september 2012
Männerwelten
Die Liga der Gentlemen
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business Stilkunde
Abenteuer Fokus Extremsport
»Männerwelten« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage der FInaNcial Times Deutschland bei.
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Autoren Michael Bröske Marie Fink Florian Fritsch Mirko Heinemann Fabian Kölmel Sabine Philipp Bernhard Roetzel Julia Stelzner Jessica Weiß
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Layout Denis Nows
Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Habibi Isfahani
Druck Axel Springer Druckhaus Essen-Kettwig
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»Ein Gentleman ist, wer etwas tut, was ein Gentleman niemals tun darf, es aber so tut, wie es nur ein Gentleman zu tun versteht.« Sir Peter Ustinov (1921 - 2004)
Liebe Leserinnen, liebe Leser, wann ist ein Mann ein Mann? Als Herbert Grönemeyer 1984 die Frage in den Raum warf, sprach mich vor allem eine Antwort an: Männer bestechen durch ihre Lässigkeit. Doch reicht Coolness aus, um ein wahrer Gentleman zu sein? Wenn ich mich unter Freunden und Kollegen umschaue, stelle ich fest, dass Männer zunehmend Wert auf Ihr Äußeres legen: maßgeschneiderte Anzüge, teure Gesichtcremes, selbst vor der Pediküre schrecken die Mutigsten nicht zurück. Aussehen ist nicht die Hauptsache, findet ausgerechnet der Modedesigner des Hamburger Labels „Herr von Eden“ Bent Angelo Jensen: Vor allem soll ein Gentleman selbstbewusst sein. Dazu gehören Sensibilität und edi karayusuf Aufmerksamkeit - essentielle Eigenschaften, die Souve- Herausgeber ränität in allen Lebenslagen vermitteln. Doch sollte der Mann von morgen nicht auch durch umweltbewusstes und nachhaltiges Verhalten bestechen? George Clooney und Leonardo DiCaprio zeigen es, indem sie seit Jahren mit Begeisterung ein Elektroauto fahren. Na gut, nicht irgendeines: Der Tesla E-Roadster beschleunigt von Null auf Hundert in 3,7 Sekunden – das bringt den Coolness-Faktor zurück ins Spiel. „Gentleman” zu sein, ist also ein Lebensgefühl. Männer sind modisch, stilvoll und gepflegt. Sportlich und abenteuerlustig wie Extremsportler Chris Davenport. Sie lieben Fashion and Sports und begegnen Frauen höflich und auf Augenhöhe. Ein Gentleman ist Kavalier, Beschützer und Familienmensch. Ein Mann ist vor allem dann ein Mann, so Jan Spielhagen, Chefredakteur der Zeitschrift Beef!, wenn er „leidenschaftlich, ausschweifend, unvernünftig“ ist, ein bisschen wie James Bond also, der seit Daniel Craig endlich wieder ganz Macho sein darf. Diese Vielseitigkeit findet sich auch in unserem Heft: „Männerwelten“ ist eine Ausgabe für den Gentleman, der heute ungekämmt und mit 3-Tage-Bart frische Brötchen für die Familie holt und morgen mit rahmengenähten Pferdeleder-Schuhen auf dem Golfplatz ein paar Birdies schlägt. Grönemeyer sagte ja bereits: Männer sind etwas sonderbar. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen. Ihr Edi Karayusuf
Herr Vorragend Der Begriff des Gentlemans beschreibt ursprünglich das historische Idealbild eines britischen Ehrenmannes. Heute denkt jeder an den makellos zurecht gegelten Hollywood-Womanizer im Maßanzug. Aber was kann, darf und vor allem sollte ein Gentleman heute sein? Wir trafen Bent Angelo Jensen in New York und baten den Modedesigner des Hamburger Labels „Herr von Eden“ um Antworten. Natürlich, weil er selbst ein Gentleman ist. Herr Jensen, wie kommen Sie mit der amerikanischen Mentalität zurecht?
Sie meinen sicherlich die „How are you“-Freundlichkeit, die von Deutschen gerne als gespielt und oberflächlich gedeutet wird. Ich komme damit ganz wunderbar klar. Das Leben in den USA ist sicherlich kein leichtes, da ist es doch das Beste, freundlich und höflich miteinander umzugehen. Zwei Attribute, die Ihnen als Gentleman sicherlich vertraut sind. Immerhin ist unsere Vorstellung, wie ein Gentleman sein muss, eine durch und durch amerikanische.
Der Gentleman ist eine Kunstfigur, die wir mit einem eleganten Mann im Anzug und gescheiteltem Haar verbinden, das männliche Idealbild, das seit den 1930/40er Jahren in Hollywoodfilmen geprägt wird. Schade daran ist, dass wir diesen Mann immer auch als Upper-Class-Phänomen serviert bekommen. Das stört mich. Ist ein Gentleman aber nicht immer auch ein Gönner, der mit Etikette, Geldbeutel und Aussehen Frauen umgarnt?
Eben nicht. Weshalb sollte ein Arbeiter mit geringem Einkommen weniger Gentleman sein können als ein Millionär? Schade, dass man ihn immer in Schubladen steckt. „Gentleman“ ist ein Lebensgefühl. Es beschreibt die Sensibilität und die Aufmerksamkeit, mit der man anderen Menschen gegenüber tritt, die einen in allen Lebenslagen souverän sein lässt. Die Freude am positiven Miteinander reflektiert sich natürlich auch in der äußeren Erscheinung. Aber sie fängt dort nicht erst an und hört auch damit nicht auf. Ein Gentleman ist vor allem ein selbstbewusster Mann, und eitel zu sein sollte nicht immer verpönt werden. Die Freude an der eigenen Attraktivität ist nicht immer ein Ego-Ding, sondern hat einen Service-Charakter. Ein Gentleman zeigt sich für die Menschen, die ihn umgeben, von seiner besten Seite. Tut er das nicht oft auch aus einer eigennützigen Motivation heraus, etwa um eine Frau zu verführen?
Da sind wir jetzt wieder bei der Hollywood-Illusion und Humphrey Bogart und Gary Grant ... Während sich in den 1930er/40er Jahren in den USA der Gentleman etablierte, herrschte in Deutschland der Nationalsozialismus und Krieg. Kann das auch als Grund gelten, weshalb der deutsche Mann bis heute nicht wirklich für seinen Sinn für Mode bekannt ist?
Der deutsche Mann hatte es dadurch sicherlich schwerer. Zu Zeiten des Wirtschaftswunders in den 1950er Jahren sprach zwar jeder von Aufschwung und Aufbau, aber die Vergangenheit lastete schwer auf den Schultern der Bevölkerung. Man überspielte, sah hinweg, lenkte sich ab. Die neue Blütezeit war ein Schein und die Vorstellung ist auch absurd, nach nur wenigen Jahren ein neues Selbstbewusstsein entwickeln zu können. Dieser Feinsinn, das Spielerische und die Leichtigkeit sind essentielle Eigenschaften eines Gentleman, dafür war die Nachkriegszeit aber zu prekär. Das Selbstbewusstsein kam erst in den 1980ern zurück, aber mit ihr eben auch die Dekadenz, der Reichtum, der alleine keinen Gentleman ausmacht.
