ZUKUNFT DEUTSCHLAND - Innovationen, Ideen, Ideale

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September 2011

ZUKUNFT Deutschland

Innovationen, Ideen, Ideale Energiewende

Mobilität

QualifizIerung

Herausforderungen & Chancen Seite 4

Neue Fahrzeuge & Systeme Seite 10

Aus- & Weiterbildung Seite 20

»ZUKUNFT DEUTSCHLAND« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.


GRUSSWORT

in|pact media Verlag

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

SEPTEMBER 2011

ZUKUNFT DEUTSCHLAND

Kompetenz, Kreativität und Innovationsfreude sind der Schlüssel für Deutschlands Zukunft. Neue Technologien und Ideen bringen unsere Gesellschaft voran. Deshalb müssen wir Fortschrittsoptimismus und Technologieoffenheit wieder mehr Raum in Deutschland geben.

Dr. Philipp Rösler,

Bundesminister für Wirtschaft und Technologie

Politik und Wirtschaft sind hier gemeinsam gefordert. Dabei gilt eine klare ordnungspolitische Aufgabenteilung. Markt und Wettbewerb sind die besten Treiber für Innovationen, so dass die Unternehmen die Hauptverantwortung für die zukünftige technologische Entwicklung tragen. Aufgabe der Bundesregierung ist es, unternehmerisches Handeln mit wachstums- und innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen zu begleiten. Alfred Keschtges – Freiraumgeber und Geschäftsführer der invenio GmbH und sein kreativer Kopf Calogera Marella

Innovationen, Ideen, Ideale

Biete: Freiraum für kreative Köpfe Willkommen in der Engineering Region Darmstadt Rhein Main Neckar. Wenn Sie auch so gerne neue Wege gehen wie viele der Unternehmen in der Region, dann sind Sie hier genau richtig. Entdecken Sie jetzt Aufgaben mit viel Freiraum für Ihre Kreativität unter:

Dabei sind vor allem drei Themen zentral: An erster Stelle brauchen wir Fachkräfte, um die Innovationsund Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft weiterzuentwickeln. Mit über 76.000 freien Stellen in diesem Jahr hat die Ingenieurlücke in Deutschland einen historischen Höchststand erreicht. Quer durch unsere Wirtschaft werden dringend Fachkräfte gesucht - auch angesichts einer Bevölkerung, die altert und schrumpft. Wir müssen deshalb sämtliche Beschäftigungsreserven in unserer Gesellschaft mobilisieren. Auch beim Thema Zuwanderung müssen wir noch deutlich nachlegen. Im weltweiten Wettbewerb um die besten Köpfe müssen wir als Standort noch attraktiver werden. So muss zum Beispiel die Gehaltsschwelle für eine Niederlassungserlaubnis von derzeit 66.000 Euro auf 40.000 Euro pro Jahr gesenkt werden. www.addicted-to-innovation.de

ENERGIEWENDE

MOBILITÄT

QUALIFIZIERUNG

Herausforderungen & Chancen Seite 4

Neue Fahrzeuge & Systeme Seite 10

Aus- & Weiterbildung Seite 20

»ZUKUNFT DEUTSCHLAND« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.

Ein zweiter wichtiger Baustein auf dem Weg zu mehr Innovationen im Land sind gute Rahmenbedingungen in der Technologiepolitik. Die Bundesregierung investiert in dieser Legislaturperiode zusätzliche zwölf Milliarden Euro in die zentralen Zukunftsbereiche Forschung und Bildung. Damit wird trotz Haushaltskonsolidierung der Know-How-Standort Deutschland weiter gestärkt. Drittens arbeiten wir auch an mehr Technologieoffenheit und besseren Bedingungen für die notwendigen Investitionen in unser Energiesystem der Zukunft. Dazu gehören der Netzausbau zur Nutzung der erneuerbaren Energien, die Steigerung der Energieeffizienz sowie neue hocheffiziente und saubere konventionelle Kraftwerke. Viele in Deutschland stellen ausschließlich auf mögliche Risiken neuer Entwicklungen ab. Wichtiger ist es, dass wir die Chancen neuer Entwicklungen begreifen und sie entschlossen nutzen. Nur so können wir unseren Wohlstand für die Zukunft erhalten und weiter ausbauen. Ihr INHALT

Seite 3 Mehr Mut zum Risiko!

Seite 10 Fahr'n, fahr'n, fahr'n...

Seite 16 Innovationen

Seite 21 Mittelstand

Deutschland kann noch besser werden

Mobilität und neue Fahrzeuge

Ideen aus Deutschland

Deutschlands Stärke

Seite 4 Vorreiter der Energiewende

Seite 12 Expertenforum

Seite 18 Prämierung der Besten

Seite 22 Investieren

Umbau der Energieversorgung

Herausforderungen und Chancen

Seite 6 Nachhaltigkeit

Seite 14 Freie Sicht

Seite 20 Wissen

Seite 22 Energiefresser

Umweltschutz und soziales Gewissen

Cloud Computing

Aus- und Weiterbildung

Heizkosten sparen im Winter

Seite 8 Neue Wege

Seite 14 Wachstumstreiber Netzausbau

Seite 20 Kolumne

Grüne Logistik

Problem Finanzierung

Innovationspreise

Grün ist sexy!

Internet beschleunigen!

Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz »Redaktion« gekennzeichneten Beiträge sind Auftragspublikationen und damit Anzeigen.

Impressum in|pact media GmbH Torstr. 227 D-10115 Berlin T +49 (0) 30 250 40 -830 F +49 (0) 30 250 40 -839 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com

Anregungen und Fragen? Kontakt: redaktion@inpactmedia.com

HERAUSGEBERin Sara Habibi Isfahani

Projektleitung Katharina Rennert

Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P)

Layout Katharina van der Mee

Art Direction Christian Schneider

IllustrationEN Kim Dai Kua-Sook www.kuasook.com

Autoren Marie Fink, Mirko Heinemann, Jürgen W. Heidtmann, Lars Klaassen, Kai Kolwitz, Klaus Lüber, Axel Novak, Oliver Schonschek, Hans Schürmann

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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

Mehr Mut zum Risiko! Die Innovationsfähigkeit der deutschen Unternehmen hat den wirtschaftlichen Erfolg beflügelt. Doch Deutschland muss noch besser werden

Mirko Heinemann / Redaktion

E

s sind oft die kleinen Erfindungen, welche die Welt verändern. Als der junge Artur Fischer in den 1950er Jahren einen Nylonblock in seinen Schraubstock klemmt, um eine Befestigung für Schrauben in Mauerwerk zu ersinnen, kommt ein Meisterstück heraus: der Fischer-Dübel, ein flexibler Dübel für alle Lochtiefen. Durch den Spreizschwanz dreht sich der Dübel beim Eindrehen der Schraube nicht mit, er hält große Lasten aus und sitzt fest im Mauerwerk. Der Dübel wird mit rund 40 Milliarden verkaufter Exemplare ein Riesenerfolg. Diese Innovation „Made in Germany“ hat sich in Windeseile auf der ganzen Welt durchgesetzt, weil sie genial ist, einfach und funktional. Solche Eigenschaften sind das Geheimnis des Erfolges deutscher Unternehmen im In- und Ausland. Innovationen mit Marktpotenzial müssen nicht nur brandneu sein, sie müssen gut durchdacht sein, nachhaltig, praktisch. Die Vorteile müssen jedermann sofort einleuchten. Diese Eigenschaften haben den guten Ruf deutscher Produktneuheiten geprägt – von der Erfindung des Buchdrucks über die Erfindung des Computers bis zur Erfindung des Airbags. Auch der derzeitige Erfolg deutscher Unternehmen speist sich in besonderem Maße aus ihrer Innovationsfähigkeit. Forschung und Entwicklung sind die wichtigsten Motoren der Wirtschaft. Um ihre Technologieführerschaft in der globalen Wirtschaft abzusichern, müssen Unternehmen in der Lage sein, globalen und regionalen Wandlungsprozessen innovativ zu begegnen und schnelle Lösungen zu generieren. Die klassischen Geschäftsmodelle müssen immer wieder hinterfragt, Betriebsstrukturen optimiert, Produkte neu konzipiert werden. Dabei bietet der Standort gute Bedingungen: Deutsche Hersteller produzieren höchste Qualität bei einem moderaten Lohnniveau. Deutschland bietet eine gute Infrastruktur, einen gesunden Mittelstand, soziale Gerechtigkeit, Rechtssicherheit und ein konkurrenzfähiges Bildungssystem. Dennoch gibt es Defizite, wie der 2009 veröffent-

lichte „Innovationsindikator“ feststellt. Die vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) im Auftrag der Deutschen Telekom Stiftung und des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI) erstellte Studie verortet Deutschland nur auf Rang Neun der innovativsten Länder der Welt. Auf den ersten Rängen sieht das DIW Länder wie die USA, die Schweiz und Schweden. Zwar hätten Unternehmen in Deutschland große Anreize, in die Entwicklung innovativer Produkte zu investieren, weil Kunden vergleichsweise viel Geld für neue Technologien ausgeben. Ausruhen komme nicht infrage, so die DIW-Studie, „das Produktportfolio muss permanent weiterentwickelt werden“. Vergleichsweise schlecht schneidet Deutschland im Bildungsbereich ab. Es fehlen Fachkräfte, das Bildungssystem sei „unterfinanziert und ineffizient“. Gerade in den Ingenieur- und Naturwissenschaften mangelt es an Hochschulabsolventen, und diese Studienfächer sind für die Innovationsfähigkeit besonders wichtig. Denn das „Herz“ des Innovationsstandortes bilden die Produzenten von Hochtechnologie. Dazu zählen etwa der Maschinenbau, die chemische Industrie und die Automobilhersteller. Um den Fachkräftemangel zu mildern, wird das Weiterbildungsengagement deutlich steigen müssen, konstatiert das DIW, denn bislang könne Deutschland in dieser Hinsicht nicht mit wichtigen Wettbewerbern mithalten. Weitere Probleme sehen die Experten in der deutschen Bürokratie und im Kreditwesen. Gesetze und Auflagen machten innovativen Unternehmen in Deutschland das Leben schwerer als in anderen Ländern. Zudem sei der „Mut zum Risiko“ hierzulande zu wenig ausgeprägt. Die Deutschen müssten ihre Technik-Skepsis ablegen und mehr Gründergeist entwickeln. Ein Problem hier sind die großen Schwierigkeiten mit der Finanzierung: Laut DIW kommen in kaum einem anderen Land Unternehmer und Gründer so schwer an Kapital für innovative Projekte wie in Deutschland. Hier ergibt sich massiver Handlungsbedarf, auch im Sinne einer Konsolidierung des Aufschwungs. Deutschland ist die derzeit wichtigste Konjunkturlokomotive des Euroraums. Sollte die Schuldenkrise Griechenlands auf

Forschung und Entwicklung sind die wichtigsten Motoren der Wirtschaft.

andere Länder, etwa Italien, übergreifen, kann nur eine solide Gegenkraft die Erosion des Euroraums verhindern. Nicht aus Altruismus: Die Gemeinschaftswährung bringt Deutschland 30 Milliarden Euro im Jahr zusätzlich ein, so eine aktuelle Studie der KfW-Bank. Der Internationale Währungsfonds IWF hat Deutschland aufgefordert, seine aktuellen Wirtschaftserfolge durch eine längerfristige Stärkung seiner Wachstumskräfte auszubauen. Deutschland könne auch 2011 ein Wachstum über drei Prozent schaffen, eine Absenkung müsse verhindert werden, so der IWF, und zwar mittels Strukturreformen, Reformen im Steuer- und Bildungsbereich. Der Fachkräftemangel müsse durch die Rekrutierung von mehr Frauen und mehr älteren Menschen für den Arbeitsmarkt abgemildert werden.

MAXIMALE QUALIFIZIERUNG IST DAS GEBOT DER STUNDE Dies passiert bereits, wenn auch nicht in ausreichendem Maß. Die für die Innovationsfähigkeit besonders wichtigen Studienfächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) werden bei jungen Frauen immer beliebter. So stieg laut DIW die Zahl der Hochschulabsolventinnen in diesen Fächern von 2005 bis 2006 um 6.700 auf 24.600 an. Was den Anteil der Frauen an allen Absolventen in diesen Studienfächern angeht, schafft Deutschland dadurch 2009 einen Sprung um sechs Ränge nach vorn und rangiert unter den führenden Industriestaaten auf Platz Sieben. Aber Deutschland muss noch besser werden. Diese Anforderung richtet sich keineswegs nur an Unternehmer oder Politiker. Jeder ist gefragt, seinen Anteil zu leisten und neue Chancen wahrzunehmen. Die Arbeitswelt ist in einem Wandel begriffen: Arbeitgeber werben um qualifizierte Mitarbeiter, Unternehmen konkurrieren um den Titel „Bester Arbeitgeber“ und fordern ein flexibles Aufenthaltsrecht für gut ausgebildete Immigranten. Die Chancen für qualifizierte Fachkräfte auf einen attraktiven, gut bezahlten Job sind gut wie lange nicht mehr. Maximale Qualifizierung ist das Gebot der Stunde. Mit etwas mehr Mut zum Risiko auf allen Seiten gäbe es keinen Grund daran zu zweifeln, dass Deutschland in Sachen Innovation das Zeug hätte, an die Weltspitze zu gelangen.


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in|pact media Verlag

Vorreiter der Energiewende Der Umbau der deutschen Energieversorgung ist zu schaffen. Energieeffizienz ist dabei das Gebot der Stunde

Axel Novak / Redaktion

D

er Ausstieg aus der Atomkraft bis zum Jahr 2022 ist beschlossen. Für Deutschland hat er weitreichende Folgen: Zum einen stehen Energiekonzerne, Industrie und Verbraucher vor der Frage, wie die Stromversorgung ohne AKW sichergestellt werden kann, ohne noch stärker von ausländischen Rohstofflieferanten abhängig zu werden. Zum zweiten sind die Klimaschutzziele der Bundesregierung in Gefahr. Schließlich ist die Stromerzeugung für mehr als 40 Prozent der deutschen CO2-Emissionen verantwortlich. Hier wäre die Atomkraft im Vorteil: Im Gegensatz zu klassischen Energieträgern wie Kohle oder Öl führt sie zu weniger Ausstoß des Klimagases CO2. „Wenn wir die Treibhausgas-Emissionen um 80 bis 95 Prozent verringern wollen, müssen wir die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umstellen“, erklärte Jochen Flasbarth, Präsident des Umweltbundesamts. Er sieht durchaus die Chance, dass die deutsche Stromversorgung im Jahr 2050 vollständig auf erneuerbarer Energie beruht. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass der Strom sowohl effizient erzeugt als auch genutzt wird. Auch die Bundesregierung setzt auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Strom aus Wind, Wasser oder Sonne soll künftig stärker gefördert werden, um den Ökostromanteil von heute 17 Prozent bis 2020 auf 35 Prozent zu steigern. Daneben sind bis 2013 Kraftwerksbauten mit einer Kapazität von 13 Gigawatt geplant, bis 2020 sollen Kraftwerke mit weiteren zehn Gigawatt gebaut werden. Damit sie schneller geplant und gebaut werden können, will die Regierung ein „Planungsbeschleunigungsgesetz“ verabschieden. Das hilft den großen Energiekonzernen. Weil für die vier großen Erzeuger Eon, RWE, Vattenfall und EnBW harte Zeiten angebrochen sind, seitdem sie einen Teil ihrer lukrativen Kernkraftwerke still legen mussten, suchen sie mittels teurer Investitionen den Ausweg aus der Versorgungskrise. „RWE wird grüner“, sagt zum

Beispiel Vorstandsmitglied Leonhard Birnbaum. Nach eigenen Angaben steckt RWE jedes Jahr eine Milliarde Euro in Biomasse-Fabriken, Offshore-Windparks oder solarthermische Kraftwerke. Oder Eon. „Wir haben bereits sechs Milliarden Euro in erneuerbare Energien investiert – bis 2013 kommen noch einmal 3,6 Milliarden hinzu“, so Eon-Technikvorstand Klaus-Dieter Maubach in einem Spiegel-Gespräch. Zwar habe Eon bislang „aus ökonomischer Vernunft“ vor allem im Ausland investiert, in Windkraft in den USA, Solarpower im sonnigen Spanien und Offshore-Windenergie vor allem in Dänemark und Großbritannien. Nun ist mit dem ersten deutschen Offshore-Windpark Alpha Ventus aber ein stärkeres Engagement vor Deutschlands Küsten geplant, an dem auch Vattenfall beteiligt ist. Auch die Stadtwerke stehen bereit, um die Lücke in der Energieversorgung zu schließen. „Wird die Laufzeitverlängerung für Kernkraftwerke zurückgenommen, dann investieren die Stadtwerke bis 2020 zusätzlich sechs Milliarden Euro“, hatte Stephan Weil, Präsident des Verbandes kommunaler Unternehmen versprochen. Jetzt schon stecken die Stadtwerke rund 6,5 Milliarden Euro in ihre Kraftwerke, um zu modernisieren. „Statt derzeit 13.000 Megawatt werden unsere Kraftwerke in zehn Jahren mindestens 22.000 Megawatt leisten“, so Weil. Das entspricht der derzeitigen Kapazität aller 17 deutschen Atommeiler. Und schließlich sind die Bürger aktiv am Umbau beteiligt. Sie sorgten bisher schon für den Boom der Solarbranche. Im Vergleich zum Vorjahr ist die installierte Leistung von Photovoltaik-Anlagen im Jahr 2010 um knapp 75 Prozent auf rund 17,3 GW gestiegen. Gleichzeitig entwickeln sie neue Modelle, um über gemeinschaftliche Beteiligungen regionale und lokale Lösungen zu finden. Zum Beispiel der Bürgerwindpark Wewelsburg. In der Nähe von Paderborn entstehen elf Windkraftanlagen, die Strom für 13.000 Haushalte erzeugen. Finanziert wird der Park von privaten Anlegern, die ab 500 Euro in das Projekt einsteigen. Das Motto der Betreiber von der Westfalenwind

Die Bürger sind aktiv am Umbau der Energieversorgung beteiligt.

GmbH lautet: „Wer ein Sparbuch besitzt, kann auch in unsere Windparks investieren.“ Doch die Energiewende hat einen Haken. Um die Strommengen von den Offshore-Windparks vor der deutschen Küste in die Ballungsräume und zu den Industriestandorten im Süden und im Westen zu transportieren, müssen die Stromnetze ausgebaut werden. „Bisher sind die Netze der Flaschenhals“, so Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler. Die Deutsche Energie Agentur hat ausgerechnet, dass bis 2020 rund 3.600 Kilometer neue Höchstspannungsleitungen gebaut werden müssen. Zehn Milliarden Euro könnte das kosten, die der Verbraucher über den Strompreis zahlen soll. Daher wird der Strom teurer: Pro Haushalt um jährlich 1,62 Euro – hat die Bundesnetzagentur kalkuliert.

ENERGIE SPAREN FÜR EIN NEUES NETZ Auch die örtlichen Verteilernetze müssen erweitert werden. Immer mehr Betriebe und private Erzeuger leiten Strom in Leitungen, die zwar für den Verbrauch, nicht aber für die Stromerzeugung vorgesehen sind. Laut Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft müssen zwischen 195.000 und 380.000 Kilometer unterirdische Kabel verlegt werden. Erst dann können auch so genannte „Smart Grid“-Systeme ihre Wirkung entfalten. Diese intelligenten Netze verbinden Stromerzeuger und Speicher, Umspannwerke und Verbraucher, Endgeräte und Verteilernetze miteinander. Sie koordinieren effizient Stromerzeugung und -verbrauch. Doch eines ist bei all den Großprojekten bislang unberücksichtigt geblieben: das Energiesparen. „Wir können unseren vielfach verschwenderischen Energieverbrauch nicht einfach nur durch erneuerbare Energien decken. Wir müssen vor allem viel mehr Energie sparen“, hat das Umweltbundesamt per Studie festgestellt. Das würde sich sogar lohnen: „2015 könnten wir rund 110 Milliarden Kilowattstunden Strom einsparen und einen Gewinn von fast zehn Milliarden Euro für Stromverbraucher erzielen, würden wir sofort beginnen, die Stromsparmöglichkeiten in den Verbrauchssektoren konsequent auszuschöpfen.“ Für den Stromverbraucher heißt es also jetzt: Sparen für ein neues Netz.


