Juli 2014
Auch als APP für Smartphones & Tablets
Wohnen der zukunft Energieeffizient, vernetzt und modern
Standorte
Modernisierung
Baukredite
Wo sind Imobilien noch preiswert? Seite 3
Wann ist die neue Heizung fällig? Seite 6
Welche Finanzierung lohnt sich? Seite 8
»WO H N E N D E R Z U K U N F T« i s t e i n e u n a b h ä n g i g e P u b l i k a t i o n d e s i n|p a c t m e d i a Ve rl a g s u n d e r s c h e i nt a l s B e i l a g e i n d e r W E LT.
GRUSSWORT
in|pact media Verlag
Liebe Leserinnen, liebe Leser, seit Mai 2014 ist nach der aktuellen Fassung der Energieeinsparverordnung (EnEV) der Energieausweis Pflicht für Neubauten. Auch für den Verkauf und die Vermietung einer Wohnung oder eines Hauses muss der Energiebedarf nun im Regelfall nachgewiesen werden. Die Optimierung der Energieeffizienz von Gebäuden ist ein wichtiger Schritt, um die Energiewende in Deutschland voranzubringen. Bessere Energieeffizienz ist aber nur ein Aspekt in der aktuellen und zukünftigen Entwicklung von Gebäuden und Stadtquartieren. Darüber hinaus geht es um bewusstes Wirtschaften und um die langfristige Sicherung der Lebensqualität für die Menschen, die in Christine Lemaitre Gebäuden wohnen und arbeiten. Nachhaltiges Bauen zeigt uns den Weg. Die Deutsche Geschäftsführerin Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen – DGNB e.V. bietet als zentrale Wissensplattform DGNB e.V. umfangreiche Informationen zu nachhaltigem Bauen und ein Zertifizierungssystem zur Bewertung besonders umweltfreundlicher, ressourcensparender, wirtschaftlich effizienter und für den Nutzerkomfort optimierter Gebäude. Nachhaltiges Bauen zahlt sich langfristig aus. Deshalb sollte nicht nur mit den Baukosten, sondern auch mit den Lebenszykluskosten des Hauses gerechnet werden: So werden auch Betriebsausgaben wie Heizung und Strom, notwendige Modernisierungen sowie der spätere Abriss von Beginn an in die Kalkulation miteinbezogen. Auch künftige Umbaumaßnahmen, die Barrierefreiheit und neue Raumkonzepte werden in der Planung berücksichtigt. Ein nachhaltiges Haus bietet so nicht nur mehr Lebensqualität, sondern auch eine verlässlichere finanzielle Basis. Investitionen in nachhaltiges Bauen rechnen sich also und tragen langfristig zur Wertsicherung des Objektes bei. Ich lade Sie ein, sich zu informieren und dabei mehr über Trends bei Baumaterialien, der Finanzierung und neue Energiekonzepte bei Bau und Sanierung zu erfahren. Denn nachhaltiges Bauen dreht sich letztlich um eines: Mehr Lebensqualität. Für Sie, Ihre Familien und kommende Generationen. Ich wünsche Ihnen Freude beim Lesen, Planen und Träumen.
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INHALT
Seite 3 Stadt, Land, Fluss...
Seite 7 Falsches Signal
Seite 10 Energiepartner Russland
Standortfaktoren für Immobilien
Debatte um Ökostromumlage schürt Ängste
Bleibt die Gasversorgung sicher?
Seite 4 Modernisierung mit System Vor allem steht die Energieberatung
Seite 6 Forum der Akteure Dr. Christian P. Ilek, BITKOM Michael Basten, Bundesverband Baustoffe Dr. Hermann Falk, BEE
Seite 11 Impulse
Seite 8 Galerie
Strategieforum
Energie sparen im Haushalt
Seite 8 Die intelligente Finanzierung Welches Modell ist das richtige?
Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.
Seite 10 Sonnige Aussichten Kolumne von Marie Fink Impressum in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 80 20 86 – 530 F +49 (0) 30 80 20 86 – 539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com
Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P) STELLV. Chefredaktion Klaus Lüber (V.i.S.d.P)
Autoren Marie Fink Mirko Heinemann, Klaus Lüber Julia Thiem
PROJEKTLEITUNG Miriam Kassis
LEKTORAT Agnieszka Kaczmarek
Art DireKtion / Layout Denis Held
IllustrationEN Camille Perrochet www.camilleperrochet.ch Druck Axel Springer Druckhaus Berlin-Spandau
HERAUSGEBER Edi Karayusuf Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Karayusuf Isfahani
Wohnen der zukunft
Stadt, Land, Fluss…
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stark variieren: Während ein Hausbesitzer im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge zweieinhalb Mal so viel für sein Haus bezahlt, wie er im Jahr verdient, müsse ein Münchener das Zehnfache seines Jahreseinkommens für das Eigenheim ausgeben. Als günstig gilt ein Kaufpreis-Einkommens-Verhältnis von unter 4,5. Relativ teuer seien Wer eine Immobilie als Geldanlage oder zur Eigennutzung erwerben möchte, demnach Lagen im Süden Deutschlands, Großder wird sich mit Standortfaktoren beschäftigen müssen. städte wie Hamburg und München und Ballungsräume in Nordrhein-Westfalen sowie Kommunen nahe am Meer in Schleswig-Holstein. Berlin hat sich im Vergleich der Großstädte auf Platz Vier hinter München, Frankfurt/Main und Stuttgart vorgeschoben. Interessant ist ein Vergleich mit den Zahlen, die das Institut Prognos in seinem Zukunftsatlas 2013 erhoben hat. Dort wurden anhand von Daten wie der Entwicklung des Arbeitsmarktes und des Wohlstandes innerhalb einer Kommune die zukunftsfähigsten Städte, Landkreise und Dörfer identifiziert. Während viele Daten direkt mit der Höhe der Immobilienpreise korrelieren, gibt es einige Regionen, die Investoren nicht oder nicht zuvorderst auf dem Schirm haben dürften. München etwa gilt wenig überraschend als Region mit „Top-Zukunftschancen“. Stuttgart fällt ebenfalls in diese Kategorie. Aber eben auch Wolfsburg, Sitz der Volkswagen AG und damit Stadt mit hohem Potenzial. Berlin hingegen fällt unter die Kategorie „ausgeglichener Chancen Risiko Mix“, unter diesem Aspekt wären dort Immobilieninvestments eher nicht so attraktiv. Hamburg hingegen punktet mit „sehr hohen Zukunftschancen“ und wäre damit für langfristige Investments besser geeignet. Wer eine Immobilie zur Eigennutzung erwerben möchte, für den sind andere Fragen relevant. Mit welchen Belastungen wird er rechnen müssen, Mirko Heinemann / Redaktion Neubauten?Soll man lieber abwarten, bis die Imund unter welchen Voraussetzung lohnt sich der mobilienpreise wieder sinken? Erwerb der eigenen Wohnung oder eines Haus geDas Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumgenüber der Miete? Das hat die Postbank-Studie eit kurzem stehen im noblen Berliner Stadt„Wohneigentum 2014 – wo Immobilien (noch) forschung (BBSR) hingegen sieht den deutschen teil Zehlendorf zwei Baumhäuser und warImmobilienmarkt auf einem stabilen Fundament, bezahlbar sind“ errechnet. Überraschendes Ergebten auf Nutzer. Allerdings sind es keine nis: Für 37 Prozent aller Haushalte