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BIYON KATTILATHU

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VINCE EBERT

VINCE EBERT

EXKLUSIV | INTERVIEW

DER SILBERSTREIFEN AM Horizont ist sicher – und der Weg dorthin ein Abenteuer voller berührender Erlebnisse und Erkenntnisse. Typisch für Dr. Biyon Kattilathu! Als Motivationspsychologe hat er seine Berufung gefunden, ob als Social-Media-Star mit mehr als 900.000 FollowerInnen oder auf der Bühne. Zugleich ist er als Autor erfolgreich – seit seinem Debütbestseller „Der Rikschafahrer, der das Glück verschenkt“. Dieselbe Mission hat auch Biyon, der 1964 als Sohn indischstämmiger Eltern im nordrhein-westfälischen Hagen geboren wurde: Menschen glücklich machen. Jetzt erst recht. Ob globale Verunsicherung oder persönliche Sorgen und Zweifel: Biyon Kattilathus neues Buch „Spaziergang zu dir selbst“ ist ein behutsamer Wegweiser zu mehr Achtsamkeit, Selbstliebe und Halt – in uns selbst.

T Seit Ihrem Bestsellerdebüt

verbinden wir Sie mit dem „Rikschafahrer, der das Glück verschenkt“. Warum laden Sie uns nun ausgerechnet zum Spazierengehen ein?

Ich glaube, dass ein Spaziergang genau das ist, was wir alle gerade brauchen. Etwas, was unmittelbar erlebbar ist und etwas, das uns erdet. Etwas, das uns zum Ursprung dessen führt, was wirklich wichtig ist. Außerdem liebe ich einfach Spaziergänge!

T In welchen Situationen und

Stimmungen zieht es Sie besonders in den Wald?

Früher war ich dort, wenn es mir nicht gut ging. Heute ist es unabhängig von meiner Stimmung. Die Natur ist für mich zu einem Zuhause geworden, in das ich immer eintreten darf und möchte. Ich möchte auch nicht nur zu Gott beten, wenn ich Sorgen habe, sondern mich auch jeden Tag bedanken für all das Schöne, das mich umgibt. T Um Verunsicherung bezie-

hungsweise die Suche nach Halt geht es auch in ihrem neuen Buch. Was ist das Hauptthema?

Das Hauptthema ist die Reise zu uns selbst. Wenn wir von „Halt“ sprechen, dann werden die Leserinnen und Leser schnell erkennen, dass dieser Halt immer zuerst von uns selbst ausgeht. Dieser Spaziergang soll natürlich glücklich machen. Und dieses Glück soll „ent-deckt“ werden, das heißt, dass es manchmal von gewissen Dingen wie Zweifeln oder Ängsten zugedeckt ist …

T Sie versprechen einen Spa-

ziergang, wie wir ihn noch nicht erlebt haben. Was ist das Einzigartige daran?

Es sind die Gefühle, die erlebt werden, die diesen Spaziergang so einzigartig machen. Außerdem warten zum Beispiel geheimnisvolle Begegnungen in einer alten Hütte auf die Leserin und den Leser. Dieser Spaziergang wird uns lachen, weinen und schweigen lassen. Und am Ende … das wollen wir noch nicht verraten. „Veränderung ist ständigund natürlich“

T Wie verstehen Sie Ihre Rolle oder Auf-

gabe speziell auf diesem besonderen Spaziergang?

Ich bin ein Reisebegleiter. Ein guter Freund. Ich bin einfach Biyon. Wenn man mit mir durch den Wald gehen würde, wäre ich genauso wie in dem Buch beschrieben. Ich spiele keine Rollen.

T Weit und breit keine Markierung einer

Wanderroute und auch kein Waldlehrpfad zu sehen. Welchem Kompass folgen wir eigentlich bei diesem Spaziergang?

Die Antwort „dem inneren Kompass“ lag jetzt natürlich sehr nahe. Aber genauso ist es auch. Manchmal ist es ja auch schön, einen neuen Pfad zu entdecken oder sogar einen neuen Pfad zu kreieren, dem andere dann folgen können.

T Was hat Ihnen selbst bewusst gemacht,

dass Sie Ihr Leben zu sehr nach den Erwartungen anderer ausrichten?

