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RAUS AUS MÜNCHEN

RAUS AUS MÜNCHEN

Das Erbe der Olympischen Spiele

Die EUROPEAN CHAMPIONSHIPS 2022 sind eine Multisportveranstaltung, die man gesehen und erlebt haben muss

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— Europameisterin oder Europameister zu werden bedeutet, die oder der Beste in der jeweiligen Sportart zu sein, und das aus 750 Millionen Menschen auf dem Kontinent. Dieser Leistung gebührt Anerkennung. Den teilnehmenden Sportverbänden, der Gastgeberstadt München und dem Medienpartner, der Europäischen Rundfunkunion EBU, ist daran gelegen, dieser Leistung eine angemessene Bühne zu bieten. Und was würde sich besser dafür eignen als der Olympiapark, der eh sein 50jähriges Jubiläum dieses Jahr feiert. Höhepunkt der Feier-

Spielt zum Opening am 10. August:

Deutschrapper MATERIA

lichkeiten sind nun die European Championships 2022: Vom 11. bis 21. August treten mehr als 4.700 Spitzensportlerinnen und -sportler in Leicht-

athletik, Beachvolleyball, Kanu-Rennsport, Klettern, Radsport, Rudern,

Tischtennis, Triathlon und Turnen gegeneinander an und kämpfen um die begehrten Medaillen. Diese Mischung vereint die unterschiedlichsten Athletinnen und Athleten, Disziplinen, Fähigkeiten, Kompetenzen und Höchstleistungen. Auch an anderen Orten in der Stadt geht es sportlich zu: Europas beste Speed-Kletterinnen und Kletterer kraxeln um die Wette auf dem Königsplatz, Kanutinnen und Kanuten kann man auf der Olympia-Re-

Wunderbare Stimmung im Olympiapark

gattaanlage erleben, auf höchstem Niveau Tischtennis gespielt wird in der Rudi-Sedlmayer-Halle (Audi Dome). Hochkarätige Acts bei freiem Eintritt

Mit den European Championships 2022 empfängt München die größte Sportveranstaltung seit den Olympischen Sommerspielen 1972. Und nicht nur das, mit dem Festival The Roofs im Olym piapark wird die Sportveranstaltung mit Musik vom Feinsten und Unterhaltung pur begleitet. Bereits beim Opening am 10. August erwarten die Besucherinnen und Besucher eine fantastische Atmosphäre und eine audiovisuelle Gesamtinszenierung. Unter den zahlreichen musikalischen Acts tummeln sich wahre Hochkaräter: Der Rostocker Rapper Marteria trifft mit seiner Musik den Nerv der Zeit. Die zehnköpfige Münchner Brassband Moop Mama verleiht dem Opening auch ein bisschen Lokalkolorit. Und Marie Spaemann entführt mit ihrem Cello in einen Crossover-Mix aus Klassik, Pop und Blues. In den folgenden Tagen wird das Festival The Roofs mit einer Mischung aus Musik, Kultur, Kunst, Food und vielem mehr für Begeisterung sorgen. Das Beste: die hochkarätigen Konzerte sind alle kostenlos! Zu den Headlinern Ry X, Gayle und den Beatsteaks gesellen sich u.a.

Alphaville, Kitschkrieg, Münchner Freiheit, Lu-

na, Wanda, die Münch-

ner Symphoniker, Meute

und Elif. Jede Area und Bühne wie z.B. Creative Roof, HeimatRoof, Kids Roof oder BMW Roof präsentiert sich als einzigartige Erlebniswelt mit eigenem Charakter und Charme, hier kann man kreative und sportliche Workshops besuchen oder einfach nur bei einem kühlen Getränk am Olympiasee chillen. Lesungen und Talks, Zirkus und Konzerte für die

Kleinsten, Leckerbissen von diversen Foodtrucks, lässige Battles bei Red Bull „Dance Your Style“ oder die Siegerehrungen der Leichtathletik – das Programm lässt keine Wünsche offen. Im Art Roof kann man von der Tape-Art-Verkleidung der Container bis hin zur Water Gallery eine Menge Kunst entdecken und das ist wörtlich gemeint: Namhafte Künstlerinnen und Künstler des Kunstlabor 2 sprayen an der sechs Meter hohen Giant Wall ein einzigartiges Kunstwerk, dem man beim Entstehen zusehen kann. Durch die primäre Nutzung bereits bestehender Infrastrukturen und Veranstaltungsorte Zurück zum Dach: des Olympiaparks

