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Kolumne: René Rindlisbacher
MEINE BUCKET LIST
Spätestens seit dem wunderbaren Film mit Jack Nicholson und Morgan Freeman ist der Begriff «Bucket List» vielen Menschen geläufig. Eine solche Liste ist eine Aufstellung aller Dinge, die man vor seinem Tod noch erledigen will. Im Film gibt es auch die Bezeichnung «Löffelliste», weil es darum geht, Dinge zu erledigen, bevor man «den Löffel abgibt».
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Meist wird so eine Liste aufgestellt, wenn man eine sehr negative Krankheitsprognose bekommen hat. Manchmal stellen aber auch schon Jugendliche eine solche auf und ergänzen sie im Laufe des Lebens oder streichen Erledigtes aus.
Natürlich habe ich auch so eine Liste und zwar weil ich es einfach cool finde.
Ein Freund von mir, nennen wir ihn Bruno, ist 55 und hat auch so eine Liste. Diese ist aber dermassen lang, dass ich denke, einer seiner wichtigsten Wünsche wird sein, dass er 102 Jahre alt wird.
Er hat mir seine Liste gezeigt und ich war schon etwas überrascht, welche Dinge er in seinem Leben noch vorhat. Gut, einige Sachen sind nachvollziehbar, wie z.B. mit Delphinen schwimmen, einen Besuch auf dem Eiffelturm oder eine Fremdsprache lernen… wie z.B. Berndeutsch! Ja Berndeutsch… er ist Zürcher Hinterländer und dementsprechend der bernischen Sprache genau so mächtig wie Trump der Geschichte der Inkas. Er hat zwar schon davon gehört, weiss aber nicht was es bedeutet.
Als ich mir seine Liste genauer anschaute fiel mir immer wieder auf, dass auf seiner Liste etwa 20 Mal steht: RR ärgern…! Damit bin natürlich ich gemeint. Auf meinen Einwand, dass man sich etwas nur einmal wünschen darf, meinte er nur, dass er mich natürlich immer mit dem Gleichen ärgern wird. Jetzt ist mir auch klar, warum Bruno – Hardcore-ZSC-Fan – mich in dieser Saison nach jeder Spielrunde anruft und mich fragt, ob ich ihm die Tabellensituation durchgeben könnte.
Er ist etwas durchgeknallt, aber darum passt er wahrscheinlich auch in meinen Freundeskreis.
singen vom Trio Eugster… wie gesagt: etwas durchgeknallt.
Natürlich musste ich ihm auch meine Liste zeigen. Schliesslich sind wir Freunde und es hat ja auch etwas Witziges zu wissen, was andere Menschen noch erleben oder erreichen möchten. Und da ich noch sehr jung bin, hat es dort doch noch einiges drauf.
Z.B. werde ich irgendwann mal eine Univorlesung besuchen und während der Vorlesung den Professor fragen, ob es stimmt, das Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübertragungsgesetz wirklich das längste deutsche Wort ist, dass es gibt.
Weiter werde ich einmal die allgemeinen Geschäftsbedingungen meines Softwareanbieters durchlesen.
Auch auf der Liste steht: Einen Blumenstrauss kaufen und ihn mitten in der Stadt einer Person verschenken, die etwas griesgrämig dreinschaut.
Dann: Einen Tag verbringen, ohne zu lügen… das wird umso schwieriger, wenn man bedenkt, dass der Mensch durchschnittlich 25 Mal am Tag lügt. Ich bleibe dann am besten allein zu Hause und rede nicht mit mir.
Und am nächsten Montag ist einer meiner grössten Wünsche an der Reihe. Dieser wird fett rot angemalt und danach leider durchgestrichen: Ich werde mir nämlich ein Spiel der NHL reinziehen. Wir fliegen (geschäftlich) nach Nashville und werden das Spiel von Roman Josis Predators gegen die Toronto Maple Leafs anschauen. Vielleicht werfe ich während dem Spiel einen Puck aufs Eis… dann müsste ich das mit dem Uniprofessor nicht machen.
Wenn Sie diese Zeilen lesen, bin ich wieder zurück und werde das nächste Mal ganz bestimmt von diesem erfüllten Traum berichten.
Ah ja und auf meiner Liste stehen auch noch: Mutzen-Viertelfinal 2020, Mutzen-Halbfinal 2020 und Mutzen-Final 2020… Denn eines sollte man sich nicht auf die Bucket List schreiben, sondern man sollte es immer sein: optimistisch!! Bärn Bärn Bärn i ha di gärn…
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