Wirtschaftsfaktor Technologie – Trends & Entwicklungen

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märz 2013 Hier geht´s zum kostenlosen eMagazine

Wirtschaftsfaktor technologie Trends & Entwicklungen

Energiewende Wachtumstreiber für die Wirtschaft Seite 6

virtualisierung Die Fabrik von morgen Seite 13

innovation Erfolgsgeschichte „Made in Germany“ Seite 14

»Wirtschaftsfaktor Technologie« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.


EIGENSTROM

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GRUSSWORT

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,

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die Industrie sorgt für ein gutes Viertel der jährlichen Wirtschaftsleistung in Deutschland. Tendenz weiter steigend. Insbesondere in Zeiten von Banken- und Finanzkrisen beneiden uns andere Länder um diesen hohen Wert – beispielsweise Frankreich oder Großbritannien, wo der Anteil nur bei knapp 13 bzw. 17 Prozent liegt. Doch damit die Erfolgsgeschichte weiter geht, muss sich die deutsche Industrie einem massiven Umbruch stellen. Vereinfacht gesagt: Dampfmaschine, Fließband und computerunterstützte Maschinen haben die ersten drei industriellen Revolutionen geprägt, bei der anstehenden vierten Revolution werden es Vernetzung und Internet sein. Das Internet ist die Dampfmaschine des 21. Jahrhunderts. IT- und Telekommunikation werden stärker denn je mit der Fertigungsindustrie verzahnt – und zwar nicht nur mit dem Maschinen- und Anlagenbau, sondern ebenso mit der Elektrotechnik oder dem Automobilbau. Wertschöpfungsketten wandeln sich zu Wertschöpfungsnetzen. Es entsteht die sogenannte Industrie 4.0. In der intelligenten Fabrik von morgen kommunizieren die Maschinen untereinander und weitgehend autonom: Bauteile teilen Fertigungsrobotern mit, wie sie zu bearbeiten sind; komplexe Maschinen können über das Internet gewartet werden; die Mitarbeiter in der Fertigung tauschen sich untereinander mit mobilen Geräten in sozialen Netzwerken zur Organisation der Arbeit aus. Die Vernetzung ist eine große Chance für die deutsche Industrie, um ihren traditionellen Kern und ihre international herausragende Position zu verteidigen und auszubauen: Deutsche Ingenieure, Maschinenbauer, Elektrotechniker und Informatiker sind traditionell besonders gut beim Management der Schnittstellen zwische den Fachgebieten. Welchen wirtschaftlichen Wert integrierte IT- und TK-Systeme in der Industrie schon haben, zeigt der Markt für eingebettete Systeme. Das sind Mikrocomputer, die meist unsichtbar in Geräten, Maschinen, Prof. Dieter Kempf Anlagen oder Autos integriert werden. Etwa 90 Prozent aller weltweit Präsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikaproduzierten Chips kommen in eingebetteten Systemen zum Einsatz. tion und neue Medien e.V. (BITKOM) Technologie kann als Wirtschaftsfaktor gar nicht überschätzt werden.

Seite 4 Technik hat Zukunft

Seite 10 Forum der Akteure

Seite 13 Digitale Fabrik

Produktion und Innovation in Deutschland

Iris Jeglitza-Moshage, Messe Frankfurt Frank Pörschmann, CeBIT Marc S. Tenbieg, DMB

Die Virtualisierung der Produktion

Seite 6 Wachstumstreiber mit Imageproblem Die Energiewende ist besser als ihr Ruf

Seite 8 Sonne schlägt Kohle Photovoltaik boomt weltweit

Seite 12 Zukunftsbranchen E-Mobilität, neue Werkstoffe, Internet der Dinge

Seite 12 Handel übers Internet Einkaufen mit dem Smartphone

Seite 14 Wer hat´s gemacht? Erfolgsgeschichte „Made in Germany“

Seite 14 Innovationen aus Deutschland Neue Erfindungen, neue Produkte

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in|pact media Verlag

von Wirtschaft und öffentlicher Hand in Forschung und Entwicklung: So seien die Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung zwischen 2005 und 2011 um fast 34 Prozent auf 74,8 Milliarden Euro gestiegen. Vom Bund kamen 13,3 Milliarden (2011). Damit hat Deutschland beinahe das Ziel erreicht, das die Europäische Union im Jahr 2000 ihren Mitgliedsstaaten verordnet hatte: drei Prozent des BIP für Forschung und Entwicklung, allerdings bereits bis 2010. Die Gutachter der Expertenkommission Forschung und Innovation fordern indes, in Zukunft über dieses Ziel hinauszugehen und für 2020 3,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für Forschung und Entwicklung bereitzustellen. Vorbild sind erfolgreiche Exportnationen wie etwa Schweden, das rund 3,4 Prozent seines BIP in die Innovationsförderung steckt. Auch einige Branchenverbände sind mit der derzeitigen Innovationsförderung nicht zufrieden. So fordern vor allem Verbände, denen forschungsintensive Unternehmen angehören, eine steuerliche Erleichterung für Unternehmen, die stark in Forschung und Entwicklung (F&E) investieren. Was in Ländern wie Frankreich, Japan oder den USA gang und gäbe ist, könne auch in Deutschland ein erfolgreiches Mittel der Innovationspolitik sein. Vor allem der Mittelstand würde davon profitieren. In der Tat: Der Leistungs- und Innovationsdruck für Deutschland wird größer. Innovationen, Ideen, Erfindungen fordern weitreichende Kompetenzen, nicht nur in Sachen F&E, sondern auch von den Mitarbeitern. Ingenieure von heute müssen über das Fachwissen hinaus zahlreiche Fähigkeiten erwerben: „Soft Skills wie kommunikative und soziale Kompetenzen, kaufmännische Fähigkeiten und unternehmerisches Denken und Handeln werden neben der Technik immer wichtiger und entscheidender“, erklärt etwa Steffen Fischer, Unternehmensbereichsleiter Personal beim baden-württembergischen Unternehmen ifm electronic. Dort entwickeln rund 250 Ingenieure neue Sensoren und anderen elektronische Produktion und Innovation sind die Stützpfeiler der deutschen Wirtschaft Bauteilen, wie sie für automatische Prozesse in Maschinen verwendet werden - etwa für Windkrafträder. 80 Prozent der Produkte werden exportiert. Prozent im Herbst 2012. Vor allem die Industrie Mirko Heinemann / Redaktion In den Konzernen ist das Thema schon angekomschaut mit Zuversicht in die Zukunft, die Exporterwartungen stiegen. men. Volkswagen etwa bietet ein eigenes E-Learanz frisch ist es, das Gutachten zu ForDer DIHK rechnet damit, dass 2013 rund 150.000 ning-Portal an, ein Selbstlernzentrum in Wolfsburg schung, Innovation und technologischer neue Arbeitsplätzen in Deutschland entstehen werund zahlreiche Förderungen für Studierende im Leistungsfähigkeit 2013. Und ein gutes Betrieb. Um den Bedarf an Absolventen der naturden. Allein in den Bereichen Gesundheit, GastgewerZeugnis für die deutsche Forschungs- und Innobe und Tourismus sollen 65.000 neue Jobs geschaffen wissenschaftlichen Fächer zu unterstreichen, hat VW vations-Politik. Am 27. Januar übergab die Experwerden. IT-Unternehmen, Versicherungen und Bein Wolfsburg sogar auf eigene Kosten eine Schule tenkommission Forschung und Innovation (EFI) gebaut. In eine ähnliche Richtung zielt der Weiterratungen wollten etwa 55.000 zusätzliche Mitarbeiihr sechstes Gutachten an Bundeskanzlerin Angela ter einstellen, in den Branchen Verkehr, Immobilien bildungsstudiengang „Systems Engineering”, den die Merkel und Bundesforschungsministerin Johanna und Sicherheit planten die UnTU Clausthal zusammen mit Wanka. Die Experten betonten die „international ternehmen 10.000 neue Jobs. hohe Anerkennung“ und die Bedeutung von For»Hochtechnologie Made in der Siemens AG entwickelt hat. Hier können Ingenieure, InIm Handel werden 15.000 neue schung und Innovation für den Wirtschaftsstandort Germany gilt als Arbeitskräfte gebraucht, am formatiker und NaturwissenDeutschland. Wichtig sei „ein klares Bekenntnis der Bau 5.000. neben ihrer Arbeit im Politik zu einer langfristig angelegten ForschungsSynonym für innovative, schaftler Deutsche Hersteller proUnternehmen einen staatlichen und Innovationspolitik“. Abschluss machen, den Master duzieren höchste Qualität bei erstklassige Lösungen.« Die Konjunkturdaten zeigen, dass die Richtung of Science. Das einjährige Stueinem moderaten Lohnniveau. stimmt. Der Standort Deutschland ist gefragt, nicht Deutschland bietet einen gesunden Mittelstand, sodium ist in mehrwöchige Blockveranstaltungen an nur, weil er Qualität bietet, sondern: Innovation. Die der Universität unterteilt. Dazwischen arbeiten die ziale Gerechtigkeit, Rechtssicherheit und ein konBedingungen sind gut: Die deutsche Wirtschaft trotzt Hochschüler wie bisher im Unternehmen weiter. kurrenzfähiges Bildungssystem. Das Herz des Inder europäischen Krise, die Prognosen haben sich Siemens erhofft sich durch das neue Modell, novationsstandortes bilden die Produzenten von wieder verbessert. Nach einem Einbruch des Bruttodass die Mitarbeiter das wissenschaftlich funHochtechnologie. Dazu zählen etwa die Elektroininlandsprodukts auf 0,5 Prozent im vierten Quartal dustrie, der Maschinenbau, die chemische Industrie dierte Know-how schnell in die Praxis einbringen, 2012 soll die Wirtschaftsleistung 2013 um 0,7 Pround die Automobilhersteller. Seit Jahren stemmen sagt Ludger Meyer, Regional Manager der Forzent wachsen. Dies war das Ergebnis einer Umfrage diese Branchen einen Großteil der privaten Etats für schungs- und Entwicklungsabteilung von Siemens des deutschen Industrie- und Handelskammertags Forschung und Entwicklung (F&E) hierzulande – in Deutschland. Den Absolventen wird der Stand DIHK unter mehr als 28.000 Unternehmen. Die und das Engagement zahlt sich aus: Rund um den der Entwicklung in den Bereichen Elektrotechnik, Aussichten werden sogar etwas besser bewertet als Globus gilt Hochtechnologie „Made in Germany“ als Maschinenbau und Informatik vermittelt. Denn erst im Herbst: Danach habe sich die Beurteilung der GeSynonym für innovative, erstklassige Lösungen. im Zusammenspiel dieser Disziplinen lassen sich die schäftslage „auf einem immer noch hohen Niveau“ Als wesentlichen Erfolgsfaktor für diese Entwickkomplexen technischen Systeme der Zukunft entwistabilisiert. Die Summe der „guten“ und „befriedilung sieht die Bundesregierung die Investitionen ckeln und realisieren. genden“ Erwartungen stieg auf 82 Prozent nach 78