THE ROOFS FESTIVAL wird auch ein Zeichen in Sachen Nachhaltigkeit gesetzt. Kurze Wege zwischen den Austragungsorten und die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs (ist im Ticketpreis für die Sportveranstaltungen beinhaltet) minimieren zusätzlich die Auswirkungen auf die Stadt und ihre Umgebung. Die European Championships sollen neue Maßstäbe für (Sport)Veranstaltungen dieser Art setzen und ein nachhaltiges Erbe hinterlassen – das Motto „Back To The Roofs“, damit ist die spektakuläre Zeltdachkonstruktion des Stadions gemeint, ist so-

Beachvolleyball auf der Theresienwiese

wohl Aufruf in den Olympiapark zurückzukommen, als auch Versprechen, das Erbe der Olympischen Spiele 1972 aufzugreifen und modern und neu zu interpretieren. Alle Infos und Tickets für die Sportveranstaltungen (viele auch bei freiem Eintritt) gibt es ab 10 Euro unter www.munich2022.com

Fine Wine & Dine

Die GRAPES Weinbar im Cortiina Hotel stellt ein neues Team und den Director of Wine JUSTIN LEONE vor

Es sei sein Herzenswunsch gewesen, sagt Rudi Kull, besondere Weine einem jungen Publikum vorzustellen und jungen Winzerinnen und Winzern eine Plattform zu bieten – das war und sei weiterhin das Konzept der GRAPES Weinbar. Die beiden Sommeliers Stefan Grabler und Markus Hirschler haben nun nach erfolgreichen Jahren die Lokalität verlassen, um sich selbstständig zu machen, und die „Messlatte schon ziemlich hoch gelegt“,

so Kull. Nun gelte es, diese Leistung noch etwas zu steigern. Und dafür hat sich der erfahrene Gastronom Rudi Kull (betreibt mit Partner Weinzierl auch das Buffet Kull, Brenner, Bar Centrale, Riva, Cortiina Hotel) einen Star der Münchner Weinszene ins Boot geholt: Mit dem Kanadier Justin Leone kommt ein internationaler „Direc - tor of Wine“ ins Haus, den viele als „Rockstar“ unter den Sommeliers kennen, der Mann ist nämlich auch Musiker, Vlogger und Autor von Fachlite ratur („Just Wine – Weinwissen ohne Bullshit“) und Magazinbeiträgen. Neben diversen Pop-Ups war er vor vier Jahren auch im Tantris tätig, davor in diversen Sternlokalen in den USA und London.

Für das GRAPES hat sich Leone drei Dinge auf die Fahne geschrieben: Neugierde, Spaß und Dialog. Internationaler will er die Karte gestalten, auch Weine u.a. aus Amerika und Australien anbieten. Betriebsleiter Bernd Großschädl und Restaurantchef Moritz Löw verkünden stolz, dass die Weinliste bereits 1200 Positionen umfasst, das Ziel sei es, schon bald 1500 Etiketten im Keller zu haben. 30 bis 35 Weine wird es im offenen Ausschank geben, das dürfte ziemlich einzigartig sein in München (los geht es bei 4,50 das 0,1 Glas). Die offenen Weine sollen in Flights präsentiert und auch aus Großflaschen ausgeschenkt werden, so Leone, das wäre mit Spaß und Dialog gemeint. Klar, wenn „Rocker“ Justin mit einer Doppelmagnum Pichler-Krutzler durch den Raum fegt und nachschenkt, weckt das Interesse am Nebentisch und man kommt ins Gespräch. Neugierig dürfen Weinfreunde auch auf besondere Weine was Herkunft und Anbau betrifft sein – hier soll es sowohl internationale Überraschungen und natürlich auch die schwer angesagten Natur- und Amphoren-Weine geben.

