APRIL 2012
FOKUS MEDIZIN Innovationen, Lösungen, Visionen
Ab sofo auch alsrt App Einzelfall Patient Personalisierte Medizin Seite 6
Vernetzte Medizin Gesundheit & IT Seite 12
Volkskrankheiten Hoffnung für Millionen Seite 20
»Fokus Medizin« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.
GRUSSWORT
in|pact media Verlag
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Medizinische und medizin-technische Innovationen versprechen Menschen, die beispielsweise an Alzheimer, Krebs oder Diabetes erkrankt sind, neue Behandlungserfolge, und somit nicht selten ein längeres und vor allem gesünderes Leben. Deutschland verfügt über ein Gesundheitswesen, in dem diese Innovationen möglichst schnell dort ankommen, wo sie am dringendsten benötigt werden: bei den Patientinnen und Patienten. Hier stehen wir, im Vergleich zu anderen Ländern, mit an der Spitze. Unsere Aufgabe als Bundesregierung ist es, weiterhin die Balance zwischen dem offenen ZuDaniel Bahr Bundesminister für gang zu Innovationen und einer dauerhaften Finanzierbarkeit unseres Gesundheitssystems Gesundheit zu halten. Das kann uns nur gelingen, wenn wir die für die Versorgung relevanten und nützlichen Innovationen identifizieren und möglichst zügig in der Regelversorgung etablieren. Hierzu gehört es auch, das enorme Wachstumspotential des Gesundheitswesens für die Zukunft zu sichern und zu fördern. Denn eine innovationsfreundliche Versorgung ist nicht nur gut für die Lebensqualität der Menschen. Sie ist auch gut für die Wirtschaft und Beschäftigung. Neue Spitzentechnologien stärken die internationale Wettbewerbsfähigkeit Deutschlands - und das sehr erfolgreich: Unsere Unternehmen aus dem Bereich Gesundheitswirtschaft sind an der Spitze des Weltmarktes vertreten. Der von BMG, BMWi und BMBF gemeinsam getragene Nationale Strategieprozess "Innovationen in der Medizintechnik" soll dazu beitragen, dass das so bleibt. Wachstumspotenziale in der Medizintechnik und der Biotechnologie sind also Voraussetzung dafür, die medizinische Versorgung zu verbessern und dabei zu helfen, langwierige Behandlungen abzukürzen und Kosten zu sparen. Die Ihnen vorliegende Sonderbeilage "Fokus Medizin" gibt Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, nicht nur einen umfassenden Überblick über Innovationen, die die Leistungsfähigkeit und Qualität der medizinischen Versorgung in unserem Land sichern. Sie erhalten auch einen Einblick in die Perspektiven einer der dynamischsten Wachstumsbranchen in diesem Land – der Gesundheitswirtschaft.
Ab sofo rt a als App uch i App Sto m re und auf Google Play
Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Daniel Bahr
Seite 20 Hoffnung für Millionen
Seite 4 Patient im Mittelpunkt
Seite 14 Lebensretter
Medizin im Wandel
Medizintechnik-Erfindungen
Volkskrankheiten im Fokus
Seite 6 Entscheidung im Einzelfall
Seite 14 Gesund durch Technik
Seite 22 Termine
Innovationen in der Medizin
Messen & Kongresse
Seite 16 Trends in der Medizin
Seite 22 Stadt, Land, Forschung
Entwicklungen & Nachrichten
Mediziner sind fast überall gesucht
Personalisierte Medizin
Seite 8 Forum der Akteure Birgit Fischer (vfa) Stefan Schwenzer (bvitg) Joachim M. Schmitt (BVMed)
Seite 12 Vernetzte Medizin
Seite 19 Vernachlässigtes Geschlecht Männer & Gesundheit
Gesundheit & IT
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I mp r essum
in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 80 20 86 – 530 F +49 (0) 30 80 20 86 – 539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com
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Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P) Art DireKtion Christian Schneider PROJEKTLEITUNG Sara Habibi Isfahani
Autoren Philipp Grätzel von Grätz, Dr. Ulrike Schupp, Mirko Heinemann, Elmar Heinze, J.W. Heidtmann, Axel Novak, Verena Mörath, Sabine Philipp
IllustrationEN Andreas Wohlleben www.insekt.de
LEKTORAT Jürgen W. Heidtmann
Druck Axel Springer Druckhaus Essen-Kettwig
Layout Katharina van der Mee
HERAUSGEBER Edi Karayusuf Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Habibi Isfahani GEDRUCKTE AUFLAGE 161.000 Exemplare
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in|pact media Verlag
Der Patient im Mittelpunkt Die deutsche Spitzenforschung wird ausgebaut. Gleichzeitig sollen Patientenrechte gestärkt werden und die medizinische Versorgung für alle bezahlbar bleiben.
Mirko Heinemann / Redaktion
N
och ist das „Berlin Institute of Health“ nur ein Papiertiger. Doch geht es nach dem Willen von Bundesforschungsministerin Annette Schavan, dann wird mit der Fusion des Forschungsbereichs der Berliner Charité mit der Max-DelbrückGesellschaft (MDC) in Bälde eine neue Einrichtung für Spitzenforschung im Medizinbereich entstehen. Schavan will eine Einrichtung von Weltrang schaffen, die im internationalen Wettbewerb in der obersten Liga mitspielt. Bevor das Projekt Wirklichkeit werden kann, muss noch eine bedeutende Hürde genommen werden. Bisher nämlich sind Kooperationen zwischen Bund und Ländern in Bildung und Wissenschaft verboten. Deshalb wirbt das Forschungsministerium für eine Grundgesetzänderung, die bereits am 1. März 2013 in Kraft treten und den Weg für dieses und ähnliche Projekte freimachen soll. Noch ist unklar, ob die Grundgesetzänderung die erforderliche Mehrheit findet. Die SPD kritisiert die Beschränkung auf den Bereich Wissenschaft und möchte eine Lockerung der Regelungen auch im Bildungsbereich. Der Zug in Richtung Zentralisierung wird indes nur schwer aufzuhalten sein. Spitzenforschung Made in Germany ist auf zuverlässige und finanzstarke Förderer angewiesen, wenn sie international mithalten will. Auch der Vorstandsvorsitzende der Berliner Charité, Karl Max Einhäupl, betonte den Aspekt der „internationalen Sichtbarkeit“ eines solchen Instituts: „Für Bund und die Länder eröffnet sich damit die einmalige Chance, die Innovationsfähigkeit des deutschen Wissenschaftssystems nachhaltig zu stärken“, sagte er der Berliner Morgenpost. Es herrscht viel Bewegung auf dem Gesundheitssektor. Die Anforderungen an das moderne HealthcareManagement, an Forscher, Ärzte, Kliniken werden immer komplexer. Die zunehmende Einbindung von Informationstechnologien, etwa in der personalisierten Medizin, verbessert die Möglichkeiten der Behandlung. Die Forschung generiert ständig neue Lösungen, Zukunftstechnologien in der Telemedizin eröffnen neue Freiräume und neue Chancen für Ärzte, Unternehmen, Patienten. Mit der Änderung der Organspenderegelung etwa werden künftig absehbar mehr Spenderorgane zur Verfügung stehen. Jeder Versicherte wird in Zukunft eine rechtssichere und jederzeit änderbare Erklärung
zur Organspendebereitschaft abgeben müssen. Bei den Bürgen stößt die Neuregelung auf breite Zustimmung: Nach einer Studie der DAK-Gesundheit halten es drei Viertel für richtig, dass sie künftig deswegen von ihrer Krankenkasse angeschrieben werden. Gleichzeitig will die Bundesregierung die Rechte der Versicherten stärken. Mit dem neuen „Patientenrechtegesetz“ sollen Patienten besseren Zugang zu Informationen über die Qualität und Preise der medizinischen Leistungen erhalten. „Nur wer sich über die Qualifikation eines Leistungserbringers oder verschiedene Untersuchungs- und Behandlungsmethoden informieren kann, kann auch selbstbestimmt und eigenverantwortlich handeln“, erklärt dazu der Patientenbeauftragte der Bundesregierung, Wolfgang Zöller. Er möchte die Rechte der Opfer von Behandlungsfehlern stärken und schnellere Entscheidungen über beantragte Leistungen herbeiführen.
»Die Rechte der Patienten sollen gestärkt werden.« Im Januar wurde der Referentenentwurf vorgelegt. Der Opposition geht er noch nicht weit genug, auch Krankenkassen argumentieren in diese Richtung. Grundsätzlich seien die Neuregelungen in Bezug auf die Informationspflichten der Leistungserbringer gegenüber den Patienten zwar zu begrüßen, erklärte etwa BKK-Geschäftsführer Heinz Kaltenbach. Von der Vision des mündigen Patienten sei Deutschland aber noch weit entfernt. Der Arzt solle insbesondere bei Individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL) explizit dazu verpflichtet werden, den Patienten umfassend über Chancen und Risiken sowie konkrete Mehrwerte aufzuklären, so der BKK Bundesverband. Die BKK, die rund 12 Millionen Menschen versorgen, kritisieren außerdem, dass das Patientenrechtegesetz eine Beweislastumkehr nur bei „groben“ Behandlungsfehlern vorsieht. Dem Patienten werde zwar grundsätzlich eine Beweislastumkehr zu seinen Gunsten zugesichert. Beweisen, dass der Behandlungsfehler des Arztes „grob“ war, müsse er aber weiterhin selbst. Somit halten es die BKK für „ungewiss, ob der von der Bundesregierung vorgelegte Gesetzentwurf tatsächlich dazu beitragen kann, die Stellung der Patienten im Behandlungsalltag nachhaltig zu stärken“. Auch für sie bleibt das Gesetz hinter den Erwartungen zurück. Gleichzeitig wächst die Sorge um die Finanzierung
einer Medizin für alle. Mit dem im November vergangenen Jahres vom Bundestag verabschiedeten Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) wird daher die Preisbildung für neu zugelassene Arzneimittel und damit deren Erstattungsfähigkeit durch die gesetzliche Krankenversicherung völlig neu geregelt. Mit Hilfe einer so genannten Nutzenbewertung neu zugelassener Arzneimittel wird jetzt beurteilt, zu welchem Preis ein Hersteller sein neu zugelassenes Arzneimittel in Deutschland anbieten kann. Pharmazeutische Hersteller sind damit in der Pflicht, zur Markteinführung eines neuen Produktes in Deutschland ein Dossier zum Nutzen des Präparates vorzulegen. Eine weitere Herausforderung für die Gesundheitsbranche ist der massive Ärztemangel im ländlichen Raum. Mit dem so genannten „Versorgungsstrukturgesetz“, das Anfang 2012 in Kraft trat, will die Bundesregierung Abhilfe schaffen. Danach werden rund 200 Millionen Euro zur Verfügung gestellt, um Mediziner zu motivieren, in unterversorgte Gebiete zu ziehen. Mit weiteren 120 Millionen Euro wird die Zahnarztvergütung angeglichen, weil bislang bei einzelnen Kassen die gleichen Leistungen unterschiedlich bezahlt werden. Ärztevertreter begrüßen das Gesetz, der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Köhler, erklärte, die Kosten gingen nicht zu Lasten der Versicherten. Kritik gab es ausgerechnet vom Flächenland Brandenburg, das von dem Gesetz eigentlich profitieren sollte. Es werde zu stark auf „spezialärztliche Versorgung statt auf Hausärzte“ gesetzt, so Brandenburgs Gesundheitsministerin Anita Tack. Sie forderte, Studium und Weiterbildung sollten stärker auf die Allgemeinmedizin ausgerichtet werden, um auch in Zukunft eine wohnortnahe hausärztliche Versorgung gewährleisten zu können. Als positiv bewertet sie hingegen, dass kooperatives Arbeiten aller Gesundheitsberufsgruppen künftig gefördert werden soll. Sollten all diese Änderungen greifen, wird sich die Medizin weiteren Herausforderungen stellen müssen. Der Patient im Mittelpunkt – dieses geflügelte Wort wird an Bedeutung gewinnen. Mit einer Forschung an der Spitze, die Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft bietet und einem Komplex an verantwortlich handelnden Ärzten und Unternehmern braucht das deutsche Gesundheitssystem den internationalen Vergleich nicht zu scheuen.
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FOKUS MEDIZIN
— Unternehmensbeitrag Janssen —
Innovationsbremse oder Schritt zu einer besseren Versorgung? Das neue Verfahren zur Nutzenbewertung von Arzneimitteln
Dr. Ina Rudolph Director External Affairs & Partnerships und Mitglied der Geschäftsführung von Janssen
In welcher Form werden wir alle in Zukunft in Deutschland am medizinischen Fortschritt teilhaben können? Dies ist eine aus meiner Sicht wichtige Frage, um die sich alle am Gesundheitswesen Beteiligten kümmern sollten. Wir haben nach wie vor eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, auch wenn das oft anders dargestellt wird. Damit das auch so bleibt, ist ein ständiges Verbessern der Rahmenbedingungen erforderlich. Hier sind alle zu einer konstruktiven Mitarbeit aufgerufen – selbstverständlich auch wir als forschendes Pharmaunternehmen. Es darf dabei jedoch nicht um reine Kostenkontrolle, sondern sollte vielmehr um das Heben der zahlreichen Effizienzreserven, die noch im System liegen, gehen. Wie kann der Patient entsprechend seiner Bedürfnisse optimal und effizient versorgt werden? Das muss die Leitfrage für alle Beteiligten sein. Bereits vor dem Arzneimittelmarktneuordnungsgesetz (AMNOG) war Deutschland eines der Länder mit den meisten Regulierungen im Arzneimittelsektor. Man könnte sich die Frage stellen, ob wir wirklich alle brauchen. Für uns geht es vor allem darum, unser eigentliches Ziel im Auge zu behalten: „Zukunftsarbeit“ zu leisten. Das heißt für uns, mit unserer Arbeit kranken Menschen zu helfen und gleichzeitig zu schauen, wo in Zukunft Versorgungsbedarf liegt. Dass wir ein Wirtschaftsunternehmen sind, steht dem nicht entgegen. Im Gegenteil - nur wenn wir es schaffen, neue, bessere Medikamente eingebettet in ganzheitliche Behandlungslösungen anzubieten, profitieren wir als Unternehmen und sind legitimiert, weiter zu arbeiten. Gleichzeitig schaffen wir Mehrwert für das System. Wirtschaftliche Anreize sind wichtige Auslöser für Innovationsdenken und Innovationsprozesse. Die Politik verspricht mit dem AMNOG einen schnellen Zugang zu Innovationen. (Quelle: AMNOG Gesetzesbegründung 11.11.2010) Im Vergleich zu vielen anderen Ländern, wo Patienten zum Teil Monate auf neue Behandlungsoptionen warten müssen, ist dies in Deutschland auch nach wie vor der Fall. Damit dies so bleibt, ist ein funktionierendes Nutzenbewertungsverfahren unumgänglich. Dies
setzt voraus, dass die Bewertung transparent und fair abläuft und Zusatznutzen auch angemessen gewürdigt wird. Und vor allem auch, dass die Perspektive der Patienten und die Bedingungen, unter denen Medikamente in der Praxis eingesetzt werden, adäquat Berücksichtigung finden. Wenn das gelingt, dann kann die Nutzenbewertung ein Schlüssel dafür sein, eine optimale Versorgung der Patienten sicher zu stellen. PATIENTENSICHT IST WICHTIG
Das AMNOG steht erst am Anfang. Wichtig ist, dass wir es als „lernendes System“ betrachten und weiterentwickeln. Sogenannte patientenrelevante Endpunkte sollten angemessen berücksichtigt werden. Dies betrifft auch die Patientensicht selbst. Die medizinische Relevanz sollte Vorrang vor der Methode haben und beste verfügbare Evidenz nicht aus rein formalen Gründen ausgeschlossen werden. Darüber hinaus muss ein kontinuierlicher wissenschaftlicher Austausch mit den Experten und zwischen den Beteiligten im gesamten AMNOG-Prozess sichergestellt werden. Gerade hier können
wir noch von anderen Ländern lernen. Mit zwei Medikamenten haben wir bei Janssen bereits erste Erfahrungen mit der frühen Nutzenbewertung gemacht beziehungsweise sind gerade dabei. Betroffen sind sowohl eine neue Therapieoption zur Behandlung von Protatakrebs in einem späten Stadium als auch ein neuer Ansatz zur Bekämpfung von chronischer Hepatitis C. Beide Medikamente schließen wichtige Therapielücken. Bei der Bewertung des Hepatitis C-Medikamentes war ein Thema die zwischen Fachexperten und den zentralen Entscheidern kritisch diskutierte Frage, wie Heilung definiert ist. Die Akzeptanz des dauerhaften virologischen Ansprechens (sustained virological response – SVR) als quantifizierbarer, patientenrelevanter Endpunkt durch den Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) ist ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Ebenfalls positiv sehen wir, dass ein Zusatznutzen für alle Patientengruppen festgestellt wurde. Bei unserem Krebsmedikament ging es u.a. um die Frage, mit welcher Therapie eine Behandlungsmöglichkeit für Patienten mit Prostatakrebs im fortgeschrittenen Stadium, für die es bisher keine
angemessene Behandlungsalternative gab, verglichen wird. Es wäre logisch und wünschenswert, wenn die Kriterien, die der G-BA zur Bestimmung der sogenannten zweckmäßigen Vergleichstherapie heranzieht, dann auch in der Nutzenbewertung vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) akzeptiert werden. Wir begrüßen jedoch die Anerkennung eines beträchtlichen Zusatznutzens für die Mehrzahl der Patienten. Auch wenn wir insgesamt auf einem guten Weg sind, sehen wir Verbesserungsmöglichkeiten und werden an der Weiterentwicklung des Systems aktiv mitwirken. Dabei bauen wir auf den Dialog. Bei den sich jetzt anschließenden Preisverhandlungen setzen wir uns für einen fairen Preis für Medikamente mit nachweisbarem Nutzen ein. Es muss und sollte weiter attraktiv sein, in Behandlungsoptionen zur Heilung oder Behandlung schwerer Erkrankungen zu investieren. Mit den Einnahmen aus den heute verfügbaren Medikamenten finanzieren wir die Forschung von morgen. Von der weiteren Umsetzung der AMNOGNutzenbewertung in der Praxis hängt mit ab, inwieweit Patienten auch in Deutschland zukünftig vom medizinischen Fortschritt profitieren können. GEMEINSAM DIE VERSORGUNG VERBESSERN Auf Partnerschaft und Dialog setzen wir auch generell bei der Entwicklung von Lösungen für Herausforderungen des Gesundheitssystems. Forschende Pharmaunternehmen können mehr als Medikamente entwickeln, auch wenn man uns diese Rolle oft nicht zugesteht. Hier gilt es Vertrauen zu schaffen. Janssen engagiert sich schon seit vielen Jahren für innovative Versorgungskonzepte, die unabhängig vom Einsatz von Medikamenten sind. Ein Beispiel ist unser Tochterunternehmen I3G GmbH, eine Managementgesellschaft. Sie befasst sich ausschließlich mit der integrierten Versorgung und Versorgungsforschung. Als Vertragspartner der AOK Niedersachsen trägt die I3G die Verantwortung dafür, die ambulanten Behandlungsstrukturen in der Indikation Schizophrenie durch nichtmedikamentöse Zusatzangebote zu stärken. Ziel ist es, die Versorgung der meist chronisch an Schizophrenie erkrankten Menschen zu verbessern und gleichzeitig effizienter zu gestalten. Wir sind bereit, neue Wege zu gehen, um das Gesundheitswesen zukunftsfähig zu machen und tun das bereits.