An der Art und Weise wie einem die Hand gereicht wird, daran, wie aufmerksam und sensibel er sich im Umgang mit anderen verhält und an der olfaktorischen Komponente: Ein Gentleman duftet hervorragend.
■ Interview: Fabian Kölmel / Redaktion
Lookbook A/W 2012/13 Fotos: PR
Woran erkennen wir ihn also, den wahren Gentleman?
Ein Fall um D
den Hals
iese Geschichte beginnt anzüglich und inmitten des 17. Jahrhunderts in einem französischen Vorort namens Versailles. Zu dieser Zeit ging die Herzogin Louise de la Vallière sprichwörtlich auf Tuchfühlung, und das nicht nur als Mätresse von Ludwig XIV. Dieser fand damals Gefallen an einem Accessoire, das er während eines Besuchs von kroatischen Soldaten entdeckte. Die Kroaten glänzten während ihrer Truppenparade nicht nur mit choreographischen Höchstleistungen zu Pferde, sondern ebenso mit Tüchern an den Krägen ihrer Uniformen. Der Sonnenkönig beschäftigte daraufhin einen Angestellten, der sich allein um die Beschaffung und Pflege solcher Stoffe bemühte, die man nach den Kroaten in „Cravates“ umbenannte – die erste Form der späteren Krawatte. Die Herzogin selbst war derart angetan von des Königs liebstem Accessoire, dass sie begann, diese selbst zu tragen, einfach gebunden. Bis heute ist diese Bohemeschleife unter ihrem Nachnamen „Vallière“ bekannt. Der Schal um den Hals des Mannes hat also eine lange Tradition in der Kulturgeschichte der Mode, die lange vor dem absolutistischen Herrscher beginnt. Schon römische Legionäre trugen Baumwolltücher, das so genannte „Focale“, zum Schutz des Halses. Rhetorisch versierte Intellektuelle glaubten, damit ihre Stimme schonen zu können. Auch das „Foulard“, das Seidentuch im Quadrat, steht für den Feingeist. Die Anleitungen für die Schlaufentechniken kann man sich heute via YouTube-Videos ansehen. Ebenso wie die Musikvideos der Bandanas tragenden Pop- und Rockstars. Die Tücher mit Paisley-Muster wurden von Tupac und Axel Rose sogar auf dem Kopf getragen. Und was ist das signifikanteste Erkennungszeichen von Pfadfindern? Unbestritten das Tuch um den Hals. All diese Stoffe haben Geschichte geschrieben und erzählen sie weiter, derzeit etwa im Lookbook von Louis Vuitton und auch auf den Straßen an modischen Großstädtern. Die Tücher, sie fallen wieder, den Männern um den Hals und in der Mode auf. ■ Fabian Kölmel / Redaktion
Russischer Winter
Stilbewusst
Blockbuster-Sakko
Von Kopf bis Fuß
Die Herbst-Winter-Kollektion von Roeckl zeigt sich inspiriert von der Landschaft und den Metropolen Russlands. Voluminöser Grobstrick in Melangetönen wird ergänzt durch Veloursleder und Lammfell. Daneben stehen Rubin- und Edelsteinfarben, glänzende und samtigweiche Oberflächen und warme Rot- und Goldtöne, in denen sich Elemente der Basilius-Kathedralen mit ihren bunten Zwiebeltürmen spiegeln.
Er ist ein Klassiker: der No. IV Leinfelder Chronograph. Mit seinem mechanischen Werk mit automatischem Aufzug, Genfer Schliff und Chronographenfunktion, ist er ein elegantes Accessoire für den Geschäftsmann mit höchstem Anspruch an Qualität, Funktion und Design. Der No. IV Chronometer gehört zur Private Collection der Leinfelder Uhrenmanufaktur, einer feinen Auswahl an Golduhren, die auf jeweils 63 Stück limitiert sind. Preis: ab 18.950 Euro
Nicht zweimal pro Woche … dafür ist es zu auffällig. Aber einmal lieben gelernt, wird man dieses mondäne Sakko aus schottischer Wolle immer wieder tragen, wenn ein wenig Aufmerksamkeit nicht schaden kann. Besonders beliebt ist es bei Männern, die in ihrem Leben oft vielen neuen Menschen begegnen – etwa vor laufender Kamera. Im frühen Herbst mit locker gebundenem Schal ersetzt das Sakko auch gern mal die Jacke. Preis: 249 Euro
Der Tragekomfort des Falke Airport ist nicht nur unter Geschäftsreisenden legendär. Innen besteht der Herrenstrumpf aus feinster Baumwolle, außen sorgt klimaregulierende Merinowolle für Wohlbefinden. Die verstärkten Belastungszonen und die hochwertige Verarbeitung sorgen für optimale Haltbarkeit. Er ist in 40 unterschiedlichen Farben erhältlich – etwa als Komplettpaket im eleganten Falke Koffer. Preis: 525 Euro
www.roeckl.com
www.leinfelder-uhrenmanufaktur.de
www.mey-edlich.de
www. falke.com
Herbstlicher Begleiter Mit Sebago und Woolrich haben sich zwei amerikanische Traditionsmarken zusammengetan. Ergebnis ist eine kleine Kollektion authentischer Herrenschuhe, die jedes Outdoor-Abenteuer und alle Fashion-Einsätze mitmachen. Newcomer ist der Stockton Boot, der seinen rauen Look hochwertigem Leder und rustikaler Woolrich-Wolle verdankt. Ein perfekter Begleiter durch den Herbst. Preis: ca. 169,90 Euro www.sebago.de
Im Dienste der
James Bond Männlichkeit hat die schnellsten und elegantesten Autos, Sex mit den schönsten Frauen und, selbst dem Tod ins Auge blickend, immer einen lockeren Spruch parat. Der Gleiche ist der Geheimagent trotzdem nicht geblieben. Denn über die Jahrzehnte hinweg veränderte sich mit den wechselnden Hauptdarstellern auch sein Rollenbild als Mann.
