Idea Spektrum Schweiz 21/2014

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21. Mai 2014 | 21

Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Rosa Rettungsring? Das Bundesamt für Gesundheit lädt die Bevölkerung zum Sex-Casting ein. Warum diese Kampagne Aids verharmlost.

4 Preisverleihung Dienstagsmail-Award für Kinder-Kino | 15 Jubiläum Die Stadtmission St. Gallen feierte ihre 150 Jahre | 18 Interview Annemarie Pfeifer über Trends in der Sterbehilfe 24 EKD Abstiegsangst beim Zukunftsforum der evangelischen Kirche www.ideaschweiz.ch


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E DI T OR I A L

Wenn das Bild das Wort erschlägt Liebe Leserin, lieber Leser Soeben habe ich mir den Videoclip des Bundesamtes für Gesundheit zur HIV-Prävention angeschaut. Menschen beim Sex. Frau mit Mann, Mann mit Mann, Frau mit Frau. In verschiedenen Stellungen. Ist das HIV-Prävention oder Sex-Animation? Der TV-Spot zeigt nur eine abgespeckte Version. Aber selbst diese ist immer noch in der Lage, Eltern die Schamröte ins Gesicht zu treiben, wenn sie mit den Kindern zusammen fernsehen. „Schweizer Kinder sind zu wenig geschützt“. Diese Schlagzeile in einem Massenblatt interessiert mich. Kommt hier eine Kritik an der BAG-Kampagne? Erwartungsvoll lese ich weiter: „Die Europäische Union unterhält ein Warnsystem für gefährliches Spielzeug.“ Aha, da gehts um was anderes. Ich erfahre, dass die EU eine Liste mit gefährlichen Produkten führt. Zum Beispiel ein Doktorspiel-Set, das Phtalate enthält. Diese Weichmacher bringen den Hormonhaushalt von Kindern durcheinander – und können im ärgsten Fall eine verfrühte Brustbildung bewirken. Die Stiftung für Konsumentenschutz rät, auf Spielzeug zu verzichten, das stinkt oder dessen Farbe abblättert. Und was ist mit der laufenden Frühsexualisierung? Mit pornografischen Filmen, die Kindern auf ihren Smartphones in der Pause angucken? Mit Sexting, dem Versenden von Nacktfotos? Hier stinkts gewaltig, da blättert die Farbe ab. Dafür sorgen die Aufweicher gesunder Moral schon lange. Für Eltern, die wegschauen, ist das alles kein Problem. Für Eltern, die Verantwortung wahrnehmen, schon. Die neue Kampagne zur HIV-Prävention verbreitet im öffentlichen Raum Szenen, gegen die ich protestierte, wenn sie am Sonntagabend im „Tatort“ gezeigt würden. Es wäre üblich gewesen, unseren Beitrag zur Love-Life-Kampagne mit einschlägigen Fotos zu illustrieren. Aber wir können und wollen das nicht. Solche Bilder gehören auch nicht auf Plakatwände. Prüde? Wir wissen durchaus, wie schön Sex sein kann. Aus christlichen Kreisen und Parteien wie der EVP, EDU, Zukunft-CH und der SEA erhält die Schmalspur-Botschaft aus dem Bundesamt für Gesundheit die Note ungenügend. Auch wenn die Sexszenen nur vorgespielt sind, die Bildsprache ist zu laut. Die Sexposen erschlagen die Botschaft, die eigentlich übermittelt werden soll. Deshalb habe ich die SEA-Petition unterschrieben. Rolf Höneisen

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident, Sam Moser Stellvertreter, Paul Beyeler, Hans Lendi, Helmut Matthies, Matthias Spiess Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Aemmenmattstrasse 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 44, Fax 031 819 71 60 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch

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Bildnachweis: BAG (Titelseite); zvg (Seite 3)

Chefredaktor: Rolf Höneisen (rh) Büro: Steinackerstrasse 4, 9214 Kradolf-Schönenberg, Tel./Fax 071 642 44 21 E-Mail: rolf.hoeneisen@ideaschweiz.ch Redaktion: Thomas Feuz (tf), Christof Bauernfeind (chb) Erweitertes Team: Christian Bachmann (cb), Mirjam Fisch-Köhler (mf ) Verlagsmanager: Bruno Jordi, 031 818 01 26 verlag@ideaschweiz.ch Kundenberatung Anzeigen: Jordi AG – das Medienhaus, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 42; Fax 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch

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BIBLISCH Jesus Christus gab alle seine Vorrechte auf und teilte das Leben der Menschen. aus Philipper 2,6-7 Sechs Wochen hatte ich Zeit, unsere Brüder im Herzen Afrikas zu besuchen. Viele Rückschläge hatten uns nachdenklich gemacht. War es an der Zeit, das Feld zu räumen? Nach vier Wochen stellte mir ein junger Kongolese die schlichte Frage: „Warum kommen keine Missionare mehr zu uns? In der Bibel heisst es von Christus, dass er die Herrlichkeit des Himmels verlassen hat, um das Leben mit uns Menschen zu teilen. Warum bleibt ihr Christen in euren angenehmen Verhältnissen in Europa sitzen?“ Die Frage sass. Und so kehrte ich Europa den Rücken. Seit 2013 bin ich wieder in der Schweiz. Doch die Worte haben sich mir unauslöschlich eingeprägt. Der Fragesteller hiess übrigens „Matondo“. Das bedeutet „Danke“.

Ein Lieblingsbibelwort von Br. Thomas Dürr, gelernter Schreiner und Pfarrer. Er leitet das Gästehaus der Christusträger Bruderschaft in Ralligen am Thunersee.

Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Franziska Schüller, Aemmenmattstr. 22, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Einzelverkaufspreis: CHF 4.– Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: www.jordibelp.ch Spendenkonto: Idea Information AG, 4410 Liestal PostFinance, 3013 Bern, Konto-Nr. 40-788586-4 IBAN-Nr. CH14 0900 0000 4078 8586 4 BIC-Code POFICHBEXXX


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PARDON „Oh, der sieht aber lecker aus!“ Zwischen den zwei braungebrannten Hälften eines Sesambrötchens ruht ein saftiges Hacksteak. Auch Krautsalat, frische Tomaten, angebratener Speck und kräftig grüner Rucola lachen mich an. Der als „kulinarischer Leckerbissen“ angepriesene Hamburger „The Prime“ wurde von TV-Koch René Schudel eigens für McDonalds Schweiz kreiert. „Das muss ja was besonderes sein“, denke ich mir und bestelle den Edel-Burger für satte 10 Franken 70. Was ich dann auf dem Teller, äh sorry, im Papiersack habe, ist eine Enttäuschung. Latschiges Brötchen, ein Berg von Hackfleisch, den Rucola muss ich lange suchen, alles ertrinkt in einer langweiligen Sauce. Ich hätte es ja wissen müssen! Die Diskrepanz zwischen Werbebild und Realität bei McDonalds-Produk McDonalds-Produkten ist allgemein bekannt. Niemand erwartet, dass der Hamburger genauso aussieht wie auf dem Plakat, aber sollte er ihm nicht wenigstens ähnlich sehen? Das Ganze grenzt an Etikettenschwindel und veranlasst mich, mir grundsätzliche Gedanken über die PR- und Werbewelt zu machen. Nicht alles ist Gold was glänzt. Das wiederum fasziniert mich an der Bibel. Denn etwas kann man ihr ganz bestimmt nicht vorwerfen: dass sie die Dinge beschönigt. Die biblischen Helden sind nicht makellos und die Probleme werden beim Namen genannt. Die Bibel ist kein aalglatter PR-Text, der versucht, mich um den Finger zu wickeln. Es ist ein Buch mit Ecken und Kanten, das mich zum Handeln herausfordert! Christof Bauernfeind ist idea-Redaktor und Mitarbeiter einer freien Gemeinde.

Gratis-Kino für gefährdete Kinder DIENSTAGSMAIL-AWARD Der Award für Öffentlichkeitsarbeit ging diesmal an Viktor Wittwer und sein Kinderkino-Projekt in Wald.

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ommunikations-Berater Markus Baumgartner überreichte am DienstagsmailFest vom Sonntagabend in Zürich zum fünften Mal den Award für Öffentlichkeitsarbeit. Er hatte Medienschaffende dazu eingeladen und zwei Gäste wurden zu ihren Erfahrungen mit Medien befragt: Der Chemiker und Studienleiter der VBG, Felix Ruther, und Daniel Albietz, Rechtsanwalt und CVP-Gemeinderat aus Riehen.

Überraschter Gewinner „Das habe ich wirklich nicht erwartet!“ Viktor Wittwer aus Jona war sichtlich überrascht über den Gewinn des Awards für Öffentlichkeitsarbeit. Der 71-jährige Architekt aus Jona betreibt gemeinsam mit seiner Frau Liselotte und zwei Freunden seit vier Jahren ein Gratiskino für Kinder in Wald ZH. Sie finanzieren das Sozialprojekt

aus der eigenen Tasche. Ziel ist es, Kinder aus der Isolation zu holen. Dazu gehören auch suizidgefährdete Kinder und Jugendliche. Wittwer erhielt symbolisch ein kleines Megafon und darf an einer Livesendung des Schweizer Fernsehens teilnehmen.

Wissen, warum man glaubt „Wer nicht weiss, was er glaubt und warum er es glaubt, verliert in der Diskussion mit Atheisten“, betonte Felix Ruther. Er scheut kein Streitgespräch mit Agnostikern oder Atheisten. Jedoch stelle er immer wieder fest, dass gewisse Freikirchen theologisch unbedarft seien. „Denkarbeit muss geleistet werden!“, fordert er daher auf. Auch Daniel Albietz wird immer wieder öffentlich herausgefordert, seine Meinung zu vertreten. „Das Internet hat keine Halbwertszeit

Lebensbejahender Tanz für Gott UP TO FAITH Der freudige Tanz etabliert sich auch in Bern. Letzten Samstag versammelten sich rund 600 Personen auf dem Bundesplatz.

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chweizer sollten die Ersten sein, wenn es um Nächstenliebe geht“, rief Hanspeter Nüesch der Festgemeinde auf dem Bundesplatz zu. Er ermutigte, im persönlichen Leben und als Kirche „gross“ zu denken. „Freut euch! Und nochmals sage ich: Freut euch!“, zitierte Marc Jost aus dem Philipperbrief. Der Co-Generalsekretär der Schweizerischen Evangelischen Allianz bezeichnete Freude als ein Geschenk Gottes.

Und: „Wer Gott hat, hat Grund zur Freude.“ Mittanzende jeden Alters und die Zuschauenden verdankten die viersprachigen Inputs und Gebete mit Applaus. Der dritte schweizerische Event klang mit einem Konzert von Toby Meyer aus. Der „Resurrection Dance“ entstand 2010 in Ungarn und gründet sich auf den in Psalm 149,3 erwähnten Reigentanz. (tf) b www.uptofaith.ch

Fotos: idea/Thomas Feuz; zvg

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NOTIERT Kanton Zürich: Nein zur Kirchensteuer-Initiative Knapp 72 Prozent der Stimmenden im Kanton Zürich wollen, dass die Kirchensteuern für juristische Personen beibehalten werden. Die von den Jungfreisinnigen lancierte Initiative „Weniger Steuern fürs Gewerbe“ fand in keiner einzigen Gemeinde eine Mehrheit. (idea)

Markus Baumgartner und die für den Award Nominierten: Der Gewinner Viktor Wittwer, Annarös Vonlanthen, Markus Giger, Fritz Stettler (von links).

Verständlich reden Bluesdiakon Reto Nägelin forderte zu Beginn seines Referats die Anwesenden auf, nachzudenken, wie Jesus kommuniziert hatte. Dann verglich er moderne Kommunikationsmittel mit der Sprache der Bibel. „Dein Wort ist ein Licht auf meinem Weg“

verstünden Christen problemlos. Jugendlichen müsste diese Aussage in ihrer Sprache, mit Bildern ihres Alltags, nahe- gebracht werden. Als Beispiel zeigte er einen Videoclip mit Bliggs Song „Zeig mer en Wäg, gib mer es Liecht“. Er ist überzeugt, dass sich alle Menschen nach verlässlichen Beziehungen sehnen. „Wenn jemand den Weg verloren hat, kannst du nicht sagen, ‚komm her, ich zeige dir, wo er ist‘. Du musst zu dem Suchenden hingehen!“ (mf)

Zürich: Initiative gegen Alkoholwerbung im Sport abgelehnt Ein klares Nein gab es zur kantonalen Vorlage „Keine Werbung für alkoholische Getränke auf Sportplätzen sowie an Sportveranstaltungen“. Das rigorose Werbeverbot wurde mit einem NeinAnteil von 62,2 Prozent verworfen. Das Stimmvolk habe eine Chance verpasst für „sauberen Sport mit Vorbildcharakter“, meint das Blaue Kreuz. (idea)

b www.dienstagsmail.ch

Fortpflanzungsmedizin: Stimmt die Statistik nicht? Laut der Lebensschutzorganisation Human Life International (HLI) Schweiz gibt es bei den Statistiken über die Fortpflanzungsmedizin Unstimmigkeiten. Das Bundesamt für Statistik und die Organisation Fivnat hätten festgestellt, dass im Jahr 2012 Kliniken oder Praxen mehr als die gesetzlich erlaubten maximal drei Embryonen transferierten. Dies verstösst gegen das Gesetz. HLISchweiz hat deshalb die Kantonsärzte aufgefordert, die Protokolle in den Kliniken, welche die Fortpflanzungstechnik anwenden, von 2012 bis Ende April 2014 nachzuprüfen. (idea)

BLESSED ZIEHT EINE SEGENSSPUR DURCH EUROPAS PARKOURSZENE

Mit Gott über Mauern springen spielend leicht Hindernisse überwinden. „Ich finde es unglaublich schön, dass es immer mehr Jugendliche schaffen, durch ihr Hobby Menschen zu erreichen und ihnen von Gott zu erzählen”, sagte blessedGründer und Geschäftsführer Simon Georg gegenüber ideaSpektrum. Am 13. Mai erreichte der Bus Biel – bei strömendem Regen. Beim Berner „Spot”, dem Leichtathletikstadion Wankdorf, schien tags darauf die Sonne. Sie geniesse den Spirit einer internationalen Familie, meinte Kim aus Singapur. „Ein Traum, dass ich wieder dabei sein kann”, sagte ParkourTrainer Michael Hartwig aus den USA. In Biel erzählte der 27-jährige Simon Georg den Athleten seine Lebensgeschichte. „Ich will mithelfen, einen Unterschied zu machen.” Er bleibt auch nach der Inspire-Tour „on the road” für seine Vision. (tf) b www.blessed.ch

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Fotos: idea/Thomas Feuz; Mirjam Fisch-Köhler

Die Schweizer Fairtrade-Kleidermarke blessed organisierte letzte Woche in Zusammenarbeit mit YWAM Freesports (Jugend mit einer Mission) zum zweiten Mal eine „Inspire Tour” von London nach Rom. Bei den Zwischenhalten bekamen die rund 20 internationalen Teilnehmenden Kontakt mit der lokalen Parkourszene: Menschen, die einen „kunstvollen Bewegungsablauf” zelebrieren, Wände hochklettern,

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und kein Verfalldatum“, hielt er fest. So zitierten Journalisten Jahre später einzelne seiner Aussagen, die er heute nicht mehr gleich formulieren würde. Es gelte daher, sich klug und doch ehrlich zu verhalten.


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Die Herren der rosa Ringe HIV-PRÄVENTION Regelmässig sorgen die Präventionskampagnen des Bundesamts für Gesundheit (BAG) für öffentliche Aufregung. Auch die neueste. Für etliche überschreitet sie die Grenze zur Pornografie. Tausende unterschreiben eine SEA-Petition. Von Rolf Höneisen Es war 1987: Tagesschau-Sprecher Charles Clerc packt ein Kondom aus und hält es vor die Kamera. Darauf tobte ein Sturm der Entrüstung durchs Schweizerland. 2014: nackte Haut, laszive Blicke, eindeutige Stellungen, Homoerotik: Ein Clip der neuen HIV-Kampagne des Bundes unter dem Slogan „Love Life – Bereue nichts“ animiert zu Sex in allen Facetten. Einzig damit verbundener Hinweis: Schützt euch gegen übertragbare Krankheiten. Ohne Dings kein Bums. 2013 wurden 575 neue HIV-Ansteckungen gemeldet; 40 Prozent davon betrifft Homosexuelle. Auf 100 000 Einwohner kommen 7,2 HIV-Fälle. Damit liegt die Schweiz über dem europäischen Durchschnitt. Dazu kommen 538 Syphilis-Fälle, Gonorrhö mit 1609, Chlamydiose mit 8528. Geschlechtskrankheiten sind ein Thema. Wie klärt man die Bevölkerung darüber auf?

