Kinderwunsch - Familienplanung, Schwangerschaft, Geburt

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September 2012

Kinderwunsch Familienplanung Schwangerschaft Geburt

kinderlos?

Schwangerschaft

Stille momente

Wie Kinderwunschzentren helfen Seite 6

Zeit der tausend Fragen Seite 8

Nach der Entbindung Seite 12

»Kinderwunsch« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und erscheint als Beilage in der ZEIT.


GRUSSWORT

in|pact media Verlag

Liebe Leserinnen, liebe Leser, jede Geburt ist ein Wunder. Es ist faszinierend zu beobachten, wie komplex die Vorgänge sind, die dazu führen, dass im Körper der Frau ein Mensch heranwächst. Wer selbst das »Abenteuer Kind« schon einmal durchgemacht hat, weiß, wie aufregend es ist darüber zu rätseln, was für ein Mensch da wohl heranreifen mag. Mit Spannung erwartet man den Tag, an dem man das kleine Wesen in Augenschein nehmen kann. Für die vorliegenden Themenausgabe haben wir diese Zeit noch einmal durchlaufen. Mit Hilfe von Experten, Medizinern, Müttern und Vätern gehen wir die einzelnen Phasen MIRKO HEINEMANN Chefredakteur durch – von der Entscheidung für das eigene Kind bis zu seinem ersten Geburtstag. Nicht in|pact media Verlag selten gerieten wir dabei ins Staunen, etwa über die rapiden Entwicklungen in der Reproduktionsmedizin, der pränatalen Diagnostik und in der Geburtsmedizin. Die Belastungen, die der Körper der Frau bei Schwangerschaft und Geburt erträgt, nötigten uns Respekt ab. Gestaunt haben wir aber auch über die Widersprüche, die dieses emotionale Thema hervorruft: Zwar ist der Kinderwunsch offenbar bei vielen stark. Trotzdem warten immer mehr Paare immer länger ab, bevor sie sich für ein Kind entscheiden – manchmal zu lange. Unsere Ausgabe erscheint pünktlich zum heutigen Kindertag, dessen Motto lautet: »Kinder brauchen Zeit.« Das ist sicher richtig. Sie geben aber auch Zeit zurück, wertvolle Momente, in denen Erwachsene die Welt aus einer anderen Perspektive betrachten lernen. Kinder halten nicht nur ihre Eltern, sondern unsere ganze Gesellschaft jung. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Freude beim Lesen! in| pact media bei Facebook

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INHALT

Seite 3 Zeit für Kinder

Seite 10 Die Suche nach der Geburtsklinik

Kinder und Karriere

Seite 4 Forum der Akteure Gisela Meese, WHO/Unicef Tanja Waldeck, NetMoms GmbH Monika Uszkoreit, BRZ

Seite 6 Ungewollt kinderlos? Kinderwunschzentren helfen

Seite 8 Schwangerschaft Zeit der tausend Fragen

Geburtshaus bis Perinatalzentrum

Seite 12 Schwanger trotz Handycap Wenig spricht dagegen

Seite 12 Hochgefühl und Zukunftssorgen Wegweiser durch den Förderdschungel

Seite 14 Erstausstattungs-Guide

Seite 10 Immunschutz

Was Babys brauchen

Seite 14 Hurra, das Kind ist da! Ab jetzt läuft alles nach Plan?

Seite 16 Stille Momente Die Zeit nach der Entbindung

Seite 18 Gelassenheit! Kolumne: Die Vorzüge älterer Eltern

Seite 18 Zurück zur Wunschfigur Wie der Körper wieder in Form kommt

Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.

Früh und gründlich impfen – so geht's

Impressum in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 80 20 86 – 530 F +49 (0) 30 80 20 86 – 539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com

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Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P) Art DireKtion Christian Schneider PROJEKTLEITUNG Nathalie Nuerk

Autoren Marie Fink Mirko Heinemann Jürgen W. Heidtmann Tatjana Kimmel-Fichtner Klaus Lüber, Axel Novak Sabine Philipp LEKTORAT Jürgen W. Heidtmann

IllustrationEN Maria Corbi www.mariacorbi.com Layout Katharina van der Mee Druck Axel Springer Druckhaus Essen-Kettwig

HERAUSGEBER Edi Karayusuf Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Habibi Isfahani ANZEIGENVERKAUF Nathalie Nuerk


KINDERWUNSCH

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Zeit für Kinder Der Wunsch Kinder zu haben, ist bei vielen groß. Dass die Geburtenraten dennoch zurückgehen, hängt mit den Schwierigkeiten bei der Vereinbarkeit von Beruf und Familie zusammen.

Mirko Heinemann / Redaktion

zeit, finanzielle Einbußen und berufliche Nachteile gegenüber männlichen Kollegen bedeutet. Auch Familienministerin Kristina Schröder sieht die Disie Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: krepanz zwischen Kinderwunsch und der gesellSeit rund zehn Jahren sinkt in Deutschland schaftlichen Realität: »Wir könnten wieder mehr die Geburtenrate, 2011 wurden so wenig Kinder in Deutschland haben, wenn Mütter und Babys geboren wie noch nie. 663.000 Kinder kamen Väter die Möglichkeit hätten, ihr Gleichgewicht aus zur Welt, 15.000 weniger als im Vorjahr – ein RückEinkommen und Zeit für die familiäre Verantworgang um 2,2 Prozent. Es gibt aber auch eine Gegentung zu finden«, erklärte sie im Frühjahr anlässlich bewegung: Der Kinderwunsch unter den Deutschen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für wird offenbar stärker. Zumindest beruft sich der Demografie. »Und wir könnten wieder mehr Kin»Familienreport 2011« des Bundesfamilienministerider in Deutschland haben, wenn die Männer und ums auf eine Allensbach-Erhebung, nach der 53 ProFrauen in diesem Land auch dann faire Chancen zent der Kinderlosen unter 50 Jahren angeben, »beim Beruf haben, wenn sie sich Zeit für Verantworstimmt« ein Kind haben zu tung nehmen.« Im Familiwollen; 2008 waren es noch wird daher »Für knapp die Hälfte der enministerium 43 Prozent. Nur 19 Prozent über die Weiterentwicklung wollen definitiv keine Kinder Elternzeit sowie die EinBevölkerung gehören der. Für knapp die Hälfte der führung einer Großelternzeit Bevölkerung, so Allensbach, nachgedacht – Instrumente, Kinder zum wirklichen »gehören Kinder zum wirkum Eltern die Vereinbarkeit Glücklichsein dazu.« lichen Glücklichsein dazu«. von Familie und Beruf zu erKlar ist: Wer heute Kinleichtern. der haben möchte, muss sich großen HerausfordeDie Realität: Immer mehr Paare überlegen sich rungen stellen. Das klassische Elternmodell mit immer länger, ob sie sich überhaupt Kinder leieinem Vater als Ernährer und der Mutter als Haussten können oder wollen. »Erst die Karriere und frau hat längst ausgedient. Es ist nicht nur kulturell, dann...«, heißt es vielerorts, aber die Karriere dulsondern auch ökonomisch nicht mehr zeitgemäß: det keine Pausen. Ist der Gipfel der FirmenhierarZu unsicher ist die Arbeitswelt geworden, als dass chie erst erklommen, kann man sich ein Baby in der man einem Elternteil – ob Mann oder Frau – die 60-Stunden-Woche zwischen Singapur, New York alleinige Verantwortung für die Familieneinkünfte und Frankfurt/Main nicht mehr vorstellen. übertragen könnte. So ist es kein Wunder, dass das Alter von Müttern Viele Arbeitgeber haben reagiert. Sie haben neue stetig ansteigt: Mütter in Westdeutschland sind laut Angebote ins Leben gerufen, bieten etwa Elternzeit Statistischem Bundesamt heute bei der ersten Geburt auch für Väter, manche räumen sogar ihren männfünf Jahre älter als in den 1960er Jahren. In Ostlichen Führungskräften Elternzeit ein. Andere hadeutschland hat sich seit der Wiedervereinigung ein ben firmeneigene Krippenplätze eingerichtet und besonders rascher Wandel vollzogen: Bis Ende der werben mit flexiblen Teilzeit- oder Heimarbeits1980er Jahre schwankte das Alter der Mütter bei der modellen für Eltern. Und in weiten Teilen der Geersten Geburt nur leicht zwischen 22 und 23 Jahren. sellschaft setzt sich das Bewusstsein durch, dass die Nach der Wende kam ein Bruch, das so genannte Väter in der Pflicht sind, etwaige Nachteile für die »Gebäralter« beim ersten Kind stieg um fünf Jahre Mütter abzufedern und mehr Zeit zu investieren, von 22,9 auf 27,4 Jahre – doppelt so schnell wie im um einen gerechten Ausgleich zu schaffen. früheren Bundesgebiet zwischen 1970 und 2010. Die Im Wesentlichen aber bleibt es dabei, dass ein Ursachen dieser Entwicklung, so konstatiert auch Kind vor allem für die Mutter eine längere Ausdas Bundesamt, lägen »vor allem in den veränderten

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Voraussetzungen« für eine junge Mutterschaft: »Für die jüngere Frauengeneration haben längere Ausbildungszeiten und ausgedehnte Phasen der beruflichen Etablierung eine wichtige Rolle gespielt.« Es ist ein globales Phänomen: Während die Geburtenraten in den armen Ländern weiter steigen, werden in wohlhabenden Gesellschaften weniger Kinder geboren. Kinder, so scheint es, werden in Industriegesellschaften eher als Kostenfaktor wahrgenommen. Auch das Bildungsniveau spielt eine Rolle: Mit steigendem Bildungsniveau vor allem der Frauen nimmt die Zahl der geborenen Kinder ab. Im alten Bundesgebiet etwa stieg der Anteil der Frauen mit höherem Bildungsabschluss von sechs Prozent bei den 1930er Jahrgängen auf 25 Prozent bei den 1970er Jahrgängen. In dieser Gruppe ist die Kinderlosigkeit am höchsten. Hier hängt die Entscheidung für Kinder besonders stark davon ab, welche Auswirkungen auf Karriere und Einkommen zu erwarten sind. Die Folge: Über ein Viertel, nämlich 28 Prozent der westdeutschen Frauen, die jetzt 35 bis 39 Jahre alt sind, leben ganz ohne Kinder. In dieser Altersgruppe ist das Ticken der biologischen Uhr bereits recht gut zu hören; viele wünschen sich auch noch Kinder. Doch gerade bei älteren Paaren klappt es mit der Zeugung dann nicht mehr so leicht. Mit abnehmender Hormonproduktion haben etwa 35-jährige Frauen unter Umständen nicht mehr in jedem Zyklus einen Eisprung. Auch bei Männern ab 40 nimmt die Fruchtbarkeit allmählich ab: Es werden weniger Spermien gebildet, deren Befruchtungsfähigkeit zudem nachlassen kann. Immer mehr Paare, aber auch alleinstehende Frauen, suchen dann Hilfe bei Reproduktionsmedizin. Deren Akzeptanz ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Eine künstliche Befruchtung, so eine kürzlich durchgeführte repräsentative Umfrage der GfK-Marktforschung, können sich bereits mehr als die Hälfte der Deutschen vorstellen. 59 Prozent der Befragten gaben an, alle Möglichkeiten nutzen zu wollen, die Medizin und Wissenschaft bieten, um sich den Wunsch nach einem eigenen Kind doch noch zu erfüllen. Vor elf Jahren waren es gerade mal halb so viele.


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Forum DER AKTEURE

Abenteuer Kind Die Redaktion befragt Akteure zu Herausforderungen rund um Schwangerschaft und Geburt.

Gisela Meese M.A.

Monika Uszkoreit

Dr. Tanja zu Waldeck

Geschäftsführerin des Bundesverbands Reproduktionsmedizinischer Zentren Deutschlands e.V.

Gründerin des Mütterportals NetMoms GmbH

Geschäftsführerin der WHO/UNICEF-Initiative »Babyfreundlich«

lternzeitschriften verlieren seit Jahrzehnten massiv an Auflage, teilweise ist ihnen nur noch ein Drittel der Leserschaft geblieben. Informieren sich Eltern heute weniger über Erziehung, Kinderentwicklung oder Gesundheit? Ein Blick auf die Zugriffszahlen der größten Elternportale gibt eine klare Antwort. Die Fragen sind geblieben. Antworten aber suchen junge Eltern heute lieber im Internet. Und so haben Elternseiten in Deutschland in den letzten fünf Jahren ihre Besucher mehr als vervierfacht. Die größten Seiten haben inzwischen mehrere Millionen Besucher pro Monat. Was aber bieten Elternseiten, was Ratgeber und Zeitschriften nicht bieten können? Elternwebseiten sind jederzeit erreichbar. Antworten findet man also auch um drei Uhr morgens. Und zwar zu allen Themen. Im Internet bieten zahlreiche Seiten zu jeder Fragestellung Lösungsvorschläge aus unterschiedlichsten Quellen an. Im Austausch mit anderen Eltern finden besorgte Mütter und Väter neue Ideen oder einfach Trost, weil sie mit ihren Problemen und Ängsten nicht allein sind. Die Anonymität erlaubt dabei auch mal intime oder peinliche Fragen, die man im Kreis der Familie oder gegenüber Bekannten nicht stellen kann und will.

ie WHO/UNICEF-Initiative setzt sich für die Verbreitung des Qualitätssiegels »Babyfreundlich« in Deutschland ein und zertifiziert Geburts- und Kinderkliniken. Inhaltliche Grundlage der Zertifizierung sind die B.E.St.-Kriterien. B.E.St. steht für »Bindung«, »Entwicklung« und »Stillen«. Wenn Kliniken diese Kriterien nachweislich in ihrer Routine verankert haben, erhalten sie das Qualitätssiegel »Babyfreundlich«. »Babyfreundliche« Einrichtungen sind auch an der Auszeichnungsurkunde von WHO und UNICEF mit dem Picasso-Motiv »Maternity« zu erkennen. Für werdende Eltern ist dies eine wertvolle Orientierungshilfe bei der Auswahl einer geeigneten Klinik.