A
ls 2005 bekannt wurde, dass Daniel Craig die Rolle des britischen Geheimagenten James Bond übernehmen wird, waren nicht nur die Fans alles andere als amused. Auch die britischen Tabloids ätzten. „James Bland“ (James langweilig) titulierten sie die Besetzung. Daniel Craig, so seine Kritiker, habe den Esprit eines Bankers. Nicht das Charisma des berühmtesten Mitarbeiters des britischen Geheimdienstes. Mit dem Filmstart 2006 kam der Paradigmenwechsel. Der Guardian nannte das Resultat einen „dem Tode trotzenden, Sportwagen fahrenden, weibliche Rücken liebkosenden und Cocktail-Rezepte optimierenden Triumph“. Weiter: Craig sei „der beste Bond seit Sean Connery“. Warum konnte Craig mit seiner Darstellung am Ende brillieren? Hier ist nicht zuletzt die Tatsache zu nennen, dass Craig ein aktualisiertes Bond-Bild einläutete. Denn der Agent hatte im 21. Jahrhundert nicht nur dringend einen neuen Drink nötig (Vesper mit Gin, Wodka und Kina Lillet statt Wodka-Martini), sondern auch ein neues Image: James Bond sollte nicht länger nur der Gentleman und Überschönling sein, der in den Verfilmungen die Jahre zuvor aus ihm herausgekitzelt wurde. Er durfte wieder ganz Macho sein. Denn seien wir ehrlich: Natürlich hat die Filmfigur des Spion – obschon nicht adliger Herkunft – seit sage und schreibe genau 50 Jahren tadellose Manieren, einen Koffer voller maßgeschneiderter Anzüge und einen überhöhten Patriotismus, der Bond wiederholte Male fast das Leben kostete. Doch übersetzt man das Wort „Gentleman“ einmal ins Deutsche, wird schnell klar, dass Bond, bis auf einige wenige Ausnahmen, nicht gerade einen „liebenswürdigen Mann“ personifiziert. Aber gehen wir chronologisch vor: Anstelle des Wunschkandidaten, den etwas glatten Hitchcock-Hauptdarsteller Cary Grant, debütierte Sean Connery als James Bond auf der Leinwand. Und verpackte dabei jede Menge Testosteron in einen schwarzen Anzug, garniert mit einer Fliege. In diesem Sinne stellte Connery die Weichen für einen fast schon animalischen, sehr zynischen Spion. Einen, der schon mal mit brennender Zigarette im Mundwinkel (als Geheimagenten bei aller körperlicher Exorbitanz noch rauchen durften) auf den Abzug drückte. Wenig gentleman-like war wohl auch, dass Bond gegenüber feindlichen Agentinnen wie Pussy Galore schon mal handgreiflich wurde. Aber es waren die Sechziger. Der Mann durfte noch Macho, ein Mad Man, sein. Als Roger Moore – nach einem kurzen George Lazenby-Intermezzo, das nicht mehr Spuren hinterließ als kurzzeitig die eines Eherings – in den siebziger Jahren für den Secret Service rekruitiert wurde, hatte er es nicht ganz so leicht. Die Emanzipation hielt Einzug. Und vielleicht war genau dieser Umstand ausschlaggebend für Bonds aufkeimende Ironie. Doch auch Moore war, wie Connery, nicht nur auf verbaler Ebene angriffslustig, sondern ebenso mit der Walther PPK. Dann kam, nach zwei Episoden mit Timothy Dalton, Pierce Brosnan als wohl bestaussehender Bond der Geschichte in einem BMW daher, wobei der Aston Martin genauso auf der Strecke blieb wie der Draufgänger Bond. Gentleman und Agent hatten auf einmal viel mehr gemeinsam als nur vier Buchstaben. Dafür fehlte es an Ecken und Kanten. Mit dem Kalten Krieg wurde so auch das Raue in Bond zu Grabe getragen. Die Auferstehung kam schließlich mit Daniel Craig. Was den neuen Bond ausmacht: Er ist unglaublich cool, fast schon unterkühlt. Trotzdem beweist er Tiefgang, wenn er – wie keiner seiner Vorgänger – Gefühle zeigt. Oberflächliche Witze reißt er hingegen nur noch selten; es sei denn, er wird gefoltert. Außerdem missachtet Bond Anweisungen von oben und profiliert sich als Radikaler. So auch in „Skyfall“, Bonds kommender Mission. In der scheint er ums Leben gekommen zu sein. Kommt dann aber umso gewaltiger zurück, um das MI6 in einem Katz-und-Maus Spiel zu unterminieren. Aber so ist das mit Film-Helden, egal ob Machos und Gentlemen. Selbst wenn sie tot geglaubt sind, kehren sie, zumindest als Stereotypen, doch immer wieder zurück auf die Bildfläche. Denn Bond ist schließlich vor allem eines: ein Mann des Zeitgeists. ■ Julia Stelzner / Redaktion
Vom Marine zum Model
Er – blaue Augen, blonde Haare, wohltrainierter Körper – war 2009 unter den „100 sexiest men alive“ des People Magazines und wurde fünfmal zum „Sexiest Man“ in Schweden gekürt. Zugegeben, diese Bilanz berührt bestimmt die Frauenwelt. Alexander Skarsgård deshalb aber zum schwedischen Schönling abzustempeln wäre falsch, obwohl der Schauspieler schon als Model sein Geld verdiente. Denn der Schauspieler, der einen Großteil seines Lebens in Schweden gelebt hat, wo dunkle Tannenwälder dominieren und die Winternächte extrem lang sind, trägt Düsterheit und Tiefgang in sich. Zunächst schien Alexander Skarsgårds Werdegang vorgezeichnet – mit dem bekanntesten Schauspieler Schwedens als Vater (Stellan Skarsgård). Trotzdem studierte er zuerst Politik und absolvierte seinen Militärdienst bei den Marines, bevor es ihn nach Hollywood zog. Dort gelangte er recht schnell an seine bislang bekannteste Rolle: die des tausendjährigen schwedischen Wikinger-Vampirs Eric Northman. Der trägt nicht nur schulterlange blonde Haare und leitet einen Nachtclub, sondern verbucht auch einige freizügige Sexszenen. Parallel verkörpert Skarsgård den skrupellosen Sergeant Brad Colbert in der HBO-Serie „Generation Kill“, die zur Zeit des Irakkriegs spielt. Und in Lars von Triers surrealem Weltuntergangsdrama „Melancholia“ spielte er 2011 an der Seite von Kirsten Dunst galant wie ein Gentleman der alten Schule deren Ehemann. Dann kam der Werbedeal, was eigentlich untypisch ist für einen Schauspieler, der mehr auf Independent-Serien und Charakterrollen festgelegt ist, denn auf romantische Komödien oder Actionfilme. Doch man nimmt Skarsgårds Engagement für den neuen Herrenduft „Encounter“ von Calvin Klein ab. Weil es einfach passt, wie er in der dunkelblauen Bildwelt, die an Film Noir erinnert, in die Kamera blickt. Ein Exempel an Undurchschaubarkeit. ■ Julia Stelzner / Redaktion
Traditions-Schuhe für die Ewigkeit Rahmengenähte, in der eigenen Manufaktur in Budapest hergestellte Herrenschuhe sind das Markenzeichen des deutschen Traditionsunternehmens Heinrich Dinkelacker. In rund 300 Arbeitsschritten werden feinste Kalbs- und Pferdeleder aus Italien, Frankreich und der berühmten Gerberei Horween aus Chicago sorgfältig zu edlen Herrenschuhen verarbeitet, die einen eigenen Maßstab in Sachen Bequemlichkeit, Passformbeständigkeit und Langlebigkeit bilden. Qualität und traditionelles Design sichern eine Investition mit Stil. Preis: ab 549 Euro www.heinrich-dinkelacker.de
