MAI 2012
innovationsland deutschland Technologien, Erfindungen, Forschung
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Grüne Revolution
Mobilität im wandel
Cloud wird mobil
Herausforderung Energiewende Seite 6
Fahrzeuge der Zukunft Seite 8
Ultraschnelle Datennetze Seite 10
»INNOVATIONSLAND DEUTSCHLAND« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage der FInaNcial Times Deutschland bei.
GRUSSWORT
in|pact media Verlag
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Deutschlands Wirtschaft wächst robust. Das hat die vor wenigen Tagen vorgestellte Frühjahrsprojektion 2012 eindrucksvoll unterstrichen. Mit einer soliden Binnenkonjunktur und einer hervorragenden Aufstellung auf den internationalen Märkten ist und bleibt Deutschland der Wachstumsmotor in Europa. Deutschlands Unternehmen und ihre Mitarbeiterinnen sowie Mitarbeiter haben in den vergangenen Jahren viel dafür getan. Doch der eigentliche Wachstumstreiber waren und sind die vielen Innovationen, die aus diesem Zusammenspiel entstehen. Deutschlands wichtigstes Kapital ist das Dr. Philipp Rösler Bundesminister für Kapital in den Köpfen. Hier setzt auch unsere Wirtschaftspolitik an. Wirtschaft und Technologie Wir unterstützen Deutschlands Wirtschaft bei der Suche nach qualifizierten Fachkräften. Unser Land muss dabei auch offen für frische Ideen und kluge Köpfe aus dem Ausland sein. Vor Kurzem haben wir deshalb neue Regeln beschlossen, um Hochqualifizierten den Weg nach Deutschland weiter zu erleichtern. Wir haben damit den Weg freigemacht für den Einstieg in ein kriterienbasiertes, am Fachkräftebedarf des deutschen Arbeitsmarktes ausgerichtetes Zuwanderungsrecht. Jetzt geht es darum, durch ein engagiertes Zusammenwirken von Politik, Wirtschaft und allen gesellschaftlichen Kräften in Deutschland eine echte Willkommenskultur für ausländische Fachkräfte zu etablieren. Ein weiterer wesentlicher Punkt gerade für junge, innovative IT-Unternehmen ist die Finanzierung. Wir werden uns auch in Zukunft auf diesem Gebiet weiter engagieren und die Finanzierung von Wagniskapital stärken, etwa durch eine Investitionszulage für so genannte „Business Angels“, die in junge Technologieunternehmen investieren. Gute Rahmenbedingungen für innovative Unternehmen und Offenheit für die Herausforderungen der Globalisierung bleiben die Eckpfeiler unserer Innovationspolitik. Ein wichtiger Aspekt ist dabei, dass Forschungsergebnisse zügig in marktfähige Produkte umgesetzt werden müssen. Das gelingt am besten, wenn Wissenschaftler und Ingenieure gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Deshalb unterstützen wir Kooperationen von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, mit dem Ziel, Forschung, marktnahe Entwicklung und Produktion noch enger zusammen zu bringen. Das ist auch ein Beitrag zu mehr Technologieakzeptanz in unserer Gesellschaft. Deutschland hat allen Grund, optimistisch in die Zukunft zu blicken. Wir sind ein starkes Innovationsland. Und ich bin überzeugt: Mit den richtigen Weichenstellungen wird unser Land weiter auf Wachstumskurs bleiben.
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Ihr Dr. Philipp Rösler
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INHALT
Seite 3 Stark in der Vielfalt
Seite 8 Mobilität im Wandel
Seite 11 Kreativer Mittelstand
Die Zukunft der deutschen Wirtschaft
Fahrzeuge der Zukunft
KMU fordern Konzerne heraus
Seite 4 Forum der Akteure
Seite 10 Deutsche Erfindungen
Dieter Schweer, BDI Marc S. Tenbieg, DMB Dietmar Schütz, BEE
Bildergalerie
Seite 6 Grüne Industrie-Revolution
Seite 10 Die Cloud wird mobil Mobiler Zugriff auf Daten weltweit
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Energiewende als Herausforderung Impressum in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 80 20 86 – 530 F +49 (0) 30 80 20 86 – 539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com
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Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P) Art DireKtion Christian Schneider PROJEKTLEITUNG Ismail Cirak
Autoren Martin Bernhard Mirko Heinemann Jürgen W. Heidtmann Kai Kolwitz Klaus Lüber Oliver Schonschek LEKTORAT Jürgen W. Heidtmann
IllustrationEN Wyn Tiedmers www.wynt.de Layout Katharina van der Mee Druck Axel Springer Druckhaus Essen-Kettwig
HERAUSGEBER Edi Karayusuf Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Habibi Isfahani ANZEIGENVERKAUF Ismail Cirak
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INNOVATIONSLAND DEUTSCHLAND
Stark in der Vielfalt Dank starker Innovationsfähigkeit steht die deutsche Wirtschaft glänzend da. Für die Zukunft braucht Deutschland bessere Bildung und mehr Zuwanderung.
Mirko Heinemann / Redaktion
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eit einem Jahr gilt für Deutschland die so genannte „vollständige Arbeitnehmerfreizügigkeit“ für acht mittel- und osteuropäischen EU-Mitgliedsländer. Seit 1. Mai 2011 können Arbeitsuchende aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Slowakei, Slowenien, Tschechien und Ungarn ohne weitere Formalitäten eine sozialversicherungspflichtige Arbeitsstelle in Deutschland antreten. Bislang nutzten aber nur 79.000 Personen diese Möglichkeit, wie das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) berichtet. Das mangelnde Interesse sei vor allem auf Sprachbarrieren und Unterschiede in den Ausbildungs- und Bildungssystemen zu rückzuführen, so das IAB. Angesichts der entspannten Arbeitsmarktlage in Deutschland, angesichts der starken Nachfrage nach Fachkräften in vielen technischen Branchen, ist dieser Umstand erstaunlich. Er zeigt, dass die arbeitsmarktpolitischen Instrumente derzeit offenbar nicht ausreichen, um die Folgen des demografischen Wandels abzudämpfen. Der aber wird sich nach Einschätzung von Experten zur größten Bedrohung für den Standort Deutschland auswirken. DEUTSCHE PRODUKTE SIND GEFRAGT, WEIL SIE INNOVATIV SIND Dabei sind die Perspektiven für die deutsche Wirtschaft hervorragend: Die Arbeitslosigkeit sinkt, die Binnennachfrage steigt, das Geschäftsklima ist positiv. Ein entscheidender Faktor hierfür ist die Innovationsfähigkeit deutscher Unternehmen. Das Siegel „Made in Germany“ garantiert Kunden nicht nur höchste Fertigungsqualität, sondern verspricht eine stetige Arbeit an innovativen Lösungen, die zeitnah in bestehende Produktlinien einfließen. Unter dem Druck der globalen und regionalen Wandlungsprozesse sind jetzt kreative und flexible Strukturen gefragt, zielgerechte Investitionen in Forschung und Entwicklung sowie in die Qualifizierung von Fachkräften. Defizite sehen Experten vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung DIW vor allem im deutschen Bildungssystem: Es sei unterfinanziert und