in Deutschland so in einer Studie, in der das Institut den Handel Hütten, die in einer Astgabel errichtet wurden, würde es sich finanziell lohnen, Eigentum zu ergroßer Wohnungsportfolios in den Jahren 2012 sondern Luxusimmobilien, deren Panoramafenswerben, statt weiter Miete zu zahlen. und 2013 untersucht hat. Danach werden nicht ter auf vier Metern Höhe den Ausblick auf die Für die Studie wurde die Wohnkaufkraft in mehr nur Eigentumswohnungen oder einzelne Wipfel eröffnen. Die Häuser bieten 25 Quadrat402 deutschen Kreisen und kreisfreien Städten Mehrfamilienhäuser verkauft, sondern „großvolumeter Nutzfläche und stehen auf einem Sockel aus mige Verkäufe beherrschen das Transaktionsgeanalysiert und zu verschiedenen EinkommensStahl, in dem die Leitungen für Gas, Strom und schehen“, so das BBSR. Seit 2011 sei ein deutlicher gruppen und Haus-/Wohnungsgrößen gruppiert. Wasser verlegt sind. Die Heizung erfolgt durch Anstieg zu beobachten. Im Jahr 2012 seien insgeDanach wären 85 Prozent der Immobilien für ein eine Gastherme. Verwaltet werden die Häuser von samt 34 Verkäufe größerer Wohnungsbestände Drittel der Bevölkerung bezahlbar. Bezahlbar der Berliner Vermietungsgesellschaft für Luxusfeab 800 Einheiten mit rund 190.000 gehandelten bedeutet, dass bei einem Wohnungs- oder Hausrienhäuser Suite 030. Preis für die Übernachtung kauf die Finanzierungslast höchstens 40 Prozent Wohnungen registriert worden. 2013 wurde mit 49 an einem Wochenende: 200 Euro. Die gleiche Geder Nettoeinkünfte beträgt. Eine EigentumsTransaktionen und rund 300.000 verkauften Wohsellschaft baut derzeit schwimmende Ferienhäuser nungen ein weiterer Zuwachs der Marktaktivitäten wohnung bis zu einer Größe von 70 Quadratin der Hauptstadt, sogar mit Außenbordmotor. festgestellt. Das Transaktionsvolumen habe sich metern etwa wäre in 85 Prozent der kreisfreien Mit den Häusern kann man gemütlich den Fluss 2012 im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt, von Städte und Kreise erschwinglich. entlang schippern. Tom Sawyer und Huckleberry In 50 Prozent der Städte und Landkreise würde 2012 zu 2013 ist der Portfoliohandel nochmals um Finn lassen grüßen. jemand, der über ein Hausmehr als 50 Prozent angestieDie Immobilienpreise in den Städten steigen, gen. Für das Jahr 2014 wird haltsnettoeinkommen von und damit steigt auch die Bereitschaft von Geldeine hohe Verkaufsdynaüber 1.200 Euro verfügt, gebern, in außergewöhnliche Wohnkonzepte zu »Für 37 Prozent der mik erwartet. Der deutsche ein bezahlbares Einfamiliinvestieren. In den Wertsteigerungen vor allem Haushalte lohnt sich der enhaus mit Garten finden. Immobilienmarkt, so das in den Großstädten sehen manche bereits AnzeiNur in wenigen Gebieten BBSR, werde bei Investoren chen einer Überhitzung. So warnte BundesfinanzImmobilienerwerb.« wäre danach ein Mietvertrag auch in Zukunft ein attrakminister Wolfgang Schäuble im Juni nach einem tives Anlageziel bleiben. günstiger als eine ImmobiliGespräch mit US-Finanzminister Jacob Lew vor Für Privatinvestoren ist der Trend beim Kauf enfinanzierung. Darunter fallen ausgerechnet die einer Blase. Im Immobiliensektor gebe es Anzeideutschen Großstädte und die Küsten. Wer indes von Kontingenten eher unerheblich. Sie stellen sich chen für Preisentwicklungen, die gefährlich sind, auf eine Wertsteigerung hofft, für den birgt der die Frage, inwiefern Eigennutzung oder Vermiesagte Schäuble. Auch der Wirtschaftsweise Volker tung von Häuser oder Wohnungen sich finanziell Immobilienkauf Chancen: Laut Prognose zur Wieland kritisierte gegenüber Spiegel Online die lohnen. Laut Berechnung der WirtschaftsWoche Wertsteigerung von Immobilien bis zum Jahr Zinspolitik der EZB und sagte, sie führe zu Überkostet ein Einfamilienhaus in Deutschland im 2025 sollen die Immobilienpreise in 75 Prozent der treibungen bei den Vermögenspreisen, „vor allem Schnitt 223.000 Euro. Das sei fünf Mal so viel, deutschen Kreise und Städte steigen oder zuminbei Immobilien“. dest gleich bleiben. Dann wäre eine Investition in wie ein Bundesbürger an Einkommen im Jahr zur Bauherren, Investoren und Anleger sind verImmobilien auf jeden Fall günstiger als ein SparVerfügung hat. Rechne man die Hauskosten durch unsichert. Soll man von einem Immobilienkauf konto. Dort nämlich wiegt die Inflation die nieddas Jahreseinkommen, erhalte man die Kaufpreisderzeit eher absehen? In welchen Lagen lohrigen Zinsen mehr als auf – es droht ein Verlust. Einkommens-Relation. Die könne je nach Region nen sich Investitionen in Bestandsgebäude oder
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Modernisieren mit System Wer darüber nachdenkt, sein Haus energetisch zu sanieren, sollte sich vor allem gut beraten lassen.
Klaus Lüber / Redaktion
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er ein älteres Haus kauft oder eines besitzt, muss über kurz oder lang modernisieren. Eigentlich eine gute Gelegenheit, um darüber nachzudenken, wie man das eigene Heim energieeffizienter umbauen könnte. Doch wann ist der richtige Zeitpunkt, um den alten Heizkessel im Keller gegen eine modernere Anlage auszutauschen, sich endlich dazu durchzuringen, die Außenwand zu dämmen oder die maroden Fenstern gegen neue auszutauschen? „Ein Patentrezept gibt es nicht“, sagt Schorsch M. Tschürtz, Referent und stellvertretender Projektleiter Team Energie-Projekte beim Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv). „In jedem Haus herrschen ganz individuelle Voraussetzungen. Selbst Eigenheimbesitzern, für die Geld keine Rolle spielt, würde ich nicht zu einer bestimmten Anlage oder Dämmung raten können.“ Tschürtz findet deshalb auch die scheinbar einfache Frage danach, wann sich Maßnahmen wie die Erneuerung der Heizung oder die Dämmung der Außenwand denn lohnt, eigentlich gar nicht so einfach zu beantworten. „Wenn sich ältere Hausbesitzer zu aufwändigen Modernisierungen entschließen, lohnt sich das in der Regel aus finanzieller Sicht nicht mehr – wohl aber aus Sicht der Lebensqualität. Der Komfortgewinn
nach einer energetischen Sanierung ist fast immer enorm.“ Eine weitere Schwierigkeit sieht Energieberater Tschürtz auch darin, dass viele Eigenheimbesitzer nur ungenügend über die Details einer energetischen Sanierung informiert sind oder gar Fehlinformationen aufsitzen. So wurde in den vergangenen Monaten immer wieder Kritik an der Wärmedämmung laut, die angeblich das Entstehen von Schimmelschäden begünstige. „Das ist schlicht falsch“, so Tschürtz. Laut einer aktuellen Beratungsstatistik der Verbraucherzentrale ist es vielmehr so, dass Bewohner älterer, schlechter gedämmter Gebäude im Verhältnis fast dreimal häufiger mit Schimmelbefall zu kämpfen haben als Bewohner von Neubauten. „Diese Zahlen stützen empirisch das Ergebnis, zu dem auch unsere fachliche Einschätzung
