SEPTEMBER 2013
...auch als APP für Smartphones & Tablets
SMART BUILDING
Effiziente Lösungen für das Haus der Zukunft Sonne statt Öl Nachhaltiger Wohnen Seite 4
Hausboot statt VILLA Architektur der Zukunft Seite 12
Zonen statt Zimmer Grundrisse werden flexibler Seite 12
»SMART BUILDING« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.
GRUSSWORT
in|pact media Verlag
Liebe Leserinnen, liebe Leser, vor 300 Jahren formulierte Hans Carl von Carlowitz den Nachhaltigkeitsgedanken erstmalig in seinem forstwirtschaftlichen Werk. Zweifellos stehen wir auch heute in der gesellschaftlichen Verantwortung, in diesem Sinne konkret zu handeln. Aus gutem Grund kommt dem Gebäudebereich in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung und bei der Gestaltung der Energiewende eine zentrale Rolle zu. Ein Drittel des Ressourcen- und Energieverbrauchs entfallen auf diesen Sektor. Für die Gebäude der Zukunft bedeutet dies: Sie müssen nachhaltig und besonders energieeffizient sein. Dieser Anspruch erfordert ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz in der DR. PETER RAMSAUER MDB Praxis: Entscheidend ist, dass im Zusammenwirken mit allen Beteiligten die komplexen Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung planerischen und baulichen Anforderungen erfolgreich in qualitätsvolle Gebäude umgesetzt werden. Nachhaltigkeit darf nicht zur Floskel werden! Um der ökonomischen Dimension der Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen, setzen wir verstärkt auf Innovationen bei der Entwicklung neuer Materialien, Technologien und Konzepte. Mit dem Forschungsprogramm „Zukunft Bau“ schafft das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung wichtige Voraussetzungen dafür, wirtschaftlichen Lösungen den Weg in die Praxis zu erleichtern. Im Fokus jüngster Forschungsergebnisse stehen die „Effizienzhäuser Plus“. Sie produzieren mehr Energie, als sie selbst für alle Prozesse benötigen. Neben einem Modellprojekt des BMVBS in Berlin wurde dazu ein bundesweites Netzwerk von derzeit 35 Wohnungsbauobjekten privater Bauherren geschaffen, die diesen Plusenergie-Standard erproben. Der Bund praktiziert dies zudem im Verwaltungsbau, beispielsweise mit dem Neubau für das Umweltbundesamt am Standort Berlin-Marienfelde. Als größter öffentlicher Bauherr bekennt sich der Bund klar zu seiner Vorbildfunktion beim nachhaltigen Bauen. Das gilt für die Funktionalität, Sicherheit, Wirtschaftlichkeit und Qualität seiner Bauwerke ebenso wie für die gestalterische Kraft der Architektur. Der Anforderungskatalog ist breit gefächert und reicht von Fragen der Energieeffizienz, über innovative Baustoffe und Verfahren bis hin zum Denkmalschutz und Städtebau. Für den Bundesbau gilt dabei der neue Leitfaden Nachhaltiges Bauen. Seit 2013 müssen alle Bundesgebäude, die neu gebaut oder modernisiert werden, die dort formulierten strengen Anforderungen einhalten und nachprüfbar ausweisen. Das heißt konkret: Die Gebäude müssen bei baulichen und energetischen Standards besser aufgestellt sein als vorgeschrieben. Auch für die Privatwirtschaft können diese Vorgaben Ansporn sein, mehr zu tun! Dr. Peter Ramsauer MdB, Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung
Auch a App für ls iPa & Table d ts
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I N H A LT
Seite 3 Die Philosophie des Wohnens
Seite 7 Kühlen Kopf bewahren
Wie wir in Zukunft bauen sollten
Kolumne von Marie Fink
Seite 4 Energie – selbst gemacht
Seite 12 Zonen statt Zimmer Wohnen wird flexibler
Seite 8 Forum der Akteure
Das Haus der Zukunft als Energiewunder
Christine Lemaitre (DGNB) Sahin Albayrak (Connected Living e.V.) Hildegard Müller (BDEW)
Seite 6 Das vernetzte Zuhause
Seite 10 Nachhaltig bauen
Wann werden Häuser zu Smart Homes?
Energetische Sanierung
Seite 14 Impulse Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Seite 14 Messetermine
Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge
Seite 7 Bauen auf Kredit
Seite 12 Architektur der Zukunft
Welche Finanzierung ist die beste?
Ideen für das Haus von morgen
sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.
I m p r e ssum in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 802086 -530 F +49 (0) 30 802086 -539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com
Chefredaktion Mirko Heinemann Stellv. Chefredaktion Klaus Lüber (V.i.S.d.P.) Art Direktion & Layout Katharina van der Mee PROJEKTLEITUNG Stephan Kodura
Autoren Marie Fink Jürgen W. Heidtmann Mirko Heinemann Klaus Lüber Axel Novak Christine Schonschek LEKTORAT Jürgen W. Heidtmann
IllustrationEN Ingolf Watzlaw www.deblue.de
Anzeigenverkauf Stephan Kodura Projektassistenz Parastu Joneidi
Druck Axel Springer Druckhaus Berlin-Spandau HERAUSGEBER Edi Karayusuf
Geschäftsführung Sara Habibi Isfahani Edi Karayusuf
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SMART BUILDING
Die Philosophie des Wohnens Energieeffizient, vernetzt und sozial – wie wir in Zukunft bauen sollten.
Klaus Lüber / Redaktion
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an kann das Thema eigentlich gar nicht philosophisch genug angehen. Wohnen, so definiert es Wim van den Bergh, Architekturprofessor an der RWTH in Aachen, das sei „die kontinuierliche Suche des Menschen nach einem komfortablen Gleichgewicht seines Seins in Raum und Zeit.“ Und dieses Streben sei so fundamental, dass man im Grunde sämtliche Kulturphänomene als dessen Symptom darstellen könne. Insbesondere den Bau eines Hauses. Das Haus als Symptom des Wohnens – das kling etwas hochtrabend, führt aber schnell zum Kern einer Entwicklung, die viele Experten zu Recht eine Revolution nennen. Das „Gleichgewicht des Seins in Raum und Zeit“ steht unter Druck, unsere Art zu Leben, zu Arbeiten und damit auch zu Wohnen unterliegt starken Veränderungen. Und all dies beginnt sich in der Gestalt und Funktionalität unserer Gebäude niederzuschlagen. Am augenfälligsten ist diese Entwicklung beim Thema Energie. Unsere Häuser, ob privat oder öffentlich, verbrauchen immer noch viel zu viel davon. Im Augenblick etwa 40 Prozent des Gesamtaufkommens. Der Bestand muss dringend saniert werden. Drei Viertel aller Häuser sind vor 1984 gebaut, allein zwei Millionen Wohneinheiten vor 1977 und damit vor Inkrafttreten der ersten Wärmeschutzverordnung. Zum Vergleich: Damals galt bei Wohngebäuden ein Energiebedarf von 400 Kilowattstunden pro Quadratmeter Wohnfläche als Standard. Heute rechnet man mit lediglich 50 Kilowattstunden. Bis 2050, so das vielzitierte Energiekonzept der schwarz-gelben Bundesregierung, soll der Wärmeverbrauch in Gebäuden um 80 Prozent gesenkt werden. Ein ehrgeiziges Ziel, das sich der Staat einiges kosten lässt. Bis 2014 stehen für sanierungswillige Haus- und Wohnungseigentümer noch jährlich 1,5 Milliarden Euro aus dem Energie- und Klimafonds bereit. Seit Anfang 2013 wurden jährliche 300 Millionen Euro für weitere acht Jahre bewilligt – auch weil man sich auf eine steuerliche Förderung der energetischen Sanierung bislang noch nicht einigen konnte. Dies soll eine unkomplizierte und unbürokratische Förderung ermöglichen, von der sanierungswillige Hausbesitzer direkt profitieren. Gerade Verbraucherverbände hatten das in den letzten Jahren verstärkt gefordert. Die Förderlandschaft sei trotz vielfältiger Angebote schlicht zu komplex, um Dynamik in eine flächendeckende Sanierung bringen zu können. Gefördert werden können sowohl Einzelmaßnahmen wie eine bessere Wärmedämmung, neue Fenster oder eine Modernisierung der Heizung als auch eine Komplettsanierung des gesamten Hauses. Was bedeutet das für das Haus der Zukunft? Es wird immer weniger Energie verbrauchen, sei es durch intelligente Dämmung, moderne Fenster oder effiziente Heizanlagen. Aber nicht nur das. Es wird, zum Beispiel mittels solarthermischer Anlagen und Photovoltaik-Zellen auf dem Dach, auch
in der Lage sein, den gesamten Energiebedarf selbst Fördermittel in Anspruch genommen werden. zu decken – und darüber hinaus, als sogenanntes Wohnen muss bezahlbar bleiben, sagt auch „Plus-Energiehaus“, auch zum Stromproduzenten Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer. Einen zu werden und überschüssigen Strom ins Netz einZwang zur Sanierung bei Altbauten hält er für das zuspeisen. falsche Signal. So soll es im Gebäudebestand keine Für Hausbesitzer kann das lukrativ sein. Und neuen Belastungen geben, bei Neubauten maßvolle das nicht nur vor dem Hintergrund steigender EnÄnderungen: „Wir müssen aber ausreichend Anergiepreise. Ein Gebäude, das schon heute höchsten reize schaffen, damit sich sinnvolle Sanierungen Energieeffizienzstandards entspricht, beispielsweilohnen. Für Eigentümer, weil dadurch der Wert se durch Zertifizierungen der Immobilie steigt und wie LEED, BREEAM, für Mieter, weil sie z.B. »Kine Energieeffizienz DGNB oder BNB, gilt bei besserer Dämmung als sichere Wertanlage. Heizkosten sparen.“ ohne Generationengerechtigkeit« Zumal man damit rechZu den sinnvollen nen darf, dass die AnVeränderungen, die wir forderungen durch die Energieeinsparverordnung an den Gebäuden der Zukunft beobachten wer(EnEV) weiter steigen werden. den, gehören auch die technischen Neuerungen, Dennoch wäre es falsch, das Haus der Zukunft die für unseren Arbeits-, Wohn- und Lebensauf den Aspekt Energieeffizienz zu reduzieren. raum bereitstehen. Unsere Häuser werden zu Genauso wichtig wie ein intelligentes Management Smart Homes, zu intelligent vernetzten Häuvon Strom und Wärme wird es sein, Wohnen auch sern, in denen sich sämtliche Geräte optimal an soziokulturelle Trends anzupassen. Ein perfekt steuern lassen. Mit Smart Metern, intelligenten energetisch durchsaniertes Haus, formulierte der Zählern, lässt sich der eigene Stromverbrauch Architekt Stefan Behnisch unlängst überspitzt, kontrollieren. Auch auf unseren Alltag wird das könnte auch eines sein, in dem gar niemand wohEinfluss haben. Unser Wecker wird sich mit dem nen will. Wer wirklich nachhaltig bauen wolle, so Kalender synchronisieren, auf Fenstern, DuschBehnisch, müsse „soziokulturelle Gegebenheiten, kabinen und Spiegeln werden hochauflösende geopolitische und topografische Besonderheiten, Displays eingebaut sein, viele Dinge lassen sich geografische und klimatische Bedingungen und durch Sprache steuern, Gebrauchsgegenstände, vieles mehr beachten.“ Kleidung und Lebensmittel enthalten Chips, Dazu gehört zum Beispiel auch, Sanierungen so durch die das System diese erkennen kann. durchzuführen, dass Verdrängungsprozesse durch Auch werden neue Formen des Wohnens steigenden Mieten vermieden werden. Keine Engesucht, die dem demografischen Wandel Rechergieeffizienz ohne Generationengerechtigkeit, nung tragen. Modulare Raumkonzepte, die fordern Mieterschutzbünde. Statt einer miettreies möglich machen, sich an die individuellen benden Totalsanierung ist es oftmals ausreichend, Bedürfnisse mehrerer Generationen anzupasnur schrittweise zu modernisieren. Zum Beispiel sen, werden genauso wichtig wie Lösungen, durch den Einbau eines modernen Heizungs- und die Häuser auch dann funktional halten, wenn Warmwassersystems oder von Isolierglasfenstern. deren Bewohner im Alter zusehends immobil Auch sollten im Vorfeld möglichst alle vorhandenen werden.