Der Klassiker für den Geschäftsmann Unter Schriftstellern, Künstlern, Journalisten sind die Notizbücher von Moleskine seit Jahrzehnten ein Must-Have. Mit seiner neuen Professional-Edition wendet sich Moleskine nun speziell an den Geschäftsmann, der Wert auf effiziente Planung in stilvollem Design legt. Die Business-Notizbücher präsentieren sich in einem Layout mit optimaler Raumaufteilung für Projektplanung, Notizen und das Termin-Management. Tab- und Buchrücken-Sticker erleichtern die Organisation. Das alles natürlich im bekannten, zeitlos-klassischen Design. Preis: ab 19,50 Euro www.moleskine-buecher.de
Ikone der Männlichkeit 50 Jahre nach dem ersten James Bond-Film kommt der erste Duft auf den Markt, der dieser Ikone der Männlichkeit gewidmet ist: James Bond 007. Der Duft mit seiner unverkennbar klassisch-maskulinen Note, frisch und sophisticated, verbindet diese Charakteristika auf gefährlichste Weise. Ganz wie sein Namensgeber, der britische Geheimagent im Dienste Ihrer Majestät. Preis: 29 Euro (50 ml)
CHIVAS COOLER: Der Chivas 12 year old ist vielseitig genießbar: klassisch pur, auf Eis oder als erfrischende Mix-Variante wie dem Chivas Cooler. 5 cl Chivas 12 y.o. / 20 cl Ginger Ale / 1 cl frischer / Limettensaft / aufgefüllt mit Eiswürfeln
Moderner Whisky-Klassiker Zu den Luxuswhiskys der Welt gehört Chivas Regal – das bestätigen zahlreiche Gold- und Silber-Auszeichnungen, etwa auf der San Francisco World Spirits Competition und den International Spirits Challenge. Als moderner Klassiker gilt der Chivas 12 year old. Dieser runde und cremige Scotch besteht aus handverlesenen schottischen Malz- und Getreidewhiskysorten und wird in der ältesten funktionstüchtigen Destillerie in den Highlands von Schottland hergestellt, die seit dem Jahre 1786 besteht. www.facebook.com/chivasregalgermany www.chivas.com
Gut gepflegt! Michael Bröske, einer der Macher von www.heldenlounge.de, dem Onlineshop für hochwertige Herrenpflegeprodukte, stellt Top-Pflegetipps für den Mann vor. 1. GEPFLEGTE HAUT – STRAHLENDER TEINT Für einen strahlenden Teint sollte das Gesicht mindestens zwei Mal täglich mit einem Gesichtsreiniger gereinigt werden. Dafür bieten sich zum Beispiel die Morgendusche und der Gang ins Bad vorm Schlafengehen an. Feine Hautschüppchen lassen sich gut mit einem Peeling entfernen. Zwei Mal wöchentlich angewendet, lässt das die Haut frischer erscheinen. Außerdem verhindert es, dass Barthaare einwachsen. Eine Gesichtscreme spendet der Haut Feuchtigkeit. So wird verhindert, dass sie austrocknet und Falten bildet. Die Creme sollte nach jeder Gesichtsreinigung aufgetragen werden. Das empfiehlt sich übrigens auch nach dem Rasieren. Ob Tages-, Nacht- oder spezielle Anti-Aging-Creme: Lassen Sie zuvor Ihren Hauttyp fachkundig bestimmen. Lachfalten wirken freundlich. Zu viele davon möchte Mann aber doch nicht haben. Das gleiche gilt für dunkle Augenringe oder Tränensäcke. Für die (dünne) Hautpartie rund um die Augen gibt es spezielle Pflegecremes, die der Haut die notwendigen Nährstoffe geben.
2. QUALITÄT IST BEI HAARPFLEGE EIN MUSS Wie die Gesichtshaut braucht die Kopfhaut ein Shampoo, das den Bedürfnissen gerecht wird. Manche Haare sind spröde, andere neigen dazu, schneller fettig zu werden. Ist die Kopfhaut zu trocken, kann sie jucken und Schuppen bilden. Ursache sind oft Produkte, die die Haut nicht verträgt. Deshalb empfiehlt es sich, auf Qualität zu achten – der Friseur Ihres Vertrauens hilft bei der Suche. Was sich die Evolution dabei gedacht hat, im Laufe des Alters Nasen-, Ohrenund Rückenhaare stärker wachsen zu lassen, weiß kein Mensch. Sicher ist, dass die gepflegte Erscheinung darunter leidet, wenn Mann nichts dagegen unternimmt. Setzen Sie daher auf Haarschneider für Nase und Ohren und lassen Sie sich von Zeit zu Zeit von Ihren Rückenhaaren befreien.
3. DIE HANDPFLEGE Hände sagen viel über einen Menschen aus. Sie sollten auf keinen Fall vernachlässigt werden, zumal Frauen bei Männern oft auf die Hände achten. Deshalb: Fingernägel regelmäßig kurz schneiden und gegebenenfalls feilen. Schmutz in jedem Fall entfernen. Eine pflegende Handcreme zusätzlich kann nicht schaden, denn gerade diese Hautpartien neigen zu Trockenheit und erfordern angemessene Pflege.
4. EIN DUFTER TYP Ein Parfum, After Shave und Deodorant unterstreicht die Individualität eines Mannes. Der richtige Duft ist Geschmackssache. Klassische Herrendüfte haben ein würziges, frisches, elegantes und maskulines Aroma, da sie oft aus Nuancen von Zitrusfrüchten, Hölzern und Gewürzen bestehen. / Redaktion
Hautpflege für Anspruchsvolle Trockene Luft, Sonnenstrahlung, Kälte und die Rasur setzen die Gesichtshaut des Mannes Belastungen aus. Speziell für die stabilisierende, tägliche Gesichtspflege wurde die Weleda Rasurund Pflegeserie entwickelt. Ganz neu im Programm: die Weleda Men Intensivcreme für Tag und Nacht. Eibischwurzel besänftigt, Tonerde sorgt für ein frisches und gesundes Hautgefühl und Hamamelis wirkt adstringierend und entzündungshemmend – ideal nach der Rasur. www.weleda.com
Telegener Auftritt Eine schöne Gesichtshaut in jeder Situation – auch vor der Kamera – verspricht das Abdeckpuder Menaji HDPV Anti Shine Medium. Es wurde speziell für Schauspieler und Moderatoren entwickelt, die vor HD-Kameras auftreten; hier wird jedes Detail sichtbar. Das Puder entfernt überschüssiges Öl und lässt die Haut natürlich schön und ebenmäßig aussehen. Preis: 34,90 Euro www.kosmeNtik.de
BLOG
TIPPS
für den GENTLEMAN
Gentleman-Blog.de
Rasur für den Gentleman Der Online-Shop TONSUS ist die 1. Adresse für die klassische Rasur und stilvolle Körperpflege. Hier gibt es den Goodfella-Sicherheitsrasierer aus Neuseeland, dazu passend den Simpsons Chubby aus Dachshaar, der zu den besten Rasierpinseln der Welt gezählt wird. Mit der Shaving Cream aus der traditionsreichen Musgo Real Manufaktur in Portugal ist das Rasiererlebnis mit überragendem Ergebnis komplett. www.tonsus.de
Optimale Pflege nach Rasur Jede Rasur fügt der Haut winzige Verletzungen zu. Das MenScience Post-Shave Repair Spray kühlt sofort nach dem Aufsprühen, zieht in die Haut ein und schenkt ihr Feuchtigkeit. Es bekämpft effektiv Rötungen, Rasurbrand und verstopfte Poren, die zu Hautunreinheiten und Pickeln führen können. Außerdem schützt das Spray vor eingewachsenen Barthaaren. Dafür sorgen professionelle Wirkkomponenten wie Salizylsäure, Teebaumextrakt, Azulen und Allantoin. Preis: 37 Euro www.kosmeNtik.de
Der Name ist Programm: Auf Gentleman-Blog.de geht es um Mode, Persönlichkeit, Manieren und eine erfüllende Lebensweise für den Mann mit Stil.