Partnerschaft im Gesundheitswesen ist Janssen wichtig – und daher auch Thema des aktuellen Unternehmensauftritts.
www.janssen-cilag.de
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Entscheidung im Einzelfall Im Kampf gegen Volkskrankheiten wird Personalisierte Medizin immer wichtiger.
Sabine Philipp / Redaktion
J
eder Mensch ist anders. Und deshalb wirkt auch nicht jedes Medikament bei jedem Patienten immer gleich. Mitunter schlägt es bei dem einen stärker an – bei einem anderen bleibt es hingegen wirkungslos. Genau hier setzt die Personalisierte Medizin (PM) an, die sich immer stärker zu einem Trendthema innerhalb der Medizin entwickelt. Allerdings gilt: „Bislang wurde sie erst in einigen Details verwirklicht“, so Professor Joachim Mössner, Direktor der Klinik und Poliklinik für Gastroenterologie und Rheumatologie am Universitätsklinikum Leipzig. Aktuell werden die Methoden der Personalisierten Medizin vor allem bei der Behandlung bestimmter Krebserkrankungen sowie bei Hepatitis C und HIV eingesetzt. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei die so genannte molekulare Diagnostik, die vor der Behandlung zum Tragen kommt. „Hierbei werden vereinfacht gesagt körpereigene Moleküle wie zum Beispiel DNA-Abschnitte auf bestimmte Eigenschaften hin untersucht“, erklärt Mössner. „Anschließend wird der Patient in einen Subtyp unterteilt und erhält die Medikation, die in seinem Fall die beste Erfolgsaussicht hat.“ Als Beispiel nennt der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin die Therapie beim metastasierten kolorektalen Karzinom, einem Dickdarmkrebs, der Krebszellen in andere Körperregionen streut. Dreh- und Angelpunkt sind dabei die monoklonalen Antikörper, die bei der Behandlung von Krebs sehr häufig zum Einsatz kommen. Vereinfacht ausgedrückt blockieren sie einen Rezeptor an der Oberfläche des Tumors, um eine bestimmte Wirkung hervorzurufen. Mössner: „Der monoklonale Antikörper, der bei der Therapie des metastasierten kolorektalen Karzinoms eingesetzt wird, blockiert einen Rezeptor, der für das Tumorwachstum zuständig ist. Der Knackpunkt ist, dass sich der Tumor in seiner Wirkungsweise bei zwei Patienten stark unterscheiden kann.“ DIE DOSIS IST ENTSCHEIDEND
Vor Therapiebeginn wird der Patient daher auf eine Mutation eines der vielen „Krebsgene“, das Onkogen Ki-ras untersucht. Mutiertes Ki-ras stimuliert das Wachstum unabhängig von der Stimulation des sogenannten epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors, der durch einen therapeutisch eingesetzten Antikörper blockiert werden kann. Sollte der Test positiv verlaufen, wird dem Patienten dieses Medikament nicht verabreicht. Ihm bleiben somit unnötige Nebenwirkungen erspart. Leider fehlen in dieser Situation aber andere ebenso erfolgreiche Therapieoptionen. Ein weiteres Beispiel ist der Einsatz des Medikaments Azathioprin, das die Immunreaktion des Körpers hemmt. Es wird häufig bei Organtransplantationen eingesetzt. Die Intention dabei ist, eine zu hohe Dosierung zu vermeiden.
Am Anfang steht hier jedoch in der Regel kein Gentest, wie der Internist erläutert: „Zunächst wird in engmaschigen Blutbildkontrollen untersucht, wie schnell der Stoffwechsel das Medikament abbaut. Erfolgt der Prozess sehr schnell, wird die Dosis erhöht. Bei einem viel langsameren Abbau reduzieren wir die Dosis, um einen gefährlichen Mangel an für die Immunabwehr nötigen weißen Blutkörperchen zu vermeiden“. Der Ansatz ist intelligent. Daher stellt sich die Frage, wieso die Personalisierte Medizin bislang nur bei der Therapie von wenigen Krankheiten Eingang gefunden hat. Mössner mutmaßt, dass es auch daran liegt, dass die Pathogenese, also der Ablauf des Krankheitsprozesses, bei diesen Erkrankungen im Gegensatz zu vielen anderen relativ gut verstanden wird. Zumindest so gut, um Patienten in verschiedene Gruppen einteilen zu können. Er ist sich jedoch sicher, dass es in den nächsten 20 Jahren eine Vielzahl von Medikamenten geben wird, die der Gruppe der personalisierten Medizin zuzuordnen sind. Denn weltweit arbeiten Forscher bereits fieberhaft an weiteren Therapien. Ganz vorne auf der Agenda stehen dabei die großen Volksleiden wie Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen. Aber nicht nur bei der Medikation wird zunehmend auf personalisierte Methoden gesetzt. Der Siegeszug der ITK hat dazu beigetragen, Patienten individueller und vor allem effizienter zu helfen. Dazu gehören etwa Apps, die den Nutzer dabei unterstützen, den Gesundheitszustand zu überprüfen, die Gesundheitsdaten zu managen oder den Blutzuckergehalt zu messen. Ein ganz spezielles Vorhaben verfolgt ein Telemedizin-Netzwerk, zu dem sich das Städtische Klinikum in Brandenburg/Havel und das Cottbuser Klinikum
zusammengeschlossen haben. Ziel ist es, HochrisikoHerzpatienten zuhause optimal und individuell zu betreuen und einen stetigen Einblick in ihr Krankheitsgeschehen zu erhalten. Bestimmte Herzerkrankungen wie die chronische Herzschwäche können lange Zeit einen stabilen Zustand einnehmen, dann aber relativ rasch bedrohlich entgleisen. Um dies früh- und rechtzeitig zu erkennen, werden die Patienten mit diagnostischen Geräten ausgestattet, mit denen sie tägliche Untersuchungen bei sich durchführen und Angaben zu ihrem Gesundheitszustand machen können. Über eine normale Telefonverbindung werden diese Informationen wie EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Medikamenteneinnahme an die Zentren gesandt, in denen Ärzte aktuell die Daten auswerten. MEDIKATION WIRD GESTEUERT Sollte ein Patient einen kritischen Zustand erreichen, wird der Hausarzt informiert. Gleichzeitig werden die Daten automatisch in einer elektronischen Patientenakte gemeinsam mit allen Informationen aus der Kranken-Vorgeschichte gespeichert. Dadurch werden Krankheitsverlauf und Medikation optimal und individuell dokumentiert und gesteuert. Das schafft Transparenz. Unnötige und belastende Mehrbehandlungen werden minimiert, und der Mediziner kann besser und vor allem zeitnahe auf persönliche Kriterien wie Vorerkrankungen und Krankheitsverlauf eingehen. Ein wichtiger Mehrwert, denn schließlich können sich die Menschen nicht nur in puncto Medikamentenwirksamkeit unterscheiden, sondern auch in vielen anderen Aspekten – ganz besonders in ihrer Krankengeschichte.
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FOKUS MEDIZIN
— Unternehmensbeitrag SANOFI —
Im Mittelpunkt der Mensch Sanofi hat sich eine umfassende medizinische Versorgung für Menschen mit Diabetes zum Ziel gesetzt – von der Diagnostik über die Therapie bis zum Service. Damit vollzieht der Konzern einen Paradigmenwechsel von einem traditionellen Pharmakonzern zu einem Gesundheitsunternehmen.
Auf dem Weg zur personalisierten Medizin Prof. Dr. Jochen Maas, Mitglied der Geschäftsleitung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, erklärt, wie individuelle Therapieansätze die Medizin verändern können. Alle reden von personalisierter Medizin. Was hat es damit auf sich?
Wir versuchen herauszufinden, welches Medikament welchem Patienten mit hoher Wahrscheinlichkeit helfen kann. Also einerseits geht es darum die Effizienz zu verbessern und andererseits die Sicherheit von Arzneimitteln zu erhöhen, indem wir im Vorfeld herausfinden, welcher Patient welches Medikament nicht verträgt. Und wir streben eine individuellere Dosierung an. Je nach Stoffwechsel und genetischer Ausstattung kann mehr oder weniger eines Wirkstoffs nötig sein um denselben therapeutischen Effekt zu erzielen. All das sind Aspekte der personalisierten Medizin. Und das funktioniert schon?
Die Sanofi-Aventis Deutschland GmbH mit ihren Vorgängerunternehmen blickt auf rund 90 Jahre Erfahrung und Tradition mit Diabetestherapien zurück.
Am Standort Frankfurt Höchst sind allein 3000 Arbeitsplätze direkt oder indirekt an die Behandlung von Diabetes gekoppelt. Hier wird geforscht, hier ist der Sitz der globalen Diabetes Division von Sanofi und das erfolgreichste Medikament des Konzerns, sein langwirksames biotechnologisch hergestelltes Insulinanaloga, wurde hier erforscht, entwickelt und zur Produktionsreife gebracht. Millionen von Diabetikern weltweit verhilft es zu einem leichteren Leben. Bereits seit 100 Jahren arbeitet das Unternehmen, dessen deutscher Teil maßgeblich auf die ehemalige Hoechst AG zurückgeht, an Möglichkeiten, Diabetes zu behandeln. Es war der erste Hersteller von Insulin in Deutschland. Heute bietet es mit modernsten biotechnologisch hergestellten Insulinanaloga, Menschen mit Diabetes eine einfache Behandlung. „Die Lebenserwartung von Diabetikern ist inzwischen kaum kürzer als die von Nichtdiabetikern. Auch deren Lebensqualität hat sich – nicht zuletzt durch die Insulinanaloga – enorm verbessert. Sie unterscheidet sich kaum noch von der gesunder Menschen“, sagt Dr. Martin Siewert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH und zugleich weltweiter Chef für die Fertigung von Insulinprodukten von Sanofi. Doch nicht allein die Herstellung wirksamer Medikamenten bestimmt die Unternehmensziele. „Bei uns arbeiten die Bereiche Marketing, Forschung und Medizinprodukte gemeinsam an einem Konzept, bei dem der Mensch mit Diabetes im Mittelpunkt steht“, erklärt Siewert weiter.
„Unser Ziel ist die umfassende Behandlung der Menschen mit Diabetes“. Das bedeute, die Erkrankung in allen Phasen zu therapieren und auch bei deren Vermeidung im Vorfeld aktiv zu sein. So bietet Sanofi für Patienten umfangreiche Informationsangebote und Aufklärungskampagnen mit dem Ziel, das Wissen über Krankheiten, ihre Ursachen und moderne Behandlungsmethoden zu verbessern. Die Diabetesaktion „Wissen, was bei Diabetes zählt: “Gesünder unter 7“ informiert über Früherkennung, Prävention und die bestmögliche Versorgung der Betroffenen. Hier lässt sich der Paradigmenwechsel erkennen: von einem traditionellen Pharmakonzern kommend rückt der Patient im Gesundheitsunternehmen Sanofi in den Mittelpunkt. Aber auch Zubehör und Messgeräte stehen im Fokus der neuen Unternehmensstrategie. „Der Patient soll
sein Insulin einfach anwenden können – mit einem fertigen oder wiederverwendbaren Pen“, sagt Siewert, der die Eigenentwicklung von Insulin-Pens im Unternehmen seinerzeit angestoßen und maßgeblich vorangetrieben hat. Seit 2008 stellt Sanofi die kugelschreiberförmigen Pens selbst her, mit denen sich Patienten ihr Insulin injizieren. Hinzu kommen intelligente Blutzucker-Messgeräte mit modernster Technik: Der iBGStar ist das erste Blutzuckermessgerät, das sich mit iPhone und iPod verbinden lässt. Diabetiker können damit ihre Daten direkt zum Arzt schicken. So bietet das Unternehmen jedem Diabetes-Patienten eine Rundum-Versorgung mit Lösungen für eine nahtlose Verbindung zwischen Diagnostik, Behandlung und Kontrolle von Diabetes. „Und wir arbeiten weiter an einer umfassenden Patientenversorgung und stets zum Wohle des Patienten“, verspricht Siewert.
Sanofis integrierte Forschungs- und Entwicklungszentren Sanofi vollzieht derzeit einen Wandel vom reinen Pharma- zum Gesundheitsunternehmen. Forschung- und Entwicklung waren, sind und bleiben dabei eine der tragenden Säulen. Innovation weiter zu steigern ist das erklärte Ziel. Die zugrundeliegende Organisation werden künftig sogenannte Hubs sein, Forschungsund Entwicklungszentren mit regionalem Schwerpunkt und dem Auftrag, Netzwerke und Partnerschaften in ihrem Umfeld zu erschließen, um gemeinsam, schneller zu neuen Therapien für die Patienten in aller Welt zu gelangen. R&D Hubs von Sanofi gibt es außer in Deutschland in den USA, in Frankreich und Asien. Therapeutische Schwerpunkte in Deutschland sind insbesondere Diabetes und Alterserkrankungen. Die translationale als auch die personalisierte Medizin spielen hierbei eine wesentliche Rolle.
Ja und nein. In vielen Feldern gibt es personalisierte Medizin schon. Innenohrimplantate und Herzschrittmacher sind Beispiele in der Medizintechnik. Auch ein Antibiogramm ist im Prinzip ein individualisierter Ansatz. Aber bei der medikamentösen Therapie sind die Erfolge über verschiedene Antikörper in der Krebstherapie hinaus eher gering. In der Forschung werden viele Daten generiert, deren Relevanz wir noch nicht vollständig kennen. Aber selbst wenn diese geklärt ist, bedeutet personalisierte Medizin nicht individuelle Medizin. Worin besteht da der Unterschied?
Wenn wir Medikamente mit Kleidung vergleichen, dann haben wir bisher ein Modell in einer Größe für alle. Personalisierte Medizin, das ist Konfektion, also viele Modelle in verschiedenen Größen, aber von der Stange. Die verschiedenen Konfektionsgrößen entsprächen dann verschiedenen Patientenpopulationen. Und individualisierte Medizin wäre der Maßanzug für jeden einzelnen. Wenn das gelänge, wäre das nicht schädlich für Ihr Geschäft?
Wenn Sie damit meinen, dass es keine Blockbuster mehr geben wird, also Medikamente mit einem Milliarden-Umsatz, dann haben Sie wohl Recht. Aber es wird „Minibuster“ geben. Personalisierte Medizin macht die medizinische Versorgung nicht preiswerter. Aber sie macht sie besser. Und das ist das, was zählt.
Prof. Dr. Jochen Maas
www.sanofi.de
Geschäftsführer Forschung und Entwicklung der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH
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Forum DER AKTEURE
Medizin im Wandel Welchen Herausforderungen muss sich die Gesundheitswirtschaft stellen? Die Redaktion lässt Akteure zu Wort kommen.
Birgit Fischer
Dr. Stefan Schwenzer
Joachim M. Schmitt
Hauptgeschäftsführerin des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Leiter der AG Arzneimitteltherapiesicherheit im bvitg – Bundesverband Gesundheits-IT e.V.
