19. März 2014 | 12
Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt
Vergebung macht frei Ihr Mann wurde brutal ermordet. Warum Susanne Geske nicht verbittert ist.
5 Senioren Impulse für Menschen im reiferen Alter | 10 Interview Susanne Geske über das Leben nach der Ermordung ihres Mannes | 17 Halleluja Jo Der nächste Lebensabschnitt 24 Vergebung Über dieses biblische Kernthema herrscht viel Unklarheit www.ideaschweiz.ch
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In den Wohnhöhlen wohltun Liebe Leserin, lieber Leser Hier ein Auszug aus einer Predigt: „Eine Gemeinde, die nicht wohltut in den Wohnhöhlen und Elendsvierteln der Städte, ist eine Gemeinde ohne jede Daseinsberechtigung. Eine Gemeinde, die nicht dem Heidentum entgegentritt, das Böse bekämpft, Irrlehren überwindet, Lüge ans Licht bringt; eine Gemeinde, die sich nicht auf die Seite der Armen stellt, Ungerechtigkeit anprangert und Gerechtigkeit öffentlich vertritt, hat keine Existenzberechtigung.“ Das klingt überaus aktuell. Wer könnte das gesagt haben? Es war der Baptistenpastor Charles H. Spurgeon (1884 bis 1892). „... eine Gemeinde, die nicht wohltut in den Wohnhöhlen und Elendsvierteln der Städte, ... die sich nicht auf die Seite der Armen stellt, ... hat keine Daseinsberechtigung ...“ Noch immer habe ich den Satz des Wendepunkt-Gründers Hans-Peter Lang im Ohr: „Die Welt schreit nach Liebe und Orientierung. Aber hinter unseren Kirchenmauern hören wir sie nicht.“ Ich führte mit ihm ein Interview im Rahmen eines Gottesdienstes. Dabei unterstrich er auch das Benzin des christlichen Dienens – das Wirken des Geistes, das Beten, die Bibel, den Glauben. Wort und Tat gehören zusammen, schreibt auch der Evangelist Ulrich Parzany: „Soziale Verantwortung bis hinein in politische Arbeit ist die Aufgabe der christlichen Gemeinde, wie auch die evangelistische Verkündigung“. Wenn sich Menschen im Namen Jesu treffen, geht es um mehr als an einer Klassenzusammenkunft. Es geht um das Loben Gottes, das Hören Gottes, um Bekenntnis, um Segnung und um Sendung in die Welt – in die Wohnhöhlen und Elendsviertel der Städte. Dort, wo Gott seine Missionstätigkeit ausübt, sollen wir seine Hände und Füsse sein. Jesajas uraltes Prophetenwort wird lebendig. Es erklärt die Sendung Jesu – und unseren Auftrag: „... damit ich den Armen eine frohe Botschaft bringe und alle heile, deren Herz zerbrochen ist, damit ich den Gefangenen die Entlassung verkünde und den Gefesselten die Befreiung, damit ich ein Gnadenjahr des Herrn ausrufe, einen Tag der Vergeltung unseres Gottes, damit ich alle Trauernden tröste, die Trauernden Zions erfreue, ihnen Schmuck bringe anstelle von Schmutz, Freudenöl statt Trauergewand, Jubel statt der Verzweiflung“. Rolf Höneisen
Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch
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Fotonachweis: zvg (Titelseite); zvg (Seite 3)
Chefredaktor: Rolf Höneisen (rh) Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf-Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz (tf), Christof Bauernfeind (chb) Erweitertes Team: Christian Bachmann (cb), Mirjam Fisch-Köhler (mf ) Verlagsmanager: Bruno Jordi, 031 818 01 26 verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch
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bIbLIsch „... ihr werdet meine Zeugen sein ...“ Apostelgeschichte 1,8 Kürzlich wurde ich eher feindlich auf den Glauben angesprochen: „Wenn es den Himmel nicht gibt, dann war alles, was sie getan haben umsonst.“ Ich antwortete: „Das Paradies erlebe ich bereits heute durch die Liebe Gottes in meinem Leben.“ Für die meisten Menschen beschränkt sich Religion auf eine Ansammlung von Regeln, Praktiken und Opfern, die uns einen Platz im Himmel sicherstellen sollen. Aber ist die Botschaft des Evangeliums nicht mehr als das? Jesus kam, um mich von meinen Fehlern zu erlösen, von meinen Ketten und sogar meinen Krankheiten zu befreien. Jesus verwandelt meine Tränen in Freude und gibt mir einen Sinn, eine Zukunft und ein Ziel für mein Leben. Ein Freimaurer erklärte mir einmal die Gründe für seinen Atheismus. Ich antwortete, dass ich uneingeschränkt alle seine Argumente teile, fügte aber hinzu: „Das Problem ist, dass wir nicht über den gleichen Gott sprechen.“
Ein Lieblingsbibelwort von Philippe Decourroux, Sänger und Liedermacher, Courroux JU.
Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Einzelverkaufspreis: CHF 4.– Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: www.jordibelp.ch Spendenkonto: Idea Information AG, 4410 Liestal PostFinance, 3013 Bern, Konto-Nr. 40-788586-4 IBAN-Nr. CH14 0900 0000 4078 8586 4 BIC-Code POFICHBEXXX
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Pardon Bremgarten erhielt in den letzten Monaten eine unwahrscheinliche Medienpräsenz. Zeitungen, Zeitschriften, Radio- und Fernsehstationen im In- und Ausland berichteten über das Asylzentrum. Einige Medien mussten ihre teils sehr reisserischen Berichte korrigieren, weil diese überzeichnet waren. Abstreiten lässt es sich nicht: Es sind keine einfachen Herausforderungen, denen wir uns stellen müssen. Egal, wie man darüber denkt. Seit einigen Wochen sind die Asylsuchenden da. Viele von ihnen haben gehofft, ein besseres Leben führen zu können. Die wenigsten von ihnen haben Aussichten, dass ihr Gesuch positiv beantwortet wird. Mehr und mehr werden unsere Gottesdienste von Asylbewerbern besucht. Sie kommen aus verschiedenen Nationen. Darunter sind einige Christen, aber auch Menschen mit anderen Hintergründen – solche, die noch kaum je etwas von Jesus Christus gehört haben. Einige unserer Gäste wollen unbedingt auch ihren „Zehnten“ ins Körbchen legen. Wenn man bedenkt, dass sie in der Woche 21 Franken erhalten, dann ist das eindrücklich. Ein Bewerber wurde nach einigen Wochen in ein anderes Zentrum verlegt. An einem Sonntag tauchte er wieder im Gottesdienst auf. Er hat sein Geld zusammengespart, um einen Besuch in der Gemeinde zu machen. Weshalb tat er das? Weil er hier etwas von der Liebe Gottes erfahren hat! Wir können auf die Schnelle die Probleme dieser Menschen nicht lösen. Aber wir können ihnen etwas von unserer Zeit und Nächstenliebe schenken. Thomas Prelicz ist Pastor der Evangelischen Gemeinde Bremgarten AG.
Versöhnung als Weg zur Freiheit tagung Die Kirchen bieten Befreiendes zur Lösung von Schuld an – auch die Beichte? In Frauenfeld wurde darüber ausgetauscht.
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ngesichts der Rekorddichte von Psychiatern in unserer Gesellschaft stellt sich neu die Frage nach dem Beichten von Verfehlungen, nach Versöhnung und dem Zusprechen von Vergebung. Mit 180 Personen ausgebucht war am 15. März die Tagung in Frauenfeld über Wege zur Befreiung von Schuld und das Bemühen um Wiederherstellung der Gemeinschaft. Eingeladen hatten das Landeskirchen-Forum und die Fokolar-Bewegung. Sr. Doris Kellerhals, Oberin des Diakonissenhauses Riehen, sagte in ihrem Vortrag, in Gemeinschaft könnten gestresste Selbstgerechte nicht überleben. „Wer nicht vergibt, lässt sein Leben weiterhin vom Verletztsein kontrollieren und bestimmen.“ Vergeben setze heilende Kräfte frei. „Ohne Versöhnung nach innen kann das Zeugnis nach aussen nicht wirken“, bemerkte der Thurgauer Kirchenratspräsident Wilfried Bührer. Die Churer Theologieprofessorin EvaMaria Faber zeichnete die Geschichte des Versöhnungssakraments nach. Wie Jürg
Eva-Maria Faber, Doris Kellerhals: Versöhnung führt in die Freiheit.
Buchegger vom Landeskirchen-Forum erinnerte sie daran, dass die Reformatoren die Beichte als solche befürworteten und bloss ihre sakramentale Fixierung ablehnten. Laut Faber darf das Ritual den Blick nicht verstellen auf Prozesse der Reue, Veränderung und Versöhnung, welche dem Christen auf dem Lebensweg helfen. Die Tagung bot nach den Vorträgen Gelegenheit zur Aussprache und zum stillen Gehen eines Versöhnungswegs. (psc) Mehr zur Tagung auf: b www.lkf.ch
FünF cHriscHona-gemeinden Feierten einen gemeinsamen gottesdienst
gottes Herzschlag Andelfingen, Marthalen, Stammheim, Steckborn und Stein am Rhein – gleich fünf Schweizer Chrischona-Gemeinden feierten in Kaltenbach TG den zweiten Gottesdienst der sechswöchigen Kampagne „Herzschlag – 42 Tage mit der Chrischona Vision“. Er machte den rund 350 Besuchern neu bewusst: Barmherzigkeit ist gelebte Nachfolge Jesu. „Hinsehen, erkennen und
retten – das ist Barmherzigkeit, die Jesus von seinen Nachfolgern möchte", schrieb Chrischona-Geschäftsführer Walter Stauffacher den Gottesdienstbesuchern ins Stammbuch. Dies belegte er in seiner Predigt mit der Geschichte vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,25-37). Rund 150 Chrischona-Gemeinden weltweit nehmen 2014 an „Herzschlag – 42 Tage mit der Chrischona Vision“ teil. Über 10 000 Menschen in Deutschland, Frankreich, Südafrika und der Schweiz möchten sich auf die Chrischona-Visionstexte aus Jesaja 61,1-3 und 1. Petrus 2,9 einlassen und gemeinsam Gottes Herzschlag suchen. (md) b http://chrischona.org/ueber-uns/vision
Fotos: Peter Schmid; Chrischona; zvg
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Junge senioren zeitgemäss abholen imPuLsForum Die Evangelisch-methodistische Kirche Schweiz präsentierte am Samstag in Aarau Impulse für die kirchliche Seniorenarbeit.
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enioren sind nicht einfach nur Senioren. Es sind Menschen mit individuellen Bedürfnissen – auch im spirituellen Bereich.“ Susanne Vögeli ist seit fünf Jahren Beauftragte für Seniorenarbeit 55+ der Evangelisch-methodistischen Kirche (EMK). 90 Personen besuchten das Impulsforum in der Pauluskirche in Aarau. Menschen mit Lebenserfahrung wissen Gutes zu schätzen. So begann das diesjährige Weiterbildungsangebot erstmals mit einem Brunch. Beim Genuss der liebevoll kredenzten Köstlichkeiten und beschwingter Musik eines Pianisten und eines Violinisten kamen die Teilnehmenden rasch miteinander ins Gespräch. Dabei zeigte sich, wie unterschiedlich die Ansprüche an ein zeitgemässes Programm heute sind. Von den traditionellen Angeboten fühlen sich „die jungen Älteren“ in der Regel nicht angesprochen. Sieben Workshops gaben Impulse für Alternativen. „Denn“, so betonte Susanne Vögeli, „es geht auch darum, die ‚Alten‘ zu behalten.“
Foto: idea/Thomas Feuz
Die Chancen packen „Gemäss demographischer Entwicklung ist in den nächsten 20 Jahren mit sehr vielen jungen Senioren zu rechnen“, betonte Urs Zemp im Workshop „JungseniorenProjekte“. Er ist Mitglied der Fachgruppe Seniorenarbeit – Leben 55+. „Der Kirche bieten sich damit Chancen, Menschen abzuholen und mit dem Glauben an Jesus Christus bekannt zu machen.“ Die Chance gepackt haben aktive Seniorinnen und Senioren etwa in den EMKGemeinden Chur und Rothrist. Uschi Jörg und ihr Mann zogen nach der Pensionierung ins Bündnerland. Doch in ihrer neuen geistlichen Heimat kriselte es. Die überalterte Gemeinde entschloss sich zum Weg nach vorn. „Nach einer Bestandsaufnahme von Potenzial und Ressourcen starteten wir das Projekt ‚Das offene Fenster‘“, berichtete Jörg. Im vierten Jahr werden die Anlässe am Mittwochnachmittag von durchschnittlich 45 Personen besucht. 75 12.2014
Engagiert im und fürs dritte Lebensalter (v.l.): Uschi Jörg, Urs Zemp, Verena Holzer.
Prozent sind Kirchenferne. Und: „Die EMK ist wieder bekannt geworden.“ Die ehemalige Wycliffe-Mitarbeiterin Verena Hofer half in Rothrist beim Aufbau des Projekts „GenerationPlus“ mit. Wobei das ‚Plus‘ das umschreibt, was Menschen im dritten Lebensalter auszeichnet: Zeit, Erfahrung, Unabhängigkeit und Freiheit. Das Programm: Vorträge zu aktuellen Themen, Wanderungen und Betriebsbesichtigungen. „Manchmal kochen wir spontan nach dem Gottesdienst oder gehen miteinander auswärts essen.“ Für beide Projekte gilt: Ohne eine von Liebe geprägte Atmosphäre geht nichts. Die weiteren Workshop-Themen: „Fresh Expressions“ in der Seniorenliga, Impulse für traditionelle Seniorenangebote, Rituale und Übergangsfeiern, „Erzählcafe“, Hilfestellung für den Besuchsdienst und „Stufen des Lebens“. Ein reich dotierter Büchertisch hielt Material zur Vertiefung bereit. (tf) •
b www.emk-schweiz.ch
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notiert Chrischona: Spiritualität ist vielfältig Enthusiastisch oder rational, missionarisch oder asketisch? Der Gemeindeleitungstag der Chrischona-Gemeinden Schweiz mischte klassische Vorstellungen von Spiritualität auf. Die Teilnehmenden lernten neun Stile des Zugangs zum Glauben kennen. 400 Hauptamtliche und Gemeindeleiter wurden so für ihre persönliche Spiritualität ermutigt. Viele erlebten die Tagung als Horizonterweiterung. Wie die neuen Erkenntnisse in den Gemeinden ankommen könnten, brachte Peter Gloor auf den Punkt: „Begrüsst die Verschiedenartigkeit. Lebt Spiritualität vor und redet darüber.“ (idea) Aufschlussreiches Seminar für interkulturelle Paare Innerhalb von zehn Jahren nach der Heirat sind 75 Prozent der kulturell gemischten Paare in der Schweiz nicht mehr zusammen. An einem Seminar von FamilyLife in Winterthur folgten 45 Paare den Referaten von Eberhard und Claudia Mühlan. Sie gingen auf die Weltbilder in der individualistischen westlichen Kultur und der kollektivistischen Kultur im Rest der Welt ein. Insbesondere interessierten die Herausforderungen, die dadurch in der engsten menschlichen Beziehung, der Ehe, entstehen. Viele Partner zeigten sich vom Gehörten erleichtert. Sie hätten nun die kulturelle Wurzel hinter dem Verhalten ihres Mannes bzw. ihrer Frau erkannt. (idea) b www.familylife.ch
»Es ist leicht zu akzeptieren, dass du das Gesetz gebrochen hast. Aber es dauert sehr lange, bis du dich deinem nackten Ego stellst. Bis du verstehst, warum du so geworden bist. Warum du ein Verbrecher bist. Daran zerbrechen viele.» Dies antwortete Josef Müller dem „Spiegel“ auf die Frage „Wie fühlt sich das an, wenn man erfolgreich ist, reich – und plötzlich dreht sich das Leben um 180 Grad?“. Befragt wurde Müller im Zusammenhang mit der Verurteilung von FC-Bayern-Präsident Uli Hoeness. Josef Müller erzählt sein Leben im Buch „Ziemlich bester Schurke. Wie ich immer reicher wurde“ (Brunnen, ISBN:978-3-7655-1595-8).
