Idea Spektrum Schweiz 33/2010

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Spektrum l idea

Nr. 33

18. August 2010

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Nachrichten und Meinungen aus der evangelischen Welt

Wo christliche Werte Schule machen

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SalZH-Leiter David Schneider 端ber Privatschulen und Erziehung heute

Viele Menschen kennen Jesus noch nicht!

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Seite 7: Netzwerk Schweiz

Seite 9: Guinea-Projekt

Eine neue Plattform f端r die Gute Nachricht

Adrian F旦rster sorgt f端r sauberes Wasser

Seite 12: Familie und Beruf

Seite 24: Gemeindebau

Papa und Mama in der Kinderbetreuung

Wie erreichen wir die Kirchendistanzierten?

Seite 4

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Spektrum l idea

Nr. 32

G 7405

11. August 2010

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Hans-Peter Lang über die Fachsch

ule für Sozialmanagement und »

Seite 7: Musical «Naaman

Jetzt singt Adonia auch auf Französisch Seite 9: Rektor Fritz Peyer

können

aktuelle Projekte

Seite 8: Gebetszeit

Der Ramadan auch für Christen ein Thema Seite 19: Schlafmedizin

den Seinen Warum Gott das Drama Gott sagts Träumen auch in den von Duisburg zuliess

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grÜezi

Schulen mit Salz Im Thurgauer Volksschulgesetz wurden vor zwei Jahren die Ziele neu formuliert. In Paragraph 2 heisst es jetzt: «Die Volksschule fördert die geistigen, seelischen und körperlichen Fähigkeiten der Kinder. In Ergänzung zum Erziehungsauftrag der Eltern erzieht sie die Kinder nach christlichen Grundsätzen und demokratischen Werten zu selbständigen, lebenstüchtigen Persönlichkeiten und zu Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Mitmenschen und der Umwelt.» Speziell festgehalten wurden also der Erziehungsauftrag der Eltern und die christlichen Grundsätze. Ihre liebe Mühe hatte die Thurgauer Schulszene freilich seit Längerem mit der Biblischen Geschichte. Das Fach «Biblische Geschichte, Religion und Kultur» wurde darum kurzerhand in die Realien integriert. Es sollte hier von Fall zu Fall zur Sprache kommen. Was ist daraus geworden? Eine Erhebung des zuständigen Departements ergab kürzlich Folgendes: Fast die Hälfte der Lehrkräfte erteilt dieses Fach nicht. 53 Prozent der Pädagogen erteilen es alle fünf Wochen in einer Lektion. Absprachen mit den Religionslehrern der Kirche, wie vom Departement empfohlen, pflegen drei Prozent aller Lehrkräfte. Mit andern Worten: Der Lehrplan wird in diesem Fach unbekümmert nach Lust und Laune eingehalten. Gott und seine Geschichte kommen auch in der Thurgauer Volksschule kaum mehr vor. Nie war die Schule eine Baustelle wie heute. Es wird sozialisiert und standardisiert, individualisiert und integriert. Es häufen sich die Problem-

3 biblisch

kinder, die frustrierten Lehrer, die verunsicherten Eltern. Mit unbändigem Reformeifer versucht die Bildungsbürokratie der Misere zu begegnen. Dabei liegt das Hauptproblem viel tiefer: Die Volksschule weiss nicht mehr, woher sie kommt und wo sie steht. Sie hat ein fatales Werteproblem. Und ein Wertevermittlungsproblem, nicht nur im Thurgau. In dieser Situation gewinnen christliche Privatschulen wie die Winterthurer «SalZH» grundlegend an Bedeutung (Seite 4). Sie bekennen sich zu einer klaren Wertehaltung, verankert im christlichen Menschenbild. Sie haben ein klares Konzept zur Wertevermittlung. Punkto Budget und Infrastruktur können sie gegenüber der Volksschule nie mithalten. Sie machen dieses Handicap aber durch eine hohe Identifikation, Motivation und Einsatzbereitschaft des Lehrpersonals und auch der Eltern wett. Gemeinsam werden Werte gelegt und gelebt. Eine Schule fürs Leben. Keine christliche Schule wünscht eine weitere Schwächung der Volksschule. Das besorgen ihre Experten selber. Eine Volksschule soll eine pluralistische Ausrichtung haben. Doch sie muss zu den Wurzeln ihrer Kultur und ihrer Pädagogik zurückfinden. Und die liegen eindeutig im Christentum. Wächst diese Einsicht nicht, taugen die edelsten gesetzlichen und politischen Absichtserklärungen nichts. Wir brauchen eine Schule mit neuen alten Werten. Eine Schule mit kraftvollem Salz. Ganz nach Jesu Motto: «Ihr seid das Salz der Erde!» ANDreA VONlANTheN

Ein Lieblingsbibelvers von benedikt Walker, Leiter der Vereinigten Bibelgruppen/ VBG, Winter thur:

«Für alles gibt es eine bestimmte stunde. Und für jedes Vorhaben unter dem himmel gibt es eine zeit.» (Prediger 3,1) «Welches Mail beantworte ich zuerst? Bei welcher Person frage ich heute nach? Diese täglichen Fragen fordern mich heraus. So realisiere ich immer wieder, dass der Umgang mit meinem Zeit- und Kräftebudget nicht nur eine Frage der Organisation und Selbstdisziplin ist und es sehr entscheidend sein kann, einen Telefonanruf zum richtigen Zeitpunkt zu tätigen. Hier gibt mir mein Lieblingsvers einen wichtigen Anhaltspunkt. Mir hilft, wenn ich mir täglich mehrmals einen Moment Zeit nehme, um Gott um den Segen zu bitten für die Menschen, mit denen ich es zu tun habe und ihn zu fragen, was jetzt dran ist. Ich erlebe es immer wieder: Wenn ich den richtigen Zeitpunkt treffe, ist meine Arbeit effizienter und nachhaltiger. Gleichzeitig schone ich meine Kräfte.»

WÖrTlich «humor und hoffnung hängen eng zusammen. beide beginnen mit h. humor ist eine grundhaltung dem leben gegenüber – für die man sich auch Mühe geben darf. Aber der humor kann nicht alles. ich misstraue den Menschen, die alles ins Fröhliche drehen, immer einen spruch parat haben. ich glaube, die lassen nicht das ganze leben an sich heran. Der ganze Mensch braucht die ganze landschaft zwischen tiefster Trauer und grösster lebensfreude.» Franz hohler, Zürcher Schriftsteller und Kabarettist, in einem Inter view mit der Zeitung «Sonntag CH».

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BRENNPUNKT

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SalZH-Leiter David Schneider über christliche Privatschulen und Erziehung heute

«Der Glaube ist das Rückgrat unserer Schule» Da sich die Staatsschule immer weiter von christlichen Werten entfernt, braucht es christliche Privatschulen wie die Winterthurer SalZH. Das betont David Schneider als Leiter der «Schulalternative Zürich». Sie zählt auf eine besonders starke Identifikation des Lehrpersonals und der Eltern. Hier werden Eltern auch einmal zu Lehrern.

«Spektrum»: Mit welchem biblischen Motto steigt die SalZH am 23. August ins neue Schuljahr ein? David Schneider: Für das nächste halbe Jahr heisst das Motto «Sich für den Anderen einsetzen». Jede Klasse wird ein entsprechendes Projekt ausarbeiten. Das ist ein ganz klar biblisches Motto. Letzt­ lich ist unser Motto ja «SalZH», und das steht für Schulalternative Zürich und für Salz der Erde.

Lehrpersonen, die sich für eine Schule mit dieser Ausrichtung und klaren Werten interessieren. Bis heute konnten wir die Lehrper­ sonen durch unser Beziehungs­ netz gewinnen.

Was verdienen Lehrkräfte bei Ihnen? Etwa 20 Prozent weniger als an der Staatsschule.

«Erziehung ist nicht schwer»: David Schneider, Leiter der SalZH.

dazu ist die Frage: Welches Bild habe ich von mir als Christ? Lebe ich mein Christsein in einer defi­ nierten Umgebung wie Familie oder Gemeinde? Oder verstehe ich mich als Mensch, der die Möglich­ keit hat, sein Umfeld zu beleben, zu inspirieren und zu prägen? Für uns trifft das zweite zu. Unsere Schu­ le ist eine ganz normale Schule. Uns unterscheidet aber vor allem der hohe Identifikationsgrad des Lehrteams mit seiner Arbeit. Das gelebte Teamverständnis auf der Basis des christlichen Glaubens ist der entscheidende Mehrwert un­ serer Schule. Ein weiterer grosser Unterschied ist die enge Zusam­ menarbeit mit den Eltern, die sich auch aus der christlichen Pädago­ gik ableitet. Die Zufriedenheit der Eltern mit der Schule steigt, wenn sie Teil der Schule sind, wenn sie in Klassenlagern, bei Events oder beim Putzen mitarbeiten.

Teamkultur pflegen wir durch wöchentliche Essen, Austausch und Gebet, und einmal im Monat kommen wir an einem Abend zu­ sammen zur Gemeinschaftspfle­ ge, zur gemeinsamen Ausrichtung und zum Gebet.

Was ist denn eine christliche Schule? Der eigentliche Ausgangspunkt

Zu Ihrem Team gehören nur engagierte Christen? Ja, der gemeinsame Glaube ist das Rückgrat unserer Schule. Die

Kennt auch die SalZH einen Lehrermangel? Davon bleiben wir bis heute ver­ schont. Es gibt immer wieder

Zur Person

220 Schüler

Wie viele Kinder von Nichtchristen besuchen Ihre Schule? Unter den Eltern gibt es alle Schat­ tierungen. Auf jeden Fall sind alle Eltern einverstanden mit den christlichen Werten, die wir ver­ mitteln. Ich schätze den Anteil der evangelikal aktiven Eltern auf 50 Prozent. Dazu kommen ein Viertel kirchlich orientierte Eltern und ein Viertel Leute, die unsere Haltung gut finden, sich aber nicht in unserm Sinn als Chris­ ten bezeichnen. Wir haben auch eine Schülerin mit muslimischem Hintergrund.

David Schneider 53, verheiratet, vier Kinder, Sekundarlehrer, wohnhaft in Winterthur. 1992 Gründung und Leitung des Vereins Läbesruum in Winterthur und Gründungsmitglied und leitender Mitarbeiter der Stiftung Schleife. 2002 Gründungsmitglied Stiftung SalZH, seit 2007 Geschäftsleitung der Stiftung SalZH. Präsident der Evangelischen Allianz Winterthur. Seit 2010 FDP-Gemeinderat in Winterthur. Bild: idea/av

Die SalZH (Schulalternative Zürich), im August 2002 eröffnet, ist eine auf christlicher Basis geführ te Privatschule mit Sitz in Winter thur. Trägerin ist die gleichnamige Winter thurer Stiftung. Das neue Schuljahr wird am 23. August mit 220 Schülern in Angriff genommen. Sie werden in 11 Klassen von 32 Lehrkräften unterrichtet. Dazu kommen zwei Kinder tagesstätten. Eine dritte ist geplant. Die SalZH beschäf-

Welche Werte liegen Ihnen besonders am Herzen? Wir haben vier Werte, die sich durch alles hindurchziehen: 1. Leben ist kostbar. 2. Jeder Mensch ist einmalig. 3. Beziehungsfähig­ keit. 4. Verantwortung für Andere. Das ist überhaupt unser Grund­ anliegen: Wir wollen christliche Werte in der heutigen Bildungs­ landschaft umsetzen. Unsere Pä­ dagogik leiten wir davon ab. Und wir wollen in allem auch die Fa­ milie stärken. Das ist neben gutem Unterricht das zentrale Anliegen christlicher Bildung und somit auch von christlichen Schulen!

tigt rund 60 Mitarbeiter, sieben Lehrlinge in den Bereichen Büro, KV und Kleinkindererziehung und vier Praktikanten. Die Schule ist in Winter thur an vier Standor ten untergebracht. Hauptstandor t ist das Zeughaus, dessen weitere Nutzung derzeit von der Stadt geprüft wird. Müsste die SalZH ausziehen, wäre das laut David Schneider ein einschneidender Schritt, der die Schulentwicklung schwächen, aber nicht gefährden würde.

Der Lohn ist demnach nicht entscheidend, um genügend Lehrpersonal zu finden? Der Lohn ist nicht das Hauptkrite­ rium. Er ist ein Hygienefaktor wie die Zahnpasta: Die Leute müssen einfach genug haben. Eine Privat­ schule hat ein schwieriges finan­ zielles Umfeld, weil sie keinerlei Subventionen bekommt. Unser Betriebsbudget von total 3,6 Milli­ onen Franken für das neue Schul­ jahr müssen wir zu 8 Prozent über Sponsoring decken können. Eine Privatschule ist eine Art KMU. Die Lehrpersonen müssen sich auch als Mitarbeiter verstehen und die Eltern auch als Kunden, die für eine Dienstleistung zahlen. Was leisten die Eltern finanziell? Wir haben verbindliche Schultari­ fe von 500 bis gut 1000 Franken pro Kind und Monat. Für Eltern mit mehreren Kindern gibts ein Rabattsystem. Und für Eltern, die sich diese Tarife nicht leisten kön­ nen, gibt es einen Schulgeldfonds. Die staatliche Schule ist eine permanente Baustelle. Kann sich eine SalZH dieser Hektik und Reformwut entziehen? Als wachsende Privatschule ha­ ben wir unsere hausgemachten Reformen. Gemäss Zürcher Volks­ schulgesetz haben wir als Privat­ schule Auflagen zur Qualität des Lehrpersonals, des Lehrplans und der Infrastruktur zu erfüllen. Wir haben als Privatschule mehr Möglichkeiten, experimentell zu arbeiten. Wir haben zwei Klein­ klassen, praktizieren eine teilweise Integration in die Normalklasse und probieren immer wieder neue Sachen aus. In der Primarstufe ver­ lagern wir Unterrichtseinheiten auf einen Bauernhof. Mit unseren beiden heilpädagogischen Klein­ klassen arbeiten wir auch eng


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mit den Regelklassen zusammen.

Die SalZH gilt offenbar als Auffangbecken für «schwierige» Schüler. Was macht viele Schüler heute so schwierig? Zu uns schickt man die Kinder aus drei Hauptgründen: weil man den christlichen Aspekt bevorzugt, weil Probleme mit der jeweiligen Schule oder der Lehrperson beste­ hen oder weil es Kinder mit Auf­ fälligkeiten sind. Gerade für diese Kinder haben wir die Kleinklas­ sen. Wir haben aber einen leicht überdurchschnittlichen Anteil von Kindern, die nach der 6. Klas­ se den Übertritt ins Gymi schaf­ fen. Jetzt kam gerade unsere erste Klasse nach dem neunten Schul­ jahr heraus, und alle 21 Schüler ha­ ben eine Lehrstelle gefunden. Das zeigt, dass wir nicht speziell viele schwierige Schüler haben. Warum die zunehmende Zahl von Kindern mit «Auffälligkeiten»? Bei schulischen Schwierigkeiten wird ein Kind heute schnell abge­ klärt. Wenn ich heute in die Schule ginge, hätte ich auch eine Diagno­ se auf Legasthenie. Die heutigen Möglichkeiten sind ein Segen, aber auch ein Fluch – und sehr teuer. Schüler werden dadurch oft unnötig früh und stark stigmati­ siert. Unterstützung ist gut, doch weniger wäre auch hier manchmal mehr. Die sozial bedingten Auf­ fälligkeiten hängen oft mit dem Familienhintergrund zusammen. Wo versagen Eltern am meisten? Erziehung ist nicht schwer. Erzie­ hung braucht vor allem eines: Zeit. Zeit mit dem Kind zu verbringen kann nicht delegiert werden. Es ist die Grundlage jeder guten Er­ ziehung. Die Eltern merken oft zu spät, was in der Erziehung mög­ lich wäre. Verbringt man die Fe­ rien einmal im Zelt, machen das die Kinder später auch und gehen eher einmal in ein Zeltlager mit. Der Konsumhaltung wird zu viel Raum gegeben. Es ist eben einfach, die Kinder vor der Playstation zu lassen. Das bekommen die Sport­ clubs, die Pfadi oder der Cevi zu spüren, die oft unter Mitglieder­ schwund leiden. Wie unterstützen Sie die Eltern? Das Kind muss merken, dass wir am gleichen Strick ziehen. Wir haben eine klare Vereinbarung zwischen Eltern und Schule be­ züglich Hausaufgaben, Kleidung,

5 PODIUM

Unterstützung für neue christliche Schulen Das Schulmodell SalZH hat sich in den letzten neun Jahren stetig entwickelt und auch bewährt. An einigen Orten sind ähnliche Schulen am Entstehen. Damit aus christlicher Sicht ein positiver und nachhaltiger Beitrag an das Bildungssystem in der Schweiz geleistet werden kann, ist Unterstützung gefragt. «Wir sind bereit für weitere Schulgründungen in

Mittagstisch, Absenzen und an­ derem mehr. Wir sprechen auch offen über die Freizeit, den Schlaf, den Umgang mit Konflikten. Die Eltern erteilen übrigens jährlich auch drei Tage Unterricht, und das Lehrerteam macht in dieser Zeit eine Weiterbildung. Mit dem Projekt «Eltern für Eltern» haben unsere Eltern die Möglichkeit, sich für die Freizeitgestaltung ge­ genseitig zu inspirieren.

Kann es Ihr Ziel sein, dass die Volksschule kaum mehr Kinder aus christlichen Familien unterrichtet? Christen sollen in der Staatsschule bleiben! Wir wollen kein alterna­ tives Schulsystem schaffen. Wir haben ein bildungspolitisches An­ liegen. Wir wollen, dass die Schule sich nicht von christlichen Werten distanziert. Die Volksschule muss eine pluralistische Ausrichtung haben. Doch die christlichen Werte wurden in den letzten 50 Jahren so aus dem Lehrplan ent­ fernt, dass dies einer gesunden Pädagogik widerspricht. Ich denke an Begriffe wie christliche Traditi­ on, Gottesfurcht, Gehorsam, Leis­ tungsbereitschaft, Ehrlichkeit und Solidarität. Wir verstehen uns als Inspirator, als Labor, als Zeichen in der Bildungslandschaft. Wir haben grosse Achtung vor der Staatsschule Doch wir wollen zei­ gen, dass Christen auch eine gute Pädagogik machen können. Christen betonen gerne die Vorzüge der familieneigenen Kinderbetreuung. Ausgerechnet eine SalZH bietet eine Vollbetreuung schon für Kleinkinder an. Ja, schon ab drei Monaten. Die meisten Leute von uns würden ihre Kinder nicht mit drei Mo­ naten in die Tagesstätte schicken. Doch wir können nachvollziehen, warum dies gewisse Eltern tun. Es gibt Familien, in denen beide Elternteile arbeiten müssen, um

anderen Städten», sagt David Schneider. «Damit dies auf professioneller Basis und zügig möglich wird, sind wir auf interessierte Pionier-Lehrpersonen und auf finanzkräftige Investoren und Sponsoren angewiesen. Das Know-how ist vorhanden.» Der SalZH-Leiter gibt gerne weitere Auskünfte. www. salzh.ch

existieren zu können. Ein Kind zwei bis drei Tage pro Woche in eine Kita zu schicken, wie das die meisten unserer Eltern tun, ist für das Kind sogar ein Gewinn.