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Energie – selbst gemacht Im Haus der Zukunft werden erneuerbare Energiequellen eine wichtige Rolle spielen. Aber nicht die einzige.
Mirko Heinemann / Redaktion
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er Strom wird durch PhotovoltaikZellen auf dem Dach erzeugt. Eine leistungsfähige Batterie im Keller speichert den Strom für den Fall, dass die Sonne nicht scheint. Das Wasser und die Heizung wird durch Erdwärme erhitzt, im Sommer sorgen solarthermische Elemente für warmes Wasser. So stellt man sich gern die Energieversorgung im Haus der Zukunft vor. Und so ähnlich wird es wohl kommen. Mit Betonung auf „ähnlich“. Denn zwar werden auf dem Markt bereits so genannte Plus-Energie-Häuser angeboten. Sie erzeugen mehr Energie, als sie verbrauchen. Doch meist wird dieser Überschuss an Energie durch ausgedehnte Photovoltaik-Anlagen erzeugt, die ihren Überschuss ins allgemeine Stromnetz einspeisen. Das klingt gut, ist aber nicht immer praktikabel. Zunächst verfügt nicht jeder Haushalt über ausreichend große Dachflächen, um solche Mengen an Strom zu erzeugen. In öffentlichen Gebäuden oder städtischen Regionen etwa müssen andere Lösungen her. Eine beliebte und saubere Lösung für große Gebäude, Schulen oder andere öffentliche Häuser ist die so genannte „KraftWärme-Kopplung“ (KWK). Hierzu wird im Keller ein Blockheizkraftwerk errichtet, das als Brennstoff in der Regel Erdgas nutzt. Die erzeugte Energie wird gleich doppelt genutzt. Während bei der zentralen Erzeugung von Strom in großen Kraftwerken die bei der Stromerzeugung anfallende Wärme als Abfallprodukt verloren geht, werden mit dem Prinzip der KraftWärme-Kopplung Strom und Wärme direkt vor Ort erzeugt. Die bei der Stromerzeugung entstehende Wärme wird direkt zum Heizen und zur Warmwasserbereitung genutzt. Solche Anlagen erreichen einen Wirkungsgrad von über 90 Prozent, Energiekosten und CO2-Ausstoß werden deutlich reduziert. Errichtung und Betrieb neuer oder modernisierter KWK-Anlagen werden zudem vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) gefördert. Auch die Fernwärme, effizient erzeugt in einem nahe gelegenen Heizkraftwerk, wird sicherlich immer beliebter werden. Vorteil: Die
Kellerflächen sind frei von zusätzlichen Gerätdorthin leiten, wo er gerade gebraucht wird. Im schaften, der Versorger muss dafür sorgen, dass Rahmen einer intelligenten Haussteuerung werseine Technik auf dem neuesten Stand ist. Fernden Smart Grids aber auch die Energieflüsse im Haus regeln – und damit den Verbrauch zusätzwärme kann auch mit Erneuerbaren Energien erzeugt werden – auch das hängt allerdings vom lich reduzieren. So können intelligente Systeme Versorger ab. Hierin ist auch der Nachteil zu sebereits heute berechnen, wann die Stromprodukhen: Da man sich fest an einen Versorger bindet, tion aus der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach fällt ein möglicher Wechsel aus. Folge ist ein Manausreicht, um etwa eine Waschmaschine komplett mit Solarstrom zu betreiben – und sie dann eingel an Wettbewerb, der höhere Preise nach sich ziehen kann. Zudem geht bei der Erzeugung im schalten. Sie löschen unnötige Beleuchtung und Kraftwerk und beim Transport der Fernwärme kontrollieren den Stromverbrauch im Haus. So ein relativ großer Teil der Wärmeenergie verlogenannte Smart Meter, intelligente Messinstruren. Deshalb ist Fernwärme nur für Städte und mente, senden Verbrauchsanzeigen direkt in das Ballungsregionen geeignet. System. Im „Smart Home“ der Zukunft werden Um die Geothermie, die Erdwärme, ist es weEnergieflüsse besonders effektiv genutzt. Die Photovoltaik, also die Erzeugung von Songen der stagnierenden Energiepreise zwar etwas ruhiger geworden. Dennoch bietet sich eine Ernenstrom mittels Solaranlagen auf dem Dach, galt bislang vor allem für Eigenheimbesitzer als schließung dieser Energiequelle auch für Hausattraktive Alternative. halte unter bestimmten Doch seit die EinspeiVoraussetzungen an. »Die Erde liefert ihre Wärme Zum einen hängt der severgütung für Strom Erfolg stark von der geaus erneuerbaren Energleichmäßig, zuverlässig, ologischen Beschaffengiequellen immer weiter wetterunabhängig.« gekürzt wird, kommen heit des Untergrunds ab. zunehmend Zweifel auf. Für eine oberflächenLohnt sich eine Solaranlage noch? Besitzer älterer nahe Geothermie-Heizung werden meist mehreAnlagen kassieren zwar eine höhere Einspeisere Bohrungen von 40 bis 60 Meter Tiefe durchgeführt und dort langlebige Erdwärmesonden vergütung, doch mussten sie in der Regel mehr installiert. Über eine mit Strom betriebene Wärin die Photovoltaik-Anlage investieren, als man heute bezahlen müsste. Durch die Konkurrenz mepumpe wird die Wärme ins Haus transportiert. aus Asien ist der Preis von Solarzellen über die Stiftung Warentest beziffert die Kosten für eine vergangenen zehn Jahre kontinuierlich gefallen. Erdwärmeheizung „mit allem Drum und Dran“ Wer im September 2013 eine Photovoltaikauf über 20.000 Euro, also mindestens doppelt so Dachanlage mit bis zu zehn Kilowatt Spitzenleiviel, wie eine moderne konventionelle Heizung kostet. Dafür müssen die Eigentümer weder beim stung errichtet, erhält 20 Jahre lang 14,54 Euro Heizen sparen noch steigende Energiekosten für pro ins Netz eingespeister Kilowattstunde. Faustdie Zukunft befürchten; die Erde liefert ihre Wärregel: Eine Anlage mit einer Spitzenleitung von einem Kilowatt kostet heute zwischen rund 2.500 me gleichmäßig, zuverlässig, wetterunabhängig. Euro, produzieren lassen sich damit bis zu tauStiftung Warentest errechnete exemplarisch, dass sich die höheren Anschaffungskosten der Erdwärsend Kilowattstunden Strom, das entspricht etwa einem Viertel des Stromverbrauchs einer vierköpmeheizung nach 14 Jahren amortisieren würden. Mittelfristig werden so genannte Smart Grids, figen Familie. Natürlich hängt die Ausbeute von intelligente Netze, zum Einsatz kommen. Diese zahlreichen Faktoren ab. Neben der Ausrichtung softwaregesteuerten Systeme werden einerseits die des Daches und seiner Neigung ist für die MenEnergieverteilung in nationalen oder supranatioge des produzierten Stroms nicht zuletzt auch der Standort relevant. Wo die Sonne nur selten nalen Stromnetzen regeln, indem sie dezentral erscheint, wird man mit einer Solaranlage wohl zeugten Strom aus KWK-, Photovoltaik-, Windnicht glücklich werden. kraft-, Biomasse- und konventionellen Anlagen
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SMART BUILDING
— Unternehmensbeitrag RWE EFFIZIENZ — RWE SmartHome Produktfamilie
Wohnen in der Zukunft Eine intelligente Haussteuerung von RWE steigert nicht nur den Komfort. Sie erhöht die Sicherheit und senkt die Energiekosten.
Eine bekannte Situation: Soeben im Büro angekommen, beginnt das Grübeln. Sind zu Hause nach dem morgendlichen Lüften alle Fenster auch wieder geschlossen worden? Ein Blick auf die SmartphoneApp reicht: Ja, die Fenster sind zu. Und weil die Sonne gerade herauskommt, lässt man auf der Südseite des Hauses die Rollläden ein Stück herunter – per Fingerdruck auf dem Smartphone. DER WOHNASSISTENT Intelligente Haustechnik erfreut sich in Deutschland wachsender Beliebtheit. Immer mehr Mieter und Hausbesitzer entscheiden sich für die Heimvernetzung. Sie setzen damit auf Energieeffizienz und Kosteneinsparungen. Mit RWE Smart Home ist ein zukunftssicheres System auf dem Markt, das sich auch anderen Geräteherstellern öffnet. Ein vollwertiger Wohnassistent, der alle Funktionen im Haus vernetzt, sie selbstständig steuert oder deren Steuerung über Smartphone, Tablets oder den PC ermöglicht. Das funktioniert sowohl zuhause als auch von unterwegs. Die neuen Möglichkeiten für das clevere Wohnen sind für Eigentümer wie auch Mieter geeignet. VOLLE KONTROLLE Über das Internet hat man jederzeit Einblick in die aktuelle Situation daheim und kann auf alle Komponenten der Haussteuerung zugreifen – unabhängig davon, wo man sich befindet. Die vom TÜV Informationstechnik zertifizierte Infrastruktur gestattet die weltweite, sichere Kommunikation und Steuerung. Vom zentralen Server kann man sich ergänzende Apps herunterladen, mit denen sich komplexe Aufgaben einfach realisieren lassen.
Endgeräten verschiedener Hersteller in RWE SmartHome ist lediglich ein fingernagelgroßer ApplikationsSIP-Chip notwendig. Auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin zeigt RWE derzeit erstmals die Integration vernetzungsfähiger Geräte von Miele, dem weltweit führenden Anbieter von Premium-Hausgeräten. Die Vorteile: Kunden können bestimmte Geräte komfortabel vom Sofa starten oder stoppen, ihren Verbrauch besser kontrollieren und auf dem Smartphone den Status prüfen. Das Angebot, Partner zu werden richtet sich an Unternehmen aus den unterschiedlichsten Branchen wie Energie, Sicherheit, Unterhaltungselektronik, Haustechnik und Hausgeräte sowie Gesundheit. ENERGIE SPAREN MIT SMART HOME
SOLARSTROM EFFIZIENT NUTZEN Mit RWE SmartHome Power Control solar haben Nutzer von Photovoltaik-Anlagen zudem volle Kontrolle über ihren Stromverbrauch. Sie können ihre elektrischen Geräte ein- und ausschalten und zwar genau dann, wenn die Sonne gerade scheint und der Strom kostenlos ist. Neu ist auch die App „Sonnenaufgang/Sonnenuntergang“. Sie errechnet die Zeiten von Sonnenauf- und Sonnenuntergang für jeden Ort. So können Beleuchtung und Rollläden in Abhängigkeit vom Sonnenstand automatisch gesteuert werden. Mit dieser Funktion halten SmartHome-Nutzer im Sommer die Wärme, im Winter bei Dämmerung ungebetene Gäste draußen. SICHERHEIT GEHT VOR
Mit RWE SmartHome können Kunden bis zu 40 Prozent Energie einsparen. Über die zentrale Steuerung lässt sich das Licht in den einzelnen Räumen regeln. Standby-Geräte können komplett abgeschaltet werden, wenn sie nicht genutzt werden. Auch die Heizung ist zentral steuerbar. In Räumen, die zu bestimmter Zeit nicht beheizt werden müssen, wird die Heizung heruntergefahren. Kommt man nach längerer Abwesenheit wieder zurück, kann man über die SmartphoneApp von unterwegs die Heizung einschalten. Damit es warm ist, wenn man nach Hause kommt.
