Grüne Zukunft – Chancen, Trends, Innovationen

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juLI 2013

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...auch als APP für Smartphones & Tablets

kompensiert Id-Nr. 1330379 www.bvdm-online.de

Grüne Zukunft

Chancen, Trends, Innovationen Ambitioniert Energiewende Seite 6

Sparsam Antomobile Seite 8

Nachhaltig Investments Seite 11

»grüne zukunft« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.


GRUSSWORT

in|pact media Verlag

Liebe Leserinnen, liebe Leser, man kann die Zukunft als großes Problem beschreiben. Als eine Welt, in der immer mehr Menschen immer mehr verbrauchen – und so das Ökosystem mit seinen begrenzten Ressourcen zum Zusammenbruch bringen. Oder man geht noch einen Schritt weiter und begreift diese Entwicklung als Herausforderung. Dann wird aus der überlebenswichtigen Notwendigkeit, das Wachstum vom Ressourcenverbrauch zu entkoppeln, auch eine große Chance – vor allem für diejenigen, die schon jetzt mit gutem Beispiel vorangehen. Die deutsche Wirtschaft ist auf dem Weg in die grüne Zukunft schon gut vorangePeter Altmaier kommen. Sie benötigt heute deutlich weniger Rohstoffe und Energie und stößt weniger Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und ReaktorSchadstoffe aus als noch vor zehn Jahren. Umwelt- und Effizienztechnologien haben sich sicherheit zu einem bedeutenden Treiber für Wachstum und Modernisierung entwickelt. Ihr Anteil an der deutschen Wirtschaftsleistung lag 2011 bei 11 Prozent. Im Jahr 2025 werden es voraussichtlich mehr als 20 Prozent sein. Denn der Weltmarkt für Umwelt- und Effizienztechnologien wird sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln – und deutsche Unternehmen sind auf diesem Gebiet führend. Hier zeigt sich, dass eine ambitionierte Umweltpolitik den heimischen Unternehmen nicht schadet. Im Gegenteil: Sie ist Antreiber für Innovationen, weil sie Anpassungen vorwegnimmt, die andere erst später durchlaufen. So haben sich die deutschen Umwelt- und Effizienztechnologien zu einem Exportschlager entwickelt. Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat die Chancen, die auf dem Weg in eine Green Economy liegen, längst erkannt und sich gemeinsam mit mir zu einem „Memorandum für eine Green Economy“ bekannt. Wer auch nach der Lektüre dieser Beilage noch nach weiteren Belegen dafür sucht, dass Umwelt und Wirtschaft keine Gegensätze, sondern zwei Seiten derselben Medaille sind, für den habe ich einen besonderen Lesetipp: den GreenTech-Atlas 3.0, den Sie auf der Homepage des BMU (www.greentechatlas.de) finden. Eine der erfreulichsten Botschaften darin: Die GreenTech-Branche wird bis 2025 eine Million zusätzliche Arbeitsplätze schaffen – vielleicht bietet die Green Economy ja auch eine ganz persönliche Chance für den ein oder anderen von Ihnen.

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Seite 3 Grün ist die Hoffnung

Seite 8 Termine

Ressourcen effizienter nutzen

Messen und Kongresse

Seite 4 Forum der Akteure

Seite 8 Effizienz ist Trumpf

Hildegard Müller, BDEW Prof. Dr. Maximilian Gege, B.A.U.M e.V. Holger Lösch, BDI

Autos werden immer sparsamer

Seite 6 Innovationen

Mit der Herstellung dieser Publikation beteiligen wir uns an einem Klimaschutzprojekt zur Förderung von erneuerbaren Energien. Die durch den Druckauftrag entstandenen Emissionen werden hierdurch kompensiert.

Seite 10 Rohstofflager Europa

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Recycling erschließt neue Ressourcen

Galerie

Seite 6 Zukunft der Energie

Seite 11 Geld gut anlegen Nachhaltige Investments

Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit

Intelligentes Lastmanagement

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I m p r e ss u m in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 802086 -530 F +49 (0) 30 802086 -539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com

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IllustrationEN Jens Richter www.aus-aktuellem-anlass.de Druck Axel Springer Druckhaus Essen-Kettwig HERAUSGEBER Edi Karayusuf

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Seite 3

grüne zukunft

Studie von Roland Berger Consulting im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt übertrifft m WWF-Weltzustandsbericht „Living Plaschon die bisherige Entwicklung die Erwartungen. net Report 2012“, vermeldet in einer spektaNach Ansicht der Unternehmensberater wird sich kulären Aktion von einem Astronauten der der globale Umsatz mit Umwelttechnik von rund ISS, wurde berichtet: „Macht die Menschheit so 1.000 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 3.100 Milweiter, benötigen wir bis 2030 zwei Planeten, um liarden Euro im Jahr 2020 mehr als verdreifachen. unseren Bedarf an Nahrung, Wasser und Energie Internationale Aktivitäten im Klimaschutz zu decken. Bis 2050 wären es knapp drei“. Danach werden hier eine wichtige Rolle spielen, aber auch haben rund 2,7 Milliarden Menschen zumindest in Marktsegmenten wie Entsorgung, Wasser und zeitweise zu wenig sauberes Trinkwasser, 13 MilliAbwasser, Luftreinhaltung und Messtechnik steigt onen Hektar Waldflächen verschwinden pro Jahr, das Welthandelsvolumen schneller als der Indusund die Bestände an Wirbeltieren sind um rund 30 triemarkt. Besonders hohe Marktpotenziale, so Prozent geringer als noch 1970. Die Ursachen für Roland Berger, haben transferierbare Lösungen, den Artenverlust sind die Zerstörung der Lebensdie global zur Sicherung einer nachhaltigen Enträume vieler Tiere und Pflanzen, die Umweltverwicklung beitragen. Es gibt Hinweise darauf, dass schmutzung, der Klimawandel und auch so gedie deutsche Energiewende hier als Katalysator nannte „invasive Arten“, die durch den weltweiten fungieren kann, um Deutschland zum HochVerkehr in neue Regionen gelangen und andere technologieland in Sachen Effizienztechnologien heimische Arten verdrängen. hochzurüsten. Das Fernziel: Der gesamte EnergieFür den Bericht berechnete der World Wide bedarf eines Industrielandes soll aus erneuerbaren Fund For Nature den ökologischen Fußabdruck Energiequellen gedeckt werden. Ein ehrgeiziges der Menschheit. Der betrage heute im DurchProjekt, das weltweit einzigartig ist und Deutschschnitt 2,7 Hektar pro Person oder insgesamt 18 land und Europa zum Vorreiter macht. Milliarden Hektar. Die Kapazität des Planeten sei Die Vision: Um die globale Erwärmung unter aber nur 12 Milliarden Hektar oder 1,8 Hektar pro zwei Grad Celsius im Vergleich zum vorinduMensch. Die Menschheit verbraucht also mehr als striellen Niveau zu begrenzen, muss Deutschland die Hälfte zuviel und lebt auf Kosten künftiger seine Emissionen um rund 95 Prozent bis 2050 im Generationen. Vergleich zu 1990 senken. Die Herausforderungen Seit 1972 das Buch „Die Grenzen des Wachsfür Verbraucher und Industrie sind riesig. Die Intums“ des Wissenschaftlerteams „Club of Rome“ ternationale Energieagentur (IEA) bezeichnet die deutsche Energiepolitik in ihrem Länderbericht „Deutschland 2013“ als fortschrittlich und gab ihre Bedenken gegenüber dem nationalen Atomausstieg auf. Die Bundesrepublik sei „auf dem richtigen Weg“. Als eines der wenigen Länder reduziere Deutschland seine CO2-Emissionen. Bedenklich sei allerdings die klimaschädliche Renaissance von Kohle als Energielieferant. Umso wichtiger seien der Ausbau der Erneuerbaren Energien und die Kostensenkungen bei ihren Technologien, woerschien, ist die Menschheit alarmiert. Auch wenn für sich insbesondere das Erneuerbare-Energienviele der damals gemachten Prognosen nicht einGesetz als erfolgreiches Instrument erweise. Dort müsse perspektivisch nachgesteuert werden, um getroffen sind, hat doch in den Industriestaaten die Synchronisierung des Ausbaus mit der Infraein Umdenken eingesetzt. Inzwischen sind neue Aspekte dazugekommen. Neben dem Klimastruktur voranzutreiben. Für die nächsten Jahre seien Versorgungssicherheit und ausreichende Erwandel ist das zunehmend die Erkenntnis, dass das Wachstum der Bevölkerung wie auch der zeugungskapazitäten jedoch gewährleistet. Volkswirtschaften neue Probleme aufwirft: WerAuf der anderen Seite denken auch immer mehr Verbraucher langsam um. Die „Grüne Zukunft“, den Schwellen- wie Entwicklungsländer in ihrem so viel ist klar, wird zuerst in den Ballungsräumen Lebensstandard das Niveau der Industrieländer umgesetzt. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkeerreichen, so wird das die globale Lebensqualität stark beeinträchtigen. rung lebt bereits in Städten, mit steigender TenDoch es gibt Hinweise, dass bereits Gegenbedenz. Bis zum Jahr 2050 soll der Anteil der Städter auf über zwei Drittel steigen. Rund zwei Drittel wegungen stattfinden: In den Ländern des Norder weltweit verbrauchdens hat sich etwa die Artenvielfalt seit 1970 um ten Energie, 60 Prozent 30 Prozent erhöht. Um»Technologien zum Umweltschutz des Wasserverbrauchs und 70 Prozent der Treibwelt- und Naturschutz sind auf dem Weg zum zeigen hier positive Wirhausgase entfallen bereits auf sie. In den Städten kung. Oder: Während die Exportschlager.« werden wärmegedämmte Wirtschaftsleistung der Gebäude errichtet, die ihBundesrepublik seit 1990 um rund ein Drittel wuchs, gingen gleichzeitig die ren Energie aus erneuerbaren Quellen beziehen. Treibhausgas-Emissionen um 25 Prozent zurück. Energieeffiziente Technologien werden getestet Die Industrie arbeitet an Lösungen, die Energieefund neue Mobilitätskonzepte wie Car-Sharing und Elektro-Mobile erprobt. fizienz zu steigern, ohne dass der Lebensstandard Bis 2050 muss die Welt neun Milliarden Mendarunter leiden muss. Sie tut das nicht ganz uneigennützig: Technoschen versorgen. „Wir können es schaffen, dass alle Menschen genügend Nahrung, Wasser und Enerlogien zum Umweltschutz, so viel ist klar, werden mittelfristig zum Exportschlager. Prognosen gehen gie haben“, so Geort Scattolin von WWF Österreidavon aus, dass der Weltmarkt für Umwelttechnik ch. Die Richtung ist klar, jetzt kommt es darauf an, weit überdurchschnittlich wachsen wird – nämlich den Weg entschlossen zu gehen. acht Prozent pro Jahr im Durchschnitt. Nach einer Mirko Heinemann / Redaktion