ineffizient, hieß es im DIW-Innovationsindikator. Die Schüler seien schlechter ausgebildet als in anderen Ländern, von den Hochschulen komme zu wenig Nachwuchs. Gerade in den Ingenieur- und Naturwissenschaften mangelt es an Hochschulabsolventen. Mehr Weiterbildung in den Unternehmen mahnt das DIW an. Neben der Bildungspolitik sei auch die Wirtschaft gefragt, den Fachkräftemangel zu mildern. In der Tat verliert Deutschland durch die Überalterung der Gesellschaft alle zehn Jahre etwa drei Millionen Erwerbspersonen, prognostiziert etwa das Bonner Institut zur Zukunft der Arbeit IZA. Das sei ein optimistisches Szenario, so Studienleiter Hilmar Schneider, weil in dieser Projektion ab dem Jahr 2020 mit einer jährlichen Nettozuwanderung von ungefähr 200.000 Menschen gerechnet werde. Aktuell liege die Nettozuwanderung bei Null. „Sollte es nicht gelingen, das Zuwanderungsniveau in absehbarer Zeit spürbar anzuheben, so bekommen wir es bald mit einem jährlichen Rückgang der Erwerbsbevölkerung in der Größenordnung von einer halben Million zu tun“, so Schneider in seiner Studie. Eine schrumpfende Bevölkerung könne in einen Teufelskreis münden, weil insgesamt die Güterproduktion zurückgeht. „Wo weniger Menschen leben, wird weniger konsumiert, wo weniger konsumiert wird, wird auch weniger produziert und wo weniger produziert wird, braucht man weniger Arbeitskräfte.“ Dass zur Sicherung der Innovationsfähigkeit ein verstärkter Zuzug von Fachkräften aus dem Ausland notwendig sein wird, darüber sind sich Wirtschaftsführer im Klaren. Namhafte Wirtschaftsverbände, allen voran der Bundesverband der Deutschen Industrie BDI, fordern schon lange, dass Deutschland sich der qualifizierten Einwanderung öffnen müsse. Ein erster Schritt ist mit der Einführung des neuen Aufenthalttitels „Blauen Karte“ getan worden: Das geforderte Bruttojahresgehalt ausländischer Arbeitnehmer wurde heruntergesetzt und eine sechsmonatige Aufenthaltserlaubnis zur Arbeitsuche eingeführt. Dennoch wird sich die Mentalität der Deutschen verändern müssen. Hilmar Schneider vom IZA: „Wir haben keine Willkommenskultur.“ Wie schnell Politik agieren könnte, zeigte das Beispiel Energiewende. Der politische Beschluss
zum Ausstieg aus der Atomenergie wie das Bekenntnis zu den Erneuerbaren Energien hat die Unternehmen vor riesige Herausforderungen gestellt. Und neuen Schwung in die Abteilungen für Forschung und Entwicklung in den Unternehmen hineingebracht. Wo Konzerne sich anfangs angesichts der neuen Vorgaben skeptisch gaben, werden sie zusehends von einem frischen Wettbewerbsgeist erfasst: „Mehr Effizienz muss nicht zu Lasten der Produktivität gehen. Vielmehr sind beide Ziele vereinbar“, sagte etwa Siegfried Russwurm, CEO des Sektors Industry bei Siemens, auf der diesjährigen Hannover Messe. Eine moderne, nachhaltige Produktion könne durchaus die Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen steigern. VIELFALT IST EINE VORAUSSETZUNG FÜR KREATIVE PROZESSE Innovationsfähigkeit heißt Wandlungsfähigkeit, erklärt Professor Axel Kufus von der Universität der Künste Berlin in der Zeitschrift „.de – Magazin Deutschland“. Auf die Frage, was er unter Kreativität versteht, antwortet er: „Mut und Tat zur Veränderung.“ Für den Professor für Design sind kreative Personen umtriebige Geister, die Fragen stellen, Antworten suchen und, wenn es keine Antwort gibt, selbst eine erfinden. „Das erfordert Aufmerksamkeit und Sensibilität für das Nebensächliche, aber auch Lust, fantasievoll zu spekulieren“, so Kufus. Dazu gehört Vielfalt, englisch: „Diversity“. Die gilt in vielen Unternehmen bereits als Grundvoraussetzung für kreative Prozesse. In diesem Rahmen werden Zuwanderer zum wichtigen Faktor. Die IAB jedenfalls bewertet die Auswirkungen der neuen Arbeitnehmerfreizügigkeit positiv. „Die vorliegenden Daten sprechen dafür, dass die Arbeitsmarktintegration der Neuzuwanderer gut gelungen ist. Durch die zusätzliche Beschäftigung ergeben sich gesamtwirtschaftliche Gewinne für die deutsche Volkswirtschaft. Auch die Sozialversicherungssysteme und die öffentlichen Finanzen profitieren von dem Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung“, so IAB-Arbeitsmarktforscher Herbert Brücker. Allerdings seien die positiven Wirkungen begrenzt. Grund: der „leider nur moderate Anstieg der Zuwanderung“.
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Forum der Akteure
Zukunft in Deutschland Die Redaktion befragt Spitzenverbände zu den aktuellen Herausforderungen in ihrer Branche.
Dieter Schweer
Marc S. Tenbieg
Dietmar Schütz
Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI)
Geschäftsführender Vorstand des Deutschen Mittelstandsbundes (DMB) e.V.
Präsident des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE)
n Forschung und Entwicklung nehmen mittelständische Unternehmen in Deutschland international eine stark nachgefragte Position ein. Innovationen und Know-how „Made in Germany“ werden hier geschätzt. Diesen Know-how-Vorteil gilt es, wirtschaftlich zu verteidigen und auszubauen.
ie Erneuerbaren Energien haben in Deutschland Erfolgsgeschichte geschrieben. Ihr Anteil im Stromsektor hat sich in den letzten zehn Jahren auf 20 Prozent mehr als verdreifacht. Diese Dynamik wäre ohne die große Innovationskraft der Branche nicht möglich gewesen. Insbesondere mittelständische Firmen haben mit neuen Technologien und Produkten die Entwicklung vorangetrieben. Einige Beispiele: In den 1990er Jahren war der Turm einer typischen Windenergieanlage 50 Meter hoch, ihre Leistung betrug maximal 250 Kilowatt. Heute messen die modernsten Anlagen 150 Meter. Die Leistung der Generatoren hat sich mehr als verzehnfacht. Zwei bis drei Megawatt (MW) sind inzwischen Standard, Anlagen bis 7,5 MW sind im Angebot. Der Stromertrag hat sich entsprechend vervielfacht, die Kosten für eine Kilowattstunde Windstrom haben sich halbiert.
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ie Investitionen der Industrie in Forschung und Entwicklung dürften in diesem Jahr erstmals die 50-Milliarden-Euro-Grenze überschreiten. Die forschenden Unternehmen richten sich auf neue Herausforderungen ein. Damit reagieren sie auf ein zunehmend volatiles und wettbewerbliches Umfeld. Um Wertschöpfung und Arbeitsplätze in Deutschland trotzdem dauerhaft zu erhalten, müssen wir in Deutschland unternehmerisch und politisch richtig handeln. Die Energiewende in Deutschland zeigt, wie schnell vieles, was bisher galt, plötzlich überholt sein kann. Dabei sind manche Umbrüche politisch gewünscht, andere ergeben sich durch neue Erfindungen oder durch besondere Ereignisse. Der BDI hat in einer Expertengruppe den Einfluss solcher Umbrüche, sogenannter Disruptionen, analysiert und in einer Studie „Deutschland 2030 – Zukunftsperspektiven der Wertschöpfung“ vorgelegt. Ein zentrales Ergebnis: Die Unternehmen müssen sich in den kommenden Jahren darauf einstellen, dass die Grenzen zwischen den klassischen Branchen verwischen und sich neue Märkte und Wertschöpfungsketten bilden. In der Konsequenz heißt das, dass die Forschungsförderung themenoffener werden muss. Ein Beispiel sind die Informations- und Kommunikationstechnologien: Auf sie gehen bereits 40 Prozent des Produktivitätswachstums zurück, das Internet trägt knapp ein Viertel zum Wachstum des Bruttoinlandsproduktes bei. Ein anderes Beispiel ist Mobilität:
»Die Forschungsförderung muss themenoffener werden.« Eine Million Elektrofahrzeuge sollen 2020 auf unseren Straßen fahren. Die Produktion der Fahrzeuge, die sie unterstützende Infrastrukturen für die Kommunikation und die „Tankstellen“ verändern den deutschen Mobilitätsmarkt. Das können Politik und Wirtschaft nur gemeinsam schaffen. Was müssen Politik und Unternehmen tun, um die Chancen, die sich aus den Veränderungen ergeben, zu nutzen? Die Politik muss stärker ressortübergreifend koordinieren, die Politikfelder vernetzen und die Forschungsförderung themenoffen steuerlich ausrichten. Für die Unternehmen eröffnen sich durch die Überwindung der Branchengrenzen neue Geschäftsfelder und Zukunftsmärkte. www.bdi.eu