Menschen beim Geschlechtsakt Wenn der BAG-Spot kommt und die Familie vor dem Fernseher sitzt, schiesst Papi und Mami regelmässig das Blut in den Kopf. Im Videoclip des Bundesamts für Gesundheit rennt eine nackte Frau mit Schweinemaske jovial lachend ihrem Lustknaben davon, eine andere versteckt ihr Gesicht hinter rotem Latex. Ob hetero oder homo – in allen Szenen geht es um handfesten Sex. Der Clip, am TV nur in Kurzform ausgestrahlt, komme „bei vielen super an“, erklärte Roger Staub in der Jugendsendung „joiz“. Staub ist stellvertretender Leiter der Abteilung „Übertragbare Krankheiten“ beim BAG und Gründer der Aidshilfe. Das BAG hat sich zum Kampagnenziel gesetzt, Sex mit Kondom attraktiver zu machen als Sex ohne Kondom. Filmisch umgesetzt wird diese Botschaft mit lustvoll inszenierten, einschlägigen Szenen. Das BAG kämpft mit Softpornos gegen das tückische HI-Virus. Bilder erschlagen das Wort. Das weiss auch SP-Nationalrätin Bea Heim, welche durchaus Sympathie für die Kampagne hat. Sie meint: „Mit so viel Freizügigkeit kann man nichts erreichen – im Gegenteil. Ein Bild, das die sexuelle Lust stimuliert, wirkt stärker als der angefügte Text, der zur Vorsicht mahnen soll.“ Im Facebook schrieb EVP-Generalsekretär Joel Blunier: „Da soll mir mal jemand erklären, wie weit wohl die nächste Stopp-Aids-Kampagne gehen wird, wenn die laufende meines Erachtens bereits gegen StGB Art. 197 (Zeigen von pornografischen Inhalten an unter 16-Jährige) verstösst.“ So wie Blunier empfinden viele

Schweizerinnen und Schweizer. Ein Vater von zwei Kindern notiert in einem Facebook-Eintrag, er frage sich, wie er diese Bilder seinen 4 bis 8-jährigen Kids erklären soll. In den Kinos würden Altersbeschränkungen gelten. Die BAG-Kampagne heble solche Grenzen aus. Viel Echo löste ein Blogbeitrag von Daniel Simon, Pfarrer im EGW Thun, aus. Er schreibt: „Der Mensch besitzt genügend Fantasie, wie er sich bei einem Geschlechtsakt in welcher Stellung (...) vereinigen und vergnügen kann.

„Das ist nur Pornografie. Das Thema Aids ist viel tiefgründiger.“ Oliviero Toscani, Fotograf Dazu braucht es keine solchen Bilder.“ Man solle auch die Schattenseiten und die Langzeitfolgen von Aids zeigen. „Das ist nur Pornografie“, urteilt der bekannte Fotograf Oliviero Toscani in „20 Minuten“, nachdem er die LoveLife-Fotos gesehen hat. Der Benetton-Fotograf, der mit seinen Aufnahmen regelmässig für Aufregung sorgt, spricht etwas Wesentliches an: Die Love-Life-Kampagne banalisiert das Aids-Problem. Toscani: „Das Thema Aids ist viel tiefgründiger, als es in dieser Kampagne dargestellt wird.“ Man müsse nicht zur „Reflexion über den Sexakt anregen“, sondern überlegen, wie die Gesellschaft mit Aids umgehe. Das Strafgesetz verpflichtet den Staat, Jugendliche vor Pornografie zu schützen: „Wer pornografische Schriften, Ton- oder Bildaufnahmen, Abbildungen, andere Gegenstände solcher Art oder pornografische Vorführungen einer Person unter 16 Jahren anbietet, zeigt, überlässt, zugänglich macht oder durch Radio oder Fernsehen verbreitet, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe bestraft.” Bald werden landesweit kopulierende Paare auf Plakatwänden zu sehen sein. Wie schützt das BAG Kinder vor diesen Sexszenen? Das fragt sich auch die Evangelische Volkspartei (EVP): „Auch wenn die Bilder und Clips keine Geschlechtsteile zeigen, so werden sie doch von vielen Betrachtern als pornografisch empfunden.“ Die EVP prüft eine Klage gegen das BAG. Ginge es nach Pfarrer Hansjürg Stückelberger vom Verein Zukunft-CH, dann müsste das BAG sofort angezeigt werden. Gemäss „Blick“ ruft Stückelberger jedermann zum 21.2014


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Gang zum nächsten Polizeiposten auf, um dort das Bundesamt für Gesundheit wegen Pornografie anzuzeigen. Er selbst will das auch tun. Das BAG gibt sich gegenüber solchen Strafandrohungen gelassen. Juristisch sei alles in trockenen Tüchern. Das habe man abgeklärt. Der Porno-Vorwurf sei absurd. Die Szenen sind nur gespielt, man sehe kein Geschlechtsteil. Roger Staub vom BAG lässt die immer lauter werdende Kritik kalt. Im Jugend-TV-Magazin „joiz“ sagte er, die Kritik sei „Teil des Spiels“. Die KampagnenGegner würden die Situation ausnutzen, um in die Medien zu kommen.

Aids hat seinen Schrecken verloren

Fotos: BAG/zvg

Heute löst HIV nicht mehr jene Angst aus wie vor zwanzig Jahren. Die Medizin hat neue Medikamente hervorgebracht. Sie übertünchen das Aids-Gespenst. Ausrotten können sie das HI-Virus nicht. Warum werden in den Präventionskampagnen nur Sex-Szenen orchestriert und nicht das, worum es tatsächlich geht – eine elende, tödliche Krankheit? In den sozialen Netzwerken äussern sich vereinzelt Betroffene. Eine drogenabhängige, HIV-positive Frau wird mit den Worten zitiert, dass man „anstelle dieser sexuell übersteuerten Präservativwerbung (...) besser Menschen zeigen soll, die von der Krankheit gezeichnet sind“. So würden mehr Menschen zur Besinnung kommen und ihr Verhalten ändern, als aufgrund der „Gummi-Botschaft“, meint sie. Während dem Raucher auf jedem Zigaretten-Päckli der Tod vor Augen gemalt wird, stimuliert das BAG die Schweizerinnern und Schweizer, zum Gummi zu greifen und munter draufloszumachen. In einer der unzähligen Reaktionen auf die SEA-Petition gegen die Love-Life-Kampagne (siehe Kasten) meldete sich auch ein ehemaliger Pornosüchtiger. Neun lange Jahre sei er in diesem „Schlamassel“ gesteckt, seit drei Jahren sei er frei vom Zwang, Pornos zu konsumieren. Scharf kritisiert er Clip und Bilder der BAG-Kampagne: „Was das BAG Leuten wie mir zumutet, ist wie wenn man einen Ex-Alkoholiker auf der Strasse zu einem Schluck Alkohol nötigt – und das wird erst noch vom Staat gefördert

BAG-Kampagnen: Seit 27 Jahren die gleiche Botschaft.

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und vom Steuerzahler berappt!“ Stefan Geywitz schreibt: „Man klebt hier den Menschen aggressive Sujets in einer Weise vor die Nase, die in anderen Ländern oder etwa auf Facebook undenkbar wären. Die intimsten Gefühle von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen werden massiv verletzt. Wo bleibt der Jugendschutz oder der Schutz der öffentlichen Ordnung?“

Kondom, um Reue zu verhindern? Es erstaunt, dass die Kampagnen-Macher angeben, sie hätten auf eine Studie des amerikanischen Sozialpsychologen Andrew Galperin („Sexual Regret: Evidence for Evolved Sex Differences“) zurückgegriffen. Galperin stellte nämlich fest, dass die häufigsten Reuegefühle bei Menschen von sexuellen Entscheidungen herrühren. Bei den Frauen sind es folgende Erlebnisse, die sie bereuen: • Erstes Mal mit dem/der falschen Partner/in • Betrug des Partners/der Partnerin • Beziehung sexuell zu schnell entwickelt • Ungeschützter Sex (Angst vor sexuell übertragbaren Krankheiten) • Ungeschützter Sex (Angst vor einer Schwangerschaft) • Sex mit einem/einer Fremden Diesem Ergebnis begegnet die Love-Life-Kampagne mit der Schmalspur-Botschaft „Liebe das Leben – bereue nichts! Schütze dich beim Sex.“ Roger Staub vom BAG: „Wir möchten, dass alle Verantwortung für sich selbst übernehmen und sich aktiv schützen, damit sie in Zukunft nichts zu bereuen haben. Dies gelingt, indem wir den Schutz durch Präservative attraktiv vermarkten.“

„Das ist wie einen Ex-Alkoholiker zu einem Schluck Alk zu nötigen.“ Ehemaliger Pornosüchtiger Das ist viel zu kurz gedacht. Die Botschaft des Safer Sex ist gerade für junge Menschen keine ernsthafte Orientierungshilfe in einem sensiblen Bereich, wo fast jede Entscheidung lebenslang nachwirkt. Weder der Werbespot noch die Kampagnenfotos bieten konstruktive Ansätze zur Vermeidung dieser Liste der Reue. In einem Brief ans BAG weist die SEA auf diesen Punkt hin: „Wir hätten uns zumindest eine zweite Möglichkeit der Selbstverpflichtung gewünscht, bei der man sich zu einer sexuell erfüllten, treuen und verantwortungsvollen Beziehung verpflichten könnte.“ Die Eidgenössisch-Demokratische Union (EDU) unterstreicht: „Es lohnt sich, die von Gott geschenkte Sexualität in ehelicher Beziehung und Treue zu seinem Lebenspartner erfüllt zu leben.“ Nur weil dies fromm klingt, ist es nicht weniger wahr. Tatsächlich ist es so, dass die Aids-


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Tausende unterschreiben SEA-Petition Die Aids-Kampagne des BAG schiesst nach Meinung der Schweizerischen Evangelischen Allianz und vielen Menschen in der Schweiz weit am Ziel vorbei. „Wir sind überzeugt, dass es HIV-Prävention braucht, sind aber besorgt über die Entwicklung der mit Steuergeldern finanzierten Kampagne“, schreibt die SEA. Sie will ihren offenen Brief ans BAG zusammen mit möglichst vielen Unterschriften verschicken. Beteiligen kann man sich übers Internet. www.petitionen24.com/lovelife-kampagne

teurin oder Akteur zum Mitmachen bei der Kampagne bewerben. Gesucht sind Menschen, die sich zum Sex-Casting melden. Die Bilder der Ausgewählten sollen diesen Sommer die Plakatwände beleben. Wer den rosa Ring trage, bekenne sich zu seinem Versprechen, erklärt Roger Staub vom BAG. So wandle sich die Botschaft vom Appell zum ritualisierten Verhalten. Das Safer-Sex-Versprechen zeigt man dem Partner, der Community, der ganzen Welt – und signalisiert gleichzeitig, dass man durchaus zu einem Sex-Abenteuer bereit ist.

Kampagne verfehlt ihr Ziel Kampagnen in der Schweiz von Anfang an nie in diese Richtung zielten. Bei der ersten Kampagne 1987 beugte sich das BAG der starken Intervention katholischer Kreise und gestaltete ein zusätzliches Plakat mit Ehering statt Kondom und der Botschaft: Treue schützt vor HIV. Nie wurden verliebte Junge gezeigt, die sexuelle Handlungen in den Raum einer verbindlichen Beziehung stellen. Oder ältere Paare, die den Wert der Treue bezeugen. Nie wurde ein ganzheitlich gesundes Verhalten dargestellt. Roger Staub und sein Team blieben die Herren der rosa Ringe. An jedem Rockkonzert werden junge Menschen mit Gummis abgespeist und so zusätzlich angestachelt, sexuelle Abenteuer zu suchen.

Die Schweizerinnen und Schweizer sollen mitmachen Gemäss der Weltgesundheitsorganisation ist das Miteinbeziehen eine der erfolgversprechendsten Methoden, wenn es um die Gesundheit geht. In der Love-Life-Kampagne werden die Menschen zu Akteuren. In einem ersten Schritt stimmen sie einem Manifest zu: 1. Ich liebe mein Leben. Das bin ich mir schuldig. 2. Ich liebe meinen Körper. Deshalb schütze ich ihn. 3. Ich bereue nichts. Dafür sorge ich. Dann bekennen sie sich über soziale Medien öffentlich zu dieser Verpflichtung und tragen für alle sichtbar einen rosa Silikonring. Nach diesem Aufnahmeprozedere mit Gesinnungsprüfung darf man sich als Ak-

Aus Sicht der EDU propagiert das BAG einen verantwortungslosen Umgang mit der Sexualität. Bei der HIVPrävention agiere das Bundesamt für Gesundheit „aus politisch-ideologischen Gründen und aus falscher Rücksichtnahme gegenüber der Schwulen- und Lesbenszene“.

„Die Kampagne irritiert die eigentliche Risikogruppe nicht.“ Schweizerische Evangelische Allianz In einem offenen Brief ans BAG bittet die SEA, die Kampagne weniger sexistisch, sondern zielgruppenorientierter zu gestalten. „„Wir denken, dass diese Kampagne die eigentliche Risiko-Zielgruppe gar nicht irritiert.“ Die SEA möchte, dass von der Veröffentlichung der Plakataktion „mit den Sexbildern der gecasteten Laiendarstellerinnen und -darsteller“ abgesehen wird. Die EVP fragt sich, „„welche Porno-Dampfwalze bei der nächsten Kampagne zu erwarten ist“. Die gezeigten Sexszenen lenkten vom eigentlichen Problem ab: „Es findet kein Schock-Effekt auf der Aufklärungsebene statt, der auf die Ernsthaftigkeit der Krankheit hinweisen würde.“ Nirgendwo werde erwähnt, was eine HIV-Infektion und der Ausbruch der Krankheit Aids bedeute. So etwas passt auch nicht in die rosarote Welt von Love Life. •

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Zürich zur Reformationsstadt ernannt 500 JAHRE REFORMATION Gerade noch rechtzeitig vor Beginn der Jubiläumsfeierlichkeiten wurde Zürich zur Reformationsstadt ernannt.

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ürich darf sich „Reformationsstadt Europas“ nennen. Dieser Titel wird von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) verliehen. Die Schweizer Metropole ist nach dem ostfriesischen Emden die zweite Stadt, die den Titel zugesprochen erhält. Die Stadt Zürich und die Evangelisch-reformierte Kirche bestätigten, dass sie den Titel annehmen wollen. Die Zwinglistadt Zürich gilt nach Wittenberg und Genf als einer der wichtigsten Orte reformatorischer Aufbrüche des 16. Jahrhunderts. Auch ein ursprünglicher Zweig der pazifistischen Täuferbewegung nahm hier seinen Anfang.

Ziel ist ein ganzes Netzwerk

Fotos: zvg; Wikipedia/Ikiwaner

Gemäss GEKE-Generalsekretär Bischof Michael Bünker, Wien, sollen noch weitere Städte hinzukommen: „Die Tatsache, dass nach unserer Einladung, sich am Projekt europäischer Reformationsstädte zu beteiligen, schon jetzt eine erfreuliche Zahl positiver Rückmeldungen zu verzeichnen ist, lässt uns hoffen, dass sich in absehbarer Zeit ein Netzwerk der Reformationsstädte ergeben wird, das sich über ganz Europa

Zürich darf sich nun offiziell „Reformationsstadt“ nennen.

erstreckt.“ Die Stadt Zürich trat zeitgleich auch dem Netzwerk reformationsgeschichtlicher Städte bei, den REFO Cities. Im März 2014 gründete die Evangelischreformierte Kirche eine Plattform, welche die Projekte zum 500. Jubiläum der Reformation koordinieren wird. Neben der Stadt Zürich gehören ihr auch der Kanton Zürich und Zürich Tourismus an. Das Jubiläum soll ab 2017 im grösseren Rahmen begangen werden. Erste Vorveranstaltungen sind bereits für Sommer und Herbst dieses Jahres geplant. (id) P b www.leuenberg.eu/de/node/3154

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NOTIERT Namenswechsel: Der Brunnen Verlag Basel heisst jetzt „fontis“ Mit dem Namenswechsel möchte der Traditionsverlag in neuer Form und mit neuem Design jüngere Generationen erreichen. Inhaltlich will man Bewährtes und Innovatives miteinander verbinden. „Wir freuen uns, dass wir mit ‚fontis‘ einen Neustart beginnen und uns als eigenständiger Verlag positionieren. Wir sind überzeugt, dass das nötig ist“, sagt Verlagsleiter Dominik Klenk. Die Umwälzungen auf dem Buchund Medienmarkt verlangten eine klare Profilierung. Der Brunnen Verlag Basel bleibt der Rechtsträger des Verlagslabels „fontis“ und betreibt in der Schweiz die Buchhandelskette Bibelpanorama und eine Verlagsauslieferung mit insgesamt 90 Beschäftigten. (idea) „Würzmeister “ erhält Preis Der Stadtrat von Kloten verlieh den diesjährigen Jungunternehmerpreis unter anderem an Tania und Yves Woodhatch und ihr Unternehmen „Würzmeister“ (siehe Porträt in ideaSpektrum Nr. 35, 2013). Mit dem Preis werden Nachhaltigkeit und PR-Wirkung für die Stadt belohnt. (idea) b www.würzmeister.ch

ÜBER 3000 BESUCHER AM 16. BODENSEE-KIRCHENTAG IN ST. GALLEN

Basel: „villa neuewelt “ eröffnet

Ein buntes Kirchentreffen

An der Bundesstrasse 11 in Basel öff öffnete die „villa neuewelt“ ihre Türen. Sie bietet für Menschen mit psychischer Beeinträchtigung begleitetes und betreutes Wohnen an. Gemäss dem Auf Auftrag „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst“ betreut und begleitet das Team Menschen mit psychosozialen Schwierigkeiten in eine so weit wie möglich selbständige und lebensbejahende Existenz. Die Bewohner können ihren Haushalt führen, miteinander kochen und Beziehungen leben. Als Teil der christlichen Kirchen und Gemeinschaf Gemeinschaften orientiert sich die Organisation am biblischen Menschenbild. (idea) b www.neuewelt.ch/web

Zur Eröffnung am Freitagabend und zum Abschluss am Sonntagnachmittag sprachen Bischof Markus Büchel und Pfarrer Martin Schmidt, Präsident der Evangelischreformierten Kirche des Kantons St. Gallen, im Dom über die Herausforderungen der Ökumene. In den rund 44 Stunden dazwischen erlebten die Teilnehmenden Kirche in allen Facetten – reformiert, katholisch, orthodox, methodistisch oder freikirchlich. 170 verschiedene Veranstaltungen fanden unter dem Motto „Mehr sehen, Meer sehen“ in Kirchen, Schulräumen, Sälen, in 21.2014

Gassen der Innenstadt sowie auf dem Gallusplatz und der Klosterwiese statt. Kinder, Jugendliche, Erwachsene diskutierten, musizierten und feierten. Der nächste Bodensee-Kirchentag wird 2016 in Konstanz durchgeführt. (id)


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I NSE R AT

Die Baptistengemeinde Bülach ist eine bunte, familienfreundliche und altersdurchmischte Kircheist mit 230 Mitgliedern. Wir dienen Die Baptistengemeinde Bülach eine bunte, familienfreundliche undden Menschen altersdurchmischte Kirche und mit 230 Mitgliedern. dienen den Menschen im Zürcher im Zürcher Unterland wollen sie fürWir Jesus gewinnen. Wir sind kreativ Unterland und uns wollen sie für gewinnen. Wir sind kreativIdeen. und wagen uns auch und wagen auch anJesus die Realisation von neuen an die Realisation von neuen Ideen. …und suchen dich, zur Ergänzung unseres …und suchen dich, zur Ergänzung unseres Teams. Teams.