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n Deutschland wünscht sich ungefähr jedes siebte Paar vergebens Kinder. Jeder, der sich mit dem Thema befasst, findet in seinem direkten Umfeld Menschen, die betroffen sind. Ein Problem – so alt wie die Menschheit. Tiefgreifende und überwiegend positive gesellschaftliche Veränderungen führen dazu, dass Paare die Familiengründung erst nach Sicherung der ökonomischen Bedingungen und sozialen Beziehungen planen. Oft unwissentlich tragen sie damit aber zur Häufigkeit bei, erschweren sich die Erfüllung ihres Wunsches nach einem Kind, denn wir leben zwar viel länger – das reproduktive Fenster einer Frau hat sich jedoch nicht vergrößert.

»Mehr Wissen tut not.« Zwar verhilft die moderne Medizin heute nach Ausschöpfung aller Möglichkeiten circa 70 Prozent der betroffenen Paare zu einem eigenen Kind – besseres Wissen um die zeitlichen Parameter jedoch würde den Weg erleichtern und auch die Wahrscheinlichkeit erhöhen. Ein Blick in die seit 20 Jahren geführten Statistiken des Deutschen IVF-Registers zeigt ganz klar, dass die Fruchtbarkeit der Frau ab dem 35. und dramatisch dann ab dem 40. Lebensjahr abnimmt. Aber für diese Erhebungen interessieren sich die Paare in der Regel erst, wenn sie bereits vergeblich versuchen, ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Daher gehört die Wissensvermittlung, dass wir Frauen nicht erst mit dem Eintritt der Wechseljahre keine Kinder mehr bekommen können, in die Schulen und in die Praxen der Ärzte, die unsere Teenager betreuen. Nicht nur über Verhütung muss aufgeklärt werden, sondern auch über die zeitlichen Vorgaben des menschlichen Körpers für die Erfüllung des Kinderwunsches – im Sinne einer fundierten, individuellen Entscheidung für oder auch gegen die Gründung einer Familie. Viele Paare landen dann nicht erst um 5 vor 12 in den Zentren für Reproduktionsmedizin. www.repromed.de

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»Im Zentrum stehen Schutz und Förderung der Eltern-Kind-Bindung.«

Die steigende Mobilität durch Smartphones, Tablets oder den Computer ermöglicht Eltern einen schnellen Zugang zu Antworten. Deshalb generieren viele Elternseiten bereits ein Drittel ihrer Zugriffe über mobile Endgeräte. Somit ist es keine Frage mehr, ob oder wann das Internet die Elternzeitschrift als Leitmedium in Elternfragen ablösen wird. Der Wechsel hat bereits stattgefunden.

Die B.E.St.-Kriterien sind wissenschaftlich fundiert und beruhen auf den internationalen Vorgaben von WHO und UNICEF. Sie ermöglichen in ihrer Gesamtheit effektive Bindungs-, Entwicklungs- und Stillförderung. Im Zentrum stehen der Schutz und die Förderung der Eltern-Kind-Bindung. Beispielsweise hat der Haut-zu-Haut-Kontakt ab der Geburt einen nachweislich positiven Effekt auf das Entstehen dieser primären Bindung. Auch die Stillförderung gehört zur Betreuung nach B.E.St.: Stillen gibt dem Kind Sicherheit und Geborgenheit am vertrauten Körper der Mutter, es programmiert die Organfunktionen und den Immunschutz des Säuglings. B.E.St. stärkt das Kind in seinen angeborenen Fähigkeiten und fördert seine gesunde Entwicklung. Deshalb entscheiden sich immer mehr werdende Eltern für »Babyfreundlich«.

www.netmoms.de

www.babyfreundlich.org

»Die Anonymität erlaubt auch intime oder peinliche Fragen.«


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KINDERWUNSCH

— Unternehmensbeitrag MERCK SERONO —

Frühzeitige Kinderwunschplanung erhöht die Erfolgsaussichten Deutsche Frauen sind heute bei der Geburt ihres ersten Kindes im Durchschnitt knapp 30 Jahre alt. Was viele Paare jedoch nicht wissen: bereits ab Mitte 30 kann die Chance auf eine Schwangerschaft deutlich eingeschränkt sein. Frau Christiane von der Eltz, Leiterin des Geschäftsbereichs Fertilitätsmedizin bei Merck Serono im Interview zum Thema »Unerfüllter Kinderwunsch«.

Christiane von der Eltz Leiterin des Geschäftsbereichs Fertilitätsmedizin und Endokrinologie bei Merck Serono Deutschland

Frau von der Eltz, Merck Serono ist Weltmarktführer im Bereich Fertilitätsmedizin. Was raten Sie Paaren mit Kinderwunsch?

Aus biologischer Sicht liegt das optimale Alter der Frau für eine Schwangerschaft bei 20 bis 30 Jahren. Neben dem tatsächlichen Alter spielt aber das biologische Alter eine große Rolle. Ein einfacher Test (»FertiCheck«) beim Gynäkologen kann einen Anhaltspunkt geben, wie rechtzeitig die Familienplanung angegangen werden sollte. Wenn auf natürlichem Weg die Schwangerschaft ausbleibt, sollte frühzeitig Rücksprache mit dem Frauenarzt gehalten bzw. ein Kinderwunschzentrum aufgesucht werden. Mit einer Kinderwunschbehandlung kann man bei diesen Frauen Anfang 30 Schwangerschaftsraten von rund 3540% erzielen, während diese bei einer ca. 40 jährigen Frau im Schnitt noch

zwischen 15 und 20% liegen. Leider wird dies häufig falsch eingeschätzt, nicht zuletzt auch durch viele Prominente, die deutlich über 40 noch Kinder bekommen. In diesen Fällen kann häufig davon ausgegangen werden, dass eine Kinderwunschbehandlung stattgefunden hat. Welche erfolgversprechenden Möglichkeiten gibt es, um Paaren zu einem Kind zu verhelfen?

Zunächst gilt es zu prüfen, ob Störungen medikamentös behoben werden können. Ist dies erfolglos, bietet eine Befruchtung außerhalb des Körpers eine gute Chance. Man unterscheidet zwischen IVF (Invitro-Fertilisation) und ICSI (Intracytoplasmatische Spermieninjektion). Dazu erfolgt zunächst eine hormonelle Stimulation mit dem Ziel, mehrere Eizellen reifen zu lassen. Die hormonellen Wirkstoffe hierfür sind in der Regel als »Pen« zur Selbstapplikation verfügbar. In einem individuellen Therapieschema kommen weitere Hormone zum Einsatz. Die herangereiften Eizellen werden entnommen und im Labor mit den Spermien vereint. Bei der ICSIMethode, häufig bei geringer Anzahl intakter Spermien die Methode

der ersten Wahl, wird ein einzelnes Spermium direkt in die Eizelle eingebracht. Im Brutschrank kommt es zur Verschmelzung des weiblichen und des männlichen Zellkerns und nach wenigen Tagen werden 1-3 auf diese Weise befruchtete Eizellen in die Gebärmutter eingesetzt. Wächst mindestens eine Eizelle an, besteht berechtigte Hoffnung auf das ersehnte Baby.

»Je früher sich ein Paar mit dem Thema Kinderwunsch auseinandersetzt, desto größer sind die Erfolgsaussichten« Welchen Beitrag leistet Ihr Unternehmen, um kinderlosen Paaren zu helfen?

Merck Serono engagiert sich von Beginn an – also bereits seit 50 Jahren – im Bereich Fertilitätsmedizin und investiert in zahlreiche Forschungsprojekte. Wir bieten alle Hormone an, die bei der Kinderwunschbehandlung benötigt werden. Auf-

grund eines innovativen, biotechnologischen Herstellungsprozesses bieten diese Präparate im Vergleich zu denen, die aus dem Urin von Frauen gewonnen werden, eine hohe Reinheit und Dosisgenauigkeit. Um die Anwendung für die Patientin so leicht wie möglich zu machen, haben wir einen neuen Pen entwickelt und bieten zusätzlich Informationsmaterial in vielen unterschiedlichen Sprachen an. Wo sehen Sie die aktuellen Grenzen in der Kinderwunschbehandlung und was bringt die Zukunft?

Das ist keine einfache Frage. Sicher gibt es sowohl ethische Grenzen als auch biologische Grenzen, die eng ineinander greifen. Die ethischen Grenzen, die in Europa sehr unterschiedlich geregelt sind, werden in Deutschland unter anderem durch das Embryonenschutzgesetz festgelegt. Spannend ist jedoch auch die Frage, wo genau die biologischen Grenzen liegen. Hier werden wir in den nächsten Jahren sicher neue Antworten aus der Forschung erhalten. Frau von der Eltz, vielen Dank für das Gespräch! www.merckserono.de

Häufig ist es schwierig, den Wunsch nach dem eigenen Kind zu erfüllen. Wir von Merck Serono wissen nur zu gut, was dies für viele Paare bedeutet. Daher engagieren wir uns bereits seit 50 Jahren im Bereich Reproduktionsmedizin und investieren in zahlreiche Forschungsprojekte. Dadurch werden die Chancen auf eine erfolgreiche Kinderwunschbehandlung immer größer.

www.fertinet.de Merck Serono | Sie. Wir. Gemeinsam für ein neues Leben.

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in|pact media Verlag

Ungewollt kinderlos? Zyklusmonitoring, Insemination, Hormontherapie – was Kinderwunschzentren tun können.

Sabine Philipp / Redaktion

Hormonen stimuliert. Wenn auf jeder Seite etwa sechs Eibläschen entstanden sind, wird der Eisprung ausgelöst. Exakt 36 Stunden später entnehmen wir enn der Nachwuchs ausbleibt, kann das mit einer kleinen Punktionsnadel über die Scheide an Kleinigkeiten liegen. Denn bereits Eizellen, die im Reagenzglas mit dem aufbereiteten der Befruchtungsprozess ist komplex Samen des Mannes zusammengebracht werden. Die und somit störanfällig. »Zunächst muss im Eierstock befruchtete Eizelle entwickelt sich in zwei Tagen eine befruchtungsfähige Eizelle heranreifen. Nach zum Embryo, der dann der Frau eingepflanzt wird«. dem Eisprung gelangt sie in einen der Eileiter, wo Die intracytoplasmatische Spermieninjektion (ICSI) sie sich mit einem Samenfaden vereint – wenn das unterscheidet sich insofern, als dass ein Samenfaden Sperma genügend gesunde, richtig geformte und direkt in eine Eizelle injiziert wird. Eine IVF oder schnelle Samenfäden enthält«, erklärt PD Dr. Aneine ICSI bewegt sich meist im mittleren viersteldreas Schüring, gynäkologischer Leiter des Kinderligen Bereich, wovon die gesetzliche Krankenkaswunschzentrums der Uniklinik Münster. se (GKV) unter bestimmten Voraussetzungen 50 Um die Ursachen abzuklären, prüft der niederProzent für bis zu drei Versuche übernimmt. Die gelassene Gynäkologe oder das auf Kinderwunsch BKK VBU übernimmt sogar bis zu 75 Prozent. spezialisierte Zentrum an verschiedenen Tagen des Auch bei der Insemination kann die GKV unter Zyklus den Gehalt verschiedener Hormone im Blut Umständen die Hälfte der Kosten übernehmen, die und kontrolliert per Ultraschall die Eierstöcke (Zyoft im mittleren dreistelligen Bereich liegen. Sollte der Mann keine oder nur klusmonitoring). Wenn die lebensunfähige Spermien in Ärzte im Ultraschall einen »Häufig warten die seinem Ejakulat haben, kann nahen Eisprung voraussehen, eine Spermiengewinnung aus raten sie dem Paar, am Abend Frauen zu lange.« dem Hoden (TESE), bzw. in vorher und am Morgen daseltenen Fällen über den Nenach Verkehr zu haben. »Bei benhoden (MESA) stattfinden. Auf die Patienten leichten Störungen erhält die Patientin eine milde können dabei zusätzliche Kosten von etwa 500 bis Stimulationstherapie, das heißt, der Eierstock wird 1.000 Euro zukommen, zuzüglich möglicher Lagemit kleinen Hormondosen stimuliert«, erklärt der rungsgebühren. Mediziner. Ziel sei, ein oder zwei Eibläschen zu Vom Mann wird zu Beginn der Untersuchung erzeugen. Per Ultraschall wird ebenso abgeklärt, zunächst ein Spermiogramm durchgeführt. »Wir ob eine Störung der Einnistung vorliegt. Der invauntersuchen, ob die Zahl, Form und Geschwindigsivste Diagnoseschritt ist die Bauchspiegelung, bei keit der Spermien im Ejakulat eingeschränkt ist«, der geprüft wird, ob die Eileiter in Ordnung sind. erklärt Prof. Dr. Sabine Kliesch, Chefärztin AnHäufig wird eine Adnexitis (Eileiterentzündung) drologie am Centrum für Reproduktionsmedizin durch Chlamydien hervorgerufen, eine sexuell überund Andrologie am Uniklinikum Münster. »Sehr tragbare Infektion. Außerdem wird die Patientin häufig leiden die Patienten an einer Infektion, die auf Endometriose untersucht, ein Krankheitsbild, die Befruchtungsfähigkeit der Samenfäden stören bei dem die Gebärmutterschleimhaut außerhalb der oder an einer Hormonstörung, die den Hoden in Gebärmutter angesiedelt ist. »Sie kann tumorähnseiner Funktion einschränkt. Wir versuchen erst lich wuchern, was eine Entzündung hervorrufen die Ursache zu korrigieren, zum Beispiel mit einer und die Einnistung behindern kann«, so Schüring. Hormontherapie.« Manchmal würden auch einzelBleibt die Zyklustherapie erfolglos, ist der nächne Krampfadern am Hoden korrigiert. Daneben ste Schritt oft die Insemination. »Der Samen des kontrollieren die Ärzte das Ejakulat auf Antikörper. Mannes wird aufbereitet und oft im Verbund mit Sie können die Spermien in ihrer Vorwärtsbewegeiner Stimulationstherapie in die Gebärmutterhöhle lichkeit behindern. Weitere Ursachen können ein zu eingesetzt«, erläutert Schüring. Bleibt die Schwanspät behandelter Hodenhochstand oder ein Hodengerschaft aus, steht meist die In-Vitro-Fertilisation tumor sein. Kliesch weist auch auf das Klinefelter(IVF) auf dem Programm. »Die Frau wird mit