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»Der innovative Mittelstand braucht Rechtssicherheit.« Über 30.000 forschende und 110.000 innovative mittelständische Unternehmen sind eine wichtige Säule für Deutschlands wirtschaftlichen Erfolg. Sie positionieren sich insbesondere in internationalen Nischenmärkten sehr gut. Dies funktioniert aber nur dann, wenn Innovationen (Prozesse, Fertigungen, Produkte etc.) zur rechten Zeit zur Verfügung stehen und damit die Innovationsführerschaft im internationalen Wettbewerb verteidigt werden kann. Damit ein Unternehmen durch seine Forschungsaktivitäten auch wirtschaftliche Erfolge generiert, müssen innovative Produkte und Leistungen markttauglich gemacht und verkauft werden. Der Deutsche Mittelstands-Bund (DMB) setzt sich unter anderem für internationale Unternehmenskooperationen ein und sieht darin einen wesentlichen Erfolgsgaranten für Know-how-intensive Geschäftsmodelle. Damit der deutsche Mittelstand auch weiterhin seiner Funktion als Innovationsmotor gerecht werden kann, muss ihn die Politik tatkräftig unterstützen. Staatliche Förderungen dürfen nicht nur den großen Unternehmen vorbehalten sein, die ganze Abteilungen damit beschäftigen können, herauszufinden, wo und wie diese Mittel zu beantragen sind. Unbürokratisch sollten Innovationsprozesse und Kooperationen im Bereich der kleinen und mittelständischen Unternehmen unterstützt werden. Gerade im Zusammenhang mit dem Aufspüren und dem Verfolgen von Patentschutzverletzungen lassen sich deutliche Unterschiede zwischen großen Konzernen und KMUs ausmachen: Die „Großen“ sind mit ihren eigenen Rechtsabteilungen professionell aufgestellt; Mittelständische Unternehmen haben dagegen deutlich schlechtere Karten. Der innovative Mittelstand braucht vor allem Rechtssicherheit für seine zeit- und kostenintensiven Investitionen. www.mittelstandsbund.de
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»Wir brauchen verlässliche Rahmenbedingungen.« Beeindruckend ist die Lernkurve bei der Fotovoltaik. 1990 betrug der Systempreis noch 14.000 Euro pro Kilowatt, heute sind es knapp 2000 Euro. Zur Kostensenkung haben Materialersparnis, technische Verbesserungen und der Aufbau großer Produktionslinien beigetragen. Gleichzeitig konnten Wirkungsgrade, Beständigkeit und somit die Ertragsbilanzen von Solaranlagen erheblich gesteigert werden. Beeindruckende technische Fortschritte und Ertragssteigerungen weisen alle Technologien und Sparten der Erneuerbaren auf – seien es Biogasanlagen, Pelletöfen, Wärmepumpen, sei es bei Geothermie, Wasserkraft oder in der Biokraftstoffbranche. Innovation fällt aber nicht vom Himmel. Sie ist das Ergebnis von Investitionen in Forschung und Entwicklung. Die findet sowohl in den Unternehmen, als auch an Universitäten, Fachhochschulen und Akademien statt. Um auch in Zukunft die technische Entwicklung anführen zu können, brauchen Unternehmen und Forschungseinrichtungen verlässliche Rahmenbedingungen. Wenn die Politik die Weichen richtig stellt, kann der Umstieg auf eine saubere und sichere Energieversorgung in wenigen Jahrzehnten gelingen. Die innovative Branche der Erneuerbaren steht dafür bereit. www.bee-ev.de
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INNOVATIONSLAND DEUTSCHLAND
— Unternehmensbeitrag SALZGITTER AG —
Neuartige Stahlwerkstoffe für die Zukunft Neue Leichtbaustähle der Salzgitter AG lassen sich mit der innovativen Bandgießtechnologie ressourceneffizient herstellen. Betrachten wir die Megatrends unserer Zeit – Mobilität, Energieeffizienz, Zugang zu Ressourcen wie Wasser und Energie – dann führt kein Weg an Stahl vorbei. Auch die so genannte „grüne Technologie“ braucht Stahl. Denn Stahl ermöglicht effizienten Leichtbau und ist für den Bau von Wind- und Solarkraftanlagen unerlässlich, um nur zwei Beispiele zu nennen. Gerade beim Klimaschutz kommt Stahl eine Schlüsselrolle zu. Ein Drittel der für Deutschland bis 2020 geplanten CO2-Reduktionen ließe sich durch die konsequente Verwendung innovativer Stahlprodukte verwirklichen, wie im Rahmen einer Studie der Boston Consulting Group in 2010 gezeigt wurde. Der Salzgitter-Konzern optimiert nicht nur bestehende Werkstoffkonzepte, sondern entwickelt neuartige Stahlwerkstoffe und Produktionsprozesse. Am Standort Peine wird aktuell gemeinsam mit der SMS Siemag AG
eine industrielle Pilotanlage zur Realisierung eines weltweit einzigartigen Verfahrens zur Flachstahlproduktion errichtet, die Belt Casting Technology (BCT®). Beim BCT®-Verfahren wird der flüssige Stahl über ein Zuführsystem in 15 mm Dicke auf ein umlaufendes, von unten intensiv mit Wasser gekühltes Gießband aus Stahl gegossen. Im Vergleich zum konventionellen Herstellprozess, bei dem zunächst ein ca. 250 mm dicker Strang erzeugt und anschließend auf bis zu 2 mm herunter gewalzt wird, ergeben sich mit dem Bandgießverfahren hohe Energie- und CO2-Reduzierungspotenziale. Darüber hinaus kann die Bandgießtechnologie mit einem Inline-Walzprozess kombiniert werden, woraus sich zusätzliche Energieeinsparungen ergeben und sich zudem die Möglichkeit für ein noch kompakteres Anlagenlayout bietet. Neben den ressourcenseitigen Vorteilen ermöglicht erst die besondere
Prozessführung des Bandgießens die Herstellung neuartiger Stähle, die konventionell nicht erzeugt werden können. Ein Vertreter solcher neuen Stähle ist der von Salzgitter entwickelte HSD®-Stahl. Dieser Stahl verfügt
neben einer außergewöhnlichen Verformbarkeit bei gleichzeitig hoher Festigkeit über ein hohes Energieaufnahmevermögen und ist damit prädestiniert für den Einsatz in crashrelevanten Automobilteilen.
Bei gleicher Bauteilgeometrie und Wandstärke zeigt der HSD®-Stahl (links) im Vergleich zu einem heute gebräuchlichen höchstfesten Dualphasenstahl (rechts) eine deutlich höhere Energieaufnahme bei gleicher crashartiger Beanspruchung. Das bedeutet ein Plus an Sicherheit und erlaubt dem Konstrukteur einen größeren Gestaltungsspielraum bei der Auslegung der einzelnen Komponenten.
Der Einsatz von HSD®-Stahl trägt zur Ressourcenschonung in der Nutzungsphase des Automobils bei, da leichtere, Kraftstoff sparende Fahrzeuge ohne Abstriche in der Sicherheit konstruiert werden können. Durch die hervorragenden Eigenschaften dieses Leichtbaustahls können Blechbauteile dünnwandiger ausgeführt werden. Außerdem weist HSD® gegenüber konventionellen Stählen eine um 5 % geringere Dichte auf, wodurch sich die Leichtbaupotenziale auf bis zu 30 % Gewichtsersparnis addieren. Die neue Bandgießtechnologie ermöglicht ein über die HSD®-Stähle hinaus vollkommen neues Werkstoffspektrum, um auch in Zukunft steigende Anforderungen an den Werkstoff Stahl erfüllen zu können. www.salzgitter-ag.de
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Grüne Industrie-Revolution Die Energiewende fordert Spitzenleistungen in Sachen Ingenieurtechnik und Management.