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Jugendpastor DU DU bist authentisch und lebst leidenschaftlich mit Gott •bist ●authentisch und lebst leidenschaftlich mit Gott •bist und arbeitest gerne ingerne einemin Team bist beziehungsorientiert und arbeitest einem Team ●beziehungsorientiert •hast ein Herz für Teenies, Jugendliche und junge Erwachsene hast ● ein Herz für Teenies, Jugendliche und junge Erwachsene ● Folgende Aufgaben gehören zu deiner Tätigkeit gehören zu deinerAngebote Tätigkeit Folgende Aufbau undAufgaben Weiterentwicklung verschiedener für junge Menschen Aufbau und Weiterentwicklung verschiedener Angebote für junge Menschen •Unterstützung, Motivation und Schulung von (Haupt-)leitern (Coaching) ● •Organisation und Koordination Unterstützung, Motivation von undAktivitäten Schulung von (Haupt-)leitern (Coaching) ● • Organisation und Koordination von Aktivitäten ● Wir bieten:  viel●Freiraum im gestalten der Arbeitszeit bieten: durch ein motiviertes, engagiertes Mitarbeiterteam Wir Unterstützung

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Gruppenleitung (m/w) Pflege (80 – 90 %)

Vereinbarung eine

Als Gruppenleitung • organisieren und führen Sie die Pflegegruppe (11 Bewohnerinnen/10 MA) Gruppenleitung •Als fördern und fordern Sie die Mitarbeiter Gruppenleitung (m/w) Pflege (80 – 90 %) MA) • überwachen Sie die entwickeln sie weiter  organisieren undPflegequalität führen Sie die und Pflegegruppe (11 Bewohnerinnen/10 • arbeiten Sie auch in der täglichen Pflege der Bewohnerinnen mit und  fördern und fordern Sie die Mitarbeiter • arbeiten mit anderen Bereichen des Heimes zusammen.

 überwachen Sie die Pflegequalität und entwickeln sie weiter Ihr Profil Als Gruppenleitung  arbeiten Sie auch in der täglichen Pflege der Bewohnerinnen mit und • Sie einen Abschluss als (DNBewohnerinnen/10 II, AKP, PSYKP, KWS,   haben organisieren führen SiePflegefachperson die Pflegegruppe (11 MA)dipl. arbeiten mitund anderen Bereichen des Heimes zusammen.

Pflegefachperson HF)  fördern und fordern Sie die Mitarbeiter • haben bereits Führungserfahrung gesammelt  Profil: überwachen Sieflexibel. die Pflegequalität und entwickeln sie weiter •Ihr sind belastbar und • Sie Interesse Umgang betagten und PSYKP,   haben arbeiten Sieeinen aucham in der täglichen Pflege der Menschen Bewohnerinnen mit undKWS, dipl. Sie haben Abschluss alsmit Pflegefachperson (DN II, AKP, • begegnen Menschen mitBereichen Wertschätzung.  arbeiten mit anderen des Heimes zusammen. Pflegefachperson HF) • Sie haben optimalerweise den Gruppenleiterkurs erfolgreich bestanden und  haben bereits Führungserfahrung • verfügen über Kenntnisse in RAI-NH gesammelt

• viel Freiraum im gestalten der Arbeitszeit

Ihr Profil:  sind belastbar und flexibel.

Sende Deine Unterlagen an: Felix Stutz, Lachenstr. 9, 8184 Bachenbülach oder felix.stutz@baptistenbuelach.ch elix.stutz@baptistenbuelach.ch Telefon 044 862 26 86 (abends).

Ihre Bewerbungsunterlagen  aussagekräftigen begegnen Menschen mit Wertschätzung. senden Sie bitte an den Heimleiter Wir bieten Ihnen: Herrn Hartmut Kämpfer, Chrischonarain 135, 4126 Bettingen oder per Mail an   Sie haben optimalerweise Gruppenleiterkurs erfolgreich bestanden und eine modern eingerichteteden Arbeitsumgebung hartmut.kaempfer@dmh-chrischona.org. Auskünfte erteilt Ihnen Frau Katrin Blatter, ein gutesüber Arbeitsklima in 061 einem motivierten   verfügen Kenntnisse in RAI-NH Pflegedienstleitung, unter Tel. 606 67 60. Team

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Wir bieten Ihnen   Sie einen Abschluss als Pflegefachperson (DN II, AKP, PSYKP, KWS, dipl. Siehaben haben Interesse am Arbeitsumgebung Umgang mit betagten Menschen und • eine modern eingerichtete Pflegefachperson HF) begegnen Menschen mit Wertschätzung. • ein gutes Arbeitsklima in einem motivierten Team • zeitgemässe Anstellungsbedingungen und Inkonvenienzen   haben bereits Führungserfahrung gesammelt Sie haben optimalerweise den Gruppenleiterkurs erfolgreich bestanden und • ein überschaubares Arbeitsumfeld   sind belastbar flexibel. in RAI-NH verfügen überund Kenntnisse • den schönst gelegenen Arbeitsort von Basel-Stadt 

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Wir bieten Ihnen:

Sind Sie motiviert, einen familiären Betrieb mitzuprägen und mitzugestalten? Unser überschaubares Alters- und Pflegeheim mit christlicher Ausrichtung findet sich an zentraler, schöner Lage in Pfäffikon ZH. In unserem Haus mit 23 Plätzen finden Betagte ein Zuhause in familiärer Atmosphäre mit individueller Betreuung. Achtung und Wertschätzung zeichnen uns aus - gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern wie auch im Team. Auf Sommer oder Herbst 2014 (Stellenantritt nach Vereinbarung) suchen wir eine

Pflegedienstleitung 60-80% die in enger Zusammenarbeit mit der Heimleitung die Personalverantwortung sowie die fachliche Verantwortung für die Pflege der Bewohnerinnen und Bewohner trägt sowie die Stellvertretung der Heimleitung sicherstellt. Für diese abwechslungsreiche und verantwortungsvolle Aufgabe verfügen Sie über – – – – – – – – –

Motivation, unseren Betrieb mitzugestalten und zu prägen Führungskompetenz Freude am Anleiten von Auszubildenden und Mitarbeitenden Verständnis für betagte Menschen Ausgeglichenheit Qualitätsbewusstsein Organisationsgeschick ein Diplom AKP oder DNII idealerweise Erfahrung im Beurteilungsprozess BESA oder einem ähnlichen System der Leistungserfassung

Auch von uns können Sie viel erwarten: – fortschrittliche Arbeitsbedingungen und Sozialleistungen – Mitgestaltungs- und Entscheidungsspielraum – ein tolles Team von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – ein spannendes, abwechslungsreiches Aufgabengebiet – sorgfältige Einführung durch die aktuelle Stelleninhaberin

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Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme und Bewerbung Alters- und Pflegeheim Neuhof, P. Lippuner, Heimleiterin, Hittnauerstr. 34, 8330 Pfäffikon 044 950 14 83 / heimleitung@ah-pf.ch / www.altersheim-pfaeffikon.ch

idea Spektrum 21.2014


Exklusiv!

idea-Leserreise 26. bis 28. September 2014

Auf den Spuren Luthers in Eisenach und Wittenberg Der Reformator Martin Luther hat die Kirchengeschichte geprägt wie kaum ein Zweiter. Noch heute lesen wir seine auf der Wartburg verfasste Bibelübersetzung. Reisen Sie mit idea zu den Schauplätzen seines Wirkens! Besuchen Sie mit uns Eisenach und Wittenberg! Mehr sehen, mehr verstehen. Aus dem Programm – Führung auf der Wartburg, im Luther- und im Melanchthon-Haus – Führung und Musikvortrag im Bach-Haus – Bummel/Besichtigung der Altstadt mit Schloss- und Stadtkirche – Austausch mit Redaktions- und Verlagsvertretern von idea – Freie Zeit für Stadtspaziergang (Cranach-Haus, Töpfermarkt ...) – Besuch eines Gottesdienstes Im Preis inbegriffen – Billet ab Basel Bad. Bhf–Eisenach–retour, Transfer zur Wartburg – Übernachtung im Lutherhotel, Halbpension

idea-Leserreise – Information und Anmeldung Die Teilnehmerzahl ist beschränkt. Anmeldungen sind ab sofort bis 30. Juni 2014 möglich. Verlangen Sie das detaillierte Reiseprogramm. Redaktion ideaSpektrum Aemmenmattstrasse 22 3123 Belp Telefon: 031 818 01 44, E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch

Bilder: Aktion Weihnachtspäckli/Licht im Osten

Preis – CHF 450.– pro Person im Doppelzimmer (EZ + CHF 50.–)


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M I SSION G LOBA L

Kurzzeiteinsätze mit Langzeitwirkung URLAUB MAL GANZ ANDERS Immer mehr Menschen gönnen sich eine Auszeit und wagen den Blick in eine andere Kultur. Sie bringen sich als Freiwillige in Kirchen oder Institutionen ein. Der „Verzicht“ lohnt sich. ott erschuf uns Menschen zur Gemeinschaft mit ihm und untereinander. Diese Einladung gilt allen. In einem Auslandseinsatz lernen Menschen eine weltweite Gemeinschaft von Christen kennen. Uns westlichen Individualisten tut es gut, von anderen Kulturen zu lernen. Auslandseinsätze machen uns in der Regel gemeinschafts- und teamfähiger. In anderen Ländern erleben wir die Abhängigkeit voneinander, die dem Überleben dient. So erhalten wir einen Eindruck von Gottes Idee von Gemeinschaft. Solch ein Einsatz kann auch für ein (wieder kinderfreies) Ehepaar wichtige Aspekte bieten, um einen neuen Horizont zu gewinnen. Missionare und lokale Christen erfahren ebenfalls Begegnung und Herausforderung. Wenn sich Kurzzeiter darauf einlassen und praktisch anpacken, können sie Respekt und Liebe vermitteln, zuhören und Leben teilen. Wo man einander auf Augenhöhe begegnet und den Mut hat, sich ins Leben sehen zu lassen, kann Stärkung und Gemeinschaft entstehen. Es ist ermutigend, wenn „Leute von daheim“ miterleben, wie der Alltag von Missionaren aussieht, und zu Hause zu Multiplikatoren werden.

Grenzen erweitern, Neues lernen „Reisen bildet“ sagt der Volksmund. Sich länger auf ein Land und seine Leute einzulassen, schafft vielmals die Möglichkeit, das Leben und die eigene Rolle darin mit neuer Perspektive anzuschauen. Das wie-

Schnappschuss aus einer Lesewoche in der Casa Esperanza in Sao Paulo (Brasilien).

Kurzzeiteinsatz als Privileg Ein Kurzeinsatz in einem Entwicklungsland ist das Privileg, einen Einblick in eine andere Welt als unsere sichere, organisierte Schweiz zu gewinnen. Man kann noch so viel vorbereiten: Das Eintauchen in eine fremde Kultur bringt Abenteuer und Überraschungen mit sich. Wer Interesse an einem Einsatz hat, kann sich mit verschiedenen Organisationen auf den Weg machen. Die Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen vermittelt gerne Adressen.

b www.aem.ch, omfmail.com, swissmennonite-mission.org, wecup.ch

derum ermöglicht Veränderung. Man lernt Neues, lässt sich auf Unbekanntes ein und kann sich mit einem veränderten Hören für Gott öffnen. Das bleibt nicht ohne Auswirkungen. Und es kann durchaus unsere bisherigen Lebenspläne auf den Kopf stellen. Viele bekommen einen anderen Blick auch für unsere Gesellschaft und Werte, reflektieren den eigenen Lebensstil kritisch. Oft verändert sich auch die Sicht von Gott, der Gemeinde, von sich selber. Durch Christus sind wir mit Gott versöhnt und haben als Söhne und Töchter Zugang zu Gott. Christus hat durch seinen Tod Grenzen zwischen Nationen, Rassen, Geschlechtern, Frömmigkeitsstilen, Feinden, Vorstellungen und Festlegungen aufgehoben. Der Friede Christi ermöglicht die Überwindung aller Feindschaften, die kulturell, politisch, soziologisch und religiös begründet sind (Epheser 2,12 ff). Wer gelernt hat, im internationalen Kontext Gemeinschaft zu gestalten, sich im zunächst fremden Alltag zurechtzufinden, seinen bisherigen Lebensstil nicht als den einzig möglichen zu erleben, kann auch zu Hause anders mit Konflikten und Grenzsituationen umgehen. Heike Geist b www.swiss-mennonite-mission.org

Was bleibt unvergesslich? Michael R. hat mit WEC International einen Einsatz gemacht. Deine Motivation für den Kurzzeiteinsatz? Ich lerne gerne neue Kulturen kennen und liebe es, Kontakte zu knüpfen. Ich war noch nie vorher so direkt mit der muslimischen Kultur konfrontiert, wie in diesem Einsatz. Worin bestand deine Hauptaufgabe? Ich bin gelernter Anlage- und Apparatebauer und engagierte mich in der Produktion von Wasserpumpen. Meine Erfahrungen konnte ich eins zu eins einbringen. Super! Das grösste Highlight? Die Zusammenarbeit mit Willem, einem der Lehrlinge. Ich kann ein wenig Russisch, er nur Kirgisisch. Doch wir verstanden uns super. Er ist mein kirgisischer „kleiner Bruder“. Solche Begegnungen sind letztlich der Grund, warum ich dorthin ging. Wie hat sich dein Denken verändert? Ich bin begeistert von Mission. So wird das nicht mein letzter Einsatz sein. Egal, wohin ich in Zukunft gehen werde, will ich mir zuerst für einige Zeit einen Überblick verschaffen: wie es aussieht, wie die Stimmung im Team ist – und dann mit den Mitarbeitern vor Ort leben. (Michael Haller) • b www.wec-international.ch

Fotos: zvg

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21.2014


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BLOG Beten ohne Unterlass

Fotos: zvg

Freiwillig in den Townships Viele Familien in Südafrika haben kaum die Möglichkeit, um ihren behinderten Kindern angemessene Hilfe zukommen zu lassen. Dieser Situation setzt das Projekt „Timion Südafrika“ konkret etwas entgegen. Freiwillige helfen mit, dass in der Schreinerei preiswerte und qualitativ hochstehende Holzgeräte konzipiert und produziert werden. Durch Aufklärung und Anleitung werden Familien gestärkt. Mehrmals pro Jahr

gibt es in Jeffreys Bay ein viertägiges Camp für behinderte Kinder und deren Mütter. Diese können so ihre tägliche Routine und Schwierigkeiten für ein paar Tage hinter sich lassen, auftanken und Freundschaften mit anderen Müttern schliessen. Während die Mütter kreativen Beschäftigungen nachgehen, werden ihre Kinder durch das Timion-Team betreut. Auf Wunsch erhalten Familien auch Gebetsunterstützung. •

Zwei junge Schweizer entdecken Kambodscha – und erschrecken

gefasst habe, spricht der HERR. Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung“ (Jeremia 29,11). Wir erlebten Gottes Trost und Führung bis in kleinste Details hinein. Einfach genial! Bevor wir abflogen, hatten wir oft gehört: „Warum geht ihr nach Kambodscha? Europa hat es doch viel nötiger. Lohnt sich der Aufwand an Zeit und Geld?“ Ja, es lohnt sich – weil wir verändert zurückkamen. Gott sieht das Herz und nicht in erster Linie das „Geleistete“. So erstaunt wir in Kambodscha ankamen, mit umso mehr Abschiedsschmerz flogen wir wieder zurück. Viele Beziehungen waren in dieser Zeit gewachsen. Die kurze Zeit lohnte sich. Nicht, weil Gott uns näher war, sondern weil wir Gott näher waren und unsere Beziehung dadurch tiefer wurde. Wir suchten ihn viel mehr und lernten ihn ganz neu kennen. Es sind kleine, aber lohnende Dinge, die bleiben: Umarmungen beim Abschied. Ein fassungsloser Tuktukfahrer hält auf der Kreuzung an – überrascht wegen zwei jungen Menschen, die die schöne Schweiz verlassen, um freiwillig in einer Kirche in Kambodscha mitzuarbeiten. Oder: Ein Jugendlicher, der für unsere Rückkehr betet. Wir durften sehen, wie Gott an seinem Reich baut. Lass dich von Gott herausfordern. Es lohnt sich! • Christian und Stefanie N.