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Grün ist die Hoffnung Die Menschheit muss in der Nutzung ihrer Ressourcen effizienter werden. Die deutsche Industrie geht mit ambitionierten Zielen voran.


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Forum DER AKTEURE

Entschlossen handeln! Die Redaktion befragt Akteure zu Herausforderungen und Chancen der Energiewende.

Hildegard Müller

Prof. Dr. Maximilian Gege

Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft

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ie Herausforderungen der Energiewende wurden ausgiebig diskutiert. Bis zum Beginn der neuen Legislaturperiode wird nicht mehr viel passieren können. Umso klarer ist, dass die Politik – unabhängig davon, welche Parteien regieren werden – nicht auf die übliche 100-Tage-Schonfrist bauen kann, sondern umgehend handeln muss. Zwei Themen gehören ganz oben auf die Agenda: Eine entschlossene Reform der Förderung der Erneuerbaren Energien und ein neues Energiemarktdesign. Stromkunden zahlen für die Förderung des Ökostroms allein in diesem Jahr mehr als 20 Mrd. Euro. Der weitere Ausbau der Erneuerbaren kann nicht länger auf Basis garantierter Einspeisevergütungen gestaltet werden. Der BDEW schlägt für einen effizienten Ausbau deshalb eine verpflichtende Direktvermarktung für Neu-Anlagen vor. Außerdem brauchen wir einen koordinierten Ausbaupfad von Bund und Ländern. Und nicht zuletzt brauchen wir insgesamt stärkere Steuerungselemente. Die Erneuerbaren Energien müssen dringend mehr Verantwortung für Versorgungssicherheit und Systemstabilität übernehmen. Was die konventionelle Energiewirtschaft mit einer erfolgreichen Marktorientierung bisher geleistet hat, wird im Zuge des Rollentausches auch von den Erneuerbaren verlangt. Mit dem rasanten Ausbau der Erneuerbaren sind die konventionellen Kraftwerke heute in eine ökonomische Schieflage geraten. Damit diese am Netz bleiben und notwendige Investitionen auch weiterhin erfolgen, brauchen wir mittelfristig einen Marktentwurf, der das Bereitstellen von Leistung honoriert. Der BDEW hat mit der Stra-

»Die Politik hat die Weichenstellungen in der Hand.« tegischen Reserve bereits einen konkreten Vorschlag gemacht, mit dem der Umbau kurzfristig ausreichend abgesichert werden kann. Sie stellt eine transparente Alternative zu der beschlossenen Reservekraftwerksverordnung dar. Der BDEW wird dazu weitere Konzepte vorlegen. Die Politik hat die Weichenstellungen für das Marktdesign der Zukunft in der Hand. Sie muss entscheiden, ob künftig einer marktwirtschaftlichen Ordnung der Vorrang eingeräumt wird – dieser Weg hat in der Vergangenheit viele Erfolge erzielt – oder ob Regulierung und Dirigismus der richtige Weg sind. www.bdew.de

Holger Lösch

Vorsitzender und Mitgründer von B.A.U.M. e.V.

Bundesverband der deutschen Industrie BDI Mitglied der Hauptgeschäftsführung

is zum Jahr 2030 werden von voraussichtlich neun Milliarden Menschen etwa 70 Prozent in Städten leben. Schon heute verursachen Städte rund 70 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Damit das Leben in urbanen Strukturen lebenswert bleibt, müssen kommunale Entscheidungsträger heute handeln. Für sie wurde der neue B.A.U.M.-Report „Intelligent Cities – Wege zu einer

ie Prognosen der Vereinten Nationen zeigen: Die Welt wird städtischer. Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung lebt bereits heute in Städten, rund zwei Drittel der Energie werden weltweit dort verbraucht. Die zehn wirtschaftsstärksten Städte der Welt erzeugen 20 Prozent der weltweiten Weltwirtschaftsleistung. Durch ihre Rolle als Kreativund Wirtschaftszentren sind sie der Ausgangspunkt für nachhaltige Entwicklung. Laut OECD-Schätzungen belaufen sich die in Städten erforderlichen Infrastrukturinvestitionen bis 2030 auf mehr als 40 Billionen Dollar weltweit. Das ist eine Vier mit 13 Nullen. Diese gigantische Summe umfasst notwendige Investitionen, um vier große Bereiche zukunftsfähig und klimaschonend zu gestalten: die Energieproduktion und -verteilung, die Wasserver- und entsorgung, die Gebäudetechnik sowie den Personen- und Güterverkehr. Darüber hinaus spielen das Recycling von Elektrogeräten oder Autos und die Gewinnung von Kupfer, Gold oder Aluminium aus Schrott („Urban Mining“) bei der Schonung der begrenzt verfügbaren Rohstoffe eine be-

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»Wir brauchen einen Zukunftsfonds für EnergieeffizienzMaßnahmen.« nachhaltigen, effizienten und lebenswerten Stadt“ entwickelt. Er liefert sowohl internationale BestPractice-Beispiele, als auch einen schrittweisen integrativen Fahrplan hin zur intelligenten Stadt. Neben den Handlungsfeldern Energiekonzepte, Mobilität, Planung und Verwaltung und Wirtschaft bezieht der Report drei zentrale Querschnittthemen ein: Informations- und Kommunikationstechnologien, Bürgerbeteiligung
 und den Finanzierungsaspekt. Die Umstellung zu Intelligent Cities bietet enorme Potenziale für ein grünes Wirtschaftswunder. Um Städte und Gemeinden auch finanziell bei der Weiterentwicklung zu einer zukunftsträchtigen und attraktiven Kommune zu unterstützen, habe ich den B.A.U.M.-Zukunftsfonds entwickelt, ein innovatives Finanzierungsmodell, mit dessen Kapital Energieeffizienzmaßnahmen finanziert werden. Der Zukunftsfonds ermöglicht Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Privathaushalten, diese Maßnahmen durchzuführen, ohne selbst investieren zu müssen. Stattdessen stellt der Fonds Gelder bereit. Die Rückzahlung an die Anleger erfolgt durch die eingesparten Energiekosten. Drei Prozent sind dabei sicher. Die ersten Projekte der 2011 gegründeten B.A.U.M.-Zukunftsfonds Genossenschaft zeigen die Tragweite dieser Idee, nun laufen erste Pilotprojekte auf regionaler Ebene. Auch Bundesumweltminister Peter Altmaier spricht sich für den Fonds aus: „Ich bin überzeugt, dass wir über diese Idee noch viel diskutieren werden“, so der Minister kürzlich auf der B.A.U.M.-Jahrestagung. www.baumev.de

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»Die Stadt der Zukunft als Treiber für Nachhaltigkeit.« sondere Rolle. In den Metropolen entscheidet sich, ob für immer mehr Menschen ihre Hoffnung auf mehr Lebensqualität erfüllt werden kann. Denn Urbanisierung bedeutet Vernetzung, Kreativität und Innovation – und kann so zu mehr Wachstum und Wohlstand führen. Wie gut, dass im Ausland großes Interesse an deutschen Technologien herrscht. Deutsche Unternehmen gehören mit ihren Technologielösungen für die Stadt der Zukunft und die Energiewende zu den kompetentesten Akteuren auf dem Weltmarkt: Mit Energieeffizienz-, Infrastruktur- und Umwelttechnologien erreichen deutsche Unternehmen heute einen Weltmarktanteil von 16 Prozent – fast doppelt so viel wie der allgemeine Weltmarktanteil. Keine Frage, für die deutsche Industrie liegt im Zukunftsfeld Urbanisierung eine außerordentliche Wachstumschance. Die deutsche Industrie bietet erprobte Systemlösungen und innovative Modelle. Eine besondere Stärke sind integrierte Konzepte für wachsende und neu zu errichtende Städte. Deutschland, das „Land der Ideen“, liefert die Bausteine für die Städte der Zukunft. www.bdi.eu


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grüne zukunft

— Unternehmensbeitrag HEAG Südhessische Energie AG / ENTEGA —

Die Energiewende wird aus den Regionen gelingen Durch die Renaissance der Stadtwerke kann Deutschland weltweit politisch, technologisch und ökonomisch Vorreiter werden.

