Festivalguide 2015

Page 1

Sommer 2015 EINE SONDERAUSGABE VON

F E S T I VA L G U I D E S O M M E R 2 0 1 5 SEX IM ZELT

#festivalfanatics

4,90€

Alle Infos für die Saison 2015!

im Interview

ALLES NUR GESCHÄFT?

Auf der Suche nach Festival-Utopien SELBSTVERSUCH

Festival als Klomann QUER DURCH EUROPA

E I N E S O N D E R AUS GA B E VO N

Austausch durch Festivals

Inklusive 5€ Gutschein von myfestivalshop.de!

FG_Magazin_Titel.indd 1

90 Bands über die geilsten Festivals mit Texten von: Deichkind, Nightwish, Kraftklub, Sven Väth, Tocotronic, Gentleman, Atari Teenage Riot, Papa Roach, K.I.Z., AnnenMayKantereit, The Prodigy, Arcade Fire, Jupiter Jones, Donots, Haftbefehl, Antilopen Gang, Incubus, Mighty Oaks, Nneka, Sleater-Kinney, Turbostaat, Kassierer, H-Blockx u.v.a.

15.05.15 14:40


Shop online at bench.de ILLUSTRATION: ALEXANDRA RUPPERT

#LOVEM Y H O O D

FG_Magazin_2015.indb 2

15.05.15 06:55


3

ILLUSTRATION: ALEXANDRA RUPPERT

EDITORIAL Es hat gekracht in der deutschen Festivallandschaft. An der Rennstrecke Nürburgring in der idyllischen Eifel begann ein Streit, der einem in Folge vorkommen musste wie eine Prügelei zwischen King Kong und Godzilla. Es ging um Geld, Ego und Macht im Markt, bzw. um »Hybris« und »Maßlosigkeit«, wie es Marek Lieberberg, einer der Kombattanten, selbst benannte. Er, der nun zunächst an der Rennstrecke unterlegene, ätzte gegenüber seinem Gegenspieler, dem Autozulieferer Capricorn, ihnen ginge es nur um »Kolben statt ultur« und sah das »Ende einer Ära« gekommen. Doch um den Verlust welcher Kultur geht es? Auch Lieberberg arbeitet durchaus zielstrebig profi orientiert, dreht am großen Rad und verteilt die Monster-Gagen, wie sie die international agierenden Headliner heute fordern. Was also ist übrig geblieben vom Erbe Woodstocks, dem »Age of Aquarius«, in dem Musik eine politische Haltung demonstrierte, Drogen zur Veränderung der Weltsicht genommen wurden und eine ganze Generation ihren Eltern in die Eier(stöcke) treten wollte. Eine Generation die einem heißen Krieg wie selbstverständlich einen kalten folgen ließ. Was hat dieser Ursprungspunkt noch mit einer Veranstaltungs- und Entertainmentindustrie zu tun, die rund 50 Jahre später nur noch um Marktanteile und Verwertungsrechte streitet, damit sie am Ende über 200 Euro für ein Ticket verlangen kann? Gibt es wirklich noch so etwas wie eine Festivalkultur? Sind hier noch Utopien übrig oder ist es ein schnöder Handel Geld gegen Unterhaltung? Vermitteln Veranstalter noch eine Haltung oder höchstens Merchandise-Lizenzen? Sind also 2015 Festivals noch in irgendeiner Form als Gesellschaftsutopie tauglich? Darum soll es neben dem gewohnten Überblick über die gesamte Saison in diesem Festivalguide gehen. Denn auch wenn wir selber vom Geld der Verwertungskette keinesfalls unabhängig sind, sind wir überzeugt: Das kann nicht alles sein.

FG_Magazin_2015.indb 3

Carsten Schumacher für die Festivalguide-Redaktion

15.05.15 06:55


Rock’n’Heim, wie es kein anderer erlebt! IM SEAT CUPRA CAMP 2015

FÜR DAS SEAT CUPRA CAMP AUF DEM ROCK’N’HEIM (23. AUGUST) VERLOST FESTIVALGUIDE 1×2 PLÄTZE. AUF FESTIVALGUIDE.DE/SEATCUPRACAMP GIBT’S ALLE INFOS ZUR BEWERBUNG. VIEL GLÜCK! One Day Flash bei Rock’n’Heim – das bedeutet ein zehnstündiges PowerProgramm mit Acts wie Linkin Park, dem Farin Urlaub Racing Team, Kraftklub und vielen anderen Bands. Wer aus diesem einen unvergesslichen Tag gleich ein ganzes unvergessliches Wochenende machen möchte, der sollte sich vorab für das SEAT CUPRA CAMP bewerben. Denn wer sich einen der heißbegehrten Plätze im SEAT CUPRA Camp sichert, den erwartet von Sa.–Mo. ein Festival-Erlebnis der Extraklasse. So erhalten die Gewinner vor Ort ein Rundum Sorglos Paket mit eigenem VIP-Camp, Verpflegung und einigen Überraschungen. Bevor es am Sonntag die volle Ladung Rock gibt, steht am Samstag erst mal die volle Ladung Adrenalin auf dem Programm. Denn beim Fahrsicherheitstraining mit dem neuen, 280 PS starken SEAT Leon ST CUPRA könnt ihr euren Ruhepuls vergessen und erlebt Fahrspaß pur. Und wer schon immer mal herausfinden wollte, ob echte Rocker-Gene in ihm stecken, der kann sein Können bei der SEAT CAR-A-OKE unter Beweiß stellen. Damit ist das ganz besondere Festival-Erlebnis garantiert!

BEWIRB DICH JETZT FÜR DAS ROCK’N’HEIM DEINES LEBENS AUF: FESTIVALGUIDE.DE/SEATCUPRACAMP

FG_Magazin_2015.indb 4 Magazin2015_Seat_R'n'H.indd 1

15.05.15 06:55 00:04


5

I N H A LT GET READY 06 ALL WE ARE Der Festivalguide ist nicht nur dieses Magazin. Festivalguide ist eine Hydra in Kutten und wir funken auf allen Kanälen. Wenn du uns brauchst, sind wir da.

08 GET READY Festivalmomente 2014, Checkliste, Utopientest – Alles dabei? Seelisch bereit? Dann nix wie rein in die Saison 2015…

FOR FESTIVALS 33 LARGE 34 Rock am Ring, Rock im Park, 36 Hurricane, 38 Southside, 40 Hellfest, 42 Pinkpop, Graspop Metal Meeting, 43 Best Kept Secret, Glastonbury, 44 Roskilde, 46 Exit, 48 Dour, 50 Tomorrowland, 52 Wacken, 54 Nature One, 56 Rock Werchter, Pukkelpop, Reading/Leeds, 58 Sziget, 60 Chiemsee Summer, 62 »Schweiß-Seen« – Das Muse-Interview 69 SMALL 70 Appletree Garden, 72 Lunatic, Open Source, Müssen alle mit, 74 Rock im Wald, Krach am Bach, Rocken am Brocken, 76 Burning Eagle, Trebur Open Air, Sound Of The Forest, 77 Prima Leben Und Stereo, Jenseits von Millionen, Fuchsbau, 78 Haldern Pop, 80 Spack, Golden Leaves, Wulla Wussa 83 MEDIUM 84 Summerjam, 86 With Full Force, 88 Out4Fame, Traumzeit, Mair1, 90 Kosmonaut, TFF Rudolstadt, Pohoda, 92 Splash!, 94 Deichbrand, 96 Melt, 98 Benicàssim, Helene Beach, Reggae Jam, 99 Off, 100 Big Day Out, 101 Open Flair, 102 Rocco Del

Schlacko, 1 03 Taubertal, 104 Mini-Rock, Punkrock Holiday, 105 M’Era Luna, 107 Serengeti, 108 SonneMondSterne, 110 Afrika Karibik Festival, 111 Highfield, 112 Rock’n’Heim, Rock am See, Beatpatrol 114 Umsonst & Draußen 117 URBAN 120 Docklands, Vainstream, Folk im Park, 122 Juicy Beats, 123 Internationales Sommerfestival, Rubys Festival, 124 Øya Festivalen, c/o Pop, Tauron Nowa, 125 MTV Mobile Beats, 126 MS Dockville, Folklore Fest, Soul im Hafen/Soul im Brunnen, 127 Flow Festival, 128 Reeperbahn Festival, 130 SWR3 New Pop, Euroblast, New Fall Festival 132 Beatsteaks Interview 132 Neue Festivals: Lollapalooza Berlin, Pure & Crafted, Stuttgart Festival u.v.a. 138 Sommer Open Airs

BACKSTAGE 146 GESELLSCHAFTSUTOPIE VS. EVENT-INDUSTRIE Geht es bei Festivals noch um Visionen der Gegenkultur oder ist längst alles ein perfekt durchorganisiertes Geschäft? 156 EUROPEN AIR In Brüssel gibt man viel Geld aus, damit die europäische Idee nicht vergessen wird. Durch Festivals geschieht das allerdings ganz natürlich und von selbst. Über eine fast vergessene Utopie. 160 GATHERING OF THE JUGGALOS Eigentlich sollte es nur das Dankeschön des US-Rap-Duos Insane Clown Posse an seine Fans sein: Jedes Jahr entsteht im mittleren Westen eine ganz eigene Welt.

166 FESTIVALS BESSER ESSEN Essen und Trinken auf Festivals erscheint nebensächlich. In Wahrheit kann man aber gerade hier entscheidende Dinge verändern und genau das wird gerade getan. 170 SELBSTTEST: FESTIVAL ALS KLOMANN

Ein Wochenende lang Klos schrubben und dabei Spaß haben? – Festivalguide-Reporter Marco Weber überrascht damit nicht nur die eigene Mutter.

TIPPS & TRICKS 173 Der Ratgeber im Heft. Wir spenden rost, testen Craft Bee , erzählen schmutzige Geschichten und helfen dir auch sonst aufs Pferd. Alles, was man braucht, wenn man erst mal am Ort des Geschehens ist.

192 Festivalindex, Impressum

00:04

FG_Magazin_2015.indb 5

DOORS

194 Festivabingo

15.05.15 06:55


GET READY

6

TOUR Am Festivalguide-Stand gibt es alle Infos zum jeweiligen Festival, Meet & Greets mit Bands, kostenlose Giveaways und natürlich unser Magazin. Wo? Das steht unter: festivalguide.de/tour

VIDEO DIARIES Lustige kleine Reportagen, mal vom Campingplatz, mal aus dem Backstage-Bereich. Alles unter: festivalguide.tv

ALL WE ARE Festivalguide ist mehr als dieses Magazin. Festivalguide ist überall, wo du bist. Nicht wie die NSA, vielmehr stets zur Verfügung. Erfahre alles, was du wissen musst – erfahre alles, was dich interessiert. Fahre wie wir raus auf die Festivals und tausch dich mit uns aus. Hier ein Überblick über Festivalguide in allen Erscheinungsformen.

APP Ein ganzes Magazin, brandaktuell mit Bildergalerien, Videos, Nachberichten und letzten Neuigkeiten. festivalguide.de/app

FESTIVALGUIDE POCKET Unser Heft für u terwegs passt in jede Hosentasche. Verlässlich, wenn der Akku längst leer ist.

FG_Magazin_2015.indb 6

15.05.15 06:55


7

SMARTPHONE APP News und Infos für die Hosentasche mitsamt unseres eigenen Augmented Reality Scanners – Probier ihn aus bei der MazdaTomorrowland-Verlosung auf S.51! festivalguide.de/app

FESTIVALGUIDE.DE Blitzschnelle News reiten auf einem Höllenmonster von Datenbank mit sämtlichen Informationen zur Festivalsaison 2015.

SHOP Die Kiosk-Ausgabe des ist vergriffen? Dafür gibt’s festivalguide.de/shop

BEI TWITTER, FACEBOOK & CO. Halte mit uns Funkkontakt, wenn wir durch die Festivallandschaft b ettern. #festivalfanatics twitter.com/festivalguide plus.google.com/+festivalguide facebook.com/festivalguide instagram.com/festivalguide youtube.com/festivalguidemagazin

FG_Magazin_2015.indb 7

AWARD DER HELGA!® Unser einzigartig unabhängiger Award »Der Helga!®« wird am 24. September im Hamburger Imperial Theater auf und in Zusammenarbeit mit dem Reeperbahn Festival verliehen. Stimmt ab unter: festivalguide.de/derhelga.

15.05.15 06:55


GET READY

8

DRAUSSEN IST ES AM SCHÖNSTEN. Haare, Metal, Atemschutz: Beim Midi Festival in Peking lässt die erste Reihe die Emotionen fl egen und pfeift uf jede Kontrolle über sich. Foto: Bo Ding

FG_Magazin_2015.indb 8

15.05.15 06:55


9

FG_Magazin_2015.indb 9

15.05.15 06:55


GET READY

10

W체st geht es auch beim Hurricane zu, zumindest in dem Moment, in dem der Staub den Boden verl채sst, um als Tohuwabohu zu dienen. Foto: Jochen Melchior

FG_Magazin_2015.indb 10

15.05.15 06:55


11

Liebe in der W체ste: Beim Burning Man mitten im Nichts bekommt man genau die Freiheit, die man braucht f체r alles, was man sich ertr채umt... Foto: Christian Hedel

FG_Magazin_2015.indb 11

15.05.15 06:55


GET READY

12

Verzeihung, Auch das gibt Mr.esSimmons, beim Pinkpop: w端rden Entspannte Sie bitte meinen Momente, Vorgarten in denen soaus verlassen, dem eng wie feiernden Sie ihn vorfanden? Menschenmeer Pfl端gen aufist einmal indiskutabel. wieder Individuen Auch nichtwermit der den. Zunge! Foto: Foto: GerritCarmen Starczewski Catuti

FG_Magazin_2015.indb 12

15.05.15 06:55


13

Das Berlin Festival mag nicht alles auf die groĂ&#x;e Bank schieben. Nein, unter die Bank kehren. Moment, irgendwas ist doch hier falsch?! Foto: Christian Faustus

FG_Magazin_2015.indb 13

15.05.15 06:56


DOORS OPEN

14

FG_Magazin_2015.indb 14

15.05.15 06:56


15

Es gibt ein Schlafen nach dem Bagger: Beim Melt! in Ferropolis gibt es auch schatti e Pl채tzchen zwischen B채umen, wenngleich keine einsamen. Foto: Florian Sch체ppel

FG_Magazin_2015.indb 15

15.05.15 06:56


DOORS OPEN

16

DER SCHÖNSTE POKAL IST IMMER NOCH DER HELGA!® … und du bestimmst, wer ihn bekommt! Der Helga!® wird 2015 zum dritten Mal verliehen und nur du weißt, wer ihn gewinnen muss! Gib uns dein Voting unter festivalguide.de/derhelga

Der Helga!® ist der unabhängige Festival-Award von Reeperbahn Festival & Festivalguide. In diesem Jahr entscheidet eine Fachjury aus Bands und SoloMusikern, wer ihn gewinnt. Einzige Ausnahme ist die wichtigste Kategorie »Bestes Festival National« – hier entscheidet allein das Publikum. Stimm ab für dein Festival des Jahres und gewinne zwei Tickets für das Reeperbahn Festival, sowie zwei Plätze auf der Gästeliste für die Verleihung des Helga!® am 24.09.2015 im Imperial Theater, Hamburg. Mehr Infos über Festivals und den diesjährigen Helga!®-Award auf festivalguide.de.

FOTO: JULIA JESIONEK

Presented by

FG_Magazin_2015.indb 16

15.05.15 06:56


17

FG_Magazin_2015.indb 17

15.05.15 06:56


GET READY

18

Der große Festivalguide-Test

HEUTE:

Gesellschaftsutopien Man kennt das Problem: Kaum auf dem Festival angekommen, schreien die Rezeptoren nach Rausch und schnell steht schon das nächste Verlangen in der Schlange. Nicht wenigen dürstet es dann nach einem Wind der Veränderung, nach einer Vision für eine bessere Welt, deren Anfang genau hier ist. Nur selten ist man sich der Folgen bewusst. Manche Menschen reagieren schreckhaft auf unvermittelte Veränderung der bestehenden Ordnung, ein willkürlicher Wechsel von Gesellschaftutopien ist daher wenig ratsam. Wir haben die gängigsten Modelle auf ihre Festivaltauglichkeit geprüft. Fotos: Marcus Becker

MODELL A

MODELL B

Gottesstaat

Anarchie

Dieser Weg wird kein leichter sein. Zunächst einmal stellt sich die Frage: Welcher Gott überhaupt? Geht es um den christlichen, muss erst einmal ausdiskutiert werden, wie rum das Kreuz richtig hängt bevor das erste »Laudato Si!« respektive »In League With Satan« geschmettert werden kann. Messdiener zerren vom Weihrauch benebelte Burka-Girls aus der ersten Reihe? Die TV-Rechte dazu hätte sich selbst Friedrich Nietzsche gesichert! Nachteil: Den meisten Religionen sind Entgrenzung und Kontrollverlust nicht als Tugend bekannt, was den CampingplatzBewohnern jede Beschäftigung nähm .

Am Anfang schien diese Gesellschafts orm für Festivals enorm attraktiv. Der Zaun blieb offen, zuvor formulierte Regeln waren ein Fall für körperbetonte Neuverhandlungen. Die Sex Pistols unterbreiteten einmal ganz England diesen Vorschlag, stießen aber auf geteiltes Echo und mittlerweile unterstreicht selbst die Fusion mit Nachdruck das Recht auf funktionierende Grenzmarkierung ihres Gebietes. Nachteil: Totale Regellosigkeit kann man nur Einweg-Festivals empfehlen.

FG_Magazin_2015.indb 18

15.05.15 06:56


19

MODELL C

MODELL D

Kommunismus

Situationismus

Leider im Angang oft in wenig blutig, ist dieses Modell vor allem wenig mauerfreundlich. Ochs, Esel und Sponsoren raten zwar ab, doch wenn das ZK erstmal die Sidewings neben der Bühne rot abgehangen hat, sieht es eigentlich ganz hübsch aus. Nachteile: Manchen gefällt die Neudefinit on der Zäune nicht: Keiner darf mehr raus. Bei der Nutella-Crêpes-Bestellung muss man auf die Banane verzichten. Und auf Nutella. Und auf den Crêpe.

Yeah, verlangt das Unmögliche, lebt die Situationen, lasst die Kunst die Leitung übernehmen und werft das technokratische Denken in den Staub! Hauptbühne – wtf?! Das Leben ist eine Bühne und jeder ist ein Künstler, was Gage spart. Die Ticketpreise sind bei diesem Modell nicht das Problem, die Frage ist eher, wo und wann etwas stattfin t. Nachteil: Keiner fühlt sich mehr fürs Bierholen zuständig.

MODELL E

MODELL F

Totale Besitzlosigkeit

Klonen

Diese Variante wird von den Besuchern schon heute gelebt, allerdings nach dem Festivalbesuch. Die meisten Veranstalter reagieren mit phantasielosem Furor, wird hier die Reihenfolge nicht beachtet. Nach dem Kauf einer Karte ist Besitzlosigkeit zumindest verhandelbar. Der unangekündigte Schlaf in zuvor unbekannten Zelten kann jedoch nicht selten zu Missverständnissen führen. Oft reicht die Zeit nicht, diese Utopie zu erklären, bevor enthemmtes Schreien und/oder Beischlaf einsetzen. Nachteil: Häufi e Erkältungen.

Die Lieblingsutopie der Veranstalter! Metallica spielen bei Rock am Ring, Ruhrpott Rodeo und Wave Gotik Treffen – gleichzeitig, mehrmals am Tag, auf Abruf auch zur Belustigung auf dem Campingplatz. Auch für Fans gäbe es Vorteile: Während Klon 1 von Klon 2 in vorderster Reihe ein Foto macht und postet, startet Klon 3 zu Hause den Recorder für den Live-Mitschnitt und Klon 4 lässt sich tätowieren, dass er dabei war, während Klon 5 auf dem Campingplatz schon mal den Grill anschmeißt und Klon 6 stöhnt, dass er in diesem Zustand unmöglich noch auf’s Gelände laufen kann. Nachteile: Keine.

FG_Magazin_2015.indb 19

15.05.15 06:56


GET READY

20

PRÄSENTIERT

D I E

U L T I M A T I V E

Zelt, Schlafsack, Isomatte vergessen: 3 Tage wach! Regenjacke, Mütze, Handtuch: 3 Tage nass! Zahnbürste, Deo, Socken: 3 Tage baah! Es geht auch anders. Der Festivalguide-Check gegen Alzheimer und Co. AU F K E I N E N FA L L V E R G E S S E N ❏ Ticket ❏ Bauchtasche Gürteltasche ❏ EC-Karte/Bargeld ❏ Handy (+ Ladegerät) ❏ Gaff -Tape K L A M OT T E N ❏ Unterwäsche ❏ Socken ❏ Jacke ❏ Lange Hose ❏ Kurze Hose ❏ Hemd ❏ T-Shirts ❏ Longsleeve ❏ (Kapu-)Sweater ❏ Regenjacke ❏ Feste Schuhe, Gummistiefel ❏ Flip Flops/Badelatschen ❏ Badehose ❏ Hut/Kappe/Mütze H YG I E N E ❏ Handtuch ❏ Bürste/Kamm ❏ Deo (Roll-on) ❏ Reiseapotheke (individuell ausrüstbar, z.B. Aspirin, Kohletabletten, Magnesium, Zeckenzange) ❏ Zahnbürste, Zahnpasta ❏ Duschgel, Shampoo (gut: biologisch abbaubar) ❏ Kondome ❏ Binden/Tampons ❏ Toilettenpapier C A M P I N G B E DA R F ❏ Zelt ❏ Plastikplane (unter das Zelt) ❏ Heringe (ggf. Hammer), Abspannleinen ❏ Schlafsack ❏ Iso-Matte

FG_Magazin_2015.indb 20

❏ Besteck, Geschirr ❏ Kochset ❏ Spülmittel (biologisch abbaubar), Spülschwamm ❏ Campingstühle ❏ Campingtisch ❏ Bier ❏ Lebensmittel: z.B. Dosenfraß (Merke: »Rot geht auch kalt«), Brot, Thüringer Bratwürste, Fleisch, Kaffee, Tee, Tofu, Salz, Pfeffer etc. ❏ Aufb wahrungsbehälter ❏ Campingkocher/Einweggrill ❏ Dosenöffner/Flaschenöffner orkenzieher ❏ Feuerzeug/Streichhölzer ❏ Müllbeutel ❏ Kabelbinder S U R V I VA L ❏ (Dynamo-)Taschenlampe (ggf. mit ausreichend Batterien/Akkus) ❏ Taschenmesser ❏ Wasser, Wasserkanister/-flasch ❏ Sonnencreme ❏ Ohrenstöpsel ❏ Sonnenbrille (+Etui) ❏ Mücken-/Zeckenschutzspray OPTIONAL ❏ Rauchwaren/Zigaretten ❏ 1. Hilfe-Set ❏ Jack-Sparrow-Kostüm ❏ Edding ❏ Kerzen ❏ Schere & Tesafilm (Bändchen kl ben) ❏ MP3-Player ❏ Penispumpe ❏ Espressokanne ❏ Kopfkisse ❏ Kuscheltier ❏ Absperrband

15.05.15 06:56


FG_Magazin_2015.indb 21

15.05.15 06:56


FG_Magazin_2015.indb 22

15.05.15 06:56


23 Sonnenbrille & Kleid: H&M loves Coachella

ES LEBE HIPPIETOPIA

Wer seine Festivalutopie nicht gerade nackt lebt, kann sich für die passenden Klamotten und Accessoires auf den nächsten Seiten inspirieren lassen. Vom sonnengelben Regencape über robuste Schuhe bis hin zur Cap im Psychedelic-Print kommt alles ins Festival-Gepäck und auf geht’s – Richtung Hippietopia. FOTOS: FREDERIKE WETZELS, ASSISTENZ: JULIA JESIONEK MODELS: JULIA JESIONEK & OSCAR FUCHS STYLING: JENNY WESER

FG_Magazin_2015.indb 23

15.05.15 06:56


GET READY

24

Regencape: Bench Shorts: Burton Haarband: H&M Gummistiefel: Hunter Boots: CAT Footwear Tasche: Crumpler G端rteltasche: Crumpler Turnschuhe: Keds Shorts: Adidas Originals Vintage Blocking Pack Rucksack: Camel Active Rasierer: Wilkinson Sword Hydro 5 Groomer

FG_Magazin_2015.indb 24

15.05.15 06:57


25

Boots: Dr. Martens (Pascal) Sandalen (weiĂ&#x;): Teva Sneaker (orange): New Balance Sandalen (lila): Teva Sneaker (blau): New Balance Sneaker (beige): Adidas Originals Superstar Festival Canvas Pack Schlafsack: Burton

FG_Magazin_2015.indb 25

15.05.15 06:57


GET READY

26

FG_Magazin_2015.indb 26

Oscar Jeansjacke: Levi’s T-Shirt: Burton Cap: Burton Julia T-Shirt: Adidas Originals Shorts: H&M Rucksack: Camel Active

15.05.15 06:57


FG_Magazin_2015.indb 27

15.05.15 06:57


FOTOS: MICHAEL KOPIETZ, SEBASTIAN DUDEY

GET READY

28

Rock summer 2015

Foo Fighters greatest hits

Peter Maffay Wenn das so ist Bruce Springsteen greatest hits

Johnny Cash out among the stars

diese und Viele weitere titel f端r Joe Cocker Fire it up AC/DC Black Ice

FG_Magazin_2015.indb 28

Jetzt bei

15.05.15 06:57


29

WIR SEHEN UNS AUF DEN FESTIVALS! Wir sind da, wo ihr uns braucht! Auch in diesem Jahr sind wir wieder bei einigen der beliebtesten Open Airs mit unserem Festivalguide-Stand vor Ort, um euch mit allem zu versorgen, was auf einem Festival wichtig ist. Party, Pröbchen, Prominente – auch in diesem Sommer laden wir euch herzlichst ein, am Festivalguide-Stand unsere Gäste zu sein. Dort versorgen wir euch mit dem aktuellen Festivalguide-Magazin oder der Pocket-Ausgabe, haben alle aktuellen Infos zu den Spielzeiten der Bands und allerhand kleine Geschenke, die das Wochenende noch schöner machen. Bei einigen Festivals bekommt ihr zudem die Chance, Autogramme von euren Lieblingsbands zu bekommen – oder sie zu einer Runde Halli Galli oder Twister herauszufordern. Denn na klar, bei uns gibt’s

nicht nur Infos, sondern auch jede Menge Unterhaltung! Kommt vorbei, schwoft mit uns und lasst es euch gut gehen. Alle weiteren Infos zu unseren Aktionen fi det ihr natürlich auf festivalguide.de, bei Facebook und Twitter. Wir freuen uns auf euch!

Bei diesen Festivals könnt ihr uns treffen: 19.–21.06.2015 Hurricane 10.–12.07.2015 Splash! 17.–19.07.2015 Melt! 14.–16.08.2015 Highfiel 12.–13.09.2015 Lollapalooza

IRIE RÉVOLTÉS 19.-21.06.15 19.-21.06.15 31.07.15 14.-16.08.15 19.-23.08.15

Hurricane Festival Southside Festival Sound of Forest Highfield Festival Chiemsee Summer

ZUGEZOGEN MASKULIN 05.06.15 06.06.15 07.06.15 25.06.15 26.06.15 10.-12.07.15 31.07.15 01.08.15 14.-16.08.15 14.-16.08.15 21.-23.08.15

Musikschutzgebiet Festival Rock am Ring Rock im Park Bielefeld - Campus Festival Kosmonaut Festival Splash! Festival Ludwigsburg - Castival Big Day Out Dith rockt Serengeti Festival MS Dockville

SCHNIPO SCHRANKE 30.05.15 06.06.15 09.07.15 11.07.15 31.07.15 27.08.15 04.09.15

Coraci Festival Wilwarin Festival Festival Theaterformen Phono Pop Festival Watt en Schlick Festival Berlin - Pop-Kultur @ Panorama Bar/Berghain Hamburg - Goldener Salon/ Hafenklang

BUBACK TONTRÄGER UND KONZERTE PRÄSENTIERT: SAMY DELUXE 03.06.15

Paderborn – AStA Sommerfestival 13.06.15 Out4Fame Festival 27.06.15 Hannover - Han’g’over Jam 03.-05.07.15 Summerjam 19.-23.08.15 Chiemsee Summer 12.09.15 Hamburg - Twenty Years on Stage @ Stadtpark

ASD 09.-11.07.15 09.-12.07.15 17.07.15 18.07.15

Open Air Frauenfeld Splash! Festival A- Wien - Hip Hop Open Stuttgart - Hip Hop Open

DEICHKIND 24.05.15 06.06.15 07.06.15 14.06.15 10.07.15

Sputnik Spring Break Rock am Ring Rock im Park A- Nova Rock CH- Open Air Frauenfeld

11.07.15 18.07.15 25.07.15 08.08.15 21.08.15 22.08.15 28.08.15

Happiness Festival Deichbrand Rostock rockt SonneMondSterne CH- Open Air Gampel Chiemsee Summer Mönchengladbach Sparkassenpark

FERRIS MC 03.06.15 21.06.15 27.06.15 19.07.15 07.08.15

Paderborn – AStA Sommerfestival Leipzig - Fete de la Musique Hannover - Han’g’over Jam Deichbrand Schierling - Labertalfestival

JAN DELAY & DISKO No.1 19.06.15 20.06.15 21.06.15 03.07.15 04.07.15 31.07.15 01.08.15 21.08.15

Worms – Jazz and Joy Hurricane Festival Southside Festival A- Wiesen - Sunsplash Obernburg Mamuku Festival Big Day Out Mönchengladbach Sparkassenpark Chiemsee Summer

SLIME 04.09.15 05.09.15

Spirit from the Streets Afdreiht un Buten

t bei

FG_Magazin_2015.indb 29

15.05.15 06:57


30 GET READY

Skurrile Web-Serie feiert bei Festivalguide Premiere

Gute Zeiten, Wulla Wussa-Zeiten Festivals sind Orte der paradoxen Situationen. Sehr extreme Persönlichkeiten verschwinden urplötzlich in der Normalität, und die sonst so zurückhaltenden Charaktere transformieren zu Verrückten. Ein Wochenende lang herrschen nicht die Regeln der Gesellschaft, sondern andere oder gar keine – oder die des Festivals. Unterschiedlichste Menschen treffen hier aufeinander, sind quasi in dieser Situation eingesperrt und müssen einen gemeinsamen Nenner finden. Und jeder will den anderen überbieten im Feiern, Trinken, Überbieten etc. Ein perfekter Nährboden für eine Comedy-Web-Serie! Wir präsentieren euch: »Wulla Wussa«! Vier Jungs, ein Mädchen, ein Campingplatz – alles so fikt v wie aus dem Leben geschnitten!

JOHANNA

Heiratswillige Krankenschwester, die versucht, Ordnung in die Gruppe zu bringen

FRANK

Der gute, wenn auch cholerische, Herr der Truppe

WULLA WUSSA REISEGRUPPE

(KO)MAX

Hin- und hergerissen zwischen der Liebe zu Johanna und der zum Schnaps

CLIQUE MELICUS

Verkannter Musiker und Mädchenschwarm

HENDRIK

Kann er in die großen Schnapsstapfen … äh Fußstapfen seines Bruders treten?

BJÖRN DER EISBÄR Erdnussallergiker

FG_Magazin_2015.indb 30

15.05.15 06:57


31

Das »Wulla Wussa«-Team im Interview Jan Krebs und Jan Bratenstein haben das Drehbuch geschrieben, Christoph Hertel ist der Kameramann der Serie. Die beiden Jans sind außerdem als Frank (Krebs) und Björn (Bratenstein) bei »Wulla Wussa« als Serien-Charaktere zu sehen. Wir haben mit ihnen über Festivals, Utopien und die Möglichkeit einer zweiten Staffel gesprochen.

sieht nach festival aus.

Wir reden in diesem Heftviel über die Gegenkultur- und Hippie-Wurzeln der Festivals. Wie Hippie ist eigentlich »Wulla Wussa«? JK: Ich habe als Requisite für Darstellerinnen bei Wulla Wussa ein Blumenhaarband gekauft. Das habe ich dann allerdings zu Hause vergessen. JB: Diese Hippie-Philosophie ist bestimmt noch lebendig auf vielen Festivals, auf dem Wulla Wussa aber nicht so. Da mag sich ja keiner, zumindestbei uns. JK: Abgesehen davon ist das Wulla Wussa ja schon eher ein kleines, regionales Festival, das viel Wert auf freie Liebe legt. Auch wenn das nicht thematisiert wird. Auf welche Festivals würdest du fahren, um nach Dialogen für eine weitere Staffel zu suchen? Was für ein Festival ist Wulla Wussa in euren Köpfen? JB: Schon eher auf so kleine Dorffestivals, oder? Sorry, Dorffestivals. JK: Wir wollten das Wulla Wussa schon generisch halten und nicht auf eine Subkultur begrenzen. CH: Ich gehe nicht auf Festivals. Außer, um zu arbeiten, wie in diesem Fall. Eigentlich bin ich ja Tierfilme . Wie würdest du dich fühlen, wenn die Welt auf dem Kopf stünde und du 362 Tage auf einem Festival wärst und nur drei Tage in der Welt, wie du sie normal erlebst? JK: Sehr ungeduscht, auf jeden Fall. Wobei es mich eigentlich noch viel mehr stört, dass man sich nicht so die Hände waschen kann. JB: Doch, geht. Mit Mineralwasser und Duschgel. JK: Du hast doch mal diese eine Anekdote mit dem Springbrunnen erzählt. JB: Zwei Mädels hatten ihr Zelt direkt neben einem DreifachPissoir aufgebaut und haben sich gewundert, warum alle in den »Brunnen« pinkeln. Wie geht’s weiter beim »Wulla Wussa«: Wer heiratet, wer stirbt, gibt es Gast-Stars? JK: Alle Gast-Stars werden zuerst verheiratet und dann werden sie sterben. JB: Game of Thrones-Style. Das macht man jetzt so. JK: Man könnte ernsthaft darüber nachdenken, ob Johanna und Komax mal heiraten. JB: Zumindest Johanna. JK: Falls Johanna und Komax heiraten, würde Komax sich auf jeden Fall scheiden lassen und Johanna würde das ignorieren und das Eheleben mit ihm weiter fortführen. CH: Ich möchte hier noch anfügen, dass man bei einer eventuellen zweiten Staffel unbedingt genügend Geld zusammentragen sollte, um das gesamte Festival in einem Studio nachbauen zu können. Das würde vieles vereinfachen. »Wulla Wussa« zeigen wir euch ab dem 15. Juni auf dem YoutubeChannel des Festivalguide. Alle sieben Folgen, jede Woche neu!

FG_Magazin_2015.indb 31

15.05.15 06:57


FG_Magazin_2015.indb 32

15.05.15 06:57


33

F E S T I VA L H I G H L I G H T S

FOTO: JOCHEN MELCHIOR

Die Festival-Riesen im Check von Bands und K端nstlern.

FG_Magazin_2015.indb 33

15.05.15 06:57


FESTIVALS LARGE

34

Jacoby Shaddix (Papa Roach) und Nico Seyfrid (K.I.Z.) über den ganz normalen RaR-Wahnsinn.

ROCK AM RING Jacoby: »Das Rock am Ring hat im Festivalbetrieb Maßstäbe gesetzt, die für andere nicht leicht zu erreichen sind. 2013 spielten wir dort in der Abenddämmerung vor einer riesigen, wahnsinnigen Menge. Die Energiewellen, die uns entgegen schlugen, sind unvergessen und bis zum heutigen Tage gehört dieser Auftritt zu den besten Shows, die wir je gespielt haben. Ich freue mich schon darauf, in diesem Jahr mit einigen neuen Songs wieder dabei zu sein.« Nico: »Als wir das erste Mal hier gespielt haben, waren wir gar nicht gebucht, sondern sind einfach mit einem Bus auf einen der Campingplätze gefahren und haben losgelegt. Zu der Zeit war HipHop noch nicht wirklich auf den großen Festivals vertreten. Dementsprechend kam dann auch die Rock-Extremisten-Fraktion und fing an, uns mit Bierdosen zu bewerfen. Nach der etwas unüberlegten Trotzreaktion ›Wer hier keine Dose wirft, ist ein Opfer!‹ (oder so ähnlich), glich die Szenerie dem Angriff auf Westeros. Umso schöner war es, als wir das erste Mal auf einer offi ellen Bühne aufgetreten sind. Keine Gegenstände, sondern nur unbändige Liebe fl g auf die Bühne, und der Regen an jenem Tag stoppte ziemlich genau für die Länge unserer Show. Ich konnte es nicht genau sehen, aber ich glaube, gegenüber vor der Hauptbühne waren bei Coldplay höchstens drei Leute.«

FOTO: TIMMY HARGESHEIMER

05.–07.06. in Mendig, Flugplatz ca. 89.000 Zuschauer Live: AnnenMayKantereit, Antilopen Gang, Bad Religion, Beatsteaks, Bilderbuch, Body Count, Deichkind, Die Toten Hosen, Eagles Of Death Metal, Foo Fighters, Hozier, Interpol, K.I.Z., Kraftklub, MS MR, Marsimoto, Mighty Oaks, Motörhead, OK Kid, Prinz Pi, Slipknot, The Prodigy, Tocotronic u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 34

15.05.15 06:57


35

Liam Howlett (The Prodigy) über das beeindruckende Chaos bei Rock im Park.

ROCK IM PARK »Eine Bühne wie die bei Rock im Park zu bespielen, ist für jede Band eine außergewöhnliche Erfahrung, das Festival ist einfach unfassbar groß. Ich erinnere mich noch an die Show von Rage Against The Machine. Ich konnte damals nicht fassen, welches Chaos die Band vor der Bühne verursachte. Das hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Es ist gut zu wissen, dass Bands wie Slipknot mit uns dieses Jahr ein ähnliches Chaos anrichten werden. Einfach das reine Chaos, und ich mag Chaos.«

FOTO: MICHAEL GREIN

05.–07.06. in Nürnberg, Zeppelinfeld ca. 60.000 Zuschauer Live: AnnenMayKantereit, Antilopen Gang, Bad Religion, Beatsteaks, Bilderbuch, Body Count, Deichkind, Die Toten Hosen, Eagles Of Death Metal, Foo Fighters, Hozier, Interpol, K.I.Z., Kraftklub, MS MR, Marsimoto, Mighty Oaks, Motörhead, OK Kid, Prinz Pi, Slipknot, The Prodigy, Tocotronic u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 35

15.05.15 06:57


FESTIVALS LARGE

36

Brandon Boyd (Incubus) und Joey Cape (Lagwagon) lieben hingebungsvolle Menschen in Gummistiefeln.

HURRICANE Brandon: »Mit dem Hurricane verbinde ich immer die Erinnerung an Matsch. Ich mag das aber irgendwie, ich packe dann meine Wellington-Gummistiefel ein und habe Spaß. Zugegeben – wir können dann abends auch warm und trocken in den Tourbus klettern.« Joey: »Als wir mit Lagwagon 2012 hier waren, gab es während unseres Sets einen wirklichen Hurricane. Es war völlig verrückt und hat Riesenspaß gemacht. Ich bin gleich beim ersten Song ausgerutscht, weil es nur so geschüttet hat. Ich fühlte mich wie ein kleiner Junge, der im Matsch spielte. Das Publikum ging voll ab, und wir hatten trotz des Unwetters eine großartige Zeit. Das sagt viel über die Deutschen aus. Sie sind mit Leib und Seele bei der Sache, und dafür habe ich sie schon immer geliebt. Ich bin total begeistert und gleichzeitig stolz, dass wir in diesem Jahr wieder auf dem Hurricane dabei sind. Das wird ein absolutes Highlight.« 19.–21.06. in Scheeßel, Eichenring ca. 70.000 Zuschauer Live: Adam Angst, Alt-J, Angus & Julia Stone, BRMC, Cro, Death Cab For Cutie, Die Antwoord, Farin Urlaub Racing Team, Florence + The Machine, Jan Delay & Disko No.1, Marteria, Noel Gallagher’s High Flying Birds, Of Monsters And Men, Olli Schulz, Paul Kalkbrenner, Placebo, The Tallest Man On Earth u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 36

15.05.15 06:57


FOTO: JOCHEN MELCHIOR

37

FG_Magazin_2015.indb 37

15.05.15 06:57


FESTIVALS LARGE

38

Solveig Heilo (Katzenjammer) hat das Indie- und Rockspektakel ganz oben auf der Liste.

SOUTHSIDE »Katzenjammer haben schon fast jedes deutsche Festival gespielt, und das Southside gehört mit Sicherheit zu unseren Top Drei. Als wir das erste Mal hier spielten und die Bühne betraten, wurden wir von der Reaktion der Leute regelrecht ausgeknockt: Eine Wall of Sound, ein Meer aus Armen und eine bis in die Haarspitzen partybereite Menge. Wir waren vorher nie derartig empfangen worden. Menschen, so weit das Auge reichte, eine super Energie – eine wirklich verrückte Erfahrung. Seitdem hat sich das Southside auf meine Netzhaut gebrannt. Es erinnert mich mit seinem jungen Vibe, dem draufgängerischen Geist, städtischen Flair und der unglaublichen Power, wenn die Leute ausflippen, an das dänische Roskilde, auf dem ich Jahr für Jahr gewesen bin, bevor es Katzenjammer gab. Auf einem deutschen Festival war ich noch nie als Besucherin. Sollte ich es jemals vorhaben, stünde das Southside bei mir ganz oben auf der Liste.« 19.–21.06. in Neuhausen ob Eck, Take-off-Gewerbepark ca. 55.000 Zuschauer Live: Adam Angst, Alt-J, Angus & Julia Stone, BRMC, Cro, Death Cab For Cutie, Die Antwoord, Farin Urlaub Racing Team, Florence + The Machine, Jan Delay & Disko No.1, Marteria, Noel Gallagher’s High Flying Birds, Of Monsters And Men, Olli Schulz, Paul Kalkbrenner, Placebo, The Tallest Man On Earth u. v. a. präsentiert von:

FOTO: CHRISTOPH OETZMANN

FG_Magazin_2015.indb 38

15.05.15 06:57


Original Universal Original Sandal

www.teva.tatonka.com Teva-Vertrieb Deutschland / Österreich: TATONKA GmbH  Robert-Bosch-Str. 3  D-86453 Dasing

FG_Magazin_2015.indb 39

15.05.15 06:57


FOTO: FREDERIKE WETZELS

FESTIVALS LARGE

40

FG_Magazin_2015.indb 40

15.05.15 06:57


41

Alec Empire (Atari Teenage Riot) gerät über die Metal-Szene und das Hellfest ins Schwärmen.

HELLFEST »Als ich im Sommer 2013 aus dem Tourbus stieg, war mir nicht genau klar, wo wir waren. Irgendwann verliert man das Raum- und Zeitgefühl. Das hat nichts damit zu tun, dass einem das Publikum egal ist. Wichtig ist dann, wie schnell man sich wieder in die Realität einloggt und hellwach sein kann! Ich rieb mir also die Augen und sah mich um. Wie unter Watte dröhnten mir harte Rhythmen entgegen. Die Nightliner, die neben uns geparkt hatten, ließen keine Zweifel offen: Wir sind beim Hellfest! Ich hatte schon viel davon gehört; dass es sich nicht auf kommerzielle, krumme Sachen einlässt, die die Stimmung vermiesen. Als Band oder auch als Musikfans sind wir uns oft nicht bewusst, wie schwierig es ist, ein einzigartiges und gutes Festival auf die Beine zu stellen! Schnell war mir klar, dass die Hellfest-Leute wirklich Musik lieben. Das ist nicht mehr selbstverständlich. Ich schaute mich um. Kristof von den Swans stand neben mir, und wir sprachen gleich über Musik. Und hier kamen mir die ersten Zweifel: Wir sind bei einem Metal-Festival, würden wir in ein paar Stunden gekreuzigt werden? Wenn du Außenseiter bist, wartest du manchmal darauf, dass die anderen dich zu einem Problem machen.

Beim Changeover schlossen wir unsere Instrumente an. Bei Atari Teenage Riot bedeutet das, einen Atari 1040 ST Computer aus den 80ern hochzufahren, dazu eine zerfetze TR-909 Drum Machine und ein paar Verzerrer-Pedale. Ein Techniker sagte mir, dass wir die erste Band wären, die ohne Gitarren auf dem Hellfest gespielt hat. Der Countdown zählte runter, ich spürte eine Spannung in der Luft. Das Licht ging aus, dann mit voller Breitseite wieder an. Als die ersten Soundwellen auf das Publikum schlugen, brach gleich ein riesiger Moshpit aus. Es musste kein Eis gebrochen werden, da es schlichtweg kein Eis gab. Eine unglaubliche Energie wurde freigesetzt. Ich kann nur als Fazit sagen, dass Metal-Fans zu den offensten Musikfans gehören, die es gibt, weitaus offener als die aus der Dance- oder Indie-Szene. Es geht bei den Metallern noch um etwas, das vielerorts verloren gegangen scheint: Skills und Ehrlichkeit. Viele Hacker, die ich kenne, lieben Metal, der in den letzten Jahren Ziel einer Dämonisierungs-Kampagne der Neo-Konservativen gegen die Arbeiterklasse geworden ist. Achtet mal darauf! Und geht zum Hellfest, der Unterschied zu vielen anderen Festivals wird euch gefallen.«

19.–21.06. in F-Clisson, Rue du Champ Louet ca. 80.000 Zuschauer Live: Alice Cooper, Anthrax, Billy Idol, Body Count, Faith No More, Godsmack, In Extremo, In Flames, Judas Priest, Korn, Lamb Of God, Life Of Agony, Limp Bizkit, Marilyn Manson, Motörhead, NOFX, Nightwish, Rise Against, Scorpions, Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators, Slipknot, ZZ Top u. v. a. präsentiert von:

FOTO: MATTHIAS HASLAUER

FG_Magazin_2015.indb 41

15.05.15 06:57


Will Butler (Arcade Fire) über Gemeinschaftsbildung und Gewitterstürme.