Wie muss Christoph Kolumbus erschrocken sein, als er 1492 Amerika entdeckte und merkte, dass er doch nicht in Indien gelandet war! Uns ging es ähnlich. Phnom Penh stand auf dem Flugticket. So bereiteten wir uns innerlich darauf vor, nicht auf Minen zu treten, jeden Tag Reis zu essen, Missionaren mit Buschmessern zu begegnen, viel Klopapier und Medikamente bereitzuhalten, wie uns der kambodschanische Konsul empfohlen hatte. Doch o Schreck! Irgendwie mussten wir das falsche Flugzeug erwischt haben. Wir landeten an einem ganz anderen Ort: Phnom Penh. Wir fuhren an Shopping Centern, betonierten Gebäuden und Bäckereien vorbei. Wir trafen Missionare mit Abscheu vor Spinnen, aber keine Mine weit und breit, assen westlich und hatten eher Verstopfung als Durchfall. Überrascht waren wir auch von Gott. Zehn Monate Kurzzeiteinsatz hatten wir geplant, Deutschunterricht für Missionarskinder und Gemeindearbeit in den Slums inklusive. Daraus wurden nur sechs Monate. Kaum angekommen, erfuhren wir von einem Schicksalsschlag in unserer Familie und wären am liebsten wieder nach Hause geflogen. Gott gab uns einen Vers, der uns immer wieder begegnete: „Denn ich weiss genau, welche Pläne ich für euch 21.2014

Wann haben Sie das letzte Mal eine Nacht lang durchgebetet? Um ehrlich zu sein: Bei mir wars ziemlich lange her – wahrscheinlich während einer Konferenz, einem Jungscharlager oder an sonst einem „geistlichen Highlight“. Wann bete ich? Bei Problemen oder Krankheiten, im Gottesdienst? Die Bibel ermutigt uns, „allezeit zu beten“ (1. Thess. 5,17). Das ist einfacher gesagt als getan. Seit Ostern haben sich die Kämpfe im Land intensiviert. Die Regenzeit verzögert sich und immer wieder sterben kranke Menschen wegen mangelnder medizinischer Versorgung. Grund genug, um viel zu beten! Immer wieder wird mir bewusst, wie sehr wir von Gottes Gnade abhängig sind. Oft beginnen die Gebete hier mit „Danke Herr, dass wir noch leben.“ Es ist wichtig, dass wir im steten Bewusstsein unserer Abhängigkeit von Gott unterwegs sind. Täglich. Dazu müssen wir nicht 24 Stunden betend auf den Knien verbringen. Eine dankbare, Gott zugewandte Herzenshaltung ist so wertvoll wie tägliche Betrituale. Bei uns geschieht eigentlich alles in der Gemeinschaft, auch die vielen Gebetszeiten: während dem Gottesdienst, jeden Montagabend, Allianz-Gebet jeden Mittwochmittag und eine bis zwei Gebetsnächte. Bei diesen Anlässen dabei zu sein, bedeutet mir viel. Doch ist die Musik laut, die Gebete sind lebendig, leidenschaftlich und werden nicht selten fast geschrien. So brauche ich auch regelmässig persönliche Stille mit Gott. Was ich in der Schweiz als herausfordernd erlebt habe – regelmässige, persönliche Gebetszeiten – ist auch hier eine tägliche Herausforderung. Aber auch eine grosse Bereicherung, wenns klappt! Man nimmt sich selber eben überallhin mit. Simone

MISSION GLOBAL öffnet periodisch ein Fenster zur weiten Welt. Simone Illi gibt uns Einblick in ihren Alltag in Yei im Südsudan.


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S Y N E RG I E | LE SE R BR I E F E

SYNERGIE DIE 10 GEBOTE Wenn Sie jemand spontan danach fragen würde: Könnten Sie die Zehn Gebote zitieren? Ein Plädoyer, warum die Tafeln des Mose auch im Geschäftsalltag in neuem Glanz erscheinen sollten.

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ine Frage an Unternehmer, ten Gesellschaftsleben – auch Führungskräfte, Politiker, bei Abstimmungen. Der lebenÄrzte, Pfarrer und andere Verdige Gott wird systematisch antwortungsträger: Könnten Sie aus unserem modernen Geselldie Zehn Gebote aus dem Alten schaftsleben verdrängt. Er bleibt Testament spontan aufsagen? höchstens noch mehr oder weVor Jahrzehnten mussten wir sie niger geduldete Privatsache in der Schule auswendig lernen. von einigen naiven Gläubigen. Mario Brühlmann Wir taten es nur widerwillig. Wohin wird das führen? Der GeHeute denke ich, das war eine äusserst danke an eine von Gott entfremdete Welt sinnvolle Aufgabe! Vieles, was Kinder aus- ist mir ein Graus. wendig lernen, kommt ihnen erst später, Aus diesem Grund habe ich mich neu mit im Erwachsenenleben, wieder in den Sinn. den Zehn Geboten auseinandergesetzt Vieles würde in der heutigen Zeit anders und ein Buch für Manager geschrieben. laufen, wenn sich Verantwortungsträger in In Vietnam wird es in Hauskreisen von Geihren täglichen Entscheiden an den bibli- schäftsleuten zur gemeinsamen Lektüre schen Zehn Geboten orientieren würden. und zu vertiefenden Gesprächen benutzt. Der Gott Israels wird in der modernen Das freut mich sehr. Die Zehn Gebote geGesellschaft durch den Gott Mammon er- hören in den normalen Geschäftsalltag. setzt. Das Geld regiert die Welt. Das Geld Dorthin, wo wichtige Entscheide gefällt beeinflusst Entscheide, in der Wirtschaft werden. Wenn die biblischen Zehn Gebote genauso wie in der Politik und im gesam- als Massstab genommen werden, entste-

Gerade früher, wo die meisten Mütter sich ausschliesslich der Kindererziehung und dem Haushalt widmeten und dafür keine finanzielle Entschädigung und manchmal kaum Anerkennung erhielten, dürfte ein Danke von den Kindern und vom Vater Freude bereitet haben. Seit einigen Jahren scheint mir, dass der Muttertag aber zum Frauentag mutiert. Da erhalten etwa alle Frauen eine Rose nach dem Gottesdienst. Als ich sie einmal dankend ablehnte mit dem Hinweis, ich sei keine Mutter und heute sollen doch wirklich die Mütter ein Danke und etwas Ehre erhalten für ihren unbezahlbar wichtigen Dienst, da wurde mir etwa das gesagt, was Astrid Jaehn in ihrem Beitrag ausdrückt – dass Frauen leiden und sich verletzt fühlen könnten. Warum können wir das Gefühl des Ausgeschlossenseins nicht ertragen? Ein Leben ohne Schmerz gibt es auf Erden (noch) nicht. Können wir uns nicht darüber freuen, wenn Mütter (in diesem Fall eine Frauengruppe, die gesellschaftlich

kaum mehr anerkannt ist) an einem Tag einmal ein Geschenk erhalten und etwas in den Mittelpunkt rücken? Wir könnten reifen durch Verzicht. Nützen wir solche Übungsfelder.

Rösli Fässler, Flawil SG

Fairplay konsequent zu: „Pro und Kontra“, (Nr. 18, S. 11) und Leserbrief von H.-J. Denzler, (Nr. 20, S. 14) Offenbar ist es dem Leserbriefschreiber entgangen, dass ich im Kontra „Gripen“ vorerst rein sachliche Argumente aufgeführt habe: problematische Flugzeugauswahl, Nutzen für Sicherheit und Armee, Preis-LeistungsVerhältnis, Upgrade der F/A-18-Flotte. Zudem

Der Autor schrieb das Buch „Die 10 Gebote für Unternehmer“ und ist u.a. Präsident der Christlichen Ostmission COM.

hat Hans-Jörg Denzler offenbar gerade nicht erkannt, was die Bedeutung der Sozialversicherungen ist: Bei Krankenkasse und anderen Sozialversicherungen geht es gerade nicht um den persönlichen Nutzen und den eigenen Leistungsbezug, sondern darum, aus Solidarität Betroffenen zu helfen. Mir sagt dieses zutiefst christliche Prinzip sehr zu. Ja, die Konsequenz des Glaubens an Christus dreht sich nicht um die eigene Sicherheit, sondern darum, der „Stadt Bestes“ zu suchen. Ein spannender und herausfordernder Weg, der eigentlich auf Polemik verzichten könnte.

Philipp Hadorn, Gerlafingen SO

»Die optisch sehr erotisierenden Bilder fordern die Bevölkerung zu mehr Geschlechtsverkehr auf, statt sie für den Gebrauch von Kondomen zu sensibilisieren.» So äusserte sich Hermann Strittmatter in der „Schweiz am Sonntag“. Der Leiter der Werbeagentur GGK findet, die aktuelle HIV-Präventionskampagne des Bundesamtes für Gesundheit verfehle ihr Ziel.

Foto: zvg

Muttertag oder Frauentag? zu: Gastkommentar (Nr. 19, S. 25)

hen Ehrfurcht vor Gott, Respekt vor den Mitmenschen, Ehrlichkeit in der Kommunikation, Mässigkeit im Umgang mit Ressourcen, Treue in Beziehungen. Kurz: Ein menschenfreundliches und gottgefälliges Miteinander. Leider ist dieser Zugang zu den Zehn Geboten für viele Verantwortungsträger zu schwierig. Das erste Gebot „Du sollst keine anderen Götter neben mir haben“ ist ihnen zu absolut. Es verlangt Entscheidung und Unterordnung. So ist es. Eine Entscheidung für den einzigen lebendigen Gott ist aber in jedem Fall intelligent. Und sich in eine Ordnung eingliedern dient letztlich allen. Und es bleibt immer noch genügend Raum für Kreativität und Selbstbestimmung. •

21.2014


N AC H R IC H T E N SC H W E I Z / P ODI U M

150 Jahre Kirche, die bewegt FEG ST. GALLEN Mit einem vielfältigen Programm feierte die Stami am Wochenende ihr 150-Jahr-Jubiläum. Neue Angebote bewegen weiter.

Vielseitig in die Gesellschaft hineinwirken: Die Stadtmission St. Gallen bleibt in Bewegung.

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Foto: zvg

s ist ein Vorrecht, zu einer Kirche zu gehören, die auf 150 Jahre segensreiches Wirken zurückblicken kann. Während dieser Zeit wurden viele Menschen mit der Liebe von Jesus Christus bekannt gemacht. Ebenso entstanden diakonische Werke, die heute noch existieren.

Mit Wort, Herz und Hand 500 Gottesdienstbesucher und viele Kinder erlebten den Festanlass. Der Gottesdienst war geprägt von Theater, viel Musik und Predigt. Pastor Gust Ledergerber zeigte motivierend auf, was eine lebendige Gemeinde in den letzen 150 Jahren und heute ausmacht: Wort Gottes, zeitgemässe Verkündigung, Herz und Hand (Diakonie) und glaubensmutiges Handeln. Stadtpräsident Thomas Scheitlin und Martin Schmidt, Kirchenratspräsident der Evangelisch-reformierten Kirche des Kantons St. Gallen, gratulierten der Stadtmission zum Jubiläum. Sie gaben der Verbundenheit der Stami mit der Stadt und dem ganzen Leib Jesu Ausdruck. „Im Verhältnis der Freikirchen zu den Landeskirchen hat sich vieles zum Guten verändert. Ich glaube, dass wir heute unkomplizierter, ungezwungener und auch nicht so auf Konkurrenz bedacht miteinander umgehen“, sagte Schmidt in seinem Grusswort. 21.2014

Gleichzeitig wurden die Räumlichkeiten für den jüngsten Arbeitszweig der Stami eingeweiht, die Quartierarbeit „mosaik“. Hier erhalten Kinder des von Ausländern geprägten Quartiers Hilfe bei Schulaufgaben oder Fragen und können einer sinnvollen Freizeitbeschäftigung nachgehen. Die Stami will mit Wort, Herz und Hand weiterhin Menschen zum Guten, zu Jesus hin, bewegen. (jsp) M

Stami St. Gallen will weiter bewegen „Durch das Evangelium veränderte Menschen sind das Faszinierendste, was wir in dieser Welt erleben können.“ Pastor Gust Ledergerber ist begeistert vom Wirken Gottes. Was 1864 als Evangelische Gesellschaft innerhalb der Landeskirche begann, ist heute eine pulsierende Freikirche in der Postmoderne mit regem Zulauf. „Von Gott bewegt werden, um Menschen zu bewegen“ bleibt das erklärte Ziel. St. Gallen und die Umgebung sollen Gottes Liebe hören und ganzheitlich erfahren – in Gottesdiensten, praktischer Nächstenliebe und mit der Musical-Evangelisation „Life on Stage“, die im November mit 13 Kirchen gemeinsam durchgeführt wird. b www.stami.ch

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PODIUM Jetzt ist die Zeit der Delegierten- und Generalversammlungen. Die Einladungen sind zahlreich. Die Wahl kann gelegentlich zur Qual werden. Einblicke in die zahlreichen Vereinsund Verbandstätigkeiten sind spannend. Die Kontakte sind interessant. Als Milizparlamentarier ist eine Teilnahme tagsüber eher schwierig. Die Ausführungen der Referenten anlässlich der Delegiertenversammlung einer Sektion eines Baumeisterverbandes waren interessant. Der Zentralpräsident wetterte gegen staatliche Eingriffe. In Erwähnung der Erbschaftssteuer-Initiative, mit Hinweis auf ihre christlichen Initianten, bekamen auch Christen pauschal ihr Fett weg. Das Engagement für soziale Gerechtigkeit wurde zum Vorwurf. In Missachtung des Initiativtextes behauptete er, dass die Erbschaftssteuer-Initiative die Weiterführung von Klein- und Mittelbetrieben gefährde. Gerade für diese Unternehmen verlangt die Initiative im Erbfall bei Weiterführung „besondere Ermässigungen, damit ihr Weiterbestehen nicht gefährdet wird und die Arbeitsplätze erhalten bleiben“. Ansonsten sind ohnehin nur grosse Erbschaften betroffen. Nach einem Hohelied auf Freiheiten folgte ein Bashing gegen jegliche staatlichen Eingriffe. Im persönlichen Gespräch meinte mir gegenüber ein regionaler Funktionsträger: „Ach, der Zentralpräsident macht eben gerne ein wenig Stimmung.“ Dann fügte er an: „Ich wäre dankbar, wenn endlich mit guter Regulierung der faire Baumeister nicht länger durch Schlitzohre aus der Branche unfair konkurrenziert würde.“ Respekt für diese Ehrlichkeit! Philipp Hadorn ist Nationalrat der SP und Gewerkschafter des Verkehrspersonals SEV.


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I NSE R AT E

DIE ISRAEL-VORTRAGSREISEN GEHEN WEITER

mit Michael Schneider in der SCHWEIZ (mit Ehefrau Orly)

2. – 9. AUGUST 2014 / ISRAELWOCHE im Hotel SEEBLiCK, CH-6376 EMMETTEN hoch über dem Vierwaldstätter See. Mit viel hebräisch-messianischem Lobpreis und einer Schabbatfeier. Moderation und Lobpreis: René und Bettina Keller aus Glarus. Themenauswahl: Friedenslösung in Israel / Der Schabbat / Jesaja 53 / Frauen in der Bibel / Israel: Gott zog mit ihnen in den Krieg / Josef und Messias / Jerusalemer Altstadt / Juden und Christen / Kundschafter im Land der Bibel Zusätzlich: Gemeinsame Aktivitäten, ein Ausflug, Wellness, Ruhe und Entspannung lassen diese Woche zu einem unvergesslichen Erlebnis werden. Die Israelwoche mit ihren Bibelthemen ist eine Erholung für Geist, Seele und Leib.

