Mobilität der Zukunft- Visionen, Konzepte, Lösungen

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JUNI 2012

MOBILITÄT DER ZUKUNFT Visionen, Konzepte, Lösungen

SCAN IN AND FIND OUT

FOR THE SMARTPHONE GENERATION

E-Mobilität Die neuen Elektro-Autos Seite 10

Das mobile Büro Flexibilität erwünscht Seite 12

E-Bikes Boom der Zweiräder Seite 14

»Mobilität der Zukunft« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.


GRUSSWORT

in|pact media Verlag

Liebe Leserinnen, liebe Leser, seit den Zeiten eines Gottlieb Daimler, Carl Benz oder Robert Bosch gibt es für die deutschen Automobilhersteller und deren Zulieferern ein übergeordnetes Ziel: Autos in höchster Qualität zu bauen. Der weltweite Erfolg über mehr als 125 Jahre beweist, dass ihnen das gelingt: Drei von vier in Deutschland hergestellte Pkw gehen in den Export, bei Premium-Automobilen beträgt der Marktanteil weltweit sogar rund 80 Prozent. Doch wir wissen auch, dass wir vor großen Herausforderungen stehen. Die Zahl der Millionenstädte wächst, Kraftstoffe werden teurer, der Klimawandel erfordert stetige Matthias Wissmann Präsident des Verbandes Anstrengungen zu mehr Nachhaltigkeit. der Automobilindustrie (VDA) Die deutsche Automobilindustrie stellt sich diesen Herausforderungen. So bieten wir heute mehr als 400 Modelle mit Emissionen von weniger als 130 Gramm CO2 pro Kilometer an, das entspricht etwa fünf Litern Verbrauch pro 100 Kilometer. Dabei besteht noch ein weiteres Effizienzpotenzial beim klassischen Verbrennungsmotor von rund 20 Prozent allein in diesem Jahrzehnt. Gleichzeitig investieren unsere Hersteller und Zulieferer in den kommenden drei bis vier Jahren 10 bis 12 Milliarden Euro in Fahrzeuge mit alternativen Antrieben. Die ersten Fahrzeuge und Transporter mit Hybrid- oder reinem Elektroantrieb sind bereits auf den Straßen, in den nächsten Jahren folgt eine Modelloffensive vom Kleinwagen bis zum Familienauto, die klimaschonend mit Hybrid-, reinem Elektro- oder Brennstoffenzellenantrieb unterwegs sind. Die Investitionen und Produkte belegen, wie ernst es dieser Schlüsselindustrie mit dem Klimaschutz ist. Ebenso wichtig wie »Zero Emissions« ist uns die »Vision Zero« der EU: Die langfristige Reduzierung der Unfälle gegen null. Daher setzen sich in unseren Fahrzeugen nach und nach nützliche Helfer wie »mitlenkendes« Kurvenlicht oder automatische Notbremssysteme durch. Und deshalb starten wir mit Partnern wie dem Fraunhofer Institut dieser Tage den weltweit größten Feldversuch für Fahrzeugsicherheit: Mehr als 100 Fahrzeuge werden im Großraum Frankfurt »vernetzt« unterwegs sein. Das ermöglicht es Fahrzeug und Fahrer, Gefahrensituationen wie Glatteis oder Staus zu erkennen, lange bevor sie sichtbar werden. Nicht nur in aufstrebenden Schwellenländern, sondern auch für Deutschland gilt: Der Wunsch nach dem eigenen Auto ist, gerade bei jungen Menschen, ungebrochen. Der eigene Wagen ist für viele auch Ausdruck der eigenen Persönlichkeit. Das Auto steht heute für mehr Nachhaltigkeit und mehr Emotion – das sind keine Gegensätze, sondern zwei Seiten einer Medaille in einer Welt, in der die Menschen effizient und nachhaltig mobil bleiben wollen.

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Seite 3 Die neue Mobilität

Seite 10 PKW-Neuheiten

Seite 14 Kolumne: Weltenbummler

Die Menschen werden immer mobiler

Die neuen Elektro-Autos

Marie Fink entdeckt die Welt der Job-Nomaden

Seite 4 Forum der Akteure

Seite 10 Wettlauf der E-Mobile

Seite 14 Boom auf zwei Rädern

Die Zukunft fährt mit Strom

Bikes und E-Bikes im Kommen

Prof. Dieter Kempf, BITKOM Kurt Sigl, Bundesverband eMobilität Prof. Hans-Jörg Bullinger, Fraunhofer-Gesellschaft

Seite 6 Termine & Trends Veranstaltungen und News

Seite 8 Klassiker von morgen

Seite 12 Verbindet euch! Mobil durch das Internet

Seite 12 Flexibilität erwünscht! Immer mehr Arbeitnehmer arbeiten unterwegs

Innovationsschub bei Benzin-Autos

Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.

I mpressum

in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 802086 -530 F +49 (0) 30 802086 -539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com

Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P) Art Direction Christian Schneider PROJEKTLEITUNG Nathalie Nuerk

Autoren Marie Fink Jürgen W. Heidtmann Mirko Heinemann Lars Klaaßen Kai Kolwitz Axel Novak Anette Stein LEKTORAT Jürgen W. Heidtmann

Anregungen und Fragen? Kontakt: redaktion@inpactmedia.com

LAYOUT Katharina van der Mee

HERAUSGEBERin Sara Habibi Isfahani

IllustrationEN Christoph Schmid www.topodos.com

BUSINESS DEVELOPMENT Christian Schillinger

Druck Axel Springer Druckhaus Essen-Kettwig

Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Habibi Isfahani


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MOBILITÄT DER ZUKUNFT

Die neue Mobilität Die Menschheit wird immer mobiler – physisch wie virtuell.

leisen, umweltfreundlicheren Autoverkehrs. Noch sind solche Angebote auf die Städte begrenzt. Noch werden sie von einer Minderheit in Anspruch ges ist 8.46 Uhr, der ICE aus Hamburg fährt nommen. Doch es sind Vorreiter, sie zeigen, in welpünktlich in den Berliner Hauptbahnhof che Richtung sich unser Verständnis von Mobilität ein. Ich trete aus dem Bahnhofsgebäude, akentwickelt. tiviere den Browser meines Smartphones und rufe Mobilität wird wichtiger – und sie verändert sich. die Website des Car-Sharing-Anbieters auf. Flugs Die Menschen sind immer öfter auf Reisen, mit baut sich ein Stadtplan auf, dessen Mitte meine Podem Auto, mit der Bahn, mit dem Flugzeug. Der sition angibt. Ganz in der Nähe sind auf dem Plan Privat-Pkw wird wohl noch lange eine Hauptrolle mehrere Fähnchen zu sehen. Ich kann auswählen: In spielen, zusammen mit den Angeboten der Bahn, Fußweite steht ein Einser-BMW, dahinter ein Mini. der Fluggesellschaften und der Speditionen wird er Auch ein Smart ist verfügbar. Ich gehe um die Ecke, weiterhin das Straßenbild dominieren. Umso wichdort steht der Mini, ein brandneues Fahrzeug, top getiger sind effiziente, Spritsparende und lärmredupflegt. Ich halte meinen Führerschein an einen Senzierte Fahrzeugkonzepte. Doch gleichzeitig werden sor hinter der Frontscheibe, der grün leuchtet. Der neue Mobilitätskonzepte und innovative LogistikChip auf meinem Führerschein aktiviert den Wagen, Lösungen entwickelt. Das Internet spielt eine wichdie Türschlösser öffnen sich. Jetzt muss ich nur noch tige Rolle: Moderne Car-Sharing-Konzepte sind mein Passwort auf dem Display am Armaturenbrett ohne das mobile Internet undenkbar. Aber auch eingeben, dann kann ich den Wagen starten. Das klassische Navigationssysteme für die individuelle Navigationssystem lasse ich ausgeschaltet, ich kenne Nutzung greifen immer öfter auf Online-Dienste den Weg in die Redaktion. In zehn Minuten habe zurück. Derzeit werden in Feldversuchen internetich den Hackeschen Markt erreicht. Das Auto stelle basierte Kommunikationskonzepte entwickelt, die ich direkt vor dem Verlagsgebäude ab und halte den künftig sowohl den Verkehrsfluss als auch die VerFührerschein erneut an die Frontscheibe. Das Signal kehrssicherheit erhöhen sollen. Die Systeme heißen springt auf Grün, der Wagen ist bereit für den näch»Car2Car-« oder »Car2X«-Kommunikation und sten Nutzer. Einen Parkschein brauche ich nicht, das werden Fahrerinnen und Fahrern in nicht allzu Car-Sharing-Unternehmen hat eine Pauschale mit ferner Zukunft Auskünfte oder Handlungsempder Stadt ausgehandelt. fehlungen zu Staus oder Sicherheitsrisiken auf ihrer Bequemer und lässiger lässt Strecke liefern. sich urbane Mobilität derzeit Vernetzung ist das Gebot »Vernetzung ist das kaum realisieren. Systeme wie der Stunde. Auch sie ist eine diese sind heute schon in mehForm von Mobilität: Virtuell Gebot der Stunde. reren deutschen Großstädten können wir bereits heute an Auch sie gewährleistet installiert, und sie werden ausbeinahe jedem Ort der Erde in giebig genutzt. Sie heißen Drive Echtzeit anwesend sein – über Mobilität.« Now oder car2go – einfache Videochats, soziale Netzwerke und intelligent durchdachte oder mittels GeoinformationsCar-Sharing-Angebote für den mobilen Stadtbürger, diensten. Virtuelle Profile spiegeln die Persönlichder schnell von einem Ort zum anderen möchte. Die keiten im Internet und sind weltweit einsehbar. So anfallenden Gebühren werden automatisch von der verzahnt die Informationstechnologie zunehmend Kreditkarte abgebucht, die Kosten liegen etwa im alle Bereiche des Alltags. Die virtuelle AllgegenBereich dessen, was auch ein Ticket für den öfwart rückt in mögliche Nähe. fentlichen Nahverkehr kosten würde. Der spielt Doch nicht nur das Daheimbleiben, auch das dann seine Vorteile im Berufsverkehr aus, lässt sich Reisen wird mithilfe von Online-Diensten angeaber ideal mit Car-Sharing ergänzen. Und schon nehmer: Sei es, dass man via Cloud-Computing von bald werden die Flotten der Car-Sharing-Anbieter unterwegs auf seine persönlichen Daten zugreifen mit Elektromobilen aufgewertet – zu Gunsten eines kann – auf Bilder, Musik, Dokumente. Sei es, dass

Mirko Heinemann / Redaktion

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man globalen Zugriff auf sämtliche relevanten Daten des Unternehmens hat, bei dem man angestellt ist. Oder auf standortbezogene Dienstleistungen, so genannte Location Based Services, die Zusatzinformationen liefern: vom Geldautomatenfinder über die Tankstellenortung bis hin zum Hotel- und Restaurantführer. Wer noch ein Geschenk besorgen will, lässt sich Geschäfte in der Nähe anzeigen. Oder Freunde oder andere Personen, die sich in der Nähe befinden: Über die Homepage eines Social Networks wird auf dem Handy nicht nur angezeigt, wer gerade online ist, sondern wo er sich befindet. Logistiker können heute schon den aktuellen Standort bestimmter Lieferungen nachverfolgen, Unternehmen zu jedem reisenden Mitarbeiter ständig Kontakt halten. So bieten spezialisierte Unternehmen komplette mobile Lösungen für den Außendienst an. Mit der entsprechenden App fungiert das Smartphone als Reiseplaner, macht die Reisekostenabrechnung oder bietet einen Rundum-Reiseservice. Darin eingeschlossen sind etwa Notfallprogramme für Außendienstler, die sich in gefährlichen Regionen aufhalten. Über eine Notfall-App kann der Mitarbeiter im Krisenfall Hilfe bei seinem Unternehmen anfordern. Sein Standort kann über das satellitengestützte Ortungssystem GPS oder alternativ über die Ortung der Mobilfunkzelle, der »Cell-Identification«, lokalisiert werden – von der heimatlichen Basis aus kann der Mitarbeiter dann mit wichtigen Infos versorgt oder Rettungskräfte alarmiert werden. Als Hardware für all diese Funktionen sind natürlich eine Vielzahl von Geräten denkbar: DesktopRechner, Notebooks, Tablets können die modernen Services bedienen. Doch es zeichnet sich ab, dass das Smartphone zum All-In-One-Gerät der Zukunft wird. Es ist leicht, es ist klein, erweiterbar und dabei ultramobil. Es wartet heute schon mit einer Vielzahl an Zusatzfunktionen auf, ist Walkman, Diktiergerät, Fotoapparat und Videokamera in einem. Schon bald wird es womöglich auch die Geldbörse ersetzen. Bereits jetzt kann man per Mobiltelefon Parkgebühren entrichten oder das Ticket für die Bahnfahrt bezahlen. In Zukunft wird Near Field Communication (NFC), die drahtlose Datenübertragung über eine Entfernung von nur wenigen Zentimetern, womöglich zum Standard im mobilen, so genannten M-Payment werden. Bald könnte es an der Supermarktkasse heißen: »Zahlen Sie bar oder mit Handy?«


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in|pact media Verlag

Forum DER AKTEURE

Mobilität wird elektrisch Die Redaktion befragt Akteure zu der Zukunft der Daten, Netze, Straßen.

