Innsbruck informiert (Juli/August 2021)

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Lebensraum Innsbruck

© D. JÄGER

Die Kranebitter Innauen beheimaten 92 seltene Brutvogelarten und stehen daher unter besonderem Schutz.

Naturjuwel Inn Der Inn ist nicht nur Namensgeber von Innsbruck. Mehr als 23 Kilometer Uferbereiche schützen vor Hochwasser, bieten ausreichend Naherholungsräume quer durch das Stadtgebiet und weisen eine einzigartige Fauna und Flora auf.

N

icht nur der Mensch hat es sich im Inntal rund um den Fluss gemütlich gemacht, auch der Biber ist knapp 200 Jahre nach seiner Ausrottung zurückgekehrt. Davon zeugen einige Spuren im Stadtgebiet von Innsbruck.

Fleißiger Landschaftsgestalter 2010 stieß man im Bereich der Mühlauer Brücke auf die ersten Biberspuren. Ein erster Biberbau konnte 2013 im O-Dorf entdeckt werden. Im Zuge des Neubaus des Altersheimes übersiedelte diese Biberfamilie auf das gegenüberliegende Ufer in der Reichenau. Mittlerweile gibt es in Innsbruck vermutlich vier Biberfamilien, wovon zwei am Inn zu finden sind. Der Biber bevorzugt vegetarische Ernäh12

INNSBRUCK INFORMIERT

rung. Im Sommer frisst er fast alles, was grün ist, im Winter sind Baumrinden oft die einzige Nahrung. Damit ergeben sich auch Konflikte zwischen Mensch und Biber: Durch das Anknabbern der Bäume entsteht die Gefahr, dass diese umstürzen. Die MitarbeiterInnen des Amtes für Grünanlagen untersuchen daher laufend die Beschaffenheit der Bäume in den Revieren des Bibers und fällen stark angeknabberte Stämme. Wenn möglich, lassen sie im Anschluss den Baum oder zumindest einen Teil der Äste als Futter liegen. Außerdem wurde in den vergangenen Jahren ein Großteil der Bäume mit sogenannten Drahthosen gegen Biberverbiss geschützt. Sichtbar werden die Biberpopulationen meist durch die rege

Dammbautätigkeit. Das korpulente Nagetier bevorzugt zum Schwimmen eine gewisse Wassertiefe und einen konstanten Wasserspiegel, weshalb er das Wasser mithilfe eines Dammes staut.

Vielfältige Innauen Ein weiterer besonderer Lebensraum für verschiedene Tier- und Pflanzenarten sind die Kranebitter Innauen. Das 16,3 Hektar große Gebiet entlang des nördlichen Innufers vom Kranebitter Bach bis zur Gemeindegrenze von Innsbruck bietet ein Zuhause für 92 seltene Brutvogelarten. Seit 2005 sind die Innauen als Sonderschutzgebiet ausgewiesen. Sie dienen auch als wichtiger Rastplatz für viele Zugvögel. Sowohl im regionalen als


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