des Stelleninhabers suchen wir auf Herbst 2014 eine/n neue/n In Folge der Pensionierung des Stelleninhabers suchen wir auf Herbst 2014 eine/n neue/n

Geschäftsführer/in (80 – 100%) Operative Leitung, Projektentwicklung, Mission Geschäftsführer/in (80 – 100%)

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Die Geschützten Werkstätten Weizenkorn sind ein soziales Unternehmen. Sie bieten über 180 geschützte Arbeits- und Ausbildungsplätze für vorwiegend junge Frauen und Männer an, die aus psychischen oder psychosozialen Gründen vorübergehend oder dauernd auf dem freien Arbeitsmarkt keinen Platz finden. Das Restaurant «Cantina e9» ist ein Arbeitszweig der Stiftung Weizenkorn und für seine frische und individuelle Küche bekannt. Jeden Mittag werden etwa 200 Essen zubereitet und serviert. Dieses Angebot wird mit zusätzlichen Cateringaufträgen ergänzt. Aufgrund der Pensionierung unseres langjährigen Leiters suchen wir ab 1. März 2014 oder nach Vereinbarung einen

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chrIstenverfolgung Der Politikwissenschaftler Bassam Tibi warnte in Zürich vor einer Entchristianisierung des Nahen Ostens.

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er frühere syrische Diktator Hafiz alAssad liess seinerzeit ausrichten, er wolle Professor Bassam Tibi „höchstpersönlich den Hals umdrehen". Die Aussage des Vaters des jetzigen syrischen Machthabers Baschar Al-Assad erstaunt, denn Tibi, Experte für internationale Beziehungen, bezeichnet sich als Muslim, der im Koran seine Lebensgrundlage sieht. Bassam Tibi referierte auf Einladung der christlichen Menschenrechtsorganisation Christian Solidarity International (CSI) in Zürich. Messerscharf und mit einer Portion Humor und Schalk in den Augen analysierte der 69-jährige Syrer die komplexen Entwicklungen der letzten Jahrzehnte. Deutlich warnte er vor der fortschreitenden Islamisierung im Nahen Osten, wobei er aufzeigte, dass Islam und Islamismus „zwei verschiedene Paar Schuhe" sind. Warum zieht Tibi diese Trennlinie? „Der von Fundamentalisten hervorgerufene Islamismus missbraucht den Islam auf der politischen Ebene für selbstherrliche Zwecke. Ziel ist es, in Ländern des Nahen Ostens, Afrikas und anderswo sogenannte Gottesstaaten aufzubauen." Es sei enorm wichtig, den Islam als einen Glauben von dessen politischer Interpretation, dem Islamismus, abzugrenzen.

Bild: Daniel Wagner

Politischer Missbrauch Der viel gehörte Begriff Scharia basiert auf dem Koran und bezeichnet das islamische Recht. Tibi betonte: „Die Scharia und der Islam haben nichts mit der Politik zu tun." Die Islamisten würden den Glauben für ihre politischen und propagandistischen Zwecke missbrauchen. In einem Staat, der die Scharia als politische und rechtliche Grundlage verwende, hätten Demokratie und Menschenrechte keine Chance. Religiösen Minderheiten – insbesondere den Christen – werde grosses Leid zugefügt. Dazu gehöre deren Verfolgung, Folterung und gar Tötung. Tibi sprach von einer „inakzeptablen Diskriminierung". Im Nahen Osten sei eine Entchristianisierung zu beo48.2013

Bassam Tibi: „Im Nahen Osten beobachten wir eine klare Entchristianisierung."

bachten. Nicht nur im Irak sei dies der Fall, sondern auch in Ägypten, im Libanon und in Tibis Heimat Syrien.

Auf Integration setzen In Ägypten hatten bis vor kurzem die Muslimbrüder unter Mohammed Mursi das Sagen. Am Beispiel dieses Landes erläuterte Tibi anschaulich, wie sehr sich dort das politische Wirken von jenem in den westlichen Demokratien unterscheidet. „In der Schweiz können Menschen von heute auf morgen problemlos einer Partei beitreten und ihre Meinung frei äussern. Nicht so unter der Herrschaft der Muslimbrüder. Bis man dort als vollwertiges Mitglied anerkannt wird, vergehen geschlagene acht Jahre." In einer sogenannten „Zelle" von maximal drei bis fünf Leuten stehe man unter ständiger Beobachtung, wobei der Kontakt zu anderen Zellenmitgliedern verwehrt bleibe. Gerade dieser Umstand mache die Zerschlagung dieser kriminellen Organisation so schwierig. Die Integration von Islamisten in politische Prozesse sei ohnehin viel die bessere Lösung als die Konfrontation mit ihnen. „Das bleibt allerdings ein schwieriges Unterfangen, zumal radikale Kräfte nicht die Oberhand gewinnen dürfen." Der Westen sei gerade bei solchen Fragen gefordert. (dw) P b www.csi-schweiz.ch

notIert Mission durch Migration „Die Urgemeinde bestand aus Migranten und machte durch Mission auch wieder Migranten", betonte Samuel Kopp am AGiK-Mitarbeitertag in Zürich. Mission werde nicht von der Kirche organisiert, sondern sei „Gottes Mission, bei der sich Christen einklinken können". Kopp zitierte aus seiner Masterarbeit zum Thema „Mission und Migration in der Apostelgeschichte". Der Mitarbeitertag wurde von rund 30 voll- und teilzeitlich Mitarbeitenden aus verschiedenen Werken besucht. Er ist ein Angebot der Arbeitsgemeinschaft interKulturell (AGiK) der SEA. (idea) b www.agik.ch, www.meos.ch

Kräuter und Gastfreundschaft Der Stand der Kirchen an der heute schliessenden Igeho (Internationale Fachmesse für Hotellerie und Gastronomie) in Basel widmete sich dem Thema Gastfreundschaft. „Biblische Gastfreundschaft orientiert sich an den Vorstellungen von Jesus: Sie soll von Herzen kommen und Herzen berühren", sagt der PR-Verantwortliche Hermann Battaglia. „Sie hat den ganzen Menschen vor Augen, nicht nur Bedürfnisse wie Hunger oder Durst – im Gegensatz zu einer Gastfreundschaft, die mehr und mehr zur Inszenierung wird." Als „Türöffner" dienten Kräuter in grossen Töpfen. „Die Menschen schätzten diese Oase im Messebetrieb und die Möglichkeit zum Gespräch. Der Link von den Kräutern zur Botschaft ist immer wieder gelungen", so Battaglia. (idea) b www.lebenssalz.ch

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„Inakzeptable Diskriminierung“

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„bin begeistert von Jesus!“ PASTOR UND PROFESSOR

Armin Mauerhofer ist professor für Homiletik und katechetik und hat über dreissig Jahre als pastor und Gemeindegründer gearbeitet. Jetzt hat er sein pastorenamt in Aarau abgelegt. rolf Höneisen hat den 67-jährigen praktischen theologen besucht. Armin Mauerhofer, an Ihrer Biografie fällt auf, dass Sie auf zwei Schienen gleichzeitig fahren. Sie schlugen einerseits einen akademischen Weg ein und andererseits waren Sie immer auch im Gemeindebereich tätig. Wie kam das? Das wollte ich ganz bewusst so. Akademiker haben die tendenz, sich von der Wirklichkeit zu entfernen. Deshalb wollte ich auch in der akademischen Welt immer einen Fuss in der realität haben. Klaffen Theorie und Praxis tatsächlich so weit auseinander? Ich denke zum beispiel an den theologischen Diskurs über Gemeindebau, der überaus engagiert geführt wird, aber leider an der Wirklichkeit vorbeigeht – die kirchen entleeren sich immer mehr. Gibt es einen biblischen Text, der für Sie persönlich ganz besonders wichtig ist? Ja, es gibt ein solch zentrales bibelwort in meinem Leben. Als erstausbildung besuchte ich das Lehrerseminar und wurde Lehrer. Dann, in der Zeit meiner Lehrertätigkeit, fragte ich Gott, welchen Weg er mich führen möchte. Ich konnte mir vorstellen, als Missionar ins Ausland zu gehen oder aber auch Gymnasiallehrer zu werden. Während eines Jahres verzichtete ich jeden Freitag auf eine Mahlzeit. In dieser Zeit betete ich zu Gott und bat ihn, mir doch seinen Weg zu zeigen. Dann – in meiner not und ungeduld – tat ich etwas, was ich sonst niemandem empfehle … Was war das? Ich sagte Jesus, dass ich die bibel aufschlagen werde und das tun werde, was dort steht. Gesagt, getan. Mein blick

Zur Person Armin Mauerhofer, 67, Prof. Dr. theol., Professor für Homiletik und Katechetik, war ursprünglich Lehrer und studierte dann an der FETA (heute STH Basel) von 1970 bis 1974 Theologie. 1981 bis 1986 folgten Doktoratsstudien an der Uni Bern. Seit 1986 ist er Dozent für Praktische Theologie an der STH. Lange Jahre war er Mitglied in der Leitung des Bundes der Freien Evangelischen Gemeinden in der Schweiz und half im Rahmen der FEG-Inlandmission 30 Gemeinden aufzubauen. Während 19 Jahren war er Pastor in Langenthal und von 2001 bis 2013 in Aarau. Armin Mauerhofer ist verheiratet mit Christine. Die beiden haben drei erwachsene Kinder.

fiel auf 2. timotheus 4,2. Hier stand: „Predige das Wort, steh dazu, es sei zur Zeit oder zur Unzeit.“ Diese berufung zum Verkündigungsdienst erhielt ich 1969. Ich besuchte dann 1970 die FetA, die heutige StH, die eben ins Leben gerufen worden war. Hier erhielt ich wichtige Hilfen im blick auf den Verkündigungsdienst.

„Was zieht Menschen in die Gemeinde? es ist vor allem die Verkündigung.“ Zu den Aufgaben eines Pastors gehört aber mehr als der Predigtdienst ... Ja, schon. Für mich ist und bleibt aber die Verkündigung das Wichtigste. Was zieht Menschen in eine Gemeinde? es ist vor allem die Verkündigung. Das habe ich in der Gemeinde in Langenthal erlebt, die auf etwa 450 Menschen anwuchs. Dies erlebte ich ebenfalls in der FeG Aarau, deren besucherzahl sich innerhalb von zwölf Jahren von 25 auf über 200 personen erhöhte. Das heisst, es sind nicht Musik, Ambiente und Stil, die Wachstum fördern? Ich habe eine Doktorarbeit begleitet, die personen aus Gemeinden verschiedenster Ausprägung befragte. ergebnis: 80 prozent der befragten sagten, dass der Grund ihres besuchs der Gottesdienste die Verkündigung sei. Für 20 prozent spielte die Musik und das Ambiente eine besondere rolle. Als wir in Aarau mit 25 personen starteten, waren wir gar nicht in der Lage, musikalisch besonderes zu leisten. Das Wachstum kam durch das gepredigte Wort. Wie wichtig für das Wachstum einer Gemeinde ist das gemeinsame Gebet? Das Gemeindegebet hat eine sehr hohe priorität im blick auf den bau einer Gemeinde. Ich freue mich sehr, dass in unserer Gemeinde zwischen 80 und 90 personen die Gebetsstunden besuchen. es ist grossartig, was eine betende Gemeinde bewegt! Wir erleben immer wieder, wie sich Menschen bekehren. Die Verkündigung des göttlichen Wortes und das Gemeindegebet sind die zwei Säulen, die das Gemeindeleben tragen. 48.2013


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Sie arbeiteten in Langenthal während 19 Jahren als Pastor, in Aarau während 12 Jahren, insgesamt über 30 Jahre und wirken noch immer überaus vital. Haben Sie ein Geheimrezept in einer Zeit, in der viel von Pastorenmangel und gescheiterten Pastoren die Rede ist? nein, das liegt daran, dass mich Jesus, der Herr der Gemeinde, in diesen Dienst berufen hat. Ich wusste immer, dass ich das tue, was Gottes Wille für mein Leben ist. Wenn ich in Schwierigkeiten geriet, berief ich mich auf meine klare berufung und bat um die nötige kraft. und noch etwas: In all den Jahren hat meine Frau Christine mich unterstützt und meinen Dienst nie in Frage gestellt. Sie begleitete mich auch in ihren Gebeten. Zudem schenkte es Gott, dass der Leitungskreis der Ältesten meine Anliegen teilte. Aus dieser einheit im Ältestenkreis wuchs eine grosse kraft. Auch achtete ich darauf, dass ich mich nicht verzettelte. Ich suchte für die vielen Dienste in der Gemeinde begabte Älteste, Diakone und Diakoninnen, die die verschiedenen Aufgabenbereiche leiteten.1 Als meine Aufgaben betrachtete ich die Verkündigung, die Seelsorge und die Schulungen.

Foto: idea/Rolf Höneisen

Können Sie nachvollziehen, dass es Pastoren gibt, die in ein Burnout hineingeraten? Der pastorendienst ist heute sehr anspruchsvoll geworden. Was mir persönlich geholfen hat, nicht in ein burnout zu kommen, war die Überzeugung, dass ich als pastor den schönsten beruf habe! Ich durfte immer und immer wieder die bibel studieren und auslegen. Mir kamen oft die tränen vor Freude, dass ich einen so bevorzugten Dienst erfüllen durfte. besonders burnout gefährdet ist ein pastor dann, wenn es in der Gemeindeleitung zu Auseinandersetzungen mit ihm kommt.

Gemäss der Bibel, zum Beispiel Matthäus 16,18, ist es Jesus, der die Gemeinde baut. Warum fragen wir uns trotzdem ständig, wie wir Gemeindebau betreiben sollen? Setzen wir zu stark auf die eigenen Fähigkeiten? Für mich ist ganz klar, dass Jesus die Gemeinde baut. Aber – er will das mit denen tun, die an ihn glauben. Deshalb ist es entscheidend, dass wir Gläubige uns ihm ganz zur Verfügung stellen. Dies mache ich jeden Morgen immer wieder neu im Gebet. Ich staune, dass er Menschen wie mich braucht, seine Gemeinde zu bauen. Weil Jesus baut, gehört alle ehre ihm und nicht uns. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass wenn mehr Gläubige sich Jesus ganz zur Verfügung stellen würden, mehr geschehen könnte. 48.2013

Als Pastor einer Gemeinde und gleichzeitig als Dozent an der STH haben Sie während vier Jahrzehnten die Entwicklungen freikirchlicher Theologie an vorderster Front miterlebt. Heute sind die Grabenkämpfe mit den charismatischen Kreisen weitgehend beigelegt. Auch der Graben zu den Landeskirchen ist weniger tief als früher. Wie erlebten Sie diese Entwicklung? Als ich vor vierzig Jahren theologie studierte, war es wichtig, argumentativ belegen zu können, warum man was glaubt. Ich lernte, apologetisch zu denken. Auch in der predigt wurde stark vom biblischen text her argumentiert. es gab richtiges und falsches Verhalten, richtige und falsche Ansichten. Das führte in der Folge zu Abgrenzungen. Die von Ihnen erwähnten Grabenkämpfe wirkten sich damals nicht negativ auf den Gemeindebau aus. Viele Gemeinden wuchsen. es gab ausserdem viele Gemeindeneugründungen. Die Gemeinden mussten sich in ihrem umfeld profilieren.


