Mobilität – Ideen, Konzepte, Technologien

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juni 2014

Auch als APP für Smartphones & Tablets

mobilität Ideen, Konzepte, Technologien

Einsteigen BMW i3 im Alltagstest Seite 6 umsteigen Mobilität in der Stadt Seite 11 aufsteigen Neue eBikes, eRoller und eScooter Seite 16

»Mobilität« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage der CAPITAL bei.


I m p r e ss u m

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Stellv. Chefredaktion Klaus Lüber (V.i.S.d.P.) PROJEKTLEITUNG / Anzeigenverkauf Thomas Krause Art Direction / Layout Denis Held Autoren Mirko Heinemann Klaus Lüber Axel Novak LEKTORAT Agnieszka Kaczmarek IllustrationEN Alba Plaza Riera www.behance.net/albaplaza www.thecorderfields.com Fotos (S.4) www.istock.com

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Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.


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g r u ss w o r t

Liebe Leserin, lieber Leser, Die Digitalisierung durchdringt die Lebensbereiche unserer Gesellschaft in rasantem Tempo. Sie verändert in zunehmendem Maße auch die Mobilität. Mit Hilfe „kooperativer Verkehrssysteme“ sowie von Telematikund Verkehrsmanagementsystemen werden wir künftig in der Lage sein, den Verkehrsfluss wesentlich zu verbessern. Die Entwicklung intelligenter Verkehrssysteme eröffnet viele neue Möglichkeiten, deren Potenziale unser Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur fördern und nutzen will. Intelligente Verkehrssysteme bedeuten nicht nur mehr Effizienz und mehr Verkehrssicherheit – auch jeder Einzelne profitiert davon. Vernetzte Informationssysteme etwa in Form von Apps für unsere Smartphones werden die persönlichen Mobilitätsassistenten der Zukunft sein. Schon heute informieren sie uns, wo zum Beispiel die nächstgelegene Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge oder das nächste freie Carsharing-Fahrzeug steht. Die Erwartungen an den vernetzten Verkehr der Zukunft sind hoch. Bei allen Chancen, die die zunehmende Digitalisierung bietet, erfordert sie zugleich einen regulatorischen und politischen Rahmen. Fragen der Datenverwertung müssen ebenso klar geregelt werden wie Fragen der Datensicherheit. Diese Themen erfordern vor allem eine intensive internationale Abstimmung. Im gesamten Bereich der vernetzten Mobilität liegt nicht zuletzt ein erhebliches Wertschöpfungspotenzial. Die deutsche Automobilindustrie ist hier bestens aufgestellt. Wir werden sie dabei unterstützen, ihre Wettbewerbsposition zu stärken und auszubauen. Das Qualitätssiegel „made in Germany“ soll nicht nur für die Fahrzeuge selbst gelten, sondern auch für das Gesamtsystem „vernetzte Mobilität“. Das können wir nur schaffen, wenn Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen. Wir wollen das Thema Mobilität und Digitalisierung deshalb gemeinsam nach vorne bringen.

Alexander Dobrindt MdB Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur

i n h a lt

Seite 4 Aktuelles

Seite 14 Das vernetzte Auto

Fokus: Mobilität im Wandel

Trendtechnologie autonomes Fahren

Seite 6 Die Zukunft des Autos

Seite 16 Galerie

BMW i3 im Test

Seite 11 Umsteigen Integrierte Mobilität in der Stadt

E-Bikes, eRoller und eScooter

Seite 20 Das mobile Büro Cloud-Lösungen für das Office

Seite 21 Impulse Seite 22 Trends & Termine Seite 23 Forum der Akteure Die Mobilität von morgen

eMagazine


Seite 4

a k t u e ll e s

Fokus: Mobilität im Wandel

Privater Chauffeurdienst

Studie Mobilität

Punktereform

Wer in der Stadt spontan und schnell von A nach B kommen will, ruft in der Regel ein Taxi. Doch das kann, je nachdem, in welcher Stadt man sich aufhält, mitunter ein wenig anstrengend sein. Besonders in US-Metropolen werden Taxis immer unbeliebter. Telefonische Bestellungen funktionieren kaum, auf der Straße muss man lange stehen, innen ist es nicht selten schmuddelig oder gar vermüllt. Das US-Unternehmen Uber scheint hier einen Marktlücke entdeckt zu haben. Über eine Smartphone-App können sich Kunden mit privaten Chauffeuren in Verbindung setzen. Das funktioniert im Kern wie eine Mitfahrzentrale, nur eben deutlich schneller und in Echtzeit. Wer die App auf seinem Handy startet, bekommt einen Stadtplan zu sehen, auf dem der eigene Standort und die in der Umgebung verfügbaren Autos markiert sind, inklusive ungefährer Wartezeit und einer Kurzinfo über den Fahrer. Abgerechnet werden Fahrtkosten über die Kreditkarte, die man als Nutzer beim Installieren der App angeben muss.

In einer aktuellen Studie befragte die Prüforganisation Dekra 1.250 Verkehrsteilnehmer nach ihrem Mobilitätsverhalten, davon 40 Prozent in Ballungsräumen und 60 Prozent im ländlichen Bereich. Demnach nutzen insgesamt immer noch 92 Prozent ihren eigenen PKW, nur 43 Prozent den öffentlichen Nahverkehr und erst 14 Prozent Carsharing Angebote. Und das, obwohl viele das Auto zur Fortbewegung in der Stadt als nur bedingt geeignet ansehen. 67 Prozent stören sich an der Parkplatznot und den hohen Parkgebühren, jeder Zweite beklagt Staus und zu viele Ampeln, sowie aggressive Autofahrer und häufiges Missachten der Verkehrsregeln gehen auf die Nerven. 42 Prozent stören sich an unberechenbaren Fahrradfahrern, und 25 Prozent sind genervt von Fußgängern, die sich durch Kopfhörer oder Smartphones ablenken lassen. Zu einem Umstieg vom eigenen Auto auf andere Mobilitätsformen sind 51 Prozent bei einem Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel bereit.

Seit dem ersten Mai 2014 wird Fehlverhalten im Straßenverkehr nach anderen Kriterien geahndet als bisher. Die berüchtigten „Punkte“ in Flensburg gibt es in Zukunft nur noch bei Verstößen gegen die Verkehrssicherheit. Bislang gab es Eintragungen auch bei Beleidigungen im Straßenverkehr oder wenn man ohne korrekte Umweltplakette in einer Umweltzone fuhr. Einen Punkt bekommt man für Ordnungswidrigkeiten (zum Beispiel Handynutzung am Steuer), zwei für grobe Ordnungswidrigkeiten sowie Straftaten (etwa das Überfahren einer Ampel, die länger als eine Sekunde rot war), drei für Straftaten mit Entziehung der Fahrerlaubnis (beispielsweise mehr als 1,1 Promille am Steuer). Künftig wird ermahnt, wer vier bis fünf Punkte hat. Ab sechs gibt es eine Verwarnung, mit acht Punkten wird der Führerschein eingezogen. Bislang wurde die Fahrerlaubnis erst mit 18 Punkten eingezogen. Verkehrsexperten sehen in der Neuregelung eine erhebliche Verschärfung.


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Beitrag toll collect gmbh

Maut einfach und zuverlässig erheben An den Wochentagen sind pro Tag mehr als 350.000 Lkw über 12 Tonnen auf den mautpflichtigen Straßen in Deutschland unterwegs. Im Jahr fahren sie rund 26 Milliarden Kilometer und zahlen dafür Maut. Seit 2005 über 36 Milliarden Euro insgesamt. Maut zahlen muss für den Fahrer einfach sein, denn er hat heute weitaus mehr Aufgaben zu erfüllen als sein Berufskollege vor 40 Jahren. Damit er die Maut unkompliziert bezahlen kann, stellt Toll Collect, der deutsche Mautbetreiber, drei Möglichkeiten der Einbuchung zur Verfügung: die automatische Einbuchung über ein im Lkw verbautes Fahrzeuggerät (On-Board Unit), die Mautstellen-Terminals beispielsweise an Tankstellen und die Bezahlung über das Internet. Alle drei Einbuchungsarten sind leicht verständlich und einfach in der Anwendung, wobei die Bezahlung über das Fahrzeuggerät die komfortabelste Möglichkeit darstellt. Das Gerät startet zusammen mit dem Lkw und berechnet sofort die Mautbeträge. Auch bei Routenänderungen braucht der Fahrer nichts zu unternehmen, die OBU erkennt alle mautpflichtigen Strecken automatisch und präzise. Aber egal, über welchen Weg der Fahrer die Maut bezahlen will, er erwartet ein System, das ihm die Arbeit erleichtert und zuverlässig funktioniert. Toll Collect sorgt für den reibungslosen Ablauf und sichert dem Bund als Auftraggeber jährlich über vier Milliarden Euro an Einnahmen. Das setzt voraus, dass das Unternehmen die Prozesse auf einem sehr hohen Niveau beherrscht. Täglich sind ca. 20 Millionen Transaktionen korrekt zu verarbeiten. Toll Collect verfügt über ein Qualitätsmanagementsystem, das die Abläufe von der Registrierung des Transportunternehmens, über die Mauterhebung bis zum Versand der Mautaufstellung betrachtet. Das vom Auftraggeber gemessene Qualitätsniveau liegt seit Jahren konstant bei 99,9 Prozent, weit über der vertraglich geforderten Norm. Um diesen Wert zu erreichen, werden alle Daten, Prozesse, Softwareänderungen und technischen Geräte

