Zukunft Medizin – Innovationen für die Gesundheit

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MAI 2013

ZUKUNFT MEDIZIN

Innovationen für die Gesundheit FORSCHUNG Volkskrankheiten Seite 3

AUFKLÄRUNG Pollenallergie Seite 6

BEHANDLUNG Zahnmedizin Seite 10

»ZUKUNFT MEDIZIN« ist eine unabhängige Publikation des in|pact media Verlags und liegt der Gesamtauflage des Handelsblatts bei.


GRUSSWORT

in|pact media Verlag

Liebe Leserinnen, liebe Leser, wird über Medizin diskutiert, dann oft über Kostenzwänge, Versicherungsbeiträge und Nutzenevaluationen. Es ist wohltuend, nach Debatten dieser Art mit Forscherinnen und Forschern in Firmen zu sprechen, die an der Zukunft der Medizin arbeiten. Denn diese haben das eigentliche Ziel nicht aus den Augen verloren: dass morgen mehr Patienten besser geholfen werden kann als heute! Sie haben eine Mission und lassen nicht los, bis ein Medikament oder ein medizin-technisches Gerät erfunden ist, das das leistet. Weil es diese Forscherinnen und Forscher und ihre Techniker-Teams gibt, bin ich optimistisch für die Zukunft der Medizin: BIRGIT FISCHER Es sollte nicht mehr allzu lange hin sein, bis auch Krankheiten wie Alzheimer oder LungenHauptgeschäftsführerin, Verband der forschenden Pharma-Unternehmen vfa krebs, die man heute nur zeitweilig aufhalten kann, ihren Schrecken verlieren. Deutschland kann froh sein, dass viele Firmen sich gerade diesen Standort für die medizinische Forschung ausgesucht haben – und dass es weltweit nach den USA die Nummer 2 ist, wenn es um die Erprobung neuer Therapien in den Kliniken geht. So werden Fortschritte der Medizin hier oft früher für die Patienten zugänglich als andernorts. Paradoxerweise führt das aber nicht dazu, dass diese Therapien nach der Markteinführung auch bald zum Therapiestandard für alle werden. Im Gegenteil: Hier ist Deutschland unter den Industrienationen oft mit am langsamsten. Deshalb sind noch ganz andere Innovationen nötig: solche, die die Patientenversorgung an Stelle des Schwarze Peter-Spiels „Kostenvermeidung“ ins Zentrum des Gesundheitswesens stellen. Das können neue Kooperationen und Bündnisse zwischen Wirtschaft, Wissenschaft und weiteren Akteuren sein – Programme etwa zur abgestimmten Behandlung von Chronikern unter Beteiligung von Kliniken, (Fach)arztpraxen, Krankenkassen und weiteren Anbietern. Doch fast das Wichtigste für den Einzug des medizinischen Fortschritts in Deutschland ist, dass Patienten, Leistungserbringer und Kostenträger überhaupt erfahren, was die akademische und industrielle Wissenschaft an Neuerungen hervorgebracht hat – und dass sie beizeiten die Chancen begreifen, die sie für jeden Betroffenen und für das Gesundheitswesen bedeuten. Diese Publikation kann einen Beitrag dazu leisten.

Auch a App für ls iPa & Table d ts

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Seite 3 Wohin die Reise geht

Seite 6 Kinderwunsch-Therapien

Spannende Jahre für die Medizin

Gefragt: Reproduktionsmedizin

Seite 10 Innovationen in der Zahnmedizin Implantationstechnik und Zahnersatz

Seite 4 Forum der Akteure Bernhard Calmer, bvitg Isabel Rothe, BAuA Joachim M. Schmitt, BVMed

Seite 8 Medizin-Technik

Seite 10 Medizinstudium im Wandel

Galerie

Reformstudiengänge setzen neue Schwerpunkte

Seite 6 Heuschnupfen-Zeit

Seite 8 Leben ohne Brille

Hinweis: Alle nicht mit dem Zusatz

Allergie-Therapien im Fokus

Moderne Sehschwäche-Korrekturen

sind Auftragspublikationen und damit

»Redaktion« gekennzeichneten Beiträge Anzeigen.

I m p r essum in|pact media GmbH Dircksenstraße 40 D-10178 Berlin T +49 (0) 30 802086 -530 F +49 (0) 30 802086 -539 E redaktion@inpactmedia.com www.inpactmedia.com

Chefredaktion Mirko Heinemann (V.i.S.d.P) Art Direction & Layout Katharina van der Mee PROJEKTLEITUNG Heinke Kegler

Autoren Philipp Grätzel von Grätz Jürgen W. Heidtmann Mirko Heinemann Sabine Philipp Dr. Ulrike Schupp LEKTORAT Jürgen W. Heidtmann

IllustrationEN Eléonore Roedel www.ro-edel.de Druck Axel Springer Druckhaus Essen-Kettwig

HERAUSGEBERin Sara Habibi Isfahani Anzeigenverkauf Heinke Kegler Geschäftsführung Edi Karayusuf Sara Habibi Isfahani

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ZUKUNFT MEDIZIN

Wohin die Reise geht... Viele sicher geglaubte Erkenntnisse werden derzeit infrage gestellt. Der Medizin stehen spannende Jahre bevor.

Philipp Grätzel von Grätz / Redaktion

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er sich fragt, wie sich Medizin und Gesundheitsversorgung in den nächsten Jahren entwickeln werden, der kann auf eine kleine Rahmenerzählung zurückgreifen. Sie geht so: Die Bevölkerung wird älter. Die Zahl chronischer Erkrankungen nimmt zu. Gleichzeitig werden die medizinischen Therapien dank stetiger Fortschritte in der Forschung zwar immer besser, aber auch immer teurer. Das ist deswegen ein Problem, weil der demographische Wandel die Zahl derer, die mit ihren Sozialversicherungsbeiträgen das System finanzieren, sinken lässt. Die Lösungen, die für dieses scheinbare oder tatsächliche Dilemma angeboten werden, variieren. Ärzte wollen mehr Prävention. Die Industrie will mehr Effizienz. Die Sozialdemokratie will mehr Staat. Die Wissenschaft will mehr Forschung. Und jeder will mehr Geld. Das ist alles durchaus legitim, zumal in einem Land, das im Vergleich mit anderen Industrienationen nicht übertrieben viel für Gesundheit ausgibt. Trotzdem stellt sich die Frage, ob die Herausforderungen, vor denen die Medizin ohne Zweifel steht, durch diese Rahmenerzählung hinreichend umrissen sind. Tatsache ist, dass weltweit die medizinische Forschung auf dem Gebiet der so genannten Volks- und Alterskrankheiten massiv ausgebaut wird. Neurodegenerative Erkrankungen, Krebs, Zuckerkrankheit, Herz-Kreislauf-Leiden, dazu noch Lungenerkrankungen und Infektionen: Das sind die großen Themen. In Deutschland wurde darum in den letzten Jahren ein allein bis zum Jahr 2015 rund 700 Millionen Euro schweres Förderprogramm vom Bundesforschungsministerium aufgelegt, die „Deutschen Zentren der Gesundheitsforschung“. Es handelt sich um sechs virtuelle Zusammenschlüsse herausragender deutscher Forschungseinrichtungen, die sich jeweils um eine der genannten Volkskrankheiten(gruppen) kümmern sollen, ein Konzept, das auch international Beachtung findet. Nun gibt es allerdings einen gewissen Widerspruch. Zwar werden die Forschungsanstrengungen im Bereich der Volks- und Alterserkrankungen gerne mit dem demographischen Wandel begründet. Nüchtern betrachtet gab es allerdings noch nie so viele gesunde oder zumindest einigermaßen gesunde alte Menschen wie heute. Vielleicht ist der Grund für den großen Forschungsbedarf ja ein anderer: Die biomedizinische Grundlagenforschung der letzten zwanzig Jahre hat so viel tradiertes Wissen über den Haufen geworfen, dass es selbst bei den lange Zeit wissenschaftlich als eher