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Und wie ist die Lage heute? Wir leben in einem anderen umfeld. Auch ich predige heute etwas anders. Die Menschen suchen heute das emotionale berührt-Sein. Das Argumentative interessiert kaum mehr. Diese emotionalisierung führte zu einer Annäherung an die pfingstgemeinden und die charismatische bewegung. Da könnte das Wort schon auch mal im Gefühl untergehen ... Das ist eine grosse Gefahr. Der postmoderne Mensch ist nicht so sehr an der Wahrheit interessiert, sondern an innerer betroffenheit, und diese kann auch ohne Wahrheit – beispielsweise durch Musik oder durch bildmeditationen – ausgelöst werden. Deshalb ist es wichtig, das emotionale berührt-Sein im Wort Gottes zu verankern. betroffenheit muss aus der Wahrheit des göttlichen Wortes kommen. es darf nicht nur um religiöse betroffenheit und eine undefinierbare Spiritualität gehen. Menschen sollen vom Wort Gottes her berührt werden.

„Das Wort muss in der Tat sichtbar werden. Hier braucht es eine Balance.” Hat sich auch das freikirchliche Verhältnis zur evangelischen Landeskirche verändert? nicht generell, aber sicher dort, wo gläubige pfarrer in einer Ortschaft den Dienst tun. Ich bin dankbar für die Landeskirche, weil sie für einen religiösen Grundwasserspiegel in der Gesellschaft sorgt. Auf diesen pegelstand sind die Freikirchen angewiesen. Das Hauptproblem der kirchen ist nicht die zum teil lebensfremde Liturgie, sondern dass viele pfarrer die bibel nicht als Wort Gottes ernst nehmen. Viele gehen davon aus, dass die bibel nur symbolisch zu verstehen sei. Dies führt zu lebensfremden predigten.

Aktuell ist die Diskussion um die missionale Theologie, die Christen ermutigt, sich in allen Gesellschaftsbereichen einzubringen. Es geht um den Einsatz für Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung. Worauf gilt es hier zu achten? In der missionalen bewegung wurde etwas richtiges erkannt: Das Wort muss in der tat sichtbar werden. Allerdings wird der bogen leider überspannt, weil im missionalen Ansatz oft die tat über das Wort gestellt wird. Hier braucht es eine balance. Ich meine, dass der christliche einsatz im sozialen und schöpfungserhaltenden bereich immer im Zusammenhang mit der Weitergabe des evangeliums erfolgen muss. Genau dies gilt in der Öffentlichkeit zunehmend als Missbrauch sozialer Tätigkeit ... Dem ist leider so. es wird der sozialen und schöpfungserhaltenden Arbeit ein Wert in sich selber zuerkannt. Das trage ich nicht mit. Sicherlich sind die Menschen dankbar, wenn wir ihnen medizinisch und im sozialen bereich helfen. Sie werden uns aber einmal dafür anklagen, dass wir ihnen die botschaft von der rettung durch Jesus Christus vorenthalten haben. Warum haben Sie das Pastorenamt bei der FEG Aarau abgegeben? Ich sehe dazu keinen Anlass. natürlich hätte ich auch weitermachen können. Ich trete bewusst zurück, damit ein jüngerer pastor den Dienst übernehmen kann. Ich stehe ihm noch beratend zur Verfügung. Worauf sollten Freikirchen in unserer Zeit wieder vermehrt achten? Meiner Meinung nach sind es zwei grosse themen. erstens: Wir müssen Jesus wieder ins Zentrum all unserer tätigkeiten stellen. Zweitens: Wir müssen die kinder und teenager der Familien, die zu der Gemeinde gehören, in die Gemeinde integrieren.

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Mahnwache für bedrängte Christen im Nahen Osten

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Christian Solidarity International

Donnerstag | 19. Dezember 2013 | 17.30–18.00 Uhr Bern Bahnhofplatz (Heiliggeistkirche) n Zürich Züghusplatz (beim Paradeplatz) n Luzern Bahnhofplatz n

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Bitte unterschreiben Sie auch unsere Petition zum Schutz der religiösen Minderheiten im Nahen Osten: www.csi-schweiz.ch/avaaz Inerrat_190x63_idea_Mahnwache.indd 1

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Haben sich hier die Prioritäten verschoben? Freikirchen haben eine Art evangelikale Forderungsmentalität geschaffen im Sinne von: Wenn man gläubig ist, geht man in den Gottesdienst, macht stille Zeit, hilft in der Gemeinde mit usw. Das alles wird vor allem von jungen Menschen als Überforderung empfunden. es wird meines erachtens zu wenig darauf hingewiesen, dass wir ohne Jesus „nichts tun können“. Das heisst, alles was wir machen, sollen wir mit Hilfe des in uns wohnenden Christus ausführen. Zudem tun wir es aus Dankbarkeit dafür, dass er uns gerettet und uns von der Finsternis in sein Licht gestellt hat. Was wir tun, soll aus Dankbarkeit geschehen und nicht, um Gunst bei Jesus zu erlangen. Wozu auch? Wir sind doch, wenn wir ihn im Glauben als retter angenommen haben, seine kinder, wir sind gerechtfertigt und geheiligt. Was wir in der Gemeinde tun, soll Ausdruck unserer Dankbarkeit für das sein, was Jesus für uns getan hat. Zugleich wollen wir es mit Hilfe seiner kraft tun. er wirkt es durch uns. Diese Ausrichtung gehört ins Zentrum des Gemeindebaus!² es ist eine ehre, in der Gemeinde mitarbeiten zu dürfen. Und was ist mit dem zweiten Punkt – den Jugendlichen? untersuchungen haben gezeigt, dass nur 30 bis 40 prozent der kinder gläubiger eltern später mit 16 oder 17 Jahren die Gemeinden besuchen. Man muss sich das einmal vorstellen: Da sind zehn kinder aus gläubigen Familien, denen man während 16 Jahren das evangelium weitergegeben hat. Vier von diesen besuchen später eine Gemeinde. Sechs gehen nicht den Weg mit Jesus! Wären seit 1946 – meinem Geburtsjahr – bis heute alle kinder aller gläubigen eltern in der Schweiz in eine beziehung mit Jesus geführt worden, lebten heute doppelt so viele Christen in unserem Land! unsere heranwachsenden kinder sind das grösste Missionsfeld der Gemeinde. Deshalb sollte jede Gemeinde den eltern im blick auf die Glaubenserziehung der kinder Hilfen geben.³ Machen wir das nicht, verlieren wir die führenden personen von morgen. uns werden die pastoren, die Ältesten und Missionare, Missionarinnen fehlen. Wie ist Ihre Erfahrung – wie finden Menschen heute zum Glauben? Über beziehungen. Das erleben wir in den zweimal jährlich durchgeführten Glaubensgrundkursen. An sechs Abenden erklären wir das evangelium. Gemeindeglieder laden ihre bekannten, Freunde, Freundinnen, nachbarn dazu ein und begleiten sie an diesen kurs. einige dieser eingeladenen nehmen Jesus im Glauben als ihren retter an. Zudem laden Gemeindeglieder ihre nachbarn und bekannten auch in Gottesdienste ein, da ja in jeder predigt länger oder kürzer der Heilsweg ausgeführt wird. 48.2013

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Armin Mauerhofer, Sie sind 67, wären an sich pensioniert. Wie gestalten Sie Ihren dritten Lebensabschnitt? Auf Wunsch begleite ich zunächst meinen nachfolger, Matthias kradolfer, in seinem pastorendienst. Ab Januar setze ich mich vor allem als pastor bis auf Weiteres in der FeG trittligasse in Zürich ein. Dazu arbeite ich weiterhin als Dozent an der StH und an verschiedenen anderen theologischen Ausbildungsstätten. Zudem schreibe ich noch an einem buch.

„Ich nehme mir täglich etwa eine Stunde Zeit fürs Beten und Bibellesen.” Was bewegt Sie im Bereich der Theologie besonders? es ist mir wichtig, dass die ganze bibel als inspiriertes Wort Gottes ernst genommen wird. Ich stelle mit grosser besorgnis fest, dass evangelikale theologen die Heilige Schrift in bestimmten bereichen in Frage stellen. beginnt man aber bestimmte bereiche der bibel – aus sogenannten wissenschaftlichen Gründen – in Frage zu stellen, werden der bibelkritik tür und tor geöffnet. Das tragische ist, dass die bibelkritik einen dynamischen Gemeindebau verunmöglicht. Das bedrückt mich sehr. Wir brauchen eine junge Generation von theologen, die ein ganzes Ja zur bibel hat. Deshalb bin ich dankbar für die StH. An dieser theologischen Ausbildungsstätte wird die bibel in all ihren Aussagen als Wort Gottes ernst genommen. Wie halten Sie Ihren Glauben frisch? Indem ich mir jeden tag etwa eine Stunde Zeit nehme fürs beten und bibellesen. Auf diese Weise komme ich in drei bis vier Jahren einmal durch die ganze bibel. Das mache ich nun schon seit dem 16. Lebensjahr. es sind vor allem zwei Dinge, die mich faszinieren: Zunächst, dass Gott persönlich durch sein Wort zu mir spricht und weiter, dass ich mit Gott reden kann und er auf mich hört. Ich habe unzählige Gebetserhörungen erlebt und auch viele Wunder. Lawrence Crabb sagt, dass wir immer von etwas leidenschaftlich berührt sind, entweder vom Geld, von einer bestimmten Sünde oder von Jesus.4 Ich persönlich bin begeistert von Jesus, und das je länger je mehr. Vielen Dank für dieses Gespräch. 1 Nähere Ausführungen dazu: Mauerhofer Armin, Gemeindebau nach biblischem Vorbild, Nürnberg; Hamburg 20102, S. 60-125 2 Nähere Ausführungen dazu: Mauerhofer Armin, Jesus – Mitte jeder Predigt. Christozentrische Auslegungspredigt, Hammerbrücke 20102, S. 157-173 3 Wie das konkret aussehen kann siehe: Mauerhofer Armin, Pädagogik auf biblischer Grundlage, Nürnberg; Hamburg 20092, S. 308-313 4 Crabb, L. J., Verstehe, wer du bist. Was unsere Beziehungen über uns aussagen, Basel; Giessen 2009, S. 38


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Gibt es Hoffnung für die Philippinen? TAIFUN HAIYAN: Die Tragödie erschüttert die Welt. Knapp drei Wochen nach dem verheerenden Taifun, der am 08. November mit bis zu 275 km/h über die Philippinen jagte, sind viele Gebiete weiterhin nur schwer erreichbar. Über 10 Millionen Menschen verloren im Sturm ihr Hab und Gut, Erdrutsche und Überflutungen verunmöglichen oder erschweren die Kommunikation, den Menschen fehlt es am Nötigsten. Das Hoffnungsnetz setzt sich vor Ort ein und leistet Nothilfe. Haiyan - ein gewaltiger Supertaifun «Wir sind uns Stürme gewohnt», erzählt ein Fischer, der mit seiner Familie an der Küste wohnte. «Jedes Jahr peitscht der Wind um unser Haus und beschädigt einige Gebäude im Dorf. Doch Haiyan war anders: ein Supertaifun, der uns alle mit seiner Wucht überrascht hat. Wir haben nur überlebt, weil wir während dem Sturm bei meiner Schwester zu Besuch waren. Unser Haus ist vollständig zerstört, es wurde von den Flutwellen weggespült.» Auf den schwer getroffenen Inseln Leyte und Samar haben nur wenige Familien keine Toten zu beweinen. Janes Schicksal Jane (23) lebte mit ihren zwei Töchtern im Alter von 5 und 2 Jahren in Basey. «Als der Sturm kam, flüchteten wir in

HOFFNUNGSNETZ Das HOFFNUNGSNETZ ist eine Kooperation folgender christlicher Hilfswerke: – AVC – Christliche Ostmission – HMK Hilfe für Mensch und Kirche – Inter-Mission – Licht im Osten – TearFund www.hoffnungsnetz.ch Das Hoffnungsnetz sammelt Spenden für die Opfer des Taifuns. Spendenkonto: 46-7906-0 Vermerk: Taifun Haiyan

den zweiten Stock eines Bürogebäudes», erzählte sie mit erstickter Stimme. «Wir dachten, wir seien sicher. Doch die gewaltigen Flutwellen zerschlugen die Scheiben, Schlamm füllte den Raum.» Die Kinder wurden ihr aus den Armen gerissen und ertranken. In ihrer Hoffnungslosigkeit versuchte die Mutter, sich ebenfalls das Leben zu nehmen. «Ich habe immer alles für meine Töchter gegeben, da ich selber als Kind nie die Liebe meiner Eltern spüren durfte – wie kann ich nun weiterleben, ganz alleine?“ Pastor Randy von einer lokalen Partnerorganisation traf die junge Frau auf der Strasse. «Was konnte ich anderes tun, als voller Verzweiflung mit ihr zu beten?» Ein Netz aus Hoffnung knüpfen Das Hoffnungsnetz, eine Kooperation von 6 christlichen Hilfswerken (s. Kasten) setzt sich auf den beiden schwer getroffenen Inseln Leyte und Samar für die notleidenden Menschen ein. Vorrangig werden Grundnahrungsmittel und Trinkwasser verteilt sowie medizinische und psychologische Hilfe geleistet. In einer zweiten Phase hilft das Hoffnungsnetz beim Wiederaufbau der Häuser und Schulen sowie mit Traumabewältigung. Insbesondere die vielen betroffenen Kinder tragen tiefe seelische Wunden davon – aber auch

Zerstörung: Wann wird hier wieder der Alltag einkehren? (Bild: Tearfund UK)

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Unendliche Trauer: Eine Mitarbeiterin der Partnerorganisation tröstet Jane und spricht ihr Mut zu. (Bild: Tearfund UK)

Eltern wie Jane brauchen Menschen an ihrer Seite, die ihnen helfen, neue Kraft und Hoffnung zu schöpfen. Dank erfahrener Partner vor Ort sowie gut koordinierter Zusammenarbeit kann das Hoffnungsnetz wirksame Hilfe leisten.

zeugt, dass es Hoffnung gibt. Durch jeden einzelnen Beitrag spriesst sie weiter. Wir danken für jede Unterstützung, sei es im Gebet oder im Finanziellen.»