Geschäftsführer & Vorstandsmitglied BVMed – Bundesverband Medizintechnologie
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roßbritannien hat es begriffen: Die neu geschaffene Möglichkeit, Forschungs- und Produktionskosten für im Land erfundene Produkte steuerlich geltend zu machen, hat ihm gerade die Großinvestition eines forschendes Pharma-Unternehmens eingetragen: Bis zu 1.000 neue, hoch qualifizierte Arbeitsplätze dürften hierdurch entstehen. Auch Deutschland braucht endlich eine steuerliche Forschungsförderung: für mehr Arbeitsplätze in Forschung und Produktion – und für neue weltmarktfähige Produkte aus dem eigenen Land! Denn für beides ist industrielle Forschung die Grundlage; und beides braucht Deutschland dringend, da es nicht mit Rohstoffen oder niedrigen Arbeitskosten punkten kann. Nicht nur Großbritannien, auch die meisten anderen Industrieländer setzen längst diese unbürokratische Förderung für ihre Ziele ein: Dort können Firmen Forschungs- und Entwicklungskosten steuersenkend geltend machen. Außer Deutschland konnten sich in der EU sonst nur noch Schweden, die baltischen Staaten, Rumänien und die Slowakei nicht dazu entschließen. Wer große Forschungsinvestitionen zu vergeben hat, kann das nicht übersehen! Dass Hightech-Produkte bevorzugt im Land ihrer Erfinder hergestellt werden, belegen patentgeschützte Me-
»Deutschland braucht die steuerliche Forschungsförderung.« dikamente für Diabetiker, Lungenkranke, Dialyse- und Schmerzpatienten, Schlaganfall-Gefährdete und -Betroffene ... wie auch so manches „Pillen“-Präparat. Sie alle wurden in Deutschland erdacht und werden hier produziert – und gelangen von hier aus zu den Patienten weltweit! Mehr solche Produkte – das ist es, was Deutschland braucht; in der Gesundheitswirtschaft wie in anderen Branchen. Die steuerliche Forschungsförderung ist ein ebenso starkes wie erprobtes Mittel hierfür!
www.vfa.de
on der Office-Anwendung bis zur elektronischen Krankenakte, vom medizinischen Gerät bis zum komplexen Krankenhausinformationssystem: Ohne IT geht in Krankenhäusern schon lange nichts mehr. IT im Gesundheitswesen ermöglicht heute den reibungslosen Ablauf von über 17 Millionen stationären Behandlungsepisoden in den rund 2.100 Kliniken und 120.000 Arztpraxen in Deutschland. In erster Linie sorgen die IT-Systeme für die Erfassung und Verwaltung der Patientenund Behandlungsdaten sowie für die elektronische Übermittlung der Abrechnungsdaten an die Krankenkassen. Aber intelligente IT-Lösungen können noch mehr: Sie sorgen dafür, dass der behandelnde Arzt innerhalb von Sekunden alle notwendigen Fakten über seinen Patienten erhält. Ein Beispiel: Risiken und Probleme bei der Arzneimitteltherapie sind keine Einzelfälle. Mindestens 5 Prozent aller behandelten Patienten sind betroffen, so das Resultat verschiedener Studien. IT-Lösungen tragen hier zur Patientensicherheit bei, indem sie die Vielzahl zu beachtender Informationen und Risiken bei der Arzneimitteltherapie für den Anwender sinnvoll aufbereiten. Die im bvitg-Bundesverband Gesundheits-IT organisierten IT-Hersteller haben in den letzten Jahren hochwertige Systeme entwickelt und Lösungen integriert, die gezielt Wissen bereitstellen und Risiken in der Arzneimitteltherapie aufzeigen. Die Vielschichtigkeit der Anforderungen von der hausärztlichen Praxis bis zum Universitätsklinikum verlangt dabei nach flexiblen und innovativen Lösungen, die nur im fairen Wettbewerb zu erbringen sind. Der derzeit zunehmende Einsatz solcher Software wird vom Verband auch durch die Mitarbeit an standardisierten Schnittstellen vorangetrieben. Doch bislang profitiert nur ein Bruchteil der
»Gesundheits-IT kann die Behandlungsqualität erhöhen.« Patienten. Das gesundheitspolitische Ziel muss daher sein, die im Sinne der Patientensicherheit sinnvolle weitere Verbreitung nicht nur durch einzelne Projekte zu fördern, sondern durch gezielte Anreize eine flächendeckende Nutzung zu erreichen. Gesundheits-IT kann die Behandlungsqualität erhöhen. Dieses Fazit darf als Chance und Herausforderung verstanden werden. www.bvitg.de
er menschliche Körper ist ein Wunder. Seine Funktionen sind perfekt aufeinander abgestimmt. Organe, Knochen, Muskeln, Gefäße und Nerven arbeiten harmonisch miteinander. Mehr als 200 Knochen bilden das Gerüst. Über 600 Muskeln machen den Menschen mobil. Das Herz des Erwachsenen schlägt 100.000 Mal jeden Tag und pumpt dabei täglich rund 6.000 Liter Blut durch den Körper. Wenn der menschliche Körper durch Abnutzungserscheinungen, Krankheiten oder Unfälle Schwächen aufweist, beginnen die Herausforderungen der Medizintechnologie. Ärzte, Forscher und Ingenieure der Medizintechnologiebranche versuchen, das Wunder Mensch noch besser zu verstehen. In den meisten Fällen gilt es, die Funktionen des Körpers möglichst perfekt nachzuempfinden oder zu unterstützen. Der medizintechnische Fortschritt ist dabei faszinierend. Ein
»Durch Medizintechnologien werden ältere und chronische kranke Menschen mehr Lebensqualität haben.« Beispiel: Der Verlust der Sehkraft war noch vor wenigen Jahren eine endgültige Diagnose. Doch schon bald könnten neue Medizintechnologien dazu führen, dass Blinde wieder sehen können. Was früher undenkbar war, werden innovative Technologiefelder im Bereich der Computerisierung, Molekularisierung, Miniaturisierung, Robotik, Telemedizin und in Teilbereichen des Ambient Assisted Living (AAL) in Zukunft möglich machen. Der medizintechnische Fortschritt ist dabei nicht nur Hoffnungsträger für den Menschen. Er bietet auch Lösungen für die Gesellschaft und das Gesundheitssystem. Durch Medizintechnologien werden ältere und chronisch kranke Menschen mehr Lebensqualität haben. Außerdem werden Menschen durch sie länger selbstständig und erwerbsfähig sein.
www.bvmed.de
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FOKUS MEDIZIN
— Unternehmensbeitrag BioRegioN —
Initiative für die Lebenswissenschaften Dr.-Ing. Gerrit Hohenhoff erklärt, wie mit der BioRegioN innovative Unternehmen der Gesundheitswirtschaft unterstützt, im Wettbewerb gefördert und vernetzt werden. Die Life Sciences leben von Innovationen. Wie können diese Prozesse gefördert werden?
Um Innovationen in den Life Sciences zu forcieren, haben sich verschiedene Veranstaltungsformate und Aktivitäten als sinnvoll erwiesen, die vom Land Niedersachsen gefördert werden. Der BiomeTI e.V. betreibt im Auftrag des niedersächsischen Wirtschaftsministeriums die Geschäftsstelle der Landesinitiative Gesundheitswirtschaft – Life Science Niedersachsen, kurz BioRegioN, die entsprechende Maßnahmen entwickelt und umsetzt. Wie unterstützt die BioRegioN den Life Science-Standort Niedersachsen und mit welchen Erfolgen?
Im Rahmen dieser Landesinitiative richten wir verschiedene Veranstaltungen wie beispielsweise Business Teas, Workshops, den Niedersächsischen Life Science Tag oder das neue Format TopX N LifeSciences aus, um Unternehmen jeder Größe, Forschungseinrichtungen und Hochschulen zusammen zu bringen und
so die Generierung neuer innovativer Projektideen zu fördern. Ein Erfolg ist sicher die Begründung eines Arbeitskreises „Biomedizintechnik“, in dem gezielt Industrievertreter und Forscher dazu animiert werden, in Workshops neue Projektideen zu entwickeln. Ein weiterer Erfolg war der Besuch einer Delegation des Staates Washington unter Führung der Gouverneurin Christine Gregoire zu unserem Life Science Tag 2011. Im Rahmen dieser Veranstaltung wurde ein Strategic Alliance Memorandum zwischen dem BiomeTI e.V. und der Washington Biotechnology & Biomedical Association unterzeichnet und somit der Grundstein für eine interkontinentale Kooperation gelegt. Welche anderen Projekte stärken den Innovationsstandort im internationalen Wettbewerb?
Wir bearbeiten neben der BioRegioN noch zwei EU-Projekte. Im Projekt „Advanced and integrated Medical Imaging for Europe“, kurz AMI-4Europe, geht es um eine wirtschaftliche und wissenschaftliche Betrachtung der Entwicklung im Bereich der me-
dizinischen Bildgebung. Mit den Partnerländern Spanien, Italien, Ungarn, Bosnien und Herzegowina und Rumänien soll die erste europäische Wissensbasis für Medizinische Bildgebung etabliert werden, um mit dieser zentralen Plattform den Informationsaustausch zu erleichtern und zu fördern. Am 28./29. September werden wir die 2. internationale AMI-Konferenz in Hannover ausrichten. Außerdem wurden diesen Monat die Arbeiten zu einem neu bewilligten EU-Projekt mit dem Titel „Transnational INovation INcentives for Life Sciences“, kurz IN²LifeSciences, aufgenommen. In diesem Projekt unterstützen Partner aus
Deutschland, den Niederlanden, Belgien, Dänemark und Frankreich KMUs in den Bereichen Life Sciences und Medizintechnik, schneller von der Forschung zu den Märkten zu gelangen – also eine Grenzen übergreifende Wirtschaftsfördermaßnahme für die beteiligten Regionen.
Dr.-Ing. Gerrit Hohenhoff M.Sc. Leiter der Geschäftsstelle BioRegioN Landesinitiative Gesundheitswirtschaft – Life Sciences Niedersachsen
Über die BioRegioN Die Landesinitiative BioRegioN ist die zentrale Kontaktstelle für Life Sciences in Niedersachsen. Sie verbindet Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik mit dem Ziel, das große Potenzial an exzellenten Forschungsergebnissen einer frühzeitigen Vermarktung zuzuführen, Ansiedlungen zu fördern und den Life Science-Standort Niedersachsen nachhaltig zu stärken. www.bioregion.de
— Unternehmensbeitrag Roche Diagnostics —
Doppeltes Marktversprechen Als erstes Unternehmen hat sich der Roche-Konzern im Markt der ultraschnellen Gensequenzierung positioniert. Jetzt dringt die Technologie in den Diagnostikmarkt vor. Laborarbeit mit dem Sequenziergerät GS FLX von Roche
Im Forschungsmarkt soll sich der weltweite Umsatz mit ultraschnellen NextGeneration-Sequenziersystemen nach Analysen des Marktforschungsinstitutes BCC Research bis 2015 auf drei Milliarden Euro verdreifachen. Zudem zeichnen sich aktuell bereits Anwendungen der Geräte von Roches USTechnologie-Tochter 454 Life Sciences im noch größeren Diagnostikmarkt ab. „Was wir aktuell sehen, ist, dass die neuen Systeme die etablierte Diagnostik auf Basis der Sanger-Sequenzierung verdrängen“, sagte Diagnostikfachmann Prof. Dr. Karl Lackner Ende März auf einer Expertenanhörung des Deutschen Ethikrates zur Zukunft der genombasierten Diagnostik. Die seit 2006 verfügbaren Sequenziermaschinen, die einen tiefen Blick ins Genom von Patienten und deren
Medikamentenunverträglichkeiten gestatten, arbeiten immer billiger und schneller. Dies lässt ihren Einsatz in der Diagnostik näher rücken. Eine in Zukunft mögliche sequenzbasierte Diagnostik ist für die Baseler strategisch wichtig, um die personalisierte Medizin voranzutreiben – das Kerngeschäft von Roche. „Die genetische Diagnostik hilft uns, die Verschiedenheit der Patienten und die Subtypen von Krankheiten besser zu verstehen “, erklärte Dr. Christian Meisel, Forschungsleiter am bayerischen Roche-Standort Penzberg in Berlin. Dies sei wichtig, um Medikamente auszuwählen und entwickeln zu können, auf die der Patient anspricht. Derzeit erfolge dies noch auf Basis einzelner genetischer Biomarker. Die Zukunft der Diagnostik liege aber in
der Untersuchung ganzer Patientengen-Sammlungen zugleich. Dabei konzentriert sich Roche besonders auf Indikationen, in denen der Konzern bereits gezielt wirkende Arzneien anbietet, wie Krebs und Autoimmunkrankheiten. Auch wenn es darum geht, passende Organe oder Spenderknochenmark für Transplantationspatienten und Leukämiekranke auszuwählen, will Roche seine NextGeneration-Sequenzer anbieten. Denn im Gegensatz zu den 10.000mal langsamer, unwirtschaftlicheren und ungenaueren Sanger-Geräten gestatten die neuen Sequencer die gleichzeitige Analyse beliebig vieler Patientengene. Für die Transplantatempfänger und Leukämiekranke, die Spenderknochenmark erhalten, entscheidet die Güte der genetischen Analyse über Le-
ben oder Tod. Denn bei jeder Abweichung der HLA-Gene, die die Abstoßung beeinflussen, sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um zehn Prozent. Seit 2010 werden die Next-Generation Sequenzer deshalb bereits an diagnostischen Zentren eingesetzt. „Wir untersuchen bei Leukämiepatienten derzeit zehn Gene routinemäßig für eine Diagnose“, so Alexander Kohlmann vom Münchener Leukämielabor. Die sequenzbasierte Diagnostik eröffne aber auch eine verbesserte Krankheitsprognose und Überwachung des Therapieverlaufs – ein für die wesentlich unempfindlicheren Sanger-Systeme verschlossener Markt. www.roche.com
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Forschung für den Menschen Es ist ein weiter Weg vom Wirkstoff zum bezahlten Medikament. Die Pharma-Unternehmen müssen hohem Innovations- und Kostendruck standhalten.
Dr. Ulrike Schupp / Redaktion
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or Risiken und Nebenwirkungen wird gewarnt. Zu Recht stellen Ärzte, Kassen und Patienten hohe Ansprüche an Arzneimittel: Neue Wirkstoffe sollen Leiden lindern und die jeweiligen Krankheitsursachen bekämpfen. Unangenehme Nebenwirkungen sollen dem Patienten dabei möglichst erspart bleiben. Die Medikamente müssen sicher sein, bevor sie am Menschen getestet werden. Dabei wollen Forscher auf Tierversuche soweit wie möglich verzichten. Eine Vielzahl von Herausforderungen für die Pharma-Industrie. Die Unternehmen verfügen in der Regel über eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilungen (F&E). Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten hier an der Qualitätssicherung fast zulassungsreifer Produkte oft ebenso intensiv wie an der Entwicklung und Erprobung neuer Wirkstoffe. In den Laboren geht es um die Erforschung von Wirkstoffen gegen Schlaganfall und andere Thrombose-Erkrankungen, um Diabetes, Krebs, Schmerzen und Alzheimer. Herz-Kreislauf-Krankheiten, Atemwegs-, neurologische und psychiatrische Erkrankungen sowie die Frauengesundheit spielen eine Rolle. Seit rund zehn Jahren beschäftigen sich Konzerne wie Bayer, Sanofis, Pfizer oder Novartis verstärkt mit der Entwicklung neuer Tuberkulose-Medikamente. Die Krankheit ist nicht nur in Entwicklungs- und Schwellenländern, sondern auch in einigen EU Staaten ein Problem. Unbehandelt ist sie lebensgefährlich. Die Bekämpfung multiresistenter Bakterienstämme erfordert dringend neue und bessere Arzneimittel. Unternehmen wie Abbott, Boehringer Ingelheim, Merz, Roche und Probiodrug forschen an künftigen Alzheimer-Medikamenten. Ein Großteil der meist weltweit tätigen Pharma-Unternehmen in Deutschland ist im vfa, dem Wirtschaftsverband der forschenden Pharma-Unternehmen organisiert. Die Mitglieder investieren jährlich rund 5,2 Milliarden Euro in die Arzneimittelforschung.
bestimmen, hat sich das 2011 durch das Gesetz zur Neuordnung des Arzneimittelmarktes (AMNOG) geändert. Nach der Zulassung und Markteinführung von Medikamenten mit neuen Wirkstoffen müssen die Hersteller jetzt gegenüber dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA), einem Zusammenschluss aus Vertretern von Kassen, Ärzteschaft und Kliniken, dessen Zusatznutzen für die Patienten nachweisen. Dieser bestimmt dann den Festbetrag für das
»Ernstzunehmende Wettbewerber gibt es in Indien, China, Singapur.« neue Arzneimittel. Das AMNOG soll so dazu beitragen, die bislang stetig steigenden Arzneimittelausgaben bei den gesetzlichen Krankenkassen zu senken. Im Jahr 2009 waren die Arzneimittelkosten um 5,3 Prozent je Versicherten gestiegen, ein Zuwachs von rund 1,5 Milliarden Euro. Verursacher waren nicht zuletzt neue, patentgeschützte Arzneimittel. Rund zwei Milliarden Euro pro Jahr sollen durch das AMNOG künftig eingespart werden. Bereits seit 2003 können die Krankenkassen mit den Herstellern eines Präparats Rabatte auf den Abgabepreis vereinbaren. Lässt sich heute bei einem Medikament kein Zusatznutzen nachweisen, weil es keine vergleichbaren Arzneimittel gibt, vereinbart der Hersteller mit der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) einen Erstattungspreis, der zu keinen höheren Kosten gegenüber der Vergleichstherapie führen darf. Damit verringern sich auch für die
Versicherten die Zusatzkosten neuer Therapien. Die Apotheken sind verpflichtet, beim Einreichen von Rezepten eventuell günstigere wirkstoffgleiche Präparate herauszugeben. Oft erhalten die Patienten dann zugelassene Generika, „Nachahmerprodukte“, für die es in der GKV einen Herstellerabschlag in Höhe von zehn Prozent gibt. ASS wirkt beispielsweise aufgrund der darin enthaltenen Substanzen genau so wie das teurere Aspirin. Läuft der Patentschutz für einen neuen Wirkstoff aus, können andere Firmen damit Arzneimittel produzieren. Das Generikum wird nur dann zugelassen, wenn es verglichen mit dem Original gleichwertig ist. Insgesamt haben die günstigen „Nachahmerprodukte“ in Deutschland bereits einen Marktanteil von über 60 Prozent. Um konkurrenzfähig zu bleiben, müssen forschende deutsche Pharma-Unternehmen innovative und zugleich bezahlbare Medikamente
Gesundheitsforschung in Daten & Zahlen Etats für F&E – Forschung und Entwicklung
Den weltweit größten Etat für Forschung und Entwicklung besitzen die Pharmaunternehmen Roche (9,6 Milliarden US-Dollar), Pfizer (9,4 Milliarden) und Novartis (9,1 Milliarden), belegt der Innovationsreport der Unternehmensberatung Booz & Company.