Das spüren wir alle. Es ist eine innere Stimme, die ständig mit uns spricht. Aber manchmal sind die Stimmen im Außen lauter als die Stimme in unserem Inneren. Wir wissen oft, was zu tun ist, aber tun nicht, was wir eigentlich wissen. Dazu benötigt es manchmal einen kleinen Anstoß, den ich bieten möchte …

T Was sind die ersten heilsamen Schritte,

um sich selbst wieder näherzukommen?

Der erste Schritt ist die Frage an sich. Viele Menschen stellen sich diese Frage erst gar nicht. Der nächste Schritt ist Akzeptanz. Selbstakzeptanz, Akzeptanz dessen, was gerade ist und auch Akzeptanz dessen, was war. Das ist schon die erste kleine Umarmung, die man sich selbst damit schenkt.

© David Dyballa

Biyon Kattilathu

„Manchmal ist ein kleiner Schritt auch ein großer Sprung.“

T Ob Waldweg oder Lebens-

weg: Immer wieder merken wir, dass wir ziemlich viel mit uns herumschleppen. Was können wir von der Natur lernen, um wieder mit leichterem Gepäck unterwegs zu sein?

Wir können erkennen, dass Veränderung ständig und natürlich ist. Es fällt keinem Baum schwer, seine Blätter loszulassen, weil er weiß, dass neue Blätter blühen werden.

T Auch unerfüllten Wünschen

oder gescheiterten Plänen trauern viele nach. Sie nicht mehr. Wie haben Sie sich davon befreit?

Was passiert, nachdem ein Wunsch sich erfüllt hat? Es herrscht eine gewisse Leere. Was passiert, wenn ein Wunsch sich noch nicht erfüllt hat? Wir tun ziemlich viel, damit sich dieser Wunsch erfüllt. Dann erfüllt er sich vielleicht sogar … und dann kommt sie wieder, diese Leere … Das heißt wir können nur „wunsch-los“ glücklich sein. Es geht nicht ums Ankommen, sondern darum, sich in den Weg zu verlieben.

T Ihre Kapitelüberschriften

kündigen nicht etwa große Sprünge an, sondern kleine Schritte. Warum?

Manchmal ist ein kleiner Schritt auch ein großer Sprung. Oftmals laufen wir aber nicht los, weil uns der Weg so lang vorkommt. Wenn wir uns aber nur auf den nächsten kleinen Schritt konzentrieren, dann merken wir, dass dieser Weg „machbar“ ist. Und wir merken, dass er dadurch entsteht, dass wir ihn einfach gehen.

T Wer hat Sie auf Ihrem Le-

bensweg am nachhaltigsten inspiriert?

Meine Mutter. Sie kam mit 17 Jahren alleine nach

„Triff eine Entscheidungund stehe dazu.“

Deutschland, hat mir bedingungslose Liebe beigebracht und gezeigt, dass Liebe immer die Antwort ist.

T Wie definieren Sie Glück? Das Streben nach dem eigenen Potential. Dabei ein gesunder Körper und ein klarer Geist.

T Was hat Sie selbst zuletzt glücklich

gemacht?

Der jetzige Moment. Ganz ehrlich … Es gibt so viele tolle Menschen und Dinge, die mich gerade jetzt umgeben. Diese Dankbarkeit macht mich immer glücklich. Manche Menschen denken ja, dass sie erst glücklich sein müssten, um Dankbarkeit zu verspüren. Aber es ist genau umgekehrt.

T Sie erzählen auf diesem Spaziergang

sehr persönliche Geschichten. Was ermutigt Sie dazu und wozu möchten Sie ermutigen?

Für mich ist es auch wichtig zu zeigen, dass ich mein Wissen und meine Energie nicht theoretisch, sondern auch ganz praktisch erfahren habe. Ich denke, dass es Zeit ist,

auch meine persönlichen Seiten zu zeigen. Die richtigen Menschen werden mit meiner Seele umgehen, als wäre es ihre eigene. Daher habe ich keine Befürchtung, dass das eine falsche Entscheidung gewesen sein könnte. Ich möchte zu mehr Verletzlichkeit ermutigen, denn Verletzlichkeit ist die Basis für ganz tolle, wunderbare Erfahrungen.

T Eine herrliche Aussicht und ein tiefer Ast

laden ein zur Rast. Eigentlich. Wer oder was macht die Sache kompliziert und was sehen wir daran?

