M G R Ü NRAU t d a t DONAUS
013 2 r e b m e t p e S
Essbare Donaustadt
Editorial Mag.a Heidi Sequenz Liebe Donaustädterin, lieber Donaustädter, unsere Titelgeschichte stellt Ihnen ein wirklich besonderes Projekt vor. Die deutsche Stadt Andernach geht ganz eigene Wege in Sachen urbaner Landwirtschaft. Was tut sich dazu in der Donaustadt? Jährlich werden in diesem Land 17 Milliarden Euro durch Korruption und Misswirtschaft verschleudert. Sie glauben, schon alles über den Korruptionssumpf um Eurofighter, BUWOG, Telekom etc. gehört zu haben? Warten wir ab. Das Institut für angewandte Korruption nimmt Sie mit auf eine Wanderung durch die Innenstadt, auf „den Weg zum Erfolg durch Leistung“. Schreiben Sie uns eine Mail, die ersten 20 Einsendungen sind dabei! Eva Glawischnig, die einzige Frau unter den Spitzenkan didatInnen für die kommende Nationalratswahl fasst das Grüne Credo in knappen Worten zusammen: Saubere Umwelt, saubere Politik. 100% Bio. 0% Korrupt.
Als die Stadtverwaltung Andernach 2010 begann Gemüse und Obst auf öffentlichem Grund anzu pflanzen, mit dem Hinweise ernten und pflücken ist erlaubt, waren viele skeptisch: Hunde würden das Gemüse anpinkeln, Vandalen die Beete zer stören und Unwissende das unreife Gemüse ernten, krank werden, und wer übernimmt dann bitte dafür die Verantwortung? Nichts ist passiert. Heute reisen Gott und die Welt nach Andernach, um die beindruckenden Ergeb nisse zu bestaunen. Salat umrundet die Burgruine, Spalierobst an der Stadtmauer, Bohnen, Wein trauben, Kohl und Tomaten wachsen auf 5000ha öffentlichem Grund. Das Ergebnis ist ein begrüntes und verschönertes Stadtbild, generell kaum noch Vandalismus, mehr Tourismus sowie neue Aus bildungs- und Arbeitsplätze, vor allem für die Jugend und für Langzeitarbeitslose. Die Idee einer autonomen, regionalen Lebensmit telversorgung hat natürlich auch in Wien schon lange Einzug gehalten. Vor allem in der Donau stadt mit den großen, unbebauten Flächen gibt es
neben den gewerblichen Gärtnereien immer mehr Projekte, wo Menschen ihre Versorgung mit Obst und Gemüse selbst in die Hand nehmen. Die Selbsterntefelder in Eßling, der Gemein schaftsgarten im Norwegerviertel und der Nach barschaftsgarten Donaucity/Kaisermühlen sind hier ausgezeichnete Bespiele und Vorreiter der Bewegung – Urban Farming. Jedes dieser Projekte bedeutet Verkehrsvermeidung, Klima und Ressour censchutz, Ernährungssicherheit, von der Frische und Qualität ganz zu schweigen. Auch im geplan ten Wiener Wald Nordost spricht nichts dagegen, auf bestimmten ausgewiesenen Flächen ökologi sche Landwirtschaft zu betreiben. Die Zukunft der Menschheit ist urban, also muss die Landwirtschaft in die Stadt kommen. Statt riesige Rasenflächen aufwändig von der Verwal tung pflegen zu lassen, sollte man kleine, über schaubare Flächen der Bevölkerung überlassen. Ihr gehört ja schließlich der öffentliche Raum. Mag.a Heidi Sequenz Klubobfrau Grüne Donaustadt
Wir alle können etwas tun, wir alle können etwas be wirken. Oft sind es kleine, ganz kleine Schritte, die viel leicht erst der nächsten Generation zugutekommen. Aber wie heißt es? „Wer es nicht versucht, hat auch schon verloren.“ Als neue Klubobfrau der Grünen Donaustadt möchte ich dich/Sie einladen, diesen Schritt zu tun. Ganz besonders freuen würde es mich natürlich, wenn die Grünen Donaustadt dafür eine Plattform sein könnten. Mag.a Heidi Sequenz Klubobfrau Grüne Donaustadt IMPRESSUM: Medieninhaberin und Herausgeberin: Die Grünen – Grüne Alternative Wien, Lindengasse 40, 1070 Wien. Redaktionsteam: Barbara Boll, Wolfgang Jilek, Hannes Lager, Heidi Sequenz, Thomas Tröbinger Druck: Donau-Forum-Druck, 1230 Wien. Gedruckt nach der Richtlinie des Österreichischen Umweltzeichens „Schadstoffarme Druckerzeugnisse“.
Österreichische Post AG Sponsoring Post Benachrichtigungspostamt 1070 Wien, Zulassungsnummer: GZ 02Z034599S Titel „Newsletter“ 23/2013 Retouren an Postfach 555, 1008 Wien
Natürlich haben viele DonaustädterInnen ihren Bezirk „zum Fressen gern“, aber hier ist etwas ganz anderes gemeint. Die deutsche Stadt Andernach begann vor vier Jahren mit dem Projekt „Essbare Stadt“. Grund genug, einmal über den Tellerrand zu blicken und sich dieses Projekt anzuschauen. Vor allem auch um zu überlegen ob in der Donaustadt etwas Ähnliches funktionieren könnte.
In meinem politischen Umfeld treffe ich oft Menschen, die in ihrer Wahlentscheidung zwischen SPÖ und Grünen schwanken. Meine Antwort kann sich ohnehin jeder denken, aber ich möchte Ihnen auch meine Begründung nicht vorenthalten. Ich unterrichte seit 25 Jahren mit viel Freude und Engagement in der Donaustadt. Für mich per sönlich ist die Verweigerung jeglicher Veränderung, vor allem durch manche Blockierer in der ÖVP, mittlerweile so unerträglich geworden, dass ich dazu alle Medienberich te ausblende. Die SPÖ schafft es nicht, sich bei diesem Thema aus der Umklammerung der ÖVP/dem Koalitions zwang zu lösen. Hier braucht es den Grünen Anstoß, da mit die SPÖ endlich tun kann, was sie eigentlich möchte.