Die Energiewende ist eine Jahrhundertchance: Gelingt sie, beschert sie Deutschland gewaltige ökonomische, technologische und ökologische Wettbewerbsvorteile. Sie kann Vorbild für eine neue partizipative Politik und demokratische Kultur werden. Die Chancen stehen gut, eines ist aber klar: Der vollständige Umstieg von der fossilen und atomaren auf eine Energieerzeugung aus erneuerbaren Quellen entscheidet sich vor Ort. Dafür braucht es Impuls und Antrieb aus den Regionen – mit den Stadtwerken als treibende Kraft. Kaum zwei Jahre alt, mehrt sich die Kritik an der auf vierzig Jahre ausgelegten Energiewende. Sie wird als zu ambitioniert, technisch unmöglich und unfinanzierbar abqualifiziert. Selbst Bundesumweltminister Peter Altmaier ist sich seiner Sache nicht sicher und zaubert die unvorstellbare Zahl von einer Billion Euro Kosten aus dem Hut. Freilich ohne Kalkulationsgrundlage. Woher sollte die auch kommen, denn politisch, ökonomisch und auch technologisch ist die Energiewende ein hochdynamischer Prozess, bei dem die Prämissen nicht in Stein gemeißelt sind. Zukunft des EEG, Ausbau der Netze, Kosten für CO2-Zertifikate oder Speicherproblematik – alles Beispiele, bei denen wir am Anfang oder mitten in Diskussion und Entwicklung stehen. Es geht bei der Energiewende nicht um Entscheidungen für die Ewigkeit, wie bei Riesenmeilern oder gigantischen Braunkohlelöchern mit Laufzeitengenehmigungen bis zu einem Dreivierteljahrhundert. Vielmehr muss ein Prozess fortlaufenden Wandels organisiert werden. Hierfür gibt es keinen statischen Weg, keine Zehn-Punkte-Programme, kein klares Enddatum.

als Effizienzmanager leisten. GeDie Energiewende markiert den Ausstieg aus der Großtechnologie im meinsam mit dem Handwerk und Kraftwerksbereich, hin zu kleineren anderen Dienstleistern kümmern Erzeugungseinheiten. Aus Riesensie sich um die neuesten Technomeilern wird Bürgerenergie. Mit weit logien des Gebäudemanagements. über einer Million privater FotovolDabei kommt ihnen zugute, dass sie die vorhandene Energieinfrastruktaik-Anlagen, übertrifft die Leistung dieser Erzeugungsart alle anderen tur ihrer Region aus dem „Effeff“ Kraftwerkstypen in Deutschland. kennen. Bei der energetischen ModerDie Energiewende als partizipative nisierung von Gebäuden und Anlagen gesellschaftliche Unternehmung erim Hinblick auf Strom- und Wärmeeffizienz gibt es deshalb keine besseren fordert eine Reihe von RollenwechPartner vor Ort. Vom Kühlschrank, seln: Konsumenten können Erzeuger der weniger Strom verbraucht als sein, aber sie müssen auch Teil des eine Energiesparlampe, über moSystems werden und Pflichten tragen. Gleichzeitig haben die dernste Brennwertkessel, Bürgerinnen und Bürger, Klima- und Dämmsysteme, die über den Strompreis Wärmepumpen bis zum die Energiewende mitfiindustriellen Druckluftsynanzieren, die Chance, sie stem gilt es für Stadtwerke, selbst zu gestalten: Bei der die gesamte EnergieinfraErzeugung genauso wie struktur einer Stadt oder bei Standortfragen und Region bestmöglich auf Betroffenheiten beim LeiEffizienz zu trimmen. Am Ende dieser Entwicklung tungsausbau. könnte eine der innovaPartizipation, TranspaMarie-Luise renz aber eben auch eine dr. tivsten und vielfältigsten Wolff-Hertwig faire Aufteilung der Kosten Vorstandsvorsitzende Gebäude- und EnergieHEAG Südhessische Energie AG/ENTEGA sind Leitmotive der Eninfrastrukturen stehen, die weltweit Maßstäbe setzt. ergiewende. Hier liegt die Auch vertrieblich stehen die Chance für die ökonomische Renaissance der Stadtwerke. Energiewende Stadtwerke vor großen Herausfindet zu 80 Prozent in den örtlichen forderungen. Denn wenn Strom Verteilnetzen statt. Kommunale Unmehrheitlich ohne Brennstoffe und damit ohne volatile Kosten produziert ternehmen sind als Systemmanager wird, kommt die Stromflatrate, mit für die örtlichen Netze gefordert, in der sich Abrechnungsprozesse wesentdie Erzeuger mit unterschiedlichsten Eignerstrukturen ein- und ausspeisen. lich vereinfachen lassen: So können Systemdienstleistungen für kleiner die Stadtwerke die Chance nutzen, werdende Netzzellen sind vollkomsich vom Versorger zum bürgernahen und bedürfnisorientierten Dienstleismen neue Aufgaben, für die Stadtwerter für die Bürgerinnen und Bürger ke sich zu rüsten beginnen. einer Stadt oder einer ganzen Region Ein wichtiger Baustein der neuen zu entwickeln. Über eine Bürgerkarte Energieversorgung ist die Ausschöpfung von Energieeffizienzpotentialen. könnten die Kunden dann nicht nur ihren Strom, sondern auch Busse und Auch hierzu können Stadtwerke Bahnen zahlen, Internet und Telefon, und lokale Dienstleister einen Beitrag

Besuche im Schwimmbad oder der Stadtbibliothek, im Konzert oder Theater. Parkautomaten könnten mit einer einzigen Karte genauso bedient werden wie Leihfahrräder oder Carsharing-Stationen. Entsprechende Abonnements sind denkbar, mit nur einer einzigen, von den Stadtwerken organisierten Abrechnungsstruktur als Basis. In Kombination mit den Sparkassen wäre selbstverständlich auch die Nutzung als Bargeldersatz möglich. Wenn dies gelingt, ergibt sich daraus ein Wettbewerbsvorteil der kommunalen Unternehmen, denn Strom, Straßenbahn und Schwimmbad mit nur einer Karte bezahlen – das kann nur „mein Stadtwerk“ anbieten. Das Beispiel zeigt: Die Energiewende bietet große Chancen, zuallererst für die Bürgerinnen und Bürger, aber eben auch für die Unternehmen der Energiewirtschaft. Visionen und Konzeptarbeit sind in Politik und Wirtschaft jetzt genauso gefragt wie ein nüchternes Abarbeiten der „Baustellen“. Die Ausbauziele der Erneuerbaren beibehalten, dabei aber die Kosten durch höhere Effizienz bei der Standortwahl in den Blick nehmen und so die Erneuerbaren nicht nur politisch, sondern endlich auch ökonomisch wettbewerbsfähig machen – das ist die Messlatte, an der sich alle in Diskussion befindlichen Reformvorschläge des EEG messen lassen müssen. Die Energiewende bietet nicht nur die Aussicht auf eine fortschrittliche, nachhaltige Energieversorgung hierzulande. Sie beinhaltet für Deutschland auch die Chance, weltweit Vorreiter zu sein. Gehen wir es an – vor Ort. www.hse.ag www.entega.de


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in|pact media Verlag

Die Zukunft der Energie

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Grüne Innovationen Bambus-Boom Die Firma Lotze und Partner fertigt erstmalig Bauelemente nach deutschem Qualitätsanspruch aus Bambus. Der massiv verpresste Bambus zur Entwicklung von Fenstern und Haustüren ist hochwertig wie ein Hightechmaterial und übertrifft die Standfestigkeit von Eichenholz um das Fünffache. Die schnell wachsenden Bambuspflanzen sind bereits nach fünf Jahren für die Herstellung von Türen und Fenstern verwertbar.

Grüne Kohle SunCoal Industries hat ein Verfahren entwickelt, mit dem sich Pflanzenabfälle in einen umweltfreundlichen Biobrennstoff verwandeln lassen. Dabei werden die Grünabfälle unter Druck erhitzt. Die Abwärme verwandelt die feuchte Masse zu trockener Biokohle und damit zu einem hochqualitativen Biobrennstoff. Die Biokohle kann überall dort eingesetzt werden, wo bisher Braunkohle als Energieträger genutzt wurde.