Detail-Programm und Preise unter: info@hotelseeblick.ch, Tel. +41 41 624 41 41, www.hotelseeblick.ch/seeblickprogramm

09.08. / CH 3534 SIGNAU / 20:00 Uhr Thema: Friedenslösung in Israel – politisch korrekt oder biblisch korrekt? Konferenzhalle Hasli in 3534 Signau, Kontakt: Peter Murri 10.08. / CH 8910 AFFOLTERN am Albis / 9:45 Uhr Thema: GOTTES HANDELN AN ISRAEL als Abbild für unseren Glaubensweg. Ev.-met. Kirche, Zürichstr. 47, Kontakt: H. Bähler, Tel. 044 760 16 66 10.08. / F- 68730 BLOTZHEIM / 19:30 Uhr Thema: Friedenslösung in Israel – politisch korrekt oder biblisch korrekt? St. Léger; Kontakt: I. & JJ. Gausselan, +33 389 68 48 96 11.08. / CH 3800 INTERLAKEN / 20:00 Uhr Thema: Juden und Christen - von der Trennung zur Einheit. Artos, Alpenstr. 45; Kontakt: R. Frehner, Mobil: 078 911 78 47 12.08. / CH 8810 HORGEN / 19:30 Uhr unter EDU Thema: Friedenslösung in Israel - politisch korrekt oder biblisch korrekt? Baumgärtlihof, Baumgärtlistr. 12; Kontakt: A. Mezzadri, Tel. 044 780 94 82 13.08. / CH 8750 GLARUS / 19:30 Uhr Thema: Messianische Juden in Israel – zurück zu den Glaubenswurzeln - wer sind wir? PFIMI Glarus, Burgstr. 47; Kontakt: R.+B.Keller, Tel. 055 640 20 77 14.08. / CH 8730 UZNACH / 20:15 Uhr Thema: Friedenslösung in Israel – politisch korrekt oder biblisch korrekt? FEG, Treffpunkt, Etzelstr. 5; Kontakt: U. Küng, Tel. 055 280 03 501 15.08. / CH 9230 FLAWIL / 20:00 Uhr (mit Schabbat-Segen) Thema: Friedenslösung in Israel – politisch korrekt oder biblisch korrekt? Freie Chr. Flawil, Waldau 1, Kontakt: A. Röthlisberger, Tel. 071 371 29 26 16.08. / CH 9410 HEIDEN AR / 19.30 Uhr Thema: ISRAEL: Gott zog mit ihnen in den Krieg - auch heute Pfingstg. Heiden, Asylstrasse 26; Kontakt: H. Eugster, Tel. 071 891 26 63 17.08. / A-6941 LANGENEGG / 18:00 Uhr Thema: Messianische Juden in Israel – zurück zu den Glaubenswurzeln wer sind wir? FCGÖ, Gfäll 181; Kontakt: W. Lins. +43 699 1151 9

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IN T ERV IEW

„Eine bedenkliche Entwicklung“ STERBEHILFE Annemarie Pfeifer setzt sich im Grossen Rat in Basel gegen Suizidbeihilfe und Sterbetourismus ein. Sie befürchtet, dass eine weitere Aufweichung der Voraussetzungen zu einem Dammbruch führen und der Druck auf ältere Menschen steigen wird. Von Christof Bauernfeind.

Die Sterbehilfeorganisation Exit kommuniziert, dass sie mit einem geäusserten Sterbewunsch sehr wohlüberlegt umgehe. Haben Sie den Eindruck, dass das für eine solche Organisation überhaupt möglich ist? Das bezweifle ich, vor allem, wenn die Patientinnen und Patienten aus dem Ausland anreisen. Besonders bei depressiven Menschen ist ein vorübergehender Todeswunsch ein Teil der Erkrankung. Der Therapeut gibt diesem Wunsch aber nicht nach, sondern er trifft eine Vereinbarung, wie der Patient oder die Patientin sich schützen kann, wenn der Sterbewunsch zu stark wird. Ein solch momentaner Sterbewunsch kann überwunden werden,

Zur Person Annemarie Pfeifer-Eggenberger (59) ist Grossrätin der EVP in Basel und Gemeinderätin in Riehen BS und arbeitet teilzeitlich als psychologische Beraterin in einem Ambulatorium. Bis 2012 war sie Präsidentin von World Vision Schweiz und bis 2013 im Vorstand der Spitex Riehen. Sie ist verheiratet mit Samuel Pfeifer, Oberarzt an der psychiatrischen Klinik Sonnenhalde in Riehen, und hat drei erwachsene Söhne.

wie das folgende Beispiel drastisch zeigt: Eine 30-jährige depressive Frau wollte ihrem Leiden ein Ende setzen und so meldete sie sich bei Exit zum Freitod an. Glücklicherweise rief ein Bekannter einen befreundeten Psychiater an, welcher den Fall umgehend dem Kantonsarzt meldete. In letzter Minute konnte dieser erwirken, dass sie in eine Klinik eingewiesen wurde. Diese Frau lebt heute noch. Exit möchte die Voraussetzungen für die Suizidbeihilfe weiter aufweichen. Sie soll auch älteren Menschen ohne gesundheitliche Probleme zugänglich gemacht werden. Was sagen Sie dazu? Die Vereinigung der Schweizer Ärzteschaft FMH gibt klare ethische Richtlinien für die Suizidbeihilfe vor, wie etwa eine Krankheit, die in naher Zukunft zum Tod führt. Mit der Ausweitung der Suizidbeihilfe würden die Exit-Ärzte dagegen verstossen. In Basel-Stadt hat der Regierungsrat in einer Interpellationsantwort darauf hingewiesen, dass

„Besonders bei depressiven Menschen ist ein vorübergehender Todeswunsch ein Teil der Erkrankung.“ er darauf bestehen will, dass die zugelassenen Ärzte sich an die Standesregeln halten. Ich erwarte auch von den andern Kantonsregierungen, dass sie das Einhalten der ethischen Richtlinien der FMH einfordern. Was könnte diese Entwicklung für Folgen in der Gesellschaft haben? Ich befürchte, dass es einen Dammbruch geben und das Lebensrecht des leidenden Menschen beschnitten werden könnte. Ein betagter Mensch, der im Pflegeheim ist, kostet die Gesellschaft mindestens 6000 Franken im Monat. Da entwickelt sich ein Druck auf die älteren Menschen, nicht das Erbe der Kinder zu verbrauchen oder den Staat zu stark zu belasten. Das ist eine sehr bedenkliche gesellschaftliche Entwicklung. Kann der Kostenfaktor tatsächlich eine reale Motivation hinter einem Sterbewunsch sein?

Foto: idea/Christof Bauernfeind

Die EVP hat die Forderung aufgestellt, die Beihilfe zum Suizid zu verbieten. Sind Sie gegen jede Art der Sterbehilfe? Ich persönlich bin gegen die organisierte Suizidbeihilfe durch Organisationen, welche dies als eine Art Geschäft betreiben. Unsere geltende gesetzliche Regelung ist zu liberal und muss klarer gefasst werden. Es gilt aber zu unterscheiden zwischen Suizidbeihilfe und Sterbehilfe. Ich bin für professionell ausgeführte Sterbehilfe. Das bedeutet, dass man den leidenden Menschen hilft, auf eine würdige und möglichst schmerzfreie Art zu sterben. Das wird in den Spitälern und Pflegeheimen täglich praktiziert. Auch hier gibt es eine Grauzone, die man aber nicht gesetzlich regeln muss, da die Standesregeln der FMH (Schweizerische Ärzteverbindung) genügend Klarheit geben. Durch eine entsprechende Medikation kann das Sterben erleichtert, aber möglicherweise auch beschleunigt werden. Eine grosse Hilfe leistet in diesem schwierigen Moment eine Patientenverfügung, welche aufzeigt, dass man das Leben nicht um jeden Preis verlängern soll. Wir haben eine Hoffnung, welche über den Tod hinausreicht!

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IN T ERV IEW

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Ja, die Mutter einer mir bekannten Frau lebte mit über 90 Jahren im Pflegeheim. Eines Tages erzählte sie ihrer Tochter, sie hätte Exit bestellt, da ihr Leben nutzlos geworden sei und sie nur noch Kosten verursache. Die Tochter war sehr bestürzt und versicherte ihr, dass sie ihr viel bedeute. Daraufhin wurde ein Antidepressivum verschrieben und ihr psychischer Zustand verbesserte sich. Sie lebt noch heute bei recht guter Lebensqualität. Was muss getan werden, um Menschen, die im Sterben liegen, besser zu helfen? Die Palliativ Care, also die optimale medizinische Versorgung bis zum Lebensende, muss ausgebaut werden. In sogenannten Sterbehospizen können leidende Menschen liebevoll betreut – auch seelsorglich – in die Ewigkeit hinübergleiten. Manche Menschen möchten daheim sterben. Etliche Kantone, wie etwa Basel-Stadt, unterstützen Angehörige mit einer Pflegeentschädigung. Die christlichen Gemeinden erkennen zunehmend, dass Sterbebegleitung eine Aufgabe ist, wo sich Christen engagieren können. Wer sonst kann die Menschen auf dieser letzten Wegstrecke ganzheitlich – nämlich auf körperlicher und seelischer Ebene – begleiten? Was macht für Sie ein würdevolles Sterben aus? Schön ist, wenn ein Mensch nicht allein sterben muss, wenn die Familie dabei sein kann und wenn die Hoff Hoffnung auf die kommende Herrlichkeit im Zentrum stehen kann. Weiter soll es möglichst schmerzfrei geschehen. In diesem Bereich kann heute die sogenannte Palliativ Care viel Erleichterung bringen. Dazu braucht man keine Suizidbeihilfe. Herzlichen Dank für das Gespräch.

Exit will sich für den Altersfreitod starkmachen Am kommenden Samstag findet die nächste Generalversammlung der Sterbehilfeorganisation Exit im Hotel Marriott in Zürich statt. Wichtigstes Traktandum ist die Abstimmung, ob die Organisation sich politisch und gesellschaftlich für den so genannten Altersfreitod (sog. Bilanzsuizid einer hochbetagten Person auch ohne allzu gravierende medizinische Leiden) engagieren soll oder nicht. Die Beihilfe zum Altersfreitod oder „Bilanzsuizid“ ist in der Schweiz grundsätzlich legal, solange keine „selbstsüchtigen Beweggründe“ vorliegen. Allerdings verschreiben Ärzte, sofern sie sich an die Richtlinien der FMH halten, das dafür nötige Schlafmittel Pentobarbital nur dann, wenn der Patient tatsächlich dem Tode nahe ist. Der Vorstand von Exit will erreichen, dass Ärzte, die das wollen, das Sterbemittel leichter verschreiben können. Ob das auch die Mitglieder so sehen, wird sich am Samstag weisen.

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N AC H R IC H T E N

Werden die Christen in Indien verdrängt? INDIEN Christen unsicher nach dem Sieg des radikalen Hindus Modi

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nter Christen in Indien löst der erd- Ausschreitungen, bei denen über 1.000 rutschartige Sieg der national-hindu- Muslime starben. Modi ist geprägt von der istischen Partei BJP (Indische Volkspartei) Hindutva-Ideologie, die die Vereinigung algemischte Reaktionen aus. Einerseits ler Hindus anstrebt. Muslime und Christen befürchten sie zunehmende Übergriffe können danach nur toleriert werden, wenn auf Christen und Muslime, sie sich dem Hinduismus als Indien andererseits vertrauen sie Leitkultur unterwerfen. Die auf den in der Verfassung 1.210 Millionen Einwohner BJP stellte bereits von 1998 verankerten Minderhei- Hindus bis 2004 die indische Regie80 % tenschutz. Bei der jüngs- Moslems rung. Damals mehrten sich 12 % ten Wahl des indischen Christen die Angriffe auf Christen. 4% Bundesparlaments errang Der Moderator der evangedie BJP 282 der 543 Sitze und damit die lischen „Kirche Südindiens“, Bischof Govaabsolute Mehrheit; die bisher regierende da Dyvasirvadam, befürchtet, dass unter Kongresspartei kam auf 44 – weniger als Modi die Rechte von Minderheiten eingeein Viertel ihrer bisherigen Mandate. Die schränkt oder ganz abgeschafft würden. Wahlbeteiligung betrug 66,4 %. Neuer Mi- Für den katholischen Menschenrechtler nisterpräsident wird der Hindu-Nationalist Ajay Kumar Singh könnte jetzt der HinduNarendra Modi. Der 63-jährige ehemalige ismus zur Staatsreligion werden und die Teeverkäufer ist Regierungschef des Bun- Christen und Muslime verdrängen. desstaates Gujarat und Mitglied der paramilitärischen Gruppierung RSS, die für ihre Menschenrechte auf dem Spiel antichristliche und antiwestliche Haltung Dagegen erklärte der katholische Bischof bekannt ist. Während seiner Regierungs- Stanley Roman (Quilon/Bundesstaat Kerala), zeit kam es 2002 zu religiös motivierten die Minderheiten seien von der Verfassung

Wahlsieger Modi wird von Anhängern gefeiert.

geschützt. Der Leiter der evangelikalen Inter-Mission, Markus Egger (Hannover), sagte, ob sich jetzt die Lage verschärfe, lasse sich nicht vorhersagen. „Das indische Grundgesetz garantiert Religionsfreiheit“, so Egger. Das könne auch die BJP nicht außer Kraft setzen. Allerdings sei die Sorge berechtigt, dass Hilfswerke im Land die Erlaubnis verlieren könnten, Geld aus dem Ausland anzunehmen. Die Inter-Mission unterstützt 90 Kinderheime, 15 Dorfentwicklungsprojekte und über 130 Tagesschulen. P www.inter-mission.de b

Syrien: Islamische Extremisten kreuzigen ihre Gegner DAMASKUS Die Brutalität im Bürgerkrieg nimmt zu – Papst Franziskus weint um die Opfer. m syrischen Bürgerkrieg greifen radikal-islamische Rebellen zu immer brutaleren Mitteln. Sie bringen ihre Gegner auch durch Kreuzigungen um. Die Extremistengruppe „Islamischer Staat im Iran und Syrien“ (ISIS) tötete jetzt sieben Männer, die eine Granate

auf ihre Kämpfer geworfen hatten. Zwei Täter wurden in Raqqa gekreuzigt und zur Schau gestellt. Papst Franziskus zeigte sich erschüttert. Er habe geweint, als er von der Kreuzigung erfahren habe, sagte er in einem Gottesdienst. Bereits im Januar hatten die Islamisten zehn Männer geköpft und die Häupter öffentlich ausgestellt. Der Sprecher der Hilfsaktion Märtyrerkirche in den USA, Todd Nettleton (Bartlesville), berichtet, dass sich der Bürgerkrieg seit März stetig verschlimmere. Gleichzeitig zollten immer mehr gemäßigte Muslime den Christen Respekt, die besonders unter Verfolgung zu leiden haben.

Gemäßigte Muslime loben Christen

Einer der beiden in Raqqa gekreuzigten Männer

Früher seien sie als „Ungläubige“ abqualifiziert worden; heute bezeichne man sie vielfach hochachtungsvoll als „die Bibelmenschen“. Durch ihr Zeugnis aufopferungsvoller Liebe seien Hunderte, wenn nicht Tausende Muslime zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Im über drei Jahre währenden Bürgerkrieg sind schätzungsweise über 150.000 Menschen ums Leben gekommen; mehr als drei Millionen Syrer befinden sich auf der Flucht. P

Fotos: picture alliance / AP Photo, privat

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N AC H R IC H T E N

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Bischof: Christen nicht sicher in Israel JERUSALEM In Israel nehmen Schändungen christlicher Gebäude zu

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ehrere christliche Einrichtungen sind in den letzten acht Wochen beschädigt worden. Beobachter vermuten einen Zusammenhang mit dem Besuch von Papst Franziskus vom 24. bis 26. Mai im Heiligen Land. Die Urheber sollen unter etwa 100 ultraorthodoxen jüdischen Extremisten zu finden sein. Wie die Jerusalemer Zeitung Ha’aretz berichtet, wurden am 9. Mai auf einer Mauer neben einer orthodoxen Kirche aufgesprühte Hassparolen entdeckt: „König David gehört den Juden; Jesus ist Müll.“ Am 5. Mai war bereits das katholische Zentrum Notre Dame am Rande der Jerusalemer Altstadt beschmiert worden.

„Tod den Christen“ Eine Parole lautete: „Tod den Arabern und Christen und jenen, die Israel hassen“. Die Anlage ist Sitz des katholischen Patriarchats. Nach Angaben von Weihbischof Giancinto-Boulos Marcuzzo hat es von israelischer Seite „weder eine Geste der Solida-

rität noch eine Verurteilung“ gegeben: „Wir fühlen uns weder sicher noch geschützt.“ Bereits Ende April waren drei christliche Klöster geschändet worden. Wie der katholische Informationsdienst Fides berichtete, warfen junge Männer, die als orthodoxe Juden zu erkennen gewesen seien, Steine auf die Kreuze des Benediktinerklosters Tabgha. Die Täter rissen ferner ein Kreuz nieder und beschmutzten den Altar mit Schlamm. Während eines Taufgottesdienstes wurde die griechischorthodoxe Kirche in Al-Bassah überfallen. Anfang April hatten unbekannte Täter das katholische Kloster Deir Rafat bei Jerusalem verunstaltet. In hebräischer Sprache sprühten sie den Satz „Jesus ist ein Affe“ an die Außenmauer.

