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mANCHES BLEIBt UNGESAGt DIE SCHrIFtStELLErIN, IHr FILm UND EIN GLÜCKLICHEr ZUFALL

DIE SCHrIFtStELLErIN, IHr FILm UND EIN GLÜCKLICHEr ZUFALL

Manches bleibt ungesagt

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Jun-hee (Lee Jye-young), eine erfolgreiche Schriftstellerin, nimmt eine längere Reise auf sich, um eine alte Freundin zu besuchen. Auch Sewon (Seo Young-wa) hat früher geschrieben, heute führt sie eine kleine Buchhandlung. Als Jun-hee den Laden betritt, hört sie versehentlich und unbemerkt einen Streit mit an, der das Treffen mit Sewon von Beginn an unter einem ganz anderen Stern stehen lässt. Das Verhalten aller Beteiligten wird durch etwas beeinflusst, dass niemand so recht anzusprechen vermag oder gewillt ist – manches bleibt ungesagt, anderes tritt über Umwege zutage. Gleiches gilt auch für die anderen Begegnungen, die Jun-hee im Laufe des in Schwarzweiß gehaltenen Spielfilms DIE SCHRIFTSTELLERIN, IHR FILM UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL macht. Sie wird durch den Tag getragen von ebenjenem Zufall, aber auch den Interessen der anderen und ihrer eigenen Motivation, die immer wieder durch ihre zurückhaltend-beobachtende Art hindurchbricht. So begegnet sie alten und neuen Bekannten, die vergangene oder zukünftige Phasen ihres Lebens repräsentieren; etwa dem Regisseur Hyojin (Kwon Hae-hyo), mit dem sie einmal zusammenarbeiten wollte, oder der jungen Schauspielerin Gil-soo (Kim Min-hee), die ihre Karriere früh beendet hat. Ihre Dynamiken und Dispute werfen zahlreiche fundamentale Fragen über Kunst, über das Schreiben und Filmemachen auf.

Regisseur und Autor Hong Sang-soo widmet sich in seinem aktuellen Film, der während der Pandemie spielt, erneut einer Frau und ihren Begegnungen. Wiedertreffen, Kennenlernen, Begrüßen und Abschied nehmen, all das findet in DIE SCHRIFTSTELLERIN oft in einem einzigen Tableau statt, in dem sich die Figuren einander zu- oder voneinander abwenden, wortwörtlich zueinander positionieren. Mit selbstkritischem Humor nimmt er die Eigenheiten verschiedener Künstler*innen unter die Lupe und lässt dabei vor allem die vielfältigen, sehr echt wirkenden Frauenfiguren

leuchten. D Eva Szulkowski  Start am 10.11.2022 Originaltitel: So-seol-ga-ui Yeong-hwa D Südkorea 2022 D 92 min D R: Hong Sang-soo D B: Hong Sang-soo D K: Hong Sang-soo D S: Hong Sang-soo D M: Hong Sang-soo D D: Lee Hyeyoung, Kim Minhee, Seo Younghwa D V: Grandfilm Verleih

Director Hong Sang-soo once again dedicates his newest film, which is set during the pandemic, to a woman and her encounters: reunions, first meetings, greetings and farewells.

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