Technik hat Zukunft

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Wirtschaftsfaktor technologie

— Unternehmensbeitrag Toll Collect GmbH —

Innovatives Mautsystem sichert Arbeitsplätze Die Bemautung von Lkws ab 12 Tonnen erfolgt in Deutschland über ein zukunftsweisendes Mautsystem. Mit der Kombination von Satellitenund Mobilfunktechnik ist es ein Beispiel für eine gelungene Innovation im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologie. Um die Mauteinnahmen korrekt zu erheben und abzurechnen, müssen die Abläufe präzise und zuverlässig gesteuert werden. Das stellt hohe Anforderungen an den Mautbetreiber Toll Collect und an die Dienstleister, mit denen das Unternehmen zusammenarbeitet. Für den Betrieb, die Überwachung der Technik, die Servicekontakte mit den Nutzern und die Steuerung der Dienstleister sind bei Toll Collect derzeit etwa 520 hochqualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tätig. Für die Sicherung der Qualität und Weiterentwicklung des Mautsystems sind IT-Spezialisten, Geoinformatiker, Datensicherheits- und Finanzexperten erforderlich, um nur einige der Berufsgruppen zu nennen. Der Mautbetreiber steuert rund 20 Kernlieferanten mit mehr als 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiten sowie die Arbeit der Servicepartner.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten Stellen Sie sich vor, Sie hätten Allein in den Bereichen IT und Mobilfunk arbeiten ca. 300 Beschäftigte. In der Wartung und den technischen Services sind es 230 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Geschäftsbeziehungen zu den Kernlieferenten bestehen in der Regel seit dem Mautstart im Jahr 2005. Die Anzahl der Servicepartner wird jährlich überprüft und dem Bedarf angepasst. Derzeit werden von rund 1.300 zertifizierten Werkstätten die Fahrzeuggeräte für die automatische Einbuchung eingebaut, gewartet und nach Nutzungsende wieder ausgebaut. Eine hohe Qualität beim Fahrzeuggeräteeinbau ist ein wichtiger Beitrag zur stabilen Funktionsweise des Mautsystems.

Insgesamt arbeiten rund 1.300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter direkt bei Toll Collect und indirekt bei den Zulieferern für den reibungslosen Betrieb des Mautsystems. Hinzu kommen noch die Beschäftigten bei den Servicepartnern im In- und Ausland. Toll Collect betreibt das Mautsystem mit einer Zuverlässigkeit von 99,9 Prozent. Diese Qualitätsnorm wird regelmäßig vom Auftraggeber gemessen und übersteigt die geforderten 99 Prozent deutlich. Dank dieser nachhaltigen Qualität hat Toll Collect seit dem Mautstart rund 30 Milliarden Euro Mauteinnahmen an den Bund überwiesen. Dabei konnten die Kosten für den Mautbetrieb stetig

gesenkt werden. Sie liegen derzeit bezogen auf die Mauteinnahmen - bei rund 10 Prozent. Bei Toll Collect waren Ende 2012 insgesamt mehr als 151.000 nationale und internationale Transport- und Logistikfirmen mit fast 964.000 Lkw registriert, von denen mehr als die Hälfte aus dem Ausland kommen. Mit Geräten für die automatische Mauterhebung sind rund 740.000 Fahrzeuge ausgerüstet.

Stellen Sie sich vor, Sie hätten Stellen Sie sich vor, Sie hätten

www.toll-collect.de

Stellen Sie sich vor, Sie hätten fördern können. fördern können.

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fördern können.

schaftssystems und stärkt den Austausch fördern können. zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Politik.

er Stifterverband hat es getan. Für die Nobelpreisträger von morgen machen sich im Stifterverband 3.000 Unternehmen er Stifterverband hatDer es getan. Für die und Privatpersonen stark. Stifterverband Nobelpreisträger von morgen machen engagiert sich für die Erneuerung des Wissensich im Stifterverband 3.000 Unternehmen und Privatpersonen stark. Der Stifterverband engagiert sich für die Erneuerung des Wissen-

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Fördern Sie mit Ihrer Spende die weltbeweschaftssystems undHeisenbergs stärkt denvon Austausch genden Ideen der morgen. zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Mehr unter www.stifterverband.de Politik. Fördern Sie mit Ihrer Spende die weltbewegenden Ideen der Heisenbergs von morgen. Mehr unter www.stifterverband.de

fördern können.

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in|pact media Verlag

Wachstumstreiber mit Imageproblem Die Energiewende ist wichtig für die deutsche Wirtschaft

Klaus Lüber / Redaktion

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ine Billion Euro. Die Zahl war ein Schock. Diesen monströsen Betrag, so Umweltminister Peter Altmaier, werde die Energiewende bis 2040 verschlingen. Die Ausgaben für Ökostrom, sagte der Minister kürzlich der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, stiegen weiter ungebremst. „Wenn wir nichts dagegen tun, werden wir diese Größenordnung erreichen.“ Sofort warfen Kritiker Altmaier vor, mit seiner vermutlich motivierend gemeinten Drohung dem vom ihm mit zu verantwortenden Großprojekt einen Bärendienst erwiesen zu haben. Die Energiewende werde immer mehr auf plumpe Kostenfragen reduziert, kommentierte beispielsweise der Journalist Michael Bauchmüller in der SZ die Aussage des Umweltministers: „Plötzlich gleicht das Generationenprojekt einem Vampir, der die Bundesrepublik bis auf den letzten Tropfen aussaugen will.“ Dabei, auch das ist klar, hat Peter Altmaier eigentlich nur einmal mehr eine unangenehme Wahrheit ausgesprochen, wenngleich auf besonders drastische Weise: die Energiewende kostet Geld, sehr viel Geld. Allein für den dringend notwendigen Ausbau der Strominfrastruktur, für viele das Herzstück des ganzen Projektes, veranschlagen die Betreiber 60 Milliarden Euro. Und die Technologien zur Erzeugung grünen Stroms werden noch auf Jahre hinaus gefördert werden müssen. Und genauso klar ist es, dass niemand diese Riesenbeträge bezahlen will. Welcher Verbraucher akzeptiert ohne Murren, dass die Stromrechnung immer weiter steigt? Welche Unternehmen, besonders diejenigen mit hohem Bedarf an elektrischer Energie, nähmen es ohne Gegenwehr hin, wenn die eigenen Produktionskosten immer weiter steigen, weil die Preise für die Kilowattstunde Strom angehoben würden? „Der Strompreis und das Erneuerbare-Energien-Gesetzt belasten unser Potenzial als Exportnation, weil energieintensive Betriebe mehr bezahlen müssen“, warnte der Verband der Energieintensiven Industrien in Deutschland (EID) kürzlich in einer Presseerklärung. Wer allerdings nur an den aktuellen Kostenanstieg denkt, hat das Potenzial der Energiewende grundsätzlich missverstanden. Sagt beispielsweise Claudia Kemfert, Energieexpertin am Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung. „Das Großprojekt des Energieumbaus ist für Deutschland ein gewaltiger Konjunkturmotor. Und alle Investitionen, die wir in diesem Bereich tätigen, sind Investionen in die Zukunft, die unserer Industrie zugute kommen.“ Wer über die Kostenbelastungen durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz klag, so Kemfert, habe im Grunde den Sinn und Zweck von Subventionen nicht verstanden: „Schließlich geht es doch darum, zukunftsbringende Technologien so lange zu fördern, bis sie marktreif sind.“ Der Bau von Wind- und Solaranlagen, von neuen Kraftwerken, der Ausbau der Netze, aber auch die Gebäudesanierung stellen riesige neue Märkte dar.

Der Strommix in Deutschland im Jahr 2012 Erneuerbare Energien lieferten 22% der Bruttostromerzeugung.

11% Erdgas

4,6% Photovoltaik

6%

Sonstige

19%

Steinkohle

617

Mrd. kWh*

3,3%

Wasserkraft

6,6%

Biogase (inkl. EE Anteil Siedlungsabfälle)

7,3%

Windenergie

22%

Erneuerbare Energien

gesamt

16%

Kernernergie

*vorläufig, teilweise geschätzt Quelle: BDEW; Stand: 12/2012

26%

Braunkohle

Mit einem Investitionsvolmen von 350 Milliarden Euro, so hat der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) im Rahmen eines verbandsinternen „Kompetenzprojekts Energiewende“ errechnet, können man allein bis zum Jahr 2030 rechnen. Große Energieversorger wie RWE investieren schon lange massiv in erneuerbare Energien. Seit 2008 kümmert sich eine eigene Tochtergesellschaft, RWE Innogy, um Investitionen im Bereich regenerativer Energien: „Deutschland ist die Werkbank der Energiewende. Durch unsere Projekte und Investitionen haben wir mit dazu beigetragen, dass deutsche Ingenieurskunst vor allem im Anlagenbau international führend ist“, so ein Innogy-Sprecher. Allein für den Ausbau von Windparks auf See hat RWE in den letzten zwei Jahren Aufträge von rund zwei Milliarden Euro an die deutsche Hersteller- und Zulieferindustrie vergeben. Aktuell betreibt und errichtet RWE Offshore-Windparks vor den Küsten Deutschlands, Großbritanniens und Belgiens. Für die deutsche Industrie wird sich die Energiewende in steigendem Wirtschaftswachstum auszahlen. Mit einem Investitionsvolumen von 350 Milliarden Euro, so hat der Bundesverband der Deutschen Industrie e.V. (BDI) im Rahmen eines verbandsinternen Kompetenzprojekts „Energiewende“ errechnet, könne man allein bis zum Jahr 2030 rechnen.

Dass die Energiewende im Augenblick dennoch ein so schlechtes Image hat, hat für Claudia Kemfert vor allem zwei Ursachen. Zum einen tobe ein regelrecht ideologischer Grabenkrieg: „Die Meinung, Greentech-Konzepte würden auf einem träumerischen Ökoidealismus beruhen, ist nach wie vor weit verbreitet.“ Am spürbarsten wäre dies, so die Energieexpertin, an den nach wie vor bestehenden Spannungen zwischen Umwelt- und Wirtschaftsministerium. Andererseits sind viele ernste Probleme der Energiewende, und dazu gehört auch die nach wie vor mangelhafte Akzeptanz der Bevölkerung, auf ein eklatantes Missmanagement der beteiligten Akteure zurückzuführen. „Gerade der Trassenbau ist ein Vorhaben, von dem sich viele Menschen überrannt fühlen. Und dies oftmals zurecht“, so Kemfert. So ernst man diese projektimmanenten Verwerfungen auch nehmen muss, aus einer größeren, internationaleren Perspektive stellt sich der Status Quo der deutschen Energiewende übrigens ganz anders da. Vor allem von Seiten der USA blickt man nach wie vor mit einem fast ehrfürchtigen Staunen auf die Leistungen der deutschen Energiewirtschaft. „Wir sollten“, so US-Präsident Obama kürzlich, „die grünen Innovatonen nicht China und Deutschland überlassen“.