Sammelaktion geht weiter Das Verarbeiten der Katastrophe, auf materieller wie auch auf psychologischer Ebene, wird noch viel Zeit in Anspruch nehmen. Das Hoffnungsnetz sammelt Spenden, um Nothilfe zu leisten und später auch beim Wiederaufbau zu helfen. «Die Solidarität der Welt mit den Betroffenen auf den Philippinen ist sehr berührend.», erzählt Linus Pfister, Präsident vom Hoffnungsnetz. «Wir sind über-

Bitte beten Sie - Um Schutz für Kinder, die zur Zeit alleine sind. - Für die Versorgung der Betroffenen mit Lebensmitteln und Medikamenten, aber auch mit Hoffnung für die Trauernden. - Für alle Katastrophenhelfer, um Bewahrung, Weisheit, Schutz und Kraft. - Für eine effiziente Hilfe von allen Seiten und gute Zusammenarbeit untereinander.

idea Spektrum 48.2013


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Kommt nun die staatliche Religionskontrolle? staat unD Religion Die Zahl der Religionen in der Schweiz wächst. In Basel stellte man darum eine Religionskoordinatorin ein. Auch in anderen Kantonen soll eine solche Stelle geschaffen werden.

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ie Innenstadt Basels an einem Samstag im Mai: Scientology präsentiert sich in einem Doppelzelt, Gratis-Korane werden verteilt, daneben ein Stand der Bahai-Religion, auf dem Claraplatz ein Zelt des Islamischen Zentralrats und der muslimischen Frauengruppe, gleich gegenüber der Stand einer spanischen Freikirche, der wiederum direkt neben dem der MoonSekte platziert ist. So ähnlich beschreibt Lilo Roost Vischer, Basler Koordinatorin für Religionsfragen, die Situation.

Religion für den Staat wichtig Seit 2011 versucht Roost Vischer die religiöse Landschaft des Kantons im Auge zu behalten – und zwar im amtlichen Auftrag der Fachstelle „Diversität und Integration“ des Präsidialdepartements. Offiziell ist sie zuständig für Beratung bei religiös motivierten Fragen und Konflikten und leitet den 'Runden Tisch der Religionen'. „In einer Gesellschaft, die infolge der Zuwanderung einen Zuwachs der Religionsgemeinschaften von 6 auf 40 innerhalb von 20 Jahren zu verzeichnen hat, ist das Thema Religion für den Staat extrem wichtig“, begründet ihr Chef, Regierungspräsident Guy Morin, diese Aktivitäten in einem Interview mit der Basler Zeitung (BaZ).

Kontrollgänge durch die Stadt Die BaZ hatte einige Tage vorher getitelt: „Der Staat will die Gläubigen in Basel kontrollieren“ und warf dabei Lilo Roost Vischer vor, nicht nur beratend zu wirken, sondern direkten Einfluss zu nehmen. So schaltete sie sich ein, als eine Moschee ei-

Religionen kontrollieren? Basel hat eine Koordinatorin für Religionsfragen eingesetzt.

nen Imam einsetzen wollte, oder kritisierte einen reformierten Pfarrer, der einen Leserbrief zum Thema Christenverfolgung geschrieben hatte. Auf Kontrollgängen beobachtet sie die öffentliche religiöse Werbung. Die Evangelisationsplattform „Netzwerk Basel“ wurde wegen ihres Oster-Flashmobs, der zu Irritationen unter Passanten geführt hatte, von Lilo Roost Vischer zurechtgewiesen. Dass der Islamische Zentralrat hetzerische Schriften auf Arabisch verteilt (siehe Kasten), ist ihr allerdings nicht aufgefallen. Regierungspräsident Guy Morin wies die Vorwürfe der Kontrolle zurück. Frau Roost Vischer habe keinerlei Weisungsbefugnis. Allerdings räumte er ein, dass er angesichts der immer unübersichtlicheren religiösen Vielfalt staatlichen Handlungsbedarf sieht. Der Bund wolle auch in anderen

Bild: idea/Christof Bauernfeind

islamische Hetzschriften verteilt Die Basler Zeitung hat zwei Bücher in arabischer Sprache übersetzen lassen, die am Stand des Islamischen Zentralrats der Schweiz (IZRS) in Basel verteilt wurden. Es stellte sich heraus, dass diese Titel radikale Auslegungen der Scharia und Aufrufe zur Gewalt gegen Juden und Christen enthielten. Auf Plakaten in einer Moschee wurden Ungläubige mit dem abschätzigen Wort „Kuffar" bezeichnet und vor der Freundschaft mit ihnen gewarnt. Das Plakat wurde laut Lilo Roost Vischer der Staatsanwaltschaft zur Überprüfung gegeben. Der IZRS weist die Vorwürfe zurück, will aber den Inhalt eines Buches überprüfen, das in Basel angeboten wurde. 48.2013

Kantonen solche Fachstellen aufbauen und dafür Fördermittel in Höhe von 200 Millionen Franken aufwenden. „Es braucht von staatlicher Stelle jemanden, der im Dialog mit den Religionsgemeinschaften steht und ihre Inhalte kennt“, so der grüne Politiker. Dass ein gehäuftes Auftreten von missionierenden Religionen Konflikte auslöse, liege für ihn auf der Hand. Doch auch mit der Bevölkerung, die ihre eigene religiöse Identität immer mehr verliert, werden Spannungen befürchtet.

Aufgrund welcher Werte? In Basel-Stadt umfasst die Kategorie der Konfessionslosen bereits 44,8 Prozent. „Ich stelle generell fest, dass Religion in der Öffentlichkeit mit spitzen Fingern berührt wird. Die Tiefenwahrnehmung vom Christentum in der Öffentlichkeit schwindet“, meint dazu der Basler Kirchenratspräsident Lukas Kundert. Ihm bereite Sorgen, dass sich die Schweizer der eigenen Tradition nicht mehr bewusst sind. Lilo Roost Vischer selbst verneint die Existenz einer christlich-jüdischen Tradition in der Schweiz. Da stellt sich die Frage, aufgrund welcher Werte der Staat die Religionsgemeinschaften denn überhaupt einschätzen will. (chb) P


6 14 Nkolu ac h rm icNhet e| Nle se r br i e f e

SYNERGIE ENtSchEIdEN Was ist wirklich wichtig? Die Frage ist banal, die Antwort hingegen nicht. Wir müssen unsere Entscheidungsfindung überprüfen und uns auf zuverlässige Quellen und Informationen konzentrieren.

Biblisch argumentieren Zum Leserbrief von Markus Nann, (Nr. 47, S.14) Herr Nann stellt die Frage, was die Bibel zum Thema der 1:12 Initiative sagt. Das ist zu begrüssen, doch so können wir mit der Bibel nicht umgehen: 1. Bei den Knechten gab es Unterschiede an Talenten. Die Differenz betrug aber wesentlich weniger als 1:12, sondern 1:5! Zudem gab Gott den beiden ersten Knechten den gleichen Lohn: „Du guter und treuer Knecht". 2. Der Arbeiter, welcher in Matth. 20 mit seinem Herrn den Lohn verhandelte, wird im Gesamtzusammenhang der Geschichte nicht als Vorbild betrachtet. Es geht darum, dass wir als Jünger Jesu nicht auf den Lohn schauen sollen. Es soll uns bewusst sein, dass es Gnade ist, dass wir Gottes Diener sein dürfen. 3. Ja, den Zöllnern wird geboten, ihre Macht und Stellung eben nicht wirtschaftlich zu missbrauchen ... da kommen wir langsam zum Thema der Initiative. Die Bibel hat dazu aber mehr und viel Direkteres zu sagen. Im AT gab

es von Gott selbst Gebote, den Armen Schuldenerlass zu gewähren und Sklaven im Jubeljahr wieder zu entlassen. Das war in der damaligen Theokratie ein direkter staatlicher Eingriff, um die Einkommens- und Vermögensverhältnisse wieder ins Lot zu bringen. Diese sind in der Schweiz von heute auch in einem Verhältnis, welches Gott kaum gefällt und kein längerfristiges Erfolgsmodell sein werden. Da wir alle von Natur aus habgierig sind und mit totaler wirtschaftlicher Freiheit nicht umgehen können, hat damals Gott in weiser Voraussicht Grenzen gesetzt. Die AT-Propheten brandmarken immer wieder die Reichen, die nie genug haben, Arme ausbeuten und ihnen keine Entfaltungsmöglichkeiten geben. Auch Jakobus im Neuen Testament bezeichnet die Situation der Reichen, die den Arbeitnehmern einen gerechten Lohn verweigern, als Elend und nicht als Erfolgsmodell! So gebietet Paulus den Reichen, mit ihrem Reichtum das Wohl der Gemeinschaft zu suchen. Habgier bezeichnet er nicht als eine Tugend, die neue Arbeitsplätze schafft, sondern als Wurzel allen Übels.

sein: Eine einseitige Betonung der Harmonie untereinander zulasten von sachbezogenen Informationen; ein unreflektierter Bezug auf das bisher Bewährte oder das Bauchgefühl, das einen angeblich noch nie getäuscht hat; eine einseitige Fokussierung auf Geld und dessen Vermehrung. Um zu erkennen, was wirklich wichtig ist, muss man sich auf zuverlässige Quellen und Informationen konzentrieren. Dann folgt die Reflexion, um Informationen angemessen einzuordnen und zu deuten. Dazu gibt uns Gott mit der Bibel und seinem Heiligen Geist wertvolle Unterstützung. Kombiniert mit dem Austausch mit Vertrauten helfen sie, das Denken auszurichten und zu „eichen“. Nehmen Sie sich dafür genug Zeit? P Der Autor ist Studienleiter der Akademie für christliche Führungskräfte Schweiz und leitet den VBG-Fachkreis Psychologie und Glaube.

Zudem gebietet Paulus den Herren, sie sollen den Sklaven (Arbeitnehmern) nicht drohen. Da es weder biblische Argumente noch Argumente des gesunden Menschenverstandes gibt, welche die aktuellen Einkommens- und Vermögensunterschiede in der Schweiz rechtfertigen, konzen-trierten die Finanzherren sich vor allem auf das Drohen: Abwandern ins Ausland, AHV-Loch, werden sowieso den Ärmeren nicht bessere Löhne bezahlen, etc. Herr Nann kritisiert die Motive der Initianten (Neid) und deren „Früchte" in anderen gesellschaftlichen Bereichen. Ich stimmte aber nicht darüber ab, sondern darüber, ob 1:12 den biblischen Vorgaben mehr entspricht als ein Kapitalismus ohne jegliche Grenzen.

Bernhard Schulze, Gampelen BE

Leserbriefe entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Wir beachten alle Zuschriften, können aber nicht jede veröffentlichen. Kürzungen unter Wahrung des Sinns behalten wir uns vor. Die Redaktion

Bild: zvg

Privatpersonen, Unternehmern, Was ist wichtig? Bestsellerautor Politikern, Verantwortlichen in Rolf Dobelli meinte dazu vor Kirchen und Nonprofit-Orgazwei Jahren: „Leben Sie ohne nisationen hängen davon ab. News. (....) Löschen Sie die NewsPsychologen untersuchen seit Apps auf Ihrem iPhone. VerJahren menschliches Entscheikaufen Sie Ihren Fernseher. (...) dungsverhalten. Eine der besLesen Sie lange Artikel, Bücher ten Entscheidungsstrategien und Buchzusammenfassungen, Dieter Bösser ist: „Take the Best“. Man soll die nicht davor zurückschrecken, die Komplexität der Welt darzustellen“. In demnach nicht versuchen, für eine Entder Flut der täglichen News und Mails ver- scheidung so viele Fakten wie möglich zu liert man den Überblick und das Sensori- berücksichtigen, sondern sich auf das oder um für wirklich wichtige Informationen. die besten Kriterien beschränken. Wie werIst es in gleichem Masse wichtig, dass ein den die besten Kriterien identifiziert? Muss Japaner in der Nähe von Tokio Kokain im man zuerst Fehlentscheidungen treffen, Wert von 44 Millionen Franken entdeckt weil man erst hinterher schlauer ist? Ist hat verglichen mit der Befürchtung, dass der auf der sicheren Seite, der in seinen sich an den Aktienmärkten langsam ei- Entscheidungen dem Mainstream folgt? ne Blase bildet, die noch vor Jahresende So entstehen Blasen, am Aktienmarkt, am platzen könnte? Die Frage, was wirklich Immobilienmarkt und anderswo. wichtig ist, ist nicht rein philosophischer Bereiche systematischer Verzerrungen im Natur. Die operativen Entscheidungen von eigenen Entscheidungsverhalten können

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Von irdischem und ewigem Glück IVCG ThUrGaU Am Adventstreffen in Weinfelden verriet Chocolatier Jürg Läderach, was ihn viel glücklicher macht als Schokolade.

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m historischen Gasthaus zum Trauben versammelten sich am letzten Freitag mehr als hundert Gäste zum Adventstreffen der Internationalen Vereinigung Christlicher Geschäftsleute (IVCG), Gruppe Thurgau. Eine Spezialität, die Thema des Abends war und zuweilen für Glücksgefühle sorgt, liess die Gäste so zahlreich nach Weinfelden pilgern: Schokolade. Moderator Andrea Vonlanthen stellte die Ziele der IVCG vor. Sie verbinde Menschen in Verantwortung – dazu zählten auch Familienfrauen – und gebe Antworten auf entscheidende Fragen des Lebens.

Süsse Tops und Flops Jürg Läderach (53) isst jeden Tag Schoggi, am liebsten mit Nüssen. Sie könne Freude bereiten, aber auch fast süchtig machen. Der CEO der Confiseur Läderach AG in Ennenda GL arbeitet seit 1985 im elterlichen Betrieb mit. Sein Grossvater Rudolf entwickelte und patentierte ein Verfahren zur Herstellung von Truffes mit Hohlkugeln, das dem Unternehmen schon früh zum Durchbruch verhalf. Läderach erzählte von der Entwicklung neuer Produkte: „Ohne Flops keine Tops." Die Isomalt-Schalen mit dem Zuckeraustauschstoff hätten sich als Flop erwiesen, während sich die Mini Mousses zu einem Geheimtipp entwickelten.

Etwas vom Kostbarsten

Bild: Christian Bachmann; laederach.com

Dann leitete der gelernte Konditor-Confiseur über zur zentralen Botschaft: „Es gibt noch etwas Süsseres im Leben: Vergebung und Versöhnung mit Gott.“ Es sei etwas vom Kostbarsten im Wandel mit Jesus, sei-

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Was ist süsser als Schoggi? Jürg Läderach im Interview mit Andrea Vonlanthen.

ne Führung im Alltag zu erleben. Rückblickend habe sich die Entscheidung bestätigt, im Geschäft des Vaters mitzuarbeiten. Läderach empfahl, kindlich und vertrauensvoll mit Gott vorwärts zu gehen. Wenn wir bereit seien, auf Gott zu hören, könne die Bibel ganz konkret in unsere Situation hineinsprechen. Jesus sei gekommen, damit wir eine Hoffnung über den Tod hinaus hätten und das Leben mit Blick auf die Ewigkeit gestalten könnten.