In zwanzig Jahren wird Deutschland nicht mehr wiederzuerkennen sein. Im Breisgau, dem klimatischen Kalifornien der Bundesrepublik, schimmern Photovoltaik-Module in der Sonne. In Niedersachsen ragen die Kuppeln der BiomasseKraftwerke den Himmel, und an der Nord- und Ostsee drehen sich die mächtigen Flügel der Windenergieanlagen: In 20 Jahren wird der Strom zur vorherrschenden Energieform, längst haben sich die fossilen Energieträger in eine Nische verabschiedet. Willkommen in der elektrischen Ära.

Axel Novak / Redaktion

Sparsame Flugzeuge MTU Aero Engines hat gemeinsam mit dem Triebwerkshersteller Pratt & Whittney einen so genannten Getriebefan entwickelt, der die Grundlage für besonders sparsame und leise Flugzeug-Antriebe bildet. Die MTU-Niederdruckturbine ist leichter und verfügt über einen höheren Wirkungsgrad als herkömmliche Turbinen. Ergebnis: Bis zu 15 Prozent weniger Treibstoff wird verbraucht, der subjektiv empfundene Lärm um bis zu 50 Prozent gedrosselt.

Blockheizkraftwerk Im Vergleich zur Heizung plus Strom aus dem Netz kann ein Blockheizkraftwerk (BHKW) bis zu 36 Prozent Primärenergie sparen, um die gleiche Menge an Wärme und Strom zu erzeugen. Durch das Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung – Abwärme des Verbrennungsmotor plus Stromerzeugung – überzeugen BHKW durch ihre Effizienz und Umweltfreundlichkeit. Außerdem können sie mit alternativen Brennstoffen, so genannter Biomasse betrieben werden.

Prozessor optimiert Energieersparnis Eine Software wertet komplexe Betriebsabläufe aus und ermittelt Energiesparpotenziale. Die Firma IS Predict hat ein Softwaremodul entwickelt, das in Unternehmen die Faktoren erfasst, die den Energieverbrauch beeinflussen, und das die erforderliche Energiemenge berechnet. Außerdem steuert es die Abläufe im operativen Betrieb so, dass sie energieeffizienter werden. Die Software ist besonders für Unternehmen mit energieintensiven Produktionsprozessen oder hohen Heizkosten geeignet. Fotos: Hersteller

Noch allerdings ist das alles Vision – auch wenn sich Deutschland derzeit mitten in der Energiewende befindet. Über das große Ziel herrscht Einigkeit, nur über den Weg dahin, über die konkreten Schritte, gibt es unterschiedliche Auffassungen. Ob die Vergütung von erneuerbarer Energie, der Bau neuer Stromtrassen durch die Republik oder die Förderung elektrischer Fahrzeuge – nichts entzündet derzeit so heftige Diskussionen wie der Umbau der deutschen Energiewirtschaft. Unabhängig von der Ausgestaltung der Energiewende sind sich Experten heute jedoch schon einig, dass es in Zukunft nicht mehr einige wenige zentrale Energiequellen geben wird, sondern einen Mix aus vielen kleinen und großen Kraftwerken. Heute erzeugen tausende kleiner Blockheizkraftkraftwerke oder hunderttausende Photovoltaikanlagen auf den Dächern von Privathäusern Strom – morgen werden es Millionen sein. Hunderttausende Windräder und Bio-Massen-Kraftwerke liefern dann Elektrizität – und ergänzen damit die klassischen Energiequellen Kohle und Kernkraft. Das hat natürlich Einfluss aufs Stromnetz. Statt zentraler Verteilungsnetze müssen dezentrale Netze entstehen, die Stromerzeuger und -konsumenten mit Speichern und intelligenten Steuerungskomponenten verbinden. Solche Netzwerke, so genannte „Smart Grids“, steuern den Verbrauch und die Produktion. Sie sorgen dafür, dass Privatleute ihren Konsum auch an der Verfügbarkeit von Strom ausrichten. Spielraum ist vorhanden: Fast die Hälfte des Haushaltsstromes wird in Deutschland für die Erzeugung von Wärme in unterschiedlichster Form verwandt, hat die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen ermittelt. Weitere 20 Prozent entfallen auf Kälteanwendungen. Hier bietet moderne Technik die Möglichkeit, elektrische Geräte als Puffer zu nutzen. Voraussetzung dafür sind allerdings nicht nur moderne Anlagen, sondern intelligente Stromtarife, die den Konsumenten einen Anreiz bieten, seinen Stromverbrauch umzustellen. Solche Tarife kann oder will allerdings noch kein Stromlieferant anbieten. Intelligentes Lastmanagement funktioniert auch im industriellen Maßstab: Beispielsweise schalten Steuerungssysteme Kühlhäuser, Klimaanlagen oder Wärmepumpen dann ein, wenn Energie aus Wind, Sonne und Wasser ausreichend vorhanden ist oder gerade wenig Strom verbraucht wird. Andererseits stoppen sie Industrieanlagen, wenn einem hohen Strombedarf eine geringere Stromerzeugung gegenübersteht – zum Beispiel bei Flaute oder Regenwetter. Derzeit werden solche intelligenten Netze in Deutschland in kleineren regionalen Netzen getestet. In einigen US-Bundesstaaten dagegen werden statt Megawatt so genannte Negawatt an den Börsen gehandelt, also vermiedene Stromlieferungen verkauft. Das reduziert die Stromlast und verringert die Zahl der Kraftwerke, die für den Betrieb des Netzes notwendig sind. Ganz ohne konventionelle Kraftwerke wird allerdings auch die Energieversorgung in einigen Jahren nicht auskommen. Klassische Kraftwerke gleichen die Fluktuation der erneuerbaren Energiequellen aus. Doch weil sich zum Beispiel energieeffiziente Gaskraftwerke derzeit am Markt nicht wirklich lohnen, setzen die Stromerzeuger auf günstige Kohlekraftwerke für die Grundversorgung. Mit dem Ergebnis, dass Deutschlands Stromnetze relativ stabil geblieben sind, aber der Kohlendioxidausstoß um zwei Prozent angestiegen ist. Die finanzielle Ausgestaltung des Umbaus lässt das, was ursprünglich Auslöser der Energiewende war, zurücktreten: den Klimaschutz.


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grüne zukunft

— Unternehmensbeitrag honda —

High Tech aus Japan im Heizungsraum Wie der japanische Autobauer Honda Heizungen zu Stromlieferanten macht. größter Motorenhersteller produzieren wir nicht nur Automobile und Motorräder, sondern auch Motorgeräte wie zum Beispiel tragbare Stromerzeuger. In der Konstruktion von Motoren und Generatoren hat unser Unternehmen mehr als fünfzig Jahre Erfahrung. Dieses Wissen haben wir in die Entwicklung des Mikroblockheizkraftwerks einfließen lassen.

Foto: Vaillant Deutschland GmbH & Co. KG

Das Honda Mikro-KWK-Modul mCHP (links) erzeugt gleichzeitig Strom und Wärme.

verbraucht wird. Die Abwärme des Motors wird dazu genutzt, das Wasser für Heizung und Brauchwasser zu erwärmen. In der Summe ist die KraftWärme-Kopplung daher deutlich effizienter als die herkömmliche getrennte Erzeugung von Wärme und Strom. Welche konkreten Vorteile ergeben sich daraus für den Kunden?

Seit wann ist das Honda Mikroblockheizkraftwerk erhältlich?

Angesichts steigender Energiekosten gehen Privathaushalte vermehrt dazu über, ihre Energie teilweise selbst zu erzeugen. Durch die sogenannte KraftWärme-Kopplung, kurz KWK, lassen sich im Eigenheim gleichzeitig Strom und Wärme produzieren. Vorreiter in diesem Bereich ist Honda. In Deutschland wird das japanische Unternehmen bislang eher mit Autos, Motorrädern und Rasenmähern in Verbindung gebracht. Doch in Japan ist das „Minikraftwerk“ von Honda bereits seit über zehn Jahren auf dem Markt und zählt bereits mehr als 130.000 Kunden. Damit ist

Honda der weltweit größte Hersteller von Mikro-KWK-Modulen. Für den deutschen Markt hat Honda gemeinsam mit dem Heizungsspezialisten Vaillant eine Lösung entwickelt, die speziell auf Ein- und Zweifamilienhäuser zugeschnitten ist. Wir sprachen mit Tsutomu Wakitani, dem Präsidenten des Honda Entwicklungszentrums in Offenbach. Herr Wakitani, wie kam Honda als Autohersteller auf die Idee, eine Energielösung für Haushalte zu entwickeln?

Das ist weniger abwegig, als es auf den ersten Blick erscheint. Als weltweit

In Deutschland wurde es erstmals 2011 vorgestellt – gemeinsam mit unserem Entwicklungs- und Kooperationspartner Vaillant. Das Mikro-KWKModul von Honda ist die Kernkomponente des Heizungssystems Vaillant ecoPOWER 1.0. Es ist als komplette Heizungsanlage erhältlich, kann aber auch bestehende Heizungen ergänzen.