intensiven Tests unterzogen. Denn eventuell auftreDie Einnahmen aus dem Mautsystem helfen, tende Fehler sollen nicht die Straßeninfrastruktur beim Lkw-Fahrer landen. zu finanzieren. Deshalb werden beispielsweise die Geodaten für die mautpflichtigen Strecken von eigenen Messfahrern erhoben. Anschließend modellieren die Toll CollectMitarbeiter, die sich in den zehn Jahren Mautbetrieb ein einzigartiges Know-how angeeignet haben, diese Daten für eine präzise Mauterhebung. Erst wenn Tests im Labor und später in der Praxis im realen Speditionsbetrieb bestanden sind, werden die Daten per Mobilfunk auf rund 800.000 Fahrzeuggeräte verteilt. Der Fahrer ist zu jeder Zeit mit den aktuellen Daten unterwegs und kann sich auf seine eigentlichen Aufgaben konzentrieren. Sind die Daten verteilt, werden sie immer wieder von den Toll Collect-Mitarbeitern geprüft. So wird sichergestellt, dass Veränderungen sofort erkannt und verarbeitet werden können. Es entsteht ein Kreislauf, der dazu führt, dass die Mauterhebung immer besser und zuverlässiger wird. Gleichzeitig prüft Toll Collect ständig die Betriebsbereitschaft der On-Board Units. Das Unternehmen betreibt eines der größten M2M-Systeme in Deutschland. Diese Überprüfung, wie auch viele andere Prozesse, ist automatisiert. Wird festgestellt, dass mit der OBU etwas Mal nicht in Ordnung ist, erhält der Spediteur die Aufforderung, in eine Toll Collect-Partnerwerkstatt zu fahren. Weil Toll Collect in der Lage ist, das hohe Niveau bei der Mauterhebung und –abrechnung zu halten und gleichzeitig die Prozesse für die Transportunternehmen einfach zu gestalten, ist der Mautbetreiber ein zuverlässiger Partner und Dienstleister. 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr. www.toll-collect.de


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Die Zukunft des Automobils

Alle sprechen von der Elektromobilität. Eine Million E-Fahrzeuge sollen bis 2020 auf deutschen StraĂ&#x;en unterwegs sein, so lautet die Zielvorgabe der Bundesregierung. Doch


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können Elektrofahrzeuge überhaupt eine echte Alternative zu benzingetriebenen Autos sein? Und welche Entwicklungen werden ansonsten die Zukunft des Automobils bestimmen? Ein Praxistest mit dem elektrischen BMW i3. ►


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Mirko Heinemann / Redaktion

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eitgemäßes elektrisches Fahren – das will der Kleinwagen i3 von BMW bieten. Er hat Furore gemacht bei seiner Vorstellung auf der letztjährigen Automobilausstellung IAA. Das erste wirklich revolutionäre Elektroauto von einem deutschen Hersteller, so lautete der Tenor. Der ideale Wagen für die Stadt. Also auch für die Hauptstadt? Fehlende Parkplätze, Überfüllung, Stress - Autofahren in Städten ist oftmals eine Qual. Dabei leben immer mehr Menschen in Ballungsräumen, weltweit sind es bereits mehr als die Hälfte. Man ist verwundert über den reißenden Absatz, den klassische Automobile weltweit noch erzielen. Und der steigt immer noch an; nicht nur in den aufstrebenden Schwellenländern wie China, sondern auch in Europa und den USA. Die Marktprognose des Centers of Automotive Management der FH Bergisch Gladbach lautet: 2014 wird der Pkw-Markt um rund 4,5 Prozent auf 75,5 Millionen verkaufte Stück wachsen.

Nach sechsjähriger Flaute soll auch in Westeuropa die Nachfrage wieder steigen, nämlich um vier Prozent auf 11,7 Millionen Pkw. Treiber für den Weltmarkt aber bleiben China und die USA: Die Pkw-Absätze in China sollen danach um rund acht Prozent auf 17,6 Millionen steigen, die US-Verkäufe um sechs Prozent auf 16,5 Millionen. Selbstredend werden nahezu alle Pkw von fossilen Energieträgern angetrieben, sprich von Diesel und Benzin. Sind die Unterstützer der emissionsfreien Mobilität also eher Spinner oder eher Visionäre? Nur 6.051 rein elektrisch betriebene Autos wurden 2013 in Deutschland zugelassen. Gegenüber der Gesamtzahl, 2,95 Millionen neu zugelassene Pkw, eine eher mickrige Zahl. Das Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million E-Fahrzeuge auf deutsche Straßen zu bringen, scheint fern. Aber: Mehr als 100.000 Fahrzeuge mit teil- oder vollelektrischem Antrieb, also Hybrid-Antrieben, sind bereits in Betrieb, zudem eine Vielzahl von elektrischen Zweirädern, hat die Agentur für Erneuerbare Energien ausgerechnet. Elektromobilität ist vorerst eine Nischentechnologie. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Vorteile von Elektroautos wie dem BMW i3 in den Städten ausgespielt werden. Oder, andersherum: dass die Nachteile nicht so stark zum Tragen kommen. Über den Anschaffungspreis des i3 reden wir jetzt mal nicht, der ist utopisch: Für den gleichen Preis gibt es einen Mittelklasse-SUV vom gleichen Hersteller. Auch über das Design lässt sich streiten. Ein wenig gedrungen wirkt der Wagen: die Räder recht groß, das Gesicht ein wenig verkniffen, das Heck sehr schmal. Gewöhnungsbedürftig: Die hinteren Türen öffnen sich in Gegenrichtung. Und: Damit sie sich betätigen lassen, müssen die Vordertüren geöffnet sein. Innen dagegen: reiner Luxus. Beinfreiheit, riesige Frontscheibe, gute Übersicht. Die Materialien versprühen modernes Öko-Flair. Auf Naturstoffe wurde Wert gelegt, auch Holz ist dabei. Den Hightech-Kontrast bildet das Cockpit, das aus zwei Bildschirmen besteht: Einer zeigt die klassischen Parameter wie Geschwindigkeit und Akku-Füllstand an, der zweite ist für den Bordcomputer und Navigation. Beim Rückwärtsfahren schaltet er auf


die Heck-Kamera. Ein Sensor zeigt Abstände an, in Grün wird die Ideallinie angezeigt. Mit seinem Fahrassistenzsystem zeigt sich der i3 auf der Höhe der Zeit. Die deutschen Hersteller sind Innovatoren in diesem Bereich. Ein Fahrzeug ohne Antiblockiersystem ABS ist heute nicht mehr vorstellbar, das elektronische Stabilitäts-Programm ESP gehört in vielen Ländern bereits zur Pflichtausstattung. In neuen Modellen tasten Sensoren die Umgebung ab, geben Unfallwarnungen an den Fahrer weiter oder aktivieren gar ein automatisches Notbremssystem. In nicht allzu ferner Zukunft wird „autonomes Fahren“ möglich, man reist quasi als Passagier und Copilot in seinem privaten Pkw, während Software den Wagen selbstständig ans Ziel steuert. Prototypen, etwa der Mercedes S-Klasse „Intelligent Drive“, haben bereits erfolgreiche Testfahrten ohne aktiven Fahrer absolviert. Im i3 fährt man noch selbst. Beim beherzten Druck aufs Gaspedal springt der aus leichtem Carbon gefertigte Elektrowagen geradezu nach vorn, ein Gefühl wie beim Start eines Düsenjets. Kein Automatikgetriebe kann diesen Beschleunigungsverlauf simulieren. Dabei als Begleitsound nur das Rauschen der Räder auf dem Asphalt – ein einzigartiges Fahrgefühl, eher ein Gleiten oder Schweben. Die Kraft ist ungebrochen, bis der Motor bei 150 km/h automatisch abgeregelt wird. Vom Gefühl her ist noch viel mehr drin. Dabei läuft der i3 wie auf Schienen, Spurlage und Bodenhaftung sind grandios. Nach einigen Kilometern durch die Stadt und über Land ist der Suchteffekt eingetreten: Man möchte nur noch Stromer fahren. Der Fahrspaß dauert allerdings nicht allzu lange, dann wird derjenige Balken auf der Armatur doch bedenklich kürzer, der den Ladezustand des Akkus anzeigt. 150 Kilometer sollen mit einer Ladung drin sein, in der Praxis sind es dann doch eher 120. Und wo ist die nächste Stromtankstelle? Die Navigation zeigt mehr Stromtankstellen an als zuvor vermutet. Doch der Versuch schlägt fehl. Es konkurrieren

Systeme von Vattenfall und RWE, man muss sich vorher anmelden, um Strom zapfen zu können. Bleibt nur die heimische Steckdose. Ein Verlängerungskabel, das aus dem zweiten Stock bis hinunter auf die Straße reicht, ist auf die Schnelle nicht aufzutreiben. Mit der mangelnden Reichweite und der langen Ladezeit sind wohl auch die beiden entscheidenden Nachteile der Elektrofahrzeuge genannt. Um die technologische Entwicklung voranzutreiben, setzen deutsche Hersteller auf Joint Ventures mit asiatischen Partnern. Den Strom für den BMW i3 liefern Akkuzellen des Herstellers SB LiMotive, ein Joint-Venture von Bosch und dem koreanischen Elektrounternehmen Samsung. Um die Grundlagenforschung im Bereich der Lithium-Ionen-Zellen der nächsten Generation voranzutreiben, hat BMW zudem eine Kooperationsvereinbarung mit Toyota unterzeichnet. Zum Glück ist das i3-Testfahrzeug mit dem optional erhältlichen Range-Extender ausgestattet. Der kleine Benzinmotor springt an, wenn die Restreichweite einen zuvor eingestellten Wert unterschreitet. Er hält die Ladekapazität des Akkus auf Niveau und erhöht damit die Reichweite des i3 nochmals um über 100 Kilometer. Der kleine Motor brummt vor sich hin, das ruhige Elektro-Fahrgefühl bleibt dennoch erhalten. Nach Hause kommt man damit allemal. Man fragt sich aber, warum der i3 kein Solardach hat. Den ganzen Tag war das Fahrzeug im prallen Sonnenschein unterwegs – die Energie könnte es doch nutzen! Ideal für die Stadt sind E-Mobile nicht. Sind Autos generell nicht – jedenfalls nicht mehr. Wer als Städter Alternativen sucht, hat mit dem Öffentlichen Nahverkehr, mit Car Sharing und Bike Sharing bereits ein alternatives Mobilitätsangebot vor der Haustür. In naher Zukunft werden Smartphone-Apps zur Verfügung stehen, auf denen man nur das Reiseziel einzugeben braucht, und schon spucken sie die schnellste oder preiswerteste Variante aus, um an das gewünschte Ziel zu kommen. Dabei bezieht die App sowohl den öffentlichen Nahverkehr als auch Car-►