Prof. Dieter Kempf

Präsident des High-Tech-Verbands BITKOM

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rüher bedeutete Mobilität eigentlich nur eines: von A nach B zu kommen. Heute bedeutet Mobilität mehr: möglichst an jedem Ort mit Freunden oder Geschäftspartnern in Kontakt zu bleiben und jederzeit auf wichtige Informationen und Daten zugreifen zu können. Das können das persönliche Musik- und E-Book-Archiv sein oder auch komplexe Businessanwendungen. Möglich wird das durch mobile Geräte wie Smartphones und Tablet Computer in Verbindung mit mobilen Breitbandnetzen. Der global verfügbare Datenspeicher und Ressourcenspender ist die Cloud. Dabei stehen wir noch am Anfang der Entwicklung. In intelligenten Netzen sind mobile Anwendungen möglich, die Verbesserungen in wichtigen Lebensbereichen bringen. Beispiel Gesundheit: Schon jetzt gibt es unzählige Smartphone-Apps, mit denen sich unter anderem Körperfunktionen wie die Herzfrequenz oder der Schlafrhythmus messen lassen. Von einer Spielerei zu einer mitunter lebensrettenden Anwendung werden solche Apps aber nur, wenn bei einer Krankheit die anfallenden Daten vom behandelnden Arzt überwacht und ausgewertet werden. Entscheidend ist hier die Verknüpfung der Online- mit der Offline-Welt, also die Einbindung in das bestehende Gesundheitssystem.

Kurt Sigl

Prof. Dr.-Ing. Hans-Jörg Bullinger

Präsident Bundesverband eMobilität e.V.

Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft

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ir müssen raus aus den Kongressen, Symposien und Fachveranstaltungen - raus auf die Straßen. Nicht durch große Reden werden wir den Verkehr zunehmend elektrifizieren, sondern durch konkrete Maßnahmen, die auf der einen Seite die entsprechenden politischen, finanziellen und rechtlichen Rahmenbedingungen schaffen und auf der anderen Seite die Verbraucher – und hier in einem ersten Schritt die öffentlichen Körperschaften und kommunalnahen Unternehmen – zur Anschaffung von Elektrofahrzeugen animieren und motivieren.

»Der Systemwechsel hin zu einer Neuen Mobilität ist nicht mehr aufzuhalten.«

In intelligenten Bildungsnetzen können Studierende Vorlesungen online abrufen, wann und wo sie wollen. Das ist noch längst keine Selbstverständlichkeit. Echten Mehrwert bringt Web-Learning aber erst, wenn es in ein Gesamtkonzept integriert wird. Ein weiteres Anwendungsgebiet mobiler Netze ist – selbstredend – der Verkehr. Studien zeigen, dass in wenigen Jahren vier von fünf Neufahrzeugen eine Internetanbindung haben werden. In Verbindung mit einer intelligenten Verkehrssteuerung können sich Staus und Unfälle effektiv vermeiden lassen. Notwendig sind dafür intelligente Infrastrukturen und die entsprechenden mobilen Breitbandnetze. Mit der Mobilfunktechnik LTE wird aktuell die technisch neueste Generation flächendeckend ausgerollt. Deutschland gehört damit zu den führenden Ländern weltweit. Entscheidend ist, dass wir die Potenziale der neuen Technologie ausschöpfen.

Opel, Nissan und Renault machen es mit der Markteinführung ihrer elektrischen Serienfahrzeuge vor – um hier nur drei aktuelle Beispiele zu nennen. Auf der einen Seite der innovative Ampera mit Reichweitenverlängerer – Car of the Year 2012 – und auf der anderen Seite die internationalen Elektromobilitätskampagnen zur Markteinführung der Renault Z.E. Modelle und des Nissan Leaf. Weitere große Automobilhersteller werden im nächsten Jahr folgen. Denn nicht nur uns vom Bundesverband eMobilität ist klar: Der Systemwechsel hin zu einer Neuen Mobilität ist nicht mehr aufzuhalten. Diese Botschaft muss spätestens jetzt aber auch innerhalb der Gesellschaft nachhaltig verankert werden. Das wird uns nur dann erfolgreich gelingen, wenn wir auch in unseren Marketing- und Kommunikationsaktivitäten strategisch agieren, um der Verunsicherung auf Verbraucherseite frühzeitig entgegen zu wirken. Die Botschaft muss lauten: Elektromobilität auf Basis Erneuerbarer Energien ist bereits heute alltagstauglich. Mit steigendem Anteil erneuerbarer Energien im deutschen Strommix produzieren alle Elektrofahrzeuge – im Gegensatz zu konventionellen Fahrzeugen – automatisch kontinuierlich weniger CO2-Emissionen. Mit steigender Nachfrage und erhöhten Produktionszahlen fallen die Kosten aufgrund der Skaleneffekte deutlich – und das nicht erst in zehn Jahren. Die Zeit des Systemwechsels hat bereits begonnen – seien Sie ein Teil davon. Gemeinsam können wir etwas bewegen.

www.bitkom.org

www.bem-ev.de

»Der global verfügbare Datenspeicher ist die Cloud.«

m »Nationalen Entwicklungsplan Elektromobilität« hat die Bundesregierung ein ehrgeiziges Ziel festgeschrieben: Im Jahr 2020 sollen mindestens eine Million Elektroautos auf Deutschlands Straßen fahren. Doch bis dahin müssen noch viele offene Fragen geklärt und innovative Lösungen entwickelt werden: Fragen der dezentralen Energieerzeugung und des Energie-Transports zu den Fahrzeugen, der Speicherung der Energie, der Fahrzeugtechnik, der Systemintegration und -zuverlässigkeit, neuer Wertschöpfungsketten und der Akzeptanz der Elektromobilität. Forscher von 33 Fraunhofer-Instituten haben im Projekt »Systemforschung Elektromobilität« diese Schwerpunkte bearbeitet und mit Entwicklungsfahrzeugen Lösungen demonstriert. Im Fraunhofer-Elektroauto »Frecc0« stecken neu entwickelte Komponenten wie Radnabenmotoren mit einer gegossenen Spule. Die andere Versuchsplattform ist die Auto Tram - so lang wie eine Straßenbahn und so wendig wie ein Bus. Sie ist mit extrem schnell beladbaren Stromspeichern, den Supercaps, ausgestattet und kann alle paar Haltestellen Strom zapfen.

»Bis 2020 müssen noch viele offene Fragen geklärt und innovative Lösungen entwickelt werden.« Die Ideen der Forscher gehen hin zu völlig neuen Antriebssystemen und Fahrzeugkonzepten. Neue Materialien, Fügetechniken und Leichtbaukonzepte sollen den Autos beim Abnehmen helfen. FraunhoferForscher arbeiten intensiv an der Entwicklung und Integration der für die Elektroautos nötigen Batterien. Das Frauhofer ISE hat eine Ladestation entwickelt, die bidirektional arbeitet, also sowohl Strom aus dem Netz laden als auch den in der Batterie gespeicherten Strom wieder zurückspeisen kann. Wir stehen vor einer weitreichenden Umstrukturierung innerhalb der Industrielandschaft, denn die Zulieferer- und Fahrzeughersteller werden sich völlig neu aufstellen müssen. Deshalb hat das Fraunhofer IAO das Innovationsnetzwerk »FutureCar« initiiert. Hier arbeiten zahlreiche Unternehmen zusammen, um Fragestellungen zu Fahrzeugkomponenten, Infrastruktur, gesellschaftliche Rahmenbedingungen, Nutzerverhalten, Produktionstechnik sowie neue Technologien und Trends gemeinsam zu bearbeiten.

www.fraunhofer.de


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MOBILITÄT DER ZUKUNFT

— Unternehmensbeitrag BP EUROPA SE —

Ein Plädoyer für Pragmatismus und Vielfalt im Kraftstoffsektor Wie sieht die Mobilität im neuen Jahrtausend aus? Welche Antriebe und welche Kraftstoffe werden wir nutzen? Was soll Mobilität kosten und welchen KliMichael Schmidt Vorstandsvorsitzender, maschutz-Beitrag BP Europa SE kann sie leisten? Fragen, die man gern an Verkehrsexperten delegiert, weil sie die Öffentlichkeit scheinbar nicht so bewegen wie die Umgestaltung der Stromversorgung, der Zugang zu Rohstoffen oder die Sicherung von Pipelines. Für den Transport von Menschen und Waren benötigen wir Energie, wie auch für die Bereitstellung von Wärme und Licht. Die energie- und klimapolitische Herausforderung im Mobilitätssektor ist ähnlich groß wie bei der Stromerzeugung. Im Verkehr sind wir fast ausschließlich auf einen Energieträger angewiesen, der nicht beliebt, aber mangels Alternativen unentbehrlich ist. Diversifizierung gestaltet sich schwieriger als in anderen Sektoren. Insofern kommt der Mobilitätsund Kraftstoffstrategie der Bundesregierung eine besondere Bedeutung zu, erst mit ihr sind Energiekonzept und Energiewende wirklich vollständig. In der Mobilität der Zukunft wird es den Königsweg des einen Kraftstoffs oder des einen Antriebs nicht geben. Viel wahrscheinlicher ist ein Antriebsund Kraftstoffmix, der sich auf der Grundlage bereits heute verfügbarer Technologien entwickeln wird. Dazu gehören neben dem Verbrennungsmotor als weiterhin vorherrschende Antriebstechnik innovative Biokraftstoffe, Hybridantriebe sowie die alter-

nativen Kraftstoffe Erdgas und Autogas. Diese Antriebe und Kraftstoffe haben auch in Verbindung mit modernen Verkehrskonzepten, z.B. Überlandgüterverkehr mit effizienten Dieselantrieben und Verkehr in Ballungsräumen mit emissionsarmen Elektrooder Hybridantrieben, großes Potential. Langfristig geht die Reise hin zu CO2-ärmeren Alternativen, die auch in Zukunft eine bezahlbare Mobilität gewährleisten. In der Zwischenzeit sollten wir anerkennen, dass der Verbrennungsmotor noch lange nicht ausgedient hat. Über kleinere Motoren und die Entwicklung leichter, hocheffizienter Modelle lassen sich noch maßgebliche Effizienz- und CO2-Verbesserungen erzielen, von bis zu 40%. Dieser Prozess wird begleitet von einer fortwährenden Optimierung der Kraft- und Schmierstoffqualität. Auf diese »tief hängenden Früchte« zu verzichten, wäre wirtschafts- und klimapolitisch unverantwortlich. Der PKW-Verkehr ist entgegen dem in der Öffentlichkeit verbreiteten Eindruck nicht das Hauptproblem. Seine Treibhausgas-Emissionen sind in den letzten beiden Jahrzehnten um 21% zurückgegangen. Der Benzinverbrauch wird zwischen 2010 und 2025 geradezu spektakulär um 37% fallen. Anders sieht es beim Güter- und Personentransport aus. Hier nimmt der Mineralölkonsum aufgrund des starken Wachstums im LKW- und Flugverkehr zu. In beiden Bereichen ist noch nicht einmal im Ansatz zu erkennen, welche Alternativen zu Diesel bzw. Kerosin in großem Umfang zur Verfügung stehen. Statt pauschal »weg vom Öl« zu fordern, sollten wir deshalb folgende Fragen in den Vordergrund stellen:

Aral ist die Tankstellenmarke der BP Europa SE in Deutschland. Aral ist Marktführer in Deutschland.