ENTWICKLUNGSZEIT: ZEHN JAHRE Von der Entdeckung einer Substanz bis zur Marktreife und zur Zulassung des Medikaments vergehen mehr als zehn Jahre. Die meisten Wirkstoffe scheitern schon bei den ersten Tests mit Bakterien, Zellund Gewebekulturen, an einzelnen Organen oder im Reagenzglas. Untersuchungen mit Tieren gelten deshalb als unverzichtbar, weil alle Gefahren ausgeschlossen werden müssen, die sich durch den Einsatz der Wirkstoffe für den Gesamtorganismus ergeben. Jeder Tierversuch wird behördlich genehmigt und kontrolliert. Daran sind Vertreter der Tierschutzorganisationen beteiligt. Erst nach der Zulassung wird über den Preis des neuen Arzneimittels entschieden ebenso wie über den Erstattungsbeitrag der Krankenkassen. Konnten Pharma- Unternehmen bis vor kurzem noch die Preise neuer Medikamente selbst
Ausgaben der Bundesregierung
Kosten der Krankenkassen
in der Gesundheitsforschung
für Medikamente
Das Bundesforschungsministerium BMBF fördert die Gesundheitsforschung im Zeitraum von 2011 bis 2014 mit rund 5,5 Milliarden Euro. Unterstützt wird die Entwicklung neuer oder besserer Diagnoseverfahren und Therapien. Gleichzeitig werden Ansätze und Wege zur Prävention gesucht. Im Rahmen der "Pharma-Initiative für Deutschland" unterstützt das BMBF Pharma- und Biotechunternehmen sowie akademischen Forschungsgruppen bei Projekten zur Überwindung grundsätzlicher Engpässe in der Pharmaforschung.
Dem Deutschem Apothekenverband (DAV) zufolge gaben die gesetzlichen Krankenkassen 2011 rund 2,8 Prozent weniger für Arzneimittel aus als im Vorjahr. Das entspricht einem Volumen von 800 Millionen Euro. Krankenkassen und Ärzte hatten zuletzt mit einem Rückgang von lediglich 0,3 Prozent gerechnet. Die Preise für die apothekenpflichtigen Arzneimittel sanken 2011 um durchschnittlich 2,4 Prozent, belegt eine Studie des Wissenschaftlichen Instituts der AOK. Gründe sind die Einführung neuer Generika sowie sinkende Festbeträge für Medikamente.
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FOKUS MEDIZIN
Vom Labor in die Apotheke
Suche nach neuen Wirkstoffen
Bis zu 10.000 Substanzen werden jährlich in Forschungslaboren getestet. Nur einer davon kommt schließlich als Medikament auf den Markt. Bis dahin vergehen über zehn Jahre. Forscher suchen zuerst nach einem Angriffspunkt, einem „Target“, an dem ein Wirkstoff ansetzen kann, um die jeweilige Krankheit zu beeinflussen. Mithilfe von Robotern testen Wissenschaftler hierfür bis zu 300.000 Stoffe am Tag.
Präklinische Studien
Wissenschaftler prüfen an Zellkulturen und an Tieren, wie ein Stoff vom Körper aufgenommen wird, wie er sich in Blut und Organen verteilt, ob er dort verändert wird und wie er den Körper wieder verlässt. Jeder Tierversuch wird behördlich genehmigt und kontrolliert. Daran sind Vertreter der Tierschutzorganisationen beteiligt. Viele Substanzen scheitern hier, weil sie Risiken für den Organismus mit sich bringen.
Phase I-Studien
Zwei Jahre dauern die vorklinischen Untersuchungen. Danach wird der Wirkstoff erstmals am Menschen getestet, zunächst von 60 bis 80 gesunden freiwilligen Probanden. In bis zu 30 aufeinanderfolgenden Studien wird untersucht, ob sich der Wirkstoff im Körper so verhält, wie präklinische Tests nahelegen. Eine Ethik-Kommission aus Medizinern, Juristen, Theologen und Laien muss vorab jede einzelne Studie genehmigen. Pharmazeutische Technologen, die Galeniker, entwickeln anschließend eine geeignete Darreichungsform. Erst dann sprechen Fachleute von einem „Medikament“.
Phase II- und Phase III-Studien
entwickeln. Darüber hinaus wird es für sie immer wichtiger, sich im internationalen Wettbewerb behaupten. Länder wie die USA, Frankreich oder die Schweiz verfügen über mehr oder vergleichbare F&E-Kapazitäten. Ernstzunehmende Wettbewerber gibt es außerdem in Indien, China und Singapur. Asien und Lateinamerika konnten in den vergangenen Jahren die Qualität und die Quantität bei der Durchführung von klinischen Studien stark verbessern. Untersuchungen zufolge liegen die Gesamtkosten der Medikamentenproduktion in Indien und China zudem bis zu 50 Prozent unter den Aufwendungen in westlichen Industriestaaten. VORTEIL: HUMAN RESOURCES Trotzdem sehen die Unternehmen des vfa auch Wettbewerbsvorteile für den Forschungsstandort Deutschland. Die liegen vor allem im Bereich Human Resources. 2010 waren mehr als 17.000 Mitarbeiter in der F&E tätig – ein Fünftel der Belegschaft der vfa-Unternehmen. Wissenschaftler, Manager, Ingenieure und Laboranten sind in der Regel sehr gut ausgebildet. Deutschland verfügt über eine überzeugende Forschungs-Infrastruktur und ist seit 2007 europaweit führend bei der Zahl klinischer Studien, belegt eine Untersuchung des Hamburgischen WeltWirtschafts-
Institut (HWWI) zusammen mit Pricewaterhouse Coopers (PwC). Neben guten Universitäten und Fakultäten gibt es etliche außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie die Max-Planck-, Leibniz- und Fraunhofer-Institute und die Helmholtz-Zentren. „Kompetenznetze in der Medizin“, in denen Ärzte einrichtungsübergreifend Krankheiten untersuchen, tragen ebenfalls zur Attraktivität des Standorts bei. Mit Forschungsausgaben von durchschnittlich 13 Prozent des Umsatzes gehört die pharmazeutische Industrie sicherlich zu den zukunftsfähigen Branchen in Deutschland. ENTWICKLUNG EINES MEDIKAMENTS
793.000.000 7.000.874 6.587 423
Quelle: Roche
Euro Investitionen Arbeitsstunden Experimente Forscher
1 Medikament
Ärzte testen das Arzneimittel danach erstmals an Kranken, an einer größeren Gruppe von bis zu 500 Freiwilligen. Es muss sich im Hinblick auf Wirksamkeit und Verträglichkeit im Vergleich mit anderen Mitteln bewähren. In der Phase III wird das Mittel in Vergleichsstudien mit Tausenden von Patienten erprobt. Überzeugt es auch hier, wird es zugelassen und darf verabreicht werden. In beiden Phasen erhält nur ein Teil der Probanden das neue Medikament, ein anderer Teil ein Standardmittel, ein weiterer einen Placebo ohne Wirkstoff.
ZULASSUNG Nach den klinischen Studien dauern Zulassung und Prüfung der Unterlagen zur Entwicklung erneut etwa anderthalb Jahre. Hierfür sind in Deutschland das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte sowie das Paul-Ehrlich-Institut in Langen zuständig. Pharmafirmen reichen den Antrag häufig gleich bei der Europäischen Arzneimittelagentur EMEA ein, damit das Präparat in der EU verabreicht darf.
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Die Vernetzung der Medizin Die Digitalisierung der Gesundheitsversorgung eröffnet Ärzten und Patienten neue Möglichkeiten der Kommunikation
Philipp Grätzel von Grätz / Redaktion
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itte Februar war es soweit. Nicht ohne Stolz konnten die Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und die Deutsche Röntgengesellschaft (DRG) in Berlin über ein gemeinsames IT-Projekt berichten, das im deutschen Gesundheitswesen bisher beispiellos ist. Im Rahmen der so genannten Traumanetzwerke organisieren sich seit einigen Jahren über 800 Krankenhäuser, die an der Versorgung von Schwerverletzten beteiligt sind, in regionalen Netzwerken. Um die Zusammenarbeit weiter zu verbessern, entsteht jetzt eine bundesweite telemedizinische Infrastruktur. Das Prinzip: Krankenhäuser können Röntgenbilder, CT- und Kernspinaufnahmen eines Schwerverletzten digital über ein IT-Netzwerk zugänglich machen. Die entsprechenden Server stehen in der Nähe von Regensburg. In Videokonferenzen können Unfallchirurgen die Patienten außerdem von Angesicht zu Angesicht mit ihren Kollegen in anderen Kliniken besprechen. So kann gemeinsam entschieden werden, ob ein Patient per Hubschrauber in eine andere Einrichtung verlegt werden sollte oder nicht. Zum Einsatz kommen derartige Telekooperationsplattformen bisher vor allem bei der Versorgung von Schlaganfallpatienten. Hier existieren mehrere regionale Netzwerke, die per Videokonferenz und Teleradiologie kooperieren. Ein deutschlandweites Netz, wie es die Unfallchirurgen planen, ist dagegen ein Novum. „Das Netz wird deswegen funktionieren, weil wir Ärzte vernetzen, die sich auch vorher schon etwas zu sagen hatten“, betont DGU-Vizepräsident Professor Tim Pohlemann. Anders als bei einigen anderen Telemedizinprojekten gibt es auch ein Finanzierungskonzept: Die Chirurgen finanzieren die Infrastruktur, die von den Unternehmen Chili und Pegasus aufgebaut wird, mit eigenen Mitteln vor. Kliniken, die sich beteiligen, zahlen danach jährlich zwischen 1200 und 7000 Euro. „Mittlerweile sind die ersten 15 Kliniken am Netz. Wir erwarten, dass die Zahl rasch steigt“, betont Pohlemann. „Ans Netz“ gehen zunehmend auch die Patienten selbst. Smartphones erlauben heute eine individuelle Übertragung von Vitaldaten, ohne dass die Patienten an irgendwelche Konsolen mit festen Standorten gebunden wären. Moderne Messgeräte für Blutdruck,
Blutzucker, Körpertemperatur oder Körpergewicht werden per Kabel oder auch drahtlos ans Smartphone angedockt. Bei jeder Messung landen die Daten automatisch in einer dazugehörigen Onlineakte, die für Angehörige, Betreuer oder behandelnde Ärzte freigeschaltet werden kann. „Durch die Verknüpfung von Messgeräten und Smartphones können chronisch kranke Patienten ihre Daten ohne zusätzlichen Aufwand in elektronische Gesundheitsakten einspielen und gezielt zugänglich machen. Damit hört das persönliche Gesundheitsmanagement auf, eine Wissenschaft zu sein“, so Axel Wehmeier, Leiter des Konzerngeschäftsfeld Gesundheit bei der Deutschen Telekom. Und was macht die elektronische Gesundheitskarte? Das noch zu Zeiten der rot-grünen Bundesregierung initiierte Projekt kommt weiterhin allenfalls sehr gemächlich voran. Ihre Schrittmacherfunktion beim Übergang des deutschen Gesundheitswesens ins digi-
tale Zeitalter hat die „eGK“, wie sie bei den Technokraten des Gesundheitswesens heißt, längst eingebüßt. Derzeit ist eher sie es, die Gefahr läuft, den Anschluss zu verlieren. Bis Ende 2012 sollen 70 bis 80 Prozent der Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung eine eGK in den Händen halten. Bis die Versichertendaten auf dieser Karte in Arztpraxen online aktualisiert werden können, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Immerhin haben die in der IT-Organisation gematik versammelten Verbände des Gesundheitswesens jetzt dem Spitzenverband der Apotheker, der ABDA, den Auftrag erteilt, auf Basis der eGK eine elektronische Arzneimitteldokumentation zu entwickeln. Sie würde Apothekern und Ärzten auf Wunsch des Patienten einen Überblick über sämtliche Medikamente geben, die ein Patient einnimmt. In Zeiten, in denen immer ältere Patienten immer mehr Medikamente gleichzeitig einnehmen, wäre das tatsächlich ein Fortschritt.
Mobile Visite am Krankenbett Wir buchen Reisen auf dem Smartphone, lesen unsere Tageszeitung auf dem Tablet-PC und nutzen Apps, um in soziale Netzwerke einzutauchen. Kein Wunder, dass die mobile Revolution auch am Gesundheitswesen nicht spurlos vorübergeht. Gerade in Krankenhäusern setzen immer mehr Ärzte auf mobile Endgeräte, um sich das Leben zu erleichtern. Zu den Vorreitern in Sachen „mobile Visite“ im Krankenhaus zählt die Klinik für Neurologie der Charité Berlin, wo seit 2011 eine von SAP entwickelte App zur Verfügung steht, die Ärzten per iPad Zugriff auf die im Stationsalltag relevanten Patientendaten verschafft. „Mit der App können unsere Ärzte unter anderem auf Labordaten, auf Einträge im Klinikinformationssystem und auf radiologische Aufnahmen aus dem digitalen Bildarchiv zugreifen“, erläutert Martin Peuker von der IT-Abteilung der Universitätsklinik. Dazu wurden unter anderem Schnittstellen zu einem Klinikinformationssystem von Siemens und einem digitalen Bildarchiv des Herstellers GE geschaffen.
Ein Zugriff auf Patientendaten per Tablet-PC ist mehr als nur schick: Der Tablet-PC macht es Ärzten sehr viel einfacher, mit den Patienten direkt am Bett Befunde zu besprechen, eine Erfahrung, die längst nicht nur an der Charité gemacht wird. Auch am Krankenhaus der Knappschaft-BahnSee in Bottrop wurde unlängst eine Tablet-PCbasierte Visite eingeführt. Industriepartner war das IT-Unternehmen Tieto. „Wir sind von dieser Lösung so überzeugt, dass wir sie auch in anderen Krankenhäusern anbieten wollen“, sagt IT-Manager Christian Bauer. Ein Selbstläufer sind Tablet-PC-basierte Visiten freilich nicht. Zunächst einmal gilt es, ein WLAN aufzubauen, was je nach örtlichen Gegebenheiten relativ komplex sein kann. Das Universitätsklinikum Münster benötigt annähernd 500 Access Points, um seine Stationen einigermaßen abzudecken. Auch das Nutzermanagement ist nicht einfach, gerade in großen Kliniken, in denen viele hundert Geräte im Einsatz sind. Diese Probleme sind allerdings lösbar. „Die Zukunft ist auch im Krankenhaus mobil“, sagt Pablo Mentzinis vom Branchenverband BITKOM.
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FOKUS MEDIZIN
— Unternehmensbeitrag ROBERT BOSCH HEALTHCARE —
„Telemedizin schult die Patienten“ Dr. Ralf von Baer, Geschäftsführer der Robert Bosch Healthcare GmbH, erklärt wie Telemedizin den Patienten stärker in die Behandlung einbinden kann. Wie profitieren Arzt und Patient von Bosch Telemedizin Plus?
Schwerpunkt der Bosch Telemedizin liegt auf dem Schulungsaspekt. Durch tägliche Wissensvermittlung und Rückmeldung zu gemessenen Vitalparametern, werden die Patienten regelmäßig über die eigene Erkrankung geschult. Dies dient der Stärkung der Selbstmanagementfähigkeit und fördert die Mitwirkung der Patienten. Der Patient erfährt so mehr Lebensqualität und Sicherheit in den eigenen vier Wänden. Der behandelnde Arzt erhält regelmäßig Information über den Gesundheitszustand seiner Patienten, dies ermög-
licht ihm noch schneller zu agieren, die Therapie noch besser zu planen und seine Ressourcen noch gezielter einzusetzen. Dabei wird dem Arzt die Patientenbetreuung durch gesteigerte Patientenkompetenz und höhere Therapietreue erleichtert. Wird die Telemedizin in Zukunft den Arztbesuch mehr und mehr ersetzen können?
Der direkte Arzt-Patienten-Kontakt ist ein essentieller Bestandteil einer guten Patientenversorgung, den die Telemedizin unterstützen soll. Sie ermöglicht mehr Effizienz auf Seiten des Arztes: Arztbesuche werden
besser planbar und Notfälle könnten vermieden werden. Der persönliche Kontakt wird durch regelmäßige Untersuchungen in der Praxis gewährleistet. Studien zeigen, dass das Arzt-Patienten-Verhältnis durch den Einsatz von Bosch Telemedizin Plus verbessert wird. Ist die Akzeptanz von telemedizinischen Geräten – vor allem bei älteren Patienten – ein Problem?
Im Gegenteil: Bosch Telemedizin umfasst patientenseitig eine Basisstation mit Bildschirm und vier Tasten. Messgeräte sowie Basisstation sind intuitiv zu bedienen. Patienten benöti-
gen keine technischen Vorkenntnisse. Die über die Basisstation vermittelten Dialoge sind laiengerecht, so dass Aufforderungen einfach gefolgt und passende Antworten einfach über die Tasten ausgewählt werden können. Dies bestätigen auch Ergebnisse zahlreicher Studien. www.boschtelemedizin.de Dr. Ralf von Baer Geschäftsführer der Robert Bosch Healthcare GmbH
— Unternehmensbeitrag INTEL —
Desktop-Virtualisierung für effiziente Arbeitsprozesse an der Berliner Charité Wie lässt sich durch eine Vereinfachung der Prozesse die Patientenversorgung optimieren und Kosten reduzieren? Diese Frage treibt derzeit viele IT-Abteilungen im Gesundheitswesen um. Die Berliner Charité hat mit virtuellen Desktops ihre Systemlandschaft weiter vereinheitlicht und den Administrationsaufwand minimiert.