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Beitrag Leipziger Messe GmbH

AMI Leipzig: Anfassen, Ausprobieren, Selberfahren

Sharing-Lösungen, Fahrrad oder Fußwege in die Berechnung mit ein. Die Tage mit dem BMW i3 haben die Ansicht bestärkt, dass für Städter ein eigenes Autos immer mehr zur Belastung wird – und jede Fahrt zum Stressfaktor: An den Ampeln ziehen Radfahrer, Busse und Straßenbahnen auf eigenen Spuren an der Schlange der wartenden Autofahrer vorbei. Ortstermine sind Belastungsproben. Entweder man ist viel zu früh da oder viel zu spät. Inklusive oftmals langer Fußwege zum Treffpunkt. Spaß macht das ständige Stop & Go auch nicht. Wer in der Stadt ein Auto haben möchte, für den eignet sich modernes Car Sharing. Beim i3 besteht die Aussicht, dass er bald in das Drive Now-System von BMW integriert wird. Dann kann man den Wagen unkompliziert für Kurzstrecken anmieten. Eine Alternative vom Konkurrenten Daimler heißt Car2Go, hier können Nutzer auf platzsparende Smart-Modelle zurückgreifen, viele verfügen über einen Elektroantrieb. Der Anbieter Citroën hat mit „Multicity“ gar ausschließlich E-Fahrzeuge im Car Sharing-Programm – betrieben mit Strom aus erneuerbaren Quellen. Die Zulassungsstatistik für E-Autos könnte sich 2014 verbessern: Von BMW hört man, die Nachfrage nach dem i3 sei riesig. Zudem werden neue Modelle auf den Markt kommen: die Hybrid-Sportwagen BMW i8 und Audi A3 e-tron, die B-Klasse Electric Drive von Mercedes und der e-Golf von VW könnten die Wende einleiten. Die günstigen Energiekosten werden das Ihrige dazu tun, die Akzeptanz von elektrischen Antrieben zu fördern. Das Portal energietarife.com hat ausgerechnet, dass Fahrer eines elektrischen Smart für 200.000 gefahrene Kilometern gerade einmal 6.372 Euro gezahlt haben. Benzin hätte mehr als doppelt so viel gekostet. Geeignet sind E-Fahrzeuge demnach für kostenbewusste Unternehmen, die eine Lösung für den städtischen oder stadtnahen Verkehr suchen. Dringend benötigt werden innovative Konzepte für Stromtankstellen, ein einheitlicher Schnellladestandard und ein einheitliches Abrechnungssystem. Die Tage unterwegs mit dem neuen i3 von BMW haben eines gezeigt: Dem elektrischen Antrieb gehört zweifelsfrei die Zukunft. Die hat allerdings gerade erst begonnen. ■

Autos hautnah erleben – das Motto der AMI Auto Mobil International in Leipzig darf wörtlich verstanden werden. Denn vom 31. Mai bis zum 8. Juni 2014 lässt das europaweit einzigartige Angebot an Probefahrten im realen Straßenverkehr die Herzen der Autofans wieder ganze neun Tage höher schlagen. Ob Mercedes-Benz, Nissan, Volkswagen oder Peugeot – viele Hersteller bieten auch in diesem Jahr aktuelle Fahrzeuge zum Ausprobieren an. Einfach am Stand des Herstellers mit Messeeintrittskarte und Führerschein anmelden und schon kann das Fahrverhalten in und um Leipzig getestet werden. Wie gut dieses Angebot ankommt, zeigt ein Rückblick auf die AMI 2012: Ganze 17.000 Probefahrten wurden absolviert. Und auch neue Erfahrungen können in diesem Jahr in Leipzig für die Autoliebhaber hinzukommen. Denn mit einem großen Schwerpunkt auf alternative Antriebe werden nicht nur die neusten Konzepte und Lösungen zum Fahren mit Strom, Erd- und Flüssiggas oder Brennstoffzelle präsentiert, auch hier können viele aktuelle Modelle auf der Straße getestet werden. Langweilig wird es aber auch auf der Messe selbst nicht. Zum einen präsentieren sich alle deutschen und die große Mehrheit der internationalen Marken auf der AMI. Zum anderen warten auf dem großen Freigelände viele Aktionen auf die Messebesucher, die zum Mitmachen einladen. Geträumt werden darf auch, etwa bei den exklusiven Sport- und Luxuswagen von Bentley, Rolls-Royce, Aston Martin oder Ferrari, die im Rahmen einer Sonderschau in der Glashalle bewundert werden können. Wen dann gleich das Autofieber packt, kann sich in einer weiteren Sonderschau „Auto Berufe – Mach deinen Weg!“ über die entsprechenden Karrieremöglichkeiten in der Kfz-Branche informieren. Die größte Automesse 2014 in Deutschland öffnet täglich von 9 bis 18 Uhr ihre Tore und wer dabei sein möchte und bereit für dieses einzigartige Automobilvergnügen ist, sollte sich schon jetzt schnell sein Eintrittsticket im Online-Ticketshop sichern. www.ami-leipzig.de

Vor dem Fahrspaß können die Modelle in den Messehallen ausgiebig bestaunt und erkundet werden (Leipziger Messe / Thomas Roetting)


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Umsteigen statt festsitzen Wer sich in der Stadt stressfrei bewegen will, kombiniert verschiedene Verkehrsmittel, statt im Auto durch die Straßen zu schleichen. Klaus Lüber / Redaktion

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in Morgen in einer großen deutschen Stadt. Für Bauarbeiten wird eine Straße teilgesperrt. Der ohnehin zäh vor sich hin fließende Verkehrt wird noch dichter. Nach und nach entsteht ein Stau. Die Berufspendler in ihren Autos fluchen. Doch erst gegen Abend wird sich die Situation wieder entspannen. Ziemlich genau dann, wenn der gestresste Großstädter sich eine Kombination aus verschiedenen durch den Feierabendverkehr wieder Verkehrsmitteln. Und diese Angebote werden immer besser aufeinander abgeerfolgreich nach Hause gekämpft hat. Der urbane Individualverkehr, jahr- stimmt: Eben noch in der Straßenbahn zehntelang dominiert vom eigenen, vor findet man sich im nächsten Moment Wohnung oder Haus geparkten und sich am Steuer eines kleinen, wendigen zwischen klassischen Alltagsdestinati- Elektromobils wieder, das man unteronen hin und her bewegenden Vehikels, wegs zur Tram-Haltestelle gebucht hat, stößt an seine Grenzen. „Die mangeln- um die letzten Kilometer zum Termin de Elastizität des Individualverkehrs, zu überbrücken. Integrierte Mobilität nennen Experder morgens in Städte wie Hamburg, Stuttgart oder München strömt, gehört ten dieses kreative Umsteigen von Fahrrad auf Bahn, von zu den FrühindiTram auf Mietkatoren einer noto»Der urbane Individualwagen. Es gilt rischen Überlasverkehr stößt an seine als vielverspretung“, sagt beichendste Strategie spielsweise Nils Grenzen.« gegen den alltägSchmidt, Leiter lichen VerkehrsRoad and City Mobility IT bei Siemens Mobility and kollaps auf den Straßen unserer Städte. Logistics. „Bei der geringsten Störung Der weitere Ausbau der Infrastruktur, des Verkehrsflusses, zum Beispiel durch beispielsweise in Form zusätzlich angeeine Baustelle, kommt es zu Stausitua- legter Metros oder Schnellbuslinien, gilt tionen, die sich manchmal den ganzen dagegen als Sackgasse. „Fast alle großTag über nur schwer wieder auflösen en und sehr großen Städte wachsen so schnell, dass ein Ausbau der Infrastrukkönnen.“ Wer dagegen in einer Metropole turen selbst bei ausreichend finanziellen möglichst stressfrei von A nach B kom- Mitteln dem Bedarf immer hinterher men will, nutzt in der Regel schon heute hinkt“, weiß Nils Schmidt. Zumal

Verkehrsfläche in der Regel fast zwangsläufig zusätzlichen Verkehr induziert. Öffentlichen Raum für den Bau zusätzlicher Straßen zu nutzen, hält Schmidt für eine nicht mehr zeitgemäße Form von Luxus. Ob integrierte Mobilität als Infrastruktur-Konzept letztlich Erfolg hat, hängt auch davon ab, inwieweit es gelingt, die Möglichkeit des Umsteigens immer weiter zu optimieren. Je intuitiver der Nutzer planen und je unproblematischer er vor allem die einzelnen Angebote am Ende auch bezahlen kann, desto attraktiver wird der Ansatz als Alternative zum Auto. Eine entscheidende Rolle spielt hierbei das Smartphone. Über spezielle Apps wird es möglich, sämtliche Mobilitätsanbieter, vom öffentlichen Nahverkehr über Carsharing, Bikesharing bis hin zu klassischen Taxiunternehmen, einzubinden und sich mit wenigen Klicks eine ideale Route durch die Stadt zusammenzustellen. Selbst private Mitfahrgelegenheiten ließen sich problemlos über diese Schnittstelle erreichen und, zum Beispiel, als clevere TaxiAlternative nutzen. ■