Speziell in der dunklen Jahreszeit ist RWE Smart Home ein wertvoller Schutz: Mit der App „virtuelle Bewohner“ lassen sich die Beleuchtung und die Rollläden auch vom Büro oder aus dem Urlaub ein- und ausschalten oder über Zeitsteuerung regeln. Das Haus wirkt, als sei es bewohnt. Tür- und Fenstersensoren überwachen die Zugänge, Bewegungsmelder im oder am Haus reagieren auf Körperwärme. Die Geräte können Signale an andere Systemkomponenten senden, um unerwünschte Besucher abzuschre-
PARTNER WERDEN IM RWE-NETZWERK RWE integriert Produkte führender Hersteller von Hausgeräten und Haustechnik. Zur Integration von
Die Bedienung erfolgt über eine intuitive Benutzeroberfläche per Drag & Drop.
cken und die Bewohner benachrichtigen, etwa per E-Mail oder SMS. Sie können aber auch mit anderen Funktionen verknüpft werden: Kommt der Bewohner morgens aus dem Schlafzimmer, können die Bewegungsmelder etwa eine Espresso-Maschine oder das Radio im Badezimmer einschalten. Oder der Sensor am Badezimmerfenster regelt die Heizung herunter, wenn ein Fenster geöffnet wird. GESCHÜTZT – VON ZU HAUSE Alle Rauchmelder sind per Funk miteinander vernetzt. Sobald ein Rauchmelder auslöst, werden automatisch in allen Räumen die Sirenen aktiviert. Zur besseren Übersicht in Gefahrensituationen kann die Haussteuerung gleichzeitig in allen Räumen automatisch das Licht einschalten und zur Sicherheit auch wertvolle elektrische Geräte vom Stromnetz trennen sowie die Rollläden hochfahren. Die Rauchmelder verfügen zudem über helle LEDLampen, die als Notbeleuchtung fungieren. FLEXIBEL UND EINFACH ZU INSTALLIEREN Bei RWE SmartHome sorgen rund 20 hochwertige Komponenten wie Thermostate, Zwischenstecker, Bewegungsmelder und Fenstersensoren sowie Apps für mehr Komfort, Sicherheit und Energieeinsparung. Sie kommunizieren über ein sicheres, verschlüsseltes Funkprotokoll. Das „Herzstück“ der Haussteuerung ist die Kommunikationszentrale, in der die Zeit- und Anwenderprofile hinterlegt werden. Die Programmierung erfolgt über eine intuitive Benutzeroberfläche per Drag & Drop. Installation wie auch Konfiguration ist dank Plug & Play denkbar einfach. Das gesamte System ist einfach ein- und wieder auszubauen und eignet sich daher nicht nur für Eigentümer, sondern auch für Mieter: Bei einem Wohnungswechsel nimmt man RWE Smart Home einfach mit. www.rwe-smarthome.de
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— Unternehmensbeitrag STADTWERKE HEIDELBERG —
Mit Smart Home und Smart Metern werden Verbraucher zu Energiemanagern Energie sparen, sicher leben, mehr Komfort – das ist Zukunftsmusik, die in einem der größten Passivhausgebiete Europas, Heidelberg-Bahnstadt, schon Realität wird. Dr. Rudolf Irmscher, Geschäftsführer der Stadtwerke Heidelberg, über Smart Home und Smart Meter. zielgruppenspezifischer Kommunikation – und erschließen damit völlig neue Effizienzpotenziale. Durch neues Wissen und stärkeres Bewusstsein für seinen Energieverbrauch ändert sich dabei die Rolle des Verbrauchers – hin zum aktiven Energiemanager.
Herr Dr. Irmscher, was
kann
man
sich unter einem Smart Home vorstellen?
Ein Smart Home ist ein intelligent vernetztes Haus, Dr. Rudolf Irmscher in dem sich HausGeschäftsführer der technik und ElekStadtwerke Heidelberg trogeräte optimal steuern lassen – auch von unterwegs. Das erhöht die Sicherheit zu Hause. So können Sie etwa prüfen, ob Sie eine Herdplatte vergessen haben – und sie komfortabel aus der Ferne ausschalten. Vor allem aber spart ein Smart Home Energie. Voraussetzung ist ein Smart Meter, ein intelligenter Zähler, der den Energieverbrauch minuten- und sogar gerätegenau analysiert und Stromfresser leicht identifiziert. Außerdem können Smart Meter-Kunden Energie dann nutzen, wenn viel davon vorhanden und sie deshalb besonders günstig ist.
Welche
Bedeutung
haben
Smart
Home und Smart Meter künftig für Verbraucher?
In Heidelberg-Bahnstadt, dem europaweit größten Wohngebiet im Passivhausstandard, schaffen künftig 5.000 Smart Meter die Voraussetzung einen intelligenten Umgang mit Energie.
Sie realisieren derzeit in HeidelbergBahnstadt ein Smart Meter Projekt. Was tun Sie dort genau?
Wir bauen mit unserem Partner, der Stadtwerke-Kooperation Trianel, Smart Meter für 5.000 Haushalte ein und entwickeln Smart-HomeProdukte für die Kunden – mit Steuerungselementen und Mobil-
funkgeräten zum Abrufen des Energieverbrauchs. Diese Aktivitäten begleiten wir durch ein Forschungsprojekt mit der Uni Stuttgart, in dem ein Webportal und eine Smartphone-App zum Energiesparen mit individuellen Tipps für die Kunden entwickelt werden. So verbinden wir intelligente Technik mit moderner,
Noch spielt das Smart Metering vor allem bei Neubauten eine Rolle. Aber das wird sich bald ändern. Das Thema Smart Meter kommt – denn mit dieser Technik wird es gelingen, den Schwenk von einem nachfrage- zu einem angebotsorientierten Markt zu schaffen und Strom aus fluktuierenden erneuerbaren Energien geschickt in unsere Energiesysteme zu integrieren. So kann die Energiewende gelingen. www.swhd.de
Das vernetzte Zuhause Der Trend geht zum vernetzten Heim – auch wenn Verbraucher sich im Augenblick noch zurückhaltend zeigen. Christine Schonschek / Redaktion
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ie Begriffe „Smart Home“ oder „Connected Home“ mögen in der Bau- und ITBranche gerade in aller Munde sein. Für die Mehrheit der Verbraucher jedoch sind sie alles andere als geläufig. Einer aktuellen Analyse des Beratungsunternehmens Service Value zufolge hatten lediglich 27 Prozent der befragten Bürger schon einmal von „Smart Home“ oder „Connected Home“ gehört. Über 40 Prozent hatten keine Vorstellung, was sich hinter den Begriffen verbergen könnte. Ein Grund für diese bislang nur mäßige Bekanntheit von Smart Home Lösungen könnte die Tatsache sein, dass die Technik nach wie vor relativ teuer ist. Hinzu kommen Vorbehalte, was die Datensicherheit der Systeme angeht sowie fehlende technische Standards. Nach Meinung vieler Branchenverbände soll sich dies in Zukunft aber grundlegend ändern. Bis 2025, so der Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V. (VDE), wolle man eine Trendwende erzielt haben. Auch Gerd Simon, Leiter der Kompetenzgruppe Innovation im eco – Verband der deutschen Internetwirtschaft ist sich sicher: „Smart Home wird sich im Laufe der nächsten Jahre und Jahrzehnte zum Standard in allen Industrienationen entwickeln.“
Die Möglichkeiten sind vielfältig. Ein Touchscreen oder auch ein Smart- oder Hybrid-TV etwa kann als universelle Kommandozentrale für das eigene Zuhause fungieren. Schon seit Jahren lässt sich das Audio- und Video-Equipment über ein Smartphone oder einen Tablet PC steuern. Aber auch die Beleuchtung, Funksteckdosen, Heizungen und Thermostatventile, Alarmanlagen, Sicherheitskameras bis hin zur Gartenbewässerung kann man bequem aus der Ferne überwachen und regulieren.
Wer in ein vernetztes Zuhause investieren will, muss nicht unbedingt auf teure Komplettlösungen zurückgreifen, wie beispielsweise KNX/EIB, Z-Wave, EnOcean oder io-homecontrol. Es sind auch schon eine Reihe günstigerer Varianten auf dem Markt verfügbar. Zum Teil decken sie zwar nur einzelne Bereiche der Heimautomatik ab. Doch dafür ist die Basis in vielen Haushalten bereits vorhanden. Denn oftmals bauen sie auf WLAN, Powerline oder Ethernet-Netzwerkkabeln auf und sind damit bestens auch für die Nachrüstung geeignet. Besonders zukunftsfähig sind steckerfertige Komplettlösungen, die mit umfassenden Konzepten der Heimvernetzungen wie KNX/EIB oder EnOcean kompatibel sind. Auch dem Aspekt Energieeffizienz kommt in der Haustechnik eine große Bedeutung zu. Hierfür bietet – neben besonders sparsamen Geräten – eine intelligente Heizungssteuerung – die Basis. Die Geolocation App tado etwa erkennt – ebenso wie die intelligente Einzelraumregelung für Heizungen en:key – in welchen Räumen sich die Hausbewohner aufhalten und reguliert dementsprechend die Heizkörper. Der eigene Stromverbrauch kann über Energiekostenmessgeräte oder Smart Meter transparent gemacht werden. Schon heute gibt es Smart-Gridfähige Hausgeräte, über die sich der Stromverbrauch deutlich reduzieren lässt. Sie tragen eine besondere Kennzeichnung: das „SG Ready“-Label.
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SMART BUILDING
Bauen auf Kredit
KOLUMNE
Derzeit sind Baufinanzierungen günstig wie kaum zuvor. Doch die Unterschiede zwischen den Anbietern sind groß.
Kühlen Kopf bewahren Unsere Kolumnistin Marie Fink freut sich auf die Klimaanlagen der Zukunft.