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Bremgarten: Asylbewerber besuchen Gemeinde ASYLZENTRUM Nach dem grossen Medienrummel im letzten Sommer um das Asylzentrum in Bremgarten haben sich die Wogen wieder geglättet. Einige Asylbewerber besuchen regelmässig den Gottesdienst.
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ie Aufregung um das neue Asylzentrum in Bremgarten AG war enorm. Nachdem Anfang August letzten Jahres die Meldung die Runde machte, dass es den Asylbewerbern verboten sei, die örtliche Badi zu betreten, schlugen die Wogen hoch. Nicht nur in der Schweiz sorgte die Angelegenheit für deftige Schlagzeilen. Die britische Zeitung „The Independent“ titelte sogar: „Schweiz führt Apartheid-ähnliche Beschränkungen ein“. Auch an der Evangelischen Gemeinde Bremgarten (EGB) ging der Medienrummel nicht vorüber. Eines Morgens war der Anruf eines Kölner Radiosenders auf dem Anrufbeantworter. Die Stadt Bremgarten und das Bundesamt für Migration (BfM) sprachen später von einem Missverständnis. Als Tabuzonen galten lediglich – wie in einer Vereinbarung festgelegt – die Schul- und Sportanlagen zwischen 7 und 18 Uhr. Mittlerweile haben sich die Wogen geglättet und die Erfahrungen mit der 150 Plätze umfassenden Unterkunft im Truppenlager sind positiv. „Die Stimmung in Bremgarten ist nie so negativ gewesen“, meint Christian Streit, Pastor in der EGB. „Am Anfang herrschte Unsicherheit, doch mittlerweile hat man gemerkt, dass das Asylzentrum uns gar nicht gross tangiert.“ Inzwischen besuchen sogar einige Asylsuchende die Gemeinde. „Unser Gottes-
Der Medienrummel hat sich inzwischen gelegt. Das Bild zeigt Bewohner des Asylzentrums beim Singen im Lobpreisteam der Evangelischen Gemeinde Bremgarten.
dienst wird regelmässig von etwa 15 Bewohnern aus dem Asylzentrum besucht. Einige Kinder kommen in unsere Jugendarbeit und spielen mit uns Fussball“, berichtet Streit. Der Kontakt kam zustande, nachdem man mit der reformierten Gemeinde einen Weihnachtsgottesdienst durchgeführt habe, zu dem auch die Asylbewerber eingeladen wurden. „Wir haben zwei oder drei Personen in der Gemeinde, die den Kontakt bewusst gesucht haben“, ergänzt Pastor Thomas Prelicz (siehe Pardon S. 4). Die Gemeinde freut sich über die fremdländischen Besucher. Die Predigt
wird nun sogar auf Englisch übersetzt. Die Asylbewerber ihrerseits sind dankbar für die Abwechslung und die freundliche Aufnahme. „Wir fühlen uns in unserem Glauben gestärkt“, sagt einer der Besucher. Die langfristige Integration ist natürlich schwierig, denn im Durchschnitt bleiben die Asylanten nur 6 bis 8 Wochen in Bremgarten. Über 90 Prozent müssen die Schweiz wieder verlassen. „Wir wollen ihnen etwas vom Glauben mit auf den Weg geben und ihnen zeigen, dass sie als Menschen willkommen sind“, betont Christian Streit. (chb) P
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„Werde dein eigener Coach“ selBstmanagement Der Coach und theologe urs r. bärtschi ist überzeugt, dass wir mehr Sicherheit gewinnen, wenn wir unsere Denkkonzepte und inneren Ziele kennen und eigenverantwortlich handeln. könig David liefere uns dafür Anschauungsunterricht. Von rolf Höneisen Urs R. Bärtschi, Ihr aktuelles Buch heisst „Ich bin mein eigener Coach“. Meistens ist es aber so, dass uns andere sagen, was zu tun ist. Die meisten haben doch einen Chef ... Dann betrachten wir mal diesen „Chef”. Die Art, wie er seine Anweisungen formuliert, entspricht seiner Grundrichtung. Und genau darum geht es in meinem Buch, um das Erkennen persönlicher Lebens- und Denkkonzepte als Teil der Persönlichkeit. Je nach Ausprägung in ihm selbst, wird Ihr Chef seine Forderung in entsprechenden Formulierungen vorbringen. Wie könnte das klingen? Zum Beispiel so: „Bringen Sie mir doch schnell das erarbeitete Dossier.“ Die dahinter stehende Grundrichtung nenne ich „geschäftig”. Oder: „Wann sind Sie fertig? Um welche Uhrzeit habe ich bitte das Dossier?“ Das ist die Grundrichtung „konsequent”. Vielleicht auch so: „Wenn Sie fertig sind, bringen Sie mir bitte das Dossier.“ Diese Grundrichtung nenne ich „freundlich”. Es geht auch so: „Es wäre nicht schlecht, das Dossier in den nächsten Tagen zu haben.“ Das ist die Grundrichtung „gemütlich”. Verstehe. Nun, Ihnen geht es um das Selbstmanagement unseres Handelns. Was ist damit gemeint? Nehmen wir den oben erwähnten Chef und geben wir ihm die Grundrichtung „freundlich”. Obwohl er Druck von einem Kunden hat, der die Offerte – die nur Sie erstel-
Urs R. Bärtschi Urs R. Bärtschi ist erfahrener Coach, Trainer, Theologe und Laufbahnberater. Sein neuestes Buch trägt den überraschenden Titel „Ich bin mein eigener Coach. Wie Sie innere Gegensätze in Autonomie verwandeln” (Springer Gabler Verlag, ISBN 978-3-65802965-4). Nach einer kurzen Einführung in die Individualpsychologie Alfred Adlers macht der Leser Bekanntschaft mit Susi Geschäftig, Alex Konsequent, Stefan Gemütlich und Gabriela Freundlich. Sie verkörpern grundlegende Verhaltensweisen mit je ihren Stärken und Schwächen. Daraus werden praktische Wege zur konstruktiven Veränderung aufgezeigt. b www.ich-bin-mein-eigener-coach.ch, www.coachingplus.ch
len können – sofort haben will, wird er seine Anweisung freundlich formulieren und Sie nicht drängen wollen: „Wenn Sie fertig sind, bringen Sie mir bitte das Dossier.“ Er will aber auch den Kunden nicht verärgern. Dieses Dilemma bringt ihn innerlich in Bedrängnis und am Ende könnte das Resultat sein, dass beide – also Sie als Mitarbeiter sowie der Kunde – verärgert sind. Würde dieser Chef sich und seinen inneren Antrieb besser kennen und verstehen, könnte er solche Situationen angemessener meistern. Es geht darum, Wörter und Beschreibungen zu finden, die unser Handeln erklären. Ist uns das gelungen, haben wir die Voraussetzung geschaffen, ein gelingendes Selbstmanagement im beruflichen wie privaten Umfeld zu erzielen. Und damit Autonomie. Und dies gilt eben nicht nur für Chefs. Sie setzen voraus, dass wir uns selbst reflektieren können. Ist unsere eigene Wahrnehmung die ganze Wahrheit? Lassen Sie es mich so sagen: Selbstreflexion beginnt in der Wahrnehmung der Art, wie ich Dinge tue, mein Leben gestalte, wie ich denke und was die inneren eigenen Dialoge sind. Daraus ergibt sich die Wahrheit über mein Sein, mein Denken, meine Antriebe und meine Lebensgestaltung. Hierzu kann uns das Umfeld wichtige Impulse geben. Persönlich habe ich nirgends so viel über das Menschsein gelernt, wie durch meine Familie. Meine Anteile werden widerspiegelt und ich darf erfahren, was mir fehlt. Einfluss nehmen kann ich aber in erster Linie auf mein persönliches Denken, Handeln, Fühlen – auf meine Ziele und Perspektiven. Diese inneren Dialoge lenken unser Verhalten. Deshalb ist es wichtig, sie zu kennen und wo nötig, konstruktiv zu verändern. Sie teilen die Menschen ein in vier Charaktertypen: Der Geschäftige, der Konsequente, der Freundliche und der Gemütliche. Lassen sich wirklich alle in diese Raster einfügen? Ja, denn jeder Mensch hat grundsätzlich Zugang zu allen Grundrichtungen. Aber nicht alle sind zu gleichen Teilen in ihm angelegt. Es gibt Persönlichkeiten, die sich insbesondere in einer Grundrichtung wiedererkennen. Sie kennen eigentlich fast „nur“ die eine Art zu Denken und zu Handeln. Andere entdecken zwei der Grundrichtungen in sich als starke Komponenten. Wiederum andere machen sogar alle vier in sich aus. Meist beklagen sich diese über mangelnde Entscheidungsfähigkeit in ihrem Leben und 12.2014
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Erlauben Sie mir diese Frage: Welche Grundrichtungen stellen Sie bei sich selbst fest? Kreativ, innovativ und unternehmerisch und damit „geschäftig“ – das ist eine meiner Grundrichtungen. Und wenn ich etwas mache, dann richtig – das ist der starke Impuls aufgrund der konsequenten Grundrichtung in meinem Leben. Was haben Sie daraus gelernt? Ich habe mittlerweile gelernt, dass ich nicht jede Idee, die mir durch den Kopf schiesst, auch umsetzen muss. Und dass gut, gut genug ist. Ich kann durch das Selbstcoaching meine Ansprüche zurücknehmen und situativ auch mal früher aufhören und einer gemütlichen Seite den Vorrang geben: Zeit für ein Glas Wein mit Freunden oder meiner Frau ist dabei ein toller Gewinn!
ähnlich gelagerte Dinge. Was bei vier aktiven inneren Dialogrichtungen ja auch nicht verwundert.
Foto: Coachingplus
Das heisst, unter Umständen hegen wir in uns Widersprüche, die uns das Leben schwer machen? Als Erklärung kurz ein Beispiel eines Menschen mit vorwiegend freundlichen und auch konsequenten Anteilen: Der freundliche Anteil in ihm kann nicht nein sagen und lädt sich stets neue Aufgaben auf; der andere – der konsequente Anteil – will „wenn schon, denn schon“ alles perfekt erledigt haben. Das Ergebnis dieses ständigen gegenseitigen Antreibens ist dauerndes Beschäftigtsein. Dass sich so eines Tages eine Erschöpfung einstellen kann, ist leider vertrauter Alltag. Was hilft es jetzt diesem Menschen, wenn er seine inneren Systeme erkennt? Kann er sich ändern? Das Entdecken der Grundrichtungen – hier sind es freundlich und konsequent – aber insbesondere auch der untergeordneten Grundrichtungen gemütlich und geschäftig, als in dieser Person angelegte, aber als unwichtig eingestufte Persönlichkeitsanteile, kann der entscheidende Schritt sein, um zu mehr Sicherheit und Gelassenheit zu gelangen. An diesem Punkt beginnt die Autonomie durch das Selbstcoaching: Ich weiss um die eigene Grundrichtung und ich kenne deren Einfluss in meinem Arbeits- und Privatleben. Ich weiss um die von mir zu wenig beachteten Anteile und kann auf diese situativ zugreifen. Dieses Wissen befähigt mich, meine Lebensaufgaben entsprechend zu gestalten und in bestimmten Situationen erfolgreicher zu agieren. 12.2014
Sie schreiben, der Mensch führe bis zu 4000 Selbstgespräche im Tag. In der Bibel finden wir David, der zu seiner Seele – also sich selbst – immer wieder sagt, sie solle auf Gott vertrauen. Bilden unsere Selbstgespräche unser innerstes Wesen ab? David hatte den Mut, alle Herzensgedanken auszusprechen. In den Psalmen lesen wir viel über sein Innerstes. Es waren häufig Selbstgespräche, aber wir kennen auch seine laut formulierten Gedanken. Er drückte Begeisterung und auch Niedergeschlagenheit aus. Zweifel und Absichten. In der Tat sehen wir bei David ein inneres Bewegen von Gedanken, ein Wahrnehmen von Gefühlen, ein Abwägen von Situationen und Umständen in welchen er sich, sprich seiner Seele, gut zuspricht. Dadurch wird sein inneres Wesen sichtbar. Sein eigener innerer Ratschlag – seine Seele soll Gott vertrauen – ist zudem ein Ausdruck von Weisheit und Glaube. „Ich bin mein eigener Coach“ ist ein Sachbuch. Glaubensfragen werden darin nicht behandelt. Wieso soll ich als Christ dieses Buch trotzdem lesen? Weil jeder auch einfach Mensch ist, mit seinen Fähigkeiten und Gaben. Mit seinen Schwächen und Krisen, mit seiner Vergangenheit und Zukunft. Alle stehen in Situationen und Lebensumständen, wo aus dem Rucksack von Vorerfahrungen und der eigenen Persönlichkeit das Leben gestaltet wird. Der Glaube ist etwas Grossartiges und die Hilfe Gottes ein Geschenk im alltäglichen Leben. Trotzdem kommt der Mensch und Christ nicht um Situationen herum, wo er in seinen Eigenschaften gefordert wird: Am Arbeitsplatz, in Beziehungen, in der Familie, im Freundeskreis, als Nachbar. Mein Buch hilft, diese Lebensaufgaben aus der Sicht der menschlichen Eigenverantwortung zu betrachten: In der Rolle als Ehemann, als gute Vorgesetzte, als umsichtiger Vater, als wertvolle Freundin etc. Werden wir doch unser eigener Coach – Schlüsselerlebnisse sind • garantiert.
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„Ich fühle mich nicht bedroht“ Vergeben
Seit bald sieben Jahren ist Susanne Geske mit ihren drei kindern alleine. Ihr Mann und zwei Mitarbeiter eines christlichen Verlages wurden in der ostanatolischen Stadt Malatya ermordet. trotzdem ist die türkei ihr Zuhause geblieben. Von rolf Höneisen Schon bald nach der Ermordung Ihres Mannes sagten Sie gegenüber den Medien: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Das beeindruckte, hinterliess aber auch ein Fragezeichen: Kam das wirklich aus tiefstem Herzen? In dem Moment, als ich es gesagt habe, war es rein aus Gehorsam gegenüber Gottes Willen. Als die Presse mit mir reden wollte, war mein Kopf wie benebelt. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich habe Gott gefragt, was ich denn sagen soll. Da kam mir dieser Vers in den Sinn und ich wusste, was zu tun war. Es war von Herzen, aber ohne Gefühle, die kamen dann hinterher. Da war weder Wut noch Groll? Wie soll ich das verstehen? Dass ich niemals Hass oder Rachegedanken oder -gefühle hatte, ist eine Ausnahme, ein Geschenk Gottes. Ich habe einen tiefen inneren Frieden über der ganzen Sache und bin überzeugt, dass ich diesen Frieden alleine der unvorstellbar grossen Gnade Gottes zu verdanken habe. Es ist die Erfahrung der Verheissung von Jesus, zitiert in Johannes 14, Vers 27: „Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch; nicht wie die Welt gibt gebe ich euch.“ Wie durchlebten Sie die Tage und Wochen nach dem Tod Ihres Mannes? Wie im Nebel. Ich kann mich nur an ganz wenige Din-
ge oder Menschen erinnern. Wir hatten sehr viel Besuch und es tat mir gut, viel zu reden, nicht alleine zu sein. Die meiste Zeit habe ich mich mit den Besuchern unterhalten, Tee getrunken, während andere sich ums Haus und die Kinder gekümmert haben. Auch, dass so viele Aussenstehende und „hohe“ Leute aus der Politik und aus dem christlichen Umfeld Anteil nahmen, war erstaunlich und schön. Was half Ihnen, dieses unsägliche Erleben zu verarbeiten? Ich habe viel gebetet, gesungen und vor allem die Bibel ganz neu entdeckt. Ich habe noch nie so viel darin gelesen und lese seit dem einmal im Jahr die ganze Heilige Schrift durch und zusätzlich jeden Morgen in einem Andachtsheft. Die Bibel ist ein Liebesbrief an uns und tröstet, hilft, gibt Ratschläge in allen Lebenslagen, ich betone – in allen. Waren auch Menschen da, die Sie stützten und Ihnen helfen konnten? Oh ja, jede Menge sogar! Die ersten drei Tage haben die Nachbarn alles organisiert: Essen für etwa 80 Personen mittags und abends, Tee kochen – sehr wichtig! – und sich um den Besuch und die Kinder kümmern, bis meine Freunde aus allen Enden der Türkei angereist kamen. Danach haben meine Freunde einen Plan gemacht, damit für rund drei Monate immer mindestens zwei Leute bei
Mörder stehen jetzt unter Hausarrest Die mutmasslichen Mörder des Deutschen Tillmann Geske und seiner türkischen Kollegen Necati Aydin und Ugur Yuksel wurden am 7. März aus dem Gefängnis entlassen. Sie stehen jetzt unter Hausarrest und warten auf einen neuen Prozess. Begründet wird die Entlassung mit einer vom Parlament beschlossenen Gesetzesänderung. Seit der Tat sind nun schon fast sieben Jahre vergangen. Am 18. April 2007 betrat Tilmann Geske das Büro des christlichen Zirve-Verlags in der ostanatolischen Stadt Malatya. Er besuchte seine beiden türkischen Bekannten. Plötzlich stürzten fünf Männer in den Raum, fesselten und folterten die drei Wehrlosen und schnitten ihnen die Kehle durch. Die Täter wurden unmittelbar nach der Bluttat verhaftet und vor ein Sondergericht gestellt. Als die Behörden in Dokumenten des rechtsgerichteten Geheim-
bundes „Ergenekon“ Hinweise darauf fanden, dass Überfälle auf Christen wie in Malatya zur Destabilisierung des türkischen Staates dienen sollten, forderte die Staatsanwaltschaft eine genaue Untersuchung der Hintergründe der Morde. Inzwischen stehen 16 weitere Personen vor Gericht. Bisher gingen Beobachter davon aus, dass der Prozess demnächst beendet sein wird. Susanne Geske, Witwe des ermordeten Tilmann Geske, hatte an allen Verhandlungstagen teilgenommen. Nach ihren Angaben hielt der Staatsanwalt am 24. Februar sein Schlussplädoyer, in dem er
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von selbst erledigt. Für mich gilt, was in 1. Johannes 4, Vers 18 steht: „Wahre Liebe treibt die Furcht aus!“ Hatten Sie Kontakt zu den Tätern? Wie lief der ab? Nein, den darf ich gar nicht haben. Das würde der Gerichtsverhandlung sehr schaden. Die Dinge laufen hier ein bisschen anders ... aber ich versuche während den Gerichtsverhandlungen, wenn sich einer von ihnen umdreht, ihn freundlich anzulächeln.