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Beitrag VW Financial Services ag

Mobilitätslösungen – essentielle Größe im Unternehmen Eine zeitgemäße Unternehmensführung ist ohne effizientes Fuhrparkmanagement nicht mehr denkbar – Unterstützung bieten etablierte Mobilitätsdienstleister. Mobilität ist heute eines der beherrschenden Themen in der Arbeitswelt. Dies gilt für die Mitarbeiter, aber in noch höherem Maße für die Unternehmen selbst. Denn ohne eine effiziente betriebliche Mobilität können bei zunehmend komplexen Strukturen der Unternehmensstandorte und vielfältigen Beziehungen zu Dienstleistern, Zulieferern und Kunden die Geschäftsprozesse vieler Unternehmen kaum mehr aufrecht erhalten werden. Für diese Unternehmen ist ein gut funktionierendes Fuhrparkmanagement essentiell. Hierbei kommt intelligenten Finanzierungs- und Dienstleistungslösungen eine zentrale Rolle zu. Dazu zählen beispielsweise auch die Verzahnung der verschiedenen Nutzungsmodelle im Fuhrpark und die Kopplung mit umfassenden Servicedienstleistungen. Finanzierung gewerblicher Mobilität

Ob Kauf, Finanzierung, Leasing, Langzeitmiete, Kurzzeitmiete oder Carsharing – die Wahlmöglichkeiten bei der Fuhrparkfinanzierung sind groß. Trotzdem hat sich im Verlauf der vergangenen Jahre und Jahrzehnte das Fahrzeugleasing als die dominierende Finanzierungsform im gewerblichen Bereich durchgesetzt – und zwar unabhängig von der Fuhrparkgröße. 2013 wurden nach Dataforce-Angaben über 60 Prozent der Firmen-Pkw in Deutschland geleast. Je größer der Fuhrpark, desto größer ist auch der Leasinganteil. Und das aus gutem Grund, weiß Gerhard Künne, Sprecher der Geschäftsführung der Volkswagen Leasing GmbH, Europas größter Automobil-Leasing-Gesellschaft: „Unternehmen benötigen für die effiziente Fuhrparkgestaltung finanziellen Freiraum und Planbarkeit. Hinzu kommt: Firmenfahrzeuge werden normalerweise für zwei bis vier Jahre geleast. Damit haben Unternehmen regelmäßig die Möglichkeit, auf aktuelle Modelle und neue Technologien umzustellen“, erklärt Künne. Im Spannungsfeld unterschiedlicher Anforderungen

Die Kosten fest im Blick: Full-ServiceLeasingverträge versprechen kalkulatorische Sicherheit und Kostentransparenz im Flottenmanagement.

Je größer der Fuhrpark, desto komplexer aber die Anforderung an das Fuhrparkmanagement. Schnell finden sich die Verantwortlichen in einem Spannungsfeld unterschiedlichster Interessen und Ansprüche wieder. An erster Stelle: knappe Budgets. Mit zunehmender Größe wird der Fuhrpark zu einem immer bedeutenderen Kostenfaktor im Unternehmen. Hier gilt es, die Gesamtkosten des Fuhrparks – die Total Cost of Ownership (TCO) – so gering und gleichzeitig planbar wie möglich zu halten. Das bedeutet, die individuell passende Lösung aus Beschaffung und begleitenden Dienstleistungen zu finden. Zweitens: hohe Flexibilität. Der Fuhrparkmanager soll Anforderungen an seine Flotte flexibel handhaben können – doch beispielsweise einen Wagen nur für gelegentliche Bedarfsspitzen „auf den Hof zu stellen“, rechnet sich nicht. Daher müssen alternative Mobilitätsangebote für das Unternehmen erschlossen werden. Drittens: Nachhaltigkeit. Gerade bei größeren Flotten gewinnt das Ressourcen-schonende Fuhrparkmanagement an Bedeutung. Dabei geht es nicht


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nur um das grüne Gewissen und das Image des Unternehmens – der Kraftstoffverbrauch ist inzwischen einer der größten Kostenblöcke im Fuhrparkmanagement. Und viertens: Qualität. Die Mitarbeiter erwarten, dass Ihnen ein hochwertiges und jederzeit einsatzbereites Fahrzeug zur Verfügung steht. Das bedeutet: höchste Ansprüche an Fahrzeugqualität und Serviceleistungen. Alle Anforderungen zusammen bilden eine Herkulesaufgabe, die bei größeren Fuhrparks mit internen Mitteln kaum mehr zu stemmen ist.

Immer erreichbar, immer mobil: Die Mobilität der Mitarbeiter steht im Mittelpunkt professionellen Flottenmanagements.

Alles aus einer Hand

Aufgrund der immer komplexeren Aufgaben werden Service-Dienstleistungen rund um die Leasingverträge für Flottenmanager immer wichtiger. Vor diesem Hintergrund und dem gestiegenen Kostendruck hat sich in den letzten Jahren das sogenannte Full-Service-Leasing etabliert. Damit sichert sich das Unternehmen zusätzlich zum Fahrzeug weitere Services, die den reibungslosen Betrieb sicherstellen. Diese Dienstleistungen reichen von Wartungs- und Verschleißreparaturen, über die Abwicklung der Kfz-Steuern und Rundfunkbeiträgen, Reifen-Services oder Mietwagen bis hin zu Versicherungsleistungen, dem Schadenmanagement oder Auswertungen und Analysen sämtlicher Fuhrparkdaten über eine entsprechende Reporting-Software. Sie entlasten einerseits den Fuhrparkmanager von zeitraubenden Organisationsaufgaben und bringen andererseits Pluspunkte in Sachen kalkulatorischer Sicherheit und Transparenz. Neue Nutzungsmodelle – neue Lösungen

Darüber hinaus halten zunehmend alternative Finanzierungsformen Einzug ins Fuhrparkmanagement. Besonders die Langzeitmiete erfreut sich eines steigenden Interesses. Während Leasing ab zwölf Monaten möglich ist, kann die Langzeitmiete bereits bei Zeiträumen zwischen einem und zwölf Monaten eingesetzt werden. Besonders Unternehmen mit schwankenden Mobilitätsbedürfnissen, etwa aufgrund Projekt-bezogener Auftragsschwankungen, steht damit eine echte Alternative zur Verfügung. Auch das Thema Corporate Carsharing nimmt als ergänzendes Mobilitätsangebot Fahrt auf. „Wichtig ist es, den Mobilitätsbedarf im Unternehmensfuhrpark so konkret wie möglich zu analysieren. Davon ausgehend lässt sich dann auch der beste Finanzierungsund Mobilitätsmix ableiten“, weiß Künne.

Weitgehendes Outsourcing für mehr Transparenz

Wer mit seiner Fuhrparkverwaltung noch einen Schritt weiter gehen und voll auf das Thema Outsourcing setzen möchte, der kann auf Fuhrparkmanagement-Gesellschaften wie CarMobility zurückgreifen. Diese sind in der Lage, die verschiedenen Lieferantenbeziehungen wie Leasinggesellschaften, Tankkartenanbieter, Werkstattketten etc. aus einer Hand zu managen, um für den Flottenverantwortlichen die Fuhrparkverwaltung größtmöglich zu verschlanken. „Besonders im Bereich der operativen Fuhrparkmanagementtätigkeiten wird der Fuhrparkleiter mit vielen zeitraubenden Routineaufgaben konfrontiert, die nichts mit den eigentlich strategischen Aufgaben eines Flottenverantwortlichen zu tun haben. Diese Dinge können wir dem Fuhrparkmanager abnehmen“, erläutert Knut Krösche, Geschäftsführer von CarMobility, „Ein wichtiger Punkt ist im Rahmen dessen die Rechnungskonsolidierung, bei der wir alle Rechnungen eines bestimmten Zeitraums bündeln und dem Kunden in übersichtlicher Form bereitstellen. Damit erhält der Kunde eine transparente Aufstellung seiner anfallenden Kosten über viele Lieferanten hinweg, wodurch er sich besser auf seine eigentlichen Kernaufgaben konzentrieren kann.“ Die Beispiele zeigen: Unabhängig von Unternehmensgröße und spezifischem Mobilitätsbedarf sind passgenaue Mobilitätslösungen von der Finanzierung bis zur umfassenden Unterstützung im Flottenmanagement eine essentielle Größe in der Unternehmensführung geworden. Dienstleister wie Volkswagen Leasing oder CarMobility haben sich darauf eingestellt und erweitern deshalb ihre Mobilitätsservices kontinuierlich.

www.vwfs.de


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M2M-Lösungen machen intelligente Fahrassistenzsysteme und autonomes Fahren möglich. Digitale Technologien werden das Auto der Zukunft prägen.