Stimmgewaltig und schön Für eine stimmungsvolle Adventsfeier sorgten die musikalischen Einlagen von Remo Traber und seinem früheren Lehrer Beat Saurer aus Hauptwil TG. Der 16-jährige Querflötist und Sänger überzeugte mit einer stimmgewaltigen Darbietung des spanischen Stücks „Por Ti Sere“ („You Raise Me Up“) der Gesangsgruppe „Il Divo“. Der junge Solist macht eine Ausbildung als Theatermaler, engagiert sich in einem christlichen Musicalverein und singt in Gottesdiensten. Musik sei eine „mega schöne Art, Gottes Liebe bekannt zu machen“, bezeugte er. Bei Kaffee und köstlichen Spezialitäten aus dem Hause Läderach wurde bis gegen Mitternacht diskutiert und politisiert, engagieren sich doch mehrere Gäste aktiv in der kantonalen oder nationalen Politik. (cb) M www.ivcg.org; www.laederach.ch b

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PODIUM Der dreieinige Gott zeigt sich den Menschen durch die Schrift, das Gewissen und die Natur. Die umfassendste Offenbarung Gottes befindet sich in der Bibel. Das Alte und das Neue Testament beinhalten ein grandioses Bild der Menschheitsgeschichte sowie eine beeindruckende Darstellung der in Jesus Christus dargebotenen Erlösung. Das von Gott im Herzen aller Menschen eingesetzte Gewissen erlaubt es, zwischen Gut und Böse zu unterscheiden. Die Natur zeugt von Gottes Existenz. In seiner Genialität hat sich Gott nicht damit begnügt, die Natur in ihrer bemerkenswerten Funktionalität zu erschaffen, sondern er lässt uns zusätzlich zahlreiche geistliche Prinzipien entdecken. Ende November geschieht etwas Besonderes: In unserem Land geht die Sonne schon vom 5. Dezember an nicht mehr früher unter. Ab dem 16. Dezember wird es am Abend sogar wieder ein bisschen heller. Ab dem 21. Dezember werden die Tage länger. Dennoch: Die kältesten Tage stehen uns erst noch bevor. Januar und Februar sind bekanntlich die winterlichsten Monate des Jahres. Diese von der Natur gegebenen Realitäten zeigen uns, dass die Auferstehung und das Leben in ihrer Essenz schon im Tod enthalten sind. Sie bezeugen auch, dass sogar die schwierigsten und kältesten Momente des Lebens von Zeichen der Hoffnung begleitet werden. Die Adventszeit lädt uns ein, unsere Augen auf das Licht von Weihnachten zu richten. Ein Licht, das eines Tages alle Finsternis vertreiben und über alle Kälte siegen wird. Jean-Pierre Graber war Nationalrat der SVP. Er wohnt in La Neuveville BE.


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Geistlichen Impulsen folgen Es war im Jahr 2005, als ich zum ersten Mal eine «Full Life Study Bible», die englischsprachige Ausgabe der «STAMPS Studienbibel», in der Hand hielt. Sofort erhielt ich einen Impuls vom Heiligen Geist, mich dafür einzusetzen, dieses Werk auch auf Deutsch zu publizieren. Damit begann eine interessante Reise, die mit dem Erscheinen der STAMPS Studienbibel im Herbst 2013 ihren Abschluss fand. «Schon wieder eine Studienbibel!», dachte ich zuerst, aber es wurde mir schnell bewusst, dass die STAMPS Bibel weit mehr ist. Sie vermittelt nicht nur Wegweisung für das Leben mit Jesus und den Dienst in der Gemeinde und der Mission, sondern sie vertieft dem interessierten Bibelleser auf eine erfrischende und ermutigende Art und Weise die Heilige Schrift auf der Basis einer klaren pfingstlichen Theologie. Als ich mich mit den Beiträgen beschäftigte, merkte ich auch, dass sie engagierten Mitarbeitern in der Gemeinde eine Fundgrube bietet und Bibellehrern eine willkommene Hilfestellung. Es ist denn auch das Ziel dieser Studienbibel, die Leserschaft dahin zu führen, dass ihr Glaube an das Wort Gottes verstärkt wird, ihr Vertrauen in die Realität der Kraft Gottes wächst und die Erwartung erneuert wird, sowohl die Fülle Christi in der Gemeinde als auch die Fülle des Heiligen Geistes im persönlichen Leben zu erleben. Dann gab es noch einen anderen Gedanken, der mich motivierte. Die meisten Pfingstgemeinden haben bewusst nur ein kurzes Glaubensbekenntnis, denn sie gehen davon aus, dass es vielmehr der Heilige Geist ist, der die Menschen zusammenhält, als Glaubensgrundsätze. Trotzdem ist es wichtig, dass Pfingstler den Rahmen der pfingstlich-evangelikalen Bandbreite in praktischen Lehrfragen kennen. In diesem Sinne ist die STAMPS Studienbibel mehr als eine weitere Studienbibel, sie ist auch ein Beitrag zur pfingstlichen Identität. Neben den herkömmlichen Merkmalen einer Studienbibel wie Querverweisen, Illustrationen, Stichwortverzeichnis, Konkordanz, Karten, Anmerkungen und einem BiMax Schläpfer ist Präsident der Schweizerischen Pfingstmission und des VFG – Freikirchen Schweiz.

Max Schläpfer, Präsident der SPM, interviewt das Projektteam der STAMPS Bibel

belleseplan zeichnet sich die STAMPS Bibel durch «Themenschlüssel» aus, über die man zwölf wichtige biblische Themen in relevanten Abschnitten verfolgen kann. Solche Themenschlüssen sind zum Beispiel: «Kraftvoller Glaube», «Erlösung», «Die Gaben des Geistes» oder «Im Gehorsam und in Gottes Gerechtigkeit leben». Die Kommentare und Artikel sind aus einer pfingstlichen Perspektive geschrieben und nicht nur expositorisch, theologisch oder dogmatisch wertvoll, sondern auch praktisch gehalten und ethisch relevant. Als Bibelübersetzung wurde die Neue Zürcher Bibel 2007 verwendet, die Worte Jesu wurden in Rot gedruckt und die vielen Querverweise sind als Mittelspalte nahe beim Text angeordnet. Besonders wertvoll sind auch die Einführungen in die biblischen Bücher mit Datierung, Verfasser, geschichtlichen Umständen, besonderen Merkmalen sowie einer allgemeinen Übersicht und Gliederungsangaben. Der Autor dieser aussergewöhnlichen Studienbibel, Donald C. Stamps, langjähriger Missionar der Assemblies of God in Brasilien, schrieb im Vorwort zur ersten Ausgabe, dass ihn in den Jahren der Arbeit für diese Studienbibel ein tiefes Bewusstsein begleitet hat, wie schwach und unwürdig er ist, Gottes heiliges Wort auszulegen. Man spürt diese Haltung nicht nur, wenn man mit der STAMPS Bibel arbeitet, sondern man wird davon auch angesteckt! Max Schläpfer

Die SPM Die Schweizerische Pfingstmission (SPM) ist ein Dachverband von organisatorisch und finanziell unabhängigen Gemeinden mit einem verbindlichen Glaubensbekenntnis. Sie umfasst 70 Gemeinden mit insgesamt 10 000 Mitgliedern. Die SPM ist Mitglied im VFG – Freikirchen Schweiz (www.freikirchen.ch), pflegt Beziehungen zur Schweizerischen Evangelischen Allianz (www.each.ch) und zu internationalen Dachorganisationen wie der Pentecostal European Fellowship (www.pef.eu), der World Pentecostal Conference (www.pentecostalworldfellowship.org) und der World Assemblies of God Fellowship (www. worldagfellowship.org). Die Arbeit der SPM hat zwei Schwerpunkte. Zum einen engagiert sie sich im Aufbau und in der Unterstützung bestehender christlicher Lokalgemeinden (www.pfingstmission.ch > Portrait), der Gründung von neuen Gemeinden und der Ausbildung von Pastoren, Pastoralassistenten und Laienmitarbeitern. Zum andern setzt sich die SPM für die weltweite Missionsarbeit ein (www.pfingstmission.ch > Portrait > Missionsgrundlagen). Schweizerische Pfingstmission Postfach 3841 CH–5001 Aarau 062 832 20 10 www.pfingstmission.ch Diese Seite ist eine Publiseite des Verbandes VFG – Freikirchen Schweiz. Verantwortet wird sie von der Schweizerischen Pfingstmission SPM.

Vertrieben wird die Studienbibel vom Asaph Verlag. Gedruckt wurde sie in einer Auflage von 10 000 Exemplaren. Sie umfasst stolze 2768 Seiten und erscheint mit Ledereinbindung und als Hardcover. Leseprobe und Bestellungen auf www.stampsbibel.com

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Die Bilder der Woche IRAN & ISRAEL

Friede, Friede – und ist doch kein Friede. Alle Welt hofft, dass mit der am 24. November in Genf erzielten Übereinkunft im Atomstreit mit dem Iran die Kriegsgefahr im Mittleren Osten etwas abgebaut ist. Nur Israel bleibt skeptisch – offensichtlich aus gutem Grund. Unsere Bilder der Woche zeigen die unterschiedlichen Demonstrationen in den beiden Ländern. Iranische Studenten bildeten am 19. November eine Menschenkette um die Atomanlage Fordo nahe der Stadt Gom; dabei verbrannten sie eine israelische Flagge. Im Kontrast dazu stehen die Jugendlichen einer orthodoxen jüdischen Schule in Israel. Sie nehmen an einem Massengebet teil, um gegen die vermeintlichen Atomwaffenpläne Irans zu protestieren. Der für sechs Monate geltenden Genfer Übereinkunft mit den UN-Vetomächten USA, China, Russland, Frankreich und Großbritannien zufolge muss der Iran die Urananreicherung so begrenzen, dass es nicht militärisch eingesetzt werden kann. Das Land kann im Gegenzug auf umgerechnet rund 3,5 Milliarden Euro zugreifen, die bislang auf Auslandskonten eingefroren waren.

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Iran: Was bedeutet die Atom-Übereinkunft für Israel? KOMPROMISS Die Einigung zwischen der UN und dem Iran hat geteilte kirchliche Reaktionen hervorgerufen.

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as Verhandlungsergebnis im Atomstreit mit dem Iran hat in kirchlichen Kreisen unterschiedliche Reaktionen ausgelöst. Nach der zunächst für sechs Monate geltenden Übereinkunft, die am 24. November im schweizerischen Genf unterzeichnet wurde, muss der Iran die Anreicherung von Uran so deckeln, dass es nicht für militärische Zwecke eingesetzt werden kann. Die Atomanlagen werden von Inspektoren der Internationalen Atombehörde überwacht. Der Iran kann im Gegenzug auf umgerechnet rund 3,5 Milliarden Euro zugreifen, die bislang auf Auslandskonten eingefroren waren. Zusätzlich darf das Land auch wieder Erdöl exportieren im Gegenwert von weiteren rund 1,1 Milliarden Euro.

EKD: Nur so kann ein Krieg verhindert werden Wie der Referent für den Nahen und Mittleren Osten im Kirchenamt der EKD, Oberkirchenrat Martin Pühn (Hannover), auf Anfrage von idea sagte, lässt sich gegenwärtig noch nicht absehen, was das Verhandlungsergebnis bewirken wird. Er würdigte jedoch, dass es unter Präsident Hassan Ruhani erstmals möglich gewesen sei, sich gemeinsam an den Verhandlungstisch zu setzen; unter Amtsvorgänger Mahmud Ahmadinedschad sei das undenkbar gewesen. Mit Blick auf Israel erklärte der Theologe, er könne Der neue iranische Präsident die Vorsicht im Land verstehen. Hassan Ruhani gilt im VerDenn es bestehe die Gefahr, dass gleich zu seinem Vorgänger der Iran die vereinbarten Ergebals kompromissbereit, liberaler und israelfreundlicher. nisse anders interpretiere als der Westen. Jedoch sehe er in der Einbindung Irans in die internationale Staatengemeinschaft auf Dauer die einzige tragfähige Lösung, einen bewaffneten Konflikt zwischen Israel und Israel dem Iran zu verhindern, so Pühn.

Fotos: picture alliance (2)

Altbischof: Ein Anfang ist gemacht Der Vorsitzende der Mittelostkommission der EKD, der frühere bayerische Landesbischof Johannes Friedrich, erklärte auf Anfrage von idea, er freue sich über die Vereinbarung, sei damit doch wenigstens ein erster Schritt getan. Außerdem sei sie ja nur zur Probe abgeschlossen: „Es kann also eigentlich nichts Schlimmeres passieren als auch ohne diese.“ Er verstehe die Ängste in Israel, befürchte aber, dass Ministerpräsident Netanjahu „mehr darauf setzt, im Inland für seine harte Haltung belohnt zu werden, als dass er 48.2013

Für Israels Ministerpräsident Netanjahu ist das Atomprogramm des Irans fast (zu 90 %) fertiggestellt. Die Bombe könne jederzeit gezündet werden.

wirklich eine für Israel sinnvolle Außenpolitik damit betreibt“. Denn auch für Israel sei es besser, wenn es in Zukunft gelingen sollte, die iranische Bedrohung ohne Krieg in den Griff zu bekommen.

Israelfreunde: Wie weit kann man Teheran trauen? Der gerade von einer Israel-Reise zurückgekehrte Geschäftsführer der Sächsischen Israelfreunde, Wilfried Gotter (Schönborn-Dreiwerden), sagte, die Israelis nähmen das Verhandlungsergebnis überwiegend als Gefahr wahr. Zudem hätten viele den Eindruck, die USA – engster und wichtigster Partner Israels – hätten sie mit diesem Abkommen fallengelassen. Gotter kritisierte, dass der Westen zu „blauäugig“ verhandelt habe.

Ministerpräsident Netanjahu: Historischer Fehler

7,8 Millionen Einwohner Juden (5,9 Millionen) Muslime (1,6 Millionen) Christen (150.000) Judenchristen (15.000)

75,3 % 20,6 % 1,9 % 0,2 %

Iran 74,2 Millionen Einwohner Muslime:

99 %

Konvertiten zum christlichen Glauben (geschätzt): Orthodoxe Christen (geschätzt):

250.000 150.000

Während das Verhandlungsergebnis international überwiegend begrüßt wurde, stieß es vor allem in Israel auf Kritik. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu nannte das Abkommen einen „historischen Fehler“. Außenminister Avigdor Lieberman kritisierte, die fünf UN-Vetomächte (USA, China, Russland, Frankreich und Großbritannien) sowie Deutschland hätten dem Iran zu seinem „größten diplomatischen Sieg“ verholfen. Dagegen deutete Präsident Schimon Peres an, dass man dem Abkommen und damit den Iranern eine Chance geben müsse: „Der Erfolg oder Misserfolg des Deals wird an Ergebnissen bemessen werden, nicht an Worten.“ Israel sei an einer diplomatischen Lösung des Atomkonflikts interessiert. P


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Bush: Auf den Glauben an Christus ist Verlass EX-PRÄSIDENT Eins muss klar sein: Das Böse existiert wirklich.