Die Türkei ist ihre Heimat: Susanne Geske mit den Kindern.
mir zu Hause waren, um mir im täglichen Leben und den anfallenden Amtsgeschäften zu helfen. Wie verstehen Sie Vergebung und Versöhnung? So wie Jesus mir meine Schuld vergeben hat, so sollte auch ich meinem Mitmenschen vergeben. Als erstes ist Vergeben eine bewusste Entscheidung. Denn Jesus selbst sagt in Matthäus 6,15: „Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, so wird euch euer Vater eure Verfehlungen auch nicht vergeben.“ Was immer auch passiert ist, „Sein ist die Rache“ sagt Römer 12,18 bis 21. Das sollen wir Gott überlassen. Wenn möglich soll ich demjenigen die Vergebung aussprechen und ihm sagen, dass ich mich wieder versöhnen möchte. Das ist nicht immer möglich – wie eben in meinem Fall – und manchmal braucht man auch noch einen gewissen Abstand, aber sagen sollte man es. Fühlen Sie sich heute wieder sicher in der Stadt? Da ich mich nie unsicher gefühlt habe, hat sich die Frage
Völlig überraschend kam die Nachricht, dass aufgrund einer Gesetzesänderung die Angeklagten am 7. März freigelassen wurden. Die Gerechtigkeit wird mit Füssen getreten. Was ist Ihre Reaktion darauf? Wir wussten von der Gesetzesänderung und haben uns darauf vorbereitet. Da ich ihnen vergeben habe, fühle ich mich nicht bedroht. Für meinen Sohn war es schon etwas anderes, da er nach hiesiger Auffassung das Haupt der Familie ist und ihre Ehre bewahren muss. Er muss von den Jungs mit Anfeindung rechnen. Was die Rechtsprechung angeht, ist es eine Katastrophe. Allerdings hat jeder der fünf Mörder eine elektronische Fussfessel und Hausarrest bekommen, was vor allem die christliche Gemeinde doch sehr beruhigt hat. Sie haben sich entschieden, in der Türkei zu bleiben. Bald sind die Kinder erwachsen und fliegen womöglich aus. Wie sind Ihre Pläne für die Zukunft? Bis jetzt habe ich noch keine konkreten Zukunftspläne ohne Kinder, da meine Jüngste noch dreieinhalb Jahre zur Schule gehen wird. Meine Grosse studiert in Ankara und mein Sohn wird für ein Jahr in Deutschland ein Orientierungsjahr machen. Meine jetzige Aufgabe besteht darin, meinen Kinder beim Ausfliegen zu helfen – und dann sehen wir weiter. •
Fotos: zvg
als „fürchterliche Ungerechtigkeit“, die zum Verlust des Glaubens an die staatliche Gerechtigkeit führe. Die Angeklagten hätten während des Prozessverlaufs mehrfach die Familien der Toten, Mitarbeiter von Menschenrechtsorganisationen, Pressevertreter und Anwälte in schwerster Form bedroht. Die Türkei hat rund 75 Millionen Einwohner, von denen 95 Prozent Muslime sind. Die Zahl der Christen liegt bei 120 000; darunter sind etwa 4 000 Evangelikale. die Schuld der Angeklagten nicht nur bekräftigte, sondern vier Mal erschwerte lebenslängliche Haft forderte. Der Richter legte den Termin für die Plädoyers der Verteidigung auf den 10. April. Doch dann kam alles anders. Am 21. Februar beschloss das türkische Parlament die Aufhebung der Sondergerichte. Danach müssen alle Prozesse an normale Schwurgerichte übergeben werden. Am 7. März wurden die fünf mutmasslichen Mörder aus dem Gefängnis entlassen und unter Hausarrest gestellt. In einer ersten Stellungnahme bezeichnet die Türkische Evangelische Allianz die Freilassung der fünf Mörder
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Susanne geske spricht in burgdorf Am 29. März, von 9 bis 17 Uhr, findet die WEC- Jahreskonferenz in den Räumen der Pfimi Burgdorf statt. Als Gastrednerin eingeladen ist Susanne Geske. Sie spricht zum Thema: „Wer vertraut, gewinnt!“ Im Anschluss wird sie Fragen aus dem Publikum beantworten. Neben weiteren Referaten geben fünf interaktive „Transforamas“ Einblick ins weltweite Missionsgeschehen. b www.wec-international.ch/2013/12/wec-treff-in-burgdorf
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S T E LLE N
Die Stiftung Gott hilft hat ihren Hauptsitzt in Zizers im Kanton Graubünden. Sie versteht sich mit ihren 270 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als christliche Auftragsgemeinschaft, die mit hoher Professionalität sozial engagiert ist. „Wir handeln spirituell, menschlich, fachlich und wirtschaftlich. Im Zusammenführen dieser Aspekte und im Praxisbezug wollen wir wegweisend sein.“ (Auszug aus dem Leitbild) Nach vielen engagierten Jahren der Mitleitung kann unser Leiter Finanzen und Administration in den Ruhestand treten. Die Stiftung Gott hilft sucht als neues Mitglied der Stiftungsleitung per April 2015 einen / eine
Leiter / Leiterin Finanzen und Administration
Die Stiftung Sozialwerke Pfarrer Sieber mit 180 Mitarbeitenden begleitet Menschen in Not und Krisen, betreut Obdachlose, pflegt Aidskranke, bietet Therapieplätze und Wohnmöglichkeiten und ist überall dort anzutreffen, wo Menschen durch alle Netze fallen. Sie reagiert auf Entwicklungen, die Menschen an den Rand der Gesellschaft drängen und gibt den Marginalisierten eine Stimme. Die SWS lebt die biblische Botschaft im Blick auf gesellschaftliche Not und die Bedrängnis Einzelner aktuell und konsequent. Der Bereich «Finanzen und Dienste» bildet das administrative Herzstück der Stiftung. Ein Team von 7 Mitarbeitenden betreut das gesamte Rechnungswesen der Stiftung inklusive Kostenträgerrechnung für die diversen Partner in der Spitalfinanzierung, die Liquiditätsplanung, die Bewirtschaftung unserer Liegenschaften, die Personaladministration, den IT-Bereich sowie das Handling der Sachspenden. Der Leiter dieses zentralen und hoch effizienten Bereichs tritt per Ende August in den Ruhestand. Als unser/e
Der Leiter oder die Leiterin Finanzen und Administration ist eines von drei Mitgliedern der Stiftungsleitung. Neben der Mitarbeit in der operativen Stiftungsleitung gehört die Verantwortung für Rechnungswesen, Personaladministration und Immobilien zu seinen, ihren Kernaufgaben. Zusätzlich wird dem Leiter, der Leiterin die Verantwortung für weitere Bereiche und Projekte übertragen. Von Kandidaten und Kandidatinnen für diese Stelle erwarten wir starke Charaktereigenschaften sowie Führungserfahrung, Verhandlungsstärke, Weitsicht, Umsicht, gelebtes Christsein und Gestaltungskraft. Wir setzen hohe fachliche Kompetenz auf den erwähnten Gebieten voraus. Die Stelle soll im Rahmen eines Generationenwechsels langfristig besetzt werden. Wir bieten eine sehr vielseitige Aufgabenstellung in einem ganzheitlich geführten, soliden Unternehmen; moderne Arbeitsbedingungen; eine Entlöhnung, die sich an die kantonalen Richtlinien anlehnt; einen Arbeitsplatz in einem Gebirgskanton, in dem andere Menschen Ferien machen. Auf Wunsch kann ein stiftungseigenes Haus gemietet werden. Bei Fragen wenden Sie sich bitte an: Daniel Zindel, Gesamtleiter, 081 307 38 03 daniel.zindel@stiftung-gotthilft.ch
LEITER/IN FINANZEN und DIENSTE und Stv. Gesamtleiter/in führen und koordinieren Sie diesen für die Stiftung wichtigen und effektiven Bereich. Sie sind verantwortlich für alle Prozesse der Rechnungslegung. Sie beraten und unterstützen die Bereichs- und Betriebsleitenden der SWS in finanziellen, administrativen und organisatorischen Fragen. Sie überwachen und sichern die IT-Systeme und setzen das IKS konsequent um. Als sein Stellvertreter / seine Stellvertreterin unterstützen Sie den Gesamtleiter in der unternehmerischen Führung der SWS und in der Umsetzung der vom Stiftungsrat und von der Geschäftsleitung gesetzten Ziele. Insbesondere unterstützen Sie wechselnde Projekte in den Feldern Gesundheitsfinanzierung, Wohnen, IT-Strukturen und Organisationsfragen. Ihr Profil: • Höheres Wirtschaftsdiplom HWD und / oder dipl. Betriebswirtschafter HF • Schwerpunkt und Berufserfahrung in Finanz- und Rechnungswesen • Kenntnisse im Sozial- und Gesundheitswesen, insbesondere in der Finanzierungssystematik • Vertiefte Kenntnisse von IT-Administrationssystemen, idealerweise Navision • Erfahrung im Personalwesen • Verhandlungsgeschick • Projekterfahrung • Erfahrung NPO von Vorteil
Ihre vollständigen Bewerbungsunterlagen senden Sie bis 11. April 2014 an: Stiftung Gott hilft, Bruno Müller, Stiftungsratspräsident Kantonsstrasse 6, 7205 Zizers.
Sie sind eine Persönlichkeit mittleren Alters mit breiter Erfahrung in der Unternehmensführung, lebens- und berufserfahren und sind bereit, sich mit Kopf, Herz und Hand in den Dienst einer vielfältigen und breit aufgestellten sozial-diakonischen Organisation zu stellen. Sie solidarisieren sich mit den Schwachen und teilen grundlegende christliche Werte. Sie haben Humor und führen ihr Team mit ansteckender Freude und Wertschätzung.
Stiftung Gott hilft Kantonsstrasse 6 7205 Zizers
Auskünfte erteilt Ihnen gerne Christoph Zingg Gesamtleiter SWS Tel. 043 336 50 80 christoph.zingg@swsieber.ch
081 307 38 00 info@stiftung-gotthilft.ch www.stiftung-gotthilft.ch
Wir freuen uns über Ihre vollständige Bewerbung mit den üblichen Unterlagen an die Stiftung Sozialwerke Pfarrer Sieber, Frau Marianne Mathyer, Personaladministration, Hohlstrasse 192, 8004 Zürich oder per mail an: marianne.mathyer@swsieber.ch.
idea Spektrum 12.2014
N ac h r ic h t e N sc h w e i z
NOtiert
Afrikanische Trommeln und die Lebensfreude der „Kuziem Singers“ steckten die Baptisten an.
Netzwerk: „Fresh Expressions“ Am 12. März trafen sich in Zürich 36 Personen zum Austausch und zur Gründung des Netzwerks „Fresh Expressions“. Vertreten sind Katholiken, Reformierte, EMK, Chrischona und das Institut IGW. Wie Thomas Schaufelberger von der Arbeitsstelle der Aus- und Weiterbildung der reformierten Pfarrpersonen (a+w) schreibt, sei dies die Initialzündung zur weiteren Entwicklung neuer Ausdrucksformen des Kircheseins in der Schweiz und ihrer theologischen Vertiefung und Reflexion. (idea) b www.freshexpressions.ch
Die Neuausrichtung thematisiert eBM iNterNatiONal Die Baptistenmission blickte auf 60 Jahre Wirken zurück. Die Missionsarbeit hat sich im Lauf der Jahre stark verändert.
Fotos: Daniel Wagner
Das Heft in die Hand nehmen Dass ein Einsatz in Afrika für Schweizer Missionare sehr schwierig werden kann, machte Markus Maag deutlich, der mit seiner Gattin Annabeth während acht Jahren in Bangui wirkte. In der Zentralafrikanischen Republik standen Gemeindeberatung, Projektbegleitung, Schulungen, das Gesundheitswesen und die Frauenarbeit auf dem Programm. Maag thematisierte die mit dem Einfluss des Islams verbundenen gefährlichen Kriegswirren, was die weitere Tätigkeit dort verunmöglichte. Die Christen vor Ort müssten nun sukzessive lernen, das Heft selber in die Hand zu nehmen. 12.2014
Geradezu harmonisch präsentierte sich dagegen die Rückschau mit Fotos aus früheren Zeiten aus Kamerun, wo das Seniorenpaar Max und Susy Stäubli über 30 Jahre gewirkt hatte.
Parolen der EDU Die Delegierten der EDU Schweiz empfehlen die Ja-Parole zur medizinischen Grundversorgung, zur Volksinitiative „Pädophile sollen nicht mehr mit Kindern arbeiten dürfen“ und zum Fonds zur Beschaffung des Kampfflugzeugs Gripen. Die Volksinitiative „Für den Schutz fairer Löhne“ wird zur Ablehnung empfohlen. Die Parolen wurden letzten Samstag in Olten gefasst. (idea)
Eigenverantwortung fördern Dass die traditionell gewachsene Missionsarbeit vor einem Umbruch steht, dessen ist sich EBM-Generalsekretär Christoph Haus bewusst. „Wenn eine afrikanische Kirche über 50 Jahre daran gewöhnt war, dass eine europäische oder amerikanische Missionsgesellschaft zu hundert Prozent die theologischen Seminare baut, die Ausbildung ihrer Pastoren finanziert – wie sollen Ortsgemeinden dieser Kirche überhaupt ein Gespür dafür finden, dass diese Ausbildung eine gemeinsame Aufgabe der afrikanischen Kirchenleitung und ihren Ortsgemeinden ist?“ Es gehe jetzt darum, künftig das Verständnis für Eigenverantwortung zu fördern. Christoph Haus: „Wir müssen uns auf die neutestamentlichen Grundsätze der Mission besinnen. Evangeliums-Verkündigung, Teilen und soziales Handeln muss von der Ortsgemeinde aus erfolgen.“ In diesem Sinn sei es die gemeinsame Aufgabe, Initiativen, Projekte, Aktionen aufzuspüren und beratend und unterstützend zu begleiten. (dw) P b www.ebm-international.org b ebm.baptisten.ch
Cevi: Nationaler Schnuppertag „Entdecke dein Cevi-Talent“: Dazu gibt der Cevi Schweiz am 22. März Gelegenheit. An rund 140 Orten wollen über 2000 Leiterinnen und Leiter „einen unvergesslichen Nachmittag bieten“. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen eine andere Art der Freizeitgestaltung aufzuzeigen und ihnen Möglichkeiten zu bieten, Abenteuer in der Natur und den Zusammenhalt in einer Gruppe zu erleben. (idea) bwww.cevi.ch
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ie schwerpunktmässig in Afrika, Lateinamerika und Indien tätige Europäische Baptistische Mission EBM mit Sitz in Deutschland, feierte am Sonntag ihr 60-jähriges Bestehen unter Beisein von Gästen, Missionaren und Freunden der Mission, in den Räumlichkeiten der Baptistengemeinde Zürich. Bei der vom Schweizer Zweig unter der Leitung von Esther Fröhlich organisierten Feier wurde mit Musik, Gesang, Gebet und spannenden Referaten Rückschau gehalten und in die Zukunft geblickt. Musikalisch gaben die „Kuziem Singers“ den Ton an. Ihre ansteckende Lebensfreude und die afrikanischen Rhythmen liessen die rund 250 Menschen nicht lange auf den Stühlen sitzen.