langweilig geltenden Volkskrankheiten plötzlich wieder erhebliche Erkenntnisdefizite gibt. Die Konsequenz daraus ist die eigentliche Herausforderung, vor der die moderne Medizin steht: das, was meist ohne groß darüber nachzudenken als „individualisierte Medizin“ bezeichnet wird. Individualisierte Medizin bedeutet anzuerkennen, dass die Biologie deutlich komplizierter in die Hand zu drücken und ihm Kartenleser, ist, als die Medizin uns jahrzehntelang weisgeInternetanschluss und WLAN-fähiges Blutmacht hat. Das ist nicht nur erkenntnistheoretisch druckmessgerät ins Wohnzimmer zu stellen. interessant. Es hat auch enorme Konsequenzen für Wer ernsthaft erreichen möchte, dass (alte) MenGesundheitssystem und Gesundheitswirtschaft. schen ein Krankenhaus nur noch dann von Es bedeutet, dass die Zeit der großen klinischen innen sehen, wenn es unbedingt nötig ist, Studien und Blockbuster-Medikamente vorbei ist. der braucht keine Lifestyle-Infrastrukturen, sonEs bedeutet, dass dern erstens sozidie Diagnostik, und ale Integration und nicht nur die genezweitens echte, da»Individualisierte Medizin bedeutet tische Diagnostik, tentransparente Veran Bedeutung geanzuerkennen, dass die Biologie deutlich sorgungsnetze, die winnen wird. Es beauch mit Menschen deutet, dass es einen komplizierter ist, als die Medizin uns umgehen können, Schub für die Prädenen es wirklich jahrzehntelang weisgemacht hat. « vention geben wird, nicht gut geht. weil endlich PrävenDass das printionskonzepte entzipiell möglich ist, wickelt werden können, die nicht einfach dem staist längst bewiesen. Neuseeland ist da nur tistischen Mittel übergestülpt werden, sondern die ein Beispiel. Es gibt dort Regionen, die sich am Individuum, seiner genetischen Ausstatdie Homecare-Versorgung massiv ausgebaut tung, seinen Lebensbedingungen, seinen Darmund die Zahl der Klinikeinweisungen um zehn bakterien orientieren. Es bedeutet, kurz gesagt, Prozent und mehr verringert haben. Der Trick: dass die Zeit dem Ende zugeht, in der klinische Es wurde einerseits eine transparente digitale Medizin jenseits der unbestreitbar erfolgreichen Patientenakte aufgesetzt, die alle relevanten symptomatischen (und damit einer unmittelbaren Informationen zentral zugänglich macht. AnErfolgskontrolle zugänglichen) Therapien zu wedererseits wurden von den Ärzten und Kransentlichen Teilen angewandte Statistik war. kenhäusern in diesen Regionen gemeinsam Stärker als auf die Forschung sind die AuswirVersorgungspfade definiert, die regeln, wer in kungen der Demographie auf das Versorgungswelchen Situationen wofür zuständig ist. system. Wenn der Anteil an weniger mobilen Die Herausforderung ist, so etwas auch in Menschen steigt, wird sich die Medizin darauf komplexen Versorgungssystemen wie dem einstellen müssen, auch dann, wenn viele dieser deutschen umzusetzen. Mehr Staat wäre eine Menschen sich soweit ganz wohl fühlen. Dass sich Möglichkeit, sinnvolle Anreize in einem komdieses „darauf einstellen“ in Zeiten allgegenwärpetitiven System die zweite. Bisher macht das tiger elektronischer Vernetzung unter anderem deutsche Gesundheitswesen allerdings nicht so äußert, dass die Patienten sehr viel mehr in den Eindruck, als ob es die nötigen Weichenden eigenen vier Wänden versorgt werden als stellungen aus sich selbst heraus treffen kann. bisher, ist eine an sich triviale Erkenntnis. Die Gerade erst ließen Ärzte und Krankenkassen Herausforderung ist, sie umzusetzen. wieder einmal eine Frist verstreichen, die zuminEs wird sicher nicht damit getan sein, jedem Padest einen Einstieg in die Finanzierung der Teletienten eine elektronische Gesundheitskarte medizin hätte bringen sollen.


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in|pact media Verlag

Forum DER AKTEURE

Medizin im Wandel Die Redaktion befragt Akteure im Gesundheitswesen zu aktuellen Herausforderungen.

Bernhard Calmer

Vorstandsvorsitzender des Bundesverbands Gesundheits-IT – bvitg e. V.

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as deutsche Gesundheitswesen befindet sich im Wandel. Das medizinische Wissen nimmt rapide zu, und ebenso wächst die Fülle an Informationen, die über den Zustand eines Patienten zusammengetragen werden. Ohne IT-Unterstützung können die Einrichtungen des Gesundheitswesens diese Datenflut, die zukünftig von vielen am Fall beteiligten Personen gleichzeitig bearbeitet wird, nicht bewältigen. Zur Verbesserung der Qualität und Wirtschaftlichkeit der medizinischen Versorgung muss sichergestellt sein, dass die richtigen Daten zum richtigen Zeitpunkt in der richtigen Weise und beim richtigen Empfänger verfügbar sind und von allen gleich verstanden werden. Voraussetzung dafür sind Standards und Schnittstellen, für die sich der bvitg in enger Abstimmung mit den Standardisierungsgremien einsetzt. Ergebnis einer fruchtbaren Zusammenarbeit ist die Spezifikation 2.0 der Elektronischen FallAkte (EFA) und des IHECookbooks, die das Fundament für einen breiten Einsatz übergreifender elektronischer Patientenakten in Deutschland bilden. Healthcare IT rückt immer stärker in den Fokus der Aufmerksamkeit. Das wurde auch auf dem vom bvitg ausgerichteten Branchentreff “conhIT – Connecting Healthcare IT” deutlich, der mit über 300 Ausstellern die größte europäische Veranstaltung zum Thema ist. Fast 6.000 Fachbesucher aus über 40 Ländern kamen im April nach Berlin, um sich über die aktuellen Trends der Healthcare IT zu informieren. Und in der Branche herrscht eine positive Stimmung! Dies unterstreichen erste Ergebnisse einer Untersuchung der Forschungsgruppe Informatik im Gesundheitswesen der Hochschule Osnabrück im Auftrag des bvitg, die die Wirtschafts- und Innovationskraft der im Markt

Isabel Rothe

Präsidentin der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA)

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sychische Belastungen nehmen zu. Dabei spielt die Arbeitswelt – neben vielen anderen Aspekten der Lebensführung – eine wichtige Rolle. Im Stressreport 2012 der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) berichteten immerhin 43 Prozent der befragten Erwerbstätigen, der Stress habe in den letzten zwei Jahren zugenommen. Allerdings äußerten gleichzeitig 81 Prozent der Befragten, die Arbeit würde sie nicht quantitativ überfordern. Trotz recht hoher Anforderungen, die sich insbesondere in Zeit- und Leistungsdruck sowie Multitasking und Unterbrechungen äußern, scheint es also häufig möglich zu sein, die Arbeit insgesamt gut zu bewältigen. Dabei spielen die arbeitsbedingten Ressourcen wie der Handlungsspielraum bei der Arbeit sowie die soziale Unterstützung im Team und durch den Vorgesetzten eine wesentliche Rolle. Unsere Daten zeigen deutliche Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen und gesundheitlichen Beeinträchtigungen. Körperliche und emotionale Erschöpfung und entsprechende Beschwerden korrelieren mit hohen Anforderungswerten wie beispielsweise Zeit- und Leistungsdruck und sind vergleichsweise niedrig, wenn eine gute Verfügbarkeit von Ressourcen angegeben wird. Letztes gilt selbst dann, wenn die Anforderungswerte gleichzeitig vergleichsweise hoch sind.

Joachim M. Schmitt

Geschäftsführer & Vorstandsmitglied BVMed – Bundesverband Medizintechnologie

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ie Medizintechnik-Branche gilt innerhalb des Gesundheitsmarktes als besonders innovativ, wachstumsstark und zukunftsträchtig. Medizinprodukte leisten nicht nur einen wichtigen Beitrag für eine effiziente Gesundheitsversorgung, sie sind auch ein bedeutender Wirtschafts- und Arbeitsmarktfaktor. Es ist eine stark mittelständisch geprägte Branche: 95 Prozent der MedTech-Unternehmen beschäftigen weniger als 250 Mitarbeiter. Die Branche ist zudem hoch innovativ und hat sehr kurze Produktlebenszyklen. Rund ein Drittel ihres Umsatzes erzielen die deutschen Medizintechnikhersteller mit Produkten, die nicht älter als drei Jahre sind. Im Durchschnitt investieren die forschenden MedTech-Unternehmen rund neun Prozent ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung.

»Wir brauchen eine Allianz für medizintechnischen Fortschritt.«

agierenden Unternehmen aufzeigt. Die im bvitg organisierten Unternehmen erwarten für die Zukunft eine steigende Nachfrage, höhere Umsätze und zunehmende Mitarbeiterzahlen. Die Branche benötigt aber dringend Planungssicherheit und Optimierung der rechtlichen Rahmenbedingungen durch die Politik, um Deutschland als einen sicheren und innovationsfreundlichen Standort in der globalen Gesundheitswirtschaft zu stärken.

Zusammenhänge zwischen Arbeitsbedingungen beziehungsweise den mit ihnen verbundenen Beschwerden und möglichen langfristig auftretenden Erkrankungen wie etwa Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Depressionen sind in verschiedenen teilweise hochwertigen Studien nachgewiesen worden. Gut gestaltete Arbeit kann also einen Beitrag zur Prävention dieser Erkrankungen leisten. Dabei ist es unseres Erachtens wesentlich, nicht nur die potenziell schädigenden Stressoren wie etwa Zeit- und Leistungsdruck zu betrachten, sondern auch die gesundheitsförderlichen Ressourcen wie Handlungsspielraum und soziale Unterstützung in den Blick zu nehmen. Betrieblicher Arbeitsschutz – so verstanden – kann nicht nur Gefährdungen minimieren, sondern zur Gesundheitsförderung beitragen. Nicht zuletzt kommt dies auch dem Erhalt der Leistungsfähigkeit in der Erwerbsbiografie zu gute.