J.W. Heidtmann / Redaktion
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er derzeit sein Geld zur Bank trägt, verliert es. Die FMH-Finanzberatung, die als „Informations-Broker“ die Zinsangebote unterschiedlicher Banken zusammenträgt und einen repräsentativen Durchschnitt ermittelt, weist aktuell für Tagesgeld ein Minus aus. Für 5.000 Euro, angelegt als Tagesgeld, erhält er laut FMH-Index im Durchschnitt 0,73 Prozent Zinsen. Zur gleichen Zeit beziffert das Statistische Bundesamt die Inflation in Deutschland im August auf 1,5 Prozent, im Juli waren es sogar 1,9 Prozent. Nach einem Jahr also können die fest oder als Tagesgeld angelegten 5.000 Euro 40 Euro oder mehr an Wert verlieren. Günstiger als Geld zu sparen kann es derzeit sein, Geld zu leihen. Kreditzinsen sind günstig, vor allem die Hypothekenzinsen verleiten dazu, sie in Anspruch zu nehmen. Für einen Hypothekenkredit mit zehnjähriger Zinsbindung müssen Bankkunden laut FMH-Index aktuell im Bundesdurchschnitt rund 2,7 Prozent bezahlen. Wer sich auf 15 Jahre festlegen möchte, kommt bei Immobilienkrediten auf 3,3 Prozent. Interessant hierbei ist die Spanne der verschiedenen Angebote. Sie reicht bei zehnjähriger Zinsbindung von 2,39 bis 4,9 Prozent. Je nach Kreditbetrag können die Zins-Unterschiede also am Ende der Laufzeit Tausende Euro ausmachen. Weil Banken und Baufinanzierer die Attraktivität der Hypothekenzinsen kennen, umsorgen derzeit viele Berater potenzielle Immobilienbesitzer, junge Familien oder vermögende Sparer. Ein Schnellschuss kann aber teuer werden. Man sollte zumindest mehrere Angebote einholen, bevor man sich für einen Anbieter entscheidet. Tipp: Die Verbraucherzentralen in Deutschland geben umfangreiche Erstberatung rund um das Thema Baufinanzierung. Zunächst gilt: Die Anfangsbelastung sollte keinesfalls schön gerechnet werden. Verträge mit kurzer Laufzeit sind besonders günstig. Die Gefahr: Sollten die Zinsen steigen, müsste man beim Anschlusskredit mit deutlich schlechteren Konditionen rechnen. Eine mögliche Anschlussfinanzierung mit acht Prozent Zinsen sollte durchrechnet werden,
das ist der langfristige Durchschnittszinssatz für Hypotheken. Auch für die Tilgung gilt: Wer sich darauf festlegt, mehr als ein Prozent der Kreditsumme pro Jahr zurückzuzahlen, erhält meist günstigere Konditionen. Außerdem sollte genügend Eigenkapital vorhanden sein. Falls es zu Engpässen kommt, etwa zum Verlust des Arbeitsplatzes, sollte die Finanzierung auch mit niedrigeren Einkünften aufrecht erhalten werden könnten. Viele kombinieren einen Immobilienkredit mit einem Bausparvertrag. Allein 23 Bausparkassen gibt es bundesweit, zehn davon sind öffentliche Landesbausparkassen. Bausparverträge bieten zwei Vorteile: Frühzeitig abgeschlossen, können Häuslebauer damit ihren Eigenanteil ansparen, den viele Banken einfordern. Außerdem bieten sie eine feste Zinsbindung über eine Laufzeit von 20 oder 30 Jahren. Der Markt ist unübersichtlich: Um sich im Dschungel der über 150 Bauspartarife zurechtzufinden, die oftmals noch mit Wohn-Riester-Verträgen gekoppelt werden können, ist professionelle Hilfe unerlässlich. Wer plant, ein Effizienzhaus zu bauen oder ein Bestandsgebäude energetisch zu sanieren, kann außerdem auf eine Vielzahl von staatlichen Förderungsmöglichkeiten zurückgreifen. Wer seine Finanzierung mit einem Förderkredit der staatlichen KfW-Bank kombiniert, kann außerdem Zinsen sparen. Die KfW fördert Bau, Kauf und Sanierung von Immobilien. Bei Sanierungen müssen die vorhandene Bausubstanz, das Budget und die konkreten Förderbedingungen genau analysiert werden. Hier muss ein Energieberater hinzugezogen werden. Neben der KfW fördert das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) Einzelmaßnahmen wie eine Biomasse-Heizung oder eine Solarthermie-Anlage. Außerdem geben viele Bundesländer Hilfen, etwa für barrierefreies Wohnen oder Mehr-Generationen-Projekte. Risiken sollte man wenn möglich absichern: Um einen Konkurs des Bauträgers abzusichern, können Bauherrn eine Baufertigstellungsversicherung abschließen. Und für den Fall, dass die Baukosten im Laufe eines Projekts explodieren, sollte ein finanzieller Sicherheitspuffer vorhanden sein.
„Wann wird es endlich wieder Sommer?“ wollten wir bis Ende des Frühlings 2013 singen. Jetzt war er da. Der Sommer! Ein Hoch jagte das nächste. Meteorologen sprachen von Jubel-Juni, es war ein Monat der Rekorde. Im August ging das Schwitzen in Deutschland von neuem los. Bei intensiver Sonneneinstrahlung kann es in Häusern über 35 Grad warm werden. Besonders nachts sehnen wir uns nach Abkühlung. Wohl dem, der ein Klimagerät besitzt. Das bringt einen kühlen Kopf. Leider nur temporär, denn bei einem Blick auf das Konto erwischt es manchen eher so richtig kalt. Da können bis zu 200 Euro Stromkosten allein nur für die Kühlung auflaufen. Die ineffizienten Stromfresser sollen nach neuesten EU-Regelungen jetzt schrittweise vom Markt genommen werden. Laut Umweltbundesamt können bei dieser Maßnahme bis zu drei Kohlekraftwerke in der EU eingespart werden. Immer mehr Architekten eignen sich klugerweise bauphysikalisches Wissen an und konzentrieren sich auf die Wetterschutzhülle. Der Bauherr selbst sollte natürlich mit darauf achten, dass jede Art von Putz gepflegt und rissfrei bleiben muss. Geht denn die „atmungsaktive Gebäudehülle“ auch einfacher? Schließlich ist nicht jeder ein Bauherr. Ein Blick über den Tellerrand ist da gut. Wie wirkungsvoll die einfache Abschattung mit Jalousien ist, haben wir schon auf Reisen in fast alle südlichen Länder erfahren. Mit einer neuartigen Beschichtung, die Sonnenstrahlen reflektiert, kann man sich aber auch zu Hause eine ordentliche Kühlung verschaffen. Die großen Erbauer der Stadt Paris hatten schon vor Jahrhunderten eine geniale Idee: Sie nutzten die Seine als Kühlschrank! Durch das Pariser Kanalsystem läuft Kühlwasser: 140 Kilometer Kälteleitungen durchziehen die Metropole. In einer Vielzahl von Gebäuden ist es im Hochsommer angenehm kühl. Gar nicht erstaunlich, dass das Nobelkaufhaus Galeries Lafayette an den heißesten Tagen die höchste Frequenz hat. Beim Bau des Potsdamer Platzes haben sich die Architekten an den alten Hut erinnert. Auch im Berliner Fernkältesystem wird kaltes Wasser auf die Reise geschickt, um 1.000 Wohnungen und 10.000 Büros zu kühlen. Das scheint für die Zukunft eine richtig coole Idee zu sein.
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Forum DER AKTEURE
Die Zukunft des Wohnens Die Redaktion befragt Akteure zu ihren Vorstellungen vom Haus der Zukunft.
Hildegard Müller
Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Sahin Albayrak
Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)
Innovationszentrum Connected Living e.V.
Geschäftsführerin der Deutschen Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen DGNB
ie Idee der intelligenten Heimvernetzung ist nicht neu. Viele Geräte im Haushalt sind bereits netzwerk- bzw. internetfähig. Der Konsument profitiert von der Erhöhung des Komforts, der Steigerung der Energieeffizienz sowie einer Verbesserung der medizinischen Versorgung und Sicherheit. Die Heimvernetzung hat sich zu einem der wichtigsten Herstellertrends in Gebäudetechnik-, Haushaltsgeräte- und UnterhaltungselektronikIndustrie entwickelt. Synergieeffekte lassen sich für die Wachstumssektoren E-Energy, E-Health und E-Mobility erzielen. Die Heimvernetzung erlangt zusätzliche Bedeutung im Hinblick auf den demografischen Wandel, die Klimaschutzziele bzw. den zukünftigen Ausbau von Smart Grids oder Smart Cities. Und doch hat sich bisher wenig in der Lebensrealität von Bewohnern etabliert. Eine nahtlose Vernetzung und Kommunikation über verschiedene Gerätekategorien ist nicht möglich. Endkunden halten sich mit dem Kauf nicht ausbaufähiger Insellösungen zurück. Gleichzeitig hat Deutschland aufgrund der guten Positionierung seiner Hersteller im Bereich der Haustechnik, Gebäudeautomation und Telemedizin die Möglichkeit, international die Technologieführerschaft zu erlangen. Als Ergebnis der Arbeit von Connected Living und seiner Mitglieder und validiert durch Projekte, die durch das Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) gefördert werden, wurde das Connected Living Innovation Component Kit (CLICK) entwickelt. Mit CLICK werden Schlüsselkomponenten für eine umfassende Gerätevernetzung bereitgestellt, die eine einfach zu installierende und intuitiv bedienbare Heim-
eltweit werden 40 Prozent der CO2Emmissionen und mehr als 50 Prozent des Abfallaufkommens durch Gebäude, ihre Errichtung und ihren Betrieb verursacht: Grund genug, um in Zukunft mehr und intensiver über nachhaltiges Bauen nachzudenken. Es geht dabei nicht nur um Umweltaspekte. Nachhaltige Gebäude sollen Bewohnern und anderen Nutzern auf lange Zeit ein hochwertiges Lebens- und Arbeitsumfeld bieten. Auch die Kosten spielen dabei eine wichtige Rolle, denn eine verantwortliche Planung berücksichtigt die gesamten Lebenszykluskosten: Errichtungs- und Folgekosten sowie Betriebskosten bis hin zum Rückbau. Damit dies erreicht wird, müssen Gebäude ganzheitlich und intelligent geplant sein.
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ie Integration der Erneuerbaren Energien in das Gesamtsystem der Energieversorgung ist derzeit eine der größten Herausforderungen der Energiewende. Die Einspeisung der Erneuerbaren erfolgt zu über 90 Prozent über die Verteilnetze – in aller Regel bedarfsunabhängig. Bereits heute kommt es in einigen Netzgebieten zeitweise zu einer mehr als 100-prozentigen Auslastung durch Erneuerbare. In diesen Regionen in bestimmten Zeiten über den eigenen Bedarf hinaus Strom erzeugt. Aufgrund des zunehmenden Anteils Erneuerbarer Energien wird sich diese Entwicklung fortsetzen. Daher stehen die Verteilnetzbetreiber nicht nur vor der Aufgabe, die Stromnetze auszubauen, sondern sie möglichst intelligent zu modernisieren. Ohne Netze, die den Strom von den vielen erneuerbaren Anlagen in das Gesamtnetz transportieren können, wird die Energiewende nicht gelingen. Auch die Transportkapazitäten im Übertragungsnetz müssen dringend erhöht werden. Das Bundesbedarfsplangesetz hat hier die Weiche für die drei größten Trassen gestellt. Die Energieversorgung muss insgesamt „smart“ werden, sie muss ein zunehmend fluktuierendes Stromangebot und eine schwankende Nachfrage in Einklang bringt. Sogenannte „Smart Grids“ können einen wichtigen
»Die Energieversorgung muss „smart“ werden« Teil zur Umsetzung der Energiewende beitragen. Vor diesem Hintergrund hat der BDEW einen Fahrplan mit zehn konkreten Schritten entwickelt. Bereits heute sind erfolgversprechende Technologien auf dem Markt verfügbar. Zu den zehn notwendigen Schritten zählt unter anderem auch die Förderung von Forschung und Entwicklung. Darüber hinaus brauchen Verteilnetzbetreiber Anreize und Sicherheit für Investitionen in intelligente Technologien, die unter den Vorgaben der Energiewende auch künftig einen kosteneffizienten Netzbetrieb sicherstellen. Was wir jetzt brauchen, ist eine Priorisierung und Konkretisierung der vom Gesetzgeber bereits angelegten Maßnahmen zur Förderung von Smart Grids. Die Energiewende kann nur auf der Basis eines intelligenten Netzes gelingen.
www.bdew.de
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Dr. Christine Lemaitre
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»Gebäude müssen ganzheitlich und intelligent geplant sein«
vernetzung möglich macht. CLICK erlaubt die Nutzung angeschlossener Geräte und Sensoren mit unterschiedlichen Protokollen (z.B. KNX, ZigBee, EnOcean, digitalSTROM, EEBus, UPnP). Es sei zudem auf die Bedeutung des BMWi-geförderten „Zertifizierungsprogramms Smart Home + Building“ hingewiesen. Hier wird eine Brückentechnologie entwickelt, die die bestehenden SmartHome-Systeme interoperabel macht und ein „Smart Home ready“-Siegel etabliert.