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Wirtschaftsfaktor technologie

— Unternehmensbeitrag SMA Solar Technology AG —

Eigenverbrauch von Solarstrom liegt im Trend Durch intelligentes Energiemanagement steigert das SMA Smart Home den Eigenverbrauch von Solarstrom.

Roland Grebe Technologievorstand der SMA Solar Technology AG

Herr Grebe, die SMA Solar Technology AG gestaltet als Marktführer bei Solar-Wechselrichtern die Energiewende weltweit mit. Welche Trends sehen Sie als Techn o l o g i evo r s t a n d aktuell?

Aktuell gewinnt der Eigenverbrauch von Solarstrom immer mehr an Bedeutung. Noch bis vor Kurzem haben die meisten Menschen in eine Photovoltaikanlage investiert, um von der Einspeisevergütung zu profitieren. Mittlerweile sind die Kosten für die Photovoltaik aber so weit gesunken, dass der Strom vom Dach viel günstiger ist als der Strom aus der Steckdose. Es lohnt sich also, den Solarstrom selbst zu verbrauchen. Dabei spielt der Autarkiegrad für die Betrei-

ber eine immer wichtigere Rolle. Viele wollen möglichst unabhängig sein von steigenden Strompreisen. Beim Thema Eigenverbrauch geht es um Energiemanagement, also um die Frage, wie man Solarstrom so effizient wie möglich nutzen kann. Was macht ein erfolgreiches Energiemanagement aus?

Es kommt auf die Intelligenz des Systems an. Mit dem SMA Smart Home bieten wir ein auf dem Markt bisher einzigartiges Systemkonzept, das für die optimale Steuerung aller elektrischen Erzeuger und Verbraucher sorgt. Es lassen sich nicht nur Haushaltsgeräte, wie Waschmaschine oder Geschirrspüler, sondern auch Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge einbinden. Hier kooperieren wir bereits mit führenden Herstellern aus den Bereichen Klimatechnik und Haushaltsgeräte. Zudem berücksichtigt das System variable Stromtarife. Und was ganz wichtig ist: eine genaue Progno-

se der zu erwartenden Solarleistung. Ich muss wissen, welche Leistung ich in den nächsten Stunden oder auch am nächsten Tag zu erwarten habe, um die Verbraucher und Speicher so zu steuern, dass ein möglichst hoher Eigenverbrauch erreicht wird. Deshalb verfügt unser System auch über eine standortund anlagenbezogene Solarprognose. Welchen Einfluss haben Speicher auf die Eigenverbrauchsquote?

Ein Speicher kann die Eigenverbrauchsquote erheblich steigern, da er überschüssigen Solarstrom zwischenspeichert und bei Bedarf, zum Beispiel in den Abendstunden, wieder zur Verfügung stellt. Momentan entwickeln wir den Sunny Boy Smart Energy, den ersten wandmontierbaren GroßserienPV-Wechselrichter mit integriertem Speicher. Er kann den Eigenverbrauch in Privathaushalten um bis zu 50 Prozent erhöhen. Speicher leisten übrigens einen wichtigen Beitrag zur Netzent-

lastung. Denn Strom, der direkt vor Ort verbraucht wird, muss nicht im Netz transportiert werden. Was bedeutet das für die Energieversorgung der Zukunft?

Die Energieversorgung der Zukunft wird dezentral sein und damit umweltfreundlich, sicher und auch demokratischer. Immer mehr Menschen und Gewerbetriebe werden ihren Strom selbst erzeugen, was die Kosten und die Abhängigkeit von großen Energieversorgern senken wird. Perspektivisch werden sich die vielen dezentralen Erzeugungsanlagen in Kombination mit Speichern so verhalten wie ein virtuelles Kraftwerk und Netzdienstleistungen erbringen, die Frequenz- und Spannungshaltung mit übernehmen. So wird es möglich sein, die Anzahl der konventionellen Kraftwerke zu reduzieren. www.SMA-Sunny.com

— Unternehmensbeitrag AZUR INDEPENDA GMBH —

Sonne Tag und Nacht nutzen Azur Independa hat die Juroren des Deutschen Energiepreises 2012 überzeugt: Das schlaue Eigenstromsystem macht Hausbesitzer weitgehend autark von der Strompreisentwicklung. Explodierende Energiepreise sind nicht für jeden Haushalt ein Graus. Im Gegenteil: Wer eine Solaranlage besitzt, kann sich schon heute freuen. Der Strom vom eigenen Dach ist günstiger als der vom externen Energieversorger. Und je mehr die Energiepreise nach oben klettern, umso mehr profitiert der Selbstversorger. Einzig: Strom wird auch gebraucht, wenn die Sonne nicht scheint. Wer in Zukunft wirklich sparen will, muss einen Weg finden, den Eigenverbrauch an Solarenergie zu maximieren. Genau das macht Azur Independa: Weil das Eigenstromsystem die Sonnenenergie intelligent im Haus verteilt und speichert, können Haushalte bis zu 80 Prozent ihres Solarstroms selbst nutzen – Tag und Nacht. Strom wird dank dreifacher Intelligenz nicht nur selbst hergestellt, sondern auch selbst verbraucht und gespeichert. Das gibt Sicherheit durch einen auf 24 Jahre hin konstanten Strompreis. Seinen Entwicklern aus dem Allgäu hat Azur Independa bereits mehrere Preise eingebracht – zuletzt den Deutschen Energiesparpreis 2012, den die Magazine „Energiesparen“ und

Beim Werbeauftritt der azur independa GmbH stehen drei kleine, intelligente Naseweise Pate für die Funktionen, die das Eigenstromsystem so unschlagbar machen: Solarstrom selbst herstellen x verbrauchen x speichern = Intelligenz³

„house and more“ gemeinsam mit der Bausparkasse Schwäbisch-Hall und dem Deutschen EnergieberaterNetzwerk ins Leben gerufen haben. Bernd Sauter, Geschäftsführer der Azur Independa GmbH, freut diese Auszeichnung ganz besonders. Denn: „Leser und User haben selbst ihren Favoriten gewählt. So können wir nun sicher sein, dass wir mit Azur Independa richtig liegen“, sagt Sauter.

Das Eigenstromsystem überzeugt nicht nur in der Abstimmung, sondern auch im echten Leben. Seit dem Herbst 2011 hat das Allgäuer Unternehmen mehr als 300 Anlagen installiert. „Durch die optimale Ausrichtung unserer Photovoltaik-Anlage sind wir mit Azur Independa fast vollkommen autark“, freut sich Sabine Weiß. Sie nutzt das Eigenstromsystem seit April vergangenen Jahres.

Die maximale Unabhängigkeit wird durch das Zusammenspiel dreier Komponenten möglich: Der Azur Energiemanager sorgt dafür, dass Herd, Spül- und Waschmaschine immer mit ausreichend Strom versorgt sind. Überschüssige Energie wandert währenddessen in den Azur Solarspeicher. Er besteht aus Blei-Gel-Akkus, die nicht nur sicher, sondern auch zu 100 Prozent recyclebar sind. Erst wenn der Speicher voll ist, wird Strom in das öffentliche Netz eingespeist. So bleibt genug Energie für Abendbrot und Fernsehabend im Haus. Wie viel Strom im Speicher steckt und wie viel gerade verbraucht wird, zeigt schließlich ein Blick auf das Touch-Display des Azur Monitorings. www.azur-independa.de

Bernd Sauter Geschäftsführer azur solar GmbH


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in|pact media Verlag

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Sonne schlägt Kohle 2024

315 Experten erwarten einen globalen Boom der Photovoltaik 2019

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Entwicklung und Prognose der jährlichen Photovoltaikproduktion in der Welt. (Angaben der Gesamtleistung in Gigawatt)

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Klaus Lüber / Redaktion

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2023

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arum ist die deutsche Solarindustrie eigentlich so unglaublich effizient wenigstens im Vergleich zur amerikanischen? Ein US-Wirtschaftsexperte, neulich in einer Talkshow des Senders FOX TV befragt, hatte eine höchstinteressante Erklärung: „In Deutschland ist es einfach bei weitem sonniger als bei uns.“ Höchstinteressant ist das vor allem deshalb, weil es nicht im entferntesten den Tatsachen entspricht. Laut Daten des National Renewable Energy Laboratory (NREL), mit denen mehrere renommierte Blogs das Fox-Statement kommentierten, scheint die Sonne fast überall in den Vereinigten Staaten deutlich länger und stärker als noch ind den sonnigsten Regionen Deutschlands. Was die Ausbeute an UV-Strahlen angeht, so zitiert beispielsweise das US-Magazin Slate eine NREL-Expertin, befinde sich Mitteleuropa auf dem Niveau von Alaska. Das augenzwinkernde Fazit im magazineigenen Blog: Der deutsche Solar-Boom hat also nichts mit den hohen staatlichen Subventionen zu tun, nichts mit Investitionsanreizen, nichts mit sogenannten Erneuerbare Energien Gesetz zu tun. Sondern, klar, mit den fantastischen Sommern in Mitteleuropa. Die offensichtlich haarsträubende Uninformiertheit sogenannter TV-Experten zu belächeln ist das eine. Viel wichtiger ist die Erkenntnis: Aller Hiobsbotschaften über globalen Marktdruck, Insolvenzen und den Entscheidungen großer Unternehmen, sich in Zukunft mit Investitionen zurück zu halten – die deutsche Solarbranche hat eine weltweit einzigartige Erfolgsgeschichte vorzuweisen. Eine Erfolgsgeschichte, die von den größten Industrienationen der Welt bewundert wird. Eine Erfolgsgeschichte, die, auch wenn es bis vor kurzem nicht den Anschein hatte, für die deutsche Industrie noch lange nicht vorbei ist.