Zum einen kann der Kunde seine Stromrechnung deutlich reduzieren. Entweder, er verbraucht den Strom direkt im eigenen Haushalt, oder er speist Überschüsse in das Netz des Energieversorgers ein. Außerdem kann er von zahlreichen Fördermitteln profitieren. Dadurch entsteht eine WinWin-Situation – einerseits für den Kunden, andererseits für die Umwelt. www.honda.de

Was ist der Vorteil der Lösung von Honda und Vaillant?

Bei der konventionellen Stromerzeugung kommt weniger als ein Drittel der eingesetzten Energie dort an, wo sie letztendlich verbraucht wird. Die Wärme- und Transportverluste sind immens. Ein Mikroblockheizkraftwerk produziert den Strom dort, wo er auch

Tsutomu Wakitani Präsident Honda R&D Europe (Germany)

— Gastbeitrag Deutscher Verband Flüssiggas e.V. —

Flüssiggas: Wichtiger Pfeiler der Energiewende Erneuerbare Energien sind ideal mit Flüssiggas kombinierbar. Regenerative Energien sind unsere Zukunft – doch es liegt in der Natur der Sache, dass sich die Sonne zeitweise hinter dunklen Wolken versteckt oder das Windrad still steht – spätestens dann ist es sinnvoll, konventionelle Energieträger mit geringen CO2-Emissionen als dezentrale Ergänzungsenergie einzusetzen. Flüssiggas nimmt in diesem Energiemix eine wichtige Position ein. Es bietet zahlreiche (Kombi-)Lösungen, welche die Umstellung der Energieversorgung effizient, bezahlbar und ökologisch umzusetzen. Flüssiggas verbrennt nicht nur CO2- und feinstaubarm, es lässt sich auch ideal mit erneuerbaren Energien wie z. B. Solarthermie oder Photovoltaik kombinieren. Ein weiterer Vorteil: Flüssiggas kann als leitungsunabhängige und damit mobile Energie überall dort eingesetzt werden, wo es Lücken in den Versorgungsnetzen gibt. So ist Flüssiggas vor allem in den ländlichen Regionen und sogar auch in Naturschutzgebieten ein beliebter Energielieferant. Vielen Haus- und Wohnungsbesitzern ist noch nicht bewusst, dass die hartnäckigsten Energiefresser nicht

unter den Elektrogeräten, sondern im Heizungskeller zu suchen sind. Fakt ist jedoch, dass über 80 Prozent des häuslichen Energieverbrauchs auf das Konto von Heizung und Warmwasserbereitung gehen. Und in puncto Heizen gibt es gleich mehrere Gewissheiten: Die Temperaturen fallen zuverlässig im Winter, die Energiekosten steigen seit Jahren und spätestens am Ende der Heizperiode gibt es deswegen für viele Verbraucher regelmäßig ein böses Erwachen. Letzteres liegt auch an oft völlig ineffizienter und veralteter Heiztechnik. Allerdings ziehen bisher noch zu wenige Verbraucher daraus ihre Konsequenzen. Und dabei ist es so einfach: Mit dem Energieträger Flüssiggas kann modernste Gasheiztechnik auch in Kombination mit regenerativen Energien genutzt werden. So ist heute die Kombination einer energiesparenden Gasbrennwertheizung mit einer Solaranlage eine der am häufigsten genutzten Sanierungsmaßnahmen. Flüssiggasbetriebene Heiztechnik ist auch für Innovationen und künftige Standards der Wärmeerzeugung gerüstet. Dazu gehören die dezentrale

Kraft-Wärme-Kopplung mit Mini-Blockheizkraftwerken und Gas-Absorptionswärmepumpen, die Umgebungswärme aus Luft, Erdreich oder Grundwasser nutzen. Bei der Brennstoffzellen-Technologie zur Stromerzeugung bietet sich das leitungsunabhängige Flüssiggas ebenfalls als Energieträger an. Dass Verbrauchern mit FlüssiggasHeizung eine zuverlässige Energieversorgung ohne Lieferengpässe zur Verfügung steht, ist der bundesweit flächendeckenden Infrastruktur für

Flüssiggas zu verdanken. Der überwiegende Teil der Flüssiggas-Versorgungsunternehmen ist im Deutschen Verband Flüssiggas e. V. (DVFG) zusammengeschlossen und bietet diese effiziente und umweltfreundliche Energie für jede Region und jedes Haus, auch an abgelegenen Standorten an. Die Standorte und Kontaktdaten der verschiedenen Flüssiggas-Anbieter in Deutschland sind auf der Website einsehbar. www.dvfg.de

Flüssiggas Flüssiggas (Propan, Butan und deren Gemische) ist auch bekannt unter seinem englischen Namen LPG (Liquefied Petroleum Gas). Flüssiggas ist eine umweltschonende und effizient einsetzbare Energie für die dezentrale Versorgung, deren Stärken in der hohen Energiedichte und einfachen Speicherbarkeit liegen. Ein weiterer Vorteil von Flüssiggas ist die saubere und schadstoffarme Verbrennung.


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Effizienz ist Trumpf

Termine Eurobike

Autos werden immer sparsamer, neue Antriebstechniken setzen sich durch.

28. bis 31. August, Friedrichshafen

40.000 Fachbesucher aus hundert Ländern informieren sich auf der internationalen Leitmesse rund um das Fahrrad. Auch Neuentwicklungen aus dem Segment E-Bikes und Pedelecs werden vorgestellt. Der letzte Messetag ist dem Publikum vorbehalten. www.eurobike-show.de

IAA Personenkraftwagen

12. - 22 September, Messegelände Frankfurt am Main

Gemäß zweijährigem Turnus werden 2013 wieder die PKWs Schwerpunkt auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main sein. Besonderer Schwerpunkt: nachhaltige Technologien. www.iaa.de

Klimamobility 2013

19. bis 21. September 2013, Messe Bozen

Innovative Technologien aus allen Bereichen der erneuerbaren Energien. Hauptzielgruppen sind Gemeinden und Kommunalbetriebe sowie Unternehmen aus energieintensiven Wirtschaftszweigen wie Industrie, Hotellerie und Handwerk. www.fierabolzano.it/klimaenergy

Renexpo

26. bis 29. September 2013, Messe Augsburg

Die Messe befasst sich mit allen Aspekten der regenerativen, dezentrale Energieerzeugung, der intelligenten Energieverteilung und -speicherung und der effizienten Energieverwendung sowie -Dienstleistungen. Die Schwerpunkte in diesem Jahr liegen auf Energieflexibilität und Ressourceneffizienz. www.renexpo.de

Battery + Storage

30. September bis 2. Oktober 2013, Messe Stuttgart

Als internationale Fachmesse für Batterieund Energiespeicher-Technologien richtet sich die Battery+Storage an alle Akteure rund um die Herstellung von Batterie- und Energiespeichersystemen für den mobilen und stationären Einsatz. Die Themenpalette reicht von den Rohstoffen bis zum fertigen Batteriesystem. www.messe-stuttgart.de/battery-storage

eCarTec 2013

15. bis 17. Oktober 2013, Neue Messe München

Die Internationale Leitmesse für Elektround Hybrid-Mobilität findet zum fünften Mal statt. In diesem Jahr steht die Messe im Zeichen der ganzheitlichen Lösungen für das Laden von Elektrofahrzeugen. Dabei wird die gesamte Wertschöpfungskette – von den Materialien, Komponenten, Zellen, Batterien bis hin zum Gesamtsystem und seiner Anwendung – berücksichtigt. www.ecartec.de

Neue Formen von Mobilität entstehen.

Eike Schulze / Redaktion

A

utos, aber auch Lkw und Sonderfahrzeuge werden immer sparsamer. Der Vergleich mit dem Jahr 1990 macht das deutlich. Verbrauchte damals ein Ford Fiesta mit 50 PS noch 7,5 Liter pro 100 Kilometer, so liegt der Verbrauch beim 96-PS-Fiesta von heute bei 6,3 Litern pro 100 Kilometer. Nur die Zahlen zu vergleichen, reicht aber nicht aus. Der heutige Fiesta ist deutlich schwerer, vor allem durch die aufwendigere Sicherheitstechnik mit Airbags und verbessertem Karosserieschutz. Deshalb dürfte der Verbrauch bei gleichem Fahrzeuggewicht noch deutlich günstiger sein. Zwei Gründe waren der Motor der Entwicklung hin zum sparsamen Automobil: zum einen die immer weiter steigenden Spritpreise, zum anderen Gesetze und Richtlinien, die den Verbrauch eindämmen sollen, um so den CO2-Ausstoß zu begrenzen. Die Zukunft wird zeigen, wie viel Einsparungspotenzial noch in Verbrennungsmotoren steckt. Zu erwarten ist hier in jedem Fall ein weiteres Absinken des Verbrauchs. Gänzlich ohne Treibstoff kommen reine E-Autos aus. Bekannt ist diese Antriebstechnik für PKW schon seit dem ausgehenden 19. Jahrhundert, jedoch konnte sie sich in der Frühzeit nicht gegen die Verbrennungsmotoren durchsetzen. Erst heute gelingt es, ausgereifte Modelle zu präsentieren. Vorreiter sind vor allem General Motors und besonders Toyota, die seit bald 20 Jahren Elektroautos produzieren. Die Modelle sind inzwischen auf der Höhe der Zeit, dennoch weisen Elektroautos ein Manko auf: Die Reichweite ist noch deutlich geringer als bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren. Zwar sind die E-Autos besonders nachhaltig aufgrund ihrer guten CO2-Bilanz, jedoch eignen sich die Fahrzeuge hauptsächlich für den Stadtverkehr. Ein weiteres Problem: Durch aufwendige Speichermodule (Batterien) sind diese Automobile relativ teuer. Interessanter für viele Verbraucher sind hingegen Hybridfahrzeuge. Diese verfügen sowohl über einen Verbrennungsmotor wie auch über einen Elektroantrieb. Je nach Leistung des Elektromotors kann dieser teilweise oder sogar hauptsächlich für den Vortrieb genutzt werden. Marktführer ist Toyota respektive Lexus, ein Segment des Autokonzerns. Das erste Großserienfahrzeug war 1997 der Toyota Prius. Lexus führte 2006 den Hybridantrieb in der