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

— Unternehmensbeitrag E n BW —

Smarte Lösungen für die neue Energiewelt EnBW unterstützt Verbraucher dabei, die Chancen der erneuerbaren Energien zu nutzen Nur selten wird die neue Energiewelt so greifbar, wie derzeit im südbadischen Rheinfelden: Dort wird dieser Tage das neue Wasserkraftwerk der EnBW-Tochter Energiedienst offiziell in Betrieb genommen – aktuell eine der größten Investitionen in erneuerbare Energien in Deutschland. Der schrittweise Umstieg auf erneuerbare Energien verändert aber mehr als nur die Herkunft des Stroms. Verfolgt man seinen Weg von der Erzeugung bis zur heimischen Steckdose, sieht man rasch: Neben den technischen Herausforderungen – insbesondere für die Netze – ist eine völlig neue Vielfalt an Möglichkeiten für die Endverbraucher entstanden. Steigt man

Mit intelligenten Applikationen wie dem „EnBW iCockpit“ kommt das private Energiemanagement im Alltag der Verbraucher an.

selbst mit Solaranlage oder Blockheizkraftwerk in die Erzeugung ein? Soll man den erzeugten Strom selbst verbrauchen oder ins Netz einspeisen? Wie bekommt man

Transparenz über die Energieflüsse im Haus? Wie kann man das private Energiemanagement in den Alltag einbetten und damit auch Energie sparen? An dieser Stelle können moderne Energieunternehmen ihre Kunden gezielt unterstützen. So entwickelt und testet die EnBW derzeit eine ganze Palette von innovativen, verbraucherfreundlichen Lösungspaketen. Jüngstes Beispiel ist ein „Smarthome“-Prototyp, der in Kooperation mit IBM Anfang September auf der Messe IFA in Berlin vorgestellt wurde. Ein solches System erweckt zum Beispiel morgens auf Knopfdruck ein ganzes Haus zum Leben – vom Schlafzimmerlicht über die Heizung im Badezimmer bis zum Abruf des aktu-

ellen Wetterberichts. Genauso ist die Einbindung von Haushaltsgeräten, intelligenten Stromzählern, privaten Erzeugungsanlagen, Elektrofahrzeugen und weiteren Services möglich. Auch an der von der Deutschen Telekom geführten „Smart Connect“-Allianz ist die EnBW beteiligt. Für Ralf Klöpfer, Geschäftsführer der EnBW Vertrieb GmbH, eine folgerichtige Entwicklung: „Mit solchen „smarten“ Lösungen für die Kunden schließt sich der Kreis der neuen Energiewelt – die EnBW deckt mit ihrem Engagement das gesamte Spektrum ab“.

www.enbw.com

— Unternehmensbeitrag Mainova —

Der Ausstieg aus der Atomkraft ist möglich, aber er hat seinen Preis Dr. Peter Birkner ist seit Juli 2011 Vorstandsmitglied der Mainova AG in Frankfurt am Main. Für den promovierten Elektrotechniker steht fest: die Zukunft der Energieversorgung wird dezentral, überwiegend regenerativ und hocheffizient sein. Die Zukunft der Energieversorgung in Deutschland gehört derzeit zu den Top-Themen in Medien und Politik. Ist eine sichere Energieversorgung ohne die abgeschalteten Meiler möglich? Und welche Alternativen haben wir? Dr. Peter Birkner, Vorstand der Mainova AG, gibt einen Ausblick in die Energiezukunft der Bundesrepublik. Können wir den Ausstieg aus der Atomkraft in Deutschland bewältigen?

Dr. Birkner: Grundsätzlich ist es möglich, die Energiewende von der Atomkraft hin zu erneuerbaren Energien zu bewältigen. Allerdings sind dazu erhebliche technische und finanzielle Anstrengungen

erforderlich. Und die Energiewende benötigt Zeit. Will man Atomkraftwerke durch dezentrale regenerative Energiequellen ersetzen, müssen zunächst die Netze verstärkt und erweitert werden. Hinzu kommt, dass wir in neue Kraftwerke investieren müssen, die sehr schnell regelbar sind, wie beispielsweise hocheffiziente Gaskraftwerke. Sie müssen dann einspringen, wenn der Wind mal nicht weht oder die Sonne nicht scheint. All das kostet Geld. Die Energiewende ist also möglich, aber nicht zum Nulltarif. Mit welchen Problemen muss sich der Energiemarkt in Zukunft auseinandersetzen?

Dr. Birkner: Bereits heute kann in Deutschland zeitweise eine rein regenerative Energieversorgung realisiert werden. Das Problem der regenerativen Energien ist jedoch, dass nicht dauerhaft die volle Kapazität ausgeschöpft wird. Bis 2020 werden sie im Schnitt 35 Prozent beisteuern. 65 Prozent der Energie kommen dann immer noch aus konventionellen Kraftwerken. Dabei wird der Beitrag aus erneuerbaren Energien zudem innerhalb einer einzigen Woche zwischen 10 und 150 Prozent des Bedarfs schwanken. Die europaweite Kopplung von Märkten mit verschiedenen Erzeugungs- und Verbrauchstrukturen ist hier genauso gefragt

wie Speicheroptionen. Zudem ist eine kundenfreundliche und automatisierte Verbrauchssteuerung nötig, zum Beispiel mithilfe von intelligenten Zählern (Smart Meter). Durch eine aktive Vermeidung von Stromspitzen könnten sie zum Gleichgewicht zwischen Erzeugung und Verbrauch beitragen. www.mainova.de

dR PETER BIRKNER, Vorstandsmitglied der Mainova AG

— Unternehmensbeitrag Toll Collect —

Toll Collect Mautsystem beweist Innovationskraft Mauterhebung in Österreich mit Toll Collect Fahrzeuggerät möglich Seit 1. September 2011 bieten Toll Collect und der österreichische Mautbetreiber ASFINAG den neuen gemeinsamen system- und länderübergreifenden Mautdienst TOLL2GO an. Mit TOLL2GO ist es den beiden Mautbetreibern gelungen, ein auf Mikrowellentechnologie basierendes und ein satellitengestütztes Mautsystem miteinander zu verbinden. TOLL2GO ist eine wichtige Innovation in der Mautindustrie und der erste Schritt in Richtung europaweiter Interoperabilität der Mautsysteme.

Mit TOLL2GO können künftig LKWs ab 12 Tonnen höchstzulässigem Gesamtgewicht (hzG) die Maut sowohl in Deutschland als auch in Österreich mit dem Toll Collect Fahrzeuggerät (On-Board Unit, OBU) entrichten. Der Vorteil für die Mautkunden, die den neuen Mautdienst TOLL2GO nutzen, besteht darin, dass sie für die Mautentrichtung in beiden Ländern nur noch ein Fahrzeuggerät – und zwar die Toll Collect OBU - benötigen. Mit TOLL2GO beweist Toll Collect erneut, dass das satellitengestütze Maut-

system flexibel, innovativ und erweiterbar ist. Toll Collect rechnet in Deutschland seit mehr als sechseinhalb Jahren zuverlässig und stabil die Maut für Lkw ab 12 Tonnen Gesamtgewicht auf ca. 12.800 Kilometer Autobahnen ab. Insgesamt wurden seit 2005 mehr als 24,5 Milliarden Euro an den Bundeshaushalt für die Instandhaltung und den Ausbau von Verkehrinfrastruktur überwiesen. Im selben Zeitraum optimierte Toll Collect ständig den Betrieb und konnte die Kosten für das Mautsystem von Jahr zu

Jahr reduzieren, auf gegenwärtig 12,5 Prozent bezogen auf die Einnahmen. Derzeit sind rund 140.000 in- und ausländische Transportunternehmen mit über 900.000 mautpflichtigen Lkw bei Toll Collect registriert. Insgesamt verfügen beinahe 690.000 Lkw über ein Fahrzeuggerät für die satellitengestützte Mauterhebung. Rund 90 Prozent der Mautumsätze werden aus dem automatischen Einbuchungsverfahren über die Fahrzeuggeräte generiert. www.toll-collect.de


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Der Nachhaltigkeits-Faktor Umweltschutz und Grüne Technologien sind starke Wirtschaftsfaktoren geworden. Doch wie ernst wird das Thema Nachhaltigkeit in den Konzernen genommen?

Mirko Heinemann / Redaktion

A

ußenminister Guido Westerwelle hatte auf seiner Reise im Juni an den persisch-arabischen Golf ein Lieblingsthema: grüne Technologien. Westerwelle erklärte seinen Gesprächspartnern vor Ort den deutschen Atomausstieg und die Strategie des Ausbaus der erneuerbaren Energien. In Maskat, der Hauptstadt des Oman, schwärmte der FDP-Außenminister von Solarstrom aus der Wüste, produziert mit Hilfe deutscher Technologie. Strom, der an Ort und Stelle nicht verbraucht werde, könne nach Europa verkauft werden, so Westerwelle. Nun gehörte Ökologie zu den bislang eher unbekannten Kompetenzen des FDP-Ministers. Umso mehr zeigt sein Einsatz, dass Umweltschutz und grüne Technologien lange keine Randthemen mehr sind. Sie haben sich ihren Platz in der Mitte der Gesellschaft erobert – und einen wichtigen Platz in der deutschen Exportwirtschaft erkämpft.

WACHSTUMSMARKT UMWELTTECHNIK Verschiedene Prognosen gehen davon aus, dass der Weltmarkt für Umwelttechnik weit überdurchschnittlich wachsen wird – nämlich acht Prozent pro Jahr im Durchschnitt. Nach einer Studie von Roland Berger Consulting im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt übertrifft schon die bisherige Entwicklung die Erwartungen. Nach Ansicht der Unternehmensberater wird sich der globale Umsatz mit Umwelttechnik von rund 1.000 Milliarden Euro im Jahr 2005 auf 3.100 Milliarden Euro im Jahr 2020 mehr als verdreifachen. Internationale Aktivitäten im Klimaschutz werden hier eine wichtige Rolle spielen, aber auch in Marktsegmenten wie Abfall, Wasser und Abwasser, Luftreinhaltung und Messtechnik steigt das Welthandelsvolumen schneller als der Industriemarkt. Besonders hohe Marktpotenziale, so Roland Berger, haben transferierbare Lösungen, die global zur Sicherung einer „nachhaltigen Entwicklung“ beitragen. „Nachhaltigkeit“, englisch: „Sustainability“, ist zum Erfolgsfaktor geworden, mit dem man weltweit deutsche Technologien verknüpft. Bis Mitte der 90er Jahre noch

vor allem in entwicklungspolitisch und ökologischen interessierten Kreisen zu Hause, ist der Begriff heute in aller Munde. Im Deutschen Corporate Governance Kodex etwa ist die Verpflichtung von Vorstand und Aufsichtsrat enthalten, „im Einklang mit den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft für den Bestand des Unternehmens und seine nachhaltige Wertschöpfung zu sorgen“. Der Kodex stellt gesetzliche Vorschriften zur Leitung und Überwachung deutscher börsennotierter Gesellschaften dar und enthält international und national anerkannte Standards guter und verantwortungsvoller Unternehmensführung. Vorstand und Aufsichtsrat einer jeden börsennotierten Gesellschaft sind gesetzlich dazu verpflichtet, jedes Jahr eine Erklärung abzugeben, dass den Kodex-Empfehlungen entsprochen wurde. Eine „nachhaltige Unternehmensführung“ aber soll eben nicht nur die wirtschaftlichen Aspekte, sondern auch die sozialen und ökologischen Auswirkungen der Unternehmenstätigkeit berücksichtigen – eine Sichtweise, die in weiten Teilen inzwischen Eingang in die öffentliche Meinung gefunden hat. Und sie betrifft mitnichten nur Unternehmen auf den Sektoren Erneuerbare Energien oder Umwelttechnik: „Kein Unternehmen kann es sich heute mehr leisten, die Anforderungen nach Corporate Social Responsibility, die neben den sozialen Aspekten, wie der Name sagt, auch die ökologischen Aspekte umfasst, zu ignorieren, ohne langfristig die eigene Reputation und damit die Geschäftsmöglichkeiten und den Unternehmenserfolg zu gefährden“ – so allgemeingültig formulierte es etwa der Unternehmenssteuerungsexperte Jürgen H. Daum im „Controller Magazin“. Die Wirtschaftsberatungsgesellschaft KPMG ist gar der Meinung, dass Unternehmen heute nicht mehr nur nach ihrem finanziellen Erfolg beurteilt werden: „Entscheidend ist auch ihre ökologische und soziale Performance.“ Unternehmen müssten heutzutage beweisen, wie sie nachhaltig wirtschaften und ihrer ökonomischen, ökologischen und sozialen Verantwortung gerecht wer-

den, um vor Verbrauchern, Investoren, Staat und weiteren Stakeholder zu bestehen. Für Unternehmen sei dies ein doppelter Gewinn, so KPMG: „Ressourcenschonendes Handeln steigert nicht nur die Reputation, sondern spart oft Kosten und kann Erträge steigern.“ Unternehmen mit diesem Anspruch veröffentlichen deshalb regelmäßig so genannte „Nachhaltigkeitsberichte“. Diese unterliegen den Richtlinien der GRI, der „Global Reporting Initiative“. Die GRI wurde 1997 von einem Zusammenschluss aus Organisationen und dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) gegründet. Als beispielsweise der deutsche Chemiekonzern Wacker im August dieses Jahres seinen aktuellen Nachhaltigkeitsbericht präsentierte, war er bereits von der GRI geprüft und mit dem höchsten Berichtslevel bewertet worden. Der Bericht enthält Informationen zur Nachhaltigkeitsarbeit auf Deutsch, Englisch und Chinesisch und ist für jeden einsehbar. Darin werden etwa Umwelt- und Gesundheitsschutz im Unternehmen, Arbeits- und Anlagensicherheit sowie Nachhaltigkeitssteuerung thematisiert. Aber auch Themen wie Chancengleichheit, Demografie oder Work-Life-Balance spielen eine Rolle. Wacker erläutert, wie das Netzwerk von Compliance-Beauftragten weltweit ausgebaut wurde, wie Mitarbeiter in rechtlich und ethisch korrektem Verhalten geschult wurden und welche Funktion die unternehmenseigene Stiftung hat. Der Wacker Hilfsfonds leistet Hilfe nach Naturkatastrophen, etwa in China, Haiti, Pakistan und Sri Lanka. Dabei konzentrierte sich die Stiftung auf den Wiederaufbau und den Betrieb von Schulen. Das Streben nach Nachhaltigkeit kann aus keinem Industrieunternehmen einen grünen Weltverbesserungskonzern machen. Aber immer mehr Beispiele zeigen, dass sich die Unternehmen ihrer Verantwortung für das Gemeinwesen bewusst werden. Sie selbst sind als Faktor der Nachhaltigkeit aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, ob im Umweltschutz, als Partner im sozialen Bereich oder in der Förderung ihres lokalen Umfelds.

Unternehmen werden heute nicht mehr nur nach ihrem finanziellen Erfolg beurteilt.


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

— Unternehmensbeitrag Thüga-GRUPPE —

Neues denken: Innovationen für den Umbau des Energiesystems 32 Energie- und Wasserversorgungsunternehmen der Thüga-Gruppe mit einem Umsatz von 8,3 Milliarden Euro und 2,8 Millionen Kunden bündeln ihre Innovationskraft und schaffen Vorteile für kommunale Lebensräume.

Die Liberalisierung hat die Energiewirtschaft erheblich und nachhaltig verändert. Die Stadtwerke erleben einen intensiveren Wettbewerb, hinzu kommen die Kosten für Klimaschutz, steigende Rohstoffpreise und Ressourcenknappheit. Das klassische Brot- und Buttergeschäft – der Verkauf von Gas und Strom – reicht für Stadtwerke nicht mehr aus, um ihre Zukunftsfähigkeit zu sichern. Neue Geschäftsmodelle sind erforderlich. Das führt dazu, dass Innovationen heute einen sehr viel höheren Stellenwert haben als früher.

Erzeugung und virtuelle Kraftwerke haben nun mehr Gewicht. Für die Unternehmen ist es überlebenswichtig, sich mit Innovationen zu beschäftigen. Gerade kommunale Stadtwerke haben durch ihre Nähe zum Kunden viele und gute Ideen. Eine gute Idee alleine reicht jedoch nicht aus. Erst, wenn sie im Geschäftsmodell umgesetzt wird und sich

am Markt durchsetzt, ist sie eine erfolgreiche Innovation. Dabei werden die Veränderungszyklen in der Energiebranche immer kürzer. „Time to Market“, also die Zeitdauer der Umsetzung einer Idee in den Geschäftserfolg, wird wichtiger. Innovationen müssen strukturierter vorangetrieben werden. Dieser Prozess ist kostenintensiv und verlangt erhebliche

Treiber für Innovationen in der Energiewirtschaft

KRÄFTE BÜNDELN Dies ist der Grund, warum über 30 Unternehmen der bundesweit größten kommunalen Energiegruppe im Juli 2011 eine Innovationsplattform ins Leben gerufen haben. Sie bündeln ihr Wissen und ihre Kreativität zur Entwicklung technisch wie wirtschaftlich erfolgreicher Projekte. Fukushima und die Energiewende haben die Dringlichkeit des Themas nochmals verstärkt. Vor allem die „smarten“ Themen wie dezentrale

Quelle: Thüga Aktiengesellschaft

personelle Kapazitäten, die in diesem Umfang und mit der erforderlichen Spezialisierung häufig nicht in allen Unternehmen vorhanden sind. Der Innovationsprozess droht deshalb immer wieder im Tagesgeschäft unterzugehen. Hier liegt aus Sicht der Thüga der große Mehrwert einer gemeinsamen Innovationsplattform: Es werden nicht nur Ideen gesammelt und Entwicklungskosten geteilt, sondern der Entwicklungsprozess wird zielgerichtet und entkoppelt vom Tagesgeschäft der einzelnen Unternehmen bis zum marktfähigen Produkt vorangetrieben. Dabei können das Wissen und die Erfahrungen der 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Thüga-Gruppe genutzt werden. Die Ergebnisse kommen natürlich allen teilnehmenden Unternehmen des Thüga-Netzwerks zugute. Darüber hinaus sucht die Innovationsplattform den aktiven Austausch mit allen, die vorausdenken – in Wirtschaft, Wissenschaft und Forschung. www.innovationen.thuega.de

— Unternehmensbeitrag SAP —

Profitabler Umweltschutz SAP bietet Unternehmen Software und Services, um mit Nachhaltigkeitsmanagement Geld zu verdienen, Marktrisiken zu beherrschen und die Umweltleistung zu steigern Von Randolf Hager, Experte für Nachhaltigkeitsmanagement und -strategie, SAP AG

Risikomanager haben einen harten Job. In immer schnellerem Tempo müssen sie Antworten auf eine Vielzahl von Einflussfaktoren finden, die die Profitabilität, den Markenwert und nicht selten sogar das gesamte Geschäftsmodell ihrer Unternehmen gefährden. An vorderster Front steht derzeit sicherlich der sprunghafte Anstieg der Rohstoffpreise. Kaum weniger Zündstoff birgt aber auch die starke Zunahme des Umwelt-, Arbeits- und Verbraucherschutzes weltweit. Zumal nicht nur die Gesetzeslage immer komplexer wird, sondern auch die Sensibilität der Konsumenten für ökologische und soziale Themen wächst. Die Botschaft ist angekommen. Bereits Mitte 2010 sahen 93% aller Vorstandsvorsitzenden Nachhaltigkeitsmanagement als kritischen Faktor ihres zukünftigen Geschäftserfolgs. Zu diesem Ergebnis kam eine Befragung von 1000 CEOs aus aller Welt durch Accenture und die UN. Die Markterfahrungen der SAP bestätigen dies. Gerade Kunden aus Chemie, Rohstoffwirtschaft und Metallindustrie treiben die Transformation ihrer Wertschöpfung bereits seit Jahren voran. Was erreichbar ist, zeigt zum Beispiel der SAP-Kunde DuPont, der dank einer permanenten Steigerung seiner Öko-

Effizienz seit 1990 drei Mrd. US-Dollar eingespart hat. Die Erfolge der Nachhaltigkeitspioniere machen Schule. Interesse entwickelt derzeit vor allem der Konsumgüterbereich, wo es komplexe Wertschöpfungsketten zu managen und hohe Markenwerte zu verteidigen gilt.