36 Quellen und Prognosen: Fraunhofer ISE, Reiner Lemoine Institut, DW

„Die Solarbranche sortiert sich gerade neu und das Selbst ein Konzern wie Royal Dutch Shell hat die ist vielleicht auch gar nicht so dramatisch, wie es oft Zeichen der Zeit erkannt und jüngst im Rahmen eidargestellt wird“, sagt beispielsweise Klaus Müschen, ner Studie ermitteln lassen, welche KraftwerkstechLeiter der Abteilung Klimaschutz und Energie des nik denn im Jahre 2060 weltweit die Nase vorn haUmweltbundesamtes. „Selbst wenn die Solarmodule ben wird. Das Ergebnis auch hier: die Solarenergie. wie prognostiziert demnächst alle in China hergeKnapp vierzig Prozent der weltweit nachgefragten Energie, so die Prognose, würde in rund fünfzig stellt werden, sind es hochspezialisierte Klein- und Jahren über Sonnenkraft erzeugt. mittelständische Unternehmen, die sich um Montage Die Preise werden also dramatisch fallen, die und Projektentwicklung kümmern.“ Auch ProfesNachfrage an Solartechnik steigen und die deutsor Eicke Weber, Direktor vom Fraunhofer Institut für Solar-Energiesysteme in Freiburg, sieht hier sche Wirtschaft wird davon profitieren. Deshalb eine große Chance für deutsche Firmen. Beim Bau allerdings die staatlichen Förderprogramme eingroßer Fertigungsanlagen für Solarmodule komme zudämmen, wie von Bundeswirtschaftsminsterium man, so Weber in einen Interview mit der Deutschen und Umweltbundesamt angedacht, halten nicht nur Welle, um deutsches Know How gar nicht herum: Vertreter der Solarbranche für ein falsches Signal. „Deutschland ist heute das einSo heißt es vonseiten des DIW: „Deutschland ist bekannt dazige Land auf der Welt, das in der Lage ist, derartige Aus- »Die deutsche Solarbranche für, Innovationen exzellent zu und den Markt dann rüstung für die Fabriken zu hat eine weltweit einzig- fördern anderen zu überlassen. Das liefern.“ Eine Energieexpertin sollte uns bei der Solartechnik beim Institut für Wirtschaftsartige Erfolgsgeschichte nicht passieren. Wer fördert, forschung in Köln (DIW) findet vorzuweisen.« sollte auch zu Ende fördern.“ noch deutlichere Worte: „ÜberAm Ende, auch das macht all wo man hinkommt, wird auf die groteske Szene bei FoxTV vielleicht klar, könnte die Solarbranche eingedroschen. Fakt ist, dass wir es auch das globale Image Deutschlands als ein „Labor mit einem weltweiten Exportschlager zu tun haben.“ der Zukunft“ ein maßgeblicher Wirtschaftsfaktor Überhaupt: Denkt man in globalen Maßstäben, werden. Die Energiewende, so heißt es beispielsbesteht eigentlich überhaupt kein Grund zu Pessimismus. Die Chancen stehen gut, dass besonders die weise in einer aktuellen Publikation des deutsche deutsche Wirtschaft von einem Trend profitieren Instituts für Entwicklungspolitik, verschaffe der wird, den Experten schon seit Jahren beobachten: deutschen Wirtschaft einen nicht zu unterschätDie Preise für Solarstrom sinken. Noch vor fünf Jahzenden Wettbewerbsvorteil. Dabei könne man an traditionelle Stärken wie Ingenieurskunst, verlässren kostete der Strom aus Solarmodulen in Deutschland zwischen 40 und 50 Eurocent pro Kilowattliche Technologieentwicklung und Innovationskraft anknüpfen: „Nur wenige Ökonomien finden in den stunde (kWh), in sonnenreichen Ländern etwa 30 internationalen Debatten zur Zukunft der WeltCent. Bis 2025, so die Prognose, könnten die Preise für Solarstrom aus Kleinanlagen auf rund acht Prowirtschaft aufgrund ihrer wirtschaftlichen Dynazent sinken. Damit wäre der Solarstrom preiswerter mik und aktiver Innovationsstrategien eine ähnliche als die günstigste fossile Energie: der Kohlestrom. Aufmerksamkeit wie Deutschland.“


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Wirtschaftsfaktor technologie

— Unternehmensbeitrag Donauer Solartechnik Vertriebs GmbH —

Selbst ist die Stromversorgung Donauer unterstützt die Energiewende aktiv mit Eigenverbrauchslösungen Seit Sommer 2012 hat die Zahl der privaten PV-Anlagenbesitzer mit Speichertechnologie rasant zugenommen. Tendenz steigend. Und warum? Weil inzwischen selbst produzierte Sonnenenergie günstiger ist, als der Strom vom Energieversorger. Und die Schere öffnet sich weiter. So ist es bei neuen PV-Anlagen inzwischen wesentlich intelligenter den eigenen Strom selbst zu verbrauchen und maximal Überschüsse ins Netz einzuspeisen. Die Donauer Solartechnik Vertriebs GmbH hat die Zeichen der Zeit erkannt und bietet Eigenverbrauchssysteme an, sogenannte E-Home Systeme, die es privaten Haushalten

ermöglichen Sonnenenergie zu produzieren und zu speichern. Dabei ist das integrierte Energiemanagementsystem auf Priorität Eigenverbrauch konfiguriert. So werden zuerst die Verbraucher im Haus mit Sonnenenergie versorgt, anschließend oder zeitgleich die Batterie geladen und schließlich bei Energieüberschuss, ins Netz verkauft. Das Monitoring von Produktion, Performance, Lastprofil etc. erfolgt via Wlan auf PC und Handy. Der mündige Bürger hat verstanden. Selbst ist die Energieversorgung. Modernste

Technik zur eigenen Stromproduktion, Unabhängigkeit von Preissteigerungen, Kontrolle über meine Stromkosten, Investition in eine saubere Zukunft, das die Motivation. Der Anspruch an Eigenverbrauchsysteme ist hoch. Die Anlagen von heute sind beratungsintensiv, technisch anspruchsvoll und müssen an das

Lastprofil des Anlagenbesitzers angepasst werden. Ziel ist es, nicht in große Anlagen zu investieren, sondern die Anlage optimal an den Verbrauch des Betreibers anzupassen. „Da können auch mal ein bis zwei Kilowatt weniger auf dem Dach sinnvoll sein“, weiß Stephanie Poetter, Produktmanagerin bei Donauer. So wird die persönliche Eigenverbrauchsrate extrem gesteigert und die Einsparung an Stromkosten beim Energieversorger drastisch reduziert. „Wir wollen Endkunden, die Spaß an ihrer Anlage haben. Darum ist jede neue private und gewerbliche Anlage ein individuelles Einzelstück.“

www.donauer.eu/Eigenverbrauch eigenverbrauch@donauer.eu

— Unternehmensbeitrag aktif technology gmbh —

— Unternehmensbeitrag SolarWorld AG —

Mit Software die Energieeffizienz steigern

Sonne rund um die Uhr

Neben energieintensiven Unternehmen, werden auch kleinen und mittelständischen Unternehmen des produzierenden Gewerbes, Steuervergünstigungen in Form eines ermäßigten Steuersatzes und des Spitzenausgleichs eingeräumt. Erforderlich dafür ist der Nachweis der Einführung eines Energiemanagementsystems nach ISO 50001, oder vergleichbar. Natürlich stehen der Steuerersparnis Aufwände gegenüber, die zunächst für die Prüfung der Sinnhaftigkeit einer Einführung sowie für die Einführung des Energiemanagementsystems selbst anfallen. Neue Förderprogramme bieten jedoch betroffenen Unternehmen Investitionszuschüsse im technologischen Bereich an, unter anderem für die Einführung eines Energiemanagementsystems. Gefördert werden zum Beispiel Mess- und Zählertechnologien zur Erfassung des Energieverbrauchs sowie Software für die Erfassung und Verarbeitung von Energiedaten. Mit dem Softwareprodukt „AKTIF®EnEff“ bietet AKTIF Technology eine Lösung für Industrie

und Gewerbe an, die diese Unternehmen schrittweise von der Energieanalyse, über die Einführung des Energiemanagements und eines kontinuierlichen Verbesserungsprozesses bis zur Zertifizierung führt. Detailierte Analysen, individuelle Kennzahlenbildung, Maßnahmenplanung und -verfolgung sowie ein umfangreiches Reporting sind Bestandteile des Produktes, mit dem die Unternehmen anstehende Herausforderungen und gesteckte Ziele unkompliziert umsetzen können. www.aktif-technology.com

Mario Weber Vertriebsleiter der AKTIF Technology GmbH

Solarstromanlagen mit flexiblem Batteriespeicher machen Solarstrom auch dann nutzbar, wenn die Sonne längst untergegangen ist.

Batteriespeicher SunPac 2.0 von SolarWorld

Immer mehr Privatleute werden zu Stromproduzenten, denn das ist gar nicht so schwer, wie so manch einer denken mag. Mit den batteriefertigen Solarstromsystemen von SolarWorld, die jederzeit um einen Stromspeicher erweitert werden können, steht Anlagenbesitzern ihr selbstproduzierter Solarstrom rund um die Uhr zur Verfügung. Der führende deutsche Hersteller kristalliner Solarstromtechnologie hat bereits seit Anfang 2011 als einer der ersten Hersteller überhaupt mit der SunPac-Serie ein

Speichersystem auf dem Markt. Das Startmodell SunPac S wurde dann Ende letzten Jahres auch prompt mit dem Deutschen Energiesparpreis 2012 ausgezeichnet. Ab August 2013 wird das neue SunPac 2.0 erhältlich sein und damit seinen Vorgänger SunPac S ablösen. Mit einer Speicherkapazität von 11,6 kWh kann die Blei-Gel-Batterie genug Sonnenstrom speichern, um eine vierköpfige Familie vom Sonnenuntergang bis zum nächsten Sonnenaufgang mit grünem Strom zu versorgen. Wer sich nicht sofort für ein Komplettsystem mit Batterie entscheiden möchte, kann eine der batteriefertigen Systeme von SolarWorld installieren. Damit sichert man sich die garantierte Förderung für Solarstrom für die nächsten 20 Jahre und kann sich später ganz entspannt für die Nachrüstung einer Batterie entscheiden. So steigt nicht nur die Unabhängigkeit, sondern auch die Freude über die sinkende Stromrechnung.

www.solarworld.de


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Forum DER AKTEURE

Zukunft gestalten Die Redaktion befragt Akteure zu den Zukunftschancen der deutschen Wirtschaft.