immer wieder gelangt ist: Die Dämmung der Außenwände verhindert ein Auskühlen dieser Wände und damit den für Schimmelwachstum förderlichen Anstieg der Luftfeuchtigkeit. Dämmung senkt somit das Schimmelrisiko und erhöht den Wohnkomfort“, betont Schorsch Tschürtz. Zum anderen schießen viele Hausherren in ihrem Bestreben, das eigene Heim energieeffizienter zu gestalten, weit über das Ziel hinaus. Von jährlich 130.000 Beratungen, die die vzbv im ganzen Bundesgebiet vornimmt, konnten in fast 30 Prozent der Fälle Hausbesitzer vor Fehlentscheidungen bewahrt werden. „Wer eine Solaranlage auf seinem maroden Dach installieren möchte, um dadurch Fördergelder in Anspruch zu nehmen, dabei aber nicht bereit ist, vorher das Dach zu modernisieren, ist definitiv schlecht beraten.“ Auch beim Thema Heizungsmodernisierung sieht Tschürtz dringenden Aufklärungsbedarf. „Während man sich ein neues Auto in der Regel dann kauft, wenn man das Gefühl hat, das aktuelle wird langsam alt, auch wenn es noch gut fährt, läuft die Heizung im Keller in der Regel so lange, bis sie kaputt ist“, so Tschürtz. Meistens mache es aber schon vorher Sinn, diese auszutauschen. „Ich kann nur jedem empfehlen, der eine Heizung hat, die 15 bis 20 Jahre alt ist, über einen Austausch nachzudenken und sich beraten zu lassen.“
— Beitrag DGfM »Massiv mein Haus aus Mauerwerk« —
Zukunftsträger Mauerwerk Ein- und Zweifamilienhäuser mit Wandkonstruktionen aus Mauerwerk sind aufgrund zahlreicher positiver Eigenschaften prädestiniert dafür, bis ins hohe Alter als Lebensmittelpunkt zu fungieren. Ein Grund, warum sich in Deutschland rund 8 von 10 Bauherren für diese Bauweise entscheiden, ist die Wirtschaftlichkeit der Gebäude über ihre gesamte Nutzungsdauer hinweg. Mauerwerksbauten sind dank der robusten Baustoffe langlebig und widerstandsfähig. Auch Starkregen und Sturm haben kaum Chancen, Schäden an den Konstruktionen anzurichten. Dadurch bleibt der Instandhaltungsaufwand dauerhaft überschaubar. Zudem ist eine
In vielerlei Hinsicht eine clevere Entscheidung für die private Wohnzukunft: Ein massiv aus Mauerwerk errichtetes Eigenheim. (Foto: Xella Silka)
altersgerechte Grundrissgestaltung dank der statischen Tragreserven von Mauerwerkswänden einfach und ressourcenschonend umsetzbar. Weiterhin ermöglicht die bauliche Flexibilität die Abtrennung eines Teils der ursprünglichen Gesamtwohnfläche zur Vermietung, was
für zusätzliche Einnahmen im Alter sorgen kann. Aber nicht nur ökonomisch, auch beim Thema Nachhaltigkeit überzeugt Mauerwerk. So bescheinigt eine aktuelle Studie der TU Darmstadt allen Mauersteinarten sowohl bei der Herstellung als auch bei der Wartung und dem Recycling der Baustoffe absolut vergleichbare ökologische Werte gegenüber anderen Bauweisen. Auch die Betrachtung der Energieversorgung über den kompletten Lebenszyklus eines Gebäudes liefert aus ökobilanzieller Sicht überzeugende Argumente: Durch die Weiterentwicklung von Mauersteinen und Verarbeitungstechniken lassen sich alle geforderten Standards in Sachen
Wärmeschutz problemlos erfüllen. Zusätzlich sorgt die hohe Wärmespeicherfähigkeit der schweren Wände für effizientes Heizen im Winter und kühlere Wohntemperaturen im Sommer. Nicht zuletzt schafft Mauerwerk emotionale Sicherheit. Denn die nicht brennbaren Baustoffe leisten nicht nur besten Schutz im Brandfall, sie setzen auch keine gesundheitsgefährdenden Stäube oder Gase frei und bieten optimalen Schallschutz.
www.massiv-mein-haus.de
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Wohnen der zukunft
— Beitrag Zukunft erdgas e.v. —
Smart-Owner: Wie heize ich in Zukunft am cleversten? Alle sind smart: Smart Phone, Smart Grid, Smart Home. Und was ist mit mir? Wer macht mich schlau? Eine Entscheidungshilfe für Hausbesitzer. Egal ob man ein Haus baut, kauft oder hat: Zwei Fragen stellen sich immer: Wie wird es warm? Und wie bleibt es warm? Die richtige Entscheidung fällt da gar nicht so leicht. Eine erste Orientierung? Gibt der Modernisierungskompass. Er vergleicht verschiedene gebäudeseitige und anlagenseitige Modernisierungsmaßnahmen und wirft wichtige Zahlen aus: Was kostet das? Was bringt das fürs Klima? Was für mein Portemonnaie? Und wann hat sich das Investment gelohnt (Amortisation)? Gerechnet hat das Ganze das Institut für technische Gebäudeausrüstung. Zusammengefasst steht es unter www.moderne-heizung.de. Der Ausgangszustand: ein typisches deutsches Einfamilienhaus, freistehend, 150m² beheizte Wohnfläche, im Keller ein alter Öl-Niedertemperaturkessel. Die Dämmung ist mittelmäßig – technisch ausgedrückt: ent-
spricht der Wärmeschutzverordnung von 1984. Und dann wird verglichen. Der billigste Weg: Neuer Ölkessel. Cleverer: Umsteigen auf Erdgas. Das machen zurzeit viele. Denn es kostet nur 600 Euro mehr, die sich innerhalb von vier Jahren durch niedrigere Heizkosten bezahlt machen. Anderes Beispiel: Eine komplette Dämmung schlägt mit gut 50.000 Euro zu Buche. Neue Erdgas-Brennwerttechnik mit solarer Trinkwassererwärmung kostet rund 15.000 Euro. Der Clou: Die Energieeinsparung ist in beiden Fällen die gleiche: 37 Prozent. Überflüssig auszurechnen, welche Maßnahme wohl wirtschaftlicher ist. Und: Besser fürs Klima ist übrigens auch die Anlagenmodernisierung. Ihr Haus ist aber anders? Größer, kleiner, neuer, älter? Kein Problem – unter www.moderne-heizung.de gibt es einen interaktiven Energie-
sparrechner. Mit ein paar Eckdaten wie Baujahr und Grundfläche bekommt man realitätsnahe Werte zur
ersten Orientierung. Wer das nutzt, modernisiert gut informiert – als Smart Owner.
Tipp: Mach das mit Erdgas! Mehr Komfort Erdgas-Brennwerttechnik ist seit Jahren im Markt etabliert, Kinderkrankheiten gibt es längst nicht mehr. Wer auf Erdgas setzt braucht keinen Öltank und keinen Pelletvorrat. Erdgas ist einfach da. Und sorgt dank modernster Technik für ein angenehmes Raumklima in dem man sich gern zuhause fühlt.
Mehr Öko Erneuerbare Energien sind gut – besonders gut und bezahlbar in Kombination mit Erdgas. Nach dem Prinzip: Soviel erneuerbare Energie wie möglich, soviel Erdgas wie nötig. Genau so arbeiten Gaswärmepumpen und „Erdgas plus Solar“-Pakete. Übrigens: Erdgas selbst wird auch immer grüner, dank Bio-Erdgas, das ins Erdgasnetz eingespeist wird.
