Comedy-Kurs in Sachen Glück - Kabare
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Comedy-Kurs in Sachen Glück THOMAS TRENKLER, 25. Jänner 2013, 18:17
Nadja Maleh unterstreicht mit "Jackpot" ihr Können
Wien - Wer zum ersten Mal die Casinos Austria besucht, erhält, wenn man möchte, einen Crashkurs in Roulette oder Poker. So ähnlich geht es auch in der Spielhölle der Nadjah Maleh zu: Die extrem wandlungsfähige Kabarettistin bietet ein Maximum an Laszivität auf, um ihre Gäste auf das Spiel mit dem Glück vorzubereiten. Das Ziel aller ist es natürlich, den Jackpot zu knacken, wie denn auch das dritte Soloprogramm von Nadja Maleh heißt. Die in Wien lebende Tochter eines Syrers und einer Tirolerin präsentierte es am Donnerstag im Stadtsaal. Augenzwinkernd verführt sie mit hauchender Stimme: Sie gibt eine Chansonette, interpretiert eigene Lieder, versieht bekannte Songs (z. B. von Norah Jones, James Brown oder Matt Bianco) mit bissigen Texten - und sucht den Dialog. "Sie waren beim Friseur?", fragt sie en passant eine Frau in der ersten Reihe. "Mein Tipp: Verklagen Sie ihn!"
foto: www.matthiasleonhard.at
Knochentrockene Ansagen: Kabarettistin Nadja Maleh.
Nadja Malehs Crashkurs in Sachen Glück besteht zwar aus Binsenweisheiten wie jener, dass sich dieses nicht erzwingen lasse. Aber die Schlüsse, die Maleh zieht, sind knochentrocken. Mitunter schweift sie gekonnt ab, sie zitiert etwa kopfschüttelnd aus Hitlers Mein Kampf: "... für was wir zu kämpfen haben". So schreibe nur ein Prolet, meint die Entertainerin eiskalt. Es müsse ja "wofür wir zu kämpfen haben" heißen.
Der launige Vortrag dient, wie bereits aus den ersten Solos bekannt, um Nadja Malehs Frauencharaktere ins Spiel zu bringen. Auch in Jackpot geben zum Beispiel die indische Kichererbse Mandala, die herbe russische Domina Olga, die altersgeile Frau Huber und die sächselnde Alleinunterhalterin Ramöna ihren Senf dazu. Neu im Repertoire ist die desillusionierte Beziehungsberaterin Brigitte, die in breitem Wienerisch auf betont lässig tut. Herausragend gelingt Maleh der Auftritt der lebensecht naiven Kindergärtnerin Melanie, zu der man "Tante Melli" sagen darf. Weil sie das Wort "Muslime" nicht und nicht herausbringt, redet sie von " Islamesern". Warum sie die Kids vor denen warnen soll, versteht sie nicht ganz. Und dann ratscht sie "Zehn kleine Negerlein" in einer ziemlich brutalen Variante herunter: "Vier kleine Islameser gingen zur Polizei, um nach dem Weg zu fragen, da waren's nur mehr drei." Für Gelächter sorgt Melanie auch mit ihren Kinderliedern, darunter " Franz Fuchs, Du hast die Hand gestohlen" und "Fri*zl klein ging allein in den tiefen Keller rein". Maleh hat mit dem Titel Jackpot nicht zu hoch gegriffen. (Thomas Trenkler, DER STANDARD, 26./27.1.2013)
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26.01.2013 01:29
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Kabarett: Nadja Maleh zeigt den Weg ins Glück 25.01.2013 | 16:38 | von Veronika Schmidt (DiePresse.com)