Inwiefern pflegen Sie die Auseinandersetzung mit andern Religionen? Eine typische Frage an uns. Es könnte auch heissen: «Unterrich­ ten Sie die Evolutionstheorie?» Unser Unterricht läuft gleich ab wie in der Staatsschule. Gerade auch im Bereich Sexualkunde ist der Lehrplan sehr offen. Wir schliessen nichts aus, helfen den Schülern aber, indem wir die The­ men bewerten lernen. Ausblenden macht nicht lebenstüchtig. Sie wurden im Frühjahr ins Winterthurer Stadtparlament gewählt. Was will und kann der Politiker Schneider für die christlichen Privatschulen tun? Ich will mithelfen, Missverständ­ nisse abzubauen. Es gibt viele Unkenntnisse und Vorurteile dar­ über, wie Christen sind und was sie machen. Bei der Entstehung dieser Vorurteile sind wir nicht unschuldig. Evangelikale tun sich mit gesellschaftlichen Bezügen oft schwer. Ich will helfen, Vertrau­ en zu schaffen und auch zeigen, welch positiven Beitrag Christen für unsere Gesellschaft leisten Das Motto Ihrer Schule heisst «Lerne lernen … lerne leben». Wann haben wir leben gelernt? Wenn ich weiss, dass ich eine Ver­ antwortung habe für mein Leben und für diese Welt. Ich verlasse die Schule nicht in erster Linie, um Geld zu verdienen und ein «Hüs­ li» zu bauen, sondern weil ich eine Verantwortung und eine Aufgabe habe in dieser Gesellschaft. Dar­ aus ergibt sich der Lebenssinn und eine zentrale, nachhaltige Befriedi­ gung im Leben. Inter view: ANDREA VONLANTHEN

Bibelleser Merz Hans-Rudolf Merz, unser ausgezeichneter Finanzminister, wird den Bundesrat nächstens verlassen. Während seiner Amtszeit hat der Bund sechs aufeinander folgende Haushaltsüberschüsse erzielt, eine einzigartige Leistung in Europa. Die Christen werden sich auch daran erinnern, dass der Appenzeller oft eine Bibel in seiner Mappe mitführt. Diese Eigenschaft macht ihn sympathisch in einer Zeit, in der die meisten Europäer sich von der Heiligen Schrift entfernen, während sich die Chinesen massiv dafür interessieren. Die Bibel hat unzähligen Menschen erlaubt, das Heil in Jesus Christus zu finden. Sie hat ihre Weltanschauung und ihr Leben verändert, ihre Augen zur Wahrheit hin geöffnet. Sie ist auch Ursprung vieler karitativer Werke und ebenso der klassischen liberalen Demokratie, die «letzte Grenze des Christentums», gemäss dem Politologen Larry Siedentop. Die Heilige Schrift ist das Wort des einzigen und dreieinigen Gottes. Sie ist vom Geist desjenigen inspiriert, der gesagt hat: «Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. Niemand kommt zum Vater ausser durch mich» (Johannes 14,6). Die Bibel offenbart die Wahrheit, die sie selbst auch darstellt. In dieser aussergewöhnlichen Mischung von Kraft und Feinsinnigkeit, die sie charakterisiert, drückt sie ihre Beziehung zur Wahrheit aus. Die Wahrheit, die sie uns zur Kenntnis bringt, ist so «wahrhaftig» wie auch unantastbar, parziell («denn unsere Erkenntnis ist bruchstückhaft», 1. Korinther 13,9), manchmal zeitgebunden (Christus hat Tieropfer abgeschafft) und sehr oft «durch Ungerechtigkeit niedergehalten» (Römer 1,18). Bundesrat Merz sagte einmal, dass sich alles Wichtige in der Bibel finde. Möge er bald noch mehr Zeit finden, um sich in den Reichtum dieses unübertroffenen Buches zu vertiefen. JEAN-PIERRE GRABER Der Autor, Dr. rer. pol., ist Nationalrat der SVP, von Beruf Rektor und wohnt in La Neuveville BE.


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ÜBER UNS Der Verein SAAT «Schulalternative Region Aaretal» betreibt in Münsingen eine Privatschule. Die Schule wurde bereits 1996 gegründet und bis im Sommer 2009 als Homeschool geführt. Daraus entstand die SAAT, die im August 2009 als Privatschule mit staatlicher Bewilligung startete. AKTUELL Wir freuen uns, das neue Schuljahr mit 18 Kindern im Kindergarten, 1./2. und 4. bis 6. Klasse zu starten. UNSERE STÄRKEN •Christliche Grundlage mit klaren Werten •Engagiertes Lehrerteam •Erkennen der Begabungen und Stärken der Kinder

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•Individuelle Förderung dank kleiner Klassen •Familiäre Atmosphäre •Zusammenarbeit mit den Eltern •Verkehrsgünstiger Standort UNSER ANGEBOT •Kindergarten •Primarschule 1. bis 6. Klasse •Unterricht nach dem Berner Lehrplan •Erlebnistage und Exkursionen VISION Die SAAT versteht sich als Alternative zur öffentlichen Schule. Nicht, weil diese eine schlechte ist. Vielmehr ist es die Frage nach der Quelle von Wissen, der Weg und das Ziel der Bildung

unserer Kinder. Unsere Grundlage und Ausrichtung ist eine klare Orientierung am christlichen Welt- und Menschenbild. Daraus leitet sich unsere Überzeugung ab, dass die Schule und der Erziehungsauftrag der Eltern zusammengehören. Wir möchten Eltern gewinnen, die sich ihrer Verantwortung bewusst sind und sich mit uns für ihre Kinder engagieren. In der SAAT sind alle Kinder willkommen, die gegenüber christlichen Werten offen sind. Es bestehen keinerlei religiöse Bedingungen oder Verpflichtungen für Kinder und Eltern. LERNKONZEPT Die familiäre Atmosphäre ermöglicht den Lehrper-

sonen ein spontanes Eingehen auf aktuelle Anliegen, seien dies Themen aus dem Weltgeschehen oder aus dem persönlichen Leben.

KONTAKT SAAT Industriestrasse 1 3110 Münsingen 031 721 48 81 www.saat-aaretal.ch info@saat-aaretal.ch


TAGESSCHAU

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JOURNAL

Janz Team Schweiz und Netzwerk Schweiz gemeinsam in die Zukunft

AG: Seelsorge für Kapo

Ziel: Evangelium zeitgemäss bezeugen

Das Polizeikorps des Kantons Aargau soll während einer einjährigen Testphase eine «Polizeiseelsorge» bekommen. Die Idee wird nach einer Interpellation im Grossen Rat realisiert. Die Seelsorgerin oder der Seelsorger zu 20 Prozent soll «nicht missionarisch wirken, sondern Trost im Gespräch oder Gebet bieten». (AZ)

TG: Jüngster Synodaler

Der 18-jährige Lukas Wälchli aus Frauenfeld ist das jüngste Mitglied der Synode (Legislative) der Evangelischen Landeskirche Thurgau. Wälchli absolviert eine Lehre als Detailhandelsfachmann und kandidierte aus eigenem Antrieb. Nach seinem Wahler folg will er andere junge Er wachsene zu einem Engagement in der Kirche ermutigen. Wälchli ist auch Mitglied der EVP. (idea)

SG: Kopftuchverbot

Bisher haben zehn Gemeinden im Kanton St. Gallen ein Kopftuchverbot im Schulunterricht erlassen. Im Kreisschreiben vom 5. August hatte der Erziehungsrat ein Verbot sämtlicher Kopfbedeckungen an den kantonalen Schulen empfohlen. (kipa)

«livenet.ch»: Relaunch

Die Webadressen «www.livenet. ch» und «www.jesus.ch» haben am 12. August das zehnjährige Bestehen gefeiert. Im Rahmen des Jubiläums fand ein Konzert mit der Sängerin Jackie Leuenberger aus Bätterkinden BE statt. Gleichzeitig wurde ein Relaunch der Webseiten vorgenommen. (idea)

Kirchen an Streetparade?

Der Einsiedler Abt Martin Werlen bedauerte in seiner Predigt vom 15. August, dass die Kirche bei Anlässen wie der Streetparade abseits stünden. Er hätte es begrüsst, wenn kirchliche Helferinnen und Helfer den Anwesenden während der Schweigeminute für die Opfer von Duisburg zur Seite gestanden wären. (kipa)

idea gegen den Trend

Gemäss einer Studie leidet die Qualität der Schweizer Medien unter Onlineportalen und Gratisblättern. Rückmeldungen aus dem Leserkreis bestätigen, dass «idea Spektrum» die Ausnahme von der Regel bilden könnte. (tf) Bild: ZVG

Das Janz Team hat Tausende von Menschen motiviert, ihr Leben Jesus Christus anzuvertrauen. Viele machten einen Neuanfang oder wurden durch die zahlreichen Musikproduktionen gesegnet. Am 15. August hat sich das Werk einen neuen Namen gegeben: «Netzwerk Schweiz. EvangelisationsPlattform» heisst die Bewegung, die aus dem Zusammenschluss mit dem Netzwerk Schweiz hervorgegangen ist. Es dürfte in der Schweizer Missionslandschaft einzigartig sein, dass ein Werk wie das Janz Team seine Ressourcen und Mitarbeiter in die Hände einer jungen Evangelisations-Bewegung legt. Damit entsteht in der Schweiz gemäss Medienmitteilung ein «KompetenzZentrum für Evangelisation».

Reif für Veränderung

Für Werner Schmidli, Vorstandsmitglied und langjähriger Missionsleiter von Janz Team Deutschland, war die Zeit reif für Veränderung: «Ich war immer überzeugt, dass Janz Team Schweiz mutig einen neuen Weg gehen sollte, um das Evangelium zeitgemäss und effizient unters Volk zu bringen.» Die neue Organisation werde unter einem neuen Namen, mit neuer Leitung und neuen Strategien dazu beitragen, auch im 21. Jahrhundert viele Menschen zu Jesus zu führen.

Zwei Kernwerte

Durch das Zusammenführen von Janz Team und Netzwerk Schweiz entsteht in der Schweiz ein Kompetenz-Zentrum für Evangelisation. Das Inland-Missionswerk definiert die Kernwerte Mobilisation und Evangelisation. Zur Mobilisation dient ein monatlicher Newsletter, der das Evangelisations-Feuer neu entfachen will. Weiter sollen nationale Evangelisations-Tage durchgeführt, Christen zur Evangelisation motiviert und evangelistische Tools entwickelt werden. Unter dem Stichwort «LogosNetzwerke» sollen die Gründung lokaler Evangelisations-Netzwerke gefördert sowie die Ressourcen der lokalen Evangelisations-Netzwerke national vernetzt werden. Gros-

Gesegnet und gesandt: Segnungsfeier des neuen Vorstands.

ses Gewicht hat die Schulung von Evangelisten. Der Bereich Evangelisation fasst die praktischen Aspekte zusammen: evangelistische Events und Camps, Strasseneinsätze sowie die Weiterführung des evangelistischen Buchladens in Delémont.

Das Anliegen bleibt

An der ausserordentlichen Mitgliederversammlung vom 15. August haben die Mitglieder des Janz Teams Schweiz in Basel die Überführung der Arbeit ins Netzwerk Schweiz vollzogen, neue Statuten genehmigt und einen neuen Vorstand gewählt. Ihm gehören Gabriel Häsler (Missionsleiter/ Präsident), Werner Schmidli, Dick Leuvenink, Simon Walder und Gregor Weber an. Sie wurden im anschliessenden Gottesdienst eingesetzt und gesegnet. Die Arbeit des bisherigen Leiters des Schweizer Zweigs, Paul Lehman, wurde verdankt. Die Umstrukturierung und Neuausrichtung wurden positiv aufgenommen. Jakob und Martha Peyer waren einst als jung verheiratetes Paar die ersten Mitarbeiter des Janz Teams Schweiz und erlebten die rasante Entwicklung des Missionswerks hautnah mit. Jakob Peyer bezeichnete den Anlass in Basel als «denkwürdigen Tag», der ihn mit Freude erfülle: «Die Ablösung des Janz Team-Vereins und die Neuausrichtung mit dem Netzwerk Schweiz ging sehr harmonisch über die Bühne. Mich beeindruckt die Vision, überall Netzwerke ins Leben zu rufen. Der Aufruf, sich durch Gottes Geist zur Evangelisation bevollmäch-

tigen zu lassen, hat mir aus dem Herzen gesprochen.»

Aktuelle Projekte

«Es ist, als ob sich die Janz-Teamler neue Kleider anziehen würden», sagte der neue Leiter von Netzwerk Schweiz, Gabriel Häsler, gegenüber idea. «Wir werden etwas moderner und treten in einer anderen Farbe auf. Trotzdem wird die Arbeit im Sinne unserer Gründerväter weitergeführt.» Der neue «Drive» ist indes nicht zu übersehen. Netzwerk Schweiz möchte regional den Zusammenschluss von Kirchen und Gemeinden fördern, um das Evangelium auf die Strassen und Gassen zu tragen. «So wird die Region mit der guten Nachricht durchdrungen. Immer mehr Menschen werden ihr Leben Jesus anvertrauen und ebenfalls anfangen, das Evangelium zu bezeugen», zeigt sich Häsler zuversichtlich. Wichtig sei, dass diese Aktionen regelmässig und Generationen-übergreifend durchgeführt würden. THOMAS FEUZ

Arbeit im Netzwerk «netzwerkbasel» war ein Zusammenschluss von 14 Gemeinden und Werken, die wöchentlich Strasseneinsätze durchführten. Ähnliche Modelle gibt es im Zürcher Unter- und Oberland und in St. Gallen. Sie und das Janz Team Schweiz bilden die Evangelisations-Plattform «Netzwerk Schweiz». www.netzwerkschweiz.ch (monatlicher Newsletter) www.tagderevangelisation.ch/Banner (konkrete evangelistische Projekte)


TAGESSCHAU

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«Treffpunkt Gipfelkreuz»: Interessengemeinschaft «Bergbibel» feier t Premiere in Zermatt

Imposante Filmproduktion – in jeder Hinsicht «Das habe ich in Zermatt noch nie erlebt», sagte Kurdi­ rektor Daniel Luggen an der Filmpremiere von «Treffpunkt Gipfelkreuz». Er moderierte Uraufführung und Podiums­ diskussion mit der Produkti­ onscrew und erwartete rund 100 Leute. Gekommen sind über 400. «Dieser Tag mit so vielen Leuten erfüllt uns mit tiefer Dankbarkeit – und etwas feuchten Augen…», sagten die Visionäre und Hauptverantwortlichen dieses Bergfilms, Köbi Julen aus Zermatt und Wilhelm Zurbrügg aus Frutigen. Diese beiden haben Schritt für Schritt, immer wieder in Zwiesprache mit Gott, wie sie erzählten, Leute angefragt, in einem Film über die Schönheit der Bergwelt und die Herausforderungen von Bergbesteigungen mitzumachen: Bergsteiger, Bergführer, berggängige Profis für die anspruchsvolle Kameraarbeit, Helipiloten und weitere Fachleute. Herausgekommen ist ein Film der Superlative. Sogar Outdoor-

horn, wird hautnah dokumentiert. Die Kletterer erzählen von ihrem persönlichen Erleben der Extreme zwischen Himmel und Erde und bringen an einzelnen Stellen Gott zur Sprache – einfach, unaufdringlich, persönlich.

Geschenk für Gottsucher

Filmgenuss auf höchstem Niveau: Premiere in Zermatt.

Kameraspezialist Samuel Gyger zeigte sich an der Premiere erstaunt, was im Schnittstudio und mit der Musikkomposition von Visualproductions in Baden aus den atemberaubenden Bildern entstanden ist.

Hightech und Tiefsinn

Der Film in modernster HDTechnologie fasziniert und bringt zum Ausdruck, was viele Menschen bei diesem Anblick in der

Natur erleben: Staunen, Respekt, Ehrfurcht, Dankbarkeit, Frieden, Leidenschaft… Intuitiv kommt da die Frage auf, ob es sein darf, hier von Schöpfung, ja von einem Schöpfer zu reden? «Der Film macht nachdenklich und will für diese tiefer liegende Dimension sensibilisieren. Das ist das Potenzial dieses Films», betont Productions-Leiter Marc Villiger. Eine grandiose Hochtour auf den Traumgipfel im Wallis, das Weiss-

Die Produktion geht zunächst als Kinofilm auf Tournee, obwohl man hier nichts forcieren wolle, so Wilhelm Zurbrügg. Gott hätte ihnen immer wieder so klar die nächsten Schritte gezeigt und somit viele wunderbare Zeichen gegeben, dass man diese Strategie auch nach erfolgreicher Premiere weiterverfolgen wolle. Nun werde die für Oktober vorgesehene mehrsprachige DVD vorbereitet. Diese werde auch Bonusmaterial enthalten, wie persönliche Statements zur Entstehung des Films, unveröffentlichte Filmsequenzen und weiterführende Gedanken des bergsteigenden Pfarrers nach der Ankunft am Gipfelkreuz. TOM SOMMER www.treffpunkt-gipfelkreuz.ch

Mehrere Jugendliche liessen sich im Wettinger Gemeindezentrum taufen

Für Jesus Christus holten sie alle tief Luft Augen zu und abtauchen: So hiess es am letzten Samstagabend für mehrere junge Täuflinge im Gemein­ dezentrum Bethel (GZB) in Wettingen. Sie haben sich für ein Leben mit Jesus Chris­ tus entschieden. «Ich dachte, ich müsse perfekt sein», sagte Michael Trüb. Deshalb habe er lange gezögert, sich taufen zu lassen. «Doch dann habe ich erkannt: Jesus liebt mich, und er nimmt mich an, so wie ich bin.» Wenig später stand Michael bis zur Hüfte im Taufbecken des Gemeindezentrums Bethel in Wettingen. Nach einem kurzen Gebet durch Jugendpastor Michael Ruppen wurde der 18-Jährige ins Wasser getaucht. Der 17-jährige Daniel Meier bezeugte: «Die Taufe ist für mich ein weiterer wichtiger Schritt im Glauben, denn Bilder: Tom Sommer, Patrik Hasler-Olbrych

Voller Freude: Die frisch getaufte Tamara Moser (Mitte) mit Patin Corina Peter und Jugendpastor Michael Ruppen.

ich habe mich für ein Leben mit Jesus Christus entschieden», holte tief Luft und tauchte ebenfalls ins Taufbecken ab.