Der Gesamtumsatz der produzierenden Medizintechnikunternehmen lag in Deutschland nach Angaben der offiziellen Wirtschaftsstatistik im Jahr 2012 bei 22,2 Milliarden Euro. Davon gingen 15 Milliarden Euro in den Export. Die Branche beschäftigt insgesamt über 175.000 Menschen in Deutschland. Jeder Arbeitsplatz sichert 0,75 Arbeitsplätze in anderen Bereichen. Durch diese große und weiter wachsende Bedeutung unserer Branche erhalten wir viel Unterstützung von den Bundes- und Landesregierungen. Gesundheitsminister Daniel Bahr bekannte sich auf dem BVMed-Früh-Herbst-Treff im September 2012 zum medizintechnischen Fortschritt. Zitat: „Wir wollen den offenen Zugang zu Innovationen im Gesundheitssystem weiter gewährleisten. Wir brauchen den medizintechnischen Fortschritt.“ Und weiter: „Wir müssen die Rahmenbedingungen schaffen, damit Deutschland in der Medizintechnik ein Leitmarkt bleibt.“ Medizintechnische Innovationen bieten große Chancen für eine Verbesserung der Patientenversorgung in Deutschland. Diese Chancen müssen wir gemeinsam nutzen. Wir brauchen eine Allianz für medizintechnischen Fortschritt: sicher, leistungsfähig und erprobt.

www.bvitg.de

www.baua.de

www.bvmed.de

»Die Stimmung in der Branche der Healthcare-IT ist positiv.«

»Betrieblicher Arbeitsschutz kann zur Gesundheitsförderung beitragen.«


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ZUKUNFT MEDIZIN

— Unternehmensbeitrag CYBERKNIFE —

Radiochirurgie: effektive Waffe im Kampf gegen Krebs Mit dem CyberKnife Tumore in allen Körperregionen zerstören – gesundes Gewebe schonen. Es ist eine traurige Bilanz: Jedes Jahr erkranken knapp 490.000 Menschen an Krebs – Tendenz steigend. Doch auch die Forschung kann deutliche Fortschritte verbuchen. Ein Beispiel ist das so genannte „CyberKnife“. Die moderne Krebstherapie besteht aus drei Säulen: der Chirurgie, der Chemo- und der Strahlentherapie. Mit dem CyberKnife ist es gelungen, die Chirurgie und die Strahlentherapie in Form der Radiochirurgie miteinander zu kombinieren. Ärzte sprechen von einem Paradigmenwechsel von der „schonenden“ hin zur „zerstörenden“ Strahlenbehandlung des Tumors, ähnlich einer Operation. Was sich genau hinter dieser Behandlungsmethode verbirgt, erklären Prof. Dr. M.-Heinrich Seegenschmiedt und Priv.-Doz. Dr. Fabian Fehlauer, medizinische Leiter des cyberknife center hamburg. Dr. Fehlauer, was verbirgt sich hinter dem CyberKnife?

Es ist eine Kombination aus Strahlen- und Robotertechnologie. Das medizinische Strahlengeschütz – oder auch

„virtuelle Skalpell“ – ist auf einem Roboterarm installiert. Gleichzeitig wird die Lage des Tumors durch Echtzeitröntgenaufnahmen kontinuierlich verfolgt. So weiß der Computer exakt, wo und vor allem in welchem Winkel das Tumorgewebe bestrahlt werden muss, auch wenn sich der Tumor bewegt – etwa durch Atembewegungen des Patienten. Welche Vorteile hat diese Behandlungsmethode für die Patienten?

Das CyberKnife hat zwei herausstechende Vorteile: Zum einen ist keine Operation, mit allen möglichen Folgen, nötig. Das heißt auch inoperable Tumore können entfernt, Patienten, die nicht operiert werden können oder wollen, kann effektiv geholfen werden. Zum anderen kann ein Tumor mit dem CyberKnife mit einer deutlich höheren Dosis bestrahlt werden, als bei der herkömmlichen Strahlentherapie. Möglich macht das die absolute Präzision, mit der das CyberKnife arbeitet. Lediglich das Tu-

morgewebe wird zerstört, gesundes Gewebe und umliegende Organe hingegen geschont. Oft reichen deshalb schon eine oder einige wenige Behandlungen, um den Tumor vollständig zu zerstören. Prof. Seegenschmiedt, welche Erfahrungen haben Sie mit der CyberKnifeBehandlung bisher gemacht?

Seit 2011 haben wir im cyberknife center hamburg mit dieser Methode mehr als 150 virtuelle Operationen erfolgreich durchgeführt. Eine gute Bilanz, auf der

wir uns aber nicht ausruhen. Wir stehen im engen Austausch mit anderen Zentren weltweit, trainieren gezielt und bilden uns ständig weiter. Darüber hinaus bieten wir unseren Patienten mit dem Strahlenzentrum Hamburg eines der am besten ausgestatteten, rein ambulanten, ärztlich geleiteten Strahlenzentren in Europa und können so aus dem gesamten Spektrum der modernen Strahlenheilkunde die bestmögliche Behandlung anbieten. Kann jede Art von Tumor mit dem CyberKnife behandelt werden?

Prof. Dr. M.-Heinrich Seegenschmiedt und Priv.-Doz. Dr. Fabian Fehlauer, medizinische Leiter des cyberknife center hamburg und des Strahlenzentrum Hamburg

Grundsätzlich ist eine Behandlung mit dem CyberKnife in allen Körperregionen möglich. Der Grund hierfür ist die einzigartige Präzision der Technologie. Gleichzeitig ist die Behandlung für die Patienten schmerzfrei, kann ambulant durchgeführt werden und hat keinerlei Einfluss auf den Alltag der Patienten. www.ckhh.info

— Unternehmensbeitrag PASCOE —

Zukunft Naturmedizin Für Pascoe Naturmedizin gehören Gesundheit und Nachhaltigkeit zur Unternehmenskultur. Zum wiederholten Mal zählt das Unternehmen Pascoe Naturmedizin aus Gießen zu den Siegern des bundesweiten Great Place to Work® Wettbewerbs „Deutschlands Beste Arbeitgeber“. Mit dem Preis werden Unternehmen ausgezeichnet, die ihren Mitarbeitern eine besonders vertrauensvolle, wertschätzende und attraktive Arbeitsplatzkultur bieten. Insgesamt hatten sich über 500 Unternehmen um die Auszeichnung beworben. „In unserem Unternehmen legen wir größten Wert auf eine gemeinsame Weiterentwicklung und das authentische Leben unserer Unternehmensziele“, erklärte Jürgen F. Pascoe, Geschäftsführer von Pascoe Naturmedizin. „Besonders die Gesundheit unserer Mitarbeiter liegt uns sehr am Herzen.“ Pascoe fördert sie mit verschiedenen Angeboten: einer Gesundheitskarte, höhenverstellbaren Schreibtischen, Sportangeboten wie Wanderungen, Zumbakurs und Rückenschule. Einmal pro Woche wird im Rahmen einer „Pascorbin Party“ eine Vitamin-C-Hochdosis-Infusion mit Pascorbin angeboten. „Damit kommen wir alle ausgesprochen gut über den Winter“, so Jürgen F. Pascoe.

Einer der besten Arbeitgeber Deutschlands zu sein, heißt für Pascoe Naturmedizin, in seinen Bemühungen um eine nachhaltige Unternehmenskultur nicht nachzulassen. Seit der Gründung durch den Apotheker Friedrich Pascoe vor beinahe 100 Jahren wird in Gießen Naturmedizin gelebt. Das bedeutet nicht nur die Gesundheit der Menschen im Fokus zu haben, sondern sich auch für den Schutz von Ressourcen, Umwelt und der Natur einzusetzen. Nachhaltigkeit wird groß geschrieben: Pascoe setzt für alle Papierprodukte ausschließlich FSC-zertifizierte Rohstoffe ein, die aus verantwortungsvoll bewirtschafteten Wäldern stam-

men – wenn möglich, aus deutscher Herkunft. Damit sichert Pascoe nicht nur die Arbeitsplätze der fast 200 Mitarbeiter am Unternehmenssitz in Gießen, sondern auch die regionaler Dienstleister und nationaler Zulieferer. Dabei agiert das Familienunternehmen weltweit und beliefert Kunden in mehr als 20 Ländern der Erde. Heute umfasst das Angebot von Pascoe rund 200 Produkte, zu denen neben homöopathischen und pflanzlichen Arzneimitteln auch Nahrungsergänzungsmittel und Vitaminpräparate zählen. Der Erfolg hat seinen Grund: Patienten suchen heute verstärkt nach Alternativen zur Schulmedizin, dies zeigte