Luxusklasse ein. Auch weitere Energiesparmaßnahmen wie das LED-Licht waren nun in der Oberklasse bei Lexus verfügbar. Durch die Kombination von Verbrennungsmotoren – meist noch Ottomotoren – und der Elektrotechnik sinkt der Verbrauch weiter ab. Neuentwicklungen wie das energiesparende LED-Licht, aber auch eine stärkere Vernetzung der Fahrzeuge untereinander weisen den Weg in die Zukunft. So wurde beispielsweise vor einem Jahr in Frankfurt ein Pilotprojekt über miteinander per WLAN korrespondierende Autos durchgeführt. Ziel war es zum einen, über die Verkehrslage zu informieren und Staus aufzeigen, sodass eine Sprit sparende Umfahrung möglich war. Neben der Nachhaltigkeit der Fortbewegung stand zum anderen auch der Sicherheitsaspekt oben auf der Agenda. Apropos Frankfurt: Auf der diesjährigen IAA ist einer der Schwerpunkte die CAR-IT. Hier wird die Zukunft des Autofahrens diskutiert, die Weiterentwicklung intelligenter Fahrzeuginformationssysteme, spezielle Apps fürs Auto und neue Mobilitätskonzepte sind das Thema. Doch noch eine andere Entwicklung zeichnet sich ab: Carsharing. In vielen deutschen Städten wird es langsam knapp mit dem Parkraum. Die meisten Autofahrer nervt die ewige Parkplatzsuche. Wer ein Auto nur gelegentlich nutzt, für den ist Carsharing die Lösung. Anbieter sind zum einen größere Unternehmen wie Stadtmobil, Flinkster, DriveNow oder car2go, andererseits gibt es auch Vereine oder Genossenschaften, die Carsharing-Fahrzeuge anbieten. Im Jahre 2012 nutzten bereits 453.000 Autofahrer Carsharing-Angebote. Der Bestand der Fahrzeuge betrug bundesweit rund 6.700, die Zuwachsraten sind mit über 20 Prozent pro Jahr enorm.


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grüne zukunft

— Unternehmensbeitrag Toyota —

Deutschland fährt grün: Verkaufsschlager Hybrid Hybridmotoren schonen Umwelt, Portemonnaie und sorgen doch für jede Menge Fahrspaß. Vorreiter Toyota arbeitet bereits daran, den Hybridantrieb noch umweltfreundlicher zu gestalten. Wird ein Automobilhersteller zur grünsten Marke der Welt gewählt, macht das neugierig. Passiert das wie bei Toyota bereits zum dritten Mal in Folge, muss man doch genauer hinschauen. Für die Autoren der Studie „Best Global Brands 2013“ der internationalen Markenberatung Interbrand ist klar: Wer wie Toyota seit Jahren eine Vorreiterrolle auf dem Gebiet der Hybridantriebstechnik einnimmt, hat Platz 1 verdient. Das jüngste Mitglied der Hybrid-Familie: Toyota Auris Touring Sports Ganz aktuell wurde mit dem Toyota Auris Touring Sports der erste Kompakt-Kombi mit Vollhybridantrieb für den europäischen Markt vorgestellt. Damit können Kunden nun aus elf Toyota und Lexus HybridModellen wählen. Ein gern genutztes Angebot: Über 25 Prozent der ToyotaNeuwagenkunden in Deutschland entscheiden sich für einen Hybrid. Bei manchen Modellen liegt die Quote

Der Toyota Auris Touring Sports ist der erste Kompakt-Kombi mit drei Antriebsarten – erhältlich als Benziner, Diesel und Vollhybrid.

sogar deutlich höher wie beispielsweise beim Yaris, wo jeder zweite ein Hybrid ist. Der Grund für diesen Erfolg ist zum einen die langjährige Erfahrung, die Toyota mit Hybridantrieben hat. Bereits im Sommer 1997 fiel mit dem Coaster Hybrid EV in Japan der Startschuss für die Hybrid-Familie. Im Dezember folgte dann schon die erste Hybrid-Generation des Toyota Prius, die seit 2000 auch in Europa erhältlich ist. Seitdem hat Toyota seine Hybridantriebstechnik kontinuierlich weiterentwickelt und konnte im April diesen Jahres den Verkauf des fünfmillionsten Hybridfahrzeuges weltweit feiern. Ein Erfolg, auf dem sich Toyota aber keinesfalls ausruhen will: Bis 2015 dürfen Kunden

18 neue Hybrid-Modelle erwarten – bis 2020 soll der Hybridantrieb für fast alle Toyota-Modelle angeboten werden. Der Antrieb der Zukunft: sparsam und umweltfreundlich Zusätzlich überzeugen die HybridModelle natürlich mit ihrer Sparsamkeit. Der Yaris verbraucht als Vollhybrid auf 100 Kilometern beispielsweise nur 3,5 Liter, und selbst der große Siebensitzer Toyota Prius+ ist mit 4,1 Liter auf 100 Kilometern äußerst genügsam. Gleichzeitig schonen Hybrid-Fahrer die Umwelt. Bereits heute, so bestätigt das Kraftfahrt-Bundesamt, liegt der

CO2-Ausstoß der Toyota-Hybrid-Flotte mit durchschnittlich 91,1 g/km deutlich unter dem von der Europäischen Kommission angestrebten Richtwert von 95 g/km, den bis 2020 alle PKWHersteller im Flottendurchschnitt erreichen sollen. Grund für die Sparsamkeit: eine Kombination aus konventionellem Antrieb und Elektromotor. Ein Hybrid kann über weite Strecken elektrisch und deshalb emissionsarm fahren – ohne, dass der Fahrspaß auf der Strecke bleibt. Außerdem können Nebenaggregate wie die Servolenkung oder die Klimaanlage elektrisch betrieben werden. Die Rückgewinnung der Bremsenergie sorgt für zusätzliche Ressourcenschonung. Künftig will Toyota den Hybrid sogar noch grüner machen. Dank des Baukastenprinzips, auf dem alle Toyota-HybridModelle basieren, soll der herkömmliche Antrieb Anfang 2015 serienmäßig durch eine Brennstoffzelle ersetzt werden. Die einzige Emission wäre dann Wasser. Man darf also auf die Zukunft gespannt sein. www.toyota.de

— Gastbeitrag Berliner Agentur für Elektromobilität eMO —

Berlin-Brandenburg – Praxislabor für Elektromobilität verständliche Bilder im Straßenverkehr. Bereits jetzt werden in Berlin und Brandenburg mehr als 150 Projekte in dem Bereich vorbereitet und umgesetzt. In der Hauptstadt, die mit mehr als 220 öffentlich zugänglichen Ladepunkten über eine sehr gute Infrastruktur verfügt, sind heute rund 1.200 Elektrofahrzeuge auf der Straße – und es werden täglich mehr. Ziel des von der Bundesregierung und den Ländern Berlin und Brandenburg geförderten SchaufensterProgramms ist es, die Hauptstadtregion zu einem weltweit sichtbaren Standort für die elektromobile Entwicklung, Erprobung und Anwendung zu machen. Hier soll die gesamte Wertschöpfungskette der Elektromobilität von der Forschung und Entwicklung über die Produktion bis hin zur Anwendung abgebildet werden. Auf dem eMobility Summit Ende Juni bekräftigten die Bundesminister Ramsauer und Altmaier das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Dabei stellen die Erfolge in Berlin-Brandenburg eine wichtige Referenzgröße dar.