VORSPRUNG DURCH INTEGRATION Der Schlüssel zu höherer Nachhaltigkeit ist deren nahtlose Einbettung in alle Geschäftsabläufe. Will beispielsweise ein Sportartikelproduzent sicherstellen, dass sein neuer Laufschuh in sämtlichen Zielmärkten die Bestimmungen des Verbraucherschutzes erfüllt, so muss er seinen Entwicklern ein Informationssystem an die Hand geben, das ihnen während des Designs präzise aufzeigt, welche Stoffe sie in welcher Konzentration einsetzen dürfen und welche nicht. Das Prinzip ist klar: Eingebettet in die Geschäftssoftware SAP ERP errichtet SAP Managementlösungen, die den Wertschöpfungsteilnehmern alle Informationen und Workflows liefern, die sie zum Erreichen ihrer Nachhaltigkeitsziele brauchen. Im Mittelpunkt stehen Vertrieb, Entwicklung, Produktion, Einkauf, Versand, Logistik und Service. Je nach Anforderung

erhalten diese Zielgruppen integrierte Software für Strategie-, Risiko-, Umwelt-, Energie- und CO2-Management, Produktsicherheit, Gesundheits- und Arbeitsschutz, Unfallmanagement, Gefahrgut, Abfall, Recycling, Smart Grid und Green IT. Die Lösungen unterstützen sowohl das operative Tagesgeschäft als auch die Analyse der Nachhaltigkeitsperformance. Sie versetzen Anwenderunternehmen wie BASF, Givaudan, Lexmark oder Procter & Gamble in die Lage, ihre wirtschaftlichen, sozialen und umweltbezogenen Risiken ganzheitlich zu managen. Jede der über 2000 SAP Sustainability Installationen hat

das Ziel, sowohl die Rentabilität als auch die Umweltleistung des Anwenderunternehmens zu steigern. So zum Beispiel beim texanischen Mineralölkonzern Valero, der gemeinsam mit SAP mehr Transparenz über den Energieverbrauch seiner Raffinerien gewann. Das zusätzliche Wissen führte bereits im ersten Jahr zu Kosteneinsparungen von 120 Mio. Dollar. Die Investition in die neue SAP-Lösung amortisierte sich somit in weniger als einem Monat. Informationen zu Anwendern von SAP Sustainability: www.sap.de/umwelt


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Neue Wege Logistiker arbeiten an umweltfreundlichen Transportlösungen

Axel Novak / Redaktion

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er Trend ist angekommen – nun auch in China. „Grüne Logistik ist nicht nur umweltfreundlich, sondern senkt die Kosten – und wir haben mehr als 200 lokale Kunden“, sagt Matthieu Ma, dessen Firma Container und Paletten verleast, auf einer Fachveranstaltung in Peking. Und Jean Wang vom Pekinger Büro der Bundesvereinigung Logistik e.V. bestätigt: „Lieferkettenmanagement, das den Umwelt- und Energie-Fußabdruck in der Verteilung von Waren reduziert, ist als Trend unumkehrbar.“ Zieht nun auch das Reich der Mitte bei nachhaltigen und umweltfreundlichen Lösungen für die Logistiker nach? Für deutsche und europäische Logistikdienstleister wäre dies eine enorme Chance. Tatsächlich haben sie beim Thema Green Logistics weltweit eine Führungsrolle übernommen. Ob DHL, DB Schenker oder Kühne & Nagel – weil die globalen Kunden das wachsende Umweltbewusstsein der Konsumenten berücksichtigen müssen, muss auch die Logistik nachhaltiger werden. Schließlich sind die Spediteure für rund ein Siebtel der jährlichen Kohlendioxidemissionen verantwortlich.

Vor allem die Konsumgüterindustrie und der Einzelhandel setzen auf Umwelt- und Klimaschutz. Sie nehmen ihre Logistikdienstleister in die Pflicht, wie der Branchenkompass 2010 Transport von F.A.Z.-Institut und Steria Mummert Consulting zeigt. Drei von vier Unternehmen aus der Konsumgüterindustrie und dem Einzelhandel betrachten den Umwelt und Klimaschutz als Wettbewerbsfaktor und erwarten, dass dieser künftig noch wichtiger werden wird. Insbesondere im Nahrungsmittelbereich ist Umweltschutz ein zentrales Thema. Jedes dritte Unternehmen verlangt, dass ihre Transporteure bis 2012 ein Umweltmanagementsystem, emissionseffiziente Fahrzeuge, regelmäßige CO2-Kennzahlen und konkrete Maßnahmen zur CO2-Reduktion vorweisen können. Post-Chef Frank Appel will daher in den kommenden zehn Jahren die CO2-Emissionen von Briefen, Waren und oder Logistikflächen um fast ein Drittel im Vergleich zu 2007 senken. Auch DB Schenker will bis

2020 den CO2-Ausstoß massiv senken. Angebote wie Eco Plus, einen CO2-freien Schienenverkehr, sollen die Lieferketten des Kunden klimafreundlicher machen. „Berechnung und Umsetzung von Schienenprojekten auf CO2-freie Transporte sind einfach und schnell durchzuführen“, sagt Carsten Pottharst von DB Schenker. Andere gehen noch tiefer in die Lieferketten und in die eigenen Strukturen. Der Logistiker Hellmann zum Beispiel stellte seinen Fuhrpark ganz auf klimafreundliche Euro 5-Lkw um, lässt nun die Container auf Eisenbahnwaggons durch die Republik reisen und hat nebenbei sogar einen niedersächsischen Umweltpreis für sein „Ökologisches Betriebsgelände“ gewonnen. Doch all das wird nicht reichen. Die großen Logistiker setzen nur knapp 20 Prozent ihrer Aufträge selber um. Den Rest führen Subunternehmer aus, die häufig nicht so ambitionierte Klimaschutzziele haben. Im mächtigen Boomstaat China ist Green Logistics vorerst ein Thema, das nur die ganz großen Konzerne betrifft.

— Unternehmensbeitrag DHL —

Innovative ›grüne‹ Lösungen als Teil des täglichen Geschäfts Deutsche Post DHL bindet beim Umweltschutz Mitarbeiter, Kunden und Service-Partner ein Der Klimawandel ist in aller Munde, die Suche nach Lösungen für den Klimaschutz beschäftigt Wissenschaft, Wirtschaft und Politik. Dabei sind einmalige Aktionen zwar öffentlichkeitswirksam, aber nur beständige Lösungen fördern den Schutz der Umwelt und des Klimas auch nachhaltig. Als weltweit führender Post- und Logistikkonzern sieht sich Deutsche Post DHL dabei in einer besonderen Verantwortung und hat die Themen gesellschaftliche Verantwortung und Nachhaltigkeit zum integralen Bestandteil der Konzernstrategie gemacht. Die Säulen der Strategie sind dabei die drei Programme GoGreen (Umweltschutz), GoHelp (Katastrophenmanagement) und GoTeach (Bildungsförderung). Die Entwicklung innovativer „grüner“ Produkte und Services steht für die Deutsche Post DHL schon seit Jahren weit oben auf der Agenda. Das schließt sowohl den Brief- als auch Paketbereich sowie die weltweite Logistik ein. Mit dem eigenen quantifizierten Klimaschutzziel, bis zum Jahr 2020 die CO2Effizienz im Vergleich zum Basisjahr 2007 um 30% zu verbessern, schließt der

Konzern auch sämtliche Emissionen aus den Transporten der Service-Partner ein. Das Zwischenziel, eine Verbesserung der Energieeffizienz der eigenen Aktivitäten um zehn Prozent bis zum Jahr 2012, wurde bereits vorzeitig erreicht. Dieser Erfolg ist vor allem durch eine kontinuierliche

Flotten- und Netzwerkoptimierung, die Verbesserung der Energieeffizienz von Gebäuden sowie die Einführung innovativer Technologien erzielt worden. Wichtiges Element des GoGreen-Programms sind die GOGREEN-Produkte, die sowohl Geschäfts- als auch Privat-

Im letzten Jahr wurden weltweit 1,7 Milliarden Sendungen GoGreen verschickt.

kunden nutzen können. 2010 haben sie für Brief-, Paket- und Expresssendungen weltweit 1,7 Milliarden Mal die GOGREEN-Option gewählt. Das heißt, die beim Transport und der Bearbeitung entstehenden CO2-Emissionen werden gemessen und durch Klimaschutzprojekte ausgeglichen. Für 2010 waren dies insgesamt über 82.000 Tonnen CO2. 2011 wird die Zahl der GOGREENSendungen noch weiter steigen. Denn zum einen bietet die Deutsche Post DHL den Privatkunden den „grünen“ Versand seit Juli 2011 ohne Aufpreis an – das heißt, alle Privatkundenpakete werden automatisch „grün“ verschickt. Zum anderen greifen Unternehmen zunehmend auf die grünen Produkte in allen Geschäftsbereichen zurück. Gerade erst wurde ein Vertrag mit dem Bundesbeschaffungsamt geschlossen, dass alle Bundesministerien und die meisten Bundesbehörden – das sind mehr als 500 Einrichtungen – ab sofort nur noch GOGREEN-Pakete verschicken. Die Zukunft der Logistik ist „grün“, daran besteht für uns kein Zweifel. www.dp-dhl.de


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

— Unternehmensbeitrag SOLAR FRONTIER —

Doppelte Absicherung für Solarinvestitionen Wolfgang Lange erklärt, warum die Kunden mit Dünnschichtmodulen von Solar Frontier langfristig auf der sicheren Seite sind.

Solar Frontier setzt auf die CIS-Technologie. Warum halten Sie diese für überlegen?

Unsere Produkte sind nicht nur heute bereits überlegen, sondern die CISTechnologie hat auch Wolfgang Lange, zukünftig das größGeschäftsführer te EntwicklungspoSolar Frontier Europe, Executive Officer tenzial. In den komSolar Frontier Japan menden Jahren sind hier die größten Effizienzsprünge, aber auch die stärksten Preisreduktionen zu erwarten. Im Vergleich zur kristallinen Produktion benötigt die Herstellung von CIS-Dünnschichtmodulen wesentlich weniger Material und Prozessschritte. Dadurch sind unsere Fabriken auch energieeffizienter. Einer der entscheidenden Vorteile jedoch ist die Leistung unter schwierigsten Bedingungen. Wir alle würden gern in Häusern mit Süd- oder Südwestausrichtung wohnen. Leider ist dies oft nicht

der Fall. Für diese „Problemfälle“ sind die Module von Solar Frontier bestens geeignet. Sie erzeugen gerade hier deutlich mehr Energie als andere Technologien wie kristalline Module. Ich sage immer „Wenn es einfach wäre, könnte es jeder.“ Die Solarbranche macht in letzter Zeit immer öfter durch Insolvenzen Schlagzeilen. Was macht Sie so sicher, dass Solar Frontier im Geschäft bleibt?

Das stimmt, die Solarbranche ist momentan in einer kritischen Phase. Solarstrom steht kurz vor der Netzparität, da die Marktpreise zur Zeit sehr stark verfallen: Bald wird er günstiger sein als herkömmlich erzeugter Strom. Wer die nächsten Jahre überstehen will, braucht die richtige Technologie und starke Investoren im Hintergrund – und die hat Solar Frontier. Hinter uns stehen die Anteilseigner Shell und Saudi Aramco. Sie investieren seit über 30 Jahren in Solar Frontier und seine Forschung. Für den Bau unserer neuen 900 Megawatt-Fabrik, der

weltgrößten Fabrik für CIS Module, haben sie eine Milliarde US-Dollar investiert. Das zeigt die Ernsthaftigkeit, mit der wir das Geschäft vorantreiben. Solar Frontier hat als erster Solarhersteller zusätzlich einen Versicherer, die Münchner Rück, mit ins Boot geholt, die für die Haltbarkeit der Module bürgt. Wie profitieren die Kunden davon?

Die Kunden haben die höchstmögliche Sicherheit, dass ihre Solaranlage die nächsten 25 Jahre die versprochene Leistung erbringt. Neben der 25 Jahre Garantie von Solar Frontier greift zusätzlich noch die Absicherung durch die Münchner Rück. Die Kunden haben damit die doppelte Absicherung, dass sich ihre Investitionen auszahlen. Welche Effizienzsprünge sind in den kommenden Jahren zu erwarten?

Wir werden den Wirkungsgrad jedes Jahr um etwa ein Prozent steigern können – auch das sucht seinesgleichen in der kristallinen Produktion. Aktuell

haben unsere Module einen Wirkungsgrad von 12,2 Prozent. In den Folgejahren wollen wir dann unseren im Forschungslabor erreichten Weltrekord von 17,2% in die Serienproduktion umzusetzen. Ihre Module erfüllen die RoHS-RecyclingRichtlinie der EU, einen Umweltstandard, der geringe Anteile von Cadmium, Blei und Quecksilber in den Modulen garantiert. Achten die Kunden überhaupt auf die umweltfreundliche Herstellung der Module?

Die institutionellen Investoren auf jeden Fall! Sie wollen sicher gehen, dass sie am Ende nicht auf den Entsorgungskosten von hochgiftigen Schwermetallen sitzenbleiben. Dass unsere Module weder Cadmium noch Blei enthalten ist für sie ein entscheidendes Plus. Aber auch für den Privatkunden, also den Hausbesitzer, der sich für die Investition in eine SolarDachanlage entscheidet, wird das Thema in Zukunft wichtiger werden. www.solar-frontier.com tanja.schuermann@edelman.com

— Unternehmensbeitrag MTU Aero Engines —

Getriebefan – Neue Technologie beflügelt Flugzeugmarkt Von Dr. Rainer Martens, Vorstand Technik, MTU Aero Engines

Hier spielt die Förderung durch Technologieprogramme eine wichtige Rolle, etwa durch das Luftfahrtforschungsprogramm der Bundesregierung, EU-Programme sowie Partnerprojekte mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt und Hochschulen. Der entscheidende Erfolgsfaktor waren aber – und sind es immer – die hochqualifizierten und -motivierten Mitarbeiter mit ihrer langjährigen Erfahrung. Nach gelungenem Markteintritt bleiben die Perspektiven hervorragend: Der GTF wird den Markt nicht nur kurzfristig verändern, sondern die weitere technologische Entwicklung prägen. Sein Grundprinzip ist einfach: Durch die Integration eines Getriebes zwischen Fan und Niederdruckwelle können Wirkungsgrad, Drehzahl und Gewicht dieser Bauteile optimiert werden; der Fan dreht langsamer, die Niederdruckturbine schneller. Die einzelnen Stufen können mehr Arbeit verrichten, weshalb sich ihre Anzahl sowie die der Bauteile verringert. Das kompensiert das zusätzliche Gewicht des Getriebes. Die Folge: Nebenstromverhältnis und Vortriebswirkungsgrad steigen, der Treibstoff-

verbrauch sinkt um etwa 15 Prozent und die Lärmemission halbiert sich. Insgesamt können so größere Nebenstromverhältnisse als bei konventionellen TurbofanAntrieben realisiert werden, die zu einem verbesserten Vortriebswirkungsgrad führen. Die neuen Technologien von Getriebe, kleinerem Kerntriebwerk, schnelllaufender Niederdruckturbine und eines Fans mit geringerem Druckverhältnis werden die Basis für alle denkbaren Triebwerksarchitekturen der Zukunft sein –

für Kurz- und Mittelstreckenflugzeuge genauso wie für Langstreckenflieger. Das alles zeigt: Mit dem Getriebefan hat sich die MTU gemeinsam mit Pratt & Whitney hervorragend positioniert, um die Kundenforderungen nach wirtschaftlich und ökologisch anspruchsvollen Luftfahrtantrieben kurz-, mittel- und langfristig zu befriedigen und sich weitere Marktanteile zu sichern. www.mtu.de

Fotos: MTU Aero Engines

Leiser, sparsamer und schadstoffärmer, so müssen Luftfahrtantriebe von morgen sein. Mit dem Getriebefan (GTF) PurePower PW1000G realisieren Pratt & Whitney und die MTU Aero Engines das Antriebskonzept der Zukunft und schaffen eine neue Triebwerksfamilie. Die neue Technologie senkt Kraftstoffverbrauch sowie CO2-Emissionen um 15 Prozent und halbiert den subjektiv empfundenen Lärm. Das überzeugt: Airbus bietet den GTF für die A320neo an. Mit der neuen A320 bringt der Flugzeugbauer eine sparsamere, schadstoffärmere Maschine auf den Markt. Den Hauptbeitrag leisten die Triebwerke. Weltweit wurden bereits rund 1.400 GTFAntriebe bestellt und optioniert. Ein solcher Erfolg kommt nicht von ungefähr, sondern basiert auf der klaren Identifikation einer strategischen Marktchance für eine Triebwerksfamilie mit neuer Technolgie sowie jahrzehntelanger, konsequenter Technologiearbeit der Partner Pratt & Whitney und MTU – die Grundlagenarbeit geht bis in die 1980er-Jahre zurück. Verbunden ist das mit der Bereitschaft beider Seiten, langfristig zu investieren und stabile Rahmenbedingungen zu schaffen.

Linkes Bild: Getriebefan auf dem Freiprüfstand von Pratt & Whitney Rechtes Bild: Schnittzeichnung eines Getriebefans


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Fahr'n, fahr'n, fahr'n... Hybridwagen, ein Elektroauto oder ein Pedelec? Im Autoland Deutschland wird an neuen Fahrzeugen getüftelt, aber auch an integrierten Mobilitätslösungen von morgen

Kai Kolwitz / Redaktion

E

ine Reise von Hamburg nach, sagen wir, Ulm. Den Weg zum Bahnhof erledigen wir mit dem Elektro-Bike. Oder, falls es das Gepäck nicht anderes zulässt, mit einem CarsharingAuto, das wir am Straßenrand finden und an der Bahnstation stehen lassen können. Die Zeit im Zug können wir dazu nutzen zu arbeiten, zu lesen oder einen Film zu sehen. Nebenbei buchen wir schon einmal den Kleinwagen, den wir brauchen werden, um in der ländlichen Gegend mobil sein zu können. Am Ziel wird er bereit stehen, der Chip in unserem Führerschein öffnet und startet den Wagen. Im Prinzip könnte man heute schon so reisen. Und es spricht vieles dafür, dass der vernetzten Mobilität die Zukunft gehört. Nur noch 250 Autos je 1.000 Einwohner prophezeit eine Studie des Fraunhofer-Instituts für System- und Innovationsforschung für das Jahr 2050. Die Gründe dafür sind vielfältig: Energie, gerade fossile, wird sich wohl stetig verteuern, dazu kommt knapper Verkehrsraum. Und konkurrierende, ineinander verzahnte Angebote, die den Verzicht auf den eigenen Wagen in Zukunft immer leichter machen werden. Für die Autoindustrie wird der Markt wohl kleiner werden. Die Forschungseinrichtungen von BMW und Mercedes kommen zu ganz ähnlichen Einschätzungen. Und es ist wohl kein Zufall, dass beide Hersteller mit „DriveNow“ und „Car2Go“ bereits eigene Car-SharingKonzepte erproben. Denn auch, wenn die deutschen Premiumhersteller derzeit so gut verkaufen wie selten – wer auch im Jahr 2050 noch profitabel sein will, der wird sich wohl anpassen müssen.