Iris Jeglitza-Moshage

Mitglied der Geschäftsleitung Messe Frankfurt Exhibition GmbH

Frank Pörschmann

Marc S. Tenbieg

CeBIT-Vorstand der Deutschen Messe

Geschäftsführender Vorstand, Deutscher Mittelstands-Bund (DMB)

ntelligentes Energiemanagement in Form von Überwachungs-, Steuer-, Regel- und Messeinrichtungen in Gebäuden gewinnt in einer sich immer stärker vernetzenden Welt rasant an Bedeutung. Als integrativer Bestandteil spielt die Haus- und Gebäudeautomation eine gewichtige Rolle bei der modernen Gebäudeplanung. Es gilt reibungslose, effiziente und nutzerfreundliche Prozesse zu gestalten und die technischen Einheiten so miteinander zu vernetzen, dass sie in ihren Funktionen optimal aufeinander abgestimmt sind und sich ergänzen. In diesem Prozess sind Immobilien nicht allein Ressourcenempfänger, sondern entwickeln sich zunehmend auch zu einer eigenen Energiequelle. Das gilt sowohl für größere Gewerbe- als auch für selbstgenutzte Wohnimmobilien. Die Weltleitmessen ISH und Light+Building der Messe Frankfurt bilden diese Entwicklungen ab und zeigen zahlreiche technische Innovationen auf dem Gebiet der intelligenten Gebäudetechnik. Darüber hinaus widmen sich hochkarätige Diskussionsforen und Sonderausstellungen dem zukunftsweisenden Thema. Damit sind die beiden Veranstaltungen die führenden Innovationsplattformen der Branche und zugleich zentrale Austauschstätten für Experten. Auf der vom 12. bis 16. März 2013 in Frankfurt am Main stattfindenden ISH finden sich Innovationen für alle Aspekte zukunftsweisender Gebäudelösungen.

m Internet erfindet sich derzeit die Wirtschaft neu: Technologien wie Cloud Computing, Open Data oder Software as a Service ermöglichen es Unternehmen vieler Branchen, innovative Geschäftsmodelle aufzubauen. Die nötigen Weichen wurden mit der Freigabe des neuen Internetprotokolls gestellt (Version 6, kurz: IPv6), das die Zahl der verfügbaren Webadressen von 4,3 Milliarden auf unvorstellbare 340 Sextillionen erhöht – das entspricht der Zahl 340 mit 36 Nullen. Ab sofort lassen sich nicht nur Computer oder Smartphones, sondern auch Maschinen, Fahrzeuge,

echnologische Entwicklungsfähigkeit, das unternehmerische Gespür für sinnvolle Kooperationen und die Ausrichtung auf Spezialmärkte sind seit jeher der zentrale Schlüssel für den internationalen Erfolg vieler deutscher Unternehmen - ob Mittelstand oder hochspezialisierter Kleinbetrieb. Die europäischen Nachbarn und der internationale Wettbewerber blicken immer mehr auf das Erfolgsgeheimnis der deutschen Wirtschaft und wie man Wirtschaftskrisen mit nachhaltiger Unternehmensführung und Exportorientierung erfolgreich begegnen kann. Dabei geht etwa ein Drittel des Wirtschaftswachstums in Deutschland auf den Faktor Innovation zurück. Hierbei zeichnen sich die gut drei Millionen kleinen und mittelständischen Unternehmen durch ihren Spürsinn für Nischenmärkte und einem hohen Grad an Flexibilität und Schnelligkeit zur Erschließung dieser Märkte aus. „German Mittelstand“ ist weltweit zum Synonym für Qualität, Zuverlässigkeit und wirtschaftliches Erfolgsgeheimnis auf der Grundlage einer ausgeprägten Innovationskultur geworden, so dass auch internationale Investoren die Chance ergreifen in den deutschen Mittelstand zu investieren.

I

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»Die nächste Internet-Revolution hat bereits begonnen.«

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Die Messe zeigt marktreife Produkte für energieeffiziente Heiztechnologien in Kombination mit erneuerbaren Energien ebenso wie für umweltschonende Klima-, Kälte- und Lüftungstechnik oder nachhaltige Sanitärlösungen und innovatives Baddesign. Dabei ziehen sich Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung als roter Faden durch die Veranstaltung. Dass intelligentes Wohnen aber nicht nur für eine Energie- und Kostenersparnis steht, sondern dem Verbraucher zugleich ein Plus an Komfort und Sicherheit bietet, unterstreichen die Weltneuheiten der über 2.400 Aussteller aus 56 Ländern, darunter sämtliche Markt- und Technologieführer. Die ISH ist mit rund 200.000 Besuchern die besucherstärkste Veranstaltung der Messe Frankfurt. Gemeinsam mit der Light+Building, der weltgrößten Messe für Licht und Gebäudetechnik, steht sie für die Expertise der Messe Frankfurt im Bereich Gebäudetechnik.

Textilien oder Joghurtbecher per Funkchip mit einer eigenen Adresse ins Netz einbinden. Bald können sich Autos untereinander vor Verkehrsgefahren warnen, Container ihre Position in Echtzeit ans Logistikzentrum melden oder medizinische Überwachungsgeräte den Arzt anfunken, wenn sie beim Patienten einen kritischen Wert entdecken. Ericsson-CEO Hans Vestberg erwartet, dass 2020 schon 50 Milliarden internetfähige Geräte miteinander verbunden sein werden. Doch während die digitale Wirtschaft die Chancen des neuen Internet-Zeitalters längst erkannt hat, beschränkt sich die Diskussion in anderen Wirtschaftsbereichen häufig auf die möglichen Einsparpotenziale. Tatsächlich leiden vor allem kleinere Firmen unter den hohen Ausgaben für Hardund Software, Installation und Wartung. Hier schaffen On-Demand-Dienste aus dem Web vielfältige Möglichkeiten: Statt Server, Speicherressourcen und Programme zu kaufen, mietet man sie im Netz und zahlt lediglich für die Nutzungszeit. Viele Firmenchefs sind sich aber noch nicht darüber im Klaren, dass webbasierte Dienstleistungen für Wachstumsimpulse sorgen können. Besonders, wenn man sie mit der „Shareconomy“ verknüpft: Blogs, Wikis, Collaborations oder Votings verändern unsere Businesswelt – aber auch die Art und Weise, wie wichtige Unternehmensentscheidungen fallen. Der Einzug von Social-Media-Elementen in die globale Wirtschaft ist in vollem Gange. Wer künftig erfolgreich sein will, muss vernetzt agieren – und seine Chancen im Internet der Dienste nutzen.

Um diesen Wettbewerbsvorteil auch zukünftig verteidigen zu können, muss der deutsche Mittelstand mehr denn je von der Industrie lernen, wie man sich durch global orientiertes Wachstum den zukünftigen wirtschaftlichen Herausforderungen stellen kann. Und der internationale Wettbewerb schläft nicht, hat genügend Kapital und nutzt derzeit die europäische Schulden- und Finanzkrise, um ganz gezielt Direktinvestitionen auch im deutschen Mittelstand zu platzieren. Wir müssen wachsamer werden, um nicht mittelfristig unseren Vorteil als Wiege des unabhängigen innovativen Mittelstandes zu verlieren. Hierbei sind nicht nur die kleinen und mittelständischen Unternehmen gefordert internationaler zu denken und zu handeln, sondern zusammen mit der Politik dafür Sorge zu tragen, dass wir auch weiterhin beste Fachkräfte aus eigener Kraft ausbilden und aufbauen können - und das geht nur dann, wenn die deutschen Ausbildungssysteme in ihrer Gesamtheit besser werden. Innovation entsteht durch Wissen und Erfahrung, wirtschaftlicher Erfolg ist international verwurzelt - auch im Mittelstand.

http://ish.messefrank furt.com

www.cebit.de

www.mittelstandsbund.de

»Immobilien entwickeln sich zunehmend zu eigenen Energiequellen.«

»German Mittelstand ist weltweit zum Synonym für Qualität und Zuverlässigkeit geworden.«


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Wirtschaftsfaktor technologie

— Unternehmensbeitrag WIRECARD AG —

Was die Zukunft bringt: Das Smartphone als Geldbörse Ganz einfach kontaktlos zahlen mit NFC-Technologie

Bei der voranschreitenden Konvergenz des stationären und onlinebasierten Handels spielt zunehmend auch das mobile Einkauf- und Bezahlverhalten der Konsumenten eine Rolle. Internetfähige Endgeräte wie Smartphone, Tablet & Co und mobile Apps machen es möglich: Immer häufiger gehen Konsumenten mit ihrem mobile Device ins Internet, um sich über Produkte zu informieren, Testberichte herunterzuladen oder Waren online zu bestellen. Hierzulande wird das Smartphone am Point-of-Sale noch selten zur Bezahlung genutzt. Prognosen deuten jedoch darauf hin, dass ein Richtungswechsel erwartet wird. Das mobile Transaktionsvolumen in Deutschland soll bis 2016 auf über 23 Mrd. Euro ansteigen . Auch die steigende Verbreitung von Endgeräten mit Near-Field-Communication (NFC) sowie der notwendigen Akzeptanzstellen sorgt dafür, dass das kontaktlose Bezahlen mit dem

Smartphone bald Einzug in den Alltag nehmen könnte. „Übermorgen wird das Handy die Geldbörse ersetzen. Wir liefern die Schlüsseltechnologien dafür“, ist der Mobile Payment Experte Christian von Hammel-Bonten, Executive Vice President Telecommunications beim Zahlungsdienstleister Wirecard AG überzeugt. Das Münchener Unternehmen unterstützt als technischer B2BDienstleister und kartenausgebendes Finanzinstitut namhafte Mobilfunkanbieter bei der Einführung von Mobile Payment. Zu den vielfältigen Lösungen gehören unter anderem NFC-Sticker und -Karten, aber auch die Bereitstellung von NFC-fähigen Sim-Karten und mobile Wallets. Near-Field-Communication ist ein Übertragungsstandard zum kontaktlosen Datenaustausch über eine kurze Distanz hinweg. Die Nutzungs-möglichkeiten dieser Technologie mit dem Smartphone sind

— Unternehmensbeitrag ClickandBuy International Ltd —

Die Online-PaymentLösungen von ClickandBuy

Shoppen heute: Bargeldloses Zahlen mit NFC-Technologie

vielfältig: sie reichen von mobilem Ticketing über Zugangskontrollen bis hin zu Mobile Payments. Bei einer kontaktlosen Bezahlung per NFC-Nahfunk wird eine drahtlose Verbindung zum Zahlungsterminal hergestellt und die relevanten Kartendaten übertragen. Sicherheitstechnologien verhindern dabei das missbräuchliche Auslesen der Daten und die Eingabe eines Pins schützt zusätzlich. Mit dem dazugehörigen mobile Wallet bleiben alle Transaktionen voll im Blick – in Echtzeit.

www.mobilepayment.wirecard.com

— Unternehmensbeitrag Internet World —

Studie: Misstrauen gegenüber Datensicherheit E-Payment-Option „Zahlung per Rechnung“ immer noch die sicherste

Die ClickandBuy International Limited, eine Tochtergesellschaft der Deutsche Telekom AG, ist ein international führender Komplettanbieter für Online-Bezahllösungen. ClickandBuy bietet mehr als 14 Millionen Nutzern die Möglichkeit, mit maximaler Sicherheit im Internet zu bezahlen. Weitere Kundenvorteile sind exklusive Einkaufsrabatte, mobiles Shopping per App, ein Käuferschutz im Fall von nicht gelieferten Waren und maximale Transparenz über getätigte Einkäufe. Für rund 16.000 registrierte Online-Anbieter ist ClickandBuy der ideale Abrechnungs- und Marketingpartner. ClickandBuy steht seit mehr als zehn Jahren für technische Leistungsfähigkeit, Innovation und Zuverlässigkeit, ist TÜV-zertifiziert sowie als E-Geldinstitut gemäß den Electronic Money Regulations 2011 autorisiert. Mit der PCI-DSS-Level 1-Zertifizierung erfüllt ClickandBuy den höchsten Sicherheitsstandard der Kreditkartenindustrie.