Verwaltungsgebäude PASCOE Naturmedizin, D-35383 Gießen, info@pascoe.de, www.pascoe.de

auch die Pascoe-Studie 2007 von Prof. Josef Beuth, Direktor des Instituts zur wissenschaftlichen Evaluation naturheilkundlicher Verfahren der Universität Köln. Die repräsentative Studie belegte eindrucksvoll, dass von mehr als 80 Prozent der Bevölkerung Naturmedizin als Primärmedizin bevorzugt wird. „91,8 Prozent versprechen sich eine bessere Wirksamkeit und weniger Nebenwirkungen“, berichtete Beuth in seinem Vortrag. Insgesamt untermauern die Ergebnisse dieser demoskopischen Analyse, dass Naturmedizin ganz offensichtlich hohes Vertrauen in der Bevölkerung genießt. Bereits seit zwei Jahren erfreut sich der Newsletter für Fachkreisangehörige mit durchschnittlich 10.000 Leserinnen und Lesern großer Beliebtheit. Nun hat Pascoe für interessierte Patienten einen monatlich erscheinenden Newsletter mit naturheilkundlichen Gesundheitstipps für die ganze Familie und Neuheiten aus der Naturheilkunde aufgelegt. Interessierte können den Newsletter im Internet unter dieser Adresse abonnieren: http://pascoe-global.com/service/newsletter


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Heuschnupfen-Zeit Spezialisten fordern eine bessere Aufklärung für Pollenallergiker. Mirko Heinemann / Redaktion

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er unter einer Pollenallergie leidet, hat es dieser Tage schwer. Es ist die Zeit der Gräserblüte, außerdem ist die Belastung durch Pollen von Birke, Roggen und Erle hoch. Die Symptome fallen meist ähnlich aus wie beim klassischen Schnupfen: Augen jucken und tränen, die Reaktionen des Körpers reichen von ständigem Niesen bis hin zu asthmatischen Anfällen. Heuschnupfen-Zeit. So harmlos das klingen mag, so sehr hat es dieses Leiden in sich. Während die Mitmenschen den Frühling feiern, hinausfahren in die Natur und das schöne Wetter genießen, verschanzen sich viele Pollenallergiker hinter geschlossenen Fenstern, duschen sich, waschen ihre Haare, um den Pollen herauszuspülen und verzichten auf Sport im Freien, der nun zur Qual wird. Ihr einziger Trost speist sich aus dem traurigen Umstand, dass sie keine Einzelfälle sind. Ein Drittel der deutschen Bevölkerung leidet inzwischen an irgendeiner Form von Allergie, mit steigender Tendenz. Pollenallergiker machen rund 20 bis 25 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Die übrigen rund zehn Prozent der Allergiker reagieren auf bestimmte Nahrungsmittel, Schimmel, Tierhaare, Staub oder andere Umweltstoffe. Beim Heuschnupfen sprechen Mediziner auch von einer „saisonalen allergischen Rhinitis“. Was im Körper passiert: Abwehrzellen greifen in einer Fehlinterpretation die eigentlich harmlosen Pflanzenpollen an. Der Körper bildet so genannte IgE-Antikörper, die

sich mit Mastzellen verbinden. Diese wiederum schütten Histamine aus, die eine Entzündung im Körper signalisieren. Daraufhin werden die Entzündungsreaktionen des Körpers aktiviert und die typischen Symptome ausgelöst. Professor Dr. Hans Merk, Allergologe an der Universitäts-Hautklinik in Aachen, warnt davor, Heuschnupfen auf die leichte Schulter zu nehmen. Die allergische Entzündung könne sich auf die Bronchien ausdehnen und zu allergischem Asthma mit pfeifender Atmung, Luftnot und Husten führen. „Heuschnupfen sollte auf jeden Fall rechtzeitig behandelt werden, um das Asthmarisiko zu senken und um zu verhindern, dass die Erkrankung chronisch wird.“ Behandelt wird zum Beispiel mit Nasensprays und Augentropfen, die Cromoglicinsäure enthalten. Die Substanz hemmt in den Mastzellen die Freisetzung von Histamin. Hingegen blockieren Antihistaminika, die oft in Tablettenform dargereicht werden, die Histamin-Rezeptoren im Körper. Auch mit Kortison kann das Leiden der Allergiker gelindert werden. Kortison hat eine entzündungshemmende und antiallergische Wirkung. Die Mittel haben eines gemeinsam: Sie behandeln die Symptome. Die bislang einzig bekannte Behandlung, die an die Ursachen herangeht, ist die so genannte Hyposensibilisierung oder Spezifische

Immuntherapie. Hierbei wird der allergieauslösende Stoff über einen längeren Zeitraum in immer höherer steigender Dosierung verabreicht. Vereinfacht gesagt soll der Körper mit der Zeit lernen, dass das Allergen ungefährlich ist. Vor drei Jahren haben in einer gemeinsamen Erklärung alle deutschsprachigen Allergiegesellschaften eine Empfehlung für die spezifische Immuntherapie oder Hyposensibilisierung gegeben. Danach besitze die Immuntherapie mit Allergenen eine „zentrale Bedeutung für die Behandlung allergischer Erkrankungen“. Der Koordinator der Leitlinie, Dr. Jörg Kleine-Tebbe vom Allergie- und Asthma-Zentrum Westend in Berlin, erklärte: „Wären die betroffenen Allergiker besser informiert, könnten viel mehr Patienten von einer Hyposensibilisierung profitieren.“

Kinderwunsch-Therapien Die Reproduktionsmedizin ist immer stärker gefragt. Im Trend liegt Social Freezing.

J.W. Heidtmann/ Redaktion

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eit rund zehn Jahren sinkt in Deutschland die Geburtenrate. Dennoch gibt es laut Familienministerin Kristina Schröder einen Gegentrend: Immer mehr über dreißigjährige Frauen erfüllten sich ihren Kinderwunsch, den sie zuvor aufgeschoben haben, erklärte Schröder bei der Vorstellung des Familienreports 2012. Auch der Anstieg der Kinderlosigkeit bei Akademikerinnen sei gestoppt. Ein Kinderwunsch ist also oftmals vorhanden, auch wenn sich das nicht in der Geburtenrate niederschlägt. Das Problem bei immer mehr Paaren heute ist, dass die Familienplanung zeitlich immer weiter hinausgeschoben wird. Zunächst soll die Karriere kommen, der sichere Job, dann das Kind. „Oft unwissentlich erschweren sie sich die Erfüllung ihres Wunsches nach einem Kind. Denn wir leben zwar viel länger – das reproduktive Fenster einer Frau hat sich jedoch nicht vergrößert“, erklärt Monika Uszkoreit, Geschäftsführerin des Bundesverbands reproduktionsmedizinischer Zentren Deutschlands e.V.. Mit abnehmender Hormonproduktion haben

etwa 35-jährige Frauen unter Umständen nicht mehr in jedem Zyklus einen Eisprung. Auch bei Männern ab 40 nimmt die Fruchtbarkeit allmählich ab: Es werden weniger Spermien gebildet, deren Befruchtungsfähigkeit zudem nachlassen kann. Immer mehr Paare, aber auch alleinstehende Frauen, suchen Hilfe bei der Reproduktionsmedizin. Deren Akzeptanz ist in den letzten Jahren stark gestiegen. Eine künstliche Befruchtung, so eine kürzlich durchgeführte repräsentative Umfrage der GfK-Marktforschung, können sich bereits mehr als die Hälfte der Deutschen vorstellen. 59 Prozent der Befragten gaben an, alle Möglichkeiten nutzen zu wollen, die Medizin und Wissenschaft bieten, um sich den Wunsch nach einem eigenen Kind doch noch zu erfüllen. Vor elf Jahren waren es gerade mal halb so viele. Die bekannten Therapien reichen vom Zyklusmonitoring über die Insemination bis zur In-vitroFertilisation. Beim Zyklusmonitoring wird der optimale Zeitpunkt einer Befruchtung festgestellt und die Frau mit einer kleinen Hormondosis stimuliert. Bei der Insemination wird der Samen des Mannes in die Gebärmutterhöhle eingesetzt. Bei der In-Vitro-

Fertilisation werden Eizellen der Frau entnommen und im Reagenzglas mit den Spermien des Mannes befruchtet. Sobald sich die befruchtete Eizelle zum Embryo entwickelt hat, wird er der Frau wieder eingepflanzt. in jüngster Zeit hat sich das „Social Freezing“ etabliert, wie es immer mehr reproduktionsmedizinische Zentren anbieten. Hierbei können junge Frauen wie Männer eine so genannte „Fruchtbarkeitsreserve“ angelegen, indem sie ihre eigenen Ei- oder Samenzellen einfrieren lassen. „Dies ist sozusagen eine persönliche Versicherung der Fortpflanzungsfähigkeit für spätere Jahre“, erläutert Dr. med. Jörg Puchta, Reproduktionsmediziner am Hormon Zentrum München. „Dank neuer Technologien verfügen diese Zellen beim Auftauen über eine Vitalität, als wären sie nie eingefroren worden.“ Danach liegt das medizinisch optimale Alter, Kinder zu bekommen, bei Mitte bis Ende Zwanzig. „Die meisten Menschen werden frühzeitig absehen können, ob sie in diesem oder einem reiferen Alter Mutter oder Vater werden wollen“, so Puchta. „Social freezing wird jetzt und in späteren Jahren den Erfolgsdruck nehmen.“


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ZUKUNFT MEDIZIN

— Unternehmensbeitrag STALLERGENES —

Training fürs Immunsystem gegen den Heuschnupfen Bei Stallergenes entsteht die Allergentherapie der Zukunft.

