„nothing is real“ The Beatles
Hosea Ratschiller: „Doppelleben“ - Ein Häppchen Kultur aus dem Spielautomaten. Hosea Ratschiller erhöht den Einsatz. Ein allerletztes Soloprogramm noch – und dann ab ins Paradies. Keine halben Sachen mehr. Jede Pointe eine befreiende Ermutigung, jede Geschichte ein Anfang vom Ende der Ungerechtigkeit, jede Vorstellung ausverkauft. Das ist der Plan. Zuerst spielt Ihnen Hosea Ratschiller etwas vor. Den Comedian, den Vater, den Manager, den Gangster und noch einige mehr. Warum er das tut und was sein neuer Kollege - der publikumsscheue Akrobat - währenddessen treibt, das erfahren Sie erst in der Vorstellung. Das ist der Trick. Aber wird der Plan aufgehen?! Müssen wir nicht schon von einem Erfolg sprechen, wenn Arbeit überhaupt bezahlt wird? Nein, müssen wir nicht. Wir müssen viel weniger, als wir glauben. Und wir können viel mehr, als wir wissen. Das ist das Glück. Kommen Sie bitte vorbei. Sonst kann man schlecht von einem gelungenen Theaterabend sprechen. Regie: Gabi Rothmüller
Kontakt: Agentur O, Andrea Schwarz, Einsteinstr. 32, 81675 München Fon: 0049-179-7311494, mail: andrea.schwarz@agentur-o.de www.agentur-o.de
Hosea Ratschiller - Humorbiographie Der 1981 in Kärnten geborene Wiener Hosea Ratschiller ist Kabarettist, Autor, Radiomacher, Moderator, Regisseur und Schauspieler. Studien der Geschichte, Philosophie und Theaterwissenschaften bleiben unvollendet. Die humoristische Laufbahn beginnt 1998 mit der satirischen Wochenrevue "Club Karate" auf den freien Radiosendern Orange 94.0 (Wien) und Radio Agora (Kärnten). Neben Schule und Radioarbeit entstehen Sprechstücke, Tanzstücke, Performances, eine Oper und diverse Kurzfilme. Ratschiller wird österreichischer Poetry Slam Champion und verliebt sich ununterbrochen. Im Jahr 2000 weist der ORF Jugendkultursender Radio FM4 den Teenager in die hauseigene Kreativabteilung ein. Dort entsteht in Zusammenarbeit mit Martin Puntigam auch die Figur „FM4 Ombudsmann“, ein über alle Maßen öffentlichrechtlicher Weißrücken, dem Ratschiller Texte und Stimme leiht. Gewissenhaft beantwortet der FM4 Ombudsmann jeden Morgen die Fragen seiner lieben Hörerinnen und Hörer. Die verblüffenden Ergebnisse erscheinen bald in Buchform („Der FM4 Ombudsmann beantwortet Deine Fragen“, Czernin Verlag) und Ratschillers Alter Ego füllt im Rahmen seiner „Dienstreisen“ Theater, Lesebühnen und Musikfestivals. 2009 gibt Hosea Ratschiller im Wiener Kabarett Niedermair sein Debut als Solokabarettist ("Liebe Krise 2.0 - Eine Selbstdarstellung"). Wenig später tritt er auf Radio Ö1 mit Maria Hofstätter, Thomas Maurer, Robert Palfrader und Martin Puntigam die Nachfolge der legendären Kabarettsendung „Guglhupf“ an. „Welt Ahoi“ entwickelt sich mit Gaststars wie Georg Schramm oder Lukas Resetarits zu einer satirischen Top-Adresse. 2010 wird die Sendung aufgrund „unterschiedlicher inhaltlicher Auffassungen“ einvernehmlich eingestellt. 2011 entsteht Ratschillers zweites Soloprogramm „Das gehört nicht hierher“, für das ihm der Förderpreis zum österreichischen Kabarettpreis 2012 verliehen wird. Diesen nimmt er dankend an und zahlt seine Schulden bei der Sozialversicherung. Im Dezember 2012 wird Hosea Ratschiller das kleine Scharfrichterbeil zugesprochen. 2013 tourt er mit dem prämierten Programm „Das gehört nicht hierher“ in Deutschland, spielt zwischendurch unter dem Titel „Heute“ Stand-Up Abende, präsentiert sein Ombudsmann Buch unter dem Namen „Österreicher erklären die Welt“ in Deutschland, ist Co-Autor und Regisseur bei Martin Puntigams Solo „Supererde“, schreibt und spielt für die TV-Sendung „BÖsterreich“, moderiert im Wiener Fluc eine Mixed Show u.v.m. 2015 ist es Zeit für sein viertes Soloprogramm: „Doppelleben“. Premiere Jan. 2015
16.2.2015
Hosea Ratschiller: Zwischen Baby und Bobo
Quelle: Kurier.at Adresse: http://kurier.at/kultur/buehne/hosea-ratschiller-zwischen-baby-und-bobo/108.316.137 Datum: 15.01.2015, 15:29
Kritik
Hosea Ratschiller: Zwischen Baby und Bobo Der FM4Ombudsmann geht in "Doppelleben" seinen Existenzängsten als Kabarettist auf den Grund. Autor: Karl Oberascher
Gesicht zum FM4-Ombudsmann: Ratschiller ist am Freitag und Samstag im Kabarett Niedermair zu sehen - Foto: /Ingo Pertramer
Unterhaltung mit Haltung" wollte er sein neues Programm nennen, sagt Hosea Ratschiller. Aber sein Orthopäde habe ihm davon abgeraten. Denn Ratschiller ist jetzt verheiratet, Vater einer Tochter neuerdings, und mit seinen 33 Jahren generell nicht mehr der Jüngste. Sprich: Er hat Rückenprobleme. Die Verantwortung, jetzt ein Kind bespaßen zu müssen lastet offenbar schwer auf dem Jungpapa: "Wenn man sich ein Scheitern am Alltag nicht mehr leisten kann, ist man dann http://kurier.at/kultur/buehne/hosearatschillerzwischenbabyundbobo/108.316.137/print