Um all diese Aspekte im Auge behalten zu können, bietet die DGNB Bauherren, Architekten und Investoren ein umfassendes Planungstool: das DGNB Zertifizierungssystem. Neben Themen der Ökologie und Ökonomie berücksichtigt der Kriterienkatalog, entsprechend dem klassischen Dreiklang der Nachhaltigkeit, auch den Nutzerkomfort im gleichen Maße. Des Weiteren werden Aspekte der technischen und Prozessqualität bewertet. Einflussfaktoren des Standortes werden separat ausgewiesen. Sind die Kriterien dieser Themenfelder umfassend erfüllt, können Bauherren und Investoren eine Zertifizierung durch die DGNB anstreben. Das Zertifikat macht die besonderen Leistungen eines Gebäudes transparent, messbar und nachweisbar. Ein klarer Mehrwert für die Immobilienbranche! In Deutschland ist die DGNB Marktführer in Sachen Zertifizierung. Das beweist sowohl die Praxistauglichkeit als auch die hohe Qualität des Systems. Der Stellenwert von Nachhaltigkeit in der Immobilienwirtschaft – und damit auch die Bedeutung von Zertifizierungen – wird in Zukunft weiter zunehmen: Denn zertifizierte Gebäude bieten eine bessere Lebensqualität, haben weniger Leerstand und weisen eine höhere Wertstabilität auf. Es gibt inzwischen auch Kreditgeber, die nur noch in zertifizierte Projekte investieren. So lohnt sich nachhaltiges Bauen für alle Beteiligten der Wertschöpfungskette.
www.connected-living.org
www.dgnb.de
»Deutschland hat die Möglichkeit, die Technologieführerschaft zu erlangen.«
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SMART BUILDING
— Unternehmensbeitrag INTERHYP AG —
Wohnträume zukunftssicher finanziert Die Deutschen setzen bei ihrer Immobilie zunehmend auf Werthaltigkeit und Energieeffizienz. Michiel Goris, Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG, gibt Tipps zur Finanzierung. Eine energiesparende Isolierung ist einer der Top-Wohnwünsche der Deutschen. Das stellen unsere Finanzierungsberater immer öfter in Kundengesprächen fest. Kein Wunder: Gestiegene und nicht zuletzt durch die Energiewende weiter steigende Energiepreise spielen für Eigennutzer wie Kapitalanleger gleichermaßen eine Rolle. Ein energieeffizientes Objekt schont den Geldbeutel dauerhaft.
Und bei einer Vermietung sorgt sie für eine hohe Nachfrage, da potenzielle Mieter verstärkt auf die Nebenkosten achten. Die Deutschen denken bei der Immobilie zukunftsorientiert, weil sie es mit Blick auf Werthaltigkeit und Wertsteigerungspotenzial müssen. Niedrigenergiehäuser und barrierefreies Wohnen sind wichtige Renditefaktoren der Zukunft. Damit sich die Deutschen ihre Investitionswünsche und gestiegenen Anforderungen erfüllen können, brauchen sie eine Finanzierung, die zu ihren Wünschen passt. Was viele nicht wissen: Immobilienfinanzierungen sind im historischen Vergleich
derzeit sehr günstig. Vor zehn Jahren lagen die Zinsen bei etwa dem Doppelten des aktuellen Niveaus. Und wer beim Bau oder Kauf einer Immobile auf Energieeffizienz setzt, kann oft auf günstige Förderdarlehen zurückgreifen. Interhyp, Deutschlands größter Vermittler für private Baufinanzierungen, hat Zugriff auf die Angebote von weit mehr als 300 Darlehensgebern und wählt für den individuellen Fall eine maßgeschneiderte Lösung. Wir empfehlen Bauherren, Immobilienkäufern und Eigenheimbesitzern, die momentan günstigen Zinsen möglichst lange festschreiben, am besten für mehr als zehn Jahre.
Ratsam ist ebenso von Anfang an eine hohe Tilgung – damit die Restschuld am Ende der Zinsbindung nur so hoch ist, dass man die Raten auch bei höheren Marktzinsen noch zahlen kann. So bleibt die Finanzierung auch in Zukunft tragfähig und sicher. www.interhyp.de
Michiel Goris Vorstandsvorsitzender der Interhyp AG
— Unternehmensbeitrag DONAUER SOLARTECHNIK VERTRIEBS GMBH —
»Solartechnik lohnt sich für Gewerbekunden« Ein Gespräch mit Tobias Reiner, Technical Manager bei „Donauer Solartechnik Vertriebs GmbH. Viele denken bei Photovoltaik-Anlagen vor allem an privaten Eigenverbrauch. Dabei bietet Solarstrom gerade für den Einsatz im Gewerbe viele Vorteile.
Gewerblicher Eigenverbrauch ermöglicht es, die von der eigenen Photovoltaikanlage erzeugte Energie direkt im Unternehmen zu verbrauchen. Dadurch wird die Energiemenge, die sonst vom öffentlichen Stromnetz bezogen werden muss, deutlich reduziert. Durch den direkten Verbrauch der erzeugten Energie wird das Unternehmen von steigenden Strompreisen unabhängiger und maximal Überschüsse der
eigenen Produktion in das öffentliche Netz eingespeist. Man ist also nicht an politische Rahmenbedingungen wie etwa subventionierte Einspeisevergütung oder ähnliches gebunden. Welche Unterstützung kann die Firma
betrachtet und diese mit einer möglichst großen Anzahl von Modulen bestückt. Es ging also primär um die maximale Energie pro Fläche, um die damals attraktive Einspeisevergütung für Solarstrom möglichst hoch abzugreifen.
Donauer hier bieten?
Eine unserer Kernkompetenzen ist sowohl die professionelle Beratung als auch der Anlagenbau. Der Markt und die Gesetzgebung sind inzwischen so unübersichtlich geworden, dass der Laie nur schwer den Durchblick behält. Früher wurde bei einer wirtschaftlichen Untersuchung lediglich die verfügbare Dachfläche
Das ist heute anders?
Heute zählen für den Eigenverbrauch ganz andere Parameter. Uns geht es um die optimale Anlagengröße für das jeweilige Umnehmen. Wir untersuchen vorab das tatsächliche Verbraucher- bzw. Kundenverhalten anhand einer elektrischen Lastgangmessung. Durch diese real gemessenen Daten
können wir die Photovoltaikanlage individuell auf den Verbrauch abstimmen, um die erzeugte Energie zu 100 Prozent selbst zu verbrauchen. Dadurch wird auch die Amortisationszeit der Anlage drastisch verkürzt. Ein Bürogebäude hat beispielsweise komplett andere Anforderungen als etwa ein energieintensives Produktionsgewerbe. Diesen Anforderungen tragen wir Rechnung. www.donauer.eu
TOBIAS REINER Technical Manager bei „Donauer Solartechnik Vertriebs GmbH
— Unternehmensbeitrag AZUR INDEPENDA GMBH —
Solarenergie erfüllt den Wunsch nach Unabhängigkeit Für immer mehr Menschen ist die Unabhängigkeit von Energieversorgern sowie der Schutz vor steigenden Stromkosten ein Thema. Bernd Sauter Geschäftsführer der Ein intelligentes azur independa GmbH Solar-Eigenstromsystem kann diese Ansprüche erfüllen. Denn der selbst erzeugte Strom ist immer preiswerter als zugekaufter vom Energieversorger. AZUR INDEPENDA ist ein solches Solar-Eigenstromsystem, das PV-Anlagen mit intelligentem Eigenstrom-Management und einem leistungsstarken hauseigenen Stromspeicher koppelt. Der Strom kommt von
der Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und wird im Haus verteilt, verbraucht und gespeichert. Der tagsüber erzeugte Solarstrom versorgt Herd, Spül- und Waschmaschine, Trockner mit Strom und lädt gleichzeitig den Solarspeicher. Der Strom für abends kommt dann aus dem tagsüber geladenen Speicher. Nur überschüssig produzierter Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Sollte der Speicher einmal leer sein, greift das System einfach auf das öffentliche Netz zu. Das erfolgreiche Solar-Eigenstromsystem AZUR INDEPENDA wurde von der azur independa GmbH nun weiter optimiert. Die neue INDEPENDA BOX mit ihrem puristischen Design in den Unternehmensfarben trägt nicht nur dem op-
tischen Aspekt Rechnung, sondern bietet zudem ein Plus an Betriebssicherheit, einfachere Montagemöglichkeiten und verkürzte Montagezeiten für Installateure sowie mehr Übersichtlichkeit für Nutzer. „Bei der Entwicklung der neuen Box bestand die Herausforderung darin, die Sicherheit zu erhöhen. Hinter der puristisch anmutenden Hülle verbirgt sich die komplexe Technik des Eigenstromsystems. Damit hatten wir zum Ziel, die Montage zu vereinfachen, Montagefehlern vorzugreifen und dem Nutzer den Zugang zum System über das MONITORING so komfortabel und einfach wie möglich zu machen“ so Bernd Sauter, Geschäftsführer der azur independa GmbH. Das modulare System garantiert damit ein Höchstmaß an
Leistungsfähigkeit und Sicherheit. Es ist zudem bereits jetzt für die zukünftige Steuerung über das Internet vorbereitet. www.azur-independa.de/eigenstromsystem/azur-independa/
Das SolarEigenstromsystem mit der neuen INDEPENDA BOX
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— Unternehmensbeitrag NRW.BANK —
Lebenswerten Wohnraum entwickeln und sichern
Dietrich Suhlrie Mitglied des Vorstands der NRW.BANK
Sie ist eine unternehmerisch spannende Herausforderung und eine drängende politische Aufgabe: die Wohnraumförderung. In Nordrhein-Westfalen verfolgt sie den Ziele-Dreiklang der Schaffung bezahlbaren, energetisch effizienten und generationengerechten Wohnraums. Sie trägt mit dem Schwerpunkt auf der Quartiersentwicklung zur langfristigen Sicherung qualitativ hochwertiger und lebenswerter Wohnumfelder bei, ohne dabei die für Investoren notwendigen wirtschaftlichen Perspektiven zu vernachlässigen. Auf Quartiersebene lässt sich der genannte Ziele-Dreiklang am wirtschaftlichsten realisieren. Denn die energieeffiziente Sanierung einer