Klaus Lüber / Redaktion
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ie Stimmung ist, gelinde gesagt, etwas aufgeheizt. „Man will uns kaputtmachen. Unsere Gegner wollen die Solarenergie aufhalten, bevor es zu spät ist“, wetterte Frank Asbeck, Chef des größten Deutschen Solarkonzerns Solarworld, vor kurzem in der Süddeutschen Zeitung. Die Politik, so Asbeck, knicke einmal mehr ein vor der Lobby der großen Energiekonzerne, die ihre Marktposition gegen Anbieter alternativen Stroms verteidigen möchten. Seit die Ministerien für Umwelt und Wirtschaft sich vor einigen Wochen auf eine Kürzung der Solarförderung geeinigt haben, liegen die Nerven blank bei vielen Akteuren der so genannten Energiewende. Neben Herrn Asbeck als Vertreter der Branche wählte auch der Naturschutzbund Nabu recht deutliche Worte. Das neue Konzept bedeute eine „Vollbremsung“ bei der Energiewende. Auch Detlef Wetzel, zweiter Vorsitzender der IG Metall, kritisierte die Kurzkorrektur hart: Damit schaffe man vor allem Verunsicherung, aber keine echte Kostenentlastung. Die neue Förderungsregelung, auf die sich BMU und BMWi im Rahmen einer Novellierung des erneuerbare Energie Gesetzes (EEG) verständigt hatten, sieht vor, die Einspeisevergütung für Strom aus Solaranlagen je nach Größe um 20 bis 30 Prozent zu reduzieren. Und diese Maßnahme, so die Kritiker, trifft nun ausgerechnet eine Branche, die ohnehin gerade in gewaltigen Schwierigkeiten steckt. Solarmodule werden mittlerweile preiswert und in Massen in China gefertigt, ehemalige Weltmarktführer wie Solon oder Q-Cells sind insolvent. Erst vor einigen Tagen wurde bekannt, dass auch First-Solar seinen Standort in Deutschland aufgeben will. Bedroht sind über 1200 Arbeitsplätze. „Die Solarbranche steckt gerade in einer ausgesprochen brutalen Marktsituation“, erklärt Harald Uphoff, kommissarischer Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE). „Es gibt große Überkapazitäten und demzufolge einen gewaltigen Preisdruck, der durch die EEG-Novelle noch einmal zusätzlich verschärft wird. Das bedeutet Verkäufe unter den Herstellungskosten mit entsprechenden Verlusten auf Seiten der Firmen. Mir ist kein Herstellerunternehmen bekannt, das zur Zeit noch Gewinne schreibt.“ Dennoch sehen viele im Straucheln der deutschen
Photovoltaik-Industrie auch eine Chance, sprechen von „Marktintegration“ oder „Marktbereinigung“, was angesichts drohender Entlassungen zwar ein wenig euphemistisch klingt, aber dennoch einen wahren Kern trifft: Die Solarbranche wurde jahrelang überproportional gefördert. So beanspruchte die Photovoltaik nach Berechnungen des BMWi im Jahr 2011 rund 55 Prozent der gesamten Ökostromförderung, lieferte dabei aber nur 20 Prozent des nach EEG vergüteten Stroms, was in etwa drei Prozent des gesamten Stromverbrauchs entspricht. Klaus Müschen, Leiter der Abteilung Klimaschutz und Energie des Umweltbundesamtes, möchte trotz der angespannten aktuellen Situation eher die Chancen, denn die Risiken der Energiewende betont wissen. „Die Solarbranche sortiert sich gerade neu und das ist vielleicht auch gar nicht so dramatisch, wie es oft dargestellt wird.“ Zumal der Wertschöpfungsprozess, das bestätigten Zahlen aus der Industrie, sich nur zu etwa einem Drittel aus der Modulherstellung speise. „Selbst wenn die Solarmodule wie prognostiziert demnächst alle in China hergestellt werden, sind es hochspezialisierte Klein- und mittelständische Unternehmen, die sich um Montage und Projektentwicklung kümmern. Und zwar hier, vor Ort, in Deutschland.“ Bezogen auf die Gesamtdynamik der Energiewende besteht ohnehin nur wenig Grund zur Sorge. Noch im Jahr 1999 betrug der Anteil grünen Stroms
lediglich 5,4 Prozent, zehn Jahre später schon 16 Prozent und heute werden bereits 20 Prozent des Strommixes hierzulande von erneuerbaren Energien abgedeckt. Nach der Abschaltung von acht Kernkraftwerken im Frühjahr 2011 bedeutet das schon jetzt Platz zwei hinter der Kohle. Dazu kommt: Bei der Erzeugung alternativen Stroms spielt schon jetzt die Windenergie – und nicht die Photovoltaik – die wichtigste Rolle. Mit 7,6 Prozent leistet die Windenergie schon jetzt den größten Anteil erneuerbarer Energien am Endenergieverbrauch. Mit 6,1 Prozent Anteil am Strommix ist die Energieerzeugung aus Biomasse direkt nach der Windenergie im Augenblick die zweit wichtigste Energiequelle unter den erneuerbaren. Und auch die Stromerzeugung aus Biogas wird immer bedeutender, konnte nach Angaben des BMU weiter deutlich auf rund 17,5 Milliarden kWh gesteigert werden (2010: 14,5 Milliarden kWh). Sollte man sich denn nun aber darauf einstellen, dass auch der nach wie vor geförderten Windindustrie demnächst ein Marktbereinigungsszenario nach dem Muster der Photovoltaik-Krise droht? Experten wie Harald Uphoff vom BEE winken ab. Windenergie sei, anders als Photovoltaik, bei der sich der Herstellungsprozess zur Massenfertigung entwickelt habe, nach wie vor ein Produkt ingenieurtechnischer Spitzenleistung. „Hier werden deutsche Firmen auch weiterhin zur Weltspitze gehören.“
Kernpunkte des EEG 2012 Ohne das Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) würde die Energiewende, wie wir sie heute erleben, nicht stattfinden. Das am ersten April 2000 in Kraft getretene Gesetz regelt die Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen ins Stromnetz und garantiert den Erzeugern befristete Prämien für die Bereitstellung grünen Stroms, je nach Anlage und erzeugter Energie 15 bis 20 Jahre. Diese werden über die sogenannte EEGUmlage auf den Strompreis der Endverbraucher finanziert. 2011 waren das 3,530 Cent je kWh. Der für neu installierte Anlagen festgelegte Satz sinkt jährlich um einen bestimmten Prozentsatz (Degression). In den zwölf Jahren seines Bestehens ist das EEG bereits mehrmals angepasst worden, um auf die sich verändernde Dynamik im Markt um erneuerbare Energien zu reagieren. Die letzte Novelle wurde im November 2011 verabschiedet und betrifft vor allem die Photovoltaik. Ab sofort sollen deutliche Kürzungen der Einspeisevergütungen, je nach Größe der Anlage zwischen
20 und 40 Prozent, den rasanten Zubau von Solarmodulen auf zirka 3.500 Megawatt pro Jahr deutlich eindämmen. Noch 2011 wurden Anlagen mit einer Leistung von 8.000 Megawatt verbaut. Wird dieser Wert dennoch überschritten, greift der sogenannte „atmende Deckel“, und die Vergütungen sinken im Monatsrhythmus. Auch für die Windenergie waren diverse Förderkürzungen geplant, im EEG umgesetzt wurde dagegen lediglich eine moderate Erhöhung der jährlichen Degression um ein halbes Prozent. Sehr viel mehr wird sich in der Bioenergie Branche verändern. Neuregelungen im EEG 2012 solle dem bedenklichen Anstieg des Biogasmaisanbaus und der regional steigenden Pachtpreise entgegen wirken, vor allem durch die Abschaffung des Gülle- und NawaRo-Bonus („Bonus für Strom aus nachwachsenden Rohstoffen“). Stattdessen wurde ein Substratbonus eingeführt: je nach Rohstoffklasse erhält der Anlagenbetreiber eine zusätzliche Extravergütung.
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INNOVATIONSLAND DEUTSCHLAND
— Unternehmensbeitrag SOLON —
SOLON und Microsol – starke Partner für den weltweiten Solarmarkt Modul- und Kraftwerkskompetenz 'Made in Germany’ trifft auf den arabisch-asiatischen Photovoltaik-Markt – das ist die Idee hinter der SOLON Energy, dem Zusammenschluss der Solarfirmen SOLON und Microsol. Das indischarabische Unternehmen Microsol, seit Mitte der 1980er Jahre in der Photovoltaik-Branche aktiv, und der deutsche SolarPionier SOLON wollen Produkte und Dienstleistungen für die wachsenden Photovoltaikmärkte der Welt anbieten.
„Solaranlagen rechnen sich unverändert schnell“ Der Einspeisetarif für Solarstrom sinkt weiter. Rechnen sich Solaranlagen trotzdem noch?
Dr. Michael Wittner Director Industrial Rooftops der SOLON Energy GmbH. Die Photovoltaik bietet trotz Förderkürzungen attraktive Renditen, meint Michael Wittner, Director Industrial Rooftops der SOLON Energy GmbH. Industriebetriebe müssten aber umdenken.