Thomas Lindberg (At The Gates) über frei fliegende Emotionen beim Mega-Metal-Event in Belgien.

PINKPOP

GRASPOP METAL MEETING

»Ich mag sehr, dass jedes Festival seine ganz eigene Persönlichkeit hat. Jeder Veranstaltungsort, jede Stadt, jede Region verleihen durch ihre Wesensart einer Veranstaltung Charakter. Du stehst dann da oben auf der Bühne und blickst auf diese gewaltige Masse Menschen. So viele Leute – fast wie in einer Kleinstadt! Es sieht so aus, als forme und bilde sich eine komplette Gesellschaft. Zehntausende unter diesem einen, auf Schönheit ausgerichteten Gefühl. Alle am selben Ort, alle glücklich. Deshalb funktioniert das. So, wie in einer zufriedenen Gesellschaft. Dem kann auch ein Unwetter nichts anhaben. Im Gegenteil. Als der krasse Gewittersturm während unserer Show aufzog, wurde der ganze Himmel schwarz und grün. Wir spielten, und es begann zu blitzen. Das war zunächst etwas gruselig, aber letztlich cool und verrückt. Ich muss sagen, ich mag es, so zu spielen. Lieber ein kurzes Set, und dafür im Angesicht einer komplett angsteinfl ßenden Natur. Das macht Spaß. Und alle rücken noch enger zusammen.«

FG_Magazin_2015.indb 42

»Das Graspop hat die Atmosphäre eines familiären Festivals, das es in Wirklichkeit bei den großen Bands, die dort auftreten, gar nicht ist. Aber ganz gleich, ob als Musiker oder Besucher, fühlst du dich dort automatisch gut aufgehoben. Ich erinnere mich, wie ich 2008 Iron Maiden auf der Bühne gesehen habe. Als sie spielten, fand zur gleichen Zeit das Champions-LeagueFinale zwischen Chelsea und ManU statt. Bruce Dickinson hat zwischen den Songs eine ganze Menge interessanter Kommentare abgegeben. Es hat sich wie ein reines Iron-Maiden-Konzert angefühlt, nicht wie ein Gig auf einem großen Festival. Das Publikum, das bei uns sehr enthusiastisch war und alle Songs mitgesungen hat, erscheint dir als Musiker überhaupt nicht weit weg von der Bühne. Alles fühlt sich sehr intim an, und es ist enger Kontakt da. Die Emotionen, die unsere Musik birgt, können gewissermaßen frei umherfl egen. Das ist es, was das Graspop anderen Festivals voraus hat.«

12.–14.06. in NL-Landgraaf, Megaland ca. 80.000 Zuschauer Live: Bear’s Den, Counting Crows, Eagles Of Death Metal, Elbow, Ewert And The Two Dragons, Faith No More, Foo Fighters, Frank Turner & The Sleeping Souls, George Ezra, Kitty, Daisy & Lewis, Muse, Pharrell Williams, Robbie Williams, Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators, The Wombats u. v. a. präsentiert von:

19.–21.06. in B-Dessel, Festivalgelände ca. 135.000 Zuschauer Live: Alice Cooper, Body Count, Danko Jones, Faith No More, Godsmack, In Flames, Judas Priest, Kiss, Korn, Life Of Agony, Marilyn Manson, Motörhead, Papa Roach, Parkway Drive, Scorpions, Slash feat. Myles Kennedy & The Conspirators, Slipknot, Terror, Within Temptation u. v. a. präsentiert von:

FOTOS: SASCHA TESCHNER, FREDERIKE WETZELS, JURI HIENSCH, EMMA STONER

FESTIVALS LARGE

42

15.05.15 06:57


43 Est. 1984

FE STI VAL B AR L A BE L PL ATTE NL A D E N

32. Haldern Pop Festival 2015

FOTOS: SASCHA TESCHNER, FREDERIKE WETZELS, JURI HIENSCH, EMMA STONER

13.-15. August 2015 Rees-Haldern am Niederrhein

Ralph Pelleymounter (To Kill A King) schwärmt vom schönsten Festivalgelände Europas.

Noel Gallagher fährt jedes Jahr zum Glastonbury und legt das TraditionsOpen-Air auch allen anderen nahe.

BEST KEPT SECRET

GLASTONBURY

»Ich halte das Gelände beim Best Kept Secret, mit seinem wunderschönen Park und dem See, für eines der schönsten Festivalgelände in Europa. Ich wünschte, wir hätten mehr Zeit gehabt, denn das Festival hatte eine ganz besondere und angenehme Atmosphäre. Es ist zwar groß, dennoch überschaubar. Alle haben uns dort freundlich Willkommen geheißen. Wir hatten das große Glück, der erste Act auf der Mainstage zu sein, entsprechend waren wir ziemlich nervös. Das Publikum hat uns aber euphorisch empfangen, die Leute konnten ein paar unserer Songs mitsingen – das hat Spaß gemacht, zumal wir auch Glück mit dem Wetter hatten, die Sonne schien, und es war warm. Untergebracht waren wir in einer kleinen Stadt, etwa eine Stunde vom Festival entfernt. Das war gemütlich. Die hatten da ganz viele Tiere, und mit denen haben wir ein bisschen gespielt und außerdem noch Fußball geschaut. Wir hatten eine schöne, wenn auch nur sehr kurze Zeit beim Best Kept Secret.«

»Ich empfehle jedem, mindestens einmal im Leben auf dem Glastonbury gewesen zu sein. Ich habe schon viele große Open Airs gesehen, aber so eines gibt es nur einmal. Für uns Engländer ist es ein Privileg, dieses Festival im Land zu haben. Aber die Anreise ist ja auch aus Rest-Europa nicht weit. Im letzten Jahr zog ich mit Freunden aus Amerika eine halbe Stunde über das Gelände, und dann meinte einer: ›Verdammt, sind hier alle auf Drogen?‹ Und ich sagte ihm: ›Alle, außer dem Polizisten da vorne, aber der schert sich einen Scheiß drum.‹ ›Das ist ja eine eigene Stadt!‹, rief mein Kumpel. Tja, was sollte ich da sagen? Der Mann hatte Recht. Ich bleibe natürlich nie die ganze Zeit auf dem Gelände, das wäre mir zu extrem. Meist schaue ich einen der großen Headliner und lasse mich ansonsten treiben. Mein Lieblingsplatz war in den letzten Jahren das Acid House Tent, das von Bez von den Happy Mondays betrieben wird. Da wohne ich sozusagen während des Glastonbury.«

19.–21.06. in NL-Hilvarenbeek, Safaripark Beekse Bergen ca. 50.000 Zuschauer Live: A$AP Rocky, Alt-J, Chet Faker, Death Cab For Cutie, Earl Sweatshirt, First Aid Kit, Future Islands, Kate Tempest, Mourn, Noel Gallagher’s High Flying Birds, Of Monsters And Men, SOHN, Temples, The Jesus And Mary Chain, The Libertines, The Tallest Man On Earth, The Vaccines, Waxahatchee u. v. a. präsentiert von:

24.–28.06. in GB-Pilton, Worthy Farm ca. 135.000 Zuschauer Live: Alabama Shakes, Alt-J, Azealia Banks, Caribou, Death Cab For Cutie, FFS (Franz Ferdinand & Sparks), Florence + The Machine, Foo Fighters, Hot Chip, Kanye West, Lionel Richie, Mary J. Blige, Motörhead, Patti Smith, Pharrell Williams, Rudimental, Ryan Adams, Sleaford Mods, Suede, The Chemical Brothers u. v. a. präsentiert von:

�∞

Alcoholic Faith Mission (DK) AnnenMayKantereit (DE) Benjamin Booker (US) Bernd Begemann & Die Befreiung (DE) Bilderbuch (AT) Courtney Barnett (AUS) Curtis Harding (US) Dan Deacon (US) dEUS (BE) Die Sonne (DE) Dotan (NL) Family of the Year (US) Father John Misty (US) Nils Frahm (DE) Frances (UK) Heisskalt (DE) Ibeyi (FR/CU) Iceage (DK) Intergalactic Lovers (BE) Johann Sebastian Bach (DE) Kate Tempest (UK)

Kiasmos (IS) LÅPSLEY (UK) Laura Marling (UK) Magnus (BE) Mammút (IS) Olli Schulz (DE) Puts Marie (CH) Rae Morris (UK) Savages (UK) Soak (IRL) Steve Gunn (US) Sunset Sons (UK) The Bronze Medal (UK) The Districts (US) The War on Drugs (US) Tor Miller (US) Tora (AUS) Viet Cong (CAN) White Fence (US) Wiebusch (DE) Woods of Birnam (DE) stargaze & André de Ridder (DE)

t

ausverkauf

pathways & timelines

KALTERN POP 15

15. - 17. OCTOBER KALTERN AM SEE / SOUTHTYROL

LONEY DEAR THE SLOW SHOW ALL THE LUCK IN THE WORLD AND SOME MORE WWW.HALDERNPOP.COM

FG_Magazin_2015.indb 43

15.05.15 06:57


FESTIVALS LARGE

44

FG_Magazin_2015.indb 44

15.05.15 06:57


45

Julian Knoth (Die Nerven) erlebt seinen größten Band-Moment beim legendären Roskilde.

ROSKILDE »Als Band ohne viel Festivalerfahrung war allein der Gedanke, auf dem Roskilde spielen zu dürfen, schon überwältigend. Beeindruckend dort ist, mit welcher Sorgfalt Bands ausgewählt werden, und wie bunt das Programm ist. Trotz der vielen Besucher ist alles mit Liebe zum Detail gemacht, seien es Cheeseburger, Künstlerdorf oder Timetable. Letzterem haben wir den für uns größten Moment unserer jungen ›Karriere‹ zu verdanken. Spielen Bands unserer Größenordnung in Deutschland gar nicht oder sehr früh auf größeren Festivals, so hatten wir hier einen tollen Slot auf einer kleinen Bühne um 21 Uhr abends – ohne gitarrenlastige Konkurrenz. Da das Publikum in Roskilde extrem offen und neugierig ist, standen plötzlich 2000 Menschen vor uns, die trotz Sprachbarrieren versuchten mitzusingen. Neben Pogo und Moshpit wurde sogar im Takt mitgeklatscht, was uns eigentlich eher suspekt ist. Aber in Roskilde, dieser orangenen Großstadt aus Polyurethan, Holz und Aluminium, da geht das.« 27.06.–04.07. in DK-Roskilde, Festivalpladsen ca. 115.000 Zuschauer Live: Die Antwoord, Einstürzende Neubauten, First Aid Kit, Florence + The Machine, Hot Chip, Kendrick Lamar, Kwabs, Muse, Nicki Minaj, Noel Gallagher’s High Flying Birds, Paul McCartney, Pharrell Williams, Run The Jewels, Ryan Adams, SOAK, St. Vincent, The Tallest Man On Earth, The War On Drugs u. v. a. präsentiert von:

FOTO: CHRISTIAN HJORTH

�, ∞

FG_Magazin_2015.indb 45

15.05.15 06:57


FESTIVALS LARGE

46

Craig Saunders (Mighty Oaks) in einer Festung am Tag des Fußball-WM-Finales.

EXIT »Auf den ersten Blick ist das Exit ein Festival wie jedes andere: Ein sehr vielseitiges Line-up und viele große Namen auf vielen großen Bühnen. Näherst du dich dann aber dem Ort, merkst du sofort, dass er einzigartig ist. Das Exit find t auf einem Berg innerhalb der Gemäuer einer Festung aus dem 18. Jahrhundert statt Unsere Ankunft in Serbien war durchwachsen. Es hatte sintflutartig geschüttet, und auf der Bergstraße kamen uns Sturzbäche entgegen, die herbeiströmenden Menschen alle in Mülltüten-Ponchos gehüllt. Wir erwarteten eine klassische Schlammschlacht. Doch dann riss der Himmel auf und bescherte uns einen wunderbaren Sonnenuntergang im Tal über Novi Sad. Nachdem an jenem Abend noch Deutschland das WM-Finale gewann – unsere Homebase ist übrigens Berlin –, geriet unser Auftritt zur Hochenergie-Show mit einer fantastischen Crowd. Bis zum Rand mit Tuborg abgefüllt, erlebten wir noch eine aufregende Nacht zwischen archaischen Festungsgängen, epischen Lasershows und japanischen Frauen-Rockbands. Was für ein Spaß!« 09.–12.07. in YU-Novi Sad, Festung Petrovaradin ca. 388.000 Zuschauer Live: Catz ’N Dogz, Chris Liebing, Clean Bandit, Dixon, Eagles Of Death Metal, Faithless, Goldie, Hannah Wants, Hardwell, John Newman, Klangkarussell, Kölsch, MK, Manu Chao, Martin Garrix, Milky Chance, Motörhead, Napalm Death, Roni Size, Simian Mobile Disco, Tale Of Us, Terror, Tom Odell u. v. a. präsentiert von:

FOTO: GLOBAL PUBLICITY

FG_Magazin_2015.indb 46

15.05.15 06:57


FG_Magazin_2015.indb 47

15.05.15 06:57


FESTIVALS LARGE

48

Die europäische Festivalkultur sei unantastbar, so sieht es Chris #2 (Anti-Flag).

DOUR »Uns geht es immer darum, bei unseren Auftritten die unterschiedlichsten Menschen zusammen zu bringen. Lebensalter, Hautfarbe, arm oder reich, sexuelle Orientierungen – all diese Merkmale, die so oft dazu benutzt werden, die Menschen zu trennen, existieren in der Festivalwelt nicht. Das Dour gehört zu diesen wenigen Orten, die uns die Gelegenheit geben, wahrhaftig wir selbst zu sein. Es ist uns ein Anliegen, die Menschen dazu mit aller Empathie zu ermutigen. Diese Möglichkeit, die uns ein Festival wie das Dour schenkt, möchten wir nicht leichtfertig vergeben. Wir haben alle dieselben Hoff ungen und Sehnsüchte, und dennoch kommen die Menschen hierher, um ganz unterschiedliche Dinge zu entdecken und auszuprobieren. Das Dour ist in dieser Hinsicht beispielhaft: Die Leute campen, schlafen dort, wo es ihnen gerade passt, trinken so viel sie können und haben einen Riesenspaß. Und das alles im Rahmen von Kunst und Musik. Diese Festivalkultur in Europa ist absolut einzigartig und unantastbar.« 15.–19.07. in B-Dour, La Plaine de la Machine á Feu ca. 195.000 Zuschauer Live: Anti-Flag, Autechre, BRNS, CocoRosie, Deerhoof, Fritz Kalkbrenner, Goose, Jon Hopkins, Lauryn Hill, Mø, Nils Frahm, Nina Kraviz, Noisia, Pusha T, Roni Size, Santigold, Simian Mobile Disco, Siriusmodeselektor, Snoop Dogg, Sunn O))), The Wombats, Pendulum DJs feat. MC Verse u. v. a. präsentiert von:

FOTO: ALBAN GUERRY-SUIRE

FG_Magazin_2015.indb 48

15.05.15 06:57

BUR1


Spring-Summer Collection available at Burton.com

FG_Magazin_2015.indb 49 BUR15_SS15AD_FestivalGuideDe.indd 1

15.05.15 12.05.15 06:58 13:45


FESTIVALS LARGE

50

FG_Magazin_2015.indb 50

Scanne diese Seite mit unserer App und gewinne zwei Tomorrowland-Tickets inklusive Anreise mit freundlicher Unterst端tzung von Mazda!

15.05.15 06:58


51

Detailverliebt, friedlich, international, so erlebt Sven Väth die riesige Zukunftssause.

TOMORROWLAND »Ich bin seit der ersten Tomorrowland-Veranstaltung dabei. Nicht zuletzt aufgrund der detailverliebten und sehr aufwändigen Produktion, des internationalen Publikums und auch des breit gefächerten Musikprogramms ist sie eine Ausnahme unter den großen kommerziellen Festivals. Unsere ›Cocoon-Stage‹ zieht jedes Jahr zahlreiche Fans an. Es ist fast schon eine familiäre Angelegenheit, obwohl die Dimensionen des Events riesig sind. Das sehr gemischte Publikum erzeugt eine tolle Stimmung. Man merkt, wie sehr die Leute sich freuen, dabei sein zu können. In den vergangenen zehn Jahren haben sich bei mir zahlreiche Erinnerungen eingebrannt: 2013 hatte sich ein starkes Gewitter zusammengebraut, es regnete wie aus Eimern, wir mussten das Equipment unter größtem Körpereinsatz mit Schirmen und Planen abdecken. Schließlich wurden Wind und Regen so stark, dass wir abbrechen mussten. Die Leute haben bis zum letzten Beat gefeiert. Man hörte die Schüsse von Wetterkanonen, das geplante Feuerwerk ging in Rauch auf, es herrschte Endzeitstimmung, aber alle waren friedlich und ruhig, als das Gelände geräumt werden musste. Und es ist niemand zu Schaden gekommen, was für ein Glück!« 24.–26.07. in B-Boom, Schommellei ca. 185.000 Zuschauer Live: Alesso, Armin van Buuren, Avicii, Axwell & Ingrosso, Carl Cox, Dave Clarke, David Guetta, Dimitri Vegas & Like Mike, Dirtyphonics, Ferry Corsten, Hardwell, Josh Wink, Karotte, Maceo Plex, Martin Garrix, Mousse T, Richie Hawtin, Robin Schulz, Seth Troxler, Steve Aoki, Sven Väth, Tiësto u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 51

15.05.15 06:58


FOTO: OLAF MAHLZAHN

FESTIVALS LARGE

52

FG_Magazin_2015.indb 52

15.05.15 06:58


53

Udo Dirkschneider (U.D.O.) macht in diesem Jahr mit viel Blech Metal.

WACKEN »Das Wacken Festival ist ein richtiges Happening. Das ist schon besonders, wenn man da als Band auf der Bühne steht und vor 80.000 Leuten spielt. Es gibt ja nicht so viele Festivals in dieser Größenordnung. In jedem Jahr nehmen sich die Leute dafür extra Urlaub, man trifft sich und viele haben Freundschaften geschlossen. Eigentlich ist das gar nicht mehr so wichtig, wer da spielt, denn das Wacken ist ausverkauft, bevor die Bands überhaupt feststehen. Es ist ein gemeinsames großes Fest, sowohl für die Besucher als auch für die Bands. Und es sind alle ziemlich friedlich da. Wenn man das mit einem Fußballspiel vergleicht, gibt es beim Wacken nur wenige Einsätze von Feuerwehr oder Polizei. Das Wacken ist auch im nahen Ort angekommen, das hört man immer wieder. Wir haben mal in einer Gaststätte geprobt, hinten im Saal. Als wir raus kamen, haben die Leute im Schankraum applaudiert. In diesem Jahr werden wir mit einem Militärorchester dort spielen – kein Streichorchester, sondern ein reines Blech-Orchester. Das bringt die Sache näher zum Metal. Da können sich die Leute in jedem Fall drauf freuen.« 30.07.–01.08. in Wacken, Hauptstraße 82 ca. 82.500 Zuschauer Live: Biohazard, Danko Jones, Dream Theater, Europe, In Extremo, In Flames, Judas Priest, Kvelertak, New Model Army, Opeth, Rob Zombie, Sabaton, Sepultura, Shining, Skindred, Subway To Sally, The Answer, The BossHoss, Thyrfing, rans-Siberian Orchestra, Truckfig ters, Within Temptation u. v. a.

NEw album i love you, honeybear out 9 february on bella union

fatherjohnmisty.net bellaunion.com

FG_Magazin_2015.indb 53

15.05.15 06:58


FESTIVALS LARGE

54

FG_Magazin_2015.indb 54

15.05.15 06:58


55

Klaudia Gawlas erlebt Mehrfach-GänsehautMomente beim Super-Rave.

NATURE ONE »Die allererste Nature One erlebte ich 2005 als Besucherin. An den Muskelkater vom Tanzen kann ich mich heute noch erinnern. Erst vier Jahre später ergab sich die Chance, selbst dort zu spielen. In diesem Jahr ist es das sechste Mal in Folge, dass ich dabei sein kann, und ich hoffe, da kommen noch einige hinzu. Das irre Gefühl, morgens aufzuwachen und zu wissen, es geht weit ab der Großstädte in den Hunsrück zur Nature One, verpasst mir die erste Gänsehaut am Tag. Die zweite bekomme ich schon bald auf der Autobahn, sobald ich die ganzen Raver mit ihren Fahnen und Scheibenaufkl bern aus aller Herren Länder sehe. Man winkt sich zu und feiert durch die Fenster schon mal vor. In unmittelbarer Nähe des Geländes hört man den ganzen Zeltplatz wummern. Wow! DauergänsehautMoment mit 65.000 aufgeschlossenen und fröhlichen Ravern. Nature One ist für mich einfach unschlagbar. Ein super Festival, mit wahnsinniger Licht- und Tontechnik! Das dürft ihr auf keinen Fall verpassen. Ihr müsst es einfach erleben!« 31.07.–02.08. in Kastellaun, Raketenbasis Pydna ca. 55.000 Zuschauer Live: Adam Beyer, Aka Aka feat. Thalstroem, Axwell & Ingrosso, Chris Liebing, Dominik Eulberg, Dr. Motte, Dúné, Fedde Le Grand, Felix Kröcher, Klaudia Gawlas, Len Faki, Moguai, Moonbootica, Ostblockschlampen, Robin Schulz, Rødhåd, Sander van Doorn, Sascha Braemer, Torsten Kanzler, Zedd u. v. a. präsentiert von:

FOTO: BARTOSZ LUDWINSKI

FG_Magazin_2015.indb 55

15.05.15 06:58


Balthazar erinnern sich an die heißeste Show ever, mit bestem belgischen Bier.

Mission possible für Dan Haggis und Tord Øverland-Knudsen (The Wombats).

Hasselt goes Wablief und Marieke Hutsebaut (The Spectors) goes Backstage.

ROCK WERCHTER

READING/ LEEDS

PUKKELPOP

»Als wir 2010 das erste Mal auf dem Rock Werchter spielten, hatten wir gerade unser Debütalbum draußen. Es wurde ein unvergesslicher Gig, weil es die buchstäblich heißeste Show war, die wir bis dahin gespielt hatten. Es war draußen 35 Grad und im Zelt nochmal gefühlte zehn mehr. Unser Schweiß tropfte unablässig auf die Instrumente (das machte das Spielen nicht leicht), Plektren und Drumsticks rutschten uns aus den Händen (das machte es nicht leichter) und sogar unsere Klamotten wechselten die Farbe. Wenn du dir die Aufnahmen vom Konzert anschaust, wirkt es, als hätten wir eine ChamäleonShow geplant. Dieses Jahr hier wieder zu spielen, ist aufregend, weil gerade unser neues Album raus ist. Werchter ist unser Kick-off-Gig zu diesem Sommer. Und was für einer! Das Publikum ist großartig, das Essen sehr gut (nicht nur Backstage), tolle Bands aus der ganzen Welt werden gebucht, und es gibt das belgische Bier. Letzteres allein ist schon ein guter Grund hierher zu kommen.« 25.–28.06. in B-Rotselaar, Festivalpark ca. 80.000 Zuschauer Live: Alabama Shakes, Alt-J, Damian Rice, Death Cab For Cutie, Die Antwoord, Florence + The Machine, Foo Fighters, Kasabian, Lenny Kravitz, Mumford & Sons, Muse, Noel Gallagher’s High Flying Birds, Of Monsters And Men, Patti Smith, Pharrell Williams, The Chemical Brothers, The Prodigy u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 56

»Mit 16 bin ich (Dan; Anm. d. Red.) zum ersten Mal in meinem Leben auf ein Festival gegangen – auf das Leeds. Es wurde das aufregendste Wochenende meines Lebens. Es spielten damals die Foo Fighters, Limp Bizkit, Rage Against The Machine, Muse, Oasis, Green Day – es war, als ob alle Bands, die ich liebte, dort versammelt waren. Solche Momente, die ich erlebt habe, jetzt von der Bühne aus an die Kids im Publikum weiterzugeben und Teil ihres besten Wochenendes ever zu sein, ist ein tolles Gefühl. Die beiden Festivals, eins im Süden, eins im Norden, sind schon unterschiedlich, auch wenn sie beide vor allem junge Leute ansprechen. Als ich mir mal beim Leeds nach unserem Auftritt noch Rage anschaute, traf mich ein voller Becher. Die gelbe Flüssigkeit da drin war kein Bier. Sie war warm. Ich dachte damals nur: ›Fuck this!‹ Reading wirkt dagegen kontrollierter und auch größer. In Leeds flippen sie einfach mehr aus. Ich bin sicher, das kriegen wir beim Reading auch noch hin. Das ist unsere Mission in diesem Jahr.«

»Dem Pukkelpop liegt es am Herzen, junge, talentierte nationale Bands zu verpfl chten, und ihnen eine Chance zu geben, auf einem großen Festival vor großem Publikum zu spielen. Im sogenannten WabliefZelt spielen nur belgische Bands. Wo gibt es denn sonst so etwas? Generell ist das Publikum beim Pukkelpop offen für neue Entdeckungen, und seine Energie vor der Bühne ist wirklich ansteckend für jede Band, die da spielt. Als wir beim Pukkelpop waren, hatten wir nach unserem Gig dort noch einen Auftritt in Brüssel. Das passte uns gar nicht, weil wir unbedingt Backstage abhängen und Party machen wollten. Der Backstage-Bereich und das Essen beim Pukkelpop sind absolut vom Feinsten. Also sind wir genervt nach Brüssel, doch siehe da: es wurde dort eine unser besten Shows, die wir je gespielt hatten. Danach fuhren wir gut gelaunt zurück nach Hasselt und haben noch das ganze Rest-Wochenende die Atmosphäre und die tollen Bands genossen.«

27.–30.08. in GB-Reading/GB-Wetherby ca. 87.000/75.000 Zuschauer Live: Alt-J, Ash, Azealia Banks, Everything Everything, Frank Turner, Ghostpoet, Glass Animals, Gorgon City, Hudson Mohawke, Kendrick Lamar, Limp Bizkit, Manchester Orchestra, Metallica, Mumford & Sons, Panic! At The Disco, Refused, Run The Jewels, The Libertines, Tyler, The Creator u. v. a. präsentiert von:

20.–22.08. in B-Hasselt, Festivalgelände ca. 185.000 Zuschauer Live: Beatsteaks, Charli XCX, Ellie Goulding, FFS (Franz Ferdinand & Sparks), Interpol, James Blake, Knife Party, Limp Bizkit, Linkin Park, Major Lazer, Manchester Orchestra, Netsky, Passenger, Rudimental, Run The Jewels, Tame Impala, The Get Up Kids, The Offspring, he War On Drugs, Underworld u. v. a. präsentiert von:

FOTOS: MARC SETHI, JORIS BULCKENS

FESTIVALS LARGE

56

15.05.15 06:58


FOTOS: MARC SETHI, JORIS BULCKENS

dradiowissen.de

FG_Magazin_2015.indb 57

Bundesweit und werbefrei. DAB+, Kabel, Satellit, Online und App.

Es ist kompliziErt. Dazu guter PoP.

15.05.15 06:58


FESTIVALS LARGE

58

Waliser unter sich: Charlotte Cooper (Subways) mit Dad und den Manic Street Preachers backstage in Budapest.

SZIGET »Im letzten Jahr wollten meine Mom und mein Dad uns bei einem Festival-Auftritt besuchen. Und ich sagte ihnen, dass sie doch zum Sziget kommen sollten. Wir alle lieben dieses Festival ganz und gar. Und nicht nur wegen des mittlerweile legendären Namens oder den besonderen Bands, die hier spielen. Es ist einfach alles, das ganze Drumherum, das dieses Festival so außergewöhnlich macht. So sahen mein Dad und ich uns schließlich backstage beim Sziget und unterhielten uns gemütlich beim Essen. Mein Dad ist Waliser und das bekamen die Manic Street Preachers mit, die dort neben uns gerade abhingen. Sie kamen sofort zu uns herüber. ›Ey, ihr seid auch Waliser! Das ist klasse.‹ Wir saßen dann mit ihnen zusammen, bis wir alle betrunken waren. Das war absolut cool und verrückt. Am Ende sagte mir mein Dad dann noch, dass er unsere letzte Platte, ›All or Nothing‹, richtig gut find t. Das hat diesem Tag für mich endgültig die Krone aufgesetzt.« 10.–17.08. in H-Budapest, Óbudai-Insel ca. 400.000 Zuschauer Live: Beatsteaks, Cro, Ellie Goulding, Florence + The Machine, Foals, Future Islands, Gentleman, Interpol, Jamie Woon, José González, Kasabian, Kraftklub, Limp Bizkit, Marina And The Diamonds, Passenger, Robbie Williams, The Subways, The Ting Tings, Tyler, The Creator, William Fitzsimmons u. v. a. präsentiert von: �, ∞

FG_Magazin_2015.indb 58

15.05.15 06:58


FOTO: BALÁZS MOHAI

59

FG_Magazin_2015.indb 59

15.05.15 06:58


FESTIVALS LARGE

60

FG_Magazin_2015.indb 60

15.05.15 06:58


61

Kontrolle, Konsum und Kunst erinnern Monika Jaksch (Mono & Nikitaman) an die bayrische Reggae’n’Rock-Gaudi.

CHIEMSEE SUMMER »Bevor wir unser Hauptquartier nach Berlin verlegten, mussten wir von Österreich aus nur über die Grenze fahren und schon kurz nach dem ausgiebigen Kontakt mit den bayrischen Beamten, die einen an der Autobahnausfahrt willkommen hießen und über die Gefahren des Konsums weicher Drogen aufklä ten, waren wir schon mittendrin. Das Festival ist uns richtig ans Herz gewachsen. Es steht auch für die Kunst, dem Regen zu trotzen, der sich gerne zwischendurch über die vielen Zuschauer ergießt, um die Hitze des bayrischen Sommers erträglicher zu machen und ausgiebige Schlammschlachten zu garantieren. Ich hatte vor einem unserer Konzerte geträumt, dass die dunklen Wolken aufb echen, wenn wir spielen, und die Sonne direkt auf die Bühne scheint. Ein frommer Wunsch, denn als wir beim Festival ankamen, war Land unter. Die Leute standen gefühlt bis zum Bauch im Schlamm vor der Hauptbühne, bedrohliche Wolkenberge über dem Gelände und dann... ja, wirklich, wir fin en an, und die Wolken rissen auf, die Sonne schien und alle drehten durch. Es war kaum zu fassen, weil das auch noch bei unserem Song ›Solang die Sonne scheint‹ geschah. Es war ein Gänsehautmoment, so wie mancher andere während der sechs Male, die wir in Folge beim Chiemsee gespielt haben. Wir freuen uns sehr darauf: Es ist für uns inzwischen ein bisschen wie nach Hause kommen.« 12.–16.08. in Übersee, Festivalgelände ca. 50.000 Zuschauer Live: Alligatoah, Antilopen Gang, Augustines, Bad Religion, Cro, Deichkind, Farin Urlaub Racing Team, Genetikk, Gentleman, Jan Delay & Disko No.1, K.I.Z., Martin Jondo, Mono & Nikitaman, Nneka, Noisia, Obey The Brave, Parov Stelar Band, Samy Deluxe, Sean Paul, Shantel, The Offspring u. . a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 61

15.05.15 06:58


62

FG_Magazin_2015.indb 62

15.05.15 06:58


63

Muse über Drohnen in der Zukunft und Sex im Zelt

SCHWEISS-SEEN

Muse haben ein Faible fürs Wuchtige. Und damit sind nicht nur Sound und Bühnenbild gemeint. Auf dem neuen Album »Drones« taucht das Rock-Trio in die Dystopie einer dunklen Zukunftswelt ab. Doch nach der Endzeitstimmung gibt es einen Silberstreif der Utopie am Horizont: Liebe und die Wiederentdeckung alles Menschlichem. Und genau vor diesem Hintergrund freuen sich Bandleader Matt Bella y und Bassist Chris Wolstenholme auch auf die Open-Air-Bühnen dieses Sommers. Mit allem, was menschlich ist. Auch Sex in Schweißpfützen. INTERVIEW: LENA ACKERMANN

Die Story eures neuen Albums »Drones« erinnert an einen pompösen EndzeitBlockbuster. Warum so düster? Matt: Wenn ich ein Konzeptalbum plane, ist es, als würde ich eine persönliche Reise durchlaufen. Ich brauche einen Aufhä ger, etwas, das mich emotional berührt und gleichzeitig einen größeren Zusammenhang herstellen kann. Für mich war der Aufhän er die Drohne, die eine entscheidende Trendwende repräsentiert. Es geht darum, inwiefern Technologie die menschliche Empathie angreift, vielleicht sogar völlig ausschalten kann. Die Geschichte des Albums repräsentiert den Moment, in dem wir Drohnen entwickeln, die selbst entscheiden können, ob sie einen Tötungsbefehl ausführen. Also ein Terminator-Setting? Matt: Ganz so einfach ist es vielleicht nicht. Ich glaube, dass im 21. Jahrhundert menschliche Werte wie Emotionen, Empathie oder Irrationalität systema-

FG_Magazin_2015.indb 63

FOTO: DANNY CLINCH

tisch angegriffen werden, ausgeschaltet werden sollen. Heutzutage haben wir keinen Krieg mehr in dem sich Männer und Frauen mit Waffen in einem Feld gegenüberstehen. Heute haben wir Roboter, die Bomben abwerfen. Gleichzeitig beschäftigt mich auf »Drones« die Wesensstruktur eines Psychopathen. Psychopathen sind Menschen, die keine Empathie besitzen. Weil sie diese nicht haben, sind sie in der Lage sehr effi ent zu agieren. Ich denke, die Ähnlichkeit zwischen Robotern und Psychopathen ist ziemlich groß. Und mittlerweile suchen sich Wirtschaft und Militär immer mehr Menschen, die wie Maschinen agieren. Aber es ist nicht alles dunkel. Der Protagonist der »Drones«-Geschichte, bei dem es sich in jedem meiner Alben im Prinzip um einen selber handelt, macht eine Wandlung durch: Es beginnt mit dem Verlust jeder Hoffnung, der Verwandlung in einen Psychopathen ohne jegliche Empfin ung

von Emotion. Und im dunkelsten Moment kommt die Rückbesinnung auf das eigene Ich. Darauf folgt der Aufstand gegen die Unterdrückung, die Auferstehung und die Wiederentdeckung der Liebe. Ich hoffe jedenfalls, dass die kalte Technologisierung, die sich eingeschlichen hat, eines Tages aufhö t und man sich wieder stärker auf menschliche Werte konzentriert. Also liegt in der Dystopie gleich wieder eine Utopie, noch dazu mit Werten, die besonders auf Festivals eine große Rolle spielen, oder? Matt: Stimmt. Wenn du auf einer FestivalBühne stehst und ins Publikum schaust, weißt du, dass die Hälfte der Leute gerade zum ersten Mal in ihrem Leben eine richtig gute Zeit haben. Sie schaffen Erinnerungen, die für immer erhalten bleiben. Festivalbesucher hören ja nicht nur Musik, sondern feiern, experimentieren mit Drogen und sammeln sexuelle Erfahrungen.

15.05.15 06:58


64

Chris: Wenn ich meine Kindheit damit vergleiche, wie meine Kinder jetzt aufwachsen, finde ich es beängstigend, wie viel mittlerweile in der virtuellen Welt abläuft. Früher hast du dich mit deinen Freunden getroffen, heute trifft man sich über das Smartphone. Das isoliert dich. Auf einem Festival steht man sich wirklich gegenüber, und manche Leute legen sogar das Telefon mal beiseite. Wenn wir also von Woodstock als der Mutter aller Festivals ausgehen, ist immer noch etwas von der »magischen Atmosphäre« da? Matt: Ja, bei manchen Festivals, es trifft nicht auf alle zu. Manche wollen einfach Tickets verkaufen und sind nicht an der Stimmung interessiert. Das Burning Man Festival hat sich seinen Zauber bewahren können. Das Glastonbury-Festival gehört auch dazu, Roskilde und mit Einschränkungen auch das Coachella. Ich glaube es ist wichtig, auch abseits der Bühnen eine gute Atmosphäre mit möglichst unterschiedlichen Reizen und Anregungen zu schaffen. Chris: Ich mag den karnevalistischen Vibe, der auf Festivals in der Luft liegt. Auch wenn mich die Kostümierungen dort manchmal an einen überdimensionierten Junggesellenabschied erinnern – Festivals sind einfach unbeschwert. Wenn du in der Musikindustrie arbeitest, merkst du, dass Dinge schnell sehr ernst und angespannt werden. Da tut es gut, ein Festival zu spielen, ein bisschen abzuschalten und auch als Band Spaß zu haben. Auch wenn es mitunter komische Blüten treibt. Auf dem Zeltplatz des Reading-Festivals habe ich mal einen Typen getroffen, der ganz stolz erzählt hat, dass er seit zwanzig Jahren jedes Jahr auf das Festival kommt, aber noch nie eine Band gesehen hat. Das halte ich für ziemlich durchgeknallt. Nervt es euch, nur eine von vielen Bands zu sein? Matt: Die Unterschiede zwischen HallenShow und Festival-Gig sind immens. Bei

einem eigenen Konzert fühlt es sich an, als ginge es eher um die Musik. Weil die Leute nur wegen dir und wegen der Songs gekommen sind. Aber auf einem Festival ist man Teil von etwas Größerem, einem Erlebnis, das alle miteinander teilen. Es geht nicht nur um dich, sondern um alle. Chris: Die Leute kommen, um eine gute Zeit zu haben, egal welche Band auftritt. Eine perfekte Ausgangslage für einen guten Gig. Konzerte in Hallen haben etwas Ernstes. Alles ist aufeinander abgestimmt und es gibt diesen festen, lange geplanten Rahmen. Auf Festivals ist es unbeschwerter, weil alles passieren kann und darf. Wisst ihr, wer mit euch auf der Bühne stehen wird? Gibt es Acts auf die ihr euch besonders freut? Chris: Diesen Sommer spielen wir auf 25 Festivals. Ich weiß noch nicht, wer da mit uns auftreten wird, aber kurz vor den Gigs informiere ich mich, und dann gucke ich vom Bühnenrand aus zu. Ich freue mich ohnehin darauf, andere Bands zu treffen und mit ihnen abzuhängen. Allerdings gibt es auch frustrierende Situationen. Mit unserem ersten Album haben wir auch einen Festival-Sommer gespielt. Damals müssten es 57 Gigs in einem Jahr gewesen sein! Das war super, weil wir noch nicht so bekannt waren und eigentlich immer gegen Nachmittag spielten. Danach haben wir mit den anderen Bands rumgehangen, getrunken, es war ein richtig soziales Event. Als »Absolution« rauskam, waren wir plötzlich die Headliner. Wir fanden das natürlich toll und die Shows waren super, doch immer, wenn wir aufgedreht von der Bühne kamen, bereit für eine riesige Party, war der Backstagebereich leer, alle waren schon gegangen. Das ist durchaus deprimierend. Ausgehend vo n e u r e n perfekt arrangierten, bombastischen Songs und der ausgefeilten Bühnenshow würde man euch nicht zwingend auf einem

»Drei Tage lang hatte ich den Schweiß-See in meinem Zelt, ohnehin hat es da drin ziemlich mies gerochen.« Matt Bella y

FG_Magazin_2015.indb 64

Zeltplatz vermuten. Seid ihr CampingFreunde? Matt: Ich mache das gerne. Vor einem Jahr habe ich ein paar Tage mit meinem Kind, meinem Bruder und seinen Kindern in Devon gezeltet. Das war gut. Als ich ein Teenager war, habe ich viel gecampt, aber tatsächlich vor allem auf Festivals. Ich war dreimal beim Reading Festival und ein paar Mal in Glastonbury. Chris: (grinst) In der N atur zu sein ist schön, aber ich würde mich anstatt zu zelten nach einem geeigneten Parkplatz für ein Wohnmobil umsehen, oder gleich den Tourbus mitnehmen. Ich brauche morgens vor allem eine Tasse guten, starken Kaffee. Das Instant-Camping-Zeug ist nichts für mich! Sex im Zelt, ja oder nein? Matt: Na klar. Obwohl, warte mal… Eigentlich ist meine Erinnerung an das Zelten auf Festivals, früh morgens in einem See aus Schweiß aufzuwachen. Beim Glastonbury-Festival hatte ich mein Zelt einmal auf ziemlich unebenem Boden aufgebaut. Damals war es wirklich brütend heiß. In der ersten Nacht lief eine der Mulden mit Schweiß voll. Das schlimme ist, dass das Zeug nicht mehr verschwindet. Drei Tage lang hatte ich den Schweiß-See in meinem Zelt, ohnehin hat es da drin ziemlich mies gerochen. Am Ende schlief ich dann draußen. Mein Rat wäre daher, nicht in einem Zelt Sex zu haben, wenn es zu heiß ist. Eure Musik ist exzentrisch. Wie sieht es bei euch aus? Habt ihr ausgefallene Backstage-Wünsche? Matt: In all den Jahren habe ich gelernt, nicht zu eitel zu sein. Ich war an einem Punkt, an dem ich versucht habe, möglichst viel meiner Umgebung zu kontrollieren. Das hat dazu geführt, dass ich mich total isoliert habe. Damals hatten wir auch auf Festivals einen komplett eigenen Bereich und wurden behandelt, wie man bei eigenen Shows behandelt wird. Aber so bekommst du gar nichts mehr von der Stimmung mit. Außerdem ist es gar nicht schlecht, auch mal mit anderen Leuten sprechen zu können. Ob ich ein Exzentriker bin? Früher war ich exzentrischer als heute. Mittlerweile versuche ich eher mich anzupassen als den seltsamen Typen zu geben.

15.05.15 06:58


65

Habt ihr ein Lieblingsfestival? Matt: Es ist schon ein wenig her, seit wir in Roskilde gespielt haben. Das scheint ja jeder gerne zu mögen, mir hat es auch ziemlich gut gefallen. Es gibt viele tolle Künstler, und das Publikum scheint es hier besonders zu genießen. Ich freue mich darauf, dorthin zurück zu kommen. Download ist ein Metal-Festival in England, da haben wir noch nie gespielt, ich bin gespannt darauf, wie es dort sein wird. Chris: Ich war 19, als das mit der Band richtig losgegangen ist und das einzige Festival, auf dem ich jemals war, ist Reading. Ich würde daher total gerne Mal nach Glastonbury fahren, allerdings als normaler Besucher. Könnte ein Festival als gesellschaftliche Utopie herhalten? Chris: Als Utopie für einen grünes Bewusstsein schon. Als Besucher auf einem

FG_Magazin_2015.indb 65

»Ich mag den karnevalistischen Vibe, der auf Festivals in der Luft liegt. Auch wenn mich die Kostümierungen dort manchmal an einen überdimensionierten Junggesellenabschied erinnern.« Chris Wolstenholme

Festival erfährst du einen völlig anderen Lebensstil, verglichen mit deinem Alltag. Im Endeffekt ist das Leben ziemlich einfach. Man campt, kocht sein eigenes Essen. Das bringt dich zu einem Punkt, an dem du dir der Natur wieder bewusst wirst. Du musst mit den Gegebenheiten klarkommen und kannst die Erde weniger leicht ausbeuten. Andererseits nimmt nicht jeder Besucher seinen Müll auch wieder mit zurück nach Hause. Aber ein Festival ist in jedem Fall eine gute Umgebung, um ein besseres Bewusstsein für Natur und Ökosystem zu schaffen.

Kommen wir nochmal auf euer Album zurück. Würdet ihr ein Päckchen annehmen, dass von einer Drohne ausgeliefert wird? Chris: Es wäre spannend, zu sehen, wie das funktionieren soll. Es wird sicher ziemlich voll, wenn überall Drohnen herumfl egen um Post auszutragen. Eigentlich ist es ziemlich angsteinfl ßend, wenn man mitbekommt, dass Amazon darüber nachdenkt, Drohnen zu nutzen. Weil es einem das Gefühl gibt, dass die Menschheit im Grunde überflüssig wird.

15.05.15 06:58


LANDSTREICHER BOOKING PRÄSENTIERT

05.06. HANNOVER, EXPO PLAZA MIT KRAFTKLUB & K.I.Z 13.06. BERLIN, KINDL-BÜHNE WUHLHEIDE MIT PRINZ PORNO & GLO UP DINERO GANG 04.07. DRESDEN, ELBUFER MIT BOSSE & WANDA 31.07. LUDWIGSBURG, SCHLOSS LUDWIGSBURG MIT BOSSE & ZUGEZOGEN MASKULIN 21.08. HAMBURG, TRABRENNBAHN MIT HAFTBEFEHL & THEES UHLMANN 22.08. DORTMUND, WESTFALENPARK MIT BOSSE & ANNENMAYKANTEREIT TICKETS UNTER: WWW.KRASSERSTOFF.COM, WWW. EVENTIM.DE UND AN ALLEN BEKANNTEN VVK-STELLEN

FG_3_Anzeige.indd 1 66 FG_Magazin_2015.indb

12.05.15 06:58 19:34 15.05.15


19:34

FG_Magazin_2015.indb 67

15.05.15 06:58


210 x 280 - FESTIVALGUIDE FG_Magazin_2015.indb 68 - Dr Martens Ad -.indd 1

07.05.15 06:58 13:35 15.05.15


69

F E S T I VA L H I G H L I G H T S

SMALL

FOTO: JENNY SCHÄFER

Die Top-Festivals mit bis zu 8.000 Besuchern im Check von Bands und Künstlern.

13:35

FG_Magazin_2015.indb 69

15.05.15 06:58


FESTIVALS SMALL

70

Radio-Ikone Klaus Fiehe berichtet von selbst gebackenem Brot, Bibelbezug und Sorglosigkeit.