DandyDiary.de Die Autoren David Kurt Karl Roth und Carl Jakob Haupt schreiben täglich über Modeneuigkeiten, Stil, Partys und Fashion Weeks – und nehmen dabei kein Blatt vor den Mund. Die ungeschönte Wahrheit ist auf DandyDiary.de Programm. Wie es sich für echte Dandys eben gehört.
Brash.de Das Blognetzwerk Brash.de widmet sich typischen Männerthemen rund um Autos, Technik und Sport. Lesenswert sind besonders die Interviews mit Musikern und Hollywood-Schauspielern sowie die Kolumnen von Nilz Bokelberg und Jan Joswig.
TheSartorialist.com
Echte Männer-Pflege Speziell an Männer richtet sich die Dove Men + CareSerie. Die Pflegeduschen bieten für jeden Typ die passende Pflege und den richtigen Duft. Die Formel mit der einzigartigen, zum Patent angemeldeten, Micromoisture-Technologie, hat einen hohen Gehalt an Feuchtigkeitsspendern. So wird die Austrocknung der Haut nach dem Duschen effektiv bekämpft. Die Dove Men+Care Deos kombinieren 48-Stunden Deoschutz mit intensiver Pflege. So ist Mann optimal gepflegt.
Der Vater aller Streetstyle-Blogs, Scott Schuman, bildet auf The Sartorialist Menschen ab, die ihn stiltechnisch inspirieren. Neben Vintage-Bildern und Videos steht das klassische Streetstyle-Foto im Vordergrund. Seine Seite ist Kult, gerade erschien zudem sein zweites Buch „Closer“.
www.dovemencare.de www.facebook.com/dovemencare
Männlichkeit Es ist ein Duft, der süchtig machen kann: Encounter von Calvin Klein ist ein Cocktail aus knackigen Gewürzen, warmem Cognac und sinnlichen Hölzern. Mit seinem Kontrast aus Frische und Wärme erreicht dieser Herrenduft einen neuen, markanten Ausdruck von Männlichkeit. Ab 17. September gibt es ihn im Handel. www.encountercalvinklein.com
Stilkunde für den modernen Businessmann Anzug
Hemd
Der Kragen muss glatt anliegen und darf nicht abstehen. Über den Schulterblättern sollte der Stoff nicht spannen. Der Schließknopf der Jacke, also der obere beim Zweiknopfsakko und der mittlere bei der Dreiknopfvariante, sitzt ein Stückchen über dem Bauchnabel. Wenn die Jacke geschlossen wird, darf man das spüren. Der minimale Zug am Bauch betont die Taille und streckt die Figur. Die Sakkoärmel müssen den Blick auf die Hemdenmanschette frei geben. Die Jackenlänge ist korrekt, wenn das Gesäß gerade eben bedeckt ist. Ein- oder Zweireiher? Das ist Geschmackssache. Der klassische Typ bevorzugt Doppelreiher. Schmale Hosenbeine wirken dynamisch, zu eng sollten sie aber nicht ausfallen. Wenn sie beim Sitzen am Knie spannen und sich beim Aufstehen an den Strümpfen aufhängen, brauchen sie ein wenig mehr Weite. Bundfalten sind wieder angesagt, die Hose mit flacher Front ist dennoch weiter in hoher Gunst. Supersmarte Männer tragen die Hosen nach wie vor sehr kurz, im Business sollte der Hochwasserlook aber vermieden werden.
Am Ärmelabschluss sind vier Knöpfe internationaler Standard. Auch wenn dort Knopflöcher vorhanden sind, gilt es hierzulande als unfein, einen Knopf offen zu lassen; in Italien wird es gern gesehen. Ein buntes Sakkofutter ist typisch für den GentlemanLook. Die Farbe bitte so wählen, dass sie später zu den am häufigsten getragenen Hemden- und Krawattenfarben passt. Ein rotes Futter ist beim ersten Hingucken witzig, nutzt sich aber schell ab. Besser Himmelblau, Flaschengrün oder Violett. Jede Hemdenfarbe ist okay. Hauptsache es ist Blau, sagt man in Hamburg, und so kann man es auch halten. Einfarbig muss nicht sein, Streifen und Karos gehen auch. Je feiner das Dessin, desto förmlicher. Weiß wirkt manchmal langweilig, bei wichtigen Meetings und abends ist die NichtFarbe aber Pflicht. Abgesetzte weiße Kragen und Manschetten haben ein Negativ-Image – Yuppie-Alarm. Doppelmanschetten wirken korrekter als Knopfmanschetten, sind aber nicht Pflicht. Monogramme sind oftmals verpönt, es spricht aber nichts gegen sie, wenn sie an unauffälliger Stelle positioniert sind.
Viel zu weiter Anzug, weißes Hemd im Zeltformat, langweilige Krawatte und Billigschuhe – so sieht das Klischee über den deutschen Businessmann aus. Dabei sieht die Wirklichkeit zum Glück oft schon ein bisschen anders aus: Anzüge werden auf die schlanke Figur getragen, Hemden sitzen slim, Krawatten sind perfekt gebunden und die Schuhe rahmengenäht. Für den letzten Schliff sorgen kleine, aber entscheidende Details.
Krawatte / Einsteckzuch
Krawatten sollten sich harmonisch einfügen. Schreiende Farben und rätselhafte oder witzige Motive lenken nur ab. Am besten sind einfarbig dunkelblaue Binder oder kleine Muster auf Dunkelblau. Das Einstecktuch darf auf keinen Fall mit der Krawatte identisch sein. Auch Einstecktücher aus dem Stoff des Hemds sind nicht zu empfehlen. Die beste Wahl fürs Business sind korrekt gefaltete Tücher aus weißem Leinen. Natürlich mit handrollierter Kante. Schuhe
Ein korrekt sitzender Anzug von mittelprächtiger Stoffqualität wird durch gute rahmengenähte Schuhe aufgewertet. Aber selbst teuerste, handgenähte Zweiteiler aus Neapel werden durch schlechte Schlappen entweiht. Am besten sind schwarze Oxfords, schwarze Brogues gehen nur mit ganz filigraner Lochung. Monkstraps, also Schnallenschuhe, und Loafer gehen im Businessalltag auch. ■ Bernhard Roetzel / Redaktion Autor von „Mode Guide für Männer“ (h.f.ullmann Verlag)
»Leidenschaftlich, ausschweifend, unver nünftig« Männer in der Küche. Ein Interview mit Jan Spielhagen, Chefredakteur der Zeitschrift Beef!
Teuflisch gut Dieser Bourbon trägt den „Devil’s Cut“ in sich. So wird die Menge an Whiskey bezeichnet, die nach der Reifung und Entleerung der Eichenfässer im Holz gefangen bleibt, wo er wertvolle Aromen und Farbnuancen aufnimmt. Mit einem innovativen Extraktionsprozess wird dieser Devil’s Cut jetzt erstmals aus den Fässern gewonnen und mit hochwertigem mindestens sechs Jahre alten Jim Beam vereint. Das Ergebnis: ein einzigartig geschmacksintensiver, markanter Bourbon. Preis: 19,90 €Euro
Handgemachter Bourbon Ein guter Bourbon gehört in jede Hausbar. Seit einigen Jahren erst auf dem deutschen Markt erhältlich ist Maker's Mark. Der milde Whisky aus Loretto, Kentucky, wird in einem aufwändigen Verfahren „handmade“ hergestellt. Unter anderem wird jede Flasche Maker's Mark heute noch von Hand in das rote Siegelwachs getaucht. Statt Roggen verwendet die Familie Samuels roten Winterweizen, was Maker's Mark geschmacklich besonders mild und vollmundig macht. Man fühle sich der Tradition verpflichtet, erklärt Bill Samuels Senior Kein Wunder: Er betreibt die älteste Bourbon-Brennerei der USA. Preis: 21,99 €Euro www.makersmark.com www.facebook .com /makersmark . deutschland
www.jimbeam-devilscut.de www.facebook.com/jimbeam. germany
Herr Spielhagen, Rare, Medium oder Well Done?