Für welchen Zeitraum und in welchem Umfang ist Öl in der deutschen und europäischen Mobilität unverzichtbar? • Was muss getan werden, um eine entsprechende Ölversorgung zu gewährleisten? •

Klar ist aber auch: Der Kraftstoffpfad der Zukunft muss aus Klimaschutzgründen auch auf alternative Kraftstoffe setzen, allen voran nachhaltige Biokraftstoffe, die schon heute einen wichtigen, weil wirtschaftlich vertretbaren Beitrag zu CO2-Einsparungen leisten. Aber nicht überall, wo Bio draufsteht, ist auch wirklich zukunftsträchtiges Bio drin. Biodiesel und Bioethanol aus heimischer Produktion werden derzeit für die Grundversorgung und Quotenerfüllung gebraucht, sind aber nicht besonders innovativ. Echte Innovation steckt in den Biokraftstoffen der zweiten Generation, z.B. der Herstellung von Ethanol aus Lignocellulose oder der Gewinnung von synthetischem Dieselkraftstoff durch Umwandlung von Biomasse. Diese Kraftstoffe stehen nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion, haben einen besseren CO2-Fußabdruck als derzeitige Biokraftstoffe und sind auch für moderne Motoren geeignet. Mit diesen Maßnahmen lassen sich gegenüber fossilem Ottokraftstoff CO2Einsparungen von 80-90% erzielen. Sie brauchen allerdings noch ihre Zeit, die großtechnische Herstellung ist noch nicht voll entwickelt. Das Ziel der EU Erneuerbaren Energie-Richtlinie, bis 2020 10% des Transports auf erneuerbare Energien umzustellen, ist technisch wohl erreichbar, aber womöglich nicht zu wünschenswerten Bedingungen in punkto

Nachhaltigkeit und Verfügbarkeit. Unsicherheiten wie z.B. die Bewertung und Einbeziehung von ILUC müssen – unter Einbeziehung aller Stakeholder – sorgfältig im Rahmen des 2014 Review-Prozesses untersucht werden. Schon heute verfügbar sind die CO2ärmeren fossilen Kraftstoffalternativen Erdgas und Autogas. Erdgas weist unter den fossilen Kraftstoffen die geringsten CO2-Emissionen auf, das Erdgas-Tankstellen-Netz in Deutschland wird von Jahr zu Jahr dichter. Mit einem Anteil von 0,3 % am Gesamtkraftstoffverbrauch und der problemlosen Möglichkeit der BiomethanBeimischung ist das Erdgas-Potenzial keineswegs ausgeschöpft. Das aus Propan und Butan zusammengesetzte LPG (Autogas) wird im künftigen Kraftstoffmix noch lange eine Rolle spielen. Das ist das eindeutige Signal der Verbraucher: Autogas für Pkw ist derzeit in Deutschland die alternative Antriebsenergie mit den höchsten Wachstumsraten. Anfang Mai wurde in Deutschland das 500.000ste LPG-Auto zugelassen. Das Tankstellennetz ist mit über 6.200 Tankpunkten umfassend ausgebaut. Auch hat LPG weiteres Entwicklungspotenzial als Kraftstoffalternative, so z.B. durch die Beimischung von Bio-Propan oder durch die Beimischung von LPG zu Dieselkraftstoff. Kurzum, der Mix machts. Im Verbrennungsmotor steckt auch in Zukunft viel Musik, aber er wird aus Gründen des Klimaschutzes und der Ressourcennutzung zunehmend von nachhaltigen und bezahlbaren alternativen Kraftstoffen und Antrieben ergänzt werden. www.bp.de


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— Unternehmensbeitrag SHELL —

Automobilität der Zukunft – womit fahren unsere Autos morgen? In Deutschland, ebenso aber auch global, wird eine intensive Diskussion über Antriebe und Kraftstoffe von morgen geführt. Die Optionen sind vielfältig: Gas, BioDr. Peter Blauwhoff kraftstoffe, ElekVorsitzender der tromobilität, WasGeschäftsführung, Deutsche Shell Holding serstoff – oder weiGmbH, Hamburg terhin Benzin und Diesel? Gasförmige Kraftstoffe stellen eine interessante Ergänzung für die Energie-

versorgung des Straßenverkehrs dar. Sie erfordern jedoch zusätzliche Infrastruktur und andere Fahrzeuge. So gibt es in Deutschland rd. eine halbe Mio. Autogasfahrzeuge und gerade einmal 100.000 Erdgas- bzw. CNG-Pkw – beide zusammen machen weniger als 1% der deutschen Pkw-Flotte aus. Fast 99% von den aktuell 42 Mio. Pkw in Deutschland sind mit Ottooder Dieselmotor ausgestattet. Die schnellste und kostengünstigste Lösung, die Energieversorgung des Kraftverkehrs auf eine breitere Basis zu stellen, sind daher nachhaltige flüssige Biokraftstoffe. Sie können zudem helfen,

die Treibhausgasemissionen zu senken. Allerdings sind heutige Biokraftstoffe nur in bestimmten Grenzen beizumischen. Weitgehend nahtlos verwendbare Ergänzungskraftstoffe sind hingegen nur sehr begrenzt verfügbar – zum Beispiel synthetischer Diesel aus Erdgas (GTL). Weit größere Umstellungen erfordert dagegen Elektromobilität. Zwar gibt es einen Teilmarkt für elektrische Mobilität, aber selbst für diesen Teilmarkt muss die Technik noch deutlich verbessert werden. Schon jetzt ist absehbar, dass das Ziel von 1 Mio. Elektrofahrzeugen in Deutschland bis

2020 verfehlt wird. Eine weitere Option der Zukunft ist Wasserstoff. Wasserstoff hätte gegenüber Elektromobilität den Vorteil, dass Energie besser als mit heutiger Batterietechnik gespeichert werden kann. Die aktuellen Shell Pkw-Szenarien zeigen, dass auch unter ambitionierten Bedingungen unsere Autos im Jahre 2030 noch überwiegend mit Benzin und Dieselkraftstoff fahren werden. Umso wichtiger ist es, die konventionellen Antriebstechniken weiter zu verbessern. www.shell.de/pkwszenarien

Termine & Trends Jürgen W. Heidtmann / Redaktion

V e r a n s ta lt ung e n

NEWS

E-Miglia Die Rallye für E-Mobile findet in diesem Jahr zum dritten Mal statt. Im vergangenen Jahr meisterten 32 Teilnehmer die 800 Kilometer lange Strecke von München nach St. Moritz, Etappenziele waren Mittersill und Bozen. Die hier gewonnenen Erkenntnisse sollen der Weiterentwicklung der E-Mobilität zugute kommen. 12. bis 16. August 2012, München bis St.-Moritz

Handy als mobile Workstation Microsoft hat sein neuen Betriebssystem für Smartphones Windos Phone 8 vorgestellt, das im Herbst auf den Markt kommen soll. Es wird auf der gleichen technischen Plattform basieren wie das Computer-Betriebssystem Windows 8. Damit werden mobile und stationäre Arbeitsplattformen noch enger verzahnt werden. www.windows.com

Eurobike 40.000 Fachbesucher aus hundert Ländern informieren sich auf der internationalen Leitmesse rund um das Fahrrad. Auch Neuentwicklungen aus dem Segment E-Bikes und Pedelecs werden vorgestellt. Der letzte Messetag ist dem Publikum vorbehalten, 2011 kamen über 20.000 Fahrrad-Fans. 29. August bis 1. September, Friedrichshafen, www.eurobike-show.de

Straßenbahn als Tankstelle Im Rahmen eines Aachener Pilotprojekts wird erforscht, wie Batterien für E-Mobile aus dem Straßenbahnnetz geladen werden könnten. Hierbei könnte laut einem Bericht des Deutschlandfunk die Ladezeit extrem verkürzt werden. Batterien mit dem Gleichstrom aus Straßenbahn-Netzen könnten nach einer halben Stunde voll geladen sein. Die Infrastruktur dafür wäre mit den so genannten Unterwerken, die Drehstrom transformieren und gleichrichten, bereits vorhanden.

Automechanika In diesem Jahr präsentiert sich die Messe für den Aftermarket in der Automobilindustrie mit dem Schwerpunkt Elektromobilität. Auf einer Sonderschau präsentieren sich Unternehmen, die künftig in der E-Mobilität eine Rolle spielen werden: Batteriehersteller, Unternehmen für erneuerbare Energien, Hochschulen und Ausbildungsstätten. 11. bis 16. September 2012, Messe Frankfurt, http://automechanika.messefrankfurt.com IAA Nutzfahrzeuge Vergangenes Jahr fand die Internationale Automobil Ausstellung als PKW-Messe in Frankfurt statt, in diesem Jahr ist turnusgemäß die IAA Nutzfahrzeuge in Hannover zu Gast. im Begleitprogramm finden sich zahlreiche Fachkongresse zu Zukunftsthemen, etwa der »CarIT-Kongress – Mobilität 3.0« und der »Fachkongress Elektromobilität«. 20. bis 27. September 2012, Messe Hannover, www.iaa.de Communication World Innovative Plattform mit vielen Fachbesuchern und IT Experten. Hier wird die Gegenwart und Zukunft intelligenter und flexibler IT vorgestellt und diskutiert. Im vergangenen Jahr kamen 800 Teilnehmer, 42 Aussteller und Sponsoren, über 70 Vorträge wurden gehalten. 9. bis 10. Oktober 2012, MOC Veranstaltungscenter München, www.communication-world.com eCarTec München Die 4. Internationale Leitmesse für Elektromobilität präsentiert sich in diesem Jahr mit den Schwerpunkten Elektro-Fahrzeuge, Reparatur & Ersatzteile, Antriebs- und Motorentechnik, Speichertechnologien, Engineering & Zulieferung, Energie & Infrastruktur und Finanzen. 23. bis 25. Oktober 2012, Neue Messe München, www.ecartec.de

e-Roaming Wer sein Elektrofahrzeug an einer Ladesäule aufladen will, wird mit Abrechnungen verschiedener Stromanbieter konfrontiert. Durch sogenanntes »e-Roaming« können E-AutoBesitzer neben den Ladepunkten seines Autostromvertragspartners auch die Ladepunkte anderer Anbieter nutzen. Das Unternehmen Hubject bietet unter anderem Systeme an, welche die Interoperabilität gewährleisten sollen. Endkunden erhalten eine Sammel-Rechnung, auf der alle Ladevorgänge einzeln aufgelistet sind. www.hubject.com Smartphone-Boom Nach einer Umfrage des Hightech-Verbands Bitkom besitzt bereits jeder dritte Deutsche ein Smartphone, bei den unter 30-Jährigen ist es sogar jeder zweite. Smartphones sind in der Regel mit der Fähigkeit für mobile Internet-Anwendungen ausgestattet, oftmals verfügen sie auch über Navigationsdienste. 2011 sind in Deutschland laut Bitkom 11,8 Millionen Smartphones verkauft worden, ein Plus von 31 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. ww.bitkom.org Reisen 2.0 Routenplaner werden in Zukunft Verkehrsmittel wie Auto, Bahn, Bus, Flugzeuge, Schiffe, Fahrrad und Fußwege berücksichtigen müssen. Forscher vom Karlsruher Institut für Technologie KIT und der Uni Freiburg haben für ihr Forschungsprojekt, einen intermodalen Routenplaner, den mit einer Million US-Dollar dotierten Google Focused Research Award erhalten. Er passt sich in Echtzeit an und reagiert auf Staus oder Fahrplanänderungen. www.kit.edu


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MOBILITÄT DER ZUKUNFT

— Unternehmensbeitrag SALZGITTER AG —

Innovative Stahlwerkstoffe für die Zukunft Ressourceneffiziente Herstellung neuer Leichtbaustähle mit der innovativen Bandgießtechnologie bei der Salzgitter AG Auch in der Zukunft führt kein Weg an Stahl vorbei. Um den Herausforderungen unserer Zeit mit ihren aktuellen Megatrends – Urbanisierung, Mobilität, Energieeffizienz und Zugang zu Ressourcen wie Wasser und Energie – begegnen zu können, werden innovative Stahlwerkstoffe benötigt. Der nachhaltige Zugriff auf die Ressource Energie lässt sich nur mit den sogenannten »grünen Technologien« effizient mit Stahl realisieren. Zwei Beispiele sind der Bau von Windkraftanlagen und der automobile Leichtbau. In einer Studie der Boston Consulting Group aus 2010 wird gezeigt, dass ein Drittel der für Deutschland geplanten CO2-Reduktionen allein durch die konsequente Verwendung von Stahlprodukten verwirklicht werden kann. Stahl kommt somit gerade im Klimaschutz eine Schlüsselrolle zu. Der Salzgitter-Konzern optimiert nicht nur bekannte Werkstoffkonzepte, sondern entwickelt auch völlig neuartige Stahlwerkstoffe und Produktionsprozesse. Die Belt Casting Technology

(BCT®), ein einzigartiges Verfahren zur Flachstahlproduktion, wird aktuell weltweit erstmalig gemeinsam mit der SMS Siemag AG in einer industriellen Pilotanlage am Standort Peine realisiert. Die Besonderheit beim BCT®-Verfahren liegt darin, dass der flüssige Stahl in nur 15 mm Dicke auf ein umlaufendes, von unten intensiv gekühltes Gießband gegossen wird. Bisher wird bei konventionellen Herstellprozessen zunächst ein 250 mm dicker Strang vertikal vergossen und anschließend auf bis zu 2 mm herunter gewalzt. Durch die innovative BCT®Technologie lassen sich hohe Energieund CO2-Einsparungen erzielen. Zusätzlich kann die Bandgießtechnologie noch mit einem Inline-Walzprozess kombiniert werden, wodurch sich weitere Einsparpotentiale und die Möglichkeit für ein kompakteres Anlagenlayout ergeben. Neben den energetischen Vorteilen ermöglicht die besondere Prozessführung des Bandgießens die Herstellung völlig neuartiger Stähle, die sich konventionell so nicht herstellen lassen.