Immobilie ist im Regelfall aufwändig und hat fast unweigerlich deutliche Mieterhöhungen zur Folge – und mit diesen den Wegzug insbesondere älterer Mieter. Demgegenüber erlaubt der Blick auf das Gesamtquartier ganzheitliche Investitionsstrategien: So kann nach Maßgabe etwa von Alter und baulicher Beschaffenheit des Bestandes differenziert werden – mit dem Ergebnis, dass Energieeffizienz und Generationengerechtigkeit des Gesamtquartiers sich verbessern, die Mieten der Einzelobjekte aber nicht ebenso drastisch steigen. Eine Winwin-Situation für alle. ZUM BEISPIEL ESSEN-ALTENDORF Erfolgreiche Quartiersentwicklungsmaßnahmen sind in NRW zu besichtigen. Zum Beispiel in EssenAltendorf: Unter anderem durch Sanierungen, Abriss und Neubau sowie einen landschaftsplanerischen Eingriff gelang dort die Schaffung
eines neuen Uferviertels am Niederfeldsee – gefördert von der NRW. BANK mit Darlehen in Höhe von 7,2 Millionen Euro. Hauptziele in Altendorf: das Halten der bisherigen Bewohner im Quartier und die Schaffung neuen Wohnraums für Familien mit Kindern, aber auch für einkommensstärkere Bevölkerungsgruppen. SOZIAL STABILISIEREN, STRUKTURELL OPTIMIEREN Quartiere sollen in NRW energetisch effizient saniert, barrierefrei modernisiert, sozial stabilisiert und infrastrukturell entwickelt werden – immer im Hinblick auf die Bedürfnisse der Bewohner, die es mit den Interessen der Wohnungswirtschaft zu vereinen gilt. „Alternde Quartiere“ machen Anforderungen wie Barrierefreiheit, fußläufig erreichbare Einkaufsmöglichkeiten, Gemeinschaft und Hilfsangebote immer dringender. Die Wohnungsanbieter sind in einem solchen Fall
gut beraten, langjährige, verlässliche Mieter zu halten, indem sie das Quartier an die sich wandelnden Anforderungen anpassen. BÜNDNIS FÜR WOHNEN NRW Die NRW.BANK unterstützt unter anderem mit zinsgünstigen Förderkrediten die Neuschaffung barrierefreier Mietwohnungen, die energetische Verbesserung und bauliche Umstrukturierung des Wohnungsbestandes und vorhandener Wohnheime sowie barrierefreie Studentenwohnheime. Auf diese Weise begleitet sie das von NRWWohnungsbauminister Groschek geschmiedete „Bündnis für Wohnen NRW“. Das gemeinsame Ziel: lebenswerten Wohnraum in Nordrhein-Westfalen entwickeln und sichern. Infos zu Angeboten der NRW. BANK finden Sie auf www.nrwbank.de/quartier
Nachhaltig bauen Neuste Gebäudetechnik bringt uns mit der Anforderungen der Umwelt in Einklang. Axel Novak / Redaktion
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er Fachmann staunt, der Laie wundert sich: Bis zu eintausend Milliarden Euro könnte es kosten, Deutschlands Energieversorgung nachhaltig umzubauen. Glücklich also, wer da nur ein Häuschen oder eine Wohnung zu sanieren hat. Der findet Hilfe und Unterstützung bei Verbänden, Vereinen und der öffentlichen Hand. Denn Nachhaltigkeit und Energieeffizienz sind angesichts steigender Energiekosten Trend bei privaten Bauherren. Schließlich wird 87 Prozent der Energie in Haushalten für Heizung und Warmwasser verwandt, hat die Deutsche
Energie-Agentur ausgerechnet. Weil die Kreditzinsen so niedrig sind, kann sich die teurere Energieeffizienz bei Neu- und Umbau also heute rascher lohnen als noch vor wenigen Jahren. Wichtig ist, vor Baubeginn genau festzulegen, wie das künftige Eigenheim funktioniert. Denn vor allem teure technische Errungenschaften machen miteinander kombiniert die Immobilie effizient: Neueste Gebäudetechnik geht einher mit ausgeklügelter Dämmung, intelligente Anlagen bringen den Bedarf der Bewohner mit den Anforderungen der Umwelt in Einklang. Ein eigener Energieausweis stuft das Gebäude in eine der Energieeffizienzklassen A bis I ein. Grundlage ist der Bedarf an Primärenergie, der sich nach Wärmeschutz, Anlagentechnik und die Umweltverträglichkeit der eingesetzten Energieträger richtet. Dabei stellt sich schon schnell heraus: Die Jugendstilvilla in ein umfangreich gedämmtes Passivhaus umzubauen, ist wahrscheinlich wirtschaftlich weniger tragbar als die Neuplanung eines Ein-Familien-Häuschens am Reißbrett.
Grundsätzlich sollte die Planung in den Händen eines Architekten oder erfahrenen Experten liegen. Schließlich müssen Bauherren sicherstellen, dass zum einen die Technik dem tatsächlichen Bedarf entspricht. Zum anderen sollte das Konzept auch in zwanzig Jahren noch tragfähig sein. Bauherren setzen über lange Zeit viel persönliches Kapital ein. Noch bei der Planung startet die Suche nach der geeigneten Finanzierung. Zwar ist die steuerliche Berücksichtigung von Umbau- und Sanierungskosten leider unzureichend. Doch es gibt viele Förder-Angebote: So unterstützt die staatliche KfW Bauprojekte mit billigen Krediten, Tilgungsstundungen und Zuschüssen. Auch die Banken vieler Bundesländer gewähren Hilfe. Sogar einzelne Städte versuchen junge Familien zu halten und greifen bei ihrem Projekt finanziell unter die Arme. Weil jedoch öffentlichen Mittel unterschiedlicher Herkunft häufig nicht für ein und dasselbe Projekt eingesetzt werden dürfen, ist hier Kreativität gefragt. Hilfreich ist, Projekte in verschiedene Teilprojekte zu stückeln. So lässt sich der Einbau von Fenstern über die KfW finanzieren und das Dach über die Landesbank. Bei der Beleuchtung hilft vielleicht die Stadt oder der Energieversorger. Und die Modernisierung von Haustechnik kann zum barrierefreien Wohnen führen und entsprechend gefördert werden. Angesichts dieser Fülle an Fördermöglichkeiten sollten angehende Bauherren viel Zeit in die Planung stecken, bevor sie den ersten Hammer in die Hand nehmen.
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SMART BUILDING
— Unternehmensbeitrag RAG —
Vernetzte Quartiersentwicklung mit regionaler Verantwortung Prof. Dr. Hans-Peter Noll über die Potenziale ehemaliger Zechenareale im Ruhrgebiet
Stillgelegte Areale der Montanindustrie bergen enorme Potenziale. Diese Potenziale für die Region fruchtbar zu machen, ist die Kernkompetenz der RAG Montan Immobilien. Wie lohnend es sein kann mit „Altlasten“ konstruktiv und gestaltend umzugehen, hat die Umsetzung der Forderung von Willy Brandt, der Himmel über der Ruhr müsse wieder blau werden, gezeigt. Als sie in den 1970er Jahren in die Tat umgesetzt wurde, entstand eine echte Erfolgsgeschichte des Strukturwandels: die Entwicklung der nordrhein-westfälischen Umweltindustrie. Diese Erfolgsgeschichte zeigt eine Möglichkeit auf, die für das Ruhrgebiet richtig spannend ist: das problemlösende Wachstum. Sie zeigt, dass Wachstum durch die Stärken und Kompetenzen einer Region entsteht, aber vor allem durch die konsequente und innovative Lösung von Problemen der Region. Getragen von dieser Philosophie und in Verantwortung für die Region sehen wir unsere Aufgabe darin, die Lasten der Vergangenheit für ein problemlösendes Wachstum zu nutzen, damit sich das Ruhrgebiet zu einer attraktiven Metropolregion wandelt. Eine attraktive und für Jung und Alt lebenswerte Metropole braucht eine vernetzte, partizipative Quartiers- und Stadt-
Unser Wirken im Ruhrgebiet
entwicklungsstrategie. Diese ist wiederum Voraussetzung für die Ansiedlung von wissens- und technologieorientierten, innovativen Unternehmen. Das Ruhrgebiet verfügt über die höchste Universitätsdichte in Deutschland und verzeichnet in jüngster Vergangenheit den stärksten Zulauf an Studenten. Eine vernetzte Quartiers- und Wirtschaftsentwicklung ist auch die Voraussetzung für eine neue Bindungswirkung von jungen, gut
ausgebildeten Studenten, damit sie nach dem Studium im Ruhrgebiet leben und arbeiten möchten. Sie ist eine der zentralen Strategien, um der Segregation und dem demographischen Wandel etwas nachhaltig Zukunftsfähiges entgegen zu setzen und sie ist eine zentrale Bedingung für die Ansiedlung von kreativen Milieus. Das Ruhrgebiet ist ein Produkt der Industriegesellschaft. Es wurde aber nie zu einem urbanen Zen-
Auf dem ehemaligen Zechenareal Mont Cenis in Herne entstanden u. a. die NRW-Forbildungsakademie, Generationenhäuser und ein Energiepark.
trum der Industriegesellschaft wie das bei den bekannten klassischen Metropolen der Fall ist. Deshalb können die klassischen Metropolen auch kein Vorbild für das Ruhrgebiet sein. Es muss sich als Metropole des 21. Jahrhunderts neu erfinden, die den Wandel aktiv vernetzt gestaltet. Um diese Strukturen mit einem realistischen Chancenpotential zu unterlegen und hin zu einer Wissensgesellschaft zu entwickeln, appelliert die RAG Montan Immobilien, die bisherige Praxis der Flächennutzung radikal zu ändern: Flächen müssen konsequent für die Ansiedlung und den Ausbau von Unternehmen mit hoher Wissensund Technologieintensität genutzt werden. Damit das gelingt, müssen die Flächen hochwertig bearbeitet und vernetzt entwickelt werden. Das setzt ein gemeinsames qualitatives Ziel aller Beteiligten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft voraus und bedeutet eine deutliche Abkehr von konkurrierendem „Kirchturmsdenken“ hin zu einer gelebten konzertierten Aktion mit einem klar definierten Ziel: Aus Verantwortung für eine lebenswerte Zukunft für die Metropolregion Ruhr.
www.rag-montan-immobilien.de
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Zonen statt Zimmer
Architektur der Zukunft
Ideen für das Haus von morgen Der Kristall Das Londoner Kongresszentrum mit dem Namen „The Crystal“ ist weltweit das erste Gebäude, das den höchsten Zertifizierungsgrad sowohl nach BREEAM (Outstanding) als auch nach LEED (Platinum) erreicht. The Crystal nutzt ausschließlich Elektrizität und erzeugt seine eigene Energie durch Solaranlagen und Erdwärmepumpen. Das bedeutet, dass keinerlei fossile Brennstoffe im Gebäude verbrannt werden. www.siemens.com
Das Wohnen wird flexibler – auch im Wohnungsbau spiegelt sich immer stärker die individualisierte Lebenswelt moderner Gesellschaften wider.