Durch 32 Kernprojekte und weitere assoziierte Projekte wird die Elektromobilität für Berliner und Besucher im Rahmen des Schaufensters bis zum Jahr 2015 erlebbar. So nehmen immer mehr Carsharing-Anbieter Elektroautos in ihre Flotten auf, bereits jetzt sind es rund 500 E-Fahrzeuge in der Metropole. Zwischen dem südwestlichen Umland und Steglitz ist ein PedelecKorridor auf den Straßen geplant, der Pendler dazu motivieren soll, auf Elektro-Fahrräder umzusteigen. Außerdem sollen die öffentlich zugänglichen Ladepunkte auf 1.600 bis Ende 2015 erweitert werden. Die Berliner Agentur für Elektromobilität arbeitet mit 250 Projektpartnern aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft an der Umsetzung der Projekte. Die Länder Berlin und Brandenburg, rund 200 große und mittelständische Unternehmen, 30 Forschungs- und Entwicklungs- sowie Bildungseinrichtungen und 20 Kammern und Verbände bilden ein starkes Netzwerk für den Know-how-Transfer. Derzeit befinden wir uns noch in einer Phase der Marktvorbereitung, doch im Jahr 2014 wird

von vielen Fachleuten ein regelrechter „Elektromobilitätsschub“ erwartet, der mit neuen Modellen verschiedener Fahrzeughersteller einhergeht. Die Industrie ist auf dem Weg zur Serienreife – mit Unterstützung der Vorreiterrolle der Hauptstadtregion.

Foto: D. Lässig

Weltweit verzeichnen Ballungsräume enorme Wachstumsraten. Das stellt Metropolen vor enorme Herausforderungen, insbesondere bei der Vermeidung von CO2- und Lärmemissionen. Damit wird das Thema Elektromobilität stark an Bedeutung gewinnen. Es werden wirtschaftliche Ansiedlungscluster für Schlüsseltechnologien entstehen, bei denen die Pionierregionen entscheidende Vorteile haben. BerlinBrandenburg hat hier einen wichtigen Meilenstein setzen können. Die Metropolregion konnte sich im Wettbewerb mit anderen Ballungszentren durchsetzen und wurde von der Bundesregierung 2012 zum internationalen Schaufenster der Elektromobilität ausgezeichnet. Dahinter versammeln sich inzwischen mehr als 150 Projekte und über 200 namhafte Wirtschaftsunternehmen. Ein Erfolg, den die Berliner Agentur für Elektromobilität eMO federführend koordiniert. Die Elektromobilität setzt sich im Berliner und Brandenburger Straßenbild zunehmend durch. Batteriebetriebene Autos, Hybridfahrzeuge und E-Bikes sind schon heute selbst-

Berliner Agentur für Elektromobilität eMO c/o Berlin Partner GmbH Ludwig Erhard Haus Fasanenstraße 85, 10623 Berlin E-Mail: gernot.lobenberg@emo-berlin.de www.emo-berlin.de www.berlin-partner.de


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Rohstofflager Europa Gut organisiertes Recycling erschließt neue Ressourcen für die Industrie.

Jürgen W. Heidtmann / Redaktion

„D

ie hundertprozentige Kreislaufwirtschaft ist ein erreichbares Ziel“, erklärte Eric Rehbock, Hauptgeschäftsführer beim Bundesverband Sekundärrohstoffe und Entsorgung, im Juni auf dem Internationalen Altkunststofftag des bvse-Fachverbandes Kunststoffrecycling. „Aber wir brauchen ein Umdenken, eine regelrechte Rohstoffwende. Momentan ist es so, dass Sekundärrohstoffe den Einsatz von Primärrohstoffen ergänzen. Die Zukunft wird so aussehen, dass Sekundärrohstoffe die Regel sein werden und durch Primärrohstoffe ergänzt werden.“ Wenn Europa weiterhin wettbewerbsfähig sein will, muss die Industrie eine entscheidende Rolle spielen, dies forciert auch die EU-Kommission in ihren aktuellen Vorschlägen zur Förderung der industriellen Basis der Gemeinschaft. Der EU-Politiker Reinhard Bütikofer fordert gar eine europäische Exportstrategie für Ressourcen- und energieeffiziente Technologien. Dazu zählen etwa Recyclinganlagen zur Gewinnung von Sekundärrohstoffen und erfolgreiche Unternehmenspraktiken der Entsorgungswirtschaft. Die europäische Ökodesign-Gesetzgebung sollte um die Kriterien Wiederverwertung („Recyclability“) und Ressourceneffizienz erweitert werden. Die Kommission sollte eine „3R“-Strategie fördern: Abfälle vermindern (reduce), wiederverwenden (re-use) und recyceln. Bereits 2009 hat eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) die hohe volkswirtschaftliche Bedeutung der Entsorgungs- und Rohstoffwirtschaft unterstrichen. Sie kam zu dem Ergebnis, dass die Recyclingbranche einer der wich-

tigsten Rohstofflieferanten der deutschen Industrie ist. Danach deckten die so genannten Sekundärrohstoffe, also wieder aufbereitete Materialien, 13 Prozent des gesamten industriellen Rohstoffbedarfs Deutschlands ab. „Urban Mining“, wie sich diese Form der Rohstoffgewinnung auch nennt, ist im Kommen. An der Spitze beim Einsatz von Sekundärrohstoffen liegt die Papierindustrie: Hier wird inzwischen zu über 70 Prozent Altpapier eingesetzt. Eng verflochten mit der Sekundärrohstoffbranche sind auch die Branchen „NE-Metalle und Halbzeug daraus“ sowie „Holzstoff, Zellstoff, Papier, Karton und Pappe“. Sie erhalten jeweils 9,1 Prozent aller Vorleistungslieferungen der Sekundärrohstoffbranche. Und die Stahlindustrie, fachgerecht die Branche „Roheisen, Stahl, Rohre und Halbzeug“, bezieht acht Prozent ihrer Vorleistungen aus den Primär- und Sekundärrohstoffbranchen. 20 Millionen Tonnen Stahlschrott jährlich werden von der Stahlindustrie eingesetzt, um 44,5 Prozent des deutschen Stahls herzustellen. Mit dem Aufstieg der Schwellenländer werden Rohstoffe weltweit immer knapper. In gleichem Maße wird auch die Bedeutung der RecyclingIndustrie wachsen. Gleichzeitig könnte durch den Einsatz von Sekundärrohstoffen die Umweltbelastung verringert werden. So verwies der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Entsorgungswirtschaft, Peter Kurth, darauf, dass Sekundärrohstoffe durch die Energieeinsparung auch deutsche Energieimporte reduzieren und die Umwelt entlasten. Kurth: „Bei Aluminium beträgt die Energieeinsparung beim Einsatz von Recyclingmaterial 95 Prozent gegenüber der Neuproduktion von Aluminium.“

— Experteninterview VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH —

Ressourceneffizienz – mehr als eine Chefsache Jeder Mitarbeiter kann Innovationen vorantreiben. Herr

Hermann,

der Verein Deutscher Ingenieure ist mit seinem VDI

Zentrum

Ressourceneffizienz seit vier

Industrie: Allein in den betrachteten Branchen lassen sich Materialkosten von bis zu 2,3 Milliarden Euro und Energiekosten bis zu einer Obergrenze von rund 600 Millionen Euro sparen. Es gibt also noch gehöriges Potenzial.

Jahren auf dem Sascha Hermann Geschäftsführer der VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH

Gebiet Ressour-

Gibt es Effizienzmaßnahmen, die sich

censchonung

besonders lohnen?

und

Ja, aber es gibt keinen Standardkatalog, der immer passt. Ressourceneffizienz umfasst neben einem sparsamen Material- und Energieverbrauch, auch effiziente Geschäftsprozesse. Schon kleine Veränderungen können sich überproportional auszahlen. Wir kennen einen Betrieb aus der Metallverarbeitung, der mit einer neuen Portalpresse 800 Tonnen Material pro Jahr sparen konnte. Aber auch dadurch, dass Arbeitshandschuhe bis zu sechsmal gewaschen und wiederverwendet werden können, spart die Firma rund 80 Prozent ihres Handschuhbedarfs. Man sieht, wie groß die Bandbreite der Möglichkeiten ist.

Materialef-

fizienz aktiv. Wo stehen wir 2013?

Ressourceneffizienz hat eine beachtliche Themenkarriere hingelegt. In vielen Großunternehmen steht es traditionell auf der Agenda, wurde aber oft nicht umfassend betrachtet. Das hat sich geändert. Und auch kleine und mittlere Unternehmen suchen nun verstärkt nach Informationen und gegebenenfalls nach Unterstützungsmöglichkeiten. Wie stark sich Ressourceneffizienz auf der Kostenseite bemerkbar machen kann, zeigt unsere neueste Studie zur Metall verarbeitenden

Wo im Unternehmen sollte die Verant-

Es klingt, als wäre Ressourceneffizienz

wortung für Ressourceneffizienzpro-

eine Antwort auf viele aktuelle Fragen in

jekte am besten angesiedelt sein?

den Unternehmen.

Da die Materialkosten den mit Abstand größten Kostenblock im verarbeitenden Gewerbe ausmachen, ist Ressourceneffizienz allein aufgrund der Relevanz für den Unternehmenserfolg grundsätzlich Chefsache. Aber in der letzten Zeit haben auch Mitarbeitervertretungen das Thema für sich entdeckt.