Mutige Entscheidung

Mehrere jugendliche Täuflinge haben sich am letzten Samstagabend für diesen sichtbaren

Glaubensschritt entschieden – unter Applaus der rund 80 anwesenden Familienangehörigen und Freunde. Vor der feierlichen Wassertaufe hat die Jugendband bewegte und besinnliche Lobpreislieder gespielt, welche die Kraft des Heiligen Geistes vergegenwärtigen. Im Anschluss predigte Jugendpastor Michael Ruppen zum Thema «at home?». Diese Frage brachte viele zum Nachdenken. Ruppen zeigte den Zuhörern nämlich ganz genau, wo sie im Glauben mit Jesus stehen: weit weg von der «Baustelle». Deutlich wurde dies, als er die grössten Bauwerke der Menschen mit jenem Gottes in Vergleich stellte: dem Bau der Gemeinde Jesu Christi. Dies sei das grösste Bauwerk aller Zeiten, sagte er und betonte: «Jeder Einzelne von uns ist aufgerufen, an dieser Gemeinde mitzubauen.» Seit letzten Sams-

tag bauen einige Frischgetaufte mehr an Gottes Bauwerk mit! Vorerst allerdings stärkten sie sich am Apero im Gemeinschaftsraum des GZB, der mit einer Bar und einer gemütlichen Lounge aufwartete. NATHANAEL SCHAFER

Jugendarbeit im GZB Das Gemeindezentrum Bethel (GZB) in Wettingen ist der Schweizerischen Pfingstmission angeschlossen. Jugendpastor Michael Ruppen leitet ein Team von 15 jungen Erwachsenen, das sich in Gefässen wie New-GenerationGottesdiensten, Kleingruppen, Workshops oder Gebetsabenden Kindern und Jugendlichen aus dem Grossraum Baden und Wettingen annimmt. Nächster Anlass: Allianz Open Air, 21. August, ab 19.30 Uhr, Bahnhofplatz Baden. www.gzb.ch/de/jugi


TAGESSCHAU

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Augenschein bei einem Projekt der Allianz-Mission im Norden Guineas

ÄXGÜSI

Wasserfilter und wahres Lebenswasser

Innerer Schalter

Den Ausstieg schaffen aus der Spirale von Armut und Krankheit: Darum sind Adrian und Silvia Förster im westafrikanischen Guinea. Als Projektleiter von «Action Vivre» verhelfen sie Menschen zu sauberem Trinkwasser. Und zu wahrem Lebenswasser. «Ondjaaraama!» Der dunkelhäutige Mann im langen Gewand und einem runden Käppi auf dem Kopf begrüsst die weissen Ankömmlinge freundlich. Man kennt Adrian Förster hier im Norden Guineas. Seit neun Jahren arbeitet er als Projektleiter für die Schweizer Allianz-Mission (SAM) in Westafrika. Mit 1,93 Meter Körpergrösse ist er nicht zu übersehen. Dazu spricht er gut Pular, die Sprache der Peul, halbnomadischer Viehzüchter. Der Dorfchef nimmt Platz, ebenso Förster und seine Begleiter. Im Hintergrund scharren Hühner und streifen Schafe um die schilfbedeckten Rundhütten. Förster will sich nach dem Zustand des Wasserfilters erkundigen, der vor drei Jahren installiert wurde. «Läuft der Filter noch?» Der Chef nickt eifrig: «Ja, ja!» Der Ziehbrunnen ist mit einer Zementplatte verschlossen, auch der Filter sieht intakt aus. Nur beim Ausguss hängt ein dickes Spinnennetz voller Mücken. Fleissig benutzt wird er offenbar nicht.

Mangelnde Hygiene

Die Einheimischen verwenden oft Flusswasser für den täglichen Bedarf. Da nur wenige den Zusammenhang zwischen mangelnder Hygiene und Krankheiten kennen, ist die Rate an Erkrankungen durch verschmutztes

Brunnen für Guinea

Bisher wurden im Rahmen von «Action Vivre» 13 Brunnen gegraben und etwa 250 Filter in Umlauf gebracht. Ein Bio-Sandfilter reinigt das Wasser zu 95 Prozent. Damit erhalten rund 4000 Menschen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Das Projekt ermöglicht Einheimischen zudem, ein Kleinunternehmen zu starten. www.sam-ame.org

Bild: Mirjam Fisch

Gewinn für das Unternehmen herausspringt. Houriet fährt jeweils mit einem Begleiter in das Dorf, wo ein Filter bestellt worden war. Das von 12 bis 13 Metern unter dem Grundwasserspiegel hoch gepumpte Wasser wird in den quadratischen Filter gegossen, wo es durch ein Kies- und Sandbett fliesst. Nach ein paar Tagen hat sich auf dem Sand eine Bakterienschicht gebildet, die krank machende Keime abtötet. Durch die intensive Zusammenarbeit mit Einheimischen werden christliche Grundwerte vorgelebt. So kann Houriet ganz natürlich seinen Glauben an Gott bezeugen. Seine Mitarbeiter leben einen gemässigten Islam und hören gerne die Geschichten aus dem Alten Testament. Sie kennen Abraham, der bereit war, seinen Sohn zu opfern. Adrian Förster und seine Mitarbeiter erklären jeweils, dass Gott wie bei Abraham ein weiteres Opfer sandte: Issa, Jesus, das stellvertretende Opfer für die Sünde aller Menschen.

Veränderung der Herzen Hygiene dank sauberem Wasser: Adrian Förster mit einem Wasserfilter in Nordguinea.

Wasser hoch. Deshalb suchte Försters Team nach besseren Möglichkeiten. «Die schwarz bemalten Pet-Flaschen eignen sich hier nicht», erklärt Förster. «Die Menschen vergessen, die Flaschen immer wieder zu füllen und den UV-Strahlen auszusetzen. Ausserdem dauert es Stunden, bis so genügend Trinkwasser bereit ist – und dann ist das Wasser siedend heiss.»

Neue Kleinunternehmen

Sein Mitarbeiter Patrick Houriet baut nun Brunnen, die mit Zementröhren ausgekleidet sind und leitet die Produktion von Bio-Sandfiltern. Damit lässt sich innert Minuten ein ganzer Eimer Wasser reinigen. Ursprünglich wurden die Filter unter ihrem Selbstkostenpreis abgegeben. Jetzt konnte Houriet die Materialkosten so senken, dass bei gleich bleibendem Preis sogar ein kleiner

«Ohne eine Veränderung der Einstellung verändert sich hier nichts.» Neun Jahre Entwicklungszusammenarbeit haben Silvia Förster gelehrt, dass weder Geld noch kluge Projekte zu langfristigem Erfolg führen. Der christliche Glaube biete die Grundlagen zur Veränderung von Herzen und Gedanken. Als Beispiel nennt sie Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Ausdauer. Diese Eigenschaften zeichneten die Lehrer aus, die an den beiden Schulen unterrichten, die von «Action Vivre» aufgebaut worden sind. Innerhalb von vier Jahren hat sich das hohe Niveau dieser christlichen Privatschule herumgesprochen. Immer mehr muslimische Familien schicken deshalb ihre Kinder hierher. Gute Bildung allein reiche jedoch nicht zum Ausstieg aus der Armut, betont Adrian Förster. «Langfristiges Planen, Ehrlichkeit und Vertrauen sind hier kaum vorhanden. Wir legen daher grossen Wert darauf, unser Leben mit unseren Mitarbeitern zu teilen und sie in ihrem Denken herauszufordern.» MIRJAM FISCH

Ich stand im Lift, eingezwängt zwischen vollgepackten Papiertaschen und Umzugskartons. Als sich die Türe im siebten Stock öffnete, hätte ich beim Aussteigen beinahe eine ältere Dame überrannt. Sehr begeistert war sie davon nicht. Nach ein paar nicht gerade freundlichen Äusserungen von ihr begriff ich, dass sie wohl schon eine Weile auf den Lift gewartet hatte. Für die Erklärung, dass ich gerade am Zügeln bin, schien sie nicht viel Verständnis aufzubringen. Während mir schon ein paar scharfe Worte auf der Zunge lagen, durchzuckte mich plötzlich ein Gedanke: Wie war das schon wieder mit der Nächstenliebe? Und irgendwie gelang es mir, den inneren Schalter umzustellen, mich zu entschuldigen und in aller Eile einige Kartons aus dem Lift zu räumen, um ihr Platz zu machen. Ein paar Minuten später öffneten sich die Lifttüren erneut. Die Dame, welche wohl nur kurz nach unten gefahren war, um den Briefkasten zu leeren, stand wieder vor mir. Doch sie war kaum wiederzuerkennen. In aller Freundlichkeit stellte sie sich mir vor. Und ich konnte sie nicht davon abbringen, mir dabei zu helfen, die ziemlich schweren Taschen in die Wohnung zu schleppen. Danach lud sie mich zu einer ausführlichen Besichtigung ihrer Wohnung ein und erzählte mir dabei so einiges aus ihrem Leben. Sie betonte, dass ich jederzeit bei ihr vorbeikommen könne, falls ich irgendetwas brauchen sollte. Es war ein kurzer Moment, der die Beziehung zu dieser Dame veränderte. Ein Moment, in dem ich den inneren Schalter auf Liebe umstellte. Es ist manchmal verblüffend einfach, dieser Grundaufforderung des Evangeliums nachzukommen. Und es hat ebenso verblüffende Auswirkungen. Nachahmung empfohlen! DAVID SOMMERHALDER Der Autor ist Redaktor bei den christlichen Internetportalen Livenet.ch und Jesus.ch.


Inserate

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steLLen

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Wir sind eine vielseitige reformierte Kirchgemeinde am Jurafuss. Zur Ergänzung unseres Mitarbeiterteams in der Kreisgemeinde Olten-Stadt suchen wir per 1. April 2011

Einen Sozialdiakon/eine Sozialdiakonin (50%) mit Schwerpunkt Jugendarbeit

"Der Dienst in der Heimstätte Rämismühle wird geprägt von gelebter, christlicher Nächstenliebe. Wir wollen Menschen auf ihrem Lebensweg begleiten, besonders in Zeiten von Leid, Not, Krankheit, Schmerz und Sterben" (aus unserem Leitbild)

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Pflegefachpersonal (w/m) 60 – 100% für unser Alters- oder Pflegewohnheim mit insgesamt 120 Bewohnern. Fachliche Qualifikation, Zuneigung zu betagten Menschen, Verantwortungsbewusstsein und Fröhlichkeit sind für uns wichtige Aspekte für eine gute Zusammenarbeit im Pflegeteam. Sind Sie interessiert, unseren modernen Betrieb kennen zu lernen? Unser Interesse an Ihnen ist jedenfalls sehr gross! Unser Leiter Pflege und Betreuung, Emilio Mühlemann freut sich über Ihre schriftliche Bewerbung per Post oder e-mail.

Was wir bieten - Zusammenarbeit mit 2 Pfarrern und einer weiteren Sozialdiakonin (50%) - Unterstützung durch engagierte Behördemitglieder und viele motivierte Freiwillige - Zeitgemässe Arbeitsbedingungen und Entlöhnung - Freiraum, ihre Kreativität in Neues einzubringen - Die Möglichkeit, an bestehende Angebote anzuknüpfen Was wir uns wünschen - Sie sind eine kommunikative, aufgeschlossene, selbständige, aber auch teamfähige Persönlichkeit. - Sie sind im Glauben an Jesus Christus verankert. - Sie haben eine Ausbildung in Sozialdiakonie (kirchliche Verwurzelung) oder stehen darin - Sie sind eine Person mit Schwung und Humor, die vor allem ein Herz für Jugendliche hat, aber auch gerne mit Leuten anderer Alters- und Gesellschaftsgruppen umgeht. Möchten Sie uns kennen lernen? Wir freuen uns auf Sie! Für weitere Auskünfte wenden Sie sich bitte an René Moser, Präsident der Kirchenkommission Olten-Stadt. Telefon 062 296 65 76 oder 079 211 52 50. www.ref-olten.ch

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Welches sind ihre Aufgabengebiete - Kirchlicher Religionsunterricht an der Schule - Jugendarbeit ab 4. Klasse (regelmässige Angebote aber auch Projekte) - Leitung von Jugendlager wie z. B. das sehr beliebt gewordene Adventure-Camp - eigene Projekte

Ihre schriftliche Bewerbung senden Sie bitte bis am 17. September 2010 an: René Moser, Speiserstrasse 26. 4600 Olten

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meDien

leserbrief

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synergie

Man muss kein Held sein… Der das schreibt, ist kein Geringerer als der Pilot Chesley Sullenberger, der nur sechs Minuten nach dem Start in New York mit einem voll besetzten Flugzeug auf dem Hudson River notlandete. Ein grosser Vogelschwarm im Triebwerk liess ihn nicht lange überlegen. Er musste entscheiden, umsetzen und erlebte dabei die gewaltige Gnade und Herrlichkeit seines Vaters und Herrn, der dieser Aktion das Gelingen schenkte. Alles lief so in einer Ruhe und klaren Regie ab, dass es nicht zur Katastrophe kam und alle Insassen gerettet werden konnten. Kennen wir solche Momente nicht auch in der Wirtschaft? Plötzlich ist Krise, und auch wir sind gezwungen, die «richtigen» Entscheide oft innert kürzester Zeit zu fällen. Ob sie sich dann als richtig herausstellen, wissen wir wie Chesley Sullenberger oft erst nach erfolgter Landung…

In all den Jahren als Unternehmer, unterwegs mit Gott, habe ich glauben und vertrauen gelernt, dass mein Gott und Vater im Himmel es mit mir und dem mir anvertrauten Team gut machen wird, zumindest da, wo ich versuche, mit ganzer Hingabe mein Bestes zu geben. Das genügt ihm nämlich. Es gab Situationen, in denen ich mich oft alleine gefühlt habe und zu meinem Gott schrie, um später zu realisieren, dass er immer da war und es besser machte, als ich es je hätte tun können. Das ist das Herz des Vaters! Da habe ich verstanden, wie das gemeint ist in der Bibel mit dem «Vater aller Vaterschaft»! Für mich war es entspannend, kein Held sein zu müssen, sondern das zu tun, was jeweils im Moment zu tun war, und Verantwortung zu übernehmen. Nicht immer ist alles einfach gelungen. Am meisten hat mich Gott

wohl aus begangenen Fehlern lernen lassen. Ich habe schnell erkannt, dass es auch in einem Unternehmerleben nicht nur Höhenflüge gibt. Dabei hat mir der Heilige Geist auch in schwierigsten Situationen immer wieder zu Gelassenheit und Zufriedenheit verholfen, und Worte aus der Bibel gaben mir immer wieder Kraft, Freude und Zuversicht. Jetzt bin ich 65-jährig, und wir haben unser Unternehmen verkauft. Kein Arbeitsplatz ging verloren. Es gibt neue, ja gar bessere Perspektiven. Die neuen Besitzer übernahmen die bewährte Tradition und durchmischten sie mit neuen Innovationen. Dies alles in einer Zeit, in der gerade in unserer Branche (Versandhandel) oftmals auf fragwürdige Art und Weise Arbeitsplätze vernichtet wurden. Mit unserem Firmenverkauf wurde mir einmal mehr bewusst: Nicht Macht und Geld allein sind entscheidend für unser Leben, sondern noch mehr unsere Beziehungen. Dafür bin ich sehr

dankbar, vor allem meinen tollen Mitarbeitern und Freunden, aber auch den Lieferanten und unseren Kunden. Allen voran aber hat mich die Beziehung mit Jesus, der aus Liebe zu Gott und zu uns Menschen den Weg ans Kreuz gegangen ist, geprägt. Diese Beziehung ist für mich Hoffnung und Vertrauen für die Zukunft. Für mich geht etwas zu Ende, damit Neues beginnen kann. In anderer Form. Mit diesem Beitrag verabschiede ich mich deshalb als Unternehmer herzlich von dieser Kolumne und von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. HAnsPeTer sUess Der Autor war Gründer des Versandhauses Angela Bruderer AG in Winterthur und bis letzten Mai dessen Inhaber. – hsuess@ angela-bruderer.ch - Die Redaktion dankt Hanspeter Suess herzlich für seine zuverlässige Mitarbeit und seine zahlreichen inspirierenden Beiträge!

Nationalfondsstudie zum Verhältnis zwischen Medien und Religionsvertretern

Die Bibel widerlegen?

Von Religion wissen Journalisten wenig

«idea Spektrum» Nr. 30/31 – «Wer ist ein Fundamentalist» Im Interview mit Reinhard Hempelmann wird die Frage «Wer ist ein Fundamentalist» teilweise falsch beantwortet. Gewiss ist jemand, der glaubt, dass Gott die Welt in sechs Tagen geschaffen hat, ein Fundamentalist. Aber so steht es ja überdeutlich in 2. Mose 20,11: «Denn in sechs Tagen hat der Herr den Himmel und die Erde gemacht, das Meer und alles, was in ihnen ist, und er ruhte am siebten Tag.» Hempelmann irrt, wenn er meint, dass die Fundamentalisten den christlichen Glauben mit naturwissenschaftlichen Argumenten verteidigen wollen. Uns geht es um den Darwinismus, der naturwissenschaftlich unhaltbar geworden ist. Im neu herausgekommenen Buch «95 Thesen gegen die Evolution» werden 95 naturwissenschaftliche und philosophische Argumente beschrieben, die auf der naturwissenschaftlichen Ebene die Evolutionstheorie widerlegen. Die Schöpfungsgeschichte der Bibel kann man nicht mit naturwissenschaftlichen Argumenten widerlegen oder beweisen. Die Bibel ist kein naturwissenschaftliches Lehrbuch, aber sie enthält keine naturwissenschaftlichen Irrtümer.Es wäre eigentlich Zeit, dass die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen in Berlin die neuen kreationistischen naturwissenschaftlichen Veröffentlichungen gebührend zur Kenntnis nimmt. HAnsrUeDi sTUTZ, Dietlikon

Journalisten verfügen über sehr lückenhafte religionskenntnisse und interessieren sich wenig für religiöse fragen. Das hat eine studie der medienwissenschaftler Vinzenz wyss, winterthur, und Urs Dahinden, chur, gezeigt. Die Forschungsgruppe, die im Rahmen einer Nationalfondsstudie dem Verhältnis von Journalisten und Religion nachging, stellt fest, die allermeisten Journalisten wüssten wenig über Religion. Tendenziell seien Journalisten noch weniger religiös als der grosse Teil der Bevölkerung. Der Anteil der konfessionslosen Journalisten sei höher als der Durchschnitt von Konfessionslosen in der Bevölkerung.

Verhalten habe Nachteile. Wenn bei einer religiösen Gemeinschaft ein Skandal ausbreche, verfügten nur sehr wenige spezialisierte Medienleute in der Schweiz über das nötige Wissen, um überhaupt kompetent darüber berichten zu können. Journalisten wüssten, dass sie in Sachen Religion nicht kompetent sind, müssten aber unter Zeitdruck ihre Informationen zusammentragen. Bei den Buddhisten oder den Muslimen, die keine zentralen Informationsstellen hätten, sei das noch schwieriger. Eine derartige Abhängigkeit von Medienstellen sei gefährlich, warnt der Medienspezialist. Gäbe es eine Religionsgemeinschaft, die systematisch und gut Public Re-

Monopol einiger Journalisten

Andererseits wüssten die Journalisten, dass man sich an religiösen Themen die Finger verbrennen könne. Urs Dahinden: «Also sagen sie sich: Lieber die Finger davon lassen, und weichen so dem heiklen Thema aus.» Dieses Bild: idea/SN

Kirche und Religion sind heute für viele Schweizer Medienleute ein Buch mit sieben Siegeln.

lations betreibe, würden dies die Journalisten schlucken.