Kritik an Ermittlungen Im vorigen Jahr wurden 20 christliche und 19 muslimische Stätten in Israel geschändet. Als Täter werden jüdische Siedler vermutet, die der sogenannten

Die Hassparole „Jesus ist Müll” wurde inzwischen von der israelischen Polizei übermalt.

„Hügeljugend“ angehören. Darauf deutet der Schriftzug „Preisschild“ bei antichristlichen und antimuslimischen Aktionen. Dieser Ausdruck soll der Forderung Nachdruck verleihen, die jüdischen Siedlungen im Westjordanland beizubehalten. Jeder Angriff auf ihr Weltbild fordere seinen „Preis“. Die israelischen Behörden verurteilen immer wieder die Übergriffe, die Betroffenen aber beklagen, dass nur schleppend ermittelt werde. P

Bundespräsident für eine Erneuerung der evangelischen Kirche ZUKUNFTSFORUM DER EKD Gauck: Die Kirche soll verständlich und vernehmbar von Gott sprechen.

Fotos: picture alliance / dpa, KunstWerk/W.Köbke

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undespräsident Joachim Gauck hat die evangelische Kirche zur geistlichen Erneuerung ermuntert. Es sei für das Land nicht gleichgültig, wie man in der Kirche von Gott rede – „ja ob überhaupt vernehmbar und verstehbar von Gott gesprochen wird“. Er unterstrich beim Zukunftskongress der EKD im RUhrgebiet die Bedeutung geistlicher Fragen für die Gesellschaft. Der Mensch und auch die Politik würden entlastet, wenn man zwischen letzten und vorletzten Fragen unterscheide. Es schenke Freiheit zu wissen, dass demokratisches politisches Handeln zwar zu Recht mit Mehrheit über den einzuschlagenden Weg entscheide; damit sei aber die Wahrheit nicht entschieden. Gauck: „Es macht die Befragung unseres Gewissens zugleich freier und ernster, wenn wir uns im Letzten vor einer Instanz verantwortlich wissen, die 21.2014

wir nicht selbst gemacht und mehrheitlich bestimmt haben.“

Die Kirche soll unbequem sein Wenn Glaubensgemeinschaften die Bürger mit unbequemen und ungewohnten Maßstäben konfrontieren, seien sie für die Gesellschaft freilich eine Zumutung. Dazu

Bundespräsident Gauck und der EKDRatsvorsitzende Nikolaus Schneider

zähle, dass der Schwache geschützt werde, dass Teilen richtiger sei als Behalten oder dass die Würde des Menschen von der Zeugung bis zum letzten Atemzug zu achten sei. Das alles werde wohl nie von der Mehrheit beschlossen, aber das alles gehöre zur Botschaft des Evangeliums. Wie Gauck – selbst jahrelang Pastor – weiter ausführte, könnten die Kirchen manchmal „selbstgenügsam, bequem, wehleidig oder dem Zeitgeist verfallen sein“. Gauck: „Wir müssen uns neu darauf besinnen, wie die junge Kirche einst in der alt gewordenen römischen Welt wuchs und gedieh und überzeugte: als moralische und spirituelle Avantgarde, als eine frische, eigensinnige, vor allem aber als eine von ihrer Aufgabe überzeugte Gemeinschaft.“ Einen solchen Geist wünsche er sich auch von den Kirchen in Deutschland. P


Im Sudan ist eine hochschwangere Christin zum Tode verurteilt worden. Ihr Vergehen: Sie soll als gebürtige Muslimin vom Islam abgefallen sein. Doch die 27 Jahre alte Ärztin Mariam Yahya Ibrahim Ishag weigert sich, ihrem Glauben an Christus abzuschwören: „Ich bin Christin und war niemals Muslimin.“ Sie wurde bereits mit 100 Peitschenhieben bestraft. Nun droht ihr der Tod durch Erhängen. Das Urteil soll erst vollstreckt werden, wenn sie ihr Kind in etwa einem Monat entbunden und später abgestillt hat. Ihr 20 Monate alter Sohn ist mit ihr im Gefängnis eingesperrt. Die sudanesische Justiz in der Hauptstadt Khartum behauptet, sie sei als Tochter eines muslimischen Vaters (der seit ihrem 6. Lebens Lebensjahr verschwunden ist) Muslimin; ihre Mutter ist eine äthiopische Christin. Mit ihrem christlichen Ehemann Daniel Wani habe sie „Hurerei“ betrieben. Wani erklärte, er könne jetzt nur noch für seine Frau beten. Weltweit hat das Urteil Empörung ausgelöst. Die EKD, die Weltweite Evangelische Allianz, die UN und Regierungen – etwa der USA und Italiens – haben scharf gegen das Urteil protestiert. Die Anwälte der Verurteilten fechten den Richterspruch an. Er muss noch vom Obersten Strafgerichtshof und dem Verfassungsgericht Sudans bestätigt werden. Unsere Bilder der Woche zeigen die Auspeitschung der Frau und das Hochzeitsfoto der Verurteilten.

b Wer protestieren möchte: Botschaft der Republik Sudan, 51,Av.Blanc, Case Postal 335, 1211 Geneva 19, Fax 022731 2656, mission.sudan@bluewin.ch

S UDAN KHARTUM HAUPTSTADT

LIBYEN

ÄTHIOPIEN

BARBARISCHES URTEIL IM SUDAN

TSCHAD

Bilder der Woche

ÄGYPTEN

S ÜDS UDAN

DEM. REP. KONGO

DSCHUBA HAUPTSTADT KENIA

Republik Sudan Bevölkerung: 30,9 Millionen überwiegend Muslime

Oben das Hochzeitsfoto der zum Tode verurteilten Christin. Rechts die Peitsche, mit der sie (Bild unten) 100-mal ausgepeitscht wurde. 21.2014


P RO & KON T R A

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Sollten Christen vor dem Arbeitsgericht streiten? RECHT Auch in christlichen Werken kommt es zu arbeitsrechtlichen Auseinandersetzungen – nicht selten landen die Fälle sogar vor Gericht. Einigt man sich nicht gütlich, steht eine unschöne Trennung bevor. Am Ende gibt es oft nur Verlierer. Sollten Christen also überhaupt vor dem Arbeitsgericht streiten? Dazu ein Pro & Kontra.

Es ergeben sich oft wundersame Klärungen, wenn man gezwungen wird, der anderen Seite in Ruhe zuzuhören.

PRO

Dass Paulus sich auf den Kaiser berufen und damit eine Rechtsinstanz angerufen hat, dient Gerichtsbefürwortern oft gerne mal als Alibi. Anwaltskunst ist es, dem Mandanten realistische Grenzen aufzuzeigen. Verblüffend mag es klingen, wenn ich sage: Gerade bei Streitigkeiten, die durch ein besonderes Näheverhältnis geprägt sind, kann man ruhig gleich zum Gericht gehen, wenn außergerichtliche Klärungsversuche nicht zielführend waren. Die Erfahrung zeigt nämlich: Wir Menschen kommunizieren ständig aneinander vorbei. Die babylonische Sprachverwirrung lässt sich oft auf folgende Weise auflösen: Beide Seiten treffen sich an einem neutralen Ort im Beisein ihrer auf Frieden bedachten Anwälte, die zur Not aber auch um der Sache willen mit allen Kniffen streiten können, und eines kompetenten Dritten, des Richters, der auch durch ein Urteil durchgreifen kann. Bei Störungen

im Arbeitsverhältnis ergeben sich oft wundersame Klärungen, wenn man gezwungen wird, der anderen Seite in Ruhe zuzuhören und deren Sicht der Dinge wahrzunehmen.

Jesus selbst hat es für klug und beispielhaft erachtet, die persönliche, außergerichtliche Einigung vorzuziehen.

Dietmar Kamlah ist Vorsitzender der Dienstgemeinschaft für Verkündigung und Seelsorge (RGAV, eine Hauptamtlichenvereinigung im Pietismus) und Vorsitzender des Süddeutschen Gemeinschaftsverbandes e.V.

KONTRA

Fotos: PR (2)

Ingo Friedrich (Babenhausen bei Frankfurt am Main) ist Fachanwalt für Arbeitsrecht. Er engagiert sich in der Initiative „Christ & Jurist“.

Kirchen und christliche Werke leben im Spannungsfeld von öffentlichem Recht und geistlichem Anspruch. Im Blick auf das Verhältnis Arbeitgeber und Arbeitnehmer bin ich sehr dankbar, in einem freiheitlichen Rechtsstaat leben zu dürfen. In diese Dankbarkeit eingeschlossen ist auch der Dank für ein um Fairness und Gerechtigkeit bemühtes Arbeitsrecht und das damit verbundene Institut des Arbeitsgerichtes, das diesem Recht bei unlösbaren Streitfällen zur Durchsetzung verhelfen kann. Der Gang mit einem Bruder oder einer Schwester vor das Arbeitsgericht wird aus geistlicher Perspektive aber nicht leichtfertig und selbstverständlich, sondern nur als ultima ratio erfolgen können. Jesus selbst hat es für klug und beispielhaft erachtet, die persönliche, außergerichtliche Einigung der Kontrahenten einem offiziellen Gerichtsverfahren 21.2014

Das Gericht muss auf eine gütliche Einigung hinwirken Das Gericht ist verpflichtet, in jeder Lage des Verfahrens auf eine gütliche Einigung hinzuwirken. Wer meint, bei Gericht herrsche üblicherweise ein heftiges Geschrei, irrt sich. Gerade im Arbeitsrecht sind die Vergleichsquoten vor Gericht besonders hoch, und der Streitverhandlung ist immer ein obligatorischer Gütetermin vorgeschaltet. Bei einem Vergleich entfallen zur Belohnung auch die Gerichtsgebühren. Allerdings sind diese Verfahren öffentlich. Und noch etwas: Wer nicht aus eigener Kenntnis alle Details von fremden Streitigkeiten weiß, sollte besser stille schweigen, um nicht jemandem Unrecht zu tun. P

vorzuziehen (Matthäus 5,25). Frieden stiften bedeutet nicht nur, den berechtigten Forderungen nach einem rechtmäßigen Umgang Raum zu geben, sondern vor allem zu einem versöhnten Miteinander zurückzufinden. Von derselben Intention geprägt ist eine Ermahnung des Apostels Paulus (1. Korinther 6, 1–8). Für ihn ist der betrübliche Tatbestand, dass Geschwister einander beherrschen, belügen, beneiden, ausnützen, austricksen oder ausgrenzen, eine Schande für das Evangelium. Wenn sie dazu noch ihren Streit nicht selber zu schlichten verstehen, sondern die öffentlichen Gerichte entscheiden müssen, was wahr und was gerecht ist, dann ist das seiner Meinung nach ein geistliches Armutszeugnis. „Ist denn kein Weiser (geistlich reif, berufserfahren und juristisch kompetent) unter euch, der zwischen Bruder und Bruder richten könnte?“ Diese Frage fordert uns auch heute noch zu überzeugenden Alternativen heraus. P


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Z U K U N F T SKONG R E SS

Ein Seminar des Zukunftskongresses der EKD im Zollverein in Essen

EKD Auf einem dreitägigen Zukunftsforum im Ruhrgebiet für rund 800 Verantwortliche aus den 563 Kirchenkreisen dachte die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) über ihre Zukunft nach. idea-Reporter Karsten Huhn (Berlin) war vor Ort.

Der Bundespräsident wärmte die Herzen Die Auftaktveranstaltung fand in der Historischen Stadthalle Wuppertal statt, einem im Jahr 1900 eingeweihten Gebäude mit wilhelminischer Pracht, fetten Kronleuchtern, Blattgold, herrlichen Bögen und einer Orgel mit 67 Registern. Kein futuristischer, sondern ein klassischer Ort also, nicht der Zukunft zugewandt, sondern vor allem der Tradition verpfl ichtet. Der Abend geriet staatstragend: Bundespräsident Joachim Gauck war eingeladen, ein Grußwort zu sprechen. Gauck war einst Mecklenburger Pfarrer. Einer von uns also. Wie weit man es als Pfarrer doch brin-

gen kann! Der Begrüßungsbeifall geriet lang und kräftig. „Das hätt‘ ja nun nicht nötig getan“, sagte Gauck in Mecklenburger Platt. Gauck (74) nennt sich selbst einen „alten Mann“ mit „sehnsüchtigem Geist“. Er hat die schöne Vorlesestimme eines Großvaters. Man hört ihm gerne zu, er redet einfach und klar. Würde er seiner Kirche mit Freundlichkeiten schmeicheln? Oder ihr die Leviten lesen? Gauck entschied sich für beides. Er warnte davor, dass sich die Kirche nicht in „bürgerlicher Bequemlichkeit“ einrichten dürfe, und bezeichnete sie als „moralische und spirituelle Avantgarde, als eine frische, eigensinnige, vor allem aber als eine von ihrer Aufgabe überzeugte Gemeinschaft“. Seine Rede schloss Gauck mit den Worten, die auf dem Grabstein eines seiner Vorgänger im Amt, des SPD-Politikers Johannes Rau, stehen: „Dieser war auch mit dem Jesus von Nazareth“.

Nach diesem Professorenvortrag war man müde Er würde am liebsten zwei Stunden reden, hatte Gauck gesagt. Schade, dass er es nicht getan hat! Den anschließenden Hauptvortrag hielt der Soziologe Hubert Knoblauch. Er weckte keine Sehnsucht nach dem Glauben, förderte keine tiefschürfenden Erkenntnisse zutage, sondern bediente sich spröder Formelsprache: „Diese Welt, so lautet

Fotos: KunstWerk/W.Köbke

Da hat sich die EKD mal was einfallen lassen: Nach Zukunftskongressen in der Lutherstadt Wittenberg (2006) und Kassel (2009) lud sie diesmal ins Ruhrgebiet ein, um über ihre Zukunft nachzudenken. Übers Schrumpfen und Fusionieren wurde diskutiert an Orten, die selbst einschneidende Strukturveränderungen hinter sich haben: etwa in der Zeche Zollverein in Essen, die jetzt als Kulturstätte genutzt wird, in einer stillgelegten Kokerei in Dortmund, im Stadion des FußballZweitligisten VfL Bochum und beim ChampionsleagueVerein Borussia Dortmund. Ein schönes Gleichnis: Die Kirche zwischen Stilllegung und Kultstätte, zwischen Abstiegskampf und Meisterschaftsambitionen.

ideaSpektrum 21.2014


Z U K U N F T SKONG R E SS

meine These, befindet sich in einer grundlegenden Transformation.“ Und dann werden all die schönen großen Wörter unserer Zeit aufgerufen: Individualisierung, Säkularisierung, Pluralisierung, Transformation, Deindustrialisierung, Digitalisierung, Spiritualität. Statt Beispiele aus dem Leben zu bringen, hagelte es Abstraktionen. Der Professor aus Berlin wedelte mit dem 500-Euro-Schein der großen Begriffe, anstatt mit kleiner Münze zu zahlen. Kostprobe: „Immer mehr Akteure wollen erfahren, was Transzendenz ist. Das kann auch Gott sein.“ Danach ist man müde. Natürlich darf man als Professor so reden, in Deutschland muss man es vermutlich sogar. Aber was soll ein Superintendent im Elbe-Elster-Kreis oder eine Pröpstin in CastropRauxel mit solcher Weisheit anfangen? Der Bundespräsident hatte die Herzen angewärmt, nun folgt die Abkühlung mittels soziologischen Konfuzianismus. Anschließend sang ein fünfköpfiger Männerchor „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“.

„Transformation“ statt „Mission“? Dann gab es noch eine Podiumsdiskussion, in der weitere sperrige Vokabeln fielen: Strukturmaßnahmen, Konsolidierung, Flächenreduzierung, Rückbau, Finanzkürzungen, Leitungs- und Gestaltungsvollzüge, Indifferenz und Transparenz, Transfiguration, Desakralisierung und – mein absoluter Favorit – die „Popularisierung religiöser Kommunikationsstrukturen“. Ansonsten: weitgehende Ratlosigkeit. Das klang eher wie ein Verwaltungskongress als ein Zukunftsforum. Auffallend: Das in den 2000er Jahren vorübergehend beliebt gewordene Wort Mission ist erst mal wieder von der Tagesordnung verschwunden. Stattdessen dominiert jetzt das Wort Transformation. Auf dem Zukunftsforum hat man es so oft gehört, dass man es am liebsten auf den Index setzen möchte. Dabei hatte der Bundespräsident daran erinnert, dass es darauf ankomme, „ob überhaupt noch vernehmbar und verstehbar von Gott gesprochen wird“. Doch die Verständlichkeit war eher mäßig, und von Gott war wenig die Rede.