In „Jackpot" zeigt Nadja Maleh, dass jeder seines eigenen Glückes Schmied ist. Beim schnellen Wechsel zwischen den Figuren blüht die Schauspielerin so richtig auf. „Willkommen in der Spielhölle, dem Tempel des Glücks!" In ihrem dritten Solokabarett (Premiere war am Donnerstag im Wiener Stadtsaal) versetzt Nadja Maleh die Zuseher in ein Casino, das von einem schleimigen Glücksprediger geleitet wird. Dieses Setting klappt besser als im vorigen Programm, als Maleh eher zusammenhanglos durch ihr Hirnkastl zappte, das wie ein Radiokastl voller Sprecher und Musiker war. In „Jackpot" (Regie wieder von Marion Dimali) erkennt man den roten Faden: Der Glücksmoderator gibt im Laufe des Stücks zehn Spielregeln preis, die zum großen Jackpot führen sollen - der muss freilich nicht monetär sein, sondern kann auch das ganz persönliche Glück bedeuten. Und die ganz persönlichen Eigenheiten stellt Maleh wie immer durch unterschiedliche Figuren dar, viele mit Migrationshintergrund (obwohl die Tochter eines Syrers und einer Osttirolerin den eigenen Migrationshintergrund selten in den Vordergrund stellt). Maleh-Fans freuen sich also über die bekannten Figuren der indischen Mandala, der russischen Olga und der sächsischen „Ramööööna". Diese drei Maleh-Stars (sie begleiten sie seit dem ersten Programm 2008) nehmen diesmal weniger Platz ein, vielleicht weil Maleh auch gleich zu Beginn nach einem Polen-Witz sagt: „Mit Witzen auf Kosten von Nationalitäten kommt man ja in die Hölle. Oder in die FPÖ." Dafür breiten sich die einheimischen Figuren weiter aus: Die burgenländische Kindergärtnerin Melanie überrascht mit einem der Highlights des Programms. Für die „erbsengroßen Gehirne" der Kinder verpackt die sprachfehler-behaftete Melanie schwierige Themen in einfache Singreime. Heraus kommt ein „Zehn kleine Islameser"-Lied, in dem einige Zeilen wie Plagiate von FPÖ-Angstmachersprüchen klingen, andere offen aufblatteln, wie satirisch diese Angstmache bei Maleh gemeint ist: „Vier kleine Islameser, die gingen zur Polizei. Sie wollten nur nach dem Weg fragen, doch nachher waren's nur mehr drei". Neu im Figurenkabinett ist Max Mustermann, ein Wiener Prolet, in dessen Mund Maleh eine spannende Genderdebatte legt: Was haben Frauen auf dieser Welt schon erfunden? (Antwort: Die Scheibenwischanlage, das Handy und Bier). Auch die BeziehungscoachIn (sic!) ist neu, sie haut in die gleiche Kerbe: „Der Hauptgrund für alle Scheidungen ist die Hochzeit." Die alte und altbekannte Physikerin Frau Professor Huber darf diesmal hingegen zu Sex und Pornografie Stellung nehmen. Nach der Pause dreht Maleh nochmal richtig auf: Sie nutzt ihre Herkunft und spielt im besten Dialekt ein Tiroler Heimatstück mit vier Personen. Bei den Szenen mit schnellstem Wechsel zwischen den Figuren blüht die Schauspielerin so richtig auf, ebenso wie ganz am Schluss, wenn alle Figuren des Abends nochmal auf einen Satz vorbei schauen. Auch musikalisch hat sich Maleh weiterentwickelt, bei vielen Liedern ist inzwischen nicht nur der Text, sondern auch die Musik selbst geschrieben. Im Gegensatz zum vorigen Programm ist diesmal kein Song dabei, bei dem man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt, dafür nimmt einen Maleh mit auf melancholische Reisen über Liebe, Glück und das Ankämpfen gegen die kleinen Aggressionen des Alltags. >>> Link: www.nadjamaleh.com/ © DiePresse.com
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26.01.2013 01:43
Nadja Maleh: Jackpot ‐ Premierenkri ken, Interviews, Porträts
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24.01.2013 Nadja Maleh: Jackpot
© Foto: www.matthiasleonhard.at Wie ist das also im Tempel des Glücks“ (im Casino)? 10 lebensverändernde Spielregeln des Glücks werden von einer Figur verraten, um das eigene persönliche Glück zu erreichen. Diese Figur hält die Fäden in der Hand, tut die Spielregeln kund und lässt die unterschiedlichen Figuren auftreten. „Geben Sie Ihrem Glück eine Chance“, sagt sie mit einer lasziven, verführerischen Stimme, und wir folgen ihr einen Abend lang.
