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PIERRE MARTIN
Savoir vivre
– TOD INKLUSIVE
EIN AUFTRAGSMÖRDER, der sich weigert, zu töten? So etwas hat es noch nie gegeben in der alten Adelsdynastie de Chacarasse. Eine Generation nach der anderen hat mit der diskreten Kunst des Tötens das Vermögen vermehrt. Die Ausnahme: Lucien, 30, Besitzer eines kleinen Restaurants und unkonventionell von den Flip-Flops bis zum Vespa-Fahrstil. Doch seine Sorglosigkeit endet, als er am Sterbebett seines Vaters schwören muss, die Familientradition fortzusetzen. Wie soll er dieses Versprechen nur halten, ohne jemanden umzubringen? Cosy Crime à la française – stilvoll und lässig zugleich!
Pierre Martin Monsieur le Comte und die Kunst des Tötens KNAUR | 416 S. | 15,99 € O P 160 Lesepunkte Auch als eBook | Hörbuch
EXKLUSIV | INTERVIEW
DER NAME PIERRE MARTIN ist ein Gütesiegel für südfranzösisches Savoir-vivre und Spannung – und er ist ein Pseudonym. Über seine wahre Identität schweigt der Autor hartnäckig, der durch seine Erfolgsreihe um „Madame le Commissaire“ bekannt geworden ist. Mal sehen, was er sich in Rosé-Laune entlocken lässt. Oder beim „Campari Fizz“, dem angesagten Champagner-Cocktail im Auftaktband seiner neuen Reihe um „Monsieur le Comte“. Ein unwiderstehlicher Held und ein bravouröser Start an der Côte d’Azur.
T Flaubert gestand: „Madame
Bovary, c’est moi.“ Also: „Madame Bovary, das bin ich.“ Welcher Ihrer Romanfiguren haben Sie am meisten von sich mitgegeben?
Mit meiner Hauptfigur Lucien teile ich zumindest einige Neigungen: Ich liebe gutes Essen und feine Weine, fahre gerne Boot, mag Vespas … Und wie er verabscheue ich es, Menschen umzubringen. Nur in meinen Büchern lasse ich mich gelegentlich dazu hinreißen.
T Wie sieht für Sie ein perfek-
ter Tag in Südfrankreich aus?
Um Jean Cocteau zu zitieren: Manchmal muss man sich vom Nichtstun ausruhen! Wie das gehen soll, lässt sich am besten bei einem Glas Rosé ergründen. Bei einem zweiten Glas Rosé fällt einem schon was ein.
T Bekannt wurden Sie als Pierre Martin durch Ihre
© Zoltan Tasi | unsplash
Pierre Martin
inzwischen neun Bestseller um „Madame le Commissaire“. Nun scheinen sich Ihre Wege literarisch zu trennen?
Ich will Madame le Commissaire nicht untreu werden, hatte aber Lust, mal die Seite zu wechseln: Von einer Ermittlerin als Hauptfigur zu einem „Auftragskiller“ – der sich allerdings beharrlich weigert, jemanden umzubringen. Die Figur versprach spannend zu werden.
T Ihre neue Reihe um Mon-
sieur le Comte führt an die Côte d’Azur. Was macht sie zur idealen Krimikulisse?
Weil Verbrechen vor einer romantischen Kulisse am schönsten zur Geltung kommt. Das wusste schon Alfred Hitchcock, der Cary Grant und Grace Kelly vor und auf den Dächern von Nizza in Szene setzte.
T Hauptschauplatz und Wohn-
ort ihres Titelhelden ist weder Nizza noch SaintTropez, sondern Villefranche-surMer. Welche Vorzüge hat dieser Ort?
Dass er eben kein „Glamour-Hotspot“ ist. Weshalb sich Lucien hier wohler fühlt als gegenüber auf dem sündhaft teuren Cap Ferrat, wo seine Familie
M anchmal muss man sich „
vom Nichtstun ausruhen!“
ein prächtiges Anwesen besitzt. Villefranche-sur-Mer hat dennoch seine Geschichte(n). Jean Cocteau hat hier gelebt – und auch die Rolling Stones haben ihre Spuren hinterlassen.
T Was sind für Sie die wichtigsten Zutaten
eines guten Kriminalromans?
Das hängt vom Genre ab: Bei mir geht es nicht ohne eine Prise Humor. Dafür sind in erster Linie meine Sidekicks zuständig. Bei „Madame le Commissaire“ der schrullige Assistent Apollinaire. Und beim „Monsieur le Comte“ die schwerhörige Haushälterin Rosalie.
T „Monsieur le Comte“ weicht vom klassi-
schen Krimimuster ab. Welche kühne Idee steht dahinter?
Der Perspektivwechsel: Die LeserInnen bekommen die Gelegenheit, sich mit einem Auftragsmörder zu identifizieren, der sympathisch bleibt, weil er nach Wegen sucht, seine Opfer am Leben zu lassen.
T Die sogenannte Familientradition von
Luciens altem Adelsgeschlecht Chacarasse brachte beste Beziehungen zu den höchsten Kreisen mit sich. Was verspricht das an Erzählstoff?
Luciens Vorfahren haben der Legende nach für die Bourbonen gemordet, für die Medici und den Vatikan. Auch heute kommen die Auftraggeber aus „höchsten Kreisen“ – die anonym bleiben wollen. An Erzählstoff hat es da keinen Mangel.
T Wenn Sie – wie Alfred Hitchcock in sei-
nen Filmen – einen Gastauftritt in Ihren Krimis hätten: Welches Szenario und welche Rolle würden Sie wählen?
Ein „Gastauftritt“ als Leiche wäre reizvoll, aber irgendwie unbefriedigend. Dann doch lieber als Gast in Luciens Restaurant P’tit Bouchon. Ähnlich wie Madame le Commissaire bei ihrem Cameo-Auftritt in „Monsieur le Comte“ – mit einem Champagner zum Aperitif.
FÜR LESER:INNEN VON „MADAME LE COMMISSAIRE“