Der von der Salzgitter AG entwickelte HSD®-Stahl ist ein Vertreter solcher neuartigen Stähle. Durch seine außergewöhnliche Verformbarkeit bei gleichzeitig sehr hoher Festigkeit und das hohe Energieaufnahmevermögen ist der Stahl prädestiniert für den Einsatz in Crash-relevanten Automobilteilen und vielen anderen Anwendungen.

Der HSD®-Stahl (links) zeigt im Vergleich zu mit einem heute gebräuchlichen höchstfesten Dualphasenstahl (rechts) bei gleicher Bauteilgeometrie und Wandstärke eine deutlich höhere Energieaufnahme bei gleicher Crash-artiger Beanspruchung. Dadurch erhöht sich die Sicherheit und der Konstrukteur hat einen größeren Gestaltungsspielraum bei der Auslegung der einzelnen Komponenten.

Was auch immer Sie vorhaben.

Leichtbaulösungen aus Stahl. Zum Beispiel für die Automobilindustrie.

www.salzgitter -ag.de

Durch den Einsatz von HSD®Stahl lassen sich leichtere, Kraftstoff sparende Fahrzeuge ohne Abstriche in der Sicherheit konstruieren. Blechbauteile können aufgrund der herausragenden Eigenschaften des HSD®Stahls dünnwandiger ausgeführt werden. Ein zusätzliches Leichtbaupotenzial ergibt sich aus der um 5 % geringeren Dichte im Vergleich zu konventionellen Stählen. Die einzelnen Potenziale addieren sich auf bis zu 30 % Gewichtsersparnis, die in der Nutzungsphase zusätzlich zur Ressourceneinsparung beitragen. Die neue Bandgießtechnologie ermöglicht eine ressourcenschonende Herstellung von Flachstahlprodukten. HSD®-Stahl ist ein Vertreter eines vollkommen neuen Werkstoffspektrums, dass sich nur mit dieser Bandgießtechnologie effizient herstellen lässt. Die Kombination sorgt dafür, dass Stahl die steigenden Anforderungen der Zukunft erfüllen wird. www.salzgitter-ag.de


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Die Klassiker von morgen Neue Anforderungen an Sparsamkeit und Sicherheit sorgen für einen Innovationsschub in der Entwicklung von Benzin-Fahrzeugen.

Kai Kolwitz / Redaktion

bridsysteme erlauben es, beim Bremsen Strom zu erzeugen, der zum Fahren genutzt werden kann. Besonders viel Kreativität verwenden Konstrukier Räder, ein Lenkrad, Gas- und Bremspeteure darauf, Gewicht zu sparen. Der kommende dal – eigentlich schien das Thema »Auto« Audi A3 zum Beispiel wird wieder so leicht sein wie schon vor 20 oder 30 Jahren weitgehend das Ursprungsmodell in den Neunzigern, auch beim ausentwickelt zu sein. Doch in Zeiten von Treibhausin diesem Jahr vorgestellten Mercedes SL wurden effekt und hoher Benzinpreise haben die Themen gegenüber dem Vorgänger mehr als hundert KiNachhaltigkeit und Sparsamkeit im Automobilbau logramm eingespart. Grund dafür sind bei beiden neues Gewicht bekommen. Zwar wird mit Hochvor allem Bauteile aus Aluminium statt aus Stahl, druck an alltagstauglichen Elektroautos gearbeitet, Mercedes verbaut außerdem sogar Titan. doch vieles spricht dafür, dass der VerbrennungsmoHochfeste Stähle sind inzwischen Standard, also tor noch eine ganze Reihe von Jahren Autos antreiben Materialien, die bei geringerer Dimensionierung die wird. Zumal in der Technik noch viel Sparpotenzial gleiche Festigkeit bieten wie vorher dickere Träger. steckt. Schon die letzten Jahre haben beeindruckende Und noch weitere neue, leichte Materialien sollen in Fortschritte gebracht: Wo in der Kompaktklasse vor den kommenden Jahren fit für die Fertigung wereiniger Zeit noch Normverbräuche von sechs oder den: Bei BMW forscht man am Einsatz von Karbon sieben Litern Usus waren, ist hier eine Vier vor dem in der Großserie, andere erproben Scheiben oder Komma fast schon Standard. Selbst eine Drei sieht sogar Felgen aus Kunststoffen, an der Universität man immer öfter. Kassel bringt man selbst Holz wieder ins Gespräch: Möglich gemacht hat die neue Sparsamkeit nicht Nach Angaben der Wissenschaftler verhält es sich zuletzt ein Umdenken in Sachen Prestige: War noch gut bei Crashs, es ist leichter als vergleichbare Partien vor wenigen Jahren die Zahl der Zylinder das Maß aus Stahl – und biologisch zu 100 Prozent abbaubar. für die Potenz des zugehörigen Fahrzeugs, so lässt Außerdem wird Elektronik in den kommenden sich Mercedes’ Flaggschiff, Jahren immer mehr dabei heldie S-Klasse, inzwischen mit fen, vorausschauend zu fahren einem Vierzylinder-Diesel beund so Kraftstoff zu sparen: »Möglich gemacht hat die Bei Porsche kombiniert man stellen. Den neuen Golf wird es ab Herbst mit einem Vierzylinim Versuch bereits den Temneue Sparsamkeit nicht der geben, bei dem zwei Zylinpomat mit Daten aus der Strader stillgelegt werden können, ßenkarte. Ein so ausgestatteter zuletzt ein Umdenken in wenn ihre Leistung gerade Wagen kann sanft herunterSachen Prestige.« nicht benötigt wird. Und bei bremsen, wenn er weiß, dass Kleinwagen wie Opel Corsa die Kurve kommt, und er weiß oder VW Polo gelten Dreizygenau, wie viel Gas an ihrem linder inzwischen nicht als Behelf für Sparsame mit Ausgang sinnvoll ist. Bisherige Tests haben ergeben, geringen Ansprüchen, sondern als adäquate Eindass ein Auto auf diese Art knapp 20 Prozent sparstiegsmotorisierung. samer unterwegs sein könnte – und dabei zügiger, Dabei sorgen Aufladung per Turbo oder Komweil der Computer besser weiß, wo der Grenzbereich pressor und Direkteinspritzung für Fahrleistungen, liegt als ein menschlicher Fahrer. die denen der größeren Vorgängermotoren nicht Der Fahrer muss nur noch eingreifen, wenn etwas nachstehen. Vieles weitere hat geholfen, Autos sparUnerwartetes passiert. Schon heute sind sogar Prosamer zu machen und bietet Potenzial für die Zutotypen unterwegs, die komplett ohne menschliche kunft: Start-Stopp-Systeme zum Beispiel oder enger Hilfe durch den Verkehr kommen. Und Serienfahrgestufte Getriebe, die Motoren stets in der Nähe ihres zeuge haben bereits die meisten Features an Bord, die effizientesten Drehzahlbereichs laufen lassen. Hyman braucht, um sich vom Rechner fahren zu lassen:

V

Tempomat und Abstandsradar, Bremsassistent, Fußgänger- oder Verkehrszeichenerkennung, Navigation und die Überwachung des Toten Winkels. Nur noch Passagier im eigenen Auto? Natürlich hat niemand die Absicht, den Menschen in kommenden Fahrzeuggenerationen dazu zu degradieren. So wie es derzeit aussieht, werden die Autos von morgen beides können: perfekten Fahrspaß bieten auf kurvigen Landstraßen an der Küste – und dafür sorgen, dass der Weg zur Arbeit angenehmer, sicherer und sparsamer wird.

Hintergrund: Kraftstoffe E10, Super und Super Plus, dazu Diesel und die diversen Premiumsorten der Ölkonzerne: Die Konkurrenz der Sorten könnte in Zukunft noch größer werden: Erdgas, Autogas, vielleicht Wasserstoff, nebenan Stromtankstellen und Akku-Stationen, an denen man leere gegen volle Batterien wechseln kann. Welcher Tankstellenbetreiber soll das alles noch vorrätig halten? Viel spricht dafür, dass wir in Zukunft mit der Energiequelle fahren werden, für die als erste flächendeckend Infrastruktur zur Verfügung steht. Noch lässt sich nicht erkennen, wer den Wettbewerb gewinnen wird. Zwar liegen Autogas mit deutschlandweit rund 6500 und Erdgas mit 900 Stationen unter den alternativen Kraftstoffen an der Spitze. Doch auch diese Stoffe sind fossil, bei ihrer Verbrennung entstehen Abgase. Wasserstoff kann mittels Brennstoffzelle in Strom umgewandelt werden und dann Elektromobile antreiben. Derzeit gibt es nur 15 WasserstoffTankstellen. 50 weitere will Verkehrsminister Peter Ramsauer bis 2015 fördern, doch das Ergebnis wäre immer noch eine verschwindend geringe Zahl. Die Kosten für die wenigen Standorte belaufen sich auf rund 40 Millionen Euro – die Zahl zeigt, was es kosten würde, ein Netz von Stationen für eine neue Kraftquelle aufzubauen, das mit dem Netz von Zapfsäulen für Benzin mithalten kann.


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MOBILITÄT DER ZUKUNFT

— Unternehmensbeitrag ERNST & YOUNG —

Schnell, bequem und nachhaltig Die Mobilität ist im Wandel. Veränderte Präferenzen und Klimaschutzziele erfordern neue Konzepte.

»Die Mobilitätswende wird kommen« Dr. Rainer Scholz ist Leiter Telematik und Mobility bei Ernst & Young und erklärt, welche Auswirkungen die veränderten Rahmenbedingungen haben werden. Wie reagiert die Automobilindustrie auf die veränderten Mobilitätspräferenzen?

Immer mehr Menschen leben in Städten. Die Urbanisation führt dazu, dass sich die individuellen Mobilitätspräferenzen verschieben. Vor allem jüngere Leute in der Großstadt finden es zunehmend weniger wichtig einen eigenen PKW zu besitzen. Nach dem Motto »Nutzen statt Besitzen« ist das Auto als Statussymbol nebensächlicher geworden. Hinzu kommt der begrenzte Zugang zur Stadt: Parkplätze sind knapp und Parkgebühren sind in innerstädtischen Bezirken hoch. Die Unterhaltskosten für das eigene Auto – vor allem für Sprit – steigen. Dieser Trend wird sich auch in Zukunft weiter fortsetzen angesichts der Verknappung fossiler Energien. Gleichzeitig legen deutsche Verbraucher einen großen Wert auf eine uneingeschränkte Mobilität. Ohne eigenen PKW soll das Vorankommen gün-

stiger, genauso bequem und schnell sein. Von den Mobilitätsdienstleistern einer Stadt erwarten die Menschen eine ähnliche Transportleistung, wie es mit dem Privatauto der Fall wäre. Ein weiterer Faktor, der den Mobilitätswandel vorantreibt, ist die Nachhaltigkeit. Städte und Regierungen bemühen sich, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu gestalten. Das verringert den CO2-Ausstoß auf den Straßen und hilft bei der Erreichung der Klimaziele. Daher nimmt das Konzept der »intermodalen Mobilität« immer mehr Form an. Es steht für die Verbindung mehrerer Verkehrsträger: Eine mehrgliedrige Verkehrskette kombiniert Busse, Schienenverkehr, Leihfahrräder oder das (Carsharing-)Auto möglichst optimal, damit Verbraucher ihr Ziel schnell, bequem und nachhaltig erreichen.

»Ernst & Young - wir bewegen nachhaltig«

Die Automobilindustrie sieht sich einer fundamentalen Veränderung ihres Geschäftsmodells gegenüber. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, muss sie sich auch weiterhin den Anteil sichern, den die Menschen für Mobilität ausgeben möchten und können. Daher gehen die Hersteller immer mehr von einem produkt- zu einem serviceorientierten Ansatz über. Dr. RAINER Scholz So hat zum Beispiel Daimler mit car2go ein absolut neuarLeiter der Telematik und tiges Konzept geschaffen, bei dem Leihautos innerhalb eines Mobility, Ernst & Young Stadtgebietes überall angemietet und stehengelassen werden können. Auch BMW ist mit DriveNow in den Markt der Carsharing-Anbieter eingetreten, genauso wie VW mit Quicar. Wie verändert sich das Auto selber?