Ebenfalls ganz neu ausgerichtet ist die Küche, die bei einer kleinen Presse-Vorschau auch gleich präsentiert wurde. Standen früher eher rustikale, österreichisch geprägte Speisen und Bar-Snacks auf der Karte, geht es mit dem jungen Küchenteam Lisa Schröder und Ferdinand Kretz jetzt ganz klar in Richtung Fine Dining. Nach gelungenen Appetizern wie „Herzhafte Profiteroles“, die mit Käsecreme und Speck gefüllt waren sowie Arancini mit gedörrten Tomaten, Salzzitrone und Zwiebelessenz, kam gleich einmal ein richtiges Highlight: gebeizte bayerische Bachforelle (Fischzucht Birnbaum) in Apfel-Gurken-Kaltschale mit einem Nocken Meerrettich-Eis. Schlicht umwerfend, ein perfektes Sommergericht auf allerhöchstem Niveau, das auf der Karte mit 16,50 angegeben wird und jeden Cent wert ist.

Dazu wurde vorweg ein schöner Champagner N.V. Brut Classic von Deutz aus der Großflasche ausge schenkt, dann zum Fisch ein Grüner Silvaner vom Weingut Wagner-Stempel aus Rheinhessen, der mit einer frischen Säure und grünen Fruchtnoten überzeugen konnte. Zum ebenfalls sehr gelungenen Hauptgang Zweierlei vom Poltinger-Reh (gezupft und Filet) mit kleinen Spitzkohlrouladen, Preiselbeeren-Gelee und einer Haselnuss-BeurreBlanc (steht mit 33,50 auf der Karte) hat Justin Leone gleich mal sein Versprechen wahr gemacht und einen australischen Grenache Hongell Vineyard von Frederick Stevenson dazu gereicht. Zum Glück entpuppte sich der gekühlte Rote nicht als zu üppig, wie viele seiner Landsleute, auch die 14,3 Prozent Alkohol waren gut integriert. Ein perfek - tes Match zum Reh, bravo. Der zum Macaron von der Erdbeere mit Quarkschaum und einem sehr gelungenen Thai-Basilikum-Sorbet eingeschenkte dunkelrote spanische Dessertwein Monastrell Dulce von Olivares konnte mit seiner extremen Süße leider nicht ganz so überzeugen, hier wäre vielleicht ein schön trockener Eiswein eine passendere Ergänzung gewesen.

Dass das Küchenteam bereits in Sternehäusern gearbeitet hat (u.a. im Drei-Sterne-Waldhotel Sonnora), schmeckt man. Trotzdem ist die Küche bei aller Finesse auf angenehme Art und Weise auch regional und bodenständig.

Auf der Karte werden zu jedem Gericht mittels einer eingelegten Folie zwei Weinalternativen geboten, das „Chefs Tasting Menü“ kostet 59 bzw. 72 Euro (drei oder vier Gänge, o. Weinbegleitung).

Fazit: Die GRAPES Weinbar hat sich mit dem charismatischen „Weindirektor“ Justin Leone noch einmal neu und internationaler aufgestellt und in der Küche einen gewaltigen Sprung nach vorne in Richtung Fine Dining hin gelegt. Trotzdem kann man auch spannende offene Weine probieren und dazu ein paar „Snacks“ bestellen. Gehört definitiv zu den führenden Adressen in dieser Stadt für Weinfreunde und Genießer.

Fine Dining: Gebeizte Bachforelle in Apfel-Gurken-Kaltschale mit Meerrettich-Eis Stilvolles Interieur, tolle Weine, feine Speisen: GRAPES Weinbar

Neuer Director of Wine im GRAPES: Justin Leone

rainer germann

Paradies hinterm Gartenzaun

In den MÜNCHNER SCHREBERGÄRTEN gibt es oft günstiges und gutes Essen in den kleinen BIERGÄRTEN. Hier ein paar Tipps.

In der ältesten Gartenanlage in Neuhausen-Nymphenburg: DER HEXENGARTEN

Deutschland und seine Schrebergärten – eine lange Geschichte ...