Unkritische Fragen

Die Tatsache, dass Journalisten praktisch nichts über Religion wüssten, führe zudem dazu, dass sie nicht die richtigen Fragen stellen können. Dahinden: «Man muss sich vorstellen, dass ein Wirtschaftsjournalist sagen würde: Ich muss keine Bilanz lesen können, denn so kann ich den Managern genau die einfachen Fragen stellen, welche auch mein Publikum beschäftigen. Solche Aussagen würden wir von einem Wirtschaftsjournalisten nicht akzeptieren.» Diese Haltung sei einer kompetenten Medienberichterstattung nicht förderlich. Bei der journalistischen Ausbildung wäre deshalb die Vermittlung von Grundwissen und Kontakten wünschenswert. Die Kirchen und andere Religionsgemeinschaften könnten durch eine Co-Finanzierung zu einer Verbesserung der journalistischen Grundausbildung zum Thema Religion beitragen. geOrges scHerrer (Kipa)


WIRTSCHAFT

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Christ sein in Familie und Beruf: Zwei Beispiele aus dem Kanton Bern

Wenn sie in der Klinik ist, betreut er die Kinder Immer wieder wird das gängige Familienmodell – die Frau arbeitet zu Hause, der Mann auswärts – in Frage gestellt. Dennoch kommt die Gleichstellung von Mann und Frau im Beruf nicht wirklich voran. Wem die gemeinsame Kinderbetreuung ein Anliegen ist, kann auch in einem wirtschaftlich härteren Umfeld Lösungsansätze finden. Junge Eltern in Deutschland profitieren zum Beispiel während 47 Wochen von einem bezahlten Urlaub – zu vollem Lohn. Ganz anders ist die Situation hierzulande: Hier erhalten erwerbstätige Frauen seit rund fünf Jahren einen bezahlten Mutterschaftsurlaub in der Höhe von 80 Prozent des versicherten Lohnes, wobei die Dauer zwischen dem Minimum von acht Wochen und einem mittleren Wert von 14

Impressum Idea Schweiz Herausgeber: Idea Information AG, 4410 Liestal Verwaltungsrat: Heiner Henny, Präsident; Sam Moser, Stellvertreter; Paul Beyeler, Hans Lendi, Hansjörg Leutwyler, Hanspeter Schmutz Ideelle Trägerschaft: Schweizerische Evangelische Allianz (SEA), Verband Evangelischer Freikirchen und Gemeinden (VFG), Arbeitsgemeinschaft Evangelischer Missionen (AEM) Redaktion: Josefstr. 32, 8005 Zürich, Tel. 044 444 16 44, Fax 044 444 16 49 E-Mail: redaktion@ideaschweiz.ch Internet: www.ideaschweiz.ch Chefredaktor: Andrea Vonlanthen Büro: Bahnhofstr. 65, 9320 Arbon Tel. 071 446 70 02, Fax 071 446 74 88 E-Mail: andrea.vonlanthen@ideaschweiz.ch Redaktor: Thomas Feuz Er weitertes Team: Esther Reutimann, David Sommerhalder, Helena Gysin, Thomas Hanimann, Iris Muhl, Sibylle Zambon, Christian Bachmann, Mirjam Fisch Praktikum: Stefanie Niederhäuser Inserateservice: Jordi AG – das Medienhaus, Roland Rösti, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 25, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: inserate@ideaschweiz.ch Aboservice: Jordi AG – das Medienhaus, Ursula Seifried Jordi, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, Tel. 031 818 01 20, Fax. 031 819 38 54 E-Mail: abo@ideaschweiz.ch Abopreise: Jahresabo Fr. 145.–, Seniorenabo Fr. 117.–, Halbjahresabo Fr. 77.–. Das Abo ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar. Konto: PC-Konto 40-788586-4 Idea Information AG, 4410 Liestal Layout/Druck/Versand: Jordi AG – das Medienhaus, Belpbergstr. 15, 3123 Belp, www.jordibelp.ch

Bild: idea/tf

Für sie sind Teilzeittätigkeiten normal: Dominic, Bernhard, Rosmarie und Timon Diem aus dem bernischen Aaretal.

Wochen variiert. Wer einen bezahlten «Familienurlaub» wie im nördlichen Nachbarland erwartet, erlebt eine herbe Enttäuschung; Schweizer Väter haben (noch) keinen gesetzlichen Anspruch auf einen Vaterschaftsurlaub. Der Trend ist deutlich: Während in den Niederlanden rund 22 Prozent der Männer Teilzeit arbeiten, sind es in Italien nur gerade 4,7 Prozent und in Österreich 6,5 Prozent. Die Schweiz liegt mit 12,6 Prozent überraschend im Mittelfeld – noch vor Schweden, mit 11,8 Prozent. Auch wenn die meisten christlichen Paare sich nach dem gängigen Familienbild ausrichten, streben mehr und mehr Eltern eine Aufteilung der Betreuungspflichten und der auswärtigen Erwerbstätigkeit an – mit Erfolg, wie eine Recherche von idea gezeigt hat.

«Mehr Flexibilität!»

Das Ehepaar Bernhard und Rosmarie Diem wohnt im bernischen Aaretal. Der Ingenieur Bernhard und die Sozialarbeiterin Rosmarie haben nach einer längeren Stellenlosigkeit von Bernhard eine ideale Lösung gefunden: Beide arbeiten Teilzeit. Bernhard betreut die Kinder an zwei Nachmittagen, Rosmarie hat ein Teilpensum als Sozialarbeiterin in der Klinik SGM in Langenthal. Sie empfindet die Berufstätigkeit als wesentliche Bereicherung und positive Herausforderung. Bernhard ergänzt: «Man(n) hat die Kinder ja nur während einigen wenigen Jahren. Ich finde es sehr spannend, den Alltag unserer Jungs mitzuerleben.» Rosmarie begrüsst es, dass sich Väter und

Halten sich den Rücken frei: Manuela, Giannina, Stefan und Seraina Maibach.

Mütter die Betreuung ihrer Kinder, Erwerbs- und Hausarbeit teilen. «Die gegenwärtige Diskussion sensibilisiert Männer. Es ist wichtig, dass sie sich getrauen, ihren Arbeitgeber auf ein Teilpensum anzusprechen. Ich wünsche mir, dass die Arbeitgeber bei solchen Fragen mehr Flexibilität zeigen.» Und die beiden Söhne Timon (14) und Dominic (12)? Sie finden es «ganz normal», dass beide Eltern in einem Teilzeitpensum tätig sind. Und sie schätzen es, dass der Vater regelmässig tagsüber zu Hause ist (auch, wenn der PC nicht will…).

«Insistieren wichtig»

Das Ehepaar Stefan und Manuela Maibach ist seit kurzem in Thun wohnhaft. Stefan ist Ing. HTL und in einem KMU mit 74 Angestellten tätig, Manuela ist gelernte Telefonistin und arbeitet Teilzeit im Sportbereich. Manuela sehnte sich nach einem eigenen Verdienst und danach, «finanziell nicht mehr so abhängig zu sein». Beide sind überzeugt: «Würde der Staat das Engagement in der Familie stärker honorieren, sähe

vieles ganz anders aus.» Stefans Arbeitgeber hatte zuerst kein Gehör für ein Teilpensum. Die Idee, teilweise von zu Hause aus zu arbeiten, wurde 2001 umgesetzt. Stefan betreut seither die beiden Töchter Seraina und Giannina mit und besorgt etwa den «Wocheneinkauf». Das Beispiel machte Schule: «Heute hat fast die Hälfte meiner Arbeitskollegen mit Kindern ein Job-Sharing. Jeder ist per Handy jederzeit und überall erreichbar. Mein Insistieren hat sich für alle gelohnt – auch für die Firma.» Manuela ergänzt: «Diese Lösung bereichert uns als ganze Familie.» Sie kritisiert, dass Tagesmütter teils nur mit fünf Franken pro Kind und Stunde entlöhnt werden: «Wer fremde Kinder betreut, sollte gleich behandelt werden wie Angestellte in einer Krippe beziehungsweise Kindertagesstätte.»

Teilzeiter zufriedener?

Die Fachstelle UND (Familienund Erwerbsarbeit mit Büros in Basel, Bern, Luzern und Zürich) weist darauf hin, dass bestehende Möglichkeiten nicht genügend ausgeschöpft würden. Väter sollten mutiger werden und ihren Arbeitgeber auf ein Teilzeitpensum ansprechen. Teilzeit arbeitende und zufriedene Mitarbeiter seien oft motivierter und konzentrierter. Fazit der idea-Recherche: Es kann für alle Beteiligten positiv sein, wenn sich Väter vermehrt um die Kinder kümmern. Eine solch einvernehmliche Aufgabenteilung muss nicht bedeuten, dass die Kinderbetreuung für eine Mutter nicht mehr Priorität hat. THOMAS FEUZ

Möglichkeiten nutzen

«Kinder sind eine Gabe Gottes!» Im Gespräch lassen sich Modelle finden, damit Väter ihre Betreuungsaufgabe (besser) wahrnehmen können. Bei Teilzeit steht nicht immer der finanzielle Aspekt im Vordergrund. Auch eine unbezahlte Tätigkeit kann erfüllen, etwa in einem Arbeitszweig der christlichen Gemeinde oder in einem Verein im Dorf. www.und-online.ch www.seco.admin.ch (Broschüre «Familie und Beruf»)


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ideaSchweiz l 33/2010

WIRTSCHAFT

KULTUR

15

«Transforum»: Führungskräfte wünschen sich mehr Gesellschaftsrelevanz

«Bietet bewusst geistliche Vaterschaft an!» Zum 14. Mal fand Anfang August in der Christus-Kirche Biel das «Transforum» statt. «Transforum» – eine Kombination von Transformation und Forum – will Menschen durch biblische Wahrheiten verändern und diese Wahrheiten öffentlich wirksam werden lassen. Mehr als 220 Christen aus Führungspositionen in der Wirtschaft, im Bildungswesen und in christlichen Gemeinden aus der Schweiz, Deutschland und Österreich haben sich vom 5. bis 7. August dem Thema «Am Puls sein – Impuls sein» gestellt. Die Organisatoren hatten das Thema breit formuliert. Die Kernfrage während der ganzen Tagung lautete: Was müssen Christen tun, damit das Reich Gottes in allen Gesellschaftsschichten Gestalt annimmt?

«Zum Handeln gefordert»

Dennis Peacocke, Walther Dürr, Robert Roth, Matthias (Kuno) Kuhn, Adam Peacocke, Johannes Wirth und die Nationalräte Wer-

Mit Kopf und Herz: Eröffnungszeremonie am Bieler «Transforum».

ner Messmer und Andreas Brönnimann forderten dazu auf, Verantwortung für unsere Gesellschaft zu übernehmen und die christlichen Werte aktiv einzubringen. Grundtenor der verschiedenen Referate: «Viel zu lange haben sich die Gläubigen aus der Welt zurückgezogen und Politik, Wirtschaft und Erziehung als ‹zu wenig geistlich› angesehen.» Die zerstörerischen Folgen dieser Haltung seien heute sichtbar: «Wenn wir Gott Welt-los machen, dann dürfen wir nicht erstaunt sein, wenn die Welt Gottlos wird», betont Walter Dürr. Die globale Finanzkrise bringe das Resultat ans Licht, wenn ganze

Systeme auf falschen Werten aufgebaut werden. Die Folge davon seien grosses Leid und ein immenser Schaden. Gerade hier seien bekennende Christen zum Handeln aufgefordert. «Wie sonst sollen wir mit der Aussage aus Johannes 3,16 umgehen, dass Gott ‹die Welt so sehr liebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie gegeben hat, damit die Menschen nicht verloren gehen›?»

Beziehung entscheidet

Am Beispiel der Jugendlichen in Kirche und Gemeinde wurde aufgezeigt, wie wichtig Beziehungen sind. Voraussetzung dafür sei, dass Gemeindeverantwortliche

authentisch und glaubhaft auftreten. Nur so könnten Visionen vermittelt und junge Leute motiviert werden, sich einzubringen. Jugendliche müssten spüren, dass man ihnen Wertschätzung und Vertrauen entgegenbringe und ihnen auch Fehler zugestehe. «Ältere sollen den Jugendlichen bewusst geistliche Vaterschaft anbieten», forderte Matthias Kuhn die Teilnehmenden auf. Die 15. Auflage des «Transforum» wird voraussichtlich vom 24. bis 25. Februar 2012 in modifiziertem Rahmen in der Hegi-Chile (ParkArena) in Winterthur stattfinden. ROSMARIE SANER

Hier gibts mehr Interessiert an «Geistlicher Vaterschaft», den Prinzipien Gottes und wie diese in Beruf und Gemeinde umgesetzt werden können? Die Schule für Biblische Geschäftsprinzipien (SBG) bietet eine zwei Jahre dauernde Ausbildung an. Kontakt: Institut für Biblische Reformen, Portstrasse 28, 2503 Biel oder www.ibrnet.ch.

Profimusic und Asaph star ten gemeinsame Künstlerplattform

«Swiss made» fördert Schweizer Musiker «Den Schweizer Künstlern wird oft zu wenig Platz zwischen den Internationalen Top Acts eingeräumt.» Davon ist Roger Lustenberger, Geschäftsführer der Profimusic GmbH, überzeugt. Deshalb produzierten Profimusic und Asaph AG den Prospekt «Swiss made». Der Prospekt vermittelt einen Einblick in die christliche Musikszene der Schweiz. «Er soll den involvierten Künstlern eine Plattform bieten, um sich und ihre Musik

Prospekt «Swiss made» Der Prospekt ist gratis und eignet sich gut zum Verteilen und Auflegen. Er kann in beliebiger Stückzahl über info@profimusic.ch oder in den Onlineshops von Asaph und Profimusic bezogen werden. www.profimusic.ch www.asaph.ch

Bilder: Albrecht Fietz, zvg.

zu präsentieren und ihre Popularität zu steigern», so Lustenberger. «Wir möchten ihnen damit für ihr kulturelles Schaffen danken und sie ermutigen, dran zu bleiben und ihre wichtige Arbeit fortzusetzen.» Die Schweizer Künstler, deren Produktionen im Prospekt mit Text und Bild vorgestellt werden, haben die Verantwortlichen sorgfältig ausgesucht. «Es wurden Künstler ausgewählt, von denen wir überzeugt sind, dass von ihnen weiterhin mit tollen Produktionen zu rechnen ist. Künstler, welche mehr als eine Eintagsfliege sein möchten und die sich von Gott in ihrer künstlerischen Laufbahn leiten lassen.» Dabei konnten Profimusic und Asaph die zahlreichen Kontakte nutzen, die über die Jahre beim Organisieren von Konzerten entstanden sind. «Wir sind uns aber bewusst, dass wir in der ersten Ausgabe unmöglich alle Schweizer Musiker berücksichti-

Man dürfe gespannt sein, wie sich die Plattform weiter entwickle, versprechen die beiden Trägerorganisationen. «Es ist wie mit einem Stein, der ins Wasser fällt. Zuerst entsteht nur ein kleiner Ring, aber bald folgen weitere Ringe, die sich bis zum Rand des Teichs ausbreiten», beschreibt Lustenberger das Projekt. «Was genau aus dem ‹Stein› entsteht, können wir noch nicht sagen, aber es scheint uns wichtig, dass sich innerhalb des Teichs etwas bewegt.»

Veränderung nötig «Swiss made», der neue Prospekt von Profimusic und Asaph.

gen konnten.» Mit dabei sind bekannte Namen wie Toby Meyer, Kuno Müller oder die Homies, aber auch interessante Newcomer wie Sara Serio, Michal Werner oder Emanuel Reiter.

Die Musikindustrie sei im Moment sehr lethargisch. «Man konzentriert sich zu sehr auf die grossen Namen.» Im Endeffekt hätten aber oft Aussenseiter und «Nobodies» Veränderungen in der Musikgeschichte bewirkt. «Es wäre schön, wenn unsere Plattform dazu beitragen könnte, eine solche Veränderung herbeizuführen.» STEFANIE NIEDERHÄUSER


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N AC H R IC H T E N

„Es waren christliche Missionare, und wir töteten sie alle“ AFGHANISTAN Neue grausame Details über die Ermordung der Mitarbeiter einer christlichen Hilfsorganisation sind jetzt bekanntgeworden: Demnach sollen zwei Frauen mit einer Handgranate getötet worden sein.

Z

um Hintergrund: Das mobile Ärzteteam der International Assistance Mission (IAM) hatte im Parun-Tal vor allem Mütter und Kinder medizinisch behandelt. Dort leben etwa 50.000 Menschen ohne ausreichende Gesundheitsversorgung. Auf dem Rückweg wurden die Entwicklungshelfer – sechs US-Amerikaner, zwei Afghanen, eine Deutsche und eine Engländerin – überfallen und getötet. Am 5. August wurden ihre Leichen in der Nähe der Fahrzeuge erschossen aufgefunden. Zunächst war nicht klar, ob es sich um einen Raubüberfall oder um eine Aktion der islamischen Taliban handelte. Taliban-Sprecher Zabiuzllah Mujahid erklärte aber: „Es waren christliche Missionare, und wir töteten sie alle.“ Man habe bei ihnen eine Bibel in der Sprache Dari gefunden.

Täter sind nach wie vor auf der Flucht. Die getötete Deutsche – Daniela Beyer (35) – war engagiertes Mitglied der EvangelischLutherischen Kirchengemeinde ChemnitzWittgensdorf.

Untersuchungen abwarten.“ Eigene Nachforschungen hätten aber ergeben, dass es sich bei den Morden nicht – wie zunächst verschiedentlich berichtet – um einen „Raubüberfall“ gehandelt hat, so Frans.

IAM-Direktor: Kein Raubüberfall

Weltweites Entsetzen

IAM-Direktor Dirk Frans (Kabul) teilte indes schriftlich mit, dass man weitere Untersuchungen vorgenommen habe, um herauszufinden, was sich genau zugetragen hat: „Als Nicht-Regierungs-Organisation sind wir nicht in der Position, endgültig zu sagen, wer diese Tat begangen hat. Wir werden die Ergebnisse der offiziellen

Die Ermordung der Gruppe hatte weltweit Entsetzen und Entrüstung ausgelöst. Von den 28,4 Millionen Einwohnern Afghanistans sind 99,9 % Muslime. Hinzu kommen etwa 15.000 Hindus und wenige Sikhs, deren Religionen staatlich anerkannt sind. Über die Zahl der Christen ist nichts bekannt. P

Acht der zehn in Afghanistan ermordeten Helfer der Armen Glenn Lapp (✝ 40)

Daniela Beyer (✝ 35)

Jawed (✝ 24)

Dan Terry (✝ 63)

Tom Little (✝ 61)

Mahram Ali (✝ 50)

Brian Carderelli (✝ 25) Cheryl Beckett (✝ 32)

Aufschluss erhoffen sich die Ermittler vom einzigen Überlebenden des Angriffs – dem Fahrer des Teams. Ihn verschonten die Angreifer, weil er sich durch das Zitieren von Koran-Versen zum Islam bekannte. Bei einer Befragung durch die Polizei gab er jetzt zu Protokoll: „Zwischen 7.30 und 8.30 Uhr machten wir eine Pause, verließen die Fahrzeuge. Plötzlich war Gewehrfeuer zu hören. Zehn Maskierte stürmten auf uns zu.“ Sie hätten dem Chef der Gruppe, USAugenarzt Tom Little, mit einer Kalaschnikow auf den Kopf geschlagen und ihn dann erschossen. Anschließend seien die Terroristen über die Frauen hergefallen. Der Zeuge: „Zwei der drei Frauen sprangen in einen Wagen. Die Angreifer warfen eine Handgranate hinterher – beide starben.“ Ob unter ihnen auch die Dolmetscherin Daniela Beyer aus Chemnitz war, blieb unklar. Schließlich hätten die Angreifer die übrigen Ausländer in einer Reihe aufgestellt und sie erschossen. „Sie waren sehr gut organisiert, wirkten militärisch. Sie hatten einen Plan“, wird der Fahrer zitiert. Der Anführer der Gruppe könnte aufgrund seines Dialekts Pakistani gewesen sein. Die

Sie gingen nach Afghanistan, um Kranken zu helfen. Neben der Dolmetscherin Daniela Beyer aus Chemnitz wurde auch der US-Augenarzt und Teamleiter Tom Little erschossen, der seit 30 Jahren Hilfsprojekte in Afghanistan organisierte. Zu den US-Opfern der Hilfsorganisation IAM gehören weiter Brian Carderelli aus Harrisonburg, Cheryl Beckett, Tochter eines Pfarrers aus Knoxville, Dan Terry, ebenfalls seit Jahrzehnten am Hindukusch im Hilfseinsatz, sowie Krankenpfleger Glenn Lapp und der Arzt Tom Grams (nicht abgebildet). Die britische Ärztin Karen Woo (nicht abgebildet) wurde ebenso ermordet wie die beiden afghanischen IAMMitarbeiter Mahram Ali und Jawed.

ideaSpektrum

Foto: dpa

Der einzige Überlebende: Angreifer waren sehr gut organisiert


Gefeiert wird auch im Heiligen Land viel: Das Foto zeigt die israelische Love-Parade in Tel Aviv.