Die Multi-DeviceStrategie Das ClickandBuy-System ist auf einen schnellen und einfachen Zahlungsprozess ausgerichtet. Das Layout wurde nach neuesten Webstandards als „responsive design“ umgesetzt. Die Anzeige passt sich an alle gängigen Endgeräte automatisch an. Online-Identifizierung für Ü18-Content Unter dem Produktnamen Direkt. Ident finden sich verschiedene Identifizierungs- und Authentifizierungsverfahren zur sofortigen Nutzerlegitimation mit nur wenigen Clicks. Das Hauptprodukt dabei ist die Altersverifikation für Online-Anbieter mit Ü18Content.

www.clickandbuy.com

Für Verbraucher ist beim Online-Shopping das Verlassen des virtuellen Warenkorbs ein kritischer Moment. Schließlich werden die wertvollsten Daten – die Bankverbindung oder Kreditkartendaten – an eine undurchsichtige Technologie preisgegeben. Viele Konsumenten zögern bei der letzten Hürde und Einkäufe scheitern. Selbst Experten der Internetbranche halten die Zahlungsart „Rechnung nach Lieferung“ mit Abstand nach wie vor für die sicherste Methode, so eine Studie der E-Commerce Messe Internet World. Nur 12 Prozent der Befragten hegen Nicole Rüdlin keinerlei Bedenken hinsichtlich der Datensicherheit beim Leiterin E-Commerce Einkaufsbummel im Netz. Jeder Achte hat selbst schon neMesse Internet World gative Erfahrungen mit der Datensicherheit beim OnlineShopping gemacht. Vor allem wurde hier die Problematik von Werbe- und SpamMails, sowie der Missbrauch von Kreditkartendaten angesprochen. Aber auch der stationäre Handel steht mit den mobilen Zahlungsmöglichkeiten vor neuen Herausforderungen. Dank der Technologie NFC kann kontaktlos mit dem Smartphone bezahlt werden. Zwar ist dies noch Zukunftsmusik, da derzeit nur wenige mobile Geräte mit dem NFC-fähigen Chip ausgestattet sind, 74 Prozent der Experten sehen hier jedoch enormes Potenzial. Vertrauen und Verlässlichkeit in E-Payment-Technologien werden somit zum Schlüsselfaktor für den stationären und den Online-Handel. Die E-Commerce Messe Internet World, die am 19. und 20. März 2013 in München stattfindet, zeigt Innovationen für sichere, bargeldlose Zahlungstransfers. www.internetworld-messe.de


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Der Handel geht ins Internet

GALERIE

Wachstumstreiber Innovationen Erneuerbare Energien Offshore-Windturbinen werden den Anteil der Erneuerbaren Energien am Strommix spürbar erhöhen. Dieser Windturbinentyp von Siemens mit einer Leistung von Sechs-Megawatt soll der neue Standard in der Offshore-Windindustrie werden. Jede Anlage kann bis zu 6.000 europäische Haushalte mit Strom versorgen.

Das Geschäft mit Waren aus dem Nonfood-Sektor verlagert sich zunehmend ins Internet. Das hat das eWeb Research Center der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach festgestellt, das Statistiken des Bundesverbands des Deutschen Versandhandels und des Handelsverbands Deutschland ausgewertet hat. Begünstigt wird diese Entwicklung durch die Tatsache, dass inzwischen mehr als jeder zweite Deutsche ein Smartphone besitzt. Mehr als zwei Drittel der SmartphoneBesitzer können mobil ins Internet gehen, wie eine Studie aus dem Jahr 2011 von „Tomorrow Focus Media“ unter mehr als 5.000 Befragten ergab. Und mehr als 70 Prozent dieser Nutzer verfügen über eine Datenflatrate.

E-Mobilität Emissionsfreie Autos wie der neue Golf Blue-E-Motion werden in Zukunft der Maßstab für Mobilität. Die Hersteller sind bereit für den Wechsel. Was noch fehlt: eine flächendeckende Schnelllade-Infrastruktur und noch höhere Reichweiten.

Die digitale Fabrik Lange war sie Zukunftsmusik. Heute lassen sich mit der geeigneten Software komplexe Produktionsvorgänge simulieren und in die Praxis umsetzen. Mit der Lösung Tecnomatix von Siemens PLM etwa können Fertigungsprozesse noch vor dem Anlauf der Produktion geplant, optimiert und validiert werden.

Martin Bernhard / Redaktion

F

Neue Werkstoffe Einerseits werden Nanopartikel die Werkstoffe der Zukunft sein. Auf der anderen Seite ist die Natur ein immer wichtigeres Vorbild für neuartige Werkstoffe wie dieses selbstreinigende Lotusblatt. Vor allem in Sachen Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz liefert die Bionik interessante Ansätze.

Die Bauanleitung kommt aus dem Internet, den Rest erledigt der Computer: Mit Hilfe von 3DDruckern wie diesem Makerbot-Replikator können komplexe Endprodukte zu Hause gefertigt werden. Neue Möglichkeiten ergeben sich aber auch in der professionellen Modellfertigung, etwa von FlugzeugTurbinen.

Fotos: Siemens, VW, Makerbot

Internet der Dinge

ür die kommenden Jahren werde dieser Anteil weiter wachsen. Das Internetangebot steht den Verbrauchern also über ihr Smartphone rund um die Uhr und von nahezu jedem Ort zur Verfügung. Außerdem werden die Geräte – mithilfe von E- oder M-Payment-Anbietern - zunehmend zu vollwertigen Bezahlsystemen. „Das mobile Internet setzt sich in Deutschland durch – Tendenz steigend“, stellen die Autoren der Tomorrow-Studie fest. Bereits mehr als 70 Prozent der Befragten surfen mindestens einmal täglich mobil, sei es über Smartphone oder Tablet-PC. Innerhalb eines Jahres ist damit die Nutzung des mobilen Internets um fast ein Viertel gewachsen. Professor Dr. Gerrit Heinemann, Leiter des eWeb Research Centers der Hochschule Niederrhein in Mönchengladbach, sieht schwere Zeiten auf den Einzelhandel zukommen. „Früher herrschte im Einzelhandel das Residenzprinizip“, erläutert er. „Da kamen die Kunden zum Händler. Heute ist das anders.“ Durch die neue Technologie würden sich Wertschöpfungsketten umkehren. So könnten zum Beispiel Kunden eine Schrankwand über das Internet direkt beim Hersteller bestellen. „Die Rolle des Handels verändert sich komplett in kürzester Zeit“, stellt der Professor fest. Außerdem herrsche eine völlige Transparenz des Angebots. Der Kunde könne schon im Laden mit seinem Smartphone in sekundenschnelle Preise vergleichen. Wohin die Entwicklung im Handel mit NonfoodArtikeln geht, zeige der Buchmarkt. Bereits mehr als 40 Prozent der Bücher würden online bestellt. In den USA ist man schon einen Schritt weiter. Nach den Worten von Heinemann lässt sich der Internethändler

Amazon in den USA von einem großen deutschen Fachbuchverlag aus nicht mehr gedruckte Exemplare liefern, sondern er bezieht die Inhalte auf elektronischem Weg. Nach einer Bestellung druckt Amazon die Bücher aus, also als Books-on-demand. „Der Kunde hat das Zepter in der Hand und damit die Macht“, betont Heinemann. So entstehen immer mehr Portale, die Dienstleistungen anbieten, zum Beispiel für Taxis. Die Kunden loggen sich ein, meist mobil, und ihnen wird ein Taxi einer Firma vermittelt, die mit den Portalbetreibern zusammenarbeiten. Wer dort nicht gelistet ist, geht leer aus. Ähnlich verhält es sich bei Reiseanbietern ohne eigenem reichweitenstarken Internetportal. Diese mutierten zu Erfüllungsgehilfen der großen und erfolgreichen Reiseportale im Internet. Was können die örtlichen Händler angesichts dieser Entwicklung tun? Sollte man ein eigenes Portal eröffnen? Meist ist es dafür schon zu spät, weil die Konkurrenz bereits zu mächtig ist. Professor Dr. Gerrit Heinemann sieht eine Chance für die örtlichen Geschäfte im sogenannten „Multi-ChannelHandel“, also einem Angebot, das sowohl online als auch offline verfügbar ist. So hätten bei NodfoodArtikel Kunden im vergangenen Jahr fast ein Drittel der Waren online gekauft, nachdem sie sich zuvor offline im Laden informiert hatten. Der auf Internetrecht spezialisierte Rechtsanwalt Hagen Hilt aus Augsburg rät künftigen Webshopbetreibern, ihren Online-Auftritt, ihre Marketingkampagnen und das geplante Geschäftsmodell insgesamt juristisch prüfen zu lassen. Zwar könne man im E-Commerce auf Standardlösungen zurückgreifen. Doch sehr spezielle Angebote sollte man auch professionell präsentieren, und das gehe meist nur mit individuell programmierten Shops.


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Wirtschaftsfaktor technologie

— Unternehmensbeitrag ClickandBuy International Ltd —

Mobiles Bezahlen online und am Point-of-Sale Klaus Schöpflin, COO ClickandBuy, spricht über die Multi-Device Strategie des Bezahldienstleisters Herr Schöpflin, die Bezahloberfläche vom ClickandBuySystem wurde erneuert – was hat sich verbessert?

Die Bezahloberfläche wurde für alle gängigen Endgeräte optiKlaus Schöpflin miert. Das neue COO ClickandBuy Layout wurde nach neuesten Webstandards als „responsive design“ umgesetzt. Die Anzeige wird an die Größe und Auflösung der Displays von Laptops, PCs, Tablet-PCs, Smartphones und TV-Geräten automatisch angepasst, um immer eine benutzerfreundliche Darstellung zu gewährleisten. Somit unterstützt ClickandBuy optimal die Multi-Device Strategie von Anbietern. Wie positioniert sich ClickandBuy im deutschen Markt?

Wir haben uns auf Online-Shops mit digitalen Content spezialisiert.

Wir sind in diesem Bereich am deutschen Markt einer der führenden Payment-Anbieter und möchten unsere Position in Zukunft noch ausbauen. Wie sieht die ClickandBuy Strategie aus, neue Händler zu gewinnen?

Je mehr Kunden unser System beim Online-Shopping nutzen, desto attraktiver wird es auch für Händler, ClickandBuy zu integrieren. Und bei den Kunden punkten wir derzeit mit einem einfachen, übersichtlichen und vor allem sicheren System. Unsere Konsumentenreichweite erhöht sich stetig. Wie stellt sich ClickandBuy am Point of Sale auf?

Klaus Schöpflin: Die Deutsche Telekom und ClickandBuy haben verschiedene Geschäftsmodelle innerhalb der Business Unit Payment entwickelt. Die ClickandBuy wird zukünftig das mobile Bezahlen am POS per App anbieten. An welche neuen Händlerzielgruppen

richtet sich ClickandBuy damit?

Klaus Schöpflin: Im Verbund mit Deutsche Telekom sprechen wir in erster Linie größere Handelsunternehmen an, die dann unsere gesamte Produktpalette einsetzen. Aber natürlich zählen auch kleinere Betriebe weiterhin zu unserer Händlerzielgruppe. Welche Pläne hat ClickandBuy für die nähere und fernere Zukunft?