Rindfleisch guter Qualität würde ich immer Rare oder Medium Rare bevorzugen. Wenn es etwas ganz Besonderes sein darf, dann ein Ribeye Dry Aged von einer nordamerikanischen Fleischtierrasse. Welcher Wein dazu?
Jan Spielhagen ist Chefredakteur der Zeitschrift Beef! Das Koch-Magazin speziell für den Mann erscheint vier Mal im Jahr im Verlag Gruner & Jahr.
Ich bin immer glücklich mit einem kalten Sancerre. Sobald aber der Herbst kommt, wird aus Weiß ganz schnell Rot. Wird dann eine Flasche Brunello zum Rindfleisch geköpft, bin ich dabei.
Kochen Männer anders als Frauen?
Wenn es um die Versorgung der Kinder geht, gibt es keine Unterschiede. Dann wird pragmatisch gekocht. Anders, wenn Männer sich treffen. Dann kochen sie gerne leidenschaftlich, ausschweifend, unvernünftig. Wie sieht das aus?
Einer wird beauftragt, die richtigen Weine auszusuchen. Der andere bespricht sich mit dem Jäger oder Metzger seines Vertrauens, um einen Wildschweinrücken zu bekommen, der auf den Tag genau richtig abgehängt ist. Man trifft sich, und die erste Flasche Wein ist nach wenigen Minuten leer. Jeder hat sein Messer dabei, es wird gefachsimpelt. Am Ende ist es egal, ob man zu viel oder ungesund gegessen hat. Welcher Aspekt wird in der Küche zu oft vernachlässigt?
Qualität und Vielfalt der Lebensmittel. Machen Sie einen Spaziergang durch eine beliebige deutsche Kleinstadt. Und dann den gleichen Spaziergang in Frankreich. In Sachen Fleisch, Geflügel, Käse, Obst, Gemüse werden Sie dort ein unvergleichlich vielfältigeres Angebot finden. Nur bei Wurst und Brot erreicht Deutschland internationalen Standard. Muss es für Männer immer Fleisch sein?
Männer essen statistisch gesehen viel mehr Fleisch als Frauen. Aber, zur Frage: Nein. Fleisch sollte wieder etwas Besonderes werden. Wir müssen zurück zum inszenierten Fleischgenuss, so, wie einst der Sonntagsbraten zelebriert wurde. Das sind wir unserer Gesundheit, der Würde der Tiere und vielen anderen Parametern schuldig. ■ Interview: Mirko Heinemann / Redaktion
Ein Gentleman genießt... ... und spricht darüber! Geschäftsmann Florian Fritsch über den Spaß, ein Elektroauto zu fahren.
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or vier Jahren konnte ich zum ersten Mal das damalige US-Modell des Tesla Roadster Probe fahren. Als Rennfahrer, der bisher nur benzingetriebene Sportwagen gefahren hatte, war ich einfach nur begeistert: Von Null auf 100 km/h in weniger als vier Sekunden – das Fahrgefühl war einmalig. Sobald man das Gaspedal berührte, war die volle Kraft des Motors zu spüren. Es fühlte sich an wie Carrerabahn-Fahren – nur in groß. Das alles nahezu geräuschlos – und ohne Emissionen. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Sonntag mit dem Tesla: Neben mir an der Ampel hält ein mit Benzin betriebener Sportwagens. Es kribbelt mir in den Fingern, ich biete ihm einen Beschleunigungsvergleich an. Er geht auf mein Angebot ein und bleibt, trotz zahlreicher PS, schon nach wenigen Metern um eine Fahrzeuglänge zurück. Ich lasse ihn kopfschüttelnd und ungläubig zurück. Anschließend parke ich den Wagen in der Regensburger Innenstadt, nicht weit von meiner Wohnung entfernt. Es ist verkaufsoffener Sonn-
tag, viele Leute sind unterwegs. Von meinem Fenster aus beobachte ich, wie sich Menschenmassen um den Tesla Roadster sammeln. Die positiven Reaktionen der Menschen sind eine große Bestätigung. Immer wieder werde ich gefragt, ob ich den Tesla als Ausstellungsstück verleihe. Egal, welche Autos sonst dort stehen: Immer ist unser orangener Elektrosportwagen das absolute Highlight. Als ich einmal mit dem Tesla für einen Fototermin auf dem Regensburger Domplatz stand, kam eine Gruppe Schüler auf Schulausflug vorbei. Plötzlich richteten alle ihre Kameras auf den Tesla und knipsten den Elektroflitzer. Tausend Fragen prasselten auf mich ein. Ich kann nur die Worte von Martin Eberhard, Gründer von Tesla Motors, bestätigen. Er sagte, Elektroautos hätten bisher nur deshalb keinen Erfolg gehabt, weil sie aussahen wie Schuhkartons. Der Tesla sei endlich ein Fahrzeug mit Elektroantrieb, welches von Leuten gebaut wurde, die Autos mögen. Die einzige Problematik, der ich mich stellen musste, war die ständige Suche nach geeigneten Stromquellen. Der Hersteller gibt zwar eine Reichweite von rund 350 Kilometern an, doch anfangs war ich sehr
Cleverer Anzug Das Modelabel Digel hat das Problem des ständig erreichbaren und mit der virtuellen Welt verbundenen Businessmannes erkannt: Das unentbehrliche Smartphone vermag mit dem 15-Stunden-Arbeitstag des heutigen Businessmannes nicht mitzuhalten. Doch jetzt kommt der iSuit – so heißt dieser clevere Anzug. Darin ist ein kleines Ladegerät integriert, womit sich das schlappe Smartphone wieder aufladen lässt. Und gegen Elektrosmog wurde die Innentasche mit einem Strahlenschutz ausgerüstet. Preis: 369,90 Euro€ www.digel.de
Kreativ und äußerst praktisch Ultradünn, wasser- und reißfest und dabei ein Hingucker – paprcutsPortemonnaies aus innovativem, anschmiegsamem Tyvek liefern ausreichend Platz, um Geldscheine, Kreditkarten und Businesscards sicher zu verstauen. Selbst in der Hosentasche des perfekt geschnittenen Anzugs fällt das ultra-flache Raumwunder nicht auf. Für Smartphones gibt es eine gefütterte und dennoch flache Hülle in den Designs Mix Tape oder Airmail. Preis: 8,90 Euro www.paprcuts.de
MINI auf zwei Rädern Das MINI-Folding Bike überzeugt mit dem besonderen Clou. Das ultramoderne Klapprad mit acht Gängen und 20-Zoll-Rädern passt zusammengeklappt in den Kofferraum so gut wie jedes Fahrzeugs. Für den Trip in die City einfach das Auto außerhalb der überfüllten Innenstadt parken, danach geht es entspannt mit dem Fahrrad weiter. Oder mit Bus & Bahn: Zusammengefaltet darf das Bike kostenlos in öffentlichen Verkehrsmitteln mitgenommen werden. Park & Ride mit umweltbewusstem Understatement! Das Klapprad ist in kräftigem Lime Punch oder edlem Mattschwarz erhältlich. On Top bietet MINI eine Reihe an praktischem Zubehör. Preis: 559 Euro www.MINI.de/shop
Retrostyle im Zukunftsgewand Die Consolette von Marantz ist ein Soundsystem mit überragenden Eigenschaften: Im feinen Walnuss-Gehäuse im nostalgischen Design steckt ein High End-Lautsprechersystem für exzellente Klangqualität. Modernste Technologien wie AirPlay, Musik-Streaming, Internet-Radio und die Remote App zur Steuerung sind bei ihr obligatorisch. Ihr Docking-Schacht für iPod, iPhone und iPad ist je nach Wunsch dezent versenkbar. Die Consolette ist ideal für Musikliebhaber mit Anspruch und Leidenschaft. Preis: 999 Euro www.marantz.de
Foto: Tesla
KOLUMNE
vorsichtig und versuchte bei jeder Gelegenheit, den Tesla wieder aufzuladen. Bereits nach kurzer Zeit konnte ich den Wagen richtig einzuschätzen. Ich nutzte Bremsvorgänge, um Energie zurück in den Motor einzuspeisen und wusste genau, wo mit welchem Kabel in welcher Zeit wie viel getankt werden kann. Ich bin mir sicher, schon bald wird die elektrische Fortbewegung völlig normal für uns sein. Wer hätte vor 20 Jahren gedacht, wie sehr das Smartphone heute unseren Alltag bestimmt? Für mich ist die Elektromobilität längst zu einem festen Bestandteil meines Alltags geworden. / Redaktion Florian Fritsch ist Geschäftsführer der Firma FG.de. Die Erlebnisse mit seinem Tesla E-Roadster hat er in seinem Blog www.emobilitaet.de aufgeschrieben.