Auf den Markt kommen künftig kleinere und kraftstoffeffizientere Wagen. Vor allem aber werden künftige Autos mit mehr Technik ausgestattet sein. Das Smartphone ist schon jetzt überall zum ständigen Begleiter geworden, und auch im Auto wollen die Menschen vernetzt sein. BMW hat zum Beispiel mit Connected Drive ein umfassendes Informations- und Sicherheitssystem geschaffen, das Fahrer, Auto und Umwelt vernetzt und das Autofahren unterhaltsamer und sicherer macht. Mit dem System Sync & MyFord Touch holt Ford die Internet-Wolke ins Auto. Somit geht für Autobauer der Trend dahin, dass sie in den neuen Geschäftsfeldern wie Telematik – oder auch Carsharing – mehr Partnerschaften mit Spezialanbietern eingehen. Neue Kooperationen sind aber nicht nur in der Automobilindustrie, sondern für alle Mobilitätsanbieter essentiell. Inwiefern werden Kooperationen wichtiger?

Aus meiner täglichen Erfahrung als Berater ist es jetzt wichtig, dass Städte, die Automobilindustrie und Dienstleister, also die diversen Stakeholder – in neuen Mobilitätskonzepten noch viel intensiver kooperieren. Ein guter Ansatz wurde zum Beispiel mit HANNOVERmobil geschaffen. Dieses Mobilitätspaket enthält neben dem ÖPNV-Angebot auch eine Bahncard, die Möglichkeit zur Nutzung von Carsharing-Autos und Rabatte für Taxifahrten. Interessant ist auch die Idee eines einzigen Abrechnungssystems für alle Verkehrsmittel einer Stadt. Erste Ansätze gibt es zum Beispiel bereits in London: Mit der Oyster card können alle Fahrten im öffentlichen Personennahverkehr und in der National Rail bargeldlos bezahlt werden. Vorstellbar wäre, dass mit einer solchen elektronischen Fahrkarte auch Leihfahrräder und -autos oder Taxifahrten bezahlt werden. Welches Verkehrsmittel ist Ihrer Meinung nach zukunftsträchtig?

Ernst & Young* ist eine der drei großen deutschen Prüfungs- und Beratungsorganisationen. In der Steuerberatung ist Ernst & Young deutscher Marktführer. Das Unternehmen beschäftigt rund 7.000 Mitarbeiter an 22 Standorten und erzielte im Geschäftsjahr 2010/2011 einen Umsatz von 1,14 Milliarden Euro. Gemeinsam mit den 152.000 Mitarbeitern der internationalen Ernst & Young-Organisation betreut Ernst & Young Mandanten überall auf der Welt. Ernst & Young bietet sowohl großen als auch mittelständischen Unternehmen ein umfangreiches Portfolio von Dienstleistungen an: Wirtschaftsprüfung, Steuerberatung, Rechtsberatung, Transaktionsberatung, Advisory Services und Immobilienberatung. http://www.ey.com

*Der Name Ernst & Young bezieht sich in diesem Profil auf alle deutschen Mitgliedsunternehmen von Ernst &Young Global Limited (EYG), einer Gesellschaft mit beschränkter Haftung nach englischem Recht. Jedes EYG Mitgliedsunternehmen ist rechtlich selbstständig und unabhängig und haftet nicht für das Handeln und Unterlassen der jeweils anderen Mitgliedsunternehmen.

In vielen Städten in Nord- und Südamerika erfahren Busse eine neue Bedeutung als Verkehrsmittel. In einem sogenannten Bus Rapid Transit-System werden verkehrstechnisch wichtige Korridore definiert, die im Minutentakt bedient werden. Eigene Busspuren beschleunigen die Reise gegenüber dem Individualverkehr. Das schafft ein komfortables Premiumangebot, das kundenfreundlich und leicht zugänglich ist. Der Vorteil ist, dass die Implementierungskosten deutlich günstiger und schneller zu realisieren sind als beim schienengebundenen Verkehr. Pendler kommen so kostengünstiger und schneller an ihr Ziel. Das entlastet Städte und trägt zum Umweltschutz bei. Welche anderen Maßnahmen können den Verkehr noch nachhaltiger gestalten?

Ein wirklich wirksames Mittel, um das Verkehrsaufkommen und damit die Umweltbelastung in Innenstädten zu reduzieren ist die City-Maut. Sie existiert bereits in Städten wie Stockholm, London oder Singapur. In Stockholm reduzierte sich das Verkehrsaufkommen so um 22 Prozent. Außerdem dienen die Einnahmen auch zur Re-Finanzierung der Straßeninfrastruktur. In Deutschland ist das Thema City-Maut zwar umstritten. Ich meine aber es ist wichtig, dieses Instrument in der Öffentlichkeit zu diskutieren und die Vor- und Nachteile abzuwägen. Schließlich ist der Anteil des Individualverkehrs noch recht hoch. Die Mobilitätswende wird jedoch kommen.


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E-Mobilität

Wettlauf der E-Mobile

Die neuen Elektro-Autos Golf blue-e-motion

Sein Web-Tagebuch machte ihn bekannt: Florian Fritsch war einer der ersten Deutschen, der sich den Tesla Roadster zulegte. Der elektrisch betriebene Sportwagen, mit dem sich Filmstars in Hollywood gerne zeigen, ist auch hierzulande eine gute Werbung für E-Mobilität. Wo immer der Regensburger mit seinem orangefarbenen Flitzer auftaucht, wird er bestaunt, vor allem von Schülern. Sie gehören laut Fritsch »zu der Generation, für die das Fahren mit Elektroautos bereits völlig normal sein wird, wenn sie in ein paar Jahren ihren Führerschein machen dürfen«.

Umweltfreundlicher Klassiker Markteinführung: 2013 Höchstgeschwindigkeit: 135 km/h Motorleistung: 115 PS Reichweite mit einer Akkuladung: rund 150 Kilometer Preis: 30.000 bis 40.000 Euro (Schätzung)

BMW i3

Kompakte E-Limousine Markteinführung: 2013 Höchstgeschwindigkeit: 150 km/h Motorleistung: 170 PS Reichweite mit einer Akkuladung: rund 150 Kilometer Preis: 40.000 bis 50.000 Euro (Schätzung)

Mirko Heinemann / Redaktion

Mitsubishi iMiEV

W

Alltagstaugliches E-Mobil Markteinführung: erfolgt Höchstgeschwindigkeit: 130 km/h Motorleistung: 67 PS Reichweite mit einer Akkuladung: rund 150 Kilometer Preis: 29.300 Euro

Smart fortwo electric drive

Wendiges Stadtauto Markteinführung: 2012 Höchstgeschwindigkeit: 125 km/h Motorleistung: 75 PS Reichweite mit einer Akkuladung: 140 Kilometer Preis: ab 18.910 Euro

Niedlicher Minivan Markteinführung: erfolgt Höchstgeschwindigkeit: 110 km/h Motorleistung: 24 PS Reichweite mit einer Akkuladung: 130 Kilometer Preis: ab 19.500 Euro

Fotos: Hersteller

mia

ird es wirklich so kommen? Skeptiker führen an, die Technologie sei noch nicht ausgereift. Doch nicht nur Florian Fritsch ist überzeugt davon, dass elektrisch betriebenen Fahrzeugen die Zukunft gehört. Knapp 5.000 Elektroautos fahren heute auf Deutschlands Straßen, bis 2020 sollen es eine Million sein. Dieses politische Ziel fördert die Bundesregierung mit einer Milliarde Euro bis zum Ende der Legislaturperiode 2014. Der Vorsitzende des Lenkungskreises der Nationalen Plattform Elektromobilität (NPE), Henning Kagermann, spricht von einer »kalkulierbaren Erfolgsstory« und sagt: »Es ist für alle klar: Elektromobilität wird sich durchsetzen.« Im April diesen Jahres wurden von der Bundesregierung vier Modellregionen als »Schaufenster E-Mobilität« ausgewählt. Sie sollen binnen drei Jahren mit einem Betrag von bis zu 180 Millionen Euro gefördert werden. Danach wird in Baden-Württemberg, Bayern/Sachsen, Berlin/Brandenburg und Niedersachsen eine begrenzte Infrastruktur für EMobile errichtet. Viele Autobauer haben bereits elektrisch betriebene Serienfahrzeuge im Angebot oder werden sie im kommenden Jahr auf den Markt bringen: Asiatische, französische, aber auch deutsche Hersteller mischen ganz vorne mit: 2013 sollen bei VW der Golf blue-e-motion und der Kleinstwagen Up als Elektroversionen kommen, speziell für den chinesischen Markt wird der E-Lavida entwickelt. Daimler hat den Smart bereits als elektrisch betriebene Version an den Start gebracht, von BMW wird es den BMW i3 geben, ein E-Mobil für Ballungsräume. Doch auch im deutschen Mittelstand tut sich einiges. Lücken, die Konzerne lassen, werden kreativ besetzt. Bei der Wahl zum Elektroauto des Jahres der Fachmagazine »Auto Bild« und »Auto Test« wurde nicht etwa das Konzept eines großes Herstellers ausgezeichnet, sondern der E-Kleintransporter »mia« eines deutsch-französischen Unternehmens. Die »mia«, ein drei- bis

viersitziger Minivan, wurde von dem ehemaligen Volkswagen-Chefdesigner Murat Günak extra für den Einsatz in Ballungsräumen entwickelt. Auch andere Mittelständler, etwa das Unternehmen »German E-Cars« in Kassel, stellen elektrisch betriebene Lieferwagen und PKW her. Die Unternehmen Karabag, Still und Promotor wollen ein eigenes Service- und Vertriebsnetz für E-Fahrzeuge etablieren. Die Aufbruchstimmung wird getrübt von einem Problem: der mangelnden Reichweite. Kaum mehr als 150 Kilometer schaffen herkömmliche Elektroautos. Nun hat Tesla in den USA bereits mit dem Model S eine große Limousine auf dem Markt gebracht, die mit der größten Batterieausführung eine Reichweite von bis zu 480 Kilometer schaffen soll. Das wäre eine Revolution. Eine andere Crux sind die langen Ladezeiten: mehrere Stunden müssen E-Autos an einer herkömmlichen Steckdose verbringen, bis der Akku voll ist. Zudem steckt die Lade-Infrastruktur noch in den Kinderschuhen. Immerhin haben sich jetzt Audi, BMW, Chrysler, Daimler, Ford, GM, Porsche und Volkswagen auf einen SchnellladeStandard geeinigt, mit dem alle Elektroautos in Zukunft kompatibel sein sollen. Danach soll ein Elektroauto binnen 20 Minuten voll aufgeladen sein. 2013 sollen die ersten Autos mit dem Standard ausgeliefert werden. Dennoch wird es noch Jahre dauern, bis alle Aufladestationen damit ausgerüstet sind. Deshalb kann E-Mobilität am besten auf Kurzstrecken in Ballungsräumen funktionieren – und zusammen mit neu zu entwickelnden CarSharing-Modellen. Davon ist Johann Tomforde überzeugt. Der Entwickler des »Smart« bastelt in seinem Ruhestand an seinem Elektroauto Teamo und bekommt dafür vier Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium. Sein Wagen ist für Ballungsräume ausgelegt: Er ist leicht, hat austauschbare Komponenten und Batterien, die sich mit anderen der Car-Sharing-Flotte zusammenschalten lassen und an Abstellplätzen automatisch aufladen.