Mehr Zukunft Aus Erdgas kann man noch mehr machen als nur Wärme – zum Beispiel Wärme und Strom. Mit einer stromerzeugenden Heizung geht das sogar zuhause. Und wer es noch innovativer mag, kauft sich gleich ein Gerät mit Brennstoffzelle. Seit 2014 sind die zu haben. Sie nutzen die Elektrolyse um hoch-effizient aus dem im Erdgas enthaltenen Wasserstoff Wärme und Strom zu machen. www.erdgas.info
— Beitrag VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V. —
Investieren Sie in die Zukunft Ihres Hauses Das Serviceportal „Intelligent heizen“ klärt auf, wie sich mit moderner Heiztechnik langfristig Energie und Kosten sparen lassen. Rund 85 Prozent des Energieverbrauchs in deutschen Privathaushalten gehen auf das Konto von Heizung und Warmwasser. Die Beleuchtung im Eigenheim schlägt dagegen mit gerade einmal 1,7 Prozent zu Buche. Es lohnt sich also, beim Thema Heizen genauer hinzuschauen. Umso mehr, da immer noch drei viertel aller Heizungsanlagen in Deutschland ineffizient arbeiten. Veraltete Heizungen verbrauchen bis zu 40 Prozent mehr Energie als ein modernes Heizsystem. Wer heute in die Erneuerung seiner Heizung investiert, spart schon ab morgen Energie. Informationen aus erster Hand
Seit 2007 begleitet die Website www.intelligent-heizen.info Sanierer auf ihrem Weg zu einer effizienten und umweltfreundlichen Heizung. Anbieter der Plattform ist der Spitzenverband der Gebäudetechnik VdZ. „Auf dem Portal ‚Intelligent heizen‘ informieren wir marken- und
energieträgerneutral über die Vorteile moderner und effizienter Heiztechnik“, erklärt Dr. Michael Herma, Geschäftsführer der VdZ. „Damit wollen wir Interessierten zeigen, wie sie die Einsparpotenziale ihrer Heizung optimal nutzen können. Denn so individuell wie ein Haus und sein Besitzer, sind auch die Möglichkeiten für eine energetische Sanierung.“ Kleiner Aufwand, groSSe Wirkung
In vielen Fällen erzielen schon kleine Maßnahmen überraschende Spareffekte. Beispielsweise der Austausch einer veralteten Heizungspumpe durch eine moderne Hoch-
effizienzpumpe. Diese benötigt in einem Einfamilienhaus heute nur noch rund drei Watt. Gleiches gilt für alte Thermostatköpfe oder nicht gedämmte Heizungsrohre. Auch hier schlummern enorme Einsparpotentiale. Nach Veränderungen an der Bausubstanz, bei Störgeräuschen der Heizungsanlage oder wenn sich die Räume nicht mehr gleichmäßig beheizen lassen, macht ein hydraulischer Abgleich der Anlage Sinn. Durch die Anpassung der richtigen Wassermenge für den jeweiligen Heizkörper kann ebenfalls viel Energie gespart werden. Die passenden Maßnahmen für die Optimierung der Heizung ermittelt ein qualifizierter Fachhandwerker bei einem Heizungs-Check.
Über die Handwerkersuche auf dem Serviceportal „Intelligent heizen“ finden Verbraucher den passenden Ansprechpartner für individuelle Beratung in ihrer Nähe. Investition in die Zukunft
Die effizienteste Methode, um langfristig Heizkosten zu senken, ist die Kompletterneuerung einer Heizungsanlage, wenn diese älter als 15 Jahre ist. Das zahlt sich gleich mehrfach aus. Wer heute in die energetische Sanierung der eigenen Immobilie investiert, erhöht neben der Wohnqualität auch den Marktwert und kann so auf eine sichere Geldanlage vertrauen. „Die Sanierung der Heizung müssen die Verbraucher aber nicht alleine stemmen“, betont Herma. „Über die Fördermitteldatenbank unseres Portals erhalten Sanierer mit nur wenigen Angaben einen Überblick über nationale und regionale Fördertöpfe.“
www.intelligent-heizen.info
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Forum DER AKTEURE
Bauen und Wohnen Die Redaktion befragt Akteure zu den Herausforderungen bei Neubau und Modernisierung.
Dr. Christian P. Illek
Michael Basten
Dr. Hermann Falk
Präsidiumsmitglied, Hightech-Verband BITKOM
Hauptgeschäftsführer des Bundesverbandes Baustoffe – Steine und Erden
Geschäftsführer Bundesverband Erneuerbare Energie
teigender Wettbewerb, größeres Angebot, leichtere Nutzung – und sinkende Preise: In den USA hat sich Haus- und Heimvernetzung bereits durchgesetzt, Deutschland folgt. Nach aktuellen Prognosen von IHS Technology und BITKOM werden sich rund 600.000 Haushalte im Jahr für solche Technologien entscheiden.
em Gebäudesektor kommt bei der Umsetzung der Energiewende eine Schlüsselposition zu. Etwa 40 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs entfallen auf die Nutzung von Gebäuden. Vor diesem Hintergrund ist nachhaltiges Bauen und die Steigerung von Energieeffizienz nicht nur für Bauherren und Architekten ein zentrales Thema. Auch die Auswahl von Baustoffen spielt hier eine entscheidende Rolle, von der Herstellung und Verwendung bis hin zum Recycling. Die Baustoffindustrie ist auf zwei Wegen aktiv: Zum einen trägt die Branche mit Produktinnovationen zur Energie- und Rohstoffeinsparung bei. Umweltfreundliche und wärmedämmende Baumaterialien sind ein wichtiger Beitrag, um Energie und CO2-Emissionen zu sparen. Dies gilt für moderne Dämmsysteme auf Mineralwollebasis, die problemlos auf einer Massivwand aus Beton- oder Kalksandstein aufgebracht werden können wie für wärmedämmende Massivbaustoffe, zum Beispiel hochwärmedämmende Hintermauerziegel oder Porenbeton. Bei der Betonkernaktivierung wird die hohe Wärmespeicherfähigkeit von Massivbaustoffen genutzt, um den Heizenergiebedarf zu reduzieren.
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»600.000 Haushalte im Jahr werden sich für die Heimvernetzung entscheiden.« Bei smarten Heimanwendungen werden viele Steuerungsprozesse weitgehend automatisiert. Das beginnt beim „Alles-aus-Schalter“, der per Knopfdruck oder Sprachsteuerung alle überflüssigen, stromverbrauchenden Geräte vom Netz nimmt, wenn man die Wohnung verlässt. Es setzt sich fort, wenn eine eingeschaltete Lampe wegen einer defekten Glühbirne keinen Strom verbraucht und eine Ersatzbirne direkt im Web nachgeordert wird. Und es endet noch lange nicht bei sinkenden Betriebskosten, wenn tagsüber je nach Vorhersage der Wetter-App die Heizung intelligent reguliert wird und die Rollos automatisch herunter- oder herauffahren. Mit anderen Worten: Alles ist vernetzt und ohne Vernetzung ist alles nichts. Die neuen Möglichkeiten sollten beim Bau oder Kauf einer Wohnung unbedingt einbezogen werden. Zukünftig sollte die Geschwindigkeit des Breitband-Zugangs in der Wohnung nicht mehr nur von der Qualität der WLAN-Verbindung abhängen. Auch innerhalb von Gebäuden und in jeden Raum sollte eine moderne Kabelstruktur verlegt werden, die stabile Bandbreiten ermöglichen. Nur mit gut ausgebauter Internet-Infrastruktur in Gebäuden können wir mit anspruchsvoller moderner breitbandiger Mediennutzung, Arbeit von Zuhause aus oder der Heimvernetzung technologisch führend werden. Um die Smart-Home-Entwicklung in Deutschland voranzutreiben, müssen Verbraucher aufgeklärt und Standards geschaffen werden. Wichtig sind bei der Vernetzung offene Smart-Home-Standards und -Plattformen. Vereinfacht gesagt: Wenn meine Wetter-App zur Heizungsteuerung nur mit einer einzigen Set-Top-Box funktioniert, bleiben Hürden für den Durchbruch. Kunden müssen Dienste und Anbieter komfortabel wechseln können. Nur so wächst die Akzeptanz der neuen Services. www.bitkom.org
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»Am Ende des Lebenszyklus von Gebäuden werden über 90 Prozent der mineralischen Bauabfälle verwertet.« Insgesamt leisten die Produkte der Baustoff-, Steine-und-Erden-Industrie einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des Bauens. Heute kommt es nicht alleine auf die „klassischen“ Stärken mineralischer Baustoffe wie etwa Dauerhaftigkeit und Schall- und Brandschutz an. Für den Klimaschutz haben leistungsfähige Dämmstoffsysteme oder hochdämmende Massivbaustoffe eine entscheidende Bedeutung. Innovative Baustoffe sind heute sogar in der Lage, schädliche Stickstoffoxide (NOx) per Photokatalyse abzubauen. Und: Am Ende des Lebenszyklus von Gebäuden werden über 90 Prozent der mineralischen Bauabfälle verwertet. Dadurch werden Primärrohstoffe eingespart und ein wesentlicher Beitrag zur Ressourceneffizienz geleistet. www.baustoffindustrie.de
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n der Öffentlichkeit wird häufig über die Höhe der Stromrechnung für die Verbraucher diskutiert. Dabei haben die Heizkosten einen ungleich größeren Anteil am Energiebudget der Haushalte. Mehr als 80 Prozent des privaten Energieverbrauchs (ohne Mobilität) entfallen auf die Raumheizung und die Warmwasserbereitung. Wer sich unabhängig von Öl- und Gaspreissteigerungen machen und seinen kompletten Wärmebedarf aus erneuerbaren und damit umweltfreundlichen Quellen decken will, der ist mit der Kombination aus Sonnenenergie und Holzpelletheizung bestens bedient.