SOLON, gegründet 1997 in einem Berliner Hinterhof und heute mit rund 600 Mitarbeitern weltweit tätig, liefert in diesem Zusammenspiel die hochwertigen Produkte: leistungsstarke und langlebige Photovoltaikmodule und -systeme, sowohl für Privathäuser als auch für Gewerbedächer und große Kraftwerke. Aber auch die Planung vor und die Betreuung nach dem Anlagenbau haben die Berliner und ihre Kollegen in Italien und den USA im Portfolio. Die sachgerechte Installation wiederum bietet ein Netz qualifizierter Partner an. Die nach wie vor starken Märkte in Europa und den USA deckt SOLON dabei mit seinen Niederlassungen in Deutschland, Italien und den USA ab. Bei den schwer zugänglichen arabisch-asiatischen Märkten kommt die neue Muttergesellschaft Microsol ins Spiel: Durch ihre Wurzeln in Indien und die Solarzellen-Produktion in den Vereinigten Arabischen Emiraten bringt sie ideale Voraussetzungen für einen gemeinsamen Einstieg in das dortige Kraftwerksgeschäft mit. Vor allem Indien, das mit seinen über 1,2 Milliarden Einwohnern bald mit China aufgeschlossen hat, gilt mit seinem Energiehunger als einer der Zukunftsmärkte weltweit. Das sieht auch Anjan Turlapati, Vorstandsvorsitzender von Microsol, so: „Die politischen und wirtschaftlichen Bedingungen in Indien bergen ein enormes Potenzial für das Kraftwerksgeschäft. Mit dem
Marktzugang von Microsol und der Modul- und Kraftwerks-Expertise von SOLON haben wir hier hervorragende Perspektiven.“ So sollen SOLON-Module demnächst vor Ort gefertigt werden und dann in großen Kraftwerken Strom liefern. Weitere Zukunftsthemen sind Großanlagen auf Gewerbedächern sowie das Speichern von Strom. Letzteres ist in großem Maßstab bislang kaum realisierbar und dennoch unabdingbar, um die Netze zu entlasten und die Stromproduktion weitgehend auf Erneuerbare Energien umzustellen. Hier hat SOLON eine Lösung, zunächst für den Privathausbereich, entwickelt: Mit der Kombination aus PhotovoltaikAnlage und Speicher kann eine vierköpfige Familie bis zu 70 % des eigenen Verbrauchs abdecken und sich so weitgehend unabhängig von Einspeisetarifen und steigenden Strompreisen machen. Damit ist Strom aus der Sonne auch jenseits von festen Einspeisetarifen attraktiv. Ein nächster Schritt könnten dann Energiemanagement-Systeme sein, die Produktion und Verbrauch von Strom intelligent miteinander koppeln. „Dafür und für die weiteren Herausforderungen des Solarmarktes fühlen wir uns bestens gewappnet“, sagt Stefan Säuberlich, Vorsitzender der SOLON-Geschäftsführung. „Denn Innovationen sind seit jeher eine Kernkompetenz von SOLON.“ www.solon.com
Ja, sie rechnen sich weiterhin – und zwar unverändert schnell. Denn auch die Kosten für eine Photovoltaik-Anlage sind gesunken. Allerdings muss ein Umdenken stattfinden: Es geht primär nicht mehr um Rendite durch den Stromverkauf, sondern um Rendite durch Stromkostenvermeidung. Die Investition in Photovoltaik rechnet sich nun umso schneller, je höher der Eigenverbrauch ist. Gerade für die Industrie ist das eine interessante Option. Denn sie verbraucht in der Regel genau dann Strom, wenn die PV-Anlage ihn produziert.
Das müssen Sie genauer erklären.
Früher ergab sich eine attraktive Rendite vor allem durch die Einspeisevergütung. Wer den Strom ins Netz eingespeist hat, hat gut verdient. Heute hat Solarstrom in vielen Fällen die sogenannte Grid Parity erreicht: Bei einer Betrachtung aller Investitions- und Betriebskosten, bei durchschnittlicher Sonneneinstrahlung und einem Eigenverbrauch von rund 70 Prozent hat sich die Investition in acht bis zwölf Jahren amortisiert. Laut aktuellen Prognosen zur Strompreisentwicklung wird sich die Amortisationszeit sogar weiter verkürzen. Danach produziert die Solaranlage quasi kostenlos Strom. Sie werben damit, so gut wie jedes Dach könne ein Kraftwerk werden. Aber gerade viele Industriedächer haben nur eine geringe Tragkraft.
Das stimmt. Aber unsere Systeme sind darauf ausgelegt, Dächer mit einer Traglastreserve von weniger als 15 Kilogramm pro Quadratmeter nutzbar zu machen. Die Module werden auf das Dach geklebt oder darauf verschweißt. So müssen wir weder Dachfolie noch Metalleindeckung beschädigen. Das ist wichtig, da so das Dach nicht undicht werden kann und die Garantien der Dachhersteller erhalten bleiben. Bei gängigen Konstruktionen, die verschraubt oder beschwert werden müssen, ist das nicht so. Welche Garantien können Sie Ihren Kunden geben?
Wir haben, und das ist in der Branche einmalig, Kooperationsverträge mit den führenden europäischen Herstellern von Dachmaterialien geschlossen. Deshalb können wir unseren Kunden ein Garantiepaket von bis zu 25 Jahren auf das komplette System geben – auf Dach und PV-Anlage. Das können andere nicht, denn normalerweise erlischt die Garantie des Dachherstellers, sobald nachträglich Solarmodule installiert werden. Gerade die fernöstliche Konkurrenz hat allerdings ein wichtiges Argument auf ihrer Seite – die geringeren Kosten.
Das gilt nur auf den ersten Blick. Bei einem reinen Kostenvergleich schneidet Solon gut ab. Denn viele der asiatischen Hersteller bieten keine individuell optimierten Systeme, keine umfassenden Garantien und oft keinen Service. Bei uns aber entstehen dem Käufer keine verdeckten Zusatzkosten, da die Anlagen bereits auf das jeweilige Dach optimiert sind. Welchen Zusatzservice bieten Sie ihren Kunden?
Wir übernehmen die komplette Prokjektentwicklung von der Beratung über Planung und Installation bis zur schlüsselfertigen Übergabe. Das heißt, wir kümmern uns auch um die Finanzierung, erledigen Statik und Ertragssimulation – alles aus einer Hand.
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Mobilität im Wandel Deutsche Autohersteller planen bereits die Fahrzeuge von übermorgen.