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MOBILITÄT DER ZUKUNFT

— Unternehmensbeitrag Hubject GmbH—

Wegbereiter der Elektromobilität • Gründung des Gemeinschaftsunter nehmens durch sechs deutsche Groß unternehmen • Entwicklung einer offenen Daten plattform für Roaming und Clearing in der Elektromobilität • Kompatibilitätslogo an Ladepunkten als eindeutiges Identifikationsmerkmal • Europaweite Umsetzung als lang fristiges Ziel Ein zentraler Baustein für die Verbreitung der Elektromobilität in Deutschland ist ein komfortabler und zuverlässiger Zugang zur bundesweiten Ladeinfrastruktur. Mit der Gründung der Hubject GmbH haben die BMW Group, Bosch, Daimler, EnBW sowie RWE und Siemens den Grundstein zur Entwicklung einer offenen Datenplattform für Roaming und Clearing in der Elektromobilität gelegt. Die gemeinsame Entwicklung von Standards und Prozessen im Umfeld der Elektromobilität und die Offenheit zur Einbindung weiterer Partner bereiten den Weg in eine emissionsfreie Zukunft. Durch das gemeinsame Kompatibilitätslogo wird nicht nur ein neuer Standard gesetzt, der eine effiziente

Anbindung verschiedenster Auftraggeber und Partner ermöglicht, sondern auch das Vertrauen und die Sicherheit für die Kunden gestärkt. Durch die Datenplattform von Hubject wird Roaming in der Elektromobilität unkomplizierter als im Umfeld der Telekommunikation – gleichzeitig wird die Elektromobilität durch die Bereitstellung zusätzlicher Leistungen rund um das Elektrofahrzeug und die Ladeinfrastruktur vielseitiger und für den

Ladeinfrastruktur

Kernfunktionen (z.B. Laden und Abrechnen)

Mehrwertdienste (z.B. Status der Ladesäule)

Anonyme Sammlung und Weitergabe von Daten

Verschiedene Roaming Partner Quelle: Hubject

Kunden durch die Nutzbarkeit eines bundesweit angeschlossenen Ladenetzes attraktiver. Neben der Unterstützung unterschiedlicher Abrechnungssysteme stellt die neue Plattform die Vernetzung von Zugangs-, Lade- und Serviceprozessen sowie die Erweiterung des Produktangebotes und der Dienstleistungen rund um die Elektromobilität in den Fokus. Die Entwicklung eines einheitlichen Systemstandards für den Datenaustausch bildet die Basis für ein normgerechtes Netzwerk, in dem die erforderlichen Daten für Energielieferanten, Fahrzeughersteller, Ladesäulenbetreiber und Anbieter von Mehrwertdiensten in anonymisierter Form zur Wahrung des Datenschutzes bereitgestellt werden können. Dienstleistern aus unterschiedlichsten Branchen im Bereich der Elektromobilität und ihren Kunden wird die offene Plattform die Nutzung der bundesweiten Infrastruktur zu marktfähigen Preisen ermöglichen. Damit werden die Voraussetzungen geschaffen, dass mit neuen, nutzerorientierten Geschäftsmodellen auch eine schnelle Marktdurchdringung und eine höhere Akzeptanz

der Elektromobilität erreicht werden kann. Mit Hubject werden nicht nur Schlüsselindustrien miteinander verbunden und die Elektromobilität zur Marktreife geführt. Hubject möchte die vorhandenen Ergebnisse aus Forschungsprojekten und Modellregionen aufnehmen, gemeinsam zu nutzerfreundlichen Produkten weiterentwickeln und im Markt einführen. Dabei liegt nur vorerst der Fokus auf dem deutschen Markt – die europaweite Anbindung von Ladesäulen hat sich Hubject als klares Ziel gesetzt. Um den Anforderungen der Energiewende gerecht zu werden, wird der ausgespeiste Strom der an Hubject angeschlossenen Ladesäulen zu 100% aus erneuerbaren Energien stammen. Hubject leistet damit nicht nur einen entscheidenden Beitrag, die Elektromobilität als echte grüne Technologie zu etablieren, sondern auch die Akzeptanz bei den Kunden zu steigern. Diese Leitlinien, Produkte und Ziele machen Hubject zum Wegbereiter in die Zukunft der Elektromobilität. www.hubject.com

— Unternehmensbeitrag SCHAEFFLER —

Die automobile Zukunft ist vielseitig Volt und Oktan bestimmen die Zukunft Wir sind auf dem Weg ins Elektrozeitalter: Wie ist es aus Ihrer Sicht um die Mobilität der Zukunft bestellt?

Aus unserer Sicht sehr gut. Schaeffler steht für »Efficient FuProf. Peter Gutzmer ture Mobility« und Schaeffler wird mit innovaEntwicklungsvorstand tiven Produkten und Lösungen zur Bewältigung der Herausforderungen der Mobilität und Energieeffizienz von heute, morgen und übermorgen beitragen. Spielt für Sie der klassische Verbrennungsmotor weiterhin eine Rolle?

Ja, durchaus. Der Verbrennungsmotor wird noch Jahrzehnte lang eine wichtige Rolle spielen. Wir sehen hier ein Optimierungspotenzial von insgesamt 20 bis 30 Prozent. Doch unsere Ingenieure denken und entwickeln in allen Facetten. Für die Hybridisierung des Antriebsstrangs bieten wir eine Menge intelligenter Produkte an. Und auch für die reine Elektromobilität bieten wir ausgeklügelte Produkte.

Sie meinen also, die Hybridisierung ist der Schlüssel zur Elektromobilität?

Verbrennungsmotor und Elektromobilität stehen für Schaeffler nicht im Gegensatz zueinander. Viele Konzepte mit Downsizing- und DownspeedingAnsätzen bei Verbrennungsmotoren werden erst durch elektrifizierte Lösungen zu einer vom Käufer akzeptierten Marktreife gebracht. Somit wird Schaeffler auf absehbare Zeit beide Entwicklungsschienen gleichzeitig weiter intensiv bearbeiten. Gibt es bei Schaeffler bereits konkrete Produktansätze für die Hybridisierung des Antriebsstrang?

Ja, sicher gibt es die. Ein Serienbeispiel sind Kupplungssysteme inklusive Aktorik, die eine optimale Verbindung von Elektromotor und Verbrennungsmotor beim Parallelhybrid herstellen. Ergänzend bietet Schaeffler Spann- und Dämpfungssysteme für den gesamten Riementrieb an, ebenso wie mechatronische Elemente für die Getriebesteuerung. Mittelfristig plant Schaeffler einen »elektrischen Allradantrieb« wie wir ihn erstmals in unserem Entwicklungsträger ACTIVeDRIVE gezeigt haben.

Bei diesem sogenannten Schaeffler eDifferenzial handelt es sich um eine »elektrische Achse«, die zwei unterschiedlich dimensionierte Elektromaschinen sowie ein Planetengetriebe, ein Getriebe zur aktiven Drehmomentverteilung und – als zentrales Element – ein Schaeffler Leichtbaudifferenzial mit Stirnradverzahnung miteinander kombiniert. Diese innovative Kombination des Elektroantriebs ermöglicht ein sogenanntes Torque Vectoring und bietet damit einerseits neue fahrdynamische Qualitäten sowie Sicherheitspotenziale. Und sie gibt unseren Kunden die Möglichkeit, bei der Elektrifizierung auch die ganz wichtige emotionale Seite zu bedienen.

Werden reine Elektroautos auf unseren Straßen eine wahrnehmbare Größe werden?

Die größten Potenziale für das rein elektrische Fahren liegen für uns in der urbanen Mobilität der boomenden Megacitys, um lokal emissionsfreies Fahren sicherzustellen. Hier entstehen neue Fahrzeugkonzepte, die der angespannten Verkehrssituation gerecht werden. Schaeffler leistet auch hier bereits heute einen wesentlichen Beitrag mit der Entwicklung von Radnabenantrieben, welche die Manövrierbarkeit deutlich verbessern und die Möglichkeit für Automobile mit neuen Raumkonzepten schaffen. www.schaeffler.de

Der Schaeffler ACTIVeDRIVE mit elektrischer Achse bei der 1. Bodensee Elektrik.


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Verbindet euch! Mobiles Internet erweitert die Möglichkeiten. Aber können wir sie überhaupt nutzen?

Lars Klaaßen / Redaktion

I

mmer und überall online sein, mit Hilfe von Apps fast alle alltäglichen Dinge regeln, sich über soziale Netzwerke permanent mit unglaublich vielen Leuten austauschen: Das mobile Internet eröffnet uns über Smartphones und Tablets Möglichkeiten, die noch vor kurzem unglaublich geklungen hätten. Aber kommen wir mit diesen neuen Möglichkeiten wirklich zurecht? Solange wir online sind, ist unsere Aufmerksamkeit gefordert – mit Smartphone in der Tasche also latent immer. All die Informationsströme, die unsere Möglichkeiten erweitern, müssen kontrolliert werden. Das kostet Zeit und Konzentration. Die Kunst, damit klar zu kommen, besteht darin, die Flut der Signale zu filtern, so wie wir es auch beim Autofahren machen. »Wir filtern aus einer Milliarde Bits pro Sekunde etwa 100 heraus, die das Gehirn verarbeiten kann«, so Reinhard Oppermann, Professor am Institut für Computervisualistik der Universität Koblenz. Auf der einen Seite steigert eine gewisse Routine im

Umgang mit all den Kanälen unseren Aktionsradius. »Aber auf der anderen Seite ist es auch ungeheuer wichtig, sich Freiräume für Kreativität und Gründlichkeit zu schaffen, weil wir uns sonst überfordern und gar nichts mehr geregelt kriegen.« Die neuen Möglichkeiten der digitalen Welt erfordern also vor allem soziale Kompetenzen: »Und diese sollten erlernt werden wie schwimmen und Rad fahren«, sagt Martin Emmer, Professor an der Arbeitsstelle Mediennutzung des Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft der FU. Dass die Grenzen zwischen privatem Leben und Öffentlichkeit sich zunehmend auflösen, lasse sich ohnehin nicht aufhalten. »Das heißt auch: Wir werden sichtbarer, ob wir wollen oder nicht«, so der Experte für Medienwandel. »Selber mitzumischen bringt also mehr Vorteile, als sich rauszuhalten.« Denn wenn man nicht präsent sei, könnten andere das eigene Bild im Internet prägen. Doch es sind vor allem persönliche Chancen, die so viele Menschen in virtuelle Räume ziehen: Die Zahl der quicklebendigen Subkulturen im Internet ist unüberschaubar. Wer dort nicht seine eigene Nische findet, kann sie sich selbst

einrichten. Emmer betont: »Noch nie gab es so viele Möglichkeiten, mit anderen in Kontakt zu treten, die ähnliche Interessen haben.« Doch lauern im Netz nicht auch überall Gefahren? Hinsichtlich dieser Frage nimmt Sandro Gaycken Alarmisten den Wind aus den Segeln. Die teilweise verbreitete Hysterie über Internet-Betrug sei stark übertrieben: »Im vergangenen Jahr wurden gerade mal 26.000 Fälle gemeldet, viele Kleinbetrügereien.« Der Experte für Sicherheit im Internet vom Institut für Informatik der FU Berlin sagt: »Es reicht, im Internet die gleiche Vorsicht walten zu lassen, wie sonst im Alltag auch. Kriminalität und Risiken sollte man nicht überbewerten.« Wer viele kostenlose Angebote wie etwa Facebook oder Apps nutzt, sollte sich aber auch nicht über eine sehr gezielte Werbeflut wundern. Denn in den meist bewusst lang gehaltenen Geschäftsbedingungen, die kaum jemand liest, ist die Weitergabe von Kundendaten fester Bestandteil. Das ist der indirekte Preis, den die meisten Nutzer im Netz zahlen.

Flexibilität erwünscht! Das mobile Büro wird für immer mehr Arbeitnehmer zur Selbstverständlichkeit.

Axel Novak / Redaktion

D

ie Verkaufsleiter beim Discounter Lidl sind rund um die Uhr unterwegs, um die Mitarbeiter in ihren Filialen zu kontrollieren. Doch weil sie neben der Verkaufsorganisation noch eine Fülle von administrativen Tätigkeiten bewältigen müssen, erhalten sie nun ein iPad. Unter dem Projektnamen »Limo – Lidl Mobile Office« richtet die Handelskette in diesem Jahr für anfangs rund 800 Verkaufsleiter in Deutschland einen mobilen Arbeitsplatz ein. Zwei Millionen Euro will Lidl in Hardware, Schulung und Entwicklung stecken und erhofft sich damit Zeitersparnis für die Filialleiter. Und natürlich setzt Lidl auch auf den Aha-Effekt durch ein attraktives Tool: Das iPad zieht eben immer noch. Tatsächlich setzt Lidl einen Trend um, der seit einigen Jahren besteht. »Viele Arbeitnehmer lösen sich vom persönlichen Arbeitsplatz und nutzen ihre Umgebung oder Räume außerhalb der Büros«, so Stefan

Rief vom Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Rief forscht über Strategien bei der Arbeitsgestaltung. Dabei hat er festgestellt, dass viele Mitarbeiter heute der autonomen Organisation ihrer Arbeit einen hohen Stellenwert einräumten. »Flexibilität ist für diese Mitarbeiter nicht nur eine Floskel, sondern gewollt«, so Rief. Alles, was der Mitarbeiter braucht, ist ein Internetzugang. Damit gelangt er dann an die Dokumente, die sein Unternehmen ihm zuvor in durch Cloud Services zur Verfügung gestellt hat, auf InternetServern ausserhalb des Firmengebäudes. Lange Zeit stießen solche Dienstleistungen in Deutschland auf eine gewisse Skepsis, auch bei den Unternehmen, hat Branchenverband BITKOM festgestellt. Dabei ist Cloud-Computing rechtlich einfach eine andere Form des Outsourcing. Auch bringt das Cloud Computing mehr Flexibilität, reduziert die Verwaltungsund Bürokosten und vereinfacht die Prozesse im Unternehmen. Durch so genanntes Mobile Recruiting zum Beispiel suchen Firmen via Smartphone-App heute schon nach Nachwuchs.