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Syndrom hin, eine Erbkrankheit die jeden 500. Mann betrifft. Die Männer leiden unter anderem an einem Testosteronmangel. Zudem können Mumpserkrankungen in der Pubertät den Hoden schädigen. Kliesch bedauert, dass viele Männer das Thema Männergesundheit vernachlässigen. Probleme, die sich früh anbahnten, wie eine schlechtere Gliedsteife oder ein nicht mitwachsender Hoden in der Pubertät, würden vielfach ignoriert. »Vor allem Heranwachsende haben häufig keinen Ansprechpartner für solche Fragen. Und der Weg zum Urologen fällt oft schwer.« Um die Frauengesundheit ist es dank Vorsorgeuntersuchungen zwar meist besser gestellt. Aber häufig warten Frauen zu lange. Eine Erstgebärende mit 35 gelte schon als alt. »Frauen kommen mit einem Grundstock an Oozyten (Eizellen) auf die Welt. Im Gegensatz zu den Samenfäden in den Spermien des Mannes werden sie nicht neu gebildet und unterliegen einem Alterungsprozess«, erklärt Schüring und fährt fort: »Viele Paare kommen relativ spät in die spezialisierten Zentren. Man kann nur versuchen, die Befruchtung unter den bestmöglichen Voraussetzungen durchzuführen und das Beste hoffen.«

Adressen und Links • www.familienplanung.de ist ein Angebot der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BzGA). Interessierte finden neben Infos eine Datenbank mit Schwangerschaftsberatungsstellen in der gesamten Bundesrepublik. • www.wunschkind.de enthält unter anderem eine Liste mit lokalen Selbsthilfegruppen. • www.ivf-europa.eu ist eine Seite des Bundesverbands Reproduktionsmedizinischer Zentren, der dort mit Gerüchten aufräumt. • www.profamilia.de ist die Website der Familia-Beratungsstellen, die psychosoziale Beratung zu dem Thema anbieten.


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KINDERWUNSCH

— Unternehmensbeitrag HORMON ZENTRUM MÜNCHEN —

Kinderwunsch – gestern und heute Das Hormon Zentrum München ist seit 1986 Ansprechpartner für Paare mit Kinderwunsch, zunehmend aber auch für Frauen, die Kinder wollen – nur eben nicht jetzt. Man muss sich nicht mit der Politik unseres Familienministeriums oder den Debatten über das sich abschaffende Deutschland auseinandersetzen, um in seinem näheren oder weiteren Bekanntenkreis zu erkennen: Die biologische Reproduktion beschäftigt uns. Wir haben »Herdprämien«, »Überfremdungsängste« und immer weniger zahlende Krankenkassen. In einem Land mit einer der niedrigsten Geburtenraten Europas (1,39 Geburten pro Frau) werden die Erstmütter und -väter immer älter. Über all den Debatten wird aber häufig das Wichtigste vergessen – das individuelle Schicksal und Leid all derer, die zwischen Ausbildung und Studium, Karriere, Solidierung der Finanzen und letztendlich auch der Suche nach dem oder der Richtigen, Kinder bekommen möchten. Die Chance, dass »es eben passiert« – früher hörte man diese Worte öfter – sinkt mit zunehmendem Alter, bei der Frau wie auch beim Mann. Das Ticken der biologischen Uhr beginnt, wenn auch erst leise, rund um die 30. Die Entscheidung zum Kind muss heute aktiv gefällt werden, oft sind hormonelle Feinjustierungen bei ihr wie auch bei ihm nötig, manchmal auch eine

»Persönliche Versicherung der Fortpflanzungsfähigkeit« Dr. med. Jörg Puchta ist Reproduktionsmediziner am Hormon Zentrum München und Geschäftsführer der fertiProtekt an der Oper GmbH. Aufklärung über »social freezing« hält er für genauso wichtig wie Aufklärung über Verhütung. Was versteckt sich hinter dem Begriff social freezing?

V.l.n.r.: Dr. med. Jörg Puchta, Dr. med. Silke Michna, Dr. med. Helmut Lacher, PD Dr. med. Hans-Ulrich Pauer

reproduktionsmedizinische Therapie. Die Enttäuschung, dass es vielleicht nicht sofort klappt, wird zur Panik, das Wunschkind zum Maßstab des persönlichen Erfolgs. Hilfe ist in jeder Hinsicht nötig: menschlich, vielleicht psychologisch, sicherlich ab einem gewissen Alter medizinisch. Der Erfolg eines Kinderwunschzentrums ist nur möglich in einem Zusammenspiel aus medizinischer Kompetenz, Erfahrung und technischer Per-

Ab 2013 im Münchener Palais an der Oper:

Maximilianstraße 2a · Palais an der Oper · 80539 München Fon +49 89 547041- 0 · www.hormonzentrum.de

Foto: Accumulata Immobilien Development, LBBW Immobilien

fektion, aber auch psychologischer Sensibilität und Menschlichkeit. Ein Ziel, dem die Ärzte des Hormon Zentrum München Dr. Helmut Lacher, Dr. Jörg Puchta, Dr. Silke Michna und PD Dr. Hans-Ulrich Pauer verpflichtet sind. In einem »one-doctor-Konzept« betreuen sie ihre Kinderwunschpaare jeweils individuell ab dem ersten Gespräch und während der gesamten Behandlung. Der Besuch von Fortbildungen und Kongressen ermöglicht eine wissenschaftliche Perfektionierung der Behandlungen. Die Indikationen der Kinderwunschbehandlung haben sich in den letzten 25 Jahren verändert und somit müssen sich auch das Spektrum und die Möglichkeiten einer modernen Kinderwunschpraxis ändern. Das Hormon Zentrum München trägt dem Rechnung, indem es Anfang 2013 in seinen neuen Räumlichkeiten im Palais an der Oper in der Münchner Maximilianstraße ein Center of Excellence eröffnen wird. Hochmoderne Praxisräume, ein OP- und Laborbereich, die maximalen Anforderungen entsprechen sowie ein eingespieltes, hochmotiviertes Team werden neue Maßstäbe setzen. Eine Praxis, bei der Paare erkennen werden, dass Kinderwunsch kein Tabu ist, dass reifere Eltern nicht als »Karrieretypen« gebrandmarkt werden, die selbst an ihrem Leid schuld sind. Eine Praxis, die Frauen, welche sagen: »heute noch nicht«, unterstützt und ihnen hilft, ihre Träume und Ziele morgen zu realisieren. Denn – wie war das nochmal mit der Rente? www.hormonzentrum.de

Unter social freezing versteht man die Anlage einer sogenannten Fruchtbarkeitsreserve sowohl für Frauen als auch für Männer aus einer nicht-medizinischen Indikation. Sozusagen eine Art persönliche Versicherung der Fortpflanzungsfähigkeit für spätere Jahre durch das Tiefgefrieren der eigenen Ei- oder Samenzellen. Dank neuer Technologien verfügen diese Zellen beim Auftauen über eine Vitalität als wären sie nie eingefroren worden. Die Kryokonservierung von Keimzellen bei Patienten vor einer Chemo- oder Strahlentherapie ist seit Jahren etabliert (siehe auch das nicht-kommerzielle Netzwerk fertiprotekt.de) Welchen Frauen oder Männern empfehlen Sie, über dieses Thema nachzudenken?

Das medizinisch optimale Alter Kinder zu bekommen liegt bei Mitte/Ende Zwanzig. Die meisten Menschen werden frühzeitig absehen können, ob sie in diesem oder einem reiferen Alter Mutter oder Vater werden wollen. Social freezing wird jetzt und in späteren Jahren den Erfolgsdruck nehmen. Wer spontan schwanger wird – perfekt. Wer nicht, hat die eigenen jungen Zellen. Das kann tiefe Frustrationen vermeiden. In manchen Kreisen wird das social freezing als upper class Medizin abgeurteilt. Wie stehen Sie dazu?

Gerne vergleiche ich die Debatte über social freezing mit der über die Pille: Fortschritt ist unumkehrbar. Aufklärung über social freezing zu befürworten, bedeutet nicht, den Paaren ihre Fortpflanzung wegzunehmen, sondern ihnen den Weg zu erleichtern. Das ungekürzte Interview von Dr. med. Jörg Puchta finden Sie auf der Homepage Dr. med. Jörg Puchta Hormon Zentrum München


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Spannende Schwangerschaft Wenn ein Kind kommt, bricht die Zeit der großen Gefühle an – und der tausend Fragen.

Tatjana Kimmel-Fichtner / Redaktion

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enn die Regelblutung ausbleibt, kann eine Frau fast sicher sein, ein Kind zu erwarten. Umso mehr, wenn Übelkeit, Heißhunger, Müdigkeit oder ein Spannungsgefühl in der Brust auftreten. Wer zunächst ohne Arzt wissen will, ob sich ein befruchtetes Ei in die Gebärmutter eingenistet hat, kann frühestens am ersten Tag der zu erwartenden Periode einen häuslichen Schwangerschaftstest machen. Der Urintest ist aber nur zuverlässig, wenn er positiv ausfällt. Es kann sein, dass das Schwangerschaftshormon im Urin noch nicht ausreichend vorhanden ist. Bei Anzeichen auf eine Schwangerschaft sollte ein Frauenarzt konsultiert werden. Ein Gynäkologe kann sechs bis neun Tage nach der Befruchtung mit einem Bluttest das schwangerschaftserhaltende Hormon HCG nachweisen. So beginnt das Abenteuer Schwangerschaft, mit großen Gefühlen, vielen Fragen und unzähligen Ratgebern in der Familie, unter Freunden, in Büchern, Internetforen und Zeitschriften. Bei medizinischen Fragen sollten sich die Frauen in erster Linie auf den Rat der Ärzte und Hebammen verlassen. Kliniken und Hebammen bieten Geburtsvorbereitungskurse, in denen sich die Mütter über Fragen wie gesunde Ernährung, Schwangerschaftsgymnastik und Atemtechniken informieren können. Wichtiger Begleiter einer Schwangeren ist der Mutterpass. In dem mehrseitigen Heft werden alle wichtigen Untersuchungsergebnisse über Mutter und Kind festgehalten. »Mit Hilfe des Mutterpasses kann sich ein Arzt auch bei einem Notfall alle wichtigen gesundheitlichen Informationen zu Mutter und Kind verschaffen. Deshalb sollte der Pass immer griffbereit sein, um im Falle eines Falles angemessen reagieren zu können«, rät Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. Ein Mutterpass bietet Platz für die Dokumentation von zwei Schwangerschaften. Deutschlands Mütter werden immer älter. Ab dem 35. Lebensalter steht im Mutterpass der Vermerk »Risikoschwangerschaft«. Dabei handelt es sich laut Albring um einen »Routine-Hinweis«. Die Voraussetzung für eine unproblematische Schwangerschaft ab dem Alter von 35 sei, dass die werdenden Mütter regelmäßig die frauenärztlichen Untersuchungen wahrnehmen und bei Beschwerden unverzüglich ihren Frauenarzt aufsuchen. »Dann brauchen sie sich keine Sorgen zu machen«, meint Albring. Die Wahrscheinlichkeit, ein gesundes Kind auf die Welt