Heavy-Metal-Musiker: Satan ist in mir

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er frühere US-Präsident George W. Bush hat sich nach eigenen Worten bei schweren Entscheidungen immer auf seinen christlichen Glauben verlassen. Der heute 67-jährige Republikaner regierte von 2001 bis 2009 im Weißen Haus. In seine Amtszeit fielen unter anderem die Terroranschläge vom 11. September 2001, danach der Krieg gegen den Terrorismus mit Militäreinsätzen in Afghanistan und dem Irak, der verheerende Wirbelsturm Katrina im Jahr 2005 und die Finanzkrise ab 2007. Bush ist nach seiner Amtszeit wenig mit öffentlichen Äußerungen in Erscheinung getreten. Am 19. November wurde er in der „Tonight Show“ des Senders NBC (New York) von Moderator Jay Leno interviewt. Er sei immer von dem überzeugt gewe-

NOTIERT

KIRCHENGESCHICHTE Der Papst zeigte am 24. November bei einer Messe auf dem Petersplatz angebliche Knochensplitter des Apostels.

Der griechische Heavy-Metal-Musiker Tas Danazoglou hat sich zum Satanismus bekannt. Er ist Gründungsmitglied und Sänger der Band „Satan‘s Wrath“ (Satans Zorn). In einem Interview mit dem OnlineMagazin metal.de (Heimsheim bei Pforzheim) sagte Danazoglou, seine Gruppe mache „satanischen Heavy Metal“. Auf Nachfrage, wie ernst er das Thema Satan wirklich nehme, antwortete er: „Satan ist realer als viele Leute denken … Ich bin Satan, und Satan ist in mir.“ Die neue CD der Gruppe trägt den Titel „Aeons of Satan‘s Reign“ (Zeitalter der Herrschaft Satans). Die Hülle zeigt den gekreuzigten Christus inmitten von Darstellungen des Teufels. Laut Danazoglou zeigt das Cover die Band „am Sabbat bei der Entweihung von Jesus Christus“. Lieder auf der CD tragen Titel wie „Only Satan is Lord“ (Nur Satan ist Herr) und „Satan‘s Blood, Lucifer‘s Fire“ (Satans Blut, Lucifers Feuer). In einer Rezension der CD auf der Internetseite stormbringer.at“ heißt es, die kratzige Stimme von Danazoglou „lässt dir einen satanischkalten Schauer über den Rücken laufen“.

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Sexueller Missbrauch: Wenn das Mobiltelefon zur Gefahr wird

George W. Bush

sen, was er getan habe, sagte Bush. Es sei wichtig, das Volk daran zu erinnern, dass das Böse wirklich existiere. Bei wichtigen Entscheidungen hätten ihm sein Glaube und seine Familie geholfen. Bush gilt als evangelikaler Methodist. P

Stammen die Knochen von Petrus? andelt es sich bei den Knochen, die Papst Franziskus der Öffentlichkeit in Rom präsentiert hat, um die sterblichen Überreste des Apostels Petrus? Nach Ansicht des Neutestamentlers an der Freien Theologischen Hochschule Gießen, Prof. Armin Baum, ist das möglich, allerdings gibt es dafür keine ausreichenden Belege. Auf idea-Anfrage erklärte Baum, es sei historisch sehr wahrscheinlich, dass Petrus gegen Ende seines Lebens in den 60er Jahren des ersten Jahrhunderts nach Christus in Rom gewirkt hat und unter Kaiser Nero als Märtyrer gestorben ist. Zwar breche die Apostelgeschichte mit dem Jahr 62

Papst küsst den Schrein mit den Petrus-Reliquien.

und damit vor der Christenverfolgung des Jahres 64 ab, aber es gebe andere alte Nachrichten, die den Rom-Aufenthalt des Petrus belegen.

Papst segnete 8 Knochensplitter Papst Franziskus hatte die Knochenreste am 24. November bei einer Messe auf dem Petersplatz den etwa 60.000 Besuchern vorgestellt. Dabei hielt er eine Kassette mit der lateinischen Aufschrift „Aus den Knochen, die in den Grotten der vatikanischen Basilika gefunden wurden, und die als die des seligen Apostels Petrus gelten“. Der Papst küsste die Kassette und segnete die darin aufbewahrten 8 Knochensplitter. Der Behälter wurde seit 1971 in der Kapelle der päpstlichen Wohnräume aufbewahrt. Die 2-3 cm langen Knochensplitter waren im Jahr 1940 bei Grabungen in den Vatikanischen Grotten gefunden worden. Papst Paul VI. erklärte 1968, wissenschaftliche Tests hätten ergeben, dass es sich mit „großer Wahrscheinlichkeit“ um Knochenreste von Petrus handle. P

Immer mehr Kinder werden zu Opfern sexuellen Missbrauchs über internetfähige Mobiltelefone. Die meist erwachsenen Täter bauen über die Handys einen ständigen Kontakt zu ihren Opfern auf. Die Jugendlichen können so kaum noch ausweichen. Doch nur 20 % aller Eltern sind sich der Gefahr bewusst. Das hat eine Studie des Meinungsforschungsinstituts YouGov in Großbritannien ergeben. Auch in Deutschland dürfte die Zahl der informierten Eltern niedrig sein, so der Geschäftsführer des evangelischen Fachverbandes für Sexualethik und Seelsorge „Weißes Kreuz“, Rolf Trauernicht. Gegenüber idea erklärte er: „Laut dem Gesetz haben die Eltern eine Aufsichtspflicht. Sie müssen daher wissen, was ihre Kinder im Internet – auch auf dem Handy – tun.“ Trauernicht rät: „Eltern sollten eine Atmosphäre des Vertrauens schaffen, in der die Sexualerziehung immer wieder zum Thema gemacht werden kann.“ Die Kontrolle des Mobiltelefons sei dann die äußerste Maßnahme.

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Seit 3 Monaten inhaftiert

Karadsch

IRAK

IRAN Appell: Lasst die drei Christen frei! Als „Gefangene des Monats Dezember“ haben die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) und idea 3 Christen im Iran benannt und zu ihrer Unterstützung aufgerufen. Es handelt sich um die Männer Masoud Mirzaei, Sevada Aghasar und Ebrahim Firouzi. Sie wurden am 21. August von Sicherheitskräften in Zivil in der 1,5 Millionen Einwohner zählenden Stadt Karadsch (bei Teheran) festgenommen. Einen Haftbefehl konnten die staatlichen Mitarbeiter nicht vorlegen. Die christliche iranische Nachrichtenagentur „Mohabat News“ berichtete im Oktober, dass Aghasar und Firouzi in separaten Einzelzellen des berüchtigten Evin-Gefängnises in der Nähe von Teheran inhaftiert sind. Zur Situation von Mirzaei liegen derzeit keine Informationen vor. Als ungewöhnlich bezeichnet die IGFM die Festnahme des 24-jährigen Aghasar. Er ist kein Konvertit aus dem Islam, sondern seit seiner Geburt Mitglied der armenisch-orthodoxen Kirche. Sie darf ihre Gottesdienste nur in armenischer Sprache halten. Nach IGFM-Informationen hat Aghasar christliche Bücher und Filme in die Landessprache Farsi übersetzt und sich im sozialen Netzwerk Facebook betätigt. Der 28-jährige Firouzi trat vom Islam zum Chris-

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TEHERAN (Hauptstadt)

v. l.: Ebrahim Firouzi, Sevada Aghasar, Masoud Mirzaei

KUWAIT

IRAN

AFGHANISTAN

DIE GEFANGENEN DES MONATS DEZEMBER

tentum über und war bereits mehrfach wegen evangelistischer Aktivitäten inhaftiert. Ihm wird Spionage für den israelischen Geheimdienst Mossad vorgeworfen. Menschenrechtler gehen davon aus, dass diese Anschuldigung haltlos ist. Bisher wurden keine offiziellen Anklagen erhoben. Vor kurzem hatte ein Berater des iranischen Präsidenten Hassan Ruhani – Ali Younesi – in Zeitungsinterviews erklärt, dass keinem Bürger Rechte verwehrt werden dürften, nur weil er Christ oder Jude sei. Die IGFM und idea rufen mit Hinweis auf diese Äußerungen dazu auf, gegen die Inhaftierungen zu protestieren. Man solle in Briefen an Präsident Ruhani um die sofortige Freilassung bitten und dabei auf den vom Iran ratifizierten „Pakt über bürgerliche und politische Rechte“ verweisen. Dieses Dokument schließt auch die Religionsfreiheit ein. P Hier kann man um die Freilassung bitten: Seine Exzellenz Präsident Hassan Ruhani via Botschaft der Islamischen Republik Iran, Thunstraße 68, 3006 Bern Fax: 031-3515652

idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

30. November – 6. Dezember

FERNSEHEN Sonntag, 1. Advent 10.50–11.25 Ehe man sich scheidet – Die Eheberater Käthi und Daniel Zindel erklären, wie eine gute Ehe funktioniert 11.00–12.15 ERF 1 Gottesdienst aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Gießen

14.00–14.45 „Stunde des Höchsten“ – Fernseh-Gottesdienst 18.00–19.00 Adventskonzert aus der Frauenkirche in Dresden 20.15–22.00 Weihnachten mit Hindernissen. Spielfilm

Mittwoch, 4. Dezember

Donnerstag, 5. Dezember

Freitag, 6. Dezember

20.15–21.05 Profit mit schmutziger Luft – Ist der Klimawandel noch aufzuhalten? Dokumentation

17.05–17.30 Die Christen Äthiopiens und ihre heilige Stadt Lalibela mit ihren in Fels gehauenen Kirchen

17.15–18.00 ERF 1 Kampf gegen Zwangsprostitution. Der Verein „Mission Freedom“ verhilft Opfern zu einem neuen Leben

22.50–23.20 „Super-Mama im Advent“ – Allein mit Kindern, Kerzen und Karriere. Reportage

20.15–21.00 Homöopathie – Heilung oder Humbug? Dokumentation über alternative Heilmethoden

21.45–22.15 „Die Taliban Kids“ – Wie Kinder entführt, bestochen und bedroht werden, um sie zu Kämpfern zu machen.

HÖRFUNK Sonntag, 1. Advent 7.05–7.30 Glaube, Kirche, Arbeit – Die Botschaft Adolph Kolpings für heute

Donnerstag, 5. Dezember 8.30–9.00 Was der Schleier verschleiert – Über die Geschlechterordnung im Orient wie im Okzident

Fotos: IGFM

7.15–7.30 Religionsgemeinschaften: 10.00–11.00 Die Freikirche der Evangelisch-reformierte Siebenten-Tags-Adventisten Radiopredigt von Luzia Sutter Rehmann, Binningen

10.00–11.00 Gottesdienst aus der Evangelisch-methodistischen Gemeinde in Ellerbek

17.05–17.30 Fortschritt oder Rolle rückwärts? Gleichberechtigung in den Kirchen

20.00–20.30 ERF Plus Brennpunkt Nahost – Mit Horst Marquardt und Johannes Gerloff

12.05–12.30 Die Heimat, die keine mehr ist – Über den schleichenden Exodus der Christen aus dem Orient

20.04–20.30 Welches Kind darf leben? Probleme mit der vorgeburtlichen Diagnostik

20.30–21.00 ERF Plus Das Paradies erwacht zu neuem Leben – Hans-Dieter Frauer erzählt von engagierten Christen in Georgien

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

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„Das Gedöns bestimmt die Zukunft unseres Landes“ FAMILIE Birgit Kelle tritt wie wenige andere in Artikeln und Fernsehrunden für Mütter und Hausfrauen sowie generell für die Familie wie christliche Positionen ein. Dafür erhielt sie jetzt den Löwenthal-Preis.

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ir dürfen nicht zulassen, dass unser Land bald nur noch von lauten Minderheiten regiert wird, die alle niederbrüllen, die aus dem politisch-korrekten Weg ausbrechen.“ Diese Forderung erhob die Journalistin Birgit Kelle (Kempen/Niederrhein). Es stimme nicht, dass traditionelle Werte und „normale Familien“ in Deutschland ein Auslaufmodell seien. 80 % aller Kinder lebten bei ihren verheirateten Eltern. Ohne Familie gäbe es „keinen Staat, kein gar nichts“. Es gehe um nichts weniger als den Fortbestand der Generationen und nicht um – wie Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) es einmal genannt habe – das Ressort „Frauen und Gedöns“. Birgit Kelle: „Dies

Birgit Kelle vertritt in Fernsehrunden überzeugend christliche Positionen.

Gedöns bestimmt die Zukunft unseres Landes.“ Das alles aber leugne eine „Feminismus-Industrie mit ihren unzähligen unkündbaren Frauenbeauftragten und ihren Gender-Lehrstühlen“. Für ein Leben, wie sie es führe – als Mutter und Hausfrau –, spreche dagegen niemand. Dies versuche sie zu ändern. Und immer, wenn sie es tue, bekomme sie von der Basis große Zustimmung. Frau Kelle sprach anlässlich der Verleihung des Gerhard-Löwenthal-Preises 2013 für Journalisten an sie in Berlin.