... die sich ab Mitte des 19. Jahrhunderts auf den für die späteren Anlagen namensgebenden Leipziger Arzt Moritz Schreber zurückführen lässt. Eigentlich von diesem als Ort der Ertüchtigung geplant, wurden auf der bei einer Schule angelegten „Spielwiese“ von einem Lehrer namens Heinrich Karl Gesell Gärten geschaffen. Zunächst als weitere Beschäftigungsmöglichkeit für die Kinder gedacht, entwickelten sich die Gärten

rasch zu Refugien der Eltern bzw. der ganzen Familie. Ab jetzt nannte man sie „Schrebergärten“, 1869 umfasste der erste Schrebergarten bereits 100 Parzellen, es gab eine Vereinssatzung, Lauben und Zäune wurden errichtet. 1891 zählte man in Leipzig bereits 14 Vereine, das erfolgreiche Konzept fand schnell Nachahmer im In- und Ausland. 2021 sind in Deutschland über 800 000 Menschen in Klein- oder Schrebergarten-Vereinen organisiert, das ist führend in Europa, nur Polen kann da noch mithalten. In München gibt es über 8000 Kleingärten, das sind die einzelnen Parzellen, im doppelt so großen Berlin sind es über 60 000, was auch mit einer starken Prä-

Herzlich Willkommen in der KLEINEN VILLA FLORA

senz der Kleingärten bzw. Lauben bereits in der ehemaligen DDR zu tun hat. Waren die Schrebergärten früher „Spießers Paradies“ und skurrile Filmschauplätze, erfreuen sie sich in den letzten Jahren auch bei einem jüngeren, alternativen Klientel größerer Beliebtheit. Klar, mitten in der Stadt wohnen und mit dem Lastenfahrrad samt Kind und Kegel sein eigenes Gemüse heimbringen ist einfach cool. 20 bis 25 Prozent günstiger – und oft genauso gut

Und diese „Laubenpieper“, wie die Parzellenbesitzer scherzhaft genannt werden, ob jung oder alt, müssen halt auch was essen und trinken; schon bald wurden in den Vereinsheimen und Gemeinschaftshäusern kleine Gaststätten und Biergärten eingerichtet, die in den letzten Jahrzehnten auch immer mehr für Vereinsfremde zugänglich waren. Wir möchten hier ein paar dieser Schrebergarten-Gastro-Betriebe und -Biergärten in München vorstellen. Eins haben sie alle gemeinsam: Essen und Trinken ist ca. 20 bis 25 Prozent günstiger als in vergleichbaren Wirthäusern und Gaststätten in der Stadt. Und oft (mindestens) genauso so gut.

Bogenhausen/Johanniskirchen: SCHLÖSSELGARTEN

In Johanniskirchen/Bogenhausen gibt es die Kleingartenanlage Nord-Ost 19, hier befindet sich der Schlösselgarten seit bereits 70 Jahren. Direkt neben dem Cosimabad kann man zwischen Rabatten und Hecken bei den Wirtleuten Anita und Gerd in einem recht großen Biergarten rustikale bayerische Klassiker essen, zum Beispiel zwei große haus - ge machte Fleischpflanzerl mit KartoffelGurken-Salat für 9,80 Euro. Tafeln und Karte bieten von Pfannkuchen-Suppe (4,50) über Currywurst mit Pommes (8,50), Nackensteak mit Kräuterbutter (10,40), Schweinrollbraten mit Kartoffelknödel (11,60) bis zum Zwiebelrostbraten mit Röstkartoffeln und Salat (23,80) an. Die Halbe (Löwenbräu) kostet 3,60, die Radlermaß 7,20 Euro, der Service ist flink, denn mittags kommen auch viele Stammgäste aus den umliegenden Büros. Manchmal gibt es abends an den Wochenenden Livemusik. Cosimastraße 41, 81925 München, Tel.: 089/91 54 52; So, Mo: 11 bis 22/Di-Sa: 11 bis 23 Uhr; www.schlösselgarten.com