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Hosea Ratschiller: Zwischen Baby und Bobo
noch ein kultiger Kabarettist?", fragt sich Ratschiller und erklärt so auch gleich, weshalb er sein neues Programm letztlich "Doppelleben" genannt hat. Zur finanziellen Absicherung arbeite er inzwischen im Dreierteam. Während Ratschiller – im Zivilberuf FM4-Ombudsmann – bei der Premiere im Kabarett Niedermair auf der Bühne steht, und der Techniker an den Reglern schraubt, raubt ein Fassadenkletterer die Wohnungen der Kabarettbesucher leer – quasi als neues Geschäftsmodell für Kleinkunstprogramme. Anspruch & Ansprüche
Soviel zur Ausgangslage. Aber die Sorge ist unbegründet. Hosea Ratschiller wandelt wunderbar zwischen Bobo und Baby, Anspruch und Ansprüchen: Nach der Beschwerde kommt verlässlich die Pointe. Nostalgie sei "Gift fürs Denken", kritisiert er etwa. Verträglich nur in kleinen Dosen. Aber Impfgegner, sagt Ratschiller, ist er keiner. Er gehe sogar ab und zu in die Kirche, lieber als in den nächsten Starbucks. Natürlich "nur, wenn es ordentlich hagelt, und weil in der Kirche kein Konsumationszwang ist." Kabarett ohne Atempause. Erst nach der Pause holt Ratschiller etwas Luft, nimmt sich mehr Zeit für seine Figuren. Ein Highlight: Die Impression des Aufsichtratsvorsitzenden eines "namhaften österreichischen Glücksspielkonzerns", der sich aus Gewissensbissen in eine Selbsthilfegruppe begibt. Den wahren Grund für die Rückenschmerzen hat man am Ende längst erahnt: Für sein neues Programm hat sich Ratschiller ganz schön verbogen. Sogar der Frage, ob katholische Priester heiraten dürfen sollen, hat er sich gewidmet. "Ja warum denn nicht, wenn sie sich mögen?" Dabei hätte er seiner Frau eigentlich noch versprochen, keine billigen Witze auf Kosten der katholischen Kirche zu machen. Er hat es trotzdem getan. Gott sei Dank. KURIER-Wertung: (kurier) Erstellt am 15.01.2015, 15:29
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Hosea Ratschillers "Doppelleben": Kabarett und Eigentumsdelikte Kabarett derStandard.at › Kultur
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Hosea Ratschillers "Doppelleben": Kabarett und Eigentumsdelikte CHRIST IAN SCHACHING ER 9. Februar 2015, 16:07
Der auch als FM4Ombudsmann tätige Kärntner als Vater, Kabarettistengatte und in seiner bewährten Rolle als Franz Beckenbauer
Wien Das Leben ist zu kompliziert, um einfache Erklärungen darüber abgeben zu können. Schwierige Verhältnisse sind immer komplex. Die Zukunft ist keine Salami und ein Spiel dauert 90 Minuten. Wenn man dann noch 20 Minuten Resignationspause nach der ersten Halbzeit dazuaddiert, ist man nach zwei Stunden in Hosea Ratschillers neuem Kabarettprogramm Doppelleben zwar auch nicht klüger als zuvor. Immerhin geht es ja erst einmal nicht darum, plausible Antworten zu finden, sondern die richtigen Fragen zu stellen. Man fühlt sich aber am Ende gut und erschöpfend unterhalten. Der auch als FM4Ombudsmann tätige Kärntner zieht in seinem neuen, derzeit unter anderem im Wiener Kabarett Niedermair laufenden Programm Doppelleben einen doppelten Boden ein. Er macht als Kabarettist, der auf der Bühne das Kabarett klug wie umständlich erklärt, die Produktionsbedingungen sozusagen postironisch transparent. Dafür schlüpft er unter anderem in seine bewährte Rolle als Franz Beckenbauer, der anhand des FC Bayern den Feminismus deutet und als "irgendwie auch eine Form von Menschenrechtsbewegung" definiert. vergrößern (533x800) foto: niedermair
Hosea Ratschiller und sein neues, recht komplexes Kabarettprogramm "Doppelleben".
Seine neue Rolle als Vater und Kabarettistengatte einer Kabarettistenfrau (aus deren Notizbuch er heimlich die Ideen stiehlt) nutzt er zur Lobpreisung der menschlichen Wirbelsäule. Diese wird während der Schwangerschaft so biegsam, dass sie menschliche Evolution überhaupt erst ermöglicht. Deshalb hängt bei ihm im Herrgottswinkel nun auch ein Hohlkreuz. Die Erdmännchen kommen als Avantgarde des Tierreichs auch irgendwie vor. Als kabarettistisches Geschäftsmodell in prekären Verhältnissen wird außerdem ein Fassadenkletterer und Einbrecher beschäftigt, der während Ratschillers Vorstellungen die Wohnungen jener Leute ausräumt, die sich namentlich für seine Auftritte angemeldet haben. Kurz, der Mann gehört endlich von der Klein auf die Mittelbühne. (Christian Schachinger, DER STANDARD, 10.2.2015) Link Hosea Ratschiller
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