APPLETREE GARDEN »Die rund zehnköpfi e Veranstalter-Crew des Appletree Garden hat sich womöglich insbesondere dies bewahrt: Arglosigkeit. Die schwingt bei der Verpfl chtung von bisweilen weithin unbekannten Bands ganz sicher mit. Das Trio Say Yes Dog etwa hat zum Zeitpunkt seiner ersten FestivalPerformance 2013 noch nicht einen Song veröffentlicht. Die bezaubernden Ωracles lassen sich von der Atmosphäre mitreißen und verheddern sich prompt in drei Songs, die sie nie zuvor gespielt haben. Ohne jede Anzüglichkeit befind t ein Ordner, Jahr für Jahr seien ungewöhnlich viele junge Mädchen und Frauen anwesend. Woran liegt das? Einige der Betreffenden erklären das mit dem Namen des Festivals. Apfel also, diese geschichtsträchtige Frucht. Hier läuft ein im besten Sinne europäisches Festival mit deutlich biblischen Bezügen. Selbst das Brot wird mit der Hand gebacken. Frage an die Crew des entsprechenden Standes: Wie viel Mehl braucht ihr eigentlich für so ein Festival? Eine Tonne. Seien wir ehrlich, das ist verdammt viel!« 23.–25.07. in Diepholz, Bürgerpark ca. 4.500 Zuschauer Live: Alice Phoebe Lou, AnnenMayKantereit, Erlend Øye & The Rainbows, Intergalactic Lovers, Jack Garratt, SOAK, Say Yes Dog, Sizarr, The Acid, Wanda u. v. a. präsentiert von: �, ∞

FG_Magazin_2015.indb 70

15.05.15 06:58


FOTO: STEPHAN STRACHE

71

FG_Magazin_2015.indb 71

15.05.15 06:59


Anheuerungs-Disaster und Hinfallen: Antilopen Gang erinnern sich trotz Amnesie.

Der Bart ist ab bei Stefan Honig (Honig). Dank des Düsseldorfer Festival-Highlights.

Ein freundlicher Geist hinterlässt gute Erinnerungen bei Marten Ebsen (Turbostaat).

LUNATIC FESTIVAL

OPEN SOURCE

MÜSSEN ALLE MIT FESTIVAL

»Bei unserer Ankunft beschädigten wir gleich mal unser völlig überladenes Lopimobil, als wir rücksichtslos über die hohe Schwelle des Backstage-Parkplatzes bretterten. Doch das konnte unsere Laune kaum trüben. Denn emsige Studenten, die das Lunatic organisierten, lasen uns jeden Wunsch von den Lippen ab. Von Aspirin Complex über zuckerfreie Softdrinks bis hin zu einem Spanferkel. Dazu schien die Sonne, die Leute zwitscherten von den Bäumen und alle Vögel lagen sich lachend und tanzend in den Armen. Selbst das Sicherheitspersonal bestand aus freundlichen Menschen. Auf deren Shirts stand nicht ›Security‹ sondern ›Mediation‹. Eine einzigartige Erfahrung angesichts der grimmigen Rockerbanden, die sonst die Festivals bewachen, auf denen wir spielen. Unser Auftritt war ein voller Erfolg, nur der auf einem Autobahnrastplatz angeheuerte DJ versagte kolossal. Später versuchten wir, an der Hotelbar Rapperfreundschaften zu schließen, fielen aber oft hin. Wir schämten uns. Dann setzte unsere Erinnerung aus.« 05.–06.06. in Lüneburg, Leuphana-Campus ca. 3.000 Zuschauer Live: Bergfilm, Berlin yndrome, Genetikk, Helgen, Intergalactic Lovers, Rangleklods, Retrogott & Hulk Hodn, Slowy & 12Vince, Tice u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 72

»Mit der Galopprennbahn im Grafenberger Wald hat das Open Source Festival eine wirklich schöne Location gefunden und ist für mich definit v das Open-Air-Highlight hier in der Gegend! Ich finde gut, dass auf der Young Talent Stage Platz für junge Künstler ist, die ohne Agentur oder Label sonst schwer auf Festivals dieser Größe unterkommen. Da gibt’s immer was zu entdecken. Als wir 2012 hier gespielt haben, war das der allererste Festivalauftritt mit Honig als Band. Wir waren Opener auf der Hauptbühne: Total nervös, aber noch gar nicht so viel Publikum da, dem das hätte auffallen können. Es war tolles Wetter, und ich hatte mir einen, rückblickend betrachtet, recht bescheuerten langen Bart wachsen lassen. Eine der Erinnerungen ist definit v, dass ich damals in der Sonne stand und beschlossen habe, dass dieser Bart weg muss! Eine weitere, dass ich nicht ganz unstolz war, mit Beirut eine Bühne teilen zu dürfen. In diesem Jahr wird das mit Death Cab for Cutie nochmal getoppt.«

»Das MAMF ist ein unaufgeregtes und freundliches Festival im Stadtpark gegenüber des Stader Bahnhofs. Aus dem Norden kann man romantisch mit der Elbfähre anreisen und aus Hamburg gleich mit dem Fahrrad kommen. Dementsprechend habe ich den ganzen Tag und das ganze Festival erst als gelassen und entspannt und später als ausgelassen und trotzdem entspannt erlebt. Das ist eine große Leistung für ein Festival, denn ich erlebe Open Airs sonst häufig als stressig und hysterisch. Das Publikum hier ist freundlich, offen und begeisterungsfähig – genau wie die Organisatoren. So kommt dieses Festival auch gänzlich ohne Anekdoten aus. Das MAMF hinterlässt eher als freundlicher Geist eine gute Erinnerung an einen ganzen Tag. Ich werde dieses Jahr schon wegen Käptn Peng & die Tentakel von Delphi nach Stade reisen. Der passt perfekt zum MAMF: Interessant, auf dem Teppich und etwas zu sagen. Also alle auf und mir nach – ohne MAMF keinen Kampf.«

27.06. in Düsseldorf, Galopprennbahn ca. 5.000 Zuschauer Live: Death Cab For Cutie, Future Brown, Harmonious Thelonious & The Cuban Nightmare Band, Honig, Kakkmaddafakka, Laurel Halo, Metronomy, Tolouse Low Trax u. v. a. präsentiert von:

11.07. in Stade, Bürgerpark ca. 2.000 Zuschauer Live: Antilopen Gang, Egotronic, Käpt‘n Peng & Die Tentakel Von Delphi, Nada Surf, Oliver Gottwald, Rhonda, Schrottgrenze u. v. a. präsentiert von:

�, ∞

∞ �,

M F

C

FOTOS: YORK SANDER, IRIS EDINGER, MAXIM ABROSSIMOV

FESTIVALS SMALL

72

15.05.15 06:59


präsentiert

DEICHKIND · KRAFTKLUB JAN DELAY & DISKO NO. 1 THE OFFSPRING · GENTLEMAN

SEAN PAUL · FARIN URLAUB RACING TEAM · CRO · PAROV STELAR BAND THE GASLIGHT ANTHEM · DROPKICK MURPHYS · K.I.Z. · KREWELLA MONO & NIKITAMAN · BUNNY WAILER · GOGOL BORDELLO · FLOGGING MOLLY FRITTENBUDE · BAD RELIGION · ALLIGATOAH · IRIE RÉVOLTÉS · AWOLNATION CHRISTOPHER MARTIN · DONOTS · SAMY DELUXE · SDP · THE SUBWAYS DANKO JONES · ARCHIVE · MAX ROMEO · 257ERS · WHOMADEWHO PANTEÓN ROCOCÓ · CALLEJON · A-TRAK · LESS THAN JAKE CHUCK RAGAN & THE CAMARADERIE · NNEKA · MAREK HEMMANN · CROOKERS AUGUSTINES · KONTRA K · NOISIA · ZEDS DEAD · KATCHAFIRE · OHRBOOTEN GORGON CITY DJ-SET · RUSTIE LIVE · GENETIKK

FOTOS: YORK SANDER, IRIS EDINGER, MAXIM ABROSSIMOV

BEARDYMAN · AGAINST ME! · ODESZA · CLAIRE · FEINE SAHNE FISCHFILET · WILKINSON GRANDTHEFT · ANTILOPEN GANG · ETANA · SHANTEL & BUCOVINA CLUB ORKESTAR · OBEY THE BRAVE MELLOW MOOD · HOFFMAESTRO · ALEX ADAIR · MARTIN JONDO · TALCO · GANZ · TWIN ATLANTIC BLACK PROPHET · MARATHONMANN · HENRI PFR · WAZE & ODYSSEY · SNAKEHIPS AMBASSADEURS · LENZE & DE BUAM · BLASKAPELLE ÜBERSEE-FELDWIES

BÜHNE

FG_Magazin_2015.indb 73

ADRIATIQUE · CHOPSTICK & JOHNJON DAPAYK & PADBERG · MEGGY · TILL VON SEIN JOOLZ · CASIMIR · U.V.M.

15.05.15 06:59


Ein reizendes Picknick endete in einer rockenden Party – auch für die Truckfigh ers.

Bloß nicht gleich ’ne Palette Dosenbier wegziehen, weiß Jonas Brinkrolf (Freiburg).

Max Lessmann (Vierkanttretlager) macht sich Sorgen ob der Naturgewalten am Blocksberg.

ROCK IM WALD

KRACH AM BACH

ROCKEN AM BROCKEN

»Das Rock im Wald ist ein kleines Festival, dessen Name angenehme Erinnerungen vom letzten Sommer bei uns weckt. Es herrscht dort auf jedem Quadratzentimeter ein unglaublich entspannter Vibe. Den bewirken die passgenau ausgesuchten coolen Underground-Bands im Einklang mit der kuscheligen, von Bäumen umsäumten Örtlichkeit. Alles scheint hier nur dafür gemacht, den Leuten eine gute Zeit zu bescheren. Das ist so anders als auf einem großen Festival. Hier sind alle down-to-earth und locker, selbst die Menschen, die arbeiten müssen. Es gibt keine Schlangen vor irgendwas, und alle lieben Rockmusik zutiefst. Das wirkte erst wie ein großes Picknick auf uns, aber als es dunkel wurde, ging die große Party richtig ab. Alle flip ten aus, als wir zu spielen begannen. Das war total intensiv und ließ die ganze Show über nicht nach. Publikum und Band rockten wie vom selben Planeten. Alles in allem ist dieses Festival wirklich wirklich zu empfehlen – for those about to rock.« 24.–25.07. in Michelau, Waldstadion in Neuensee ca. 1.500 Zuschauer Live: Bitch Queens, Blues Pills, Brant Bjork & The Low Desert Punk Band, Bullet, Cojones, Greenleaf, Insanity Alert, John Coffey, Kadavar, Motorjesus, Pilgrimage, The Homies & Spasten Flamingo Team, The Picturebooks, The Rambles, The Vintage Caravan, XII Boar u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 74

»Wir haben bereits zweimal dort gespielt, und ganz ehrlich, das ist ein Festival bei uns im Nachbarkaff. Das heißt, wir waren als Jugendliche schon als Festivalbesucher da. Von daher kennen wir das Krach am Bach sehr gut. Man könnte sicher von uns aus eine halbe Stunde oder Stunde länger fahren und ein größeres Festival besuchen, aber da würde man das Doppelte oder Dreifache bezahlen. Warum sollte man das tun? Das Line-up hier ist toll, und es sind immer Highlights dabei, die man vorher gar nicht auf dem Schirm hatte. Darüber hinaus ist das Krach am Bach immer noch familiär, aber kein Festival mit so einer Umsonst-und-Draußen-Atmosphäre. Als wir das erste Mal hier gespielt haben, haben wir uns vorher durch so einen Contest gequält. Am Auftritt tag mussten wir uns zusammenreißen, dass wir nicht gleich eine ganze Palette Dosenbier wegtrinken, wie wir das als Besucher gewohnt waren. Wir waren ja eigentlich zum ›arbeiten‹ da. Das Gefühl war in dem Moment schon sehr merkwürdig.«

»Über den Namen der Ortschaft, in deren Nähe das Festival stattfin t, ist an dieser und anderer Stelle sicher schon genug gesagt worden. Wenn man einen lustigen Namen hat, dann stürzen sich die Leute darauf, wer wüsste das besser als wir. Diese wenigen wichtigen Zeichen will ich also nicht dazu nutzen, mit geografische Halbwissen zu prahlen, dass ich erst vor zehn Minuten aus einem nutzergespeisten Lexikon bezogen habe. Einen kleinen Scherz kann ich mir denn doch nicht verkneifen: Als wir das letzte Mal in Elend waren, hatten wir etwas Sorge. Das lag am Wetter, die Natur griff passenderweise genau an, als wir anfin en zu spielen, zum Glück in einem Zelt. Draußen also Sturm, wir im Auge, auch stürmisch. Draußen schlugen die Blitze ein, sehr nah. Für alle Anwesenden war das gutes Teambuilding, glaube ich. Hoffentlich stürmt es diesmal wieder, das war schön angsteinflößend. Aber bitte nur, wenn wir im Zelt spielen.«

24.–25.07. in Beelen, Festivalgelände Fliesenstudio Hartmann ca. 4.000 Zuschauer Live: And So I Watch You From Afar, Antlered Man, Birth Of Joy, Brant Bjork & The Low Desert Punk Band, Colour Haze, Dearly Beloved, Elder, Greenleaf, Monomyth, Mos Genrator, Mother’s Cake, Sea+Air, Town Of Saints, Wooly Antshake u. v. a. präsentiert von:

31.07.–01.08. in Elend, Braunlagerstraße ca. 4.000 Zuschauer Live: AnnenMayKantereit, Budzillus, Dirty Doering, Feine Sahne Fischfil t, Honig, I‘m Not A Band, Jonah, K-Paul, Kill It Kid, Moop Mama, OK Kid, Ωracles, Razz, Royal Republic, Say Yes Dog, Schluck den Druck, Schmutzki, Sizarr, The Majority Says, Tom Klose, Turbostaat, Vierkanttretlager, Xul Zolar u. v. a. präsentiert von:

FOTOS: FRAZER HARRISON / GETTY IMAGES, DOMINIK BRÜCHLER, KASPER KASPRZYK

FESTIVALS SMALL

74

15.05.15 07:00


8.1A5 0 . 2 0 . 7 0 31K. ETENBASIS PYDN •

FOTOS: FRAZER HARRISON / GETTY IMAGES, DOMINIK BRÜCHLER, KASPER KASPRZYK

Uhr . 18 - 08

Sa RastAellaun/HunsrückUhrFr.M2ix0 er- 0y-6OUphrening 20 Uhr

x M.O.R.P.H.,

• Kanzler, Ale ative A, Hanne & K anini, Torsten Neg ab Do. 10 tblast, Sam PagPETDuo, DBN, Counterfeit, arten de Jong, G, Camping P: Angerfist, Klaudia Gawlas, Ou at, Ma Suppressor, BM (live), Heatbe Pierre

ick Noize EU Star, tekind Alan Fitzpatr CLUB-LIN Bau, Niereich, Kerstin Eden, l Dincsoy, Flug, Sven Wit x, Luis Flores (live), Holgi Dincsoy, Frank hae ple oem LIVE Berlin ing Frankfurt Claptone Berlin Dr. Motte, Alex mer, DJ Emerson b2b Rap & Stormtrooper, Drumcom e), Roel Salemink, Raphael X10 ], tr ls a hei WE Th en [ (liv pen upr e-, nn ick -liv tschma llen, Min Lore, Pap a dator, Cane, Linus Qu r & Pierre Deu h, Björn Torwe KA AKA Chris Lieb Niels van Gog Elematic aka Torsten Kanzle , Arkus P. vs. Amok, Sutter x, Bass-D, Crossfiyah, Pre Menace, iz Koyu Ruhr-Are Amsterdam Stockholm A Tria Deutschmann, Simo Lorenz, Mario Ranieri yshock, Thorax, Dyprax, oz Engine, Mercenary & The mhardt, Adam Beyer ALOK Brasilia Bram Fidder ila Madrid David K. Leipzig Den Eulberg Westerwald L, Bod Ruh Kha XX r, er ce, lipp -má Vip Vin Phi , DaY ic, e, Son nder, enetics , HOURS, Guzzl ore Team (live), odcage, Nitrog R., Deerk Hollae nny Av ominik Breda Christian Gerlachy, Re-Style, Mithridate, Blo Marius Lehnert, Benjamin sz, Dr Rude, Danger Hardc , Mandy, Miss Haarlem D rlsruhe Da hyx We enc ge, State of Emerg Nolz, Stephan Hinz, DGeor ekaz, Hard Driver, Josh & , MC DL, Pat B, Neroz, Sep Airwolf, Patrick Crazy ERG Ka J Emerson Berlin DJ Toyax ung Enschede Fedde Le Grand Veenendaal nar Twe MC The Des Da X, , er, e, ve tch ject Ste Pro Yo erz MC Tha Wa t D ner & visualprim DJ Maniac, , DJ Dean, DJ ers, Sub Zero Marques, VJ Ten ult, Lowriderz, Stereotun les, Fanatic Chaoz, Melo-D DJ Corehead, DJane Sounic, usive, DJ Vivid, DJ Dag Frankfur e Berlin Dune Münster East & rdy Hard Berlin Headhunt ryder Manchester Sandro Invisib Dr. Xcl e Kim, on, Noisec Neilio, The Visi , D-Liciouz, Sounic, Mahe, The Brothers, Accuface, DeeJan DJ Sven E, DJ Merlin, Znipe, , Dan-G, JulieZ, lona Ha nnheim K rce Ma gon Dr. Mott Ba ge, tyle ses Dra ce G-S sen Visa & ug a Un ic, er Tig Bas Inside tig, Puss, mburg s Men Barnes, Bastian lay, DJ Trust C, DJ Texx, DJ rdHarmony, DJ Gof, DJ Falk, , Marc Wall.E, Laut & Läs icFlac Wien Fl Bunton, Mike Frankfurt Fl oonbootica Ha wlas Passau Kri e, Chris Dee Aurora, Madness M, Ha rick Patterson Noise, The Vinylraider, ne h & Alex2K, Pat rs of , Felix Kröcher i Tracid Frankfurt Klaudia Ga LIVE Berlin Moguai Ruhr-Area M uch LIVE Graz/Amsterdam TheThePatBasriots Craz, DJwleCyrr, ZiggynicX, DJa Xano, Nico Rus sor & Re-Direction, Maste ical Animal, TerrorClown astian vs. a Tor , akz can Ten cha Fre Dirtywell, nhardt, Seb Skellter, Me Ka &K n Dijk rew Barcley, MeLost Identity, Adam Keen & DJ Ron, X-Treme, Hellter MC H, MC Buddha, Felix Ber Reebo, K, ny le s-T, F7, Jerome Hamburg i Berlin Lexer Leipzig Mijk va Rostock Niereich vs. Hackler phael Dincsoy Stuttgart And Dan r Mimalogic, Mis , ALTERNATE, Devil2K, Litt htkat feat. Flipcore, Use io Sorano, Mike More & ck, Dar r, Ninito, Tobi usch Pressurehead ic-D, Beagle & Miss Nig sden Ra Len Fak nberger, Jan Fle der, Alex Fader, What Eve Corti Organ, , Son nei ly, & Lukas Freude c. LIVE Nico P Eilmes Frankfurt Pingpong Dre Sander van Doorn Eindhoven TheDistiller,PetKayer Dee In ne t, Mike Maass Mark Tourneur, Markus Schperd, Alex Ryan, Maria Hea eau, Cyre, O mid re Sch tu She ny Cad Rech, Na eter ni Treviso E Frankfurt Groth, dwave, Dennis Diatek, Jonas ery b2b O vs. ILOCO, Dan Norman, Lupin,Steffen König, eckotronic, MaAlan Morris, TEKNO vs. MC t b2b Mike DJX, Phil Ext e), ampen Leipzig P Sam Pagani Sunbeam LIV Dueffel, l, HirschBea Basscore (liv bauer b2b Ostblockschl chulz Osnabrück Rødhåd Berlin m Stefan Dabruck Frankfurt Tom Franke Koblenz Neu SUN&SET, Frank , Phil Morris, Sandro Vannienja vs. Crotekk (live), Dirty e, Lunatic & Japz, SL, nce aga don rain Wa Extrav tol Weber, B-T ouse AM & Cha iber, s, Sorgenkint, bin S Christian K., Anadt, Neil Moore, Man at Arm Asher, Philipp Dengler, DivRyder, Kongai (live), Basstre g, utern EMID Bordeaux eedy J Rotterda gham Ro Jon Fro Hendrik Schran T.S.B.i.N., Lukash Andego, ser, Oelig, Da Hunter, Dave The Incredible Papst, Jay pnich, Rebekah Birmin er Berlin Scheinizzl Salzburg Sp Mannheim Taucher Bischofsheim TE fia Slatko Brüssel Zedd Kaisersla x, Kai e), Kem nix (liv Der Phi lipp el on DC, Phi rav , ACi Sim Un m So & Mobisch, e, Chris Wacup (live), GinaG, Andi Teller & tuttgart Mechanic Freakz n at Arms vs. Sorgenkint my Dean, Bluehouse, Chookibe & Petra Struwe, Reload, Vision, z/Wuppertal/S Sascha Braem sunshine live DJ Tea Brenner Frankfurt Vijay & reo l, Dom n Stru ehmann Koblen rport Würzburg Wildboyz aka Makow lli ic, Jean Elan, Ste kiss & ra aka Stepha Simoné, Frägge ct/Butan/L Ai ra Bielefeld U ian Gnew , lay, Andy Peifer, StrubelPet pfer, High Density, Crazy SonAppetite, David D. Jones, Life, se3k & st o rea ast ab r-A m Seb Ruh NL ja re LL , Dave Rep , DJ Livie , Ewe, derKlo is Fable, Tom ney K, Stiffler ler Berlin Tu nz rs of Hardco HOUSE/HEAVEN & HI on Club Gelsenkirchen/Münster Stereochen mie a te Vinylsurfer, ChrGalano, DJ Nylz, nemic, Rey ier, Dompe, Roter & leptika K as m, Epy n , M Tea obi rt te DJKen ttga er rs N To XE Fusi elt Stu Tobi Wa lin ta, HouseKeep ctroheart, Fran Key, Todd erio Animal, Mirco Nieme nuel Schorn b2b Ele les! Hamburg HE Acid Wars & attenleger-Z nt, Oliver Magen nzlernacht Ber ai, Rog s, Ma Southampton

LINEUP IN R L ORDE ALPHABETICA

feat.

SDING Pl

rground Ru

CH

ddaz & Ka

LU Ki GENDARY CLUBS: DA orkz BE Tunnel – Unde & Flex Berlin/AT ! Köln e-Lake & Globalux Bochum LE BLAKKSHEEP Dirty W e Gladiators PLAY Bochum/Köln/

rs/Hardcor ard/MTW Frankfurt/Offenbach ELT Koblenz/Reutlingen/Tübingen TS/Hardtou w W A.L.E.X. EVEN e Club Koblenz BPM/For Unter Tage & TRAUM achen Vogu Hamminkeln/A ik us eM ut r & Ra HouseKeepe

de ture-one. www.na

FG_Magazin_2015.indb 75

Mr. Kin DeK DJ Axl liano Montorio, leben, Wild & Drauf & Dran, Hoover, PTR, GiuMann, DenYa, DJ Preacher, Weinstein, Egon R., Doppel no, Akkira, Nicola Septem, orm, Benn, Andreas Chris Kleinmann, Alexanderan Gerlach, Damiano Di Cag Giana Brotherz, Brian BrainstRouge Kid, lid, d, isti :so Voi Chr listic, Maxington, & Lewis, Sub The Czap, Prieuré b2b lt, Baruzad, Dua rity, Chris Rye, je Roberto Bucci, e), Felix Berger, Aroon spie Smuskind, MC Brother Cha L., Jihay & Pikay, Schaap ferle, Pax rian (liv on, schallraum22 rine, Immersion, Hi:Radiati ztoo, Mauricio, Kinch, Flo nky de Reuter, Fischer & Kie Wa Fra ma x, e, Sub ALton , , Eas ata Sav , Nog de, Mark Netty, Gourski, Cypher e 85,Decry, Makah, re, Toni J, Riven b2b Alex Hei Abendkass ,- *zzgl. VVK-Gebühr 65 kauf 75,-* Theodor, Jeymo

e ket Vorver Abendkass Festivaltic t Vorverkauf 55,-* z 10,en ke bl ic st Ko ge BF H Ta r ab Do. ab Bustransfe

15.05.15 07:00


Viel Vergnügen bei Fairtradelimonadenlongdrinks hat Friedemann Weise.

›Michi‹ Lettner (Marathonmann) verrät, wo am Ende alle mit einem Grinsen nach Hause gehen.

Benno Herz (Okta Logue) hat es nicht weit zum schrullig-schönen Festival im Odenwald.

BURNING EAGLE

TREBUR OPEN AIR

SOUND OF THE FOREST

»›Nicht schon wieder!‹, dachte ich. Es war das vierte Mal innerhalb weniger Monate, dass Veranstalter kurz vor meinem Auftritt anonym über meine vermeintliche Tätigkeit als reisender Dealer/Songwriter in Kenntnis gesetzt worden waren. Gerade hatte mich meine Künstlerbetreuerin Laura beim Burning Eagle angerufen und mitgeteilt, dass die ›Stalkerin‹ wieder bei der Polizei angerufen hätte. Als ich auf dem (übrigens wunderschönen) Festivalgelände ankam, waren die Polizisten schon wieder weg, riefen aber nochmal an. Ich erzählte von der Stalkerin und traf auf eine Mischung aus Mitleid und frisch geweckter kriminalistischer Neugier. ›Sie müsset des zur Anzeige bringe, sonscht macht die noch Gott eißwas‹. Nach dem Auftritt fragte Laura, ob sie mir irgendwas besorgen soll. ›Sehr witzig‹, sagte ich, bevor ich merkte, dass sie Getränke meinte, und vergnügte mich den Rest des Abends bei (übrigens wunderschöner) Musik mit Fairtradelimonadenlongdrinks auf dem wahrscheinlich sympathischsten Festival Deutschlands.«

»Als Band tuckert man ja jedes Jahr über diverse Festivals. Ich könnte jetzt ganz böse behaupten, dass das im Prinzip immer das Gleiche ist, aber das stimmt zum Glück nicht. Bei genauerer Betrachtung sind es exakt solche Festivals wie das Trebur Open Air, die herausstechen. Man merkt sofort, wie viel Herzblut in die Organisation des Festivals fl eßt, und wie wichtig es allen Beteiligten ist, dass am Ende alle glücklich sind. Wenn man dann noch bei der Bandauswahl so geschmackssicher im

31.07.–01.08. in Reutlingen, Listhof ca. 1.000 Zuschauer Live: AnnenMayKantereit, Cold Specks, John Bramwell, Cristobal And The Sea, The Builders And The Butchers, The Great Joy Leslie, The Lake Poets, Yellow Teeth u. v. a.

Sattel sitzt wie die Damen und Herren aus Trebur, dann kann eigentlich nix schief gehen. Wir hatten die Ehre dort 2014 mit so großartigen Bands wie Apologies, I Have None, I Heart Sharks und Anti-Flag zu spielen. Aber auch dieses Jahr zeichnet sich ein megacooles Line-up ab. Beim Trebur Open Air passt am Ende einfach alles, und sowohl die Bands als auch die Besucher gehen mit einem dicken Grinsen nach Hause. Das Festival ist definit v ein Highlight in der deutschen Festival-Landschaft.

»Das Festivalgelände ist ziemlich schön gelegen, gefühlt mitten im Wald. Es grenzt an einen Stausee, den man easy erreichen und in dem man baden kann. Das Festival ist so Wald- und Jäger-mäßig durchgestylt, was ziemlich schrullig ist. Durch die Bank sind supernette Leute hier, sowohl vor, als auch hinter den Bühnen. Es gibt wenige Stände, aber dafür gute mit fairen Preisen. Insgesamt alles genau groß genug, um nicht nervig voll oder langweilig leer zu sein. Das Line-up kam uns etwas wirr vor, nach dem Motto ›für jeden was dabei‹, dadurch haben wir aber auch ein paar echt gute Acts gesehen, die wir nicht auf dem Schirm hatten. Nach den Bands draußen geht es noch ins Zelt, in dem bis morgens ziemlich gute Partys laufen. Ich meine mich da sogar an ein eigenes Festivalgetränk zu erinnern, irgendein Schnappsmischgetränk mit Waldbeerengeschmack mit dem Namen ›Goldener Hirsch‹. Ging auf jeden Fall sehr gut rein (... und wirkt immer noch, heißt nämlich ›Wilder Hirsch‹; d. Red.).«

31.07.–02.08. in Trebur, Festivalgelände am Freibad ca. 6.000 Zuschauer Live: Acollective, Adam Angst, Elfmorgen, John Coffey, Liptease, Ohrbooten, PZZL, Russkaja, Schmutzki, The Creepshow, Wheatus u. v. a. präsentiert von:

31.07.–02.08. in Beerfelden, Marbach ca. 5.000 Zuschauer Live: Äl Jawala, Alice Merton, Clueso, Eau Rouge, Intergalactic Lovers, Irie Révoltés, Klangkuenstler, L‘aupaire, Lemur, MC René & Carl Crinx, Pervarious, Philipp Dittberner, Skip&Die, The Majority Says, Tom Thaler & Basil, Tora u. v. a. präsentiert von:

FG_Magazin_2015.indb 76

�, ∞

FOTOS: ISABELLE NIEFER, NINA SARTORIUS, KEVIN MÜNKEL

FESTIVALS SMALL

76

15.05.15 07:00


FOTOS: ISABELLE NIEFER, NINA SARTORIUS, KEVIN MÜNKEL

77

Nächtliche Erleuchtung mittels Taschenlampen, erfährt Brezel Göring (Stereo Total).

DJ MT Dancefloor (Saalschutz) errät einen Geheimtipp mit CharityCharme.

PRIMA LEBEN UND STEREO

JENSEITS VON MILLIONEN

»Nach mehrmaligem Besuch kann ich folgendes feststellen: beim PLUS herrscht verlässlich gutes Wetter. Ich kann mich an Wochenenden erinnern, an denen wir – im strömenden Regen stehend – uns gegenseitig beglückwünschten, beim PLUS zu sein, auf dem immer gutes Wetter herrscht. Spätestens jetzt merkt der Leser, dass ich mich mit verschiedenen Ausweichformulierungen um die Phrase ›sympathisches Festival‹ drücke. PLUS ist eine Veranstaltung, die, unter freiem Himmel, Popmusik jenseits des Geschmacks der Mehrheitsgesellschaft in hoher Lautstärke und angenehmer Atmosphäre bietet. Manchen Festivalbesuchern ist das vielleicht zu harmlos, sie wünschen sich mehr Gefahr beim Musikkonsum. Aber gerade in diesem Punkt versucht das PLUS, sich zu positionieren und von anderen Festivals zu unterscheiden. Mir bleibt noch Platz zu erwähnen, dass es der örtlichen Polizei gelingt, das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen, indem sie den Besuchern beim Verlassen des Festivalgeländes mit Taschenlampen ins Gesicht leuchtet.« 31.07.–01.08. in Freising, Festivalgelände am Vöttinger Weiher ca. 5.500 Zuschauer Live: Booka Shade, Cosby, Philipp Dittberner, TnT (Texta & Topf), Trümmer u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 77

»Unsere erste Begegnung mit dem Festival hatten wir im Internet. Jahr für Jahr kursierten auf Facebook Flyer mit diversen Audiolith-Bands drauf, und es kam uns einiges Positives zu Ohren. Letztes Jahr waren schließlich wir an der Reihe. Meines Wissens ist das Jenseits von Millionen Jahr für Jahr ausverkauft und hat trotzdem den Charakter eines Geheimtipps. Zwei Euro von jedem Ticket und der am Ende ausgewiesene Gewinn werden der Kinderhilfsorganisation ›Raise a Smile‹ gespendet, die im Osten Sambias – einem Land ohne Schulpfl cht und mit hohem Analphabetismus-Anteil – ein mobiles Schulprojekt unterhält. Wir wurden herzlich in Empfang genommen, das Essen war gut und das Bier kalt. Das Allertollste aber war die Location: im Innenhof einer Burg, rund 100 km von Berlin gelegen. Der Platz fasst rund 800 Leute, und es herrschte eine familiäre, freundliche Atmosphäre. Der Sound war fantastisch, und das Konzert wurde zu einer ausgelassenen Party. Definit v ein Festival, für das man sich Karten sichern sollte.« 07.–08.08. in Friedland, Burg ca. 750 Zuschauer Live: 1000 Gram, Die Sonne, Eric Shoves Them In His Pockets, Isolation Berlin, Mother Of The Unicorn, Trümmer, Vin Blanc/White Wine, Woods Of Birnam u. v. a. präsentiert von: �, ∞

Die Beatpoeten in einer Scheune mit Seifenblasen im Künstler-Pogo.

FUCHSBAU FESTIVAL

»Wir waren im vergangenen Jahr um 1.30 Uhr in einer Scheune dran. Vor uns standen Sofas, die von einer Lesung übrig waren. Mit unserem räudigen Elektropunk fühlten wir uns wie Torsun Burkhardt auf einer Gerhard Richter-Vernissage. Doch die Meute mit Eulenbeuteln stellte die Sofas hochkant im Raum auf, schaltete sämtliche Lichter aus und tobte zum Installations-Rave im Dark Room. Hui. Ständig fielen Leute ins Mikro, auf die Bühne, in dunkle Scheunenecken. Manche blieben zum Knutschen da, andere sprangen auf, um wieder zu straucheln. Irgendwer hatte Wunderkerzen dabei. Irgendjemand schrie. Irgendwann fielen wir um. Großartig. Am nächsten Morgen blieb unser Auto im Zuckerrübenacker stecken. In der Scheune lief ein Poetry Slam, auf den Tanzfl chen geschmeidiger Elektrosoul von Bits 'n' Bongos und Hendrik Infone zum Sonnengruß der letzten Schöngeister. Die Polizei lud zur Urinprobe, die wir bestanden. Ein wunderbarer Ausflug ins familiäre, freundliche und verdammt feiste Paralleluniversum der so schillernd bildenden Künste. Wir kommen wieder.« 14.–16.08. in Springe ca. 1.000 Zuschauer Live: tba präsentiert von: ∞

15.05.15 07:00


FOTO: TIM BRUENING

FESTIVALS SMALL

78

FG_Magazin_2015.indb 78

15.05.15 07:01


79

Arsch auf Grundeis und Hilfe in der Not erlebt Alex Edkins (Metz) am Niederrhein.

HALDERN POP »Auf den letzten Metern einer langen Tour erfuhren wir am Tag der Haldern-Show, dass Air Berlin unser komplettes Equipment aus den Augen verloren hatte. Wir hatten nichts mehr, nicht mal mehr unsere Gitarrengurte. Die Veranstalter, die Crew, die Bands und die Helfer waren fortan für uns die Helden des Abends. Die Haldern-Leute haben uns alles innerhalb von ein oder zwei Stunden organisiert. Uns ging der Arsch auf Grundeis, weil unser Live-Sound stark von unseren Instrumenten abhängt – meine Gitarre zum Beispiel hat einen sehr eigenen Klang, unsere Effektgeräte eine spezielle Einstellung. Aber wir sagten uns: Scheiß drauf! Nie im Leben hätten wir das Konzert abgesagt, nachdem sich alle so eine Mühe gegeben hatten, und uns haben spüren lassen, dass dieses Festival ein großes Herz hat. Und das Sahnehäubchen: Die Show war super. Wir haben gerade in den letzten zwei Jahren viele Festivals gespielt, aber das Haldern ist mir nicht zuletzt wegen der tollen Hilfe in der Not in bester Erinnerung.« 13.–15.08. in Rees-Haldern, Alter Reitplatz ca. 7.000 Zuschauer Live: AnnenMayKantereit, Benjamin Booker, Bernd Begemann & Die Befreiung, Courtney Barnett, dEUS, Father John Misty, Heisskalt, Ibeyi, Jack Garratt, Kate Tempest, Låpsley, Laura Marling, Mammút, Olli Schulz, Rae Morris, Savages, SOAK, Steve Gunn, The Bronze Medal, The Districts, The War On Drugs u. v. a. präsentiert von:

FOTO: FOTOLIA

�, ∞

FG_Magazin_2015.indb 79

15.05.15 07:01


Megaloh mit besten Erinnerungen an das erstmals mit CampingDuschen ausgestattete Fest.

Daniel Offermann (Girls in Hawaii) sieht Utopiepotenzial in der Pfungstädter Popenklave.

Im Niemandsland der Beachtungslosigkeit: Melicus (Lyriker, Liedermacher, Lebemann).

SPACK! FESTIVAL

GOLDEN LEAVES FESTIVAL

WULLA WUSSA

»Ich habe 2014 mit meinem DJ Ghanaian Stallion zum ersten Mal beim Spack Festival in Wirges im Westerwald gespielt. Wir hatten einen schönen Auftritts-Sl t am Freitagabend vor Genetikk und Alligatoah. Vorher haben wir im Backstage-Bereich noch unsere Freunde Teesy und Okan Frei getroffen. Das war ein schönes Wiedersehen. Die Atmosphäre war sowieso großartig, und das Publikum sehr dankbar. Das herrliche Sommerwetter und ein sympathisches Line-up mit vielen befreundeten Künstlern machten dieses Wochenende für uns zu einem ausschließlich angenehmen Erlebnis im letzten Festivalsommer. Wir freuen uns daher auch schon sehr darauf, bei einem der nächsten Spack! Festivals auftreten zu dürfen. Ich weiß, das was ich weiß, das weiß ich! (In diesem Jahr ist Megaloh, wie es aussieht, leider nicht dabei. Er ist gerade im ›Albumstress‹. Gutes Gelingen!; d. Red.)« 21.–22.08. in Wirges ca. 8.000 Zuschauer Live: Ado Kojo, Afrob, Audio 88 & Yassin, Curse, Der Plot, Die Orsons, Eko Fresh, Gozpel, Jennifer Rostock, Kollegah, Kontra K, Mädnesss, Mia., Schwesta Ewa, Sudden u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 80

»Wir kommen direkt vom Sziget in den BadeSaunaPark Pfungstadt, der als auffallend werbebannerfreies Festivalgelände missbraucht wird. Unser Tourbus wirkt hier grotesk überdimensioniert. Wir treffen auf junge Menschen, die einen beträchtlichen Teil ihrer Freizeit darauf verwenden, sich eine persönliche Popenklave zu gestalten: Alles handverlesen und mit Liebe gemacht. Zehn Minuten vor dem Auftritt ist nicht klar, ob wir die sechs Musiker auf der kleinen Freilichtbühne unterkriegen. Alle bleiben entspannt. Natürlich klappt’s dann doch irgendwie. Nach dem Konzert lassen wir uns gerne noch zum Helferumtrunk hin nötigen und werden sentimental. Mein Stammhirn säuselt mir die Dallmayr-Werbung vor: ›Schön, dass es so etwas Gutes noch gibt.‹ Zwecks Abrundung des Gesamtbildes gibt’s sogar noch Knies mit dem in seiner Ruhe gestörten Anwohner. Take this, mit Fördermitteln und Werbebudget ausgestatteter Städteregionskulturamtfunktionär! Das haben sich die Jugendlichen selbst aufgebaut.«

»Das Wulla Wussa ist kein schlechtes Festival. Es ist aber auch kein gutes. Es ist wie seine Besucher: dörfl ch, beschränkt und nicht in der Lage, gute Musik zu erkennen. Ich kann das beurteilen, denn ich selbst mache gute Musik. Obwohl ich seit Jahren zum Wulla Wussa fahre, nicht selten sogar mit Ticket, wurde mir noch nie ein Slot auf der Bühne angeboten. Als Meteor Lightning 2011 abgesagt haben, habe ich selbstlos zu meiner Gitarre gegriffen und ein Konzert für die Leute am Würstchenstand gespielt. Eines meiner besten! Auch wenn es am Ende auf Wunsch des Würstchenverkäufers abgebrochen wurde. Wer hat ihn zum großen Criticus benannt? Ich mische mich nicht in seine Kunst ein und er nicht in meine. Auf keinem Plakat wurde ich nachträglich hinzugefügt. Ich holte mir meine Gitarre von der Security zurück und schwor, das Festival nie wieder zu betreten. Seitdem bringe ich jedes Jahr meine eigenen Plakate mit.« (siehe S.30)

12.–13.09. in Darmstadt ca. 2.000 Zuschauer Live: Glass Animals, I Will, I Swear, Paula I Karol, Spaceman Spiff u. . a. präsentiert von:

19.09. in Unterachselbach (Mittelfranken) ca. 5.000 Zuschauer Live: Infernal Meningitis, Semmelhans & die Blaumeisen, DJ iPad, Kekspistols präsentiert von:

�, ∞

FOTOS: STEFAN HOLTZEM, KATE LEDINA

FESTIVALS SMALL

80

15.05.15 07:01


FOTOS: STEFAN HOLTZEM, KATE LEDINA

14.-16. august 2015

HIGHFIELDFSTVL

FG_Magazin_2015.indb 81

PRร SENTIERT

HIGHFIELDFESTIVAL

Stรถrmthaler See groSSpรถsna / leipzig

@HIGHFIELDFSTVL

15.05.15 07:01


FG_Magazin_2015.indb 82

15.05.15 07:01


83

F E S T I VA L H I G H L I G H T S

MEDIUM

FOTO: FLORIAN SCHÜPPEL

Die besten Festivals mitt erer Größe im Check von Bands und Künstlern.

FG_Magazin_2015.indb 83

15.05.15 07:01


FESTIVALS MEDIUM

84

FG_Magazin_2015.indb 84

15.05.15 07:01


85

Patrice verbindet viele Erinnerungen mit dem Sommer-Happening am Fühlinger See.

SUMMERJAM »Das Summerjam ist ein Festival, auf das ich schon als Jugendlicher gegangen bin. Ich bin teilweise in Köln aufgewachsen und habe viele Erinnerungen daran. Das Festival ist wie eine andere Welt. Man kommt sich ein bisschen vor, als wäre man für ein Wochenende in der Karibik. Die Location an dem See ist voll schön und die Atmosphäre sehr familiär. Das Summerjam war meistens nahe an meinem Geburtstag, und deshalb hieß es dann: ich werde ein Jahr älter und treffe meine Freunde beim Festival. Die versuchten dann immer reinzukommen, teilweise auch ohne Ticket. Das haben die meisten allerdings nicht geschafft. In diesem Jahr fallen die Jubiläen zusammen, ich werde 35, das Summerjam 30 Jahre alt. Ich hätte früher nie gedacht, dass ich da selbst mal auf der Bühne stehen und das Festival von oben sehen würde. Ich habe dort so viele Gruppen gesehen, die mich nachhaltig beeindruckt haben. Dort spielt einfach die Musik, die ich gut find . Als ich dann selbst dabei war, war das dann schon so ein: ›Ich hab’s geschafft!‹« 03.–05.07. in Köln, Fühlinger See ca. 28.000 Zuschauer Live: 257ers, Antilopen Gang, Cro, Damian Marley, David Rodigan, Fat Freddy‘s Drop, Kontra K, Kwabs, Mono & Nikitaman, Nneka, Patrice, Protoje & The Indiggnation, Romain Virgo, Samy Deluxe, Sentinel Sound, Soja, Steel Pulse, Tarrus Riley & Blak Soil Band, Wyclef Jean, Xavier Rudd, Y‘akoto u. v. a. präsentiert von:

FOTO: MICHAEL GREIN

FG_Magazin_2015.indb 85

15.05.15 07:01


FESTIVALS MEDIUM

86

FR 12 06 2015

MI 30 09 2015

AUSTRA

ROMANO

MI 17 06 2015 Halle 02 Club / Heidelberg

FR 09 10 2015 ALTE FEUERWACHE / MANNHEIM

CALEXICO

JORIS

FR 10 07 2015 SCHLOSSHOF / Weinheim

FR 16 10 2015 Halle 02 / Heidelberg

MI 11 11 2015 Halle 02 / Heidelberg

WALLIS BIRD

NIELS FREVERT

FRISKA VILJOR

MI 30 09 2015 Halle 02 / Heidelberg

FR 30 10 2015 STADTHALLE / WEINHEIM

FR 27 11 2015 Halle 02 / Heidelberg

ANNENMAYKANTEREIT

HEATHER NOVA

WANDA

ABEV_AKF18_FG-Magazin_89x122_150511_FINAL.indd 1 / WEINHEIM CAFÉ CENTRAL HALLE 02 / HEIDELBERG

11.05.15 11:05

KONZERTE IM RHEIN-NECKAR GEBIET! ALLE TERMINE UNTER www.delta-konzerte.de

ENNO BUNGER ME AND MY DRUMMER SA 15 08 2015

OLLI SCHULZ SO 16 08 2015

TIMBER TIMBRE TALKING TO TURTLES, UVA.

SEEBÜHNE-MA L U I S E N PA R K

S E E B U E H N E N R E G AT TA . D E

FG_Magazin_2015.indb 86

15.05.15 07:01


87

Auf der Metal-Baustelle in Roitzschjora geht Mitch Maestro (Die Kassierer) das Herz auf.