Kai Kolwitz / Redaktion
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ein Name ist Nils, und er bringt Menschen in Bewegung. Nils ist eine Studie von VW und war einer der Stars der letzten Internationalen Automobilausstellung IAA in Frankfurt. Das Mobil fährt elektrisch, es ist drei Meter lang und knapp 1,40 Meter breit – und es hat alles an Bord, was ein Pendler braucht, um trocken und komfortabel zur Arbeit und wieder zurück zu kommen. Nicht nur VW hat solche Konzepte in letzter Zeit präsentiert. Auf der gleichen IAA zeigte Audi seinen elektrischen Zweisitzer „Urban Concept“, auch Opel hatte mit dem „Rak e“ ein ganz ähnliches Mobil mitgebracht. Gern tragen solche Studien Flügeltüren, sie sind aufregend gestylt, sie verkörpern Dynamik, keine Askese. Zwar ist nicht zu erwarten, dass die elektrischen Kleinmobile demnächst genau so in Serie gehen werden, wie sie auf der Messe präsentiert wurden. Doch sie sind die Resultate eines Paradigmenwechsels: Treibstoff wird teurer, in der Stadt wird außerdem der Platz knapp. Wer täglich in Berlin, Hamburg oder München unterwegs ist, der kommt
nicht darum herum zu realisieren, dass das kleinere Fahrzeug oft das geeignetere ist: Der Kleinwagen ist wendiger und passt in kleinere Lücken. Dass er weniger verbraucht, entlastet viele wirtschaftlich und selbst für die Wohlhabenden ist die Tatsache ein angenehmer Nebeneffekt. „Premium“ hat deshalb längst nichts mehr mit der Fahrzeuggröße zu tun. Das zeigen schon seit einiger Zeit Fahrzeuge wie BMWs Mini oder Audis A1, die klein sind und trotzdem Annehmlichkeiten bieten, wie sie ihre Besitzer aus größeren Fahrzeugen gewöhnt sind. Auch Mercedes’ Smart bedient die Klientel mobiler Großstadtbewohner – nicht unbedingt der billigste seiner Klasse, aber dafür praktisch und pfiffig. Den absoluten Winzlingen vom Anfang stehen trotzdem viele noch skeptisch gegenüber: Man wolle ja auch mal mehrere Passagiere nebst Gepäck transportieren, bei elektrischen Fahrzeugen sei zudem die Reichweite zu gering für eine längere Tour auf der Autobahn. Das ist nicht falsch und könnte trotzdem zu kurz gedacht sein. Denn möglicherweise wird sich Mobilität in den kommenden Jahren noch viel stärker verändern, als vielen heute bewusst ist. Und dann könnten die kleinen Mobile genau die richtige Antwort auf neue Bedürfnisse sein. Denn in den Großstädten sinkt schon heute die Quote derer, die ein eigenes Auto haben. Gerade junge Menschen wollen die hohen Kosten angesichts von knappem Parkraum und gut funktionierender öffentlicher Nahverkehrssysteme nicht mehr auf sich nehmen. Auch als Statussymbol ist das Auto in diesen Kreisen oft nicht mehr interessant. Wer als Autohersteller auch morgen noch Geschäfte machen will, der muss solche Entwicklungen sehr ernst nehmen. Es gilt zunehmend,
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umfassende Ideen von Mobilität anzubieten und nicht nur Gefährte mit vier Rädern und einem Motor. In den Think Tanks der Autobauer hat man das erkannt. Resultat sind Konzepte wie das von Mercedes getragene „Car2Go“ und „DriveNow“, das BMW gemeinsam mit dem Autovermieter Sixt initiiert hat. Beide haben Flotten von Fahrzeugen in großen Städten stationiert. Wer sie nutzen will, der muss sich nur einmalig registrieren, danach wird auf den Führerschein in Chip geklebt, mit dem sich die Autos des Anbieters freischalten lassen. Wer solche Services nutzt, ist ähnlich flexibel wie mit einem eigenen Auto, ohne die Belastungen dafür zu haben. Für die Hersteller haben die Konzepte zwei attraktive Seiten: Zum einen verdienen sie Geld mit einer Zielgruppe, die nicht die Absicht hat, Neuwagen zu kaufen. Und zum anderen können sie Ihre Modelle vielen Nutzern schmackhaft machen, für den Fall, dass doch einmal ein Autokauf ansteht. Sollten solche Angebote sich flächendeckend etablieren, dann hätten die Nutzer die Wahlfreiheit: Ob Bahn, Flugzeug oder Auto, ob großer Wagen für die lange Reise oder kleiner Flitzer für den Weg in die City – sie könnten immer die Form von Mobilität wählen, die ihren momentanen Bedürfnissen am besten entspricht. Schon laufen die ersten Versuche, die Bewegungsmöglichkeiten miteinander zu verknüpfen: Aus dem Zug könnte man dann zum Beispiel per Mobiltelefon schon den Mietwagen für die letzten Kilometer bestellen. Niemand müsste mehr hunderte Kilometer Autobahn fahren, um am Urlaubsort ein Auto zur Verfügung zu haben. Geht es nur darum, am Ziel der Reise mobil zu sein, dann könnten die Studien von der IAA genau die richtigen Fahrzeuge dafür sein.
Unsichtbar??? – Wie wunderbar! Das Marcato E-go® 7 ist das erste E-Bike, das seinen Akku ganz unauffällig im Kettenkasten versteckt. Möglich durch das einzigartige System RemovE, dass alle Vorteile eines Pedelecs vereint und dabei nicht nach einem Pedelec aussieht. Und durch die vorteilhafte Gewichtsverlagerung des Akkus in der Mitte des Rades ist zusätzlich ein sicheres Fahrverhalten gegeben. Die gute Reichweite und ein einfach lesbares Display am Lenkrad sprechen zusätzlich für sich. Somit ist das Marcato E-go® 7 Ihr perfekter Begleiter sowohl für kurze, wie auch für lange Strecken - und Sie machen immer eine gute Figur.
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INNOVATIONSLAND DEUTSCHLAND
— Unternehmensbeitrag TOLL COLLECT —
Toll Collect Innovationskraft ungebrochen Innovatives Toll Collect-Mautsystem: Vorreiter in Europa Toll Collect hat in einer PublicPrivate-Partnership das innovative Erhebungs- und Abrechnungssystem für die Maut auf dem gebührenpflichtigen Straßennetz entwickelt. Das Toll Collect-System folgt der politischen Entscheidung zum Einstieg in eine Nutzerfinanzierung der Straßeninfrastruktur. Da die Mautgebühren sowohl strecken- als auch schadstoffabhängig sind, leistet Toll Collect nicht nur Beiträge zur Infrastrukturfinanzierung, sondern auch zum Umwelt- und Klimaschutz. Darüber hinaus kann das System für eine intelligentere Verkehrssteuerung eingesetzt werden. Im Bereich der Mauterhebung ist Deutschland mit der Kombination von GPS und Mobilfunk technologischer Vorreiter. Die innovative Technologie funktioniert zuverlässig und stabil mit einer Qualitätsnorm von 99,9 Prozent, die durch den Auftraggeber gemessen wird.
ab. Alle Mauteinnahmen werden von Toll Collect direkt an die Bundeskasse weitergeleitet – tagesaktuell und in vollem Umfang. Im vergangenen Jahr wurden so 4,53 Mrd. Euro für den Bundeshaushalt eingenommen. Für den Betrieb des System stellte Toll Collect dem Auftraggeber 507 Mio Euro in Rechnung, das entspricht 11,2 Prozent der Einnahmen. Das Mautsystem zeigt positive ökologische Wirkungen.
Von Anfang an bestanden starke Anreize für Transport- und Logistikunternehmen, möglichst schadstoffarme Fahrzeuge zu erwerben und emissions-
intensive Fahrzeuge umzurüsten. Dieser Trend ist seit dem Mautstart im Jahre 2005 ungebrochen: Der Fahrleistungsanteil mit den umweltschonenden Klassen Euro 5 und EEV (Enhanced Environmentally Friendly Vehicle) ist von 0,2 Prozent auf knapp 73 Prozent im Mai 2012 gestiegen. Die Aufgaben wachsen. Das Toll CollectSystem hat sich bewährt.
Im September 2011 starteten Deutschland und Österreich weltweit erstmalig einen länder- und systemübergreifende Mautdienst - TOLL2GO. Mit TOLL2GO können Lkw sowohl in Deutschland wie auch in
Wirtschaftlich stabiler und verlässlicher Partner der öffentlichen Hand.
Toll Collect erhebt die Maut kilometergenau und rechnet sie mit den Transport- und Logistikunternehmen
In Deutschland gilt die Mautpflicht für Lkws ab 12 Tonnen auf Autobahnen und ausgewählten Bundesstraßen.