OHNE AUTO GEHT ES NICHT Ganz ohne Auto wird es aber auch in Zukunft nicht gehen, da sind sich die Studien einig. Zum einen gibt es ländliche Räume, in denen eine öffentliche Infrastruktur nicht sinnvoll wäre, zum zweiten lassen sich schwere Lasten nun einmal schlecht mit U-Bahn oder E-Bike transportieren. Umso wichtiger wird es werden, Mobilität mit möglichst geringem Energieverbrauch sicherzustellen. Wohin die Reise gehen wird, lässt sich nicht zuletzt auf der Internationalen Automobilausstellung IAA erleben, die am 15. September in Frankfurt ihre Türen öffnet. Mit dem A8 hat nach BMW und Mercedes nun auch Audi ein per Hybrid angetriebenes Angebot in der Oberklasse, gleichzeitig rücken die ersten Elektroautos deutscher Hersteller in Sichtweite: Den Opel Ampera soll es ab kommendem Jahr zu kaufen geben, ebenso wie einen elektrisch angetriebenen Smart, den Mercedes in mehreren Jahren der Modellversuche nun bis zur GroßserienReife entwickelt hat. Für das Jahr 2013 schließlich hat VW eine elektrisch angetriebene Version seines ebenfalls auf der IAA vertretenen neuen Kleinwagens Up! angekündigt. Erst recht zeigen die Studien auf der Auto-Ausstellung die neuen Denkansätze der Hersteller. So präsentiert Audi den „Urban Concept“, einen 1+1-Sitzer, der weniger als 400 Kilogramm wiegt. Leicht gleich sparsam

und klein gleich wendiger, so lauten die Formeln, mit der „Urban Concept“ der Tatsache Rechnung trägt, dass es auf den Straßen und Parkplätzen der Großstädte immer enger zugeht. Status hat deshalb längst nicht mehr notwendigerweise etwas mit der Größe des Fahrzeugs zu tun: Premium-Kleinwagen wie Audi A1 oder die diversen Mini-Versionen gehören schon seit Jahren zum Straßenbild. Und wer in diesen Tagen wirklich Eindruck machen will auf den Straßen von Berlin oder München, der ist sogar noch mit deutlich weniger Stahl oder Aluminium unterwegs: Edle Fahrräder sind zum Hipster-Statussymbol geworden. Wer nicht verschwitzt im Büro ankommen möchte, kann zum EBike oder sogar zum bis zu 45 Stundenkilometer schnellen S-Pedelec greifen – in Kombination mit Monatskarte und Carsharing-Ausweis für immer mehr Menschen der Einstieg in die vernetzte Mobilität. Dabei ist das Bemühen um effizienten Umgang mit Energie bei weitem nicht auf die Straße beschränkt: Heutige Eisen- und Straßenbahnen arbeiten, genau wie viele moderne Autos, mit der Rückgewinnung von Bremsenergie. Dabei verwandeln sich die Elektromotoren der Züge beim Abbremsen in Generatoren, also quasi in übergroße Fahrrad-Dynamos. Das Tempo der Bahnen wandeln sie in Strom um, der beim nächsten Anfahren wieder genutzt werden. Dazu stattet Siemens zum Beispiel Straßenbahnzüge mit Batterien und Speicherkondensatoren auf dem Dach aus, die die Energie aufnehmen können. Als Nebeneffekt versetzt die Technik die Züge auch in die Lage, kurze Strecken ohne Kontakt zur Oberleitung zu fahren. Auch bei Stromausfall kann ein solcher Zug also noch aus eigener Kraft aus dem Tunnel fahren. Sagenhafte 60 Prozent weniger Strom als die Vorgängerbaureihe verbrau-

chen etwa die S-Bahn-Züge der Baureihe 423 der Deutschen Bahn AG, die in einigen Jahren zum Beispiel in den Großräumen Frankfurt, München, Stuttgart und Köln eingesetzt werden – durch die Energie-Rückgewinnung, aber auch durch Leichtbau und verbesserte Aerodynamik. Hinzu kommen Energieeinsparungen durch verbesserte Schulung der Zugführer. Geht ein ICE-Fahrer zärtlich mit Gas und Bremse um, kann er mehr als 20 Prozent Strom einsparen. Und auch Airlines und Flugzeug-Hersteller bemühen sich um Effizienz und neue Antriebsarten. Nicht zuletzt aus wirtschaftlichem Interesse, denn derzeit entscheidet noch zu großen Teilen der Kerosinpreis über die Gewinnmarge. Der Airbus-Hersteller EADS zum Beispiel experimentiert deshalb mit neuartigem Bio-Kerosin aus Algen. Und Elektromotoren verbauen bereits mehrere Hersteller in Segelflugzeugen, unter anderem in der Antares 20E, die von Lange Aviation in Zweibrücken gebaut wird. Die Motoren lassen die Segelflieger aus eigener Kraft abheben und können den Heimflug ermöglichen, wenn unterwegs die Thermik verloren geht. Noch sind Batterien zu groß und zu schwer, um auch kommerzielle Flugzeuge mit solchen Antrieben auszustatten. Doch daran wird mit Hochdruck geforscht. Nicht zuletzt, weil auch die Autoindustrie großes Interesse an kleineren, leichteren Akkus hat und die Forschung, wie zum Beispiel Daimler gemeinsam mit Evonik, selbst vorantreibt. Und natürlich sind auch Technologien wie Wasserstoff noch immer eine Option. In Sachen Mobilität befinden wir uns in einer Phase des Umbruchs. Wie werden wir uns im Jahr 2050 wohl fortbewegen? Im Moment spricht alles dafür, dass es effizienter und sauberer denn je sein wird.

Die ersten Elektroautos deutscher Hersteller rücken in Sichtweite


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

— Unternehmensbeitrag Deutsche telekom —

Auto öffne dich! Deutsche Telekom zeigt, wie das Handy zum Autoschlüssel wird

Car Sharing und Mietwagendienste werden nun noch bequemer: Die Deutsche Telekom und der Automobilzulieferer Continental stellen auf der IAA 2011 vor, wie zukünftig ein Car Sharing-Portal auf dem Mobiltelefon funktionieren könnte. Mit einem elektronischen Schlüssel im Handy können Autofahrer ihr Fahrzeug dann sicher öffnen und starten. Möglich ist das durch die NFC (Near Field Communication)-Technologie. Sie überträgt die Daten verschlüsselt mit einem Sender über

eine sehr kurze Distanz zwischen Handy und Lesegerät am Fahrzeug und authentifiziert sie. „Die von uns entwickelte Mobile Wallet, die virtuelle Brieftasche im Handy, verwaltet diesen elektronischen Schlüssel“, erklärt Dr. Kerstin Baumgart, Leiterin Business Development Mobile Products bei der Deutschen Telekom.

BESSERER SERVICE IM CAR SHARING Besonders im Car Sharing- und Leihwagen-Bereich hält der virtuelle Autoschlüssel im Mobiltelefon großes Potenzial für ein verbessertes Serviceangebot und höhere Benutzerfreundlichkeit bereit. Denn die persönliche Schlüsselübergabe entfällt für die Kunden zukünftig: Über eine verschlüsselte Datenverbindung wird der

elektronische Autoschlüssel direkt auf die SIM-Karte des Handys übermittelt, gemeinsam mit dem genauen Standort und dem Kennzeichen des Fahrzeugs. „Das bedeutet für den Fahrer: Einfach Daten über das Handy erhalten, am Fahrzeug über NFC-Technik verifizieren und losfahren“, so Baumgart. Über die Mobile Wallet auf dem Handy kann der Kunde darüber hinaus die Car Sharing- oder Mietwagendienste direkt bezahlen, denn die mobile Brieftasche soll neben dem Autoschlüssel zukünftig auch Kleingeld, Bank- und Kreditkarten aber auch Kundenkarten oder Fahrscheine ersetzen. So könnte zukünftig ein Car Sharing Portal auf dem Handy aussehen.

SCHLAUER SCHLÜSSEL Der virtuelle Autoschlüssel auf dem Handy enthält darüber hinaus auch alle

benutzerdefinierten Fahrzeugeinstellungen des Fahrers. Beim Einsteigen vernetzt sich der elektronische Autoschlüssel mit den verschiedenen Systemen im Fahrzeug. Alle persönlichen Präferenzen des Fahrers – etwa beliebte Radiosender, präferierte Navigationsziele oder bevorzugte Sitzpositionen – stellen sich automatisch ein. Zudem lädt der Handy-Akku sich über die NFC-Technologie während der Fahrt kabellos auf.

Info NFC (Near Field Communication) ist ein internationaler Übertragungsstandard, der vor allem für den kontaktlosen Datentransfer über sehr kurze Distanzen (unter 10 cm) genutzt wird. Aufgrund der Sicherheit und Schnelligkeit der Technologie eignet sich NFC ideal für kontaktlose Transaktionen beim Bezahlen, der Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln oder Zugangssystemen.

Chipherstellung: NFC-Chips ermöglichen den kontaktlosen Datenaustausch und sollen in künftigen Mobilfunkgeräten Standard werden.

Die Mobile Wallet ist eine Applikation der Deutschen Telekom, mit der Kunden ihre Bank- und Kreditkarten, Kundenbonuskarten sowie Fahrscheine und Eintrittskarten zukünftig wie in einem digitalen Portemonnaie einfach und sicher auf ihrem Mobiltelefon ablegen, nutzen und verwalten können. Mehr zum Car Sharing-Portal auf dem Handy erhalten Sie am

Continental-Stand in der Halle 5.1 Stand A 08.

www.telekom.com

— Unternehmensbeitrag e-mobil BW —

Das System beherrschen lernen – Innovationen für Elektromobilität Kräfte bündeln – Baden-Württemberg setzt auf Zusammenarbeit in Clustern

Draußen klirrende Kälte. Innen ist es mollig warm, das Radio läuft und trotzdem kommt das Elektroauto ohne Reichweitenverluste ans Ziel. Für viele Elektrofahrzeuge bleibt das leider Franz Loogen, immer noch eine Geschäftsführer Wunschvorstellung. der e-mobil BW GmbH Allzu oft heißt die Entscheidung in der Praxis Frieren für mehr Reichweite. Auch im Sommer ist es nicht besser: Trotz brüllender Hitze verzichtet man bisweilen auf die Klimaanlage, um aus dem E-Fahrzeug noch ein paar Kilometer mehr rauszuholen.

INNOVATIONEN FÜR EIN HOCHKOMPLEXES SYSTEM Die Reichweitendiskussion ist nicht unbegründet: Das Klimatisieren benötigt zeitweise so viel Energie wie der eigentliche Fahrzeugantrieb. Damit gehört

effizientes Thermomanagement zu einer entscheidenden Schlüsselaufgabe in der Elektromobilität. Die teure Batteriekapazität darf nicht über Gebühr durch Nebenverbraucher belastet werden. Allerdings sind Reichweite und Fahrkomfort maßgebliche Kriterien für eine erfolgreiche Markteinführung von Elektrofahrzeugen. Gerade im Premiumbereich – für den die deutsche Automobilindustrie wie keine andere steht – dürfen bei der Klimatisierung des Fahrzeuginnenraums die in einem konventionellen Fahrzeug erreichten Standards nicht unterschritten werden. Strikte Energieeffizienz für alle Fahrzeugkomponenten – von der Innenraumtemperierung über die Telematik bis hin zur Kühlung der Batterie – ist angesagt. Eine hochkomplexe Aufgabe, für die wir neue innovative Lösungen entwickeln müssen, um den internationalen Wettbewerb mitgestalten zu können. Das gilt gerade für das Automobilland Baden-Württemberg mit seiner großen – vor allem mittelständisch geprägten –Zulieferindustrie.

KRÄFTE BÜNDELN IM CLUSTER Im Cluster „Elektromobilität SüdWest“, den die e-mobil BW, die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie Baden-Württemberg, seit 2010 leitet, arbeiten branchenübergreifend rund 80 Akteure aus Wirtschaft und Wissenschaft zusammen, um intelligente Produkte für die gestellten Herausforderungen zu finden. Es geht darum, das System Elektromobilität in seinem Zusammenspiel von Energie, Fahrzeug und Informations- und Kommunikationstechnologie zu beherrschen und gleichzeitig Produktionskompetenz aufzubauen. Höhere Stückzahlen werden zukünftig ein wettbewerbsfähiges Preisgefüge entstehen lassen. Denn Premium heißt nicht zu jedem Preis. Die hohen Kosten von Elektrofahrzeugen – von seriellen Hybriden über Range-Extender-Konzepte bis hin zu rein batterieelektrischen Fahrzeugen und Brennstoffzellenantrieben – ihr Gewicht, die Verbesserung des ganzjährigen Komforts sowie der Verfügbarkeit der Fahr-

zeuge sind zentrale Baustellen auf dem Weg in die Elektromobilität. Baustellen, die ob ihrer Komplexität ein Unternehmen nicht allein und vor allem nicht in der notwendigen Schnelligkeit stemmen kann. Unter dem Motto „Road to global market“ ist es deshalb das Ziel des Clusters, Kräfte zu bündeln und so intelligente Lösungen für eine kostengünstige und marktgerechte Elektromobilität zu verwirklichen. Nur so können dauerhaft Wertschöpfung und die Beschäftigung gesichert und ausgebaut werden. Firmenprofil Die e-mobil BW GmbH, die Landesagentur für Elektromobilität und Brennstoffzellentechnologie in Baden-Württemberg, ist zentrale Anlauf- und Beratungsstelle des Landes Baden-Württemberg für alle Belange rund um das Thema Elektromobilität. Ihre Hauptaufgabe ist es, den sich abzeichnenden Technologiewandel hin zur Elektromobilität zu unterstützen und den Weg in die Industrialisierung der Elektromobilität zu ebnen. Knapp ein Drittel der in Deutschland im Fahrzeugbau tätigen Menschen – das sind rund 350.000 Beschäftigte – arbeiten im Automobilland Baden-Württemberg und erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund 110 Milliarden Euro.

www.e-mobilbw.de


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EXPERTENFORUM

Innovationen für den Aufschwung

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Führende Industrieverbände über Chancen, Potenziale und Herausforderungen am Standort Deutschland

Matthias Wissmann

Hildegard Müller

Prof. Dieter Kempf

Präsident des Verbandes der Deutschen Automobil-Industrie (VDA)

Vorsitzende der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)

Präsident des Bundesverbands Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (BITKOM)

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eutschland ist das Erfinderland des Automobils: Vor 125 Jahren haben drei deutsche Ingenieure ein neues Zeitalter begründet. Carl Benz meldete im Januar 1886 das erste Auto-Patent – auf sein dreirädriges „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“. Gottlieb Daimler folgte im Oktober mit seiner „MotorKutsche“. Und Robert Bosch gründete im November seine „Werkstätte für Feinmechanik und Elektrotechnik“. Seit der Zeit dieser drei Erfinder sind Innovationen der Schlüssel zum Erfolg der deutschen Automobilindustrie. Heute arbeiten über 90.000 Experten und Ingenieure in den Forschungs- und Entwicklungsabteilungen der Hersteller und Zulieferer. Die deutsche Automobilindustrie investiert jedes Jahr rund 20 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung. Sie ist mit Abstand die innovationsstärkste Branche hierzulande. Ein wichtiger Pfeiler sind dabei die Zulieferer. Ihr Anteil an der Wertschöpfung eines Automobils liegt bei gut 70 Prozent. Die Hersteller sind auf innovationsstarke Zulieferer als zuverlässige Partner angewiesen. Diese enge Zusammenarbeit ist eine ganz besondere Stärke der deutschen Automobilindustrie. Jetzt öffnen wir die Tür zu einem neuen Zeitalter der Mobilität. Schon jetzt ist absehbar, dass Deutschland in Zukunft bei der Elektromobilität vorn dabei sein wird. Deutschland soll – so die klare Aussage der Bundesregierung – Leitmarkt und Leitanbieter für Elektromobilität werden. Im Jahr 2020 sollen auf Deutschlands Straßen eine Millionen Elektrofahrzeuge unterwegs sein. Für einen Markthochlauf ist aber noch einiges an Forschung und Entwicklung notwendig, etwa für leistungsfähigeBatterien.DochnuraufdasElektroautozusetzen,reicht nicht. Daher entwickeln die Unternehmen auch Hybrid-

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er mit der Energiewende verbundene, grundlegende Umbau der Energieversorgung hat historische Dimensionen. Er stellt Politik, Wirtschaft und Verbraucher vor große Herausforderungen. Für die Unternehmen der Energiewirtschaft bedeutet diese Zäsur, in den kommenden Jahren gewaltige Investitionen zu leisten: in neue Netze und in Erneuerbare Energien. Klar ist aber auch: Ohne neue hocheffiziente konventionelle Gas- und Kohlekraftwerke wird die Wende nicht gelingen: Bis 2020 soll der Anteil der Erneuerbaren Energien am Bruttostromverbrauch auf 35 Prozent steigen, bis 2030 soll dieser Anteil sogar auf 50 Prozent wachsen. Der überwiegende Teil des Stroms soll also durch Energieträger bereit gestellt werden, deren Stromeinspeisung wetterbedingt sehr stark schwankt. Wir brauchen daher parallel zum Ausbau der Erneuerbaren, der Verbesserung der Netzstruktur und der Speichermöglichkeiten auch künftig einen konventionellen Kraftwerkspark, der diese starken Schwankungen ausgleichen kann. In der Lösung dieser Aufgabe liegt auch eine Chance. Wenn wir hier innovative Wege finden, dann werden wir international – ähnlich wie beim Ausbau der Erneuerbaren Energien – erneut Vorreiter sein können.

»Ohne neue hocheffiziente konventionelle Gas- und Kohlekraftwerke wird die Wende nicht gelingen.«

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eutschland hat im 20. Jahrhundert IT-Geschichte geschrieben. Computer, Fax und MP3-Standard kommen von hier. Diese Innovationen haben eines gemeinsam: Sie wurden hier erfunden, aber andere Länder haben sie erfolgreich in Produkte umgesetzt und vermarktet. An den Genen kann es nicht liegen, dass wir in Deutschland mit Infineon, SAP und Telekom nur drei ITK-Anbieter im Dax haben, während die USA eine ganze Fülle von Unternehmen hervorbringen, die zu den größten der Welt gehören. Google, Facebook und Amazon, Ebay, Microsoft und Apple, IBM, HP und Accenture haben die Welt erobert, unser Leben und die Wirtschaft tief greifend verändert. Ideen haben wir, aber auch Denkund Handlungsblockaden. Sonst hätte ein Unternehmen wie Quelle, das alles hatte außer einer guten Webseite, den E-Commerce aufgemischt. Auch funktioniert das Zusammenspiel der Innovationskräfte noch nicht optimal. Wir haben mit das beste Informatikstudium und pumpen Milliardenbeträge in die Forschung – nur entstehen daraus keine weltweit erfolgreichen Start-ups. Wir brauchen eine effizientere Förderpolitik. Und wir brauchen starke Technologie-Cluster, die mit führenden Zentren wie Stanford, New York und Bangalore mithalten können. Ein Blick auf aktuelle IT-Trends zeigt aber auch, dass Anbieter aus Deutschland spezifische Vorteile haben. So haben wir einen ausgezeichneten Ruf bei Sicherheit und Datenschutz. Die Standards hier sind höher als anderswo. Das ist wichtig beim Mega-Trend Cloud Computing. Dabei werden Software und Speicherplatz über das Netz

»Wir brauchen starke TechnologieCluster, die mit Stanford, New York und Bangalore mithalten können.«

antriebe, Wasserstofftechnologie oder Erdgasfahrzeuge – und optimieren die klassischen Antriebe Clean Diesel und Benziner. Die Automobilindustrie wird allein in den kommenden drei bis vier Jahren 10 bis 12 Milliarden Euro in alternative Antriebe investieren. Damit tragen wir den Löwenanteil an den Aufwendungen für die Mobilität von morgen.