WITH FULL FORCE »Ich weiß noch, wie wir das erste Mal zum WFF gefahren sind, der Leihwagen war ein Ami-Schlitten, und wir kamen uns vor wie echte Rockstars. Durch zahlreiche Gigs fühlten wir uns im Osten wie zu Hause, weil die Leute dort unseren Humor und unsere, nun ja, freizügige Auffas ung von Sexualität teilten. Auf dem Festivalgelände klang es für unsere ungeübten Punker-Ohren wie auf einer Baustelle – dort ein infernalischer Presslufthammer, hier ein nölender Betonmischer, irgendwo ein zischendes Schweißgerät. Ach so, das waren die Bands mit DeathMetal, Speed-Metal oder Thrash-Metal! Wir spielten im Zelt mit anderen Bands aus der Punkecke, und – einfach nur schön, geile Atmosphäre. Die Leute sangen alle Songs mit und peitschten einen regelrecht nach vorne. Da geht einem das Herz auf. Wie auch, wenn auf der großen Bühne die Ami-Bands stehen und versuchen, den Namen ›Roitzschjora‹ auszusprechen. Nach dem dritten Versuch heißt es dann ›Hello, Leipzig!‹ Na bitte, geht doch!« 03.–05.07. in Löbnitz, Flugplatz Roitzschjora ca. 30.000 Zuschauer Live: Agnostic Front, Arch Enemy, Belphegor, Betraying The Martyrs, Born From Pain, Die Kassierer, Enter Shikari, Eskimo Callboy, Fear Factory, Heaven Shall Burn, Knorkator, Kreator, Lamb Of God, Parkway Drive, Raised Fist, Red Fang, Serum 114, Sick Of It All, Suicide Silence, Terror u. v. a. präsentiert von:

FOTO: CHRISTIAN ALBRECHT

FG_Magazin_2015.indb 87

15.05.15 07:01


Johnny Rakete ist mal fast berühmt geworden, in Hünxe bei Bottrop.

OUT4FAME »20 Leute Zelt an Zelt und mit unbändigem Durst auf Bier und Jägermeister. Dazu Pappbecher, Klappstühle, Dosenravioli und die ein oder andere Tüte: Die Grundlagen für ein paar Tage Eskalation waren gelegt. Anstatt einen Grill mitzubringen haben wir lieber ein Loch in den Boden gegraben und 'n Rost drauf gelegt. Zweiter Move gegen den Mainstream: Statt Mülltüten bevorzugten wir einen großen Haufen in der Mitte des Zeltkreises. Wichtig war, ihn jedes Mal zu treten, wenn man den Zeltplatz betrat, alles andere brachte Unglück. Und dann der große Moment: Johnny Rakete auf einer Bühne, die gefühlt so groß war wie eine Turnhalle. Mehr Publikum, als ich bisher je hatte. Die erste Reihe textsicher bis aufs letzte Wort, alle Hände oben – Traumgig für jeden Rapper. Danach unerwartet viel Feedback bekommen. Menschen, die Fotos und Autogramme wollen. Ein sehr zu empfehlendes Festival, und für mich eine Geschichte, die ich später erzählen werde, wenn ich davon rede, wie ich einmal fast berühmt war!« 12.–13.06. in Hünxe, Flugplatz Schwarze Heide ca. 12.000 Zuschauer Live: Afrob, Azad, Busta Rhymes, Celo & Abdi, CR7Z, Curse, DCVDNS, Dead Prez, Eko Fresh, Eljot Quent, EPMD, Favorite, Foxy Brown, Greeen, Leroy, Lino/Ärsenik, Mobb Deep, Projekt Gummizelle, Samy Deluxe, Snaga, Swiss & Die Andern, Talib Kweli, Too Strong, Wu-Tang Clan, Yasiin Bey a.k.a. Mos Def u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 88

Beeindruckende Location mit aufmerksamem Publikum, meint Jesper Munk.

Das sind besondere Umstände dieses Jahr im Westerwald für Patrick Grün (Caliban).

TRAUMZEIT FESTIVAL

MAIR1

»Auf dem Gelände des Traumzeit sieht alles ein bisschen so aus, als hätten FantasyZwerge aus ›Der Herr der Ringe‹ das Gelände erbaut. Diese Gebäude und diese alten Heizöfen sind sehr schön und besonders. Sie stehen unter Denkmalsschutz, und es macht viel Spaß, sich dort umzugucken. Wir spielten in einem Gebäude mit einer turmhohen Decke und einer steil aufsteigenden Tribüne mit beeindruckenden Lichtaufbauten. Es war ein schöner Auftritt, er hatte so etwas leicht Besinnliches. Die Stimmung war gut und andächtig, die Leute nett und aufmerksam. Die ruhigen Songs kamen in dieser Venue besser. Ich habe mich ein bisschen geärgert, weil ich das Gefühl hatte, dass ich zu laut gespielt habe. Viele andere Bands haben wir nicht gesehen, wir sind hauptsächlich rumgelaufen und haben uns das Industriedenkmal angeschaut. Irgendwann standen wir in ungefähr 77 Metern Höhe weit oben auf diesem Heizofen und schauten den Menschen beim Rumwuseln zu. Wir waren ganz alleine dort oben. Das war ein sehr schöner Moment.«

»Das Mair1 ist für mich ein sehr schönes Festival, gerade, weil ich und auch unser Bassist Marco aus Koblenz und Umgebung kommen, Montabaur ist nur einen Steinwurf entfernt. In der Region find t ja recht wenig statt. Beim Mair1 gibt es endlich für die Metal-, Metalcore- und HardcoreJugend einen tollen Ort im Sommer. Da kommen auch Leute von weither zu uns in den schönen Westerwald, um sich das anzugucken. Spektakulär war damals der Auftritt der Bloodhound Gang. Was auch immer man in den Medien über Evil Jared hört: es ist wahr. Der hat den Backstage mit seinen Alkohol-Exzessen gründlich aufgemischt. Ich freue mich sehr auf das Mair1 in diesem Sommer, der für mich unter einem besonderen Stern steht: Meine Freundin ist in anderen Umständen, der Geburtstermin für zwei Tage vor unserem Konzert errechnet. Mal schauen, wie wir das alles gedeichselt kriegen, hoffentlich muss ich während der Show nicht kurzfristig nach Koblenz ins Krankenhaus fahren. (Alles Gute euch Dreien!; d. Red.)«

19.–21.06. in Duisburg, Landschaftspark Nord ca. 10.000 Zuschauer Live: Benjamin Clementine, Bilderbuch, Calexico, Dotan, East Cameron Folkcore, Heisskalt, Joris, Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi, Kensington, Laing, L‘aupaire, Leslie Clio, Niels Frevert & Band, OK Kid, Olli Schulz, Sophie Hunger, Talisco, Teitur, The Majority Says, Wanda, Zoot Woman u. v. a. präsentiert von:

26.–27.06. in Montabaur, Flugplatz ca. 10.000 Zuschauer Live: Adept, Agnostic Front, Apologies, I Have None, Authority Zero, Breakdown Of Sanity, Bury My Regrets, Caliban, Climates, Emil Bulls, Guano Apes, His Statue Falls, In Hearts Wake, John Coffey, Millencolin, Nasty, Ocean Of Plague, Satanic Surfers, Strung Out, Suicidal Tendencies, Terror u. v. a. präsentiert von:

�, ∞

FOTOS: JONATHAN LEIBSON / GETTY IMAGES

FESTIVALS MEDIUM

88

15.05.15 07:01


FOTOS: JONATHAN LEIBSON / GETTY IMAGES

The Track Jack Collection

Versatile travel bags for getting there by bike, train or airplane. Track Jacks are light-weight but built tough enough to take whatever your Summer of festivals throws at them. www.crumpler.eu

FG_Magazin_2015.indb 89

15.05.15 07:01


AnnenMayKantereit über ihre wunderbare Entjungferung an einem See im Osten.

Ohne Kommerz-Alarm: Gregor Hengesbach (Kapelsky und Marina) fühlt sich behaglich.

KOSMONAUT TFF FESTIVAL RUDOLSTADT »Vom Kosmonaut entjungfert zu werden, das vergisst man nicht. Mit Anfang 20 etwas alt fürs erste Mal, waren wir vorher ziemlich aufgeregt, hatten feuchte Hände und wussten nicht genau, wie man das macht. Wir sind Tretboot gefahren und haben auf dem Wasser Musik gehört. Doch der schöne See und der warme Tag haben nicht gegen das Lampenfieber geholfen und wir haben, zugegeben, recht viel getrunken. Dann war es da: das erste Mal. Wir spielten als Eröff ung. Richtig krasse Festivalbühne. Lauter. Größer. Das war wunderbar. Hinterher lagen wir zufrieden und verschmitzt auf der Wiese. Man kann nur in den höchsten Tönen schwärmen von dieser kleinen Insel im Osten. Man geht baden, liegt am Strand und hat gute Laune. Die Jungs von Kraftklub kümmern sich schon im dritten Jahr liebevoll um ihr Chemnitzer Festival-Baby. Sie helfen wo geholfen werden muss und trinken, wenn getrunken werden muss. Ich freue mich unheimlich auf den 26. Juni. Wir haben nämlich ganz schön lange aufs zweite Mal gewartet.« 26.–27.06. in Chemnitz, Stausee Rabenstein ca. 10.000 Zuschauer Live: Adam Angst, AnnenMayKantereit, Antilopen Gang, Beatsteaks, Egotronic, Fink, Future Islands, Haftbefehl, Jesper Munk, K.I.Z., Kraftklub, Malky, Oliver Polak, Razz, Roosevelt, Talking To Turtles, Thees Uhlmann, Trümmer, Vierkanttretlager, Wanda, Zugezogen Maskulin u. v. a. präsentiert von: �, ∞

»Nach einer guten halben Stunde Post-Autobahn-Fahrt über einsame Feldalleen und Waldstraßen, nimmt einen in Rudolstadt zwischen alten Häusern mit Patina sofort eine charmante Atmosphäre ein: Fußgänger aller Altersgruppen mit Rucksäcken, tragbarem Festival-Equipment, Outdoorbis Hippie-Garderobe und Festival-Plan in der Hand. Friedliche Behaglichkeit liegt in der Luft. Ohne Kommerz-Alarm verteilen sich die nahezu 90.000 Besucher auf unaufdringliche Art. Wie auf dem Rathausvorplatz, auf dem ein bulgarisches Folklore-Ensemble dem gerührten Publikum überschwänglich Küsse zuwirft Nach unserem Auftritt wird in der Musikerunterkunft, einem naturnahen ParallelUniversum in einer Art Landschulheim, mit den Jungs von Sedaa und Volxtanz spontan ein Workshop zum Thema ›Die vier Erscheinungsformen des mongolischen Obertongesangs‹ abgehalten, gefolgt von transkontinentalem Fachgesimpel und Beatbox-Einlagen. Zum Glück haben wir Bier von der Tanke mitgebracht, weil es im Wald hier keinen Nachschub gibt.« 02.–05.07. in Rudolstadt, Innenstadt ca. 60.000 Zuschauer Live: Alin Coen Band, Åsne Valland Nordli, Caravan Palace, Eplemøya Songlag, Funny van Dannen, Gabby Young & Other Animals, Gjermund Larsen Trio, Hallvard T. Bjørgum, Les Ambassadeurs, Mariza, Metá Metá, Sly & Robbie meet Nils Petter Molvaer, Trollmusikken u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 90

Frisches Gemüse und feiner Wodka in Bratislava: Vincent Neff (Django Django) ist begeistert.

FESTIVAL BAŽANT POHODA »Dieses Festival war wirklich klasse – in einer sehr ungewöhnlichen Location auf einem alten Flugplatz. Wir sind vorher noch nie in Osteuropa getourt, und so war es doppelt aufregend, in diesen Teil der Welt zu kommen und Bratislava zu erleben. Wir sind hoch zum alten Schloss und haben durch Ferngläser auf die weite, schöne Ebene runtergeschaut, auf der das Festival stattfin t. Das war spektakulär. Natürlich waren wir auch gespannt, wie das Publikum hier sein würde – und waren angenehm überrascht. Die Menschen waren sehr freundlich und fuhren voll auf unsere Show ab. Kein Wunder, dass sie so gut drauf sind, denn das lokale Essen ist wirklich zu empfehlen: Backstage und überall auf dem Gelände gab es viel Salat und frisches Gemüse. Und den sehr aromatischen Wodka nicht zu vergessen. Davon gab es ebenfalls reichlich. Ich würde gern noch mehr Festivals in Osteuropa spielen. Die Leute hier sind mit ganzer Seele dabei. Das Pohoda ist definit v eine Reise wert.« 09.–11.07. in SK-Trencin, Airport ca. 30.000 Zuschauer Live: Acollective, Beardyman, Björk, Bo Ningen, CocoRosie, Darkstar, Die Antwoord, Eagles Of Death Metal, Einstürzende Neubauten, Fat White Family, FFS (Franz Ferdinand & Sparks), Irie Révoltés, Kate Tempest, Manu Chao, Off!, Of Mo treal, RL Grime, Roni Size, Too Many Zooz, Turbowolf u. v. a. präsentiert von: ∞

FOTOS: MICHAEL POHL, FREDERIKE WETZELS

FESTIVALS MEDIUM

90

15.05.15 07:01


58Muzik · Ali As · A$AP Rocky · ASD · Audio88 & Yassin · Bass Gang · Beatbox Battle · Betty Ford Boys · BombenProdukt · Chefket Cosmo Gang · Crack Ignaz · Credibil · Damion Davis · Danny Brown · Denzel Curry · Die Orsons · Dipset · Doomtree · Ecke Prenz eRRdeKa · Eskei83 · Favorite · Flatbush Zombies · Freddie Gibbs · G-Eazy · Genetikk · Gold Roger & Veedel Kaztro · HADE · Haftbefehl Hasta · Illmatic & Gregpipe · ILoveMakonnen · Inglebirds · Joey Bada$$ · Karate Andi · Kid Simius · Kool Savas · Kornkreis Mafia Lance Butters · LACA · LGoony · Little Simz · Logic · Mädness & Döll · Marsimoto · Marz & Sickless · Megaloh · Money Boy Motoramotora · MoTrip · Mumdance + Novelist feat. The Square · Mura Masa · Nicki Minaj · Odesza · O.F.D.M. Cypher: Sonne Ra, Der Plusmacher, Fresh Face · Pimf · PRhyme · Prinz Porno · Pusha T · Ra-B · Radio Love Love vs. Ecke Prenz · Rae Sremmurd · Rafik Ratking · Remi · Retrogott & Hulk Hodn/Kool Keith & Kutmasta Kurt · RL Grime · Roger Rekless · Romano · Ronny Trettmann · Rustie S-Type · Said · Saturate Records · Schote · Sichtexot (Luk&Fil, Tufu, Johnny Moto) · Skepta · Soundclash: K.I.Z. vs. Drunken Masters

FOTOS: MICHAEL POHL, FREDERIKE WETZELS

Travi$ Scott · Umse · The Underachievers · Vince Staples · Waldo the Funk · Your Old Droog · Yung Lean · Zugezogen Maskulin

10. bis 12. Juli 2015

FG_Magazin_2015.indb 91

Ferropolis

#splash18

splash-festival.com

15.05.15 07:01


FESTIVALS MEDIUM

92

Haftbefehl und Paul Ripke haben was zu erzählen über‘s Baba-Wochenende.

SPLASH! FESTIVAL Haftbefehl: »Das erste Mal auf dem Splash! war ich 2008. Mit 50 Euro Barem und neun Plompen Gras in der Tasche. Hingefahren bin ich mit Vega aus Frankfurt, der seinen ersten Auftritt im kleinen Zelt hatte. Ich hatte mich nicht angemeldet, und somit gab es kein Artist-Bändchen für mich. Ich bin also zum Künstler Check-in gegangen und habe die Typen dort auf Englisch vollgelabert: ich wäre DJ Whoo Kid von G-Unit und bräuchte mein Bändchen. Einer meinte dann, ›den kenne ich aus dem Fernsehen‹, und so konnte ich das ganze Wochenende im Backstage abhängen. An dem Samstag ist auch Jay-Z aufgetreten, und vor der Bühne war ein kleiner, exklusiver Bereich für seine Jungs. Ich habe den Securities vom Splash! erzählt, dass ich Jay-Z’s Cousin bin. War alles easy, bis die 400-kg-Ochsen von Jay-Z kamen, um mich zu überprüfen. Da habe ich dann die Flucht ergriffen, haha. Für meinen Auftritt dieses Jahr werde ich mir einiges einfallen lassen. Wird auf jeden Fall ein böses Ding, bestimmt ein Baba-Wochenende.« Paul: »Vor fünf Jahren habe ich den hübschesten, erfolgreichsten und nettesten Musiker Europas kennen gelernt, den Marten Laciny (Marteria; Anm. d. Red.): auf dem Splash! an der Bar. Marten ist mein engster Freund geworden. Dementsprechend verdanke ich dem Splash! quasi fast alles. Im letzten Jahr war weder ein Marteria- noch ein Marsimoto-Auftritt geplant und da haben viele rumgehatet, einfach, weil das Festival der Hauptpunkt des HipHop-Jahres ist. Da haben wir beschlossen, dass wir zu zweit einen kleinen Geheimauftritt machen. Dann bekam ich den Anruf, dass ich (als Fotograf; d.Red.) nach Rio zur Fußball-WM fahren kann. Tatsächlich habe ich a) sechs Wochen auf diesen Anruf gewartet und b) war mir klar, dass das ein Life-Changer ist. Mein bester Freund saß neben mir im Auto, und das erste, was er sagte, war: ›Wir sagen Splash! nicht ab.‹ Vier Sekunden später war mir klar: ›Ok, wenn wir beides hinkriegen können, dann klappt das.‹ Ich habe mir ein Flugzeug gemietet, eine Chesna, einen Charter von Leipzig nach Frankfurt. Das klingt so Justin-Bieber-mäßig, tatsächlich sitzen da aber sehr dicke Piloten aus Leipzig, und jeder Linienflug ist zehnmal so komfortabel und nur ein Zehntel so teuer. Wir sind also nach dem sehr lustigen Auftritt direkt zum Flughafen und dann nach Frankfurt und in Frankfurt schnell gewechselt und dann nach Rio. Wir hatten 32 Minuten Puffer, und den haben wir fast aufgebraucht. Wir glauben an so was, Marten und ich, wenn du uns nach zwei Bier fragst, sagen wir: ›Nur wegen des Splash! sind die Jungs Weltmeister geworden.‹ Der Splash!-Auftritt war etwas, das wir den Leuten und auch dem Splash! zurück geben wollten. Marten und ich, wir glauben, dass man zurückbekommt, was man gibt.« 10.–12.07. in Gräfenhainichen, Ferropolis ca. 20.000 Zuschauer Live: A$AP Rocky, Audio88 & Yassin, Chefket, Damion Davis, Danny Brown, Die Orsons, eRRdeKa, G-Eazy, Genetikk, Haftbefehl, ILoveMakonnen, Joey Bada$$, Kool Savas, Little Simz, Mädness & Döll, Marsimoto, Megaloh, Nicki Minaj, PRhyme, Prinz Porno, Pusha T, Ratking, Rustie, The Underachievers u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 92

15.05.15 07:01


FOTO: PASCAL KEROUCHE

93

FG_Magazin_2015.indb 93

15.05.15 07:01


FESTIVALS MEDIUM

94

Ey, Porky (Deichkind), ist was hängengeblieben von damals hinterm Deich?

DEICHBRAND »... natürlich Matsch, Matsch, Matsch. Da habe ich immer unseren Tourmanager Thomas vor Augen. Er liebt Ausnahmezustände, wenn alle am Limit sind, und das erste Deichbrand war so. Zu der Zeit liebte ich es, unaufgerauchte Joints vom Vorabend zu frühstücken. Da aber die Kollegen schon alles abgeerntet hatten, musste ich neu drehen. Shit, ich hatte alles verloren im Taumel der Nacht. Zum Glück stand genau neben meinem Bus eine hübsche Polizistin samt Schäferhund. Und ich fragte sie prompt, ob sie mir ihre Töle leihen könnte, da ich meinen Haschklumpen im Bus verloren hatte Sie wurde etwas rot und tat so, als hätte ich nichts gesagt. Da wusste ich: Yeeeah, back im Norden! Hier fühle ich mich sicher, hier kann man sich was erlauben. Der Norden hat Humor, yes. Hier noch ein paar Bilder aus meinem Kopf: Gibson Les Paul steckte im Matsch. Schafe. Materia war besoffen. Ich auch. Müll. Wind. Bier. Genervte Queens of the Stone Age, aber guter Gig. Deichbrand is guta Fest, ich freu mich schon, wir sehn uns. Peace.« 16.–19.07. in Cuxhaven, Seeflugha en ca. 30.000 Zuschauer Live: Adam Angst, Beatsteaks, Bilderbuch, Blaudzun, Blood Red Shoes, Clueso, Deichkind, Donots, eRRdeKa, Ferris MC, Fettes Brot, Fritz Kalkbrenner, Jennifer Rostock , Less Than Jake, Mando Diao, Marcus Wiebusch, Thees Uhlmann, The Kooks, The Subways, The Wombats, Tocotronic, Young Rebel Set u. v. a. präsentiert von:

FOTO: SASCHA NIETHAMMER

FG_Magazin_2015.indb 94

15.05.15 07:02

JUKE


JUKE. DEINE FESTIVALMUSIK

30 Tage kostenlo s testen!*

IMMER DABEI!

JUKE. Einfach und überall 30 Millionen Songs hören!

Sommer, Sonne, Zeltplatz: Höre deine Festivalmusik mit JUKE wo immer du willst! Einfach myjuke.com/festivalmusik folgen oder QR-Code einscannen und loshören.

www.myjuke.com/festivalmusik *Nur für Neukunden. Anbieter: 24-7 Entertainment GmbH, Torstraße 49, 10119 Berlin

FG_Magazin_2015.indb 95 JUKE_Festivalguide_2015_PocketMagazin 1

myjuke.com 15.05.15 13.05.15 07:02 10:10


FESTIVALS MEDIUM

96

Jamie xx und Arne Zank (Tocotronic) stehen auf Kylie und auf rostige Kräne.

MELT! Jamie: »Das Melt! ist eines dieser Festivals, die du nie wieder vergisst. Die Kulisse und das Gelände sind sehr eindrucksvoll. Ich mag das Line-up, und wie man sich nicht darum schert, ob ein Künstler nun Techno spielt oder Gitarrenrock – wenn er nur gut ist. So hat man das Beste aus beiden Welten. Bevor wir von XL Recordings unter Vertrag genommen wurden, hörte ich nur eine bestimmte Art elektronischer Musik, aber dann habe ich so viele Musiker und ihre Stile kennengelernt, dass ich inzwischen vielseitig interessiert bin. Meine Lieblings-DJs sind ebenfalls eher diejenigen, die auch mal Haken schlagen, die ich nicht vermutet hätte, anstatt mich mit einem stumpfen Beat zu hypnotisieren. Das Melt!-Line-up kommt daher meiner Art, Musik zu hören sehr nahe. Auf Kylie Minogue freue ich mich in diesem Jahr sehr, sie hat viele großartige Nummern im Programm. Ich schätze, sie wird ihr Disco-Zeugs spielen. Diese Frau weiß, was sie tut – das wird großartig.« Arne: »Das Melt! ist ein schönes Open-Air-Festival unter freiem Himmel. Auf dem einzigartigen Gelände stehen viele rostige Kräne herum, auf die man heraufsteigen und dann herunter spucken kann. Umliegende Gewässer laden zum Abkühlen der erhitzten Körper und Gemüter ein. Hier hat der Eine oder die Andere nette Begegnungen. Oft kommt man schnell ins Gespräch; Themenvorschläge wären aktuelle Trends in der Bademode oder die momentane Wetterprognose. Tolle Performances und Auftritte haben wir beim Melt! auch gesehen. Als teilnehmende Musiker trafen wir des Öfteren auf interessante Kollegen und Kolleginnen. Wir freuen uns sehr auf das witzige und kulturell wertvolle Programm und verbleiben voller Vorfreude, Ihre Tocotronic.« 17.–19.07. in Gräfenhainichen, Ferropolis ca. 20.000 Zuschauer Live: Alt-J, AnnenMayKantereit, Autechre, Bilderbuch, Element Of Crime, Erlend Øye & The Rainbows, Gorgon City, Hercules & Love Affair, Jamie xx, Kylie Minogue, La Roux, London Grammar, Mogwai, Romano, Roni Size, Santigold, Siriusmodeselektor, The Districts, Tocotronic, Toro Y Moi, Von Spar, Wanda u. v. a. präsentiert von: �, ∞

FG_Magazin_2015.indb 96

15.05.15 07:02


FOTO: BARTOSZ LUDWINSKI

97

FG_Magazin_2015.indb 97

15.05.15 07:02


Simon Rix (Kaiser Chiefs) über Sommersonne, Alltagsflucht und Apokalypse.

Indieklampfen oder Dauerraven: Alles geht hier, meint Christoph Deckert (Jennifer Rostock).

Wird Ganjaman im Klostergarten von Bersenbrück mit guter Frühstücks-Tradition brechen?

FESTIVAL INTERNACIONAL DE BENICÀSSIM

HELENE BEACH FESTIVAL

REGGAE JAM

»Hier sind immer alle gut gelaunt. Da das Festival in Spanien stattfin t, ist das Wetter gut, und es geht tagsüber viel später los. Man steht also nicht nachmittags im Regen herum, um sich Bands anzuschauen. Wir haben schon mehrmals beim Benicàssim gespielt. Das erste Mal war es eines unserer ersten Festival-Gigs außerhalb Großbritanniens. Das war 2005, wir waren der Headliner der Zeltbühne, und alle sind total ausgeflip t. Damals haben wir uns noch die gerade wiedervereinten Dinosaur Jr. angeschaut. Ich hab’s nach ganz vorne geschafft es war unglaublich und laut. Das Besondere an Festivals ist, dass du für Tage völlig aus deinem Alltag gerissen bist. Es gibt nichts zu tun, außer mit Freunden Spaß zu haben und Lieblingsbands zu hören. Als wir mal ein Festival in Polen spielten, waren wohl eine Million Leute da. Es fühlte sich an wie ein rechtsfreier Raum. Alles konnte passieren. Irgendwie apokalyptisch. Wie bei ›Mad Max‹. Wenn es in unserer Gesellschaft immer so zuginge, wären wir in Schwierigkeiten.« 16.–19.07. in E-Benicàssim, Costa Azahar ca. 28.000 Zuschauer Live: Bastille, Blur, Crystal Fighters, FFS (Franz Ferdinand & Sparks), Florence + The Machine, Frank Turner & The Sleeping Souls, Godspeed You! Black Emperor, Kaiser Chiefs, Mø, Noel Gallagher’s High Flying Birds, Portishead, Public Enemy, Reverend & The Makers, Stromae, The Prodigy u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 98

»Warum wir das Helene Beach lieben? Nacktheit! Gelegen im weitläufi en Berliner Naherholungsgebiet namens Brandenburg lockt das Festival mit seinem namensgebenden Strand. Ein verdammt echter Strand! Dementsprechend knapp fällt die Bekleidungsauswahl der Angereisten aus. Ihr wisst ja, wie der Osten so tickt… Bevor wir aber nun Heerscharen von Perversen gen Frankfurt (das andere) locken, gilt es einen anderen Vorzug zu bewerben: das sorgsam kuratierte Line-up! Drei Tage dauerraven oder mit Schnucki im Arm zu Indieklampfen schwoofen, alles ist möglich! Übrigens: Als wir im letzten Jahr aus dem Backstage zurück zum Tourbus kamen, wurde der in diesem Moment von der örtlichen Polizei geentert. Unser Busfahrer wurde verhört. Er war kurz vorher stockbetrunken auf dem Festivalgelände kollabiert. Der hätte uns zwei Stunden später wieder nach Berlin fahren sollen. Schlussendlich der felsenfeste Beweis dafür, dass sich niemand der Stimmung dieser magischen Festivität entziehen kann.« 23.–26.07. in Frankfurt (Oder), Helenesee ca. 15.000 Zuschauer Live: Aka Aka feat. Thalstroem, Bonaparte, Channel X, Dominik Eulberg, Eko Fresh, Emil Bulls, FM Belfast, Gestört Aber Geil, Guano Apes, Itchy Poopzkid, K.I.Z., Kollegah, Matthias Tanzmann, Megaloh, Miss Kittin, Oliver Koletzki, Ostblockschlampen, Prinz Pi, Robin Schulz, Sido, Teesy u. v. a.

»Der Klostergarten in Bersenbrück ist ein kuscheliger und familiärer Ort. Nebenan liegt ein Freibad, hinter der Bühne schlängelt sich ein kleiner Bach. Der Veranstalter, der sich Sheriff nennt, ist ein Liebhaber klassischer Reggae-Musik, der gern Foundation-Künstler holt, also Künstler der ersten Stunde, die sonst kaum zu sehen sind. In den letzten Jahren habe ich hier immer den Mittags-Slot am Samstag bespielt. Irgendwann versprach ich dem Publikum Frühstück zu so früher Stunde. Im Folgejahr haben wir also 3.000 Brote ans Publikum verteilt – mit Kaffee und allem. Ein Jahr später gab es vegane HummusTaschen für mehrere Tausend Leute, danach vegane Gulaschsuppe und im Jahr darauf eine Kuchenshow. Inzwischen ist dieser Mittagstermin so angenommen, als sei es ein Headliner-Slot. Im letzten Jahre habe ich, weil es so unfassbar heiß war, Wassereis verteilt. Keine Ahnung, wie das noch zu toppen ist. Ich neige dazu, Dinge, die so konzeptioniert laufen, auch mal zu brechen.« 24.–26.07. in Bersenbrück, Klosterpark ca. 10.000 Zuschauer Live: Anthony B, Cali P, Chaka Demus & Pliers, David Rodigan, Ganjaman, Jah Sun, Junior Kelly, Lisa Dainjah, Meta & The Cornerstones, Mono & Nikitaman, Mr. Vegas, Nesbeth, Pressure, Richie Campbell, Ricky Chaplin, Shuga, The Mighty Maytones, Tippa Irie, Tony Tuff, Uprising Root, Yellowman u. v. a. präsentiert von: ∞

FOTOS: FELIX KUNZE / GETTY IMAGES

FESTIVALS MEDIUM

98

15.05.15 07:02


99

Ola Fløttum (The White Birch) erinnert an eine denkwürdige Nacht in Polen.

OFF FESTIVAL »Off Festival, 19.08.2006: Wir waren in jener Nacht die letzte Band auf der Bühne. Wir wussten, dass es unser letztes Konzert als Band überhaupt werden würde. Ulf und Hans Christian hatten mir schon im Sommer mitgeteilt, dass sie aussteigen wollten. So gingen wir nach zehn gemeinsamen Jahren als Freunde auseinander. Doch vorher hatten wir diesen magischen Moment in Myslowice. Noch heute laufen mir Schauer über den Rücken, wenn ich an das Konzert denke. Es war pure Magie, auf die Bühne zu gehen und in die Gesichter tausender enthusiastischer Menschen zu schauen, die uns Respekt und Aufmerksamkeit entgegenbrachten. Unsere Songs waren ja oft bedächtig und leise, und die Menge schaffte es immer wieder, an den richtigen Stellen runterzukommen. Es war die perfekte Nacht für drei Lads, ihren letzten Walzer zu tanzen. Polen hat seitdem einen festen Platz in meinem Herzen, und ich hoffe, nachdem The White Birch nach neun Jahren wieder zurück sind, dass wir dieses großartige Festival und seinen heiligen Boden wieder betreten werden.« 07.–09.08. in PL-Katowice, Dolina Trzech Stawów ca. 30.000 Zuschauer Live: Coals, Dean Blunt, Decapitated, Future Brown, Girl Band, Iceage, Kinsky, Kristen, Mick Harvey, Ought, Pablopavo, Patti Smith, Peaking Lights, Ride, Run The Jewels, Songhoy Blues, Son Lux, Steve Gunn, Sunn O))), Sun Kil Moon, The Dillinger Escape Plan, The Julie Ruin, Xiu Xiu, Young Fathers u. v. a. präsentiert von:

FOTOS: ADAM JEDRYSIK

FOTOS: FELIX KUNZE / GETTY IMAGES

�, ∞

FG_Magazin_2015.indb 99

15.05.15 07:02


FESTIVALS MEDIUM

100

Sau rauslassen, das geht in Anröchte, weiß Henning Wehland (H-Blockx).

BIG DAY OUT

FOTOS: ROBIN HINSCH

»Für die H-Blockx stehen in diesem Jahr viele Jubiläumskonzerte zum 25. Bandgeburtstag an. Deshalb spielen wir nur Festivals, die wir wirklich mögen und die eine spezielle Qualität haben, wie das Big Day Out. Damit ein Festival so gut wird, müssen immer verschiedene Faktoren zusammenspielen. Wichtig sind zum einen die Leute, die das Festival betreuen, und dann natürlich die Auswahl der Bands und der Musik. Das Big Day Out ist eines von den größeren kleinen Festivals, das das alles sensationell gut hinbekommt. Hier wird der Künstler wirklich geehrt, wenn er dort spielt. Als wir das letzte Mal dort waren, haben wir im Backstagebereich eine große Grillparty gemacht. Normalerweise darf man nicht selbst ein riesiges Zelt mit riesengroßem Grill aufbauen und alle Leute einladen. Wir haben das aber gemacht. Einer aus unserer Band hatte sogar eine eigene Barbecuesauce entwickelt. Wir haben ordentlich die Sau raus gelassen. So was geht, glaube ich, nur beim Big Day Out.«

FG_Magazin_2015.indb 100

31.07.–01.08. in Anröchte, Bürgerhausvorplatz ca. 10.000 Zuschauer Live: Betontod, Blassfuchs, Farin Urlaub Racing Team, Guano Apes, Heisskalt, Jan Delay & Disko No.1, Kapelle Petra, Killerpilze, K.I.Z., Kraftklub, La Confianza, Lied ett, Massendefekt, Past M.D. u. v. a. präsentiert von: ∞

15.05.15 07:02


101

Wildes Tier, wilder Mann: Jason Reece (…And You Will Know Us by the Trail of Dead).

OPEN FLAIR

05.–09.08. in Eschwege, Festplatz am Werdchen ca. 15.000 Zuschauer Live: Against Me!, Antilopen Gang, Babylon Circus, Beatsteaks, Donots, Dropkick Murphys, Farin Urlaub Racing Team, Funeral For A Friend, Guano Apes, H-Blockx, Heisskalt, Katzenjammer, K.I.Z., Kraftklub, Marteria, Olli Schulz, Russkaja, The Majority Says, The Subways, Young Rebel Set u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 101

FOTOS: STEFAN HOLTZEM

»Wir lieben die Festival-Atmosphäre in Europa. In den unvorhersehbaren Line-ups herrscht große Offenheit gegenüber den unterschiedlichen Genres. Unsere Band blüht unter diesem vorurteilsfreien Spirit auf. Das macht Energie frei, und daraus können tiefe, gemeinschaftliche Erfahrungen entstehen. Alle sozialen Schichten begegnen sich zu einem wilden Wochenende. Ich freue mich sehr aufs Open Flair, dort abzurocken, mit den krachenden und überschwänglichen Sounds der deutschen Rockbands aufzuwachen, mit alten Freunden abzuhängen – den Traum zu leben. So wie 2013. Wir haben jeden Moment hier genossen. Klänge und Landschaft waren eins, der Himmel blau, die Kids im vollen Festival-Modus. Bier floss, Konzepte wurden pulverisiert, Liebe lag in der Luft, wir wollten diesen Ort aus Glanz und Schlamm nie verlassen. Er wurde unser zweites Zuhause. Ich klatschte mich mit Lehm voll, tanzte im Regen, wiederentdeckte das wilde Tier – die ägyptische Viper – in mir. Das Open Flair ließ mir Haare auf der Brust sprießen, ich wurde zu dem Mann, der ich sein musste. Das werde ich nie vergessen.«

15.05.15 07:02


FESTIVALS MEDIUM

102

Kleine Kinder machen Musik im fin tren Wald – so fühlen sich Eskimo Callboy.

ROCCO DEL SCHLACKO »Beim Rocco del Schlacko find ich’s superklasse, dass das so in den Bäumen ..., dass der Backstage so in den Bäumen drin ist. Du hast echt das Gefühl, dass du mitten in der Natur stehst. Ich fühl mich da immer unglaublich wohl. Es ist ein kleines bisschen wie damals, als man als kleines Kind durch den Wald gerannt ist. Und jetzt spielt man mittendrin Musik. Du hast hier noch diese Gemütlichkeit, alles ist nicht ganz so strikt und bestimmt, und trotzdem mit einer unglaublichen Professionalität organisiert. Diese Mischung, die sich auch im vielfältigen Musikangebot und den ganz unterschiedlichen Leuten widerspiegelt, find ch superklasse. Ich kann mich noch dran erinnern, dass wir einen Kollegen dabei hatten, der das erste mal mit auf einem Festival war. Der hat gar nicht bemerkt, dass er mit uns auf der Bühne stand, auf ein Bühnenelement drauf gelehnt, mehr schlafend als sonstwas. Er stand so das ganze Set über mit uns auf der Bühne. Das wurde ihm dann hinterher erst gesagt. «

FOTOS: PAUL RIPKE

06.–09.08. in Püttlingen, Sauwasen ca. 28.000 Zuschauer Live: Against Me!, AnnenMayKantereit, Beatsteaks, Donots, Dropkick Murphys, Farin Urlaub Racing Team, Funeral For A Friend, Go Go Berlin, H-Blockx, Heisskalt, Ignite, K.I.Z., Kraftklub, Marteria, Prinz Porno, Razz, Schmutzki, The Intersphere, The Offspring u. . a. präsentiert von:

FG_Magazin_2015.indb 102

15.05.15 07:02


103

Felix Brummer (Kraftklub) sieht den Sternenhimmel, Sternenhimmel, oho …

TAUBERTAL »Ein paar Monate bevor wir beim Taubertal spielten, kam unsere erste Platte raus. Die ging ziemlich durch die Decke, was sie zu dem Zeitpunkt, als sie uns gebucht hatten, nicht wissen konnten. So hatten wir unseren Slot auf der kleinen Bühne. Da war es dann ziemlich voll. Es sind haufenweise Leute umgekippt. Die Securities haben abgesperrt und keinen mehr zur Bühne gelassen. Die Menschen sind aber auf die Bäume und Zäune geklettert. Das war ganz schön geil. Nach dem Konzert waren wir dementsprechend euphorisiert und haben uns auf die Suche nach der Aftershow-Party gemacht. Nach gefühlten zwei Stunden strammen Fußmarsches erreichten wir endlich den Rave auf einer Lichtung mitten im Wald. In einem Steinbruch. Wir tanzten zu Techno zwischen Bäumen und unterm Sternenhimmel. Es war wunderschön. Dieses Jahr spielen wir wieder auf dem Taubertal. Vielleicht dürfen wir auf der großen Bühne spielen. Aber auf jeden Fall gehen wir danach wieder auf die Party im Wald. Im Steinbruch. Mit Techno. Und Sternenhimmel.« 07.–09.08. in Rothenburg ob der Tauber, Eiswiese ca. 18.500 Zuschauer Live: Against Me!, AnnenMayKantereit, Antilopen Gang, Babylon Circus, Beatsteaks, Dropkick Murphys, Everlast, Farin Urlaub Racing Team, Funeral For A Friend, Heisskalt, Kraftklub, Kyle Gass Band, Marteria, Olli Schulz, Olympique, Schmutzki, The Majority Says, The Offspring, he Story So Far u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 103

15.05.15 07:02


Mathias Bloech (Heisskalt) gibt einen Tipp und einen aus. Am Neckar. Versprochen.

Russ Rankin (Good Riddance) über hohe Berge und tiefe Eindrücke aus Slowenien.

MINI-ROCKFESTIVAL

PUNK ROCK HOLIDAY

»In Horb am Neckar haben wir im Sommer 2011 unser allerallererstes Konzert gespielt. Unser Mini-Rock-Debüt gab es das Jahr darauf – für fünfzig Euro und einen Kasten Bier. Wir waren trotzdem sofort verliebt in dieses Festival. In Horb ist die Welt einfach noch so was von in Ordnung, und das merkt man sowohl den Besuchern als auch den ehrenamtlichen Helfern an. Mein Tages-Tipp: Ihr müsst unbedingt nackt im Neckar baden gehen! Der sieht manchmal ein bisschen dreckig aus, ist aber in erster Linie erfrischend hoch 3000. Ich frage mich übrigens, ob sie dieses Jahr wieder diese Live-Karaoke machen (machen sie!; d. Red.). Das war tatsächlich irgendwie witzig. Vielleicht singe ich ›Wrecking Ball‹ von Miley Cirus (›...ich krachte rein wie eine Abrissbirne...‹; d. Red.)! Good News am Schluss: Dieses Jahr kriegen wir gleich zwei Kästen Bier, deswegen geben wir danach einen aus. Kommt vorbei! Und jetzt: Vorfreuen!«

»2012 spielten wir die erste Show unseres europäischen Tourmarathons beim Punk Rock Holiday. Wir kamen aus San Francisco und landeten mit Zwischenstopp Frankfurt in Ljubljana in Slowenien. Danach ging es erstmal ein paar Stunden lang über Landstraßen, die sich durch atemberaubende Berglandschaften schlängelten. Nach dem Check-in trafen wir gerade rechtzeitig auf dem sensationellen Festivalgelände ein, um unsere Freunde Sick Of It All spielen zu sehen. In der Nacht vor unserem Auftritt hörten wir noch 7 Seconds und Adolescents, Bands, die uns von Beginn unseres Musikerlebens an immer inspiriert hatten. Die Menge flip te einfach aus, genau wie später bei unserem Gig. Sie sang alles mit, und war auch nach all den tollen Bands vor uns noch voller Power. Wir waren dermaßen geplättet von dieser Reaktion und von dem ganzen FestivalErlebnis! Das hat uns echt weggeblasen! Slowenien ist seitdem ganz oben auf unserer Festival-Liste: Ein wunderschönes Land und großartige Menschen.« 04.–07.08. in SLO-Tolmin, Sotočje ca. 20.000 Zuschauer Live: Against Me!, Anti-Flag, Beatsteaks, Born From Pain, Death By Stereo, Flogging Molly, Less Than Jake, Madball, Mad Caddies, Misconduct, Noisefig t, Not On Tour, Old Runznickles, One Hidden Frame, Satanic Surfers, Siberian Meat Grinder, Thee Infidels, he Decline, Versus You, War On Women u. v. a. präsentiert von: ∞

Eco-Elektroniker Dominik Eulberg schwärmt von Schönheitskuren, glasklaren Fluten und blutjungen Hüften.

UTOPIA ISLAND

»Das Utopia Island ist ein äußerst idyllisch gelegenes Festival mit exquisitem Line-up am pittoresken Ausgleichsweiher ›Aquapark‹ bei Moosburg an der hübschen Isar. Das bunte Treiben hat hier eine optimale Größe, kein Massen-Gestresse, sondern auch Platz zum Entspannen und Planschen in den glasklaren Fluten des Weihers. Ich spielte 2013 dort und war von der familiären, warmen Atmosphäre positiv überrascht. Die überträgt sich natürlich auch auf die Tänzer und Tänzerinnen, die hier noch hemmungsloser ihre blutjungen Hüften zum Rhythmus der Maschinen schwingen. Willige Raver können hier gar zelten und wertvolle Grenzerfahrungen für ihr weiteres Leben sammeln. Es wird jedoch explizit darauf hingewiesen, dass die geliebten Haustiere ihrem N amen gerecht werden müssen und im trauten Heime bleiben sollten. Also Leute, für alle, die eine Schönheitskur machen wollen, gilt: Nicht zum Chirurg, sondern ab nach Moosburg! Ein Hochgenuss für Körper, Geist und Seele!«

31.07.–01.08. in Horb am Neckar, Festplatz ca. 12.000 Zuschauer Live: Adam Angst, Annisokay, Antiheld, Chakuza, Fatoni, Genetikk, Heisskalt, Hot Chick Banged, Itchy Poopzkid, Kvelertak, Olympique, Rise Of The Northstar, Royal Republic, Schlaraffenlandung, Schmutzki, Swiss & Die Andern, Teesy, Trailerpark, Visdom, We Butter The Bread With Butter u. v. a. präsentiert von:

13.–15.08. in Moosburg, Festivalgelände ca. 9.000 Zuschauer Live: Abby, Adana Twins, Âme, Bilderbuch, Chase & Status feat. MC Rage, Dominik Eulberg, Drunken Masters, eRRdeKa, Gregor Tresher, I Heart Sharks, Kele Okereke, Kwabs, Mø, OK Kid, Ostblockschlampen, Rødhåd, Roman Flügel, SBCR, The/Das, The Magician, TÜSN, Vitalic, WhoMadeWho, Zoot Woman u. v. a. präsentiert von:

FG_Magazin_2015.indb 104

FOTOS: MARTINA WÖRZ, STIPE SURAC, KLANGFELD GMBH, FLORIAN POSCHENRIEDER

FESTIVALS MEDIUM

104

15.05.15 07:02


105

Floor Jansen (Nightwish) über emotionale Momente beim schwarzen Goth- und Metal-Fest.