»Mehr als 80 Prozent des privaten Energieverbrauchs entfallen auf Raumheizung und Warmwasser.« Mit einer großflächigen Solarwärmeanlage und einem entsprechend großen Wärmespeicher muss an den meisten Tagen des Jahres überhaupt kein Brenner angeworfen werden – wenn das Haus eine gute Wärmedämmung besitzt. Und an den anderen Tagen springt die Holzpelletanlage ein. Das Holz sollte allerdings aus nachhaltigem und CO2-neutralem Anbau stammen. Die Solarwärmetechnologie ist ausgereift und ausgesprochen langlebig. Mehr als 1,9 Millionen Anlagen sind auf deutschen Dächern installiert. Für eine vierköpfige Familie muss man allein für die solarthermische Anlage mit Kosten von mindestens 10.000 Euro rechnen. Solarwärme wird aber staatlich gefördert. Zur Finanzierung einer Anlage können günstige Kredite der staatlichen KfW-Bankengruppe oder Zuschüsse aus dem Marktanreizprogramm (MAP) für Altbauten in Anspruch genommen werden. Bei guten Bedingungen kann sich die Anlage nach zehn bis zwölf Jahren rechnen. Auch der Gesetzgeber hat erkannt, dass die Energiewende nicht nur im Strom-, sondern auch im Wärmebereich greifen sollte: Seit 2009 sind Besitzer von Neubauten laut Erneuerbare-EnergienWärmegesetz – kurz Wärmegesetz – verpflichtet, einen Teil ihrer Wärmeversorgung aus Erneuerbaren Energien zu decken.
www.bee-ev.de
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Wohnen der zukunft
Falsches Signal In Zukunft sollen Eigenheimbesitzer an der Ökostrom-Umlage stärker beteiligt werden. Lohnen sich Ökostrom-Anlagen dann noch?
Klaus Lüber / Redaktion
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esitzer eines Eigenheims, die eigentlich geplant hatten, ihren Strom demnächst über eine Ökostrom-Anlage zu beziehen, mussten bis vor ein paar Tagen noch bangen: Denn lange sah es danach aus, als ob sich die Investition gar nicht mehr lohnen würde. Die eben von der Bundesregierung beschlossene Reform des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) sieht eine Art „Energie-Soli“ vor. Wer in Zukunft damit beginnt, seinen eigenen Strom zu produzieren und zu verbrauchen, zahlt eine Mindestabgabe. Bislang waren Eigenstromversorger von der EEG-Umlage befreit. Dann gab es, kurz vor der Verabschiedung der Novelle, zumindest eine kleine Entwarnung: Besitzer von Einfamilienhäusern sind von der Neuregelung im Normalfall nicht betroffen, weil eine Bagatellgrenze von 10 Kilowatt Anlagenleistung vorgesehen ist. Dass es überhaupt zur Einführung eines EnergieSolis kam, ist dem massiven Druck aus Brüssel geschuldet. Schon lange sind EU-Wettbewerbshütern die umfangreichen Rabatte suspekt, die die
Bundesregierung sogenannten energieintensiven Betrieben gewährt, um sie von der EEG-Umlage zu befreien und damit, so die Theorie, weiterhin wettbewerbsfähig zu halten. Die EU-Kommission sah in dieser Praxis eine verbotene Beihilfe und leitete im Dezember letzten Jahres ein Verfahren gegen Deutschland ein. Nach Ansicht der EUKommission verstoßen die Vergünstigungen für Industriebetriebe mit hohem Stromverbrauch gegen die Grundprinzipien des fairen Wettbewerbs in Europa. Ob die EU-Novelle tatsächlich ein Zugeständnis an Brüssel ist oder nur ein strategischer Schachzug im Ringen um nationale Interessen, darüber sind sich selbst Experten uneinig. Einerseits hat die Neuregelung zur Folge, dass Unternehmen ab 2015 für selbst hergestellten Strom aus Neuanlagen 30 Prozent der EEG-Umlage zahlen müssen, später sogar 40 Prozent. Aber schon für Altanlagen gibt es eine Übergangsregelung. Und auch die Möglichkeit für Unternehmen, Anträge für umfassende Rabatte bei den Ökostromförderkosten zu stellen, ist weiterhin gegeben. „Natürlich ist es ein falsches Signal, Privatkunden und mittelständische Unternehmen stärker zu belasten
und gleichzeitig das Entlastungsvolumen für die Großindustrie sogar noch zu erhöhen“, so Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE). Welche konkreten Auswirkungen die Reform für den Ausbau privater Ökostrom-Anlagen hat, ist nicht ganz leicht zu beurteilen. Zwar seien Kleinstproduzenten durch die Bagatellgrenzen von 10 Kilowatt nach wie vor umlagebefreit, so Falk. „Aber schon bei zwei Häusern sieht es anders aus, wenn ein Erzeuger seinen Nachbarn mitversorgt.“ Dennoch möchte Falk betonen: „Durch die Belastung mit der EEG-Umlage wird die Versorgung von Mehrfamilienhäusern mit selbst erzeugtem Ökostrom unattraktiver, aber nicht unmöglich.“ Bislang war es für viele Hausbesitzer hochattraktiv, das eigene Heim so zu sanieren, dass es möglich wird, den eigenen Energiebedarf entweder vollkommen über eigene Ökostromanlagen zu decken (Null-Energiehaus), oder sogar Überschüsse zu erzeugen (Plus-Energiehaus).
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Mit effizienter Heiztechnik, erneuerbaren Energien, fachgerechter Dämmung und energiesparenden Fenstern können Sie bis zu 80 Prozent Energie einsparen. Das schont nicht nur das Klima, sondern auch Ihr Portemonnaie. Für die energetische Sanierung Ihres Hauses gibt es attraktive Fördermöglichkeiten. Investieren Sie in Ihre Zukunft. Starten Sie jetzt Ihre Hauswende. Weitere Informationen und kompetente Ansprechpartner in Ihrer Nähe finden Sie auf www.die-hauswende.de. Oder rufen Sie uns an: 08000 736 734 Eine Initiative von:
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Die intelligente Finanzierung
Energie sparen im Haushalt Induktionskochfelder Induktionsherde sind sparsamer als Cerankochfelder, da sie nicht das Kochfeld erwärmen müssen, sondern mittels eines elektromagnetischen Feldes die Energie direkt auf den magnetischen Boden des Topfes übertragen. Die FlexiCook Kochfelder von Bauknecht erkennen sogar die Position von Töpfen.