Foto: KunstWerk/W.Köbke

Wer mich am meisten begeisterte

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Lähmender Mitgliederrückgang Dagegen lag über dem Zukunftsforum lähmende Abstiegsangst. Der beständige Mitgliederrückgang zerrt an den Nerven, die alternde Mitgliedschaft verunsichert. Was tun, wenn eine Gemeinde zu klein wird? Zusammenlegen oder schließen? Die Teilnehmer beugten sich über die neueste Kirchenmitgliedschaftsstudie und puzzelten an deren Ergebnissen: Wer sich nicht für Religion interessiert, wird dies mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in Zukunft nicht tun. Einmal tauchte eine kluge Frage auf: Hätten hier nicht ganz andere Menschen eingeladen werden müssen? Leute mit Ideen. Immerhin: Als die Kongressteilnehmer gefragt wurden, wer Transformation als etwas Positives empfinde, stand als Ja-Zeichen fast der ganze Saal auf. Unklar blieb jedoch, was genau da eigentlich transformiert – also umgewandelt – werden sollte.

Die Schlüsselfrage für die Zukunft der Kirche Zwar wurde viel davon gesprochen, dass Innovationen nötig seien, aber das Neue, Kreative, Erstaunliche blieb rar. Weitgehend vermieden wurde es, die Schlüsselfrage für die Zukunftsfähigkeit der Kirche zu stellen: Wie kann der christliche Glaube weitergegeben werden? Dass dies bereits in den eigenen Reihen vielfach nicht mehr gelingt, hatte erst vor wenigen Wochen die EKD-Mitgliedschaftsstudie gezeigt. Viele Eltern wissen ihren Kindern über Gebet und Bibellesen nichts mehr zu sagen. Kinder sind unsere Zukunft, heißt ein so abgelutschter wie wahrer Slogan. Beim Zukunftsforum standen sie bezeichnenderweise nicht im Zentrum. In zwei Wochen findet in Dortmund ein von der EKD organisierter Kongress für Kindergottesdienstmitarbeiter statt. Vielleicht wird das der eigentliche Zukunftskongress sein. P b www.ekd.de

Jetzt aber etwas Positives: Einen Menschen gab es beim Zukunftsforum, der mich restlos begeisterte. Er sprach mit Hingabe von seiner Leidenschaft und legte ein entflammtes Glaubensbekenntnis ab. Es war der Stadionführer von Borussia Dortmund, Harald König, der zwischen zwei Workshops durch den 80.000 Zuschauer fassenden, stets ausverkauften Fußballtempel führte. Humorvoll reihte er Anekdote an Anekdote, zitierte Spieler und Trainer, verteilte ein paar Seitenhiebe an die Konkurrenz aus der Arroganzarena in München und malte einem die Stimmung im Westfalenstadion vor Augen, so dass man die liturgischen Gesänge zu hören glaubte. Das war echte Liebe. Es gibt also noch Leute, die ungehemmt von ihrem Glauben erzählen können.

ideaSpektrum 21.2014

Ein Stadionführer von Borussia Dortmund begeisterte: Harald König


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T H E OLO GI E

In die Zukunft hinein beten ROGATE Für Netzwerke der Fürbitte spricht sich der frühere badische Oberkirchenrat Klaus Baschang (Karlsruhe) aus. Anlass ist der kommende Sonntag, der im Kirchenjahr dem Gebet als Schwerpunkt gewidmet ist und deshalb „Rogate“ heißt: „Betet!“

Hat die Volkskirche keine Zukunft? Ist das die Zukunft der Kirche? Netzwerke der Fürbitte. Menschen sind miteinander verbunden durch Gott, zu dem sie beten, und durch einen Menschen, dem damit geholfen werden soll. Kirche, die außer Gott und einem konkreten Menschen sonst nichts kennt und nichts aus sich macht. Kirche, die Menschen vor Gott bringt und ihnen so zum Glauben hilft. Ob der Faden hält oder abreißt, liegt dann bei Gott und denen, die ihn betend in Anspruch nehmen. Beheimatung des Glaubens im Gebet zum dreieinigen Gott. Der Theologieprofessor Jürgen Moltmann, der zu den besten gezählt wird, hat unlängst gesagt, dass die volkskirchliche Gestalt der christlichen Kirche keine Zukunft hat. Vermutlich hat er recht. Leider. Leider. Die Landeskirchen erodieren. Viele ihrer Mitglieder suchen geistliche Heimat auf neuen Wegen.

Neue Bewegungen sind entstanden So entstehen vielfältige Netzwerke des Glaubens, die an Bewährtes anknüpfen oder Neues versuchen. In Landeskirchlichen Gemeinschaften muss man nicht mehr Mitglied einer Landeskirche sein, Freikirchen haben einen guten Ruf, Freie Gemeinden freuen sich über starken Zulauf vor allem jüngerer Leute. Zwei Freizeiten oder Urlaubsrei-

Klaus Baschang war seit 1976 bis zum Eintritt in den Ruhestand 1998 Theologischer Oberkirchenrat in Karlsruhe, die letzten sieben Jahre zugleich Ständiger Vertreter des badischen Landesbischofs.

sen pro Jahr sind für viele Christen Intensiverfahrungen in der Begegnung mit Gottes Wort. Auch bei Tagungen und Kongressen bildet sich Gemeinde Jesu Christi. Es gibt fast unübersehbar viele Gelegenheiten, dem Glauben geistliche Heimat nach eigener Entscheidung zu verschaffen. Und diese Gelegenheiten werden genutzt.

Kann Gott noch Mitglied sein? Die EKD und ihre Gliedkirchen erscheinen vielen Christen nicht mehr vertrauenswürdig. Unlängst fragte eine kirchenkundige Journalistin, ob denn Gott überhaupt noch Mitglied in einer Kirche sein könne, wie sie sich gegenwärtig darstellen. Der Vertrauensverlust trifft die beiden großen Kirchen zeitgleich und mit gleicher Wucht. Bei der Katholischen Kirche macht er sich an Limburg fest. Bei der EKD und ihren Gliedkirchen ist er durch das Familienpapier vom Sommer letzten Jahres verursacht. Es hat bei engagierten Evangelischen zu einer Spaltung zwischen Kritikern und Befürwortern geführt. Auch wer sich nicht zu einer dieser Gruppen zählt und einfach nur ordentliches Kirchenmitglied sein will, ist sprachlos verwundert; sollen denn wirklich moralische Probleme von Minderheiten

Foto: privat

„Halten Sie Verbindung zu unserem Glauben, und sei sie auch nur ein dünner Faden.“ Ein katholischer Hochschulpfarrer hat das seinen Studierenden in den 60er Jahren gesagt. Einer von ihnen hat es mir erzählt. Inzwischen promoviert, beruflich arriviert, nunmehr pensioniert. Wir trafen uns in einem Hotel und sprachen über seine schwere Krankheit. Der Faden hat ihm durch sein Leben hindurch geholfen. Mal war er stark, mal dem Abriss nahe. Aber er hat gehalten. Der Faden war das Beten. Der Papst hat ihn nicht interessiert, die Vatikanbank auch nicht, nicht einmal Heilige, Ökumene oder Kirchenreform. Das Gebet war eine zuverlässige Verbindung zum Glauben der Kirche. Freunde haben von seiner Krankheit erfahren und beten für ihn. Das hat ihm imponiert, anderen hat er davon erzählt. So wurde die Zahl der Beter größer. Manche machen aus Freundschaft mit und sagen, dadurch hätten sie allmählich wieder die Kraft und das Geheimnis des Glaubens entdeckt. Auch ich beteilige mich, kenne die anderen zwar nicht, fühle mich gleichwohl in dieser Gemeinschaft geistlich beheimatet.

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T H E OLO GI E

plötzlich das Leben aller Kirchenmitglieder beschäftigen? Ortsgemeinden werfen Kirchenleitungen Gemeindeferne vor und halten die etablierten Leitungsebenen für überflüssig. Warum hat es die Leitung der EKD, der Rat, nicht geschafft, diesen Verwerfungen entgegenzutreten und den Konflikt in konstruktive Bahnen zu lenken, wo doch sonst von der Friedensfähigkeit der Christen in evangelischen Papieren so viel geredet wird? Quer durch alle Gruppierungen wird so gefragt und weit über den kirchlichen Raum hinaus.

Für ein anderes Glaubensleben Die neuen Netzwerke des Glaubens entstehen durch persönliche Entscheidungen ihrer Mitglieder. Das macht sie lebendig. Das macht sie auch vielfältig. Die Beziehungsfäden sind von unterschiedlicher Art. Da steht geregelte Fürbitte neben spontanem Gebet, die regelmäßige Geldüberweisung für gemeinsame Aufgaben neben nachbarschaftlicher Hilfe zur Pflege von Kontakten, die Freude an der Schriftauslegung im Fernsehen neben dem Genuss eines großen Kirchenkonzerts. Und das alles sind auch keine Alternativen, die sich gegenseitig ausschließen, sondern Ergänzungen, die entlastend wirken. Hier ist dann geistliche Heimat kein Erinnerungsposten, sondern gegenwärtiges Glaubensleben.

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Hilf uns, Herr, dass wir dir nicht im Wege stehen Spätestens in der nächsten Generation wird sich das kirchliche Leben so auseinanderentwickeln. Denn die Gestaltungskräfte aus bewährter Tradition werden erkennbar schwächer. Aufmerksame Christen sollten diese Entwicklung nicht einfach sich selbst überlassen. Die Freiheit für eigene Entscheidungen in Glaubensfragen passt zwar genau in unsere Zeit. Daraus darf aber nicht eine Privatisierung des Glaubens werden, Glauben nur noch nach eigenem Geschmack, Wohlfühlglaube. Der dünne Faden des Gebets kann eine innere Orientierung sein und vor egoistischen Abwegen bewahren. Glaube beginnt nicht mit dem Reden über Gott, sondern damit, dass wir mit Gott sprechen. Zuerst das Gebet zu Gott, dann die Theologie, die darüber nachdenkt. Die Echtheit bekennender Theologie zeigt sich daran, ob sie ins Gebet zurück formuliert werden kann. Der Sonntag Rogate könnte also die Leitungsführerschaft in die Zukunft der Kirche übernehmen. Dazu braucht man nicht einmal kirchliche Leitungsämter und Behörden. In jungen Berufsjahren habe ich von einem älteren Pfarrer ein Sakristeigebet gelernt, das auch für kirchenleitende Gremien wichtig ist: „Hilf uns, Herr der Kirche, dass wir mit unserem Tun deinem Wirken nicht im Wege stehen.“ P

l idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

24. bis 30. Mai

FERNSEHEN Sonnabend, 24. Mai 16.30–17.00 Koalition der Frommen – Wie viel Religion verträgt die Republik? 18.00–18.30 Mission Malle – Seelsorge im Urlaubsparadies. Zwei deutsche Pfarrer auf Mallorca

20.15–21.00 Die geheime Macht der Jesuiten. Dokumentation über die katholische Ordensgemeinschaft 21.00–21.45 Strafsache Jesus – Historiker versuchen sich an einem „Faktencheck“.

Sonntag, 25. Mai

Dienstag, 27. Mai

10.00–10.30 Auf beiden Seiten der Front. Die Kirchen und die Ukrainen

20.15–21.00 Verschwörung gegen die Freiheit – Welches Ausmaß hat die Überwachung deutscher Bürger?

11.00–12.15 ERF 1 Gottesdienst aus der Evangelisch-lutherischen Christuskirche in Lauf mit Hans-Martin Stäbler

Christi Himmelfahrt

14.00–15.05 Wie viel Religion verträgt die säkulare Gesellschaft? Diskussionsrunde vom Katholikentag u. a. mit Bundespräsident Joachim 21.45–23.45 Gauck und dem Präsidenten 14 Tagebücher des Ersten des Zentralkomitees der Weltkrieges. Originalauszüge Deutschen Katholiken, Alois zeigen den Kriegsalltag. Glück

HÖRFUNK Sonntag, 25. Mai

Christi Himmelfahrt

8.30–9.00 Mohammed Helmy: Der erste arabische „Gerechte unter den Völkern“

9.45–10.00 Evangelisch-reformierte Radiopredigt von Pfarrer Peter Weigl, Windisch

13.30–14.00 Der Engel der Besatzungskinder – Wie Mabel Grammer Hunderten schwarzen Kindern zu Adoptiveltern verhalf

8.30–9.00 Der strenge Calvin gegen den toleranten Castellio – „Einen Menschen töten heißt nicht, eine Lehre verteidigen!“

10.00–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der St.-Peter-und-Paul- 17.05–17.30 Kirche in Niederndodeleben Weltanschauung ohne Gott: (Thüringen) Humanisten in Deutschland

8.30–9.00 Christlicher Glaube und kritische Vernunft – ein Spannungsverhältnis in Theologie und Philosophie 10.05–11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Friedenskirche in Kirchberg (Hunsrück)

20.00–21.00 ERF Plus Der Petersberg – eine geistliche Heimat. Pastor Horst Marquardt im Gespräch mit Prior Johannes Wohlgemuth über seinen Dienst in der Christusbruderschaft auf dem Petersberg bei Halle/Saale.

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | Das Vierte: 0180/5843783 Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)848/808080 | ERF: 06441/957-0 | HR (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 KiKa: 0180/2151514 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | Phoenix: 0180/28213 | RBB: 030/97993-2171 SF 2: (0)62/2059050 | SR 2: (0)681/6022222 | SWR: 07221/929-0 | WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/7012164

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W E LT G E SC H E H E N

Ist Südafrika jetzt besser dran? SÜDAFRIKA Am 7. Mai fanden die fünften Wahlen seit Abschaffung der Apartheid vor 20 Jahren statt. Seither regiert der Afrikanische Nationalkongress (ANC), die Partei des im Dezember verstorbenen Nationalhelden Nelson Mandela. Hat sich die Situation nach dem Ende der Rassentrennung für die Nichtweißen grundlegend verbessert? Der Südafrika-Kenner Wilfried J. Blank (Potsdam) schildert die Lage. Nachdem ich 15 Jahre in Südafrika beruflich tätig war, bin ich auch jetzt noch jedes Jahr mit meiner Frau für längere Zeit dort. Wenn es in unseren Breitengraden klimatisch noch unwirtlich ist, tauschen wir Deutschland mit dem Land an der Südspitze des afrikanischen Kontinents. Die Anziehungskraft, die Südafrika für Besucher besitzt, hat sich durch das Ende der Apartheid nicht verringert. Der Tourismus spielt auch heute für dieses Land eine wichtige Rolle. Badeurlaub am Indischen Ozean zu machen oder ein Besuch der vielen Wildreservate sind unübertrefflich.

Heute werden Schwarze bevorzugt Das Ende der Rassentrennung (Apartheid) und die ersten freien Wahlen in Südafrika 1994 liegen nun schon 20 Jahre zurück. So lange haben nicht mehr die Weißen das Sagen, sondern Schwarze. Sie stellen ohnehin die Mehrheit unter den 52 Millionen Südafrikanern. Bei den jetzigen Wahlen hat der ANC souverän die Macht verteidigt (62,15 %). Südafrikanischer Staatspräsident ist der Zulu Jacob Zuma. Und er wird dafür sorgen, es noch lange zu bleiben. Die Apartheidgesetze sind aufgehoben. Trotzdem ist und bleibt die Unterscheidung der Mitmenschen in schwarz, weiß und braun alltägliche Praxis. Bei Stellenbesetzungen spielt die Hautfarbe weiterhin eine entscheidende Rolle und nicht so sehr die Kompetenz der Bewerber. Wer wo lebt und was er oder sie beruflich tut, entscheidet die Hautfarbe. Dabei erhalten im Gegensatz zu früher jetzt nicht Weiße den Vorzug, sondern Schwarze. Aber gibt es unter ihnen genug kompetente Facharbeiter, die die erforderlichen Leistungen erbringen?

Es fehlt an guten Fachkräften Denn die anspruchsvolle Wirtschaft und Industrie braucht gut ausgebildete Fachkräfte. Aber die sind unter Schwarzen dünn gesät. Außerdem haben Tausende von Ärzten, Ingenieuren und Finanzexperten, die nach der politischen Wende in Südafrika für sich und ihre Familien nur Nachteile sahen, das Land verlassen. Ihr Fehlen verursacht allenthalben wirtschaftliche, soziale und humane Probleme. Das führt dazu, dass Südafrika nicht mehr – wie früher – ein beliebtes Investitionsland ist. Der Mangel an Fachkräften führte beim inkompetenten Nachwuchs zu Korruption und Machterhalt um jeden Preis. Auch in der nicht immer

fairen Ausschaltung von Konkurrenten hat Staatspräsident Zuma Erfahrungen. Die von der deutschstämmigen Helen Zille geführte Oppositionspartei „Demokratische Allianz“, die bei den Wahlen 22,23 % der Stimmen erhielt, kann Zuma und den ANC ebenso wenig gefährden wie die von Julius Malema geführten linksradikalen „Ökonomischen Freiheitskämpfer“, die nur 6,35 % der Stimmen bekamen.

