Bayerisches Landesamt für Umwelt Bayerisches Landesamt für Umwelt
Flächenverbrauch: Ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen Claus Hensold
Flächenverbrauch: Ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen
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Nachhaltige Kommunalentwicklung
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Claus Hensold, 24.07.2013
Flächenverbrauch: Ökologische, wirtschaftliche und soziale Auswirkungen
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Die ökologische Dimension Erhalt von Freiflächen für: • Lebensraum für Pflanzen und Tiere • Anbau von Lebensmitteln und nachwachsenden Rohstoffen • Grundwasserneubildung • Frisch- und Kaltluftbahnen Bayerische Nachhaltigkeitsstrategie: Der Flächenverbrauch soll deutlich reduziert werden. Langfristig ist eine Flächenkreislaufwirtschaft ohne weiteren Flächenneuverbrauch anzustreben.
Weitere ökologische Vorteile der Innenentwicklung: • Kurze Wege: -> weniger Autoverkehr -> weniger CO²-Emissionen 3
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Die wirtschaftliche Dimension 1. Folgekosten • Folgekosten werden i.d.R. nicht berücksichtigt. • Folgekosten können zu erheblichen Belastungen für die kommunalen Haushalte führen. • Oftmals sind die finanziellen Belastungen höher, als die erhofften Erträge.
¾ Berücksichtigung der Infrastrukturfolgekosten wird durch kostenlosen FolgekostenSchätzer erleichtert. 4
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Die wirtschaftliche Dimension 2. Missverhältnis zwischen Infrastruktur- und Nutzerentwicklung Hirschaid 2000-2011:
140 Siedlungs- und Verkehrsfläche Einwohner
130
Siedlungs- und Verkehrsfläche: Einwohner: Wohngebäude:
120
110
+34 % +4% +13%
100
19 88 19 90 19 92 19 94 19 96 19 98 20 00 20 02 20 04 20 06 20 08 20 10 20 12 20 14 20 16 20 18 20 20 20 22 20 24 20 26 20 28
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Ö Kommunen und Einwohner müssen immer mehr Infrastruktur finanzieren 5
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Die soziale Dimension 1. Bevölkerungsentwicklung
2030
2008
2060
Gesamtbevölkerung
12,5 Mio
Gesamtbevölkerung
10,7 Mio
jünger als 20 Jahre
20,0 %
jünger als 20 Jahre
15,6 %
20 – 64 Jahre
60,7 %
20 – 64 Jahre
50,3 %
65 – 79 Jahre
14,6 %
65 – 79 Jahre
20,3 %
80 Jahre und älter
4,8 %
80 Jahre und älter
13,8 %
Quelle: Statistisches Bundesamt 2010: 12. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung 6
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Die soziale Dimension 1. Bevölkerungsentwicklung in Hirschaid
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Bevölkerungsprognose 2009 – 2029: 5,2 %
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Die soziale Dimension 2. Künftige Bedarfe im Wohnungsbau Stärkere Berücksichtigung der Bedürfnisse von Senioren • kurze Wege • Barrierefreiheit • Verbleib im gewohnten Quartier • zentrumnahes Angebot für Nahversorgung / Ärzte / Dienstleistungen • neue Wohnformen / Betreuungs- und Pflegedienste Kleinere Mietwohnungen für junge Erwachsene 8
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Die soziale Dimension 3. Naherholung Siedlungsnahe Freiflächen sind ein „weicher“ Standortfaktor und tragen wesentlich zu Wohlbefinden und Wohnqualität bei.
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Zukunftsaufgabe "Nachhaltige Siedlungsentwicklung" • Stärkung der Ortszentren • Vermeidung von Leerständen • familien- und altengerechtes Wohnen und Versorgen • kurze Wege
¾ Flächenmanagement und Innenentwicklung sind wesentliche Stellschrauben ¾ primär kommunales Handlungsfeld, interkommunales Vorgehen bietet Vorteile 10
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Wo liegen die Potenziale für die Innenentwicklung? Nachverdichtung
Wohnhäuser und Bauernhöfe im Ortskern
Baulücken
Wohnhäuser in den alten Baugebieten 11
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Klassische Baulandentwicklung
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Perspektive: Kommunalentwicklung durch Flächenmanagement
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Flächenmanagement als Prozess
Verstetigung: Start: Ermittlung der Innenentwicklungspotenziale, z.B. Klärung der Verkaufsbereitschaft
Ziel: Vorrangige Innenentwicklung als fortlaufender Prozess 14
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Flächenmanagement-Datenbank
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Warum beschäftigen sich die Gemeinden mit Flächenmanagement? • Erhalt attraktiver und lebensfähiger Gemeinden und Städte für Alt und Jung • Anpassung an den demografischen Wandel • Sicherung der Immobilienwerte • Kosten, Abgaben und Gebühren niedrig halten • Intakte Natur für Erholung, Naturschutz und Landwirtschaft erhalten
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Beispiel: Ergebnisse aus dem Flächenmanagement Interkommunale Allianz Oberes Werntal 9 Gemeinden, 45.000 Einwohner, Landkreis Schweinfurt Vorhandenes Innenentwicklungspotenzial
2576 Flächen davon 1432 Baulücken
Kurzfristig- und mittelfristig aktivierbares Innenentwicklungspotenzial
237 Baulücken und 48 Leerstände stehen zum Verkauf
24 ha
in 126 Fällen besteht eine Eigennutzungsabsicht der Eigentümer
15 ha
Baulandbedarf bis 2020
252 ha
25 ha
Monitoring der Innenentwicklung Mitte 2007 – Okt. 2010 Baulücken
57
Leerstände
14
Althofstellen
37
Eigennutzung
20 18
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Beispiele: Vermarktung der Innenentwicklungspotenziale Ö Internetbörse für Baulücken und Leerstände IMMOBILIENPORTAL DER STADT KÖNIGSBERG IN BAYERN
www.innenentwicklung-schweinfurter-land.de 19
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Beispiel: Gemeinde-Allianz Hofheimer Land Ö kommunales Förderprogramm für die Innenentwicklung Bisherige Bilanz • 87 geförderte Baumaßnahmen in seit mind. 12 Monaten leerstehender Wohngebäuden • 48 Verkäufe von Baulücken / Leerstände an Bauwerber • 14 Gemeindliche Ortskernprojekte Bisheriges Fördervolumen der AllianzKommunen an private Bauherrn: • Gesamtsumme: 87 Maßnahmen 525.018 € (Zeitraum 01.01.2009 bis 30.06.2012)
Bisherige kommunale Maßnahmen der Mitgliedskommunen: • Gesamtsumme: 14 Maßnahmen 1.582.900 € (Zeitraum 01.01.2008 bis 30.06.2012) 20
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Unterstützung und Bewusstseinsbildung
Flächenverbrauchsbericht
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