Solar-Trockner Beim innovativen Solartrockner der Firma Miele wird die Sonnenenergie ohne Umwege direkt für das Trocknen der Kleidung benutzt. Über Sonnenkollektoren wird das Heizungswasser erhitzt, im Trockner zum Erhitzen der Trocknerluft genutzt und danach wieder in den Speicher geführt.
Wohnen ist teuer. Seit 2009 sind die Mieten in Deutschland im Schnitt um rund 20 Prozent gestiegen – in einigen Städten deutlich stärker. Berlin und Würzburg: plus 50 Prozent, Offenbach: plus 90 Prozent. Spitzenreiter Wolfsburg verzeichnete eine Mietpreissteigerung von satten 123 Prozent. Klaus Saloch, Mitglied der Geschäftsführung der Immonet GmbH, erklärt: „Der Leerstand in wirtschaftlichen Ballungszentren wie Wolfsburg ist laut Zensus auf einem moderaten Niveau. Gleichzeitig ist das Angebot an Wohnungen gering – dies treibt die Preise. Zudem rücken die so genannten B-Städte, also Städte mit bis zu 100.000 Einwohner, zunehmend auch bei Anlegern in den Fokus.“
Mikrowelle Werden nicht mehr als zwei Portionen zubereitet, spart eine Mikrowelle verglichen mit einem Backofen bis zu 15 Prozent Strom. Faustregel: Gerichte bis 400 Gramm können in der Mikrowelle schneller und energiesparender zubereitet werden, so der Verband der Bayerischen Elektrizitätswirtschaft.
Spülmaschinentabs Mit besseren Spültabs, die Verschmutzungen effektiver lösen, können Spülmaschinen bereits bei niedrigen Temperaturen gute Reinigungs-Ergebnisse erzielen. Das spart Energie. Auf diesen Zusammenhang verweist etwa Henkel in der Werbung für sein Produkt Somat 10, das Testsieger bei Stiftung Warentest wurde.
Duschköpfe Auch unter der Dusche kann man Energie sparen – und zusätzlich auch noch Wasser. Der Duschkopf ili-D der Firma Ilisin & Sohn gilt mit einer Verbrauchsangabe von sechs Litern pro Minute als der derzeit sparsamste Duschkopf. Laut Herstellerberechnung kann man rund 50 Prozent Wasser und Energie sparen.
LED-Beleuchtung Äußerst sparsam, dabei von der Lichtqualität immer besser, zeigen sich LEDLeuchtmittel. Das weiß-warme Licht moderner Produkte lässt sich kaum noch von dem herkömmlicher Glühlampen unterscheiden. Dabei ist die Lichtausbeute der LED um ein Fünffaches höher, weil sie weniger Wärme produzieren als Glühlampen.
Julia Thiem / Redaktion
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a wundert es nicht, dass immer mehr Mieter auf die Sonnenseite des Immobilienmarktes wechseln wollen. Dank niedriger Zinsen ist Baugeld günstig wie nie. Der ideale Zeitpunkt also, sich für eine Immobilie zu entscheiden. Doch ganz so einfach ist es nicht. Niedrige Zinsen lassen nur wenige Investmentalternativen für Kapitalanleger. Entsprechend groß ist ihr Interesse am Immobilienmarkt. Das wiederum treibt die Preise und für so manche Familie rücken die eigenen vier Wände damit in weite Ferne. Denn vom Bundesverband der Verbraucherzentralen heißt es, dass Immobilienkäufer mindestens 20, besser 30 Prozent Eigenkapital mitbringen sollten. Ein Beispiel: Familie Müller hat eine Immobilie für 250.000 Euro gefunden. Damit müsste sie mindestens 50.000 Euro Eigenkapital plus etwa zehn Prozent Kaufnebenkosten in Höhe von 25.000 Euro aufbringen. Wer aber nur die 50.000 Euro in fünf Jahren zusammenhaben will, muss monatlich über 800 Euro zurücklegen und weiterhin seinen Lebensunterhalt bestreiten können. Bleibt das Eigenheim also nur ein Traum? „Nicht unbedingt“, sagt Max Herbst von der Frankfurter FMH-Finanzberatung. „Es gibt genügend Banken, die eine Immobilie auch zu 100 Prozent finanzieren. Vor allem dann, wenn die Kreditnehmer über ein entsprechendes Einkommen verfügen, sind Hausund andere Banken in der Regel zur Stelle. Nur die Kaufnebenkosten sollte man schon mit Eigenkapital stemmen können.“ Sicher, in dem Fall bekommt man nicht den günstigsten Zinssatz. Familie Müller müsste mit einem effektiven Jahreszins von rund vier Prozent rechnen. Wer Kapital mitbringt, kriegt die Finanzierung günstiger. Doch davon eine Kaufentscheidung abhängig zu machen, wäre falsch. Denn die Mieten werden wohl weiter steigen, ebenso wie die Zinsen. Und ganz ehrlich, wo sollte man sein Geld zurzeit auch alternativ anlegen? Viel wichtiger als Eigenkapital ist für den Experten Herbst die Zinsbindung. 15 Jahre seien Pflicht. Und auch die Sorge vor der Anschlussfinanzierung, die aktuell gerne geschürt wird, hält er für unbegründet: „Bei einer Kreditsumme von 250.000 Euro und einer Tilgung von zwei Prozent haben Sie nach 15 Jahren eine Restschuld von 150.000 Euro. Können Sie anschließend weiterhin monatlich 1.200 Euro aufbringen, sind selbst bei einem Zins von knapp acht Prozent immer noch rund zwei Prozent Tilgung möglich.“ Es sind also nicht die günstigen Zinsen, die das ausschlaggebende Argument für einen Immobilienkauf sein sollten. Das Gesamtpaket muss zur Lebenssituation passen. Das heißt aber nicht, dass man nicht doch in den Genuss günstiger Zinsen kommen kann. Wer sich beispielsweise für eine Bestandsimmobilie entscheidet, kann über die finanzierende Bank einen „Energieeffizient-sanieren-Kredit“ bei der KfW beantragen. Bis zu 75.000 Euro pro Wohneinheit gibt es dort bei gerade einmal einem Prozent effektiven Jahreszins. Dabei ist es egal, wie lange sich die Immobilie bereits im Besitz befindet. Es muss also kein Neubau sein, auch ältere Immobilien können so zu günstigen Konditionen auf den neusten Stand gebracht werden. Und: Der KfW-Kredit wird auch dann vergeben, wenn man sich für eine bereits energieeffizient sanierte Immobilie entscheidet. Mit guter Beratung, der richtigen Bank an seiner Seite und der ein oder anderen günstigen Kreditförderung kann er also wahr werden, der Traum vom Eigenheim – ganz egal, wo die Zinsen gerade stehen.
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Wohnen der zukunft
— Beitrag i Live Holding GmbH —
Mikro-Wohnen: Funktionalität trifft Wohnkomfort Steigender Bedarf an kleinen Lifestyle-Apartments als Wohnform von morgen ist es eine reine Kapitalanlage mit attraktiver Verzinsung. Ganz aktuell haben wir zehn neue Projekte mit einem Investitionsvolumen von rund 150 Millionen Euro in der Umsetzung und mehrere weitere in der Entwicklung. i Live steht als Marke für hohe Qualität bei Wohnkomfort und Service. Das wissen unsere Mieter und entscheiden sich wieder für uns, wenn es beispielsweise für den Master nach Berlin geht.
Herr Engelhardt, Sie planen, bauen, verkaufen und betreiben moderne Lifestyle-Apartments. Was heißt das?
In Deutschland steigen Akademikerquote und Anzahl der Singlehaushalte seit Jahren – wie auch die Nachfrage nach Ein- und Zweiraumwohnungen. Allerdings ist das bestehende Angebot hier sehr knapp. Diese Lücke haben wir erkannt und bieten Wohnraum in modernen, nachhaltigen und speziell auf die Bedürfnisse von Studenten und jungen Akademikern sowie Singles und Pendler ausgerichteten Immobilien. Können Sie das Konzept an einem Beispiel erläutern?