Deshalb wollen nun immer mehr Unternehmen die organisatorischen Voraussetzungen schaffen, um Cloud Computing mit Erfolg umzusetzen. Laut einer Studie der Marktforscher der IDC Central Europe GmbH setzen bereits über 40 Prozent der Unternehmen Cloud Computing ein oder führen es gerade ein – nur ein Jahr zuvor waren es knapp 27 Prozent. Vor allem die Großunternehmen – mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen mit mehr als 1.000 PC-Arbeitsplätzen – planen Cloud Services in den kommenden ein bis zwei Jahren. Damit steht vielen interessierten Mitarbeitern die Tür in die neue Arbeitswelt offen. Eigene Zeiteinteilung und Zeitersparnis sind die größten Vorteile. Doch auch Nachteile gibt es: Die Trennung zwischen Privatleben und Büro verschwimmt. Auch für die eigene Karriere ist die Präsenz in der Firma immer noch wichtig. Welcher Chef sieht schon, ob zu Hause am Abend noch die Schreibtischlampe brennt?


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MOBILITÄT DER ZUKUNFT

— Unternehmensbeitrag TELEFÓNICA GERMANY —

Der vernetzte Mensch Mit Notebooks und Smartphones ist man heute immer »on«, kann überall arbeiten und jederzeit mit Freunden und Familie in Kontakt treten. Doch die Vorteile dieser Marc Irmisch Entwicklung sind Vice President Small & Medium Enterprises & längst noch nicht SoHo Business, ausgeschöpft. Wir Telefónica Germany unterhielten uns deswegen mit einem Experten von O2 Business: Marc Irmisch ist Vice President Small & Medium Enterprises & SoHo Business bei Telefónica Germany.

St. Gallen I The Refresh Company mit der Studie »Mobile Business Life«. Und was hat die Studie ergeben?

Das auffälligste Ergebnis bei fast tausend beruflichen Handynutzern: Schon mehr als die Hälfte (52,5 Prozent) bezeichnet sich heute als »mobile Nomaden«, die ihr Büro immer dabei haben. 2012 werden erstmals mehr Smartphones als Handys verkauft, prognostiziert der Branchenverband BITKOM. Die Arbeit lässt sich damit besser einteilen und Geschäftsleute können selbst bestimmen, wo sie tätig sind. Sie müssen nicht erst durch den Berufsverkehr, um ihr Büro zu erreichen. Die Technik befreit sie.

Was bedeutet die mobile Vernetzung für den Business-Bereich?

Welche Folgen hat diese Entwicklung?

Mit Notebooks und Smartphones können Angestellte überall auf ihre Unternehmensdaten, Terminkalender und Kontakte zugreifen. Sie haben ihr Büro sozusagen in der Tasche. Ein Tag im Home Office ist heute genauso üblich wie die Arbeit auf Reisen oder E-Mails auf dem Weg zur Arbeit. Darüber wollten wir mehr erfahren und beauftragten die Zukunftsforscher von CN

Experten erwarten, dass kommendes Jahr 35 Prozent aller Angestellten weltweit mobil arbeiten werden. Das Arbeitsleben hat sich komplett gewandelt und damit ändert sich auch der Bedarf der Unternehmen. Viele Mitarbeiter verbinden ihr Berufs- und Privatleben durch moderne Kommunikation und sind damit viel produktiver. Unsere Studie zeigt, dass die Mehrheit (58,0 Pro-

zent) noch weitaus produktiver arbeiten könnte, wenn ihr Arbeitgeber sie mit den neuesten Endgeräten und Nutzungsoptionen ausstatten würde. Eine moderne Ausstattung erhöht die Mitarbeiterbindung, doch gleichzeitig erhöht sie auch den Bedarf an mobilen Sicherheitslösungen. Deswegen haben wir unser Produktangebot entsprechend überarbeitet. Was können die Unternehmen denn tun, um die Sicherheit zu verbessern?

Grundsätzlich sollte jeder Mitarbeiter verstehen, dass mit einem verlorenen Gerät auch unternehmenskritische Daten in falsche Hände geraten können. Der erste Schritt sollte immer sein, die Mitarbeiter dafür zu sensibilisieren. Vor Viren und Phishing auf Smartphones schützen diejenigen mobilen Sicherheitslösungen am besten, die digitale Schädlinge bereits auf dem Übertragungsweg abfangen. Sie bieten Sicherheit ohne dass Anwender Updates installieren müssen oder die Leistung ihrer Smartphones beeinträchtigt wird. Wir bieten beispielsweise Mobile Security an. Mit dieser Tarifoption werden Viren und Phishing-Angriffe schon im

Mobilfunknetz abgewehrt, bevor sie die Endgeräte erreichen. Und was ist mit den Kosten für die ganze neue Technik?

Alle Unternehmen wollen ihre Kosten kontrollieren und effizienter werden. Deshalb sollten sie regelmäßig prüfen, ob ihre Ausstattung noch zeitgemäß ist. Im Mobilfunk empfehlen sich beispielsweise Flatrates und zusätzliche SIM-Karten für die Internet-Nutzung am Notebook. Außerdem haben viele Geschäftsleute immer zwei Handys für Beruf und Privatleben dabei. Daran störten sich zwei Drittel unserer Studienteilnehmer. Sie wollen nur noch ein Gerät, was sich mit unserer Option Dual Line umsetzen lässt: eine SIM-Karte mit zwei Rufnummern und zwei getrennten Verträgen. Was kommt als nächstes?

Der nächste große Sprung steht mit LTE an: Mit dem flächendeckenden Ausbau und den entsprechenden Endgeräten wird die Digitalisierung der Gesellschaft und damit auch des Geschäftslebens noch weiter vorangetrieben. www.o2business.de

— Unternehmensbeitrag MESSE MÜNCHEN —

ITelligent Mobility: Unternehmen werden mobil Communication World 2012 adressiert, was Entscheider und Profis interessiert »Mobilität der Zukunft« – das heißt nicht nur Veränderung im Privaten, sondern auch im beruflichen Umfeld. Da geht es nicht nur um den Einsatz von mobilen Endgeräten, sondern um das »große Ganze« dahinter: den mobilen Datenzugriff, jederzeit, von überall. Für Unternehmen und Behörden bedeutet dieser neben einem kulturellen Wandel, vor allem neue, infrastrukturelle Herausforderungen. Datensicherheit, Cloud-Technologien oder Compliance sind da nur einige der Themen, neben betriebwirtschaftlichen Aspekten wie Kosten und ROI. Dass sich trotzdem immer mehr

Entscheider in Deutschland für »mehr Cloud und Consumerization« aussprechen, hat seine Gründe. Verschiedenste Studien belegen den Beginn einer Zeitenwende, hin zum mobilen Arbeitsplatz. So soll die mobile Internet-Nutzung schon 2014 die stationäre überholen. Unternehmen werden an mobiler IT also kurz über lang nicht mehr vorbeikommen. Chancen, Risiken und mögliche Vorgehensweisen auf dem Weg in die Mobilität eines Unternehmens beleuchtet die Communication World 2012. Unter dem Motto »ITelligent Mobility« thematisiert die Münchner

Fachmesse mit begleitendem Kongress Gegenwart und Zukunft mobiler Technologien, Strategien und Lösungen für die Geschäftswelt. Die bewusste Parallelität von Kongress und Messe bietet den Besuchern sowohl Einblicke in zukunftsweisende Strategien als auch in Praxisbeispiele. Fachlicher Träger der Veranstaltung ist der BITKOM. Adressiert wird die oberste Führungsspitze sowie Mitarbeiter in leitender Funktion kleiner und mittelständischer Unternehmen aus Industrie, öffentlicher Verwaltung sowie Forschung & Wissenschaft in Süddeutschland und den benachbarten EU-Ländern.

Zu Ausstellern und Vortragenden zählen u.a. Adesso, Cisco, F-Secure, Fabasoft, HDM-I, Infora, Mesonic, M-Net, Qualcomm, SAP, Software AG, SMART Technologies, T-Systems International, Oracle und Versatel.

Messe und Kongress für Mobile IT 09. – 10. Oktober 2012 MOC Veranstaltungscenter München www.communication-world.com

— 12 UNITED NAVIGATION —

Lebenslange Kartenupdates beim neuen Becker Professional 50 Der Navigationsspezialist United Navigation erweitert seine Produktreihe der 5-Zoll Geräte um das Premium-Modell Becker Professional 50 (UVP EUR 249,-). Erstmals bietet Becker seinen Kunden lebenslange Kartenupdates und lebenslange Premium-TMC-Verkehrsmeldungen an. Mit diesem Extra sparen Becker Kunden bares Geld und fahren stets mit aktuellem Kartenmaterial. Produkt: Becker Professional 50 Firma: United Navigation GmbH

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in|pact media Verlag

KOLUMNE

Boom auf zwei Rädern Der Trend geht zum Fahrrad – und zum Elektro-Bike.

Weltenbummler Unsere Autorin Marie Fink entdeckt die wunderbare Welt der Job-Nomaden

Der moderne Arbeitnehmer hat einen temporären, digitalen Arbeitsplatz. Mit Smartphone, Notebook und einem Koffer voller knitterfreier Anzüge gehört er der neuen Spezies der Beschäftigten an: ein Job-Nomade, der familiäre und freundschaftliche Beziehungen über E-Mails hält, weil sein Zuhause das Flugzeug oder der Flughafen ist. Doch wenn den wegzurationalisierenden Angestellten die positiven Seiten der Freistellung dargestellt werden, sitzen sie womöglich schon auf dem Schleudersitz. Die totale Flexibilisierung der Arbeitswelt bedeutet einerseits interessante Berufs- und persönliche Entwicklungsmöglichkeiten, andererseits ist beim Extrem-Jobhopping an ein glückliches Familienleben mit gesellschaftlichen und befriedigenden Bindungen kaum noch zu denken. Was also tun? »Der Beruf ist nicht für den Menschen, sondern der Mensch ist für den Beruf da«, gibt die weltweit erste weibliche Bischöfin Maria Jepsen sehr klug zum Thema zu bedenken. Neueste Studienergebnisse des BAT-Freizeitforschungsinstituts belegen, dass viele Menschen so arbeiten möchten wie ihre Eltern: in Festanstellung, mit Feierabend und ohne Ortswechsel. Die Realität zeigt ein anderes Bild. Berufliche Stubenhocker bleiben auf der ersten Sprosse der Karriereleiter hängen. Die globale Wirtschaft braucht Wanderarbeiter. Topmanager sind in der Regel Weltenbummler. In der Düsseldorfer Siemens-Zentrale wurde ein innovatives Büro-Konzept installiert. Hier praktiziert man »Mobile Working« mit freier Arbeitsplatzwahl. Einen fixen Schreibtisch gibt es nicht mehr. Abends wird schön aufgeräumt - das Familienfoto wieder eingepackt. Aber Innovationen entstehen selten am Arbeitsplatz, das haben Studien der Universität Gallen ergeben: Menschen sind zuhause kreativer. Siemens möchte diesen Effekt nutzen und fördert das weltweite Arbeiten von Daheim aus. Bei der Idee, Wohnarchitektur und Technologiekonzepte zu einem intelligenten, vernetzten Zuhause zu verschmelzen, kommt auch Freude auf. Denn die multifunktionale Wohnwelt mit integriertem e-Büro hat ein höchst komfortables und energiebewusstes Arbeitsleben zur Folge. Als wenn wir das nicht gewusst hätten: Zuhause ist es doch am schönsten.