FOTOS: MARTINA WÖRZ, STIPE SURAC, KLANGFELD GMBH, FLORIAN POSCHENRIEDER

M’ERA LUNA

»Die letzte Festivalshow, die wir 2013 gespielt haben, war für mich ein sehr emotionales Konzert. Ich wusste, dass ich von da an Teil der Band bleiben würde (Floor kam für Annette Olzon in die Band; Anm. d. Red.), der Rest der Welt noch nicht. Mir fällt es sowieso schwer, Gefühle zurückzuhalten, und dieser Moment war wirklich krass für mich. Ich konnte kaum die Tränen unterdrücken. So geschehen auf dem M‘era Luna. Das Festival bietet eine spannende Mischung aus Metal und Goth. Das ist wirklich außergewöhnlich, und die ganze Atmosphäre beim Festival ist daher sehr aufgeschlossen. Man sieht so viele verschiedene Menschen in so tollen Outfits dort – sehr farbenfroh, wenn man grundsätzlich auf Schwarz steht. Die Menschen beim M’era Luna haben es echt raus, Schwarz zu einer bunten Farbe zu machen. Wir freuen uns sehr auf diesen Festivalsommer und wenn das M’era Luna für uns dabei ist, freuen wir uns noch mehr. (Freut euch noch mehr, es ist dabei; d. Red.)« 08.–09.08. in Hildesheim, Flugplatz Drispenstedt ca. 25.000 Zuschauer Live: Anne Clark, Apoptygma Berzerk, ASP, Blutengel, Coppelius, Deathstars, Einstürzende Neubauten, Joachim Witt, L‘Âme Immortelle, Lord Of The Lost, Mono Inc., Nachtgeschrei, Nachtmahr, Nightwish, Ost+Front, Phillip Boa & The Voodooclub, Rob Zombie, Saltatio Mortis, Tyske Ludder u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 105

DAMIAN

MARLEY

WYCLEF JEAN ★ PATRICE CRO ★ STEEL PULSE ★ SOJA

TARRUS RILEY ★ KWABS PROTOJE CHAM ★ MONO & NIKITAMAN BERES HAMMOND POPCAAN ★ KONTRA K DANAKIL ★ GROUNDATION ★ NNEKA ROMAIN VIRGO SAMY DELUXE ★ JESSE ROYAL HOFFMAESTRO ★ KATCHAFIRE LION D ★ STAND HIGH PATROL ★ CALI P XAVIER RUDD 257ERS ★ FLAVIA COELHO Y’AKO T O ★ OHRBOO TEN THE SKINTS ★ JAH SUN PA S S A F I R E ★ R A K E D E ★ NASOU YANISS ODUA ANTILOPEN GANG RODIGAN’S RAM JAM SENTINEL ★ JUGGLERZ POW POW MOVEMENT TWO OPEN AIR STAGES ★ DANCEHALL ARENA BAZAR ★ CHILLOUT ZONE

3. - 5. JULI 2015 KÖLN - FÜHLINGER SEE TICKETS & INFO: SUMMERJAM.DE

15.05.15 07:02


1LIVE_FS_AZ_FS_Magazin.indd 1 FG_Magazin_2015.indb 106

12.05.15 15.05.15 11:15 07:02


107

Totte (Monsters Of Liedermaching) steht immer früh auf zur Saloontür-Choreographie.

SERENGETI »›Alle wollen was von uns!‹, stöhne ich laut, damit meine Eltern das mitkriegen. Ich muß Stress vortäuschen, damit mein Leben nicht so vergammelt wirkt, wie in Wahrheit. Ich hätte einen Interview-Marathon zu bewältigen, erkläre ich, bevor ich mich in meinem alten Kinderzimmer einschließe. Da der Marathon bloß aus diesem einen Beitrag besteht, habe ich sogar noch Zeit, um währenddessen Youtube zu glotzen und den Ton panisch leiser zu drehen, wenn ich jemanden die Treppe hochkommen höre. Mit Glamour und Rock hat das wenig zu tun. Dafür mit Serengeti: Ein spektakuläres Festival, auf dem wir schon häufi er, am liebsten als Opener, aufschlugen: Plötzlich strömten von überall her tolle Menschen aufs Gelände, um mit uns den Tag einzuläuten. Aus dem Nichts in den Rockhimmel! Hier entstand zu unseren Klängen ein wilder Circle Pit, es gab Rodeo Dance und unsere interaktive Saloontür-Choreographie wurde hier erfunden. Wer nicht weiß, was ich meine, dem kann ich nur sagen: ›Nächstes Mal früher aufstehen und mitmachen.‹«

11:15

FG_Magazin_2015.indb 107

FOTOS: ALICE EPP

14.–16.08. in Schloß Holte-Stukenbrock, Am Safaripark ca. 30.000 Zuschauer Live: Against Me!, Antilopen Gang, Bad Religion, Bilderbuch, Coheed And Cambria, Emil Bulls, Fünf Sterne Deluxe, Genetikk, Madsen, Marcus Wiebusch, Moonbootica, Panteón Rococó, Royal Republic, Schmutzki, Sepultura, Skindred, The Dillinger Escape Plan, The Offspring, ugezogen Maskulin u. v. a. präsentiert von:

15.05.15 07:02


FESTIVALS MEDIUM

108

Gestört aber Geil brettern mit 150 über das TanzSpektakel.

SONNEMONDSTERNE »Wir sind schon ab Donnerstag auf dem SonneMondSterne. Wir campen da bis Sonntag und genießen die Zeit mit den ganzen Gleichgesinnten und Feierwütigen. Sie sind es nämlich, die das SMS zu etwas ganz Besonderem und für uns zu einem Jahres-Highlight machen. Die Stimmung und die Atmosphäre hier sind echt mega. So etwas erlebt man nur auf einem Festival wie dem SonneMondSterne. Außer auf die Menschen, die mit uns feiern, freuen wir uns natürlich auf Freunde und nette Kollegen, die mit uns dort sind, und mit denen wir tolle Tage zusammen erleben werden. Das alles hier ist jedenfalls mit einem Wort: Gänsehaut! Die gab es übrigens für uns im letzten Jahr auch bei der Fahrt mit dem High Speed Boot. Vor unserem Auftritt durften wir mit 150 km/h über den See brettern. Das ist schon fett. Ein lustiges Video ist dabei auch noch entstanden. Das SMS ist eben immer wieder ein Highlight.«

FOTOS: CHRISTIAN HÜLLER

07.–09.08. in Saalburg, Bleilochtalsperre ca. 35.000 Zuschauer Live: Alle Farben, Boys Noize, Calvin Harris, Dave Clarke, Deichkind, Faithless, Fritz Kalkbrenner, Lexy & K-Paul, Netsky, Oliver Schories, Ostblockschlampen, Robag Wruhme, Robin Schulz, Sascha Braemer, Sigma, Steve Aoki, Sven Dohse, Tale Of Us, The Chemical Brothers, Vitalic, WhoMadeWho u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 108

15.05.15 07:02


FOTO: XXX

FG_Magazin_2015.indb 109

15.05.15 07:02


FESTIVALS MEDIUM

110

Spezielle Musik und spezielles Publikum gleich spezielle Atmosphäre, meint Gentleman.

ONE RACE HUMAN AFRIKA-KARIBIKFESTIVAL »Dieses Festival hat ein ganz eigenes Flair, ich habe mich immer sehr wohl dort gefühlt. Reggae, World Music und Afrikanische Musik liegen mir sehr am Herzen. Auch das Publikum dort weiß die verschiedenen Stile sehr zu schätzen. Da die Musik schon speziell und kein Mainstream-Radiozeug ist, und weil so viele Menschen zusammenkommen, um solche Musik zu hören, passiert insgesamt auch etwas Spezielles. So leicht ist es aber nicht, diese Atmosphäre zu beschreiben – wahrscheinlich würde das auch die Magie zerstören. Schön beim Afrika-Karibik-Festival ist in jedem Fall, dass es so familienfreundlich ist. Da kommen Eltern mit ihren Kindern, und alle haben eine gute Zeit. Ich finde es wichtig, dass Kinder einen Zugang zu musikalischer Vielfalt bekommen, das klappt hier gut. Ich freue mich sehr auf den Festivalsommer und kann es kaum erwarten, dass es endlich wieder los geht. Das ist schon was anderes, auf einer Open-Air-Bühne zu stehen, als im Club zu spielen.« 13.–16.08. in Aschaffenburg, Festplatz ca. 60.000 Zuschauer Live: Cro, Dajuan, EES & The Yes-Ja Band, Gentleman & The Evolution, Georg Auf Lieder, Jamaram, Kwabs, Mark Forster, Martin Jondo, MC Fitti, Megaloh, Mono & Nikitaman, Omi, Popcaan & Dub Akom Band u. v. a. präsentiert von:

FOTO: TIMMY HARGESHEIMER

FG_Magazin_2015.indb 110

15.05.15 07:02


111

Ein typischer Festival-Alltag mit Ingo Knollmann (Donots) feat. Wim Thoelke und Genscher.

HIGHFIELD

14.–16.08. in Großpösna, Störmthaler See ca. 22.000 Zuschauer Live: Adam Angst, Alligatoah, Antilopen Gang, Augustines, Bilderbuch, Clueso, Danko Jones, Donots, Dropkick Murphys, Feine Sahne Fischfil t, Interpol, K.I.Z., Madsen, Marcus Wiebusch, Marteria, Millencolin, Prinz Pi, The Gaslight Anthem, The Kooks, The Offspring, he Subways, The Wombats u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 111

FOTOS: FRANK EMBACHER

»Es ist zu Anfang immer eine ganz schöne Sauerei, aber gehört mittlerweile zum Donots Ritual: Jedes Mal, wenn wir auf dem Highfield Festival spielen, füllt sich Eike, unser Schlagzeuger, eine Handvoll Seramis in eine mit einem Maiskolben geöffn te Vene. Hinterhergeschoben wird eine Miniaturversion von Wim Thoelke und eine von Genscher (am Schreibtisch sitzend). Wild wirbelnd und benommen von der Seramispampe, geht es für Thoelke und Genscher in Eikes Speck-Serpentinen dann erstmal ums blanke Überleben. Während wir später mal wieder die beste Band des Tages sind, freuen wir uns schon tierisch auf die Auswertung der angestachelten Situation in Eikes Innerem – in so einer Extremsituation trennt sich nämlich die Spreu vom Weizen. Unser Ziel ist es ja, mit einer Webcam an Eikes Rippen einen Kampf zwischen Thoelke und Genscher aufzunehmen: Während Thoelke probiert, sich an den aufmerksamen Genscher anzuschleichen, um ihn in ein mit Maggi getränktes Yakfell zu hüllen, sucht dieser in seinen Schreibtischschubladen nach scharfka tigen Windowcolors-Verpackungen. Meistens endet alles in einem wilden Handgemenge, welches in der braunen Seramissuppe und der untergehenden Abendsonne (Eike ist sehr dünn) ein unwahrscheinlich schönes Natur- und Lichterschauspiel ergibt. Diese Aufnahmen werden wir dieses Jahr an einen Gabelstapler-Mogul verkaufen. Salmiakresistent sollte er sein.«

15.05.15 07:02


Torsun (Egotronic) ist diesmal leider nicht dabei und vergießt mindestens eine Träne.

Daniel Friedl (Itchy Poopzkid) erlebt atemberaubende Stimmung und beachtliche Tattoos.

Scheinizzl (ManiezzL) ist voller Dank trotz katapultierenden Backstage-Trennwänden.

ROCK’N’HEIM

ROCK AM SEE

BEATPATROL FESTIVAL

»Ich und meine kleine Tanzkapelle Egotronic waren 2014 zum ersten Mal am Hockenheimring, zum zweijähri en Bestehen, und ich muss sagen: Es war uns ein Fest! Wenn man sonntags auf einem Festival spielen soll, ist das nicht selten eine Tortur, weil man in der Regel freitags und samstags auch schon irgendwo gerockt hat und sich dementsprechend derangiert fühlt. Das Team vom Rock‘n‘Heim kümmert sich aber so ausgezeichnet um seine Artisten, dass das dem Publikum, das übrigens sonntags genauso mitgenommen sein Dasein fristet, überhaupt nicht auffällt. Es war deshalb ein ganz hervorragender Sonntag mit ganz hervorragender Technik, ganz hervorragenden Stage-Hands, ganz hervorragendem Catering und nicht minder hervorragendem Publikum, und ich hege keinen Zweifel, dass das an den vorangegangenen Tagen ebenso gewesen ist. Und während ich diese Zeilen zu Papier bringe (eigentlich in den Rechner hacke), bin ich ein wenig traurig, dass wir dieses Jahr nicht wieder dabei sein werden.«

23.08. in Hockenheim, Hockenheimring ca. 40.000 Zuschauer Live: Flogging Molly, Halestorm, K.I.Z., Kraftklub, Linkin Park, Simple Plan, While She Sleeps u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 112

»Es gibt Festivals, zu denen wir eine sehr persönliche Bindung haben, weil wir uns dort selbst schon als Kids zu den Klängen unserer musikalischen Helden durch den Pit geworfen haben. Rock am See gehört dazu. 2012 wurden wir das erste Mal eingeladen. Bereits um 13 Uhr war der Platz prall gefüllt und die Stimmung atemberaubend. Die Leute sind komplett durchgedreht! Backstage ging es später ähnlich bewundernswert zu, weil sich unser dezent alkoholisierter Schlagzeuger – während Social Distortion auf der Bühne standen – spontan vom Sänger von Jupiter Jones tätowieren ließ. Die hygienischen Voraussetzungen waren semi-optimal. Dass damals keiner gestorben ist, ist umso beachtlicher, weil der Künstler sein allererstes TattooSet erst zwei Tage vorher für 40 Euro bei Ebay ersteigert hatte, und dies sein zweiter Tattooversuch überhaupt war. Rock am See ist eine Reise wert: Tolles Gelände, nette Veranstalter, tanzwütiges Publikum, konstant starkes Line-up und sehr gute Biertrinkvoraussetzungen!«

»Die Herren ManiezzL möchten sich sehr für die großartige Fürsorge und die Bombenstimmung beim letztjährigen Beatpatrol Festival bedanken! N eben der perfekten Organisation waren auch das Essen und die Drinks sehr gut. Die Crowd und deren Vibe mochten wir sehr! Da wir als ›Herr ManiezzL‹ noch nicht viele Festivals bespielt haben, war es für uns sehr beeindruckend, auf dieser großen Bühne zu stehen und Musik zu spielen. Eine der prägendsten Erinnerungen beinhaltet einen sehr gut gelaunten Robin Schulz, einen Herrn Berger, der sich mit der Trennwand von Backstage-Raum A nach Backstage-Raum B katapultierte und eine wirklich entfesselte Feiermeute, die in diesem DJ-Star-Showcase ›mittendrin statt nur dabei‹ war. Alles in allem war es ein absolut gelungenes Fest, bei dem jeder das Tanzbein mit Enthusiasmus schwang und fröhlich und bestens aufgelegt – so mancher auch leicht beduselt – nach Hause ging! Danke, Beatpatrol Festival.«

25.10. in A-St. Pölten, VAZ ca. 15.000 Zuschauer Live: u. v. a. präsentiert von:

25.10. in A-St. Pölten, VAZ ca. 15.000 Zuschauer Live: u. v. a. präsentiert von:

FOTOS: FRANK MEISSNER, CHRIS DANNEFFEL, HELGE WÖLL

FESTIVALS MEDIUM

112

15.05.15 07:03


rdam TAGE: r Heldens Rodtteershausen de S Y R E n MIX Olive Ensche eiL So

ID G rlin n, ng ki, DJ K oem Beestört aber East & You rown, DJ MaBrjaronsthers, Kre-nez-liwonder, , r t ls a h e B T G v g y A r n t. te , o u u a S e T b a , emann n fe x s A am as , B.I.A., -, Sutter Ca nneli, Jooli Gebr. Brügg rothers, AKA AKia Gawlas Pnkfurt DBN H Kölenz, LA Crewata B live Weber, A el, Anny, le ty S auro G el, Höv oman itch, M lora, , Stigm KlaudKröcher Fra m, Stoffwechsm Hades er Machts, R er, René vomerkamp, Da e-, Bait & Swice, Hubert o e T e x v d v i L d b tr l y li O n 2 h a R a e F , Jos omplex b avio, Alex dy, Dave en, Stefan a Kloeber SMNBZ, P rco Rota, a atReck c h

., DJ H chtig, Drum erg, Frank Salex, Psybudel, René Patt eddon, Sasc , Korona b2b ne b2b M Vinylsurfer, , p: DJ R.H F b sto sü ag , nb rn LineU tin Bull, Mond nn & Klinge s & TeKaEh, o, André KnuAcoustic Armnnis Blackbu enhagen, Eadreas Hankelnim, Patworx o a n T e ers rc r, ita lab zler, K B jö r n KrischmLux, Immun em, Jan Bail2k, Hardline Automuqe, D Freiboitar, s & Hoover, AKribs, Simsao, Prouder, Nicn, n a K n re r, v io n o Torste E m e r s o n , in c s o y , Choreal Ma Dry, Ka , Distiller, De reas Seeber,je & Theodo arclay, Lifekis ik O., J Z, Tora vs. Xa g, Stereo Vistite, DJ pp , Domin wB lie And pe Fro ead fa E l D E d e n , n , R a p h a e tian Gerlach, Ra e Pressureh Saul, Risto, unotus, Schai Muro, Andreann, Dubtune , Da Hool, Juabruck, Jay ax, Tom ApVizitor, & Th M D ris id Yo ll e one illip um he T o r w eick -live-, ChM i n u p r e n er, Valente, Ph ojo & Lux, al Dior, Giannito, Mark Ne J Matrix, DirCentity, Stefan acher, Kevin SRB, Tessejung, Id H eim Pre rusher, kn a asc ,D r, M Qu Linus B A S S a kus, Pappenha , A c id Kirchne erapeuten, P ekalez, InKüc, DJ Ampless Miss T, Lost . Jones, DJ te, The Beatk Janssen, De meets Chio, T D & ia & Th ti k ,J ey, ll.E ha lts B M G , oper, Wald p ta , E p y le pn at Arms, Klangal Menendezrau, Marc Wa on, Mina M , Sesa, David, Chrono, Rade-, WaldmannJoe, Rod Bo , M.in, Tasso & a ry n e is ers G ss -, sc C liv tro Storm S tr u b e , N cobi, Ninito, M.S.B.i.N. -livene, Paetphone, Alex , Patrick Patt le, Jean Ela RTSier, Dion ack Attakk - DJ Rob & M o, Critical Ma ndris, Françoker, & re ,J H ab n, 2K ,T en ala .Ba an do S te p h. Tobi Wan KWanja -live-se AM & Chaommy Rush & Alexenta, Chris F s, Distortion -, Null Forgeamy Flanagazle, Digital Ste & Packo Guy, T-Tower, O ecker, n e B a g S s rp T e & v ou ro e v a , o , & li ii iv iv k n p C w M K R n ic k D x p i rg r , r a n a o e n , rc o te r, o e o n b h m F ro Oliv te n K ert ro ,W nZ Pearl, Ma err War, Za Marcel kint, C Da Hun Sparxx dré Berg Mandia en Siev ., Raute dam T & dr.go Sorgenhmidt, Oelig,enberger, AnErixon, Liam s & K li c k , Rottern Few, Hyruleo, Barophil, y meets Jim , ND Catani icksilver, DJllstars, Dan G M.A.S.H., Svig, Patrick rr h t, u d c d rs , , A e e m c u u Q e S n z s d P a o O k e n o r W n J re n h e n h F , F ta D ra te ft n ra ta C P m s fu e K s ., th u li a n B o P an yro .L Cr4 y, at. Kro , Hochan ka h, Kevin e, J an Gro ’s Stere anic, T roy, I.G niel Gu DJD fe i Reger, ost, Lu , Ryan Toby R jörn Nimmic s a , S e b a s ti, H e rb m a n ,sters of NoisThe Da untyhunter, PManu M & Joen Jaeger, Kii r de Breeze, shback 303 rio Rodriguez J Tulis, Alex enobi, Benn, e s o B o D v , , a K z a Fla Libera,, M a r ik a R oD a ri o S o ra,n Quitara, Mtroller & RVT sat & BFred le Grandrtin Heyder, Sr, DJ Tabs, Pje de Roc b2b id Puentez, DKA, Chris Wu, l, Tobi Wan aveboi, Blaikas c is R , n v it e fu n a O B re tt H & K ie s s li c hRe-Directio alia, DarkcoMC Buddha, Ln, Björn Fonclair, Mh Gain, Temp Becker, Franan Gogh, Da van Garrel, T ave, Untaste , DHSB, The Greed, Andre It x IN n ik v n ir S te w e , Tensor &ranoid, ParaTerror Clown, Schwarzmais Herzing, E-Tec, HigMein, Domin king, Niels e Steve, Adam , DGC, Mult ik, DEN CORVob van O, Ale k le n rn u d a R Re-Styaby Raw, P iss Nightkat,n Terzi, Fra , DJ400, Den eedz, Mark, Dein un s Angee, Po onnsn, Call moper, Psyteke, Jimmy BefrI, Toby Vee, Ellis, D B e is M s R S o Ron & er, Beagle & agnio, Orha, Mark Birdags Haffke, Mr unny MarleeBnL b2b M nn, Vol2Cat, st, Stormtr x, Fun[k]Houeo Minor, KAT.M.O., Chrisacher, a n R te S n L id u Vinylra , Mario da Steve Roggo RML, Mark niel Verone, J F.R.O.G., Res & Hofmetz, Alivo, Det, FMK, O-Bronny Keegan, , Said Omar,nesh & DJ Pre a x , o z r, Voltax, Wolke Cloudo, Der Kaisean Schäfer, D ei&Estate, D ffy de Martinanna BeeLean, Contra Somy aka Daliano Montori hno, Mark Ga D te c c H Mandryision, Da Carlatzke, Christichnewski, D ic Two aka SSean Finn, iano Di Mimon Phinixx,, DJ Nylz, Giu , Meerkat Te w hock, anima, Dam Gerber, S ann, DenYa hris Mindfield Marc V, Maurice No Andree Wisternity, Dynam M, T-S D n M C r, it Kallweka Kai Wintehe NoCi, DJ Epy, Sagli, DFdy B. Jones,, Smith, Simolleks, Lino Kevin Klein, n Derb a, D-Rockerz, Trne, D-TheraKid Chris, Ayke, Ben Galand Schwefel, ASven Kratz, o u , Allstarswe, DJ D-B e, Cuebrick eOne, John Dfan303, Tech , Royal DJs, u DJ Str , Tom Frankck & Laute, B, Silli beat, Ste nts, DJ Saly n Hanse Prieuré, Brooman Schwarzessil, 2Eleme , CagnoMike Davis, R th, Leinad L AlexX, , Maik Conra Escoba agno, , no Di C Damiaddy, Psypekx , e k n Tom FLraove” PsyBu e fe k t, F a leby ” y rt a D o rP , e „Aftetatt „3886 ins F li tt c h e nudenberger, CTlub a s ter Tag t. NZ UnN Die Werk r c e p ti o n , Dther, Lukas FDre Mikropor -live-, E L B O e P ÖL Bro hni , K FEL t Move Prieuré ,K S u s p ic io uFsENKÄFIG” A- mich KREkk -live-, Za& Janssen, im rz , Instan ebeatz Curse, Rockeos, S p e k tatroküche „AFera, Björn Nntrast” Crotee-, Waldmannagan, Pascal s u o H g v n a k il , Kickin P.A.C.O., Ph evin Over, Mhen, // Elet, Tommy Lib& Klang Koack Attakk -lipp, Samy FlaDas wird einr b „ c s K Ashford y, ,J no De e, PaulMazee, Murracent Sonore, ak, Lützenkirootless, RoMikorport.Cblue, Null Forgephil, Marcel KMARL Famne, Da Carlo, rice k n io K u „ d, Chrisrtin Kaddatz, searcher, Vin.Mono, Tim ,OPeletronic, Rsterbeat, Stephan Strutanamo, Baro, Unmensch , Marc VisioKallweit, MaLofto o W g a vin an le in isk ard ka rk Ma tuhl, Kee, Interplay, , Solid aka Rn Greca, How aster Consostance, DJ MNils Denker,, Daniel Gu, Jeks BlomDennis Herzr Deedz, Mane MÜLHEIMHEYHEY s b lv u , Dachs e om M n, affke, r, Daniel Vesro Sundowner“„Fade of r, SirOnr, Henning SeSinclair Gralle, Soeren, HxoFratiX, Disc ends, DJ Su , Kim Damiean & Basti sMe, Lüttgespiel haben!” H fe s o u H & Fri Ben Nach s Klein L, Marktian Schäfe LAY & friend usion Club René vom nnabe Werne A MC, er, Le i, Adam rockm de FudoLLo, Ernst & tt feat. ROCCelix Alonso, Aex, René Reit reeze, Sakinruck, AndreaFate, A2A, BgPong, Stil &id Wars & Kaiser, RM fan TER F reem, , Chris h „WeP DJ Ch , Simo & Ma nor Raoul, Fillberg & D-T o, Future Bx, Michael K hris Masc, uldner, Pin Würzburg, Ac VENTS & NowatzkeClub & Beaclian T MÜNSré Knubel, Kaé Patten, Ste EN E e k C u n d e F a – H S h J s e n , T fi X , , r a g il y A R , a E ry e b e T o , h n o e H A U So g , L in v “ M o b o P J ll k A e gri an Valera C.Toffy, R c o lo ll , , a o e , tt E c o s e n o ra G R s a s la o B rg H B B , s a R o u P e O Cham Väth, Adri Daveedo, litzig, Rico Ru, Piter Bitter, 2b Dan Rac HRT & MMEarburg/Limb uhr-Area, B Electric b2b Dan at. LLD” Janll „Patten’s N .A .R .F . R S ” M a d Dters Mike Benedikt, a Stefan Ma r, JayteXx , HEYHEY b oblenz, ABFAickdown M BAMBULE R nia-Event & no, Lebe Techno fe USS Stilvo B u t c h e r , G L A D IA T O Italia, Mas ra, MGig, ydreamer ak Mike Schröte o Niestolik : abstract K nt meets K z Duisburg, n, Discoma ade of Tech isticated Hövel NE p , B e a t A R D C O R E irection, Para RVT, Quita t, DJ Da h Andego, vid K., Falk ara Floors Köln, Akze dioSequen Idstein/Esse uhr-Area, F dio & Soph rlin/Köln, O v e r k a m h a ll e 2 „ Hnsor & Re-D controller & iss Nightkar, Lukas lle Diaz, Da homas Lizz Affenkäfig ochum, Au ts Loca 71 xtra Bunt R Future Ra abrk LU/Be onica & T u r b in e nRob Gee, Te Raw, Dark Beagle & M ler & Strike Danie isco Boys, T enkirchen, ladiators Bse-FM mee ien/Kleve, E on-X Köln, atters & F eets Clubtr KEEPER Re-Style, Ron & Baby or Clown, onic-D, Brawech-House & The D Tracks Gels Hardcore G art, Cueba nthrazit W a, Federati ets Love M LE LUJA m rea, HOUSE erdam, Of Noise, aider, Terr shire Cat, S P Records T alitzig aka Acid urs pres. ROX Stuttg Forces & A e Ruhr-AreNoctem me Kleve, HAL val Ruhr-A cords Rott e la n d , The Vinylr aranoid, Cheko Bar „TH r, Stefan M chas Pub Hardto, bigFM NIT us, Driving tten’s Plattlux/Carpe ! Magazin & HILL Festi ensive Re e e ts R a v Area, H.U.D.S., P tle K // Gec eon de Ma sso // Natas h e N o C i, Berlin t WW/Taun WKVH & Pa furt, Globa laim & Up ts HEAVEN error & Off n g s te r s m ic LU/Ruhr- fe & D-Razor, Lit erhours” L x, Rico Ru R o c k e rz , T rtines & Plane r Dezibel, usen/Frank Media, Rec OUSE mee , This is T s c h o o l G a Cellaa Mus llen, Clubli kks Minimal Aft mer, Joe Te ll s ta rs , D - ffy de Ma -Shock A a Ste li, DFM, T tak, Liebe ats Oberha , Glorious rst, HEXENH artyraiser li n g e n , O ld artment & ber & Rebe nitz, Psyte ets Daydre o aka e” RBL g ls Retre us Nights en/Tönisvo Peacock, P K re fe ld /S o Dance Dep Club, Räu lefeld/Chem Musik me 50 DJIn fe c te d L o vDynamic Tw-Therapy, Saters” Paul EiN , io E p te D t „ , r z , ie gs n e , T r A e R& C ic , u s r y m e B n n e a N e a it e v a a y Glo A R K “ rn tr a rn G s , D r o la rg n c l a d a te B P o O ti o ts E n g Badma inkeln, Me & K la n g KL/Ruhr-Area, attenscheid,beatz & frie ited Ruhr-ArePiraten meege wie diese DJ Struwe, DJ Derk „OldschoC J o e , R - KUaSEN Räuber s. Hamm o p o r t. C lu b agicEye N meBass W ets „toka , Queer Un rea, Rhein- Hahn & ta feld rechts DJ esonanzW R o b & M CKLINGHA ebellen pre n M ik r splatz & M n pres. Ho Prime me arbrücken hen/Ruhr-A , Franz von ter’m Korn R & Space // R N it r o , D J tyhunter RE äuber & R , Fäich, Sve Bolt -Fraktio uhr-Area, r Trier/Sa fühle Aac user Club 6000 & Hin RAVESTA ounds & J o e azle, Boun Club + R i, El Paso ISVORST Party xx Error R bisstraile by Farbge Johnny Ma it, DISKO Records, Massive S , Loft- Waxwe n „Playerz SorgenFre philet TÖN inik O., Synta credible ImClub hosted tereo.Club, hrpott No Limrreich, THP oneEvents, irtualnights lorious Rebelletion” Dan G.,cher, audio ubtune, Domx Grau, in ria „G ties: Lovesta Julian Fis RONICA“ D etphone, Ale C o n e ROW ruckZ eets v m, Ru Inc., S in Öste r, BT D ir TOMORppertal, RockSchaukelbauOTON Magazderground, D, WePLAY m.: KLEVE Eufo ar ,H n , fterP BOCHUM RäubeE LUJA „CLUbim, Patworx D J M a tr ix , ten – Die n 6 N n le U A H Wu o .0 le C re z a 6 /P E A tf le a T 2 e s a Südwe rsten/Essen, /Schweiz, W no Ruhr-ArePreParty nendez, Jek rio Rodriguez aid Omar, HALLribs, Simsala J A m p le s s ,i „Rhein-Piralein, Chris K e Da ,S re , D oK Do on Allgäu des Tech uhr-Area n Finn, ., Alex Greedters, Giulianor J a rc W a ll .E Alte Webe afen“ Kevin J Preacher, ascal M Nati erschaft p!“ Sea c Köln/R keln, P de M PERTAL ath nesh & D Pe l h im c e e a rc H n a Brud ry & Rec-Te ndreas Hany Fucking Jumris Ellis, T.M.O P n a G de arty r, M x , WU Galle calation“ A „Everybod Club” Ch , Neil Richteooms „Die P erg & D-TeRF Rückkehr inde Fudi, Mark Pre-Es FELD Prime„TOMORROWeejay Bobble UND Nightr Valera, HillbDÜSSELDO ar, Mindfield, chno ve.de E e r-in-lo BIEL rtment45 newski, D ylz DORTM th, Adrian , Benedikt er, Freiboit ” Meerkat T w.ruhbühr) w w Apa ree Wisch nYa, DJ N , Mike Vä X & Tahko ert Kirchn act in love : gl. Ge ickets And torio, De enkirchen LexoFrati held” Hub sen „abstr us Quick inal-T f 26,- € (zz Mon y!” Lütz Console, dio Es oy, Lin u ts Anti ba, Orig Part comaster Matters meeco ESSEN Stu aphael Dincs “ Lino Esco ike Vorverka sse 32,- € ise: ka Dis be „Love o, Ben Cis merson, R is a force Friends, M ückre t, Tages E - & R . Klasse) im a s & J e Cu s rm in D e B le th n H a li r, ra d P il (2 se Toni rsten Kanzle ca71 „Lou il, Maik Con chwarz, S „JEDI tenlo trittskartetoag.de To ve- // Lo Less 3, Roman S emple Bar Ryan Kosd er Ein ww.s -li , Leinad T 0 Alleks, avis, Stefan3 Schwefel // , Rhizomatic, M a r k Mit R-Raum. w R D 0 he nd Tech u(K)NIGHT” Ap G o , D J 4 0ve Roggon V R o q u e Birdage, Ste

.15 6 0 . 7 2 Sa.

FOTOS: FRANK MEISSNER, CHRIS DANNEFFEL, HELGE WÖLL

Uhr 2 2 2 •1 n e s u rha e b O k Par a g l O •

www.ruhr-in-love.de FG_Magazin_2015.indb 113

15.05.15 07:03


114

UMSONST & DRAUSSEN Richtig gute Bands kostenlos und unter freiem Himmel zu sehen, ist schon lange keine Utopie mehr. Im Gegenteil, Umsonst-und-Draußen-Festivals beweisen Jahr für Jahr, dass es durchaus geht, ganz ohne Ticketeinnahmen ein schönes Programm und eine gute Atmosphäre auf die Beine zu stellen. Natürlich ist das nur möglich, weil viele viele Helferinnen und Helfer ehrenamtlich mit anpacken und all ihr Herzblut investieren, um allen ein schönes Wochenende zu bescheren. Dafür sagen wir an dieser Stelle mal herzlichst danke!

Jörkk Mechenbier (Love A) begrüßt kostengünstige Festivallösungen mit schmerzfreien Fans.

OLGAS ROCK

FOTO: TIMMY FOTOS: XXX HARGESHEIMER

»›Herrje, was ist das denn für ein bescheuerter Name?‹, dachte ich mir, als ich zum ersten Mal vom Olgas Rock gehört habe. Trotz anfänglicher Skepsis wollte ich dann doch irgendwann hin: ›Umsonst und draußen‹ ist für einen fi anziell stets knietief im Dispo verorteten Punk eine große Motivation. Es klappte erst 2014 – allerdings nicht als Besucher, sondern als Akteur mit Love A. Wir wurden gebucht und freuten uns kollektiv auf die Kohle- und Stahl-Romantik. Am beeindruckendsten waren beim Auftritt die komplett schmerzfreien Fans unserer Trümmertruppe. Es fegte ein lupenreiner Sturm nebst sintflutartigen Regengüssen über das Gelände. Vollkommen unbeeindruckt hüllten sie sich in Regenponchos, versammelten sich unter Schirmen und feierten weiter, als ob nichts wäre. Wenn ich es in den nächsten Jahren noch mal auf ein Festival im Ruhrpott schaffen sollte, dann wird es sicher das Olgas Rock. Glück auf – und bleibt wie ihr seid, denn das ist ganz schön super!«

FG_Magazin_2015.indb 114

07.–08.08. in Oberhausen, Olga-Park Live: Adam Angst, Any Given Day, Atoa, Augustines, Chikasaw, Christian Steiffen, Emil Bulls, Flash Forward, Go Go Berlin, Jaya The Cat, Miwata, NinetyFour X, Razz, Rogers, Sebastian Dey, The Levellers, The Ocean Scream, The Pariah, The Smith Street Band, The Story So Far u. v. a.

15.05.15 07:03

DD_A


115 EAST SIDE MUSIC DAYS 28.–29.08. in Berlin, zwischen Postbahnhof und Oberbaumbrücke Live: Jonah u. v. a. RACT! 05.–06.06. in Tübingen, Anlagensee Live: Lemmiwings, Flowristen, Johnny Rakete, Hinterland, Mom's Day, Matador, Tune Circus, Gaffa, KOT, The Savants u. v. a. ESELROCK 12.–13.06. in Wesel, Heubergpark Live: Blackout Problems, Liedfett, Massendefekt, Mr. Irish Bastard, Rogers u. v. a. U&D WÜRZBURG 18.–21.06. in Würzburg, Talavera Mainwiesen Live: Akua Naru, Gasmac Gilmore, GoMad! & Monster, Honig, L'aupaire, Neonschwarz, Pupkulies & Rebecca, Wanda u. v. a.

DONAUINSELFEST 26.–28.06. in A-Wien, Donauinsel Live: Anastacia, OPUS, Aron Chupa, Rene Rodrigezz, Thees Uhlmann, Nazar, Middle Of The Road, DAWA u. v. a.

U&D KARLSTADT 24.–26.07. in Karlstadt, Fetenplatz Saupurzel Live: Attentat Fanfare, Death Alley, Dreadnut Inc., Gypsy Ska Orquesta, Hazel The Nut, Null DB, The Kendolls u. v. a.

FREE FOR ALL 11.–12.07. in Stapelmoor, Heidjer Straße Live: Adept, Anchors & Hearts, Annisokay, Caliban, Das Fachpersonal, Smile And Burn, The Interference u. v. a.

WUTZROCK 24.–25.07. in Hamburg, Moorfle ter Deich Live: Adam Angst, Kein Hass Da, Letzte Instanz, Messer, Neonschwarz, One Man Boycott, Sexto Sol u. v. a.

KURT-FESTIVAL 16.–18.07. in Reutlingen, Bruderhausgelände Live: 3Plusss & Sorgenkind, Disarstar, Eau Rouge, Eljot Quent, Fatoni, James Hersey, Kafka Tamura, LOT, Lance Butters, Love A, Olympique, Teesy u. v. a. ABIFESTIVAL LINGEN 17.–19.07. in Lingen, Am alten AKW Live: Adam Angst, AnnenMayKantereit, Giant Rooks u. v. a.

STEMWEDER OPEN AIR FESTIVAL 14.–15.08. in Stemwede, Festivalgelände Live: Jello Biafra & The Guantanamo School Of Medicine, Mighty Mammut Movement, Swiss & Die Andern u. v. a. OBSTWIESENFESTIVAL 20.–22.08. in Dornstadt, Lerchenberg Live: Astroid Boys, Exclusive, Kele Okereke, Trümmer, Wanda, We Destroy Disco, Young Chinese Dogs u. v. a.

U&D LINDAU 25.07. in Emsdetten, Gelände der alten Kläranlage Live: Babylon Circus, Buster Shuffle, Heisskalt, Maverix, Terror u. v. a.

EASY AM HANG 04.–05.09. in Pforzheim, Hoheneckplatz Live: Die Rakede, Fynn Faible, Kakpoo, Lay 5, La Confianza, Martin Jond , Nasou, The Intersphere u. v. a.

FESTIVALKULT! U&D PORTA 31.07.–02.08. in Porta Westfalica, Veltheim Live: Adam Angst, Niño, Itchy Poopzkid, No More, Rockstah, Tekaeh, The Prosecution, Vierkanttretlager u. v. a.

WEITERE TERMINE 05.–06.06. Rage Against Racism 13.06. Wies'n Rock 02.–05.07. Bochum Total 24.–26.07. Flörsheimer Open Air 26.–27.06. U&D Bad Kissingen 17.–19.07. Open Doors Festival 18.–19.07. Phunk Department Open Air 31.07.–02.08. U&D Mössingen 07.–08.08. Staatsforsten Open Air 07.–09.08. U&D Stuttgart 21.–23.08. Essen Original 21.–23.08. Freefall Festival 28.–29.08. Holter Meeting 12.09. Dettenrockt 11.–12.09. U&D Zollernalb

ROCK AM PFERDEMARKT 18.–19.09. in Lingen (Ems), Alter Pferdemarkt Live: Angelika Express u. v. a.

✪✪ ✪✪ ✪✪ ✪✪ ✪✪ ✪✪ ✪✪ ✪✪ ✪✪ ✪✪ ✪✪ ✪✪

WET✪Openair✪ Rock✪am✪Ring✪✪ Southside✪Festival✪ Songkran✪Festival✪ Love✪Family✪Park✪ SommerTagTraum✪✪ Openair✪Frauenfeld✪ KURT✪Festival✪ Stuttgart✪Festival✪ Mini-Rock-Festival✪ Nature✪One✪ Rock‘n‘Heim✪

04.06. 05.06.✪–✪07.06. 19.06.✪–✪21.06. 27.06.✪ 04.07. 04.07. 09.07.✪–✪11.07. 16.07.✪–✪18.07. 24.07.✪–✪25.07. 31.07.✪–✪01.08. 31.07.✪–✪02.08. 23.08.

Alle✪Festivals✪bei✪DASDING✪im✪Radio,✪TV✪und✪Online.✪✪ Mehr✪Infos✪auf✪DASDING.de/festivals!

DD_AZ_Intro_2015.indd 1 FG_Magazin_2015.indb 115

07.05.15 15.05.15 09:16 07:03


MUSE • MACKLEMORE & RYAN LEWIS SEEED • BEATSTEAKS • DEICHKIND THE LIBERTINES • SAM SMITH BASTILLE • FATBOY SLIM PAROV STELAR BAND • TAME IMPALA DOG BLOOD (SKRILLEX & BOYS NOIZE) MARTIN GARRIX • KYGO • ROBIN SCHULZ BELLE & SEBASTIAN • HOT CHIP • CHVRCHES JAMES BAY • FFS (FRANZ FERDINAND & SPARKS) STEREOPHONICS • MIGHTY OAKS • LITTLE DRAGON RUN THE JEWELS • MY MORNING JACKET CRYSTAL FIGHTERS • CLEAN BANDIT • MS MR DADA LIFE • PERRY FARRELL • DIGITALISM KLANGKARUSSELL (DJ-SET) • BRAND NEW EVERYTHING EVERYTHING • GLASS ANIMALS FELIX JAEHN • 2 BEARS • PARQUET COURTS WOLF ALICE • SAN CISCO • POND • DAWES COASTS • RAZZ • DAVID K. 12.+13.09.2015 TEMPELHOF AIRPORT INFOS & TICKETS: LOLLAPALOOZADE.COM

TWITTER.COM/LOLLAPALOOZADE

FG_Magazin_2015.indb 116 Lollapalooza_Anzeige_Festivalguide-Magazin-2015_210x280.indd 1

FACEBOOK.COM/LOLLAPALOOZADE

#LOLLABERLIN

15.05.15 14.05.15 07:03 18:54


117

F E S T I VA L H I G H L I G H T S

URBAN

FOTO: FLORIAN SCHÜPPEL

Die besten Festivals mitten in der Stadt im Check von Bands und Künstlern.

18:54

FG_Magazin_2015.indb 117

15.05.15 07:03


live

Dabei

Moers festivAl AfricA festivAl

splAsh! We love Green villette sonique priMAverA sound

isle of WiGht festivAl

Melt!

hurricAne

WAcken

WeAther festivAl

hellfest les eurockĂŠennes

pAlĂŠo festivAl

route du rock

un D i M Re Pla Y

Dein Fes tiv al is t Da, w o Du bis t .

ar te. tv /fes tiv als

festivals2015-festivalguide-210x280.indd 1 FG_Magazin_2015.indb 118

12/05/15 07:03 12:29 15.05.15


FESTIVALS URBAN

119

Felix Kröcher freut sich riesig auf Vollgas beim elektronischen Familienfest im Pott.

RUHR-IN-LOVE »Gude, meine Lieben. Die Ruhr-in-Love: das ist das größte Familienfest im Ruhrgebiet! Und ich bin ein Teil davon, wow! Ich freue mich riesig, wieder dabei zu sein. Bei Wind und Wetter ist die Ruhr-in-Love seit vielen Jahren mein Festival-Highlight. Ob klarer Himmel und Sonnenschein, Sturmböen, Unwetter oder Platzregen – nichts davon konnte uns jemals aufhal en. Getreu dem Motto: Läuft. (Trotzdem) Weiter! Ich fühle mich hier immer sauwohl. So wie bei meinem unvergessenen Bad in der Menge – bei und mit euch im Jahr 2013. Apropos: Wir sollten nicht vergessen, dass die Ruhr-in-Love nicht nur musikalisch, auch aufgrund der vielen Floors, einiges zu bieten hat, sondern ebenfalls kulinarisch immer an uns gedacht wird. Danke an alle Helferlein! Ich verspreche euch also auch in diesem Jahr ein Familienfest der Superlative und freue mich, mit euch Vollgas zu geben! Auf der Bühne, auf dem Pult oder in der Menge – wir sehen uns! Euer Felix.« 27.06. in Oberhausen, Olga-Park ca. 40.000 Zuschauer Live: Aka Aka feat. Thalstroem, BMG A.k.a. Brachiale Musikgestalter, Critical Mass, Da Hool, DBN, DJ Quicksilver, East & Young, Felix Kröcher, Gestört aber Geil, KlangTherapeuten, Klaudia Gawlas, Man At Arms, Oliver Heldens, P.A.C.O., Phil Fuldner, Sorgenkint, Stefan Dabruck, Torsten Kanzler u. v. a. präsentiert von: ∞

12:29

FG_Magazin_2015.indb 119

15.05.15 07:03


Kowe (Moonbootica) berichtet von einer schönen Stadt und einem beinharten Kollegen.

An der »Faculty of Punk, Metal & Hardcore« kann Costa (Sondaschule) noch Mensch sein.

DOCKLANDS VAINSTREAM ROCKFEST

»Festivals, die in der Stadt statt nden, sind per se was Besonderes, weil du dort eine ganz andere Infrastruktur hast als in der Natur. In Münster staunen immer alle über die vielen Fahräder. Ich habe mir fest vorgenommen, Münster mal mit dem Fahrrad zu erkunden. Wir finden das Docklands total super, weil es ein grandioses Line-up hat, Münster eine schöne Stadt ist, und ein tolles Publikum zusammenkommt. Wir hatten da zwei extrem gute Auftritte. Ich freue mich schon sehr darauf, wieder nach Münster zu kommen. Im letzten Jahr spielte ein sehr bekannter DJ vor uns, der war extrem krank, der hatte eine Lebensmittelvergiftung. Neben seinem Set-up hatte er einen Eimer stehen. Das war schon bemerkenswert, wie der Kollege das beinhart durchgezogen hat. Das Publikum hat von der Sache nichts mitbekommen. Ich wunderte mich dann irgendwann nur, dass dieser Eimer nicht verschwand. Wir spielten schon eine Stunde, und der Eimer stand da immer noch.« 13.06. in Münster, Am Hawerkamp ca. 9.000 Zuschauer Live: Âme, A.N.A.L., Boys Noize, Dave Clarke, Dirty Doering, Dixon, Dominik Eulberg, Drumcomplex, Eric Sneo, Moonbootica, Niko Schwind, Oliver Koletzki, Sascha Braemer u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 120

»Wenn ein Festival Zehnjähriges feiert, kann es schon mal nicht schlecht sein. Wenn dazu jedes Jahr im Vorverkauf alle Karten vergriffen sind, spricht man von einem Klassiker! Das Vainstream Rockfest ist ein Festival von der Szene für die Szene. Hier benutzen Tom Araya von Slayer und Stigma von Agnostic Front noch den gleichen Nadelaufsatz auf der Tättowiermaschine, und Lemmy lässt sich die 74 Meter von seinem Backstage-Container in der Limousine bis zur Bühne fahren – weil er zu voll ist. Sprich: hier kann man noch Mensch sein! Hier können wir uns – neben unserem Auftritt – 15 Stunden am Stück die Helden unserer Jugend und die, die es mal werden wollen, ansehen, und wir treffen liebe alte Freunde, die einem bewusst machen, wie entspannt und einfach das Leben an einem lauen Sommertag mit kaltem Bier in Münster sein kann. Und wenn die Sonne sich verabschiedet, weil eh keiner mehr mit ihr sprechen kann, lädt das Vainstream noch auf die AftershowParties in der Sputnikhalle!« 04.07. in Münster, Am Hawerkamp ca. 15.000 Zuschauer Live: 257ers, Agnostic Front, Antilopen Gang, Biohazard, Callejon, Chelsea Grin, Defeater, Die Kassierer, Expire, Fear Factory, In Hearts Wake, Iron Reagan, Madball, Nasty, Neaera, Off!, arkway Drive, Red Fang, Sick Of It All, Sondaschule, Suicide Silence, Terror u. v. a.