Mit dem Campus Garden in Heidelberg entstehen in optimaler Lage zwischen Uni, Hochschule, Uniklinik, Bahnhof und Altstadt gerade 370 Wohneinheiten mit 21 bis 50 Quadratmetern, die künftig ein Zuhause für Studenten, Doktoranden, junge Akademiker oder Paare bieten. Für die Planung haben wir die Be-
www.i-live.de Innenhof des Campus Gardens in Heidelberg – das bislang größte Passivhaus der Welt
dürfnisse dieser Zielgruppe abgefragt und so die Lage, die Ausstattung und das Angebot des Campus Garden maßgeschneidert. Neben der Privatsphäre im eigenen Apartment gibt es Gemeinschaftsräume, ein Volleyballfeld, große Dachterrassen, möblierte Außenbereiche sowie einen Fitnessraum – und das zu erschwinglichen Warmmieten ab 445 Euro.
Und das kommt an?
Absolut. Unsere bestehenden Objekte an verschiedenen Standorten im süddeutschen Raum sind zu 100 Prozent vermietet. Und auch die Nachfrage der Investoren nach neuen Projekten ist groß. Denn die Abwicklung – also der Betrieb, die Vermietung, die Instandhaltung – liegt komplett bei uns. Für Anleger
Amos Engelhardt Gesellschafter / Geschäftsführer i Live Holding GmbH
— Beitrag bundesverband wärmepumpe e. v. —
Standards erfüllen, Kosten vermeiden Wärmepumpen erfüllen kostengünstig und klimafreundlich die EnEV-Vorgaben Seit Mai gilt die neue Energieeinsparverordnung (EnEV 2014), die die primärenergetischen Vorgaben für Neubauten um 25 Prozent verschärft. Spätestens, wenn ab Januar 2016 auch die zweite Stufe der Verordnung greift, führt kein Weg an stärkerer Dämmung oder einer besonders sparsamen Heizungsanlage vorbei. Für gut informierte Bauherren muss das Bauen deshalb aber nicht teurer werden. Da die Verordnung technologieoffen gestaltet ist, können Bauherren selber entscheiden, wie sie die Standards erfüllen. Ein Tipp, um die neuen Effizienzstandards ohne Mehrkosten einzuhalten, sind elektrische Wärmepumpen. Die klimafreundlichen und sparsamen Anlagen nutzen regenerative Umweltwärme aus Boden, Luft oder Grundwasser zum Heizen, Kühlen und zur Warmwasserbereitung. Hinzu kommt ein kleiner Anteil Strom als Antriebsenergie – und genau hier steckt der „Trick“: Da im Zuge der
EnEV-Novelle auch der Primärenergiefaktor für Strom von 2,6 auf 1,8 abgesenkt wird, reduziert sich der Primärenergiebedarf von Häusern mit Wärmepumpe von ganz allein. Damit reagiert die Politik auf den Zuwachs von Strom aus regenerativen Quellen. Das gibt Bauherren Spielraum bei Gebäudehülle und Haustechnik: Sie können sich bei teuren Maßnahmen wie der Fassadendämmung auf die von der EnEV geforderte Mindestqualität beschränken, ohne das Primärenergieziel zu gefährden. Wer dagegen weiter auf fossile Heiztechniken setzt, ist gezwungen, deutlich mehr Geld in die Abdichtung der Gebäudehülle und zusätzliche Haustechnik zu investieren. Eine Musterrechnung des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP) e.V. auf Grundlage eines EnEV-StandardEinfamilienhauses zeigt, dass Brennwert-Heizungen in Kombination mit einer Solarthermieanlage für die Trinkwassererwärmung die
ab 2016 gültigen EnEV-Vorgaben verfehlen. Hingegen erfüllen selbst Häuser mit Wärmepumpe, die gemäß älterer EnEV-Standards errich-
tet wurden, problemlos auch künftige Primärenergieziele. www.waermepumpe.de
kWh/(m2a) 90 max. zulässiger Primärenergiebedarf 80
Musterrechnung Öl- oder GasBrennwert mit solarer Trinkwassererwärmung
70
Luft/WasserWärmepumpe Sole/WasserWärmepumpe
60
50
40 Neubau nach Neubau nach Neubau nach EnEv 2009 EnEv 2014 EnEv 2016 max. zulässiger max. zulässiger max. zulässiger Primärenergiebedarf: Primärenergiebedarf: Primärenergiebedarf: 89,37 kWh/(m2a) 85,31 kWh/(m2a) 61,98 kWh/(m2a)
Da im Zuge der EnEV-Novelle auch der Primärenergiefaktor für Strom abgesenkt wird, reduziert sich der Primärenergiebedarf von Häusern mit Wärmepumpe von ganz allein.
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in|pact media Verlag
Sonnige Aussichten
Energiepartner Russland
Unsere Autorin Marie Fink lobpreist die Kraft der Sonne. Die Sonne ist der wichtigste Himmelskörper für irdisches Leben. Seit jeher genießt sie die aufmerksame Beobachtung der Menschheit. Als zentrales Gestirn am Himmel verehrten frühere Kulturen die Sonne sogar als Gottheit. Kultstätten wie Stonehenge dienten dazu, die Position und den Lauf der Sonne zu bestimmen. Auch in der Philosophie hat die Sonne eine überragende Bedeutung. Platon nutzte sie als Gleichnis für das Gute: „Wie im Sichtbaren die Sonne als Quelle des Lichts die Macht hat, so herrscht in der geistigen Welt das Gute als Quelle der Wahrheit“. Ob Physik, Religion oder Philosophie, was wir aus Kindertagen mitgenommen haben lautet: Lacht die Sonne, lacht das Herz! Die Energie der Sonne zu nutzen ist ein Menschheitstraum, dem die moderne Welt immer näher rückt. Die große Lampe am Himmel scheint nämlich gratis. Als überzeugende Energiequelle ist sie damit ein Geschäftsmodell. In Deutschland leben neun Millionen Menschen in Häusern mit Solarenergieanlagen. Und es entstehen immer mehr Häuser, auf deren Dächer Solarkollektoren installiert werden. Die möglichen Einsparungen sind herzerwärmend. Das Konzept lohnt sich sowohl für Käufer als auch für Mieter. Sie haben bis zu 70 Prozent weniger Energiekosten im Vergleich zum (EnEV-) Standard. Doch unter jedem Dach gibt es wohl ein Ach: Obwohl günstiger Solarstrom und gesunkene Anschaffungspreise gute Argumente sind, gilt es, den Eigenverbrauch genau zu kalkulieren. Es ist noch immer sehr schwer, unabhängig von externen Stromlieferungen den kompletten Eigenbedarf mit einer Solaranlage zu decken. Hier hilft auch nicht das olympische Motto „Schneller, höher, stärker“. Mit einer überdimensionierten Anlage hätte man im Winter immer noch zu wenig, aber im Sommer viel zu viel Strom. Auch die Fördermittel sind an strenge Vorgaben geknüpft. Der Einsatz wird also weiterhin heiß diskutiert, dennoch betrugen die Wachstumsraten in den letzten Jahren bis zu 40 Prozent. Sollte der Zubau weiterhin hohe Gigawattzahlen erreichen, könnte Solarstrom in nur wenigen Jahren den Großteil des deutschen Stromverbrauchs decken. Die weiteren Aussichten sind bestens: Die Sonne hat nämlich eine voraussichtliche Brenndauer von noch etwa fünf Milliarden Jahren.
Besitzer von Erdgasheizungen sind verunsichert. Könnte der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine die Gasversorgung gefährden?