zu bringen, sei hoch. Dennoch steigt mit dem Alter der Mutter das Risiko, dass das Kind am DownSyndrom erkrankt. Die Medizin bietet immer mehr Methoden, um Krankheiten im Mutterleib zu diagnostizieren. Seit 2012 ist es möglich, mit einem Bluttest das Down-Syndrom beim Fetus festzustellen. Da solche Tests oft zu einer Abtreibung führen, sind sie umstritten. Der Behindertenbeauftragte der Bundesregierung Hubert Hüppe befürchtet gar eine »Rasterfahndung« nach Kindern mit Behinderung. Die etwa 40 Wochen andauernde Reifung des Kindes bis zur Geburt wird in Drittel aufgeteilt. In der Embryonalphase entstehen die Organe. Etwa sechs Wochen nach der Empfängnis erwartet die Eltern ein ergreifender Augenblick: das erste Bild des Embryos. Zu diesem Zeitpunkt kann das winzige Wesen mit dem Ultraschall gesehen werden. Ab der achten Woche ist der Herzschlag erkennbar. In der Embryonalphase ist die Gefahr einer Fehlgeburt am höchsten. Wenn sich eine Frau durch eine ungewollte Schwangerschaft in einer Konfliktsituation befindet, hat sie die Möglichkeit, die Schwangerschaft bis zur zwölften Woche straffrei abzubrechen. Ab dem zweiten Drittel wird das ungeborene Kind Fetus genannt. Jetzt formieren sich die wachsenden Zellen zu einem kleinen Menschen: Die Gesichtsmerkmale prägen sich aus, die Proportionen passen sich an und die Geschlechtsmerkmale wachsen. In dieser Phase entwickeln sich die Lunge weiter. Zudem wachsen Haare, Zähne und Knochen. In dieser entscheidenden Phase öffnet der Fetus die Augen, kann Geräusche hören und beginnt sich zu bewegen. Erst am Anfang des letzten Drittels stimmen die Körperproportionen. Auf dem Endspurt bis zur Geburt heißt es für den Fetus wachsen und Fett ansetzen. In den letzten vier Wochen der Schwangerschaft senkt sich der Kopf des Kindes in das Becken der Mutter. Neben den vielen Fragen um gesunde Ernährung, mögliche Untersuchungen, die Bedingungen der Geburt und den Vornamen des Kindes, müssen sich Schwangere um allerlei bürokratische Angelegenheiten kümmern. Werdende Mütter sind nicht verpflichtet, ihren Arbeitgeber über die Schwangerschaft informieren. Doch sie können erst dann die im Mutterschutzgesetz geregelten Privilegien nutzen. Das Gesetz gilt für alle werdenden Mütter, die in einem Arbeitsverhältnis

stehen. Er soll sie ebenso vor Überbelastung wie vor Kündigung schützen. So sind beispielsweise Nachtarbeit, das Heben schwerer Lasten und Fließbandarbeit für schwangere Frauen nicht mehr erlaubt. Sechs Wochen vor der Geburt dürfen werdende Mütter gemäß dem Mutterschutzgesetz nicht mehr beschäftigt werden. Ausnahmen sind möglich, wenn die Schwangere unbedingt arbeiten möchte. Nach der Geburt beträgt die Schutzfrist acht Wochen. Gesetzliche Krankenkassen zahlen während dieser Zeit Mutterschaftsgeld. Es richtet sich nach dem Nettolohn der letzten drei Monate vor Beginn der Schutzfrist. Der Volksmund nennt die Situation einer Schwangeren »in anderen Umständen sein«. Denn die Erwartung eines Kindes, das im eigenen Bauch heranwächst, ist eine Ausnahmesituation. Sie endet mit der Geburt. Dann beginnt ein neues Abenteuer: das Muttersein.

Checkliste Schwangerschaft • • •

Schwangerschaftstest (Urin und/oder Blut) Mutterpass Vorsorgeuntersuchungen beim Frauenarzt • Verzicht auf Alkohol, Nikotin, rohes Fleisch und Rohmilchkäse • Gesunde Ernährung: vermehrter Bedarf an Folsäure • Kontakt zu Hebamme zur Geburtsvorbereitung • Geburtsvorbereitungskurs • Pränatale Diagnostiken • Mutterschutz am Arbeitsplatz • Mutterschaftsgeld


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KINDERWUNSCH

— Unternehmensbeitrag BKK • VBU —

Mehr Chancen auf Elternschaft Für viele Paare ist die künstliche Befruchtung die letzte Hoffnung auf ein Baby – BKK·VBU weitet Leistungen aus Der 25. Juli 1978 ging in die Geschichte der Medizin ein: Louise Brown erblickte das Licht der Welt. Die kleine Engländerin war das erste Baby, das außerhalb des Mutterleibs gezeugt wurde. Was damals eine Sensation war, ist heute gängige Praxis. Experten schätzen, dass jedes 7. Paar ungewollt kinderlos ist. Wollen sie die Methoden der künstlichen Befruchtung nutzen, gelten strenge Voraussetzungen.

die Paare auch die finanziellen Belastungen im Auge behalten. Viele können sich eine künstliche Befruchtung gar nicht leisten, denn die Behandlung ist teuer. Für jeden der meist drei Zyklen müssen die Paare mit bis zu 1.500 Euro Eigenkosten rechnen, denn die Krankenkassen dürfen nur die Hälfte der Behandlungskosten

HÖHERER ZUSCHUSS »Paare, die sich sehnlichst ein Kind wünschen, brauchen weniger statt mehr Bürokratie«, betont Andrea Galle, Vorstand der Betriebskrankenkasse Verkehrsbau Union (BKK·VBU). »Wir wollen sie in ihrer konkreten Lebenssituation unterstützen und gehen deshalb mit unseren Leistungen über den gesetzlich festgelegten Rahmen hinaus.« Zum 1. Mai hat die BKK·VBU deshalb die Leistungen bei künstlicher Befruchtung ausgeweitet. Neben den medizinischen Aspekten, die bei einer Kinderwunschbehandlung zu beachten sind, müssen

übernehmen. »Wir wollen, dass sich Paare, die bei uns versichert sind, nicht wegen Geldproblemen gegen eine Behandlung entscheiden müssen«, stellt Andrea Galle klar, »deshalb übernehmen wir weitere 25 Prozent der Kosten.« Das heißt, die BKK·VBU trägt insgesamt 75 Prozent der Kosten der Kinderwunschbehandlung. Frauen und Männer, die die Reproduktionsmedizin in Anspruch nehmen wollen, müssen mindestens 25 Jahre alt und miteinander verheiratet sein. Die Frau darf nicht älter als 40, der Mann als 50 Jahre alt sein. Die Chancen, schwanger zu werden, nehmen jedoch mit steigendem Alter ab – das ist bei der künstlichen Befruchtung genauso wie bei der natürlichen Empfängnis. HILFE AUCH FÜR JÜNGERE

Jedes 7. Paar ist ungewollt kinderlos.

Es gibt jedoch Paare, die schon früher wissen, dass sie auf natürlichem Weg keine Eltern werden können – und die dennoch eine Familie gründen wollen. Um ihnen helfen zu können, hat die BKK·VBU den Kreis der Anspruchsberechtigten ausgewei-

tet. »Wir gewähren den erhöhten Kostenzuschuss auch Paaren, bei denen beide Partner mindestens 19 Jahre alt sind«, erklärt Andrea Galle. Bisher dürfen die Hilfe von Kinderwunschkliniken nur Verheiratete in Anspruch nehmen. Doch in Deutschland leben aktuell knapp neun Prozent aller Paare in einer auf Dauer angelegten Lebensgemeinschaft ohne Trauschein zusammen. »Wir wollen Zusatzleistungen für das tatsächliche Leben schaffen«, macht Andrea Galle deutlich. Deshalb setzt sich die Krankenkasse dafür ein, dass auch unverheiratete Paare in den Genuss des erhöhten Zuschusses kommen. »Kinderlose Paare ohne Trauschein sollten nicht länger von der künstlichen Befruchtung ausgeschlossenwerden«, sagt Andrea Galle, »sie haben das gleiche Recht, Eltern zu werden wie Verheiratete.« 24-h-Servicetelefon 0800 165 66 16 ( kostenfrei innerhalb Deutschlands) www.meine-krankenkasse.de

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in|pact media Verlag

Immunschutz für die ganze Familie Damit Krankheiten nicht bedrohlich werden, sollte man Kinder früh und gründlich impfen.

Klaus Lüber / Redaktion

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st ein Baby geboren, ist es in der Regel recht gut gegen die meisten Infektionskrankheiten geschützt. Schon während der Schwangerschaft werden Antikörper aus dem Blutkreislauf der Mutter auf das Kind übertragen. Direkt im Anschluss erhält das Kind einen Immunschutz über die Muttermilch. Doch dieser hält nicht lange vor. Spätestens nach zwei bis drei Monaten sollten die Kleinen deshalb gegen die gefährlichsten Erreger geimpft werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert Koch Instituts (RKI) empfiehlt, Babys im Alter von zwei Monaten gegen Diphterie, Keuchhusten, Tetanus (Wundstarrkrampf), Polio (Kinderlähmung), eine bakterielle Hirnhautentzündung (HiB) und Hepatitis B (infektiöse Gelbsucht) impfen zu lassen. Dies erfolgt in vier Schritten, wobei die zweite und dritte Impfung nach jeweils einem Monat, die vierte und letzte sogenannte Grundim-

munisierung im Alter von elf bis vierzehn Monaten erfolgen sollte. Zu diesem Zeitpunkt wird auch empfohlen, Kinder unter anderem vor einer Erkrankung an einer der berühmt-berüchtigten Kinderkrankheiten Masern, Mumps und Röteln, aber auch gegen Windpocken (Varizellen) zu schützen. Zur detaillierten Übersicht veröffentlicht die STIKO einen jährlichen Impfkalender, der auch online abrufbar ist. Eine Impfpflicht gibt es in Deutschland zwar bislang nicht. Trotzdem raten Experten dringend, sich an die Empfehlungen der STIKO zu halten. »Für jeden, der einmal unmittelbar mit einer schweren Masern-Komplikation zu tun hatte, ist es überhaupt kein Thema mehr, sein eigenes Kind gegen diese Krankheit zu schützen«, bekräftigt Norbert Wagner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ). Laut Robert Koch Institut lehnen drei bis fünf Prozent aller Eltern in Deutschland einige Impfungen aus Prinzip ab. Gerade in der gut gebil-

deten Mittelschicht von Großstädten gehört eine impfkritische Grundhaltung mittlerweile fast zum Mainstream. Offensichtlich haben sich abenteuerliche Argumentationen wie die Behauptung, das Durchmachen von Krankheiten sei wichtig für die kindliche Entwicklung, bereits soweit verbreitet, dass das RKI sich jüngst gezwungen sah, die wichtigsten Einwände der Impfgegner in einer eigens zusammengestellten Broschüre (unter www.rki.de) zu widerlegen. Als mindestens genauso wichtig wie der Schutz der Kinder gilt übrigens auch ein lückenloser Impfstatus der Eltern. Denn wer selbst nicht gegen Krankheitserreger immun ist, kann sie auch übertragen. So ist es bei Keuchhusten beispielsweise besonders wichtig, einen ausreichenden Immunschutz zu haben, da die Erkrankung im Falle einer Ansteckung für noch ungeimpfte Säuglinge lebensbedrohlich verlaufen kann. Gegen Keuchhusten erhalten die Kleinen keinen ausreichenden Schutz durch die Mutter.

Die richtige Geburtsklinik Vom Geburtshaus zum Perinatalzentrum. Ein Überblick.

Tatjana Kimmel-Fichtner / Redaktion

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er Babybauch wächst und damit die Frage: Wo und wie soll das Kind das Licht der Welt erblicken? Möglich sind eine Hausgeburt unter Betreuung einer Hebamme oder die Entbindung in einem Geburtshaus oder in einer Klinik. Der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe, Prof. Klaus Friese, betont, dass die größtmögliche Sicherheit für Mutter und Kind in einer Geburtsklinik gewährt ist. Denn dort könne sofort auf unvorhersehbare Notsituationen reagiert werden. Ein Geburtshaus komme in Frage, wenn es in enger Nähe zu einer Klinik liegt und die Hebammen mit der Klinik gut zusammenarbeiten. Der Verband hält auch von Hebammen geleitete Kreißsäle für eine gute Einrichtung, wenn gewährleistet ist, dass bei Komplikationen sofort Geburtsmediziner hinzugezogen werden können. Sinnvoll ist es, etwa acht Wochen vor der Geburt Kontakt zu

einer Hebamme zu suchen, die die Mutter vor und nach der Geburt betreut. Meist arbeiten Hebammen eng mit bestimmten Kliniken zusammen und können dann auch bei der Geburt zur Seite stehen. Eine Hilfe bei der Auswahl der richtigen Klinik bietet die Initiative von UNICEF und WHO zur Zertifizierung von Geburtskliniken unter www.babyfreundlich.org. Einen ersten Eindruck der wohnortnahen Geburtsklinik bieten die Kreißsaalführungen für werdende Mütter und Väter. Viele Kliniken beeindrucken die jungen Eltern mit kuscheligen Vorwehen-Räumen, Möglichkeiten zum warmen Bad und modernem Geburtsmobiliar. Sie informieren über die Häufigkeit der geplanten und ungeplanten Kaiserschnitte. Das können Aspekte einer Entscheidung sein. Wichtiger sind die Fragen nach der Betreuung des Kindes. Normale Geburtskliniken verfügen oft über die Möglichkeit, plötzliche kindliche Notfälle für begrenzte Zeit zu versorgen. Sie haben Beat-

mungsplätze, aber keine spezielle Intensivstation. Sie kommen für Schwangere ohne Risikofaktoren in Frage, die das Kind bis zur vollen Reife austragen. Das sind immerhin 90 Prozent aller Geburten. Die restlichen zehn Prozent sollten an einem Perinatalzentren entbinden, um eine schnelle Hilfe zu gewährleisten und Transporte von Mutter und Kind zu vermeiden. Die deutschen Perinatalzentren sind in Level eingeteilt. Neonatologen und ärztlichen Geburtshelfern leiten die Level-1-Zentren, in denen Entbindungsstation, Operationssaal, und Neugeborenen-Intensivstation mit mindestens sechs Plätzen räumlich miteinander verbunden sind. Ständige Arztbereitschaft und ein Neugeborenen-Notarzt sind selbstverständlich. Besondere Risikoschwangerschaften, wie zum Beispiel Drillinge oder extreme Frühchen sollten in Level-1-Zentren entbunden werden. Level-2-Zentren müssen bei sonst ähnlichen Kriterien nur vier Intensivpflegeplätze für Neugeborene vorhalten. Sie können einfache Risikogeburten, wie von Zwillingen, versorgen.