Das

vernetzte Auto

Mirko Heinemann / Redaktion

G

oogle. Welcher Konzern sonst sollte in der Entwicklung von selbstfahrenden Autos die Speerspitze bilden? 700.000 Meilen haben Google-Autos bereits zu Testzwecken absolviert – ohne aktive Fahrereinwirkung. „Mit jeder Meile werden wir optimistischer, dass wir unser Ziel erreichen können: ein Auto zu entwickeln, das ohne menschliche Eingriffe fahren kann“, so Chris Urmson, Direktor des Self-Driving Car Projects, in seinem Blog auf der Google-Homepage. „Unsere Software kann Hunderte unterschiedlicher Objekte gleichzeitig identifizieren – Fußgänger, Busse, ein Stoppschild, das von einem Schülerlotsen gehalten wird oder ein Radfahrer, der ein Handzeichen macht“, so Urmson. Auch wenn Google seine Vormachtstellung medial sehr effektiv ausspielt – im Mutterland der Automobilindustrie ist man kaum weniger engagiert in Sachen „autonomes Fahren“. Bei Mercedes-Benz konnte man sich im August 2013 davon überzeugen. Das Forschungsfahrzeug S 500 „Intelligent Drive“ fuhr selbstständig auf historischer Strecke zwischen Mannheim und Pforzheim – hundert Kilometer, die im Jahr 1888 Bertha Benz zurücklegte, um den Praxisbeweis für die automobile Technologie anzutreten. Schon bald werden diese Technologien praxistauglich sein. Bei Audi etwa soll laut Medienberichten ein ähnliches System in der Oberklasse-Limousine A8 verfügbar sein. Hierbei geht es allerdings noch nicht um autonomes, sondern um „pilotiertes“ Fahren. „Wir wollen den Fahrer auf keinen Fall ersetzen“, erklärte Audi-Entwickler Björn Giesler „Auto Bild“. Stattdessen soll das Assistenzsystem die Steuerung in unangenehmen Situationen übernehmen, im Stau etwa. Auch das Einparken in die heimische Garage könnte die Automatik leisten. „Die IT wächst mit rasantem Tempo in die Fahrzeuge hinein, sie wird Teil des Produkts“, so der Verband der Automobilindustrie VDA in seinem Jahresbericht 2013. Serienmäßig in vielen Modellen gibt es bereits die Adaptive Cruise Control (ACC), ein Auffahrwarnsystem, das mittels Radar den Abstand zum vorausfahrenden Fahrzeug misst und im Gefahrenfall ein Warnsignal gibt. Auch automatische Notbremssysteme, die etwa spielende Kinder auf der Straße erkennen und das Fahrzeug automatisch stoppen können, werden bereits in einigen Modellen angeboten. Vernetzung ist im Auto heute beinahe schon selbstverständlich. Kaum ein Navigationssystem, das nicht aktuelle Staumeldungen abfragt. Fahrzeuge, die über das Internet miteinander kommunizieren, die Verkehrsdaten austauschen, sich vor Gefahrenstellen oder Staus warnen, werden in Zukunft selbstverständlich sein. Diese „Car to X-Kommunikation“ birgt allerdings noch viele Herausforderungen: Wer soll die vielen Daten auswerten? Wie kann der Datenschutz gewährleistet, der „gläserne Fahrer“ vermieden werden? Damit einher geht: Autohersteller werden als Arbeitgeber für Informatiker immer attraktiver. „Unser Bedarf an IT-Fachkräften wächst speziell in der Fahrzeugentwicklung“, erklärte Sven Lorenz, Leiter Informationssysteme der Porsche AG, der Zeitschrift Computerwoche. Mitarbeiter müssten Kenntnisse der Fahrzeug- und Elektrotechnik mit denen der IT und Elektronik kombinieren. „Das Spektrum reicht von der Entwicklung der Steuergerätesoftware über die Diagnosesysteme bis hin zur Mensch-MaschineSchnittstelle.“ ■


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Beitrag Telekom

M2M macht mobil Machine-to-Machine (M2M)-Lösungen verändern zunehmend unser Mobilitätsverhalten. Unternehmen fahren damit vor allem wirtschaftlich günstiger. Ohne Mobilitätswende keine Energiewende: Das weiß auch die Giese Energie- und Regeltechnik GmbH. Mit ihren Blockheizkraftwerken (BHKW) hilft sie Energie zu sparen. Weil aber die Vor-Ort-Termine der Techniker viel Zeit in Anspruch nahmen, nutzt Giese für die Wartung seiner Mini-Kraftwerke nun eine M2M-Lösung des Telekom Premium-Partners LUCOM. Die BHKW kommunizieren dabei mithilfe eines Mobilfunkrouters über Besseres Flottendas Mobilfunknetz der Telekom mit der management dank M2M. IT-Infrastruktur von Giese. Der Techniker kann die Parameter einer Anlage, wie etwa die Vorlauftemperatur, von der Zentrale aus steuKiesel stattete dafür seine Mietmaschinen mit vom Telekom ern. Die Zahl der Außeneinsätze sank in der Folge um 80 Premium-Partner GPSoverIP entwickelten Telematik-ModuProzent. Das optimierte Servicemanagement verringert die len mit M2M-SIM-Karten aus. Die Standort- und TelemetrieBetriebskosten damit erheblich. daten werden automatisch an die Server von GPSoverIP Auch der Großhändler von Bau- und Umschlagmaschiweitergeleitet, aufbereitet und dann Kiesel und seinen Kunnen Kiesel optimiert sein Geschäft mit einer M2M-Lösung. den in einer webbasierten Anwendung bereitgestellt. „So können wir und unsere Kunden den Einsatz der Maschinen besser steuVernetzte Stadt ern“, sagt Björn Hickmann, VertriebsMehr als 600 Kilometer Straße liegen in der Verantwortung der Abfallwirtleiter Telematik bei Kiesel. schaft und Stadtreinigung Freiburg (ASF). Welche Vorteile dabei der Einsatz

einer M2M-Lösung hat, erklärt Stefan Prill, Leiter der ASF-Logistik. Herr Prill, Sie setzen jetzt seit 2009 auf eine M2M-Lösung. Warum?

Die Fahrer müssen ihre Einsätze detailliert dokumentieren. Unter der handschriftlichen Dokumentation hat aber lange die Genauigkeit der Daten gelitten. Wir haben uns deshalb nach einer Lösung umgesehen, die die Fahrten automatisch dokumentiert und sind auf den Telekom IT-PremiumPartner Funkwerk eurotelematik aufmerksam geworden. Welche Vorteile hat die Lösung?

Wir haben damit jederzeit alle Fahrzeuge im Blick und können die Routen besser planen. Die Bedieneinheit im Führerstand lotst die Fahrer, ähnlich wie bei einem Navigationssystem. Das vereinfacht neuen Fahrern den Einstieg. Bei welchen Fahrzeugen setzen Sie die Lösung ein?

Wir haben unsere Kehrmaschinen sowie unsere Straßenreinigungsund Winterdienstfahrzeuge damit ausgestattet. Künftig wollen wir auch noch die Containerfahrzeuge mit ins Boot holen.

kosten senken

„M2M ist eine Technologie, die Auswirkungen auf alle Lebens- und Wirtschaftsbereiche haben wird: Sie verschlankt Prozesse, senkt Kosten und ermöglicht vollkommen neue Geschäftsmodelle“, erklärt Dirk Backofen, Leiter Marketing Geschäftskunden der Telekom Deutschland. Die Vorteile nützen nicht nur der Privatwirtschaft. Mit ihrem zuverlässigen Netz sorgt die Telekom dafür, dass auch die öffentliche Hand von M2M profitiert (s. Interview).

www.telekom.de/m2m


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Galerie

Neue Ideen für urbane Mobilität

Stigo Elektroscooter

eRoller Scuddy

emco NOVA

Das Startup Stigo aus Estland hat einen Elektro-Scooter entwickelt, der so klein ist, dass er sich auch in Städten überall mitnehmen lässt – ob ins Restaurant, ins Apartment oder in die U-Bahn. Das Zweirad lässt sich in nur zwei Sekunden zusammenklappen, und soll damit laut seinen Entwicklern der am schnellsten faltbare Elektroscooter der Welt sein.

Elektroroller mit der Leistung einer Vespa. Das Gefühl während der Fahrt wird als eine Mischung aus elektrischem Kickboardfahren und Skifahren beschrieben. Angetrieben wird das Gefährt von einem Motor mit wahlweise 1000 oder 1500 Watt Leistung. Dieser beschleunigt den Roller auf bis zu 35 Stundenkilometer.

Die Firma emco aus Lingen bietet alltagstaugliche Elektroroller mit Höchstgeschwindigkeiten von 20 bis 82 km/h. Das Modell NOVA kombiniert runde, geschwungene Formen im nostalgischen Stil der Sixties mit modernster Technik. Der Lithium-Ionen-Wechsel-Akku wiegt nur rund 10 kg und lässt sich kinderleicht entnehmen und im Büro oder zuhause wieder aufladen.

Elektro-Einrad Onewheel

Vernetztes E-Bike

Fahrrad mit Kofferraum

Das Onewheel ist der Prototyp eines gleichnamigen amerikanischen Erfinderteams und mutet an wie ein Skateboard, in dessen Mitte ein Go-KartReifen montiert ist. Gesteuert wird das Gefährt durch Gewichtsverlagerung. Sensoren sorgen dabei dafür, dass das Board immer im Gleichgewicht bleibt. Bisher ist unklar, ob und wann das Onewheel in Deutschland erhältlich ist.

Das ST2 der Schweizer Firma Stromer ist über mehrere Sender mit dem Internet verbunden. Mittels GPS oder GPRS kann der Besitzer sein Fahrrad über eine Smartphone-App oder den Internetbrowser orten. Das soll vor allem bei einem Diebstahl helfen. Die Technik erlaubt auch, die Räder des E-Bike aus der Ferne zu blockieren.

Trotz sehr vieler Vorteile hat das Fahrrad einen entscheidenden Nachteil im Stadtverkehr: Es kann nur wenig Gepäck transportieren und das meist noch ziemlich unbequem. Ein Design-Team aus den USA hat nun ein Fahrrad mit Kofferraum erfunden. Dieser befindet sich in der ausgeformten Felge des Vorderrads. Ob und wann das Bike in Serienproduktion gehen wird, ist nicht bekannt.