Die drei Staveley-Schwestern (The Staves) mögen es gesittet.

FOLK IM PARK »Das Folk im Park war unser erstes Festival in Deutschland. Schon mit der Landung am Nürnberger Flughafen kam gute Stimmung auf, da die Sonne schien, es extrem warm war und das Mädchen aus dem Veranstalter-Team uns mit kühlem Grünen Tee und einem herzlichen ›Hey Dudes‹ in Empfang nahm. Als wir im Marienbergpark ankamen, waren wir fassungslos, wie schön die Umgebung ist. Später auf der Bühne hat die Stimmung des Festivals ihr Übriges getan. Die Leute lagen auf Decken oder saßen in Campingstühlen in der Sonne, während die Kinder im Planschbecken spielten oder nackt umher liefen. Alle lauschten inständig unserer Musik. Nach unserem Gig wurden auf Leinwänden neben der Bühne Filme gezeigt – ein wirklich schöner Abend. Wir mögen es, wenn das Publikum nicht zu betrunken und laut ist, so wie auf manchen Rock-Festivals in England, auf denen wir gespielt haben. Uns ist es lieber, wenn es um die Musik geht und nicht darum, wieviel Bier getrunken werden kann und wer länger durchhält.«

26.07. in Nürnberg, Marienbergpark ca. 1.000 Zuschauer Live: Kimberly Anne, Cristobal And The Sea, Black Yaya u. v. a. präsentiert von: �, ∞

FOTOS: PETER WATTENDORFF, STEVE THORNE / GETTY IMAGES

FESTIVALS URBAN

120

15.05.15 07:03

A


121

NEON. Einfach machen.

FOTOS: PETER WATTENDORFF, STEVE THORNE / GETTY IMAGES

Jeden Monat neu!

Auch als e-Magazine. es Heft sichern s lo n te s o k t tz Je on.de/heft unter www.ne

FG_Magazin_2015.indb 121

15.05.15 07:03


FESTIVALS URBAN

122

Frans Zimmer (Alle Farben) genießt elektronisches Konfetti im zauberhaften Westfalenpark.

JUICY BEATS »Dass das Line-up beim Juicy Beats so vielfältig ist, macht für mich den besonderen Reiz aus. Hier find t man gleichermaßen Live-Acts, DJs und Bands. Ganz besonders die kleinen Bühnen bieten tolle Überraschungen. Wie die Kitball Stage von Tube & Berger im letzten Jahr. Als ich auf dem Juicy Beats gespielt habe, war das ein perfekter Tag für mich. Es war warm, nicht zu heiß, der Platz vor meiner Bühne gut gefüllt. Bei untergehender Sonne den Blick auf die Mitte des Parks voller Leute zu haben: das ist genial. Kann ich sowieso nur empfehlen: Einfach mal das zauberhafte Gelände genießen, sich treiben und überraschen lassen, statt nur nach den Headlinern zu tanzen. Ich bin in diesem Jahr sehr gespannt, was sich die Veranstalter für meinen Auftritt – außer einer größeren Bühne – einfallen lassen: Im letzten Jahr haben sie mich nämlich während der Show mit einer Konfetti- anone überrascht.«

FOTO: ANDREW BENGE / GETTY IMAGES, SEBASTIAN GABSCH

24.–25.07. in Dortmund, Westfalenpark ca. 25.000 Zuschauer Live: 257ers, Acollective, Akua Naru, Alle Farben, Chakuza, Coely, Dear Reader, Eivør, Erlend Øye & The Rainbows, Fettes Brot, Fritz Kalkbrenner, Kid Simius, Klaus Fiehe, Konstantin Sibold, LaBrassBanda, Manuel Tur, Mighty Oaks, Olson, Rhonda, SDP, Trailerpark, Tube & Berger, Weekend u. v. a. präsentiert von:

FOTO: H&H PHOTOGRAPHICS

�, ∞

FG_Magazin_2015.indb 122

15.05.15 07:03


Wahnsinnig schön und pustelfrei, Jan Plewka (Selig) schwelgt in Superlativen.

FOTO: ANDREW BENGE / GETTY IMAGES, SEBASTIAN GABSCH

INTERNATIONALES SOMMERFESTIVAL

»Das Internationale Sommerfestival ist sehr speziell, ein bunter Ausnahmezustand. Für Kultursuchende ist hier die spannendste Zeit in Hamburg. An jeder Ecke gibt es etwas Aufregendes zu entdecken. Die Veranstalter bringen zudem wahnsinnig gute Künstler dahin. Für mich war es ein Lebenserlebnis, dass ich unter dem gleichen Dach wie Yoko Ono auftreten durfte. Das alles passiert an diesem wahnsinnig schönen Ort – Kampnagel –, der mir wie ein Freistaat vorkommt. Da werden Tag und Nacht aus den Angeln gehoben, das ist angenehm spirituell und freigeistig. Im letzten Jahr haben wir Theater gespielt, diesmal erweitern wir das Festival. In der Jadestraße hat ein Italiener einen atmosphärischen Raum für 300 Leute. Man könnte Parteien gründen oder Mafiatreffen abhalten, wir veranstalten dort einen italienischen Abend mit Musik, Essen und italienischer Sprache. Ich freue mich tierisch auf das nächste Sommerfestival. Wir sind im Kanal sogar schon baden gegangen – und ohne gelbe Pusteln wieder raus gekommen.«

Schleimerei hin oder Esoterik her: Dieser Ort rockt, wissen Malky.

RUBYS FESTIVAL »Wie ich find , ähneln Festivals Waldlichtungen: Bands treffen sich auf ihren Streifzügen, um miteinander bei einem kühlen Bier zu quatschen und sich gegenseitig ›auszuchecken‹. Das ist, neben der Performance, einer der Gründe, warum ich Festivals gegenüber eigenen Shows favorisiere. An Rubys Festival in Potsdam erinnere ich mich gut. Wir spielten drinnen, und Käptn Peng gaben sich draußen auf der Mainstage die Ehre. Jetzt mal ehrlich, ohne Schleimerei – ein tolles Festival. Wir hatten eine großartige Zeit! Das Wetter passte, was für uns als Indoor-Act bedeutete: Zwölf Stunden Sonne aufs Dach gleich nasses Hemd in der Nacht – wir ließen jede Menge Schweiß auf dieser Bühne. Aber wir haben es geliebt. Ich glaube ja daran, dass die Form und Beschaffenheit einer Location der Band eine spezielle Energie verschafft oder auch absorbiert. Um meinen Esoterik-Trip hier früh zu beenden: der Ort in Kombination mit dem Publikum hat gerockt! In diesem Sinne, bis bald Rubys, viel Erfolg und viele Zuschauer! Malky.«

05.–23.08. in Hamburg, Kampnagel ca. 35.000 Zuschauer Live: Omar Souleyman, Bianca Casady & The C.i.A., Socalled, Sunn O))), Ful & The Knife u. v. a. präsentiert von:

08.08. in Potsdam, Waschhaus ca. 2.000 Zuschauer Live: Teesy, Philipp Dittberner, Charity Children, Malky, Dagobert, Vierkanttretlager, Joy Wellboy u. v. a. präsentiert von:

�, ∞

�, ∞

FG_Magazin_2015.indb 123

FESTIVALS URBAN

123

liVe 05.09.2015 RogeR hodgson & Band formerly of supertramp

24.10.2015 im club foyer:

feRRis mc 02.11.2015 johannes oeRding 13.11.2015 fettes BRot 21.11.2015 unheilig & spec. guests 24.11.2015 santiano 27.11.2015 sido 05.12.2015 mnozil BRass weitere konzerte in vorbereitung ... nnten tickets an allen Beka VoRVeRkaufstellen! weitere veranstaltungen unter:

www.emslandarena.com 15.05.15 07:03


Braden Lawrence und Connor Jacobus (The Districts) loben nicht nur die norwegische Küche.

Der Klüngel erwacht aus seinem Sommerschlummer, vermeldet Niklas Wandt (Ωracles).

Liebevolles Risiko beim Booking und immer interessantes Neues erlebt Apparat in Kattowitz.

ØYA FESTIVALEN

C/O POP

TAURON NOWA MUZYKA

»Im letzten Jahr war das Øya unser Lieblingsfestival. Obwohl unsere Erwartungen vorab nicht so hoch waren, weil wir noch nie in Norwegen gespielt hatten, rockten wir eine tolle Show und haben die Zeit dort genossen. Wir haben in der Menge sogar Leute mit unserem T-Shirt gesehen. Im Backstagebereich gab es einen Pool mit Sprungbrett. Da sind wir nach dem Auftritt gleich ins Wasser gesprungen. Es war ja ein superschöner Tag mit angenehm warmen Temperaturen. Alle Menschen waren freundlich, und wir fühlten uns rundum wohl. Das Essen war sehr lecker, es gab hausgemachte norwegische Küche. Leider waren wir nur einen Tag dort und konnten uns nicht alles ansehen. Wir hätten gern mehr vom Festival und von Norwegen mitbekommen, Oslo ist sicher eine sehenswerte Stadt. Und das Øya ein wirklich sympathisches Festival mit einer ausgesprochen angenehmen Atmosphäre und einem super Line-up. In jedem Falle sehr zu empfehlen.« 11.–15.08. in N-Oslo, Middelalderparken ca. 20.000 Zuschauer Live: Alt-J, Bad Religion, Beck, Belle & Sebastian, Benjamin Booker, Caribou, Courtney Barnett, Father John Misty, Florence + The Machine, Future Islands, ILoveMakonnen, Låpsley, Ride, Run The Jewels, Sondre Lerche, The Julie Ruin, The War On Drugs, Torche, Tyler, The Creator, Years & Years u. v. a. präsentiert von: �, ∞

»C/o pop, August 2014 – der Saal im Kölner Stadtgarten platzt aus allen Nähten vor Freunden, Musikerkollegen, Presse und zu unserem Verblüffen auch Gästen, die wir nicht persönlich kennen, und die allem Anschein nach wirklich nur wegen unserer Musik da sind! Eben durften wir schon mit zitternder Hand die popUPNRW-Preis-Spanplatte entgegennehmen und sind beim Betreten der Bühne so Endorphin aufgepumpt wie selten in unserer gerade mal einjährigen Bandgeschichte. Ein atemloser Abend, der vieles bündelt und pointiert – in jedem der letzten vier Jahre hat jede und jeder von uns fünf mit unseren vorherigen Projekten in unterschiedlichsten Formaten von Klamottenladen bis Gloria bei der c/o pop gespielt. Der Klüngel im Kleinen: kaum jemand im Pop- oder Tanzsektor Kölns, der nicht auch mal im Tickethäuschen, im Bühnenbau oder, wie ich, in der Festivalredaktion mitgeholfen hat. Zur c/o pop erwacht Köln aus seinem gemächlichen Sommerschlummer. Wir wünschen viel Erfolg und gucken vom Spielfeldrand zu!« 19.–23.08. in Köln, verschiedene Locations ca. 30.000 Zuschauer Live: AnnenMayKantereit, Ásgeir, Darkstar, Donna Regina, Feine Sahne Fischfil t, Honig, Il Tempo Gigante, Isolation Berlin, Klaus Johann Grobe, Mirel Wagner, Pollyester, Rhye, Roosevelt, Schlammpeitziger, Snakehips, Son Lux, Stwo, Tom Odell, Von Spar, Wanda, William Fitzsimmons, Woman u. v. a. präsentiert von: �, ∞

FG_Magazin_2015.indb 124

»Das Tauron Nowa Muzyka ist ein tolles Festival. In Deutschland können wir nur von einem solchen Open Air träumen, auf dem durchweg außergewöhnliche und experimentelle elektronische Acts vor 10.000 Leuten auftreten. Das Tauron ist von Anfang an ›Risiken‹ beim Booking eingegangen und kommt ohne Mega-Headliner aus. Man sieht jedes Jahr am Line-up, dass da jemand die Musik bucht, die er selbst hört und liebt. Am Ende gewinnt das Publikum, das immer irgendetwas interessantes Neues zu hören bekommt. Für dieses Konzept bedanken sich die Festivalgäste mit viel Euphorie – das pusht natürlich auch die Musiker. Ich hatte noch nie einen Gig dort, der nicht wahnsinnig gut war. Neben dem eigentlichen Festival auf einem historischen Industriegelände gibt es auch einige Sideshows in Kirchen oder Theatern. Ich freu mich drauf, dieses Jahr mit meiner aus Filmmusik bestehenden ›Soundtracks‹Show das Eröff ungskonzert im NOSPR, sozusagen der Philharmonie in Katowice, zu spielen.«

20.–23.08. in PL-Katowice ca. 10.00. Zuschauer Live: Apparat, Autechre, Dels, Die Vögel, DJ Koze, Ghostpoet, Grandbrothers, Jamie Woon, Jeff Mills & olish National Radio Symphony Orchestra, Kate Tempest, Kiasmos, Król, Kwabs, Male Miasta, Portico, Rhye, Robag Wruhme, Rysy, Sherwood & Pinch, The Juan MacLean, Tyler, The Creator, Vessels u. v. a.

FOTOS: JOHANNES GANSETH, FRANK MEISSNER, RADOSŁAW KAZMIERCZAK

FESTIVALS URBAN

124

15.05.15 07:03


125

Drogen, Duschen, Durchschnittsalter: Die Ostblockschlampen überlebten in Köln.

MTV MOBILE BEATS

FOTOS: JOHANNES GANSETH, FRANK MEISSNER, RADOSŁAW KAZMIERCZAK

»Es war ein sonniger Samstag im August 2014. In Köln angekommen, merkten wir schnell, dass die Stadt außer Rand und Band war. Neben dem Mobile Beats liefen noch der Youtube Award und die Gamescom. Das Durchschnittsal er der Stadt war mal kurz um zehn Jahre gefallen, die poshen Hotels belagert von jungen Gamern, alle hart bewaffn t mit den Gamer-Drogen Cola, Redbull und Chips. Wir fuhren zu unserer Stamm-Venue, dem guten alten Bootshaus. Benny und Tai hatten die Massen schon gut aufgewärmt. Dieses Festival hat wirklich etwas Besonderes an sich, nicht nur, weil das Bootshaus der Wahnsinn ist, sondern auch, weil die Crowd unglaublich abgeht. Wir lieben die Leute in Köln, aber in jener Nacht war es nochmal eine Schippe geiler. Das Publikum dankte uns das mit fl ißigem Pogen, Chören und Wodka-Duschen. Die Bootshaus-Bühne hat die Sprünge von Markus wieder einmal überlebt, Markus selber den Abend nicht wirklich – wie der Rest wahrscheinlich auch nicht. Bam! Eure Ostblockschlampen.« 22.08. in Köln, Tanzbrunnen ca. 10.000 Zuschauer Live: Axwell & Ingrosso, Deniz Koyu, DJ Snake, Felix Jaehn, Showtek u. v. a. präsentiert von:

FOTOS: ROBERT WINTER

�, ∞

FG_Magazin_2015.indb 125

15.05.15 07:04


Einkaufstipps von Daniel Johansson und Joakim Sveningsson (Friska Viljor) rund um das Hamburger Hafenevent.

MS DOCKVILLE

»Es ist etwas besonderes für uns, nach Hamburg zu kommen, weil hier unser Deutschland-Abenteuer begonnen hat. Wir hatten beim Dockville einen Riesenspaß, ein super Publikum und eine denkwürdige Party später im ›Molotov‹. Beim Dockville passt alles zusammen. Die umgebende Industrieszenerie, der Hafen, die Nähe zur Reeperbahn, das Publikum, das Line-up, die Organisatoren: Großartig! Und vergesst nicht auf eurem HamburgTrip bei Steve vorbeizuschauen, der den ›Back Records‹-Laden in der Wohlwillstraße leitet. Ein paar Minuten weiter zu Fuß, in der Marktstraße, liegt das ›Lockengelöt‹: Grandioses Recycling- und Zweckentfremdungs-Design. Bei Daniel hängt ein cooler Schlüsselanhänger, der aus einem Buch gemacht ist. Während wir diese Zeilen schreiben, ist draußen ein Scheißwetter mit Regen, Wind und Schneematsch. Wir nehmen gerade unser sechstes Album auf und werden beim Dockville ein paar neue Songs daraus spielen. Wir sehen euch dort!« 21.–23.08. in Hamburg, Reiherstieg-Hauptdeich ca. 20.000 Zuschauer Live: AnnenMayKantereit, Antilopen Gang, Bear‘s Den, Benjamin Booker, Boys Noize, Caribou, Darwin Deez, eRRdeKa, FM Belfast, Friska Viljor, Hauschka, HVOB, Interpol, José González, Låpsley, Little Dragon, Pool, Prinz Pi, Roosevelt, Sizarr, Son Lux, Talisco, Tom Odell, Zugezogen Maskulin u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 126

Ein Liebesbrief von Andreas »Becks« Becker (Jupiter Jones) geht nach Wiesbaden.

Nneka ist angetan von soulvollen Begegnungen vor den Toren von Hamburg.

FOLKLORE FESTIVAL

SOUL IM HAFEN/ BRUNNEN

»Liebes Folklore Festival in Wiesbaden, stimmt es, dass Du schon 39 Jahre alt wirst? N eununddreißig? Man mag es kaum glauben, denn weder Wohlstandsbäuchlein noch Falten zieren Dein Antlitz. Vielmehr kommst Du jedes Jahr frischer, schöner und lauter zurück – Du wirkst wie ein 20-Jähriger mit Durst auf Bier und Bock auf gute Musik. 2012 waren wir bei Dir, Du hast für uns gegrillt, uns beim Kickern gewinnen lassen und dafür gesorgt, dass der Kühlschrank immer voll war. Wir haben uns sehr, sehr wohl gefühlt und würden jederzeit wiederkommen. Außerdem hast Du Dir mit dem Schlachthof die mit Sicherheit coolste und geschichtsträchtigste Location in der Landeshauptstadt des wohl schönsten Bundeslandes ausgesucht. Wer Jahr für Jahr ein so fesches Festival auf die Beine stellt, dem zollen wir den größtmöglichen Respekt und Dank, denn das ist nicht selbstverständlich. Also liebe Wiesbadener, Mainzer, Frankfurter und alle anderen in der Nähe: mit dem Arsch auf der Couch könnt ihr bleiben, wenn ihr mal 39 seid!«

28.–30.08. in Wiesbaden, Kulturpark ca. 20.000 Zuschauer Live: Adam Angst, AnnenMayKantereit, Antilopen Gang, Ason, Element Of Crime, Fünf Sterne Deluxe, L‘aupaire, Les Yeux D‘la Tête, Neonschwarz, Prinz Pi, Siriusmodeselektor u. v. a. präsentiert von: ∞

»Eine meiner schönsten Erinnerungen an das Festival ist ein gemeinsamer Auftritt mit meiner guten Freundin Joss Stone – ihr kennt sie sicher, die Soulsängerin. Sie mag meine Musik sehr und wollte schon immer

mal einen meiner Songs interpretieren. So kam sie zu mir auf die Bühne, und wir sangen ›Babylon‹ zusammen. Wir hatten vorher nicht geprobt, und Joss sang sogar in meiner Sprache. Trotzdem es kalt war und so regnete, dass wir die Monitorboxen in Sicherheit bringen mussten, sind die vielen Leute vor der Bühne alle geblieben und waren voll dabei. Das hat mich sehr berührt. Es war ein tolles Konzert. Es gab sowieso jede Menge guter Musik dort, eine super Mischung, so herrscht dort eine sehr schöne Atmosphäre. Ich find gut, dass sie die nach Harburg gebracht haben. Dort leben viele Ausländer, und wenn die Eintrittsp eise etwas niedriger wären, könnten vielleicht noch mehr von ihnen kommen. In jedem Fall trägt das Festival dazu bei, dass sich viele verschiedene Menschen begegnen können.« 29.08. in Hamburg, Schlengendeich ca. 15.000 Zuschauer Live: Flo Mega & The Ruffcats, John Butler Trio, Malky u. v. a. 30.08. in Köln, Tanzbrunnen ca. 9.000 Zuschauer Live: Flo Mega & The Ruffcats, John Butler Trio u. v. a. präsentiert von: ∞

FOTOS: THOMAS QUACK, OLE GERDES

FESTIVALS URBAN

126

15.05.15 07:04


FG Magazin 101x140_Layout 1 05.05.15 12:27 Seite 1

Ragnar und Nanna (Of Monsters And Men) zum stimmungsvollen Vollmond-Fest bei Helsinki.

FLOW

BEATSTEAKS MARTERIA KRAFTKLUB DROPKICK MURPHYS FARIN URLAUB RACING TEAM KATZENJAMMER THE SUBWAYS SEETHER EVERLAST GUANO APES K.I.Z. AGAINST ME! KYLE GASS BAND DONOTS KITTY, DAISY & LEWIS AUGUSTINES FUNERAL FOR A FRIEND THE ADICTS YOUNG REBEL SET MONSTERS OF LIEDERMACHING OLLI SCHULZ H-BLOCKX ZSK WE ARE THE OCEAN BETONTOD THE STORY SO FAR EMIL BULLS RUSSKAJA ATLAS LOSING GRIP BABYLON CIRCUS THE SMITH STREET BAND THE MENZINGERS ANTILOPEN GANG THE INTERRUPTERS ANDY FRASCO & THE U.N. ADAM ANGST DJANGO 3000 ACOLLECTIVE SCHMUTZKI ANNISOKAY LIEDFETT HEISSKALT CHRISTIAN STEIFFEN BOPPIN B RANTANPLAN THE MAJORITY SAYS PHRASENMÄHER TÜSN WOHNRAUMHELDEN OLYMPIQUE WATCH OUT STAMPEDE ...

re Acts ... weite ereitung! in Vorb

WWW.OPEN-FLAIR.DE

Ticket-Hotline 0 56 51 96163

FOTOS: JUSSI HELLSTEN

FOTOS: THOMAS QUACK, OLE GERDES

14.–16.08. in FIN-Helsinki, Suvilahden Vanha Voimala ca. 20.000 Zuschauer Live: Alt-J, Beck, Belle & Sebastian, Diplo, Dixon, Florence + The Machine, Flying Lotus, Foxygen, Future Islands, ILoveMakonnen, Major Lazer, Nina Kraviz, Pet Shop Boys, Róisín Murphy, Run The Jewels, Seth Troxler, The War On Drugs, Todd Terje, Tove Lo, Tyler, The Creator, Years & Years u. v. a. präsentiert von:

FG_Magazin_2015.indb 127

ust 2015

6. - 8. Aug Püttlingen

en

> Saarbrück

rocco-del-schlacko.de

Ragnar ›Raggi‹ Þórhallsson: »Meine Erinnerung an das Flow wird überschattet von der Tatsache, dass ich da mein Handy verloren habe. Wenn also einer euer Leser 2013 dort war und ein iPhone 5 gefunden hat, er möge es bitte nach Island bringen. Ich werde nicht für die Flüge aufkommen. Das Line-up war in dem Jahr ziemlich spektakulär. Und das ist es, so weit ich weiß, immer. (Ist es; d.Red.) Ich habe damals Kraft erk gesehen und war wie hypnotisiert. Da ist mir dann, glaube ich, das iPhone aus der Tasche gefallen. Irgendwie kein Wunder.« Nanna Bryndis Hilmarsdottir: »Wir waren oft unterwegs auf dem Festivalgelände, wenn wir nicht gerade von Hornissen, die dort überall rumfl gen, im Backstage gejagt wurden. Das Flow ist sehr entspannt, trotz all der großen Namen. Und es ist mitten in Helsinki, was großartig ist. So hat man eben nicht nur das Festival zu entdecken, sondern kann auch durch die Stadt streifen.«

�, ∞

15.05.15 07:04


FESTIVALS URBAN

128

Den durchgeknallten Rock'n'Roll am Kiez findet Talisco ausgesprochen cool.

REEPERBAHNFESTIVAL »Hamburg ist eine meiner Lieblingsstädte in Deutschland. Vor allem die Umgebung und die Atmosphäre rund um die Reeperbahn sind total verrückt. Das gibt es nirgendwo sonst; sehr, sehr speziell. Auf jedem Meter siehst du etwas Neues und denkst, ›wow, was ist das – wow, was ist das …‹. Es ist wirklich irre, eine Art Party mit lauter neuartigen Eindrücken! Als ich dort spielte, kurz nachdem ich meine erste Platte rausgebracht hatte, war es das erste Mal, dass ich ein solches Festival besucht habe. Es war purer Rock'n'Roll. Alles sehr spontan. Beim Soundcheck wird nicht viel rumgemacht, und dann gehts ab, und du spielst einfach deine Gitarre. Ich mag diese unkomplizierte Art. Durchgeknallt und sehr, sehr rockig. Die Atmosphäre ist schwer zu beschreiben, es sind ganz gemischte Leute dort, neugierig auf die Musik und voll in Feierlaune, gleichzeitig locker und entspannt. Licht, Musik, Stimmung – alles stimmt. Es ist wirklich cool, eines der besten Festivals, die ich bisher erlebt habe.« 23.–26.09. in Hamburg, Locations rund um die Reeperbahn und St. Pauli ca. 17.000 Zuschauer Live: Abramowicz, Adam Angst, Ambassadeurs, Bombay, Cristobal And The Sea, Dotan, Eva & Manu, Gabriel Rios, Human Abfall, Isolation Berlin, K-X-P, Loifio , Martin Kohlstedt, Milliarden, Nessi, Oso Leone, Sóley, Tom Liwa & Flowerpornoes, Tropics, Trümmer, Vök, Wanda, Zentralheizung Of Death u. v. a. präsentiert von:

FOTOS: NINA ZIMMERMANN

�, ∞

FG_Magazin_2015.indb 128

15.05.15 07:04


129

VORFREUDE AUF DEN JÄGERMEISTER GASTHOF. Die Lieblingsband hat gerade die Mainstage zerlegt, die Kehle brennt vom Mitgrölen und eine Pause, um wieder zu Kräften zu kommen, ist dringend nötig? Der erfahrene Festivalgänger weiß: Ab zum Jägermeister Gasthof! Denn immer, wenn der lebensgroße Hirsch sich aus der 15 Meter hohen Kuckucksuhr herauswagt und über das Infield röhrt, ist die nächste Party angesagt! Hier gibt es eiskalte Shots, Sofas zum entspannen und natürlich Live-Musik. Ob die legendäre Jägermeister Blaskapelle, die Lieblingsbands von Morgen oder ein heißer DJ-Gig, man ist ganz nah dran und kann sich schon mal auf den nächsten Gig einstimmen. In diesem Sommer steht der Jägermeister Gasthof »Zum röhrenden Hirschen« auf sechs der besten Festivals des Sommers. AUF DIESEN FESTIVALS FINDET IHR DEN JÄGERMEISTER GASTHOF: 22.5.–24.5. SPUTNIK SPRING BREAK / 5.6.–7.6. ROCK AM RING MIT ALEXANDER MARCUS / 19.6.– 21.6. SOUTHSIDE 17.7.–19.7. DEICHBRAND – MIT ALEXANDER MARCUS 23.7.–25.7. HELENE BEACH / 30.7.–1.8. WACKEN OPEN AIR JÄGERMEISTER AB 18! FÜR VERANTWORTUNGSVOLLEN GENUSS.

FG_Magazin_2015.indb 129

jaegermeister.de/events

15.05.15 07:04


In Baden-Baden kommt irgendwie alles zusammen, findet Clues .

SWR3 NEW POP »Es regnete. Ich war mit Tim Neuhaus da, wir waren zu zweit mit der Gitarre da und hatten die Bühne draußen. Die Leute haben unter ihren Regenschirmen lange gewartet und waren geil drauf. Das war ganz schön. Ich habe mir beim New Pop noch andere Bands angeschaut. Es gibt dort ein wunderschönes Theater, da haben eine englische Sängerin am Keyboard und ein Sänger gespielt, die fand ich sehr geil. Ich glaube, das waren London Grammar. Kurz vor meinem Auftritt habe ich noch über den Monitor George Ezra angeschaut. Der hatte eine beeindruckend junge Stimme, ein bisschen bluesig, das hat mir gut gefallen. Beim New Pop kommt alles irgendwie zusammen, Lenny Kravitz war auch da. Mir ist aufgefallen, dass die Leute zwar gern Bands angucken, die bereits eine gewisse Größe in dem Geschäft haben, gleichzeitig suchen sie aber auch nach denen, die erst die Chance haben, richtig groß zu werden. Das macht das Festival interessant. Vielleicht wird die Band, die man da gerade sieht, in zwei Jahren super erfolgreich.« 10.–12.09. in Baden-Baden, Festspielhaus, Kurhaus & Theater ca. 20.000 Zuschauer Live: Ella Henderson, Joris, Kodaline, Kwabs u. v. a. präsentiert von: �, ∞

Special Metal in einer alten Essigfabrik: Einar Solberg (Leprous) von einem Familientreffen.

Rheinische Frohnatur beats Elfenbeinturm, bemerken Get Well Soon treffend beim Fläschchen Saft.

EUROBLAST

NEW FALL FESTIVAL

»Euroblast ist eines dieser charmanten Nischenfestivals, die von Enthusiasten ins Leben gerufen werden, die das alles unbezahlt aus reiner Freude und Liebe zur Musik machen – eine seltene Haltung in dieser Zeit. Es ist eines der wenigen Festivals, die das ziemlich neue und spezielle Genre ›Djent‹ besetzen. Die Organisatoren versuchen, die attraktivsten und bekanntesten Bands dieser Szene zu gewinnen, geben aber auch kleinen Acts, die sonst nie so viele Zuhörer erreichen würden, die Chance groß rauszukommen. Ich bin sonst

nicht dafür, Musik zu kategorisieren, doch wenn ein Festival sich an eine spezielle Szene richtet, sind Jahr für Jahr die loyalsten Fans da, die immer gern wiederkommen. Viele der Menschen auf dem Euroblast kennen sich deshalb, das gilt für Bands als auch Besucher – jedes Mal ist es wie bei einem Familienwiedersehen. Auch Leprous gehört schon zu dieser Familie, auch wenn ich unsere Musik nicht als ›Djent‹ bezeichnen würde. Doch wir passen einfach gut in ein modernes, progressives Metal-Festival wie das Euroblast.« 01.–03.10. in Köln, Essigfabrik ca. 1.500 Zuschauer Live: Atmospheres, Between The Buried And Me, David Maxim Micic, Devil Sold His Soul, Disperse, Eden Circus, Haken, Heavy Metal Ninjas, Igorrr, Juggernaut, Klone, Lantlôs, LeProus, Modern Day Babylon, No Consequence, Obsydians, Persefone, Pryapisme, The Hirsch Effekt, The Intersphere u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 130

»Die Spielstätten des New Fall – die Tonhalle und der Robert-Schumann-Saal – sind für klassische Musik konzipiert und zählen zu den akustisch besten Räumlichkeiten hierzulande. Der Kommentar unseres Tontechnikers: ›Es ist eine Schande, hier verstärkt zu spielen!‹ Obwohl solche ›Hochkulturtempel‹ samt Samtbestuhlung immer etwas Respekt einflößen, war die Stimmung letztlich sehr ausgelassen. The Rheinische Frohnatur beats the Elfenbeinturm! Helau! Als Künstler, wie als Zuschauer freue ich mich immer über Konzerte in solch imposanter Atmosphäre. Es fallen hier übrigens folgende Unterschiede zum ›herkömmlichen‹ Club auf: ›Backstage‹ heißt ›Garderobe‹, es gibt Saftflasche im 0,2l-Format, wie man sie sonst nur von Vorstandssitzungen kennt, und an den Wänden finden sich auffallen wenige Edding-Zeichnungen erigierter Penisse. Im Idealfall eröffnen solche Festivals neue Horizonte: dem Stammpublikum des Etablissements musikalische und dem Stammpublikum des darbietenden Künstlers architektonische. Ist doch toll!« 29.10.–01.11. in Düsseldorf, Robert-Schumann-Saal & Tonhalle ca. 7.500 Zuschauer Live: Apparat, Bernhoft, Kitty, Daisy & Lewis, Malky, Two Gallants u. v. a. präsentiert von: ∞

FOTO: IRIS EDINGER

FESTIVALS URBAN

130

15.05.15 07:05


FOTO: IRIS EDINGER

FG_Magazin_2015.indb 131

15.05.15 07:05


FESTIVALS LARGE

132

»Große Festivals sind reines Geschäft«

DIE BEATSTEAKS ÜBER IHRE 20JÄHRIGE GESCHICHTE ALS LIVE-BAND Der Artistensohn Arnim Teutoburg-Weiß ist seit 20 Jahren Teil des Festivalzirkus und seine Beatsteaks eine der wenigen heimischen Rockbands in der Hauptbühnen-Headliner-Liga. Daniel Koch blickt mit Teutoburg-Weiß auf die Frühphase der Band, die traurige Wahrheit, dass große Festivals mit Hippietum heute wenig gemein haben – und er verrät, warum sie trotzdem eine tolle Sache sind. Foto: Michael Grein

FG_Magazin_2015.indb 132

In diesem Jahr steht das 20. Bandjubiläum an. Da wird man ja geradezu berufsbedingt melancholisch. Also: Wann war das erste Mal, dass du dachtest: »Fühlt sich gut an mit den Beatsteaks. Das kann so weitergehen ...« Ich denke das immer wieder mal. Aber zum ersten Mal passierte es tatsächlich bei unserem allerersten Konzert. Wir spielten auf einem Abiball. Nach der Show war mir sofort klar, dass ich wieder auf die Bühne will. Bernd (Kurtzke, Gitarrist) und Peter (Baumann, Gitarrist) ging es zum Glück ähnlich. Die standen draußen, rauchten und sagten die ganze Zeit: »Boah, war das krass!« Wir hatten damals noch nicht einen Song aufgenommen und trotzdem war der Abend wegweisend. Ich war so nervös, dass ich immer wieder ins Mikro gerufen habe: »Is this a party, or what?“ Das hat sich bis heute gehalten. Immer wenn ich mal traurig ausschaue oder zu verkopft wirke, brüllt Peter mir ins Gesicht: »Is this a party or what?!« Das Publikum ist inzwischen natürlich größer als beim Abiball. War das eine langsame Entwicklung oder gab es einen Abend, an dem euch mit einem Schlag klar wurde, dass da jetzt immer ein paar Tausend Leute stehen werden? An einem Abend kann man das nicht festmachen. Aber der Sommer 2004 ist uns allen in besonderer Erinnerung. Wir hatten im Frühjahr »Smack Smash« veröffentlicht und ein paar Dutzend Konzerte und Festivals gebucht. Im Laufe des Sommers spielten wir jede Woche ein wenig später, bis wir dann beim Highfield als vorletzte Band zum Sonnenuntergang auf die Bühne durften. Bei diesem Anblick wurde der Erfolg plötzlich greifbar. Da siehst du diese riesige Menschenmenge und beim ersten Song bricht der Wahnsinn los. Irre! Ich bin froh, dass es uns da schon eine Weile gab und wir nicht mehr 21 waren. Wäre uns das früher passiert, weiß ich nicht, ob wir hier heute sitzen würden. So konnten wir den Erfolg besser einordnen und viel mehr genießen. Ihr habt in zwanzig Jahren vermutlich schon einige Äcker, Wälder, Lichtungen Flugplätze und Rennbahnen bespielt. Was war denn so das schrägste Festival in eurer Karriere? Das Haltestelle Woodstock Festival in Polen. Da wussten wir so gar nicht, was uns erwartet. Als wir ankamen, erfuhren wir, dass es das größte Open Air Europas ist. Man zahlt keinen Eintritt, h t überall freien Zugang. An einem sonnigen Abend stehen dann da so ungefähr 300.000 Leute. Wir waren die vorletzte Band und keine

15.05.15 07:05


133 Sau kannte uns. Vor uns spielte so’n Punker, der nach jedem Song »Nazi punks fuck off!« skandierte – und uns am Ende als deutsche Band ankündigte. Wir betraten also zu »Buh!«-Rufen die Bühne. Aber wir haben das ganz gut gedreht. Zum Schluss spielten wir »So Lonely« von The Police und haben uns kurz so gefühlt, wie sich Police damals gefühlt haben müssen. Oder Queen. Das war schon krass. Außerdem erinnere ich mich immer gerne ans Immergut, was ich nach wie vor für ein kleines, tolles Festival halte. Wir waren da immer die eine Rockband unter vielen Indies. Da spielten dann Tomte oder Tocotronic und dann kamen wir mit unserem Lärm. Aber das fanden die Leute trotzdem gut – und wir die Leute ebenso. Stimmt es eigentlich, dass du Festivals nur aus der Bandperspektive kennst? Ja. Und jedes Mal, wenn wir in unserem Bus auf ein Festival zufahren und den Campingplatz passieren, denke ich: »Was bin ich eigentlich für eine Lusche, dass ich das nie selbst gemacht habe?« Andererseits hat sich das eben nie ergeben. In Berlin musstest du nicht zwingend aufs Land fahren, um deine Lieblingsbands zu sehen. Was macht denn für dich persönlich den Reiz eines Festivals aus? Das Coole an Festivals ist eigentlich immer, dass man als Band am Ende entweder denkt: »Wir waren die Geilsten!«, oder aber man gesteht sich ein, dass andere einen an die Wand gespielt haben. Man sieht es eher sportlich – wie bei einem Turnier. Es spornt an und manchmal fühlt man sich eben auch bestätigt, dass man seinen Job gut macht – oder aber andere besser waren. Wir mussten zum Beispiel mal nach

FG_Magazin_2015.indb 133

Prodigy ran, da bist du chancenlos. Die mähen den Rasen so kurz, danach kann man keinen mehr beeindrucken. Ich mag auch die Begegnungen, die sich ergeben. Mein großes Idol Mike Patton von Faith No More habe ich mal auf dem Roskilde getroffen und einfach im Backstage angequatscht. Er ist DER Sänger für mich. Mit den Beastie Boys war es ähnlich – wir haben mal nach einem gemeinsamen Konzert in Locarno, in der Schweiz, Wein getrunken. Das sind tolle Momente, in denen man dann selbst zum Fanboy wird. Wie lebt es sich eigentlich mit dem Ruf, eine geile Liveband zu sein? Ist es der reine Segen, oder vielleicht auch ein wenig Fluch, weil man eben jedes Mal perfekt abliefern muss – und gerade du als Sänger und Showman einer großen Erwartungshaltung auf Seiten des Publikums entgegentrittst? Für uns ist es ein Segen. Wir sind sehr engagiert, was unsere Live-Shows angeht. Wir nehmen immer Anlauf und werfen uns voll rein. Du wirst uns nie klagen hören, dass wir auf die Bühne müssen. Live zu spielen war schon immer das Größte für uns. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass einige Songs ohne unsere Konzerte nie so berühmt geworden wären. Wir sind live einfach souveräner als im Studio. Damit kann ich aber gut leben. Ich höre zwar manchmal Alben anderer Bands und bin neidisch, wie fett die klingen – aber oft sehe ich diese Bands dann später auf der Bühne und denke: Ha, das können wir besser! Wir beschäftigen uns in diesem Magazin schwerpunktmäßig damit, ob Festivals noch Utopien in sich tragen, wie es bei den ersten Open Airs oftder Fall war, die

aus der Hippie- und Gegenkultur heraus entstanden. Wie denkst du darüber? Das sehe ich heute eher nicht. Die meisten großen Festivals sind reines Geschäft. Es gibt aber auch Festivals, die das alles etwas cooler machen. Das sind dann die mit den kleineren Gagen, die man eben wegen der Atmosphäre spielt. Am Ende ist es aber so: Wenn die Sonne scheint, die Band sich auf der Bühne Mühe gibt und die Leute Bock haben, dann passiert was einzigartiges, was eben nur auf Festivals entsteht. Interview: Daniel Koch

Arnim hat zum 20-jährigen Bandjubiläum ein Original Levi’s® Trucker Jacket in einer limitierten Aufla e von 20 Stück gestaltet. Du möchtest eine haben? Schick uns deinen tollsten Beatsteaks-Lieblingsmoment an verlosung@festivalguide.de. Die besten drei Styles werden von uns mit je einer Jacke prämiert. Foto: Timmy Hargesheimer

15.05.15 07:05


134

FRISCH & UNBEKANNT Bedeutet ›neu‹ auch ›gut‹? Mit Perspektive? Ihr werdet über die Zukunft der NewcomerFestivals entscheiden. Unser Highlight Lollapalooza hat seine Feuertaufe allerdings längst bestanden.

LOLLAPALOOZA BERLIN

FOTO: ANATOL GOTTFRIED

Der Begriff ›legendär‹ wird leichtfertig verwendet. Hier ist er angebracht. Ursprünglich von Perry Farrell als Jane’s Addiction-Abschiedstour ins Leben gerufen, ist das Lollapalooza zu einem Festival geworden, dass verschiedenste Musikrichtungen mit Streetart, gutem Essen und außergewöhnlichen Events verbindet. Längst ist es über die Grenzen der USA hinaus geschwappt und erlebt in Berlin seine Geburt auf europäischem Boden. Genauer gesagt auf dem Tempelhofer Feld, dem alten Flughafen inmitten von Berlin. Carrie Brownstein (Sleater-Kinney) über eine außergewöhnliche Mischung aus Musik und Kultur. »Das Lollapalooza ist eines der ersten alternativen Musikfestivals in den USA. Es hat definit v einen Trend losgetreten: Es bringt ganz unterschiedliche kulturelle Felder wie Zirkus, politischen Aktivismus, Musik, gutes Essen und das Aufeinandertreffen vieler Menschen zusammen. So ist es nicht verwunderlich, dass hinter dem Lollapalooza viel Arbeit und viel Herz stecken. Als ich noch zur Highschool ging, war ich regelmäßig dort. Ich habe Acts wie Jane’s Addiction und Pearl Jam gesehen. Als ich mit Sleater-Kinney dann selbst dort spielte, wirkte das surreal. So viele Menschen im Publikum, und früher habe ich selbst dort gestanden.«

FG_Magazin_2015.indb 134

12.–13.09. in Berlin, Flughafen Tempelhof Live: Bastille, Beatsteaks, Belle & Sebastian, Brand New, Deichkind, Dog Blood, Fatboy Slim, FFS (Franz Ferdinand & Sparks), Hot Chip, Macklemore & Ryan Lewis, Mighty Oaks, MS MR, Muse, My Morning Jacket, Run The Jewels, Sam Smith, Seeed, Stereophonics, Tame Impala, The Libertines u. v. a. präsentiert von: �, ∞

15.05.15 07:05


PAROOKAVILLE Neben dem Flughafen Weeze wird eine neue Stadt zum Leben erweckt. Als Vorbild fungiert das längst legendäre belgische Tomorrowland. Der Gründervater und Bürgermeister Bill Parooka lädt damit nicht nur zu einem der neuesten, größten Electronic-Dance-Festivals Deutschlands ein, er hat auch noch zehn Gesetze erlassen, die neben der Musik auf dem Plan stehen. Unter anderem zählen dazu: Wahnsinn, Liebe und Glückseligkeit. Wie es sich für eine richtige Stadt gehört, ist Parookaville mit allem ausgestattet, was eine solche braucht: Das Ticket gilt als Ausweis, es gibt ein Einwohnermeldeamt, ein Post-Office, von dem aus Postkarten an die Liebsten verschickt werden können, ein Tattoo-Studio, eine Kirche, in der geheiratet werden kann, eine Kirmes und ein eigener Radio-Sender, auf dem die Highlights der DJ-Sets laufen. Lauschangriffe auf die komplette Electro-Szene sind beim Parookaville außerdem vor den fünf Bühnen oder in den Chillout-Areas gewünscht. 17.–19.07. in Weeze, Airport Live: Alesso, Andhim, Armin Van Buuren, Bakermat, Borgeous, Danny Avila, Dimitri Vegas & Like, Don Diablo, Fedde Le Grand, Felix Jaehn, Format:B, MAKJ, Martin Solveig, Moguai, Oliver Heldens, Oliver Koletzki, Ostblockschlampen, Robin Schulz, Steve Aoki, Super Flu, Tube & Berger, Tujamo u. v. a. präsentiert von: ∞

A SUMMER’S TALE Guter Wein und Handstandworkshops Wenn das Essensangebot bei einem Festival mit ebenso viel Aufwand angekündigt wird wie die Bands, und vorab erst mal eine Weinprobe gemacht wird, um den perfekten Festivalwein zu finden, wird schnell klar, dass das hier was besonderes sein muss. Das A Summer’s Tale möchte mehr sein als ›nur‹ Musikfestival: Workshops, Ausflüge und Lesungen runden das Programm ab. Wer immer schon mal Handstand lernen wollte, den Herabschauenden Hund yogamäßig perfektionieren oder alles über Espadrilles erfahren wollte, ist beim A Summer’s Tale genau richtig. Außerdem gibt es die Möglichkeit, eine Tour mit dem Kanu zu machen, auf Wanderschaft zu gehen, den Festivalwein zu probieren und vieles mehr. Noch dazu hat sich das A Summer’s Tale einen hübschen Veranstaltungsort ausgesucht. Festivals feiern wo andere Leute Urlaub machen in der Lüneburger Heide. Weil ein Festival ja nicht immer nur Stress, Kater, Flunkyball und Krach bedeuten muss und trotzdem oder gerade deshalb sehr schön sein kann. Fast schon utopisch. 05.–08.08. in Luhmühlen, Westergellerser Heide Live: Augustines, Belle & Sebastian, Calexico, Gavin James, Get Well Soon, Heinz Strunk, Hudson Taylor, Jochen Distelmeyer, Mighty Oaks, Mister & Mississippi, Nneka, Oliver Uschmann, Ryan Sheridan, Songhoy Blues, Sophie Hunger, Waxahatchee, William Fitzsimmons, Yann Tiersen u. v. a. präsentiert von: �, ∞

FG_Magazin_2015.indb 135

15.05.15 07:05


136

STUTTGART FESTIVAL

CASTIVALS HipHop und Verwandtes mit Familienanschluss. Im vergangenen Jahr war Casper Headliner bei zahlreichen Open Airs und zierte folgerichtig unser FestivalguideCover. In diesem Jahr setzt er musikalisch noch einen drauf und veranstaltet einfach selbst Festivals: Die Castivals. Headliner ist er da selbstverständlich auch. Die Bands und Künstler, die Casper begleiten, können sich aber auch sehen lassen. Nicht alle kommen aus dem HipHop, aber alle sind irgendwie mit Casper verbandelt und befreundet. AnnenMayKantereit sind dabei, Bosse, Thees Uhlmann, aber auch Moneyboy, Kraftklub und Haftbefehl. Casper will die tolle Tour zu seinem letzten erfolgreichen Album ›Hinterland‹ gewissermaßen im familiären Kreise ausklingen lassen. Zwischen Juni und August machen die Castivals Halt in sechs deutschen Städten, das Line-up ist nicht immer gleich, jeweils zwei Künstler oder Bands sind neben Casper dabei. Zum musikalischen Programm soll es auch ein abwechslungsreiches Drumherum geben. Wie das genau aussieht, hat Casper bisher nicht verraten.