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KINDERWUNSCH

— Unternehmensbeitrag SANOFI PASTEUR MSD —

Für einen gesunden Start ins Leben Impfschutz prüfen und Lücken schließen Wickeln, füttern, waschen – Frischgebackene Eltern müssen sich mit vielen Dingen auseinandersetzen. Vieles, was für sie bisher keine Rolle gespielt hat, bekommt plötzlich eine andere Bedeutung. Sie möchten, dass es ihrem Baby gut geht, wollen alles richtig machen, ihm Geborgenheit, Zuwendung und Schutz geben – hierzu gehört auch der Schutz vor Krankheiten. Da das Immunsystem der Kleinen noch nicht vollständig entwickelt ist, haben es Krankheitserreger manchmal leicht. Fast jedes Kind infiziert sich in den ersten fünf Lebensjahren mindestens einmal mit Rotaviren. Bei einer

Erkrankung kann es zu starken Brechdurchfällen kommen, die den kleinen Körper enorm belasten können. Im schlimmsten Fall wird ei-

Impfschutz betrifft alle Generationen.

ne stationäre Behandlung notwendig – eine hohe Belastung für die ganze Familie. Die Schluckimpfung gegen Rotaviren kann einer Erkrankung gezielt vorbeugen. Hier wird deutlich, dass Impfungen ein wichtiger Aspekt der Gesundheitsvorsorge sind – sie betreffen nicht nur die Kleinen, sondern die ganze Familie. Idealerweise sollten Frauen fehlende Impfungen, wie Masern, Röteln oder Mumps schon vor der Schwangerschaft nachholen. Doch spätestens wenn der ersehnte Nachwuchs auf der Welt ist, gilt die Vorsorge der gesamten Familie. Hiermit sind nicht nur die Eltern gemeint, sondern alle

Personen im Umfeld des Säuglings. Viele ältere Menschen leiden unter einer nicht erkannten KeuchhustenInfektion, die im Falle einer Ansteckung für noch ungeimpfte Säuglinge lebensbedrohlich verlaufen kann, denn gegen Keuchhusten erhalten die Kleinen keinen ausreichenden Nestschutz durch die Mutter. Weitere Informationen zum Thema Impfen finden Sie auf www.impfenaktuell.de und auf www.rotavirus-info.de Mit freundlicher Unterstützung von Sanofi Pasteur MSD

— Expertenbeitrag ST. JOSEPH KRANKENHAUS BERLIN TEMPELHOF —

»Jede Menge Zeit zum Schmusen« Dr. Michael Abou-Dakn ist Chefarzt der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe im St. Joseph Krankenhaus Berlin Tempelhof. Er erklärt, was ein babyfreundliches Krankenhaus ausmacht. Die Weltgesundheitsorganisation und Unicef haben die Geburts- und Kinderklinik des St. Joseph Krankenhauses als »babyfreundlich« ausgezeichnet. Sind nicht alle Krankenhäuser babyfreundlich?

Stunden und Tage sind dafür sehr wichtig.

Schön wär´s. Aber leider gibt es einen Grund, dass die WHO und Unicef dieses Siegel ins Leben gerufen haben. Mitunter stellt das Personal die medizinischen Aspekte zu sehr in den Vordergrund, was die Bindung zwischen den Eltern und ihrem Kind stören kann. Doch gerade in der Zeit unmittelbar nach der Geburt wachsen junge Familien zusammen. Die ersten

Unser Team ist darauf spezialisiert, die Bindung zwischen Vater, Mutter und Kind zu unterstützen. Das bedeutet, dass die Babys von Anfang an im Zimmer ihrer Mutter schlafen und jede Menge Zeit zum Schmusen haben. Denn inzwischen wissen wir: Eine Trennung nach der Geburt löst nicht nur bei den Kindern Stress aus. Auch die Mütter schlafen schlechter.

Was macht das St. Joseph Krankenhaus anders?

Ein positiver Nebeneffekt der räumlichen Nähe ist, dass es den Frauen leichter gelingt, ihre Kinder zu stillen. Und was ist, wenn die Babys krank sind?

Auch Babys, die intensiv versorgt werden müssen, können auf unserer Neugeborenenstation, der Neonatologie, mit ihren Eltern zusammenbleiben. Das hilft den Babys, gesund zu werden.

ähnlich. Wer mehr Unterstützung sucht, kann auch länger bleiben. Wir schicken niemanden weg. Wir möchten, dass die Mütter sicherer nach Hause gehen, weil unser Personal sie umfassend anleitet. Auch die Väter werden eingebunden und lernen, ihre Frauen zu unterstützen.

Bleiben die Mütter bei Ihnen auch länger?

Im Schnitt bleiben die Frauen 3,2 Tage auf der Wöchnerinnenstation, das ist in anderen Krankenhäusern

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in|pact media Verlag

Schwanger trotz Handicap Wie gefährlich sind Erbkrankheiten und Behinderungen?

Sabine Philipp / Redaktion

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ür Frauen mit Handicap ist es heute leichter, Mutter zu werden. Das Risiko für Mutter und Kind hängt allerdings stark von der Grunderkrankung ab. Häufig ist es aber nicht wesentlich höher als bei einer »normalen« Schwangerschaft. Für besonders riskant hält Prof. Walter Klockenbusch vom Uniklinikum Münster eine Schwangerschaft bei einer sehr schweren Nieren- oder Herzerkrankung der Mutter. »Sie kann sich während der Gravidität verschlechtern und sich auch negativ auf das Kind auswirken. In äußerst kritischen Fällen wird das Kind frühzeitig per Kaiserschnitt entbunden«. Handicaps im Stütz- und Bewegungsapparat – wie eine Querschnittslähmung – seien aus physiologischer Sicht unbedenklicher, da keine Organe beteiligt sind. Liegen Erbkrankheiten vor, kann ein Gentest beim Frauenarzt oder bei einer genetischen Beratungsstelle Klarheit über das Erkrankungsrisiko

beim Nachwuchs verschaffen. »Wenn wir zum Beispiel wissen, dass das Kind ein 50-prozentiges Risiko für eine Hämophilie, eine Bluterkrankheit, in sich trägt, können wir uns darauf einstellen und im Vorfeld klären, ob eine natürliche Geburt oder ein Kaiserschnitt die bessere Option ist«, so der Leiter der Geburtshilfe. Natürlich sind die Mediziner auch während der Vorsorgeuntersuchungen besonders wachsam. »Sobald wir sehen, dass es Herzfehler oder auch eine frühe Wachstumsrestriktion gibt, können wir – wenn es die Patientin wünscht – eine Chromosomenuntersuchung am Embryo veranlassen.« Laut Klockenbusch sei es wichtig, dass die Patientin umfassend von den jeweiligen Fachärzten untersucht wird, und dass sich die Experten regelmäßig austauschen. Dadurch werde eine negative Entwicklung schneller bemerkt. »Bei einer Diabetikerin mit einer Vorschädigung der Augen holen wir einen Augenarzt mit ins Boot, um eine mögliche Netzhautablösungen so schnell wie möglich zu erkennen

und behandeln zu können.« Ein weiteres Kapitel ist die Medikation. »Viele Medikamente können auch während der Schwangerschaft eingenommen werden, bei Epilepsien weiß man aber, dass es keine gänzlich unbedenklichen Medikamente gibt.« Darauf zu verzichten, sei allerdings keine Alternative, da ein Anfall eine größere Gefahr für das Kind bedeuten kann als die Nebenwirkungen der Medikamente. »Hier muss man im Einzelfall sehen, mit welcher Alternative überbrückt werden kann«, so der Experte. In manchen Fällen kann sich eine Schwangerschaft aber auch positiv auf die Erkrankung auswirken. »Man weiß, dass eine Ersterkrankung von MS während der Schwangerschaft sehr selten ist, und auch, dass die Frau oft weniger Schübe erleidet«, so Klockenbusch. Das Stillen senke außerdem das Erkrankungsrisiko bei Brustkrebs, was besonders für Frauen mit einer genetischen Disposition interessant sein dürfte.

Hochgefühl und Zukunftssorgen Mutterschaftsgeld, Kindergeld, Elterngeld – ein Wegweiser durch den Förderdschungel. Axel Novak / Redaktion

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as Glück ist kaum begreiflich: Da liegt das Baby und schlummert vor sich hin, kaum ein paar Tage alt. Erschöpfung, Euphorie und Ängste treiben die frischgebackenen Eltern durch ein Wechselbad der Gefühle. Zwischen Zukunftssorgen und Selbstvertrauen schwanken Eltern schon kurze Zeit nach der Geburt. Zu Recht. Denn nichts kann Lebenspläne so schnell über den Haufen werfen wie Nachwuchs. Wer sich auf einen klaren Karriereverlauf in einem bestimmten Unternehmen oder einer Branche festgelegt hat, der braucht nun einen flexiblen Partner, der sich um das Kind kümmert. Und das sind heute häufig noch die Frauen. Der Gleichstellungsbericht der Bundesregierung hat festgestellt: Je mehr Kinder ein Mann hat, desto länger sind seine Arbeitszeiten; je mehr Kinder dagegen eine Frau hat, desto kürzer sind ihre Arbeitszeiten. Doch der Reihe nach: Am Anfang steht der Mutterschutz. Der ist gesetzlich geregelt und gilt für fast alle berufstätigen Frauen in Deutschland. Komplizierter wird es in der Regel bei befristeten Arbeitsverhältnissen, also auch Ausbildungen. Allerdings kann der Mutterschutz befristete Arbeitsverhältnisse

um die gesetzliche Zeit verlängern. Grundsätzlich dürfen Mütter sechs Wochen vor und acht Wochen (bei Früh- und Mehrlingsgeburten: zwölf Wochen) nach der Geburt nicht arbeiten. In dieser Zeit erhalten sie Mutterschaftsgeld, das dem durchschnittlichen Nettogehalt der letzten drei Monate entspricht. Mutterschaftsgeld wird bei der Krankenkasse beantragt, bei privat Versicherten oder 400-Euro-Jobbern beim Bundesversicherungsamt. Kindergeld wird hingegen bei der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit beantragt. Hier gibt’s schon mit dem ersten Kind 184 Euro. Achtung: Gezahlt wird immer erst nach ein paar Tagen des Folgemonats. Das Elterngeld ist relativ neu in Deutschland und soll einen finanziellen Einbruch nach der Geburt eines Kindes in einer Familie vermeiden. Es soll das Nettoeinkommen des Elternteils ersetzen, der das Kind betreut. Das Elterngeld können Eltern ab der Geburt eines Kindes bis zu 14 Monate lang erhalten, beide können den Zeitraum frei untereinander aufteilen. Arbeiten Mutter oder Vater während des Elterngeldbezugs in Teilzeit, darf die Wochenarbeitszeit 30 Stunden nicht übersteigen. Das Elterngeld hängt von der Höhe des Einkommens in den zwölf Monaten vor der Geburt des Kindes ab, bei Selbständigen im Kalenderjahr. Die Faust-

regel gilt: Je niedriger das Einkommen, desto höher das Elterngeld. Es beträgt mindestens 300 und höchstens 1.800 Euro. Achtung: Elterngeld wird beim Arbeitslosengeld II, bei der Sozialhilfe und beim Kinderzuschlag vollständig angerechnet. In Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen und Thüringen wird derzeit zudem noch ein Landeserziehungsgeld gezahlt. Hier geben die Elterngeldstellen der Städte oder Kreise Auskunft. Bleibt noch die Frage nach den richtigen Versicherungen. Krankenversichert ist das Kind bis zur Vollendung des 18. Lebensjahres beitragsfrei in der gesetzlichen Krankenkasse der Eltern. Ist der besser verdienende Elternteil privat versichert, muss das Kind ebenfalls privat versichert werden. Bei der gesetzlichen Rente zahlt sich Kinderreichtum zumindest ein bisschen aus: Die ersten drei Lebensjahre eines Kindes werden dem betreuenden Elternteil mit bis zu 100 Prozent des Durchschnittseinkommens auf die Rente angerechnet. Grundsätzlich zahlen Kinderlose in der Pflegeversicherung 0,25 Prozent Beitrag mehr als Eltern. Auch bei der privaten Vorsorge haben Eltern Vorteile: Die Riester-Kinderzulage erhält jeder RiesterVersicherte für jedes kindergeldberechtigte Kind, allerdings nur, wenn er einen Mindesteigenbeitrag leistet.