In „Jackpot“ tauchen einige schon bekannte Figuren aus den beiden vergangenen Programmen wieder auf, wie etwa die indische Mandala, die Weisheiten der Großmutter zum besten gibt oder Ramöna, der tolpatschige sächsische Showstar, die alte Frau Professor Huber, („Atome sind mein Steckenpferd, obwohl ich gar nicht reiten kann“), die dieses Mal u.a. Pornographie zu ihrem Thema macht, oder die russische Domina Olga. Figuren in andere Programme mitzunehmen, vor allem, wenn sie so gut funktionieren und zum Lachen sind, ist eine gute Idee.
Im neuen Programm treten aber zum Glück auch neue Figuren auf, wie etwa die BeziehungscoachIn (sic!) Frau Brigitte mit großem Binnen-I, die aus ihren Trennungserfahrungen einen Beruf gemacht hat und sehr weise feststellt, dass der Hauptgrund für die Scheidung die Hochzeit sei. Sie hat den Durchblick: „Jeder Topf findet seinen Deckel, bis dahin gibt es Frischhaltefolie“
Viel Raum lässt Maleh der Kindergartentante Melanie, (für die Kinder Tante Melly), die in ihrer naiven Art Grauslichkeiten aus der österreichischen kriminellen Vergangenheit in Kinderreime verpackt, um den kleinen Kindern zu zeigen, wie böse die Welt da draußen sein kann. Bei uns in Österreich, sagt sie, gebe es nur ganz wenige „gefährliche“ Menschen: „Ein Meindl steht im Walde…“, „Franz Fuchs, du hast die Hand gestohlen…“ oder „Fritzl, klein, ging allein, in den tiefen Keller rein ...“, „Wir rufen Hitler, jeder kennt ihn…“. In Zusammenhang mit Hitler erwähnt sie „Mein Kampf“: „Für was wir zu kämpfen haben, … „ steht dort. So schreibe nur ein Prolet, meint Maleh trocken und ungerührt, denn es heiße doch: „Wofür wir zu kämpfen haben“.
Dadurch, dass Nadja Maleh bekannte Vorurteile gegenüber Muslimen von der naiven Kindergartentante aussprechen lässt, wirken diese noch absurder. Auf die Spitze treibt es Nadja Maleh, wenn sie Melly die „lustigen“ Islameser-Reime (weil ihr das Wort „Muslime“ nicht einfällt, nennt sie diese „Islameser“) „Zehn kleine Islameser“ für die „erbensgroßen“ Gehirne der Kinder singt, u.a.: „Drei kleine Islameser waren ganz vorn dabei bei einer Antirassismus-Demo, danach waren es nur noch zwei.“
28.01.2013 12:14
Nadja Maleh: Jackpot ‐ Premierenkri ken, Interviews, Porträts
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Zum ersten Mal tritt eine männliche Figur, Max Mustermann, auf, den Nadja Maleh zur Melodie von „It’s a Man’s World“ über die Gleichstellung der Frau philosophieren lässt – und das macht sie großartig, wenn sie ihm Worte wie: „Ich bin ein moderner offener Mann, gendersensibility ist mein zweiter Vorname“ in den Mund legt – na dann! Aus der Männerwelt wird ganz schnell „It’s a Woman’s World“, und Max Mustermann muss zugeben, die Frauen haben schon auch wichtige Dinge erfunden wie Bier, Handy und die Scheibenwischanlage.
Erstmals begibt sie sich sprachlich auch in ihre (mütterlicherseits) Tiroler Heimat und präsentiert einen Heimatroman mit Burgl (Gewinnerin von 1 Million Euro beim Lotto), Vroni, Vitus und dem Dorfgeistlichen, in dem sie ihre Wandlungsfähigkeit zeigt und die Neidgesellschaft agieren lässt.
In Bezug auf das Thema Glück sind bei diesem Programm keine neuen Erkenntnisse dabei. Die Wahl eines so vielschichtigen Themas wie Glück lässt viel Raum für unterschiedliche Zugänge, bleibt aber auch bei Binsenweisheiten wie etwa, es sei ein Vogerl und lasse sich nicht erzwingen.