Die Firmenzentrale Firmenzentrale für Unilever Deutschland in Hamburg von Behnisch Architekten. Die hohe Flexibilität des Gebäudes vereinfacht Nutzungsanpassungen an zukünftige Anforderungen, der Gebäudezuschnitt und die Anordnung der einzelnen Bereiche folgen den Vorgaben optimaler mikroklimatischer Bedingungen. Durch Maßnahmen wie bauteilaktivierte Decken erreicht das Gebäude einen Primärenergieverbrauch von unter 100 kWh/a qm. www.behnisch.com
Das Mehrgenerationenhaus Das Wohnhaus wurde exakt auf die individuellen Bedürfnisse der Familie – ein älteres Bauherrenpaar sowie zwei seiner erwachsenen Töchter und ein Hund – zugeschnitten. Drei abgeschlossene Maisonettewohnungen ermöglichen individuelle Wohnsituationen. Das Gebäude war Teil „Netzwerk Wohnen. Architektur für Generationen“ im Deutschen Architektur Museum Frankfurt. www.kraenzle-fischerwasels.de
Das Plusenergiehaus Der Hersteller setzt bei seinem „Plus-Haus frame“ auf einen minimalen Energiebedarf und auf Stromerzeugung mit Photovoltaik. Wärme für Heizung und Warmwasser wird mit einer Sole-Wasser-Wärmepumpe und mit Erdwärmesonden erzeugt, die Wärmeverteilung erfolgt mittels eines Niedertemperatur-Flächenheizsystems. www.luxhaus.de
Das Hausboot Wir erleben eine Renaissance der Flüsse, konstatierte unlängst die Süddeutsche Zeitung. Auch zum Wohnen eignen sich unsere Wasser-Adern hervorragend. Hier ein schönes Beispiel aus dem Hambuger Elbkanal. Das Hausboot Typ 1 von dinsefeestzurl architekten bietet stadtnahes Wohnen in außergewöhnlicher Umgebung. www.dfz-hh.de
Das Raumschiff Wohnhaus des Trendforschers Matthias Horx und seiner Familie in Wien. In die Fassade eingearbeitete Solarzellen liefern den Strom, intelligente Haustechnik unterstützt im Alltag. Einzelne Wohnbereiche lassen sich durch massive Schiebewände wahlweise verbinden oder trennen. www.zukunftshaus.at Bildnachweis: Siemens Pressebild, Behnisch Architekten, Dirk Altenkirch, Luxhaus, Hagen Stier, Architektur + Fotografie, Klaus Vyhnalek
Anette Stein / Redaktion
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üche, Wohnzimmer, Schlafzimmer, Bad – in trendigen Wohnkonzepten ist diese klassische Raumaufteilung aufgehoben. Wohnforschern zufolge wird sich die Nutzung von Wohnraum künftig nicht mehr anhand der herkömmlichen Bezeichnungen definieren, sondern an Zonen. Der offene Grundriss begeistert Planer und Bauherren gleichermaßen. „Ineinander fließende Räume erweitern die Blickbeziehungen und Kommunikationsmöglichkeiten, zudem entsteht durch die nichtvorhandenen Trennwände eine größere Nutzungsfläche“, erläutert Achim Hack, Professor an der Fakultät Gestaltung an der Universität Wismar. Längst füllt der präsentable Wohn-Kamin-Essbereich mit integrierter Kücheninsel auch das Erdgeschoss im Fertighaus aus. In Neubauten verschmelzen zunehmend auch Schlafzimmer und Bad zur Rückzugs- und Wohlfühloase, in welcher der Musiksessel ebenso wie der Hometrainer Platz finden. Statt nüchtern angeordneter Sanitärobjekte halten Wellnessliegen und Naturmaterialien im Bad Einzug, definieren kleine Vormauerungen oder freistehende Badewannen, Duschen oder Waschtische wiederum verschiedene Nutzungszonen. Was so vielversprechend klingt, muss jedoch nicht in allen Lebenslagen wünschenswert sein. So erscheint das Beisammensein ohne trennende Wände vor allem Familien mit kleinen Kindern besonders reizvoll, doch wollen Eltern nach einigen Jahren immer noch den fernsehsehenden Nachwuchs permanent im Blick haben? Bietet das Haus oder die Wohnung noch genügend Räume, um dem Bedürfnis nach Rückzug nachkommen oder ungestört arbeiten zu können? Und empfindet tatsächlich jeder den direkten Übergang vom Schlafbereich in die Nasszelle als so erstrebenswert? Eine Lösung können flexible Raumabgrenzungen sein. Dieser Markt werde in den kommenden Jahren wachsen, prophezeit die Studie „Zukunft des Wohnens“ der Zukunftsinstitut GmbH. Bereits heute gibt es Neubauprojekte, bei denen Architekten tragende Wände nur noch für den Randbereich einplanen. Je nach Vorlieben und Lebensphase lassen sich dann die festinstallierten oder verschiebbaren Trennwände entfernen oder versetzen beziehungsweise im Nachhinein einbauen. Eine Alternative dazu bieten Grundrisse mit mehreren in etwa gleichgroßen Zimmern ohne feste Funktionszuschreibung, teilweise abgetrennt durch Schiebetüren. Gemäß Studie werde auch die Nachfrage nach klassischem Altbau steigen, „weil dort meist großzügige Räume das Denken in Raumzonen erlauben.“ Doch nicht allein auf die passende Raumaufteilung wird es zukünftig ankommen, um den Bedürfnissen von Mietern oder Wohneigentümer zu entsprechen. Viele Menschen wünschen sich bis ins hohe Alter, in den vertrauten vier Wänden wohnen bleiben zu können. Schwellen, Duschen, in die man hineinsteigen muss und andere Hindernisse erschweren dann den Alltag. Beim offenen Grundriss ist eine gewisse Bewegungsfreiheit bereits gegeben, doch müssen weitere Maßnahmen – beispielsweise die ebenerdige Dusche, Haltegriffe an den Toiletten, Lichtschalter in der richtigen Höhe usw. – hinzukommen. Ebenso lassen sich auch klassische Wohnungen entsprechend gestalten. Immer häufiger entstehen barrierefreie oder barrierereduzierte Wohnungen und Häuser, die nicht nur Senioren mit Gehilfe oder Rollstuhl das Leben erleichtern, sondern allen Generationen. Auch die technische Ausstattung nimmt an Bedeutung zunehmen. Angesichts steigender Heiz- und Energiekosten wissen immer mehr Bauherren elektronische Heizungssteuerungen ebenso wie auch Technikfunktionen, die einen permanenten Überblick über den Energieverbrauch liefern, zu schätzen. Interesse herrscht auch an Komponenten, die mehr Sicherheit oder Komfort gewährleisten. Ob sich jedoch ein Trend zum rundum intelligenten Wohnen abzeichnen wird, ist fraglich. Denn was für die Gestaltung der Innenräume gilt, trifft auch auf die Technik zu: Vieles ist möglich, doch nicht jeder wird alles nutzen wollen oder es sich leisten können.
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SMART BUILDING
— Unternehmensbeitrag GROHE —
Die Zukunft des Bades hat begonnen – mit GROHE F-digital Ob Musikdownloads, Digitalfernsehen, Onlineshopping oder Digitalfotographie – die Digitalisierung ist mehr als ein Trend, sie ist Weiterentwicklung und technologischer Fortschritt. Inzwischen hat sie auch das Bad erfasst, das den Nutzern dadurch viele zusätzliche Annehmlichkeiten ermöglicht: mehr Komfort und einfachste Bedienung, größere Gestaltungsfreiheit und individuelle Lösungen. Die hochwertige digitale Produktkollektion GROHE F-digital überzeugt mit einer intuitiven Bedienung und nützlichen Funktionen für den Alltag per Fingertipp. Zwei Highlights der digitalen Kollektion sind die Armaturenlinien
Digitalsteuerung mit dem One-Touch-System für mehr Komfort
GROHE Veris F-digital und GROHE Allure F-digital. Der unverwechselbare Stil beider Linien zieht sich in allen Produktvarianten an Waschtisch und Wanne sowie in der Dusche konsequent durch. Perfekt dazu passen die kreisrunden digitalen Bedienelemente. MIT DREI TASTEN DIE TOTALE KONTROLLE Der „Digitale Controller“ für Armaturen und Brausen verfügt über drei Tasten mit einer universell verständlichen Symbolik: Eine setzt das Wasser in Gang, eine andere verringert die Temperatur und die dritte erhöht sie. Am illuminierten LED-Ring lässt sich der Wärmegrad des Wassers ablesen. Dieser Ring ist gleichzeitig drehbar, hierdurch steuert man die Wassermenge. Dank der Memory-Funktion sind die gespeicherten Lieblingseinstellungen von Wassermenge und -Temperatur beim nächsten Bad oder Duschvorgang direkt wieder abrufbar. Eine Pausenfunktion stoppt den Wasserfluss bei Bedarf und nimmt
ihn danach in gleicher Menge und Temperatur wieder auf. Perfekt, um Wasser und Energie zu sparen. Im Warm-Up Modus signalisiert der LED-Ring, wann die gewünschte Duschtemperatur erreicht und es Zeit ist, die Dusche zu betreten. Mit einem zweiten „Digitalen Controller“ außerhalb der Dusche lässt sich bei Bedarf auch das Wasser starten, ohne nass zu werden. Und die individuell konfigurierbare Sicherheitsabschaltung ermöglicht eine automatische Befüllung der Badewanne. DAS GANZE BAD IN EINER HAND Auch die Umstellung zwischen Kopf-, Hand- und Seitenbrause beziehungsweise Wannenauslauf erfolgt digital. Mit der „Digitalen Umstellung“ können die gewünschten Wasserabgänge sowohl separat als auch bis zu drei Wasserabgänge gleichzeitig angesteuert werden. Der LEDRing zeigt an, welcher Abgang gerade aktiv ist. Sowohl Controller als auch Umstellung können ganz nach per-
GROHE Allure F-digital: Praktisch und zurückhaltend im Design. Einfach und intuitiv in der Benutzung.
sönlichen Vorlieben und räumlichen Gegebenheiten überall im Bad losgelöst von der Armatur angebracht werden. Für eine flexible Badgestaltung und absolute Bedienungsfreiheit. GROHE Deutschland Vertriebs GmbH Zur Porta 9 32457 Porta Westfalica Tel: 0571/39 89 - 333 Fax: 0571/39 89 - 999 www.grohe.de
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Impulse: Wie werden wir in Zukunft wohnen? Herr Dr. Norbert Verweyen,
Geschäftsführer der RWE Effizienz GmbH
»Ein Blick in die Zukunft zu werfen, verlangt, seinen gewohnten Mikrokosmos zu verlassen. Das tun wir bei der RWE Effizienz jeden Tag. Wir leben Innovationen. Und zeigen die Zukunft bereits heute etwa im RWE-Zukunftshaus. Die Bewohner machen ihren umweltfreundlichen Strom selbst und speichern ihn, sie nutzen die Sonne für ihre Heizung und ihre emissionsfreie Mobilität mit dem Elektroauto. Sie genießen den Komfort und die Sicherheit eines intelligenten Wohnassistenten, der alle Geräte im Haus steuert – das Heimkino, die Waschmaschine, die Rollläden. Dies ist unsere Vision: energieeffizient, sicher und komfortabel wohnen.« Holger Knöpke,
Leiter Connected Home Deutsche Telekom
»Es gibt heute einen stark fragmentierten Smart HomeMarkt mit zahlreichen Einzellösungen. Wer mehrere Bereiche vernetzen will – etwa zur Steuerung von Heizung, Elektrogeräten, Fenstern oder Jalousien – muss sich Einzelpakete kaufen, die nicht zusammenspielen. Die Smart Home-Plattform QIVICON hingegen bildet eine einheitliche Basis für die komplette Haussteuerung. Unternehmen wie EnBW, eQ-3, Miele, Samsung, die Telekom und viele andere haben sich der Plattform angeschlossen. So erhält der Kunde mit QIVICON eine grenzenlose Vielfalt an Produkten und Möglichkeiten.«
Günther Ohland,
SmartHome Initiative Deutschland e.V.