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KINDERWUNSCH

— Unternehmensbeitrag TEVA —

Multiple Sklerose und ein Kinderwunsch schließen sich nicht aus Multiple Sklerose (MS) ist eine Autoimmunerkrankung, die mit entzündlichen und degenerativen Prozessen des Nervensystems einhergeht. KörpereiDr. Kerstin Hellwig gene Zellen greifen Fachärztin für Neurologie, infolge einer FehlSt. Josef Hospital Bochum funktion des Immunsystems die isolierende MyelinSchutzschicht von Nervenfasern im Gehirn und Rückenmark an. Die Symptome, die bei den meisten Betroffenen in Schüben auftreten, sind in Abhängigkeit von der betroffenen Region sehr unterschiedlich. Sie reichen von Sehund Koordinationsproblemen über starke Ermüdung bis hin zu Spastiken. Trotz großen Behandlungsfortschritten ist Multiple Sklerose bislang nicht heilbar. Diagnostiziert wird sie in der Regel bei jungen Erwachsenen zwischen 20 und 40 Jahren, in einem Alter also, in dem die Familienplanung stattfindet.

dienlage, dass im allgemeinen nichts gegen eine Schwangerschaft spricht.

Seit 2006 sammelt die Neurologin Kerstin Hellwig am Bochumer St. Josef-Hospital Informationen zu Schwangerschaftsverläufen bei Frauen mit Multipler Sklerose. Die Daten von über 500 Frauen wurden bislang erfasst – und immer neue kommen hinzu.

Grundsätzlich favorisiere ich eine stabil eingestellte MS, deren Verlauf die Chance birgt, dass sich die Mutter um ihr Kind kümmern kann.

Frau Dr. Hellwig, was sind die häufigsten Ängste von Frauen mit MS, die sich ein Kind wünschen?

Da ist einmal die Befürchtung, dass das Kind ebenfalls eine Multiple Sklerose bekommen könnte. Und dann die Sorge, sich selbst nicht mehr um das Kind kümmern zu können, weil eventuell behindernde Symptome im Verlauf der MS auftreten können. Hat denn das Kind ein erhöhtes Risiko, später auch MS zu bekommen, wenn ein Elternteil betroffen ist?

Das Risiko ist vergleichsweise gering: Mit 97-prozentiger Wahrscheinlichkeit wird das Kind keine MS bekommen. Dann dürfen sich Frauen mit Multipler Sklerose also ihren Kinderwunsch erfüllen?

Ja, ein Kinderwunsch und MS schließen sich nicht aus. Während vor 30 – 40 Jahren noch von einer Schwangerschaft abgeraten wurde, zeigen die Daten unseres Schwangerschaftsregisters und die heutige Stu-

Hat eine Schwangerschaft Auswirkungen auf den Verlauf der MS?

Langfristig gibt es keine negativen Auswirkungen auf den Verlauf. Während der Schwangerschaft kommt es sogar kurzfristig zu einer Schubreduktion. Im letzten Schwangerschaftsdrittel sprechen wir von einer 80-prozentigen Schubreduktion. Ältere Studien zeigen, dass es bei etwa 30 Prozent der Frauen in den ersten drei Monaten nach der Geburt zu einem Schub kommt. Möglicherweise ist die Zahl heute niedriger, da wir häufiger MS diagnostizieren und die Schubrate insgesamt niedriger ist als noch vor zehn Jahren. Wirkt sich umgekehrt die MS negativ auf den Schwangerschaftsverlauf aus?

Nein. Gibt es auch Gründe, von einer Schwangerschaft abzuraten?

Kann normal entbunden werden?

Generell kann man sagen, dass die Entscheidung für die Art der Geburt – also normale Entbindung oder Kaiserschnitt – nicht von der Multiplen Sklerose, sondern von geburtshilflichen Erwägungen abhängt, wie etwa der Lage des Kindes. Es spricht übrigens auch nichts gegen eine Periduralanästhesie (PDA). Die meisten Frauen haben in der Schwangerschaft keine größeren körperlichen Einschränkungen durch die MS. Bei einer stärkeren Behinderung kann im Einzelfall vielleicht ein Kaiserschnitt sinnvoller sein.

handlung während der Stillzeit sollte eine Karenzzeit von vier Stunden nach einer Kortisongabe eingehalten werden. Es empfiehlt sich, ausschließlich zu stillen. Es gibt – wenn auch kontrovers diskutierte – Hinweise darauf, dass ausschließliches Stillen ein Schubschutz sein kann und die Schubrate dann wieder zunimmt, wenn die Frauen anfangen, Beikost einzuführen. Wie verhält es sich mit der Schwangerschaftsplanung?

Die meisten Frauen denken gründlich über ihren Kinderwunsch nach. Das geht Frauen mit MS nicht anders als gesunden Frauen. Den

Zeitpunkt einer Schwangerschaft festzulegen, ist ja nicht so einfach. Er sollte aber in enger Absprache mit dem Neurologen erfolgen. Wirkt sich MS auf die Fruchtbarkeit aus?

Nein, die Fruchtbarkeit ist durch Multiple Sklerose nicht eingeschränkt, aber manchmal können MS und ein unerfüllter Kinderwunsch zufällig zusammen kommen. Frauen mit einer MS können sich auch einer Kinderwunschbehandlung unterziehen. Allerdings kann die Krankheitsaktivität während der Behandlung ansteigen. Das muss im konkreten Fall mit der Therapie abgestimmt werden.

Weitere Informationen: Schwangerschaftsregister

www.ms-und-kinderwunsch.de Teilnehmen können schwangere Frauen mit MS, Frauen mit MS, die kurzfristig schwanger werden wollen und auch Frauen mit MS und unerfülltem Kinderwunsch, die eine Kinderwunschbehandlung planen.

Für Betroffene

www.aktiv-mit-ms.de Neben aktuellem Hintergrundwissen stehen hier die Fragen, Bedürfnisse und Erfahrungen Betroffener im Mittelpunkt. Das Forum bietet News, Alltags- und Therapietipps, ebenfalls die Möglichkeit, sich mit anderen Mitgliedern auszutauschen sowie spezielle Angebote zum Training der kognitiven Fähigkeiten. Weitere Informationen zum Thema Kinderwunsch bei MS finden Interessierte auch unter

www.aktiv-mit-ms.de/schwangerschaft/

Darf und sollte das Kind gestillt werden?

Ich bin eine große Befürworterin des Stillens. Wenn die Aktivität der Multiplen Sklerose halbwegs kontrolliert ist, spricht nichts dagegen, vier bis sechs Monate voll zu stillen, dann mit Beikost zu beginnen und in den nächsten zwei bis drei Monaten abzustillen. Was ist während der Stillzeit zu beachten?

Die meisten MS-Medikamente sind in der Stillzeit nicht zugelassen, da es hier noch nicht genug Erfahrungswerte gibt. Bei einer Schubbe-

www.aktiv-mit-ms.de bietet Betroffenen Informationen, Service und ein Forum für den direkten Austausch.


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Galerie

Hurra, das Kind ist da!

Was Babys brauchen Kleiner Erstaustattungs-Guide Schnuller In der Fachsprache heißt er »Beruhigungssauger«. Hilft dem Baby beim Abbau von Erregungszuständen und bringt Momente der Stille in die Familie.

Babyflasche Auch »Fläschchen« oder »Happi Happi« genannt. Dient nach Ende der Stillzeit zur Zufuhr von Flüssigkeiten wie Milch, Wasser oder Saft.

Die Geburt ist geschafft. Das Kind ist gesund, die Mutter müde, aber wohlauf, und der Vater fühlt sich wie nach einem Marathon, den er untrainiert, aber in Bestzeit absolviert hat. Das Baby schlummert friedlich. Und bei den Eltern schleicht sich ein angenehmer Gedanke ein: Das Gröbste ist überstanden, ab jetzt läuft alles nach Plan.

Windeln Sie verhindern Verschmutzungen: von Kleidung, Eltern, Wohnumgebung. Es gibt sie in verschiedenen Größen und Qualitäten. Wichtig: Saugfähigkeit, guter Sitz, hautschonendes Material.

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Wickeltisch Beugt Rückenproblemen der Eltern vor, die beim Wickeln auf Bett oder Fußboden entstehen. Birgt Gefahren: Jedes zweite Baby soll vom Wickeltisch fallen. Baby niemals aus den Augen lassen.

Kinderbadewanne Utensil zur Körperpflege des Babys. Einfach mit Wasser füllen, Baby hineinsetzen – fertig. Unbedingt auf die richtige Temperatur (37 Grad Celsius) achten. Nie zu heiß baden!

Fotos: M. Markopoulos, IKEA

Klaus Lüber / Redaktion

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as ist natürlich ein Trugschluss. Es wird fast gar nichts »nach Plan« ablaufen. Was nicht heißt, dass sich gesunde Kinder nicht etwa ähnlich entwickeln. Vielmehr geht es darum, zu begreifen, dass sich ab sofort sehr vieles grundlegend verändern wird. »Vor allem Paare mit dem ersten Kind unterschätzen oft die Dramatik, mit der sich ihr Leben nach der Geburt verändert«, sagt Heidemarie Arnhold, Vorsitzende des Arbeitskreis neue Erziehung e.V. (ANE). »Man kann das durchaus mit der Pubertät vergleichen. Mit dem Unterschied, dass der Übergang viel abrupter ist. Beim ersten Kind hat man eigentlich keine Chance, sich wirklich auf die neuen Lebensumstände vorbereiten.« Der berühmt-berüchtigte Schlafmangel, der auch den ruhigsten Vater oder die coolste Mutter innerhalb kürzester Zeit in ein gestresstes Nervenbündel verwandeln kann, ist dabei nur ein Aspekt. »Es geht nicht nur um eine grundsätzliche körperliche Erschöpfung. Der komplette Wahrnehmungsapparat verändert sich. Das Kind verlangsamt unser Leben, ob wir das wollen oder nicht«, so Arnhold. Ganz zu schweigen von einer latenten Auflösung der Intimsphäre. Das Baby ist buchstäblich überall dabei, bis zum Gang auf die Toilette. Trotz der großen Herausforderungen, und das ist vielleicht ein genauso großes Wunder wie die Geburt selbst, entwickeln die allermeisten Eltern in kürzester Zeit eine beeindruckende Kompetenz im Umgang mit ihrem Nachwuchs. »Sobald sich die Bindung zum Kind ausgeprägt hat, machen Mütter und Väter die wichtigsten Dinge intuitiv richtig«, betont Heidemarie Arnhold vom ANE. Zumindest bestehen die besten Voraussetzungen dafür. Denn das Sich-Ken-

nenlernen von Eltern und Kind und das Zurechtfinden der Eltern in ihrer neuen Rolle ist ein Prozess, den man sehr bewusst durchlaufen sollte. Ein Teil dieser sich entwickelnden Sorge um das Kind ist auch die medizinische Nachsorge, die man als Eltern auf jeden Fall in Anspruch nehmen sollte. Für Babys und Kleinkinder sind insgesamt zehn Vorsorge-Untersuchungen vorgesehen, die sogenannten U-Untersuchungen. Mit ihrer Hilfe können Entwicklungsverzögerungen oder Behinderungen frühzeitig erkannt und behandelt werden. Die Bedeutung dieser Untersuchungen könne man gar nicht hoch genug einschätzen, so Norbert Wagner, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin (DGKJ): »Ich finde, wir sollten die Gelegenheit nutzen und nicht nur Krankheiten früh erkennen, sondern diese sogar verhindern.« Denn obwohl die Medizin in den letzten Jahrzehnten fantastische Fortschritte gemacht habe, die schlimmsten Infektionskrankheiten besiegt wären, hätten wir uns, so Wagner, neue Krankheitsbilder eingehandelt. »Fehlernährung und Bewegungsmangel sind ernstzunehmende Risiken, über die Kinder- und Jugendärzte schon bei den Vorsorgeuntersuchungen aufklären sollten«, so Wagner. Die regelmäßigen Besuche beim Kinderarzt sind auch noch aus einem anderen Grund zu empfehlen. Schließlich geht es darum, Vertrauen zu einer Person zu fassen, die in den ersten Jahren unter Umständen sehr wichtig werden kann. Wer schon früh mit dem Kinderarzt nicht zufrieden ist, sollte sich schnell nach einer Alternative umsehen. Ist das Kind oft krank – manche Kinder haben bis zu 12 grippale Infekte im Jahr – sind Kinderarztpraxen mit großen Wartezimmern, Wartezeiten unter zwei Stunden und kompetenter Betreuung ein Segen.


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KINDERWUNSCH

— Unternehmensbeitrag BUGABOO —

»Mobilität liegt uns in den Genen« Wir haben den Creative Design Director von Bugaboo, Aernout Dijkstra-Hellinga im Bugaboo Headquarter in Amsterdam getroffen, um mit ihm über Mobilität, Design und die Lebensbedürfnisse moderner Eltern zu sprechen.