„Dann mach doch die Bluse zu“ Der Wiener Politikwissenschaftler Andreas Unterberger sagte in seiner Laudatio, Birgit Kelle stehe an der Spitze einer Auseinandersetzung gegen einen Feminismus, der großen Schaden anrichte. Die 38-jährige (nebenberufliche) Journalistin Birgit Kelle stammt aus Siebenbürgen, ist verheiratet und hat vier Kinder. Vor zwei Jahren trat die Protestantin in die katholische Kirche über. Sie schreibt u. a. für „Focus“ und „Die Welt“. Sie ist 2012 als Sachverständige vor den Familienausschuss des Bundestages berufen worden. Zuletzt erschien von ihr im August im adeo-Verlag (in dem auch Margot Käßmann publiziert) das Buch „Dann mach doch die Bluse zu – Ein Aufschrei gegen den Gleichheitswahn“. Frau Kelle war auch eine der Hauptreferenten beim diesjährigen Allianztag im Zentrum der Deutschen Evangelischen Allianz Ende September in Bad Blankenburg. Den Löwenthal-Ehrenpreis 2013 für Publizisten erhielt der langjährige, ehemalige FAZ-Hauptstadtkorrespondent Karl Feldmeyer. Frühere Preisträger sind u. a. die einstige Chefin des Instituts für Demoskopie in Allensbach, Prof. Elisabeth NoelleNeumann, und der ehemalige Herausgeber des „Stern“, Prof. Peter Scholl-Latour, gewesen. Der Preis wird verliehen von der Förderstiftung Konservative Bildung und Forschung in Kooperation mit der Wochenzeitung „Junge Freiheit“. Deren Chefredakteur, Dieter Stein, sagte, der Preis sei bewusst benannt nach dem ehemaligen Leiter des ZDF-Magazins, dem im Dritten Reich verfolgten Juden Löwenthal (1922–2002), der sich gegen jede totalitäre Herrschaft wandte. P

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iele Deutsche benutzen im Alltag Sprichwörter, wissen aber nicht, dass sie aus der Bibel stammen. An welchen Stellen und in welchem Zusammenhang sie im Buch der Bücher stehen, erklärt ein Verteilkalender des Missionswerks „Aktion: In jedes Haus“ (AJH). Die Fotomotive auf den Vorderseiten sind mit Sprichwörtern versehen wie „Wer anderen eine Grube gräbt,

fällt selbst hinein“ oder „Wer es glaubt, wird selig“. Auf der Rückseite befinden sich Texte mit evangelistischen Impulsen, die die biblischen Wurzeln der Sprüche erklären. Mit einer Gutscheinkarte kann der Empfänger kostenlos Informationen über den christlichen Glauben bestellen. Wie die AJH-Zentrale in Radevormwald bei Wuppertal mitteilte, eignen sich die Kalender besonders

für Verteilaktionen zu adventlichen Veranstaltungen. Der Kalender mit dem Titel „Das ist spruchreif“ wurde in einer Auflage von 80.000 Exemplaren gedruckt. Er wird auf Spendenbasis abgegeben. Die AJH unter Leitung von Ulrich Krieger und Bernd Tocha ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft Evangelikaler Missionen. b www.ajh-info.de • 02195 91560

Foto: WDR/Klaus Görgens

Mit Sprichwörtern im Advent evangelisieren: Wer anderen eine Grube gräbt …

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Autobauer als „Botschafter am Arbeitsplatz“ CHRISTEN IN DER AUTOMOBILINDUSTRIE Die Buchstaben BMW stehen nicht nur für eine bayerische Automarke, sondern auch für eine Gruppe von Christen in diesem Unternehmen. Auch in anderen Firmen sind sie aktiv.

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it dem Aufruf „Bet Mal Wieder“ werben sie unter BMW-Mitarbeitern für Gebetstreffen, berichteten sie bei einer Zusammenkunft der Vereinigung „Christen in der Automobilindustrie“ in Weinstadt bei Stuttgart. Sie wurde während der Internationalen Automobilausstellung im September in Frankfurt am Main von leitenden Mitarbeitern großer Firmen und dem Pastor der hannoverschen Landeskirche, Peer-Detlev Schladebusch (Celle), gegründet. Am ersten größeren Treffen in Weinstadt nahmen Beschäftigte von zwölf Unternehmen teil, darunter Daimler, Porsche, Opel, BMW, Trumpf und Bosch. Gemeinsam wollen sie die christliche Botschaft in der Automobilindustrie bekanntmachen. Aus allen Firmen berichteten Christen, wie Gott auf Fürbitten reagiert habe. Eine Gebetserhörung sei beispielsweise eine Investitionsentscheidung zur Sicherung eines Produktionsstandortes gewesen. Ebenso wichtig sei es, einander in persönlichen und beruflichen Krisen zu ermutigen und vor Gott auch für Anliegen in anderen Konzernen einzutreten. Der Gastreferent Robert Fraser (Kansas City, USA) bezeichnete berufstätige Christen als „Botschafter Gottes für Kollegen und Kunden der eigenen Firma“.

„Gott lieb(t) Daimler“ und andere Mit einer Anlehnung an den Namen des Unternehmensgründers, Gottlieb Daimler (1834–1900), weisen Christen im Daimler-Konzern auf ihre Treffen hin: „Gott lieb(t) Daimler“. Allerdings gelte

Zwei Bosch-Mitarbeiter – Wolfgang Barth und Gerhard Hüther – zusammen mit dem Gebetskreisleiter Helmut Keller

Gottes Liebe nicht nur den Beschäftigten des schwäbischen Autobauers, so der Leiter der Gebetsgruppen bei Daimler, Helmut Keller (Sindelfingen), beim „Daimler-Christen-Treffen“. Zu der Veranstaltung, die ebenfalls in Weinstadt stattfand, kamen mehr als 300 Gäste. Laut Keller gibt es im Daimler-Konzern 23 Gebetskreise mit etwa 150 Teilnehmern, die sich vor Arbeitsbeginn oder in der Mittagspause treffen. P b schladebusch@kirchliche-dienste.de • 05141 9807401

Kunstfälscher nimmt sich nach seinem Geständnis das Leben KIRCHE & KUNST Detlef G. versteigerte für die evangelische Kirche Bilder für einen guten Zweck.

Fotos: Hans-Peter Grefe, picture alliance

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in tragischer Kunstskandal erschüttert die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (EKBO). Der pensionierte Kunstlehrer Detlef G. hatte Mitte des Monats nach Hinweisen aus der Kunstszene umfangreiche Kunstfälschungen gestanden. Vermutlich aus diesem Grund nahm er sich wenige Tage später das Leben. Er wurde tot in seinem Auto in einem Waldstück bei Trebbin (Bundesland Brandenburg) gefunden. Polizeiangaben zufolge hatte der Pensionär gestanden, etwa 100 Bilder angefertigt zu haben. Käufern soll er erzählt haben, die Werke stammten aus dem Nachlass der Malerin Lou Albert-Lasard (1885–1969). Auch für die Berliner Kirche war der 73 48.2013

Jahre alte Galerist tätig. 14 Jahre lang hatte er Kunstauktionen zugunsten sozialer Projekte in Berlin-Kreuzberg geleitet.

Kirche will den Kaufpreis erstatten

Mit Hilfe dieser Fälschung eines Aquarells von Albert-Lasard sucht die Polizei weitere Fälschungen des Künstlers Detlef G.

Dabei sollen auch 16 mögliche Fälschungen versteigert worden sein, sagte Pressesprecher Volker Jastrzembski auf ideaAnfrage. Insgesamt seien damit rund 10.000 Euro erlöst worden. Jastrzembski betonte jedoch, dass Detlef G. die Werke für die Auktion gespendet habe. Die Kirche habe inzwischen die Käufer der Bilder angeschrieben und ihnen angeboten, den Kaufpreis zu erstatten. Bislang habe darauf aber nur ein Käufer reagiert. P b www.ekbo.de


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Christen bitten Politiker: Verhindert Scharia-Gerichte in Europa! MÄRTYRER Mit der Forderung, in jedem Land der EU müsse es möglich sein, die Religion zu wechseln, ist in Schwäbisch Gmünd der 3. Kongress über Christenverfolgung zu Ende gegangen, zu dem das Christliche Gästezentrum Schönblick und die Evangelische Nachrichtenagentur idea (Wetzlar) eingeladen hatten. um Hintergrund: Besonders in islamischen Staaten ist ein Wechsel zum christlichen Glauben verboten. Er wird teilweise mit dem Tod geahndet. In einer Resolution appellierten deshalb die über 500 Teilnehmer des Kongresses an die Abgeordneten des Deutschen Bundestages und des Europäischen Parlamentes, „in allen Menschenrechtsdialogen mit Drittstaaten sowie in den auswärtigen Beziehungen“ das Thema Religionswechsel anzusprechen. Dies gelte insbesondere bei Kontakten zu islamischen Staaten. Dort bestehe das Recht zum Glaubenswechsel ausschließlich darin, zum Islam überzutreten. Eine Abkehr vom Islam hin zu einer anderen Religion werde dagegen als Abfall vom Glauben gesehen und sei häufig mit harten Konsequenzen verbunden. Der Resolution zufolge bestehen Gesetze gegen Religionswechsel auch in mehreren indischen – also hinduistischen – Bundesstaaten sowie in buddhistischen Ländern wie Bhutan und Sri Lanka.

Ehrenmorde auch in Europa Wie es ferner heißt, stellt sich das Thema Religionswechsel „in noch drängenderer Form“ in Europa. Viele zum christlichen Glauben übergetretene Ex-Muslime erlebten durch Angehörige denselben Druck wie in ihrer früheren Heimat. Er reiche nicht selten bis zum sogenannten Ehren-

mord – auch in Europa. Um die Freiheit der Konvertiten sicherzustellen, fordern die Kongressteilnehmer die Staaten Europas auf, die Einführung von (geheimen) Scharia-Gerichten zu verhindern. In einer weiteren Resolution befürworten sie die Berufung eines Beauftragten der deutschen Bundesregierung für Religionsfreiheit.

Emigriert nicht, haltet aus! In mehreren Berichten über die Lage von Christen in der islamischen Welt wurde bekannt, dass es wichtig sei, dass die Christen nicht flüchteten, sondern im Land blieben. Dies gelte auch in Ägypten, wo Muslime immer mehr christliche Einrichtungen zerstörten, sagte ein aus Sicherheitsgründen nur Michael genannter Redner. Die dortigen Kirchenführer hätten beschlossen, auf Attentate nicht mit Gegengewalt zu reagieren und das Ausland nicht um Hilfe zu bitten. Michael zufolge wollen viele ägyptische Christen die Gelegenheit nutzen, „das Leben zu leben, das Jesus Christus vorgelebt hat“. Dabei mache man die Erfahrung, dass sich immer mehr Muslime für die Botschaft der Bibel interessierten und sie mit dem Islam verglichen. Dies habe dazu geführt, dass auf einer christlichen Internetseite von Januar bis Oktober dieses Jahres rund eine halbe Million Menschen erklärt hätten, ihr Leben Jesus

Christus anvertrauen zu wollen.

„Wir lieben unsere Heimat“ Ein als Sami bezeichneter Christ aus dem Sudan schilderte staatliche Willkürakte gegen Christen. Im Fernsehen sei z. B. verkündet worden, dass alle Kirchen verschwinden sollten. Dennoch hätten Christen eine Bibelschule eröffnet, an der ehemalige Muslime zu Evangelisten ausgebildet würden. Im Norden des Landes hätten sich so viele Muslime für den christlichen Glauben entschieden, dass inzwischen 5 große Hauskreise entstanden seien. „Wir lieben unsere Heimat und wollen hier bleiben“, antwortete Sami auf die Frage, wie man ein Leben als Mensch zweiter Klasse aushalte.

Dschihad-Kämpfer wird Christ Ein ehemaliger Muslim aus Jordanien mit Decknamen Sultan erzählte, wie er sich zu einem Kämpfer im „Heiligen Krieg“ entwickelte und dann vom Islam dermaßen enttäuscht wurde, dass er sich dem christlichen Glauben zuwandte. Zunächst hatte ihn die Vorstellung begeistert, für Allah möglichst viele Nicht-Muslime töten zu können und im Fall des eigenen Todes im Paradies von 72 Jungfrauen empfangen zu werden. Als er Zweifel bekam und sich zusammen mit seiner Frau für Christus entschied, habe sein Schwiegervater seine Tochter umgebracht. P „Sultan“, ehemaliger Islam-Kämpfer, jetzt Christ

Fotos: Claus Arnold (2)

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G A S T KOM M E N TA R

» Es muss wieder neu ins Bewusstsein gerufen werden: Bei jeder Abtreibung wird ein Kind getötet! « Tabea Melekian (44), Bauingenieurin und Mutter von 5 Kindern. Ihr Mann ist Gynäkologe an einem Krankenhaus in Siegen. Beide arbeiten in einer Freien evangelischen Gemeinde mit.

Unser Heil beginnt mit einer Geburt Liebe Leserin, lieber Leser, am kommenden Sonntag beginnt die Adventszeit. Advent heißt auf Deutsch: Ankunft. Wir bereiten uns darauf vor, dass Weihnachten vor mehr als 2.000 Jahren Christus in diese Welt kam. Unsere Heilsgeschichte beginnt also mit der Geburt eines Kindes – ein Vorgang, der heute leider nicht mehr so natürlich ist wie Jahrtausende zuvor. Kürzlich diskutierte ich mit Freunden, wie man Schwangeren helfen könnte, sich für ihr Kind zu entscheiden. Wir überlegten, woran es liegen könnte, dass Abtreibungen in unserer Gesellschaft so selbstverständlich geworden sind.

Es wäre besser, dieser Mensch würde nie geboren Eine Antwort ergab sich, als ich mit Müttern zusammensaß, die sich über vorgeburtliche Bluttests unterhielten. Sie sagten, sie würden auf jeden Fall so eine Untersuchung vornehmen lassen. Sie würden das Baby auch abtreiben, falls es behindert sei. Es sei geradezu unverantwortlich, einem behinderten Menschen ein „schwieriges“ Leben zuzumuten. Es wäre besser, dieser Mensch würde nie geboren.

Wie wir etwas ändern könnten Wenn in unseren Kliniken Schwangerschaftsabbrüche zum Standardprogramm gehören, warum sollte dann eine Frau sich auch fest vornehmen, ihr Kind auszutragen, wenn sie dafür vielleicht eine Beziehung aufs Spiel setzt? Warum eine Schwangerschaftskonfl iktberatung aufsuchen, wenn man gar keinen Konflikt empfindet? Eine Abtreibung wird bei manchen Frauenärzten ja als eine „normale“ Möglichkeit angeboten. Doch wie könnte sich daran etwas ändern? 1. Es muss wieder neu ins Bewusstsein gerufen werden: Bei jeder Abtreibung wird ein Kind ge48.2013

tötet! Laut Deutschem Ärzteblatt ist der Schwangerschaftsabbruch die häufigste Todesursache in Deutschland. Es sterben mehr Menschen aufgrund von Abtreibungen als an Herzinfarkt oder Darmkrebs. 2. Ich bin mir ganz sicher: Auch behindertes ist von Gott gewolltes Leben. Behinderte sind genauso wert-voll wie andere. Gott hat mit jedem Behinderten ebenso einen Plan wie mit einem Gesunden. Machen wir deshalb Eltern behinderter Kinder Mut! Bieten wir Ihnen Hilfe an! 3. Als mein Mann noch Assistenzarzt war, erzählte ihm ein Kollege, seine Freundin sei „dummerweise“ schwanger. Daraufhin erkundigte sich mein Mann, was sie jetzt vorhätten. Die Antwort des Kollegen war, seine Freundin habe gerade Stress, die Termine, die man für eine Abtreibung wahrnehmen müsse, noch vor der 12. Woche zu schaffen. Wir haben uns damals erkundigt, ob wir dieses Kind adoptieren könnten. Das Jugendamt erklärte: Die Frau könne zwar das Kind zur Adoption freigeben, aber die Adoptiveltern werden vom Jugendamt bestimmt und blieben anonym. In den USA ist es möglich, selber Adoptiveltern auszusuchen und ihnen nach der Geburt das Baby zu übergeben. Das dürfte Schwangeren in Konfliktsituationen Mut machen, ihr Kind doch auszutragen.Vielleicht könnte so auch in Deutschland wenigstens einigen Kindern das Leben gerettet werden. 4. Mütter sollten öfter über die schönen Momente reden. Es gibt kein größeres Glück auf Erden, als sein Kind im Arm zu halten. So können sie auch anderen Ehepaaren Mut zum Kindkriegen machen! Es grüßt Sie herzlich Ihre

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Warum das Kirchenjahr wichtig ist ADVENT Am Sonntag beginnt ein neues Kirchenjahr. Warum es sich lohnt, die Eckdaten des christlichen Glaubens zu beachten, beschreibt Pfarrer Steffen Reiche (Berlin).