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sYnErGIE GLAUBE VErsEtZt BErGE In welchem Glauben steckt eine derartige Kraft? Welcher Glaube ist gemeint? Auf jeden Fall möchte ich so glauben können! Und: Berge faszinieren mich seit eh und je. ie fühlen Sie sich, wenn Sie gen? Für mich gilt: Ich will nach vor einem Berg stehen? oben. Schwierige Routen beBerge können bedrohlich wirzwingen beginnt im Kopf. Traue ken. Als Bergsteiger weiss ich: ich mir das zu? Habe ich den Der Aufstieg lohnt sich, trotz Glauben, dass ich das schaffe? der Strapazen. Im TeenageralDas ist gerade dort wichtig, wo ter wurde das Klettern zu meiman persönliche Leistungsgrenner Identität und beinahe zur zen erreicht. Bruno Jordi Religion. Ich identifizierte mich Als Unternehmer machte ich die jahrelang über meine Leistung am Berg. Erfahrung, dass die Budgetplanung nicht Interessanterweise spielen Berge auch in nur ein Kalkulieren der Möglichkeiten oder der Bibel eine grosse Rolle: ein Wunschdenken ist. Budgetieren hat • Jesus ging oft allein auf einen Berg, um eine geistliche Dimension des Glaubens. zu beten. Wachstum budgetieren und sich Ziele set• Moses empfing die 10 Gebote im Zwiege- zen heisst, den persönlichen Glauben in spräch mit Gott auf einem Berg. Zahlen zu formulieren. • Die bekannteste Predigt von Jesus ist die Wie ist unsere Grundhaltung gegenüber „Bergpredigt“; er hielt sie auf dem Berg der den Herausforderungen des Lebens? Seligpreisungen. Derek Prince sagt: „Nimm die Herausfor• Jesus wurde dreimal vom Teufel versucht, derung als Termine mit Gott wahr!“ Statt unter anderem auf einem Berg. zu klagen, merke ich im Gebet, wie Jesus Angst vor Bergen haben oder sie bezwin- mir aufstehen hilft (mich „aufstellt“), mich
Der Autor ist ehemaliger Leiter des Jordi Medienhauses in Belp und Präsident der Christlichen Geschäftsleute Schweiz (CGS).
Zugang zum Glauben verwehrt Reinhard Junker bezieht sich in seinem Artikel auf den Gottesleugner Dawkins und argumentiert auf der gleichen Linie wie dieser, einfach mit umgekehrten Vorzeichen. Für Dawkins ist aufgrund der Evolution widerlegt, dass es einen Gott gibt. Und Junker stimmt ihm zu, indem er den christlichen Glauben in die Geiselhaft der Verneinung der Evolutionstheorie nimmt. Ohne jede Bezugnahme auf die naturwissenschaftliche Faktenlage ist für ihn aufgrund seines Bibelverständnisses klar, dass diese falsch sein muss, weil sie angeblich dem christlichen Glauben widerspricht. Damit wird naturwissenschaftlich denkenden Menschen eigentlich der Zugang zum Glauben verwehrt, wobei die Evolutionskritik ideologisch gegeben und einer objektiven Einschätzung der Faktenlage gar nicht zugänglich ist. Man kann die Bibel aber durchaus sehr genau lesen und glauben, ohne die Evolutionstheorie verneinen zu müssen. Paulus bezeichnet Adam als den „ersten“ Menschen, er bezeichnet aber Jesus auch als den „zweiten“ Menschen, was er im biologischen Sinn offensichtlich nicht war und was zugleich
die Möglichkeit eröffnet, auch Adam biologisch nicht als den ersten Menschen zu verstehen. Im Römerbrief steht auch nicht, dass der Tod durch Adam in die Welt kam, wie dies Junker behauptet, sondern zu allen Menschen. Und dass es sich bei diesem Tod nicht um den leiblichen Tod, sondern um einen geistlichen Tod gehandelt haben muss, ist offensichtlich, wenn man die Geschichte im Garten Eden genau liest: „An dem Tag, da du davon isst, musst du gewisslich sterben.“ – Adam ist an dem Tag aber nicht tot umgefallen, sondern hat sich von Gott getrennt. Die sechs Schöpfungstage können sehr gut evolutiv verstanden werden. In 1.Mose 2,4 ist als Untertitel dazu wörtlich von einem „Stammbaum“ des Himmels und der Erde die Rede (hebräisch „toledot“). Die Geschichte vom Garten Eden lässt sich bei aufrichtigem, genauem Lesen im besten Willen nicht mit dem sechsten Schöpfungstag in Einklang bringen, sondern lässt sich viel besser als Beginn der Bündnisgeschichte Gottes mit den Menschen im Zweistromland verstehen. Das erklärt auch, weshalb der Garten Eden als abgegrenzter, von Adam zu bewahrender Bereich angelegt wurde, und weshalb Kain
Herkunftsfragen unbeantwortet zu: „Wäre die Evolution wahr“, (Nr. 10, S. 25) Danke für den ausgezeichneten Beitrag von Junker und Ullrich. Dass die Evolution eine bewiesene Sache sei, wird uns von den Medien immer wieder eingetrichtert. Man stützt sich dabei vor allem auf die Millionen Jahre, die angeblich abgelaufen seien. Es gibt aber eine ganze Reihe von nicht-radiometrischen Altersbestimmungen, die mit den biblischen Angaben übereinstimmen. Ausserdem beantwortet die evolutionistische Weltanschauung grundlegende Herkunftsfragen nicht. Zum Beispiel: 1. Herkunft der Naturgesetze 2. Herkunft der Materie 3. Herkunft des Raumes 4. Herkunft des menschlichen Geistes 5. Herkunft der Schönheit der Blumen 6. Herkunft der Makroevolution 7. Herkunft nicht reduzierbarer Komplexität 8. Herkunft des genetischen Codes 9. Herkunft der Information im Genom 10. Herkunft des Lebens Hansruedi Stutz, Dietlikon ZH
nach oben führt. Seit einem denkwürdigen Moment vor 17 Jahren gehe ich jeden Morgen auf den Belpberg, um zu beten. Auf dieser „Bergtour“ enthüllt Gott mir seine Perspektive. Der Himmel ist nach oben offen. Jesus hat am Kreuz für immer und ewig gewonnen. Mit ihm sind wir nie auf der Verliererseite! Das ist der Glaube, den ich mir wünsche: Er lässt mich Berge erklimmen und Berge versetzen. Glaube ist die Summe meiner Grenzerfahrungen mit Gott. Paulus definiert: „Glaube ist die feste Zuversicht auf das, was man hofft, und ein Nichtzweifeln an dem, was man (noch) nicht sieht“ (Hebräer 11,1). Ich will für Gott offen bleiben! Und auch immer wieder bereit sein, „wenn der Berg ruft“. M
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„Exodus biblischen Ausmasses“ nAhEr ostEn Libanons Ex-Präsident Amin Gemayel warnte in Zürich vor einer „Krise des religiösen Pluralismus“ in der arabischen Welt.
Foto: CSI/ah
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er wachsende religiöse Extremismus bedrohe alle Gemeinschaften, die nicht zur Mehrheitsgesellschaft gehörten, sagte Amin Gemayel am CSI-Anlass im Hotel Glockenhof in Zürich. Gemayel war von 1982 bis 1988 Präsident des Libanon. Betroffen seien Drusen, Schiiten, Alawiten oder Bahai ebenso wie Sunniten, die in von Schiiten dominierten Gegenden leben. Besonderes Augenmerk legte Gemayel auf das Schicksal der Christen, die – so Gemayel – in einem „Exodus biblischen Ausmasses“ den Nahen Osten verlassen. Auslöser für diese Entwicklung seien beispielsweise die Zerstörung von Kirchen, Angriffe und Morde in Ägypten, Tötungen im Irak und die blutige Terrorherrschaft ultra-radikaler Islamisten in einigen Gebieten von Syrien. Der libanesische Ex-Präsident forderte eine internationale Reaktion auf diese Krise. Es sei eine absolute Notwendigkeit, den
religiösen Pluralismus im Nahen Osten zu schützen, unterstrich Amin Gemayel.
sich nach seiner Vertreibung offensichtlich davor fürchtete, von anderen Menschen getötet zu werden (1. Mo. 4,14f). Die Frage nach der geistlichen Einordnung von Tod und Leid („Theodizee“) bleibt so oder anders schwierig. Nimmt man ursprünglich eine „heile“ Welt ohne physischen Tod an, muss man einräumen, dass die gegenwärtige und mit Fossilien dokumentierte Natur nicht bloss eine abgeänderte, sondern eine ganz andere ist und dass es für einen solchen Schnitt zwischen 1. Mose 3 und 4 keinerlei plausible Erklärung gibt. Am fünften Schöpfungstag ist von räuberischen Meeresungeheuern die Rede und im Schöpfungspsalm 104 von jungen Löwen, die von Gott brüllend ihre Beute verlangen. Andererseits zeigt eine genaue Wortstudie zu den Begriffen „wüst und leer“ am Anfang des Schöpfungsberichts, dass diese Chaos, Zerstörung und Gottesferne ausdrücken, und in Jesaja 45,18 steht, dass Gott die Erde nicht so erschaffen hat. Auch steht am Schluss des Schöpfungsberichtes nicht, dass Gott alles sehr gut fand, sondern das, was er gemacht hatte, was auch einschränkend verstanden werden kann. Marcel Zirngast, Urdorf ZH
Warum so wenig Echo? Seit sieben Wochen läuft der für uns wichtige Film „Die Akte Grüninger” in den Schweizer Kinos. Hat es Reaktionen gegeben, Betroffenheit? Ich habe wenig davon gesehen. Auch war ich erstaunt, dass auch unter Christen das Interesse nicht gross ist. Geht es uns etwas an, wie jüdische Menschen vor und während des 2. Weltkrieges von der Schweiz abgewiesen wurden? Ich denke schon. In Klagelieder 5 steht es: „Unsere Väter haben gesündigt und leben nicht mehr, wir aber müssen ihre Schuld tragen. Und wir wissen, dass Mose, Nehemia und Daniel Busse für ihr Volk getan haben. Einer der Propheten sagte auch, dass man einen Flüchtigen in Lebensgefahr nicht seinen Verfolgern übergeben soll. 2011 kam das Buch „Die Decke des Schweigens“ von Jobst Bittner heraus. Ich finde es sehr gut, wie diese Gemeinde in Tübingen mit der Schuld in ihren Reihen umging. Sie gingen an die Öffentlichkeit, machten Erinnerungsmärsche, taten Busse, baten Überlebende des Holocaust um Vergebung. All dies habe die Atmosphäre in der Stadt verändert. Es wurde sogar ein Jude zum Bür-
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Syrien: Verhandlungslösung Das US-Aussenministerium habe kürzlich die Verfolgung syrischer Christen verurteilt. Jetzt müssten diesen Worten Taten folgen. Allererste Priorität müsse eine Verhandlungslösung haben. Es brauche ein gemeinsames Abkommen, das zentrale staatliche Institutionen erhält und gleichzeitig die allgegenwärtige Repression beseitigt. Gemayel unterstützt die Forderung von Christian Solidarity International, in den USA und in Europa auf höchster Ebene Arbeitsgruppen zu schaffen, die Strategien ausarbeiten, um Religionsfreiheit und -vielfalt im Nahen Osten zu sichern. Ein „arabischer Marshall-Plan“ solle die Region in ihrer Entwicklung hin zur Demokratie unterstützen. Gemayel sieht auch Hoff-
Amin Gemayel: „Religionsfreiheit sichern.“
nungszeichen im Nahen Osten. Er führte ermutigende Initiativen für religiösen Pluralismus auf: von König Abdullah von Jordanien, dem Imam der al-Azhar-Moschee Scheich Ahmed al-Tayyeb, Saad Hariri, König Abdullah von Saudi-Arabien und der tunesischen Nationalversammlung. Das „alte, diskreditierte Modell von sozialem Frieden durch politische Diktatur“ habe ausgedient – und trotz negativer Entwicklungen meinte Gemayel abschliessend: „Der sogenannte Arabische Frühling bleibt eine der hoffnungsvollsten Entwicklungen des frühen 21. Jahrhunderts.“ (ah) • b www.csi-schweiz.ch germeister gewählt! An Orten des Grauens erlebten Opfer wie Täter oder deren Nachkommen Befreiung von einer grossen Last und damit wieder Freude. Sollten wir von ihnen lernen? Jobst Bittner wurde in manch europäisches Land eingeladen, dazu auch in die USA, für Märsche oder Anlässe. Wie wäre es mit uns hier? Oder war es vielleicht nicht schlimm, dass wir, wie es im Film „Grüninger” heisst, 30 000 Menschen den Nazis übergaben, die sie dann in die Todeslager brachten? Dass es einen Paul Grüninger, Paul Vogt und Carl Lutz gab, ist ein Lichtblick, kann aber das Unrecht nicht wiedergutmachen. Ursula Lörcher, Zürich
Leserbriefe entsprechen nicht unbedingt der Meinung der Redaktion. Wir beachten alle Zuschriften, können aber nicht jede veröffentlichen. Kürzungen unter Wahrung des Sinns behalten wir uns vor. Die Redaktion
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P U BL I R E P OR TAG E
Menschen zu Leiterschaft befähigen Um mehr junge Menschen ausbilden zu können, eröffnet ISTL zwei neue Zentren | Die Ausbildung junger Leiter ist keine Option, sondern unser Auftrag. In seinen letzten Worten fordert Jesus uns auf, zu allen Völkern zu gehen, sie zu lehren und Menschen zu Nachfolgern zu machen (Matthäus 28, 18-20). Von STEFAN VON RÜTI Im deutschsprachigen Raum gibt es tausende junger Menschen mit einer Berufung für den vollzeitlichen Dienst. Um sie zu Nachfolge und Leiterschaft herauszufordern, braucht es visionäre Leiter. Sie können den jungen Frauen und Männern berufliche Perspektiven in der Lokalgemeinde oder in der Gemeindegründung aufzeigen.