HipHop Open, SEMF und Jazz Open: Braucht Stuttgart noch mehr? Ja! Denn auch die Stuttgarter Fans von Indie, Alternative, Folk und Elektropop sollen auf ihre Kosten kommen. Im Juli ist es zum ersten Mal so weit, das Stuttgart Festival öffn t seine Pforten. Stattfinde wird das Ganze auf dem Außengelände der Messe Stuttgart. Zur Musik von Kakkmaddafakka und Crystal Fighters gehören hier Kunst und Kultur hinzu. Auf dem ›Art Market‹ stellen sich Designer, Kreative und Kunstschaffende aus ganz verschiedenen Bereichen vor. Literatur und Fotografie sind vertreten, außerdem Comics, Schmuck, Mode und mehr. DIY wird beim Stuttgart Festival groß geschrieben. Wer nach all der Kultur hungrig wird, sollte im Schwabenland sein Glück finden. Food Trucks bieten alles, was das hungrige Herz begehrt, und auch Vegetarierinnen und Veganer werden hier glücklich. Nach dem Festival geht’s in zehn angesagten Stuttgarter Klubs weiter. Dazu gehören unter Freund & Kupferstecher, Kowalski und Zwölfzehn. 24.–25.07. in Stuttgart, Messe-Open-Air-Gelände Live: Abby, Blomqvist, Bonaparte, Charity Children, Claire, Crystal Fighters, David Lemaitre, Dillon, Ezra Furman & The Boyfriends, Jackson Dyer, James Vincent McMorrow, Kakkmaddafakka, Maribou State, Mount Kimbie, Natas Loves You, Ólafur Arnalds, Razz, Reptile Youth, Roosevelt, SBTRKT, Slow Magic, Talisco, The/Das, Zoot Woman u. v. a. präsentiert von: �, ∞

KALTERN POP Was ist denn hier los? Eine Winteredition vom Haldern Pop, oder was? Nein, die Haldern Pop-Veranstalter ziehen ein ganz neues Festival auf. Abseits der Festivalsaison, abseits der Festivalheimat am Niederrhein. Dabei weist der Ort Kaltern mehr Ähnlichkeiten mit Haldern als nur den gleichklingenden Namen auf: Nur einige tausend Einwohner, Kühe auf der Wiese und Liebe zu gutem Wein. An der Südtiroler Weinstraße gelegen, klimatisch somit mindestens auf Norditalien-Höhe, wurde hier eine passende Partnerstadt gefunden. Mit dem Haldern Pop Festival beweisen die Veranstalter ja bereits seit über 30 Jahren, dass sie ein feines Gespür für neue und vielversprechende Bands haben. Mit dem Kaltern Pop soll diese Expertise noch ausgebaut werden, das Ziel ist, den popkulturellen Zeitgeist zu prägen. Deshalb gehört zum Festival eine Konferenz, auf der im Premierenjahr das Thema ›Musik und Identität‹ diskutiert werden wird. Das Kaltern Pop verspricht so, ein würdevoller Schlusspunkt für die Festivalsaison zu werden. 15.–17.10. in I-Kaltern am See Live: All The Luck In The World, Loney Dear, The Slow Show u. v. a. präsentiert von: �, ∞

05.06.–22.08. in Hannover (05.06.), Berlin (13.06.), Dresden (04.07.), Ludwigsburg (31.07.), Hamburg (21.08.), Dortmund (22.08.) Live: Casper, K.I.Z., Prinz Porno, Bosse, Wanda, Zugezogen Maskulin, Haftbefehl, AnnenMayKantereit u. v. a. präsentiert von: �, ∞

FG_Magazin_2015.indb 136

15.05.15 07:05


137

ROCK IM SEKTOR ALÍNÆ LUMR Vielleicht weiß Oma, wie man diesen Festivalnamen ausspricht. Die Oma, die zu Beginn der Festivalankündigung die ersten Bandnamen vorgelesen hat und unsere Herzen damit im Sturm eroberte. Vor allem Indie- und Elektrobands sind hier geladen, um das Städtchen Storkow und seine Burggemäuer auf den Kopf zu stellen. Das Festival find t im Innenhof der Burg statt, dort, wo sonst Brandenburger Hochzeitspaare Luftballons fliegen lassen oder Ritterspiele an alte Zeiten erinnern. Romantisch also, und familiär. Allein schon wegen Oma. Und dem Burggespenst. 21.–23.08. in Storkow, Burg Storkow Live: Ásgeir, Chinawoman, Helmut, Hundreds, Lùisa, Mermonte, Miss Kenichi, Owen Pallett, Peter Broderick, SDNMT, Sea+Air, The/Das, Zelf u. v. a. präsentiert von: �, ∞

PURE & CRAFTED Freiheit, glänzendes Chrom und Gitarren vom Feinsten. Das Pure & Crafted Festival widmet sich unter dem Motto New Heritage Lifestyle der Liebe zur urbanen Motorradkultur und zu handgefertigten Produkten. Insbesondere soll es um die Custom-Bike-Szene gehen, also Motorrad-Enthusiasten, die so lange an ihren Maschinen rumschrauben, bis diese etwas ganz eigenes sind. Die Besucher können in Aussteller-Werkstätten das Umbauen von Motorrädern anschauen, das Motodrom, eine MotorradSteilwand bewundern oder sich beim Barbier mit hochwertigem Bartöl die Gesichtsbehaarung pfl gen lassen. Zur Ausrichtung des Festivals gehört ebenso hochwertiges Essen: Pulled Pork, richtiges BBQ, safti e Burger und gute Drinks statt Billigfusel. Trotzdem muss man sich das Pure & Crafted nicht als reines Biker-Treffen vorstellen. Die Musik steht in jedem Falle im Vordergrund, auf zwei Bühnen gibt es handgemachte Gitarrenmusik. Die Schweden Refused nach letztjähriger Reunion und ihrem aktuellen Platten-Comeback sind nur ein Name unter vielen.

Düsseldorf kennt nur die Kö und Karneval? Denkste. Es gibt ein neues Festival für die Stadt am Rhein: Das Rock im Sektor richtet sich – der Name lässt’s vermuten – an Rockfans in NRW. Das Festival find t Anfang September zum ersten Mal in der Düsseldorfer Esprit Arena statt Einen Tag lang sollen hier Rockfans voll auf ihre Kosten kommen – im Gegensatz zu ihren fußballverliebten Kollegen, denen die Fortuna dieses Jahr nur Magerkost servierte. Das Line-up liest sich fetter als die Aufstellung der ArenaKicker. Headliner sind Linkin Park. Auch lokale Acts sind geladen – wobei lokal hier keineswegs ›Newcomer‹ bedeutet, denn die Düsseldorfer Broilers haben schon einige Jahre Erfahrung auf dem Buckel. Die Veranstalter haben Erfahrung mit großen Rockevents, hinter ›Rock im Sektor‹ steht die Marek Lieberberg Konzertagentur, die sonst für Festivals wie Rock am Ring, Rock im Park und Rock’n’Heim verantwortlich ist. 05.09. in Düsseldorf, Esprit-Arena Live: Broilers, Kraftklub, Linkin Park u. v. a.

28.–29.08. in Gräfenhainichen, Ferropolis Live: Abay, Allah-Las, AnnenMayKantereit, Birth Of Joy, Blood Red Shoes, BRNS, Friska Viljor, Kitty, Daisy & Lewis, Mighty Oaks, Refused, Suns Of Thyme, Syd Arthur, Talisco, The Hives u. v. a. präsentiert von: ∞

FG_Magazin_2015.indb 137

15.05.15 07:05


138

SONNIG & LIVE Alles an einem Wochenende muss nicht sein. Schön entspannt die Lieblingsbands über den ganzen Sommer verteilt, geht auch. Fette Acts und frische Luft: so halten es die folgenden Veranstaltungen.

CITADEL MUSIC FESTIVAL

FOTO: JENS OELLERMANN

Friedliche Belagerung Das Citadel Music Festival gehört zu den beliebtesten Open-Air-Veranstaltungen Berlins. Vor der Kulisse der rund 400 Jahre alten Zitadelle treten seit nunmehr zehn Jahren Künstler aus den Weiten des Rock- und PopUniversums auf, darunter Billy Idol, Bob Dylan und Chuck Berry. Von ausverkauften Punk-Rock-Konzerten über lateinamerikanische Abende, bis hin zum Nachtflohma kt – die Zitadelle war stets mehr als nur eine historische Burg an der Havel. 1813 noch von napoleonischen Truppen besetzt, wird die Festung zum zehnjährigen Bestehen des Citadel Music Festivals aufs Neue von abertausenden Musikfans belagert. Dieses Jahr startet die Festivalsaison Anfang Juni mit Limp Bizkit, dicht gefolgt von Faith No More, Rock-Institution Slash sowie Soul-Sänger Gregory Porter. Den vorläufi en Höhepunkt erreicht das Festival im August mit dem Auftritt des isländischen Kanarienvogels Björk. Citadel Music Festival 02.06.–29.08. in Berlin, Zitadelle Spandau Live: Alligatoah, Björk, BRKN, Eko Fresh, Faith No More, Fm Laeti, Gregory Porter & The Metropole Orchestra, Joshi Mizu, Karate Andi, Limp Bizkit, Lindsey Stirling, Manu Chao, Revolverheld, Slash Feat. Myles Kennedy & The Conspirators, SSIO, Tom Jones, Trailerpark, ZAZ, ZZ Top u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 138

KUNST! RASEN

SPARKASSENPARK SOMMER

Traumhafte Kulisse Es könnte so idyllisch sein am nördlichen Ende der Bonner Rheinaue. Aber dann kommen die Veranstalter vom Kunst!Rasen dazwischen und lassen hier einen Monat lang im Sommer internationale Acts wie Alice Cooper oder Status Quo spielen. Schwupps, da ist es vorbei mit der Ruhe - gut so! Der Kunst!Rasen bereichert damit seit einigen Jahren die Bonner Konzertkultur. Die Bands bekommen hier zwischen Bötchensee und Linden eine wunderschöne Kulisse für ihre Konzerte. Aber auch ohne Konzert lohnt sich ein Besuch mitten im Grünen. Unmittelbar daneben liegt nämlich der Kunst!Garten, ein dazugehöriger Biergarten und lockt mit gemütlichen Lounge-Möbeln, amerikanischen Spezialitäten und leckeren Cocktails. Von Mittwoch bis Sonntag gibt es im Kunst!Garten Konzerte kleinerer musikalischer Acts. Fans von Soul, Funk, Pop und Jazz kommen hier besonders auf ihre Kosten. Der Eintritt im Kunst!Garten ist übrigens frei.

Der millionste Besucher Mönchengladbach hat viel mehr zu bieten als nur die Borussia. Mit dem SparkassenPark, den die meisten vermutlich noch als Warsteiner Hockeypark in Erinnerung haben, lockt die Stadt in Nordrhein-Westfalen während des Sommers zahllose Konzertgänger ins Stadion. Auf sattem Kunstrasen, umgeben von den farbenfrohen Tribünen, bietet der SparkassenPark bundesweit das größte Open-Air-Programm an. Auch wenn der Name der Venue sich geändert hat, das Ziel ist das gleiche: Fette Acts aller Genres in die Stadt zu holen! Und das kriegen die Veranstalter Jahr für Jahr verdammt gut auf die Reihe. In diesem Sommer steht auch die erste Open-Air-Party im Stadion auf dem Programm. Nicht irgendeine, ganz ambitioniert soll es die größte in Deutschland werden. N eben dem neuen N amen gibt es gleich noch einen Grund zu feiern. In diesem Konzert-Sommer wird der millionste Besucher im SparkassenPark Mönchengladbach erwartet. Darauf gibt's dann wahrscheinlich erst mal ein kühles Bier – oder ein neues Sparkonto.

08.06.–09.07. in Bonn, Charles-de-Gaulle-Straße Live: Alice Cooper, Angus & Julia Stone, Dream Theater, Hubert Von Goisern, Joan Baez, Max Herre & Kahedi Radio Orchestra, Passenger, Rea Garvey, Revolverheld, Status Quo, Stu Larsen, ZAZ u. v. a. präsentiert von:

12.06.–16.09. in Mönchengladbach, Sparkassenpark Live: Andrea Berg, David Garrett, David Guetta, Deichkind, Die Fantastischen Vier, Jan Delay & Disko No.1, Santiano, Silbermond, Sting, Xavier Naidoo u. v. a. präsentiert von:

15.05.15 07:05


139

LORELEY FREILICHTBÜHNE

ZELTIVAL KARLSRUHE

Familie inklusive »Die Luft ist kühl und es dunkelt/ Und ruhig fl eßt der Rhein/Der Gipfel des Berges funkelt/Im Abendsonnenschein.« Was Heinrich Heine vor 200 Jahren in seinem Lied von der Loreley treffend beschrieben hat, ist heute als Freilichtbühne Veranstaltungsort für Konzerte und Festivals. So bespielten den Felsen im weltkulturerbigen Rheintal unter anderem schon Genesis, Herbert Grönemeyer und U2. Auch in diesem Sommer wird es dort wieder Events geben. Dazu gehört ein familiäres, eintägiges Festival: das Picknick Open. Auf der Loreley werden aus diesem Anlass Pop-Größen wie Andreas Bourani, Christina Stürmer und Mark Forster aufschlagen. Ausklingen soll der siebenstündige Festivaltag mit einem großen Feuerwerk über dem Rhein. Zusätzlich zum Musikaufgebot wird es einen Picknickplatz geben, auf dem Mitgebrachtes oder vor Ort erworbenes vor traumhafter Kulisse verspeist und genossen werden kann. Ein umfangreiches Freizeit- und Betreuungsangebot für die Kleinen ist inklusive. Klingt alles sehr gemütlich.

Schickes Ambiente Nach mehr als 20 Jahren wissen die Macher des Zeltivals bestens, wie sie ihr Publikum verwöhnen können. Das Kulturzentrum Tollhaus, das das Sommerfestival im ehemaligen Schlachthof ausrichtet, legt deshalb nicht nur Wert auf exzellente Bands aus allen möglichen Genre-Ecken, sondern auch auf ein schickes Ambiente, das mit viel Liebe gestaltet wird. Das Außengelände lädt zum entspannten Abhängen mit Freunden im Liegestuhl oder mit nackten Füßen im Sand ein, während aus dem Zelt Musik hinaus wabert und LED-Kugeln für stimmungsvolles Licht sorgen. Folgt man den Tönen, find t man im Inneren dann diese schnuckelige Bühne, bei der man auch mal ganz nah ran darf. So nah, dass einem der Schweiß der Künstler fast ins Gesicht spritzt. Tocotronic zum Anfassen? Das ist in Karlsruhe in diesem Sommer möglich. Und wem es dann doch mal zu laut, zu schrill oder zu voll wird, der kann ja auf einer der Strandliegen die Seele baumeln lassen und fruchtige Cocktails schlürfen.

25.07. in St. Goarshausen, Freilichtbühne Loreley Live: Andreas Bourani, Christina Stürmer, Mark Forster, Judith van Hel u. v. a.

FG_Magazin_2015.indb 139

10.07.–09.08. in Karlsruhe, Tollhaus ca. 21.000 Zuschauer Live: Götz Alsmann, Hubert Von Goisern, Patti Smith, Tina Dico, Willi Astor, Wolfgang & Wolfgang (Ambros & Niedecken) u. v. a.

KULTURSOMMER HAMBURG Urbane Atmosphäre Das Festival am Luruper Bogen des Trabrennbahngeländes im Hamburger Stadtteil Bahrenfeld verfügt über die größte Freiluftbühne der Hansestadt und bietet Festivalatmosphäre mitten in der Stadt. Im letzten Jahr lockte sie insgesamt 70.000 Besucher in die Nordmetropole. Seit der Gründung des Festivals 2010 begeistert es mit einem vielfältigen Angebot. So ist das Punkrock Festival »Hamburg Crash Fest« mit hochkarätigen Bookings mit von der Partie. Kultiviert geht es bei »Best Of Poetry Slam« zu, dem vielleicht größten Slam der Welt auf riesiger Bühne, bei dem sich rennomierte Freunde der schnellen Dichtkunst versammeln. Abwechslungsreich ist nicht nur das Programm, sondern auch das kulinarische Angebot und die Atmosphäre der Trabrennbahn, die auf 20.000 Quadratmetern Platz für 15.000 Gäste bietet. Der Kultursommer lockt seine Besucher mit Konzerten an acht verschiedenen Konzerttagen, bei hoffentlich nicht so Hamburgischem Wetter. 19.–30.08. in Hamburg, Trabrennbahn Bahrenfeld Live: Casper, Cro, Die Fantastischen Vier, Revolverheld, Scooter, Sunrise Avenue u. v. a. präsentiert von: ∞

15.05.15 07:05


140

DAS ALLES & UND NOCH VIEL MEHR Die Festivals, die wir bis hierhin auf unseren Seiten präsentiert haben, stellen natürlich nur einen kleinen, wenn auch wichtigen Querschnitt er europäischen Festivallandschaft dar. Lasst euch gesagt sein: Es gibt noch viele Open Airs mehr! Den kompletten Überblick erhaltet ihr durch unsere Datenbank auf www.festivalguide.de.

PUCH OPEN AIR

EMDEN GEHT POST

FOTO: MICHAEL GREIN

Das Emden geht Post Festival lebt eine kleine Utopie: Seit fünf Jahren bekommen junge Bands aus Emden die Chance, gemeinsam mit bereits bekannten Acts unterschiedlichster Genres auf der Bühne zu stehen. Auf einer großen Bühne wohlgemerkt, denn das Emden geht Post find t in der Nordseehalle statt. Es geht aber noch besser: Die Einnahmen des Festivals kommen karitativen Zwecken zu Gute. Diesmal geht ein Teil des Gewinns an Theartic Emden e.V., einem Theaterverein, der Menschen mit und ohne Behinderung zusammen bringt.

Einmal im Jahr machen die Schweine auf der Wiese von Bio-Bauer Lueg Platz für das Puch Festival und das schon seit 1989! Aus sicherer Entfernung kommt dann sicherlich der ein oder andere Indie-Gitarrenakkord rüber geweht zum Schweinestall, wo die Tiere dann sicheren Unterschlupf fi den – wenn das nicht artgerecht ist, wissen wir auch nicht. Das Publikum darf natürlich näher ran an die liebevoll ausgesuchten Bands, die sich jährlich auf die Landpartie nördlich von München wagen. 18.07. in Jetzendorf, Lueg ca. 1.500 Zuschauer Live: Aloa Input, Animal Crakers, Die Goldenen Zitronen, Pollyester, Schlachthofbronx, Trümmer u. v. a. präsentiert von: ∞ �

24.10. in Emden, Nordseehalle ca. 1.000 Zuschauer Live: Alex & Marie, Anna, Blaenavon, Draw The Parade, Elegy Remains, Finka, Fuck Art, Let's Dance!, Gold Roger & Johnny Rakete, KMPFSPRT, Leuchtfeuer, LOT, Naked SuperHero, Poems For Jamiro, Punx 'n Poets, Razz, Samy Deluxe u. v. a. präsentiert von:

FG_Magazin_2015.indb 140

∞´

15.05.15 07:05


ude Zeltival vorfre

25.06. ALPHA BLONDY 04.07. Y’AKOTO

10.07. NNEKA 13.07. UKULELE ORCHESTRA OF GREAT BRITAIN 15.07. SCOTT MATTHEW 16.07. GÖTZ ALSMANN 17.07. MONSIEUR PERINÉ 19.07. EMEL MATHLOUTHI 20.07. SHANTEL & BUCOVINA CLUB ORKESTAR 21.07. PATTI SMITH AND HER BAND perform Horses 22.07. HUBERT VON GOISERN 27.07. GEORGE THOROGOOD & THE DESTROYERS opening act: JJ GREY & MOFRO 29.07. SWR BIG BAND mit B. KOHLHEPP, GUNZI HEIL & SANDIE WOLLASCH 30.07. WILLY ASTOR 01.08. TOCOTRONIC 02.08. SOPHIE HUNGER 04.08. TINA DICO 09.08. GREGOR MEYLE 10.08. CALEXICO 11.+12.08. CIRQUE INEXTREMISTE u.v.a.

www. zeltival.de

Small Festiva l - Big A dvent ure

Calexico

17.06.15 Heidelberg 19.08.15 Nürnberg 19.11.15 Berlin

Clueso

Irie Révoltés Skip & Die

Philipp Dittberner Reptile Youth

The War On Drugs 29.06.15 Köln

Intergalactic Lovers

K.rings | Klangkuenstler Mc Rene & Carl Crinx Jesper Munk | The Majority SayS Láupaire | Tora | LEMUR Rainer von vielen | Eau Rouge

01.06. 04.06. 09.06. 18.06. 20.06. 24.06. 25.06. U.V.M.

JOY WELLBOY BED RUGS JARABE DE PALO ST. PAUL & THE BROKEN BONES RAMY ESSAM & ARABIAN KNIGHTZ LAGWAGON & STRUNG OUT MOTORPSYCHO IM JULI & AUGUST

INFOS & TICKETS: ZAKK.DE

ÄL Jawala | Thomas Hammann | AADEN

Kim Churchill

GROB | FOXOS | KONVOY | Dominic Donner | UVM

11.09.15 - 28.09.15 Stuttgart / München Dresden / Münster Hannover / Frankfurt Nürnberg / Berlin Köln / Heidelberg

31. Juli-

02.Aug. Marbachstausee

Odenwald Buy & Win Tickets: www.sound-of-the-forest.de/intro

Oddisee

jenseitsvonmillionen.de

SOMMERFESTIVAL DES TOLLHAUS KARLSRUHE

10. INTERNATIONALER MUSIKSOMMER

141

TEESY PHILIPP DITTBERNER MALKY DAGOBERT JOY WELLBOY VIERKANTTRETLAGER CHARITY CHILDREN MILLIARDEN

21.09.15 Köln 26.09.15 Heidelberg 29.09.15 Berlin 02.10.15 Erfurt 03.10.15 Stuttgart 04.10.15 München

The Tallest Man On Earth 12.10.15 Köln 13.10.15 Berlin

Editors

02.11.15 Köln 08.11.15 Hamburg 09.11.15 Berlin 10.11.15 Offenbach 12.11.15 München

SA, 8. AUGUST WASCHHAUS POTSDAM

Built To Spill

OPEN AIR & INDOOR WWW.WASCHHAUS.DE

FG_Magazin_2015.indb 141

Ein Festival jenseits von Millionen auf der Burg Friedland in der Niederlausitz.

11.11.15 Heidelberg 13.11.15 Köln 15.11.15 Berlin 16.11.15 München

Tickets & Infos: www.schoneberg.de

15.05.15 07:05


142

MARCUS WIEBUSCH (Kettcar) (DE)

BENJAMIN BOOKER (US) WANDA (AT) JACCO GARDNER (NL) TRÜMMER (DE) DRENGE (UK) DMA‘S (AU) SKIP & DIE (NL/ZA) THUMPERS (UK)

FUTUREFOX (DE) ERPFENBRASS (DE) DEEJOT ROTERFREIBEUTER (DE)

Dornstadt /Ulm

st &

um

20.-22. August

son

obstwiesenfestival.de facebook.com/obstwiesenfestival

dr a

u.v.m

us se n

EXCLUSIVE (DE) ASTROID BOYS (UK) KOMMANDO ELEFANT (AT) YOUNG CHINESE DOGS (DE) GODS (AT) WE DESTROY DISCO (DE)

OPEN AIR 2015 REVOLVERHELD 18.06.2015 MAX HERRE & KAHEDI RADIO ORCHESTRA 19.06.2015 REA GARVEY & MARK FORSTER 21.06.2015 ANGUS & JULIA STONE 24.06.2015 ALICE COOPER/STATUS QUO 25.06.2015 KLASSIK!PICKNICK 02.07.2015 PASSENGER 03.07.2015 ZAZ 05.07.2015 HUBERT VON GROISERN 06.07.2015 JOAN BAEZ 08.07.2015 DREAM THEATER 09.07.2015 Horses 1975 – 2015

Berthold Seliger präsentiert:

Patti Smith and her band perform Horses 23.06. KöLN TANZBRUNNEN Ticket-Hotline: 01806 – 999 0000 Mo-Fr 8-22 Uhr/Sa, So & feiertags 9-20 Uhr (0,20 €/Anruf aus dt. Festnetz/max. 0,60 €/Anruf aus dt. Mobilfunknetz)

Ar i s ta Rec or ds

INFOS: NOISENOW.DE · KUNSTRASEN-BONN.DE

22.06. 23.06. 12.07. 13.07. 16.07. 07.08. 08.08. 11.08.

FG_Magazin_2015.indb 142

Frankfurt a.M., Alte Oper Köln, Tanzbrunnen Lörrach, Stimmen Festival München, Tollwood Festival Singen, Hohentwiel Festival Luhmühlen, A Summer‘s Tale Festival Dresden, Junge Garde Berlin, Tempodrom

15.05.15 07:06


143 roots folk weltmusik

2—5 juli 2015 mariza POR :: caravan palace FRA :: patrice D 9bach WAL :: les ambassadeurs MLI rhiannon giddens USA :: funny van dannen D sly & robbie + nils pet ter molvær JAM/NOR noura mint seymali MTN :: pippo pollina ITA orchestre tout puissant marcel duchamp SUI gerhard polt & well-brüder D :: coetus ESP gabby young & other animals GBR u.v.a. schwerpunktland norwegen ¦ magic cister ruth 2015 ¦ tanz ¦ strassenmusik ¦ kinderfest workshops ¦ tff-deko-auktion festivalticket 72 ¤ / 36 ¤ für kids von 7–16 incl. freie fahrt mit bussen & shuttle tickets: www.tff-rudolstadt.de

19 91 -2 01 5

ru do ls ta dt fe st iv al s

05.–23.08.2015 K ampnagel Hamburg

bianca casady & THe c.i.a. Omar sOuleyman nils Fr aHm sOcalled inga cOpeland sunn O))) emiK a esben and THe WiTcH caKes da Killa Ful & THe KniFe dOrian WOOd / lùisa HOlly HerndOn Jan pleWK a & leO scHmidTHals OrcHesTerK ar aOKe u.V.m. K ampnagel.de

ØYAFESTIVALEN, OSLO | 11.–15. AUGUST

Sommer 2015

Wednesday 12/8

CHIC feat. Nile RodgersUS MastodonUS The War On DrugsUS Belle & SebastianUK Sondre Lerche Anneli Drecker Enslaved Razika CaribouCA ShamirUS FoxygenUS At The GatesSE LåpsleyUK Songhoy BluesML Courtney BarnettAU Drippin Years & YearsUK The Switch Fay Wildhagen

Thursday 13/8

Florence + The MachineUK kets Few ticrsday Flying LotusUS RideUK on thu Father John MistyUS Bad ReligionUS Arthur Russell’s InstrumentalsUS Team Me Tyler, The CreatorUS Sunn O)))US Smerz Run The JewelsUS Thea Hjelmeland Lianne La HavasUK Silvana ImamSE DaphniCA Torgeir Waldemar Silja Sol Sauropod Spectral Haze

Fr-29-05-15

Arthur russell’s InstrumentAls

Friday14/8

BeckUS Alt-JUK Lars Vaular Jaga Jazzist Ida Jenshus Siri Nilsen Laura MarlingUK AmasonSE Future IslandsUS ILoveMakonnenUS Taake HookwormsUK AmenraBE André Bratten Oral Bee & Da Playboy Foundation Holly HerndonUS Anna of the North Restore To Past

Mo-01-06-15

steve Gunn Di-02-06-15

Saturday 15/8

Susanne Sundfør ThåströmSE Emilie Nicolas deLillos Satur

day

Fat White FamilyUK Sturgill SimpsonUS Sold out TorcheUS The Julie RuinUS Natalie PrassUS Trondheim Jazzorkester & Kristoffer Lo Bjørn Torske Bendik PharmakonUS IbeyiFR/CU Benjamin BookerUS Møster! Slutface Krakow JackmasterUK Broen Miss Tati Vince StaplesUS Beglomeg

tune-yArDs & OuGht Di-23-06-15

lO-FAnG

Mi-08-07-15

hAnnA leess

Sa-25-07-15

enDless summer

w/ PHiliPP DiTTberner

Di-22-09-15

ChAkuzA

Sa-26-09-15

hD herbst speCIAl

w/ ODDiSee & SunSeT SOnS

Mo-28-09-15

Tickets: Billettservice.no | oyafestivalen.com

kIm ChurChIll Karlstorbahnhof Heidelberg Telefon 0 62 21 . 97 89 11

FG_Magazin_2015.indb 143

15.05.15 07:06


DESIGN BIONIC-SYSTEMS.COM GEFÖRDERT VON

UNTERSTÜTZT VON

P RÄSENTIERT VON

Tickets für diese Festivals und weitere Veranstaltungen erhalten Sie bei D-ticket – Ihr Ticketpartner in Düsseldorf.

KITTY, DAISY & LEWIS ALLIGATOAH 29.10. - 01.11. 2015 DÜSSELDORF

APPARAT

BERNHOFT | TWO GALLANTS MALKY | CURTIS HARDING ….. AND MANY MORE

Eine Veranstaltung der SSC Group.

FG_Magazin_2015.indb 144

#NEWFALL

Tickets: new-fall-festival.de

15.05.15 07:06


145

BACKSTAGE

FOTO: IRIS EDINGER

Festivals sind ein Geschäft, aber sie können noch viel mehr. Wir erzählen die Geschichten hinter den Bühnen, die Gedanken und Visionen, wie Festivals die Dinge verändern können.

FG_Magazin_2015.indb 145

15.05.15 07:06


FOTOS: ANDY KASSIER, ROCK AM RING

BACKSTAGE

146

FG_Magazin_2015.indb 146

15.05.15 07:06


147

Gesellschaftsutopie vs. EVENT-INDUSTRIE Was wurde aus dem Erbe der Hippies?

Der Kampf um den Nürburgring beschäftigte monatelang die Medien. Rock am Ring oder Rock woanders? Großveranstalter versucht Großveranstalter auszustechen, es flie en die Fetzen. Und plötzlich taucht zu allem Überfluss auch noch das Wort »Kultur« auf. Geht es hier wirklich um Kultur? Oder ist letztlich nur noch Umsatz entscheidend? Was wollen Festivals von ihren Besuchern? Was machen Festivals mit den Orten, an denen sie stattfin en? Was gibt es da noch jenseits des Umsatzes? Was gibt es abseits von Headlinern, Gagen, Marktanteilen und Mieten für Fressstände? Was unterscheidet die Festivalkultur vom ganz normalen Event-Zirkus, in dem es hinter den Kulissen nur um die Egos der Veranstalter und vor der Bühne um weitgehend sinnentleerten Konsum von Unterhaltung und Frittiertem geht? Geht es überhaupt noch um was, oder ist ein Festival ein Standortfaktor und das Line-up ein Investment innerhalb eines immer radikaleren Verdrängungswettbewerbs, der ganz und gar nach den Regeln von Rendite und Marktwirtschaft verläuft? VON JULIA BRUMMERT UND CARSTEN SCHUMACHER

FG_Magazin_2015.indb 147

15.05.15 07:06


BACKSTAGE

148

DER FEUERWEHRMANN AUS HALDERN

So ein Festival stellt einen Ort ganz schön auf den Kopf. Wie würden Sie die Atmosphäre im Dorf beschreiben? Was ist anders als normalerweise? Bei anderen Festivals fängt der Stress schon bei der Anreise an. Da sind die Leute genervt, weil sie lange anstehen müssen, überall Schlangen sind und dann ist da die Hitze. In Haldern setzt man sich einfach irgendwo entspannt in den Schatten und lässt den lieben Gott einen guten Mann sein. Diese Ruhe, dieses Flair, das geht von einem zum anderen über. Da ruft niemand quer über den Platz, da laufen keine lauten Stereoanlagen, die alles beschallen. Früher hatten wir noch ein Problem mit Stromgeneratoren. Die gibt es heute aus Brandschutzgründen nicht mehr. Jetzt bringen sich die Leute Eis zum Kühlen der Getränke z.B. vom Schlachthof selber mit. Die einzigen Einsätze, die wir regelmäßig haben, sind nach dem Open Air am Sonntag. Da haben wir zwei, drei Einsätze auf dem Campingplatz, wenn die Besucher ihre noch heiße Grillasche in die Müllcontainer werfen. Um das Problem zu lösen, haben wir seit vier Jahren Aschetonnen an den Müllcontainern aufgestellt. Da unsere Besucher sehr umweltfreundlich eingestellt sind, werden die Tonnen gut angenommen. Jetzt haben wir nur noch einen oder zwei Container, die wir löschen müssen. Aber das ist ja kaum der Rede wert bei 8.000 Menschen. Glauben Sie, dass diese Atmosphäre auf das Dorf abfärbt oder ist es eher umgekehrt, dass das Dorf Einfluss auf das Festival nimmt? Ich denke, das bedingt sich gegenseitig. Die Toleranz, die man aufbringen muss, ist im Ort vorhanden und ohne die würde es überhaupt nicht funktionieren. Das Festivalgelände liegt gar nicht so weit vom Dorf entfernt und jedes Jahr drei Tage Beschallung ist ja nicht jedermanns Sache. Man hört aber kaum bis gar keine Klagen aus dem Dorf. Dass der Menschenfluss zu groß wäre, dass die Läden überfüllt wären, dass überall Müll läge oder dass es zu laut wäre – das gibt es hier eigentlich gar nicht. Gut, über die Lautstärke haben wir mal geredet, aber dann wurden einfach die Boxen anders aufgestellt.

FG_Magazin_2015.indb 148

In einem Jahr war der Laufweg zum ReweMarkt im Ort ziemlich verdreckt. Das regelt man im nächsten Jahr nach und stellt einfach acht Mülltonnen hin. Die sind dann alle voll und der Weg wieder sauber. Das funktioniert woanders nicht. Hut ab vor den Gästen. Die sind alle relaxt. Wenn man Anlieger bei anderen großen Festivals wäre, dann müsste man sein Haus mit Zäunen sichern. Da kommen einige aufs Grundstück und nehmen sich z.B. Holz fürs Lagerfeuer mit. Das gibt es hier aber nicht, im Gegenteil. Nutzen Sie denn mal die Zeit und schauen sich Konzerte an? Wir bekommen eine Eintrittska te. Einen Tag gehen die Kameraden zur Brandsicherheitswache und die restliche Zeit kann man dann die Konzerte anhören. Die meisten Feuerwehrleute machen auch gerne Gebrauch davon. Aber auch während der Brandsicherheitswache kann man sich in Absprache mit den anderen Kameraden schon mal einen Auftritt einer Band anschauen. Man ist ja über Funk erreichbar. Dann macht man halt eine Streifenrunde und schaut sich das an. Da wir nicht die normalen Besucherwege benutzen müssen, sind wir im Notfall schnell am Fahrzeug. Bei traditionellem Lagerfeuer wird in geselliger Runde auch schon mal gegrillt. Trotz der stundenlangen Sicherheitswache meckert keiner, das gehört einfach zum Dorf dazu, wie das Schützenfest, der Sportverein, das ist halt Haldern Pop.

FOTOS: PRIVAT, ILLUSTRATIONEN: ALEXANDRA RUPPERT

MATTHIAS STORM ist ein Allround-Talent beim Haldern Pop: Als Löschzugführer der Freiwilligen Feuerwehr Haldern, Aktionär und Duschtraktorfahrer in einem kennt er das Festival ganz genau – und weiß, dass das Haldern Pop utopische Zustände vorweist. Dorf und Festival leben quasi symbiotisch.

15.05.15 07:06


149

DER VISIONÄR VON LYKIEN SAMAN HADDAD hatte die Idee, in einem türkischen Naturschutzgebiet ein Straßenmusiker-Festival zu veranstalten, auf dem nur Bio-Kost aus der Region gegessen wird. Ein bewusster Gegenentwurf zu heimischen Massenveranstaltungen. Im April 2015 fand die Erstausgabe von Coom statt Kann man mit Festivals die Welt besser machen ? Zunächst einmal: N ein! Weil der sogenannte 1:20-Faktor ein zu großer Risikofaktor ist. Der 1:20-Faktor ist der minimale statistische Wert zum Verbreitungsgrad und der Verbreitungsgeschwindigkeit von guten und schlechten Nachrichten, d.h. in der gleichen Zeit verbreitet sich die schlechte Nachricht, ohne Medieneinsatz, zwanzigfach schneller, intensiver und nachhaltiger als eine gute. Und diesen zwanzigfach aufwendigeren Kampf für das sogenannte »Gute« muss man, also die Akteure, erst einmal wagen bzw. gewinnen, denn jedes Festival produziert naturgemäß und zwangsläufig auch schlechte Botschaften, Neider, Feinde, Konkurrenten und ähnliches. Und nun zum »Doch, kann man«, nämlich mit Musikfestivals! Warum? Das ist wahrscheinlich eine zu banale Antwort für ein renommiertes Festivalmagazin, aber mir fällt keine bessere ein: Musik hat menschheitsgeschichtlich erwiesenermaßen den höchsten und nachhaltigsten Einfluss auf die menschliche Seele, den Körper und die damit verbundenen Gemeinschaft bildungen. Denn nur Musik folgt einem und hat einen Rhythmus, mit dem jeder mit muss – den Herzschlag! Und nur sie »drückt das aus, was mit Worten nicht gesagt werden kann, worüber zu schweigen aber unmöglich ist« (Zitat von Victor Hugo; Anm.d.Red.) – also auch die von euch thematisierten Utopien. Die Bewegungen, welche Musik – leicht nachweisbar – auslöst bzw. inspiriert sind psychisch (Freude) und körperlich (Tanzen) und dies alles in der Gleichzeitigkeit der Gemeinschaft – das macht Mut im Kampf gegen das 1:20 Gesetz, es senkt aber keinesfalls das ganze Risiko, das jeder Festival Initiator oder Veranstalter hat. Welche Ideen möchtest Du über Dein Festival in die Köpfe der Menschen pflan en? Aha, Du gehst also davon aus, dass man mit Musikfestivals Ideen in Köpfe »pflan en kann« und bestätigst damit die positive These. Folgende Ideen wollen wir in die »Köpfe pflan en«: 1. Straßenmusiker orientalischer und/oder okzidentaler Herkunft, trefft Euch an »magischen Plätzen«, besingt und bespielt die Eigen- und Schönheiten des Platzes, genießt , esst, trinkt und bringt Eure

FG_Magazin_2015.indb 149

Erlebnisse mit Eurer Musik in die Welt! Das ist winwinwin: Künstler, Region und Sponsoren gewinnen gleichermaßen. 2. Straßenmusiker orientalischer und okzidentaler Herkunft, tauscht euch aus und macht euch vor allem gegenseitig stark – niemand versteht Straßenmusiker besser als Straßenmusiker. Das Stichwort lautet: konsequentes Cross-Marketing. 3. Straßenmusiker orientalischer und okzidentaler Herkunft, entwickelt zusammen ein einfaches, praktikables und vor allem sicher finanz erbares Format, welches zur N achahmung anregen soll. Tragt das »Olympische Feuer« an die richtigen Plätze und entwickelt den jährlichen Coom Award für die beste Umsetzung respektive Kopie des Formates. Wer ist der größte Feind der Festivalutopien ? Definit v an erster Stelle der Faktor Geld in Verbindung mit dem Wettbewerb. Besonders Musikfestivals brauchen »repressionsfreie Zonen«, in denen weder vertragliche oder finanz elle noch private, also persönliche Erwartungszwänge die Spielfreude beeinträchtigen können. An zweiter Stelle stehen die die »Kunst infl tionär reproduzierenden« Medien, die dadurch die Einzigartigkeit der Künstler entwerten. An dritter Stelle stehen die Entertainment- und Urlaubsansprüche der Gäste. Die Festivalteilnehmer müssen mehr mitarbeiten und -denken, sie sind »Prosumenten«, also Produzenten und Konsumenten zugleich und sollten interaktiv sein.

15.05.15 07:06


150

DER PASTOR UND DAS REGGAE JAM Einmal im Jahr bekommt Bersenbrück einen zusätzlichen Ortsteil: Das Reggae Jam Festival lockt tausende Besucher in das kleine Städtchen. JÜRGEN KUHLMANN ist seit etwa siebeneinhalb Jahren evangelischer Pastor im Ort und holt das Festivalgefühl auch in seine Kirche. Wie kam es dazu, dass Sie während des Reggae Jam Künstler in die Kirche einladen? Vor drei Jahren hatte eine Kirchenvorsteherin aus Bersenbrück eine CD von Ganjaman mit Widmung und sagte: »Der macht schöne Lieder«. Ich habe mir die CD ausgeliehen und fand, dass das Lieder sind, die auch in den Gottesdienst passen würden. Am Reggae Jam Wochenende habe ich dann einen Gottesdienst mit Liedern von Ganjaman gemacht – allerdings von CD. Dann sagte jemand »Probier doch mal, ob er im nächsten Jahr nicht selber kommen kann«. Das hat 2013 geklappt. Im Vorfeld habe ich ihn nicht erreicht, dann aber vor Ort. Er sagte »okay«, wir haben uns in der Kirche getroffen und er war mit einem Gitarristen und zwei Sängerinnen am Sonntag im Gottesdienst dabei. Für mich war wichtig, dass das kein Auftritt in der Kirche ist, sondern ein gemeinsamer Gottesdienst. Das Thema war »Gerechtigkeit« und das kommt eben auch in Ganjamans Stücken vor. Wie haben die Menschen in der Kirche reagiert? Im Jahr zuvor hatte ich ja schon mal die Musik gespielt, von daher wussten die Leute in der Gemeinde, dass es für einen Gottesdienst ungewöhnliche Musik gibt. Aber Bersenbrück ist natürlich geprägt durch das Reggae Jam. Bersenbrück ist bunt, die Musik ist während des Festivals zu hören und die Leute, die nah am Festivalgelände wohnen, also vielleicht nicht nur direkt am Gelände, sondern auch am Campingplatz, wo die Beats fast noch lauter sind, die kennen das. Trotzdem war es überraschend, dass er wirklich zu uns in den Gottesdienst kam. Wir haben dann im Gottesdienst auch einige Festivalbesucher gehabt, die das mitbekommen hatten. Ganjaman ist es ja gewohnt, vor tausenden Leuten das Reggae Jam zu moderieren und vor ihnen zu spielen. Als er dann das erste Lied in der Kirche gesungen hat, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, wirkte er aber auf einmal ganz schüchtern. Da merkte ich: So ein Auftritt in einer Kirche war auch für ihn neu. Die Menschen in der Kirche fanden das aber sehr beeindruckend, die Atmosphäre war besonders. Als Pfarrer bekommen Sie das ja sicherlich mit: Glauben Sie, dass das Festival das Dorf verändert hat? Wenn Reggae Jam ist, dann finden die Leute das schon gut. Das ist ja auch interessant, so unterschiedliche Menschen zu sehen, die ganz anders sind. Würde man sich das mal von oben anschauen, dann sähen die Zelte wie ein neuer Stadtteil von Bersenbrück aus. Dadurch sind die Leute im Ort eben offen. Die kennen das eben, dass da Leute

FG_Magazin_2015.indb 150

kommen, die anders aussehen, andere Musik hören, das prägt schon sehr. Ganz früher gab es Kinder, die noch nie einen farbigen Menschen gesehen hatten, die haben sich erschreckt. Das ist hier mittlerweile anders. Das Festival findet zum 21. Mal statt. Ich glaube schon, dass die Leute da schon offener sind, sie erleben das ja jedes Jahr. Sind Sie selber Festivalgänger? Nee. Wenn, dann eher so Mainstream-Geschichten, NDR2 Expoplaza in Hannover. Ich mag eher so die Sachen, die auf NDR2 oder FFN zu hören sind, weniger Reggae. Woanders hinfahren würde ich dafür nicht, aber weil es nun mal hier vor Ort ist, plane ich den Urlaub seit drei Jahren auch so, dass ich nicht gerade weg bin, wenn Reggae Jam ist. Mittlerweile habe ich auch einen Backstage-Pass. Mit Absprachen ist es so natürlich viel einfacher. Ich gehe dann auch rüber, aber nicht von Freitagbis Sonntagabend. Das Geschäft hier in der Kirche geht ja auch weiter. Da ist einmal der Gottesdienst und wenn eine Beerdigung ist sage ich ja auch nicht: »Nee, ich kann nicht beerdigen, es ist Reggae Jam.« Na gut, eine Beerdigung kann man schon mal drei Tage verschieben, ich würde das vielleicht nicht direkt zu den Menschen sagen, aber tot ist er ja schon, derjenige, um den es geht. Also das ist bei seelsorgerischen Gesprächen schon anders, da kann ich wirklich nicht sagen: »Du spring’ jetzt mal nicht vom Hochhaus, ist grad Reggae Jam.«

15.05.15 07:06


151

DIE PFANDFLASCHENSAMMLERIN MARTINA F. aus Nordhorn sammelt Pfandflaschen und übrig gebliebene Lebensmittel bei Festivals. Da kommt zwar einiges zusammen, die Situation für Flaschensammlerinnen und –sammler ist in den letzten Jahren aber schwieriger geworden. Es ist eben doch nicht alles eine große Hippie-Utopie. Toleranz ist Glücksache, Verbote sind eher die Regel. Seit wann sammelst Du Pfandflas hen? Das erste Festival war das Hurricane 2012. Dort habe ich auch Eddy Lüning kennen gelernt. Der hat mich überhaupt erst auf die Idee gebracht, als ich ihn bei Stern TV gesehen habe. Wie läuftdas ab, kaufst Du dir einfach ein Ticket und fährst hin? Ja, ich kaufe mir ein Ticket und fahre dort hin. Manchmal hat man Glück, aber manchmal auch Pech und man hat das Geld zum Fenster rausgeworfen. Wie gehen die Veranstalter mit euch Flaschensammlern um? Einige dulden uns, andere schicken uns vom Platz. Es gibt Kollegen, die haben es schon erlebt, dass ihr Bändel abgeschnitten worden ist, weil sie trotz Verbot einfach weiter gesammelt haben. Und wie ist die Reaktion von den Besucherinnen

und Besuchern? Ich habe zum Glück bisher nur gute Erlebnisse gehabt. Oft sieht man sich auf anderen Festivals wieder und man hat Pfandsäcke am Auto stehen, wo es eigentlich verboten ist. Was sagen die Leute im Supermarkt, wenn Du da mit so vielen Dosen und Flaschen hin gehst? Die mögen es gar nicht und besonders platte Dosen sind nicht gern gesehen. Aber je platter, desto besser, denn dadurch kann man mehr sammeln. Ich weise sie dann immer auf die Pfandverordnung hin. Wenn das nicht hilft, gibt es einen Anruf beim Ordnungsamt und die regeln das. Ich sammle ja nicht nur Pfand auf den Festivals, am letzten Tag sammle ich Lebensmittel und Sachen, die dort liegen geblieben sind. Ich gebe es selbst weiter und helfe damit anderen, weil ich weiß, wie es ist, nichts zu haben.