Beim Stichwort Investitionen sind natürlich auch die Netze – sowohl auf Verteilnetz- als auch auf Übertragungsnetzebene – nicht zu vernachlässigen. Eine Studie des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat einen Ausbaubedarf von bis zu 380.000 Kilometern allein im Verteilnetz ermittelt – entsprechend hohe Investitionssummen müssen in diesem Bereich aufgebracht werden. Die energiepolitischen Ziele können dabei aber nur mit intensiver Forschung, Entwicklung und Förderung neuer Technologien erreicht werden. Die Bundesregierung hat in ihrem Energieforschungsprogramm die richtigen Schwerpunkte für die nächsten Jahre gesetzt: Innovationen bei Erzeugung, Speicherung und Transport von Elektrizität werden es ermöglichen müssen, den wachsenden Anteil fluktuierender Erzeugung marktgerecht einzubinden.

bezogen und sensible Daten ausgelagert. Hier zählt zweierlei: Zuverlässigkeit und Vertrauen. Auch beim Aufbau intelligenter Netze kann Deutschland Vorreiter werden. Das Mautsystem TollCollect und der Rollout der UMTS-Nachfolgetechnologie LTE sind Beispiele für Vorbildprojekte, wie wir sie stärker weltweit vermarkten sollten. ITK ist der Schlüssel zu großen Herausforderungen – vom Klimaschutz über Gesundheit und Verkehr bis zur Energieversorgung. Firmen, die hier in Führung gehen, werden zwar kaum so bekannt wie Facebook. Aber die Chancen stehen gut, dass einige aus Deutschland kommen.

www.vda.de

www.bdew.de

www.bitkom.org

»Die deutsche Automobilindustrie ist die innovationsstärkste Branche hierzulande.«


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

— Unternehmensbeitrag ESG E LEKTRONIKSYSTEM - UND LOGISTIK-GMBH —

Wird der Fahrer bald überflüssig? Kamerabasierte Assistenzsysteme im Automobil Das für die Führung eines Autos wichtigste Sinnesorgan ist zweifellos das Auge. Kamerasysteme sind aufgrund der großen Variationsbreite an möglichen physikalischen Parametern Dr. Hieronymus Fischer, und dem vielgestalLeiter CoC Systemtigen geometrischen konzepte Automotive, ESG ElektroniksystemAufbau dem menschund Logistik-GmbH lichen Gesichtssinn mit seinen natürlichen Grenzen grundsätzlich gleichrangig, teilweise gar überlegen. Trotz ihrer Leistungsfähigkeit ist die verlässliche Überwachung der Fahrzeug-

umgebung mit aktuellen technischen Systemen nicht möglich. Sie sind gut in manchen Spezialfunktionen, z.B. Nachtsichtfähigkeit, versagen aber insbesondere bei komplexeren übergreifenden Aufgaben wie Objektklassifizierung, Objektrelation, Einordnung in den zeitlichen und räumlichen Kontext oder der Bestimmung des Zusammenwirkens aller Objekte (Szenenverständnis). Herstellung und permanente Aufrechterhaltung eines ganzheitlichen Szenenverständnisses sind aber erforderlich zur Realisierung von komplexeren Komfortund Sicherheitsfunktionen und unbedingt notwendig für die Umsetzung des Fernziels Autonomes Fahren.

Entscheidend beim menschlichen Wahrnehmungsprozess ist nicht die reine Erfassung objektiver Daten, sondern die Spiegelung der vielfach nur fragmentarischen Sinneseindrücke am (un-) bewussten Erfahrungsschatz. Kamerabasierte Assistenzsysteme müssen also nicht nur in der Lage sein, physikalischgeometrische Umwelt- und Objektparameter zu erfassen und zu verarbeiten. Vielmehr müssen sie ermöglichen, die Szene in einer dem menschlichen Verständnis nahe kommenden Weise kognitiv zu verarbeiten, gesamthaft darzustellen und zu interpretieren: Hypothesen zur Objektklassifizierung, zu den räumlichen und zeitlichen Kontextinformationen, zu Objektrelationen und zum

Objektverhalten müssen permanent erstellt, geprüft, verworfen und bestätigt werden. Dies erfordert die Bezugnahme auf geeignet repräsentiertes semantisches Wissen, die Referenzierung auf ein episodisches Gedächtnis und die Fähigkeit zur Inferenz in diesem Gesamtgefüge. Erste Erfolg versprechende Ansätze zur Lösung dieser anspruchsvollen Herausforderung hat die ESG als innovativer Engineering-Partner der Automobilindustrie in ihren Entwicklungslabors bereits realisiert – noch aber wird der Fahrer gebraucht.

www.esg.de

— Unternehmensbeitrag WEMAG —

Energiewende konkret: Die WEMAG Ökologische Neuausrichtung nach Kommunalisierung – Energiegenossenschaft als wichtiger Baustein

Mit 550 Mitarbeitern, einer Bilanzsumme von 427 Mio. Euro und einem Jahresüberschuss von 15 Mio. Euro ist die WEMAG aus Mecklenburg-Vorpommern ein solider Mittelständler auf dem Energiemarkt. Bundesweit werden 165 000 Kunden unter der Marke wemio.de mit Strom und Erdgas beliefert. Dabei gingen im vergangenen Jahr 65 Prozent des Stroms an Kunden außerhalb des eigenen Netzgebiets. Nur wenige „etablierte Versorger“ dürften eine solche Quote aufweisen. Der hohe Wert belegt, dass die WEMAG die Liberalisierung der Energiemärkte erfolgreich gemeistert hat. „Heute bildet der Klimaschutz die zentrale Herausforderung. Die WEMAG hat darauf mit einer umfassenden ökologischen Ausrichtung des Unternehmens

reagiert, und zwar nicht erst seit dem Unglück in Fukushima, sondern schon seit Jahresbeginn 2010“, so Caspar Baumgart, Vorstand der WEMAG. Damals verkaufte Vattenfall die WEMAG. 74,9% der Aktien liegen seitdem bei rund 250 Gemeinden aus Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. 25,1 Prozent erwarb die ebenfalls kommunale Thüga. Das Ausscheiden aus dem VattenfallKonzern hat vieles möglich gemacht: • Massive Investitionen in regenerative Stromerzeugung. Bis 2020 sollen 50 Prozent des an Haushaltskunden verkauften Stroms aus eigenen EEG-Anlagen stammen. • Aufbau eines neuen Geschäftsfelds Energieeffizienz. Dazu zählen einerseits Contracting-Lösungen in der Wärmeversorgung und der öffentlichen Straßen-

beleuchtung, andererseits die Angebote der gemeinsam mit Partnern gegründeten Energie-Sparzentrale GmbH. Sie berät bundesweit Immobilieneigentümer bei der energetischen Gebäudesanierung. • Klimafreundliche Energieprodukte. Alle Haushaltskunden bekommen ausnahmslos CO2-freien Strom, und das bereits seit 2008. Auch Erdgaskunden können ein vollständig CO2-frei gestelltes Produkt erhalten. Damit nimmt die WEMAG neben Anbietern wie Lichtblick, Naturstrom oder Greenpeace Energy einen Spitzenplatz ein. Die Zeitschrift ÖKO-TEST hat dies im Mai 2011 mit einem ersten Rangplatz im Vergleich von Ökostromprodukten honoriert. Die Energiewende wird jedoch nicht zum Nulltarif zu haben sein. So stieg 2011

die EEG-Umlage, mit der jeder Stromkunde die Förderung der erneuerbaren Energien bezahlt, von rund 2,4 auf 4,2 Ct. je Kilowattstunde. „Damals haben wir unseren Kunden die Gründung einer Genossenschaft versprochen, damit sie vom Umbau der Energiewirtschaft finanziell auch profitieren können“, so Baumgart. Die Zusage wurde inzwischen eingelöst. Seit Mai sind der Norddeutschen Energiegemeinschaft eG schon über 400 Mitglieder beigetreten. Mehr als 1,7 Mio. EUR an Mitgliedsbeiträgen sind gezeichnet worden. Unter Berücksichtigung von Fremdkapital wird die Genossenschaft ein Mehrfaches in Erneuerbare Energien investieren. Die Genossenschaftsmitglieder erhalten Ausschüttungen, wobei im langjährigen Durchschnitt mit einer Verzinsung von 4 bis 5 Prozent gerechnet wird. „Die Energiegenossenschaft der WEMAG ermöglicht jedem Interessenten, also nicht nur WEMAG-Kunden, die finanzielle Beteiligung an den Chancen der Energiewende. Längst nicht jeder Bürg er hat Geld oder Grundstücke, um eigene Photovoltaikanlagen oder Windkraftanlagen zu errichten. Über die Norddeutsche Energiegemeinschaft kann er trotzdem in derartige Anlagen investieren“, unterstreicht Baumgart den wesentlichen Vorteil. Oder anders ausgedrückt: Die Kosten der erneuerbaren Energien sozialisiert der Gesetzgeber, zur Sozialisierung der wirtschaftlichen Vorteile bedarf es eigener Initiative. Die Norddeutsche Energiegemeinschaft eG ist hierfür ein gelungenes Beispiel. wemag.com, wemio.de, energie-sparzentrale.de, n-eg.de


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Freie Sicht auf die Cloud Cloud Computing kann mehr als Kosten senken. In der IT-Wolke steckt ein Innovationsmotor. Oliver Schonschek / Redaktion

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loud Computing als „IT aus der Internetleitung“ ist ein Schlüssel zum Erfolg, so sehen es 93 Prozent der deutschen IT-Leiter in einer aktuellen Befragung von LM Research. Ohne Cloud Computing könnten ihre Unternehmen mit den Veränderungen in der IT nicht mehr Schritt halten. 87 Prozent der befragten IT-Leiter erhoffen sich von der Cloud einen einfacheren Zugriff auf Geschäftssoftware, 67 Prozent glauben an eine Steigerung der wirtschaftlichen Leistungskraft durch Cloud Computing. Wer IT-Ressourcen über das Internet nutzt, anstatt sie selbst zu betreiben, will in erster Linie Kosten einsparen. Diese Ansicht herrscht bislang bei der Mehrzahl der deutschen IT-Entscheider vor, wie eine Umfrage zum Thema Cloud Computing von Kelton Research zeigt. Die Kostenvorteile einer Cloud wird niemand bestreiten. Mehrere Milliarden US-Dollar Kostenersparnis erwartet etwa die US-Regierung, wenn sie rund 40 Prozent ihrer 2000 Rechenzentren schließt und dafür Cloud Computing nutzt. Möglich werden diese Einsparungen, weil nach Untersuchungen des US-Energieministeriums 85 Prozent der vorgehaltenen Rechenkapazität ungenutzt bleiben, nicht nur bei der US-Regierung, sondern bei jedem IT-Nutzer. Hinzu kommt, dass Unternehmen nach den Erfahrungen von IBM Research 70 Prozent ihres IT-Budgets in die

Wartung der eigenen IT stecken statt in neue Projekte. Werden dagegen zum Beispiel Test-Plattformen in einer Cloud und nicht im eigenen Rechenzentrum betrieben, so lassen sich laut IBM die Hardwarekosten um 65 Prozent, die Softwarekosten um 27 Prozent und die Administrationskosten um 45 Prozent senken. Doch die Unternehmens-IT steht noch vor anderen Herausforderungen als dem Kostendruck. Globale Geschäftsaktivitäten und komplexe Wertschöpfungsketten mit zahlreichen beteiligten Unternehmen sind eher die Regel als die Ausnahme. Die IT muss Flexibilität zeigen, standortübergreifend arbeiten und den neuartigen Organisationsstrukturen gerecht werden. Dazu gehört es auch, den stark umworbenen Fachkräften ein optimales Arbeitsumfeld zu bieten, das dem Wunsch nach flexiblen Arbeitsorten und -zeiten gerecht wird. Zudem erzeugen die dynamischen Kundenanforderungen Bedarfsspitzen, welche die Unternehmen auch in ihrer IT-Struktur abfangen müssen. Eine zentrale Antwort auf all diese Herausforderungen kann Cloud Computing sein, vorausgesetzt die Potenziale der IT-Wolke werden von den Nutzern richtig wahrgenommen und von den Anbietern tatsächlich ermöglicht. Start-Ups und junge Unternehmen könnten in großen Teilen auf eine eigene IT verzichten oder sogar eine nahezu komplett virtuelle IT nutzen. Kleine Unternehmen hätten mit Cloud Computing die Chance, ihr begrenztes IT-Personal für Kernaufgaben einzusetzen und zeitaufwändige Standardaufgaben der IT in die Cloud zu

verlagern. Große Unternehmen könnten Teile ihrer IT als Cloud Computing realisieren, ohne auf individuelle Anpassungen verzichten zu müssen. Private Clouds und individuelle Dienstleistungen der Cloud-Anbieter machen es möglich. Bislang jedoch zeigt die Umfrage von Kelton Research, dass gerade deutsche Firmen nur die Anwendungen in die Cloud auslagern, die sie nicht für geschäftskritisch halten. Damit Cloud Computing jedoch seine Innovationskraft für die deutsche Wirtschaft wirklich entfalten kann, müssen Unternehmen auch bei neuen, strategischen Themen die Cloud als Lösung in Erwägung ziehen. Gerade bei der Erschließung neuer Märkte könnte die schnelle Umsetzbarkeit, Flexibilität und Skalierbarkeit einer Cloud-Lösung ein entscheidender Vorteil sein. Niemand kann jedoch erwarten, dass sich die Unternehmen ohne umfassende Sicherheit und zuverlässige Verfügbarkeit einer Cloud-Lösung anvertrauen. Mehrere Systemausfälle bei Cloud-Betreibern mit Datenverlust für die Nutzer sind bereits in die Schlagzeilen geraten. Auch bei den Gebührenmodellen und bei den Schnittstellen zu den IT-Systemen der Nutzer gibt es noch Handlungsbedarf bei den Cloud-Anbietern. Jedes fünfte Unternehmen, das den Schritt in die Cloud gemacht hatte, ist laut Kelton Research wieder von der ITWolke abgekommen. Offensichtlich unterschätzen nicht nur die Anwender bislang das volle Potenzial der Cloud. Auch die Anbieter drosseln noch den möglichen Innovationsschub für den Standort Deutschland.

Wachstumstreiber Netzausbau Ein schneller Ausbau der Internetverbindungen ist Voraussetzung für innovative Web-Anwendungen wie Cloud Computing

Oliver Schonschek / Redaktion

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achstumsimpulse etwa aus der Cloud könnten in Gefahr geraten, wenn der Zugang zum Internet und damit zum Cloud Computing nicht mit ausreichender Geschwindigkeit und Bandbreite möglich ist. So geht zum Beispiel der Telekommunikationsausrüster Adva Optical Networks davon aus, dass Cloud Computing in der Praxis voraussetzt, dass eine Datenmenge von 100 Megabit pro Sekunde (Mbit/s) via Internet übertragen werden kann. Gartner nannte in einer Breitband-Studie sogar eine Bandbreite von 200 Mbit/s, die für Cloud Computing bis 2020 wünschenswert sei. Auch Anbieter von Cloud-Lösungen betonen die Vorteile einer ausreichend großen Bandbreite. So seien Cloud-Angebote wie eine Online-Datensicherung erst dann besonders effizient einsetzbar, wenn eine breitbandige Internetverbindung vorhanden ist. Von einer Breitbandverbindung wird zwar schon meist ab einem Mbit/s gesprochen, was einem DSL 1000-Anschluss entspricht. Gleichzeitig gelten jedoch Regionen mit weniger als zwei

Mbit/s als unterversorgte Gebiete, so zum Beispiel in den Förderungsbedingungen Breitbandanschlüsse für Gewerbetreibende im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW). Laut Breitband-Atlas des Bundeswirtschaftsministeriums sind inzwischen für 98,3 Prozent der deutschen Haushalte Anschlüsse mit mindestens einem Megabit pro Sekunde (Mbit/s) verfügbar. Innovative Internetangebote sind jedoch erst im zweistelligen Megabit-Bereich in voller Qualität nutzbar. Entsprechend hohe Bandbreiten sind bislang nur für etwa 40 Prozent der deutschen Haushalte verfügbar. Bis 2014 sollen 75 Prozent aller Haushalte einen Anschluss von mindestens 50 Mbit/s erhalten können, so die Breitbandstrategie der Bundesregierung. Bis 2018 soll eine volle Flächendeckung mit diesen Bandbreiten erreicht werden. Noch liegt Deutschland mit einer durchschnittlichen maximalen Internetbandbreite von 17 Mbit/s deutlich unter dem OECD-Durchschnitt von 37 Mbit/s und erst recht unter der von Gartner genannten Bandbreite von 200 Mbit/s für das Cloud Computing der Zukunft. Wenn Deutschland die erklärte Führungsrolle im Cloud

Computing erreichen möchte, geht es nicht ohne massive Anstrengungen im weiteren Ausbau der Breitbandversorgung. Nur dann kann die Cloud wirklich Basis für eine Steigerung der wirtschaftlichen Leistungskraft deutscher Unternehmen werden. Möglich werden höhere Bandbreiten durch Technologien wie VDSL (50 Mbit/s) bzw. dem neuen Mobilfunkstandard LTE (Long Term Evolution), Internet über TV-Kabel und Glasfaser, die jeweils Bandbreiten um 100 MBit/s bieten können. Der weitere Ausbau der Breitbandversorgung wird nach BITKOM-Berechnungen bis zu 40 Milliarden Euro kosten. Da empfiehlt es sich, Infrastrukturmaßnahmen in Zukunft stärker zu bündeln. Tiefbauarbeiten der Energieversorger könnten wo immer möglich für den Netzausbau im Internetbereich mit genutzt werden. Bereits verlegte Leerrohre und aufgestellte Masten könnten eine Zusatzfunktion für die Breitbandversorgung erhalten. Zudem ist es sinnvoll, den Bedarf an Breitbandinternet mit einem Mix aus Glasfaser, DSL, VDSL, LTE und TV-Kabel zu decken und nicht eine einzelne Technologie für die Grundversorgung voranzutreiben.


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

— Unternehmensbeitrag haufe-lexware —

Talent Management aus der Cloud Für Personalabteilungen können Vorteile von Software as a Service besonders deutlich werden. Online können sie Anwendungen sicherer, verfügbarer und günstiger nutzen.