Eine Frau mit Magenschmerzen, ein Kind mit Knochenbrüchen - Pflegepersonal und Ärzte in der Rettungsstelle der Berliner Charité wissen nie, welcher Fall sie als nächstes erwartet. Eines haben alle eingelieferten Patienten gemeinsam: Sie brauchen sofort Hilfe. Häufig kommt es vor, dass die Mitarbeiter schnell den Behandlungsraum wechseln müssen. Gerade hier ist personalisiertes Arbeiten sehr wichtig, damit die Klinik nachvollziehen kann, wer welche Leistung vollbracht hat. Die Charité setzt deshalb in den Rettungsstellen und Ambulanzen auf Desktop-Virtualisierung und Smartcard. Die persönliche Arbeitsumgebung der Mitarbeiter bleibt so auch beim Wechsel des Rechners erhalten. Ärzte und Pflegepersonal können ihre Session an einem anderen Rechner sofort nach dem Einloggen mit der Smartcard wieder an der Stelle aufnehmen, an der sie diese beendet haben. MODERNE IT-INFRASTRUKTUR AN DER CHARITÉ Die traditionsreiche Berliner Charité mit ihren vier Standorten und 13.050 Mitarbeitern benötigt eine leistungsfähige IT, um die medizinische Versorgung in hoher Qualität sowie einen reibungslosen Prozessablauf sicherzustellen. Um die IT auf künftige Anforderungen vorzubereiten, startete die Charité im
Jahr 2008 ein umfassendes Programm zur Modernisierung ihrer IT-Infrastruktur. Einen Schwerpunkt bildet neben der Virtualisierung der Server im Rechenzentrum die schrittweise Erneuerung der rund 12.000 Clients durch energieeffiziente PCs und Notebooks mit Intel® vPro™ Technologie. Letztere vereinfacht das Management der Systeme durch Funktionen zur optimierten Fernwartung und reduziert damit die Administrationskosten erheblich. Ein weiteres Großprojekt ist die Virtualisierung von rund 1.700 Desktops. Desktop-Virtualisierung schafft eine Arbeitsumgebung, in der Mitarbeiter, Partner und Kunden von überall Zugriff auf ihre Daten erhalten - es spielt dabei kaum eine Rolle, über welches Netz oder Endgerät der Zugriff erfolgt, sei es WLAN oder UMTS, sei es ein PC, Notebook oder ein Smartphone. Das Betriebssystem der Clients sowie die Anwendungen auf einer virtuellen Maschine laufen auf dem Server. Jedem Mitarbeiter wird dort ein virtueller Arbeitsplatzrechner zugeordnet, auf den er von seinem Endgerät aus zugreifen kann. Das heißt: Anwendungen und Betriebssystem sind nicht mehr lokal installiert, sondern werden von einem Server bei Bedarf angeliefert und lokal verarbeitet. Als Endgeräte setzt die Charité im klinischen Bereich für die virtuellen Desktops Notebooks und PCs ein, die überwiegend auf Intel® Core™ vPro™
Die Charité in Berlin
Prozessoren basieren. Die Server im Rechenzentrum laufen ebenfalls mit aktueller Intel Technologie. EINSATZSZENARIEN FÜR VIRTUELLE DESKTOPS Mittlerweile hat die Charité die DesktopVirtualisierung flächendeckend mit 1.700 Lizenzen implementiert. Neben dem Mitführen der persönlichen Arbeitsumgebung in der Rettungsstelle gibt es an der Charité drei weitere Einsatzszenarien: „Produktionsarbeitsplatz“ auch für Clients mit vom Standard-PC abweichender Hardware, Ablösung der bestehenden Terminal-Services sowie die Be-
reitstellung von personalisierten Desktops für spezielle Anwendungen etwa in Forschungsbereichen. Mit der Ablösung der vorhandenen Infrastruktur für Terminal-Services konnte die Charité ihre Systemlandschaft weiter vereinheitlichen und die Kosten für Administration sowie Wartung weiter senken. Mit der DesktopVirtualisierung ist es zudem möglich, von überall flexibel auf Daten und Anwendungen zuzugreifen. Die IT der Charité ist somit fit für die Anforderungen der Zukunft. www.intel.de
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Gesund durch Technik
TECHNIK
Lebensretter Bahnbrechende Erfindungen aus der Medizintechnik Künstliches Herz Bereits 1969 erhielt der erste Mensch ein künstliches Herz. Er überlebte nur wenige Tage. Seitdem hat sich die Technik deutlich verbessert, Patienten können Jahre überleben. Das weltweit kleinste Kunstherz nennt sich ReinHeart, wurde vom Institut für Angewandte Medizintechnik der RWTH Aachen entwickelt und soll ohne Schläuche und Drähte nach außen auskommen.
Mikroskop Ohne die Erfindung des Mikroskops wäre medizinische Forschung undenkbar. Die ersten Geräte kamen im 16. Jahrhundert auf, hundert Jahre später wurde damit bereits die Struktur des Blutes entschlüsselt. In den 1930er Jahren wurden die ersten Elektronenmikroskope entwickelt, die eine weitaus höhere Auflösung zulassen als mit sichtbarem Licht arbeitende Geräte.
Röntgendiagnostik 1895 wurden die durchdringenden Strahlen vom deutschen Physiker Wilhelm Conrad Röntgen entdeckt und schon kurze Zeit später in der Medizin angewandt. Dabei wird das betreffende Körperteil mit Röntgenstrahlen bestrahlt und die Bilder auf Filmmaterial, Phosphorplatten oder mittels elektronischer Sensoren aufgenommen und dargestellt.
Computertomografie (CT) Für CT-Scans berechnet ein Computer aus einer Vielzahl von Röntgenaufnahmen aus verschiedenen Richtungen die Schnittbilder. Die ersten Geräte kamen Anfang der 1970er Jahre auf den Markt. Durchleuchtungsverfahren, die ganz ohne Röntgenstrahlung funktionieren, sind die Magnetresonanztomographie und die Sonografie, der „Ultraschall“.
Herzschrittmacher Die ersten Geräte wurden Anfang der 1950er Jahre entwickelt. Herzschrittmacher regen den Herzmuskel mit Hilfe von elektrischen Impulsen zur Kontraktion an, darüber hinaus können moderne Geräte Vorhofflimmern vermeiden helfen, Herzrhythmusstörungen aufzeichnen, die Pumpfunktion des Herzens verbessern oder sogar als Defibrillatoren fungieren.
Fotonachweise: RWTH Aachen, Pixelio, DAK-Gesundheit
Nach einem Herzinfarkt zählt jede Minute. Die Überlebenschancen steigen jedoch, wenn der Patient gekühlt wurde. War das bislang ein aufwändiges Verfahren, so können nun Sanitäter und Ärzte mit einem kleinen tragbaren Gerät unmittelbar nach einem Herzstillstand, einem Schlaganfall oder einer Gehirnverletzung das Gehirn abkühlen und die so genannte Körperkerntemperatur absenken. Damit bleibt den Ärzten mehr Zeit, um lebenserhaltende Maßnahmen einzuleiten.
Axel Novak / Redaktion
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as Hightechgerät aus dem Hause BeneChill International S.A. Im schweizerischen Lausanne sorgt daher in der Fachwelt für einige Aufregung. Prompt wählten die Jury des MEDTEC EMDT Innovation Award das Gerät im März 2012 zum Produkt des Jahres in der Intensiv- und Notfallmedizin. Und präsentierte zugleich eine ganze Palette von preisgekrönten Neuigkeiten in den verschiedenen Kategorien: Eine neuartige Kanüle zur Wurzelbehandlung, ein nicht chirurgisches Verfahren bei bestimmten Herzklappenfehlern, ein netzfähiges Blutzuckermessgerät oder ein Verfahren, um Oberflächen im NanoBereich zu analysieren. „Ich bin immer wieder davon überwältigt, welche Krankheiten und Gebrechen wir Menschen in der heutigen Zeit mit unseren technologischen Fähigkeiten heilen, lindern oder einfach nur erträglich machen können“, sagt Gregor Bischkopf, verantwortlicher Messemanager von UBM CanonService, der kürzlich die zweitgrößte Medizintechnik-Messe der Welt in Stuttgart, die MEDTEC, ausgerichtet hat. Tatsächlich ist die Medizintechnik, ein interdisziplinäres Fachgebiet zwischen Medizin und Ingenieurwissenschaften, mit einem Umsatz von rund 20 Milliarden Euro ein Eckpfeiler der Wirtschaft in Deutschland. Rund 89.200 Mitarbeitern beschäftigen die etwa 1.150 deutschen Hersteller. Sie konnten 2011 ein Umsatzwachstum von 5,3 Prozent verzeichnen und blicken weiterhin zuversichtlich in die Zukunft. Das ist das Fazit der Herbstumfrage 2011 des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed), an der sich 117 Mitgliedsunternehmen beteiligt haben. Ein Grund ist, dass der Markt konstant wächst. Deutschlands Bevölkerung altert stetig. Der Bedarf an neuen und effektiveren Diagnose- und Behandlungsformen sowie technischer Unterstützung wächst entsprechend. Doch die Stärke der deutschen medizintechnischen Unternehmen im Vergleich zu anderen Branchen liegt auch darin, dass sie viel in Forschung
und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren investieren. Die so genannte F&E-Quote, also der Anteil der Ausgaben für Forschung und Entwicklung am Gesamtumsatz, liegt bei ihnen bei rund neun Prozent, hält der Deutsche Industrieverband für optische, medizinische und mechatronische Technologien e.V. (SPECTARIS) fest. Ähnlich investiert nur die pharmazeutische Industrie. Fast jeder siebte medizintechnisch Beschäftigte ist in der Forschung oder Entwicklung tätig. Fast ein Drittel der Umsatzbringer sind innovative Produkte, also jünger als drei Jahre. Und schließlich bietet Deutschland technischen Unternehmen relativ gute Bedingungen, so die aktuelle „Medical Technology Innovation Scorecard“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC). „Deutschland punktet im internationalen Vergleich mit einer vergleichsweise schnellen und kostengünstigen Zulassung von
»Der Medizintechnik-Markt wächst stetig.« ^vMedizintechnikinnovationen“, sagt Dr. Martin Schloh, PwC-Partner und Pharma- und HealthcareExperte. „Ebenso positiv sind äußerst stabile politische Strukturen sowie der verlässliche Schutz vor Patentverletzungen, Produktpiraterie und anderen Gefährdungen für das geistige Eigentum.“ Zwar böten die USA die besten Rahmenbedingungen für innovative Medizintechnologie. Allerdings habe sich der bislang deutliche Vorsprung vor Deutschland und Großbritannien in den vergangenen Jahren verringert. Die neue Konkurrenz für Deutschlands innovationsfreudige Firmen allerdings kommt aus einer ganz anderen Richtung: in der PwC-Scorecard stehen die Schwellenländer China, Indien und Brasilien mittlerweile deutlich besser da.
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FOKUS MEDIZIN
— Unternehmensbeitrag Boston Scientific —
Seit über 30 Jahren Innovationen von Boston Scientific Im Gespräch mit Herrn Ulrich Michel, Geschäftsführer der Boston Scientific GmbH Herr Michel, von welchen aktuellen Innovationen Ihrer Firma profitieren die Patienten am meisten?
Seit über 30 Jahren werden Defibrillatoren zur Verhinderung Ulrich Michel Geschäftsführer eines plötzlichen Boston Scientific GmbH Herztodes implantiert. Von Generation zu Generation haben wir die Größe der Geräte weiter verringert, so dass sie heute kaum noch bemerkt werden, wenn sie unter örtlicher Betäubung, meistens in der linken vorderen Brustwand unter
die Haut oder unter den Brustmuskel, implantiert worden sind. Wir konnten die Dicke unserer neuen Gerätegeneration auf weniger als 1 cm reduzieren. Davon profitieren besonders schlanke Patienten. Damit sind unsere Defibrillatoren aktuell die flachsten Geräte aller Anbieter1. Wenn Sie so flache Defibrillatoren anbieten, müssen Sie dann keine Kompromisse bei der Laufzeit der Batterie eingehen?
Nein, ganz im Gegenteil. Unsere neueste Gerätegeneration arbeitet mit einer Batterie, die in Tests eine sehr lange Funktionsdauer gezeigt hat. So bietet die in ein solches Gehäuse inte-
grierte neue Batterietechnologie (LiMnO2) im Vergleich zu herkömmlichen Systemen die bis zu zweifache Batteriekapazität. Allein durch die Reduktion der integrierten Schaltkreise von drei auf zwei bei gleichzeitiger Steigerung der Sicherheit mit Funktionen wie Safety Core™ konnte im Vergleich zu den älteren Produktgenerationen der Energieverbrauch um 30% reduziert werden. Patienten, die bereits einen Defibrillator haben, sagen uns immer wieder, wie wichtig ihnen eine lange Funktionsdauer der Geräte ist. Denn jeder Austausch des Gerätes wegen einer Batterieerschöpfung erfordert einen operativen Eingriff. Dieser geht
immer mit einer Infektionsgefahr einher. Den Zeitpunkt des Wechsels wegen Batterieerschöpfung wollen die Patienten verständlicherweise solange wie möglich hinausschieben. Welche Funktionsdauer bietet jetzt Ihre neueste Gerätegeneration?
Wir sind von der Qualität, der Zuverlässigkeit und der langen Funktionsdauer unserer Batterien überzeugt und haben deshalb die Garantiezeiten für unsere Premiumgeräte auf bis zu 10 Jahre verlängert – eine Verbesserung um bis zu 40 Prozent. 1
Aktueller Datenstand: 7. 2. 2012.
www.bostonscientific.de
— Unternehmensbeitrag MED CELL EUROPE —
„Forever young“ dank eigenen Stammzellen?
Hören wie damals. Mit Technologie von heute.
Stammzellen sind die Bausteine unseres Lebens! Sie sind die „Reservezellen“ in unserem Körper und haben die Fähigkeit sich zeitlebens zu vermehren und beschädigtes Gewebe oder Organe zu reparieren. Mit zunehmendem Alter nimmt jedoch die Menge und Vitalität unserer Stammzellen ab. Warum Stammzellen aus dem Fettgewebe?
Das Fettgewebe ist der wichtigste und reichhaltigste Speicher dieser wertvollen Zellen. Die Liposuktion (Fettabsaugung), aus ästhetischen Gründen oder zur Gewinnung der Stammzellen, ist ein relativ einfacher Eingriff ohne grössere Risiken. Aus dem Fettgewebe lassen sich bis zu 200-mal mehr Stammzellen gewinnen als zum Beispiel aus Nabelschnur, Knochenmark usw. Wann sollten Stammzellen eingelagert werden?
Eigene Stammzellen können in jeder Lebensphase entnommen und eingelagert werden, der idealste Zeitpunkt ist aber solange man jung und bei guter Gesundheit ist. Eingelagerte Stammzellen „altern“ nicht, dadurch sind sie bei einer späteren Anwendung frischer und vitaler! Wissenschaftliche Untersuchungen aus der ganzen Welt weisen darauf hin, dass Stammzellen der Schlüsselfaktor in der regenerativen Medizin sind. Knochen-, Knorpel-, Muskel-, Sehnen oder Haut-Erkrankungen und Verletz ungen werden schon heute mit Stammzellen erfolgreich behandelt. Aktuelle wissenschaftliche Studien weltweit belegen den erfolgreichen Einsatz und die Wirksamkeit von Stammzellen bei Krankheiten wie z.B. Osteoarthritis, Diabetes, Herzinfarkt, MS,
Parkinson, ALS, Alzheimer, Rheumatoider Arthritis, Maculadegeneration und Rückenmarksverletzungen. Der Einsatz von Stammzellen ist eine Trendwende hin zur regenerativen Selbstheilung weg von der Symptombehandlung mittels Medikamenten und grösseren operativen Eingriffen. Vielleicht nicht „forever young“ aber die eigenen Stammzellen können dazu beitragen vitaler, fitter und gesünder zu altern und führen so zu einer höheren Lebensqualität.
Das Schweizer Biotech Unternehmen Med Cell Europe AG ist spezialisiert, Stammzellen aus dem Fettgewebe in einer bisher unerreichten Menge und Vitalität zu isolieren. Die Zellen werden bis zu 20 Jahre eingelagert und stehen jederzeit für spätere Anwendungen zur Verfügung. Das Einlagern Ihrer Stammzellen ist Ihre ganz persönliche Gesundheitsvorsorge und „Lebensversicherung“; damit stehen Ihnen alle zukünftigen medizinischen Optionen offen.
Hannelore Elsner empfiehlt: Machen Sie einen kostenlosen Hörtest. Hörsysteme von Oticon unterstützen das natürliche Hörvermögen. Damit Sie wieder so gut hören wie damals. Erleben Sie, was die Technologie von heute möglich macht. Qualifizierte Hörgeräte-Akustiker finden Sie auf www.oticon.de
www.medcelleurope.com
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04.04.2012 16:43:09 Uhr
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in|pact media Verlag
Trends in der Medizin Entwicklungen und Nachrichten aus der Gesundheitswirtschaft.
Jürgen W. Heidtmann
/ Redaktion
G A STST Ä TT E N - R A U C H V E R B OT W I R KT
Neue M i k r o k amera e n t wic k elt
Seit in den meisten Gaststätten und Restaurants nicht mehr geraucht werden darf, gibt es deutlich weniger Herz- und Kreislauferkrankungen in Deutschland. Um acht Prozent gingen die Klinik-Behandlungen wegen Herzinfarkt 2007 und 2008 zurück, als die Nichtraucherschutzgesetze eingeführt wurden. Die Zahl der stationären Aufenthalte wegen Angina pectoris sind sogar um 13 Prozent gesunken. Nach der Studie der Krankenkasse DAK-Gesundheit konnte schon im Jahr nach der Einführung der Nichtrauchergesetze allein bei der DAK-Gesundheit 1.880 Krankenhausbehandlungen verhindert und Kosten in Höhe von 7,7 Millionen Euro eingespart werden.