Die Auferstehung betrifft uns alle Das Kirchenjahr sitzt auf dem jüdischen Jahr, denn da der Messias (der Christus mit Namen Jesus) vor dem jüdischen Passah gekreuzigt wurde, begehen wir Karfreitag und feiern wir Ostern immer mit den Juden und ihrem Passah zusammen, was auf den ersten Frühlingsvollmond fällt. Und weil die Juden ihr Jahr und ihre Feste nach dem Mondkalender bestimmen, wechselt das Passah/Osterfest in unserem Sonnenkalender hin und her. Passah ist auch ein Fest der Heilszeit, denn es erinnert an die größte Befreiungsgeschichte Israels, die Befreiung Israels aus Ägypten. Unser Ostern ist nun ein universales Befreiungsfest, denn

es feiert und erinnert an die Befreiung des Menschengeschlechts vom Tod. Indem der eine Mensch durch Gottes Handeln den Tod überwunden hat, ist für die Menschheit der Tod überwunden worden. Das verstehen die Juden aus aller Welt 50 Tage später (Pentecoste = 50 = Pfingsten) bei ihrem nächsten Fest, dem Laubhüttenfest. Und das wird dann der Geburtstag der Kirche, weil hier der Heilige Geist, der Geist Gottes, so sehr nach Menschen aus aller Welt in Jerusalem greift, dass sie trotz verschiedener Sprachen merken: Die Auferstehung Jesu betrifft uns alle.

Was uns von Juden und Muslimen unterscheidet Und so wird dann mit dem Dreieinigkeitssonntag – Trinitatis – gefeiert, dass Gott Menschen in ihrem Leben auf dreierlei Weise begegnet und immer derselbe ist: Gott der Schöpfer, der Heiland des Menschen und der Erlöser im Geist ist immer ein und derselbe Gott. Aber er begegnet dem Menschen immer in einer seinem Handeln gemäßen Form. Das ist ein zu großer Reichtum für manche. Unsere jüdischen Geschwister können es kaum mitvollziehen, die muslimischen Bekannten wollen es nicht nachvollziehen und werfen uns deshalb Vielgötterei vor. Und strafen die mit dem Tod, die sich neu zu diesem Glauben bekennen wollen.

Bis Weihnachten dauerte es 311 Jahre Zuerst ist Pfingsten gefeiert worden, im Jahr danach fing man an, Ostern zu feiern. Aber bis man Weihnachten feierte, hat es über 300 Jahre gedauert. Da hat es eine konstantinische Wende gebraucht. So wie das älteste Evangelium, das von Markus, ohne Weihnachtsgeschichte auskommt, so kamen die Christen über 330 Jahre nach Christi Geburt ohne Weihnachten aus. Erst nachdem Kaiser Konstantin das Christentum im Jahr 311 anerkannt hatte und nachdem die Verfolgung und die Naherwartung aufgehört hatten, feierte man die Geburt Gottes in der Welt und richtete gegen den bisherigen römischen Staatskult, als Ersatz für die heidnischen Freudenfeste der Saturnalien und den deussol-invctus-Kult, die Wintersonnenwendfeier, das Weihnachtsfest ein.

Kalender- und Kirchenjahr sind nicht zu trennen Wieder hat es Jahrhunderte gedauert, bis dann im 19. Jahrhundert der Mensch sich selber so sehr feierte, dass Weihnachten, das Geburtsfest des Menschensohnes, das eigentliche Fest der Christen, Ostern gefühlt auf den 2. Platz verdrängte. Aber dank der Juden feiern wir jede Woche Gottes

Foto: privat

Wenn mit dem Ewigkeitssonntag das alte Kirchenjahr zu Ende geht, fängt mit dem Advent das neue an. Wie immer, einen Monat vor dem Kalenderjahr. Denn das beginnt nach dem Namenstag von Papst Silvester mit dem Neujahrstag am 1. Januar. Unser natürliches Jahr – Frühling, Sommer, Herbst und Winter – ist vom Kreislauf der Erde um die Sonne geprägt. Hat das Kalenderjahr also mit der Schöpfung etwas zu tun, so feiert das Kirchenjahr die Rettung der Schöpfung – also etwas ganz und gar Einmaliges. Etwas, was einmal, mitten in der Zeit für alle Zeit und die Menschen zu allen Zeiten an allen Orten stattgefunden hat. Die Feste des Kirchenjahres feiern das, was unsere Zeit bestimmt. Das Datum ist die Geburt Jesu. Von da an rechnen wir unsere Zeit. 2014 Jahre nach Christi Geburt, im Jahre des Herrn, im Jahre des Heils. Und mittlerweile haben wir uns alle auf dieses Datum eingelassen. Auch wenn ein Baptist aus London an einen Juden in Jerusalem schreibt oder ein Hindu aus Kalkutta an einen Moslem in Afghanistan oder ein Buddhist aus Tokio an einen Sikh in Neu Delhi: Alles richtet sich nach der Geburt von Jesus. Ohne das gemeinsame Datum wären wir alle aufgeschmissen. Natürlich haben z. B. Juden und Moslems noch ihre eigene Zeitrechnung, aber sie ist nicht international wie die christliche. Alle Versuche, eine neue Zeitrechnung einzuführen, sind gescheitert. Über die Zeitrechnung Napoleons, Stalins oder der DDR mit v.u.Z. und u.Z. (vor unserer Zeitrechnung und unserer Zeitrechnung) ist die Zeit hinweggegangen. Schöpfungsjahr und Heilsjahr, Kalenderjahr und Kirchenjahr sind dabei ineinander verschränkt wie gefaltete Hände. Wirklich gemeinsam feiern beide allerdings nur den Erntedanktag – denn da erinnert das Kirchenjahr die Geschöpfe daran, dass die Früchte des Feldes nicht ohne einen Schöpfer entstanden wären.

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Foto: Steffen Reiche

Eine Zeichnung von Annelise Keller und Lisa Hampe nach einem Plan des evangelischen Theologen Karl Bernhard Ritter (1890–1968).

Handeln für die Welt. Denn die Juden waren die ersten, die die 4 Viertel des 28-tägigen Mondmonats enden ließen mit einem Ruhetag. Gott schuf in der Viertelzeit einer Drehung des Mondes um die Erde die ganze Schöpfung – in einer Woche. Und am Ende ruhte er, und so soll auch der Mensch ruhen, um Gottes Werk zu bedenken, sein Wort zu lesen bzw. zu hören. Und die Christen feiern stattdessen nur den 1. Tag der Woche, den Tag, an dem Maria und die Frauen merkten: „Jesus ist auferstanden!“. Kirchenjahr und Kalen-

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derjahr sind nicht voneinander zu trennen, beide wollen gemeinsam gelebt und gefeiert werden so wie Geburtstag und Tauf- bzw. Namenstag. P idea bietet an, obige Darstellung des Kirchenjahres als Plakat im DIN A2-Format für idea-Abonnenten zu produzieren. Sie können sie zum Preis von 9,80 € (davon sind 6,52 € Porto und Verpackung) bei der idea-Zentrale unter 06441 915-122, Fax -220 oder E-Mail an aboservice@idea.de erhalten.


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Was uns Katastrophen zu sagen haben ENDZEIT & ADVENT Haben der Wirbelsturm auf den Philippinen oder der Bürgerkrieg in Syrien etwas mit der christlichen Adventszeit zu tun? Viele Christen deuten die zunehmende Zahl an Katastrophen als Zeichen dafür, dass das Ende der Endzeit gekommen sein könnte und Christus wiederkommt – ein Thema der Adventszeit. Dazu ein Beitrag von Pfarrer Uwe Rechberger, Studienleiter am Albrecht-Bengel-Haus – einem theologischen Studienhaus in Tübingen – sowie Vorsitzender des CVJM-Landesverbandes Württemberg.

Wenn Katastrophen passieren – wie auf den Philippinen – tauchen plötzlich biblische Begriffe in den Medien auf:

Die Zeichen der Endzeit nehmen zu In seinen „Endzeitreden“ kündigt Jesus „Kriege und Kriegsgeschrei, Erdbeben und Hungersnöte“ an (Matthäus 24,6–8). Sie sind neben vielen anderen ein Puzzleteil einer biblischen Eschatologie, auf Deutsch: der Lehre von den letzten Dingen. Aus diesem Grund müssen wir solche Ereignisse tatsächlich unter einem endzeitlichen Vorzeichen wahrnehmen. Gerade auch in ihrer gestiegenen Zahl erinnern sie uns daran, dass diese Welt vergeht, Jesus wiederkommen und Gott einmal über diese Welt und über unser Leben Gericht halten wird. Trotzdem ist eine Endzeithysterie angesichts solcher Ereignisse wie auf den Philippinen fehl am Platz. Zunächst einmal sind alle Naturkatastrophen, Hungersnöte oder Kriege Zeichen einer gefallenen Welt. Sie zeigen uns erschreckend klar, wie seit dem Sündenfall das Chaos Einzug gehalten hat und diese Welt zurückerobern will. In jeder Katastrophe wird uns drastisch vor Augen geführt, wie hilfs- und erlösungsbedürftig diese Welt ist und wie angewiesen wir darauf sind, dass Gott eingreift und einen neuen Himmel und eine neue Erde schafft.

Was ist normal und was ist Endzeit? Daneben stellt sich die Frage, ab wann bei solchen Katastrophen nicht mehr „normale“ Auswüchse einer gefallenen Welt vorliegen, sondern Zeichen der angebrochenen Endzeit. Woher können wir wissen, ob dieser Krieg oder jener Taifun „nur“ eine Katastrophe unserer Zeit oder aber Zeichen einer inzwischen eingetretenen Endzeit ist? Richtungweisend mag vielleicht sein, dass die Häufigkeit solcher Katastrophen zunimmt oder andere Zeichen hinzukommen. Nur wird es nicht einfacher, wenn Jesus neben den genannten Katastrophen auch darin Zeichen einer angebrochenen Endzeit sieht, dass die Liebe erkaltet, Hass über-

Foto: PR

„Die Apokalypse von Tacloban“, „Pulverfass Nahost: Zieht Syrien den Nahen Osten in den Krieg?“ – so lauteten einige der Schlagzeilen der letzten Wochen. Die dazugehörigen Kommentare sprachen von „biblischen Ausmaßen“, „apokalyptischen Zuständen“, einem „drohenden Weltende“ oder gar der „Hölle“. Deutlich wird: Bis heute verbinden die Menschen mit schlimmen Naturkatastrophen, schrecklichen Kriegen und persönlichem Leid die Frage nach Gott. Ist das ein Gottesgericht? Steuert die Welt auf ihr Ende zu? Und als Christen fragen wir uns, ob die Endzeit angebrochen ist und was uns vielleicht schon bald noch alles erwartet. Wie können wir Naturkatastrophen, Kriege und Leiderfahrungen geistlich deuten, heilsgeschichtlich einordnen und darauf Bezug nehmen? Inwiefern haben persönliche wie globale Katastrophen eine zeichenhafte Bedeutung und eine biblisch begründete Botschaft?

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handnimmt und Gemeindeglieder verraten und verfolgt werden (Matthäus 24,3–14). Auch das hat die Gemeinde Gottes zu jeder Zeit schon erleben müssen. Ganz ähnlich bereitet der Apostel Paulus Timotheus und mit ihm die Gemeinden darauf vor, „dass in den letzten Tagen schlimme Zeiten kommen werden“: „Die Menschen werden selbstsüchtig sein, geldliebend, prahlerisch, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, unheilig, lieblos, unversöhnlich, Verleumder, unenthaltsam, grausam, das Gute nicht liebend, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen, mehr das Vergnügen liebend als Gott, die eine Form der Gottseligkeit haben, deren Kraft aber verleugnen“ (2. Timotheus 3,1–5). An diesen Beispielen aus dem zwischenmenschlichen Leben wird ersichtlich, wie schwer es ist, zeitliche Katastrophen von endzeitlichen Zeichen zu unterscheiden. Jeder von uns kennt jene Verhaltensweisen, die Paulus hier mit den „letzten Tagen“ in Verbindung bringt. Schon vor 2.000 Jahren erschütterte bei einem Ereignis mit eindeutig endzeitlicher Bedeutung ein Erdbeben die Welt. Jesus stirbt am Kreuz den Sühnetod, „und die Erde erbebte und die Felsen zerrissen“ (Matthäus 27,52). Deshalb kann man nicht von jeder Katastrophe auf ein baldiges Weltende schließen. Trotzdem ist ein endzeitlicher Horizont damit eröffnet.

Es gibt keinen „Endzeitfahrplan“, aber ein Puzzle Immer wieder gibt es in der Literatur und in der Verkündigung detaillierte „Endzeitfahrpläne“. Hier ist Zurückhaltung geboten. Schon die Vielfalt und Unterschiedlichkeit solcher „Fahrpläne“ sollte einen vorsichtig machen. Diese Vielfalt hängt nicht nur mit unterschiedlichen Deutungen zusammen, die von den jeweiligen Autoren an die biblischen Texte herangetragen werden, sondern auch mit den biblischen Zeugnissen selbst. Denn die alttestamentlichen Texte, die Evangelien, Paulus oder die Johannesoffenbarung lehren kein geschlossenes System. Keiner der biblischen Autoren vermittelt eine umfassende und abgeschlossene Sicht auf die Endzeit. Jeder von ihnen reicht uns jeweils nur eine Reihe von Puzzleteilen. Sie sind kostbar, und unsere Aufgabe ist es, sie so weit wie möglich zusammenzusetzen. Für ein vollständig und eindeutig richtig zusammengesetztes Puzzle fehlen uns jedoch viele Teile.