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Die in der Schweiz gängige duale Ausbildung ist ein Exportschlager. Das Modell mit Lehre und Berufsschule sorgt dafür, dass Lernende vom ersten Tag in der Arbeitswelt mitwirken. Der Lehrmeister, der sie in dieser Zeit begleitet, ist oft der entscheidende Faktor, ob die Ausbildung erfolgreich abgeschlossen wird. Das System ist nichts Neues. Jesus nahm seine Jünger schon damals zu sich in die Lehre. Er war mit ihnen unterwegs, unterrichtete sie und liess sie das Gelernte anwenden. Mit unserer Schule halten wir es genauso. Junge Menschen kommen zu uns in die «Berufs-
schule für den geistlichen Dienst». Hier wird theologisches Wissen vermittelt, das von Hands-On-Sessions und durch Mitarbeit in einem Ministry ergänzt wird, wo Fachwissen und Inspiration zusammentreffen. Bei ISTL wachsen die Studenten in einer Schulkultur, die geprägt ist von Glauben, Leidenschaft und Wertschätzung. Das stellt Ansprüche an die Authentizität der Leiter. Jeder aus dem Leitungsteam steht im Dienst einer Gemeinde und wendet im Alltag an, was in der Schule gelehrt wird. «ISTL ist für mich eine einzigartige Ausbildung, um zukünftigen Leitern und Pastoren das Rüstzeug zu verAusbildungspartner mitteln, welches sie brauchen, um Den Gemeinden als Ausbildungsunsere Gesellschaft mit der guten partner kommt ebenfalls eine Nachricht zu transformieren.» tragende Rolle zu. Pastoren und Markus Bettler, Pastor CLZ Spiez die Gemeindeleitung können mit «Mich begeistert ISTL, weil es vier ihrem Beispiel vorangehen und zentrale Ansprüche an eine theolodie Studenten über ihre Schultern gische Ausbildung erfüllt: Praxisbeblicken lassen. Wie Eltern prägen zug, Leiterschaft, Evangelisation und sie ihren Nachwuchs mit der eigefundierte Theologie. Mit dem neuen nen Art, Glauben und Gemeinde zu Standort Berner Oberland ist die Ausleben. bildung am ISTL für Berner noch interUnsere lokalen Kirchen und die essanter geworden.» Etienne Josi, Leitung Ekklesia Movement Gesellschaft sind angewiesen auf Frutigen Menschen, die mit ihrer Weisheit
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den jugendlichen Elan anreichern. Es braucht geistliche Väter und Mütter, die den Weg bereiten und nachfolgende Leitergenerationen heranziehen.
Näher zu den Lokalgemeinden
Wir wurden von verschiedenen Pastoren gebeten, in ihren Regionen neue Schulstandorte aufzubauen. Dies hat uns ermutigt, in diese Richtung vorwärts zu gehen. Wir hoffen, dass sich dadurch mehr junge Menschen für eine Ausbildung für den vollzeitlichen Dienst entscheiden und sich langfristig in ihren Gemeinden investieren. Wir arbeiten partnerschaftlich mit den Gemeinden zusammen und unterstützen sie darin, den Nachwuchs aus den eigenen Reihen zu fördern. Diesen September starten wir mit einem neuen, zusätzlichen Studienzentrum in Spiez. Ein Teil des Unterrichts wird dann parallel in Zürich und im Berner Oberland statt finden. Gleichzeitig wird in Wil SG ein Lernzentrum seine Pforten öffnen. Mit dem Aufbau neuer Studien- und Lernzentren leisten wir einen Beitrag, um mehr junge Menschen für einen geistlichen Dienst herauszurufen und auszubilden. www.istl.ch idea Spektrum 12.2014
p or t r ät
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Siebzig und weise, aber erst ein bisschen leise HALLELUJA-Jo Aus der Frankfurter Szene fand der frühere Zuhälter ins Alpenland Schweiz. Seine „Rolling Church“ brachte ihn zu Hunderten von Menschen. 2014 feiert Jo Scharwächter gleich zweimal Geburtstag.
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anche Geschichten gleichen sich: Menschen geraten auf die schiefe Bahn, steigen auf und sahnen ab, bis das Gesetz hinter ihnen her ist. Joachim Scharwächter ist einer von ihnen. Dieses Jahr feiert er ein Doppeljubiläum: Am 27. März seinen 70. Geburtstag, am 27. Juni den 40. Jahrestag seiner „Wiedergeburt“, wie er sagt, seiner Hinwendung zu Jesus Christus.
Ein einziger Trümmerhaufen Jo Scharwächter wurde am 23. März 1944 im niederländischen Helmond geboren. Anderthalb Monate später kam sein Vater in Russland ums Leben. Der Junge wuchs im Nachkriegsdeutschland der Ruinen und Schutthaufen auf. Schon als Dreijähriger lief er zum ersten Mal von zu Hause weg, mit 12 lebte er kurzzeitig auf der Strasse. Nach einem Einbruch kam er in ein Jugendheim, mit 15 das erste Mal ins Gefängnis. Die Lehren als Orgelbauer und Schlosser brach er ab, teils aus gesundheitlichen Gründen, vor allem aber aus Unlust. Dann schlug sich der 17-Jährige nach Algerien durch, um der Fremdenlegion beizutreten. Weil er noch nicht volljährig war, wurde ihm das verwehrt. Mit 18 beschloss „Holländer-Jo“, wie man ihn damals nannte, Berufsverbrecher zu werden. Wegen versuchten Mordes an einem Polizeibeamten verbüsste er eine langjährige Haftstrafe. Der 27. Juni 1974 bleibt Jo Scharwächter unvergessen: „Ich hatte mich im Gefängnis zu Jesus bekehrt. So begann mein neues Leben.“ Zuhälter, Berufskrimineller, Offizier der Heils-
Hier war und bleibt sein Platz: Halleluja-Jo Scharwächter im Kontakt mit Menschen.
armee und Pastor: Jo Scharwächter hat eine grosse Wandlung erlebt.
Leben für und mit Randgruppen Er nahm seine dunkle Vergangenheit als Auftrag von Gott wahr: im Rotlichtviertel, auf Bahnhöfen und Plätzen, mit Menschen am Rand der Gesellschaft – Dealer, Drogenabhängige, Prostituierte, Obdachlose, Zuhälter oder Alkoholiker. Ganz im Sinne seines Namens übernahm er eine Art Wächteramt für Scharen gescheiterte Existenzen. Menschen, die sich um Jo scharten, merkten: Dem sind wir nicht egal, der interessiert sich für uns. „So iss dat halt“, sagt der Doppeljubilar. Halbe Sachen waren nie sein Ding. Jo Scharwächters Herz schlug für andere. Mit der „Rolling Church“, einer „Kirche auf
Foto: zvg
Die „Rolling Church“ bleibt weiterhin unterwegs Nachdem Jo Scharwächter das Werk aufgebaut und während zehn Jahren geleitet hat, übernimmt ab April der Verein Livenet.ch die Leitung der „Rolling Church“. Jo Scharwächter bleibt weiterhin Mitarbeiter des Teams. „Ich bin beeindruckt, mit wie wenig Aufwand so viel erreicht werden konnte. Viele Menschen haben einen Aufwind erlebt, wieder Halt im Leben gefunden“: Andreas Saurer, Präsident des Vereins Rolling Church, ist begeistert. Letzten Donnerstag übergab er sein Amt an Daniel Suter; neuer Geschäftsleiter wird Beat Baumann. b www.rolling-church.ch
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Rädern“, setzte er sich vor zehn Jahren Richtung Osteuropa in Bewegung. Im April 2013 musste sich Jo Scharwächter einer Herzoperation unterziehen. „Das war sehr, sehr hart. Aber: Ich darf weiterleben! Gott hat mich wiederhergestellt“, bezeugt er heute dankbar. Nun will er alles etwas ruhiger angehen. „Früher war ich Tag und Nacht unterwegs. Heute brauche ich nach einem dreitägigen Einsatz einfach mal einen fixen Ruhetag“, sagt Jo. Er engagiert sich weiterhin in der „Rolling Church“ (siehe Kasten), dazu in einer süddeutschen Chrischonagemeinde, im Heilsarmeekorps Umiken AG sowie im EGW Burgdorf. Seit elf Jahren wohnt Jo Scharwächter mit Gattin Rahel und zwei Kindern (elf und dreizehn) in Elfingen AG. Die drei Kinder aus erster Ehe wohnen ganz in der Nähe; alle haben eine enge Verbindung zueinander. Versöhnte Vergangenheit, ganz im Sinne seines Lieblingsverses aus der Bibel: „Das Alte ist vergangen, eine neue Schöpfung ist geworden“ (2. Korinther 5,17). Sein nächster Lebensabschnitt verläuft ruhiger. Aber so richtig still werden um den sympathischen „harten“ Kerl mit dem weichen Herzen wird es ganz sicher noch nicht. • Thomas Feuz
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S T E LLE N
Die Stiftung Wendepunkt ist eine innovative und dynamische Unternehmung mit Sitz in Muhen und Betrieben an mehreren Standorten im Kanton Aargau. Sie besteht seit 1993 und hat sich zu einem führenden Sozialunternehmen mit drei Tochterfirmen entwickelt. Ihre marktwirtschaftlichen und sozialen Dienstleistungen machen sie zu einem attraktiven Partner für die Wirtschaft und staatliche Stellen. Die insgesamt 660 Arbeits-, Ausbildungs-, Wohn- und Tagesplätze werden von 160 Fachpersonen auf christlicher und sozialer Grundlage mit dem Ziel geführt, Menschen in ihrer beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. In unserem Standort in Muhen bauen wir mit dem neuen Betriebsgebäude unsere sozialen Dienstleistungen aus und suchen dazu im Fachbereich Beratung und Integration per 1. August 2014 oder nach Vereinbarung eine
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Die Stiftung Wendepunkt ist eine innovative und dynamische Unternehmung mit Sitz in Muhen und Betrieben an mehreren Standorten im Kanton Aargau. Sie besteht seit 1993 und hat sich zu einem führenden Sozialunternehmen mit drei Tochterfirmen entwickelt. Ihre marktwirtschaftlichen und sozialen Dienstleistungen machen sie zu einem attraktiven Partner für die Wirtschaft und staatliche Stellen. Die insgesamt 660 Arbeits-, Ausbildungs-, Wohn- und Tagesplätze werden von 160 Fachpersonen auf christlicher und sozialer Grundlage mit dem Ziel geführt, Menschen in ihrer beruflichen und sozialen Integration zu unterstützen. Für unseren Standort in Muhen suchen wir im Bereich Teilnehmeradministration per 1. Mai 2014 oder nach Vereinbarung eine/n
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Christen auf der Krim haben Angst KRIM Ukrainisch-orthodoxe und katholische Christen bedroht – Russische Baptisten indirekt pro Putin
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ie Lage für Christen auf der ukrainischen Halbinsel Krim könnte sich verschlechtern, wenn der Anschluss an Russland vollzogen sein wird. Diese Befürchtung wurde nach der Volksabstimmung laut. Am 16. März hatten sich auf der Krim für eine Eingliederung über 96 % (Wahlbeteiligung: 82 %) der Teilnehmer ausgesprochen. Ukrainische Medien warfen Russland vor, das Referendum manipuliert zu haben. Russische Staatsbürger, die nicht in den Wählerlisten gestanden hätten, seien eingeflogen worden, um ihre Stimmen abzugeben. Die EU und die USA lehnen die Abstimmung als völkerrechtswidrig ab und drohen Russland mit weiteren Sanktionen.
Foto: REUTERS
Auslandsbischöfin: Die Minderheiten schützen Die Auslandsbischöfin der EKD, Petra Bosse-Huber (Hannover), bezeichnete das Referendum gegenüber idea als einen Bruch des Völkerrechts. Zu lösen sei die Krise aber nur auf den Wegen des Gesprächs und der Diplomatie. Ziel der europäischen Partner müsse es sein, mit Russland wieder eine gemeinsame Sprache zu finden, ohne die Selbstbestimmung der Ukraine zu beeinträchtigen. Die EKD setze sich mit vielen ökumenischen Partnern für eine friedliche Lösung der „spannungsreichen Lage“ ein. Die Verantwortlichen auf der Krim müssten die Minderheiten schützen.
sters geschrieben: „Spione des Vatikans raus“. Der ukrainisch-orthodoxe Kiewer Patriarch Filaret berichtete, dass Mitglieder seiner Kirche entführt und massiv bedroht worden sind. Er befürchte ein Verbot seiner Kirche, wenn es zum Anschluss der Krim an Russland komme. Sowohl die ukrainisch-orthodoxe Kirche in Kiew als auch die griechisch-katholische Kirche wenden sich gegen eine Abspaltung der Halbinsel von der Ukraine.
3 Priester zeitweise entführt
Deutscher Krim-Pfarrer: Betet!
Orthodoxe Priester beten auf der Krim zwischen kampfbereiten russischen Soldaten.
Laut Bosse-Huber waren am 15. und 16. Der deutsche evangelisch-lutherische März vorübergehend drei griechisch- Pfarrer in Simferopol auf der Krim, Markus katholische Priester entführt worden. Göring, rief zum Gebet für Frieden und Sie seien aber wieder in Sicherheit. Die Versöhnung auf. Es gelte jetzt, Kraft und Pries ter galten, so die Auslandsbischö- Trost aus dem Wort Gottes zu ziehen und fin, als Unterstützer der Ukraine. Nach sich nicht in „politische Grabenkämpfe“ Angaben der dortigen zu begeben, sagte er gegriechisch-katholischen genüber idea. Die SituaKrim Kirche wurden Geistliche tion sei weiter „ziemlich 1,8 Millionen Bürger auch aufgefordert, die gespannt“, weil man nicht 60 % russisch Krim zu verlassen. So hätwisse, wie es weitergehe. 25 % ukrainisch ten Unbekannte an die Es gebe neben den politi12 % Tataren (muslimisch) Wohnungstür eines Prieschen auch wirtschaftliche 12.2014
Ängste. Angesichts des Wertverfalls der ukrainischen und der russischen Währung machten sich zum Beispiel Rentner Sorgen, ob sie in Zukunft finanziell noch über die Runden kämen. Positiv sei, dass Gemeindemitglieder wieder aus dem Haus gehen und sich in der Kirche treffen könnten.
Russische Baptisten: Auf Schuldzuweisungen verzichten Indirekt pro Putin äußerte sich der Direktor der Abteilung für Außenbeziehungen der Russischen Union der Evangeliumschristen-Baptisten, Pastor Vitali Vlasenko (Moskau). Er rief angesichts der Kritik am russischen Präsidenten die Christen in aller Welt dazu auf, im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine auf Schuldzuweisungen zu verzichten. Es gelte, von Jesus zu lernen, der Menschen nicht in „Freunde“ oder „Feinde“ eingeteilt habe. „Gott ist derselbe, gestern, heute und in Zukunft“, schrieb Vlasenko in einem elektronischen Brief an „Freunde in aller Welt“. Gott sei nicht parteiisch: „Auch wir müssen unsere und Gottes Liebe beiden Seiten zeigen.“ P
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ERF stellt TV-Kanal ein – jetzt NOTIERT Zusammenarbeit mit Bibel TV
Herzinfarkt nach Beichte – USBischof gesteht Ehebruch und stirbt
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ines der größten christlichen Medienunternehmen in Europa geht neue Wege: Es stellt den bisherigen Kanal ERF1 zum 1. Juli ein, weil er „nicht die erhoffte Reichweite“ erzielt habe. Dafür sollen andere zukunftsweisende Verbreitungswege stärker genutzt werden. Dazu zählen Programmproduktionen für säkulare Sender, der Ausbau der Mediathek und der Sozialen Netzwerke sowie eine neue Partnerschaft mit dem christlichen Fernsehsender Bibel TV (Hamburg). Man wolle den Wunsch, dass „Menschen Gott kennenlernen und er ihr Leben verändert“, mit der Suche nach den besten Möglichkeiten moderner Medien verbinden, erklärte der Vorstandsvorsitzende von ERF Medien, Jürgen Werth, in einer Pressemitteilung. „Wir wollen unsere besten Produktionen auf säkularen Sendeplätzen platzieren, um möglichst viele Menschen ganz neu mit Glaubensinhalten anzusprechen“, erläutert der ERF-Bereichsleiter „Content“ (Inhalt), Jörg Dechert. In der neuen Partnerschaft mit Bibel TV kombiniere der ERF die inhaltliche Qualität seiner wichtigsten Sendungen mit der großen Reichweite des Hamburger Senders. ERF war bereits von 2002 bis Ende 2008 mit Beiträgen bei Bibel TV vertreten. Danach ging man mit einem eigenen Kanal – ERF1 – auf Sendung.
Haushalt besteht aus Spenden ERF Medien ist sowohl in Fernsehen und Internet wie auch im Hörfunk tätig. Die Radioprogramme ERF Plus und ERF Pop – die über Satellit, Kabel, Internet und die digitale Hörfunkausstrahlung DAB+ verbreitet werden – sollen ebenso wie die Online-Angebote ausgebaut werden. In der ERF-Zentrale sind rund 180 Mitarbeiter angestellt. Der Jahreshaushalt von etwa 14,5 Millionen Euro wird zu 95 % aus Spenden finanziert.