Das Fraunhofer-Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration IZM hat zusammen mit dem Unternehmen Awaiba eine Minikamera entwickelt, die durch eine besondere Technologie eine Auflösung von 62.500 Pixel erreicht. Die Kamera selbst ist mit einem Kubikmillimeter kleiner als ein Stecknadelkopf. Sie kann in der Medizin als Aufbautechnik für die Endoskopie-Diagnostik zu Einsatz kommen und ist zudem sehr günstig – sie soll nur wenige Euro kosten.
www.dak.de
H er z k lappe n - O P mi t Kat he t er Die JenaValve Technology GmbH hat die Methode weiterentwickelt, über Katheter Herzklappen zu setzen. Mit speziellen Fühlern und ausspreizbaren Halterungen soll der Katheter möglichst gefahrlos ins Herz eingeführt werden. Mit hilfe dieses Verfahrens sind viele Operationen am offenen Herzen vermeidbar. Vor allem älteren Menschen macht das Verfahren Hoffnung, für die eine Operation sonst zu gefährlich wäre. www.jenavalve.de
H ö r t e s t s i n n v o ll f ür alle Dass nicht nur ältere, sondern Menschen allen Alters von einem nachlassenden Gehör betroffen sein können, darauf macht eine Kampagne des Hörgeräte-Herstellers Oticon aufmerksam. In TV-Spots wirbt die renommierte Schauspielerin Hannelore Elsner für „Gutes Hören“. Laut Angaben von Oticon leben in Deutschland rund 13 Millionen Menschen mit einer Hörminderung. Die Hälfte von ihnen bräuchte eigentlich Hörgeräte, aber nur rund drei Millionen tragen welche. Der Bedarf an innovativer Hörtechnik wird laut Oticon immer weiter wachsen. Hauptgrund ist die älter werdenden Gesellschaft, während Faktoren wie Umweltlärm auch das Gehör der Jüngeren zunehmend schädigt.
www.izm.fraunhofer.de
Na n o s e n s o re n Wissenschaftler der Universität Regensburg und des Frumkin Instituts in Moskau forschen gemeinsam an der Herstellung sogenannter Nanosensoren. Durch das Einsetzen der Sensoren in Oberflächen lassen sich künstliche Antikörper herstellen. Kommen diese in Verbindung mit Antigenen, leuchten sie auf und machen so Krankheiten oder Verunreinigungen sichtbar – etwa bei Lebensmittelverpackungen. Die zeigen dann an, ob der Inhalt noch genießbar ist. Im Vergleich zu biologisch hergestellten Antikörpern sind Nanosensoren besonders stabil und kostengünstig – und dadurch vielfältig einsetzbar. www-oc.chemie.uni-regensburg.de/koenig
Sch n eller Niere n t e s t Ein neue Schnell-Untersuchung der Nierenleistung haben Forscher des Instituts für Medizintechnologie der Universität Heidelberg und der Hochschule Mannheim entwickelt. Dabei wird ein Pflaster auf die Haut geklebt und die Nierenleistung mittels eines zuvor injizierten Diagnostikums schnell und direkt gemessen. Damit können Erkrankungen bereits in einem sehr frühen Stadium festgestellt werden. Bislang werden die Nieren anhand von Urin- und Blutproben im Labor untersucht. Bei einem Erwachsenen müssen sie pro Minute rund 100 Milliliter Blut reinigen. www.ma.uni-heidelberg.de/inst/medtech
www.oticon.de
M e d i z i n - M a n ageme n t- P rei s Schlaga n fall - O P mi t S t e n t- R eu s e n Der Einsatz von so genannten Stent-Reusen bei der Entfernung von Blutpfropfen im Hirn ist als Methode zur Schlaganfall-Behandlung etabliert. Laut einer US-Studie konnten 83 Prozent der Patienten erfolgreich damit behandelt werden, wie das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtete. Erstmalig wurde 2008 eine Stent-Reuse im Katharinenhospital Stuttgart eingesetzt, um bei einer Schlaganfall-Patientin ein Blutgerinnsel aus der Hirnarterie zu entfernen. Der neuartige Katheter wurde bei einer 67-jährigen Patientin durch die Beinschlagader bis zur verstopften Arterie ins Gehirn geschoben. Dort konnte das Blutgerinnsel mit Hilfe einer Art Reuse festgehalten und herausgezogen werden. Der Einsatz dieser Methode kommt bei rund zehn bis 15 Prozent der Schlaganfall-Patienten infrage. www.klinikum-stuttgart.de
Um exzellente Vorhaben in der Gesundheitswirtschaft zu fördern, lobt der Medizin-Management-Verband jährlich den Medizin-Management-Preis aus. Die Auszeichnung soll Innovationen prämieren, die die Potenziale der Gesundheitsbranche wecken helfen, in jeglichen Segmenten des Medizinmarktes. 2011 erhielt den Medizin-Management-Preis erhielt die Carl Zeiss Meditec AG für das Strahlen-Therapiegerät „Intrabeam“. Einsendeschluss für den Medizin-Management-Preis 2012 ist der 1. Juni, die Preisvergabe findet am 16. Oktober in Berlin statt. Schirmherr ist Prof. Dr. Heinz Riesenhuber, MdB, Alterspräsident des Deutschen Bundestages und einstiger Bundesminister für Forschung und Technologie. www.medizin-management-verband.de
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FOKUS MEDIZIN
— Unternehmensbeitrag NETDOKTOR.DE —
Der mündige Patient
„Nutzern mehr Gehör verschaffen“ Olivier Blanchard, Geschäftsführer von Netdoktor.de, erklärt, wie die Gesundheitsplattform in Zukunft ausgebaut werden soll.
Das marktführende Gesundheitsportal Netdoktor bietet hochwertiges medizinisches Wissen – leicht verständlich aufbereitet. Der Patient ist dadurch besser informiert. Den Arztbesuch ersetzt dies aber nicht.
Wie wichtig sind Patienten-generierte Inhalte für den Gesundheitsmarkt?
User-generated content hat schon eine große Bedeutung in der OnlineWelt, was sich auch bei Gesundheitsthemen mehr und mehr bemerkbar macht. Der Trend geht bei medizinischen Fragestellungen dahin, eine Zweit- oder Drittmeinung einzuholen. In Gesundheitsforen, wie es sie auf Netdoktor.de gibt, bekommen Nutzer genau dies – die Erfahrungswerte anderer und weitere unabhängige Meinungen von Ärzten, Studenten oder unserer Redaktion. Internetforen haben eine ähnliche Funktion wie Selbsthilfegruppen in der realen Welt. Patienten möchten sich mitteilen, austauschen und individuelle Antworten auf ihre Fragen bekommen. Wie wird sich Netdoktor.de künftig weiter entwickeln?
Redaktionelle Inhalte und durch User generierte Inhalte werden mit dem Relaunch von NetDoktor.de zusammenwachsen
Das Gesundheitsbewusstsein hat sich in den vergangenen Jahren grundlegend verändert. Der Trend geht zu einem verantwortungsvolleren Umgang mit der eigenen Gesundheit. Im Zuge dessen hat sich auch das Informationsverhalten beim Thema Gesundheit gewandelt. Das Internet tritt zunehmend in den Vordergrund – und das bei einer stetig wachsenden Anzahl von Themen. Eine eigenverantwortliche Informationsaufnahme wird für die Deutschen immer wichtiger. • 28 Millionen Deutsche (60 Prozent der deutschen Internetnutzer) suchen Gesundheitstipps im Internet Quelle: Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. (BITKOM), August 2011 • 57 Prozent der Deutschen recherchieren bei Beschwerden zuerst im Internet, bevor sie zum Arzt gehen Quelle: Langzeit-Studie der Universität Erlangen-Nürnberg, Januar 2011; Methods of information in medicine 50 (2011) • 53 Prozent der über 50-Jährigen sind in sozialen Netzwerken registriert Quelle: BITKOM, forsa, Basis 1.001 Internetnutzer ab 14 Jahren, 13.04.2011 • 9 Millionen Deutsche haben bereits Medikamente online gekauft Quelle: BITKOM, August 2011 Seit mehr als zehn Jahren informiert die Webseite NetDoktor auch in Deutschland über Themen rund um Gesundheit und Medizin. Das Portal ist heute die größte und besucherstärk-
ste Gesundheitsplattform im deutschen Internet. Medizinjournalisten und Ärzte stehen für eine hohe Qualität der medizinischen Beiträge und eine unabhängige Berichterstattung. Neue Erkenntnisse aus der Forschung finden sich schnell auf NetDoktor wieder: Die medizinischen Texte werden regelmäßig aktualisiert. Dabei sind die Themen der redaktionellen Beiträge so vielfältig wie der Mensch selbst. NetDoktor berichtet über die häufigsten Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Diabetes, HerzKreislauf-Erkrankungen oder Alzheimer, gibt aber auch Gesundheitstipps, wie sich Krankheiten schon im Ansatz vermeiden lassen. Dazu gehören die richtige Ernährung, Sport, Rauchstopp, Stressmanagement oder gesunder Schlaf. NetDoktor sieht sich als Partner für Arzt und Patient. Genutzt wird die Plattform oft vor oder nach dem Arztbesuch – sie kann aber das Gespräch beim Doktor nicht ersetzen. Im Vordergrund steht, dass alle Inhalte für Laien verständlich sind – so möchte das Portal dazu beitragen, dass Patienten
umfassend informiert sind. Das ArztPatienten-Gespräch kann somit „auf Augenhöhe“ stattfinden. Ein mündiger Patient, der seine Diagnose gut versteht, wird auch eher bei seiner Therapie bleiben, zum Beispiel seine Medikamente regelmäßig einnehmen. Herzstück der Gesundheitsplattform ist die Community, die sich zum am stärksten wachsenden Segment auf NetDoktor entwickelt hat. Die Nutzer treten hier miteinander in Kontakt, tauschen Erfahrungen aus, diskutieren Behandlungsmethoden oder empfehlen anderen, was ihnen selbst geholfen hat. Sie können auch zu Gesundheitsthemen konkrete und individuelle Fragen stellen, auf die sie kostenlos kompetente Antworten erhalten – von anderen Usern, der Medizin-Redaktion des Gesundheitsportals oder angehenden Ärzten. Eine wichtige Rolle spielen hier die zahlreichen Medizinstudenten, die das Forum nutzen und fachlich fundierte Antworten geben. So entwickelt sich die Plattform zunehmend zu einem Expertenforum, in dem jeder Antworten auf seine brennenden Fragen bekommen kann.
Über die NetDoktor.de GmbH Die NetDoktor.de GmbH gehört zur Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. NetDoktor.de ist mit 2,59 Millionen Unique Usern (AGOF 2011-11) und mit 4,16 Millionen Visits (IVW 12/2011) im Monat Marktführer unter den deutschsprachigen Gesundheitsportalen. Auf www.netdoktor.de finden die User laienverständliche, medizinische Informationen zu den wichtigsten Krankheiten, Symptomen, Untersuchungen und Medikamenten. Weitere Informationen unter www.netdoktor.de
Wir stehen kurz vor dem Relaunch unserer Webseite. Dabei verfolgen wir verschiedene Ziele, vor allem wollen wir die Nutzerfreundlichkeit verbessern. Es soll für den User noch einfacher und schneller verständlich werden, wo er Informationen zu welchen Themen findet, was bei der Breite und Tiefe der Themen durchaus herausfordernd werden kann. Außerdem wollen wir unseren Nutzern mehr Gehör verschaffen. Die redaktionellen und die user-generierten Inhalte sollen besser miteinander verknüpft werden und zu Themeneinheiten verschmelzen. Ein Beispiel: Stellt eine Nutzerin im Forum die Frage, ob sie in der Schwangerschaft Rohmilchprodukte essen darf, wird dieses Thema mit passenden redaktionellen Beiträgen verlinkt. Genauso funktioniert dies umgekehrt: Liest ein Besucher einen Artikel zum Thema, kann er automatisch sehen, welche Diskussionen und Ratschläge es dazu im Forum gibt. Wie wird die Qualität der Beiträge gesichert? Wir arbeiten mit Experten aus ver-
schiedenen Fachgebieten zusammen, die uns bei der Konzeption der Themen unterstützen und alle Artikel auf ihre medizinische Richtigkeit prüfen. Von höchster Bedeutung ist für uns eine unabhängige und neutrale Berichterstattung. Auch auf die Diskussionen im Forum haben wir ein waches Auge, um gerade bei diesen Themen, Qualitätsstandards einzuhalten. Aber insgesamt stellen wir fest, dass es in unserer Community es ein hohes Maß an Selbstregulierung gibt. Sie achtet selbst darauf, Dr. Olivier dass kein mediziBlanchard Geschäftsführer der nischer Unsinn verNetdoktor.de GmbH breitet wird.
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— Gastbeitrag MUSENHOF KLINIKEN —
Schönheitschirurgie für Männer Die Medienagentur Opus Luce im Gespräch mit Dr. med. Armand Herberger, ärztlicher Leiter der Musenhof Kliniken in Deidesheim. Verband, bleiben eine Nacht stationär und können am nächsten Tag ohne Verband nach Hause. Die Patienten sind in der Regel nach 3-4 Tagen wieder gesellschaftsfähig. Lassen denn viele Männer eine FaceliftBehandlung bei Ihnen durchführen?
Es werden immer mehr. Es ist nichts Unmännliches, sich in seiner Haut wohlfühlen zu wollen! Was raten Sie beruflich beanspruchten Männern neben ästhetisch-chirurgischen Maßnahmen?
Viele Männer lassen gleichzeitig einen Bodycheck in unseren Kliniken durchführen. Hier wird mit modernster Technologie Herz-Kreislauf-System und Gefäßstatus überprüft und eine Stoffwechsel- und Hormonanalyse durchgeführt. Wir empfehlen zur regelmäßigen Ernährung unser patentiertes Proteinkonzentrat SEP – so ist man im Stress belastbarer, kann Altersprozesse positiv beeinflussen und gleichzeitig Fett abbauen.
Klinik für Ästhetisch-Plastische
Welche Rolle spielt die ästhetische Zahnchirurgie bei Männern?
Chirurgie - Musenhof Mona Lisa
Sehr geehrter Herr Dr. Herberger, Sie leiten seit etwa 25 Jahren die Musenhof Kliniken in Deidesheim – eine der renommiertesten Adressen für ästhetisch-plastische Chirurgie und ästhetische Zahnchirurgie. Was verstehen Sie unter Schönheit?
Schönheit können Sie nicht definieren. Sie kann Ausstrahlung, Lachen, Körperhaltung, Selbstsicherheit des Auftretens usw. bedeuten. Jeder Mensch hat das Recht auf seine eigene Schönheit – entscheidend ist, dass man sich in seiner Haut wohlfühlt. Dies ist die Voraussetzung für Lebensqualität, Selbstsicherheit und Zufriedenheit. Spielt hier das äußere Erscheinungsbild eine große Rolle?
Selbstverständlich. Das äußere Erscheinungsbild spielt im Leben eine Riesenrolle. Dies hat nichts mit Jugend- oder Schönheitswahn zu tun, sondern ist ein ganz normales menschliches Bedürfnis. Sie behandeln in Ihren Kliniken ein internationales Klientel. Wie ist das Verhältnis von Männern zu Frauen?
Inzwischen lassen sich bei uns fast ebensoviel Männer wie Frauen behandeln, prozentual ausgedrückt: 55% Frauen, 45% Männer. Welche Eingriffe werden bei Männern vorwiegend durchgeführt?
An erster Stelle stehen hier sicherlich bei den Männern die Liposuktionen (Fettabsaugungen), dann kommen die FaceliftBehandlungen mit Augenlidstraffungen. Im Gegensatz zu Frauen, die oft einen sehr schlanken Oberkörper, aber massive Fettansammlungen im Bereich der Ober- und Unterschenkel haben, ist die Problematik bei Männern anders gelagert. Hier besteht oft eine sog. Gynäkomastie, d.h. Fettansammlungen im Brustbereich, an Bauch, Hüfte und Taille, Doppelkinn, usw. Gerade im Brustbereich leiden die Männer
erheblich darunter, da diese Fettansammlungen weder durch Ernährungsumstellungen noch durch sportliche Aktivitäten zu beeinflussen sind. Wie kann man sich so eine Behandlung vorstellen?
Die Fettabsaugungen werden alle in lokaler Betäubung durchgeführt, wir arbeiten mit Mikrosonden, die etwa 2-3 mm stark sind und durch etwa 1 mm große Öffnungen in die Haut eingebracht werden. Es wird nicht geschnitten, es wird nicht genäht, die kleinen Einstichstellen sind am Tag nach dem Eingriff schon verheilt. Die Behandlung wird ambulant durchgeführt und in der Regel sind die Patienten am nächsten Tag wieder arbeitsfähig. Müssen die Patienten Angst vor dem Eingriff haben?
Nein. Die Eingriffe sind risikoarm, minimal-invasiv, medizinisch indiziert. Wir führen seit etwa 20 Jahren fast täglich in unserer Klinik Fettabsaugungen durch und haben bisher kein einziges Mal eine wirklich ernsthafte Komplikation erlebt.
Wie viele Fettabsaugungen sind in Ihrer Klinik bisher durchgeführt worden und wie viele Fettabsaugungen haben Sie persönlich durchgeführt?
Wir haben hier sicherlich über 20.000 Fettabsaugungen durchgeführt, ich allein sicherlich über 10.000, aber man hört auf zu zählen (lacht). Wie sieht es denn mit dem Facelift bei Männern aus? Unterscheidet es sich von dem Facelift bei Frauen?
Im Grunde wenig. Auch bei den Männern hängt die Hals- und Wangenpartie, auch hier kann man durch einen kleinen Eingriff in örtlicher Betäubung die Lebensqualität deutlich verbessern. Mir ist wichtig: Es geht hier nicht darum, ein Gesicht künstlich zu gestalten oder glatt zu ziehen, sondern darum, dass man wieder frisch, erholt und natürlich aussieht. Wir haben in den letzten Jahren in unserer Kliniken ein spezielles Facelift entwickelt, das sog. Softlifting. Dieses Lifting wird in örtlicher Betäubung durchgeführt, der Eingriff dauert etwa 1,5-2 Stunden, die Patienten bekommen einen kleinen
Schöne und gesunde Zähne sind auch für Männer heute ein Muss. Die Behandlung in unserer Zahnklinik ist minimal-invasiv, die Patienten haben keine Schmerzen und sind schnell wieder belastbar. Auf Wunsch der Patienten kann die Behandlung in Vollnarkose, Dämmerschlaf oder in örtlicher Betäubung durchgeführt werden. In unserer Zahnklinik stehen High-Tech-Verfahren, wie dreidimensionale Computerplanung, Funktionsanalyse und DVT (digitale Volumentomografie) zur Verfügung. Herr Dr. Herberger, vielen Dank für das Gespräch.