Smartphone-Apps von Profis WolframAlpha Es gibt diese Momente im Leben, an denen man wissen muss, wie weit der Weg vom Mond zum Mars ist. Oder wie sich die Auflage vom TIME Magazine im Vergleich zur New York Times entwickelt hat. Auf alle diese Fragen (und noch viele mehr) hat WolframAlpha die Antwort. Heiko Hebig, Facebook
TuneIn Radio. Das Internet-Radio begleitet mich daheim fast ständig. Damit höre ich in der Früh die ersten Nachrichten des Tages und abends füttert die App die Stereoanlage mit meinen liebsten Jazz-Sendern. Albert Hold, Pressesprecher Deutsche Telekom
Windguru Da ich als Ausgleich für den vielen Rücken- und gelegentlichen Gegenwind bei LichtBlick zwischendurch gerne ein paar Stunden zum Segeln auf dem Wasser bin, empfehle ich „Windguru“. Die App bietet eine verlässliche Prognose, wann das beste Segelwetter zu erwarten ist. Heiko von Tschischwitz, Lichtblick-Vorstand
Pulse News Eine unentbehrliche App für mich ist ‚Pulse News for iPad/iPhone‘. Ich habe mir 50 Informationsquellen zusammengestellt, darunter Fortune, Business Insider, Venture Beat und Harvard Business Review, um mitzubekommen, was die aktuellen Themen der Wirtschaftspresse sind. Oliver Bussmann, CIO der SAP AG
Logical Golf Die App „Logical Golf“ stammt von unserem Markenbotschafter Robert Baker. Sie bietet allen Interessierten exzellente Möglichkeiten, ihr Golfspiel mit einfachen Tricks zu verbessern. Durch die Unterteilung in drei Kategorien ist die App für alle Golfer geeignet, vom Anfänger bis zum Profi. Mario Spitzner, Direktor Branding & Marketing Mercedes-AMG GmbH
Mit Schirm, Charme und Manieren von Marie Fink Ursprünglich gehörte der Gentleman einer eigenen Klasse an, die den Adel vom gemeinen Volk unterschied. Das englische Wort „gentle“ bedeutet liebenswürdig und gütig. Es gibt keine eindeutige deutsche Übersetzung. Seit Shakespeare wird es mit Edelmann übersetzt. Bekanntlich hat die englische Sprache bedeutend mehr Worte als die deutsche und vermag manches mit einer gewissen Noblesse auszudrücken. Womöglich hat sich deshalb die englische Bezeichnung in unserem Duden verewigt. Was nun genau ein Gentleman ist, wissen wir, seit Ian Fleming uns vor Jahrzehnten den Helden James Bond geschenkt hat. Männer haben der Romanfigur weit mehr zu verdanken als eine Reihe von spannenden Filmepisoden. Sie lernten, dass Höflichkeit keine Attitüde alternder Männer, sondern der Scheitelpunkt eines weltmännischen und vor allem erfolgreichen Auftrittes ist. Existiert denn der Gentleman in dieser zweifelsohne überhöhten Darstellung überhaupt noch? Wo sind die Männer, die cool und wagemutig sind und dabei trotzdem fantastisch aussehen? Ein bisschen weniger ist heute womöglich mehr. Doch das „Liebenswürdige“ im menschlichen Miteinander darf allzeit bleiben – das gilt für jeden Individualisten, egal ob Held oder Hasenfuß. Tadellose Kleidung und eine augenscheinliche Gepflegtheit werden immer wohlwollend registriert. Sie sind Ausdruck einer Reverenz gegenüber dem Lebensoder auch dem Geschäftspartner. Einer Einladung stilvoll zu folgen bedeutet, den Gastgeber bei seiner Inszenierung zu unterstützen. Die größere Rolle als die der verkörperten Männlichkeit in gut sitzenden Anzügen spielt allerdings das vorbildliche Benehmen. Der französische Schriftsteller Jean Cocteau meinte: „Gutes Benehmen besteht darin, dass man verbirgt, wie viel man von sich selber hält und wie wenig von den anderen.“ Ein Gentleman zu sein heißt, mehr von Lebenskunst zu verstehen. Alle damit verbundenen Charaktereigenschaften taugen bis heute zu einer modernen Tugendlehre – die zuweilen verlernt zu sein scheint. Understatement, Höflichkeit, Eloquenz und Charme haben nichts an Wert verloren. Jammerschade, wenn man die „Gentlemen“ nur noch als Bezeichnung auf der Toilettentür vorfinden würde.
Foto: Christian Pondella
Foto: Christian Pondella
Ein Gentleman liebt das Abenteuer. Chris Davenport ganz besonders: Er gilt als einer der versiertesten Big-Mountain-Fahrer der Welt und zweifacher Weltmeister im ExtremSkifahren. Über eines seiner größten Projekte, „Ski the 14ers“, hat Davenport ein Buch veröffentlicht sowie einen Dokumentationsfilm herausgebracht. Ein Kurzinterview.
Abenteuer und hohes Risiko sind Teil Ihres Jobs. Wie gehen Sie damit um?