»War das „intelligente Haus“ bis vor wenigen Jahren nur eine Vision, sind smarte Gebäude heute eindeutig auf dem Vormarsch, wenn auch überwiegend noch im Zweckbau. Sowohl die steigenden Energiepreise als auch die Probleme durch den demografischen Wandel lassen sich mit konventionellen Wohnungen und Häusern nicht bewältigen. Intelligente Assistenten sorgen dafür, dass dynamische Stromtarife genutzt und beispielsweise Elektrospeicherheizungen geladen werden, wenn „erneuerbarer“ Strom im Überfluss, das heißt kostengünstig bereit steht. «
Messetermine BAUEN aktuell Krefeld 201 – 31. August - 9. September 2013, Krefeld
Expo Real – 7.-9. September 2013, München
Zahlreiche Aussteller präsentieren ihre Produkte und Dienstleistungen aus den Be-
Internationale Fachmesse für Gewerbeimmobilien und Investitionen. Die größte
reichen Bauen, Wohnen, Finanzieren, Modernisieren, Energiesparen und Sanieren.
B2B-Messe für Immobilien und Investitionen in Europa bietet beste Bedingungen
Darüber hinaus werden auf der Messe auch Themenbereiche wie umweltbewusstes
für effizientes Networking sowie umfassende Möglichkeiten zur Marktorientie-
Leben, moderne und energiesparende Bauweise, erneuerbare Energien, sinn- und stil-
rung und -sondierung. Auf 64.000 Quadratmetern präsentieren 1.700 Aussteller
volles Einrichten, effiziente Sicherheitstechniken und Pflege und Instandhaltung von
ihr Angebot rund um Immobilien und Investitionen. Die Teilnehmer bilden die
Eigentum behandelt.
gesamte Wertschöpfungskette ab, darunter Projektentwickler, Investoren, Bera-
www.haug-west.de
ter und Architekten.
www.exporeal.net Bauen und Modernisieren 2013 – 5.-8. September 2013, Zürich
Dresdner Herbst BAU 2013 – 14.-15. September 2013, Dresden
Baumesse für Neubau, Umbau, Renovation und schöner Wohnen. Rund 600 nationale und internationale Aussteller präsentieren Themen wie Hausbau und Umbau, Innova-
Messe rund um Wohnen, Bauen, Sanieren, Renovieren und Energiesparen. Rund
tives und Trendiges aus den Bereichen Wohnen, Küche und Bad, sowie Haustechnik,
150 Aussteller, darunter Unternehmen, Organisationen und Verbände präsentie-
Bodenbeläge und Design. Zusätzlich werden zahlreiche Sonderschauen und verschie-
ren ihre Produkte, Dienstleistungen und Informationen rund um die Themen
dene Fachvorträge zu aktuellen Themen.
Wohnen, Bauen, Sanieren, Renovieren und Energie. Damit bietet die Messe ein
www.fachmessen.ch
Angebot für Planer, Kommunen, Hand- und Heimwerker, sowie Bauherren, Hausbesitzer und Mieter.
IFA – 6. bis 11. September 2013, Berlin Zur IFA 2013 setzen die Partnerverbände BVT, VDE, ZVEH und ZVEI mit Unterstützung
www.dresdner-herbst-bau.de Zukunft Lebensräume – 29. und 30.September 2013, Frankfurt
von GFU und Messe Berlin ihr Veranstaltungsformat branchenforum@IFA fort. Schwerpunkt des Forums bildet das Themenfeld Smart Home. Was kann der Konsument er-
Der Kongress mit begleitender Fachausstellung beantwortet Fragen zum zu-
warten? Welche Rolle hat die Politik eingenommen? Warum ist Smart Home in aller
kunftsfähigen Bauen und Wohnen. Der Schwerpunkt liegt auf erfolgsverspre-
Munde, aber immer noch kein Massenmarkt? Es diskutieren Fachleute aus Industrie,
chenden Lösungen für neue generationengerechte Wohnmodelle. Der Kongress
Handwerk, Handel und ihre jeweiligen Verbände gemeinsam mit dem Bundesministe-
mit begleitender Fachausstellung beantwortet Fragen zum zukunftsfähigen Bauen
rium für Wirtschaft und Technologie.
und Wohnen. Die Veranstaltung richtet sich an Fachbesucher aus den Bereichen
b2c.ifa-berlin.de
Bauen, Wohnen und Gesundheit.
www.zukunft-lebensraeume.messefrankfurt.com
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SMART BUILDING
— Gastbeitrag BUNDESVERBAND WÄRMEPUMPE (BWP) E. V. —
Wärmepumpe & Photovoltaikanlage sind ideale Partner Egal, ob für Heizung, Kühlung oder Warmwasserbereitung: durch geschickte Kombination von PV- und Wärmepumpenanlage können 30 bis 50 % des benötigten Stroms vom eigenen Dach kommen
Durch die steigende Differenz zwischen den Strompreisen und der Einspeisevergütung für selbst erzeugten EE-Strom wird es immer lohnenswerter, den Strom der hauseigenen Photovoltaikanlage selbst zu verbrauchen. Ideale Partner für so ein „Lastmanagement im Kleinen“ sind elektrische Wärmepumpen, die aus 1 Kilowattstunde solarem Strom völlig CO2-frei das Drei- bis Vierfache an Wärmeenergie erzeugen und dabei die volatile Sonnenenergie im Puffer- oder Warmwasserspeicher stundenlang speichern können. Stromerzeugung und -verbrauch lassen sich so ohne Komfortverlust für die Bewohner und ohne teure Batteriespeicher leicht in Deckung bringen. Das honoriert auch der Staat: Wärmepumpen-Nutzer können von einem speziellen Speicherbonus profitieren, wenn sie die Förderbedingungen des Marktanreizprogramms erfüllen. „Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen sind ein kongeniales Dreamteam“, findet auch KarlHeinz Stawiarski, Geschäftsführer des Bundesverband Wärmepumpe (BWP) e. V. und erläutert: „Durch die geschickte Steuerung von PVund Wärmepumpenanlage können 30 bis 50 % des benötigten Stroms für den Betrieb der Wärmepumpe selber produziert und direkt verbraucht werden,“ schätzt Karl-Heinz Stawiarski. Noch höher falle der Eigenverbrauchsanteil beim Einsatz spezieller Brauchwasser-Wärmepumpen aus: „Oft kann während der sonnigen Morgen- oder Mittagstunden der gesamte Tagesbedarf an Warmwasser mit Sonnenenergie gedeckt werden“, so der Wärmepumpen-Experte. Moderne Brauchwasser-Wärmepumpen sind in etwa so groß wie eine klassische Kühl-/Gefrierkombination, fassen in ihren integrierten Speichern bis zu 300 Liter Wasser und können jede gewünschte Temperatur bis 65 Grad Celsius bereitstellen. Die Installation ist einfach: Sie benötigen lediglich etwas Platz und einen Stromanschluss. Brauchwasser-Wärmepumpen stellen flexible Lösungen dar, um sowohl im Neubau als auch im Gebäudebestand kostengünstig Warmwasser zu bereiten. Sie decken ganzjährig
Eine Photovoltaikanlage macht ihren Besitzer ein stückweit unabhängig von den Energiepreisen – insbesondere, wenn er sie clever mit einer Wärmepumpe kombiniert.
den Bedarf an warmem Wasser und gewinnen dabei bis zu 70 % der für die Aufheizung benötigten Energie aus der Umgebungsluft oder aus der in der Raumluft vorhandenen Abwärme. Weil die kompakten Anlagen der Raumluft bei der Warmwasserbereitung nicht nur Wärme, sondern auch Feuchtigkeit entziehen, können sie Hausarbeits- oder Kellerräumen effektiv entfeuchten und so die Gebäudesubstanz schützen. Kenner nutzen das ideale Raumklima zudem gerne für die fachgerechte Einlagerung edler Weine. Wird ein Öl- oder Gaskessel mit einer Warmwasser-Wärmepumpe kombiniert, nutzt diese dessen warme Abluft zur besonders effizienten Trinkwassererwärmung. In der wärmeren Jahreszeit bleibt der konventionelle Heizkessel gleich ganz ausgeschaltet. Gut aufeinander abstimmen lassen sich PV-Stromerzeugung und Eigenverbrauch auch, wenn Wärmepumpen zur Kühlung von Gebäuden eingesetzt werden. Insbesondere bei gewerblichen und kommunalen Bauten geschieht dies oftmals bereits heute. Doch auch im Ein- und Zweifamilienhaussektor rücken die Komfortaspekte von Wärmepumpen zunehmend in den Fokus der Bewohner: Durch immer bessere Dämmstandards werden die Transmissionswärmeverluste der Gebäudehülle minimiert. Solche Häuser heizen sich
vor allem in der warmen Jahreszeit schnell auf: Niedrigenergiehäuser, die anspruchsvolle KfW-Standards erfüllen, haben beispielsweise oft schon im Frühjahr mehr Kühl- als Heizbedarf. MIT WÄRMEPUMPEN ENERGIESPAREND KÜHLEN Hier macht sich dann eine Wärmepumpe mit Kühlfunktion schnell bezahlt. Die Allroundtalente, die je nach Bedarf entweder Umweltwärme in das Gebäude hinein oder überschüssige Raumwärme aus dem Gebäude heraus transportieren können, nutzen die gleiche Technik wie Kühlschränke - und setzen das Prinzip im Heizfall genau umgekehrt ein: Während das Kältemittel des Kühlschranks seinem Inneren Wärme entzieht und diese an die Umgebung abgibt, entzieht der Kältemittelkreislauf einer Wärmepumpe der Umgebung (Erdreich-, Grundwasser- oder Umgebungsluft) Wärme. Sie wird innerhalb des Gerätes auf ein höheres Temperaturniveau gebracht und kann dann zum Heizen oder zum Erwärmen von Trinkwasser genutzt werden. Zur aktiven Kühlung kann der Kreislauf genau umgedreht werden, so dass die Wärmepumpe tatsächlich wie eine Art Kühlschrank fungiert. Wer mit einer Erd- oder Wasser-Wärmepumpe heizt, kann die noch umweltfreundlichere und
sparsamere passive Kühlung nutzen. Dabei wird der Kältekreislauf der Wärmepumpe ausgeschaltet und die Kühle des Erdreichs oder Grundwassers, die auch im Sommer bei etwa 10 Grad Celsius liegt, mit einem Wärmetauscher auf das Heizungswasser übertragen. Weil der Kompressor aus bleibt, ist für diese Art der Kühlung kaum zusätzlicher Energieaufwand in Form von Strom nötig. Passive Kühlung ist gerade bei Fußbodenheizung und großen Fensterflächen eine ideale Kombination, da einfallende Sonnenstrahlung auf dem Fußboden nicht in Wärme umgewandelt und an den Raum als Wärme abgegeben, sondern über die Fußbodenheizung aufgenommen und abgeführt wird. Die Raumtemperatur kann durch passive Kühlung um etwa drei Grad abgesenkt werden. Karl-Heinz Stawiarski ist von diesem zukunftsweisenden Modell überzeugt: „Hauseigentümer, die Wärmepumpe und Photovoltaikanlage kombinieren, heizen und kühlen mit vorbildlicher Ökobilanz und sind unabhängiger von Stromund Gasanbietern.“ Einige Wärmepumpenhersteller bieten daher auch Komplettpakete mit Wärmepumpen und Photovoltaikanlagen an, in denen beide perfekt aufeinander abgestimmt sind. www.waermepumpe.de