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Christen in Nordkorea hingerichtet ASIEN Christen zahlen für ihren Glauben einen hohen Preis

I

n zahlreichen asiatischen Ländern müssen Christen wegen ihres Glaubens leiden. Immer wieder kommt es zu schweren Übergriffen – wie jüngste Fälle zeigen. Das kommunistische Regime in Nordkorea ließ drei Christen hinrichten. Sie waren mit 20 weiteren festgenommen worden, als sie sich in einer Untergrundgemeinde in Kuwal-dong trafen. Nach langen Verhören seien drei Personen, die als Anführer galten, standgerichtlich zum Tode verurteilt und danach exekutiert worden, berichtet der katholische Informationsdienst AsiaNews. Die Übrigen seien in ein Arbeitslager für politische Gefangene gekommen.

Indonesien: Christen verprügelt In Indonesien haben muslimische Extremisten zum wiederholten Male eine evangelische Gemeinde gewalttätig angegriffen. Die etwa 20 Mitglieder der protestantischen Batak Filadelfia Kirche in Ciketing (West Java) können sich nur unter Polizeischutz versammeln. Am 8. August durchbrachen der Zeitung „Jakarta Post“ zufolge rund 700 Muslime eine Polizeibarriere und forderten die Christen auf zu verschwinden. Als sie sich weigerten, griffen die Muslime die Gottesdienstbesucher mit Stöcken und Steinen an. Zwölf Christen wurden verletzt. 80 % der 231 Millionen Indonesier sind Muslime.

Foto: dpa

Iran: 15 Christen verhaftet Im Iran – 99 % der 74 Millionen Perser sind Muslime – sind 15 neu bekehrte Christen festgenommen. Ihr Kleinbus wurde in der Stadt Maschhad gestoppt. Sicherheitskräfte verhafteten sie. Nach einer Woche sind 13 von ihnen gegen Kaution freigelassen worden, nachdem sie Erklärungen unterschrieben hatten, ihren Glauben nicht zu verbreiten. Zwei lehnten dies ab. Sie befinden sich weiter in Haft. In der Islamischen Republik Iran stehen vor allem Christen unter Druck, die vom Islam konvertiert sind. P

ideaSpektrum 33.2010

Die Israelis sind trotz aller Gefahren sehr glücklich WELTUMFRAGE Nur 3 % leiden in Israel. Die Schweizer sind ähnlich glücklich – Deutsche kommen erst unter ferner liefen: auf Platz 33

V

on Feinden umgeben, ständig bedroht von Anschlägen – und trotzdem gehören die Israelis zu den glücklichsten Völkern der Welt. Das geht aus einer Weltumfrage des Meinungsforschungsinstituts Gallup (Washington) hervor. Wie die Wochenzeitung Jüdische Allgemeine (Berlin, die Schlagzeile steht oben) berichtet, belegt Israel auf der Rangliste der glücklichsten Länder den achten Platz – gemeinsam mit der Schweiz und Kanada. Geht man nach Kontinenten, ist das kleine Israel in Asien sogar unangefochten die Nr. 1. Weit abgeschlagen sind Israels Nachbarländer Jordanien (52), Libanon (73) und Syrien (115). 62 % der 7,6 Millionen Israelis gaben an, erfolgreich im Leben zu stehen und ihr Dasein zu genießen, nur 3 % leiden. Ihr tägliches Wohlbefinden gaben sie mit 6,4 von maximal 10 Punkten an. Die Deutschen landen auf dem 33. Platz der weltweiten Skala. Am glücklichsten fühlen sich Dänen, Finnen und Norweger. Mitarbeiter

des Meinungsforschungsinstituts – Gallup – hatten vier Jahre lang mit Menschen in 155 Ländern gesprochen. P

Wo leben die glücklichsten Menschen? 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 11. 13. 33.

Dänemark Finnland Norwegen Schweden Niederlande Costa Rica Neuseeland Israel, Kanada, Schweiz Panama, Brasilien USA, Österreich Deutschland

Israel 7,6 Millionen Bürger 75,4 % Juden 20,3 % Araber (fast ausschl. Muslime) 4,3 % andere Volksgruppen


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N AC H R IC H T E N

NOTIERT Großer Evangelist 85: Anton Schulte

Im Ramadan beten auch Christen intensiv INITIATIVE „30 Tage Gebet für die islamische Welt“: Eine Chance für Christen

N

icht nur Muslime beten im islamischen Fastenmonat Ramadan besonders intensiv. Christen rund um den Globus wollen vom 11. August bis 9. September für die islamische Welt beten. Im Ramadan sollen die rund 1,2 Milliarden Muslime aufgrund ihrer religiösen Vorschriften von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang u. a. nicht essen, trinken oder rauchen und auf Sex verzichten. Dies soll ihnen helfen, ihr Denken und Handeln auf Allah und das Studium des Korans auszurichten. Gleichzeitig hat die Evangelische Allianz in einer Initiative – „30 Tage Gebet für die islamische Welt“ – Christen aufgerufen, den Fastenmonat als Chance zur Begegnung mit Muslimen zu begreifen. Ziel sei es, ihnen den christlichen Glauben zu erläutern sowie auf verfolgte Christen in islamischen Ländern aufmerksam zu machen.

IGFM: Seid jetzt besonders vorsichtig in islamischen Ländern! Unterdessen weist die Internationale Gesellschaft für Menschenrechte (IGFM) auf Gefahren hin, die durch un-

bedachtes Verhalten in islamisch geprägten Ländern entstehen können. In Ägypten könne schon der Anschein des Fastenbrechens im Ramadan, etwa durch einen Bissen oder einen Schluck in der Öffentlichkeit, zur Bestrafung führen. Die Menschenrechtsorganisation mit Sitz in Frankfurt am Main empfiehlt Touristen Zurückhaltung beim Essen in der Öffentlichkeit vor Sonnenuntergang. Im vorigen Sommer habe das ägyptische Innenministerium erstmals eine Kampagne zur Einhaltung der Abstinenz von Essen, Trinken und Rauchen während des Ramadan durchgeführt. In Südägypten sei es danach zu hunderten Verhaftungen von „RamadanBrechern“ gekommen. P

Als hoch religiös bezeichnen sich in Deutschland (laut Religionsmonitor der Bertelsmann-Stiftung) Muslime: 41 % Katholiken: 27 % Protestanten: 14 % Deutsche insgesamt: 18 %

Kann Gebet heilen? Kann Gebet heilen? Jetzt hat eine Religionswissenschaftlerin aus den USA herausgefunden, dass die heilende Wirkung umso größer ist, je näher sich Beter und Patient körperlich kommen, etwa durch Handauflegen. Prof. Candy Gunther Brown von der Universität von Indiana beobachtete in Mosambik eine Gruppe von 25 Patienten mit Hör- bzw. Sehschwächen, für die dort in Pfingstgemeinden gebetet wurde. Je engeren Körperkontakt Beter und Patienten hatten, zum Beispiel durch Umarmungen, desto größer war die Verbesserung. Brown räumt ein, dass die Ergebnisse mit Vorsicht zu beurteilen sind. Doch gehe der Heilungseffekt über Hypnose und Placebo hinaus. P Die Studie wird im September in der Fachzeitschrift Southern Medical Journal (Birmingham/US) veröffentlicht.

Fotos: Mekka/dpa; Schulte/Lothar Rühl

Im Fastenmonat Ramadan pilgern hunderttausende Muslime zu ihren heiligen Stätten. Zur Großen Moschee in Mekka mit dem Hauptheiligtum, der Kaaba, kommen jedes Jahr über 2 Millionen.

Einer der bekanntesten Evangelisten im deutschsprachigen Europa vollendet am 20. August sein 85. Lebensjahr: Anton Schulte (Balve im Sauerland). Der gebürtige Bottroper war 1948 während seiner Kriegsgefangenschaft in Schottland zum Glauben an Jesus Christus gekommen. Ab den 50er Jahren trat er bei Großevangelisationen auf, zu denen tausende Besucher strömten. Sein Bekanntheitsgrad brachte ihm den Spitznamen „der deutsche Billy Graham“ ein. 1953 begann Schulte als erster in Deutschland mit der Radiomission. Ein Jahr später baute er das Missionswerk „Neues Leben“ (Altenkirchen/Westerwald) auf, das seit 1992 von seinen Söhnen Peter und Wilfried Schulte geleitet wird. Seit 1956 erscheint die Zeitschrift „Neues Leben“. 1969 entwickelte Anton Schulte die Telefonkurzpredigt. Zwei Jahre später entstand das Missionswerk „Sportler ruft Sportler“ (SRS). In den 80er Jahren wurden auch das Theologische Seminar (1985) und die Fernseharbeit (1986) ins Leben gerufen. Zehn Verkündiger sind regelmäßig zu Evangelisationen Anton Schulte unterwegs.

ideaSpektrum 33.2010


N AC H R IC H T E N

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Wird 2010 das Jahr der Katastrophen? VERSICHERUNG Erdbeben, Flächenbrände, Überschwemmungen – Extremereignisse nehmen ein biblisches Ausmaß an. Millionen Menschen geraten in Not. Insgesamt gab es im ersten Halbjahr 230.000 Todesopfer.

R

iesige Flächenbrände in Russland, verheerende Überschwemmungen in Pakistan, todbringender Erdrutsch im Nordwesten Chinas – nicht nur deshalb wird das Jahr 2010 voraussichtlich als eines mit den meisten und schlimmsten Naturkatastrophen in die Geschichte eingehen. Nach Angaben der Rückversicherungsgesellschaft Munich Re (früher Münchener Rück) waren die Zahl der Naturkatastrophen und das Ausmaß der Schäden bereits in der ersten Jahreshälfte außerordentlich hoch. Von Januar bis Juni registrierte der „Versicherer der Versicherungen“ 440 solcher Ereignisse, die zweithöchste Zahl in einem ersten Halbjahr seit dem Jahr 2000. Die volkswirtschaftlichen Schäden summierten sich auf 53,2 Milliarden Euro. Sie überstiegen die Summe des Vorjahrs – 31 Milliarden Euro – und lagen nach sechs Monaten schon höher als im gesamten Jahr 2009. Die Erdbeben in Haiti und Chile zählen zu den verheerendsten jemals aufgezeichneten Ereignissen. In Haiti starben am 12. Januar 223.000 Menschen. Weitere Naturkatastrophen waren Überflutungen und Erdrutsche auf Madeira im Februar, heftige Stürme, zum Teil mit schweren Überschwemmungen, in mehreren USBundesstaaten sowie Überflutungen in Mitteleuropa und China. Insgesamt kamen im ersten Halbjahr rund 230.000 Menschen durch Naturkatastrophen um.

von Klimaanlagen in Zügen. Kraftwerke hätten ihre Leistung drosseln müssen, damit das Kühlwasser die Flüsse nicht zu sehr erwärmte. Auch die Flächenbrände in Russland sind auf extreme Dürre zurückzuführen. In Moskau wurde am 29. Juli mit 37,8 Grad ein Hitzerekord in den 130-jährigen Wetteraufzeichnungen gemessen.

zu 15 Millionen Menschen; es ist das zweitschlimmste Hochwasser in Pakistan seit Beginn der Aufzeichnungen. Weltweit hat sich seit 1980 die Zahl extremer Wetterereignisse etwa verdreifacht. P

Große Katastrophen im 1. Halbjahr 2010 1. Halbjahr Im Durchschnitt 2010 der 1. Halbjahre 2000–2009

Pakistan: 53,5 Grad Hitze In Pakistan trat im Mai mit 53,5 Grad die höchste jemals in Asien gemessene Temperatur auf. Seit dem 22. Juli suchten Sturzfluten und Überschwemmungen weite Regionen des Landes und benachbarte Gebiete in Indien heim. Betroffen sind bis

Anzahl der Ereignisse

440

380

53.200

31.100

230.000

30.000

Gesamtschäden in Mio. Euro Todesopfer

Die fünf größten Naturkatastrophen im 1. Halbjahr 2010 Die Reihenfolge wurde nach den Gesamtschäden gewählt: Datum 27. Februar 12.–26. Januar 26.–28. Februar 15.–24. Mai 12.–16. Mai

Land/Region

Ereignis

Tote

Chile Haiti Europa Europa USA

Erdbeben 521 Erdbeben 222.570 Wintersturm 65 Überschwemmungen 29 Unwetter, Hagel 3

Gesamtschäden in Euro 22.800 Millionen 6.000 Millionen 3.400 Millionen 2.600 Millionen 1.900 Millionen

Foto: Reuters

Der Klimawandel führte zu extremen Wetterereignissen Als eine Hauptursache für die Zunahme der Naturkatastrophen führt die Rückversicherung den Klimawandel an, der zu extremen Wetterereignissen führe. Das erste Halbjahr 2010 sei die wärmste Periode seit 1880 – dem Beginn der meteorologischen Aufzeichnungen – gewesen. Deutschland habe den Monat Juli mit einer Durchschnittstemperatur von 20,2 Grad erlebt – der viertwärmste Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die Folgen seien spürbar gewesen, etwa durch den Ausfall In Pakistan schwimmen die Menschen um ihr Leben. Es gibt bereits über 1.600 Tote. ideaSpektrum 33.2010


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P RO & KON T R A

Sind Katastrophen ein Zeichen der Endzeit? THEOLOGIE Laut der größten Rückversicherungsgesellschaft (siehe Seite 13) hat die Zahl der Katastrophen drastisch zugenommen. Das zeigt besonders die Entwicklung im ersten Halbjahr 2010. Manche Christen fragen sich deshalb, ob dies ein Zeichen der Endzeit sei.

PRO

Norbert Lieth ist Vorstandsmitglied des evangelischen Missionswerks Mitternachtsruf (Dübendorf, Schweiz)

Die Zeichen der Zeit sind durchaus ernst zu nehmen, weil wir 1. seit dem Kommen Jesu in der allgemeinen Endzeit leben und 2. aufgefordert werden, ständig die Wiederkunft des Herrn zu erwarten (1. Kor 10,11; 1. Kor 1,7; 1. Petr 4,7; 1. Thess 1,10; 2. Petr 3,12; Hebr 9,28). Die Zeichen nicht zu beachten, hieße, die Worte der Bibel über die Endzeit zu ignorieren (2. Petr 3,3-4). Weil sich die Rückkehr des Messias und die damit verbundenen Endzeitwehen unter anderem mit der Existenz des jüdischen Volkes verbinden, ist die physische Wiederherstellung Israels in seiner Heimat die Voraussetzung für die Ereignisse der unmittelbaren Endzeit (Hes 34.37-39; Dan 9,27ff.; 10,14; 12; Jes 65,17; Mt 24; Röm 9-11; Offb). Die Bibel macht deutlich, dass eine Welt, die das rettende Evangelium Gottes abgewiesen hat, auf eine Zeit des Zornes Gottes zusteuert, die den gesamten Globus

betreffen wird (Jes 13,6-13; Hag 2,6-7; Hebr 12,25-29; Apg 17,31; Röm 1,18ff; 2,5ff.; Eph 5,6; Offb 6,16-17). Zudem weist das Wort Gottes darauf hin, dass die endzeitlichen Katastrophen – ähnlich wie Geburtswehen – gegen Ende hin zunehmen und die Intervalle kürzer werden (Mt 24,6-8; 1. Thess 5,3). Das Außergewöhnliche an den Endzeitzeichen bezieht sich nicht darauf, dass es sie „schon immer“ gab, sondern dass sie global erfasst werden und alle Völker in Mitleidenschaft gezogen werden. Jesus sagt diesbezüglich: „und es wird hier und dort ...“ (Lk 21,11). Das „hier und dort“ weist auf eine Zeit hin, in der die Ereignisse überall vernehmbar sein werden. Ebenso wenn der Herr fortfährt: „ ... und auf Erden Angst der Völker ... dessen was über den Erdkreis kommen wird“ (Lk 21,25-27). Alle Völker sind betroffen. Das trifft auf keine Zeit besser zu als auf die unsrige. P

» Unzählige sind durch falsche Endzeitpropheten betrogen worden. «

Pfarrer Thomas Gandow leitet das Pfarramt für Sekten- und Weltanschauungsfragen der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz

KONTRA

Alarmierende Zeichen der Zeit sind nicht Zeichen des Endes, sondern Zeichen des Anfangs vom Ende und provozierende Rufe zur Verantwortung. Versuche, die Ängstigung durch moderne Katastrophen stattdessen in ein „beruhigendes“ System zu bringen, sind nicht neu: 1. Das zeigen Berechnungen wie die von den Jehovas Zeugen – die die „letzten Tage“ erst für 1914, dann für 1925 und schließlich für 1975 ankündigten –, auch wenn dabei der Kalender verbogen werden muss, um das Gefühl zu vermitteln, Gott in die Karten geschaut zu haben. 2. Das offenbart die Umdeutung der verstörenden Zeichen der Zeit in einen akuten Endzeitfahrplan, den der Endzeitbotschafter wie im Routenplaner zur Hand hat. 3. Das machen persönliche „Offenbarungen“ und Gewissheiten deutlich, bei denen Menschen sich selbst und ihre Lebensspanne zum Garanten der Zukunft Gottes machen. Gerade jährte sich am 6. Juli

zum fünfzigsten Mal das Ende der falschen Prophetie des neuapostolischen Stammapostels Bischoff, der die Wiederkunft Christi vor seinem Tod vorausgesagt hatte. Die Herrnhuter Losung am Todestag von Bischoff – den 6. Juli 1960 – stand in Hiob 38,11: „Bis hierher sollst du kommen und nicht weiter; hier sollen sich legen deine stolzen Wellen!“. Unzählige Menschen der Endzeit-Generationen von 1960 und 1975 sind betrogen worden. Sie haben Christusglauben und Heilsgewissheit gegen das Linsengericht angeblicher Endzeitsicherung eingetauscht. Sie haben aus Angst nicht nur ihre Talente vergraben mit Verzicht auf Ausbildung und Lebensplanung, sondern auch die ihnen anvertraute Verantwortung für nahe und ferne Nächste in den Wind geschlagen. Heute gilt erneut: Gerade schwierige Zeiten brauchen Christenmenschen, die in Wort und Tat beharren bis an Ende. P

Fotos: privat

» Gottes Wort weist darauf hin, dass die Katastrophen zunehmen. «

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Prinz und Mörder DIE GESCHICHTE VON MOSE – MAL ANDERS ERZÄHLT Kein Buch ist in Europa so verbreitet wie die Bibel. Doch nur wenige lesen sie (leider) auch wirklich. Einer, der es schafft, zu biblischen Geschichten einen ganz neuen Zugang zu ermöglichen, so dass man staunt, was sich hinter den Texten alles verbirgt, ist der junge Bestsellerautor Titus Müller. Ab jetzt wird er einmal im Monat in idea einen Text romanhaft vorstellen. Er beginnt mit der Geschichte von Mose in Ägypten (ab 2. Mose 2).