Giesing: ZUR GARTENLAUBE

Über 90 Jahre würde es das kleine Haus in der Kleingartenanlage München Südost 59 e.V. zwischen Giesing und Ramersdorf schon geben, meint der nepalesische Wirt Prem Gurug, der die „Gartenlaube“ seit dreieinhalb Jahren mit seiner Frau betreibt. Neben den Gärtnerinnen und Gärtnern kehren hier auch viele Leute aus der Nachbarschaft ein. Kein Wunder: Betritt man die Anlage kommt man an kleinen Paradiesen hinterm Gartenzaun vorbei, eine Idylle. Und auch der kleine Biergarten kann sich sehen lassen, innen ist das Haus wie ein Stüberl eingerichtet. Auf der Karte stehen bayerische Brotzeit- und Biergarten-Klassiker: Der Schweizer Wurstsalat (8,60) hat locker für zwei Personen gereicht, Käse und Regensburger waren von guter Qualität. Das Münchner Schnitzel mit MeerrettichKruste und Kartoffel-Gurkensalat (12,40) am Nebentisch hat ebenfalls gut ausgesehen und den Herrschaften anscheinend auch geschmeckt; es gibt auch Burger mit Bacon (10,40) und sogar gebratene Regenbogenforellenfilets und Rinderlende sowie wechselnde Tagesgerichte wie Pasta oder Thaicurry. Die Halbe Bier kostet 3,60, das Tafelwasser 2,40, die Bluna 3,20. Kopischstraße 1, 81549 München, Tel.: 0176/81 00 31 41; Di Ruhetag; Mi bis Mo: 11.30 bis 22 Uhr

Neuhausen-Nymphenburg: HEXENGARTEN

Sie ist die erste und älteste Gartenanlage Münchens: Bereits 1906 wurde die Kleingartenanlage NW 16 mit seinem heutigen Hexengarten erschlossen. Die Gaststätte mit großem Wirtsgarten für 250 Personen liegt mittendrin unter Kastanien und Linden, umschlossen von Grünflächen mit Hundewiese. Für das leibliche Wohl sorgt seit 2014 Christian Biereder, ein Wirt aus Leidenschaft. Mit seinem Team hat er den Hexengarten liebevoll gestaltet und steht für gutbürgerliche, traditionell bayerische Küche und gepflegten Bierausschank. Besonders beliebt sind hier die ofenfrischen Spare Ribs (Portion 12,90), aber auch Schweinsbraten mit Knödel und Krautsalat (12,90), der Schweizer Wurstsalat (8,90) oder das Münchner Schnitzel mit Bratkartoffeln und Salat (13,90) kommen gut an. Für Veggies gibt es hausgemachte Spinatnockerl in Kräuterbutter

Klassiker im Westend: LAND IN SONNE I

Idylle in Giesing: ZUR GARTENLAUBE Bayerisch-rustikal: der SCHLÖSSELGARTEN in Bogenhausen

geschwenkt mit frischem Parmesan und Salat oder Schafskäse vom Grill mit Paprikagemüse (je 10,90). Die Halbe Augustiner kostet 3,80, das Tafelwasser 3, der Grüne Veltliner von Lenz Moser 0,2l kostet 4,40 Euro. Baldurstraße 49 a, 80638 München, Tel.: 089/155 707; Di-So: 11.30 bis 24 Uhr; www.hexengarten-neuhausen.de

Schwabing: NO 26 GASTSTÄTTE

Die Vereinsgaststätte im Norden Schwabings liegt nahe dem Eingang der Kleingartenanlage NO 26 neben dem Maibaum. Sie wurde 1992 renoviert und 1997 in eine öffentliche Gaststätte umgewandelt. Der holzvertäfelte Innenraum bietet Platz für etwa 50 Personen und wird auch gerne für Familienfeiern gebucht, direkt neben der Gaststätte befindet sich ein gemütlicher Biergarten unter einer großen Kastanie, der hintere Teil des Biergartens ist sogar überdacht. Die Speisekarte enthält sowohl internationale Gerichte als auch bayerische Schmankerl sowie verschiedene Brotzeiten. Hier kann man günstig und gut essen, zum Beispiel gebackenen Feta-Käse, Camembert oder Emmentaler mit Salat und Preiselbeeren (6), Leberspätzle-, Pfannkuchen- oder Grießnockerlsuppe (2,50), Pasta (um die 6 Euro), Cevapcici mit Pommes und Djuvec-Reis (8,50), aber auch Schweinebraten mit Kartoffelknödel und Blaukraut (8). Hier kostet die Maß Hacker-Pschorr unschlagbare 6,20, das Tafelwasser 2,90, die Weinschorle 3,70. Kein Wunder, dass sich mittags viele Angestellte aus den umliegenden Bürogebäuden hier das Essen holen oder vor Ort Pause machen. Leopoldstraße 244 A, 80807 München, Tel.: 089/ 350 038 72; Tägl. 11 bis 22 Uhr; www.gaststatte-no-26.de