Herr Terp, Stallergenes ist weltweit führend in der sublingualen Allergen Immuntherapie. Seit wann forschen Sie schon in diesem Bereich?

Erste Überlegungen, die subkutane Gabe von Allergenen, also durch eine Spritze unter die Haut, durch die einer Aufnahme über die Mundschleimhaut mittels Tropfen oder Tabletten zu ersetzen, gab es bereits vor 30 Jahren. Im Jahre 2002 führte das Unternehmen ein hochdosiertes Tropfen Präparat in Europa ein. Im Jahr darauf wurde das Entwicklungsprogramm Stalair® für Tabletten aufgelegt. Das erste Produkt aus diesem Programm, die Gräser-Tablette gegen die 5 häufigsten Gräserpollen, wurde 2008 auf dem deutschen Markt gebracht.

wandt, wie es eigentlich zu erwarten wäre – zumal die Bereitschaft unter den Patienten immens ist, sobald sie von dieser Möglichkeit erfahren. Wann, denken Sie, wird sich das ändern?

Wie gesagt, die Bereitschaft zur Therapie mittels Tablette ist groß und wenn man bedenkt, dass wir es hierzulande mit dem größten Allergiemarkt der Welt zu tun haben, wird es, denke ich, nicht mehr allzu lange dauern, bis sich die Vorteile einer sublingualen Therapieform beim Patienten rumgesprochen haben. In spätestens fünf Jahren, so meine Prognose, werden sich subkutane und sublinguale Therapieformen die Waage halten.

Ihre Produkte gelten als hochwirksam und valide, was die Überprüfung durch

Wie sind Sie mit Ihren Produkten interna-

klinische Studien angeht.

Wir sind in 18 Ländern mit einer Niederlassung vertreten, in weiteren sieben arbeiten wir mit Distributoren. In den großen europäischen Ländern ist die Tablette bereits verfügbar, in den USA wird sie gerade eingeführt. Auch in Russland, China und Japan sind wir bereits aktiv.

Das ist richtig. Stallergenes war eine der ersten Firmen, die besonderen Wert auf ein qualitativ hochwertiges Studiendesign legte, wie es in der Pharmaindustrie seit langem Standard ist: Die plazebokontrollierte Doppelblindstudie. Für die Allergen Immuntherapie war das lange Zeit nicht üblich, der Markt war dominiert von einer sogenannten Erfahrungsmedizin. Wie ist es um die Akzeptanz der sublingualen Allergen Immuntherapie hierzulande bestellt?

Leider wissen immer noch relativ wenige Patienten, dass sie eine Hyposensibilisierung auch mit Tabletten durchführen können. 80 Prozent aller Allergen Immuntherapien werden in Deutschland noch mittels subkutaner Allergengaben durchgeführt. Übrigens in krassem Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarländern Frankreich und Österreich. Dort greifen 80 Prozent aller Allergiepatienten auf Medikamente in Tablettenform zurück und nur 20 Prozent wählen die Möglichkeit einer Spritze.

tional aufgestellt?

Welche Innovationen im Bereich der Allergischen Immuntherapie dürfen wir in Zukunft erwarten?

Immer mehr Menschen leiden an Allergien. Und die Krankheitsverläufe werden immer gefährlicher. Schon heute erkranken 40 Prozent aller Heuschnupfenpatienten in der Folge an Asthma. In Zukunft werden Ansätze zur Therapie und Prävention dieses gefährlichen „Heruntergleitens“ der Allergie vom Nasen-Rachenraum in die Lunge intensiv beforscht werden. Auch in der Behandlung von Lebensmittelallergien dürfen wir Fortschritte erwarten.

Warum ist das so?

Die subkutane Therapie wurde von den Kassen lange massiv gefördert und gilt auch heute noch für viele Ärzte als erste Wahl. Der sublinguale Ansatz wird, obwohl der Nutzen unbestritten ist, von vielen noch nicht so konsequent ange-

Leonhard Terp Geschäftsführer Stallergenes

Es ist Frühling in Europa und wie jedes Jahr breitet sich ein Leiden über die Länder aus, mit einer Unerbittlichkeit und Vehemenz, wie man es sonst nur von der herbstlichen Grippe kennt. Überall wird genießt, geschneutzt, gekratzt. Dabei wollte man sich doch eigentlich vorbereiten, sich wappnen gegen den Unbill, der spätestens im März über die Menschen hereinbricht und manche quält, bis der Sommer sich schon wieder dem Ende zuneigt. Die Rede ist vom Heuschnupfen, der sogenannten allergischen Rhinitis, mit der mittlerweile jeder fünfte Deutsche zu kämpfen hat. Und die Rede ist auch von der wirksamsten aber immer noch viel zu wenig bekannten Waffe, die die moderne Medizin im Kampf gegen die Allergie zu bieten hat: der allergischen Immuntherapie. Jede Allergie ist eine Überreaktion des Körpers auf Stoffe, denen wir alle eigentlich ständig ausgesetzt sind, zum Beispiel Gräser- und Baumpollen. Der schlichte, aber dennoch hochwirksame Ansatz der allergischen Immuntherapie, (auch Hyposensibilisierung, früher Desensibilisierung) ist es, den Körper auf Allergieauslöser, sogenannte Allergene, vorzubereiten, ihn quasi zu „trainieren“, indem sie ihm kontrolliert über längere Zeit zugeführt werden. Für das Zuführen der Allergene gilt das Spritzen der Stoffe unter die Haut, die sogenannte subkutane Gabe, zumindest hierzulande nach wie vor als Mittel der Wahl. Doch das Verfahren ist umständlich, die Hürde für den Patienten hoch. Gespritzt werden muss in der Arztpraxis, unter Beobachtung, um auf eine mögliche Überreaktion reagieren zu können. Für die Behandlung von Kindern ist das invasive Prozedere nur bedingt geeignet. Dabei kann die Therapie längst mit Tropfen oder Tabletten durchgeführt werden, die man zuhause einnehmen kann. Diese sogenannte „sublinguale“ (= unter der Zunge) Darreichungsform ist für Produkte der neuen Generation sehr gut untersucht und zeigt eine starke Wirksamkeit, auch aufgrund der schnellen Aufnahme der Allergene über die Mundschleimhaut im Gegensatz zur subkutanen Gabe bei den Spritzenpräparaten. Weltweit führend auf dem Gebiet der sublingualen Allergen Immuntherapie ist die Firma Stallergenes. Bereits seit 10 Jahren entwickelt das Unternehmen Produkte, die es Patienten möglich machen, sich mittels Tropfen oder Tabletten effektiv gegen allergische Reaktionen zu schützen. Inzwischen decken die Medikamente sogar eine ganze Reihe von Allergenen ab, wie die gerade neu entwickelte 5-Gräser Tablette. An einer Version für Hausstaubmilben wird gerade gearbeitet. Für die allergische Immuntherapie sind die von Stallergenes entwickelten Medikamente ein entscheidender Durchbruch. Da immer mehr Menschen von Allergien betroffen sind und zudem die Rate derer zunimmt, die schwere Symptome wie Asthma entwickeln, ist es wichtig, auf eine Therapieform zurückgreifen zu können, die einer möglichst großen Gruppe von Menschen auf möglichst einfache Art und Weise zur Verfügung steht. Auch in Zukunft möchte Stallergenes entscheidende Akzente in der Therapie von Allergien setzen und so die Lebensqualität von Menschen mit schweren Atemwegsallergien verbessern. Das Unternehmen setzt daher auf umfangreiche Investitionen in Entwicklungsprogramme und sucht den intensiven, fachlichen Dialog mit Gesundheitsexperten und klinischen Partnern. www.stallergenes.de www.allergienavigator.de


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GALERIE

Leben ohne Brille

MedizintechnikInnovationen Lateral Flow Reader Die Auslesegeräte der Firma opTricon tasten Verfärbungen von BiomarkerTests optisch ab und übersetzen sie in Messwerte. Bislang werden bei diesen Test die Biomarker durch Linien dargestellt. Bekannte Beispiele sind Tests auf Schwangerschaft oder Drogen, sie können aber auch über Krankheitsrisiken wie Herzinfarkt, Alzheimer oder Tumore informieren.

Cyberknife „Nicht-invasiv“ ist dieses kompakte Bestrahlungsgerät des US-amerikanischen Herstellers Accuray, das an einem Roboterarm befestigt ist. Entwickelt wurde der Linearbeschleuniger an der Stanford University. So ist eine Bestrahlung im Bereich des Gehirnes, der Wirbelsäule oder des Rückenmarks ohne Fixierung des Patienten möglich.