Foto: Imago

„Kennst du kein Erbarmen, Gott?“, schrie Mose in die Wüste hinaus. „Ein Fehltritt, und man wird sein Leben lang bestraft!“ Heißer Wind fuhr ihm in die Haare und die Kleider. Seine Hand umkrampfte den Hirtenstab. „Ja, ich habe Mentuhotep umgebracht. Bei deinem heiligen Namen, ich weiß, dass es ein Fehler war.“ Er sah vom Rand des Bergplateaus über die karge Ebene. Staub brannte in seinen Augen. Mose dachte an die wogenden Weizenfelder am Nil, die Lastkähne, die über das silbern glänzende Wasser zu den Kornspeichern fuhren. Dort war er aufgewachsen, bei den Flusspferden, bei den Pyramiden von Gizeh und den wuchtigen Tempeln. Zippora, seine Frau, kannte Ägypten nicht. Sie kochte mit Milch, wie es die Beduinen taten. Damals in Ägypten hatte er geröstete und gesalzene Vögel gegessen und Wein getrunken, und er hatte sich an Honigkuchen gelabt, die ihm Diener auf silbernen Platten servierten. Vierzig Jahre war es her, dass er zum letzten Mal Schach gespielt hatte.

Moses wird am brennenden Dornbusch von Gott berufen. Eine Darstellung bei den jetzigen Passionsspielen in Oberammergau.

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Er sehnte sich nach der Hofbibliothek, nach den Handbüchern für Medizin, Geometrie, Astronomie. Nach der Musik der Sängerinnen. Wie hatte er es geliebt, früh am Morgen anschirren zu lassen und dann mit dem Wagen hinaus in die Wüste zu fahren! Er war in die Wadis gereist, in die Oasen, hatte die Alabastersteinbrüche besucht und die Kupfer- und Türkisminen. Er war Königssohn gewesen, Heerführer, Verwalter großer Güter. Nubier hatten ihm Schatten gespendet mit Palmwedeln. Nun war er ein achtzigjähriger alter Mann, und die Sonne stach seinen Kopf. „Hätte ich nichts anderes gekannt, Gott, ich wäre ein zufriedener Mann gewesen. Warum hast du mich das Gute schmecken lassen, wenn du mich dann zu Boden stößt?“ „Bist du genauso tot wie die Götter der Ägypter“, rief er, „leblos wie Amun, Osiris, Ptah? Die Priester schminken die Statuen, sie legen ihnen Speisen hin, und nichts davon ver-


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busch verbrannte nicht, es war, als würde das Feuer in ihm wohnen, weißes Feuer, ein Feuer von großer Schönheit.

Moses am brennenden Busch: Das Gemälde von Marc Chagall (1887-1985) entstand in den Jahren 19621966

schwindet. Sie sagen, was die Götter essen, ist unsichtbar. Ich habe ihnen nicht geglaubt! Ich habe mein Vertrauen auf dich gesetzt. Und wohin hat es mich gebracht?“ Unter ihm, in der kargen Ebene, grasten die Schafe, kleine Wollbausche vor dem felsigen Braun. Er dachte: Ein Fremder bin ich in einem fremden Land geworden. „Hätte ich nichts anderes gekannt, Gott, ich wäre ein zufriedener Mann gewesen. Warum hast du mich das Gute schmecken lassen, wenn du mich dann zu Boden stößt? Jitro nennt dich den Schöpfer der Welt. Bist du ein Schöpfer, der nicht hilft?“ Seine Ziehmutter, Hatschepsut, wie schlecht hatte sie immer von den Viehhirten gesprochen! Das sind Männer mit verfilzten Bärten und ausgemergeltem Körper, hatte sie gesagt, Männer, die mit ihrem Vieh zusammenleben. So einer war er geworden, ein Nomade, der am Rand des Ägyptischen Reichs herumkroch und sich versteckte. „Gott,“ sagte er, „wozu habe ich schreiben gelernt? Wozu habe ich Hieroglyphen und die Alltagsschrift geübt? Mit Thutmosis, dem Sohn des Pharaos, bin ich ausgebildet worden. Wir haben die Schriften hergesagt, haben zusammen schwimmen gelernt und wie man eine Fläche oder ein Volumen berechnet – warum hast du das geschenkt, Gott, wenn es doch sinnlos war?“ Das Regieren steckte ihm auch als Achtzigjährigem noch in den Gliedern. Zippora nannt ihn oft spöttisch: „mein Ägypter“. Aber es war nicht zum Lachen. Er hatte sein Leben zerstört mit dem Mord. Auch wenn er Zippora liebte, es blieb das beklemmende Gefühl, dass die Dinge anders gedacht gewesen waren. Er hatte den Weg verloren. Die guten Gespräche, die er damals mit seinen Freunden geführt hatte, mit Wepemnefert, dem Schiffsbaumeister in der königlichen Werft von This; mit Smerka, dem Archivschreiber ... Er stieg weiter den Berg hinauf. „Gott, wenn du“ – Mose verstummte. Da war ein Dornbusch, der in Flammen stand, er brannte lichterloh. Die Zweige knackten nicht, sie sangen leise, und dazu hörte er ein Geräusch wie ein Plätschern, ein Fließen. Was geschah hier? Der Dorn-

Hörte er richtig? Die Zweige sangen seinen Namen! „Mose. Mose.“ Er erstarrte. „Hier bin ich,“ flüsterte er, „ich bin Mose.“ Da donnerte eine gewaltige Stimme: „Keinen Schritt näher! Zieh deine Sandalen aus, du stehst auf heiligem Boden!“ Mose fuhr zusammen. Das Herz raste ihm in der Brust. Er riss sich die Sandalen von den Füßen. „Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks und der Gott Jakobs“, sagte die gewaltige Stimme, und das weiße Feuer loderte auf. Mose zog sich den Umhang vor die Augen. „Verzeih mir“, ächzte er, „bitte, verzeih mir, Gott!“ Er, ein Mörder, ein unheiliger Zweifler, ein Rebell und mürrischer, verfilzter Viehhirte, wie konnte er sich erdreisten, dem Schöpfergott gegenüberzutreten? Die Stimme sagte: „Die Söhne Israels leiden Schmerzen. Sie leben im Elend. Ich bin gekommen, um sie aus der Gewalt der Ägypter zu retten und in ein Land zu führen, das von Milch und Honig überfließt. Du wirst hingehen zum Pharao und mein Volk aus Ägypten herausführen.“ „Ich bin achtzig“, sagte Mose, „und du hast noch einen Plan für mein Leben?“ Seine Augen füllten sich mit Tränen der Freude. Dafür habe ich gelernt zu regieren, darauf hat Gott mich vorbereitet, ich soll sein Volk anführen! Er ließ den Umhang los und sah mutig in das weiße Feuer. „Es hat alles einen Sinn!“, sagte er. „Ich danke dir, Gott. Endlich erfahre ich meine Aufgabe.“ Vom Feuer ging Wärme aus. Sie machte ihm keine Angst, die Wärme umfasste ihn, und Gottes Stimme sagte: „Ja, du hast eine Aufgabe. Ich war immer an deiner Seite. Jetzt ist es Zeit, dass du einsetzt, was du kannst.“ Er dachte daran, wie er die Leiche im Sand verscharrt hatte. Wie er geflohen war, vorbei an zinnenbewehrten ägyptischen Grenzfestungen. „Der Mord, hast du ihn mir verziehen?“, fragte er. „Ich war so unbedacht, ich hatte nicht das Recht, den Bauleiter zu töten.“ Gott schwieg, aber die Wärme blieb. „Man wird dich Freund Gottes nennen, Mose“, sagte er sanft. „Es ist gut, wie du mit mir redest. So soll es bleiben. Teile dein Leben, teile deine Gedanken mit mir.“ Mose wischte sich Tränen aus dem Gesicht. „Ich komme wieder nach Ägypten", dachte er, „und ich habe Gott an meiner Seite! Was bin ich für ein glücklicher Mensch!" Gottes Volk zu führen, war eine wunderbare Aufgabe. „Mose, die Ägypter quälen mein Volk. Du wirst es befreien. Bringe es hierher. Ich schließe einen Bund mit ihm.“ „Kehren wir anschließend nach Ägypten zurück?“ „Nein.“

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Die Zweige sangen seinen Namen! „Mose. Mose.“ Er erstarrte. „Hier bin ich,“ flüsterte er, „ich bin Mose.“

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„Aber das erlauben Thutmosis und Hatschepsut nicht, sie brauchen die Israeliten als Bausklaven, wer soll ihnen die Ziegel brennen, wer soll die Städte errichten?“ Wenn er mit dieser Forderung auftrat, kam er nicht als Hatschepsuts Sohn ins Land und nicht als Freund seiner Freunde, nicht einmal als Teil der königlichen Familie. Er kam als Feind. Er würde nicht am Nil stehen und den Kähnen zusehen, er würde keinen Skarabäus erhalten und mit ihm Dokumente siegeln. Die Mauern der Stadt Memphis waren da, um ihn abzuwehren. Das mächtige Priestergeschlecht des Amuntempels würde beraten, wie sie ihn beseitigen konnten. Gegen ihn würden die Nubierkrieger und die Elitetruppen des Pharaos aufmarschieren. „Ägypten – das ist das mächtigste Reich der Welt“, sagte Mose. „Dagegen kann ich nicht ankommen, Gott. Und die Israeliten werden nicht auf mich hören, sie leben jetzt mehr als vierhundert Jahre dort. Was soll ich ihnen sagen, wer mich geschickt hat?“ „Ich bin, der ich bin“, sagte die gewaltige Stimme. „Sage ihnen, ‚Ich bin’ hat dich geschickt, der Gott ihrer Väter. Sag ihnen, dass ich ihre zerschlagenen Rücken gesehen habe und die jämmerlichen Hütten aus Zweigen. Sag ihnen, ich sehe ihre wunden Füße. Ich sehe, dass man ihnen das Getreide mit falschem Maß abfüllt, dass die Verwalter ihnen ein Drittel weniger geben und dass sie hungern. Ich sehe ihre Kinder, die den feuchten Mist von Affen, Ochsen und Schafen sammeln. Mein Volk wird umhergestoßen, zu Tode geprügelt, verachtet. Damit mache ich ein Ende.“ „Ich kenne Thutmosis. Und ich kenne die Priester. Sie werden dein Volk nicht gehen lassen.“ „Was hast du da in der Hand?“, fragte Gott. Mose wunderte sich. Er sagte: „Einen Stab.“ „Wirf ihn auf die Erde!“

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Das Holz wurde weiß und glänzte wie Schuppen, und da waren Augen und eine Zunge, und der Stab ringelte sich. Mose sprang beiseite. Eine Kobra! Mose warf ihn hin, und kaum berührte der Stab den Boden, begann er, sich zu bewegen. Das Holz wurde weiß und glänzte wie Schuppen, und da waren Augen und eine Zunge, und der Stab ringelte sich. Mose sprang beiseite. Eine Kobra! Nie hatte er eine weiße Kobra gesehen. Sie richtete sich auf, spreizte ihre Nackenhaut und zischte. So groß war sie, dass sie ihm bis zur Brust hinaufreichte. „Nimm sie am Schwanz!“, befahl Gott. „Niemals!“ Mose wich zurück. Er atmete ein und aus, ein und aus. Er konnte es nicht. Gott hat sie geschaffen, sagte er sich, ich vertraue ihm, ich vertraue ihm! Er hielt den Atem an, beugte die Knie und griff nach dem Schwanz der Schlange. Als er sie berührte, wurde sie hart, sie streckte sich lang aus, und das Weiß ihrer Schuppen färbte sich braun. „Mein Stab“, sagte er. Er stand wieder auf. „Wie hast du das gemacht?“

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„Du wirst noch mehr sehen, mein Freund. Stecke die Hand in den Umhang!“ Mose tat es. Augenblicklich kribbelte es in den Fingern, und dann fühlte er nichts mehr, die Hand wurde taub. Er riss sie erschrocken wieder heraus. Sie war aussätzig, weiß wie Schnee. „Hilfe!“, rief er. „Hilf mir!“ Er steckte die Hand wieder hinein, und sie wurde warm und lebendig. Als er sie herauszog, war sie gesund. „Wenn sie auf diese Zeichen nicht hören,“ sagte Gott, „wirst du mit meiner Kraft das Wasser des Nils in Blut verwandeln.“ Die Lebensader Ägyptens! Zur Flutzeit ein langer, gewundener See, der das gesamte Flusstal ausfüllte und die Felder mit fruchtbarem Schlamm versorgte. Den Nil sollte er in Blut verwandeln? Niemals hatte jemand das Weltreich Ägypten auf solche Weise herausgefordert. Er dachte an die Soldaten mit ihren gebogenen Schilden und ihren Lanzen. Ägypten verfügte über Zehntausende davon, jeweils zweihundertfünfzig unter dem Kommando eines Standartenführers. Dann die erfahrenen Generäle, die Tausenden Streitwagen. Er wusste, mit welcher Härte sie vorgingen, er war selbst Anführer dieses Heeres gewesen. Mose sanken die Schultern herab. „Mein Herr,“ sagte er, „ich war nie redegewandt, Zippora ist hundertmal schlagfertiger als ich. Wie sollte ich vor den Pharao treten?“ Da loderte das weiße Feuer auf, es war überall, in der Luft und am Boden, als wollte es Mose hinwegfegen. „Hast du vergessen, wer ich bin?“, donnerte Gottes Stimme. „Ich habe den Mund des Menschen gemacht, ich habe die Zunge geformt und Sprache und Gesang erfunden!“ Mose hob den Arm vor das Gesicht. Eine Kraft wehte ihm entgegen wie von Hunderten Flußpferden und Tausenden Elefanten, wie von Affen, die sich durch die Äste schwangen, tschilpenden Vogelschwärmen, die Kraft der Krokodile, der Wüstenfüchse und der Antilopen, ein Brausen des Lebens wie von Bienenschwärmen und das Rauschen großer Wassermassen. „Du bist stark, Gott“, sagte Mose. „Ich weiß es, du bist stärker als Ägypten.“ Das Brausen schwand. Als Mose vorsichtig über seinen Arm spähte, sah er den brennenden Dornbusch, und die Zweige sangen leise, und er hatte das Gefühl, dass Gott lächelte. „Komm, mein Freund“, sagte die gewaltige Stimme. „Wir gehen gemeinsam dorthin.“ P

b Titus Müller, 1977 in Leipzig geboren, studierte Literatur, Mittelalterliche Geschichte und Publizistik. Er veröffentlichte mit 24 seinen ersten historischen Roman. Bis heute sind sieben Romane erschienen, zuletzt „Die Jesuitin von Lissabon“. Sie haben in Deutschland eine Gesamtauflage von 400.000 Exemplaren. www.titusmueller.de


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Weil Mission „zu den Menschen gesandt“ bedeutet, verlagert die Baptistengemeinde in Wuppertal einige Aktivitäten weg aus ihren Gemeinderäumen in den öffentlichen Raum. So fand die Kinderferienwoche auf dem Schusterplatz in der Mitte des Stadtteils statt. Auf diese Weise erreichte die Gemeinde viel mehr Außenstehende als auf dem Gemeindegrundstück.

„Wie willst Du Deine Gemeinde, Herr?“ GEMEINDELEBEN Viele Gemeinden tun sich schwer damit, Nichtchristen bzw. Kirchenferne anzusprechen. Deshalb suchen immer mehr Christen nach Alternativen zur traditionellen Gemeindearbeit. Der Vorsitzende von Christliche Impulse e.V., der Betriebswirt und Journalist Matthias Brender (Hamburg), benennt sieben Entwicklungen, auf die sich Gemeinden einstellen sollten.

Einladen und warten oder selbst hingehen? Aber dieses Konzept funktioniert nur, wenn „die Suchenden“ mit Gemeindemitgliedern in Kontakt kommen, die sie einladen, oder von selbst in den Gottesdienst finden. Da dies immer seltener gelingt, geht beispielsweise eine Baptistengemeinde in Wuppertal den umgekehrten Weg: Der

Aufwand für den Gottesdienst wurde stark reduziert, um den Gemeindegliedern mehr Zeit zu geben, außerhalb der Gemeinde das Leben mit Nichtchristen zu teilen. Mit diesem „missionalen“ Ansatz, wie sie es nennen, haben sie in wenigen Jahren viele neue Beziehungen zu den Menschen in ihrem Stadtteil aufgebaut.

Kompetenzzentren sollen helfen Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat angesichts des dramatischen Rückgangs an Kirchgängern (nur noch 3,8 % besuchen regelmäßig den Gottesdienst) unter dem Titel „Kirche im Aufbruch“ seit 2006 enorme Anstrengungen in Gang gesetzt, um Inhalte und Formen zu verbessern. So wurden ein Kompetenz-Zentrum für „Mission in der Region“, ein „Zentrum für evangelische Predigtkultur“ und ein „Zentrum für Qualität im Gottesdienst“ geschaffen. Eine Internet-Plattform – „Kirche im Aufbruch“ (www.kirche-im-aufbruch.ekd.de) – sammelt Beispiele guter Praxis und möchte damit andere Gemeinden bei der Gestaltung ihrer Angebote fördern und unterstützen.

Diese Entwicklungen kommen auf uns zu Grundsätzlich lassen sich derzeit sieben Entwicklungen erkennen, auf die sich Gemeinden in den kommenden Jahren einstellen sollten.

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Zunächst die Fakten: Die Zahl der sonntäglichen Gottesdienstbesucher ist seit Jahren rückläufig – nicht nur in den Landes-, sondern auch in den meisten Freikirchen. Die Herausforderung für alle Gemeinden lautet: Wie erreichen wir bestmöglich Kirchenferne mit der christlichen Botschaft? Vor 20 Jahren entstand aus der Enttäuschung, dass Außenstehende mit den traditionellen kirchlichen Gottesdiensten wenig anfangen konnten, die Bemühung um den „Sucher-orientierten“ Gottesdienst. Dazu haben besonders die Impulse durch die Willow-Creek-Gemeinde von Bill Hybels (nahe Chicago) beigetragen. Durch eine Sprache ohne theologische Fachbegriffe, durch ansprechende Theaterstücke, gute Musik und einen professionellen Ablauf sollten sich Außenstehende – eben die „Suchenden“ – leichter in den Gottesdiensten zurechtfinden. Diese sehr arbeitsintensiven Gottesdienste sind an vielen Orten erfolgreich, wie zum Beispiel der von Professor Michael Herbst mitinitiierte landeskirchliche Gottesdienst „GreifBar“ in Greifswald.

Matthias Brender

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Wer geht an einem „normalen” Sonntag in Deutschland in den Gottesdeinst?

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Durchschnittlicher Gottesdienstbesuch. In Klammern in Prozent zu den Kirchenmitgliedern

Römisch-katholische Kirche Evangelische Landeskirchen Evangelische Freikirchen

3,25 Mio. (13%) 0,96 Mio. (3,8%) © lideaGrafik 0,4 Mio. (ca. 85%)

„GreifBar“ ist ein „Sucher-orientierter“ Gottesdienst, der an den Bedürfnissen von kirchenfernen Bürgern im pommerschen Greifswald ausgerichtet ist. Das Mitarbeiterteam um Prof. Michael Herbst versucht beispielsweise, Außenstehenden eine „Brücke“ zu bauen, indem sie im Gottesdienst vertraute Elemente aus der Gegenwartskultur wiederfinden.

1.