Österreich mit der Toll Collect-OBU die Maut erheben. Im Unterschied zu Deutschland wird in Österreich die Maut auf Basis der Mikrowellentechnologie mit der österreichischen GOBox erhoben. Die Toll Collect OBU erhebt in Deutschland die Maut weiterhin satellitengestützt, unterstützt aber mit ihrer bereits integrierten Mikrowellenschnittstelle zuverlässig auch das Mautsystem in Österreich Der innovative Mautdienst findet großen Anklang: Im April 2012 nutzten bereits rd. 40.000 Fahrzeuge aus Deutschland, den Niederlanden, Österreich, Tschechien und Polen den Mautservice TOLL2GO. Derzeit sind rund 145.000 in- und ausländische Transportunternehmen mit fast 950.000 mautpflichtigen Lkw bei Toll Collect registriert. Insgesamt verfügen mehr als 715.000 Lkw über ein Fahrzeuggerät für die satellitengestützte Mauterhebung. Rund 90 Prozent der Mautumsätze werden aus dem automatischen Einbuchungsverfahren über die Fahrzeuggeräte generiert. www.toll-collect.de
— Unternehmensbeitrag AZUR SOLAR —
Mit Eigenstrom in eine unabhängige Zukunft! „Azur Independa” bietet die Aussicht, bis zu 80 Prozent unabhängig vom öffentlichen Stromnetz zu sein. In Fischen, mitten im Allgäu, steht das Haus von Christoph Weiß*. Ursprünglich stand auf dem Grundstück ein altes Bestandsgebäude, das er kurzerhand abriss. Mit viel Herzblut und größtenteils in Eigenleistung baute er anschließend sein eigenes Haus. Energetisch ist es auf dem neuesten Stand; es fehlte lediglich noch eine Photovoltaik-Anlage. „Eigentlich wollte ich zunächst nur eine PV-Anlage, mit der es möglich ist überschüssig produzierten Solar-Strom ins öffentliche Netz einzuspeisen. Über einen Azur-Fachpartner bin ich dann auf das Eigenstromsystem „Azur Independa“ aufmerksam geworden. Unter dem erklärten Ziel: „Wir frieren den Strompreis für die nächsten 20 Jahre ein!“ hat Azur Solar aus Leutkirch im Allgäu mit dem mehrfach ausgezeichneten Eigenstromsystem „Azur Independa“ den steigenden Preisen der Stromanbieter den Kampf angesagt und das wachsende Potential der Eigenstromnutzung so frühzeitig erkannt. Dass das innovative Solar-Unternehmen genau das richtige Gespür für den sich verändernden
Photovoltaik-Markt hatte, zeigte sich in der erst kürzlich geänderten Gesetzeslage. Entgegen vieler negativer Prognosen werden Besitzer von Photovoltaik-Anlagen seit der Änderung des Erneuerbaren-Energien-Gesetz (EEG) im April 2012 stärker subventioniert: Vorausgesetzt, sie setzen auf ein intelligentes Eigenstromsystem wie das von Azur Solar. Denn die Neuausrichtung des EEG unterstützt den Eigenverbrauch mehr denn je. Die Vergütung von 19,5 Cent erfolgt von nun an nicht mehr auf die eingespeiste Energie, sondern, abhängig von der Anlagengröße, auf
80 bis 90 Prozent der tatsächlich erzeugten jährlichen Strommenge von Photovoltaik-Anlagen. Das kommt der Eigenstromnutzung nur zugute: In Kombination mit dem intelligenten Eigenstromsystem „Azur Independa“ bleibt der Strompreis so über mindestens 20 Jahre gleich günstig. Eine vierköpfige Familie mit einem Jahresstromverbrauch von etwa 4.000 bis 5.000 Kilowattstunden (kWh) hat im Schnitt zirka 125 Euro pro Monat mehr in ihrer Haushaltskasse. Bei einem momentanen DurchschnittsStrompreis von 25 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich aus der Förderung
von 19,5 Cent und dem eingesparten Strompreis von 25 Cent ein finanzieller Vorteil von 44,5 Cent für die nächsten 20 Jahre. „Azur Independa“ funktioniert dabei ganz einfach: Tagsüber erzeugt die Sonne den Solarstrom, der bei der Nutzung elektrischer Geräte direkt verbraucht wird. Wird mehr Strom hergestellt als genutzt, lädt dieser das integrierte Speichersystem auf. Nachts kommt der benötigte Strom dann aus dem Speicher. Nur wenn dieser leer ist, wird der Strom über das öffentliche Netz bezogen. „Dank dem Energiemanager mit Monitoring-Funktion habe ich genau im Blick, wie viel Strom mein System produziert, wie viel wir davon selbst verbrauchen, wie viel gespeichert oder ins öffentliche Netz eingespeist wird“, erklärt Christoph Weiß. So werden mit „Azur Independa“ bis zu 80 Prozent des eigenen Strombedarfs mit Eigenstrom abgedeckt. *Name geändert
Besonders im Süden Deutschlands arbeiten Photovoltaik-Module mit voller Kraft.
www.azur-solar.de
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in|pact media Verlag
ERFINDUNGEN
Deutsche Innovationen der Neuzeit Computer Der Berliner Ingenieur Konrad Zuse baute bereits 1936 einen Computer. Das aus mechanischen Einzelteilen bestehende Gerät füllte ein ganzes Zimmer. Lange vergessen, hielt der Z1 jüngst wieder Einzug in die Geschichtsbücher – als erste programmierbare Rechenmaschine der Welt.
Nylon-Dübel
Die Pille
Chipkarte
Seine berühmteste Erfindung war 1958 der Fischer-Dübel aus Nylon, der meistproduzierte und meistkopierte Dübel der Welt. Der gelernte Bauschlosser Artur Fischer gilt mit über 1.100 Patenten und Gebrauchsmuster als einer der erfolgreichsten Erfinder weltweit. Das deutsche Pharmaunternehmen Schering brachte 1961 die erste Anti-Baby-Pille auf den Markt. Anfangs wurde die Pille mit dem Wirkstoff Östrogen nur in besonderen Einzelfällen verschrieben, die sexuelle Revolution Ende der 1960er Jahre machte sie zum wichtigsten Verhütungsmittel. Jürgen Dethloff und Helmut Gröttrup reichten bereits 1968 ein Patent für eine Karte mit integriertem Schaltkreis ein. Zehn Jahre später erfand Dethloff die Mikroprozessorkarte, die frei programmiert werden kann. Heute ist der kleine Prozessor auf Simkarten von Handys, auf Bank-, Patienten- oder Parkhauskarten zu finden.
Airbag 1981 wurde zum ersten Mal ein Airbag in einem Serienfahrzeug eingebaut. Der Mercedes-Benz S-Klasse verfügte über die Sicherheitssystem, das einen aufblasbaren Sack mit einem Gurtstrammer kombiniert. Heute ist der Airbag im Fahrzeugbau weltweit Standard.
Mp3-Dateiformat Der deutsche Elektrotechniker Karlheinz Brandenburg gilt als Vater des MP3Dateiformats. Bereits in den 1980er Jahren entwickelte er mit einer Forschergruppe am Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS) in Erlangen das Verfahren, das heute allgemeiner Standard zur Audiodatenkompression ist.