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Beitrag Harting Technologiegruppe

Ladeschnittstelle entscheidender Erfolgsfaktor

Ansprüche. Was einfach erscheint und als Stecker daher kommt, ist insbesondere für die Ladeschnittstelle des Elektroautos ein kompakter HochleistungsGB stecker. Die HARTING (China) Technologiegruppe bringt mit derzeit fast 4.000 MitElektromobilität wird weltweit arbeitern das Know-How weiter an Fahrt gewinnen aus nahezu 70 Jahren Firmengeschichte als Lieferant hochleistungsfähiger Typ 2 (Europa) Steckverbinder in seine Die Elektromobilität wird in den nächsten Produkte ein. WissenschaftJahren weltweit weiter an Fahrt gewinliche Erkenntnisse aus dem nen. Verschiedene Teilsysteme des ElekVorstandsressort Neue Techtroautos sind dabei besondere Schlüsnologien mit seinem unabselfaktoren für den Erfolg. Dazu gehören hängigen akkreditierten Labor, wissenschaftlichen Mitardie Batterie, effiziente Nebenaggregate beitern und Qualitätswesen fließen in die Entwicklung ein wie z.B. das Klimagerät aber auch Enerund sichern den hohen Qualitätsstandard der HARTING gie- und Datenschnittstellen. HARTING Produkte. hat sich rechtzeitig auf die AnfordeVeit Schröter Geliefert werden Ladeschnittstellenkomponenten rungen der E-Mobility eingestellt und Business Development Manager E-Mobility, nach weltweiten Standards wie ISO/IEC, SAE und GB. positioniert sich dort als Anbieter von HARTING Technologiegruppe (Espelkamp) Die Produktpalette der HARTING Technologiegruppe Spitzentechnologie. erstreckt sich über Ladekabel mit E-Mobility Steckern, in unterschiedlicher Konfektionierung und Leistung, SteckDer Erfolg von E-Mobility steht und fällt mit der Ladedosen mit Verriegelungssystem und kundenspezifische schnittstelle. Denn die Ladeschnittstelle zum „Betanken“ Lösungen. Die Güte seiner Produkte lässt sich HARTING der Fahrzeuge ist das Human-Machine-Interface zur Enmit Zertifikaten u.a. durch VDE und UL bestätigen. ergieversorgung des Elektroautos. Hier herrschen besonDie HARTING Technologiegruppe engagiert sich für dere Ansprüche an Langlebigkeit und elektrische ÜbertraElektromobilität durch aktive Mitgestaltung von Normen gungseigenschaften. und Standards, in den Gremien der NPE, der DKE im DIN, Akzeptanz bei den Nutzern werden nur sichere, der IEC und in der Zusammenarbeit mit Organisationen leistungsstarke und qualitativ hochwertige Lösungen finden. wie dem ZVEI, ORGALIME oder dem BDEW. Mit Produkten für konduktive Energie- und Datenübertragung erfüllt HARTING die höchsten technologischen Die „Zukunft mit Technologien für Menschen gestalten“ ist im Leitbild der HARTING Technologiegruppe verankert. Darüber hinaus haHARTING Technologiegruppe ben wir uns Nachhaltigkeit und Effizienz in unseren gesamten Prozessen zum Intelligente und leistungsfähige Verbindungstechnologie ist die Basis der industriZiel gesetzt. So setzen wir beispielsweiellen Anwendungs- und Produktionstechnik. Das HARTING Produkt- und Lösungsse an allen unseren deutschen Standspektrum umfasst Steckverbinder, Geräteanschlusstechnik, Netzwerkkomponenten und konfektionierte Systemkabel. HARTING Produkte verbinden und vernetzen Georten 100% Erneuerbare Energie ein. räte, Maschinen und Anlagen mit Daten, Signal und Power. So werden Lösungen für Elektromobilität ist die Schlüsseldie Märkte Automatisierungstechnik, Energie, Verkehrstechnik, Rundfunk-, Bühnentechnologie für die emissionsfreie und Veranstaltungstechnik, Maschinenbau, Medizintechnik, Eingebettete ComputerMobilität der Zukunft. HARTING ist Ihr systeme und Infrastruktur geschaffen. Außerdem produziert HARTING elektroPartner! Lassen Sie uns gemeinsam in magnetische Komponenten für die Automobilindustrie und bietet Lösungen für die Bereiche Gehäusetechnologie und Shop-Systeme. diese Zukunft starten. HARTING bietet Ladestecker (Bild) und Ladesteckdosen in allen weltweit standardisierten Varianten.

Die HARTING Gruppe mit Sitz im ostwestfälischen Espelkamp beschäftigt heute in ihren 37 Landesgesellschaften knapp 4.000 Mitarbeitende. Der Umsatz betrug im Geschäftsjahr 2012/13 (30. September) 484 Millionen Euro.

Typ 1 (USA/Japan)

www.HARTING.com e-mobility@harting.com


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Beitrag Schaufenster für Elektromobilität

Zeigen, dass sich etwas dreht Die vier Schaufensterregionen gewinnen an Fahrt

Das Drehmoment ist ein wichtiger Begriff für die Entwicklung der Elektromobilität. Mit Strom angetriebene Motoren besitzen gegenüber thermischen Aggregaten unter anderem den Vorteil, dass vom Start an sofort das volle Drehmoment zur Verfügung steht. Damit genießen die Fahrer von Elektroautos das Vergnügen des schnellen Antritts. Viele, die das im wahrsten Wortsinn selbst erfahren haben, steigen zunehmend auf die geräuschlos dahingleitenden Automobile um. Doch trotz steigender Zulassungszahlen sind immer noch zu wenig elektrische Fahrzeuge auf den Straßen in unserem Land unterwegs. Ohnehin musste man im von Amerikanern gern als „Vaterland of Premium cars“ bezeichneten Deutschland lange auf das Ankommen der Elektromobilität im öffentlichen Raum warten. Es liegt vermutlich an dem hierzulande verbreiteten Hang zur gründlichen Vorbereitung. Nun scheint sich die Lage in Sachen Elektromobilität in Deutschland jedoch zu wenden. Am deutlichsten sichtbar wird dies in den vier Regionen, die von der Bundesregierung als Schaufenster Elektromobilität ausgewählt wurden. Die Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg mit ihrer internationalen Präsenz, das verbindende Engagement der beiden Freistaaten Bayern und Sachen, Baden-Württemberg mit seiner automobilen Kompetenz in den Regionen Stuttgart und Karlsruhe sowie die von der Fahrzeugindustrie geprägte Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg: Das sind die vier Schaufenster-Regionen, in denen drei Jahre lang innovative Forschungsund Entwicklungsprojekte an der Schnittstelle von Energie- Fahrzeug- und Verkehrssystem realisiert werden. Forschungs- und Entwicklungsprojekte der Schaufenster stellen sich auch dem Auftrag, die Alltagstauglichkeit von Elektromobilitätslösungen zu erproben und die Möglichkeiten der Elektromobilität im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Wer das geräuschlose Dahingleiten erlebt, erahnt schnell, welchen Zuwachs an Lebensqualität Elektrofahrzeuge den urbanen Zentren bescheren können. Insbesondere auch weil die lokale Emissionsfreiheit für bessere Luft in den Städten sorgen wird. Die Erfahrungen der ersten Monate zeigen: Nichts schafft mehr Vertrauen in neue Systeme, als die Möglichkeit, ihre Funktionsfähigkeit in der Praxis zu erleben. Sicherlich muss in den kommenden Jahren ein bedarfsgerechtes und nutzerfreundliches Netz an Stromtankstellen

aufgebaut werden. Aber bereits heute ist es möglich, gut elektrisch unterwegs zu sein. Nur wenige der alltäglichen Autofahrten übersteigen die Reichweiten der neu auf den Markt gekommenen Elektroautos. Und die Bereitstellung von Lademöglichkeiten sollte in einem sehr gut elektrifizierten Land keine größeren Probleme bereiten. Viele Schaufensterprojekte erproben hier innovative Lösungen, die auch die oft überbewertete Reichweitenangst von potenziellen Elektroautokäufern ins Visier nehmen. Bei hoher Laufleistung und günstigen Strompreisen sprechen auch wirtschaftliche Gründe für den Einsatz von Elektroautos. Dies lässt sich mittlerweile durch die Erprobung in Modellvorhaben belegen. Einen Beleg für Klimafreundlichkeit liefern Elektromobile eindeutig dann, wenn ihr Fahrstrom aus erneuerbaren Energien stammt.