Die Grenzen verwischen

Da die Kirchen durch die abnehmende Zahl an Christen insgesamt an Bedeutung verlieren, nimmt auch die Trennschärfe zwischen den einzelnen Konfessionen an Wichtigkeit ab. Man bedenke, dass es immer mehr Städte gibt – besonders im Osten Deutschlands –, in denen die Zahl der Mitglieder sämtlicher Kirchen insgesamt nur noch zwischen 5 und 40 % liegt. Wo sich früher die Mitbürger zwischen „evangelisch“ oder „katholisch“ aufteilen ließen, wird in Zukunft die Trennlinie zwischen „nichtchristlich“ und „christlich“ verlaufen. So könnte die überkonfessionelle Zusammenarbeit der Christen weniger durch ökumenische Beratungen von Theologen an der Spitze als vielmehr durch die rein praktische Notwendigkeit vor Ort vorangetrieben werden. Wenn in einem kleinen Ort die Gemeinden für sich alleine nur noch wenige Mitglieder zählen, bieten sich viele Kooperationen an – angefangen von einer gemeinsamen Jugendarbeit bis hin zu gemeinsamen missionarischen Aktionen. Gleichzeitig verwischt die Einheitlichkeit innerhalb eines Bekenntnisses: Es gibt charismatische Gottesdienste innerhalb der katholischen Kirche, die mehr an eine Freikirche erinnern, während umgekehrt manche Jugendkirche anfängt, mit mittelalterlichen Liturgien zu experimentieren – also fast katholisch wirkt.

4. Die Gemeindediakonie wird wieder entdeckt

Gemeinden entdecken die Hilfe für den Nächsten neu als ihre Aufgabe. In den letzten 50 Jahren sind zwar aus der kirchlichen Diakonie – begünstigt durch Krankenund Pflegegesetzgebung und unterstützt durch wirtschaftliche Erwägungen – umsatzstarke Diakonie-Konzerne entstanden. Sie haben aber kaum noch etwas mit den Gemeinden vor Ort zu tun. Dabei gehört es ebenso wie Mission zum Auftrag Jesu, dass wir Arme versorgen und Kranken helfen sollen. Immer mehr Gemeinden fragen sich deshalb: Wo sind wir Christen für die Nachbarschaft eine Hilfe? Erreichen wir nicht sogar Kirchenfremde am ehesten, wenn wir im sozialen Bereich etwas anbieten?

5.

Positive Folgen der Erosion vieler Kirchen

Mit der zunehmenden gesellschaftlichen Mobilität und der Gewohnheit, auch zum Arbeitsplatz oder sonstigen freizeitlichen Aktivitäten weit zu fahren, werden die Menschen auch immer weitere Wege zu ihrer Gemeinde in Kauf nehmen, wenn sie denn attraktiver erscheint. Anstatt automatisch in die nächste Gemeinde vor der Haustür zu gehen, suchen sich Christen die Gemeinde, die ihnen am besten passt – vom Stil her, von der Musik, von den Gottesdienstzeiten, vom Freundeskreis oder weil sie eine gute Betreuung von Kindern bietet.

Es ist zwar seit langem eine traurige Tatsache: Die großen Kirchen schrumpfen ebenso wie viele Freikirchen. Positiv aber daran ist, dass dadurch – jedenfalls in Deutschland – besonders die landeskirchlichen Reform- und Missionsbewegungen an Kraft gewinnen. Waren früher Evangelisation und Gemeindewachstum kein Thema der Volkskirche, so ist in diesem Bereich in den nächsten Jahrzehnten mit zunehmenden Impulsen nicht nur von der evangelischen, sondern auch von der katholischen Seite zu rechnen. Die Freikirchen sind dann umso mehr gefordert zu begründen, worin sie sich eigentlich von den Volkskirchen noch wesentlich unterscheiden.

3. Die Gemeinde wird nach Geschmack ausgewählt

6. Die „Picker-Christen“ nehmen zu

2.

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sichtspunkte als anhand purer Geschmacksfragen auswählen. Natürlich haben die unterschiedlichen Bekenntnisse – ob nun lutherisch, reformiert, uniert oder baptistisch – unserer Gemeinden ihren triftigen Grund. Sie wurden in den letzten Jahrhunderten meist teuer erkämpft. Nur gibt für den Suchenden, der sich fragt „Gehe ich in diese Gemeinde oder in jene?“, weniger die Theologie den Ausschlag als schlicht die Frage: Gefällt mir die Gemeinde oder nicht?

Die Mobilität führt zu Zielgruppen-Gemeinden

Damit verbunden ist die Erkenntnis, dass viele Mitglieder ihre Gemeinde weniger anhand theologischer Ge-

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Immer mehr Christen versuchen ihr Christsein ohne feste Gemeinde-Bindung zu leben. Sie „picken“ sich viel-


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mehr alles heraus, was ihnen attraktiv erscheint. Besonders in Ballungsräumen mit vielen Gemeinden in erreichbarer Nähe ist es leicht, von Veranstaltung zu Veranstaltung zu entscheiden, „wo ich meinen Glauben heute füttern lassen möchte“. In den Gottesdienst gehen sie – wenn überhaupt – nur dort, wo es gerade etwas Besonderes gibt. Sie besuchen sie so lange, bis eine andere Gemeinde „angesagter“ ist. Ungewollt wird dieser Trend von all den Gemeinden selbst unterstützt, die mit viel Aufwand daran arbeiten, für Außenstehende möglichst anziehend zu wirken. Dass die große christliche Gastfreundschaft, die sich an Nichtchristen richtet, ebenso die „Konsum-“ und „Picker-Christen“ anlockt, ist hier die Kehrseite der Medaille.

7. Kleine Gemeinschaften sorgen für Verbindlichkeit

Egal ob Zweierschaften, Hauskreise, Minigruppen oder noch radikalere Formen wie Hausgemeinden und Kommunitäten, das Ziel ist das Gleiche: die persönliche Jesus-Nachfolge durch Bibellesen, gemeinsames Gebet und persönlichen Austausch zu fördern und zu fordern. Gemeinschaften mit gegenseitiger Rechenschaft füreinander sollen verhindern, dass sich der Einzelne als christlicher Mitläufer in der Masse versteckt. Erfolgreiche Vorbilder für kleine gemeindliche Einheiten als Wachstumszellen für die Kirche gibt es viele: angefangen von den Gemeinden

der ersten Christen – die sich in Privathäusern trafen und das Leben teilten – bis hin zur schnell wachsenden chinesischen Christenheit, die sich ebenfalls meist in kleinen, privaten Hausgemeinden trifft.

Beten und Bibellesen! Wenn ich Gemeinden, die eine positive Entwicklung hinter sich haben, nach dem Ursprung ihres Weges frage, ist die Antwort immer die Gleiche: Wir haben uns hingesetzt, gemeinsam gebetet, die Bibel gelesen und auf Gott gehört, was für unsere Gemeinde konkret dran ist. Was dann passiert, das kann an jedem Ort anders aussehen. Aber Beten und Bibellesen – das war und ist immer der Anfang. P

Zwei wichtige Begriffe in der Gemeindediskussion: attraktional: Der meist negativ verwendete Begriff bezeichnet die Organisation einer großen „missionarischen“ Attraktion in der Gemeinde mit der Hoffnung, dadurch Nichtchristen „aus der Welt heraus zu uns in die christliche Welt“ anzulocken. missional: Missional dagegen betont die Mission im eigentlichen Sinne von „Sendung“, also dem Leben unter den Menschen – da, wo sie sind, in den Kneipen, Sportvereinen und anderswo.

FILMKRITIK

Vier Babys, vier Welten Der Film „Babys“ entführt in die wundersame Welt der Neugeborenen Für diesen Film sollten die Regierungen im geburtenschwachen Europa die Schirmherrschaft übernehmen – und jedem Besucher freien Eintritt spendieren. Denn wer „Babys“ gesehen hat, möchte selbst ein Baby bekommen. Der Film begleitet vier Babys in ihrem ersten Lebensjahr: Ponijao in Namibia, Mari in Japan, Bayar in der Mongolei und Hattie in den USA. Es zeigt sie beim Baden und beim Windeln, bei ersten Krabbel-, Stolper- und Gehversuchen. Vier Babys, vier Welten: In der Mongolei stolziert ein Hahn durchs Bett, in dem das Baby liegt. In den USA liegt das Baby auf einem Teppich, während neben ihm ein Staubsauger durchs Zimmer braust. In Namibia wird das Haar mit dem Messer geschoren und in Japan wird das Baby zur organisierten Krabbelstunde mit Animateur gebracht.

Lauter kleine Entdeckungen Der Film kommt ohne Worte aus, die Bilder erklären sich selbst. Es ist ein Film, der den Zuschauern wieder das Staunen lehrt: die Freude, eine Toilettenpapierrolle vollständig auszurollen oder eine Banane zu schälen. Lauter kleine Entdeckungen! Aber auch die ersten Ärgernisse werden gezeigt: In der Mongolei schlägt Bayars großer Bruder ihm immer wieder einen Pullover ins Gesicht; Hattie in den USA mag den sprudelnden Swimmingpool überhaupt nicht und Mari erschrickt sich beim Zoobesuch über den Gorilla hinter der Glasscheibe. Dazu kommen Szenen von sanfter Komik: Während Bayar in der mongolischen Steppe in einer Wanne badet, kommt ein Ziegenbock heran und schleckt vom Badewasser. Und als Ponijao lernt, mit einer Dose auf dem Kopf zu

laufen, lacht er vor Freude über seinen eigenen Erfolg. So unterschiedlich die Lebenswelten der vier Babys auch sind, eines wird deutlich: Glücklich kann eine Kindheit überall sein. Karsten Huhn Babys, 79 Minuten, Buch und Regie: Thomas Balmès, Filmstart: 18. August ideaSpektrum 33.2010


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Mit Gott im Stadion FUSSBALL Sie ist zurück: Ab Freitag rollt wieder das Leder in der Bundesliga. Viele fiebern der 48. Saison entgegen. In den vergangenen Jahren entstanden immer mehr christliche Fanclubs. Tobias-Benjamin Ottmar berichtet über ihre Arbeit und die Hintergründe einiger Initiatoren. Alkohol und Fußball – für Dirk Haslinde gehörte das lange Zeit zusammen. Seit seinem zehnten Lebensjahr pilgert der Dortmunder zu den Spielen seines BVB. Mit der Zeit wuchs sein Alkoholkonsum. „Oft war ich so besoffen, dass ich von den Spielen gar nichts mitbekam.“ Mitte der neunziger Jahre spitzt sich die Situation für den zweifachen Familienvater zu: Er verliert seine Anstellung, leidet unter Angstzuständen. Eine Entgiftung bricht er ab. Schließlich wird ihm bewusst: Entweder er säuft sich tot, oder er kriegt die Kurve. 1995 lässt sich Haslinde erneut ins Krankenhaus einliefern. Am ersten Tag betet er zu Gott, mit dem er vorher eigentlich nichts zu tun hatte: „Wenn es dich wirklich gibt, dann beweise dich und hilf mir aus dieser Situation.“ Plötzlich spürt der Alkoholiker inneren Frieden und glaubt, dass er nun frei ist. Er verabschiedet sich von den verdutzten Krankenschwestern – und hat bis heute keinen Schluck Alkohol mehr getrunken. Mit seiner Frau, die bereits ein paar Jahre nach der Hochzeit durch ihre Schwägerin Christin geworden war, besucht er fortan die Gottesdienste der Freien evangelischen Gemeinde Hagen. Den Fußball lässt er vorerst links liegen. Fünf Jahre lang betritt er kein Stadion. Erst seit 2003 – inzwischen hat er eine neue Arbeit gefunden – besitzt er wieder eine Dauerkarte; fünf Jahre später gründet er mit anderen Christen die „Totale Offensive Dortmund“.

Der DFB-Präsident ist einer der Schirmherren

Foto: PR

Ihr Vorbild ist eine ähnliche Faninitiative in Hamburg, die 2005 ins Leben gerufen wurde. Inzwischen gibt es in 14 der

49 Bundesliga-Städte einen christlichen Fanclub. Dort engagieren sich über 1.000 Mitglieder. Zehn Faninitiativen gehören zum Netzwerk der „Totalen Offensive“, zu deren Schirmherren auch DFB-Präsident Theo Zwanziger gehört. Sie wollen unter den Fans gegen Gewalt und Alkoholmissbrauch vorgehen und von ihren Erfahrungen als Christen erzählen. Dabei soll die Freude am Fußball nicht auf der Strecke bleiben. Die Hamburger haben es in den fünf Jahren auf über 400 Mitglieder geschafft. Die Schwarz-Gelben in Dortmund zählen inzwischen rund 100 Anhänger.

Freundschaft sogar zwischen Dortmundern und Schalkern Die Derbys gegen den Erzrivalen Schalke 04 sind dabei die Höhepunkte der Saison. Doch während Haslinde früher seinen Hass gegen die Fans der Nachbarstadt Gelsenkirchen auch in Sprechgesängen zum Ausdruck brachte, fühlt sich der 44-Jährige heute mit einigen Anhängern der „Knappen“ sogar verbunden: Denn auch dort gibt es seit Oktober 2007 einen christlichen Fanclub: die Initiative „Mit Gott auf Schalke“. Während christliche Stars wie Marcelo Bordon (Wechsel nach ar-Rayyan/Katar), Rafinha (Genua) oder Kevin Kuranyi (Moskau) dem Verein den Rücken kehrten, halten die rund 30 Mitglieder der blau-weißen Faninitiative ihrem Team die Treue. Bekanntgeworden sind sie unter anderem durch die Veröffentlichung der SchalkeBibel, die binnen weniger Monate ausverkauft war. Das Buch enthält neben dem Alten und Neuen Testament auch einige Glaubensberichte von Spielern und Funktionären. In diesen Tagen kommt das Buch „Mit Gott unterwegs“ auf

Im Juni trafen sich erstmals die „Totalen Offensiven“ aus ganz Deutschland in Dortmund – mit Führung durch den Signal Iduna Park.

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den Markt: Darin enthalten sind neben dem Neuen Testament auch einige Geschichten rund um Schalke.

Fußballbegeisterung bei Methodisten Zu den berüchtigtsten Fans zählen die Anhänger von Dynamo Dresden. Die Hooligan-Szene ist bei dem Drittligisten verbreitet – obwohl der Club mit einer Kampagne dagegen vorgeht. André Strunz ist ein glühender Anhänger seines Vereins, auch wenn Gewalt für ihn nie eine Rolle spielte. 1985 bekam er zu seinem zwölften Geburtstag den Eintritt zu seinem ersten Spiel geschenkt: Im Europapokal der Pokalsieger schlugen die Dresdner Helsinki mit 7:2! Seitdem war Strunz bei den meisten Spielen dabei. Beim Katholikentag in Dresden 1994 kam er zum ersten Mal mit dem christlichen Glauben in Berührung. Über einen Jugendkreis einer Landeskirchlichen Gemeinschaft vertiefte sich sein Interesse; an Silvester desselben Jahres wurde er Christ. Heute gehört der 36-Jährige der Evangelisch-methodistischen Emmausgemeinde an. 2007 gründete auch sie eine „Totale Offensive“.

Für einen maßvollen Umgang mit dem Alkohol Auch beim derzeitigen Tabellenführer der dritten Liga, den Offenbacher Kickers, gibt es seit Ende 2006 einen christlichen Fanclub. Schon vor Jahren hatte Lars Kissner die Idee, eine solche Initiative zu starten. Als in Hamburg schließlich die „Totale Offensive“ gegründet wurde, suchte er den Kontakt zu den Fans aus dem Norden. Bald hatte er auch in seiner Heimatstadt rund 20 Anhänger der Kickers zusammen, die mit ihm den Fanclub ins Leben riefen. „Wir sind da, um im Stadion Flagge zu zeigen“, sagt Kissner, der zum pfi ngstkirchlich geprägten Christlichen Zentrum Frankfurt gehört. Dies führe unweigerlich dazu, dass an die christlichen OFC-Fans entsprechend hohe Ansprüche gestellt würden. „Wenn wir besoffen auf der Tribüne rumjubeln würden, wären wir unglaubwürdig.“ Deshalb setzt man hier – wie auch bei den anderen Clubs der „Totalen Offensive“ – auf einen maßvollen Umgang mit Alkohol.

Fußballstar Cacau unterstützt die CVJM Buaben In Südwestdeutschland hat sich in den vergangenen zwei Jahren eine neue Rivalität herausgebildet: Nachdem die TSG Hoffenheim 09 binnen zwei Jahren den Durchmarsch von der Regional- in die Bundesliga schaffte, ist der Verein aus dem 3.300-Seelen-Stadtteil von Sinsheim bei Heidelberg inzwischen zu einer Konkurrenz für den dominierenden VfB Stuttgart geworden. Was beide Vereine gemeinsam haben: Sowohl in Stuttgart als auch in Hoffenheim haben sich christliche Fans zusammengeschlossen. Die „Stuttgarter CVJM Buaben“ existieren seit 2003 und zählen heute über 180 Mitglieder. Mit dem deutschen Nationalstürmer Cacau – der seit sieben Jahren das Trikot der Schwaben trägt – haben sie einen prominenten Fürspre-

cher: „Die Stuttgarter Buaben sind für mich ein gutes Beispiel dafür, dass sich der Glaube an Gott mit dem Fußball bestens verbinden lässt.“ Neben Stadionbesuchen und Fanclubtreffen veranstaltet die Initiative auch Jugendgottesdienste. 2007 wurde sie für ihre Arbeit von der Stiftung „Jugend, Bibel, Bildung“ des Evangelischen Jugendwerks Württemberg mit einem Förderpreis ausgezeichnet. In Hoffenheim existiert seit Juli vergangenen Jahres eine „Totale Offensive“, der rund 30 Mitglieder angehören.

Die Zehn Gebote der Kölner Fans Die Anhänger des Ligakonkurrenten Hannover 96 – dessen Aufsichtsratsvorsitzender der ehemalige EKD-Kirchenamtspräsident Valentin Schmidt ist – haben bei ihrer Arbeit vor allem die Kinder im Blick: Der christliche Fanclub „These 96“ – dessen Name einerseits an das Gründungsjahr des Fußballvereins (1896) und andererseits an die 96 Thesen Martin Luthers (1483-1546) erinnert – verfolgt u. a. das Ziel, bedürftigen Kindern einen kostenlosen Stadionbesuch zu ermöglichen. Gleichzeitig pflege die Initiative auch den Kontakt zu christlichen Fans aus anderen Bundesligastädten, sagt Stadtjugendpastor Torsten Pappert vom Vorstand des Fanclubs. Die älteste christliche Faninitiative kommt aus Köln. Bereits 1999 gründeten Mitglieder der katholischen Kirchengemeinden St. Vitalis und St. Pankratius den Fanclub „TORa et labora“ – ein Wortspiel der lateinischen Benediktinerregel „ora et labora“ (Bete und arbeite). Heute zählt der Verein über 100 Mitglieder. Die Verbindung zwischen Fußball und Glaube kommt unter anderem in einer humorvollen Abwandlung der Zehn Gebote zum Ausdruck. Eine wichtige Weisheit darin: „Du sollst dir kein falsches Bild von der kommenden Saison machen!“. Eine Grundregel, an die sich jeder Fußballfan halten kann – ob Christ oder Nichtchrist. P Berlin: www.totale-offensive-herthabsc.de Bielefeld: www.totaleoffensivedsc.wordpress.com, 0521-894001 Bochum: 02302-9834104 Bremen: www.totale-offensive-svw.de, Tel.: 0421-8712418 Dortmund: www.totaleoffensive-bvb09.de Dresden: www.totaleoffensive-block-g.com Hamburg: www.totale-offensive.de, Tel.: 040-98263457 Hannover: www.these96home.de.tl Hoffenheim: www.tor-1899.de Köln: www.toraetlabora.de Leverkusen: in Planung Offenbach: www.totale-offensive.de.tl Schalke: www.mit-gott-auf-schalke.de Stuttgart: www.stuttgarter-buaben.de Wolfsburg: k. A. Wer selbst einen Fanclub gründen will, kann sich mit der „Totalen Offensive“ in Hamburg in Verbindung setzen. ideaSpektrum 33.2010


net F O R U M F Ü R JU N G E C H R I S T EN

Lebensrettung per Internet und Telefon Abtreibungen von Unter-20-Jährigen im Jahr 2009 Schweiz: 1.063 Deutschland: 4.909

Trotz Verhütungsmethoden und Aufklärung kommt es bei jungen Leuten immer wieder zu unerwünschten Schwangerschaften. Zwar sank in den letzten Jahren die Zahl der Mädchen, die in frühen Jahren eine Abtreibung vornehmen. Gleichwohl ist jede Entscheidung gegen ein Kind eine zu viel. Auch Eva H. (Leverkusen) dachte daran, ihr Baby nicht zur Welt zu bringen. Heute ist die 20-Jährige eine glückliche Mutter. Ein Bericht von Tobias-Benjamin Ottmar.

