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VIVECA STEN

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VINCE EBERT

VINCE EBERT

ERMITTLUNGEN AM Polarkreis

Viveca Sten Kalt und still Übersetzt von Dagmar Lendt dtv | 512 S. | 16,95 € O P 170 Lesepunkte Auch als eBook | Hörbuch K URZ VOR WEIHNACHTEN zerfällt die Welt von Hanna Ahlander. Erst nötigt sie ihr Chef, den Dienst bei der Stockholmer Polizei zu quittieren. Dann setzt ihr Freund sie vor die Tür, weil er eine andere hat. Unterschlupf findet die erschütterte Hanna im Ferienhaus ihrer Schwester in Åre – am Polarkreis. Hier versinkt die Welt im Schnee und die Verlassene im Kummer. Doch als Ermittlerin mit Leib und Seele ist sie sofort in ihrem Element, als die Suche nach der vermissten Abiturientin Amanda ganz Åre in Atem hält. Jede Stunde zählt bei minus 20 Grad. Ein gelungener Start für Viveca Stens neue Reihe. Dunkler, stärker, kälter!

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EXKLUSIV | INTERVIEW

WO SCHWEDEN am schönsten ist, verbringt Viveca Sten nicht nur ihre Ferien, sondern sie siedelt an ihren Lieblingsorten auch ihre Kriminalromane an: Sandhamn im Stockholmer Schärengarten, wo ihre Familie seit 1917 ein Sommerhaus besitzt, wurde zum Zentrum ihrer internationalen Bestseller. Nun fesselt sie mit dem Startband ihrer PolarkreisReihe. Åre, Viveca Stens Skiparadies, ist das Revier ihrer neuen ErmittlerInnen um Hanna Ahlander und Daniel Lindskog.

T Nach Ihren zehn Schären-

garten-Bestsellern überraschen Sie uns nun mit Ihrem ersten Polarkreis-Krimi. Was hat Sie zu diesem Ortswechsel bewogen?

Ich hielt mich gerade in unserer Berghütte im Skigebiet Åre auf, als Corona zuschlug. Es war ein surreales Erlebnis, die herrliche Bergwelt und die fesselnde Landschaft zu genießen, während eine todbringende Pandemie um die Welt fegte. Es war sehr apokalyptisch, doch für mich als Verfasserin von Kriminalromanen auch inspirierend. Eines Tages waren wir sehr früh mit unseren Skiern unterwegs und als wir zum Skilift kamen, hatte ich die Vision einer Leiche auf einem der Liftsessel.

T Ihre Heimatstadt Stockholm

ist ein Krimi-Hotspot. Sie aber haben Åre in der Provinz als Hauptschauplatz vorgezogen. Warum?

© Niclas Vestefjell

Viveca Sten Ich wollte die grandiose Landschaft um Åre mit starken Persönlichkeiten in Verbindung bringen, um so eine mitreißende Mordgeschichte zu erhalten.

T Ihre neue Protagonistin

heißt Hanna Ahlander. Wer ist sie? Wie würden Sie sie beschreiben?

Hanna ist eine komplizierte Persönlichkeit, die es sich in den Kopf gesetzt hat, wehrlosen Frauen zu helfen. Mit kaum 20 Jahren wurde sie selbst zum Opfer sexuellen Missbrauchs. Dieses Erlebnis veranlasste sie, Polizistin zu werden. Es fällt ihr nicht leicht, eine professionelle Distanz zu bewahren, da sie von ihren Emotionen beherrscht wird. Doch gleichzeitig ist sie eine ausgezeichnete Polizeibeamtin, die über einen scharfen Instinkt verfügt. Durch ihr schwieriges Verhältnis zu ihren Eltern, und besonders ihrer Mutter, fühlt sie sich mit ihrem Kollegen Daniel Lindskog verbunden, der selbst damit zu kämpfen hat, dass sein eigener Vater ihn verließ, als er ein kleiner Junge war.

T Warum lassen Sie am An-

fang von „Kalt und still“ erst einmal Hannas Welt zusammenbrechen?

Es war notwendig, ihr einen Grund zu geben, in Åre Zuflucht zu suchen. Ich brauchte ja jemanden, der von außen kommt und alles im Polizeirevier durcheinanderbringt.

I hr einziger Hinweis: „ ein Schal im Schnee. “

T In „Kalt und still“ kümmert sich die

große Schwester Lydia um Soforthilfe für Hanna. Was ist daran typisch für die beiden und wie prägt es das Verhältnis?

Lydia ist ein Musterbeispiel für eine große Schwester, da ich eine Beziehung voller Zuneigung zwischen Hanna und einem anderen Familienmitglied darstellen wollte. Da sie mit ihrer Mutter nicht klar kommt, hat Lydia schon früh die emotionale Verantwortung für Hanna übernommen. Sie ist die einzige Person, auf die Hanna immer zählen kann – gerade auch, wenn ihre Welt zusammenfällt.

T Worum geht es bei Hannas ersten Fall? Das ganze Dorf von Åre ist erschüttert von dem plötzlichen Verschwinden eines einheimischen Mädchens im Teenageralter. Hanna fühlt sich berufen, Untersuchungen anzustellen, und bei der Suche nach der vermissten Person kommt sie unverhofft zu einem Job in der Polizeistation des Dorfes. Sie tut sich mit Polizeikommissar Daniel Lindskog zusammen, dessen Auftrag es ist, das Mädchen zu finden. Ihr einziger Hinweis: ein Schal im Schnee. Die Temperatur fällt unter Null und ein verheerender Blizzard nähert sich dem Dorf. Hannas und Daniels Nachforschungen werden immer verzweifelter, da ihnen die Zeit davonläuft, ganz egal ob das vermisste Mädchen sich nun verlaufen hat, oder ob es entführt worden ist. Jeder neue Anhaltspunkt weist auf etwas hin, das noch viel unheilvoller ist, als Hanna und Daniel es sich hätten vorstellen können.

T In „Kalt und still“ geht es am Luciafest

hoch her. Welche Traditionen schätzen Sie an diesem Lichterfest am meisten?

Die herrlichen Lieder, die der Chor singt, und natürlich die schwedischen Lussebullar, das traditionelle Safran-Gebäck.

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