Mobiler Lebensretter Das System mylife OmniPod besteht aus zwei Geräten: Der Pod ist Insulinreservoir, Infusionsset und Pumpe in einem. Er wird auf die Haut geklebt und kann eine Insulinversorgung über drei Tage hinweg gewähren. Die Steuerung erfolgt drahtlos über den Personal Diabetes Manager (PDM), der gleichzeitig auch Blutzuckermessgerät ist.

Innovative Insulinpumpe Bisher sind Herz- Lungen-Maschinen so groß, dass sie nur stationär in Operationsräumen aufgestellt werden können. „Lifebridge Medizintechnik“ hat einen mobilen Lebensretter entwickelt, der nach einem Herzinfarkt in wenigen Minuten den Zustand des Patienten stabilisieren kann.

Epidural-Abdecktuch Das innovative Epidural-Abdecktuch von Lohmann & Rauscher ist durch eine Perforation unterhalb des Klebestreifens auch nach dem Anlegen eines Katheters schnell und einfach zu entfernen. Die Kombination ermöglicht an der Perforation eine sichere Barrierewirkung gegen Flüssigkeitspenetration.

Fotos: Hersteller

Innovative Lasertechnik macht es möglich: Fehlsichtigkeiten können operativ korrigiert werden. Rund 300 Spezialisten führen in Deutschland solche Sehschwäche-Korrekturen durch. Mitte der 1980er Jahre erstmals angewandt, sind die Methoden heute ausgereift und werden weltweit millionenfach eingesetzt. Jürgen W. Heidtmann / Redaktion

Wer sich mit dem Gedanken trägt, eine Sehschwächekorrektur per Laser durchführen zu lassen, sollte sich zunächst ausführlich informieren. Viele Augenärzte und Kliniken bieten hierzu eigens Informationsabende an. Dazu gehört vor der Entscheidung unbedingt auch eine umfassende Untersuchung und ein persönliches Beratungsgespräch. Wichtig zu wissen: Kurz- oder Weitsichtigkeit, die durch eine Verkrümmung der Hornhaut verursacht wird, erfordert eine andere Behandlung als etwa die Alterssichtigkeit. Die angewandten Methoden und die eingesetzte Technik können sich von Fall zu Fall unterscheiden. Wer seine Kurz- oder Weitsichtigkeit behandeln lassen möchte, kann auf verschiedene Verfahren zurückgreifen. Grundsätzlich unterscheidet man in Verfahren, welche die Hornhautoberfläche behandeln und Verfahren, bei denen die oberste Schicht der Hornhaut abgetrennt und darunter gelasert wird. Letztere Methode verfolgt das so genannte „Lasik“-Verfahren, die Abkürzung steht für „Laser in situ Keratomileusis“. Bei diesem computergesteuerten Verfahren trennt eine feine Klinge die oberste Schicht der Hornhaut ab und klappt sie auf. Ein so genannter Excimer-Laser fräst darunter die Hornhaut auf einer Fläche von sieben Millimetern ab. Durch die winzige Veränderung der Wölbung wird eine Korrektur der Fehlsichtigkeit erreicht. Dann wird das Hornhautscheibchen wieder zurückgeklappt. Das Verfahren kann nur angewandt werden, wenn die Hornhaut in der Mitte mindestens 0,5 Millimeter dick ist. Die so genannte Femto-Lasik arbeitet nach demselben Verfahren, nur wird hier das Hornhautscheibchen mit dem Laser statt mit der Klinge abgehoben. Die Oberfläche der Hornhaut bearbeiten Verfahren wie PRK, die Photorefraktive Keratektomie, und Lasek. Bei beiden wird die Oberfläche der Hornhaut mit dem Laser abgeschliffen. Bei PRK wird die oberste Zellschicht der Hornhaut entfernt, bei Lasek wie ein Vorhang zur Seite geschoben. Dann wird die Hornhaut gelasert. Bei der Epi-Lasik wiederum wird nur die oberste Zellschicht der Hornhaut abgeschnitten und zur Seite geklappt, danach darunter gelasert. Welche diese Verfahren für welchen Patienten geeignet sind, lässt sich nur im Rahmen einer Beratung klären. Bei der Alterssichtigkeit liegt der Fall anders: Hier kann keine der oben beschriebenen Methoden Abhilfe schaffen. Die Ursache der Alterssichtigkeit ist nicht die Hornhautverkrümmung, sondern die Augenlinse verliert etwa ab dem 40. Lebensjahr an Elastizität und damit verliert die Fähigkeit, sich automatisch auf unterschiedliche Entfernungen scharfstellen zu können. Vor allem im Nahbereich nimmt die Schärfe ab. Es entsteht eine Altersweitsichtigkeit. Dennoch: Wer auf die Lesebrille verzichten möchte, kann auf operative Verfahren zurückgreifen. Erste innovative Versuche wie etwa das Weichlasern der Linse befinden sich noch im Entwicklungsstadium. Stattdessen ist das derzeit übliche Verfahren eine Implantation von Multifokallinsen, die statt der natürlichen Augenlinse eingesetzt werden. Dieser so genannte Linsentausch oder Prelex (für: „Presbyopic Lens Exchange“) basiert auf Techniken, die seit Jahrzehnten bei der Behandlung des Grauen Stars angewendet werden. Nach Entfernung der körpereigenen Linse wird ein Implantat in den leeren Kapselsack eingefügt. Dieses Implantat ist eine aus mehreren Ringen mit unterschiedlicher Brechkraft aufgebaute Kunstlinse, die zwei Brennpunkte im Auge erzeugt – einen für die Ferne und einen für die Nähe. Im Gegensatz zu einer Gleitsichtbrille etwa, bei der man zwischen dem oberen Brillenteil für die Fernsicht und dem unteren für die Nahsicht wechseln muss, werden hier Nah- und Fernteil in allen Bereichen abgebildet. Da dieser Eingriff aber nicht für jeden Patienten geeignet ist, gilt auch hier: eine eingehende Untersuchung sowie Beratung sind Pflicht.


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ZUKUNFT MEDIZIN

— Unternehmensbeitrag DENTALPARK —

Der Patient im Mittelpunkt Die Dentalpark-Klinik bietet Zahnheilkunde auf dem neuesten Stand der Medizin. Ein Interview mit dem Gründer und ärztlichen Leiter Prof. Dr. med. dent. Norbert O. Schmedtmann.

Prof. Dr. med. dent. Norbert O. Schmedtmann Implantologe, Gründer und ärztlicher Leiter der DentalPark Zahnklinik

Herr Prof.Schmedtmann, die DentalParkKlinik ist unter Patienten aus dem Inund Ausland gefragt. Warum kommen

Vorteil: Die Wege sind kurz, und es entsteht eine Passgenauigkeit, die mit Handarbeit nicht einmal ansatzweise zu erzielen ist.

Wenn Sie Ihre Zähne durch innovative Zahnheilkunde in

Vor der Implantation steht oftmals Knochenaufbau mit eigenem Kieferknochen. Wie schonend kann dieser

einen optimalen Zustand bringen lassen möchten, ist die Zahnklinik DentalPark die richtige Adresse für Sie. Wir bieten Ihnen unweit von Hamburg und Lüneburg

Eingriff durchgeführt werden?

Die meisten kommen, weil sie eine orale Rehabilitation haben möchten, also eine Gesamtversorgung. Mit ihrem Gebiss sind sie hinsichtlich Optik und Funktion nicht zufrieden. Wir bringen es mit Hilfe von zum Beispiel Implantaten und kosmetisch-chirurgischen Zahnfleischkorrekturen auf den höchsten medizinischen und optischen Stand. Im Anschluss können sie nicht nur vernünftig beißen, sondern ihr Gebiss entspricht hinsichtlich der Phonetik und auch äußerlich den höchsten Ansprüchen.

Wir arbeiten mikroinvasiv, das heißt so schonend wie möglich und unter Verwendung von Mikroskopen und Lupenbrillen. Vor der Behandlung führen wir eine umfangreiche 3D-Röntgendiagnostik durch und simulieren per Computer die vollständige Implantation, bevor wir sie in der Praxis beim Patienten umsetzen. Ebenso wird die beabsichtigte Prothetik zunächst mit vom Computer hergestellten Provisorien aus Kunststoff simuliert und vorgeplant. Es können auf diese Weise optimierende Veränderungen vorgenommen werden. Anschließend wird dieser Zustand mit Hilfe des CAD/CAM-Verfahrens in Keramik umgesetzt.

Mit welcher Technik arbeiten Sie?

Ihre Klinik hat einen eigenen Ethik-

Wir haben eigene Top-Keramiker im Haus, die in der Lage sind, individuell zugeschnittenen Zahnersatz von höchster Qualität herzustellen. Bei Menschen, die keine oder kaum noch Zähne besitzen, setzen wir vier oder sechs Implantate pro Kiefer. Darauf wird eine Zirkonoxid-Keramik-Brücke gebaut. Alle Prothesen, Brücken, Inlays werden bei uns im Haus computergestützt hergestellt, überwacht von unserem auf CAD/CAM spezialisierten Techniker.

kodex. Warum?

sie zu Ihnen?