Wer Macht hat, bereichert sich oft Immerhin gibt es in Südafrika erste Anzeichen von Unmut über die Entwicklung. Sie zeigte sich in leichten Stimmverlusten (-3,75 %), die der ANC bei den gerade vollzogenen Parlamentswahlen hatte. Doch sie gefährden nach wie vor nicht die Alleinherrschaft dieser Partei. Aber sie sind schon ein wichtiges Indiz dafür, dass in Südafrika ein kritisches Bewusstsein noch nicht völlig erstorben ist. Die grassierende Arbeitslosigkeit (25,2 %) sorgt auch für die sichtbare Armut, unter der viele Südafrikaner jeder Hautfarbe zu leiden haben. Der Unterschied zwischen Arm und Reich ist sogar stärker ausgeprägt, als es früher der Fall war. Und: Wer die Macht hat, bereichert sich oft. Dass sich Zuma seine Privatresidenz für 14 Millionen Euro ausbauen lässt, ist da folgerichtig.

Früherer weißer Staatspräsident de Klerk erhält Applaus Interessant ist folgendes Vorkommnis: Die Regierung veranstaltete im Johannesburger Orlando Stadion eine große Trauerfeier für den gerade verstorbenen Freiheitshelden Nelson Mandela (1918–2013). Als bei dieser Feier der Name des jetzigen Staatspräsidenten Zuma fiel, buhten Zehntausende der vornehmlich schwarzen Teilnehmer der Veranstaltung. Als jedoch die Namen des früheren weißen Staatspräsidenten Frederik de Klerk und des US-Präsidenten Obama genannt wurden, gab es großen Beifall.

Südafrika Fläche: 1,22 Mio. km2 (dreieinhalbmal so groß wie Deutschland)

Einwohner: 52 Mio. (79 % Schwarze, 9,6 % Weiße, 8,9 % Farbige, 2,5 % Inder)

Religion Kirchenmitglieder 79,8 % Hindus 1,2 % Muslime 1,5 % Juden 0,2 % religionslos oder ohne Angaben 16,5 %

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Südafrikas Präsident Jacob Zuma mit drei seiner vier Ehefrauen

Südafrika und der ANC 1948–1990 Apartheid-Regime der National Party 1990 Verbot des Afrikanischen National Kongress (ANC) wird aufgehoben, Nelson Mandela freigelassen 1991 Mandela wird ANC-Präsident 1994 Erste freie Wahlen: Mandela wird Präsident Südafrikas 1999 Thabo Mbeki übernimmt Präsidentenamt 2004 Wiederwahl Mbekis 2005 Mbeki entlässt Vizepräsident Jacob Zuma Dez. 2007 Zuma löst Mbeki an der ANC-Spitze ab 21.9.2008 Mbeki tritt zurück 9.5.2009 Jacob Zuma wird Präsident 8.5.2014 Wiederwahl Zumas

BOTSUANA

MOSAMBIK

NAMIBIA

Johannesburg

Pretoria SWASILAND

Bloemfontein Atlantik

400 km

SÜDAFRIKA

Kapstadt

LESOTHO

Pietermaritzburg Durban

Pazifik

l ideaGrafik

Wie lange hält noch der Befreiungsmythos?

Ein Präsident mit vier Ehefrauen

Der ANC profitiert aber noch immer vom Mythos der Befreiung, die Mandela für die Mehrheit in Südafrika brachte. Selbstverständlich pflegt Zuma diesen Mythos, wo und wann er dafür Gelegenheit hat. Aber erreicht er auch noch die jüngere Generation, die die diskriminierende Apartheidpolitik nur aus Erzählungen kennt, sie aber selbst nie erlebt hat? Der ANC wird irgendwann nicht mehr von seinem unumstrittenen Befreiungsmythos leben können. Er wird vielmehr an der Glaubwürdigkeit der eigenen Leistungen gemessen werden. Das wird ihm nicht leichtfallen.

Ist das neue Südafrika afrikanischer als vor der Wende 1994? Dass in diesem Land mit Zuma ein Präsident regiert, der vier Frauen hat, deren Unterhalt den Staat jährlich mehr als eine Million Euro kostet, ist für Weiße nur ein Gesprächsthema hinter geschlossenen Türen. So ein Lebensstil wäre im früheren weiß-regierten Südafrika nicht möglich gewesen. Die meisten Parlamentarier und Regierungsangehörigen waren damals ohnehin Glieder der Niederdeutsch-Reformierten Kirche. Für sie verbat sich ein Lebensstil, wie ihn Zuma pflegt. Südafrika steckt voller Probleme. Wenn sie nicht gelöst werden, geht es mit dem trotz allem jetzt noch wirtschaftlich am besten in Afrika dastehenden Land weiter bergab. P

Sowjetischer Einfluss unter Führungskräften

Fotos: picture-alliance/ dpa, privat

SIMBABWE

Windhuk

Noch etwas schafft für Südafrika Probleme: Nicht wenige der gegenwärtigen Führungskräfte erlebten die Zeit vor der Wende 1994 im Exil. Im Ausland wurden viele der Exulanten sowjetisch, also marxistisch, beeinflusst. Dies hat unübersehbare Wirkung auf ihr Denken und Handeln genommen. Das ist auch heute noch ablesbar im generellen Misstrauen gegen den westlichen Kapitalismus. Deshalb wird eine staatliche Wirtschaftslenkung und keine freie Marktwirtschaft bevorzugt. Es kann von daher nicht überraschen, dass es in Südafrika eine einflussreiche kommunistische Partei gibt. Der fruchtbare Boden für ihr Wachstum ist vorhanden. Die staatliche Kontrolle des Rechtswesens, der Erziehung, der Gesundheit, der Wirtschaft usw. ist vorherrschend. Das alles sind keine günstigen Voraussetzungen für die dringend benötigten Investitionen.

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Der Autor – Wilfried J. Blank – leitete von 1964 bis 1972 die Christliche Akademie im Südlichen Afrika in Johannesburg. 1986 wurde er als erster Weißer zum Präsidenten der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche in Südwestafrika/Namibia gewählt. 1988 kehrte er nach Deutschland zurück und übernahm auf Wunsch des damaligen württembergischen Landesbischofs Hans von Keler ein Pfarramt in Albstadt-Ebingen auf der Schwäbischen Alb. Seit 1996 lebt er zusammen mit seiner Frau Antje in Potsdam im Ruhestand, wo sich das Ehepaar missionarisch engagiert.


net F O R U M F Ü R J U N G E C H R I S T EN

Neue Musik für junge Christen MUSIK idealisten.net stellt Dir vier Alben vor, bei denen sich das Reinhören lohnt. Mit 6 gewonnenen Dove Awards gehört Francesca Battistelli zu den Großen der christlichen Musikszene in den USA. „If We’re Honest“ heißt ihr neues Album, und der Name ist Programm: Mit großer Offenheit beschreibt die 29-Jährige ihren Weg vom jungen Popsternchen zur erfolgreichen Sängerin, Ehefrau und Mutter. Immer wieder fordert sie in ihren Texten dazu auf, vor allem Gott die eigene Geschichte schreiben zu lassen. Die Lieder mit ihren Uptempo-Beats und den Melodien, die ein wenig an die 90er Jahre erinnern, gehen sofort ins Ohr. In Amerika belegt die Platte bereits Platz 13 der weltlichen Billboard-Charts. Das säkulare Publikum zu erreichen, ist Francesca Battistellis größter Wunsch: „Der schönste Moment ist doch, wenn jemand sagt: ‚Ich war kein Gläubiger, bis ich deine Musik gehört und dadurch Gott gefunden habe.‘“ Diese Platte kann das erreichen! Francesca Battistelli – If We’re Honest – 12,95 EUR/23.90 SFr – SCM Hänssler

Sinnstiftend und ernsthaft Ein Jahr nach seinem Debütalbum legt Dennis Maaßen schon nach: Auf der zweiten Platte „Wozu wir sind“ beschäftigt sich der 24-Jährige aus Wuppertal mit den für seine Generation typischen Fragen nach Beru-

B e su cht uns au ch au f

fung und Sinn des Lebens. Aber Achtung: Keine Plattitüden im Kuschelrock-Gewand! Maaßen versteht es, ernsthafte und intelligente Texte über die Schwierigkeiten und Chancen auf der Suche nach der eigenen Identität in eingängige Melodien und mitreißende Rhythmen zu verpacken. Auch der Zuhörer wird sich am Ende die Frage stellen: Was mache ich eigentlich auf dieser Welt? Maaßen versichert: Gott hat schon einen Plan für dich. Seinen eigenen Lebenssinn hat Maaßen längst gefunden: „Ich bin dazu berufen, mit meinen Songs Geschichten und Erlebnisse zu teilen, die anderen Menschen dabei helfen können, Gott (besser) kennenzulernen.“ Das hat er geschafft! Dennis Maaßen – Wozu wir sind – 14,95 EUR/24.50 SFr – SCM Hänssler

Majestätisch und überzeugend Die bekannteste Lobpreisleiterin Amerikas, Kari Jobe, hat endlich ihr erstes Live-Album veröffentlicht. Und weil Kari Jobe nun mal nicht so ist wie alle anderen, enthält „Majestic“ auch nicht – wie sonst bei Live-Einspielungen üblich – alte Songs, sondern 12 brandneue Lieder. Aber nicht nur das macht diese Platte zu einer richtigen Erfahrung. Der Hörer bekommt bei jedem Lied erneut das Gefühl, direkt mittendrin zu sein in der unglaublichen Atmosphäre eines Lobpreis-

fa ce b ook .com/idealis te n

konzerts dieser Koryphäe. Am liebsten möchte man in den Chor mit einstimmen und die Hände zum Himmel reißen. Die 33-Jährige sagt über ihr Werk: „Ich will, dass dieses Album zeigt, dass Gott die Zügel in der Hand hat.“ Uns hat Kari Jobe überzeugt! Karie Jobe – Majestic – 18,99 EUR/29.95 SFr – Gerth Medien

Bunt und heimelig Angelo Kelly – der Jüngste der Kelly Family – befürchtet, dass sich die Gesellschaft immer weiter von Gott abwendet. Die einzige Wahrheit, sagt er, ist im Glauben an Gott zu finden. Diese Einstellung hat der 32-Jährige gemeinsam mit seiner Frau und ihren vier Kindern auf dem neuen Album „Welcome Home“ vertont. In 12 Liedern singen sie von Freiheit, Verantwortung, Vertrauen und dem Gefühl, nach Jahren des Vagabundenlebens endlich ein Zuhause gefunden zu haben – sowohl im geistlichen wie auch im weltlichen Sinne. Die Platte spiegelt die große Bandbreite wieder, die der ehemalige Kinderstar Angelo in seiner musikalischen Karriere erlernt hat: Von Rock und Pop über Gospel und traditionelle irische Lieder ist alles dabei. Die neue Miniatur-Kelly Family ist fast so gut wie das Original! Angelo Kelly & Family – Welcome Home – 15 EUR/18.50 SFr – aeskimo.eu

Fo l g t uns au f

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Fotos: JB-FOTODESIGN, PR (4)

Offenherzig und bodenständig


DI E K LE I N E K A NZ E L

» Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist! «

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Max Schläpfer (Bolligen bei Bern) ist Präsident des Verbandes evangelischer Freikirchen und Gemeinden in der Schweiz sowie der Schweizerischen Pfingstmission.

Aus dem Brief an die Hebräer 12,1

Foto: privat

Christen, nun lauft los! Das Jahr 2014 ist geprägt von großen Sportanlässen. Nach den Olympischen Winterspielen in Sotschi stehen nun die Fußball-Weltmeisterschaften in Brasilien vor der Tür. Im Sport wird besonders deutlich, wie entscheidend Ausdauer und Durchhaltevermögen sein können, genauso entscheidend können sie im Glaubensleben sein! Interessanterweise finden wir in der Bibel Hinweise auf den Sport, der als Illustration von Glaubenswahrheiten gebraucht wird. Paulus vergleicht das Christsein mit einem Langstreckenlauf. Tatsächlich sind im Leben des Christen auch Geduld und Durchhaltewillen gefragt. Nicht von ungefähr fordert der Hebräerbrief dazu auf: „Lasst uns laufen mit Geduld!“ Geduld bedeutet jedoch nicht nur durchhal-

ten, sondern auch in Widerständen feststehen, Stress aushalten, unter Druck bestehen. Das braucht Kraft. Die kommt, wenn die inneren Augen in allen Lebenslagen auf Jesus Christus ausgerichtet sind. Christen stehen in einem entscheidenden Rennen, dessen geistliche Bedeutung über die Zeit und das irdische Leben hinausgeht. Das Ziel liegt in der Ewigkeit. Es darf nicht aus den Augen verloren werden, auch dann nicht, wenn das Leben harte Situationen mit sich bringt. Misserfolg, Enttäuschungen, Verlusterfahrungen und Ungerechtigkeit machen leider einen Teil der Realität aus. Im Sport wie im geistlichen Leben kann man sich in Drucksituationen fragen: „Wenn wir aufgeben – was werden wir gewinnen? Wenn wir dranbleiben, was können wir verlieren?“

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PORTRÄT

Einmischen ist Christenpflicht MUT Die Schwäbin Renate Hartwig hat einen ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Sie kämpfte gegen Scientology. Jetzt geht es gegen die Krankenkassen. Ein Porträt von Karsten Huhn.

Mafiöse Machenschaften in der Gesundheitsbranche Nun geht sie mit der Gesundheitsbranche ins Gericht. In ihrem Buch „Der goldene Skalp: Wie uns die mafiösen Machenschaften der Gesundheitsindustrie das Fell abziehen“ (’fontis Verlag (früher Brunnen), Basel) wendet sie sich gegen die Abrechnungspraktiken der Krankenkassen bei freiwillig versicherten Selbstständigen. Die Beiträge würden mitunter willkürlich festgesetzt und trieben viele Betroffene in den Ruin. Hartwig hat deshalb eine Musterklage eingereicht. „‚Man kann doch sowieso nichts machen‘ – der Satz bringt mich auf die Barrikaden“, sagt Hartwig.

Protest im Olympiastadion Ursprünglich arbeitete Hartwig als Sozialarbeiterin und Bewährungshelferin. Sie ist verheiratet, hat drei erwachsene Kinder und fünf Enkel. Zur Gesundheitskritikerin wurde sie, als sie auf dem Computerbildschirm ihres Hausarztes den Satz entdeckte: „Die Behandlungszeit für diesen Patienten ist abgelaufen.“ Die meisten Menschen würden nach Hause gehen und die Sache vergessen; nicht Renate Hartwig. Sie begann über das Gesundheitssystem zu recherchieren und mietete 2008 und 2009 auf eigene Rechnung das Olympiastadion in München. Insgesamt kamen über 50.000 Menschen und protestierten gegen die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens. Hartwig: „Unser Gesundheitssystem ist verlogen, korrupt und hat nichts mehr mit dem Menschen zu tun. Es geht um Macht und Geld.“

Ein katholischer Luther-Fan Hartwig ist römisch-katholisch, ihr Mann evangelisch. „Mir liegt das Evangelische mehr“, sagt Hartwig. „Ich bin ein totaler Luther-Fan – weil er ein Kämpfer war und weil er sich

durchgesetzt hat.“ Wichtig sind Hartwig Kinder. Sie hat das Kinderkreativprojekt „Bücher kommen zu Kindern – Kinder malen für Kinder“ gegründet. Hartwig schreibt Mutmach-Geschichten für Kinder, die von ihnen illustriert werden. Im Moment malen zwei Grundschulen im Schwarzwald an Hartwigs 50. Kinderbuch mit. Das Projekt soll Kindern einen positiven Zugang zu Büchern ermöglichen und ihnen Vertrauen in ihre eigenen Fähigkeiten vermitteln, so Hartwig. „Wir sind keine kinderfreundliche Gesellschaft“, sagt Hartwig. „Alle sprechen von PISA, aber kaum jemand tut wirklich etwas, um Kinder in ihrer Selbstsicherheit zu stärken.“ Und weil das Renate Hartwigs Gerechtigkeitssinn widerspricht, legt sie eben selber los. P

Foto: picture-alliance/ dpa

Sie hat sich mit Scientology angelegt, nun sind die gesetzlichen Krankenkassen dran: Renate Hartwig (64), eine bayerische Schwäbin aus Nersingen (bei Neu-Ulm), hat keine Angst vor großen Gegnern. In ihrem Buch „Scientology – Ich klage an“ (1994) kämpfte sie gegen die Manipulationstechniken des Sektenkonzerns. Sie erhielt anonyme Morddrohungen, wurde bespitzelt und verleumdet.

DAS WORT DER WOCHE » Wir müssen uns neu darauf besinnen, wie die junge Kirche einst in der alt gewordenen römischen Welt wuchs und gedieh und überzeugte: als moralische und spirituelle Avantgarde, als eine frische, eigensinnige, vor allem aber als eine von ihrer Aufgabe überzeugte Gemeinschaft. « Einen solchen Geist wünscht sich der (deutsche) Bundespräsident Joachim Gauck von der evangelischen Volkskirche, wie er auf dem Zukunftskongress der EKD in der letzten Woche im Ruhrgebiet sagte. 21.2014


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