Funkarmbanduhr Mit der Mega 1 stellte der deutsche Uhrenhersteller Junghans 1990 die erste digitale Funkarmbanduhr vor. Ein Jahr später folgte ihre analoge Schwester. Die Zeit wird per Funksignal eingestellt, die Uhr geht damit stets sekundengenau. Ein Symbol für die sprichwörtliche deutsche Pünktlichkeit. Fotos: SDTB/Kirchner, Olga Meier-Sander/Pixelio, Apple, Junghans Ralf Dietermann/Pixelio, Hartmut/Pixelio
Die Cloud wird mobil 71 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen wünschen sich, dass die Cloud-Nutzung von jedem Endgerät aus möglich ist, so die Microsoft-Umfrage „SMB Business in the Cloud 2012“. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt die Studie „IT-Perspektiven 2020 – Trendradar Mittelstand“ der Info AG. Danach räumen mehr als 90 Prozent der mittelständischen Unternehmen dem mobilen Zugriff auf Kundendaten eine hohe Priorität ein. Das große Potenzial eines mobilen Zugriffs auf Cloud-Dienste wird deutlich, wenn man sich die Fülle der bereits verfügbaren Lösungen ansieht. Oliver Schonschek / Redaktion
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ustomer Relationship Management zum Beispiel wird inzwischen nicht nur als CloudAnwendung angeboten, die über den Webbrowser jedes Internet-PCs zugänglich ist. Dank spezieller Smartphone- und Tablet-Apps steht die digitale Kundenakte auch auf mobilen Endgeräten zur Verfügung und damit direkt am Konferenztisch beim Kunden. Auch CAD-Werkzeuge für die Automobilindustrie und Lösungen zur Unterstützung der Produktionsplanung und industriellen Fertigung können bereits mobil als Cloud-Anwendungen genutzt werden, wie die Digital Factory der Hannover Messe gezeigt hat. Auf der Messe conhIT - Connecting Healthcare IT in Berlin konnte sich die Gesundheitsbranche ebenfalls von den Vorteilen eines mobilen Cloud-Zugriffs überzeugen. Die Klinik-und Praxis-IT steht über Tablets und Smartphones bereit, um beispielsweise vor Ort beim Patienten Befunde zu prüfen oder Arztbriefe zu erstellen. Mobile Cloud Computing kann jedoch nur dann dem wachsenden Bedarf an flexiblen, mobilen Lösungen gerecht werden, wenn das mobile Internet die notwendige Verfügbarkeit und Sicherheit bieten kann. Das erfordert zum einen eine schnelle, mobile Datenverbindung mit hoher räumlicher Netzabdeckung. Der neue Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution) ermöglicht es, dass auch große Datenvolumina in hoher Geschwindigkeit zwischen mobilem Endgerät und Cloud übertragen werden können. LTE erreicht gegenüber den bisherigen mobilen Breitbandverbindungen mit HSDPA (High Speed Downlink Packet Access) mit 3,6 oder 7,2 MBit pro Sekunde eine deutlich höhere Datenübertragungsrate von bis zu 100 MBit pro Sekunde, in vier bis fünf Jahren sollen 1.000 MBit pro Sekunde (LTE-Advanced) möglich werden. Bislang können laut BITKOM-Umfrage bei den Netzbetreibern 13 Millionen Haushalte LTE nutzen. Dabei hat der LTE-Ausbau zuerst in den ländlichen Regionen begonnen, um die sogenannten weißen Flecken in der Breitbandversorgung zu schließen. Parallel dazu folgt nun der LTE-Netzausbau in Städten wie Düsseldorf, Köln, Frankfurt/Main, München und Berlin. Bis Ende 2012 soll LTE in rund 300 Städten verfügbar sein. Dieser Netzausbau über die ländlichen Regionen hinaus ist von elementarer Bedeutung, wenn das Ziel einer ortsunabhängigen, flexiblen Cloud-Nutzung Realität werden soll. Es reicht allerdings nicht, wenn die Netzinfrastruktur einen schnellen, mobilen Datenaustausch unterstützt. Auch die mobilen Endgeräte selbst müssen für das mobile Cloud Computing gerüstet sein. Laut GSA (Global mobile Suppliers Association) gibt es bereits rund 350 LTE-fähige mobile Endgeräte, 250 davon sind in den letzten zwölf Monaten hinzu gekommen. Neben einem LTE-Modem müssen die mobilen Endgeräte für eine ortsunabhängige Cloud-Nutzung auch ausreichend lange Akkulaufzeiten aufweisen. Dies ist bislang nicht immer der Fall, wie Praxistests gezeigt haben. Vergessen werden darf auch nicht, dass die Verbindung von Cloud Computing und Mobile Computing nicht nur die Vorteile beider Technologien zusammenbringt. Wird die Cloud mobil, muss neben der Cloud-Sicherheit auch die Datensicherheit bei den mobilen Endgeräten dem hohen Sicherheitsbedarf von Geschäftsanwendern gerecht werden. Während der letzten zwölf Monate hatten aber laut der Ponemon-Studie „Global Study on Mobility Risks“ 57 Prozent der befragten Unternehmen einen Datenverlust durch die Nutzung von unsicheren mobilen Geräten zu beklagen. Wer mobiles Cloud Computing nutzen will, sollte deshalb die Sicherheitsvorkehrungen für Tablets und Smartphones deutlich erhöhen. Möglich wird dies unter anderem durch eine erweiterte Zugangskontrolle bei mobilen Endgeräten, indem neben dem Passwort zum Beispiel eine biometrische Gesichts- oder Fingerabdruckerkennung gefordert wird. Andernfalls könnte ein verlorenes mobiles Endgerät zur Hintertür in die Cloud werden, wenn etwa Zugangsdaten auf dem Smartphone gespeichert werden, eine gefährliche Unsitte bei mehr als 30 Prozent der Smartphone-Nutzer. Die Cloud-Nutzung muss in Zukunft nicht nur mobil, sondern auch sicherer werden.
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INNOVATIONSLAND DEUTSCHLAND
— Unternehmensbeitrag telefónica —
IT-Innovationen: Prozessoptimierung mit Cloud-Anwendungen Mit Cloud-Lösungen lässt sich fast jede lokale Software abbilden. Der mobile Zugriff auf Cloud-Unternehmensdaten ist beispielsweise für den Außendienst interessant, wo zahlreiche Mitarbeiter gleichzeitig aktuelle Daten nutzen müssen.
Das lässt sich am besten mit einem Anbieter erreichen, der auch im Mobil-Bereich kompetent ist. Wir unterhielten uns mit Kai Stemick, Geschäftsführer der Telefónica Online Services GmbH (TOS). Wie lassen sich Prozesse mit der Cloud optimieren?
Kai Stemick Geschäftsführer der Telefónica Online Services GmbH (TOS)
Prozessoptimierungen werden durch die Cloud deutlich vereinfacht. Mit unserem Partner Municons bieten wir beispielsweise ein Sales Performance Management an. Diese Cloud-Lösung erstellt ein Abbild der Aktivitäten der Vertriebsmannschaft, so dass sie gemessen und optimiert werden können.
Und was ist der Vorteil?
Alle Daten sind immer aktuell und die Kunden müssen für Cloud-Lösungen keine Start-Investitionen leisten. Die Nutzung erfolgt als Pay-as-you-go und Serverleistungen lassen sich variabel abrufen, was die Flexibilität steigert. Woran erkenne ich einen guten CloudAnbieter?
Bei einem seriösen Anbieter sind die Kundendaten sicher, das gewährleistet beispielsweise unsere Zertifizierung ISO 27001. Außerdem sind alle Komponenten aufeinander abgestimmt: Durch Telefónica haben wir
neben den eigenen Rechenzentren auch ein deutschlandweites IP-Netz für Mobilfunk und Festnetz. Wie geht die Entwicklung weiter?
Die Experton Group sagt in ihrer Studie „High Performance Portale”, dass sich „Managed“-Betriebskonzepte durchsetzen. Auch der Kombination mit Smartphone-Apps gehört die Zukunft. Telefónica bringt mit seiner neuen Plattform sogar Unternehmensanwendungen in die Cloud und stellt sie als App bereit. www.telefonica-online-services.de
Kreativer Mittelstand Innovative KMU fordern die Konzerne heraus. Martin Bernhard / Redaktion
Kleine und mittelständische Unternehmen haben in den vergangenen zehn Jahren 85 Prozent der neu entstandenen Stellen in der Europäischen Union geschaffen, so die EU-Kommission in einer Studie. Bei Betrieben mit bis zu 250 Beschäftigten wuchs die Anzahl der Beschäftigten demnach jährlich um durchschnittlich ein Prozent, bei größeren Unternehmen dagegen nur um die Hälfte. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) geht davon aus, dass kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in diesem Jahr bis zu 200.000 neue Stellen schaffen werden. Dass vor allem mittelständische Unternehmen neue Jobs schaffen, begründet DIHK-Presse-
sprecher Thomas Renner mit der guten Auftragslage der Betriebe. Laut Frank Wallau, Projektleiter des Instituts für Mittelstandsforschung Bonn (IFM), arbeiten seit Jahren rund 60 Prozent aller sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten bei KMU. „Mittelständler entlassen langsamer, sie stellen aber auch langsamer ein.“ Das liege daran, dass Mittelständler eine hohe soziale Verantwortlichkeit für ihre Mitarbeiter empfinden. Wie innovativ Mittelständler sind, darüber gehen die Meinungen auseinander. DIHKSprecher Thomas Renner verweist auf die mehr als 1.200 „Hidden Champions“ in Deutschland, die in ihren spezialisierten Branchen Weltmarktführer sind. Frank Wallau vom IFM führt an, dass KMU in der Regel aufgrund ihrer geringeren Kapitalausstattung keine Forschungs- und Entwicklungs-
abteilungen einrichten. Deshalb kreierten sie im Vergleich zu größeren Unternehmen seltener neue Produkte. Allerdings seien sie kreativ darin, Dienstleistungen und Produkte gezielt nach den Bedürfnissen ihrer Kunden auszurichten. Sie sorgen damit für eine kreative Unruhe. „Und die brauchen wir, damit sich die Großen bewegen.“
Vom Print zum digitalen Lesererlebnis Pressmatrix bringt ihre Publikationen angereichert mit interaktiven Inhalten im App-Store. Schnell, sicher, intuitiv. www.pressmatrix.de