Wir werden unsere Marktposition weiter ausbauen und gemeinsam mit unseren B2B Partnern an neuen innovativen Lösungen arbeiten. Zudem werden wir verstärkt interessante Angebote für Konsumenten entwickeln. Darüber hinaus wollen wir unsere heute schon gute Position als OnlineMarketing Partner weiter ausbauen sowie Mobile Marketing Dienste ergänzen.

werden durch das ClickandBuy-Risikomanagement geprüft und bestmöglich gegen Betrug und Zahlungsausfälle abgesichert. ClickandBuy bietet eine SSL-Verschlüsselung und TÜV-zertifizierte Sicherheit. Des Weiteren profitieren Kunden durch den ClickandBuy-Käuferschutz für Versandartikel. Außerdem sind wir seit kurzem als E-Geldinstitut gemäß den Electronic Money Regulations 2011 autorisiert. Mit der PCI-DSSLevel-1-Zertifizierung erfüllen wir den höchsten Sicherheitsstandard der Kreditkartenindustrie.

www.clickandbuy.com Was tut die ClickandBuy in punkto Sicherheit?

Das Thema Sicherheit hat absolute Priorität bei uns. Alle Zahlungen

Produktion auf Probe Schön bevor eine Fabrik gebaut wird, lässt sich die gesamte Produktionskette abbilden – virtuell auf dem Computer

Nora S. Stampfl / Redaktion

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its und Bytes erweisen sich zunehmend als wichtigste Werkstoffe moderner Fabriken. Produkte entstehen zunächst digital, selbst Werkhallen und Maschinen existieren anfangs immer nur virtuell. Fabriklayout und Fertigungsprozesse werden bis ins letzte Detail auf dem Bildschirm simuliert, bevor auch nur eine einzige echte Maschine anläuft. Techniken wie 3D-Welten oder Virtual-Reality ermöglichen virtuelle Rundgänge durch Werkhallen, das Durchspielen diverser Fabrikstrukturen oder die Simulation des Materialflusses. Von der Produktidee bis zur Auftragsabwicklung wird der komplette Herstellprozess erlebbar. Die Vision der „Digitalen Fabrik“ revolutioniert gängige Produktionsstrukturen. Über reine digitale Produktmodelle, wie sie schon länger gang und gäbe sind, geht das Konzept weit hinaus. Es nimmt das gesamte System Fabrik in den Blick: Die Digitale Fabrik umfasst ein Netzwerk aus digitalen Modellen, Methoden und Werkzeugen, das den

Planungsprozess mit der eigentlichen Produktion vereint. Mit ihrem integrierten Datenmanagement schafft sie ein flexibles, agiles Produktionssystem, in dem Produkte, Prozesse, Ressourcen und Produktionsstätten digital geplant, simuliert und integriert sowie optimal aufeinander abgestimmt werden können. Weil die Digitale Fabrik Zeit und Geld spart sowie die Flexibilität erhöht, ist sie die ideale Antwort auf die wachsende Dynamik und Komplexität der Produktion. Märkte fordern heute in immer kürzeren Zyklen neue und zunehmend individualisierte Produkte. Selbst hochgerüstete Werke mit ihren modernen Produktionskonzepten können diesen Ansprüchen kaum noch standhalten. Zeit und mithin die Fähigkeit einer Fabrik, sich ständig zu wandeln, entscheiden heute über den Wettbewerbserfolg. Eben hierbei ist die Digitale Fabrik nützlich: Mit Hilfe von virtuellen Trockenübungen wird die Planung immer komplexer werdender Produktionsprozesse handhabbarer. Schwachstellen können noch vor dem physischen Produktionsstart aufge-

deckt und Fehler beseitigt werden, bevor diese teuer zu stehen kommen. Indem Prozessschritte weitgehend parallel ausgeführt werden, gelingt zudem eine verringerte Time-to-Market. Die „Produktion auf Probe“ setzt sich in großen Fabriken immer stärker durch, könnte aber schon bald auch in kleineren Betrieben zum wichtigen Wettbewerbsfaktor werden. Denn die Digitale Fabrik ebnet die Kluft zwischen langfristiger Investition und kurzfristiger Reaktion auf den Wandel von Produkten, Märkten und Technologien ein. Dabei sind die bisherigen Flexibilitäts- und Tempogewinne längst nicht das Ende der Fahnenstange: Werden künftig alle Aspekte einer Fabrik lückenlos einbezogen, entstehen vollständig digitale Abbilder der realen Produktion. Optimierungen der digitalen Modelle spiegeln sich dann direkt in der physischen Fabrik. Zudem werden Teile der Digitalen Fabrik in die Cloud abwandern und als Service über das Internet bereitgestellt und gepflegt. Mit der fortschreitenden Virtualisierung der Fabrik sind weiteren Produktivitätsschüben kaum Grenzen gesetzt.


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Wer hat’s gemacht?

„Made in Germany“ ist eine Erfolgsgeschichte, die im Zuge der Globalisierung unter neuen Vorzeichen steht.

Lars Klaaßen / Redaktion

E

uro-, Wirtschafts- und Finanzkrise? All das scheint der deutschen Wirtschaft nicht viel anhaben zu können. So viele Waren wie 2012 sind noch nie von hier ins Ausland exportiert worden. Das Statistische Bundesamt teilte im Februar mit, dass die Ausfuhren im vergangenen Jahr gegenüber dem bisherigen Spitzenjahr 2011 um 3,4 Prozent auf 1,097 Billionen Euro gestiegen sind. „Made in Germany“ ist weltweit gefragt. Das Label verschafft hiesigen Unternehmen einen kräftigen Rückenwind, weil es die Qualität deutscher Produkte verbürgt. Dieser Effekt hat aber auch seine Schattenseite: Sowohl im Inland als auch im Ausland ist Produktund Markenpiraterie ein anhaltendes Problem. So hat der deutsche Zoll 2011 in knapp 24.000 Fällen gefälschte Waren im Wert von über 80 Millionen Euro an den Grenzen gestoppt. Weltweit wird laut OECD durch Plagiate jährlich ein Schaden von über 250 Milliarden US-Dollar verursacht. Schätzungen gehen davon aus, dass in hochindustrialisierten Ländern wie Deutschland dadurch jedes Jahr mehrere Tausend Arbeitsplätze verloren gehen. „Made in Germany“ bietet betroffenen Unternehmen nur wenig Schutz. Denn wie groß der Anteil der Wertschöpfung an einem Produkt wirklich sein muss, der aus Deutschland kommt, ist nicht grundlegend geregelt. Der TÜV Nord vergibt das Siegel „Made in Germany“ zwar nur unter strengen Kriterien: Wer sich hier zertifizieren lässt, muss eine Wertschöpfung von mindestens 50 Prozent vorweisen. Einmal jährlich steht eine Überprüfung an. Doch Hersteller können sich dieses Herkunftszeichen auch selbst vergeben und damit werben. Es genügt, wenn der letzte Arbeitsschritt – etwa das Annähen eines Etiketts in einem Kleidungsstück – hierzulande stattfindet. Die Globalisierung macht es generell schwer, Marken lokal zu verorten, die weltweit agieren und Bausteine ihrer Produkte an unterschiedlichen Standorten herstellen. Beispiel VW: Der gute alte Käfer steht bis heute noch für die Langlebigkeit deutscher Waren – „er läuft und läuft und läuft“. Aber nur noch jedes vierte Auto des Konzerns kommt aus einem deutschen Werk. Ein Grund: das

Innovationen stark gestiegene Geschäft in China und den USA. „Made in Germany“ bezieht sich in solchen Fällen auf Entwicklung und Design – aber nicht mehr auf das Produzieren. Das war bei Entstehung des „Made in Germany“ genau umgekehrt: Das Britische Parlament verabschiedete 1887 eine Neufassung des „Merchandise Marks Act“, um sich vor allem gegen billige Importartikel aus dem Deutschen Reich zu wehren, die nicht selten als schlechte Duplikate englischer Waren daherkamen. Deshalb mussten seitdem auf allen Importartikeln, die aufgrund ihrer Namen und Warenzeichen mit englischen Fabrikaten verwechselt werden könnten, ein Hinweis auf das Urheberland stehen, mit den Worten: „Made in ...“ Erst später wandelte sich das Stigma „Made in Germany“ zum Qualitätslabel – weil deutsche Waren immer besser wurden. Heute fürchten deutsche Unternehmen den Verlust des Labels. In der EU soll künftig Pflicht sein, bei sämtlichen Produkten - außer Lebensmitteln anzugeben, aus welchem Land sie stammen. Einen entsprechenden Gesetzesvorschlag hat die Europäische Kommission vorgelegt. Produzenten müssen demnach jenen Ort angeben, an dem das Produkt seine eigentliche Form erhält, also etwa wo eine Hose genäht wurde. Der Gesamtverband der deutschen Textil- und Modeindustrie befürchtet, dass deshalb deutschen Produkten das Label „Made in Germany“ verwehrt werden könnte.

„Made in Germany“

Deutschland ist innovativ, und das jeden Tag. Forscher tüfteln an neuen Erfindungen, optimieren bestehende Produkte und denken Entwicklungen weiter. „Damit Deutschland auch in Zukunft zu den führenden Ländern im internationalen Standortwettbewerb gehört, haben die Themen Bildung und Forschung auch in Zukunft Priorität für die Bundesregierung“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka anlässlich der Vorstellung des aktuellen Gutachtens der Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) am 27. Februar in Berlin. Die Redaktion stellt an dieser Stelle eine kleine Auswahl besonders vielversprechender Ansätze vor.