Durch das Auftreten sehr unterschiedlicher Figuren, die Nadja Maleh präzise darstellt, gelingt ihr im großen und ganzen ein sehr abwechslungsreicher Abend, an manchen Stellen bremst jedoch die Länge (etwa schon zu Beginn) das Schwungvolle und Amüsante des Programms. Die Figuren geben Nadja Maleh Gelegenheit, ihr schauspielerisches Talent und ihr Können zu zeigen und voll auszuspielen. Das gleiche gilt für die Lieder. Manche sind Coverversionen (James Brown, Matt Bianco), aber der Großteil wurde von ihr selbst in Zusammenarbeit mit zwei Musikern geschrieben, und ihre tolle Stimme verursacht Gänsehaut.
Frau Professor Huber meint auf die Frage, wo wir das Glück finden: „In einem Paralleluniversum, zu dem wir durch Dimensionstore gelangen, die sich in den schwarzen Löchern befinden.“ Na dann, gute Reise!
DieKleinkunst-Redakteurin Margot Fink
www.nadjahmaleh.com ( -> http://www.nadjahmaleh.com)
Nadja Maleh auf inskabarett.com ( -> http://www.inskabarett.at/kuenstler/nadja_maleh-108)
28.01.2013 12:14
Schopenhauer wusste: Das Schicksal mischt die Karten, wir spielen – in dem Fall Nadja Maleh.
Nadja Maleh/ Hernrik Spranz
Male(h)fiz? Nein: Jackpot! Ist das Glück nun ein Vogerl, bloßer Zufall oder Objekt individueller Schmiedekunst? Antworten von Nadja Maleh.
Von Claus Funovits
Word-Rap Das Glück ist … ...erst mal nur ein Hauptwort, dem unendlich viele Bedeutungen umgehängt werden! Würdest du den Jackpot knacken, dann ... ...würd ich als erstes das vormagazin informieren - versprochen!
jackpot“ Nadja Maleh. Nun ist Nadja Maleh dem Glück auf der Spur. Premiere am 24.1. (20 Uhr) im Stadtsaal (6., Mariahilfer Str. 81, 01/909 22 44, www.stadtsaal.com), am 31.1., und 1., 2., 7. 8.2imKabarett Niedermair (8., Lenaug. 1a, 01/408 44 92, www.niedermait.at..
Im Casino setzt du am liebsten auf … ...meine Intuition. Die ist genauso unwahrscheinlich gewinnbringend wie alle anderen Techniken und Strategien! Tiroler Mutter, syrischer Vater, du bist also … ...eine würzige Mischung aus Schlutzkrapfen und Kichererbsenpüree! In Syrien warst du das letzte Mal … ...vor 4 Jahren. Als man dieses wunderschöne Land noch gefahrlos bereisen und genießen konnte. Die Vorlagen für deine Bühnenfiguren findest du … ...in der Kombination aus Alltag und Phantasie! Wärst du nicht Kabarettistin, wärst du gerne … ...Guru. Oder Malerin. Oder am besten ein malender Guru. Oder so. Zum Lachen bringt dich … ...regelmäßig meine eigene Unzulänglichkeit! Weiblicher Humor unterscheidet sich von männlichem … ...dadurch, dass er a bisserl anders ist. Wurscht. Humor soll verbinden, nicht trennen!
Das Verrückteste das du je getan hast … ...ist gleichzeitig das Beste, was ich je getan habe: mich als Solokünstlerin auf die Bühne zu wagen! Dein Plan für 2013 … ...erst mal die Premiere meines neuen Kabarettsolos am 24.1. und dann schau´ma weiter!
xx
VORMAGAZIN 01|13
Nadja Maleh/ Matthias Leonhard
Als du das erste Mal allein auf der Bühne standst, … ...hatte ich alle körperlichen Anzeichens eines Herzinfarkts, Gott sei Dank ohne Herzinfarkt.
www.vormagazin.at
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28.01.2013 12:20
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