Anette Stein / Redaktion

I

mmer mehr Menschen in Deutschland nutzen das Fahrrad als Fortbewegungsmittel. In vielen Städten hat sich die Zahl der Pedaleure in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt. Radfahren gilt als preiswert, schneller und unkomplizierter als Autofahren, besonders auf kurzen Strecken machen sich die Vorteile bemerkbar. Dass die Bereitschaft der Bevölkerung aufs Fahrrad umzusteigen groß ist, zeigt sich auch am Erfolg integrierter Mobilitätskonzepte - beispielsweise dem der Deutschen Bahn. Die Bahn verleiht über ihren Service Call-a-Bike in großen Städten und an vielen ICE-Bahnhofstationen Mieträder, und das Geschäft boomt. Mobilitätsforscher sehen hierin, ebenfalls wie am gestiegenen Interesse für Car-Sharing-Angebote, einen Beleg für eine geänderte Haltung: Die alten Frontstellungen zwischen Fahrrad- und Autofahrern seien längst aufgehoben, der moderne Verkehrsteilnehmer nutze jedes Verkehrsmittel je nach Bedarf. Eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts dimap ergab, dass 76 Prozent der Befragten eine Gleichberechtigung der Interessen von Radfahrern, Fußgängern und Nutzern öffentlicher Verkehrsmittel befürworten. Von der Lust aufs Pedalieren zeugt auch der Fahrradtourismus. Nach dem Feierabend, am Wochenende oder im Urlaub schwingen sich viele Deutsche gern aufs Rad. Besonders beliebt sind die heimischen Regionen, das hiesige Netz an Radwanderwegen ist gut ausgebaut – 84,4 Prozent der Radurlauber fuhren der ADFC-Radreiseanalyse 2012 zufolge auf inländischen Routen. Und sie sind so zahlreich, dass ihr Freizeitvergnügen bereits zu einem nennenswerten Wirtschaftsfaktor geworden ist. Wachsenden Absatz finden zur Zeit E-Bikes und Pedelecs. Die Verkauf hat sich von 200.000 Stück 2010 auf 310.000 im Jahr darauf gesteigert, die Elektrofahrräder erreichten damit einen Marktanteil von acht Prozent aller verkauften Räder. Rund 95 Prozent davon waren die als Fahrräder geltenden Pedelecs. Diese verfügen über einen Motor, der das

Treten unterstützt und die Geschwindigkeit auf maximal 25 Stundenkilometer begrenzt. Im Gegensatz zu den schnelleren S-Pedelecs und E-Bikes erfordern Pedelecs weder einen Führerschein noch eine Zulassung, auch besteht keine Helmpflicht für die Fahrer. Mittlerweile bieten die Händler auch sportliche Varianten wie Mountainbikes oder Rennräder mit elektrischer Trethilfe an. Vor allem auf Tourismus und Fahrradtourismus ausgerichtete Städte und Landkreise stellen E-Räder inzwischen zusätzlich zu den konventionellen Treteseln im Rahmen ihrer Vermietungskonzepte zur Verfügung. In Berlin stehen die Elektro-Flitzer der Deutschen Bahn zur Ausleihe bereit. Angesichts der steigenden Zahlen gilt es also Platz zu schaffen für die Zweiräder. Eine fahrradfreundliche Stadtplanung kann die Beteiligung von Radfahrern am Verkehrsaufkommen enorm steigern. Einige Städte haben bereits entsprechend gehandelt. Während im Bundesdurchschnitt der Radverkehrsanteil etwa zehn Prozent beträgt, erreichen Vorreiter wie Bocholt oder Oldenburg 35 beziehungsweise 43 Prozent. Viele deutsche Städte und Kommunen wollen nachziehen. Auch Metropolen anderer europäischer Länder wie Paris, Amsterdam oder Barcelona betreiben Fahrradförderung. Als vorbildlich gilt auch Kopenhagen, hier soll bis 2015 die Hälfte aller Bürger mit dem Rad zur Arbeit fahren. Die deutsche Bundespolitik widmet sich dem Thema im Rahmen des Nationalen Radverkehrsplans: Dieser gilt bis Ende 2012, unlängst stellte Verkehrsminister Peter Ramsauer den Entwurf des Nachfolgeplans ins Netz, der erstmals auf Bundesebene konkrete Zahlen benennt. So soll der Radverkehrsanteil im gesamten Land bis 2020 auf durchschnittlich 15 Prozent steigen. Der Plan lasse allerdings konkrete Vorschläge vermissen, monieren Kritiker, woher die Mittel zur Erreichung dieses Ziels stammen sollen. Ebenso wenig thematisiere der Minister, dass es in vielen Städten einfach an Platz fehle, um ausreichend Fahrradwege und Abstellmöglichkeiten einzurichten. Umsetzen ließe sich ein Ausbau nur, wenn gleichzeitig dem Autoverkehr Fläche entzogen werde.


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MOBILITÄT DER ZUKUNFT

— Unternehmensbeitrag MESSE FRANKFURT —

Automechanika wird Leitmesse für E-Mobility Auf dem Frankfurter Messegelände zeigen Aussteller im September den Wandel, den Elektromobilität für die Automobilindustrie und insbesondere den Werkstattbereich bedeutet.

Elektromobilität ist ein großes Zukunftsthema und gleichzeitig eine enorme Herausforderung für die gesamte Automobilbranche. Aber nicht nur das: Die neue Antriebsform wird die Industrie und die damit verbundenen Dienstleistungszweige ganz neu prägen und bisherige Denkmuster auf den Kopf stellen. Sie wird Bereiche zusammenführen, die auf den ersten Blick mit Fahrzeugtechnik nicht viel zu tun haben. Zum Verständnis für diesen tief greifenden Wandel darf die Betrachtung nicht allein bei den Fahrzeugen bleiben; E-Mobility bedeutet auch eine Revolution für die Werkstatt. Die Automechanika positioniert sich nicht zuletzt deshalb mit zwei Sonderschauen als Leitmesse für das Thema Elektromobilität. Aussteller aus den unterschiedlichsten Bereichen werden ihre innovativen Lösungen in Bereichen wie Erstausrüstung, Umrüstung, Fahrzeug- und Ladezubehör, Entsorgung und Recycling vom 11. bis zum 16. September in Frankfurt am Main zeigen. Gemeinsam mit dem Elektromo-

bilitätspionier Karabag präsentiert die Automechanika eine Sonderschau zum Thema »Smart Grid«. Auf einer Fläche von 2000 Quadratmetern präsentieren sich Firmen, die künftig für die Autoindustrie eine wichtige Rolle spielen werden. Das sind unter anderem Batteriehersteller, aber auch Unternehmen, die für erneuerbare Energien wie Solar- oder Windkraft stehen. Denn Elektromobilität macht aus ökologischer Sicht nur Sinn, wenn der Strom für die Autos aus regenerativen Quellen stammt. Zudem werden sich Hochschulen und Ausbildungsstätten an der Sonderschau beteiligen, um zu

Elektromobilität ist Schwerpunktthema auf der Automechanika vom 11. bis 16. September in Frankfurt.

zeigen, wie sich das Berufsbild des ‚Automechanikers’ durch die Elektromobilität verändern wird. Hier vollzieht sich ein bedeutender Wandel, immerhin ist die Kfz-Branche mit rund 90.000 Azubis der größte Ausbilder im deutschen Handwerk. Ganz wichtig für den Erfolg der E-Mobilität ist der Aufbau einer Ladeinfrastruktur. Konzepte dafür stellen Unternehmen während der Automechanika in Halle 10.0 in der Themenwelt »Mobilität der Zukunft vor«. Diesen Ausstellungsbereich hat die Messe Frankfurt gemeinsam mit dem Bundesverband eMobilität e.V. entwickelt. Unter dem Titel »Mobilität von morgen« gibt es an zwei Tagen im Rahmen des Automechanika Aftermarket Forums Vorträge, die sich unterschiedlichen Fragen und Aspekten rund um das Thema Elektromobilität widmen. Was alternative Antriebe heute schon können, zeigt die Bertha Benz Challenge. Am 14. September starten Fahrzeuge, die mit alternativen Antriebskonzepten ausgestattet sind, von der Agora – dem zentralen Platz zwi-

schen den Hallen 3 und 4 und dem Forum des Frankfurter Messegeländes - auf einer historischen Route in Richtung Mannheimer Schloss.

Die Automechanika findet vom 11. bis zum 16. September 2012 auf dem Frankfurter Messegelände statt. www.automechanika.com Zur letzen Automechanika kamen 4471 Aussteller und rund 155.000 Besucher aus 181 Ländern. Thementag »Mobilität von morgen« am 12.9. und 13.9. im Rahmen des Automechanika Aftermarket Forums Themenwelt »Mobilität der Zukunft« in Halle 10.0 Sonderschau zum Thema »Smart Grid« von Karabag auf der Agora

— Unternehmensbeitrag BIKETEC AG —

— Unternehmensbeitrag ETECMO —

»Schnell, bequem und trotzdem bewegt ans Ziel kommen«

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meter, das ist gerade mal soviel Energie wie ein zehntel Liter Benzin oder die Energiemenge, die für eine dreiminütige Dusche verbraucht wird. Was steckt sonst noch alles hinter dem Begriff FLYER? Kurt Schär Geschäftsführer des FLYER-Herstellers Biketec AG

Was hat ein FLYER Elektrorad mit nachhaltiger Mobilität zu tun?

FLYER ist ein Schweizer Pionierprodukt, das entwickelt wurde, um gesunde, lustvolle und gleichzeitig ökologische Mobilität möglich zu machen. So wie man gerne auf der Rolltreppe gleichzeitig nach oben läuft, kommt man mit dem FLYER schneller und trotzdem bewegt ans Ziel. FLYER fahren ist wie Fahrrad fahren – nur gesünder. Die Gelenke werden bewegt aber nicht überlastet und die Herzfrequenz ist stetig im gesunden Bereich. Sportliche Fahrer benutzen das Elektrorad als Grundlagen-Trainingsgerät auf dem Arbeitsweg oder zur Sonntagsausfahrt mit der Familie. Der Energieverbrauch entspricht circa einer Kilowattstunde auf 100 Kilo-

Das integrale Konzept von FLYER bedeutet, dass die Räder im neuen Werk im Emmental in der Schweiz in einer Minergie-Fabrik (Passivhaus-Standard) kundenspezifisch gefertigt werden. Der Strom wird mit einer Photovoltaik-Anlage produziert. Das Besondere an FLYER ist auch die Vermarktung über das TourismusKonzept. In Deutschland, Österreich und der Schweiz stehen über 5000 FLYER im Verleih bereit, um den Gästen das erstmalige Gefühl des »lächelnd bergauf« fahren zu ermöglichen. Der Showroom im Werk und werkseigene Reisemobilstellplatz in Huttwil vervollständigt das Bild des kundenorientierten Unternehmens. Im gesamten Bundesgebiet sind über 400 ausgebildete Händler mit Testrädern ausgestattet. Wichtig ist eine ausgiebige Probefahrt! www.flyer.ch

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Personalmarketing in Zeiten globalen Wettbewerbs und des demographischen Wandels. Der demografische Wandel und der zunehmend internationale Wettbewerb um Fach- und Führungskräfte erschwert die Besetzung von Vakanzen, auch und insbesondere im Bereich nachhaltige Mobilität. Laut VDE-Trendreport geben 90% der Unternehmen an ihren Personalbedarf zukünftig nicht mehr decken zu können. Fast 80% sehen Engpässe beim wissenschaftlichen Nachwuchs. Der weltweite Paradigmenwechsel in Sachen Energie und Mobilität, stellt neue Aufgaben, die eine enge Zusammenarbeit über Industriezweige, Branchen und Unternehmen hinweg fordern. Dies Alles macht professionelle Personalarbeit mehr denn je zur strategischen Stabsaufgabe für Unternehmen. Nur Arbeitgebermarken mit klarer Positionierung, die ihre Zielgruppen und deren genutzte Medien kennen, die ausländischen Mitarbeitern den Einstieg proaktiv erleichtern und die professionell, multimedial kommunizieren, entsprechen den heute gestellten Erwartungen der Bewerber und

lösen damit Ihre Personalaufgaben erfolgreicher als die Masse der Wettbewerber. etecmo, das europaweit führende, auf nachhaltige Mobilität (Automotive, Elektrotechnik Energie, Batterie, Ladeinfrastruktur) spezialisiertes Jobportal hat eigene themenaffine, streuverlustarme Kommunikationskanäle aufgebaut, die den Kontakt zu Fachund Führungskräften erleichtern, bietet die Vermittlung aus dem eigenen Bewerberpool und entwickelt individuelle Personalmarketingkonzepte samt Umsetzung bis hin zum Aufbau und Betrieb von kundenspezifischen HR-Internetseiten und Social Media Gruppen.

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Das FLYER-Werk im Emmental Seit Juli 2009 wird der FLYER im neuen Werk in Huttwil montiert. Das moderne Farbikationsgebäude wurde nach dem Minergie®-Standard (Passivhaus) gebaut. Auf einer Werksbesichtigung kann das moderne Firmengebäude auf Voranmeldung besucht werden. Möchten Sie als innovative Firma einen Schritt vorausgehen und die Gesundheit Ihrer Mitarbeitenden fördern? Wir bieten Ihnen individuelle und nachhaltige Firmenmobilitätslösungen! Nehmen Sie mit uns Kontakt auf.

www.flyer.ch Biketec AG | Schwende 1 | CH-4950 Huttwil Tel. +41 (0)62 959 55 55 | info@flyer.ch


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