DentalPark - Klinik für regenerative Zahnmedizin

Die Ethik spielt in der Medizin eine immer größere Rolle. Wir grenzen uns ab von Ärzten und Zahnärzten, die das schnelle Geld verdienen wollen. Wir haben Freude daran, eine hochwertige Medizin zu praktizieren und stellen die Zufriedenheit der Patienten in den Mittelpunkt unserer Arbeit. Deshalb schulen wir unsere Mitarbeiter im richtigen Umgang mit Patienten und führen ein intensives Qualitätsmanagement durch.

die Komplettsanierung der Zähne, Zahnchirurgie und Implantologie auf höchstem Niveau, in einer Zahnklinik, deren Ziel Ihre Zahngesundheit ist.

Ganzheitliche Zahnmedizin In unserer Zahnklinik arbeiten alle zahnmedizinischen Spezialdisziplinen Hand in Hand, koordiniert durch ein internes Qualitätsmanagement. So können wir Ihnen die beste, auf Sie abgestimmte, ganzheitliche Zahnbehandlung bieten. Unser Ziel ist es, das zurzeit bestmögliche Ergebnis für Sie bei möglichst kurzen Therapiezeiten zu erreichen. Und Ihnen den Aufenthalt im DentalPark so angenehm wie möglich zu gestalten.

Die Zahnklinik südlich von Hamburg Wir haben bewusst Ebstorf als Standort für unsere Zahnklinik gewählt. Ländlich und doch zentral gelegen bieten wir Ihnen unweit von Hamburg und Lüneburg im Kreis Uelzen ganzheitliche Zahnmedizin in einer ruhigen und erholsamen Umgebung.

DentalPark – Klinik für regenerative Zahnmedizin Hauptstraße 10 29574 Ebstorf Telefon: 05822 - 95 61 0 E-Mail: info@dentalpark.de

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Der Kongress für Marketingentscheider im Themenfeld Gesundheit.

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Innovationen in der Zahnmedizin Implantate gibt es jetzt auch für schwierige Kieferumgebungen.

Sabine Philipp / Redaktion

F

ür den niedergelassenen Zahnarzt Dr. Reiner Zajitschek sind Implantate die größte Innovation der vergangenen Jahre im Bereich der Zahnmedizin. Auch wenn sich am Grundprinzip der künstlichen Zahnwurzeln – und Träger von Aufbauten wie Kronen oder Prothesen – seit den letzten Jahrzehnten nichts geändert hat. „Noch immer werden Implantate in den Kieferknochen eingesetzt und bestehen meist aus Titan“, erklärt der stellvertretende Bundesvorsitzende des Freien Verbands Deutscher Zahnärzte (FVDZ). Trotzdem gab es zuletzt große Fortschritte. Zajitschek: „Durch neue Technologien wie dem digitalen Volumentomograf (DVT) oder der Augmentation, dem Knochenaufbau, können wir heute auch Implantate an Stellen setzen, die vor zehn Jahren hochproblematisch waren“. Ein solcher Problemfall sei etwa der sechste Zahn im Oberkiefer gewesen. „Wenn der Kieferknochen keinen Zahn mehr hält, bildet er sich zurück und die Kieferhöhle holt sich den Platz. Und besonders viel Raum nimmt sie an der Stelle ein, an der sich der Problemzahn befindet.“ Das DVT – ein 3-D-Bilddarstellungsverfahren - habe die notwendige Transparenz gebracht, um die hochkomplizierte Behandlung durchzuführen und das Implantat passgenau einzusetzen. Bei dem Vorgang

der Augmantation wird Kieferknochen mit Hilfe von körpereigenem oder künstlichem Material neu aufgebaut und die Kieferhöhle angehoben. Allerdings ist der Zahnwurzelersatz nicht billig. Zajitschek: „Beim klassischen Implantat bewegen sich die Kosten ohne prothetischen Aufbau im Durchschnitt bei 1800 bis 2000 Euro“. Mittlerweile gebe es zwar auch preiswerte Hersteller. Dennoch rät der Zahnmediziner zu Produkten eines renommierten Unternehmens zu greifen, „wo man sich sicher sein kann, „dass es noch in 20 Jahren existiert und Ersatzteile liefern kann“. Denn hin und wieder können kleinere Reparaturen anfallen, wenn zum

Beispiel Halteelemente an herausnehmbaren Zahnersatz verschlissen sind. Leider übernimmt die Gesetzliche Krankenkasse – bis auf wenige Ausnahmen wie Tumorerkrankungen - keinerlei Kosten für Implantate. „Aber sie bezahlt den Festzuschuss für die Prothese beziehungsweise für die Krone, die auf dem Implantat aufgesetzt wird“, erläutert Zajitschek. „Er kann bei einer Krone um die 300 Euro betragen. Wenn Sie regelmäßig Ihre Kontrolltermine wahrgenommen haben und das durch Ihr Bonusheft belegen können, wird der Festbetrag um 20, bis 30 Prozent erhöht.“ Der Zahnarzt empfiehlt Patienten, sich einen Kostenvoranschlag geben zu lassen, der die einzelnen Posten detailliert auflistet. „Dann sehen Sie, welche Kosten genau auf Sie zukommen“. Lohnt sich in Anbetracht der doch hohen Ausgaben eine entsprechende Zusatzversicherung? Laut Zajitschek nur zum Teil. Wirklich preiswert seien Zusatzversicherungen nur für sehr junge Menschen mit einem makellosen Gebiss. „Zusatzversicherungen, die Implantate zum Großteil abdecken, kosten für einen Erwachsenen etwa 20 Euro im Monat. Ich rate meinen Patienten immer, das Geld auf ein Konto einzuzahlen. Nach fünf Jahren haben Sie genug Geld zusammen, um ein Implantat bezahlen können.“

Medizinstudium im Wandel Derzeit etablieren sich innovative Modellstudiengänge für mehr Praxisnähe.

Dr. Ulrike Schupp / Redaktion

P

raxiserfahrung und soziale Fähigkeiten kommen beim Medizinstudium entschieden zu kurz, wetterten die Fakultäten vielerorts schon Ende der 1990er Jahre. Strikt trennte der Regelstudiengang die Mediziner-Ausbildung in einen vorklinischen und einen klinischen Studienabschnitt. Erst nach dem vierten Semester erst durften sich die angehenden Ärztinnen und Ärzte auch im Kontakt mit den Patienten bewähren. Wer mit der Praxis dann nicht klar kam, hatte bereits viel Zeit verloren. Als erste medizinische Fakultät Deutschlands reagierte die Berliner Charité. Sie rief 1999 den „Reformstudiengang Medizin“ ins Leben. Praktische Fertigkeiten und die „Kunst der ärztlichen Gesprächsführung“ waren Schwerpunkte im neuen Lehrplan. Das Projekt blieb zunächst sehr begrenzt. Nur 63 Studenten konnten sich pro Jahr für den Reformstudiengang einschreiben. Abhilfe sollte erst über zehn Jahre später der „Modellstudiengang“ schaffen, der das Regelstudium nach und nach komplett ablösen soll. Kritik hagelte es aus den eigenen Reihen und seitens der Wissenschaftsverwaltung.

Es gehe alles zu schnell, die Investitionen seien beträchtlich und unausgegorene Lehrpläne gingen zu Lasten der künftigen Ärzte und ihrer Patienten. Trotzdem startete der Modellstudiengang an der Charité im Wintersemester 2010/11. Neu daran: Die Professoren bieten ihren Lehrstoff nicht länger aufgeteilt nach medizinischen Fachgebieten an. Stattdessen lernen die Studierenden gleich ab dem ersten Semester in fächerübergreifenden Modulen im Kontakt mit Patienten die unterschiedlichen Krankheiten kennen, geordnet nach Organsystemen, Entstehungsmechanismen und den Lebensabschnitten, in denen sie auftreten. Die viersemestrige „Paukphase“ vor dem ersten Patientenkontakt und das „Physikum“ gehören damit der Vergangenheit an. „Wir übernehmen die positiven Elemente beider Ausbildungswege“, betont Professor Manfred Gross, der 2010 Prodekan für Studium und Lehre ist. Dazu zählen der Unterricht am Krankenbett in kleinen Gruppen aus dem Regelstudiengang oder die Kurse „Kommunikation, Interaktion und Teamarbeit“ des Reformstudiengangs. Schon zwei Jahre später belegen aktuelle Zahlen, dass der neue Studiengang bei den potentiellen Studierenden gut

ankommt: Im April 2013 haben sich 378 Neulinge für die Modellstudiengänge immatrikuliert. Fast 6.000 Abiturienten hatten sich beworben. Modellstudiengänge gibt es dabei nicht nur an der Charité, sondern unter anderem auch an der Universität Witten/Herdecke, der TU Dresden, der Medizinischen Fakultät RWTH Aachen, der Medizinischen Hochschule Hannover und der Ludwig-Maximilians Universität in München. Die Hochschulen gestalten sie unterschiedlich. Wie einige andere setzt auch Witten/Herdecke auf „Problemorientiertes Lernen“ (POL). Hier werden Fallbeispiele zuerst in kleinen Gruppen diskutiert und bearbeitet. In Mannheim und in Münster gibt es sogar „Studienhospitale“ mit Schauspielern, die Patienten darstellen. Kritikern erscheint dies unseriös. Studierende berichten in Internetforen, dass die Simulation vor der echten Klinikerfahrung das Selbstbewusstsein stärkt. Dies ist offenbar entscheidend in der Praxis. Fertige Ärzte jedenfalls halten Einfühlungsvermögen oft sogar für wichtiger als gute Noten, fand 2010 der Gesundheitsmonitor von Compugroup, RheinZeitung und Medical Tribune heraus.