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ie hatte ihm vertraut, dass er aufpasst. Doch als ihre Tage ausblieben, stellte Eva H. fest, dass sie schwanger ist. Und das, wo sie doch vor drei Monaten ihre Ausbildung zur Kosmetikerin begonnen hatte. „Ich habe erst mal vier Stunden lang geweint“, sagt sie. Zu tief saß der Schock. Wie sollte sie mit einem Kind fertig werden? Was wird aus der Ausbildung?

Mutter schmiss Schwangere raus Von ihrem Freund hatte sie sich – kurz bevor sie feststellte, dass sie schwanger ist – getrennt. Als er von dem Kind erfuhr, machte er der damals 19-Jährigen Druck: Sie solle abtreiben. Ähnlich reagierten auch die Eltern des Vaters und Evas eigene Mutter, die seit einigen Jahren von ihrem Mann getrennt lebt. Unterstützung? Fehlanzeige! Der Konflikt mit Evas Mutter eskaliert: Sie droht an, Eva kein Geld mehr für die Ausbildung zu geben, wenn sie das Kind austragen sollte. Schließlich spitzt sich die Situation so zu, dass die Mutter ihre Tochter aus dem Haus wirft. Eva kommt vorübergehend bei einem guten Freund unter. Er ist der Einzige in ihrem Umfeld, der sich für das ungeborene Baby starkmacht.

Foto: istock-photo.com

Beratung per Telefon In ihrer Verzweiflung sucht die junge Frau im Internet nach Hilfe. Sie stößt auf die Seite von „Pro Femina“ – einer Hilfsorganisation, die eng mit der christlichen Konfliktberatung „Die Birke“ (Heidelberg) zusammenarbeitet. Der Name Pro Femina (Für die Frau) weckt Erinnerungen an die ähn-

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lich lautende Organisation „Pro Familia“ (Für die Familie), die bei Lebensschützern aufgrund ihrer Beratungspraxis sehr in der Kritik steht. Der Name Pro Femina drückt die Überzeugung aus, die dem Beratungsansatz des Vereins zugrunde liegt: Nur die Mutter selbst kann ihr Kind retten und deshalb gilt es, sie darin zu bestärken. Mehrere Stunden telefoniert Eva mit einer Beraterin. „Sie erläuterte mir die Möglichkeiten, die es für mich als junge Mutter gibt, und bot mir Unterstützung an.“ Trotz ihres familiären Umfelds, das weiter Druck auf sie macht, beschließt sie, das Kind zu behalten.

Die Wandlung des Vaters Über das Jobcenter bekommt Eva eine Wohnung. Und auch ihr Ausbildungsbetrieb unterstützt sie: „Irgendwie kriegen wir das auch mit einem Kind hin“, heißt es. Am 19. Juni kommt schließlich ihr Sohn Julian zur Welt. Während sie zur Schule geht, passt eine Tagesmutter auf den Säugling auf. Pro Femina unterstützt die junge Mutter mit 200 Euro pro Monat, solange Evas Eltern noch nicht bereit dazu sind. Ohne die Hilfe der Organisation hätte sie ihre Ausbildung nicht weitermachen können. Inzwischen hat sich auch der Vater mit seinem Kind angefreundet. „Er ist zurzeit bei der Bundeswehr, kommt aber am Wochenende immer zu Besuch.“ Der Wehrdienstleistende will sogar wieder eine Beziehung mit Eva eingehen – doch die junge Mutter will erst mal abwarten, ob seine Liebe zum gemeinsamen Kind von Dauer ist. Auch Evas Mutter hat sich gewandelt: „Sie hat

mir ein Auto geschenkt und passt montags immer auf ihren kleinen Enkel auf.“

Muttersein ist schön Dass ihr kleiner Julian auch tot sein könnte, daran will die Alleinerziehende gar nicht mehr denken. „Irgendwann werde ich ihm sicher einmal erzählen, wie ihm das Leben gerettet wurde.“ Es sei ein schönes Gefühl, Mutter zu sein – auch wenn man sich sehr umstellen müsste. „Man muss gucken, wann man duscht, isst, einkaufen geht – alles muss genau geplant werden.“ Die Entscheidung, das Baby zu behalten, hat sie nie bereut. Sie hat erfahren: Trotz der widrigsten Umstände kann man das mit dem Kind schon irgendwie schaukeln. P

Pro Femina Seit 2007 konzentriert sich Pro Femina vor allem auf die Informationsarbeit über das Internet, um so Schwangere in Konfliktsituationen zu erreichen. Nach der Beratung und Hilfe von Pro Femina entschieden sich 70 % der Frauen für ihr Kind. Finanziert wird die Arbeit von privaten Spendern und der Stiftung „Ja zum Leben“. Durch die Kommunikation über Soziale Netzwerke im Internet wurden 576 Unterstützer gefunden, die die Initiative ideell, finanziell oder durch ihr Engagement bei Informationskampagnen fördern.

b www.1000plus.de oder 0800-10007587 (für Unterstützer) bzw. 0800-0606767 (für Beratung, beides kostenfrei aus dem dt. Festnetz)


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M E DI E N

INTERNET

Was das Internet nicht kann: Vergeben und Vergessen CYBER-GELEHRTER Gespeicherte Daten im Internet sollten ein Verfallsdatum erhalten Das Internet bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, aber eines kann es nicht: vergeben und vergessen. Welche Probleme die Speicherung persönlicher Inhalte besonders in sozialen Netzwerken mit sich bringt, schildert Juraprofessor Jeffrey Rosen in der Zeitung „New York Times“. Als Beispiele nennt er Personen, deren Karriere ruiniert wurde, weil sie in Netzwerken wie Facebook, MySpace oder Twitter kompromittierende Fotos – etwa als Betrunkene – eingestellt haben. So habe man einer Lehramtsreferendarin den Abschluss verweigert, weil sie sich auf MySpace als „besoffene Piratin“ präsentiert habe. Dadurch animiere sie Schüler zum Alkoholkonsum. Einer 66-jährigen kanadischen Psychotherapeutin sei die Einreise in die USA verweigert worden, nachdem ein Grenzpolizist im Internet einen Artikel entdeckt habe, in dem sie ihre Experimente mit dem Rauschgift LSD vor 30 Jahren schilderte. Einer Microsoft-Studie zufolge fahnden 75 % aller Personalchefs in den USA im Internet nach Erkenntnissen über Bewerber. 70 % haben bereits Kandidaten wegen negativer Inhalte abgelehnt.

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Facebook: 25 Milliarden Inhalte pro Monat Rosen verweist auf die ungeheure Anzahl von Einträgen. Facebook habe 500 Millionen Mitglieder; sie verteilten jeden Monat 25 Milliarden Inhalte. Viele Internet-Daten stünden zeitlich fast unbegrenzt zur Verfügung. Laut Rosen bedroht die Unfähigkeit des Internets zu vergessen die Möglichkeit eines Neuanfangs. Er zitiert den österreichischen Rechtsinformatiker Prof. Viktor Mayer-Schönberger, der für die Tugend des „sozialen Vergessens“ eintrete. Es ermögliche dem Menschen, aus Erfahrung zu lernen und das Verhalten zu ändern. Eine Gesellschaft aber, in der alles aufgezeichnet werde, fessele den Menschen an seine Vergangenheit und mache es ihm unmöglich, ihr zu entfliehen. Ohne ein gewisses Vergessen werde auch Vergeben unmöglich. MayerSchönberger schlägt vor, Daten ein Verfallsdatum einzupflanzen, an dem sie sich selbst vernichten. Der Bibel zufolge lösche Gott die Vergehen des reuigen Sünders. Dazu aber sei die digitale Welt bisher nicht fähig. P

idea Fernseh- und Hörfunk-Tipps

21. August – 27. August

FE R NSE H E N Sonntag, 22. August Das Vierte 9.00–9.30 Bibelstunde mit Pastor Bayless Conley 9.30–10.00 „Beten nach dem Willen Gottes“ mit Pastor Wolfgang Wegert

Dienstag, 24. August 9.30–10.15 Evangelischer Gottesdienst aus der Eleonorenklinik in Winterkasten im Odenwald, Predigt: Pfarrer Sebastian Hesselmann

ERF eins 11.00–12.00 Gottesdienst aus der Evangelischen Gemeinschaft München-Bogenhausen, Predigt: Siegfried Winkler

11.30–12.00 Fenster zum Sonntag: Urchig, lüpfig und zwäg ERF eins 17.00–17.30 Mit Jesus per du. Mit Adrian Plass

20.45–22.05 Mein Weg zum Glauben, Norman Rentrop (r.)

22.05–22.30 Diospi Suyana – Das Krankenhaus des Glaubens

HÖRFUNK BR 8.05–8.30 Ein Bleistift in der Hand Gottes. Zum 100. Geburtstag der Mutter Teresa 8.30–9.00 Der Eiskönig und seine Kirche. Carl von Linde in Berchtesgaden

Mittwoch, 25. August 8.30–9.00 Perspektiven: Eine jüdischchristliche Familiensaga 9.45–10.00 Evangelisch-reformierte Predigt, Pfarrer Martin Dürr, Basel

10.05– 11.00 Evangelischer Gottesdienst aus der Hauptkirche in Rheydt, Predigt: Olaf Nöller 17.05–17.30 Wo Kirche weiblich wird. Zum 500. Geburtstag der „Reformationsfürstin“ Elisabeth von Calenberg

Donnerstag, 26. August

19.42–19.58 Der andere Weg – der Weg der Umkehr

WDR 3 17.45–18.00 ZeitZeichen: Der Geburtstag von Mutter Teresa

ERF 21.30–22.00 Geld, Glaube, Gott. Mit Jürgen von Hagen, Direktor des Instituts für Internationale Wirtschaftspolitik

ERF 20.00–21.00 Man hört nur mit dem Herzen gut. Der Theologe Reinhard Deichgräber im Gespräch mit Horst Marquardt

Wer reagieren möchte, kann dies unter folgenden Rufnummern tun: ARD: 089/5900-3344 | Bibel.TV: 040/4450660 | BR (Radio): 089/5900-01 | Das Vierte: 0180/5843783 | Deutschlandfunk und Deutschlandradio: 0221/345-1831 | DRS 2: (0)1/3661369 | ERF: 06441/957-0 | Hessischer Rundkfunk (TV): 069/1555111 | Kabel 1: 0180/5011150 | Luth. Stunde: 04264/2436 | MDR: 0341/300-5401 | NDR: 0511/988-2393 | NBC-Europe: 0211/9300-665 | Phoenix: 0180/28213 SF 2: (0)62/2059050 | Südwest: 07221/929-0 WDR (Radio): 0221/5678-333 | WDR (TV): 0221/5678888 | ZDF: 06131/702164

Foto: idea/Kretschel

Sonntag, 22.August

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DI E K LE I N E K A NZ E L

» Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes … «

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Hartmut Hühnerbein (Stuttgart), Pfarrer und Sprecher des Vorstandes des Christlichen Jugenddorfwerkes Deutschlands (CJD)

Paulus an die Gemeinde in Rom, Kapitel 1,16

Foto: idea/Kretschel

Wenn es in Straßburg paradox zugeht Das Lebensthema von Paulus und sein Antrieb zum missionarischen und evangelistischen Wirken drücken sich in diesem biblischen Zeugnis aus. Rom, Korinth oder Ephesos waren multikulturelle Begegnungsstätten. In dieses Konfliktpotenzial waren auch die ersten Christen hineingestellt – damals wie heute! Dazu ein ganz aktuelles Beispiel: Eine Mutter aus dem modernen Finnland ist in das traditionsreiche Italien umgezogen. Nun möchte sie ihre Töchter vor dem Anblick der dort üblichen Schulkreuze bewahren. Sie klagt gegen den italienischen Staat. Verhandelt wird das Thema vor der Großen Kammer des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte in Straßburg, denn die Schulkreuze werden als Verstoß gegen die religiöse Neutralitätspflicht des Staates bewertet – und so treten in diesem Prozess gleich mehrere europäische Länder mit auf, die ähnliche Angriffe auf christliches Brauchtum in ihren Ländern befürchten. Der

gemeinsame Prozessvertreter pro Kreuz engagiert sich in überzeugender Weise, und es ist kein Geringerer als der Jura-Professor Joseph Weiler aus New York, ein Europarechtsexperte, aber auch ein praktizierender Jude mit jüdischer Kopfbedeckung (Kippa). Das Urteil wird frühestens Anfang 2011 erwartet.

Was ist los in unserer Welt? Unsere europäische Weltanschauungslandschaft ist paradox geworden: Der fromme Jude kämpft für das christliche Glaubenssymbol, gleichzeitig eilen in dieser Sache auch orthodoxe Russen und Bulgaren dem katholischen Italien beim Verfahren vor dem Europäischen Gerichtshof zu Hilfe. Politisch sind wir Christen nur bedingt gefordert, aber uns öffentlich zum Evangelium als Kraft Gottes zu bekennen, ist unsere Aufgabe. Dabei dürfen wir auf die Kraft Gottes setzen. Deshalb: Habt nur Mut! P

Ja, auch ich abonniere Impuls-Abo 12 Ausgaben für nur Fr. 25.– Jahres-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Halbjahres-Abo für Fr. 3.01 pro Ausgabe oder Fr. 77.– pro Jahr Geschenk-Abo für Fr. 2.96 pro Ausgabe oder Fr. 145.– pro Jahr Abo 66 für Rentner nur Fr. 2.39 pro Ausgabe oder Fr. 117.– pro Jahr Studenten-Abo für nur Fr. 1.48 pro Ausgabe oder Fr. 72.50 pro Jahr (Alle Preise inkl. Portokosten. Das Abonnement ist unter Einhaltung einer vierwöchigen Frist jeweils zum Bezugsende kündbar.)

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ideaSpektrum 33.2010

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PORTRÄT

Gottes Wort auf Bauers Dach NIEDERLANDE Ein Landwirt darf die christliche Botschaft nicht auf sein Haus pinseln. Die riesigen, weißen Buchstaben zerstörten das Stadtbild, so der Vorwurf. Von Tobias-Benjamin Ottmar Joop van Ooijen ist wohl der bekannteste Landwirt in den Niederlanden. Seit zwei Jahren ist auf dem Dach seines Hauses in Giessenburg bei Rotterdam in großen, weißen Lettern zu lesen: Jezus redt (Jesus rettet). Das Anliegen des 58-Jährigen ist klar: Er will den Leuten die christliche Botschaft nahebringen. Da sein Heim sich in der Nähe einer Landstraße befindet, werden so auch Autofahrer auf die Heilsbotschaft aufmerksam gemacht. Doch die Stadt hat etwas dagegen und schickte dem Landwirt schon damals bald einen Brief: Van Ooijen wurde angedroht, er müsse pro Woche 500 Euro Strafe zahlen, wenn er die Botschaft nicht entferne. Begründung: Die großen weißen Buchstaben passten nicht ins Landschaftsbild.

Höchstes Gericht gab Stadt recht Doch so einfach ließ sich der Bauer – der mit seiner Frau Petra 16 (!) Kinder hat – nicht in seinem missionarischen Eifer bremsen. Einige Anwälte boten dem Mann – der eine evangelikale Gemeinde besucht – kostenlos ihre Dienste an. Es kam zu einer gerichtlichen Auseinandersetzung. Der Fall wanderte bis zu den obersten Richtern in Den Haag. „Meistens hatte ich gewonnen, aber die Stadt wollte nicht

klein beigeben“, sagt van Ooijen. Vor kurzem nun kam das vorerst letzte Urteil: Die Richter gaben der Kommune recht – die weißen Dachziegel müssen weg. Nun will der bestrafte Landwirt vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ziehen. Schließlich vermutet er, dass hinter dem ganzen Ärger ganz andere Motive stecken als die Angst um die Schönheit des Stadtbildes. „Zwei Mitglieder des Stadtrates, die die Sache angezettelt haben, sind Atheisten. Ihr Ziel ist es, das Christentum aus der Öffentlichkeit zu verbannen.“ Inzwischen wurde neu gewählt und nun sind die Liberalen an der Macht. Sie haben kein Problem mit dem JesusWort auf dem Dach, so dass die sozialistische Bürgermeisterin Els Boot mit ihrer Meinung nun weitgehend alleine dasteht.

Manche spenden sogar Geld Dennoch hat das Urteil Bestand. Dabei hat laut van Ooijen – von einzelnen Politikern abgesehen – kaum einer ein Problem mit seiner Botschaft. „Ich habe nach Berichten in Zeitung, Radio und Fernsehen hunderte Zuschriften bekommen – die meisten davon positiv.“ Manche hätten ihm auch Geld gespendet, um die angedrohten Strafzahlungen bezahlen zu können.

Der 4. von rechts oben ist der rebellische Bauer.

Er wolle davon nun evangelistische Bücher kaufen und sie an Interessierte verschenken. Immer wieder kämen Bürger vorbei, die nach den Motiven des Hausbesitzers fragen. „Wir nennen sie die Dachtouristen.“ Einmal habe sich ein Mann herzlich bedankt, der mit seinem krebskranken Freund auf dem Weg ins Krankenhaus immer wieder an dem Gebäude vorbeigefahren war. „Wenn der inzwischen verstorbene Freund die Botschaft sah, weinte er jedes Mal vor Freude, weil er sie als Bestätigung seines Glaubens begriff.“ Bis Ende August bleibt dem Landwirt noch Zeit, um dem Urteil zu folgen. Doch der clevere Landwirt hat bereits eine neue Idee: Die weißen Ziegel werden einfach rot angestrichen. Möglicherweise geht der Streit mit der Stadt dann wieder von vorne los. P

DAS WORT DER WOCHE

Das islamische Terrornetzwerk El Kaida hat Muslime zur Ermordung von Christen in SaudiArabien aufgerufen. Wörtlich heißt es: „Diejenigen von euch, die die tyrannischen Prinzen und Minister oder von Christen bewohnte Orte bewachen oder sie erreichen können, sollten um Gottes Hilfe ersuchen und sie töten.“ So die Tonbotschaft der Nr. 2 von El Kaida auf der Arabischen Halbinsel, Said al Shihri. Der einstige Insasse des US-Gefangenenlagers Guantanamo will auch den Sturz der saudi-arabischen Regierung. ideaSpektrum 33.2010


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