Jürgen Werth im Fernsehstudio
Bibel TV freut sich über die neue Partnerschaft mit ERF Medien Bibel-TV-Geschäftsführer Matthias Brender begrüßt die neue Partnerschaft mit ERF Medien. Bibel TV wisse um die Erfahrung und Kompetenz des ERF in der Produktion hochwertiger Programme: „Wir freuen uns, diese nun neben den anderen Partner-Sendungen über Bibel TV über das Fernsehen verbreiten zu dürfen.“ Der Beitrag von Bibel TV sei es, die Verbreitungswege zu organisieren, „damit die Sendungen unserer Partner in jeden Haushalt und auf möglichst jeden Bildschirm kommen“. Durch die Partnerschaft zwischen ERF und Bibel TV könnten beide ihren jeweiligen Auftrag noch besser erfüllen.
Bibel TV in ganz Europa Bibel TV ist über den Satelliten Astra in ganz Europa zu empfangen. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wird das Programm außerdem im digitalen Kabel und über IPTV, in Deutschland zusätzlich über DVB-T (digitales Antennenfernsehen) gesendet. Im Internet ist Bibel TV als Livestream zu sehen. Auch Bibel TV finanziert sich größtenteils aus Spenden (Etat etwa 8,5 Mio. Euro). Träger ist eine gemeinnützige GmbH mit 16 Gesellschaftern; die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland sind zusammen mit 25,5 % beteiligt. P
Nach dem öffentlichen Geständnis eines Ehebruchs ist ein US-Kirchenmann eines plötzlichen Todes gestorben. Die Familie des Bischofs der pfingstkirchlichen Miracle Faith World Outreach Church (Gemeinde des Wunderglaubens und der Weltevangelisation) in Bobby Davis Bridgeport (Bundesstaat Connecticut) hatte ihn unter Druck gesetzt, den Mitgliedern nach dem Gottesdienst am 9. März einen lange zurückliegenden Seitensprung zu beichten. Der 72 Jahre alte Bobby Davis kam der Bitte nach. Als sich daraufhin Geschrei erhob, sank er auf die Knie und brach zusammen. Er starb wenig später im Krankenhaus an einem Herzinfarkt. Davis war 50 Jahre mit seiner Frau Christine (69) verheiratet. Beide waren auch als Ehe- und Familienberater tätig. Sie haben 6 Kinder und 8 Enkel. b www.mfwo-ministries.org
Im buddhistischen Bhutan sind 2 Pastoren verhaftet worden Im buddhistischen Königreich Bhutan (Südasien) sind 2 evangelische Pastoren 3 Tage lang in Arrestzellen eingesperrt worden. Die Polizei hatte sie am 6. März bei einer Gebetsversammlung zur Einweihung einer Kirche im Dorf Khapdani festgenommen. Etwa 30 weitere Christen wurden verhört und danach wieder auf freien Fuß gesetzt. Sie müssen sich regelmäßig bei der Polizei melden. Die Pastoren wurden in eine Haftanstalt in der Distrikthauptstadt Samtse gebracht, berichten Augenzeugen. Die Polizei bestreitet jedoch auf Nachfrage jegliche Festnahme aus religiösen Gründen, benennt aber keine anderen. In dem Himalaja-Staat von der Größe der Schweiz ist der Buddhismus Staatsreligion. Ihm werden etwa 80 % der 1,2 Millionen Einwohner zugerechnet. Hindus machen etwa 18 % aus. Bis März 2008 war König Jigme Khesar Namgyel Wangchuk absoluter Herrscher. Seither besteht in Bhutan eine konstitutionelle Monarchie.
Fotos: ERF Medien, PR
FERNSEHEN ERF Medien (früher Evangeliums-Rundfunk) im hessischen Wetzlar plant eine neue Fernsehstrategie.
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Religion macht nicht krank, sondern schützt mehr als gedacht STUDIEN Dies haben aktuelle medizinische Studien der New Yorker Columbia-Universität ergeben.
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er Glaube schützt die Psyche. Religiöse Menschen sind beispielsweise weniger anfällig für Depressionen, selbst wenn sie erblich belastet sind. Das geht aus aktuellen medizinischen Studien – etwa an der New Yorker Columbia-Universität – hervor. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, werden damit frühere Thesen von Psychiatern widerlegt, die Religion lange Zeit als eine Ursache von Neurosen in Verdacht hatten. Inzwischen gebe es aber eine große Zahl von Untersuchungen, die gläubigen Menschen eine besonders robuste Psyche attestierten. Sie besäßen ein eher ausgeprägtes Selbstwertgefühl, während die landläufige Vermutung bestimm-
ten Glaubensrichtungen eher das Schüren von massiven Schuldgefühlen unterstelle, die das Selbstbild demolieren. Rund 80 % dieser Studien bezögen sich auf die seelische Gesundheit. Aber auch körperlich schnitten religiöse Menschen gut ab. Das werde darauf zurückgeführt, dass Glaube Sinn stifte, religiöse Rituale stabilisierten und soziale Bindungen positiv seien.
Der Glaube kann sogar das Gehirn positiv verändern Das Forscherteam aus Psychiatern und Neurowissenschaftlern an der ColumbiaUniversität hatte über mehrere Jahrzehnte über 100 Personen beobachtet, von denen
ein Teil aufgrund der Familiengeschichte extrem anfällig für Depressionen war. Dabei fiel auf, dass Personen, denen ihr Glaube wichtig ist, seltener von Depressionen heimgesucht werden. Bei den Nachkommen depressiver Eltern verringerte sich das Risiko, in den nächsten zehn Jahren selbst depressiv zu werden um 90 %. Wichtig war dabei weniger, wie viele Gottesdienste die Betreffenden besuchen, als die Bedeutung, die sie dem Glauben beimessen. Bei den Gläubigen fiel auf, dass bestimmte Regionen der Hirnrinde, des Kortex, sich bei Schnittbild-Untersuchungen dicker darstellten als bei Studienteilnehmern, denen Religion nichts bedeutete. P
Der prominenteste Freikirchler wird katholisch SCHWEDEN Die Evangelische Allianz reagiert auf den Übertritt eines Pfingstpastors.
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er prominenteste freikirchliche Pastor Schwedens wird Katholik: Ulf Ekman, Leiter der mehr als 3.000 Mitglieder zählenden „Wort des Lebens“-Gemeinde in Uppsala. Er begründet seinen Konfessionswechsel damit, dass er in der römischkatholischen Kirche eine „große Liebe zu Jesus“, verbunden mit gesunder biblischer Lehre, angetroffen habe. Er schätze zudem die ethische und moralische Kraft „Roms“. Seine Frau Birgitta wechselt ebenfalls in die katholische Kirche.
Lutheraner wurde Pfingstler Ekman war ursprünglich lutherischer Pastor. Anfang der 80er Jahre wurde er beeinflusst von den US-Pfingstpredigern Kenneth Hagin (1917–2003) und Kenneth Copeland (77), die ein Gesundheits- und
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Schweden 9,5 Millionen Bürger 67,5 % Lutheraner 2,6 % Muslime 2,6 % Freikirchler 1,7 % Katholiken 1,1 % Orthodoxe
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Wohlstands-Evangelium propagierten. 1983 gründete Ekman die „Wort des Lebens“-Gemeinde in Uppsala. Außerdem rief er ein christliches Netzwerk ins Leben, das über Osteuropa bis nach Asien reicht. Der Pastor betonte jetzt, dass er nun keineswegs seine Gemeinde und die „Wort des Lebens“-Bewegung in die katholische Kirche überführen wolle.
Immer noch viele Differenzen Die Evangelische Allianz zollt dem 64-jährigen Pfingstpastor Respekt, weist aber auch auf die schwerwiegenden theologischen Differenzen gegenüber „Rom” hin. Generalsekretär Stefan Gustavsson (Stockholm) würdigt Ekman als „zweifellos dynamischste und einflussreichste christliche Führungsperson Schwedens im vergangenen halben Jahrhundert“. Der Übertritt komme nicht überraschend, denn Ekman habe sich seit langem begeistert von der katholischen Theologie gezeigt. Auch die Allianz habe in einigen Bereichen gut mit dieser Kirche zusammengearbeitet, etwa bei der Definition der Ehe, der Würde des Menschen und der Bedeutung der Religions- und Meinungsfreiheit. Doch in an-
Birgitta und Ulf Ekman
deren wichtigen Fragen bestünden nach wie vor Differenzen. Dies betreffe zum Beispiel die Rechtfertigung des Menschen vor Gott allein durch den Glauben an Jesus Christus sowie die Autorität der Heiligen Schrift und die Bedeutung der Kirchentradition. So könne die Allianz nicht zustimmen, wenn die römisch-katholische Kirche für sich beanspruche, die sichtbare Form des „Leibes Christi“ zu sein. Neben Ekmans zahlreichen Verdiensten dürfe man nicht vergessen, dass sein Übertritt viele Christen schmerze und enttäusche. P b www.sea.nur www.livetsord.se
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drückt SE ESchuld L SORG E schwer
Vergebung befreit
und ermöglicht einen Neuanfang
SEELSORGE „Gott liebt auch Steuersünder“, so der Präses der rheinischen Kirche, Manfred Rekowski, im Blick auf Uli Hoeneß, der zu dreieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er 28,5 Millionen Euro Steuern unterschlagen hat. Müssen wir als Christen ihm nun auch vergeben? Vergebung ist ein Hauptthema des Neuen Testamentes, und trotzdem herrscht darüber viel Unklarheit. Dazu ein Beitrag vom Pastor der Evangelisch-methodistischen Kirche, Kurt Scherer.
Vergebung – unter einer Bedingung Muss ich nun auch anderen vergeben? Es zieht sich durch das ganze Neue Testament, dass der, dem Gott vergeben hat, auch anderen vergeben muss, sonst wird er selbst schuldig. In dem einzigen Gebet, von dem Jesus sagt, „das betet“, dem Vaterunser (Matthäus 6,9 ff), heißt es: „Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“ Aus dem griechischen Urtext wird noch deutlicher, um was es geht: Gott vergibt uns nur, wenn wir auch anderen vergeben haben. Das gilt auch für Uli Hoeneß. Wenn er Gott um Vergebung für seine Sünde gebeten haben sollte, wird er sie erhalten. Und auch wir ha-
ben uns nicht moralisch über ihn zu stellen, als ob wir bessere Menschen wären, sondern wir haben ihm zu vergeben. Das bedeutet keine Relativierung seiner Schuld und vor allen Dingen auch keine Straffreiheit. Natürlich muss Uli Hoeneß Buße tun, denn Jesus hat ausdrücklich gesagt, dass jeder verpflichtet ist, dem Staat zu leisten, was ihm gebührt (Lukas 20,25). Wer Steuern hinterzieht, wird also zu Recht bestraft, genauso wie jemand, der einen Autounfall verursacht. Wer zu viel Alkohol trinkt, muss die Krankheiten erdulden, die sich daraus ergeben können. Er kann von Gott Vergebung bekommen und auch von uns als Christen, aber er wird die Konsequenzen seiner ungesunden Lebensweise nicht verhindern können. Und entsprechend gilt es für andere Sünden auch.
Vergebung hat auch Konsequenzen Aber auch die Vergebung ist nicht billig zu haben. Jesus sagte zur Ehebrecherin: „Sündige hinfort nicht mehr!“ Der Zöllner Zachäus (Lukas 19,2 ff) leistete Wiedergutmachung für das, was er unrechtmäßig eingenommen hat. Hier kann jede Sündenvergebung andere Folgen haben.
Einer der wichtigsten Glücksfaktoren So gern man die Vergebung von Gott in Anspruch nimmt, so schwer fällt es oft, einem anderen zu vergeben. Und doch wird man spüren, welch befreiende Wirkung eine solche Haltung nicht nur für den anderen, sondern auch für einen selbst hat. Mehrere wissenschaftliche Studien in den USA haben ergeben: Vergebung ist einer der wichtigs-
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Einmalig unter allen Religionen ist am Christentum, dass einem Menschen von Gott vergeben wird – ohne jede Vorleistung, außer der, dass er seine Tat bekennt und bereut. Als ein Zöllner, der viel Unrecht getan hatte, reumütig äußerte: „Gott, sei mir Sünder gnädig!“, meinte Jesus dazu, dieser Mann sei nun gerechtfertigt (Lukas 18,13 f). Im 1. Johannesbrief (1,9) steht es eindeutig: „Wenn wir aber unsre Sünden bekennen, so ist Gott treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit.“ Jeder kann also durch sein Sündenbekenntnis (gegenüber Gott oder einem Seelsorger in der Beichte) Vergebung erlangen. Einen solchen immer wieder möglichen Neuanfang kennt keine andere Religion. Er wurde dadurch bewirkt, dass Jesus Christus am Kreuz stellvertretend die Sünde der Menschheit auf sich genommen hat.
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Was man mit 28,5 Millionen Steuern tun könnte:
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ten Faktoren, um Menschen glücklich zu machen. Das Verzeihen von Verfehlungen kann geradezu manchen wieder gesund machen. Im Leben, das nicht an Jesus Christus orientiert ist, gilt häufig: „Wie du mir, so ich dir!“. Für Christen gilt nie Vergeltung, sondern Vergebung. Denn jeder Christ weiß, dass er selbst aus Vergebung lebt und sie anderen auch zusprechen muss.
Wie oft muss ich vergeben? Und wie oft soll ich nun vergeben? Petrus selbst stellte diese Frage Jesus: „Herr, wie oft muss ich denn meinem Bruder, der an mir sündigt, vergeben? Genügt es siebenmal?“ (Matthäus 18,21 ff). Mit dieser Angabe war Petrus schon sehr großzügig, denn die jüdischen Gelehrten – die Rabbiner – meinten, nur dreimal bereit sein zu müssen zur Vergebung. Jesus nun durchbricht diese Norm, die ganze Zählerei, indem er antwortet: „Nicht siebenmal, sondern siebzigmal siebenmal.“ – Also immer. Zum Thema Vergebung ist also für Christen im Neuen Testament alles eindeutig gesagt. Und dennoch wird sie oft nicht gegenüber Familienangehörigen, Freunden, Nachbarn, Arbeitskollegen oder Gemeindemitgliedern praktiziert. Wenn man aber vergibt, löst man ein zentrales Problem des Miteinanders. Wenn nicht, wird das Problem immer größer. Es geht also nicht darum, dass ich mal großzügig einem anderen etwas vergebe, sondern um eine Gesinnung. Was sie ändern kann in unserm Leben und bei anderen, sei an Beispielen (mit Erlaubnis der Betroffenen) deutlich gemacht.
BEISPIEL 1 Ich kann meiner Mutter nicht vergeben Während eines Seminars für Konfliktbewältigung und biblische Lebensgestaltung kommt eine Frau zur Aussprache. Seit vielen Jahren ist sie engagierte Christin. Trotzdem ist sie ihres Glaubens nicht froh. Denn es besteht ein gespanntes Verhältnis zur Mutter. Vieles hat sich im Laufe der Jahre an Groll im Herzen dieser Frau angesammelt. Dadurch ist sie verbittert. Sie will oder (wie sie es nennt) ideaSpektrum 12.2014
Bezieher von Hartz IV könnte der deutsche Staat bei einem Regelsatz von 391 Euro unterstützen. Kinder in der 3. Welt könnten einen Monat lang ernährt werden (Regelsatz des Hilfswerks Compassion 30 Euro)
sie kann ihrer Mutter nicht vergeben. Sie meint, dass sie an allem Dilemma in ihrer Ehe und Familie schuld sei. Durch weitere Gespräche erkennt sie, dass nicht nur ihre Mutter, sondern auch sie selbst Schuld an dieser Lebenslage hat. Schließlich kann sie bekennen: „Alle bisherigen Versuche zur Versöhnung scheiterten am Mangel an Liebe und Vergebungsbereitschaft.“ Diese Einsicht befähigt sie zu einer neuen Einstellung ihrer Mutter gegenüber. Es kommt zu einem versöhnenden Gespräch.