Dr. med. Armand Herberger Leiter der Musenhof Kliniken in Deidesheim
Indikationen Typisch Mann: • Männliche Brust (Gynäkomastie) und die seitlichen Brustpartien • Dicke Hüfte, Taille, Ober-/Unterbauch • Doppelkinn • Tränensäcke und Schlupflider • Hängebacken
Typisch Frau: • Reiterhosensyndrom (durch Diät und Sport nicht beeinflussbare dicke Ober- und Unterschenkel) • Säulenbeine • Kartoffelknie • Dicke Oberarme, Hüfte, Taille, Ober-/Unterbauch • Doppelkinn
Weitere Informationen und einen Beratungstermin erhalten Sie unter: Tel.: 06326 96860 per E-Mail: info@musenhof.de oder im Internet unter www.musenhof-kliniken.de
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FOKUS MEDIZIN
Das vernachlässigte Geschlecht Männer sind öfter krank als Frauen. Und sie müssen in verstärktem Maß Prävention betreiben.
Elmar Heinze / Redaktion
Die Melodie des bekannten Hits von Herbert Grönemeyer summt wohl jeder im Geiste mit: „Männer sind auf dieser Welt einfach unersetzlich“, heißt es dort. Dieser Zeile voran stellt der Interpret eine andere Erkenntnis, die nicht minder wahr ist: „Männer sind so verletzlich.“ In der Tat sind Männer häufiger krank als Frauen, ihre Lebenserwartung liegt im Durchschnitt fünf Jahre niedriger als die von Frauen. Doch weil Männerkrankheiten mit geminderter Präsenz und Leistungsbereitschaft assoziiert sein können, werden sie von unserer Gesellschaft weitgehend tabuisiert. Zu diesem Schluss kommt der erste Bericht zur Männergesundheit, der 2010 der Öffentlichkeit vorgestellt wurde. Die Studie zur gesundheitlichen Lage des männlichen Geschlechts wurde gemeinsam von der Stiftung Männergesundheit und der Deutschen Gesellschaft für Mann und Gesundheit mit Unterstützung der Deutschen Krankenversicherung (DKV) erstellt. Eine entsprechende Studie für Frauen gab es bereits 2001. Frauenkrankheiten seien von einem hohen gesellschaftlichen Interesse begleitet, so die Autoren, gut kommuniziert und durch die Forschung – von der Früherkennung bis zur Versorgung – öffentlich prominent gefördert.
»Die Zahl der Krebserkrankungen steigt bei Männern stärker an.« „Der Bericht macht deutlich, wie dringend die gezielte Analyse der männlichen Gesundheit ist“, so der Bielefelder Sozialwissenschaftler Klaus Hurrelmann. So neigen Männer grundsätzlich dazu, ihre Gesundheit zu überschätzen – in allen Altersgruppen. Im Gegensatz zur Selbsteinschätzung liegt etwa der Anteil der Männer, die vor dem 65. Lebensjahr versterben, immer noch deutlich über dem Anteil der Frauen. Häufig, so die Studie, handele es sich um vermeidbare Sterbefälle, die durch Gesundheitsrisiken wie Rauchen, Fehlernährung, Bewegungsmangel oder Alkohol bedingt sind. Außerdem steigt die Anzahl der Krebserkrankungen bei Männern in stärkeren Maß an als bei Frauen. Vor allem psychische Krankheiten sind unter Männern tabu – und nichtsdestotrotz auf dem Vormarsch: Die Fehlzeiten bei der Arbeit durch psychische Störungen haben bei Männern deutlich stärker zugenommen als bei Frauen. Danach stieg die Zahl der Arbeitsunfähigkeitsfälle zwischen 1994 und 2003 wegen psychischer Erkrankungen bei Männern um 82 Prozent, bei Frauen dagegen um 57 Prozent. Die wichtigsten Störungen: Depression, Angststörungen,
somatoforme und Abhängigkeitsstörungen. Psychische zugehen. „Sie verdrängen Schmerzen aus Angst, ihrer Störungen gehören somit zu den häufigsten und koRolle nicht mehr gerecht zu werden“, sagte er der Nachstenintensivsten Erkrankungen. Interessant sind die richtenagentur dapd. „Lassen sich diese nicht mehr verZusammenhänge: Die Studie stellt eine Destabilisiedrängen, reagieren Männer beleidigt, sind enttäuscht, rung in vielen Lebensbereichen bei Männern um die dass die Maschine Körper sie im Stich lässt.“ Das wohl 50 Jahre fest. „Offenbar treten in diesem Lebensalter wichtigste Resümee des ersten Deutschen Männergeentwicklungspsychologische Veränderungen auf, die sundheitsberichtes ist: Männer müssen sich mehr um oft als kritische Lebensereignisse erlebt werden. NeuanIhre Gesundheit kümmern – und zwar, bevor sie von passungen oder Verleugnungen dieser Erlebnisse sind ihr im Stich gelassen werden. im Rahmen von Verarbeitungsprozessen spürbar – körperlich wie psychisch.“ Bei Männern zeigen sich psychische Probleme zum Beispiel in Alkohol- und Drogenabhängigkeit, Gewalttätigkeit oder einer antisozialen Persönlichkeitsstörung. Riskantes gesundheitliches Verhalten, das in Unfällen oder Gewaltausübung mündet, lässt sich oftmals auf ein verfehltes M ä nnlichkeitsideal zurückführen. Nicht unerwähnt in diesem Zusammenhang sollte der Faktor Arbeitslo„In meinem Beruf als Ärztin habe ich sigkeit bleiben, dessen schon viel erreicht. Zufriedene Patienten Auswirkungen dibestätigen mir das Tag für Tag. Ein gutes rekt die Gesundheit Gefühl, wenn man merkt, dass sich die Arbeit auszahlt. Das Gleiche erwarte ich betreffen. Außerdem von meinem Geld. Deswegen fühle ich spielen auf dem Feld mich bei der apoBank gut aufgehoben der Männergesund– dank sehr guter Beratung.“ heit viele psychische Faktoren eine Rolle, die etwa dazu führen, dass Männer eine Gesundheitsvorsorge in viel geringerem Maß in Anspruch nehmen als Machen Sie mit uns mehr aus Ihrem Geld. Frauen. Klaus Hurrelmann mahnt deshalb, das Männlichkeitsbild Weitere Informationen erhalten Sie in Ihrer Filiale oder unter bedürfe einer drinwww.apobank.de genden Überarbeitung. Nach Ansicht des Sozialwissenschaftlers haben viele Männer nicht gelernt, mit Krankheit und Schmerzen um-
Vermögen sollte auch Karriere machen.
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Hoffnung für Millionen Die Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung sollen medizinische Spitzenforschung vorantreiben.
Jürgen W. Heidtmann / Redaktion
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er Frühling gilt gemeinhin als die schönste Jahreszeit. Doch spätestens, wenn die Gräser beginnen zu blühen und Pollen freisetzen, beginnt für viele Allergiker die Leidenszeit. Rund 20 Prozent aller Deutschen leiden an einer Pollenallergie, insgesamt ist jeder dritte Deutsche von einer Allergie betroffen. Neben Niesen und tränenden Augen kann auch juckender Hautausschlag, Durchfall oder sogar akuter Schockzustand Zeichen für eine allergische Reaktion sein. In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Zahl der Allergiker in Deutschland verdreifacht. Die Allergie ist eine Volkskrankheit geworden. Für den Begriff der Volkskrankheit gibt es zwar keine genaue Definition. Doch gemeint sind in der Regel diejenigen Krankheiten, die in Zukunft massiv zunehmen werden. Neben den Allergien sind das vor allem aufgrund der schnell alternden Bevölkerung die Demenz, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionskrankheiten, Lungenkrankheiten, Krebs. Eine Reaktion auf die demografischen Veränderungen ist das „Rahmenprogramm Gesundheitsforschung“ der Bundesregierung. „Im Jahr 2050 ist jeder dritte Bundesbürger älter als 65 Jahre“, so Annette Schavan, Bundesministerin für Bildung und Forschung. Um die Erforschung der Volkskrankheiten voranzutreiben, hat ihr Ministerium die sechs Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung (DZG) ins Leben gerufen. EXZELLENZ DER BESTEN KÖPFE Die Institutionen werden vom BMBF bis 2015 mit rund 700 Millionen Euro gefördert. Insgesamt 40 Standorte mit mehr als hundert Hochschulen, Universitätskliniken und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sind beteiligt. Die besten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen sollen hier zusammenarbeiten, um neue medizinische Forschungsergebnisse schneller in die Anwendung zu bringen. Neben Prävention, Diagnostik und Therapie liegt ein Fokus der Forschungsarbeiten auf der Personalisierten Medizin. Die DZG sollen die Gesundheitsforschung weiter entwickeln und zukunftsfähig machen. Durch das Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), das Deutsche
Zentrum für Diabetesforschung (DZD), das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK), das Deutsche Zentrum für Infektionsforschung (DZIF), das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) und das Deutsche Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) werde die Forschung in Deutschland an Stärke gewinnen, so Schavan. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fänden hier „optimale Voraussetzungen“ für ihre Forschungsprojekte. Das Deutsche Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) zum Beispiel besteht aus 26 Einrichtungen an sieben Standorten bundesweit. Sie sollen durch gemeinschaftliche Forschung Vorbeugung, Diagnose und Behandlung von Herz-Kreislauf-Krankheiten verbessern. Es wird an sieben Standorten gebündelt, die wiederum Cluster bilden. Die oftmals interdisziplinäre Arbeit in den verschiedenen Instituten zu koordinieren und zu einem Ergebnis zu führen, ist eine anspruchsvolle Aufgabe. Standortkoordinatoren
sollen hier eine reibungslose Zusammenarbeit gewährleisten. Alle fünf Jahre wird ein international besetztes Gutachtergremium die Arbeit des Zentrums bewerten. Um Praxisnähe zu gewährleisten, sollen auch private Unternehmen eingebunden werden. Die DZG legen deshalb einen Schwerpunkt auf die wirtschaftliche Verwertung von Forschungsergebnissen und auf Kooperation mit der Wirtschaft. International besetzte Beratergremien sollen die Arbeit der DZG begleiten, um zu garantieren, dass sie an der Spitze des wissenschaftlichen Fortschritts aktiv werden. In Sachen Allergieforschung wird sich das Deutsche Zentrum für Lungenforschung (DZL) engagieren. Hier wird die deutsche Expertise im Bereich der pneumologischen Forschung und Klinik gebündelt. Dazu zählt auch die Erforschung der Pollenallergie, die Millionen Bundesbürgern derzeit den Frühling vermasselt. Deren Hoffnungen liegen jetzt auf den verstärkten Anstrengungen der Forscher.
Volkskrankheiten im Überblick Allergien In den letzten drei Jahrzehnten hat sich die Zahl der Allergiker verdreifacht. Rund 20 bis 30 Millionen Menschen in Deutschland leiden nach Schätzungen von Medizinern an Allergien: von Pollenallergie über Haustierallergie bis zur Nahrungsmittelallergie. Rund jeder fünfte Deutsche leidet an Heuschnupfen. Alzheimer Rund 1,2 Millionen Menschen in Deutschland leiden an einer Demenz, mit steigender Tendenz wegen der alternden Bevölkerung. So leidet im Alter zwischen 65 und 69 Jahren jeder Zwanzigste an einer Demenz, zwischen 80 und 90 ist bereits jeder Dritte betroffen. Für 2030 rechnen Experten mit 2,5 Millionen Betroffenen. Diabetes Sieben Millionen Menschen sind in Deutschland mit Diabetes in Behandlung. Drei Millionen wissen noch nicht von ihrer Erkrankung. Nur 300.000 Menschen leiden an Diabetes Typ 1, die große Mehrheit an Diabetes Typ 2. Seit Jahren wächst
die Anzahl Erkrankter stetig. Da Diabetes Typ 2 häufig keine Symptome zeigt, bleibt die Erkrankung oft über viele Jahre unentdeckt. Herzkrankheiten Mehr als 65.000 Menschen in Deutschland sterben pro Jahr an einem Herzinfarkt. Über 160.000 Männer und fast 235.000 Frauen sterben an einer koronaren Herzerkrankung (KHK), einer eine arteriosklerotische Verengung der Herzkranzgefäße. Männer sind von der koronaren Herzkrankheit früher betroffen als Frauen. Ihr Risiko steigt ab dem 45. Lebensjahr, während Frauen erst ab etwa dem 60. Lebensjahr gehäuft daran erkranken. Krebs 1,5 Millionen Menschen in Deutschland haben Krebs. Pro Jahr erkranken 436.000 Menschen neu, 211.500 Menschen sterben daran. Bis zum Jahr 2030 wird die Zahl der Krebsfälle voraussichtlich um 50 Prozent zunehmen. Steigende Lebenserwartung macht Krebs wahrscheinlicher. Häufigste Krebsart beim Mann ist der Prostatakrebs, bei der Frau der Brustkrebs.
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FOKUS MEDIZIN
— Gastbeitrag DR. PACHMANN —
Unterschätztes Risiko: Krebs erhöht Thrombose-Neigung deutlich Bayreuth – Thrombosen sind die zweithäufigste Todesursache bei Krebspatienten. Nahezu jeder dritte Thrombose-Patient ist an Krebs erkrankt. Epidemiologische Studien zeigen, dass das Risiko von Tumorpatienten, eine Venenthrombose zu entwickeln, um das Vier- bis Sechsfache erhöht ist. Experten beklagen, dass diesem nachweislichen Zusammenhang von Krebserkrankungen und Thrombosen im klinischen Alltag zu wenig Beachtung geschenkt wird. „Es sollte selbstverständlich sein, Krebspatienten auf das erhöhte Thrombose-Risiko aufmerksam zu machen. Denn Thrombosen bergen große Gefahren: Abgelöste Blutgerinnsel können Lungenarterien blockieren und so oft tödliche Lungenembolien verursachen", erklärt der Transfusionsmediziner und Thrombose-Experte Dr. med. Ulrich Pachmann, Leiter der Laborpraxis Dr. Pachmann im Transfusionsmedizinischen Zentrum Bayreuth (TZB). Bei der Tumorerkrankung spielen insbesondere Folgende Faktoren in der Zusammensetzung des Blutes und der Blutgerinnung des Patienten eine wichtige Rolle: Tumoren, die an Blutgefäßen wachsen, können den Blutfluss blockieren.
„Wie hoch das individuelle Risiko ist, hängt nicht nur von der Art der Krebserkrankung ab. Auch Alter, Lebensgewohnheiten, erbliche Veranlagung sowie biochemische Prozesse spielen eine Rolle. Das Risiko erhöht sich zudem signifikant durch situative Faktoren: Operative Eingriffe, langes Sitzen und Immobilität sind hier zu nennen. Bei Frauen die Pille, Schwangerschaft und Entbindung“, weist Dr. Pachmann hin. Mit Blick auf Risikosituationen oder KrebserkranZudem treten aus der geschädigten Gefäßwand verschiedene gerinnungsaktive Substanzen ins Blut über. Der Organismus reagiert auf die Metastasierung von Tumoren mit Veränderungen der Zahl und Funktion der Thrombozyten, die maßgeblich der Blutgerinnung dienen. Zusätzlich geben von Abwehrzellen attackierte Tumore auch Substanzen ins Blut ab, welche die Blutgerinnung aktivieren. Auch die Chemotherapie, kann zur Blutgerinnung beitragen: Indem sie Tumorzellen absterben lässt, führt sie auch zur Freisetzung von gerinnungsaktiven Fermenten. Zudem schädigen aggressive Chemotherapeutika die Gefäßinnenwände und verändern die Fließeigenschaften des Blutes.
kungen rät er zur Bestimmung des individuellen Thrombose-Risikos mit thrombotrac. Das von unter Leitung von Dr. Pachmann entwickelte Verfahren berücksichtigt die aus mehreren tausend Forschungsarbeiten extrahierten 30 wichtigsten Risiko- und Schutzfaktoren und deren Wechselwirkung. Damit können quantitative Aussagen über das individuelle Thrombose-Risiko und therapeutische Entscheidungen auf hohem Evidenzniveau getroffen werden.
Arbeitsgemeinschaft Transfusionsmedizinisches Zentrum Bayreuth TZB Kompetenzschwerpunkte der Laborpraxis Dr. Pachmann sind Blutstillungsstörungen, speziell Thrombozytopenie und von Willebrand-Erkrankung, sowie Thrombosen und Lungenembolien sowie die Bestimmung der zirkulierenden Tumorzellen im Blut zur Erfolgskontrolle der adjuvanten Chemotherapie, Ausschöpfung der Hormontherapie und personalisierten Therapie-Optimierung. Die medizinisch-biologisch ausgerichtete Forschungseinrichtung SIMFO bietet Studienleitung und Methodenentwicklung mit höchster Fachkompetenz in der Onkologie, Hämostaseologie und Transfusionsmedizin. www.thrombotrac.de, www.laborpachmann.de www.maintrac.de (Bluttest auf Tumoraktivität und Wirksamkeitsanalyse von Tumormedikamenten)
— Unternehmensbeitrag STALLERGENES —
Komfortabel, patientenfreundlich, effektiv Bei Stallergenes entsteht die Allergietherapie der Zukunft. Vor mehr als 100 Jahren begann eine der großen Erfolgsgeschichten der Medizin: In einem Fachjournal beschrieben Ärzte zum ersten Mal eine neue Methode zur Behandlung von Allergien. Dies war die Geburtsstunde der spezifischen Immuntherapie (auch Hyposensibilisierung, früher Desensibilisierung genannt). Was als Experiment begann, ist heute dank intensiver Forschung die wichtigste Therapieform in der Allergologie. Die spezifische Immuntherapie ist die einzige Behandlungsmethode, die durch ein gezieltes Training des Immunsystems an der Ursache der Allergie ansetzt und eine Verschlimmerung der Allergie verhindern kann. Durch die Behandlung wird das Immunsystem Schritt für Schritt an den Allergieauslöser (Allergen) gewöhnt, indem es regelmäßig mit kleinen Mengen des Allergens konfrontiert wird. Mit der spezifischen Immuntherapie können heute sowohl schwere Atemwegsallergien, zum Beispiel gegen Pollen, Hausstaubmilben oder Tierhaare, als auch Allergien gegen Insektengift von Wespen oder Bienen behandelt werden. Die Zukunft der spezifischen Immuntherapie hat bereits begonnen: Neben der klassischen Therapie mit Spritzen wurden in den letzten Jahren neue „Trai-
ningsmethoden“ für das Immunsystem entwickelt, die weniger aufwändig für Patienten sind. So kann die Therapie heute auch ganz unkompliziert mit Tabletten oder Tropfen durchgeführt werden, die selbstständig zu Hause eingenommen werden können. Diese Form der Therapie nennt sich „sublinguale“ (= unter der Zunge) Immuntherapie. Das aufbereitete Allergen wird dabei über die Mundschleimhaut aufgenommen.
bensqualität von Menschen mit schweren Atemwegsallergien verbessern. Das Unternehmen setzt daher auf umfangreiche Investitionen in Entwicklungsprogramme und sucht den intensiven, fachlichen Dialog mit Gesundheitsexperten und klinischen Partnern.