Cloud Computing, also das Agieren mit Dateien, die im Internet abgelegt sind, gilt als Modell mit großer Zukunft – zu Recht. Denn viel spricht dafür, dass es die klassische IT ablösen kann. Gut Bernhard Münster, gemachte Cloud-LöProduktmanager Haufe Talent Management, sungen sind kostenHaufe-Lexware günstiger, sicherer und meist auch komfortabler und flexibler einsetzbar. Das gilt auch für die Ausprägungsform Software as a Serice (SaaS). Dabei ist die Software, die Unternehmensprozesse unterstützt, nicht auf firmeneigenen Servern installiert, sondern in externen Rechenzen-

tren. Auf Anwenderseite werden nur Internetzugänge und Webbrowser benötigt. Das Beratungsunternehmen PriceWaterhouseCoopers attestiert dem Cloud Computing große Wachstumschancen. Knapp drei Viertel der für eine Studie befragten Anbieter haben erklärt, sie erwarten mittelfristig einen Anstieg des Anteils von Cloud-Diensten am Gesamtgeschäft. Ist dieses Modell aber tatsächlich eine Innovation? „Eindeutig ja“, meint Bernhard Münster, Produktmanager für das Haufe Talent Management bei der HaufeLexware GmbH & Co KG. Er erklärt die Vorzüge am Beispiel der webbasierten Lösung von Haufe für das Personal- und Bewerbermanagement. „Die modular aufgebaute Software-Lösung ist für Großund Kleinunternehmen geeignet, denn eine aufwändige Installation der Software

entfällt, zudem muss für die Nutzung von SaaS keine Hardwarekapazität bereitgestellt werden.“ Entscheidend für die Akzeptanz von SaaS beim Kunden sind vor allem die richtigen Antworten auf Sicherheitsfragen. Das Haufe Talent Management setzt dabei auf ein hoch modernes deutsches Rechenzentrum, das von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BAFIN) als „bankensicher“ auditiert worden ist und über zahlreiche weitere Zertifizierungen verfügt. So sind die Daten nicht nur sicherer, sondern auch verfügbarer als auf den allermeisten firmeneigenen Servern. Von Wartungen und Updates sowie Überprüfungen der Sicherheitssysteme

sind Unternehmen komplett entlastet. Diese Vorzüge haben auch SONY Deutschland, Stuttgart Technology Center, und EDEKA Minden-Hannover überzeugt. Für die Bearbeitung der rund 10.000 EDEKA-Bewerbungen wurde eine elektronische Lösung gesucht. SaaS überzeugte, weil kein interner EDV-Aufwand und keine Investition in Hardware nötig war sowie ein einfach strukturiertes System schnell eingesetzt werden konnte. www.haufe.de/talentmanagement

— Unternehmensbeitrag PBS —

›Es wird darum gehen, die Datenflut zu beherrschen.‹ Interview mit Günther Reichling, Geschäftsführer von PBS Software

Günther Reichling, Geschäftsführer PBS Software

Herr Reichling, Sie haben sich mit Ihrer Firma auf die Optimierung großer Datenarchive spezialisiert und sind offizieller SAP Solution Partner in diesem Bereich. Was macht dieses Thema so zukunftsträchtig?

Ich glaube, da wirken zwei Trends zusammen. Zum einen ist die Datenmenge, mit denen große Firmen und Organisationen heutzutage operieren, stark angestiegen. Ich meine damit Businessdaten von global agierenden Unternehmen aber auch länderübergreifende Projekte wie ein geplantes EU-weites Arzneimittelarchiv. Zum anderen haben sich die regulativen Anforderungen an solche Datenbestände drastisch erhöht. In

immer mehr Ländern verlangt der Gesetzgeber einen direkten Zugriff auf Unternehmens-Kerndaten, und zwar mindestens über einen Zeitraum von zehn Jahren. Doch genau hierfür sind klassische Datenbanksysteme eigentlich gar nicht ausgelegt. Was man braucht, und daran arbeiten wir schon seit 20 Jahren, sind intelligente InformationLifecycle-Management-Konzepte. Was genau kann man darunter verstehen? Beim Information-Lifecycle-Management

geht es darum, Datenbanken mit zusätzlichen Softwarekomponeten im Hinblick auf die schon erwähnten, stark gestiegenen Anforderungen aufzurüsten. Wer seine Daten lange aufbewahren möchte, unter Umständen sogar revisionssicher, also möglichst ohne Risiko der Manipulation, wie es beispielsweise von der deutschen Steuerbehörde gefordert wird, dennoch schnell darauf zugreifen und zudem noch die Kosten im Rahmen hal-

ten möchte, wird in Zukunft ohne Zusatzprogramme nicht auskommen. Worin genau besteht die technologische Innovation bei solchen Konzepten?

Entscheidend ist ein Ansatz, den wir schon seit längerem aus der sogenannten „Data Warehouse“-Technologie kennen, also Daten aus ganz unterschiedlichen Quellen für eine schnelle Analyse in ein „Datenlager“ zu laden. Hierbei werden die Informationen nicht zeilenweise, wie in traditionellen Programmen, sondern spaltenweise und komprimiert ausgelesen. Wir sind sozusagen die ersten, die diesen Ansatz verwenden, um große Archive effizienter zu machen, das heißt Speicherplatz deutlich zu reduzieren und die Performance signifikant zu verbessern. Hat Ihnen ihr Partner SAP mit dem kürzlich entwickelten „In-Memory“ Konzept für den superschnellen Zugriff auf eben

solche Daten nicht ein bisschen den Wind aus den Segeln genommen?

Es ist schon richtig, dem In-Memory Speichern von Businessdaten, also der Bereitstellung von Informationen in schnellen Hauptspeichern, gehört die Zukunft. Diese Technologie eignet sich gut für schnelle Analysen. Allerdings ist es sehr teuer, alle Informationen im Hauptspeicher zu halten. Zumal Sie kaum ein Unternehmen finden werden, das bereit ist, horrende Beträge für die Lagerung von fünf Jahre alten Daten auszugeben, die nur von Zeit zu Zeit benötigt werden. Dagegen kann man mit einem Mischkonzept aus In-Memory Computing und spaltenbasierten Archivsystemen, wie wir sie anbieten, schon heute gigantische Speicher aufbauen. Es wird darum gehen, eine immer größere Datenflut zu bändigen und ich glaube, wir können einen wichtigen Beitrag dazu leisten.

www.pbs-software.com


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Zukunft aus Deutschland Deutschland ist innovativ, und das jeden Tag. Forscher tüfteln an neuen Erfindungen, optimieren bestehende Produkte und denken Entwicklungen weiter. Die Redaktion stellt an dieser Stelle vielversprechende Ansätze vor

LEDs als Datennetz

Normen für Entwicklungsländer

Visible Light Communication, kurz: VLC, könnte die Datenübertragung revolutionieren. Wissenschaftler des Fraunhofer-Instituts für Nachrichtentechnik, Heinrich-Hertz-Institut HHI in Berlin, nutzen das Licht von LED-Lampen als Datenträger. Im Test wurde ein Raum von zehn Quadratmetern Größe ausgeleuchtet, dabei wurden Daten mit 100 Megabit pro Sekunde übertragen. Vier Empfänger konnten an einer beliebigen Stelle im Raum Filme in HD-Qualität auf ihren Laptops empfangen. VLC wird in Zusammenarbeit mit den Industriepartnern Siemens und FranceTelecom Orange Labs entwickelt. www.hhi.fraunhofer.de

Jeder kennt das Papierformat DIN A 4. Doch die wenigsten wissen, dass DIN für „Deutsches Institut für Normung“ steht, ein Verein, der auf Anfrage Standards erarbeitet. Einheitliche Standards bringen der Wirtschaft jährlich einen Nutzen von 16 Milliarden Euro, denn sie vereinfachen die Produktion, senken Forschungsrisiken und Entwicklungskosten. Das DIN bietet derzeit Entwicklungsländern die Stärkung der Normungsinfrastruktur an, um den Anschluss an den weltweiten Handel zu erleichtern. www.din.de

Umweltfreundlich rollen

Intelligente Verkehrsleitsysteme

Der legendäre DDR-Roller Simson „Schwalbe“ kommt wieder. Unter seiner nostalgischen Hülle wird ein moderner Elektromotor umweltfreundliche Mobilität in verkehrsgeplagten Metropolen gewährleisten. Der Akku der „Schwalbe“ ist herausnehmbar und kann an jeder gängigen Steckdose aufgeladen werden. Die Kombination aus Innovation und traditionsreicher Marke ist erfolgversprechend. Erstauslieferung ist im Frühjahr 2012 geplant. www.simson.de

In einem Feldversuch in Frankfurt am Main testet ein Verbundprojekt deutscher Autohersteller, Zulieferer, Kommunikationsfirmen und Forschungsinstitute derzeit das Verkehrsleitsystem der Zukunft. Die Autos werden mit einer „Car Communication Unit“ ausgestattet. Das System warnt vor Auffahrunfällen bei Staus, berechnet Alternativrouten und schaltet Zusatzspuren frei. „Sim-TD“ nennt sich das Projekt, es wird gefördert von den Bundesministerien für Forschung, Wirtschaft und Verkehr. www.simtd.de

Schneeräumung durch Photovoltaik

Schöner leuchten

Bei Schneefall kann die Photovoltaikanlage auf dem Dach mit einem System der Firma Eulektra umgeschaltet und zum Heizen verwendet werden. Sie nutzt dann einen Teil des erzeugten Stroms, um die Dächer schneefrei zu halten. Vorteile: Keine Gefahren durch Dachlawinen oder Überlastungen, und die Solarzellen sind schnell wieder frei, um wieder Sonnenenergie zu gewinnen. www.eulektra.de

Künstliches Licht in Gebäuden kann Stresssymptome erzeugen. Das „V-Light“ des Thüringer Unternehmens Global LightZ hingegen produziert Licht in Tageslichtfarben, vom Sonnenaufgang über blauen Himmel am Mittag bis zum Sonnenuntergang. In Gebäuden erzeugt es damit eine natürliche Atmosphäre, die das Wohlbefinden steigern soll. www.global-lightz.de

Flüssiges Glas

Künstliches Erdreich

Die saarländische Firma Nanopool hat eine sprühfähige Lösung auf Glasbasis zur Beschichtung von Oberflächen in Krankenhäusern entwickelt. So wird die Ausbreitung von Keimen, beispielsweise auf Nachttischen, Fußböden oder auch Krankenbetten, deutlich reduziert. www.nanopool.eu

Die Firma Palaterra hat ein extrem fruchtbares Humussubstrat entwickelt. In einem biotechnischen Verfahren wird Kohlenstoff im Boden gebunden, so dass fruchtbarer Boden entsteht. Das Substrat soll das Potenzial haben, degradierten Boden wieder fruchtbar zu machen, die Nährstoff- und Wasserhaltekapazität zu steigern und die Erosion zu vermindern. Sogar die Begrünung von Wüsten halten die Hersteller damit für möglich. www.palaterra.eu

Toll Collect

Grüne Lunge aus Stein

Viel Ärger gab es bei der Einführung, doch inzwischen hat Deutschland das weltweit modernste Maut-System: Es gibt weder Mauthäuschen noch Warteschlangen. Toll Collect funktioniert satelliten- und mobilfunkgestützt, das System erfasst bei fließendem Verkehr und unterschiedlichen Geschwindigkeiten alle Lastwagen, vermisst ihre Größe, zählt die Achsen und liest ihre Nummernschilder, dokumentiert und vergleicht sie. LKW ab 12 Tonnen Gewicht müssen zahlen. Derzeit wird das Mautnetz um autobahnähnliche Bundesstraßen erweitert. www.toll-collect.de

Ähnlich wie Bäume kann das von der Fuldaer Firma Franz Carl Nüdling Basaltwerke entwickelte AirClean-Material mithilfe von Sonnenlicht schädliche Stickoxide aus der Luft filtern. Mittels Oxidation wird das schädliche Gas in geringste Mengen Nitrat umgewandelt, das die Umwelt nicht schädigt. Auf einem zentralen Platz in Erfurt wurde das Material bereits verlegt. www.nuedling.de

Energie-Plus-Häuser

Erneuerbare Energie für Afrika

Sie verbrauchen keine Energie, sondern produzieren sie: Energie-Plus-Häuser sind gut isolierte, ansprechende Bauwerke. Eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach speist Strom ins Netz ein, solarthermische Kollektoren unterstützen Warmwasser und Heizung. Eine geregelte Lüftung mit Wärmerückgewinnung sorgt für ein gesundes Raumklima und optimale Energieausbeute. Mit Erdwärme, Brauchwasser, Smart Grids, Blockheizkraftwerken und anderen Mitteln kann die Energieausbeute maximiert werden. www.plus-energie-haus.bmvbs.de

Der Großteil der ländlichen Bevölkerung Afrikas hat keinen Zugang zum Stromnetz. Das Münchner Unternehmen Kaïto unterstützt den afrikanischen Markt mit Konzepten zur Nutzung regenerativer Energien. Sogenannte Energie-Kioske nutzen die Solarenergie und liefern den Dorfbewohnern den Strom für den täglichen Gebrauch. Die Idee: Unternehmen sollen als CSR-Maßnahmen den Aufbau der Anlagen finanzieren. Eine Rendite gibt es überdies. www.kaito-energie.de


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

— Unternehmensbeitrag Solving Efeso —

Innovationskraft schaffen! Deutsche Unternehmen sind auf ihre Innovationskraft angewiesen – die Folge: strategische Optimierungsmaßnahmen werden wichtiger

Innovationen entstehen in einem Unternehmen nicht im luftleeren Raum. Sie sind vielmehr das Ergebnis einer Unternehmenskultur, die Veränderungen begrüßt und neue Ideen in ihre strategischen Initiativen mit einbezieht. Die immer schnelleren Veränderungen in einem internationalen Marktumfeld machen es deutschen Unternehmen jedoch nicht einfach, hier ihre Führungsposition zu halten. Erfolgreich wachsende genauso wie ins Straucheln geratene Unternehmen stehen gleichermaßen vor der Herausforderung, die Anforderungen des Marktes, ihre spezifische Strategie, die Ziele und das operative

Tagesgeschäft in Einklang zu bringen. Externe Berater, die in kritischen Situationen häufig zur Unterstützung gerufen werden, legen den Fokus in vielen Fällen auf punktuelle Kostenreduktion – nicht selten bei den Mitarbeitern. Solche Maßnahmen können geeignet sein, um Krisen abzuwenden; den langfristigen Erfolg des Unternehmens sichern jedoch strategische Optimierungsmaßnahmen, die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft berücksichtigen. Um den sich kontinuierlich verändernden Wettbewerbsbedingungen gewachsen zu sein, sollten Unternehmen ihre Strategie kritisch prüfen: Ist sie auf die

Kernkompetenzen ausgerichtet? Wird sie im Tagesgeschäft ausreichend gelebt? Und – ist sie geeignet, Innovationen zu erlauben und sogar zu fördern? Um dies zu gewährleisten, müssen Mitarbeiter auf allen Ebenen der Organisation einbezogen, begeistert, weiter ausgebildet und die Eigenständigkeit gefördert werden. Alle Aktivitäten sollten zur kontinuierlichen Verbesserung über ein strukturiertes Projektmanagement auf die strategischen Ziele ausgerichtet werden. Auf diese Weise können Unternehmen flexibel und innovativ agieren und in vollem Umfang von den Vorteilen „Made in Germany“ zu profitieren.

Sebastian Diers ist Senior Manager bei der Unternehmensberatung Solving Efeso, die seit über 30 Jahren Unternehmen dabei unterstützt, durch permanente Weiterentwicklung ihre Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern. www.solvingefeso.de

Sebastian Diers, Senior Manager der Unternehmensberatung Solving Efeso

— Unternehmensbeitrag AVAYA —

›Unternehmen sind keine Early Adopter‹ Interview mit Markus Ernesti, Geschäftsführer für Avaya in Deutschland Wie innovativ sind deutsche Unternehmen?

Deutsche Unternehmen sind hochgradig innovativ, aber oft nicht risikobereit genug, um wirklich davon zu profitieren. Das liegt MARKUS ERNESTI, wohl daran, dass Geschäftsführer für neben ErfindungsAvaya in Deutschland geist und Begeisterung für Technik auch die vielgelobte deutsche Sorgfalt zu den Eckpfeilern unserer Gesellschaft gehört. Bevor hie-

sige Unternehmen beispielsweise neue Kommunikationstechnologien einsetzen, testen sie alles auf Herz und Nieren, um mögliche Fallstricke zu finden. Diese fehlende Risikobereitschaft ist im internationalen Wettbewerb trotz aller Innovationskraft ein Hemmschuh. Private Nutzer sind hier viel aufgeschlossener. Wie meinen Sie das?

Nehmen wir zum Beispiel Cloud Computing – bei Unternehmen in aller Munde, aber nur bei den Endanwendern schon im Alltag angekommen. Letztere stecken viel Zeit und Liebe in die

Optimierung ihrer privaten Endgeräte und schaffen sogar kleine Cloud-Umgebungen im heimischen Wohnzimmer. Privatnutzer haben den Vorteil, dass neue Gadgets viel geringere Investitionen erfordern als die Umstellung der IT eines Unternehmens. Ihre Triebfeder ist der Spaßfaktor und der Vorsprung vor anderen. Dabei gehen sie nach dem Trial-and-Error-Prinzip vor: Wenn eine neue Technik nicht funktioniert, kommt bald die nächste. Häufig sind Unternehmen keine Early Adopter, weil sie eher die Kostenoptimierung im Blick haben als die Innovationsvorteile.

Welche Alternative empfehlen Sie?