In der Situation im Buch geht es darum, dass die Leserin bzw. der Leser und ich Platz auf einem Ast nehmen wollen. Entweder beide gemeinsam oder wir eben einzeln. Schnell wird klar, dass egal, welche Entscheidung wir treffen würden, es Menschen gäbe, die unsere Entscheidung kritisieren würden. Entweder würden sie uns vorwerfen, dem jeweils anderen nicht den Platz auf dem Ast gewährt zu haben oder sie würden eben den Ast bemitleiden, der die Last von uns beiden tragen müsste. Unsere Lektion daraus: Triff eine Entscheidung und stehe dazu – es wird immer Menschen geben, die diese Entscheidung nicht verstehen würden. T Ihr Waldspaziergang führt irgendwann

zu einer Weggabelung und zu der Frage, wie es am besten weitergeht. Warum fallen uns Entscheidungen oft so schwer?

Wir haben oft Angst, die „falschen“ Entscheidungen zu treffen, um dann irgendwann zu merken, dass so genannte „falsche“ Entscheidungen zu „guten“ bzw. „richtigen“ Entscheidungen führen, wenn wir diese Erfahrungen speichern, aus ihnen lernen und sie beim nächsten Mal als Grundlage für eine etwas andere Entscheidung nutzen. Fehler sind in unserer Kultur etwas Negatives. Andere Völker und Kulturen sehen Fehler ganz anders – sie stehen für Mut. Sie stehen für Vertrauen. Sie stehen für Fortschritt. Wenn wir das verstehen, verstehen wir auch, warum die Menschen, die in einem bestimmten Bereich sehr erfahren sind, diejenigen sind, die in diesem Bereich die meisten Fehler gemacht haben.

T Welche Hauptbotschaft geben Sie uns

und allen LeserInnen mit auf unsere eigenen Wege?

Du bist genug. Und alles, was Du Dir wünschst, ist bereits da. Es wird jetzt Zeit, genau das zu entdecken und zu fühlen.

Biyon – knapp und persönlich

1. Biyons drei wichtigste Kraftquellen in der Natur:

– Die Wurzel eines Baums – Der Stock als Symbol für einen Zaun – Der Stein als Symbol für die Dankbarkeit

5. Biyons einfachstes „Schokolade für die Seele“-Ritual:

„Beschwere Dich nicht über die Karten, die Dir das Leben gegeben hat, sondern mach einfach das beste Spiel daraus.“

2. Biyons Wecker-Tipp für Dankbarkeit:

„Ich bin genau da, wo ich sein soll.“

3. Biyons poetischer Lieblingssatz:

„Bäume sind Gedichte, die die Erde in den Himmel schreibt“ (Khalil Gabran, Seite 19)

4. Lebensphilosophie von Biyons Mutter:

„Kopf hoch, sonst siehst du den schönen Himmel nicht.“

6. Biyons SOS-Tipp bei Selbstzweifeln:

„Zweifle nicht an Dir. Denn so einen Menschen wie Dich gibt es kein zweites Mal auf dieser Erde.“

7. Biyons einfachster Tipp für Selbstliebe:

„Geliebt zu werden ist Dein Geburtsrecht. Und dafür musst Du nichts tun.“

In den Aufs und Abs seines Lebens hat Biyon Kattilathu die Natur als Kraftquelle entdeckt – und als Inspiration für sein neues Buch. Darin lädt er zu einem besonderen Ausflug ein. Er führt durch den Wald, um ein wenig Abstand zum Alltagstrubel zu gewinnen, uns selbst zu spüren, die Welt und uns selbst mit anderen Augen zu sehen. Dickicht und Lichtungen wechseln ab, wie in unserer Lebensgeschichte. Wir lernen, unserer inneren Stimme zu folgen und unseren eigenen Weg zu wagen. Ein kleiner Schritt nach dem anderen, erst in die Akzeptanz und das Loslassen unserer Vergangenheit, dann zu unseren Mitmenschen und unserem inneren Kind und schließlich – wie eine Heimkehr – zu uns selbst und unseren Potenzialen. Coaching, das glücklich macht – geerdet und beflügelnd, überraschend, emotional und vor allem ermutigend!

Biyon Kattilathu Spaziergang zu dir selbst – Eine magische Reise zu mehr Achtsamkeit, Selbstliebe und Glück GU | 192 S. | 19,99 € 200 Lesepunkte Auch als eBook | Hörbuch

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