Bei Bugaboo hinterfragen wir das Offensichtliche. Eltern traten immer wieder mit dem Wunsch nach einem Doppelkinderwagen an uns heran. Das brachte uns dazu, einen Kinderwagen zu entwickeln, der mit der Familie wachsen kann: es fängt mit einem Kind an, später werden es zwei oder auch drei Kinder. Es ist eine Sache, die Idee für einen Zweierkinderwagen zu haben. Die perfekte Umsetzung aber ist eine ganz andere Geschichte.

Arbeiten Sie bei Bugaboo mit Trendforschern zusammen?

Warum ist Mobilität so wichtig für Ihr Unternehmen?

Nein, solche Spezialisten haben wir nicht in unserem Team. Unsere Designer sind ganz nah am Puls der Zeit. Wir entwickeln Produkte, die sich an den Bedürfnissen moderner Eltern orientieren. Häufig überdauern diese Bedürfnisse Trends, das gleiche gilt auch für unsere Produkte.

Das Thema Mobilität liegt uns in den Genen. Als Max Barenbrug 1994 seinen Abschluss an der Design Academy in Eindhoven machte, stellte er zwei Produkte vor: Eines war der Bugaboo Kinderwagen, das andere ein Fahrrad. Mobilität fasziniert uns in jeder Form.

Moderne Eltern – was bedeutet das heute?

Die Kunden von Bugaboo sollen das Gefühl haben, dass Sie mit unseren Kinderwagen die gleiche Bewegungsfreiheit haben, wie in der Zeit, bevor sie Kinder hatten. Etwa wenn sie im Wald spazieren, ins Restaurant, an den Strand oder einkaufen gehen. Sie schätzen den Stil, das Design und vor allem die umfangreiche Funktionalität.

Welche Faktoren sind es, die Sie bei der Gestaltung eines Kinderwagens im Hinterkopf haben?

Können Sie uns etwas über Ihre nächste Produktentwicklung erzählen?

Nein, nicht einmal meine Eltern wissen etwas darüber. Aber ich kann Ihnen verraten, dass Bugaboo in ein paar Jahren mit einem neuen Produkt an den Start gehen wird, das völlig unabhängig von Eltern und Kindern ist. Sie dürfen gespannt sein… Die Bugaboo Product Family: Bugaboo Bee, Bugaboo Donkey und Bugaboo Cameleon³

— Unternehmensbeitrag MSD SHARP & DOHME —

Biologische Uhr ist entscheidender als viele meinen

Neben den offensichtlichen Faktoren wie Sicherheit, Haltbarkeit und Zuverlässigkeit legen wir besonders großen Wert auf hohen Fahrkomfort für Eltern und Kinder. Außerdem stecken wir viel Zeit und Arbeit in das Design des Kinderwagens: Jedes noch so kleine Teil soll schön aussehen und im Einklang mit der entsprechenden Funktion stehen. Natürlich ist es darüber hinaus unser Ziel, echte Innovationen zu entwickeln, die das Leben unserer Kunden erleichtern.

Ist Ihr

www.bugaboo.com

Kinderwunsch

noch nicht erfüllt?

Das kommt öfter vor als Sie denken: 1 von 7 Paaren* benötigt Unterstützung bei der Erfüllung seines Kinderwunsches.

Dr. Robert Ochsenkühn ist Reproduktionsmediziner und Gynäkologe am Zentrum für Reproduktionsmedizin München. Er rät Paaren dazu, den Faktor Lebensalter nicht zu unterschätzen.

Sprechen Sie mit einem Kinderwunsch-Spezialisten,

Erst die Ausbildung, dann die Karriere – viele Paare planen ihren ersten Nachwuchs erst in den 30ern. Wie riskant ist das?

zentrum zu überweisen. Frauen ab dem 35. Lebensjahr sollten aber schon nach einem halben Jahr aktiv werden. Bei ihnen läuft die Uhr schneller.

Suchen Sie auf www.kinderwunsch.de nach einem Kinderwunschzentrum in Ihrer Nähe und vereinbaren Sie einen Termin, um sich über die Möglichkeiten einer Kinderwunschbehandlung zu informieren.

Aber die Wissenschaft ist findig. Welches sind aus Ihrer Sicht die wesentlichen aktuellen Durchbrüche?

Hilfe könnte näher sein als Sie denken.

Es ist riskant. Die biologische Uhr spielt eine entscheidendere Rolle, als viele meinen. Die Fruchtbarkeit der Frau nimmt ab dem 31. Lebensjahr ab, ab dem 35. Lebensjahr sogar in beschleunigtem Tempo. Ab dem 40. Lebensjahr wird zum Beispiel nur noch jede zweite Frau spontan schwanger. Wie schnell sollten sich Paare an ein Kinderwunschzentrum wenden, wenn der Nachwuchs auf sich warten lässt?

Primär sind die Frauenärzte zuständig. Als Faustregel gilt: Wird die Frau nach einem Jahr nicht schwanger, sollte der Gynäkologe eine spezielle Befragung durchführen und nicht zögern, das Paar an ein Kinderwunsch-

Die Technik, unbefruchtete oder befruchtete Eizellen einzufrieren, hat sich deutlich verbessert. Die Schwangerschaftsraten sind hier inzwischen genauso hoch wie bei einer künstlichen Befruchtung mit frischen Eizellen. Außerdem hat sich die Sicherheit und Effektivität der Stimulationstherapie vor einer künstlichen Befruchtung erheblich verbessert. Es gibt moderne Medikamente, die nicht mehr eine Woche lang täglich gespritzt werden müssen, sondern nur noch einmal zu Behandlungsbeginn.

• wenn Sie unter 35 Jahren sind und bereits seit einem Jahr versuchen, ein Baby zu bekommen oder • wenn Sie über 35 Jahre sind und seit sechs Monaten versuchen, schwanger zu werden.

* Gemäß Schätzungen der BZgA, Broschüre „Sehnsucht nach einem Kind“, Sept. 2005 MSD SHARP & DOHME GMBH Lindenplatz 1 ∙ 85540 Haar ∙ www.msd.de

WOMN-1049852-0000 08/12

Aernout Dijkstra-Hellinga Creative Design Director von Bugaboo

Wahrscheinlich fragen sich viele Menschen wie es möglich ist, dass zuvor niemand auf diese offensichtliche Idee gekommen ist, einen Kinderwagen wie den Bugaboo Donkey zu entwickeln – was hat Sie inspiriert?


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in|pact media Verlag

Stille Momente Wichtigste Themen in der ersten Zeit nach der Geburt: Ernährung und Schlafen.

Axel Novak / Redaktion

S

tillen ist »In«: Anders als noch vor wenigen Jahrzehnten stillen heute fast achtzig Prozent der Mütter. Sechs von zehn Säuglingen werden länger als drei Monate mit Muttermilch ernährt, hat eine Umfrage von Forsa ergeben. Damit liegen die Mütter in Deutschland zwar weit unter vergleichbaren Werten in anderen Staaten. Aber gerade in den ersten Lebensmonaten hat das Stillen eine wichtige Bedeutung. Die Muttermilch hilft dem Baby, ein eigenes Immunsystem aufzubauen. Das Stillen sorgt für emotionale Nähe zwischen Mutter und Kind – und nicht zu guter Letzt ist Stillen praktisch, wenn die frisch gebackene Familie erste Schritte in die Außenwelt unternimmt. Auf der anderen Seite ist das Stillen eine nicht unerhebliche Belastung der Mutter. Durch die permanente Verfügbarkeit – anfangs wollen Säuglinge in sehr kurzen Abständen an die Brust – stoßen viele Frauen an körperliche Grenzen. Kommt

es gar zum berüchtigten Milchstau, einer schmerzhaften Verhärtung der Brust, ist Durchhaltevermögen gefragt. Denn ein gravierender Nachteil des Stillens ist: Auch der versierteste Partner kann die stillende Brust nicht ersetzen. Gerade in den ersten Monaten ist die Ernährung des Neugeborenen eine diffizile Angelegenheit. Wer nicht Stillen kann oder mag, hat die Auswahl zwischen muttermilchartigen Produkten, die an der Vorsilbe »Pre« oder »1« im Namen erkennbar sind. Nach einigen Monaten kommen die ersten Breis aus Gemüse: Karotten, Zucchini, Kürbis oder Pastinaken oder Kartoffeln. Dabei zeigt jedes Kind seinen eigenen Geschmack und seine eigene Ernährungsvorlieben, die manche Eltern erst durch langwieriges Testen erfahren – und die sich oft radikal von den Verhaltensweisen anderer, vergleichbarer Kinder unterscheiden. Wichtigster Aspekt neben der Ernährung eines Neugeborenen ist das Schlafen. Hilfreich sind dabei die richtigen Rahmenbedingungen. Viel braucht es dafür nicht: Ein Bettchen ohne

Kissen, ohne Decken und ohne Schmusetierzoo an einem ruhigen, gut belüfteten Ort. Dabei spielt es keine Rolle, ob das Kind im Elternzimmer schläft oder nicht. Wer die Diskussionen zu diesem Thema im Internet verfolgt, stösst auf die verschiedensten Schulen und Lehrmeinungen, die sich auf eine Fülle von teils widersprüchlichen Untersuchungen und Studien berufen. Allerdings raten manche Fachleute vom Schlafen im Elternbett ab. Die »Gemeinsame Elterninitiative Plötzlicher Säuglingstod« (GEPS) zum Beispiel betrachtet das Familienbett neben dem Rauchen der Eltern und der Überwärmung der Schlafplatzes als einen von mehreren Risikofaktor für das Neugeborene. Und schließlich gibt es ein Elternleben jenseits des Babys. Sie sollten genauso wie die Bedürfnisse des Babys berücksichtigt werden. Schließlich sind die ersten zwölf Monate nach der Geburt für alle Familienmitglieder anstrengend. Veränderte Rollen und Aufgaben können drohen manche Beziehung zu zerreißen.

— Unternehmensbeitrag LANSINOH —

Erste Schritte beim Stillen Stillen ist eine wunderbare Erfahrung! Eine gelungene Stillbeziehung macht Mütter stolz und Babys zufrieden. Denn durch die Nähe zwischen der Mutter und dem gestillten Neugeborenen entsteht eine unvergleichliche Bindung, die dem Säugling Sicherheit und Wohlbefinden vermittelt. In Deutschland beginnen ca. 85% der Mütter nach der Entbindung ihr Kind zu stillen. Eine Studie in Bayern ergab, dass nach etwa zwei Monaten noch 60% der Mütter stillen, nach vier Monaten ist der Anteil bereits auf die Hälfte geschrumpft. Übereinstimmend zeigen Zahlen der letzten Jahre, dass Stillprobleme innerhalb der ersten 14 Tage ein wesentlicher Grund für die hohe Stillabbruchrate in diesem Zeitraum sind. Die häufigste Ursache für den frühzeitigen Abbruch sind wunde Brustwarzen. Das muss nicht sein! Speziell für die Pflege von wunden und rissigen Brustwarzen hat die Firma Lansinoh HPA® Lanolin entwickelt. Es ist hervorragend für

die empfindliche Haut von stillenden Müttern und zur besonderen Sicherheit von Babys geeignet. Die Salbe ist hypoallergen und

garantiert frei von Zusatzstoffen wie Paraffin, Parfüm, Konservierungsmitteln, Farbstoffen und Antioxidationsmitteln. Weil HPA® Lanolin geruchs- und geschmacksneutral ist, kann der Säugling beim Stillen die Muttermilch unverfälscht schmecken. Wie oft sollte gestillt werden?

Lansinoh HPA® Lanolin - erhältlich in Ihrer Apotheke

Die Empfehlung zur Stillhäufigkeit lautet: Stillen nach Bedarf! In den ersten Wochen ist eine Stillhäufigkeit von 8-12 mal pro Tag nichts Ungewöhnliches. Schläfrige und trinkschwache Kinder sollten zum Stillen geweckt werden. Im Verlauf der ersten Tage braucht das Baby stetig mehr Milch. Es wird kräftiger und daher häufiger an die Brust wollen. Es kann sein, dass sich ein Säugling zu manchen Tageszeiten in kurzen Abständen mehrmals hintereinander meldet. Dieses intensive Stillbedürfnis bezeichnen Experten als »Clusterfeeding«. Die Stillphasen dehnen sich mit steigendem Alter des Kindes von allein aus.

Wie lange kann voll und ausschließlich gestillt werden?

Die Lansinoh Stillumfrage hat gezeigt, dass viele Frauen sich sorgen, dass ihre Milchmenge nicht lange genug ausreicht (39% der Befragten). Diese Sorge ist in den meisten Fällen unbegründet! Eine gesunde Mutter kann ihr Kind – wenn sie möchte – ohne weiteres Zufüttern mindestens vier bis sechs Monate voll stillen. Natürlich können in dieser Zeit auch schwierige Phasen auftreten, die Eltern immer wieder verunsichern. Dann ist es besonders wichtig, die Möglichkeit einer begleitenden Nachsorge durch eine erfahrene Hebamme zu nutzen. Hebammen und Stillberaterinnen bieten professionelle Beratung in allen Phasen der Stillzeit und darüber hinaus. Wir wünschen Ihnen eine erfüllte Stillzeit! Ihr Lansinoh Team www.lansinoh.de


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KINDERWUNSCH

— Unternehmensbeitrag ORTHOMOL —

Häufig Vitamin-D-Mangel bei Schwangeren und Stillenden Ergänzende Versorgung mit Vitamin D wichtig Bei Kinderwunsch ist die richtige Ernährung während der Schwangerschaft und in der Stillzeit häufig Thema in meiner Praxis.