Ich bin ein Mann der Tat, souverän genug, auch schwierige Entscheidungen zu fällen. Als professioneller Skifahrers muss ich automatisch auch professioneller Risikomanager sein. Bei vielen Entscheidungen, die ich treffen muss, geht es um Leben und Tod. Meinen Beruf und meine Leidenschaft nehme ich sehr ernst, aber auch Bescheidenheit gehört zum Job dazu. Dazu gehört, manchmal „Nein“ sagen zu können. Was reizt Sie am Extrem-Sport?
Ich liebe es, draußen in der Natur zu sein. Im alpinen Extremsport bin ich umgeben von fantastischen, mit Tiefschnee bedeckten Bergen. Dazu kommt die Herausforderung, an meine Grenzen zu gehen. Ich besteige den Berg nicht nur, sondern fahre ihn auch aus Skiern wieder hinunter. Beide Arten der Bergerfahrung sind sehr extrem, gehören für mich aber zusammen. Wie bereiten Sie sich körperlich auf Ihre Aufstiege vor?
Im Sommer und Herbst gehe ich in den Bergen joggen, Fahrrad fahren und klettern. Oft verbringe ich auch einen Sommermonat in Chile, um Ski zu fahren. Und klar, im Winter und Frühling toure ich durch die größten Gebirge der Welt. Ich brauche etwa 160 Skitage im Jahr, um körperlich fit zu sein. Außerdem halte ich mich an eine spezielle Diät. Wie viel von einem Gentleman steckt in Ihnen?
Ein Gentleman ist sportlich und selbstbewusst, aber gleichzeitig bescheiden. Er zeigt Respekt gegenüber Mensch und Natur. Besonders den Bergen gegenüber ist ein großes Maß an Demut und Achtung gefordert. Ich würde sagen, dass ich ein Gebirgs-Gentleman bin. Ist das Freeriden, das Skicross und das Extrem-Skifahren eine Männerdomäne?
Es gibt zwar auch eine Handvoll Frauen, die auf extrem hohem Niveau trainieren. Insgesamt aber wird das Skicross und Freeriden von Männern dominiert. Ich wünschte, es gäbe mehr Frauen, zumal für sie viel bessere Produkte wie Kleidung, Boots und Skier entwickelt werden, die den Sport attraktiv machen. ■ Interview: Jessica Weiß / Redaktion
Foto: Jordan Manley
Selbstbewusst und bescheiden Laufschuh für höchste Ansprüche
Nach dem mehrfach ausgezeichneten Laufschuh BOUNCE™:S bringt adidas Porsche Design Sport jetzt die nächste Generation an den Start: den BOUNCE:S³. Sein Federungssystem verwandelt den vertikalen Druck der Laufbewegung in einen Vorwärtsantrieb – für ein noch besser gedämpftes Lauferlebnis. Der Laufschuh ist ab November 2012 erhältlich, in einer limitierten Auflage von weltweit 500 Stück. Preis: 450 Euro www.adidas.com/porschedesign
Foto: Jordan Manley
Ein Gentleman ist
sportlich
Stilvoll & sportlich Man findet ihn nur in Berlin-Mitte. Im schlicht eingerichteten Adidas SLVR-Store spricht die Mode für sich selbst. Die aktuelle Herbst-WinterKollektion ist von dem Klassiker „Metropolis“ aus der Stummfilmzeit inspiriert. Der Geist des Films erlebt eine moderne Wiedergeburt in der Kollektion zeitgemäßer Sportswear. Präzise Schnittkunst verbindet sich mit einer avantgardistischen Materialauswahl und sportlicher Formensprache.
„Sport ist Mord!“ Bis heute wird dieses Zitat dem ehemaligen Premierminister Winston Churchill zugeschrieben und in der Medizin oft diskutiert. Immerhin wurde der Herr über 90 Jahre alt. Viele Menschen können sich allerdings ein Leben ohne sportliche Betätigung nicht vorstellen. Fest steht, es ist ein langer Weg vom Sportmuffel zum Athleten. Aber irgendwo dazwischen muss es einen Königsweg geben. Und neben der Gesundheit sind Leibesübungen ja auch eine Frage der Ästhetik. Wir fragten jemanden, der es wissen muss; Prof. Dr. Bernhard Allmann, Dozent an der Deutschen Hochschule für Prävention und Gesundheitsmanagement. Wie wichtig ist Sport überhaupt für den berufstätigen Menschen, der sich körperlich nicht anstrengen muss?
Wir sind im Laufe der Evolution vom „Bewegungsmenschen“ zum „Sitzmenschen“ geworden. Als Konsequenz leiden immer mehr Menschen unter Herz-Kreislauferkrankungen und Rückenproblemen. Viele üben eine berufliche Tätigkeit aus, bei der sie über einen langen Adidas SLVR-Store, Mulackstraße 31/32, 10119 Berlin-Mitte, Zeitraum hinweg die gleiche Körperhaltung einnehMontag bis Samstag 12 bis 20 Uhr. men. Das kann zu motorischen Bewegungsstörungen www.SLVR.com führen, angefangen von Nackenverspannungen zu Kopfschmerzen durch Fehlhaltungen beim Telefonieren bis hin zu dauerhaften Rückenproblemen. Mit Sport kann man diese fehlerhaften Haltungsschemata durchbrechen und ganz nebenbei akute körperliche Stressreaktionen abbauen. Welche Sportart empfehlen Sie für den normalen Mann, der einfach fit bleiben möchte?
Entscheidend ist, dass man sich für eine Form der sportlichen Aktivität entscheidet, die einem wirklich Spaß macht und zu der man Zugang findet. Nur so bleibt man auch langfristig dabei. Das können neben einem Fitnesstraining nach Feierabend in einem Fitness-Studio auch Ballsportarten sein wie Fußball, Handball oder Tennis. Wichtig ist jedoch, dass man sich wirklich aktiv intensiv körperlich betätigt. Als Richtgröße kann man beispielsweise 1,5 Stunden Sport pro Woche mit ausreichender Intensität anvisieren oder mehrmals zehn bis zwanzig Minuten. Darunter kann Treppensteigen in einem Hochhaus fallen oder ein zügiger Heimweg, etwa per Rad. Die Voraussetzung ist, dass man Herz und Kreislauf fordert, indem man sich schneller und vor allem anders bewegt als sonst im beruflichen und privaten Alltag. Als Ausdauersport können je nach Fitnesszustand und Neigung Jogging, Walking sowie gerätegestütztes Ausdauertraining sein. Wie schaffen Sie den Ausgleich?
Durch möglichst viel bewegte Freizeit, auch wenn das natürlich nicht immer leicht fällt. Ich setze beispielsweise auf kurze aber intensive Ausdauer- und Krafttrainingseinheiten vor der Arbeit oder direkt nach Feierabend. Wenn ich nach Feierabend trainiere, liegt die Sporttasche bereits gepackt im Auto; so fällt es leichter, direkt loszulegen. Daneben halten mich meine zwei Frauen zu Hause im wahrsten Sinne des Wortes fit. Meine kleine Tochter Emma ist jetzt ein halbes Jahr alt. Forscher haben herausgefunden, dass Vater sein „gesundheitsfördernd“ ist, weil das Risiko an einer Herz-Kreislauf-Erkrankung zu sterben bei Vätern geringer als bei kinderlosen Männern ist. ■ Interview: Sabine Philipp / Redaktion