Mirko Heinemann / Redaktion
E
twa ein Drittel des in Deutschland genutzten Erdgases stammt aus Russland, die Hälfte davon wird durch die Ukraine geleitet. Seit dem Aufflammen der Unabhängigkeitsbestrebungen in der OstUkraine und Forderungen nach Anschluss an Russland herrscht ein offener Konflikt zwischen den beiden Regierungen. Der wird auch energiepolitisch ausgetragen: Moskau hatte der Ukraine Mitte Juni den Gashahn zugedreht und will das Nachbarland nur noch gegen Vorkasse beliefern. Russlands Staatskonzern Gazprom warnte, dass es auch zu möglichen Störungen bei den Gaslieferungen in die EU kommen könnte. Viele Bauherrn, die auf eine Gasheizung setzen, sind verunsichert. Bleibt die Gasversorgung sicher? Ludwig Möhring, Mitglied der Geschäftsführung der WINGAS GmbH und Präsident der Arbeitsgemeinschaft für spar»Der Ostseepipeline samen und umweltfreundlichen Energieverbrauch ASUE, hält diese Sorge für unbegründet: „Alle Verbraucher könNord Stream kommt nen beruhigt sein: Nordwest-Europa gehört zu den weltweit am besten mit Erdgas versorgten Regionen der Welt.“ bei der EnergieÜber Pipelines und über Flüssiggas-Tanker sei der Zugriff versorgung eine auf die relevanten Erdgasquellen der Welt gewährleistet. Zudem habe Russland „erkennbar kein Interesse daran, Schlüsselrolle zu.« Lieferungen nach Westeuropa in Frage zu stellen.“ In der Tat hat der Umfang der Gaslieferungen nach Europa trotz der Konflikte zwischen Ukraine und Russland zugenommen: Nach dem Rekordjahr 2013 hat Gazprom im ersten Halbjahr 82,88 Milliarden Kubikmeter Gas nach Europa geliefert. Das waren 2,8 Prozent mehr als noch im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Sollte die Ukraine wirklich die Gasdurchleitung nach Europa drosseln, gebe es genügend Ausweichmöglichkeiten, erläutert Möhring. „Das Erdgas aus Russland gelangt nicht nur über den Transitweg durch die Ukraine. Neben einer weiter nördlich führenden Erdgasroute durch
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Wohnen der zukunft
Impulse:
Energieeffizienz im Haus der Zukunft – wie können wir sie optimieren? Herr Dr. Reiner Pohl
Fachlicher Berater, „Massiv mein Haus aus Mauerwerk“
»Die wichtigste Voraussetzung zur Optimierung der Energieeffizienz von Wohngebäuden ist die Kombination aus Wärmedämmung aller Außenflächen, die Nutzung der über die Fenster einfallenden Sonnenenergie durch die Wärmespeicherfähigkeit gemauerter Wände und Massivdecken sowie der Einsatz moderner Heizungstechnik. Dabei geht es weniger darum, alle technischen Möglichkeiten auszunutzen. Besser ist es, Lösungen zu kombinieren, die sich in überschaubaren Zeiträumen amortisieren. Unwirtschaftliche Superlösungen führen langfristig nur zum Absinken der Akzeptanz von Energiesparmaßnahmen.« Armin Anders
Vice President Business Development, EnOcean GmbH
Weißrussland und Polen, verbindet die neue Ostseepipeline Nord Stream die russischen Lagerstätten in Sibirien direkt mit Westeuropa.“ Russland könne Europa über diese beiden Transportpipelines durch Weißrussland und Polen sowie durch die Ostsee mit Erdgas versorgen. Darüber hinaus könnten die Produzenten in der Nordsee ihre Erdgasbezüge aufstocken. „Außerdem sind die Erdgasspeicher in Westeuropa aktuell bereits sehr gut gefüllt.“ Der 2012 vollständig in Betrieb gegangene Ostseepipeline Nord Stream kommt bei der Energieversorgung Deutschlands und Westeuropas eine Schlüsselrolle zu: Mit der Leitung ist der europäische Kontinent direkt mit den großen Erdgaslagerstätten in Sibirien verbunden. Das Erdgas landet an der Ostseeküste bei Greifswald an und wird von dort aus über die OPALPipeline in südliche Richtung sowie über die NEL-Pipeline in westliche Richtung weiter zu den europäischen Verbrauchern transportiert. Nord Stream verfügt über eine Kapazität von 55 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr – das ist rechnerisch mehr als die Hälfte des jährlichen deutschen Erdgasverbrauches. Ein anderes befürchtetes Szenario wäre eine neue politische Eiszeit zwischen Russland und Europa, das sich klar auf die Seite der ukrainischen Zentralregierung stellt. Dass Russland die Gaslieferungen als politisches Druckmittel benutzen könnte, sei aber nicht zu befürchten, so Möhring: „Egal ob Nato-Doppelbeschluss, die Krise in der Tschechoslowakei in 1968 oder der Zusammenbruch von DDR und UDSSR – Gas wurde immer geliefert. Russland ist seit über 40 Jahren ein verlässlicher Energiepartner.“ Europa wie Russland hätten ein „veritables Interesse“, die energiewirtschaftlichen Beziehungen aufrechtzuerhalten. „Europa braucht das russische Erdgas, Russland die Deviseneinnahmen aus dem Gasexport, um die Volkswirtschaft weiterzuentwickeln.“ Allein 2013 hätten die Gasexporte nach Europa ein Fünftel der gesamten russischen Deviseneinnahmen geliefert, so Möhring. „Dies ist ein Beleg für einen äußerst hilfreichen beiderseitigen Nutzen und damit eine hervorragende Basis für eine nachhaltige Partnerschaft innerhalb Europas.“
»Eine zentrale Stellschraube für mehr Energieeffizienz im eigenen Zuhause ist die intelligente Steuerung der Heizung. Hier sind die Einsparpotenziale enorm, da private Haushalte fast 70 Prozent ihrer Energie für das Heizen verbrauchen. Hohe Einsparungen von bis zu 30 Prozent bei geringen Initialkosten bieten moderne funkbasierte, batterielose Steuersysteme. Diese kann der Anwender selbst mit wenigen Handgriffen nachrüsten und muss sie im Betrieb nicht warten. Selbstlernende Lösungen passen die Heizungssteuerung sogar selbständig an das individuelle Wohnverhalten des Nutzers an.« Dr. Michael Herma
Geschäftsführer, VdZ – Spitzenverband der Gebäudetechnik
»Der Energieausweis ist im Prinzip ein geeignetes Instrument, Energieeffizienz in das Bewusstsein der Menschen zu rücken. Nun hat der Verordnungsgeber die Zügel angezogen. Der Ausweis wird nun obligatorisch. Leider hat man versäumt, das Instrument auch den Bedürfnissen des Anwenders anzupassen. Der Dualismus von Verbrauchs- und Bedarfsausweis schafft nicht die gewünschte Transparenz hinsichtlich der energetischen Qualität von Gebäuden. Es bleibt die nächste EnEV-Novelle abzuwarten. Gleiches gilt für die erwartete und konsequente Klasseneinteilung. Von den 28 EU-Staaten verzichten neben Deutschland nur noch zwei weitere Staaten auf diese verbraucherfreundliche Darstellung.«
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in|pact media Verlag
Zukunft ERDGAS e.V.
Gu t kom bin ier t :
Erdg as im Ke lle r un d So lar au f de m Da ch .
Gut für die Umwelt und fürs Portemonnaie: ERDGAS + Solar. Alle Vorteile unter einem Dach: Brennwerttechnik und Solarthermie schonen die Umwelt und Ihr Portemonnaie. Wie das geht? Ganz einfach: Wenn die Sonne scheint, wird die Sonnenenergie zur Wassererwärmung und zum Heizen genutzt. Und sonst sorgt ERDGAS für die nötige Energie. Viel einfacher und effizienter kann man umweltschonende Technologien nicht kombinieren. Mehr Informationen unter
www.erdgas.info