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ZUKUNFT MEDIZIN

— Unternehmensbeitrag DENTALTRADE —

Fokus Dentalmarkt Zwischen Kostendruck und digitaler Innovation.

Bremen, Mai 2013. Zwischen technischem Fortschritt und demografischem Wandel, befindet sich der Gesundheitsmarkt in einem kostenintensiven Spannungsfeld. Insgesamt, so berechnete jetzt das statistische Bundesamt, sind die Gesundheitsausgaben auf 293,8 Milliarden Euro gestiegen. In Deutschland wird bereits heute jeder zehnte Euro für die Gesundheit eingesetzt. Die Notwendigkeit zum Sparen ist also evident. Zudem drängt die Zeit. Nur wo soll der Rotstift bei der Gesundheitsversorgung angesetzt werden? Hinzu kommt, dass bei der Suche nach Lösungen ethische Erwägungen eine wichtige Rolle spielen. Denn folgt man rein wirtschaftlichen Überlegungen, besteht die Gefahr, in eine Zwei-Klassen-Medizin abzurutschen: Wer zuzahlen kann, erhält die bessere Versorgung und profitiert vom medizinisch-technischen Fortschritt.

Tendenzen lassen sich bereits erkennen. Etwa mit Blick auf den Dentalmarkt und die Zahntechnik. Seit der Einführung des befundorientierten Festzuschusses im Jahr 2005 müssen Patienten, die sich mehr als die Regelversorgung wünschen, einen erheblichen Eigenanteil zuzahlen. Dies ist etwa der Fall, wenn statt einer Brücke ein Implantat gewünscht wird. Die Gesetzlichen Krankenkassen zahlen abhängig vom Befund einen festen Zuschuss, bei aufwendigeren Versorgungen zahlen Patienten den Differenzbetrag zu. NEUE DIENSTLEISTUNGEN RUND UM ZAHNERSATZ Im Zuge dieser Entwicklung haben sich am Dentalmarkt neue Dienstleistungskonzepte etabliert. So können Patienten nach Rücksprache mit dem Zahnarzt entscheiden, ob sie die neue

Krone etwa aus internationaler Produktion beziehen möchten. Das Prinzip: Produziert wird der Zahnersatz in Fernost oder der Türkei, die Behandlung kann jedoch beim eigenen Zahnarzt stattfinden. „Wir nutzen die Vorteile der Globalisierung und können so unter Einhaltung strenger Qualitätskriterien deutliche Preisvorteile von bis zu 85 Prozent für Patienten erreichen“, erläutert Dr. Olaf Perleberg, Geschäftsführer bei der Bremer dentaltrade. Im Jahr 2002 gegründet, hat das Unternehmen seither über eine Viertelmillion Patienten mit Zahnersatz aus dem eigenen Labor in China versorgt. „Wir sind der Ansicht, dass qualitativ hochwertiger und bezahlbarer Zahnersatz, keine Frage des Standortes ist. Mit zahlreichen erfolgreichen Zertifizierungen durch den deutschen TÜV haben wir dies nachgewiesen.“ Die Branche boomt, alleine dentaltrade arbeitet mit rund 4.000 Zahnärzten deutschlandweit zusammen. Die wachsende Nachfrage erklärt Dr. Perleberg – neben dem Kostenargument – mit dem Wunsch vieler Patienten, von innovativen Behandlungsverfahren und -methoden zu profitieren. TEILHABE AN MEDIZINISCHEN INNOVATIONEN SICHERN

Hochwertig und bezahlbar: Qualitätskontrolle von Zahnersatz im Bremer dentaltrade-Labor

Tatsächlich erlebt der Dentalmarkt aktuell nichts weniger als eine digitale Revolution. Angefangen bei der Abdrucknahme per Scan und dem anschließenden digitalen Versand der Scandaten bis zur CAD/CAM gestützten Fertigung. Verglichen mit konven-

tionellen Verfahren der Zahnersatzherstellung, bietet der digitale Workflow Patienten mehr Komfort. Dieser Service kostet normalerweise extra. Auch wer sich bei den Dritten für Materialien wie Zirkoniumoxid entscheidet – aufgrund der Lichtdurchlässigkeit und Biokompatibilität ein hervorragender Werkstoff für Zahnersatz – zahlt aus eigener Tasche dazu. Und hier kommt wiederum die Option Zahnersatz aus internationaler Produktion ins Spiel; eben weil dieser günstiger ist und daher auch digital gestützte Fertigungen und höherwertige Versorgungen wie Implantate oder High-EndMaterialien wie Zirkon bezahlbar sind.

dentaltrade Preisbeispiel VMK Krone auf Implantat Vollverblendet, NEM, ohne Implantatmaterial: 181,89 Euro Inklusive Versand u. MwSt.

Dr. Perleberg unterstreicht: „Mit Zahnersatz aus internationaler Produktion können wir unabhängig vom Preis eine Versorgung mit hochwertiger Prothetik sicherstellen, zudem haben wir einen Weg gefunden, mehr Menschen an medizinisch-technischen Innovationen teilhaben zu lassen. dentaltrade nimmt damit eine Vorreiterrolle ein. Für uns ist dies auch ein Beitrag zur demokratischen Gesundheitsversorgung und deren Sicherung.“ www.dentaltrade.de

Strategieforum: Impulse Wie verändert sich die Medizin? „In Zukunft wird die Naturmedizin in Deutschland einen noch größeren Raum einnehmen. Therapiemethoden, die die körpereigene Regenerationsfähigkeit mit einbeziehen, werden aufJürgen F. Pascoe grund der geringen Geschäftsführer Pascoe Naturmedizin Nebenwirkungen und der größeren Effizienz einen wesentlich höheren Stellenwert einnehmen. Sie entlasten das Sozialbudget durch eine Senkung der Krankheitskosten und der volkswirtschaftlichen Folgekosten. Somit bietet die Naturmedizin auch volkwirtschaftlich gesehen eine attraktive Perspektive.“

„Viele Menschen leiden unter Alterssichtigkeit und fühlen sich durch ihre Lese- und Gleitsichtbrille eingeschränkt. Dies lässt sich mit einem kleinen ambulanten Eingriff lösen. Wir kombinieDr. med. Jørn S. Jørgensen ren dabei mit dem Gründer & ärztlicher Leiter EuroEyes Klinikgruppe LenSx-Laser und der Trifokallinse zwei der innovativsten Technologien, die es derzeit auf dem Markt gibt. Der Laser arbeitet so präzise und sicher, wie von Menschenhand kaum möglich. Die eingesetzte Kunstlinse ermöglicht das Sehen in unterschiedlichen Entfernungen und so ein brillenfreies Leben.“

„Angesichts des soziodemografischen Wandels und steigender Kosten für medizinischtechnische Innovationen wird dem umlagenfinanzierten Sozialsystem eine verkürzte Lebenserwartung attestiert. Es Dr. Olaf Perleberg ist unsere Aufgabe, die Geschäftsführer dentaltrade hohe Qualität der gesundheitlichen Versorgung in Deutschland zu sichern. Das kann mit innovativen Dienstleistungen gelingen, die unabhängig vom Geldbeutel der Patienten eine hohe Versorgungsqualität ermöglichen. In der Zahnmedizin zeigt Zahnersatz aus internationaler Produktion, wie es geht.“


Nie wieder Brille! * Nie wieder Lesebrille!

LASIK-TÜV SÜD ZERTIFIZIERTE KLINIKEN

EUROEYES ÄRZTE VON DER FOCUS-ÄRZTELISTE EMPFOHLEN – 2010, 2011 & ERNEUT 2012

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0800 17 11 17 11 www.euroeyes.de Augsburg | Berlin | Bremen | Dortmund | Dresden | Düsseldorf | Frankfurt | Hamburg | Hannover | Leipzig | Lübeck | München | Oberhausen | Oldenburg | Stuttgart * 95 % der Patienten, die mit einer Multifokallinse behandelt wurden, benötigen keine Brille mehr.


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