Foto: picture alliance

Wenn falsch gedeutet wird In den zurückliegenden Jahrhunderten hat zu viel Spekulation vielfach Schaden in den Gemeinden angerichtet. Ereignisse, die als sicher angekündigt wurden, sind ausgeblieben. Nicht selten wurden die Zeichen, die zum Glauben an Christus dienen sollten, angesichts ihrer Fehldeutung zu Zeichen der Verunsicherung und zu Wegbereitern eines Glaubensabfalls. Jesus wusste, wovon er sprach: „Es werden sich viele falsche Propheten erheben und werden viele verführen“ (Matthäus 24,11). Trotzdem ist jede Katastrophe ernst zu nehmen und eine Herausforderung für unseren Glauben.

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Im philippinischen Katastrophengebiet Tacloban war die Kirche der einzige Ort, in dem die Menschen Zuflucht finden konnten.

Jede Katastrophe mahnt uns „Es könnte noch schlimmer kommen.“ Dieser Satz ist gegenüber Menschen, die gerade großes Leid erleben, natürlich tabu. Aus einer gewissen Distanz heraus offenbart er jedoch eine nüchterne Wahrheit. Denn es wird noch schlimmer kommen, wenn zum Abschluss aller endzeitlichen Bedrängnis „sich die Sonne verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren wird und die Sterne vom Himmel fallen und die Kräfte der Himmel ins Wanken kommen“ (Matthäus 24,29). Jede Katastrophe mahnt alle Überlebenden – auch diejenigen, die nicht direkt betroffen sind –, die noch einmal geschenkte Zeit als Gnadenzeit auszukaufen. „Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde“ (2. Petrus 3,9). Jede Katastrophe fordert uns also auf, unser Leben zu überdenken, Buße zu tun und uns Gott anzuvertrauen, solange noch Zeit ist.

Im Kreißsaal zum ewigen Leben Naturkatastrophen, Hungersnöte und Kriege werden von Jesus als „Anfang der Wehen“ bezeichnet (Matthäus 24,8). Aber was sind denn Wehen? Bei allen Schmerzen sind es doch Boten einer bevorstehenden Geburt. Wehen schmerzen, und Wehen sind bei allen Schmerzen ein Grund zur Freude: Neues Leben kündigt sich an. Der Apostel Paulus formuliert es so: „Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet“ (Römer 8,22). Wörtlich heißt es, dass die ganze Welt „in Geburtswehen liegt“. Ja wir seufzen, und die Schöpfung seufzt mit uns. Es ist das Seufzen einer Gebärenden, ein Seufzen, das neues Leben verheißt. Im Seufzen der von O


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Katastrophen heimgesuchten Schöpfung hören wir: Der Geburtsvorgang hat begonnen. Die Wehen haben eingesetzt. Es kann nicht mehr lange dauern. Bald ist es so weit. Die seufzende Welt liegt schon im Kreißsaal zum ewigen Leben. Zitternd und zagend und doch voller Sehnsucht und Hoffnung wartet sie darauf, dass Gottes umfassende Verheißung wahr wird: „Siehe, ich mache alles neu!“ (Offenbarung 21,5).

Wie man die Zeichen deutet „Und obwohl er solche Zeichen vor ihren Augen tat, glaubten sie doch nicht an ihn“, heißt es im Johannes-Evangelium 12,37. Dies ist bis heute ein Problem. Gott greift mit Zeichen aller Art heilsam und schrecklich in diese Welt ein. Doch die Menschen leben mehr oder weniger weiter, als ob nichts geschehen wäre. Jesus bringt das Problem der Zeichen auf den Punkt: Selbst wenn jemand von den Toten noch einmal zurückkäme, um die noch Lebenden vor jenem „Ort der Qual“ zu warnen, würde dies keinen Glauben wecken. „Hören sie Mose und die Propheten nicht, so werden sie sich auch nicht überzeugen lassen, wenn jemand von den Toten auferstünde“ (Lukas 16,28.31). Zeichen, ob heilsam oder katastrophal, haben die Funktion einer Brille. Sie sind Sehhilfen, die nicht um ihrer selbst willen da sind, sondern, um das Wesentliche zu erkennen. Zeichen helfen uns, die Realität dieser gefallenen Welt zu sehen und dahinter den wiederkommenden Christus zu erkennen.

Wozu Zeichen gut sind Nicht einmal die Rückkehr eines Toten würde Glauben wecken, um wie viel weniger andere Zeichen und Wunder. „Abraham sprach: Sie haben Mose und die Propheten; die sollen sie hören“ (Lukas 16,29). Oder mit den Worten Jesu: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben!“ (Johannes 20,29). Auch wenn es hier um ein positives Wunderzeichen geht, so ist doch dieselbe Schlussfolgerung zu ziehen wie bei den Zeichen der Endzeit: Wir sollen Jesus und seinem Wort glauben. Weil uns das gelegentlich schwerfällt und wir uns im Alltagstrott zu verlaufen drohen, sollen uns Zeichen dazu helfen weiterzusehen: „Wenn ihr mir nicht glauben wollt“, gesteht Jesus seinen Jüngern zu, „glaubt doch den Werken“ (Johannes 10,38). Was alle Endzeitzeichen mit den heilsamen Zeichen und Wundern Jesu verbindet, ist ihr Hinweis auf Jesus und auf sein Wort. Zeichen bleiben vieldeutig. Gottes Wort ist klar. Zeichen verweisen auf Gott und sein Wort. Jesus ist Gottes Wort in Person. Ihm sollen wir glauben.

Was unsere Welt braucht Jede Katastrophe sagt uns aber nicht nur etwas über den Zustand dieser Welt, sondern erinnert uns auch an Jesu Liebesgebot. Wir können den Niedergang dieser Welt nicht aufhalten. Trotzdem sind nach Katastrophen keine Weltuntergangspropheten gefragt, sondern Christen, die der

Naturkatastrophen weltweit 1980 – 2012 Anzahl der Ereignisse 1.000 800 600 400 200

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Temperaturextreme, Dürre, Waldbrand Überschwemmung, Erdrutsch Sturm Erdbeben, Tsunami, Vulkanausbruch

© l ideaGrafik Quelle: Münchener Rück

leidenden Welt Gottes Retterliebe vorleben. Wir sind berufen, mitten in dieser gefallenen Welt Zeichen der Hoffnung zu setzen. Jede Katastrophe, jede Hungersnot und jeder Krieg ist eine Anfrage an unser politisches, soziales und geistliches Engagement. Als Christen sind wir gefragt, in den Nöten dieser Welt Gottes Gnade für unsere leidenden Mitchristen im Gebet zu erbitten, mit der uns möglichen Kraft selbst zu helfen und Gottes Evangelium von einer neuen Welt ohne Leid zu verkündigen.

Entscheidend ist nicht, was, sondern wer kommt Zu einer gelebten Liebe braucht die um Erklärungen ringende Welt das verkündigte Wort Gottes. Sosehr es auf unsere Liebe und unseren Lebensstil ankommt, darf es nicht beim Vorleben bleiben. Es reicht nicht, wenn unsere Mitmenschen das Gefühl haben, dass Christen wirklich nette Leute sind. „Der Glaube kommt aus dem Hören“ (Römer 10,17). Deshalb geben wir Zeugnis von der Hoffnung, die in uns ist, und laden die Menschen zum Glauben an Jesus Christus ein.

Die Erlösung naht Zeichen bleiben mehrdeutig. Deshalb ist es letztlich auch nicht entscheidend, was noch alles kommt, sondern wer kommt: Jesus Christus. Am 1. Advent feiern wir sein erstes Kommen, bei dem er vor 2.000 Jahren am Kreuz den Brautpreis für uns bezahlt hat. Am 2. Advent freuen wir uns auf seine Wiederkunft und auf die himmlische Hochzeit mit ihm (Offenbarung 19,6–9). Dazwischen ermutigen wir uns mit seinem Trostwort: „Seht auf und erhebt eure Häupter, weil sich eure Erlösung naht“ (Lukas 21,28). P ideaSpektrum 48.2013


DI E K LE I N E K A NZ E L

» In der Welt habt ihr Angst, aber seid getrost, ich habe die Welt überwunden « Aus dem Evangelium des Johannes 16,33

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Kurt Scherer (Braunfels bei Wetzlar) ist Pastor der Evangelischmethodistischen Kirche.

Foto: privat

Die Angst im Advent überwinden Vor uns liegt die Adventszeit. Eigentlich will sie eine Zeit des Nachdenkens und der Besinnung darüber sein, was sich mit Jesu Kommen in unsere Welt alles verändert hat. Für viele werden es aber wieder Tage sein, an denen sie nicht wissen, wo ihnen der Kopf steht. Stress statt entspannter Zeit zum Aufatmen; Angst, den Herausforderungen der Advents- und Weihnachtszeit nicht gewachsen zu sein. Angst aber treibt in die Enge. Geist, Seele und Körper werden im wahrsten Sinne des Wortes in Mitleidenschaft gezogen. Freude, Dankbarkeit, Liebe, Hoffnung geht dabei die Luft aus. Jesus verharmlost unsere Angst nicht. Er sieht sie ganz realistisch. Er gesteht sie uns auch zu, und wir dürfen sie uns eingestehen. „In der Welt habt ihr Angst“ – das ist seine Feststellung. Doch dahinter ist kein Schlusspunkt, sondern sozusagen ein Doppelpunkt: „… aber seid getrost …“

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Der Aber-Glaube der Bibel Es gibt in der Bibel einen ganz besonderen „Aber“- Glauben! Er räumt dem Gott misstrauenden Denken keinen Platz ein. Keiner braucht sich von der Angst, den Herausforderungen der Adventszeit nicht gewachsen zu sein, bannen lassen: denn Jesus will uns helfen, mit dem, was uns ängstigen will, konstruktiv umzugehen. Er heißt doch: „Wunderbarer Ratgeber, starker Gott, ewiger Vater, Friedefürst“ (Jesaja 9,5). Die Frage ist also, was wir aus dem „aber seid getrost“ machen. Und sollte es bei Ihnen so sein, dass Sie statt der Überforderung die Unterforderung, die Einsamkeit quält, dann warten Sie nicht darauf, bis sich jemand um Sie kümmert. Werden Sie selbst initiativ und laden Sie zu sich ein, bzw. machen Sie Besuche. Die Einsamkeit wird zur Zweisamkeit. Dann erleben Sie Jesu Zusage: „Seid getrost!“. P


PORTRÄT

Rastlos im Einsatz für Menschen in Not Das Elend in aller Welt lässt ihm keine Ruhe. Wenn die Erde bebt oder ein Taifun ganze Regionen zerstört, dann setzt der Gründer und Geschäftsführer des Hilfswerkes humedica alle Hebel in Bewegung. Zeitgleich betreuen seine Leute Flüchtlinge im Libanon und im Nordirak, in Uganda und in Äthiopien. 32 Menschen arbeiten in der Zentrale im bayerischen Kaufbeuren. Am Schreibtisch gäbe es also genug Arbeit für den Geschäftsführer. Doch er will sich selbst ein Bild von der Lage machen und seine 22 Helfer vor Ort ermuntern, begründet Groß seinen Flug auf die Philippinen. Mit vereinten Kräften nahmen sie dort das Krankenhaus „Mutter der Barmherzigkeit” wieder in Betrieb und verarzteten viele Hunderte Menschen.

1979 humedica mitgegründet Dabei hat alles 1979 ganz klein angefangen. Als 25-Jähriger gründeten er, sein jüngerer Bruder und einige Freunde den Verein humedica. Der Kunstname steht bis heute für ihr Ziel, humanitäre und medizinische Hilfe zu leisten. Der Krankenpfleger Groß führte tagsüber ehrenamtlich die Ge-

schäfte und arbeitete nachts im Krankenhaus. Im Januar 1980 begleitete er den ersten Hilfsgüter-Flug ins erdbebenerschütterte Neapel. Wie oft er seitdem Menschen zwischen ihren zerstörten Häusern verarztete oder tröstete, kann er nicht sagen. Er habe nicht gezählt. „Unzählige Male.“

„Die Ruhe der Rastlosen“ 1984 kam Groß durch das Lesen eines Buches zu einem lebendigen, überzeugten Glauben an Jesus Christus: „Die Ruhe der Rastlosen“. Einer der Lebensberichte darin machte ihn so nachdenklich, dass er die beschriebene Person besuchte und Christ wurde. Bei einem Einsatz in Nord-Sri-Lanka lernte er 1993 seine Frau kennen, eine zum Christentum konvertierte Tamilin. Die fünfköpfige Familie gehört heute zur Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Kaufbeuren. Groß führt das Hilfswerk nach christlichen Werten. 700 Fachkräfte stehen in der Datenbank – allzeit bereit, ehrenamtlich (das ist das Besondere an humedica) in aller Welt anzupacken. Seine spontane Art färbt auf die ganze Organisation ab. Eine flache Hierarchie ermöglicht Reaktionszeiten

von wenigen Stunden. So hatte der Vorstand bereits eine Gruppe Freiwilliger zusammen, bevor der Wirbelsturm am 8. November die Philippinen erreichte. Ein zweites Team folgte eine halbe Woche später. Er erlebe immer wieder Gottes Führung und Fürsorge, versichert Groß. Zum richtigen Zeitpunkt traf er eine Person, die einer dritten Mannschaft eine Mitfluggelegenheit auf die Philippinen ermöglichte: Airbus lieferte am 15. November ein Flugzeug des Typs A321 an PhilippineAirlines aus. Im Passagierraum konnten Groß, neun Ärzte, Pfleger und andere Helfer Platz nehmen. Die Hilfskräfte wissen, dass solche Einsätze nicht ungefährlich sind: Ungehemmt breiten sich Krankheiten aus. Die Medien berichten von Überfällen. Aber statt sich zu sorgen, vertraut Groß auf Gottes Fürsorge. Warum er angesichts des Elends noch schlafen kann, beantwortet er kurz und prägnant: „Weil ich Christ bin und beten und alles bei Jesus abgeben kann.“ P www.humedica.de b

Foto: privat

Am 21. November kehrte er von den Philippinen zurück, am 22. wurde Wolfgang Groß für sein Lebenswerk mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt. Ein Porträt von Christof Hüls.

DAS WORT DER WOCHE » Der Mensch ist ein Sünder: Er lügt und ist feige, schlägt, stiehlt, mordet gar. Gott gefällt das

nicht … Der Gläubige muss seine böse Tat bereuen und bekennen – und dann, um zu zeigen, dass er es ernst meint, büßen, etwas tun also … Das Ablasswesen brachte die Buße in Verruf und rief den Reformator Martin Luther auf den Plan, doch auch er schaffte die Buße nicht ab: Der Mensch, zerrissen zwischen Gut und Böse, müsse sich immer wieder Gott neu zuwenden. So wurde der Buß- und Bettag ein evangelischer Feiertag. «

Kommentar in der Süddeutschen Zeitung (München) 48.2013


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