Das stimmt tatsächlich. Im globalen Wettbewerb kann ein Unternehmen gar nicht anders, als so kostenbewusst und ressourcenschonend wie möglich zu produzieren. Wenn dadurch die Mitarbeitermotivation gestärkt werden kann – umso besser. Und nach den Prognosen im aktuellen Umwelttechnologie-Atlas des Bundesumweltministeriums werden die „grünen Technologien“ ihr Marktvolumen bis 2025 mehr als verdoppeln. Mit einem gegenwärtigen Anteil Deutschlands von 15 Prozent kann sich jeder ausrechnen, welche Chancen sich hier künftig für unseren Arbeitsmarkt eröffnen. Und aus Sicht eines VDI erschließt sich ein zukunftsträchtiges Betätigungsfeld für die deutschen Ingenieure.

Wie das?

Wenn die Beschäftigten mit ihren Einsparvorschlägen zum wirtschaftlichen Erfolg beitragen, sichern sie letztlich ihre Arbeitsplätze. Der Personalkostenanteil ist in der Regel kleiner als der Materialkostenblock. Dementsprechend lassen sich hier deutlichere Effizienzgewinne realisieren als durch Personalmaßnahmen. Als Beschäftigte den wirtschaftlichen Erfolg des Unternehmens mitzugestalten, ist schließlich auch gut für das Betriebsklima.

www.ressource-deutschland.de


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grüne zukunft

— Unternehmensbeitrag LANDWIRTSCHAFTLICHE RENTENBANK —

»Die Energiewende ist auf dem Land zuhause« Landwirte nutzen effizient ihre Ressourcen und beweisen Unternehmergeist – auch bei veränderten Rahmenbedingungen.

„Grüne“ Energie gehört inzwischen genauso zum ländlichen Raum wie das Grün der Wiesen, Wälder und Felder. Aus Dr. Christian Bock vielen LandLeiter Fördergeschäft der Landwirtschaftlichen schaften sind Rentenbank zum Beispiel Solarzellen und Windräder nicht mehr wegzudenken. Und dies mit gutem Grund, denn hier stehen, vormals ungenutzt, mehr als genügend Flächen und Ressourcen zur Verfügung. So nutzten landwirtschaftliche Investoren schon früh ihre großen Dachflächen für die ersten Fotovoltaikanlagen. Mit Biomasseanlagen, Wind- und Wasserkraftwerken bauten sie ihre Vorreiterrolle schließlich weiter aus, so dass man heute zweifellos sagen kann: Die Energiewende ist auf dem Land zuhause.

Im Sinne einer klassischen WinWin-Situation unterstützen die Landwirte dabei jedoch nicht nur die aktuellen politischen Ziele, sondern auch die Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe. Denn viele sehen die Produktion erneuerbarer Energien als zweites Standbein und erhöhen so ihre Wertschöpfung. Gleichzeitig werden durch die Diversifizierung auch Abhängigkeiten und Risiken reduziert. So können zum Beispiel schwankende Einkünfte bei der Produktion von Agrargütern besser ausgeglichen werden. Unterstützt werden die Betriebe durch die Landwirtschaftliche Rentenbank. Mit dem Förderprogramm „Energie vom Land“ finanziert die Bank entsprechende Investitionen zu besonders günstigen Konditionen. Daher war die Dynamik des Sektors in den letzten Jahren auch in der Rentenbank deutlich zu spüren. Allein in den Jahren 2010 bis 2012 wurden für Investitionen in erneuerbare Energien Förderdarlehen in Höhe von

6,2 Mrd. vergeben. Die Rentenbank zählt damit zu den größten Finanzierern dezentraler Produktionsanlagen auf Basis regenerativer Energien. Allerdings wird die Investitionstätigkeit stark von den politischen Rahmenbedingungen beeinflusst. Daher ist es nicht verwunderlich, dass sich die Änderungen im ErneuerbareEnergien-Gesetz auch in den Geschäftszahlen der Rentenbank widerspiegelten. So sanken die Neuzusagen für Energie-Investitionen 2012 um 43% auf 1,4 Mrd. Euro. Das Finanzierungsvolumen bei Biogasanlagen ging sogar um 62% zurück und brach von fast 1,5 Mrd.€auf 554 Mio. Euro ein. Dabei investierten die Unternehmer auch hauptsächlich in die Erweiterung bestehender Anlagen und weniger in neue. Bei der Mehrheit der landwirtschaftlichen Energiewirte bleibt dennoch der Unternehmergeist geweckt. Viele entwickeln in ihren Betrieben neue kreative Geschäftsideen zur Optimierung der Anlagen

Geld gut anlegen Banken, Fondsgesellschaften und andere Anbieter werben zunehmend mit „nachhaltigen Investments“. Was steckt dahinter?

Imke Rosebrock / Redaktion

N

achhaltig handeln, Ressourcen schonen, die Umwelt schonen und damit Geld verdienen – das mag sich denken, wer gezielt nach alternativen Investmentmöglichkeiten für sein Kapital sucht. Schließlich soll die Rendite nicht auf Kosten der Umwelt oder der Arbeiter wachsen. Der Markt für Geldanlagen, bei denen es nicht mehr allein um Rentabilität, Liquidität und Sicherheit geht, sondern die zudem ökologische, ethische oder auch soziale Aspekte berücksichtigen, wächst stetig. In Deutschland hat sich binnen eines Jahres das Volumen solcher nachhaltigen Anlagen um etwa zehn Milliarden Euro auf insgesamt gut 73 Milliarden Euro erhöht, so die aktuellen Zahlen des Forums Nachhaltige Geldanlagen. Gut drei Viertel dieses Betrages würden durch institutionelle Anleger aufgebracht, der Rest durch private Investoren. Neben Spezialbanken, die sich Umwelt- und Sozialthemen oder auch kirchlichen Grundsätzen verschrieben haben, werben längst auch konventionelle Anbieter mit Angeboten, die „grün“, „nachhaltig“ oder auch „klimafreundlich“ sein sollen. Von der festverzinsten Spareinlage bei einer ökologisch ausgerichteten Alternativbank über den gemanagten offenen Fonds bis hin zu Direktbetei-

ligungen bei einzelnen Öko-Projekten wie Windkraftanlagen scheint auf dem nachhaltigen Anlagemarkt für fast jeden Anlagetypen etwas dabei zu sein, Chancen und Risiken könnten je nach Anlageform beträchtlich variieren, so die Einschätzung von Experten. Große Unterschiede gibt es auch beim Grad der Nachhaltigkeit der zahlreichen Angebote. Über Positivkriterien etwa lassen sich besondere ökologisch orientierte oder soziale Branchen und Unternehmen auswählen. Negativkriterien hingegen sollen ausschließen, dass in einzelne kritische Bereichen investiert wird. Ein weiterer Ansatz ist das Best-in-Class-Prinzip: Hier wird das Kapital in Unternehmen eingesetzt, die innerhalb ihrer Branche Vorreiter in bestimmten Nachhaltigkeitsfragen sind. Doch Begriffe wie „grün“ oder „nachhaltig“ sind nicht geschützt, Anleger sollten die Angebote eingehend prüfen, raten Verbraucherschützer: Fonds mögen vielleicht Rüstungsproduktion, Glücksspiel oder Atomkraft auf die Ausschlussliste gesetzt haben oder aber explizit in Solarenergie oder Wasserkraft investieren – über andere relevante Bereiche wie beispielsweise den Umgang mit Kinderarbeit

und zur Effizienzsteigerung. Auch Konzepte zur Eigennutzung des produzierten Stroms kommen vermehrt zum Einsatz. Denn bei steigenden Strompreisen wird dies für die Landwirte zunehmend rentabel. Bei vielen Projekten im Bereich erneuerbarer Energien wird allerdings ein weiterer Erfolgsfaktor immer wichtiger, und zwar die gesellschaftliche Akzeptanz. Die Rentenbank unterstützt daher als Erfolgsmodell die sogenannten „Bauern- und Bürgerwindparks“, die eine finanzielle Beteiligung von Bürgern und Landwirten vor Ort implizieren. Dadurch wird eine frühzeitige und umfassende Einbindung der Bevölkerung gewährleistet, die Erlöse bleiben zu einem überwiegenden Teil in der Region – und die Anwohner geben hierfür in der Regel gerne „grünes Licht“.

www.rentenbank.de

oder Korruption sagt das noch nichts aus. Und ein Branchenprimus könnte in Wirtschaftszweigen aktiv sein, in die manch nachhaltig gesinnter Anleger möglicherweise gar nicht investieren möchte. Mehr Aufklärung und Transparenz sind nötig, das scheint unstrittig. Die Verbraucherminister der Länder fordern inzwischen ein Gütesiegel für nachhaltige Finanzprodukte. Derweil informiert das Forum Nachhaltige Geldanlage auf seiner Webseite über die Nachhaltigkeitsstrategie ausgesuchter Investmentfonds, aktuell sind hier etwa einhundert Nachhaltigkeitsprofile hinterlegt. Und die Verbraucherzentrale Bundesverband setzt sich für die Etablierung von Mindeststandards für alle Anlageformen ein und will den Begriff „nachhaltige Geldanlage“ gesetzlich geschützt sehen. Es gelte, dem Verbraucher eine informierte Entscheidung zu ermöglichen.


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