Unternehmen müssen einen Weg finden, die Technikbegeisterung ihrer Mitarbeiter in den Berufsalltag herüber zu retten. Um Kreativität zu erhalten und zu fördern, sollten Unternehmen aufhören, in starren bestehenden Prozessen zu agieren. Wer Mitarbeitern mehr Freiraum in der Gestaltung ihres Arbeitsalltags lässt, der gibt ihnen auch mehr Spielraum für die Entwicklung neuer Ideen und Innovationen. So erhöhen Unternehmen auch gleichzeitig ihre Zukunftsfähigkeit und die Motivation ihrer Angestellten. www.avaya.de

— Unternehmensbeitrag ADT —

Sicherheit wird nachhaltig Urbanisierung, Globalisierung, Vernetzung: neue Herausforderungen für das Zusammenleben von morgen

Moderne Technologie eröffnet durch einen zunehmend vernetzten Lebensraum heute viel mehr Menschen dauerhafte Chancen auf den Zugang zu Gesundheit, Bildung und Arbeit. MenRoland Y. Billeter, schen und RegiePresident ADT rungen sehen sich Continental Europe überall auf der Welt gleichzeitig auch ganz neuen Risiken gegenüber, die sich aus globalen Entwicklungen wie Urbanisierung, Migration,

Terrorismus oder Ressourcenknappheit ergeben. Für das friedliche Zusammenleben von Menschen und für unseren gesamten wirtschaftlichen Wohlstand bleibt Sicherheit deswegen eine unverzichtbare Voraussetzung. Der ganzheitliche Schutz des privaten und öffentlichen Raums bildet so eine der größten Herausforderungen für globale Sicherheitsanbieter wie ADT. Ein breites Lösungsportfolio alleine reicht dabei nicht aus. Auch im Sicherheitsmarkt spielen bei der Produktund Lösungsentwicklung heute vielmehr Faktoren wie Nachhaltigkeit, Flexibilität durch Skalierbarkeit und Effizienzgewinn eine immer wichtigere Rolle. Als

Sicherheitsexperten schaffen wir durch sinnvoll vernetzte Lösungskomponenten einen Mehrwert, der dem Anwender dauerhaft nützt. Durch die Einbindung klassischer IT und das Angebot IP-basierter Lösungen wird Sicherheit immer mehr zu einem „Value Added Service“ innerhalb der IT/TK-Kommunikation. Vernetzte Sicherheitssysteme bieten auch ganz neue Chancen: Wir wissen nicht erst seit aktuellen Katastrophenszenarien, wie lebenswichtig die Erhaltung funktionierender, ausfallsicherer Versorgungsund Dienstleistungseinrichtungen ist. Als Konzernverbund mit den drei Brands ADT, TOTAL WALTHER und CKS

Systeme sind wir in der Lage, intelligente ganzheitliche Lösungen für alle Bereiche und alle vertikalen Märkte anzubieten, die weit über Sicherheit hinausgehen. Sicherheitsanbieter wie ADT werden durch Service und Dienstleistungen heute nicht selten zu ganzheitlichen Facility Managern und tragen so entscheidend zu mehr Effizienz, Mobilität, Lebenskomfort und damit zu einem auch morgen noch sicheren Zusammenleben in einer sich verändernden, immer neu herausfordernden Welt bei.

www.adt-deutschland.de


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Prämierung der besten Ideen Innovationspreise sind mehr als glamouröse Veranstaltungen – sie halten das Bewusstsein dafür wach, wie wichtig Innovation für das ökonomische Fortkommen ist. Die Redaktion stellt einige der wichtigsten Wettbewerbe vor

BRanchenübergreifende preise Deutscher Zukunftspreis des Bundespräsidenten Bundespräsident Christian Wulff würdigt Forscher und Entwickler, „die durch exzellente Forschung überzeugende Produkte auf den Markt bringen“. Neben der Förderung von Technik und Innovation ist die Zielsetzung, junge Menschen für Aufgaben in Wissenschaft und Technik zu begeistern. 2011 sind drei Wissenschaftlerteams nominiert; sie tüfteln an intelligenten Assistenzsystemen für Autofahrer, gewinnen Energie aus dünnen Molekülschichten und haben ein effektives Photovoltaik-System entwickelt. Die Preisverleihung findet im Dezember statt. www.deutscher-zukunftspreis.de Deutscher Innovationspreis Eine Jury aus Fachjournalisten, Chefs großer Konzerne und Fachleute aus Verbänden und Forschung wählt jedes Jahr Innovationen aus. Prämiert werden „herausragende, zukunftsweisende Innovationen deutscher Unternehmen, die mit ihrer Innovationskraft Geschäft und Märkte verändern“. Ausgezeichnet wurden etwa eine umweltfreundliche Glaskeramik-Kochfläche, eine neuartige Behandlungsmethode zur Kariesinfiltration, eine Verfahrensinnovation zur Auflösung von Cellulosefasern, ein abfallfreies Produktionsverfahrens für Dichtungen und eine Strahlentherapie bei Brustkrebs. www.der-deutsche-innovationspreis.de Innovationspreise der Länder Beinahe jedes Bundesland schreibt seinen eigenen Innovationspreis aus. Die Preisgelder sind mit bis zu 50.000 Euro (Bayerischer Innovationspreis) recht üppig. Zielgruppe sind meist Start-Ups sowie kleine und mittlere Unternehmen. Auch Handwerksbetriebe sind angesprochen. Eine immer größere Rolle spielen – neben dem ökonomischen Potenzial – soziale Faktoren und Nachhaltigkeitskritierien. Auf den Internetseiten der Landesministerien für Wirtschaft finden sich entsprechende Hinweise. GroSSer Preis des Mittelstandes Er gilt als eine der begehrtesten Wirtschaftsauszeichnungen: der von der Oskar-PatzeltStiftung ausgelobte „Große Preis des Mittelstandes“. Jedes Jahr im November werden Kommunen und Verbände, Institutionen und Firmen aufgerufen, mittelständische Unternehmen ihrer Region zum Wettbewerb zu nominieren. Hervorragende Unternehmen aus Industrie, Dienstleistung, Handel, Handwerk und Gewerbe werden ausgezeichnet. Preisträger werden mit bundesweitem öffentlichen Interesse belohnt. www.mittelstandspreis.com Hermes Award Ein Marketing-Paket im Wert von rund 100.000 Euro erhält der Preisträger des von der Hannover Messe ausgeschriebenen Technologiepreises. Ausgezeichnet werden herausragende technische Innovationen, die bereits industriell erprobt sind. Preisträger wie Nominierte erhalten damit die Aufmerksamkeit von internationalen Top-Entscheidern aus Wirtschaft, Forschung und Politik und eine starke Medienpräsenz. 2011 wurde ein innovatives Dampfspritzverfahren ausgezeichnet. www.hannovermesse.de Innovationspreis der deutschen Wirtschaft Bis zum 30. September noch kann man seine Idee beim Wirtschaftsclub Rhein-Main e.V. einreichen. Der älteste deutsche Innovationspreis zeichnet Jahr für Jahr die besten Ideen in den Kategorien Start-Up Unternehmen, Mittelständische Unternehmen und Großunternehmen aus. Bewertungskriterien sind neben dem Kundennutzen Kreativität, Marktpotenzial und Wirtschaftlichkeit. Auch der gesellschaftliche Nutzen der Idee wird gewertet. Preisträger werden im Februar 2012 im Rahmen einer festlichen Gala im Palais Thurn und Taxis, Frankfurt, von Forschungsministerin Annette Schavan ausgezeichnet. www.innovationspreis.com

BRanchenspezifische preise Stahl-Innovationspreis All drei Jahre prämiert die Stahlbranche die wichtigsten Innovationen ihrer Branche in vier Kategorien. Ein Sonderpreis würdigt den innovativsten Beitrag zum Klimaschutz mit Stahl. Veranstalter ist das Stahl-Informations-Zentrum, eine Organisation der Stahl erzeugenden und verarbeitenden Unternehmen in Deutschland. Die Gewinner werden in einer Dokumentation sowie in einer Wanderausstellung präsentiert. Der Preis ist mit insgesamt 70.000 Euro dotiert. www.stahl-info.com Innovationspreis Altenpflege Auf der Messe „Altenpflege“, die abwechselnd in Hannover und Nürnberg stattfindet, werden jedes Jahr Ideen, Produkte, Konzepte und Dienstleistungen für die Altenhilfe ausgezeichnet. Bewertet werden Innovationsgrad, Nutzerfreundlichkeit, Marktfähigkeit, Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Design. Sieger dieses Jahres wurde der Demenzsessel „Thevo Chair“ – ein Schaukelstuhl, bei dem sowohl Sessel als auch Schemel schaukeln. www.altenpflege-messe.de Innovationspreis-IT Die „Initiative Mittelstand“ vergibt jedes Jahr den Innovationspreis-IT. Eine Fachjury bewertet über 2.000 Produkte in 35 Kategorien nach den Kriterien Innovationsgehalt, Praxisrelevanz, Marktreife und Eignung für den Mittelstand. Eine IT-Bestenliste zeigt Sieger, Nominierte und qualifizierte Lösungen des Innovationspreis-IT. Als Preise winken Marketing-Leistungen. www.imittelstand.de/innovationspreis Innovationspreis in Medizinisch/Pharmazeutischer Chemie Der Preis würdigt herausragende wissenschaftliche Publikationen und Ergebnisse in der medizinisch/pharmazeutischen Chemie und wird von der Deutschen Pharmazeutischen Gesellschaft (DPhG) und der Gesellschaft Deutscher Chemiker (GDCh) vergeben. Das Preisgeld umfasst 5.000 Euro, Veröffentlichungen dürfen nicht länger als drei Jahre zurückliegen. Die Preisvergabe erfolgt im Rahmen der Jahrestagung „Frontiers in Medicinal Chemistry“. Vorschläge können noch bis 1. Dezember 2011 eingesandt werden. www.gdch.de oder www.dphg.de


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

— Unternehmensbeitrag GÜNZBURGER STEIGTECHNIK —

Foto: Günzburger Steigtechnik

Mit Steigtechnik ›Made in Germany‹ auf dem Höhenflug Innovativ, erfolgreich und ausgezeichnet: Günzburger Steigtechnik erhält großen Preis des Mittelstandes – Sonderkonstruktionen international sehr gefragt. Ahnlich wie diese Konstruktion wird das neue Wing-Dock der Fluggesellschaft »Emirates« aussehen.

Qualität aus Günzburg kommt an: Die Günzburger Steigtechnik GmbH kann sich über einen hohen Auftragseingang freuen, den das Unternehmen eindeutig seinem Qualitätssiegel »Made in Germany zuschreibt. Mehrere Großaufträge, darunter auch ein modulares Tragflächen-Dock für die angesehene Fluggesellschaft »Emirates« in Dubai und eine Laufsteganlage für ein Unternehmen der Siemens-Gruppe, bescherten dem Traditionsunternehmen jüngst eine kumulierte Auftragssumme von 1,5 Millionen Euro. »Das tut richtig gut, denn das Vertrauen internationaler Kunden sichert natürlich die Arbeitsplätze an unserem Standort in Günzburg. Es ist richtig, dass wir uns voll zur Qualität ›Made in Germany‹ bekennen, denn dadurch haben

wir einen echten Wettbewerbsvorteil«, sagt Geschäftsführer Ferdinand Munk. Die Günzburger Steigtechnik GmbH ist das erste Unternehmen überhaupt, das vom TÜV Nord mit dem zertifizierten Herkunftsnachweis »Made in Germany« ausgezeichnet wurde und somit von neutraler Seite bestätigt bekam, dass es sich bei den Produkten aus Günzburg um Qualitätsprodukte aus deutscher Fertigung handelt. Jetzt trägt das Unternehmen laut Firmenchef Munk die ersten Früchte: Nicht nur die staatliche Airline der Vereinigten Arabischen Emirate, und die Siemens-Gruppe, sondern auch ein internationaler Werkzeughersteller vertrauen auf das Know-how der Steigtechnik-Spezialisten. Der namhafte Hersteller orderte 7000 Logistikgeräte aus dem Se-

rienprogramm der Günzburger Steigtechnik für eine groß angelegte Promotionaktion. »Für die Emirates waren die hohe Produktqualität und die Zuverlässigkeit des Herstellers wichtige Kriterien. Hier hat das Qualitätszertifikat ›Made in Germany‹ mit den Ausschlag gegeben, um den Auftrag zu erhalten«, so die Unternehmensleitung. Die Steigtechnikexperten liefern nun ein zwölfteiliges Tragflächen-Dock für die Wartung von Flugzeugen der Typen Boeing B-777-200/300 sowie Airbus A 340-300/500 und A330-200. »Schon bei der Dubai Airport Show im April haben wir gespürt, dass ›Made in Germany‹ ein absolut gewichtiges Argument ist. Dort hatte sich auch der Emirates-Auftrag angebahnt. Umso toller ist es natürlich, dass wir den

Was nützt es, wenn man hoch hinaus will, aber der Gipfel fehlt?

Auftrag aus Dubai jetzt auch abschließen konnten. Das zeigt, dass wir mit unserer Philosophie genau richtig liegen«, erklärt Ferdinand Munk, dem die Sicherung der Arbeitsplätze am Standort Günzburg sehr am Herzen liegt. Insgesamt freut sich Munk, „dass wir auch international immer stärker wahrgenommen werden. Denn genau das ist unser Ziel. Und hier es wichtig, dass ich mich voll und ganz auf unser gut ausgebildetes Team am Standort Deutschland verlassen kann.“ Nicht zuletzt die Begeisterung und Flexibilität der Steigtechnik-Mitarbeiter seiein solides Fundament für den gesunden Wachstumskurs und die Innovationskraft des Unternehmens. www.steigtechnik.de

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in|pact media Verlag

KOLUMNE

Der steinige Weg in die Wissensgesellschaft Das deutsche Bildungssystem gilt als leistungsschwach und zu undynamisch im internationalen Vergleich. Bildungsexperten geben sich dagegen optimistisch.

»Grün ist sexy« Unsere Autorin Marie Fink macht sich für nachhaltige Produkte stark Ein kleines Steak, eine Autofahrt zur Bäckerei, ein Wochenendflug nach Übersee: Jeder Mensch trägt täglich gemütlich zur Erderwärmung bei. Nicht so der erzkonservative Präsidentschaftskandidat Rick Perry. Er bezeichnet den Klimawandel als Manipulation von Wissenschaftlern. Er glaube einfach nicht an das Phänomen der globalen Erwärmung. Klar, ein Texaner möchte nichts davon hören, dass bei seinem Lieblings-Energieträger Öl Mengen von CO2 ausgestoßen werden. Fossiles Gedankengut ist nicht gerade förderlich für die Zukunft einer führenden Industrienation. Schade, dass Bremsklötze Obama daran hindern, grüne Technologien zu fördern und eine echte Energiewende einzuläuten. Schön, dass unser Koalitionsgipfel diese hierzulande soeben eingeläutet hat. Denn die „Erneuerbare Energien“-Branche ist nicht nur in der USWirtschaft eine der dynamischsten, auch hier verraten die Wachstumsraten: Da ist Luft nach oben. Bei uns würde Mr. Perry nicht gewählt werden. 95 Prozent der Deutschen halten den Ausbau erneuerbarer Energien für wichtig. Nach einer Studie des DIW profitieren gerade traditionelle deutsche Industriebranchen wie Maschinen- und Anlagenbau von Aufträgen aus der Regenerativbranche. Grüne Technologien und Produkte sind voll im Aufwind. Aber ist es nicht schon immer so gewesen, dass Sinneswahrnehmungen in Zusammenhang mit Natur sich stimulierend auf die Psyche auswirken? Konsumenten finden grün ziemlich begehrenswert: Hochwertig und nachhaltig erzeugter Inhalt bricht zum Beispiel in der Naturkosmetik alle Umsatzrekorde. Bio Beauty rettet nicht nur die Haut und die Welt, der Natur-Hype bringe enorme Zuwachsraten, so die Kosmetik-Big Player. Wurden – neben dem Post-it! – der Kühlschrank und die Boeing 707 noch zu wichtigen Innovationen des 20. Jahrhunderts gekürt, so wird es für unsere Zukunft sicherlich ein grünes Produkt sein: Sugru heißt die brillante Erfindung einer jungen Designerin, die unser aller Beisteuer zur Erderwärmung ein wenig senken könnte. Der Superkitt ist nicht nur ein Geniestreich, sondern ein Megaseller. Alles Kaputtes kann man damit wieder ganz machen. Weniger Müll und weniger Emissionen: Ein Heil für die Ozonschicht. Das Leben kleben – wie verlockend!

Klaus Lüber / Redaktion

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und 500.000 Studienanfänger, 125.000 mehr als in den letzten Jahren, strömen dieses Jahr in die deutschen Universitäten. Und dabei treffen diese „doppelten Abiturjahrgänge“ – noch bis 2013 werden Schüler der alten 13-jährigen mit der Generation der neuen 12-jährigen Gymnasiallaufbahn gemeinsam ihren Abschluss machen – auf ein Hochschulsystem, das nicht gerade im Ruf steht, mit einer Dynamik wie dieser sinnvoll umgehen zu können. Im internationalen Vergleich, so die aktuelle Bildungsstudie der OECD, gehört Deutschland zu den Ländern mit den geringsten Bildungsausgaben. Und auch die Qualität der deutschen Unis lässt, verglichen mit den Top-Adressen aus anderen Ländern, scheinbar zu wünschen übrig: Die beiden renommiertesten Uni-Ranglisten, das Shanghai- und das TimesHigherEducation (THE)-Ranking, führen die TU-München als bestes deutsches Institut lediglich auf Plätzen um den 50sten Rang. Allerdings gibt es selbst unter den pessimistischsten deutschen Bildungsexperten kaum jemanden, der solche Zahlen nicht grundlegend relativiert wissen will. „Ich bin eigentlich gerade wieder sehr zuversichtlich“, konstatiert beispielsweise Dieter Dohmen, Direktor des Forschungsinstituts für Bildungs- und Sozialökonomie (FiBS) in Berlin. „Unser Ausbildungssystem wird in den nächsten Jahren deutlich an Dynamik aufnehmen. Die OECD-Zahlen sind da meiner Meinung nach nicht sehr genau.“ Schließlich müsse man, so Dohmen, die besondere, hierzulande schon spürbare Überalterung der Gesellschaft mit berücksichtigen. „Bezogen auf die tatsächliche Anzahl der Menschen im Bildungssystem liegen wir mit unserem Ausgaben im europäischen Durchschnitt.“ Auch das vermeintlich schlechte Abschneiden deutscher Elite-Unis im internationalen Vergleich halten Fachleute für wenig aussagekräftig, um die wirkliche Situation an einheimischen Hochschulen zu beschreiben. „Die Methodik der bekannten Rankings ist deutlich auf angloamerikanische Hochschulen zugeschnitten“, betont beispielsweise Isabel Roessler vom Centrum für

Hochschulentwicklung (CHE) in Gütersloh. Vor allem die starke Gewichtung der Publikationsanalyse englischsprachiger Veröffentlichungen ließe deutschen Universitäten im Augenblick kaum eine Chance auf gute Platzierungen. Ungeachtet der Auslegung mehr oder weniger glaubwürdiger Statistiken: Fragt man nach der konkreten Ausbildungssituation deutscher Studenten, zeigt sich ein klarer Trend zur flächendeckenden Akademisierung der Berufstätigen. Laut Zahlen des Deutschen Studentenwerks absolviert bereits die Hälfte der aktuell 2,2 Millionen Studierenden eine Hochschulausbildung nach dem Bachelor/Master-System, einem internationalen Standard, der, so die Prognose vieler Bildungsexperten, auf lange Sicht die Art und Weise unsere Berufsausbildung revolutionieren wird. „Der Trend zum Hochschulstudium wird sich deutlich verstärken“, so Dieter Dohmen vom FiBS. „Im Laufe seines Erwerbslebens wird in Zukunft jeder Deutsche mal eine Hochschule von Innen sehen.“ Eine Situation, wie man sie heute bei PISA-Spitzenreitern wie Finnland oder Korea faktisch schon antreffen kann. Allerdings, auch da sind sich Bildungsexperten einig, müsste man hierfür dringend das System der Hochschul- und Bildungsfinanzierung reformieren. Ein durchschnittliches Master-Studium schlägt schnell mit etwa 10.000 Euro Studiengebühren im Jahr zu Buche, und die Möglichkeiten, ein Darlehen aufzunehmen oder sich über ein Stipendium zu finanzieren, sind immer noch beschränkt. Laut Erhebung des Deutschen Studentenwerkes erhalten lediglich drei Prozent aller Studierenden ein Stipendium, und davon wiederum nur 1,5 Prozent eine echte Elitenförderung, die das durchschnittliche studentische Budget von 812 Euro im Monat abzudecken vermag. Auch die Möglichkeit, über sogenannte Public Private Partnerships (PPP) Finanzmittel extern zu akquirieren, bei amerikanischen und britischen Elite-Unis längst gang und gäbe, wird hierzulande bislang nur äußerst verhalten genutzt.