Schwabing: ZUM BRUNNERGARTEN

Etwas versteckt zwischen den U-BahnStationen Scheidplatz und Petuelring in der Kleingartenanlage NW 6 ist der „Geheimtipp“ Brunnergarten von den

Wirtsleuten Niko und Sula gelegen. Nicht nur die Kleingartler sind hier gerne gesehen, auch die Gäste des Schwimmb ades oder Spaziergänger aus dem Luitpoldpark genießen hier bayerische und kroatische Spezialitäten frisch vom Holzkohlengrill, zum Beispiel Raznjici oder Pljeskavica mit hausgemachten Djuvec-Reis, Ajvar und Zwiebeln (9,90/8,50) oder Kalbsleber mit Kartoffelsalat (9,90). Spezialität: Steckerlfisch und Spareribs! Als Brotzeit gibt es gemischten Presssack sauer mit Brot (5,90), Wurstsalat (5,90), aber auch gebackene Milzwurst mit Kartoffelsalat (6,90). Und die Maß Helles (Löwenbräu) kostet 6,60!

Guter Schweizer Wurstsalat in der GARTENLAUBE in Giesing

Schleißheimer Str. 280B, 80809 München; Tel.: 089/96 16 98 77; Do-Di: 10 bis 23 Uhr; www.zum-brunnergarten.de

Schwabing-Milbertshofen: GARTENOASE

Jetzt lassen wir mal den Gast zu Wort kommen: „Super echte bayrische Wirtschaft im Kleingartenverein mit coolem Biergarten zum Draußen sitzen. Das Essen ist der Wahnsinn! Selbst gemachter Meerrettich, sehr gutes Tellerfleisch mit klasse Kartoffelsalat. Zum Mittagessen lieber hierher. Der Wirt ist der Knaller!“, schreibt ein Richard M. auf der Website. Die Gartenoase liegt im Kleingartenverein NO 171 in der Nähe der Parkstadt Schwabing. In der Gaststätte haben 80 Gäste Platz, im gemütlichen, unter Kastanienbäumen gelegenen Biergarten stehen noch einmal 80 Sitzplätze zur Verfügung. „Hammer“-Wirt Shpejtim Bitiqi bietet gutbürgerliche Küche zu günstigen Preisen: Krustenbraten mit Kartoffelknödel und Krautsalat (9,90), Backfisch mit Kartoffelsalat und Remouladensoße (8,90), Jäger-Schnitzel mit Spätzle und Salat (10,30) oder Rahmschwammerl mit Semmelknödel (9,20). Die Halbe (Hacker-Pschorr) kostet 3,50, das Tafelwasser 3, die Weinschorle 0,5l kommt auf 4,80 Euro. Bad-Soden-Str. 16a, 80807 München, Tel.: 089 / 35 40 41 10; Tägl. 10 bis 22 Uhr; https://gartenoase.business.site/?u

Sendling: KLEINE VILLA FLORA

Der Kleingartenverein Villa Flora (SW 82) ist eine der wenigen Gartenanlagen

Hausgemachte Fleischpflanzerl im SCHLÖSSELGARTEN

in München, die auf ein 100jähriges Bestehen zurückblicken kann. In der „Kleinen Villa Flora“ ist gleich ein ganzes Team am Start: Mia, Moni, Frank und Steph haben ihre Kleingarten-Gaststätte umgeben von Schrebergärten in den Sommermonaten täglich geöffnet und sind ein beliebtes Ausflugsziel nicht nur für Sendlinger. Auf der Karte stehen von Leberspätzlesuppe (3,50) und Obazda mit Breze (4) über Rindergulasch mit Spätzle (9,90) auch Schinkennudeln mit Ei (6,90) und Toast Hawaii mit gemischtem Salat (7,90). Für Veggies gibt es Bratkartoffeln mit Spiegelei (7,50) oder Käsespätzle (8,90). Die Maß Augustiner Hell kostet 7 Euro, das Weißbier vom Hofbräuhaus Traunstein 3,70 die Halbe, das Tafelwasser 2 Euro. Tübinger Str. 19, 80686 München; Tel.: 089/68 97 91 91; Tägl. 11 bis 22 Uhr; www.kleine-villa-flora.de