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Die Verbindung von Energie- und tigungseffekte der Elektromobilität. Verkehrswende gehört sicher zu den Der erwähnte Ansatz der gründlichen Schaufenster-Schau spannendsten Themen, mit denen Vorbereitung auf den massenhaften Die vier „Schaufenster Elektromobilität“ sich Wirtschaft und Wissenschaft in Einsatz neuer Fahrzeugtypen und präsentieren sich und die Projekte in den Schaufensterregionen beschäfTechnologien ist die tragfähige Basis diesem Jahr vom 06.-08. Oktober tigen. Bei kluger Einpassung in die für mehr. In den Schaufensterauf der „World of Energy Solutions“ in lokalen und regionalen Konzepte könProjekten wird er deutlich. Stuttgart sowie vom 21. – 23. Oktober auf der „eCarTec“/München mit einem nen die Schaufensterprojekte wichTrotz der beschriebenen positiven Gemeinschaftsstand. tige Beiträge zur Entwicklung einer an Fortschritte sollte die internationale den Grundsätzen der Nachhaltigkeit Entwicklung nicht aus dem Blick verorientierten Verkehrs- und Energiepolitik leisten. Deutschloren werden. Aus globaler Perspektive muss Deutschland land muss seine Abhängigkeit von fossilen Energieträgern bei der Elektromobilität weiter voranschreiten. Schließlich schnell reduzieren und kommt allein aus dieser Einsicht ist Elektromobilität ein Schlüssel zur Entwicklung zukunftsnicht an der Förderung der Elektromobilität vorbei. fähiger Mobilität in den wachsenden Märkten der Welt und Die Stärke der Schaufenster Elektromobilität ist der deshalb eine große Chance für die Industrie in Deutschvielschichtige Forschungsansatz. Sie entfalten damit land, die keinesfalls ungenutzt bleiben darf. langfristig eine viel größere Wirksamkeit als das konsumoDie deutsche Politik hat sich ambitionierte Ziele gesetzt rientierte Marktanreizprogramme mit reiner Stückzahloriund will in den kommenden Monaten mit einem Elektroentierung je könnten. Denn wer nur den Blick auf das Indimobilitätsgesetz neue Rahmenbedingungen schaffen. vidualfahrzeug richtet, hat die Herausforderungen, die der Das Ziel, in den nächsten sechs Jahren eine Million ElekVerkehr der Zukunft an uns stellt, nicht voll erfasst. trofahrzeuge in unserem Land auf die Straße zu bringen, gilt angesichts der aktuellen Zulassungszahlen als ambitioniert, aber nicht als unerreichbar. Für den Erfolg der Schaufenster Elektromobilität ist die Kooperationsbereitschaft von Wirtschaft, Wissenschaft und Staat in den einzelnen Regionen von großer Bedeutung. Hier besteht Anlass zum Optimismus. Ganz offenkundig ist das gemeinsame Engagement von Unternehmen, wissenschaftlichen Einrichtungen, Kommunen, Verbänden und natürlich auch der beteiligten Länder zu einem prägenden Merkmal der Schaufenster-Regionen geworden. Dort sieht man deutlich: In Deutschland dreht sich etwas.

www.schaufenster-elektromobilitaet.org Autoren: Elektromobilität ist viel mehr als der Austausch des AnGernot Lobenberg, Berliner Agentur für Elektromobilität eMO triebsaggregats. Die über 150 Schaufenster-Projekte und Steffen Thie, Sächsische Energieagentur - SAENA GmbH die dort bearbeiteten Fragestellungen und LösungsansätDr. Wolfgang Fischer, e-mobil BW GmbH ze spiegeln das anschaulich wider. Da geht es beispielsRaimund Nowak, Metropolregion Hannover Braunschweig Göttingen Wolfsburg GmbH weise um den Einsatz von Elektrofahrzeugen in Flotten und Dr. Johann Schwenk, Bayern innovativ GmbH Leihsystemen oder den modellhaften Aufbau von Schnellladesäulen entHintergrund lang von Verkehrsachsen. Aber auch um die Etablierung von InformationsDie Bundesregierung hat im April 2012 vier Regionen in Deutschland als „Schauund Kommunikationsplattformen zur fenster Elektromobilität“ ausgewählt und fördert hier auf Beschluss des Deutschen Unterstützung des Einsatzes von Bundestags die Forschung und Entwicklung von alternativen Antrieben. Insgesamt stellt der Bund für das Schaufensterprogramm Fördermittel in Höhe von 180 Mio. E-Fahrzeugen oder die Etablierung bereit. In den groß angelegten regionalen Demonstrations- und Pilotvorhaben wird intermodaler Verkehrssysteme. Sehr Elektromobilität an der Schnittstelle von Energiesystem, Fahrzeug und Verkehrswichtig sind Fragen der Qualifizierung system erprobt. und die Untersuchung der Beschäf-


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Das mobile Büro Office-Lösungen über die Cloud revolutionieren den Arbeitsplatz.

Axel Novak / Redaktion

B

equem das Büro von Zuhause aus steuern, wichtige Telefonate via Webkonferenz führen und gleichzeitig flexibel für die Familie da sein: Das mobile Büro klingt verführerisch – und spielt in vielen Unternehmen eine immer größere Rolle. Jedem fünften Arbeitnehmer in Deutschland stellt sein Arbeitgeber dauerhaft ein Smartphone zur Verfügung. Umgekehrt setzten 40 Prozent der Arbeitnehmer ihr eigenes Gerät zumindest gelegentlich für ihre Arbeit ein, hat der Hightech-Verband Bitkom herausgefunden. »Reisen und Meetings „Bring your Own Device“ außer Haus sind in vielen (BYOD) lautet das Motto, nach dem viele Firmen ihren Jobs heute Standard.« Mitarbeitern mehr Mobilität einräumen und nebenbei ihre Beschaffungskosten senken. Die Gründe sind einfach: Zum einen sind Mitarbeiter heute mehr unterwegs als je zuvor. Reisen und Meetings außer Haus sind in vielen Jobs heute Standard. Smartphones, Laptops und Tablets helfen, bei kurzen Abwesenheiten über alles auf dem laufenden zu bleiben. Zum anderen können Unternehmen durch intelligente IT-Lösungen ihren Mitarbeitern ein perfektes mobiles Umfeld zur Verfügung stellen, das virtuelle Präsenz ohne lokale Anwesenheit ermöglicht. Die Unternehmensberater von Gartner prognostizieren, dass schon in drei Jahren jedes dritte Unternehmen weltweit Office-Lösungen über die Cloud nutzt. Mobile Geräte und Software werden immer stärker nachgefragt. Sogar die Autoindustrie profitiert vom Trend zum mobilen Büro. Hersteller und Tuning-Firmen bieten Business-Limousinen an, in denen Internet, Klapptische und Bildschirme genauso selbstverständlich sind wie gegenüberliegende Ledersitze, Stromversorgung für Laptops und andere Bürogeräte. Allerdings hat auch dieser Trend seine Kehrseite. Nicht nur für Mitarbeiter, die immer mehr elektronisch kommunizieren, statt durch persönliche Gespräche Lösungen zu finden und Präsenz im Unternehmen zu zeigen. Sondern auch, weil das Thema Sicherheit viele Unternehmen umtreibt. ►


Beitrag Bünting E-Commerce GmbH & Co. KG

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Mit System zum Erfolg Vor zwei Jahren brachte die Bünting Unternehmensgruppe mit myTime.de den ersten Lebensmittel-Onlineshop basierend auf dem stationären Handel ans Netz. „Der Onlinehandel – auch mit Lebensmitteln – bietet große Entwicklungschancen“, so Joosten Brüggemann, Geschäftsführer der Bünting E-Commerce GmbH & Co. KG. Beim Lebensmittel-Onlinehandel setzt die Bünting Unternehmensgruppe auf das Zusammenwirken vorhandener Kompetenzen. Die Bünting E-Commerce liefert das Knowhow bei Logistik und Kommissionierung. In der Zusammenstellung des Sortiments wird die breite Lebensmittelkompetenz des Handelskonzerns genutzt. Der Versand von Lebensmitteln ist eine der größten Herausforderungen im Onlinehandel. Ausgefeilte, größtenteils selbst entwickelte Systeme für Lagerung, Kommissionierung und Versand sorgen bei myTime.de dafür, dass die Ware unversehrt beim Kunden ankommt. Besonders die Einhaltung der vorgeschriebenen Kühlketten erfordert strenge Richtlinien, Kontrollen und ein gut durchdachtes Kühlsystem. Extra-dicke Styroporboxen sowie Kühlpads sorgen für eine durchgehende Kühlung im gesamten Paket. Dank des ressourcenschonenden Pfand- und Rücknahmesystems für

Versandboxen, Kühlpads und Verpackungsmaterial entsteht beim Kunden kein unnötiger Abfall. Geliefert wird mit dem Logistikpartner DHL bundesweit am nächsten Tag oder zum Wunschtermin. Die Nachfrage bei der Feierabendzustellung nimmt zu. Die Option bietet myTime.de mit DHL Kurier in neun Städten an. Zuletzt kamen Düsseldorf, Hamburg, Bremen und Hannover dazu. Seit dem Launch hat myTime.de das Sortiment stetig erweitert. Inzwischen sind 32.000 Artikel im Angebot. Die Bestellzahlen steigen. Rund 50 Prozent der Erstkäufer werden zu Stammkunden. Für die Zukunft sieht Joosten Brüggemann myTime.de gut aufgestellt. „Wir sind mit der Entwicklung sehr zufrieden, denken aber auch weiter und rollen den B to B-Service weiter aus. Hier entwickelt sich ein interessanter Markt.“ www.myTime.de

Den Wocheneinkauf bequem von zu Hause erledigen mit myTime.de

s t r at e g i e f o r u m

BOYD ist zum Schreckensszenario vieler IT-Abteilungen geworden – und damit zu einem der größten Hemmnisse für mobile Office-Anwendungen. Daher lehnt fast die Hälfte aller Unternehmen in Europa die dienstliche Nutzung privater Geräte noch ab, so der „BYOD-Index Report“ von Oracle und dem Marktforschungsunternehmen Quocirca. Und ein Drittel der Unternehmen beschränken BYOD auf die obersten Führungskräfte. Doch intelligent konzipierte IT-Systeme können auch bei der Nutzung von privaten Geräten ein ausreichendes Maß an Netzwerksicherheit garantieren. Noch wichtiger allerdings sind klare Regeln, wann und in welchem Umfeld welcher Mitarbeiter mobile Lösungen einsetzen darf. Zwei Dinge gilt es dabei zu beachten, hält der Bitkom-Verband in einem Leitfaden zum Thema fest: Vor der Einführung des BYOD-Konzepts sollten Unternehmen die Bereitschaft ihrer Mitarbeiter zur Mitarbeit analysieren. Anschließend sollten sie ihre IT so auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zuschneiden, dass diese ihre Arbeit nicht nur sicher, sondern auch wirklich effizient ausführen können. ■

Impulse:

Wie wird sich Mobilität in Zukunft verändern? Dr. Thomas Kiessling, Chief Product and Innovation Officer (CPIO), Deutsche Telekom AG

Die Anzahl mobiler Geräte wächst schneller als die Weltbevölkerung. Der Grund ist: Es gibt immer mehr Maschinen und Gegenstände, die sich über Mobilfunk austauschen: Ampeln, Autos, Sicherheitskameras oder Uhren, Rauchmelder und Container. Diese Machine-to-Machine Kommunikation, kurz M2M, vernetzt Gegenstände, um uns Aufgaben abzunehmen oder auch ganz neue Services zu ermöglichen. Speditionen nutzen M2M für das Flotten- und Auftragsmanagement. EKG-Geräte übermitteln aus dem Krankenwagen heraus Messergebnisse an Ärzte. Und auch das Zukunftsprojekt „Industrie 4.0“ braucht M2M-Kommunikation und sichert so die Spitzenposition Deutschlands im internationalen Wettbewerb.