Wenn Sünde nicht ernst genommen wird Wir wissen als Christen um den Willen Gottes, um Sünde, Erlösung, Gnade und Gebet. Aber dieses Wissen steckt oft nur im Kopf und nicht im Herzen. Deshalb wird es auch nicht umgesetzt in Versöhnung und Vergebung. Wenn Schuld nicht mehr ernst genommen wird, wird auch Versöhnung nicht mehr praktiziert. Und so geschieht auch keine Befreiung mehr. Christen bleiben bitter, traurig oder gar hasserfüllt. Entsprechend fehlt es an Ausstrahlungskraft. Menschen in ihrer Umgebung sehen keinen Anreiz, sich mit der christlichen Botschaft zu beschäftigen. Dazu ein Beispiel:
BEISPIEL 2 Er lebte im Ehebruch Jahrelang lebte ein Mann, der sich früher treu zu seiner Gemeinde hielt, im Ehebruch. Er konnte sich weder dafür entscheiden, sich von seiner Familie zu trennen noch von der Frau, mit der er ein Verhältnis hatte. Die Familie litt furchtbar unter dieser Situation. Auch ihn kostete es viel Kraft an Leib, Seele und Geist. Das Wissen, bewusst in Sünde zu leben und damit Schuld auf sich zu laden, machte ihn so fertig, dass er mit dem Gedanken spielte, sein Leben zu beenden. Alle Versuche in Einzelgesprächen wie auch mit den Verantwortlichen der Gemeinde brachten keine Wende. Trotzdem blieben seine Familie und seine Gemeinde für ihn offen. Gott schenkte es, dass sich der Mann schließlich nach einem Neuanfang sehnte. Es kam zu neuen seelsorgerlichen Gesprächen mit dem Ergebnis: Er bekannte Gott seine Schuld wie auch seiner Frau, und bei- O
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de vergaben ihm. Unter Handauflegung wurde ihm die Vergebung seiner Sünden zugesprochen. Er begann ein neues Leben: angenommen und geliebt von seiner Frau, seinen Kindern, seiner Gemeinde und von Jesus Christus.
Wenn Sünde nur bei anderen gesucht wird Doch nur der lernt vergeben, der nicht nur die Schuld bei anderen sucht, sondern auch bei sich selbst sieht. Selbsterkenntnis ist eine Voraussetzung für gelingendes geistliches Leben.
BEISPIEL 3 Er griff zur Flasche
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Da gibt es in der Gemeinde einen „verlorenen Sohn“. Schon von klein auf ist er körperlich zart und wenig belastbar. In allen Lebensphasen – Kindheit, Jugend, Erwachsenwerden – hat er im Vergleich zu anderen immer den Kürzeren gezogen. Gerne wollte er sein wie seine Geschwister, wie die Schulfreunde, wie die anderen jungen Erwachsenen: selbstbewusst, draufgängerisch, etwas darstellen und leisten. Aber es gelang ihm nicht. Alles, was er anpackte, scheiterte mehr oder weniger; auch seine Ehe. Keiner wollte so richtig etwas mit ihm zu tun haben. Auch als er dann Geborgenheit in der Gemeinde suchte, dort zur Mitarbeit bereit war, begegnete man ihm mit Vorurteilen. Als Erstes nahm man ihn unter die Lupe. Man durchforschte seine Vergangenheit. Da gab es natürlich dunkle Punkte. Vor allem den einen: Wenn die Belastungen zu groß und die Einsamkeit zu erdrückend wurden, griff er zur Flasche. Zunächst geschah es verborgen, dann aber offenkundig. Er ging in die Kneipe und ließ sich volllaufen. Dabei kam es natürlich auch zu unliebsamen Szenen. Und dieser junge Mann wollte in der Gemeinschaft der Gläubigen Heimat und Geborgenheit und damit Lebensund Glaubenshilfe finden. Doch sie wurden ihm von einigen „Ehrenmännern in weißen Westen“ verwehrt. Man konnte doch nicht einen solchen Menschen einfach in die Gemeinde aufnehmen, auch wenn er trotz all seiner Schwachheit sein Vertrauen zu Jesus als seinem Heiland und Herrn bekannte. Dabei waren die „Westen“ der Männer, die ihn verurteilten, gar nicht so „weiß“, wie es nach außen den Anschein hatte. Doch der „Balken“ im eigenen Auge nahm ihnen die rechte Sicht, so dass sie den Hilfesuchenden mit dem „Splitter“ richteten.
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BEISPIEL 4 Ein krankes Gottesbild Da ist ein Mann im fortgeschrittenen Alter, als Halbwaise aufgewachsen, mehr den Erziehern überlassen als dem bergenden Schutz der Mutterliebe. Groß ist seine Sehnsucht nach einer beschützenden Hand, nach Verstandenwerden und Angenommensein. Aber nirgends wird diese Sehnsucht erfüllt. Eine Änderung tritt ein, als er noch in Kindheitstagen biblische Geschichten kennenlernt. Der „liebe Gott” wird zum Zufluchtsort in all seinen bedrängenden Lebenslagen. Doch aus dem Zufluchtsort wird im Laufe der Jahre, als die Auseinandersetzungen mit der Wirklichkeit des Lebens immer härter werden, eine Art Schneckenhaus, in das er sich immer zurückzieht, wenn er sich eigentlich der Auseinandersetzung mit Konflikten stellen müsste, um in seiner Persönlichkeit zu wachsen und zu reifen. So bastelt er sich ein eigenes, nicht biblisches Gottesbild zurecht. Der heilige, auch zürnende und zurechtweisende Gott hat in seinen Vorstellungen keinen Platz; nur der immer nur „liebende Gott“. Die zwischenmenschlichen Beziehungen werden durch dieses kranke Gottesbild immer unrealistischer. Es entstehen zunehmend Schwierigkeiten mit den Vorgesetzten. Wenn es Schuld gibt, dann sind all die andern schuld, die sein Bild von Gott zerstören wollen.
So wird man heil Für beide Beispiele gilt: Wer wirklich Hilfe haben will, braucht den Mut, sich aufrichtig selbst zu sehen. Das heißt, hart und geduldig am eigenen „Balken“ arbeiten und zugeben: Ich will aufhören, meine Schuld auf andere abzuschieben. Das bedeutet, sich mit der eigenen Vergangenheit auseinanderzusetzen, mit dem Verdrängten, mit Schuld, dem Peinlichen, dem Versteckspielen, dem Ungeordneten, aber auch dem nicht Verwirklichten. Denn alles hat ja nicht aufgehört zu wirken. Es ist gerade umgekehrt: Was sich unserem bewussten Einfluss entzieht, wird ganz schnell zur Brutstätte für Neid, Minderwertigkeitsgefühle, Böses. Es bedarf daher Mut, ehrlich gegen sich selbst zu werden. Aufrichtigkeit ist not-wendig. Freilich kommt es da zur Erschütterung der bisherigen Persönlichkeit. Doch das Aussteigen aus einer Lebenslüge lohnt sich! Es öffnet sich ein neues sinnvolles und damit reiches Leben in Gemeinschaft mit dem Gott der Liebe! Weil Gott einem solchen Menschen vergeben hat, kann er selbst jetzt auch sich selbst und anderen vergeben. P Kurt Scherer (Braunfels bei Wetzlar) arbeitete lange Zeit in der Leitung von ERF Medien, wo er als stellvertretender Direktor mit dem Bereich Seelsorge verantwortlich war. Jahrelang war er Leiter von Seminaren für Konfliktbewältigung und biblische Lebensgestaltung sowie Mitbegründer der sozial-therapeutischen Lebensgemeinschaft „Glaubenshof Cyriaxweimar e.V.“ in Marburg.
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Ist es noch zeitgemäß, wenn sich Christen mit Bruder & Schwester anreden? GEMEINDE In vielen Kirchen, aber auch unter frommen Christen ist es üblich, dass man sich mit Bruder bzw. Schwester anredet. Manche halten das nicht mehr für zeitgemäß.
Es hilft dem Miteinander, wenn wir uns auch sprachlich daran erinnern, was uns verbindet.
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Wenn es schon gute Gründe gibt, sich als „Genossen“ anzureden, gibt es keine stichhaltigen Argumente, die Anrede „Bruder“ und „Schwester“ zu vermeiden. Manchem
kommt das „Brüdern“ antiquiert und das „Schwestern“ fremd vor; andere mögen es angesichts von Konflikten mit „Kolleginnen und Kollegen“ als unangemessen empfinden, sich sprachlich so nahezukommen. Solche Überlegungen halte ich nicht für gewichtig genug, die traditionelle Anrede aufzugeben. Es kann nur guttun, sich im alltäglichen Miteinander und erst recht bei Konflikten und Problemen gegenseitig zu vergewissern, dass wir einer Gemeinschaft angehören, die geistlich bestimmt ist. Ich habe immer wieder Situationen erlebt, in denen es hilfreich war, dass ich mich auf die Verbindung stützen konnte, die durch die Anrede als „Bruder“ oder „Schwester“ bezeichnet wird. Konflikte wurden erst erträglich und eine Lösung nur denkbar, weil die Beteiligten sich als Angehörige dieser besonderen Gemeinschaft verstanden. Es hilft dem Miteinander, wenn wir uns auch sprachlich erinnern, was uns verbindet. P
Die Anrede „Schwester“ ist mir fremd. Sie klingt für mich gruselig.
Luitgardis Parasie ist Pastorin der hannoverschen Landeskirche in Northeim bei Göttingen. Sie beantwortet im Norddeutschen Rundfunk (NDR) Gewissensfragen.
Vor einigen Jahren hatte die sächsische SPD die Landessynodalen erstmals zu einem Empfang eingeladen. Der Parteivorsitzende Martin Dulig ist ein engagiertes Gemeindeglied und eröffnete den Empfang mit den denkwürdigen Worten „Liebe Schwestern und Brüder, liebe Genossinnen und Genossen“. Dabei war unverkennbar, dass diese nie gehörte Formulierung ihm ein gewisses Vergnügen bereitete. Nach den 40 Jahren des diktatorischen Gebrauchs der Anrede war es für die neugegründete Sozialdemokratie nicht leicht, sich zu diesem Teil der eigenen Tradition zu bekennen; denn kaum etwas war im deutschen Osten so sehr diskreditiert wie das Wort Genosse.
Wenn sich schon SPDler als Genossen bezeichnen
KONTRA
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Jochen Bohl (Dresden) ist Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens und stellvertretender Ratsvorsitzender der EKD.
Neulich bekam ich eine E-Mail von einem meiner Kirchenoberen: „Liebe Schwester Parasie“. Die Anrede brachte mich ins Grübeln. Sie ist mir fremd. Und ich finde, es klingt gruselig. Ja ich weiß: Geschwister im Glauben sind gemeint. Aber: Biologische Schwestern und Brüder reden sich mit Vornamen an und duzen sich. „Schwester als Anrede, das hört sich an wie eine Nonne“, meinten meine Freunde. In der Tat, „Schwester Hanna“ z. B. verteidigt derzeit dienstagsabends in der ARD wieder Kloster Kaltenthal gegen den intriganten Bürgermeister Wöller.
mantel frommer Geschwisterlichkeit die gemeinsten Giftpfeile abgeschossen wurden. Deshalb klingt da für mich ein Stück Scheinheiligkeit mit, und eine Warnlampe leuchtet auf: Achtung, gleich kriegst du eins übergebraten! Da sind mir klare Ansagen lieber. Wir Kollegen in unserem Kirchenkreis duzen uns fast alle. Dieses entspannte geschwisterliche Miteinander muss nicht durch die Anrede „Bruder“ oder „Schwester“ zusätzlich beschworen werden. Der Chef ist „Herr Behrends“ und wird gesiezt, denn das ist eine professionelle Beziehung, zu der Distanz gehört.
„Schwester“ und „Sie“. Ja was denn nun?
Mein Mann sieht das alles übrigens lockerer. Er ist Pastorensohn. „Bei meinem Vater früher hieß es immer: Bruder Wetter, Bruder Müller.“ Damals gab es allerdings kaum Pastorinnen. Na ja, meinetwegen sollen die Jungs unter sich machen, was sie wollen. Was aber mich betrifft, ist meine Sicht: Schwester Parasie? Lieber nicht. P
Aber „Schwester“ mit Nachnamen und Sie? Das ist eine doppelte Botschaft: Schwester suggeriert Nähe. Der Nachname und das Sie dagegen drücken Distanz aus. Ja was denn nun? Ich gebe zu, bei mir schrillen dabei etliche Alarmglocken. Denn ich habe schon erlebt, dass gerade unter dem Deck12.2014
Mein Mann sieht das übrigens lockerer
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Sollten Christen politisch sein? GESELLSCHAFT Ulrich Parzany ist Deutschlands bekanntester Evangelist. Er ist bekannt für unbequeme Äußerungen. Zum Thema Christ und Politik ein Auszug exklusiv vorab aus seiner im April erscheinenden Autobiografie „Dazu stehe ich. Mein Leben“ (SCM Hänssler).
Gottes Gebote und staatliche Gesetze Gustav Heinemann sorgte als Bundesjustizminister dafür, dass Ehebruch und praktizierte männliche Homosexualität (§ 175 des deutschen Strafgesetzbuches) nicht mehr als Straftaten verfolgt wurden. Er trat auch dafür ein, dass anstelle des Schuldprinzips bei Ehescheidungen das Zerrüttungsprinzip eingeführt wurde. Das hat viele Christen irritiert. Heinemann war jedoch der Meinung, dass Christen kein Recht haben, mit staatlichem Zwang durchzusetzen, was sie durch die Verkündigung des Evangeliums und Seelsorge bei den Menschen nicht erreichten. Die biblischen Gebote betreffen auch Gedanken und Motive, die allein Gott gerecht beurteilen kann. Menschliche Gerichte können es nicht, viele Sünden sind nicht justiziabel. Das Schuldprinzip zum Beispiel wurde bei Ehescheidungspro-
Ulrich Parzany predigte bei ProChrist 2013 in Stuttgart
zessen zu oft für verlogenes Waschen schmutziger Wäsche missbraucht. Nicht alles, was nach Gottes Geboten Sünde ist, kann in staatliche Strafgesetze umgesetzt werden. Wo das versucht wurde, war Gesinnungs- und Justizterror die Folge. Was wir heute in den islamischen Gottesstaaten beobachten, hat in früheren Zeiten die christliche Staatsreligion ähnlich praktiziert, wenn sie christliche Moral mit staatlichem Zwang durchsetzen wollte. Das hatte verheerende Folgen für die Glaubwürdigkeit des Evangeliums.
Wenn sich Christen anpassen In einer Demokratie entscheidet die Mehrheit. Es ist kein Geheimnis, dass die Mehrheit in unserem Land sich nicht an der Bibel orientiert. Ich sehe mit Traurigkeit, dass biblische Maßstäbe immer weniger eine Rolle spielen, wenn es um gesetzliche Rahmenbedingungen für Ehe, Familie, Schutz des Lebens, Sterbehilfe, Selbstmord, vorgeburtliche Diagnostik mit Selektionsfolgen, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit für die Schwachen und Verfolgten geht. Die eigentliche Not sehe ich allerdings darin, dass Christen und Kirchen sich den Trends einer nichtchristlichen Mehrheit anschließen, anstatt selbstverständlich, mutig und gemeinsam den biblischen Geboten zu folgen. Wenn staatliche Gesetze Ehebruch nicht unter Strafe stellen, können Christen trotzdem Ehebruch als Sünde bezeichnen und eheliche Treue leben. Wenn staatliche Gesetze Abtreibung erlauben, müssen Christen trotzdem nicht abtreiben, sondern können andere Wege gehen. So haben es die Christen der ersten 3 Jahrhunderte selbstverständlich ge-
Parzany sieht es anders: Gott ist für alle Bereiche zuständig.
Foto: ProChrist/martinweinbrenner.de
Sollten sich Christen aus der Politik heraushalten? Und erst recht Pfarrer? Ich bin nie Mitglied einer politischen Partei gewesen, sondern wollte als Prediger des Evangeliums und als Seelsorger Menschen aller politischen Gruppierungen dienen. Aber kann man sich überhaupt aus der Politik heraushalten? Von Bundespräsident Gustav Heinemann (1899–1976) stammt wohl der Satz: „Wer schweigt, fördert, was im Gange ist.“ Nicht selten haben Machthaber mit Hilfe der schweigenden Mehrheit, die sich für unpolitisch hielt, regiert. Also, wer nichts sagt und tut, verhält sich politisch dennoch wirkungsvoll. Den meisten, die sich so verhalten, ist das aber nicht bewusst, sie wollen es meist auch nicht wissen.