Sendling: LAND IN SONNE I UND II

Ganz in der Nähe ist auch die DauerKleingarten Anlage Südwest 09 „Land in Sonne“ (Warteliste voll, steht auf der Website). Mittendrin ist hier die gleichnamige Vereinsgaststätte „Land in Sonne I“ von Georgine Hundhammer angesiedelt. Hier werden in einem hübschen kleinen Wirtsgarten Klassiker wie Schweinebraten mit Dunkelbiersoße und Kartoffelknödel (7,80/9,80), gebackene Milzwurst mit Kartoffelsalat (7,80) oder Wiener Kalbsschnitzel mit Bratkartoffeln und Salat (13,50/16,50) zu günstigen Preisen angeboten. Für Veggies gibt es u.a. gebackene Brie-Spitzen auf großem Salatteller mit Preiselbeeren (9,50), für Kinder Knödel/Spätzle mit Soße (3,50). Ein paar Parzellen weiter lädt die Kleingasstätte „Land in Sonne II“ zu bayrischen Schmankerln und kroatischen Gerichten ein. Hier gibt es am Wochenende wie in Kroatien gar Spanferkel und Lamm über Buchenholz gegrillt (350g am Knochen und Beilage n. Wahl 14,50/16,50), oder auf Vorbestellung auch das kroatische Nationalgericht Peka, eine große Platte mit Kalbfleisch und Gemüse, das unter einer Glocke direkt in der Glut gegart wird (Portion 18,50/ Familienportion für 6 Personen 98 Euro). Die Halbe (HackerPschorr) kostet 3,70/Maß 7,10, der Sliwowitz und das Tafelwasser 2,70 je Stamperl und Halbe. Gaststätte Land in Sonne I, Siegenburger Str.58; 80686 München; Tel.: 089 57 15 67; Di-So: 11 bis 22 Uhr; www.landinsonne-muenchen.de Gaststätte Land in Sonne II, Siegenburger Str. 40, 81373 München; Tel.: 0176/ 455 591 25; Di-Fr: 16 bis 22/Sa, So: 11.30 bis 22 Uhr; landinsonne-muenchen.de

Zusammengestellt von rainer germann

„Massives Verteilungsproblem bei Musik“

Rückenwind für Talente: MICHAEL HÖWELER, Ex-Deutschlandchef von Amazon Music, hat mit BIDDZ eine Digital-Plattform gegründet, mit der man Künstler fair unterstützt. Was man darüber wissen muss

Herr Höweler, inwieweit ist Biddz gerade für Musiker möglicherweise ein Weg, wenn schon nicht gleich die Welt zu retten, die Musikwelt wenigstens ein bisschen fairer zu machen? Das ist der wichtigste Punkt. Dieses Ziel war tatsächlich die Motivation für Alexander Franck, meinen Mitgründer bei Biddz, und mich, unser eigenes Unternehmen auf den Weg zu bringen. Wir hatten über unsere vier Jahre bei Amazon Music hinweg mit so vielen Künstlern gesprochen, die eigentlich immer mit den gleichen Problemen zu uns kamen. Nämlich, dass es gerade in der Streaming-Welt teilweise recht problematisch ist, sich zu monetarisieren. Also genug Geld für die eigenen Songs einzunehmen. Als dann zuletzt in CoronaZeiten auch noch die Live-Auftritte weggefallen waren, wurde die Lage für sie umso schwieriger.

So richtig entspannt hat sich die Lage für Konzerte, Auftritte, aber auch für Veranstalter natürlich immer noch nicht. Stimmt. Wir konnten die Schwierig keiten der Branche auch schon bei Amazon Music hautnah mitverfolgen. Wir kennen natürlich aber auch die Ökonomie der Musikbranche. Dass so wenig Geld bei den Künstlern landet, liegt aus meiner Sicht oft nicht an den Streaming-Plattformen, sondern eher an den zwischengeschalteten Stellen, wo dann doch relativ viel von dem Umsatz weggeht, der eigentlich generiert wird.