BESSERE THERAPIEN DANK FORSCHUNG UND ERFAHRUNG
das Unternehmen zu einem Vordenker auf dem Gebiet der spezifischen Immuntherapie und zum weltweiten Marktführer der sublingualen Immuntherapie gemacht. Insbesondere durch Innovationen im Bereich der modernen Immuntherapie mit Tabletten und Tropfen hat das Unternehmen Maßstäbe gesetzt und dazu beigetragen, die Allergietherapie für Patienten so einfach und komfortabel wie möglich zu machen. Auch in Zukunft möchte Stallergenes entscheidende Akzente in der Therapie von Allergien setzen und so die Le-
Die Entwicklung patientenfreundlicher und wirksamer Therapielösungen erfordert neben der nötigen Expertise auch das Wissen um die Wünsche und Erwartungen von Patienten und Ärzten. Der Name Stallergenes steht seit 50 Jahren für hohe Qualität, anwenderfreundliche Therapien und wissenschaftliche Forschung auf höchstem Niveau und bietet so entscheidende Pluspunkte für Arzt und Patient. Weltweit profitieren jedes Jahr bereits fast 500.000 Patienten mit schweren Atemwegsallergien und allergischem Asthma von Behandlungen mit den Präparaten von Stallergenes. Beispielhafte Pionierleistungen haben
Stallergenes: 20 Prozent des jährlichen Umsatzes fließen in Forschung und Entwicklung (Foto: Stallergenes)
www.stallergenes.de www.allergienavigator.de
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in|pact media Verlag
Stadt, Land, Forschung
Termine 2012
In ländlichen Regionen fehlen Ärzte, in manchen Städten sind es zu viele. Doch für Mediziner gibt es zahlreiche Betätigungsfelder.
78. Jahrestagung der DGK Über 8000 Besucher erwartet in diesem Jahr die Deutsche Gesellschaft für Kardiologie zu ihrer Jahrestagung in Mannheim. Traditionell bietet sich hier Wissenschaftlern eine Plattform, Forschungsergebnisse der Fachwelt zu präsentieren und zu diskutieren. Das Tagungsprogramm enthält 57 Postersitzungen und 77 Abstract-Vortragssitzungen mit einer Gesamtzahl von 1125 akzeptierten Beiträgen. Hauptthema dieses Jahr ist die Interventionelle kardiovaskuläre Therapie.
14. April Congress Center Rosengarten Mannheim http://ft2012.dgk.org ConhIT Größte Veranstaltung in Europa im Bereich Medizin und Informationstechnologie. Industrie-Messe, Kongress, Akademie und Networking. 2011 waren 241 Aussteller vertreten, die Ausstellungsfläche wird 2012 um 20 Prozent erweitert.
24. bis 26. April Messegelände Berlin www.conhit.de Orthopädie + REHA-Technik 2012 Die Veranstaltung mit dem korrekten Titel "Internationale Fachmesse und Weltkongress für Prothetik, Orthetik, Orthopädie-Schuhtechnik, Kompressionstherapie und Technische Rehabilitation" findet alle zwei Jahre in Leipzig statt und bietet starke Internationalität bei Ausstellern und Besuchern. Teilnehmer aus über 100 Ländern und Aussteller aus über 40 Nationen treffen sich hier. Dazu gibt es ein Fort- und Weiterbildungsprogramm mit mehr als 1.000 Referenten.
15. bis 18. Mai Leipziger Messe www.ot-leipzig.de Hauptstadtkongress 2012 Das Programm des Hauptstadtkongresses Medizin und Gesundheit besteht aus den Programmen dreier Fachkongresse: „Krankenhaus Klinik Rehabilitation 2012“, „Deutscher Pflegekongress 2012“ und „Deutsches Ärzteforum 2012“. 150 Einzelveranstaltungen mit über 500 Referenten aus dem In- und Ausland sind angekündigt. Hauptthema wird in diesem Jahr der Strukturwandel der Gesundheitsbranche sein.
13. bis 15. Juni ICC Berlin www.hauptstadtkongress.de
Expopharm Europas größte internationale Fachmesse für pharmazeutische Produkte. Rund 500 deutsche und internationale Aussteller, über 27.000 Besucher 2011.
10. bis 13. Oktober München www.expopharm.de Medica Weltgrößte Veranstaltung für die Experten der Medizinbranche. Präsentation von technischen und medizinische Innovationen, medizinischen Produkten. Aktuelle Branchentrends und Rahmenprogramm, Foren, Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen.
14. bis 17. November Messe Düsseldorf www.medica.de Compamed Internationale Fachmesse für Komponenten, Vorprodukte und Rohstoffe für die medizinische Fertigung mit über 500 Ausstellern. Material, Produktionstechnik, Qualitätskontrolle. Die Compamed findet parallel zur Medica statt, in den Hallen 8a und 8b.
14. bis 16. November Messe Düsseldorf www.compamed.de
Verena Mörath / Redaktion
D
as Jahr 2030: Eine Million ärztliche und nichtärztliche Fachkräfte fehlen. Die Wartezeiten bei einem Hausarzt: doppelt so lang wie noch heute. Auf dem platten Land: kaum ein Arzt weit und breit. Die Wochenarbeitszeit einer Krankenschwester: 60 Stunden. Anders wäre die Versorgung der Patienten nicht zu gewährleisten. Verlust an Wertschöpfung für die Gesamtwirtschaft auf Grund des Fachkräftemangels im Gesundheitswesen: 35 Milliarden. Wirklich sehr schlechte Aussichten, würden die Prognosen der Studie „Fachkräftemangel im Gesundheitswesen, die von der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zusammen mit dem Darmstädter WifOR-Institut im Herbst 2010 veröffentlicht wurde, wahr werden. Noch aber ist ein Großteil der deutschen Bevölkerung mit der aktuellen Gesundheitsversorgung zufrieden, stellte der MLP Gesundheitsreport 2011 fest. Aber die Deutschen sind skeptisch und schätzen die Entwicklung des Gesundheitswesens in den kommenden zehn Jahren eher pessimistisch ein. Nur etwa jeder siebte glaubt, dass sich die derzeitige gute Versorgung aufrechterhalten lässt. Ebenso wie die befragten Mediziner: 65 Prozent von ihnen sind der Meinung, dass es in Deutschland schon einen Ärztemangel gibt und fast die Hälfte rechnet damit, dass es in den nächsten Jahren zu einem Ärztemangel kommen wird. Wie dramatisch ist die Entwicklung? Fundierte Auskunft gibt hier der „Ärzteatlas“ des wissenschaftlichen Instituts der AOK, der jährlich herausgegeben wird, auch 2011: Hiernach gibt es mitnichten immer weniger Ärzte hierzulande, sondern immer mehr. „Sowohl bei den berufstätigen Ärzten insgesamt, als auch bei den ambulant tätigen Ärzten gab es in allen Jahren ausnahmslos Steigerungen bei den Arztzahlen“, außerdem hat sich „die Arztdichte seit den siebziger Jahren mehr als verdoppelt“. Es gebe in Deutschland nicht zu wenige, sondern eher zu viele Ärzte, wird bilanziert. Dennoch räumt auch der „Ärzteatlas 2011“ ein, dass sich gerade im hausärztlichen Bereich zum Teil enorme regionale Unterschiede zeigen: „Einer Unterversorgung beziehungsweise drohenden Unterversorgung in einigen Regionen steht eine massive Überversorgung insbesondere in Städten und für Ärzte attraktiven Regionen gegenüber.“ Nun soll mit Hilfe des Gesetzes zur Verbesserung der Versorgungsstrukturen in der gesetzlichen Krankenversicherung, das seit Januar in Kraft ist, eine flächendeckende wohnortnahe Versorgung für alle
gesichert werden. Ziel also: Genug Ärzte dort, wo sie wirklich gebraucht werden. Vor allem auf dem Land. Ein junger Arzt kann heute zum Beispiel in der Stadt leben und dennoch seine Praxis in einer kleinen Stadt eröffnen, falls es ihm nicht zu weit ist. Denn die Residenzpflicht ist aufgehoben. Er hat mit weniger Bürokratie zu kämpfen und auch nicht mit einer Budgetbegrenzung wie seine Stadtkollegen. Will der junge Mediziner jedoch partout in der Stadt bleiben, wird es ihm erschwert, eine Praxis zu eröffnen oder zu übernehmen. Das ist ein guter Anfang. Aber wird das genügend Nachwuchs überzeugen? Denn der demografische Wandel verändert die Städte und Ortschaften in strukturschwachen Regionen. Ein frischgebackener Arzt wird sich fragen: Soll ich mit meiner Familie in ein alterndes Dorf ziehen, das in 20 Jahren womöglich gar nicht mehr existiert? Gibt es dann noch Patienten für mich? Für meine Kinder eine Schule? Eine große Rolle spielt auch die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mehr als 60 Prozent der Studienanfänger sind inzwischen Frauen – sie möchten in Teilzeit arbeiten und
»Mehr als 60 Prozent der Studienanfänger sind Frauen.« geregelte Arbeitszeiten haben. Landärzte haben oft bis spät nachts und am Wochenende Dienst. Aber nicht nur diese „Landskepsis“ ist der einzige Grund, warum die junge Ärzteschaft hier keine Hausarztpraxis übernimmt. Laut Kassenärztlicher Vereinigung (KV) möchten viele lieber im Team arbeiten statt allein und gehen deshalb in eine Klinik oder in ein medizinisches Versorgungszentrum. Und längst will nicht jeder mehr als Arzt arbeiten, und das Medizinstudium bildet eine Basis für viele Berufsfelder: Forschung beispielsweise. Heute beschäftigen nicht nur Universitätsinstitute Mediziner, sondern auch große Forschungseinrichtungen wie Fraunhofer, Robert Koch, Max Planck oder das Deutsche Krebsforschungszentrum. Zudem bieten Biotech-Firmen jungen Medizinern Karrieremöglichkeiten in der freien Wirtschaft ebenso wie die Pharmaindustrie. Es gibt darüber hinaus noch die Möglichkeiten sich u.a. auf Medizinjournalismus oder -informatik, auf Public Health, Gesundheitsmanagement oder auf medizinisches Qualitätsmanagement zu spezialisieren. Nicht viel davon spielt sich auf dem Land ab.
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FOKUS MEDIZIN
— Unternehmensbeitrag Deutsche Apotheker- und Ärztebank —
„Niedergelassene sind unverzichtbar“ Mehr und mehr Ärzte sind angestellt tätig. Im Gespräch erklärt Georg Heßbrügge, Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik bei der Deutschen Apotheker- und Ärztebank, warum sich der Weg in die Selbstständigkeit dennoch lohnt. Herr Heßbrügge, immer mehr Mediziner auch im ambulanten Bereich sind Angestellte. Hat sich die Selbstständigkeit überlebt?
und auch die wirtschaftliche Situation ist attraktiv. Für mich sind das die zentralen Faktoren.
Ein klares Nein. Die Selbstständigen sind für die ambulante Versorgung unverzichtbar. Nur mit ihnen lässt sich eine wohnortnahe Versorgung sicherstellen. Umso wichtiger ist es, den Nachwuchs von den Vorteilen der Selbstständigkeit zu überzeugen.
Was ist mit dem Investitionsrisiko?
Ein stimmiger Business Plan hilft, es zu minimieren. Gemeinsam mit den Ärzten prüfen wir daher, ob ihre Pläne wirtschaftlich tragfähig sind - und welche Option am besten passt. Schließlich ist die Selbstständigkeit auch flexibler geworden: Einzelpraxis, Kooperation oder Ärztehaus – man hat die Wahl.
Welche Vorzüge machen Sie fest?
Selbstständige Mediziner sind nicht weisungsgebunden, können frei über die Ausrichtung der Praxis bestimmen
Stichwort Kooperation: Ihre Existenzgründungsanalyse belegt, dass sich immer mehr Existenzgründer für eine
Kooperation entscheiden. Wie erklären Sie den Wandel?
Oft ist in Kooperationen der bürokratische Aufwand geringer und durch die Spezialisierung der Partner lässt sich die Praxis breiter aufstellen. Beides kommt dem Patienten zugute. Zudem lassen sie mehr Raum für eine ausgeglichene Work-Life-Balance. Gerade für den Nachwuchs ist das ein wichtiger Punkt. Das hat auch die Politik erkannt. Sie spielen auf das Versorgungsstrukturgesetz an.
Genau. Hiermit hat der Gesetzgeber Anreize für die Selbstständigkeit gesetzt. Die Verlängerung der Vertre-
tungszeit macht es z.B. einfacher, sich um Kinder oder pflegebedürftige Angehörige zu kümmern. Ein weiteres Ziel war, die Versorgung in strukturschwachen Gebieten sicherzustellen. Hier wird die Niederlassung heute finanziell gefördert und die Pflicht, am Versorgungsort zu wohnen, ist aufgehoben. Für mich ist das ein Schritt in die richtige Richtung. GEORG HESSBRÜGGE Bereichsleiter Gesundheitsmärkte und -politik
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— Unternehmensbeitrag Leipziger Messe & CONFAIRMED —
Mobilität bis ins hohe Alter: Technik und Medizin helfen oft auch ohne Operation Rund eine Million Menschen in Deutschland kann kaum Arme oder Beine bewegen, rund 70.000 leben mit dem Verlust oder Teilverlust von Gliedmaßen. Skoliosen und Rheuma sind Volkskrankheiten. Handwerkliches Know-how, nicht-operative, konservative Behandlungsformen und innovative Hilfsmittel haben in den letzten Jahren für enorme Fortschritte in der Lebensqualität von Menschen mit Handicap gesorgt. Bei vielen Indikationen helfen Orthesen zur Stabilisierung, Entlastung oder Korrektur auch ohne aufwendige Operationen. Vor dem Hintergrund, dass nirgendwo in Europa so schnell zum Messer gegriffen wird wie in Deutschland, diskutieren führende Orthopäden eine Rückbesinnung und eine bessere Ausbildung in der konservativen Orthopädie. Die Kooperation hat sich vielfach im Alltag bewährt. Der Orthopädietechniker kann zusammen mit dem Arzt die optimale Variante für die Versorgung wählen, um genau die Eigenschaften zu erreichen, die vom Patienten gefordert sind: optimale Passform, geringes Gewicht, hohe Stabilität und beste Funktionalität.
Eine ganz besondere Abteilung der Orthetik sind Exoskelette: Stützsysteme, die wie Anzüge getragen werden, ermöglichen durch eine Vielzahl von Antriebsmotoren und Sensoren völlig neue Bewegungsabläufe für die Betroffenen – und bringen so Menschen mit Multipler Sklerose, mit einer Querschnittslähmung oder nach einem Schlafanfall wieder auf die Beine. „Für die Betroffenen ist es eine Sensation, wenn Sie teilweise nach mehreren Jahren erstmals wieder Stehen und Laufen können – oder sogar
Treppen steigen“, erklärt Martin BuhlWagner, Geschäftsführer der Leipziger Messe. „Auf der ORTHOPÄDIE + REHA-TECHNIK zeigt die Branche ihre technischen Innovationen, um körperlich beeinträchtige Menschen ganz praktisch in ihrem Alltag zu unterstützen“, so der Messechef weiter. „Die ORTHOPÄDIE + REHATECHNIK ist ein Panoptikum der Möglichkeiten. In Leipzig kommen Wissenschaft, Industrie, Handwerk und Handel zusammen, um Weichen für die
Zukunft zu stellen – ob mit fachmännischer, komplexer Technologie oder mit kleinen Hilfen für mehr Eigenständigkeit“, betont Klaus Jürgen Lotz, Präsident des Bundesinnungsverbandes für Orthopädie-Technik. „Uns ist es wichtig, zu zeigen, wie viel in den letzten Jahren erreicht wurde und wie sehr wir die Situation der Betroffenen mit unserem Handwerk verbessern können. Dazu setzt der Kongress in Leipzig Maßstäbe. Inklusion und Teilhabe am öffentlichen Leben werden durch unsere Arbeit deutlich gestärkt – das schafft und stärkt das Selbstvertrauen der Betroffenen.“ www.ot-leipzig.de
Über die ORTHOPÄDIE + REHA-TECHNIK 2012
Innovativ stellen sich die Brain-Computer-Interfaces dar. Menschen mit einer Handprothese können so dank der Kraft ihrer Gedanken wieder auf einer Computer-Tastatur tippen.
Die ORTHOPÄDIE + REHA-TECHNIK, Weltleitmesse und Weltkongress, findet vom 15. bis 18. Mai 2012 in Leipzig statt. Themen sind Prothetik, Orthetik, Orthopädieschuhtechnik, Kompressionstherapie und Technische Rehabilitation.
THEMENZEITUNGEN des in|pact media Verlags Der in|pact media Verlag veröffentlicht in regelmäßigen Abständen Themenzeitungen als Beilagen in überregional erscheinenden Tageszeitungen und Wochenmagazinen. Folgende Titel befinden sich derzeit in Planung:
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