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Atheisten münzten bei einer Lebensrechts-Demo in Berlin die Kampagne „Gib Aids keine Chance” um. Wer sich gegen praktizierte Homosexualität äußert, ist für sie ein Nationalsozialist.
ne mich an ein Interview mit einem Fernsehjournalisten nach der Großevangelisation ProChrist 2009 in Chemnitz. Die erste Frage an mich lautete: „Wie stehen Sie zu Homosexualität?“. Ich hatte an 8 Abenden nicht ein einziges Wort über Homosexualität gesagt. Ich entgegnete also: „Das war nicht mein Thema. Warum fragen sie danach?“ Antwort: „Weil sich an der Einstellung zur Homosexualität die Veränderung der Gesellschaft zeigt.“ Immer wieder habe ich von Christen gehört, dass sie sich dieses Thema nicht aufzwingen lassen wollen. Leider fragen die anderen nicht danach, welche Themen uns gefallen. Sie zwingen uns ihre Fragen auf und sie wissen genau, dass sie uns mit dem Thema Homosexualität leicht ins gesellschaftliche Abseits drängen können. Denn anders als im laizistischen Frankreich, wo Hunderttausende gegen die Homo-Ehe auf die Straße gingen, traut sich das in Deutschland kaum einer. Warum nicht? Wer sich kritisch zur homosexuellen Praxis äußert, wird schnell mit den Nazis identifiziert, die Homosexuelle ins KZ gesteckt haben. Eine sachliche Auseinandersetzung ist damit abgewürgt. tan: Sie machten ihre Ethik nicht davon abhängig, was der Staat erlaubte oder verbot.
Foto: picture alliance / dpa
Was Christen tun können Wenn die Mehrheit einer Gesellschaft egoistisch und habgierig lebt, können Christen trotzdem wie die Gemeinde in Jerusalem (Apostelgeschichte 2 und 4) ihren Besitz als Gottes Eigentum und als gemeinsamen Besitz ansehen und nach Not und Bedürftigkeit miteinander teilen. Wenn Seitensprünge und Ehebruch, homosexuelle Handlungen und das Zusammenleben Unverheirateter zur gesellschaftlichen Normalität werden, können Christen trotzdem sexuelle Intimbeziehungen für die Ehe reservieren, die Ehe als die lebenslange Beziehung zwischen einem Mann und einer Frau ansehen und homosexuelle Handlungen als Sünde beurteilen. Zugleich werden sie wie Jesus und die Gemeinden des Neuen Testamentes Ehebrecher und praktizierende Homosexuelle lieben und sie wie alle anderen Menschen zur Umkehr in die Nachfolge von Jesus einladen. Die hier genannten Themen gehören ja eigentlich in die Seelsorge und in die ethische Unterweisung der Christen. Aber seit einiger Zeit sind sie von interessierten Gruppen zu politischen Kampfthemen gemacht worden. Ich entsin-
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Die Leisetreterei der missionarischen Christen Am schmerzlichsten empfinde ich die Leisetreterei derer, die wie ich auch missionarisch in dieser Gesellschaft arbeiten wollen. Man dürfe die Leute nicht vor den Kopf stoßen, wenn man sie gewinnen will. So sind wir Christen in den Fragen, die heute als wichtig für die Gestaltung der Gesellschaft angesehen werden, zu Mitläufern geworden.
Wie Christen von Nicht-Christen missioniert werden Doch wer schweigt, fördert, was im Gange ist. Wir reden zwar gern davon, dass wir der Stadt Bestes suchen sollen, wie der Prophet Jeremia es den Juden in der babylonischen Gefangenschaft im Auftrag Gottes gesagt hat (Jeremia 29,7). Aber wir erleben, dass die nichtchristliche bzw. namenschristliche Mehrheit mit ihren Verhaltensweisen die christlichen Gemeinden stärker beeinflusst als umgekehrt. Die Christen werden aktuell ethisch von den Nichtchristen ziemlich erfolgreich missioniert.
Das peinliche Bemühen von Christen Warum? Möchten wir um jeden Preis die Anerkennung und den Beifall der uns umgebenden Gesellschaft? Ich O
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beobachte ein peinliches Bemühen von Christen, nicht als von gestern, engstirnig, dogmatisch und intolerant angesehen zu werden. Mein Gebet ist: „Weise mir, Herr, deinen Weg, dass ich wandle in deiner Wahrheit; erhalte mein Herz bei dem einen, dass ich deinen Namen fürchte“ (Psalm 86,11). Ich fürchte nicht, dass die Gesellschaft mich kritisiert, weil ich ihren Maßstäben nicht folge. Ich fürchte Gott, den Herrn und Richter der Welt. Deshalb bete ich mit dem Psalmisten: „Denn bei dir ist die Vergebung, dass man dich fürchte“ (Psalm 130,4). Ich bin völlig unbesorgt, dass auch in Zukunft einzelne Christen fröhlich gegen den Trend leben werden, so wahr Gottes Wort lebendig ist und der Heilige Geist kraftvoll unser Leben erfüllt.
Gegen den Trend leben Ich habe auch überhaupt keine Sorge um den Bestand der Kirche, die überaus dynamisch wächst – allerdings nicht in Europa, sondern in China, in anderen Teilen Asiens und in Afrika. Was mit Kirchen und Gemeinden passiert, die sich dem Trend der Gesellschaft anpassen, wird man über kurz oder lang sehen. So wie die in den ersten Jahrhunderten blühenden Kirchen in Kleinasien und Nordafrika abgestorben und verschwunden sind, kann es in Europa geschehen. Doch auch aus Friedhöfen kann wieder neues Leben entstehen – bei Gott ist nichts unmöglich.
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Wenn Christen als Friedensstörer angefeindet werden In Europa werden sich Christengemeinden daran gewöhnen müssen, dass sie als Friedensstörer angefeindet werden, wenn sie in Wort und Tat zur Botschaft der Bibel stehen. Unter Kaiser Nero (64 nach Christus) wurden Christen angeklagt und zum Tode verurteilt, weil sie sich angeblich des Hasses auf das Menschengeschlecht schuldig gemacht hatten. Ich gehe davon aus, dass wir erleben werden, dass Christen wegen Verletzung der Menschenrechte angeklagt und verurteilt werden, weil sie Ehebruch, homosexuelle Handlungen und Abtreibungen als Sünde bezeichnen. Und es wird genug Stimmen aus den Kirchen geben, die diesen Urteilen zustimmen. Sie werden beklagen, dass bestimmte Christen leider einseitig auf sexuelle Sünden und den Schutz des ungeborenen Lebens fixiert seien, anstatt sich gebührend um den Klimawandel und die Errichtung einer gerechteren Weltwirtschaftsordnung Sorgen zu machen. Wir dürfen nicht die eine Art von Sünden anprangern und zu den andern schweigen. Aber wir sollten schon ein Gespür dafür entwickeln, welche Kritik in der Gesellschaft auf ziemlich breite Zustimmung stößt und welche auf Empörung und Ablehnung. Empörte Ablehnung weist oft darauf hin, dass empfindliche Stellen getroffen und gesellschaftlich wichtige Probleme angesprochen wurden. P
idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps
22. bis 28. März
FERNSEHEN Samstag, 22. März
Sonntag, 23. März
Montag, 24. März
Dienstag, 25. März
Mittwoch, 26. März
15.30–16.00 Seine Tour fürs Leben – Andreas Beseler leidet an multipler Sklerose. Sein Traum ist es, mit dem Fahrrad Kanada zu durchqueren.
10.00–10.30 Verbannt oder verbrannt – Ketzer und Querdenker. Ein Kirchenhistoriker über die Geschichte der Ketzer.
19.30–19.55 Sportler begleiten – HansGünter Schmidts leitet die Organisation SRS
20.15–21.30 Wachstumsmarkt Welthunger – Immer mehr Menschen auf der Welt hungern.
21.45–22.45 Gebrochene Opfer – kaputte Täter: Wie machtlos sind wir gegen Gewalt? Gesprächsrunde
22.15–22.45 Mein Mann ist kein Mörder! Anja Darsow ist überzeugt, dass ihr Mann unschuldig im Gefängnis sitzt.
21.15–22.00 7 Tage im Bordell – Die Dokumentation begleitet Frauen eine Woche bei ihrer Arbeit im Bordell
16.30–17.00 Selbstbestimmt! Sex und Behinderung, Reportage
11.00–12.15 ERF 1 Evangelischer Gottesdienst aus der Kreuzkirche in Wetzlar
Donnerstag, 27. März 22.35–23.05 Spätes Glück – Mutter werden mit 50
HÖRFUNK Sonntag, 23. März 8.30–9.00 „Krummes Holz – aufrechter Gang“ – Lebensgeschichten aus der Tiefe
8.40–9.00 „Unterwegs in Lutherland“ Von Kirchenfernen und Sinnsuchern. SachsenAnhalt, Wiege der Reforma8.35–8.50 tion, zählt zu den religionsDer göttliche Klang – ärmsten Regionen der Welt. Geigenbauer Martin Schleske Gleichzeitig betont das Land und sein geistlicher Weg seine christliche Tradition.
Donnerstag, 27. März 9.45–10.00 Evangelisch-reformierte Radiopredigt von Pfarrerin Henriette Meyer-Patzelt
12.05–12.30 Kaderschmiede auf katholisch – Die Hochschulen der Jesuiten
20.00–21.00 Missionsarzt im Weltweiten Einsatz für Christus – Erst als Missionsarzt, dann als Leiter von WEC International wird 10.00–11.00 22.05–22.30 Dieter Kuhl Zeuge eines Gottesdienst aus der Was bleibt, wenn Mönche weltweiten Aufbruchs Auferstehungskirche der und Nonnen verschwinden? der Christenheit auf der Evangelisch-Freikirchlichen Über Klostersterben und die südlichen Halbkugel. Gemeinde in Bremen-Lesum Zukunft der Orden
Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164
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DI E K LE I N E K A NZ E L
» Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen. «
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Pfarrerin Bärbel Wilde (Lüdenscheid) ist stellvertretende Vorsitzende des Präsidiums der christlich-humanitären Hilfsorganisation „World Vision Deutschland“.
Aus dem 1. Brief des Paulus an Timotheus 6,8
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Im Götzen Mammon liegt kein Heil! „Je mehr er hat, je mehr er will, nie schweigen seine Klagen still.“ Daran könnte man beim Fall Uli Hoeneß denken. Dabei hat sich die alte Volksweisheit „Geld macht nicht glücklich“ tausendfach bestätigt. In einer Ausgabe des „Handelsblattes“ fand ich den Spruch: „Viele Menschen benutzen das Geld, das sie nicht haben, für den Einkauf von Dingen, die sie nicht brauchen, um damit Leuten zu imponieren, die sie nicht mögen.“ Wie viele jagen dem Geld hinterher, als läge in ihm das Heil? Nicht umsonst spricht die Bibel vom Götzen Mammon. Die Jagd nach Reichtum nimmt einen Menschen schnell gefangen. Konsum wird zur Religion. Geld wird zu seinem angebeteten Gott, zum Mittelpunkt, um den sich alles dreht. Das macht den Horizont des Lebens eng. Ich frage mich manchmal: Woher kommt diese Gier nach im-
mer noch mehr Geld? Ich wüsste keinen, der dadurch glücklicher geworden wäre. Ganze Familien verfeinden sich noch am Sterbebett im Kampf um das Erbe. Beziehungen werden zerstört, weil die Freiheit zum Verzicht nicht mehr möglich zu sein scheint.
Wir können uns nicht mehr als satt essen Wer es aber zulässt, dass die Habgier sein Leben regiert, sperrt sich selbst in einen goldenen Käfig. Was wollen wir denn eigentlich mit immer noch mehr Geld? Wir können uns nicht mehr als satt essen. Wir brauchen eine Lebenshaltung des Genug. „Wenn wir aber Nahrung und Kleider haben, so wollen wir uns daran genügen lassen“, dieser Satz aus der Bibel sollte Leitsatz für unser Leben sein. P
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PORTRÄT
Ich bete für Uli Hoeneß LEBENSWENDE Wegen Steuerbetrugs muss der bisherige Präsident
Josef Müller und Uli Hoeneß kennen sich. In München trafen sie sich immer wieder im ebenso traditionsreichen wie angesagten „Bogenhauser Hof“. Wie Hoeneß gehörte auch Müller zur Schickeria der Isar-Metropole. Bei ihm legten viele der „oberen Zehntausend“ ihr Geld an. Sie ahnten nicht, dass der seit einem Unfall querschnittgelähmte Steuerberater einen Großteil davon an der Börse verzockte. Dafür wurde er 2005 zu knapp fünfeinhalb Jahren Gefängnis verurteilt. Die meiste Zeit verbrachte er in der Justizvollzugsanstalt Landsberg, wo auch Uli Hoeneß seine Haft verbüßen wird.
Der Statusverlust war schlimm Am schlimmsten war die erste Nacht, erzählt Müller. „In dem Moment, in dem die Zellentür hinter einem zufällt, ist man ganz allein auf sich gestellt. Da war ich am tiefsten Punkt angekommen.“ Dass die Tür innen keine Klinke hatte, bereitete Müller zusätzlich Panik: „Ich dachte: Was ist, wenn es jetzt brennt und die mich
vergessen?“ Hinzu kam der Statusverlust. Ähnlich wie Hoeneß ist auch er ein „Alphatier“ gewesen, so Müller. „Und je mehr man es gewöhnt war, die Zügel in der Hand zu haben, desto schlimmer ist es, wenn man plötzlich machtlos ist und einem vorgeschrieben wird, wann man duschen darf oder Hofgang hat.“
„Ich war mein eigener Gott geworden“ Trotzdem war seine Verurteilung richtig, sagt er; ebenso wie die von Uli Hoeneß jetzt. „Das viele Geld und die Zockerei an der Börse hatten mich süchtig gemacht und mir das Gewissen vernebelt. Ich fühlte mich unangreifbar und war zu meinem eigenen Gott geworden. Ich dachte: Was kann mir die Justiz?“ Das habe er im Gefängnis verstanden. Dort begann Müller, sich intensiv mit der neutestamentlichen Botschaft von Gnade und Vergebung auseinanderzusetzen. Er beschloss, ein neues Leben mit Jesus anzufangen. Als dann an einem Sonntagmorgen im Anstaltsgottesdienst ein Lichtstrahl
Die Justizvollzugsanstalt Landsberg am Lech und der einstige Häftling Josef Müller
durchs Fenster schien, den niemand außer ihm sah, verstand er das als Bestätigung Gottes.
Wie Geld und Gier zusammenhängen Am 10. August 2010 wurde Müller aus der Haft entlassen. Er lebt heute in Fürstenfeldbruck und gehört zum freikirchlichen Christus Zentrum Olching. Daneben engagiert er sich im „Gebetshaus“ in Augsburg, einer überkonfessionellen Einrichtung von Christen, die rund um die Uhr für die Stadt und die Region beten. Außerdem hält er Vorträge über den zerstörerischen Zusammenhang von Geld und Gier. Wie er davon frei wurde, hat er aufgeschrieben in dem Buch „Ziemlich bester Schurke“ (Brunnen Verlag Basel). Ein Exemplar möchte er demnächst Uli Hoeneß schenken – „persönlich, wenn der ganze Medienrummel vorbei ist“, sagt er. Vielleicht rege es ihn zum Nachdenken an. Und noch etwas soll der langjährige FC-Bayern-Präsident wissen: „Ich bete für ihn.“ P b www.ziemlich-bester-schurke.de
Fotos: picture alliance / dpa, Daniel Biskup
des FC Bayern München, Uli Hoeneß, 3 Jahre und 6 Monate ins Gefängnis. Wie es ihm dort gehen wird, können wohl nur wenige so gut nachvollziehen wie Josef Müller. Er saß wegen Millionenbetrugs fünfeinhalb Jahre in Haft – und begann dort ein neues Leben als Christ. Ein Beitrag von Matthias Pankau.
DAS WORT DER WOCHE »Ich habe meine Ämter nicht angestrebt. Unser Ziel sollte es sein, in den Himmel zu kommen. « Der neue Vorsitzende der (katholischen) Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx (München)
12.2014