Wen meinen Sie konkret? Ich spreche dabei von den Labels. Vor allem von den großen Labels. Es gibt ein massives Verteilungsproblem in der Branche. Daher gab es für uns den Anlass zu fragen: Wie könnte man denn eine Plattform schaffen, auf der Musiker mehr von dem Geld haben, das generiert wird? Und vor allem sollen mehr Musiker direkten Zugang haben zu dem, was wir „Funding“ nennen. So war der Gedanke geboren. Plus: Ganz wichtig ist uns bei Biddz die Möglichkeit, Musik zu promoten.

Geht das heutzutage für viele Künstler nicht ohnehin leichter? Ja, aber auch hier ist der Platz und die Aufmerksamkeitsspanne vergleichsweise begrenzt – auf den Social-Media- oder den Streaming-Plattformen. Es gibt aber keine andere Möglichkeit, Mu-

Hilft dabei, Musiker zu unterstützen – und an ihrem späteren Erfolg mitzu- verdienen: MICHAEL HÖWELER

sik gemeinsam mit den Fans eben bekannt zu machen und gleichzeitig zu monetarisieren.

Die landläufige Meinung ist ja: Bei Streaming verdienen nur die gut, die ohnehin schon groß und bekannt. Das ist zumindest nicht unwahr. Gleichzeitig ist es aber auch so, dass Streaming-Plattformen auch Marktplattformen sind, die sich finanzieren müssen. Es ist ein System, das sich selbst erhalten muss. Das Problem ist, dass man eine Währung hat, nach der sich alles bemisst. Es wird auf den großen Plattformen eben basierend auf dem Stream abgerechnet. So kann es kommen, dass diejenigen, die tatsächlich schon groß sind, auch anteilig die Umsätze mit abkommen von den Superfans der Kleineren.

Merkwürdig. Das ist aber die Mechanik der Plattformen. Zusätzlich kommen noch die Playlisten dazu. Wir sehen das so, dass dort der Haken liegt: in der Verteilung des Geldes. An diesem Punkt wollen wir bei Biddz ansetzen. schuss erhalten – von ihren Fans. Es ist auch kein großer Reichtum. Aber es ist genug Geld, um die nächste Platte zu finanzieren. So muss man nicht irgendwelche Ersparnisse daransetzen. So hoffen wir, dass wir über unsere PlattformTechnologie Künstlern zusätzliche Möglichkeiten zu monetarisieren eröffnen. Etwa dadurch, dass ein Künstler bei uns zusätzlich Merch verkaufen kann oder dass man Zugang zu LiveEvents herstellt. Wir wollen das Ganze einfach aus der Sichtweite der Fans und der Künstler sehen und so technologische Lösungen aufzusetzen.

Sie verstehen sich doch nicht als typische Crowdfunding-Plattform, von denen es ja schon die eine oder andere gibt? Nein. Es gibt zwar Parallelen zum Crowdfunding. Es ist aber eher ein gemeinsamer Support und ein Vorfinanzieren von Kunst.

Oder soll aus Biddz eine weitere Streaming-Plattform werden? Wir wollen nicht der 30. Anbieter auf dem umkämpften Musik-StreamingMarkt werden. Aber wir wollen auf jeden Fall ein Ort sein, an dem man Musik entdecken kann.

Wenn man eine Künstlerin oder einen Künstler aus München nimmt: Die gehen doch dann nicht bei Ihnen unter Vertrag, wie man früher als Künstler einen Deal mit einem Plattenlabel abgeschlossen hat, damit sie dann bei den anderen Plattformen weiterhelfen, oder? Ein guter Punkt und eine gute Frage, bei dem wir bislang auch das meiste Feedback aus der Künstlerszene bekommen haben. Die Philosophie von Biddz ist, dass man der Künstlerin oder dem Künstler die volle Kontrolle gibt. Das heißt: Sie oder er kann selber definieren, wann und wie viele Tracks oder auch wie viele Anteile sie auf Biddz veräußern. Das ist der zentrale Unterschied: Bei einem Label muss man sich langfristig binden und muss in der Regel viele Anteile am möglichen Erlös abgeben. Bei uns haben die Künstler die Flexibilität und können die Faktoren des Geschäftlichen selber konfigurieren.

Was heißt aber eigentlich: „Anteil abgeben“. Meinen Sie damit die Frage nach dem Schlüssel, mit dem Geld, das eingenommen wird, auch tatsächlich verteilt wird?

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