Themen & Trends Klaus Lüber /

Redaktion

China entdeckt das Elektroauto Auf der „Auto China“, einer der inzwischen wohl wichtigsten Automessen der Welt, dominierten in diesem Jahr deutsche Produkte das Geschehen. Vor allem der Denza, eine Gemeinschaftsproduktion von Daimler und dem chinesischen Konzern BYD, avancierte zum Star der Messe. Der geräumige Fünfsitzer mit einem 460-Liter-Kofferraum weist eine Reichweite von 300 Kilometern pro Batteriefüllung auf und verspricht mehr Alltagstauglichkeit als andere bisher erhältliche Stromer. Allerdings wird das erste Auto, das von Mercedes außerhalb Deutschlands entwickelt wurde, wohl ausschließlich für den chinesischen Markt bestimmt bleiben. Beziehung zum Auto wird rationaler Der Deutsche und sein Auto – das galt lange als Quasi-Liebesbeziehung. Doch diese Zeiten scheinen vorbei zu sein, konstatiert der Verkehrspsychologe Bernhard Schlag in einem Interview mit der ZEIT. „Die jüngere Generation scheint einen rationaleren, vernunftbetonteren Zugang zum Auto und auch zum Motorrad zu entwickeln“, so Schlag. „Statusdenken und persönliche Entwicklung sind nicht mehr so eng mit dem Kraftfahrzeug verknüpft.“ Dies gelte allerdings, so gibt der Psychologe zu denken, zunächst vor allem für den urbanen Raum. Auf dem Land habe sich der Trend noch nicht durchgesetzt. Berliner Pendler auf Pedelecs Rund 250.000 Arbeitnehmer pendeln täglich vom Berliner Umland in die Hauptstadt. Ein Großteil legt diese Strecke mit dem Auto zurück. Die Berliner Senatsverwaltung versucht nun im Rahmen des Projekts „Pedelec-Korridor“ Autofahrern die Nutzung von E-Bikes schmackhaft zu machen. Arbeitgeber entlang der Strecke zwischen Berlin-Steglitz und dem Speckgürtel im Südwesten können für ihre Mitarbeiter in den kommenden Monaten bis zu 120 Pedelecs für etwa zehn Wochen ordern. Falls sich das Modell bewährt, will man es fest im Berliner Raum etablieren. Radschnellweg für E-Bikes In Göttingen wurde im vergangenen Herbst ein Radweg speziell für schnelle Pedelec-Fahrer eingeweiht. Der „e-Radschnellweg“ führt auf gut zwei Kilometern vom Nord-Campus der Uni fast bis zur Innenstadt. Auf ihm sollen Pedelec-Pendler zügig zu ihrem Arbeitsplatz gelangen. Dafür wurde der Weg verbreitert, der Belag erneuert und Zählstationen installiert, die ab einer bestimmten Radfahrerdichte die Grünphasen an den Ampeln erweitern. Die E-Bikes können am Bahnhof in einem eigenen Fahrradparkhaus abgestellt werden. Dort besteht auch eine Lademöglichkeit für leergefahrene Akkus. Fahrassistenzsyteme für die Stadt Vorrausschauend, stressfrei und vor allem sicher sollen Fahrerassistenzsysteme Autos künftig durch den Stadtverkehr navigieren. Erste Lösungen hat die Forschungsinitiative UR:BAN, ein Verbundprojekt aus Automobil- und Zuliefererindustrie, Elektronik- und Softwarefirmen, Hochschulen und Forschungsinstituten, gerade im Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig präsentiert. Ziel ist es unter anderem, Bremsbereitschaft und andere Intentionen im Straßenverkehr früh zu erkennen. Intuitive Assistenzsysteme, die auf Basis dieser Erkenntnisse für den Stadtverkehr optimiert wurden, können Gefahren im Verkehr entschärfen und sollen künftig helfen, Unfälle zu vermeiden.


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forum der akteure

Bereit für den Endkunden Die Redaktion befragt Akteure zu den Chancen der Mobilität von morgen Kurt Sigl Präsident des Bundesverbands eMobilität e.V. (BEM)

Dirk Gerdom Präsident Verband Deutsches Reisemanagement e.V. (VDR)

Matthias Wissmann Präsident des Bundesverbands der Automobilindustrie (VDA)

»Die Elektromobilität ist bereit für den Endkunden.«

»Ein ganzheitlicher Blick auf betriebliche Mobilität spart Kosten.«

»Die Zukunft liegt in der Vernetzung der Fahrzeuge untereinander.«

In den letzten Monaten wurde eines immer deutlicher: Elektromobilität ist bereit für den Endkunden. Die Produkt-Palette der deutschen Automobilhersteller sowie der zahlreichen Importeure und der weiterhin boomende Elektrozweirad-Bereich mit eBikes, Pedelecs und eMotorrädern zeigen deutlich, dass nachhaltige Antriebskonzepte unser Mobilitätsverhalten zunehmend prägen werden. Neben den bereits vorhandenen Serien-Elektrofahrzeugen von Mitsubishi, Renault, Nissan, Tesla und Opel gibt es nun endlich auch die ersten deutschen Elektroautos. Hinzu kommen fallende Kosten für Lithium-Ionen-Akkus und eine stetig wachsende Ladesäulen-Infrastruktur. Diese Entwicklung haben wir den engagierten Köpfen der Branche zu verdanken, die sich tagtäglich aktiv für die Etablierung einer Neuen Mobilität einsetzen. Mit einer solchen Vielzahl an Akteuren entlang der gesamten Wertschöpfungskette erhält die Debatte über eine nachhaltige und zukunftsfähige Verkehrsbewältigung einen enormen Stellenwert in Gesellschaft, Politik und Wirtschaft.

Schon lange sind Travel, Fleet und MICE im Unternehmen keine streng getrennten Einheiten mehr. Die Zukunft heißt „Mobilitätsmanagement“, bei dem zwar die einzelnen Bereiche bestehen bleiben, da das spezifische Know-how unverzichtbar bleibt, Synergien jedoch sinnvoll genutzt werden. Dieser ganzheitliche Blick auf die betriebliche Mobilität verschlankt Prozesse, spart Kosten und gewährleistet am Ende eine bedarfsgerechte Mobilitätsgarantie. In Zukunft werden Systeme bestmögliche Door-to-Door-Mobilität organisieren – bedarfsgerecht, effizient, nachhaltig und ganzheitlich. Die Herausforderung besteht darin, Prozesse und Befindlichkeiten zusammen zu bringen, dann wird der Mobilitätsmanager zum Mehrwert Schaffenden für die Reisenden, das Unternehmen und die Umwelt. Der VDR unterstützt diese Entwicklung, indem er sich auf die Synergien im Management von geschäftlichen Reisen, Fuhrpark sowie MICE konzentriert und sich damit als Ansprechpartner für die gesamte geschäftliche Mobilität breit und zukunftsgerecht aufstellt.

Die deutsche Automobilindustrie treibt die digitale Revolution im Straßenverkehr voran. Die Zukunft liegt in der Vernetzung der Fahrzeuge untereinander, mit der Infrastruktur und dem Internet. Autos kommunizieren über Mobilfunk oder W-LAN miteinander. So wird das Autofahren künftig effizienter, komfortabler und sicherer: Wir werden in Echtzeit vor Unfällen gewarnt, können Staus umfahren, Reisezeiten verkürzen und so Stress vermeiden und Umweltressourcen sparen. Car-IT ist die wesentliche Grundlage für Innovationen in kommenden Fahrzeuggenerationen. Fahrzeughersteller und Autos werden zu Dienstleistern für Mobilität, die die Bedürfnisse des Fahrers erkennen und ihm assistierend zur Seite stehen. In Kooperationen mit Partnern aus der Informationstechnologie werden die Automobilunternehmen hier neue Geschäftsmodelle etablieren. Zudem ist der Gesetzgeber gefragt: Er muss den infrastrukturellen und technischen Herausforderungen begegnen und einen rechtssicheren Rahmen für alle Beteiligten schaffen.

www.bem-ev.de

www.vdr-service.de

www.vda.de


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Menschen und Güter brauchen Mobilität. Städte wachsen, entwickeln und verändern sich. Wenn neue Lösungen gesucht werden müssen, sind sichere, wirtschaftliche und ökologische Technologien und Konzepte gefragt. Die PTV Group bietet ein weltweit einmaliges Leistungsangebot mit Software, Consulting und Research zur Planung und Optimierung von Verkehr und Transportlogistik. Lösungen für eine grüne, sichere und vernetzte Welt:

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CO2-reduzierte Routen- und Tourenplanung für den Wirtschaftsverkehr Lösungen für die urbane Logistik E-Mobilitätslösungen Integrierte Verkehrsplanung für alle Verkehrsträger Lösungen für die geteilte Nutzung von Verkehrsmitteln, z. B. Carsharing Fußgängersimulationen für Großevents und Evakuierungsszenarien Echtzeitlösungen für das Verkehrsmanagement


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