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Wirtschaftsfaktor technologie

— Unternehmensbeitrag Pascoe Naturmedizin —

Gesundheit aus dem Herzen Deutschlands Rund 100 Jahre Qualitätsmedizin „Made in Gießen“ Seit der Gründung durch den Apotheker Friedrich Pascoe sitzt das Unternehmen PASCOE Naturmedizin in Gießen. Die drei Generationen der Familie Pascoe, sowie die Mitarbeiter, leben Naturmedizin: Das bedeutet nicht nur die Gesundheit der Menschen im Fokus zu haben, sondern sich auch für den Schutz von Ressourcen, Umwelt und der Natur einzusetzen. PASCOE trägt nachhaltig durch verschiedene Maßnahmen seinen Teil zum Schutz der Ressourcen und zur Förderung gesunden Lebens bei. In Zeiten der Globalisierung, des Abbaus von Arbeitsplätzen und der Verlagerung von Produktionsstätten in Billiglohnländer setzt PASCOE Naturmedizin auf Standorttreue und regionale Verbundenheit. Hier gewinnt das Prädikat „Made in Germany“ seine ursprüngliche Bedeutung zurück. Wo immer es möglich ist, setzt PASCOE Rohstoffe aus deutscher Herkunft ein. Ebenso stammt der weitaus größte Teil der verwendeten Packmittel, wie Ampullen, Flaschen, Verschlüsse, Faltschachteln, Etiketten oder Packungsbeilagen aus dem Inland. PASCOE sichert damit nicht nur die Arbeitsplätze der fast 200 Mit-

arbeiter am Unternehmenssitz in Gießen, sondern auch die regionaler Dienstleister und nationaler Zulieferer. Bei beauftragten Wartungsfirmen sowie des für den Versand der Produkte zuständigen Logistikpartners wird auf Standortnähe Wert gelegt. Das erhält nicht nur Arbeitsplätze vor Ort, sondern spart Anfahrts- und Transportwege und schont damit die Umwelt. Dabei agiert das Familienunternehmen, das sich seit fast 100 Jahren der Naturmedizin verschrieben hat, weltweit und beliefert Kunden in mehr als 20 Ländern der Erde. Dieser wirtschaftliche Erfolg geht einher mit großer Fürsorge für die

Mitarbeiter, hohem sozialen Engagement innerhalb der Region und einer nachhaltigen Produktionsweise. Als Anerkennung wählten die Mitarbeiter ihr Unternehmen als eines der besten Deutschlands. Die Auszeichnung erfolgte in Berlin mit dem begehrten Prädikat „Great Place to Work“. Mehrfach schon wurde das Unternehmen auch als eines der innovativsten Deutschlands ausgezeichnet. Seit letztem Jahr ist PASCOE zudem FSC-zertifiziert- und das als einziges Pharmaunternehmen weltweit (der FSC-Standard schreibt vor, dass die ökologischen Funktionen eines Waldes erhalten bleiben müssen. Mit

Verwaltungsgebäude PASCOE Naturmedizin, D-35383 Gießen, info@pascoe.de, www.pascoe.de

der Zertifizierung verplichtet sich PASCOE, ausschließlich Papier aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern zu verwenden). Heute umfasst das Angebot von PASCOE rund 200 Produkte, zu denen neben homöopathischen und pflanzlichen Arzneimitteln auch Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate zählen. Die hohe Qualität der Produkte wird durch standardisierte Herstellprozesse, den Einsatz gut geschulter und langjährig erfahrener Mitarbeiter sowie die Durchführung zahlreicher In-Prozess-Kontrollen auf den unterschiedlichen Stufen der Herstellung sichergestellt. Gemäß dem Motto, dass ein Produkt nur so gut sein kann wie sein Ausgangsstoff, stammt eine Vielzahl verarbeiteten Frisch-Pflanzen unmittelbar aus der Region Gießen. Dabei überwacht ein Agraringenieur für Arzneimittelpflanzenanbau den ökologischen/ biologischen Anbau sowie die Ernte der Frischpflanzen und gewährleistet so die einwandfreie Qualität des Ausgangsmaterials – direkt vom Feld. www.pascoe.de

Innovationslabor

Wirkstofffinder

„Das Denkbare mit dem Machbaren vereinen“, lautet das Credo des SAP-Innovation-Center in Potsdam. Das 2011 gegründete Institut hat es sich zum Ziel gesetzt, zwischen Forschung und Markt zu vermitteln. Bei jedem Projekt am InnovationCenter werden künftigen Anwender, in der Regel SAP-Kunden, direkt beteiligt. ITExperten greifen die neuesten und vielversprechendsten Forschungstrends in den Bereichen In-Memory-Technologie, Cloud Computing und Mobility auf und entwickeln für und mit Anwendern innovative und gleichzeitig praxistaugliche Softwarelösungen in Form von Prototypen. www.sap.com

Die NanoTemper Technologies GmbH hat mit der Microscale Thermophoresis ein Messverfahren entwickelt, das die Wirksamkeit von Medikamenten in einer natürlichen Wirkumgebung bestimmt. Diese Technologie erleichtert es Forschern, die richtigen Wirkstoffe bei der Entwicklung von Medikamenten zu finden. Neue Heilmittel können so schneller entwickelt und in der Praxis eingesetzt werden.

Sehende Maschinen

Die Firma ISRA Vision ist Weltmarktführer bei Maschine-Vision-Systemen. Für seine sogenannte „3D Robot Vision“ erhielt das Unternehmen erst kürzlich den Hessischen Innovationspreis. Herausragend ist hier das Roboterführungssystem 3D SHAPESCAN, das unsortierte Teile in Transportcontainern identifiziert. Roboter können diese Teile somit greifen und in der korrekten Position in den laufenden Produktionsprozess geben – ein Vorgang, der bisher als technisch unlösbar galt.

www.nanotemper-technologies.com

Heizen per Smartphone

Die Firma TADO hat eine Steuerungsschnittstelle für Smartphones entwickelt, mit der es möglich ist, die Heizkörper in einem Haus oder einer Wohnung zu steuern. Das ist zwar nicht neu, wohl aber die besonders intiutive Art und Weise, mit der die App funktioniert. Die Software wertet Handy-GPS Daten aus und passt sich automatisch dem Tagesablauf des Nutzers an. Das heißt zum Beispiel, dass nicht geheizt wird, wenn man nicht zu Hause ist, man bei der Rückkehr aber trotzdem immer eine warme Wohnung vorfindet. Demnächst kann die Software auch über QUIVICON, die Smart-Home-Steuerungsbox der Telekom, betrieben werden. www.tado.com

www.isravision.com

Erste Hilfe Effizenter Bauen

Ob Häuserdecken oder Brücken: Bei unzähligen Bauvorhaben werden Stahlgitter für schwer belastete Flächen verwendet. Ein effizientes System für Planung, Herstellung und Einbau hat die Häussler Innovation GmbH mit der BAMTEC Bewehrungsstahlrolle entwickelt. Durch Einsatz dieser Elemente in gerollter Form können bis zu 40 Prozent Betonstahl eingespart werden. Die Zeit fürs Verlegen lässt sich um bis zu 90 Prozent reduzieren. www.bamtec.com

Defibrillator und Patienten-Monitoringsystem sind in der Ersten Hilfe bewährte Instrumente. Die GS Elektromedizinische Geräte G. Stemple GmbH hat mit dem corpuls3 ein vollkommen neues Konzept dafür entwickelt. Statt eines klassischen Kompaktgerätes ist die Neuentwicklung modular aufgebaut und teilbar in Monitoreinheit, Patientenbox und Defibrillator/Schrittmacher. Dies gewährleistet ein herausragendes Handling im Einsatz auch bei härtesten Bedingungen – etwa in der Luftrettung. Die Datenübertragung zwischen den einzelnen Modulen erfolgt über eine sichere Funkverbindung. www.corpuls.com

Wasser sparen

Die Sonde der ZIM Plant Technology GmbH misst den „Blutdruck“ von Pflanzen. Das heißt: Die Wasserversorgung der Blätter wird kontinuierlich gemessen und die Daten in Echtzeit an eine Basisstation gesendet. So lassen sich Pflanzen nach ihrem tatsächlichen Bedarf bewässern. Mit diesem Messverfahren kann viel Wasser der Verbrauch von Wasser deutlich gesenkt werden, um bis zu 40 Prozent. www.zim-plant-technology.com

Smarte Mobilität

Die App myTaxi stellte als erste ihrer Art eine direkte Verbindung zwischen Fahrgast und Taxifahrer her. Telefonnummer einer örtlichen Taxizentrale? Braucht man dafür nicht mehr! Die Leitlinien der Entwickler lauteten: individuell, transparent und einfach. Seit der Gründung im Juni 2009 hat sich myTaxi mit 120 Mitarbeitern zum weltweiten Vorreiter im Bereich der Taxi-Apps entwickelt. www.mytaxi.com


Den Elektro-Sportwagen von morgen schon heute Probe fahren. Fisker Karma. www.fisker-automobile.com

Der neue Fisker Karma Erster 4-türiger Elektro-Sportwagen Der Fisker Karma fährt elektrisch – auch wenn er mit Benzin fährt

Minimaler Verbrauch: 2,2 l/100 km

483 Kilometer nonstop

Design: Henrik Fisker und Mutter Natur

Seine zwei Elektromotoren, die zusammen 408 PS stark sind, werden entweder von der Batterie gespeist oder vom Generator, der seine Energie von der eigenen eingebauten Stromquelle bezieht, einem 212-PS-Benzinmotor. Sie bestimmen, was Sie tanken: Strom oder Benzin.

Weniger Verbrauch? Aber bitte mit Stil! Der Fisker Karma benötigt im Sport-Modus minimal nur 2,2 Liter auf 100 Kilometer (CO 2 -Ausstoß: 53 g/km). Dennoch bringt er vier Personen komfortabel in 6,6 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h. Und im Stealth-Modus verbraucht er keinen einzigen Tropfen Benzin.

Mit vollem Tank und geladener Batterie erzielt der Fisker Karma eine Reichweite von 483 Kilometern, 83 davon rein elektrisch, lautlos und emissionsfrei. Erst danach muss er wieder zur Tankstelle oder an die Steckdose.

Henrik Fisker, Gründer von Fisker Automotive und Designer von Automobilikonen wie dem Aston Martin DB 9, hat sich beim Design des Karma von der Natur inspirieren lassen: von der muskulösen Kraft eines Geparden und der Eleganz einer windgepeitschten Sanddüne.

Jetzt Probe fahren beim Händler in Ihrer Nähe. Fisker Dresden: Sachsengarage GmbH, Liebstädter Straße 5, 01277 Dresden, 0351 4201 250, www.fisker-dresden.de Fisker Düsseldorf: NRW Garage Düsseldorf, NL der Autohaus am Handweiser GmbH, Höherweg 181, 40233 Düsseldorf, 0211 9133 8585, www.fisker-duesseldorf.de Fisker Frankfurt: Autohaus Hessengarage GmbH, Nieder Kirchweg 121, 65934 Frankfurt am Main, 069 3900 050, www.fisker-frankfurt.de Fisker Hamburg: Autohaus Etehad GmbH, Gärtnerstraße 163 –165, 25469 Halstenbek, 04101 478 00, www.etehad.de Fisker Hildesheim: Autohaus Hentschel GmbH, Niederlassung Hildesheim, Daimlerring 12, 31135 Hildesheim, 05121 747 0, www.autohaus-hentschel.de Fisker München: Avalon Premium Cars GmbH, Moosacherstraße 58, 80809 München, 089 1215 320, www.avalongroup.de Fisker Stuttgart: Schwabengarage AG, Cannstatter Straße 46, 70190 Stuttgart, 0711 2803 3646, www.schwabengarage.de Kraftstoffverbrauch (gewichtet, kombiniert) 2,2 l/100 km; CO 2 -Emissionen (gewichtet, kombiniert) 53 g/km (gemäss VO [EG] Nr. 715/2007) Effizienzklasse: A+. Die Reichweiten können je nach Verkehr, Fahrstil etc. abweichen. Abb. zeigt Fisker Karma EcoSport.


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