Frauen benötigen in diesen Phasen vermehrt verschiedene Mikronährstoffe, die sie nicht allein über die Nahrung aufnehmen können. Besonders der stark erhöhte Vitamin-D-Bedarf stellt häufig eine Herausforderung dar. Daher ist eine zusätzliche Versorgung mit Mikronährstoffen für Frauen vor, während und nach der Schwangerschaft notwendig. Eine umfassende Versorgung der Mutter mit wichtigen Mikronährstoffen ist eine wesentliche Voraussetzung für die

gesunde Entwicklung des Kindes. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, besonders auf ausreichende Zufuhr von Folsäure, Jod und Eisen zu achten. Vitamin D ist zudem wichtig für das Immunsystem der Mutter und des Kindes sowie für die Knochenentwicklung. Eine amerikanische Untersuchung zeigt, dass 69 Prozent der Schwangeren unzureichend mit Vitamin D versorgt sind. Wichtige Mikronährstoffe für die Gesundheit von Mutter und Kind

Neben Vitamin D sind weitere Mikronährstoffe wichtig für die gesunde

Entwicklung des Babys. Dazu zählen besonders Probiotika und Omega-3Fettsäuren, die die geistigen Fähigkeiten des Kindes fördern. Zudem ist eine gute Versorgung mit Folsäure, B-Vitaminen, Jod, Eisen, Magnesium und Calcium notwendig. Meinen Patientinnen empfehle ich deshalb eine Mikronährstoffkombination aus der Apotheke mit allen wichtigen Mutter-Kind-Mikronährstoffen und dem Immun-Faktor aus Probiotika, Vitamin D und Omega-3-Fettsäuren. Sie bietet in einer ausgewogenen Kombination eine umfassende Versorgung für Frauen mit Kinderwunsch, in

Schwangerschaft und Stillzeit. Dr. Pia Baust, Fachärztin für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Köln www.orthomol-natal.de

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in|pact media Verlag

KOLUMNE

Zurück zur Wunschfigur Ein paar Tipps, wie der Körper nach der Geburt wieder in Form kommt.

Gelassenheit! Unsere Autorin Marie Fink über die Vorteile älterer Eltern. Die älteste Mutter der Welt – laut Guinness Buch der Rekorde – ist die 72-jährige Professorin Adriana Iliescu aus Bukarest. Ihr Kind kam vor fünf Jahren zur Welt, und sie erhofft sich von Herzen eine weitere Schwangerschaft. Dieses Ereignis hat »normale« Familienplaner erheblich auf den Plan gerufen, doch: Mutter und Kind sind offensichtlich wohlauf und glücklich. Eine größere Debatte löste die italienische Rocksängerin Gianna Nannini aus. Sie bekam ihr erstes Kind im Alter von 54 Jahren und zeigte – trotz der ihr entgegengebrachten, verletzenden Häme – eine selbstbewusste und humorvolle Reaktion. Ihr berühmtes Schwangerschafts-T-Shirt trug die Aufschrift »God is a woman«, und sie nannte das Kind Penelope, ein Name, der in der griechischen Mythologie für Unsterblichkeit steht. Schon seit einigen Jahren vernimmt eine wachsende Welt von »verzögerten« Familienplanerinnen erstaunt, dass auch weit nach den Wechseljahren durchaus noch was geht. Bei Männern war das nie ein großes Thema. Charlie Chaplin oder Pablo Picasso freuten sich im hohen Alter über Nachwuchs, die Schauspiellegende Anthony Quinn schenkte seiner Sekretärin noch mit 81 Jahren einen Sohn. Egal, ob knirschende Knie oder kurzer Atem: Immer mehr Männer werden erst ab 60 Vater, und späte Väter sind kein ProminentenPhänomen, sondern längst Ausdruck eines demografischen und gesellschaftlichen Wandels. Aus der Genetik erfahren wir, dass Söhne von alten Vätern sogar länger leben. Ganz offenbar sorgt ein Mechanismus dafür, dass eine späte Vaterschaft den Söhnen und Enkeln längere »Telomere« – und somit ein längeres Leben – verschafft. Hinzu kommt, dass späte Eltern über eine ausgesprochen positive Eigenschaft verfügen: Die Gelassenheit. Der Heidelberger Medizinpsychologe Dr. Tewes Wischmann, der sich mit Müttern in fortgeschrittenem Alter beschäftigt, sieht dies ganz klar als Vorteil: »Studien haben ergeben, dass späte Mütter psychisch belastbarer sind als junge Frauen. Sie haben einfach mehr Lebenserfahrung.« So äußerte sich auch Gianna Nannini dementsprechend gelassen: »Auf einmal haben alle das Konzept der Freiheit vergessen. Jeder hat das Recht Kinder zu kriegen – wann und mit wem er will.«

Milchprodukte sind tabu. Zur Vermeidung von Mangelerscheinungen empfiehlt Kirsch die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Dazu lar, dass so eine Schwangerschaft mit kommt eine Mischung aus Kraft- und Ausdaueranschließender Geburt ihre Spuren am training in Intervallen von jeweils zehn Minuten, Körper hinterlässt, vor allem bei der Frau. außerdem viel Bewegung an der frischen Luft. Aber, siehe da: Auch Männern wächst während der Kein Wunder, dass viele Gesundheitsexperten von Schwangerschaft ein Bauch. Vier Kilo im Durchdieser Diät abraten, weil sie den Körper stark beschnitt nimmt der Lebensgefährte einer schwanlastet. geren Frau zu. »Couvade-Syndrom« nennen sich Zum Glück sind nur wenige Mütter darauf andie männlichen Schwangerschaftssymptome, zur gewiesen, schon bald nach der Geburt wieder EinGewichtszunahme kommen Müdigkeit, Gefühlskommen als Topmodel zu generieren. Dennoch schwankungen, Bauch- und Rückenschmerzen. empfinden viele den starken Wunsch, möglichst Natürlich sind das Peanuts verglichen mit dem, bald zu ihrer alten Figur und sportlichen Form was die Frau während der Schwangerschaft und zurückzufinden. Für die üblichen Angebote dieder Geburt durchmacht. Nach dem ganzen Prozeser Art hat sich der Begriff »Rückbildungsgymdere fühlt sich der Körper lädiert an. Dabei heilen nastik« etabliert. Diese Nachsorgekurse werden kleine Risse und Verletzungen am Gebärmutterin der Regel von der Krankenkasse übernomhals oder an der Scheide recht schnell. Auch das men. Allerdings raten viele Frauenärzte dazu, während der Schwangerschaft eingelagerte Wasmindestens sechs Wochen nach der Geburt abser wird die frisch gebackezuwarten, bevor mit sportne Mutter über ihren Urin lichen Übungen begonnen »Wie hat Heidi Klum schnell wieder los. Anders wird. Ausgenommen sind bei einem Kaiserschnitt: Die einfache Übungen zum das nur gemacht?« Narbe kann noch monateTraining von Beckenbodenlang schmerzen. Die HeiMuskeln und Bauchmuslung eines Dammschnitts oder Dammrisses ist keln, die unter der Geburt besonders stark langwierig: Wird während der Geburt das Musgelitten haben. Gemeinsam mit der Hebamme kelgewebe an der Vagina eingeschnitten oder reißt wird ein Übungsprogramm erstellt. es, um Platz für den Kopf des Babys zu schaffen, Wie weitere Rückbildungsmaßnahmen aussekann die Ausheilung bis zu drei Monate nach der hen, das kann sich je nach Anbieter unterscheiden. Geburt dauern. Wichtig ist es, auch weiterhin auf die Stärkung des Langfristiger stellt sich die Frage nach dem geMuskelgewebes etwa am Beckenboden hin zu traiweiteten Bauch, der nicht recht wieder straff wernieren. Wurde der Beckenbodens stark strapaziert den will. Wie hat Heidi Klum das nur gemacht? oder gar verletzt, kann es sonst zu Spätfolgen wie Wie konnte die inzwischen vierfache Mutter stets Inkontinenz oder einer Absenkung der Organe nur wenige Wochen nach der Geburt ihre Arbeit kommen. auf dem Laufsteg wieder aufnehmen? Die AntManche bieten spezielle Yoga- oder Pilateswort liegt auf der Hand: hartes Training. Klum Kurse für Mütter an und integrieren sogar das verriet den Promi-Magazinen, dass sie die so geBaby in die Übungen, indem sie es als Gegenwicht nannte »New York Diät« des Fitness-Gurus David einsetzen. Andere schwören auf »Aquafitness«. Kirsch befolgte. Neben dem totalen Verzicht auf Dieses Aufbautraining für Herz, Kreislauf und Kohlenhydrate und Zucker in den ersten Wochen Muskelkräftigung wird im Wasser durchgeführt. beinhaltet diese Diät ein strenges Fitnesstraining. Es bietet sich besonders für Mütter mit RückenproBrot, Kartoffeln, Pasta, fettiges Fleisch oder fette blemen an.

J.W. Heidtmann / Redaktion

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KINDERWUNSCH

— Unternehmensbeitrag ARISTO PHARMA —

»Mikronährstoffe verbessern die Spermienqualität« Universitätsdozent Dr. Martin Imhof ist Gründer des IMI Zentrums für Kinderwunschmedizin. Er erklärt, warum ein schlechtes Spermiogramm oft nur auf einen Nährstoffmangel hindeutet. Wenn Paare ungewollt kinderlos sind, liegt das genauso oft am Mann wie an der Frau. Trotzdem werden meist nur die Frauen behandelt. Woran liegt das?

Die Männer sind Univ.-Doz. Dr. Martin Imhof häufig zögerlicher Gründer des IMI Zentrum für Kinderwunschmedizin, als Frauen, wenn Chefarzt der gynäkologi- es um eine Behandschen Abteilung Landeslung geht. Das liegt klinikums Korneuburg zum Teil daran, dass sie – anders als ihre Partnerinnen, die ohnehin regelmäßig zu Kontrollen beim Frauenarzt gehen – erst einmal keinen Ansprechpartner haben. Eine Analyse der Spermienqualität tut nicht weh. Trotzdem scheuen sich viele Männer davor. Wie können Sie ihnen diese Angst nehmen?

Ein schlechtes Ergebnis im Spermiogramm ist für Männer oft emotional schwierig, weil sie es in Verbindung zu ihrer Männlichkeit setzen. Diese Sorge kann man den Männern aber nehmen. Selbst wenn das Ergeb-

nis nicht gut ist, stecken oft keine Erkrankungen dahinter, sondern Mangelerscheinungen. Und die lassen sich inzwischen recht gut behandeln.

sich die Beweglichkeit der Spermien verbessert – anscheinend alleine dadurch, dass wir sie zu einem gesünderen Lebensstil aufgefordert hatten.

Einen Therapieweg, Nahrungsergänzungsmittel zur Verbesserung der Spermienqualität, haben Sie selbst in einer klinischen Studie untersucht. Was war das wichtigste Ergebnis?

Reicht also vielleicht schon eine Ernährungsumstellung?

Kurz gesagt: Mikronährstoffe verbessern die Spermienqualität erheblich. Wir haben in einer Pilotstudie den Effekt von täglich zwei Kapseln Profertil, einer ergänzenden bilanzierten Diät mit definierter ernährungsmedizinischer Zweckbestimmung, untersucht. Die Kapseln enthalten eine Kombination von Mikronährstoffen wie L-Carnitin und Q10, von denen einzeln bereits nachgewiesen ist, dass sie die Spermienbildung positiv beeinflussen. Nach drei Monaten zeigte sich, dass sich bei der Therapiegruppe vor allem die Beweglichkeit der Spermien signifikant verbessert hat. Aber auch bei der Kontrollgruppe, die keinen Wirkstoff eingenommen hat, hatte

Leider nein. Bei der Therapiegruppe war die Spermienqualität so viel besser, dass es einen Effekt auf die Behandlung hatte. In vielen Fällen waren die Vorraussetzungen deutlich besser oder sogar keine künstliche Befruchtung mehr nötig und die Partnerinnen konnten auf

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natürlichem Wege schwanger werden. Und darum geht es uns ja. Aber die Mikronährstoffe kommen auch in Lebensmitteln vor.

Das stimmt, aber nicht in ausreichendem Maße. Durch die Massenproduktion hat der Nährstoffgehalt von Obst und Gemüse drastisch abgenommen. Das hat auch eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO bestätigt und deshalb empfohlen Mikronährstoffe zuzusetzen. Welchen Männern würden Sie zu dem Nahrungszusatz raten?

Im Prinzip jedem, der nicht im Idealalter eine Familie plant oder nicht die optimalen Lebensumstände hat. Denn schaden können Sie unseren Erkenntnissen zufolge nicht. Und es gilt inzwischen als wissenschaftlich erwiesen, dass eine ausreichende Versorgung mit Mikronährstoffen nicht nur einen Effekt auf die Spermienbeweglichkeit, sondern auch auf die Befruchtungsfreudigkeit hat. Und das Risiko, dass ein Embryo vorzeitig abstirbt, sinkt.

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