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

Dynamischer Mittelstand Kleine und mittlere Unternehmen haben einen erheblichen Anteil an der Stärke des Wirtschaftsstandorts Deutschland

Lars Klaassen / Redaktion

B

ei der Erschließung von Märkten können kleine und mittlere Unternehmen (KMU) besonders flexibel und schnell reagieren. Dies gilt auch für neue Forschungsfelder, in denen die Geschwindigkeit im Innovationsprozess über den Erfolg entscheidet. Zwar wird die industrielle Forschung und Entwicklung (FuE) in Deutschland nach wie vor von den Großunternehmen getragen, doch nimmt die Bedeutung der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) immer mehr zu. So konnten die KMU mit unter 500 Beschäftigten im Jahr 2007

einen Zuwachs der internen FuE-Aufwendungen von über 13 Prozent verzeichnen, die großen Unternehmen 3,3 Prozent. Diese Entwicklung verzeichnete der FuEDatenreport 2010 des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft: „Damit ist der Anteil der KMU an den internen FuE-Aufwendungen aller Unternehmen erstmalig auf über 15 Prozent gestiegen.“ Über drei Viertel aller FuE-Beschäftigten waren 2007 zwar in Großunternehmen tätig. Doch der Datenreport sieht die größte Dynamik auch hier bei den Kleineren. So stieg die Zahl der FuE-Beschäftigten in Großunternehmen um lediglich 0,8 Prozent, während die KMU um 13,6 Prozent zulegten. Auch im längerfristigen Vergleich zeigen sich die KMU immer mehr als Beschäftigungsmotor in Forschung und Entwicklung. So ganz ohne die Großen geht es aber auch bei den Kleineren oft nicht. Viele forschungsintensive KMU sind in der Mitte der Wertschöpfungskette verortet. Der Marktzugang mit Endprodukten liegt oftmals bei großen Unternehmen. Erst durch die Zusammenarbeit in Clustern oder Konsortien wird KMU der Marktzugang erleichtert. Damit mehr Innovationen den Weg zu Kunden finden, schuf das BMBF 2007 den Spitzencluster-Wettbewerb. „Die Zusammenarbeit von KMU und

großen Unternehmen in BMBF-geförderten Konsortien gibt Sicherheit“, so Ferdinand Knauß, Sprecher des Ministeriums. Ganz nebenbei wirkt die Förderung der regional verorteten Cluster – über einen Zeitraum von bis zu fünf Jahren – als Instrument regionaler Strukturpolitik: vom Ruhrgebiet über München bis nach Thüringen oder Sachsen. Während die Großen meist durchaus in der Lage sind, aus eigener Kraft Forschung und Entwicklung zu betreiben, haben die KMU schon damit zu tun, überhaupt Zugang zu einer Förderung zu finden: „Da auf der Ebene des Bundes, der Bundesländer und der EU zahlreiche sehr heterogene Fördermöglichkeiten existieren, hat sich eine kaum überschaubare Fördervielfalt ergeben“, so die Expertenkommission Forschung und Entwicklung (EFI) in ihrem Bericht 2009; sie merkt aber auch an: „Wichtige Maßnahmen zur Vereinfachung und Erhöhung der Transparenz sind in Angriff genommen worden.“ Mit KMU-Innovativ hat das BMBF ein Programm geschaffen, das genau dort greift: Ein „Lotsendienst“ berät die Unternehmen, die Bearbeitung von Skizze und Antrag dauert garantiert nicht länger als vier Monate und die Bonitätsprüfung ist im Unterschied zu anderen Programmen vereinfacht.

— Gastbeitrag IHK-Darmstadt —

Fachkräfte für die Engineering-Region

Unsere Ingenieure erfinden Watt ihr Volt.

IHK-Hauptgeschäftsführer Dr. Uwe Vetterlein über Initiativen gegen den Fachkräftemangel in Südhessen. Fehlende Fachkräfte machen Unternehmen mehr und mehr zu schaffen. Die Region Darmstadt Rhein Main Neckar ist einer der führenden Technologiestandorte Deutschlands. Wie hilft die Industrieund Handelskammer (IHK) Darmstadt den Unternehmen, damit sie trotzdem gute Leute finden?

Dr. Uwe Vetterlein: Südhessen wird nicht ohne Grund als „Engineering Region“ vermarktet. Zum einen sitzen hier Hochschulen und Forschungseinrichtungen wie die Technische Universität (TU) Darmstadt, mehrere Fraunhofer Institute oder das Helmholtz-Institut für Schwerionenforschung. Zum anderen sind Firmen wie Merck, Software AG, Pirelli und Opel seit Jahrzehnten hier zu Hause. In den führenden Branchen besteht ein enormer Bedarf an qualifizierten Fachkräften, und zwar akademischen und nicht-akademischen. Unsere Strategie setzt bei den Kommunen, den Schulen, den Unternehmen und den Hochschulen an.

ben und attraktiv für High Potentials von anderswo sein. Wir bauen zum Beispiel mit der Hochschule Darmstadt ein Duales Studienzentrum auf, um Betrieben wie auch Schulabgängern maßgeschneiderte Qualifizierungsangebote anbieten zu können. Das Duale Studium verbindet die Theorie der Hochschulen mit dem Kompetenzerwerb im Betrieb. Davon profitieren beide Seiten. Dies betrifft akademische Berufe, was ist mit der klassischen Lehre?

Auf diesem Gebiet haben wir ein tolles Projekt gestartet: die so genannte Zukunftswerkstatt. In einem speziell ausgestatteten Raum in den weiterführenden Schulen können sich Schüler von der siebten Klasse an über Berufe informieren, Unternehmen kennen lernen und Bewerbungstrainings machen. Die Pilotschule hat die Quote der Schulabgänger, die nach Schulabschluss sofort einen Ausbildungsvertrag unterschreiben konnten, verdoppelt.

Was genau heißt das?

Wir wollen, dass möglichst viele Hochschulabgänger in der Region kleben blei-

www.darmstadt.ihk.de

Als Erfinder des Automobils standen wir

berg das Autoland Nummer 1. Wir sagen das in

schon immer etwas unter Strom. Die Geschichte

aller Bescheidenheit, denn wir ruhen uns nicht

des Automobils begann in Baden-Württemberg

auf den Erfolgen der Vergangenheit aus. Unser

und wird auch hier fortgesetzt. Seitdem Carl

Antrieb ist der Motor für eine ressourcenscho-

Benz und Gottlieb Daimler 1886 die ersten

nende elektromobile Zukunft – und dazu muss

motor getriebenen Automobile entwickelt haben,

man eben ein wenig unter Strom stehen. Am be-

ist die Welt kleiner und unsere Region größer ge-

sten, Sie steigen schnell bei uns ein:

worden – viel größer. Heute ist Baden-Württem-

auf www.bw-invest.de und www.e-mobilbw.de


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in|pact media Verlag

Investieren statt sparen! Viele Gründer in Deutschland scheitern an der mangelnden Finanzierung Jürgen W. Heidtmann / Redaktion

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er in Deutschland eine gute Idee hat, sollte sie auch gewinnbringend vermarkten können. In der Realität aber scheitern viele Gründer schon in der Finanzierungsphase. In kaum einem anderen Land kommen Unternehmer und Gründer so schwer an Kapital für innovative Projekte wie in Deutschland, so das Fazit des jüngsten Innovationsindikators von BDI und Deutsche Telekom Stiftung aus dem Jahr 2009. Seitdem hat sich zwar die Wirtschaftslage in Deutschland verbessert, auf dem Gebiet der Finanzierung indes hat sich nicht viel geändert: Die Deutschen sitzen auf ihrem Geld, statt es zu investieren. Gerade jungen, hoch innovativen Wachstumsunternehmen steht häufig nicht genügend Kapital zur Verfügung. Die Expertenkommission Forschung und Innovation der Bundesregierung sieht die schwierige Finanzierungslage immer noch als das zentrale Problem innovativer kleiner und mittlerer Unternehmen an. Die Bundesregierung und einige Konzerne versuchen, auf diesem Feld Abhilfe zu schaffen. So investiert etwa der „High-Tech-Gründerfonds“ Risikokapital in junge Technologie-Firmen, die viel versprechende Forschungsergebnisse wirtschaftlich umsetzen. Der Fonds ist eine Gemeinschaftseinrichtung des Bundesministeriums für

Wirtschaft und Technologie, der KfW-Bankengruppe und der Unternehmen BASF, Deutsche Telekom, Siemens, Robert Bosch, Daimler und Carl Zeiss. Er verfügt über rund 272 Millionen Euro, unter anderem für so genannte „Seed Finanzierungen“. Bis zu 500.000 Euro können Start-Ups erhalten, um ihr Vorhaben bis zum Prototypen oder zur Markteinführungen zu bringen. Seit 2008 werden durch das Gesetz zur Modernisierung der Rahmenbedingungen für Kapitalbeteiligungen (MoRaKG) Beteiligungen an forschungsintensiven Unternehmen steuerlich belohnt. Damit werden zusätzliche Anreize für die in Deutschland ansässigen rund 200 privaten und öffentlichen Kapitalbeteiligungsgesellschaften geschaffen, sich an jungen Unternehmen zu beteiligen. Der Bundesverband Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften in Berlin (www.bvkap.de) gibt Hilfestellung bei der Suche nach Kapitalgebern; die Renditeerwartung ist allerdings mit mindestens 25 Prozent recht hoch. Im BVK sind auch die öffentlich geförderten mittelständischen Be-

teiligungsgesellschaften organisiert. Sie sind nicht in erster Linie renditeorientiert, Gesellschafter sind Kammern, Verbände und Banken. Die mittelständischen Beteiligungsgesellschaften sind in allen Bundesländern vertreten und investieren Beteiligungssummen ab 100.000 Euro, viele bieten aber auch Sonderprogramme für Existenzgründer mit verbilligten Konditionen ab 20.000 Euro an. Interessant in diesem Zusammenhang ist das Business Angels Network Deutschland (www.angelinvestmentnetz.de). Die Business Angels sind Privatpersonen oder Unternehmer, die nicht nur Beteiligungskapital zur Verfügung stellen, sondern Gründern ihre Erfahrungen weitergeben. Die Bundesregierung lobt sich selbst für die Unternehmenssteuerreform. Die Absenkung der Unternehmensbesteuerung unter 30 Prozent schaffe bei den Unternehmen finanzielle Freiräume, die Investitionen in Forschung und Entwicklung zu Gute kommen könnten. Dazu zwingen kann sie jedoch niemand.

Energiefressern auf der Spur Wie man mit preiswerten Mitteln Heizkosten spart

Hans Schürmann / Redaktion

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er nächste Winter kommt bestimmt. Rund 80 Prozent des Energieverbrauchs im privaten Haushalt werden durch die Heizung und Warmwasserbereitung verursacht. Sie sind der größte Kostenfaktor im Haus. Wer sich rechtzeitig Gedanken über eine Reduzierung der Heizkosten macht, spart nicht nur bares Geld, sondern verringert gleichzeitig den CO2Ausstoß und schont dadurch die Umwelt. Es muss aber nicht gleich eine neue Heizung sein, vor allem bei älteren Gebäuden lassen sich auch Gas- oder Ölverbrauch mit einfachen Mitteln reduzieren, etwa einer Wärmeisolierung hinter den Heizkörpern oder modernen Thermostat-Ventilen. In so genannten Heizkörpernischen sind die Hauswände besonders dünn, deshalb geht hier oft ein Großteil der Wärme nach außen verloren. Eine nachträgliche Dämmung an der Innenwand der Nische kann die Energieeffizienz merklich steigern. Die Absenkung der Raumtemperatur mit Hilfe von Thermostatventilen am Heizkörper um ein Grad Celsius

reduziert bereits die Energiekosten um etwa sechs Prozent. Je genauer ein Thermostatventil die Raumtemperatur einhalten kann, desto geringer ist der Energieverbrauch. Zu hohe Raumtemperaturen sind nicht nur ungesund und steigern die Gefahr von Erkältungen, sie verursachen auch unnötige Energiekosten. Laut Experten ist beispielsweise eine Temperatur von 20 Grad für Wohnund Arbeitsräume völlig ausreichend. Im Schlafzimmer sorgen 16 Grad für einen gesunden Nachtschlaf. Neben den klassischen Thermostatköpfen gibt es auch programmierbare Thermostate, die nur zu den eingegebenen Zeiten auf die gewünschte Temperatur heizen. Wer unsicher ist, ob sich ein Austausch der Temperaturregler lohnt, kann im Internet mit dem Thermostat-Check unter https://ratgeber.co2online.de ermitteln, wie hoch die Energieersparnis mit einem neuen Regler ausfallen würde. Ein anderer großer Energieschlucker sind Umwälzpumpen von Heizungsanlagen. Rund zehn Prozent des jährlichen Stromverbrauchs im Haus verursacht eine betagte Pumpe, das ist meist mehr als Waschmaschine und Kühlschrank zusammen. Ist die Pumpe ungeregelt,

rotiert sie auch in den Sommermonaten mit gleicher Leistung weiter. Intelligente Hocheffizienzpumpen hingegen sind nur dann aktiv, wenn sie wirklich gebraucht werden. Eine Drehzahlregelung und ein sogenannter „EC-Motor“ in einer hocheffizienten Umwälzpumpe senken den Stromverbrauch auf ein Viertel. Über die eingesparten Stromkosten amortisieren sich diese modernen Umwälzpumpen bereits nach kurzer Zeit, trotz des höheren Kaufpreises. Näheres unter www.sparpumpe.de. Ein anderes Problem: In vielen Heizungskellern sind die Umwälzpumpen falsch eingestellt oder überdimensioniert. Das führt dazu, dass die von der Heizung am weitesten entfernten Heizkörper nicht ausreichend mit Heizwasser versorgen werden, um die Räume zu heizen. Vielfach wird deshalb die Leistung der Heizung oder die Leistungsstufe der Umwälzpumpe erhöht. Das Ergebnis: ein unnötig hoher Verbrauch an Wärme oder Strom. Hier hilft ein sogenannter hydraulischer Abgleich bei dem die Wärmeverteilung so eingestellt wird, dass alle Heizkörper gleichmäßig mit Heizwasser versorgt werden. Danach arbeitet die gesamte Heizungsanlage mit einem um bis zu 15 Prozent höheren Nutzungsgrad.


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ZUKUNFT DEUTSCHLAND

— Unternehmensbeitrag solving efeso —

Ein innovationsfreundliches Klima macht Ideen serienreif Interview mit Sebastian Diers, Senior Manager bei der Unternehmensberatung Solving Efeso Deutschlands Forschungslandschaft zählt zur Weltspitze. Trotzdem entstehen hierzulande vergleichsweise wenige Produktinnovationen. Woran hakt es?

Wir haben viele gute Ideen in Deutschland. Der Weg von der Idee zur marktreifen Produktinnovation wird jedoch häufig unterschätzt. Erst durch die passenden Produktions- und Geschäftsprozesse kann ein Unternehmen von guten Ideen auch wirtschaftlich profitieren. Für diese Zusammenhänge gibt es in Deutschland ein zu geringes Bewusstsein.

Wie können Unternehmen ein innovationsfreundliches Klima schaffen?

Was sind die größten Innovationskiller, die Ihnen in den Unternehmen begegnen?

Unternehmen sollten kontinuierlich daran arbeiten, Produktion und Geschäftsprozesse zu verbessern. Wir arbeiten beispielsweise mit vielen Kunden vergleichsweise langfristig zusammen. Während der gesamten Projektlaufzeit helfen wir dabei, notwendige Verbesserungen zu erkennen und umzusetzen. Dadurch entsteht eine Unternehmenskultur, in der Mitarbeiter auf allen Ebenen es gewohnt sind, das Althergebrachte zu hinterfragen. Das ist die wichtigste Voraussetzung für Innovation.

Da gibt es mehrere wichtige Punkte: Zum Einen berücksichtigen Konzepte für Neuprodukteinführungen meist nicht die tatsächlichen Gegebenheiten im operativen Tagesgeschäft. Außerdem gibt es meist keine effizienten und strukturierten Abläufe, wie eine innovative Idee bis zur wettbewerbsfähigen Serienreife gebracht werden kann. Häufig werden auch Kosten und Standortfaktoren in den Vordergrund gestellt wenn über Innovationen diskutiert wird. Mit einer systematischen Vorgehensweise sind das jedoch nicht die ausschlaggebenden Faktoren.

Was können Unternehmen selbst dagegen tun? Was raten Sie Unternehmenslenkern?

Setzen Sie sich intensiver mit der Frage auseinander, wie Sie eine Idee zur Serienreife bringen. Wenn Innovationen Teil der Strategie sind – und das sollten sie – müssen sie intern mit der entsprechenden Bedeutung kommuniziert werden. Ein paar Schlagwörter im „Mission Statement“ reichen hier nicht aus.

www.solvingefeso.de

— Unternehmensbeitrag Interseroh —

Innenraumfarbe mit positiver CO2-Bilanz Die toom Baumärkte (REWE Group) bieten seit August den ersten Farbeimer an, der zu fast 100 Prozent aus recyceltem Kunststoff besteht. Gemeinsam mit dem führenden europäischen Farbenhersteller J.W. Ostendorf sowie den Recyclingprofis von Interseroh ist es damit erstmals gelungen, ein Produkt anzubieten, das zu nahezu 100 Prozent aus „Material aus der Gelben Tonne“ hergestellt ist – und das in seinen Materialeigenschaften Produkten aus Neuware entspricht. Detlef Riesche, als Geschäftsführer von toom Baumarkt für das Nachhaltigkeitsengagement des Unternehmens verantwortlich, erklärt, wieso man sich für dieses Material bei der Verpackung seiner beliebten Wandfarbe der Qualitätsmarke toom entschieden hat: „toom und die gesamte REWE Group stellen Nachhaltigkeit in den Vordergrund ihres Handelns – selbstverständlich auch bei unseren Produkten. So bedeutet die Verwendung eines Gebindes aus 100 Prozent recyceltem Kunststoff den logischen nächsten Schritt bei den toom Premiumfarben, die durch

das PRO PLANET-Label bereits als Produkte mit einer ökologischen Mehrleistung ausgewiesen werden. Das Interessante an dem Werkstoff procyclen® ist, dass er zu fast 100 Prozent aus alten Kunststoffen aus der Gelben Tonne hergestellt ist – und trotzdem die Produktion von so anspruchsvollen Objekten wie Farbeimern ermöglicht.“ Genau das war bislang ein Punkt, weshalb recycelte Kunststoffe vornehmlich für technisch weniger anspruchsvolle Produkte verwendet wurden, erklärt Kai Bastuck, Geschäftsführer der verantwortlichen INTERSEROH Pool-System GmbH.

„Konstante Qualität und Verfügbarkeit waren bislang immer Ausschlusskriterien für recycelte Kunststoffe. Durch unser neuartiges Verfahren haben wir es aber geschafft, dass nun erste Produkte aus procyclen® Einzug in die Geschäfte halten.“ Durch die garantiert hohen Qualitätsstandards von procyclen®, besonders in den technischen Materialkenndaten, brauchen Kunststoffverarbeiter auch nicht mehr vor recyceltem Kunststoff zurückschrecken, so Bastuck. Das bestätigt auch Dr. Hans-Joachim Weintz, Direktor der technischen Unternehmensentwicklung bei J.W. Ostendorf: „Während die Verwertbarkeit von recycelten Kunststoffen lange Zeit ein Problem für die Maschinen darstellte, gibt es mit procyclen® heute eine funktionierende Alternative, die den hohen Anforderungen an die mechanischen und hygienischen Eigenschaften für die Verwendung von Farbgebinden voll entspricht.“ Außerdem sprächen neben den Qualitätsparametern noch zwei weitere entscheidende Kriterien für procyclen®: „Die Versorgungssicher-

Wirtschaftsfaktor TECHNOLOGIE Innovationen als Wachstumstreiber

Die deutsche Industrie ist der Schlüssel zum Wohlstand. Motor der Branche sind technische Innovationen

heit sowie stabile Preise.“ Denn Interseroh gewinnt seine Rohstoffe aus den Gelben Tonnen, die in jeder Stadt am Straßenrand stehen. Und nicht zuletzt trägt die Verwendung von recycelten Rohstoffen zu nachhaltigem Verhalten bei: Denn die weggeworfenen Einwegverpackungen aus den Gelben Tonnen werden in den Produktionskreislauf zurückgeführt und natürliche Ressourcen geschont. www.recycled-resource.com

Liegt am Donnerst 8. Dezem ag, ber 2011 , dem Han delsblatt bei.

In unserer Themenzeitung erläutern Experten und Fachjournalisten, wie Innovation unsere Wirtschaft antreibt. Nutzen Sie unsere Publikation, um Ihre Ideen, Produkte, Entwicklungen oder interdisziplinären Ansätze zu kommunizieren. Vervollständigen Sie das Meinungsbild der Leser mit Ihrem Beitrag! Für weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung: Tel. +49 (0)30 / 250 40 830 • kontakt@inpactmedia.com • www.inpactmedia.com


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