DIE HERZBLUT-DAME Glaubst du, dass Festivals die Orte verändern, an denen sie stattfinde ? Ja, auf jeden Fall. Natürlich hängt es ja davon ab, was für ein Festival es ist. Aber wenn wir jetzt über Musikfestivals reden, dann ganz bestimmt. Ich selber habe es ja schon miterleben dürfen. Vor allem, wenn sich das Festival in einer Stadt befind t und die Stadt erkennt, dass das Festival eine kulturelle und eine touristische Bereicherung für die Stadt ist. Das Tollste ist, wenn man sieht, wie eine Stadt oder eine Umgebung sich schon Monate vor dem Festival auf das Event vorbereitet. Die Einwohner werden quasi Mitorganisatoren. Durch ein Festival, vor allem wenn es ein gutes ist, wird auch der Ort selbst bekannt und es entstehen neue Einnahmequellen. Ganz zu schweigen von dem positiven Image, was in meinen Augen viel wichtiger ist. Sind Utopien für Festival-Veranstalter ein Wagnis? Was hält Veranstalter davon ab, utopisch zu denken? Wenn Festival-Veranstalter keine utopischen Gedanken hätten, dann gäbe es nur langweilige Events. Gott sei Dank ist es nicht so. Und es gibt in Europa

FG_Magazin_2015.indb 151

ganz wunderbare Festivals. Alleine in Deutschland gibt es mehr Festivals als Federn in Frau Holles Decke. Trotzdem denke ich, dass wir mehr mutige Menschen in dieser Branche brauchen. Und nicht nur Menschen, die Festivals als Cash-Cows ansehen und diese Events deswegen organisieren. Klar sind die Einnahmen sehr wichtig, weil wir davon unsere Events, Teams und das Programm finanz eren, aber wir sollten niemals aus den Augen verlieren, dass Festivals die wunderbarsten Flächen für Träume und Fantasien sind, die wir in der Gegenwart präsentieren können. Das ist ein sehr großer Luxus. Ich würde am liebsten alle meine Kollegen dazu auffordern, noch freier und manchmal sogar noch naiver zu denken, alles zu entwickeln, wo andere sagen: »Nein das geht niemals«, und viel mehr zu träumen. Diese Ideen bereichern die Festivals, ihr dürft mir gl uben! Wer ist der größte Feind der Festival-Utopien? Wenn die Organisatoren keine Motivation mehr empfinden und nicht mal mehr selber an ihr Event glauben. Wenn man loslässt, spüren das alle. Die Kollegen und auch das Publikum. Dann ist es Zeit zu gehen, und das Zepter anderen zu überreichen.

FOTOS: PRIVAT, ILLUSTRATIONEN: ALEXANDRA RUPPERT

FRUZSINA SZÉP hat sich früher für die Musikszene Ungarns stark gemacht, hat halb Europa zum Sziget Festival geholt, taucht aktuell das Berlin Festival in bunte Farben und bereitet den legendären FestivalZirkus Lollapalooza für eine europäische Erstausgabe vor.

15.05.15 07:06


152

DER BRÜCKENBAUER VON BERLIN Berlin hat schon so viel, aber ein Musikfestival, bei dem auch Yoga, Meditation und ein interdisziplinäres Programm mit Workshops und Projektarbeit angeboten werden, das ist neu. Vier Tage lang find t das Forever Now in den Bauten der Neuen Heimat statt, urator MATTHIAS RUFF hat viel vor. beitragen? Was wollt Ihr mit dem Forever Now erreichen? Wir wollen unseren Besuchern, unseren Teilgebern nicht nur positive und inspirierende Erfahrungen mitgeben, sondern auch Methoden, die sie später in ihrem Alltag anwenden können. So wollen wir eine Brücke zwischen dem Festival und dem Leben unserer Teilgeber bauen. Gleichzeitig hoffen wir, dass auf dem Festival Netzwerke entstehen, die später weiterwachsen. Es ist uns wichtig, Spaß, Eskapismus und Festival-Trubel mit einem Realitätssinn, einer Erdung und einer bestimmten Ruhe zu verbinden. Sind Hippie-Ideale noch eine Utopie für uns? Jugend, Drogen und bis ins Zerstörerische gehende Selbsterfahrung stehen nicht so weit oben auf unserer Agenda. Aber die Hippies haben den Maßstab eines freien und gerechten Zusammenlebens erschaffen, der für uns noch gilt. Wir glauben, dass

FOTOS: PRIVAT, ILLUSTRATIONEN: ALEXANDRA RUPPERT

Lebt das Forever Now eine Utopie? Wir wollen die Rollen von Festivalmachern und -besuchern auflösen. Das ist unsere Utopie. Wir nennen unsere Gäste nicht Teilnehmer, sondern Teilgeber. Wir möchten sie dazu inspirieren, Realitätsgestalter zu werden. Gleichzeitig sind wir offen dafür, uns von den Ideen der anderen überraschen zu lassen. Natürlich ist jede Utopie eine Falle. Deshalb gehen wir nicht von dem abstrakten Wunschtraum aus, der jede Utopie ist, sondern wollen im Hier und Jetzt das Zukunftspotential von Individuen, Gruppen und Systemen erkunden. Wir glauben, dass ein gutes Leben für alle möglich ist und wir fragen uns, wie wir dahin kommen. Insofern sprechen wir lieber von einer Reise, einer Transformationsreise, als von einer Utopie. Glaubst Du daran, dass die Besucher eines Festivals Erfahrungen machen, die sie mitnehmen und damit zur Veränderung der Gesellschaft

fritz.de/festivals FG_Magazin_2015.indb 152

15.05.15 07:06


153

DIE MUTTER DES APPLETREE GARDEN

FOTOS: PRIVAT, ILLUSTRATIONEN: ALEXANDRA RUPPERT

Schon ein bisschen traumhaft, wenn die Eltern einem erlauben, auf der Apfelbaumwiese hinterm Haus ein Festival zu veranstalten. DORIS FREUNDT-BINNEWIES hats erlaubt und das Appletree Garden Festival nahm seinen Anfang. Mittlerweile find t es zwar woanders statt, aber Freundt-Binnewies ist dem Festival nach wie vor sehr verbunden. Ist man als Veranstalter-Mutter auch Gastgeber der Bands? Bewirtet wurden die Bands vom Appletree GardenTeam, aber geschlafen haben einige schon bei uns. Die waren alle total nett. Da kommen dann so Rockmusiker, halten ihre Zahnbürste hin und fragen: »Darf ich mir noch bei Ihnen die Zähne putzen?«. Ich habe so einen großen Tisch in der Diele. Und irgendwelche Leute haben dann unter dem Tisch geschlafen und haben über die Musikanlage dann die Beatles angemacht. Das war für mich merkwürdig, aber auch witzig. Meine Tochter hat mit den Bands am Klavier gesessen und wenn da so 20 Leute im Haus waren und es gab nur eine Toilette, dann war das natürlich auch alles ganz schön, ich sage mal »easy«. Wir hatten auch mal eine Band, die haben sich auf der Bühne immer ausgezogen. Ich weiß gar nicht mehr, wer das war, aber die sind dann auch bei mir im Garten nur in roter Unterhose rumgelaufen. Das war schon witzig. An The Men kann ich mich erinnern, das waren elf Leute, aber ganz bescheiden. Die kamen frühmorgens an und haben sich in unseren Garten gelegt, die mussten wir nachher erstmal aus der Sonne zerren. Da haben alle ihre Matratzen her gebracht, damit die bei uns schlafen konnten. In der letzten Sekunde kam irgendjemand und brachte so fünf Matratzen – denn für elf Leute hat man ja keine Matratzen, ist ja ganz logisch. Wer hat für elf Leute Matratzen?! Sind sie früher selber zu Festivals gegangen? Ich bin noch nie zu Festivals gegangen aber ich bin natürlich jetzt auf jedem Appletree. Ich war noch jedes Mal dabei und ich bin immer jeden Tag da. Das einzige, was ich nicht schaffe, ist dann auch mal zur Disko zu bleiben. Das würde ich auch gerne mal erleben, aber irgendwie gibt es dann immer einen Grund. Irgendwelche Aufträge gibt es an mich immer noch. Plötzlich wird an-

FG_Magazin_2015.indb 153

gerufen, dass da eine Band vegan ist, und ich muss noch schnell was veganes zu Essen machen. Oder: »Wir brauchen jetzt gleich einen großen Salat!« Und mit »großen Salat« meinen die einen für 30 Leute oder so. Dann bin ich abends doch mal fertig. Auf einem anderen Festival war ich aber noch nie. Ist das Festival gut für Diepholz? Ja, total. Man kennt den Festival-Namen, damit kennt man dann auch Diepholz. Die Leute kaufen ja ein im Ort, es bleibt also Geld in Diepholz. Viele gehen auch ins Schwimmbad und so.

15.05.15 07:06


PROMOTION

DO YOUR OWN THING Mit Festivalguide und BIMM ein Stipendium im Wert von 21.000 Euro gewinnen! Dort studieren, wo Acts wie George Ezra und Tom Odell die Basics gelernt haben? Wo die Kooks sich zusammenfanden und nach ihrem Abschluss richtig durchstarteten? Kein Problem! Denn im September eröffnet Europas größte Musikhochschule einen Campus in Berlin und lädt ein zum etwas anderen Musikstudium. Mit vielen Praxisprojekten und Rücksicht auf individuelle Interessen der Studierenden wird man hier in allen wichtigen Sparten der europäischen Musikszene ausgebildet und startet so mit den besten Voraussetzungen und Kontakten in die Branche! Drei zertifizierte Studiengänge wird das British and Irish Modern Music Institute in der Hauptstadt anbieten: Creative Musicianship, Songwriting und Music Business. Für den drei Jahre umfassenden Studiengang Music Business können junge Musiker in Berlin ein volles Stipendium gewinnen! Die Bewerber müssen die Aufnahmekriterien erfül-

FG_Magazin_2015.indb 154 1 Magazin2015_BIMM_RZ1.indd

len. Wie die aussehen, erfährt man auf der Website www.bimm-institute.de. Das Bewerber-Profil passt wie angegossen? Dann schickt uns bis zum 17. Juli 2015 ein Video, bei dem ihr herausstellt, warum gerade IHR für das Stipendium in Frage kommt, an bimm@festivalguide.de. Viel Glück!

15.05.15 14.05.15 07:06 15:58


155

Wie Festivals die europäische Idee verwirklichen

EUROPEN AIR

Europa ist für viele ein schwieriges Konstrukt, gar ein Ärgernis. Der Trend gerade heißt: raus hier! Der Grundgedanke von Europa war allerdings einmal: Friede und Freundschaft. Was nach Hippies klingt, ist eine Utopie, die aus einer Geschichte immer grausamerer Kriege geboren wurde. Eine Utopie, Grenzen zu überwinden, um Gemeinsamkeiten und Austausch zu stärken. Klingt wie ein weiteres EU-Förderprogramm, gelingt aber ganz von selbst. Durch irrelevant gewordene Grenzen und: durch Festivals! TEXT: MANFRED TARI

15:58

FG_Magazin_2015.indb 155

FOTOS: PYMCA / GETTY IMAGES

15.05.15 07:06


BACKSTAGE

156

B

eliebt geht anders, dennoch: Die so genannte »Europäische Idee« ist eine der realsten Utopien, die die Gegenwart zu bieten hat. Denn erst nach Jahrhunderten nationalistischer Metzeleien und fürchterlichster Verbrechen gegen die Menschlichkeit war es schlussendlich ein französischer Politiker, der 1950 die Blaupause für ein geeintes Europa zum Besten gab. Den Ideengeber Robert Schuman hat die Europäische Idee 1952 sogar sein Amt als französischer Ministerpräsident gekostet. Und mag diese Idee, diese Utopie in den Fluren Brüsseler Verwaltungstrakte auch hoff ungslos romantisch klingen, weil alles auf diesem Kontinent so hochgradig komplex und kompliziert ist und es so viele ethnische, kulturelle und religiöse Unterschiede gibt: Es gibt ihn, den gemeinsamen Nenner. Es gibt ihn als Gemeinsamkeit gerade der jüngeren Generation: Musik, Kultur, Festivals. Gerade hier wird mit der schon etwas angegrauten »Europäischen Idee« eine Utopie gelebt. Hier mischen sich die Fans mehr und mehr durch Musik als gemeinsame Leidenschaft. Ohne Agenda und als wäre es das Selbstverständlichste der Welt.

Music Moves Europe Festivalreisen über innereuropäische Grenzen hinweg sind keine neue Idee, es gab sie schon in der Zeit der Schlagbäume vor dem Schengener Abkommen. Doch seit die Grenzen nur noch auf dem Papier existieren und Billig-Airlines wie Easy Jet oder Ryan Air Flüge auch für ein junges Publikum erschwinglich machen, nimmt der Festivaltourismus enorm zu. Aufgefallen ist dies bereits vor einigen Jahren am Rande einer Konferenz. Es ist 2008, 56 Jahre nach Schuman, spätabends an einem Tresen in Budapest. Die Konferenz hat Europa als Thema, organisiert wurde sie von Fruzsina Szép, heute Chefin des ersten europäischen LollapaloozaFestivals, damals Leiterin des ungarischen Musikexportbüros und als solche darum bemüht, den Austausch von Musik und Festivals innerhalb Europas anzukurbeln. Neben ihr am Tresen sitzen der Chef des Groninger Eurosonic-Festivals, der Autor dieses Artikels sowie hoher Besuch aus Brüssel: Xavier Troussard, ein hochrangiger Beamter der EU-Kommission. Schnell

FG_Magazin_2015.indb 156

kommt das Gespräch auf den zahlenmäßig stark gestiegenen Anteil ausländischer Besucher auf europäischen Festivals und die Bedeutsamkeit dieser Entwicklung. Eine Entwicklung wie sie die EU an anderen Stellen mühsam fördert – durch Festivals als Publikumsmagnete funktioniert sie ganz von selbst. Die Jugend Europas lernt sich kennen, tauscht sich aus, lernt sich besser zu verstehen. Musik macht Europa mobil, die Menschen bewegen sich aufeinander zu. Troussard, tagsüber ein hochnotgeschniegelter Verwaltungsbeamter, zeigt im Rahmen seiner Möglichkeiten Begeisterung für diese These und versteigt sich zu der Annahme, dass solche Mutmaßungen im offi ösen EU-Brüssel nur allzu gerne gehört würden. Gleichwohl merkt er am Ende des Abends an, dass es zur Bestätigung dieser These erst einmal eine Studie bräuchte. Und auch wenn es nie zur Realisierung dieser Studie kommt, ist ihre Kernthese längst zum Slogan mutiert: »Music Moves Europe«. Auch Troussard bekommt sie, obwohl weder er noch sonst jemand von der EU-Kommission je auf Anfragen zur Unterstützung einer solchen Studie geantwortet hätten. Popkultur hat es im Gegensatz zu Hochkultur schwer, eine Unterstützerszene im BehördenDschungel zu finden. Brüssel macht da keine Ausnahme. Und wenn Dinge auch noch von selber funktionieren: prima, weiterhin viel Glück!

Kulturaustausch bei Frikandellen und Bier Es ist hinlänglich bekannt, dass zumindest die Mehrheit der EU-Beamten und -Politiker nicht gerade im Circle Pit eines Festivals zu Hause sind. Diese nicht unbedingt schlecht bezahlten Spitzenkräfte des vereinten Europas haben eine andere Lebenswirklichkeit und erst recht einen anderen Arbeitsalltag. Ein gutes Beispiel dafür ist die Verleihung des einzigen Musikpreises der EU-Kommission mit PopBezug, des European Border Breakers Award (EBBA) auf dem Eurosonic Festival in Groningen. Nachmittags angekarrt mit Reisebussen, verlässt das Gros dieser Fachkräfte das wunderbare Festival bereits unmittelbar nach der Preisverleihung wieder gen Brüssel. Dabei ist ausgerechnet das ShowcaseFestival Eurosonic ein Paradebeispiel für eines der ganz wenigen durch die EU-Kommission finanz erten Förderprogramme mit Bezug zur Popmusik. Dort präsentieren sich im Rahmen des »European Talent Exchange Program«(ETEP) alljährlich rund 100 Bands den über 80 teilnehmenden Festivals. Die Festivals, davon zahlreiche Mitglieder des Dachverbands Yourope, zahlen einmalig einen Sockelbetrag und buchen aus dem Reigen der dort auftretenden hoff ungsvollen Bands ihre Favoriten. Sie erhalten anschließend

15.05.15 07:06


157

10,6 % Andere 1,1 % Russland 1,2 % Finnland 1,2 % Ukraine 1,4 % Österreich 1,7 % Schweiz

28,7 % Niederlande

2,4 % Australien 3,9 % Belgien

INTERNATIOfür die Begleichung der NALE BESUCHER Gagen der Bands einen EU-Zuschuss. Mit von der 9,1 % Italien SZIGET 2014 Partie sind Festivals wie Exit, Glastonbury, HurAusschlaggebend für ein ricane/Southside, Primatransnationales Publikums14,8 % Frankreich vera, Pinkpop aber auch interesse sind neben den 10,2 % Italien das Haldern Pop oder auftretenden Bands auch Faktoren wie Wettersicherheit, Trans Musicales. ETEP 13,5 % UK beschleunigte Karrieren günstige N ebenkosten und von Bands wie Editors, besonderes Ambiente. Mando Diao, Triggerfi Beim Sziget-Festival in Buger oder Milky Chance, dapest werden beispielsweise um nur einige zu nennen. Der Austausch tungsformate zu. Auffällig ist, dass es allen 90 Prozent der Festivaltickets von auswärvon Bands wird gefördert, der Austausch voran die etwas profil erteren Festivals tigen Besuchern erworben, während sich sind, die das Zeug dazu haben, ein auswär- das lokale Publikum eher mit Tageskarten der Besucher geschieht von allein. Während sich also die Brüsseler Fach- tiges Publikum zu mobilisieren. Also nicht begnügt. Im vergangenen Jahr kamen Bekräfte mit einem Tagesausflug begnügen, unbedingt jene, bei denen die ganz großen sucher aus 87 Nationen, den Löwenanteil sind Reisen zu Festivals im Ausland für Headliner antreten, welche anschließend mit 28,7 Prozent davon stellten die Niederden gemeinen Durchschnitts- uropäer der ein Land weiterziehen, um dann dort in na- länder, gefolgt von 14,8 Prozent aus Frank»Generation Festival« schon vielfach fester hezu identischer Reihenfolge aufzuspielen. reich, 13,5 Prozent aus England, Italien Bestandteil der Jahres- bzw. Urlaubspla- Diese Sorte Festivals begeistern eher ein mit 10,2 und Deutschland mit 9,1 Prozent. nung. Diesen Schluss lassen zumindest einheimisches Publikum und generieren Das Festival, das auf einer Donau-Insel die Zahlen einiger prominenter Veranstal- deutlich weniger auswärtige Besucher. stattfin t, kann zeitgleich bis zu 85.000

Herr Ober, Zahlen!

caroline Mit

durch den Sommer 2015

S o p h i e h u n g e r _ A n t e m A S q u e _ D e A t h F r o m A b ov e 1 9 79 _ Wo l F A l i c e _ m A t t h e W h e r b e r t _ tA m e i m pA l A _ i r o n A n D W i n e & b e n b r i DW e l l _ h e A lt h _ 5 0 c e n t _ c A t F i S h A n D t h e b o t t l e m e n _ b e n jA m i n c l e m e n t i n e _ Se ASick Steve_ Aze AliA bAnkS_ l Aur A m Arling_ gl ASS Anim Al S_ ben khAn_ Flo morriSSey_ Son lux_ A u g u S t i n e S _ gA z c o o m b e S _ j oA n n A g r u e S o m e _ tor miller_ beAr'S Den_ robert Delong_ zhAl A_ ShAnnon SAunDerS

FG_Magazin_2015.indb 157

15.05.15 07:06


BACKSTAGE

158

»It never fails. People camp out, sleep anywhere they can, drink as much as they can, have as much fun as they can, all for art and music. We have nothing like this culture in the states. In Europe the festival world is untouchable!« Anti-Flag über die europäische Festivalkultur

Besucher beherbergen und zählte im vergangenen Jahr über die Gesamtdauer der Veranstaltung insgesamt 415.000 Besucher. Etwas kleiner, dafür aber als klassisches Beispiel für ein Genre-Festival (ein weiterer Faktor für internationalen Erfolg) zu nennen, ist das SummerjamFestival mit einer Besucherkapazität von bis zu 30.000 Gästen. 3.500 Franzosen besuchen im Schnitt das in einem Kölner Naherholungsgebiet beheimatete Festival, dazu gesellen sich zwischen 800–1000 Holländer sowie 300–400 Dänen, ebenso wie einige Schweizer und Belgier. Ein Unternehmenssprecher wusste sogar eine Geschichte von einem Bus voller Norweger zu berichten, die nach dreitätiger Anfahrt vom Veranstalter mit einem Komfort-Parkplatz bedacht wurden. Von den 75.000 Besuchern des ewig ausverkauften Wacken Open Airs kommt ebenfalls mehr als ein Drittel aus dem Ausland. Das Tomorrowland- Festival in Belgien offeriert mit Brussels Airlines sogar eigens Charterflüge für auswärtige Besucher. So vermeldete die Fluggesellschaft in 2013 insgesamt 150 Flüge zu 50 Flughäfen in Europa, Afrika und den USA. Sie beförderte rund 15.000 Fluggäste zu dem Elektro-Happening. Weitere 2.500 Passagiere, die das »Tomorrowland Global Journey Package« gebucht hatten, kamen über die Partner-Airlines Lufthansa, Thai Airways und Air Canada dazu.

Nun ist Tomorrowland von Brüssel aus recht verkehrsgünstig gelegen und da tausende Wähler aus verschiedensten Ländern Europas dort tanzen, könnte es für Politiker ein wahrnehmbares Phänomen darstellen. Dennoch gibt es immer noch keine Medienberichte, die bestätigen könnten, dass Jean-Claude Juncker in seiner

FG_Magazin_2015.indb 158

Eigenschaft als Präsident der EU-Kommission, oder auch Martin Schulz als Präsident des EU-Parlaments jemals auf dem Wacken Open Air oder auf dem Tomorrowland gesichtet wurden.

»Wish You Were Here«: Musiktourismus Anders hingegen kommt eine Studie der britischen Lobbyorganisation UK Music daher. Der dort amtierende Premierminister und im Vergleich zu Junker und Schulz nicht minder konservative Politiker David Cameron hat immerhin ein Grußwort zu deren Musiktourismus-Studie »Wish You Were Here« geschrieben. Anlässlich der Untersuchung zum genannten Thema befind t Cameron: »It’s the massive and growing music tourism, people coming to Britain to listen to great acts« Weshalb Cameron (der den Wählern im Falle seiner Wiederwahl ein Referendum über die Zugehörigkeit Großbritanniens zur EU in Aussicht gestellt hat) sich dafür interessiert? Dazu werden in der Studie gleich die wichtigsten Zahlen angeführt. Demnach beschert der Musiktourismus den Briten nämlich einen kumulierten Umsatz von 2,2 Milliarden Pfund jährlich und hochgerechnet etwa 6,5 Millionen Musiktouristen. Aus Sicht von Politik und Verwaltung sind Studien jedenfalls immer eine tolle Sache, sie müssen nur gemacht werden. Und das Problem der europäischen Festivalveranstalter ist, dass sie im Gegensatz zu den Branchenkollegen der Tonträgerindustrie keine finanz ell gut ausgestatteten Dachverbände haben, die Lobbyisten und

Juristen nach Brüssel schicken. Der europäische Festivalverband Yourope kann sich gerade mal einen nebenberufl chen Generalsekretär mit Sitz in Sankt Gallen in der Schweiz leisten. Fundiertes Lobbying in Brüssel ist eine sehr kostenintensive Angelegenheit, denn die hauptberufl chen Europäer legen großen Wert auf regelmäßige Besuche von Lobbyisten wie auch auf Studien. Wie man es richtig macht, zeigt indes die Filmindustrie. Der Etat für das aktuelle Förderprogramm der EU-Kommission zugunsten der Kreativwirtschaft namens »Creative Europe« beträgt 1,46 Milliarden Euro. Das Programm läuft bis 2020. Mehr als 55 Prozent des Budgets sind der Filmund Medienwirtschaft vorbehalten, was die Vermutung nahelegt, dass Juncker, Schulz & Co. lieber ins Kino als auf Festivals gehen. Haben gerade die obersten Europäer die »Europäische Idee« als Utopie aufgegeben und zu einem formalen Verwaltungsakt degradiert? Glauben sie wirklich, dass die Europäer gerade mal vom Kinosessel aus ihre Nachbarn besuchen und kennenlernen möchten? Die Festivalbesucher können darüber nur den Kopf schütteln. Denn anders als die Fachkräfte in der EUKommission, dem EU-Parlament oder des Europarats brauchen sie keine Studien, um die Intention der »Europäische Idee« anhand und mittels Musik und Festivals nachvollziehen zu können. Selbst rudimentäre Zahlenbeispiele belegen »Music Moves Europe« ist ein gesellschaftliches Phänomen. Ein Umstand, dem auch das politische Europa endlich mehr Wertschätzung und Anerkennung beimessen sollte, als dies bislang der Fall ist. Denn Musik und Festivalkultur sind in der Summe das Esperanto einer neuen Generation von Europäern, die auf ihre Art den antieuropäischen Kräften zeigen, warum es sich lohnt, der europäischen Idee als europäischer Utopie auch weiterhin Vorschub zu leisten.

15.05.15 07:06


FG_Magazin_2015.indb 159

15.05.15 07:06


BACKSTAGE

160

FG_Magazin_2015.indb 160

15.05.15 07:06


161

Obscured By Clowns

WENN SICH IM MITTLEREN WESTEN DIE JUGGALOS TREFFEN Einmal im Jahr fin et irgendwo im Midwest der USA das Gathering of the Juggalos statt. Juggalos – so nennen sich die Fans des HorrorcoreRap-Duos Insane Clown Posse aus Detroit. Und genau wie sie schminken sich auch die Fans zu Clowns und gründen irgendwo im Nichts eine eigene Welt. Vielleicht eine Art Utopie, auf jeden Fall aber genau dort, wo man sie am wenigsten erwarten würde. Der US-Fotograf Daniel Cronin dokumentierte dieses ungewöhnliche Festival in ausdrucksstarken Bildern der Hauptakteure – der Juggalos. INTERVIEW: CARSTEN SCHUMACHER

FG_Magazin_2015.indb 161

FOTOS: DANIEL CRONIN

15.05.15 07:06


BACKSTAGE

162

FG_Magazin_2015.indb 162

15.05.15 07:06


163

Yoga

Concerts

Art

Keynotes Workshops

Community Meditation

Daniel, wie kam es zu deiner ersten Begegnung mit den Juggalos? Im ersten Jahr fuhr ich einfach raus zum Gathering of the Juggalos. Ich hab mir einfach ein Ticket gekauft und bin hingefahren, um mir das anzusehen. Ich hab zwar vorher versucht mit dem entsprechenden PR- und Marketing-Verantwortlichen in Kontakt zu treten, bekam aber nie eine Antwort und beschloss daher einfach ne Karte zu kaufen und hin zu fahren. Worum handelt es sich beim Gathering of the Juggalos letztlich – um Eskapismus oder eine Utopie? Ich denke es ist von beidem etwas. Es ist ein sicherer und lustiger Ort, den die Leute da jeden Sommer schaffen, an dem man seinem Alltag entfl ehen kann, um mit anderen Gleichgesinnten eine gute Zeit zu verbringen. Für mich klingt das gut. Und in gewisser Weise hat es auch ein bisschen was von einer Juggalo Utopie. Die Leute sind nett zueinander, helfen sich gegenseitig, kochen Fremden etwas zu essen… Es ist schon ziemlich bemerkenswert das zu beobachten. Vielleicht eine Art White Trash- oder Midwest-Utopie? Ich mag die Bezeichnung White Trash nicht so, aber ich glaube die Juggalos und die Insane Clown Posse haben definit v eine Midwest-Ethik und auch ein entsprechendes Auftreten, wohl auch weil die Posse aus Michigan stammt und auch die Mehrheit ihrer Fans und Besucher der Gathering von überall aus dem mittleren Westen kommen. Wonach sehnen sich die Juggalos? Wovon träumen sie? Da würde ich eher die Juggalos selber fragen. Ich glaube, Juggalos haben dieselben Träume wie wir alle: In einer Welt zu leben, in der wir wir selber sein können und nicht wegen unseres Aussehens, unserer Kleidung oder der Musik, die wir hören ausgegrenzt oder diskriminiert werden. Was ist besonders an der Insane Clown Posse? Warum gibt es nichts Vergleichbares von anderen Bands – Slipknot beispielsweise? Das ist mit das Interessanteste an der Insane Clown Posse. Wie kaum eine andere amerikanische Band haben sie es geschafft sich eine riesige loyale Fanbase zu erschaffen. Ich glaube, dass einer der Grundsteine dafür ihre eigene Loyalität gegenüber ihren Fans ist, denn das Gathering ist letztlich eine Riesenparty, die sie für ihre Fans schmeißen. Und darüber hinaus können ihre Fans in dieses gigantische Universum eintauchen, das die Band erschaffen hat, mit einer Entstehungsgeschichte und Mythologie, wie sie keine andere Band bietet. Wenn du deinen Fans derart viel Gehalt und Zusammenhänge bietest, um sich hineinzudenken, liegt es auf der Hand, warum es nicht beim üblichen Fantum bleibt, sondern zur Bessenheit oder zu einer Art Lifestyle wird. Wird es das Treffen der Juggalos also in zehn Jahren noch geben? Das hoffe ich. Wie’s scheint, müssen sie wohl alle fünf Jahre den Ort wechseln, weil es schlechte Presse gab oder die Gemeinde oder die Gesetzeshüter es leid sind, dass jeden Sommer 15.000 Juggalos für eine ganze Woche in ihr kleines ruhiges Städtchen einfallen. Das geht jetzt schon seit 15 Jahren so und ich sehe es nicht so schnell verschwinden. Jedenfalls nicht kampflos

Streetfood

Project Work

NEUE HEIMAT BERLIN, SEPTEMBER 3–6, 2015 Join a Collective 4 Day Transformation Journey 6 Keynotes 14 Music Acts 30 Workshops 40 Meditation Classes 80 Yoga Classes 15 Streetfood Trucks Patrice, Käptn Peng & Die Tentakel von Delphi, Taksim Trio, Fatima and the Eglo Band, Munk, DJ Spooky, Ebo Taylor, DJ Andre Lodeman, Raul Midon, Tangowerk, DJ Daniel Haaksman feat. MC Gnucci, Markus Stockhausen/Tara Bouman, DJ Ipek, DJ Daniel Wang and more

www.forever-now-festival.com FG_Magazin_2015.indb 163

15.05.15 07:07


BACKSTAGE

164

FG_Magazin_2015.indb 164

15.05.15 07:07


165

ÂťThe Gathering Of The JuggalosÂŤ von Daniel Cronin ist im Prestel Verlag erschienen.

FG_Magazin_2015.indb 165

15.05.15 07:07


BACKSTAGE

166

Isst das alles?

FESTIVALS BESSER ESSEN

Der Festivalsommer – das Paralleluniversum. Wunsch oder Wirklichkeit? Wahrheit oder Pfli ht? Wenn in dieser Festivalwelt neue, andere Regeln gelten als im restlichen Leben, bestehen damit auch beste Chancen, etwas besser zu machen als im gemeinen Alltag. Das Thema »Essen und Trinken« könnte dabei eine weit größere Rolle spielen als gedacht. Denn die Dimensionen, über die wir hier reden, sind durchaus beeindruckend.

E

TEXT: HOLGER JAN SCHMIDT

in Text übers Essen und dann noch nicht mal über Dave Grohls Lieblingsaufl uf oder Beyoncés Absurditätenbuffet. Was kommt als nächstes? Ein Essay übers Wetter? Ehrlicherweise muss man sagen, dass der Schritt gar nicht so weit wäre. Denn wenn man sich die Ursachen für den Klimawandel ansieht, wird man an Themen wie Lebensmittelproduktion und -verschwendung nicht vorbei kommen. Fragen nach Emissionen, Transport, Saison und Fair Trade lassen sich stellen. Muss das jedoch im Zusammenhang mit der schönen, bunten Festivalwelt geschehen? Hier geht es doch schließlich immer noch um Unterhaltung und Spaß. Die Antwort kann nur heißen: Na klar! Und man muss dafür nicht mal in den sauren Apfel beißen. Man nehme nur einmal eine Veranstaltung wie das dänische Roskilde Festival. Es ist eines der ältesten in Europa und dient als Paradebeispiel für das »Festival als Gesellschaftsutopie«. Das »Orange Feeling« ist auf der Veranstaltung allgegenwärtig. 130.000 machen mit. Allein 30.000 freiwillige Helfer zeigen, dass die Veranstaltung auch in der Realität eine Gesellschaft prägen kann und beispielsweise den Umgang mit dem Ehrenamt in Dänemark maßgeblich beeinflusst. Neben 160 Bands auf acht Bühnen an acht Ta-

FG_Magazin_2015.indb 166

ILLUSTRATION: ALEXANDRA RUPPERT

gen besteht so ein Riesenevent eben auch aus drei Millionen Mahlzeiten und einer Million Liter Bier, die an über 150 Ständen, im Festival Food Event Programm, drei Künstlercatering-Restaurants und im Campsite-Service ausgegeben werden. 70 Tonnen Brot, 14 Tonnen Mayonnaise, 49 Tonnen Hackfl isch, 20 Tonnen Käse, neun Tonnen Butter, 14 Tonnen Zwiebeln und 20.000 Köpfe Salat sprechen eine deutliche Sprache und lassen sich für den Laien kaum vorstellen. Die Herausforderung, all das in möglichst nachhaltiger Form und Qualität anbieten zu können, erfordert noch viel mehr Phantasie. Derzeit bringen es die Veranstalter auf 40 Prozent biologisch angebaute Waren, das Ziel sind 90 Prozent im Jahr 2017. Ambitioniert, bedenkt man, dass hier für eine gute Woche die viertgrößte Stadt des Landes versorgt wird, denn auf diese Ausmaße schwillt das Roskilde Festival jährlich an. Der Antrieb für diesen Aufwand sind das Streben nach Einzigartigkeit, Qualitätsdenken und vor allem Verantwortungsgefühl. »Roskilde ist eine Non Profi -Organisation«, sagt Nachhaltigkeitsmanager Mikkel Sander, »und es steckt in unserer DNA, so verantwortungsvoll wie nur möglich unserer Umwelt gegenüber zu handeln. Da Essen und Getränke einen der größten Umwelteinflüsse darstellt, müssen wir daran ar-

beiten, diesen Einfluss zu verkleinern.« Ein Anliegen, das ein paar Seemeilen nordwärts zu einem sehr drastischen Schritt geführt hat. N achdem sich die Macher des Way Out West-Festivals im schwedischen Göteborg eingehend mit den Umwelteinflüssen und der ökologischen Bilanz ihrer Veranstaltung, dem »Fußabdruck«, beschäftigt hatten, kristallisierte sich heraus, dass im Rahmen des campinglosen 30.000er Innenstadtfestivals weder der Müll, noch die Besucheranreise oder der Energieverbrauch den Löwenanteil an Emissionen produziert, sondern der Cateringbereich. Es wurde nicht nur der Transport vom Großmarkt zum Gelände und der bei der Verarbeitung benötigte Strom eingerechnet, sondern auch Wasser und Strom, die bei der Produktion der Lebensmittel verbraucht werden. Es folgte der konsequenteste denkbare Schritt zur Verkleinerung des Fußabdrucks. Seit 2012 gibt es das Way Out West Festival nur noch ohne Fleisch und zwar für alle, egal ob Artist, Besucher oder Crew. Die Zahlen sprechen auch hier eine deutliche Sprache. Die durchschnittlichen Auswirkungen für die Herstellung eines Cheeseburgers betragen etwa 2,8kg CO2. Das ist das Siebenfache einer Pizza Margherita und das Elff che einer Portion Fritten mit Mayo und so viel wie ein Kleinwa-

15.05.15 07:07


167

gen auf 28km verursacht. Die CO2-Bilanz von Spaghetti Bolognese liegt dreimal so hoch wie die von Spaghetti mit Tomatensauce und doppelt so hoch wie die eines Gemüsecurrys mit Reis. Sie läge im Vergleich zum letztgenannten Gericht noch weit höher, würde bei uns Reis wachsen. »Wir haben hin- und her überlegt, an welchen Stellen wir Nachhaltigkeit noch besser umsetzen können. Und wir kamen immer wieder zu demselben Schluss: Fleisch ist einer der größten ›Bösewichte‹, wenn es um dieses Thema geht«, erklärt Patrick Fredriksson, einer der Gründer des Way Out West. »Also haben wir uns selbst herausgefordert und uns gefragt, ob wir nicht einfach damit aufhö en könnten, Fleisch anzubieten – das ganze Festival vegetarisch machen. Es war keine leichte Aufgabe und wir haben gegen viele Zweifel gekämpft Schließlich haben wir uns gesagt, machen wir es einfach – und haben es gemacht.« Mit Erfolg, denn so konnte trotz eines Besucheranstiegs von fast 20 Prozent der Gesamtfußabdruck des Festivals zu den Vorjahren um fast ein Viertel gesenkt werden. Der Fußabdruck pro Besucher sank gar um ein Drittel. Dabei wurden etwa 70.000 Mahlzeiten ausgegeben und diese vom Publikum ausgesprochen positiv bewertet. Das Team stellte der Crew Ernährungswissenschaftler zur Seite, die auch dem skeptischsten Eisenbieger plausibel und fundiert vermitteln konnten, dass seine Arbeit auch ohne Buletten zu schaffen sei. Seitens der Künstler gab es ebenfalls keinen nennenswerten Gegenwind. Nach nunmehr drei sehr erfolgreichen vegetarischen Jahren, soll es noch weiter gehen: »Wir sitzen an den Neuerungen für das kommende Jahr und denken darüber nach, Milch und die meisten Milchprodukte nicht mehr anzubieten«, kündigt Fredriksson an. »Wir werden nicht 100% konsequent sein und immer noch Eiscreme und Käse haben. Aber wir werden sämtliche Milch für Kaffee etc. aus dem Angebot nehmen und durch Hafermilch ersetzen. Unser Ziel ist es, zu zeigen, wie einfach man Dinge verändern kann.« Nun ist Way Out West nicht das erste und einzige vegetarische Festival. Das Fusion-Festival ist dies Zeit ihres Bestehens und auch heute noch mit jährlich rund 70.000 Besuchern.

FG_Magazin_2015.indb 167

Es ist jedoch eine andere Herausforderung, seiner Grundausrichtung von Anfang an zu folgen, als diese irgendwann komplett zu ändern. Gerade in Bezug auf ein so emotionales Thema wie Fleischkonsum. Man erinnere sich nur an die Veggie-Day-Diskussion und den orkanartigen Gegenwind, der den Grünen im Wahlkampf 2013 Gift und Galle ins Gesicht blies. Die Macher des Way Out West dürften sich bei ihrer Entscheidung sicher gewesen sein, ein vergleichsweise aufgeschlossenes und mündiges Publikum vorzufinden. Man stelle sich nur einmal vor, das Wacken Open Air käme auf die Idee, diesen Schritt zu wagen. Da wären Schnitzelschwarzmarkt und Grillwurstguerilla nicht weit. Nicht viel anders sähe es in Bayern aus, wo in München das Tollwood-Festival im Sommer wie im Winter über jeweils einen Monat an die anderthalb Millionen Besucher anzieht. Und doch kann auch in einer Hochburg des Fleischkonsums wie dem Freistaat ein deutlicher Unterschied gemacht werden. Internationale Künstler und Compagnien, der »Markt der Ideen« mit Kunsthandwerk und Gastronomie aus aller Welt – auf Tollwood ist die Welt zuhause, proklamiert das Festival und das verpfl chtet, wie die Leiterin der Umweltprojekte im Rahmen des Festivals, Stephanie Weigel, erläutert: »Wir tun alles, um unseren ökologischen Fußabdruck so klein wie möglich zu halten. Klimaschutzmaßnahmen, Abfallvermeidung, grüne Veranstaltungstechnik und Stromversorgung sind bei uns selbstverständlich. Und ganz zentral: das Thema Festivalgastronomie. Seit 2003 ist unsere Gastronomie bio-zertifiz ert und bis auf wenige, derzeit nicht auf dem

Markt erhältliche Ausnahmen komplett bio. Viele Lebensmittel tragen zusätzlich ein Fairtrade-Siegel.« Dabei reichen die Bemühungen des Tollwoodteams von der Beratung und Unterstützung ihrer Standbetreiber über persönliche Kontrolle von Zulieferern und Höfen bis zur politischen Initiative. Denn »neben Geschmack geht es hier z.B. um Klimaschutz, Erhalt der Artenvielfalt, artgerechte Tierhaltung, Verzicht auf Gentechnik und Pestizide und letztlich: eine gerechtere Welt«, so Weigel. »Allein die Verwendung von Bio-Lebensmitteln auf Tollwood erspart dem Klima pro Jahr rund 116 Tonnen CO2.« Das entspricht 1,16 Millionen Kilometer mit dem erwähnten Kleinwagen, der so 29 Mal auf dem Äquator um die Erde fahren könnte, fiele er nicht vorher auseinander. Man find t diesen Ansatz und die Botschaften in vielen Bereichen des Festivals, auch in groß

15.05.15 07:07


BACKSTAGE

168 angelegten Kunstinstallationen, Diskussionsrunden oder Kooperationen und Kampagnen mit NGOs, in denen sich der Einfluss und die Reichweite des Festivals widerspiegeln. Da werden schon mal 115.000 Unterschriften gesammelt und an den deutschen Landwirtschaft minister überreicht. Ein nächstes Projekt des Tollwood-Festivals ist das Aktionsbündnis »Artgerechtes München«. Zusammen mit bekannten Persönlichkeiten aus der Stadtgesellschaft und den Bürgern der Landeshauptstadt verfolgt das Tollwood ein ambitioniertes Ziel. Im Wirkungskreis der Landeshauptstadt sollen ausschließlich Produkte aus artgerechter Tierhaltung serviert werden. Roskilde, Way Out West und Tollwood sind nur drei Beispiele für Festivals mit erfolgreichen und nachahmenswerten Aktionen, wie sie sich in ganz Europa finden lassen. Da ist auch das Cabaret Vert im Nordosten Frankreichs, das eine klare Linie verfolgt, die besagt, dass nur lokale Produkte angeboten werden und so muss auch der Headliner auf Orangensaft verzichten. Denn die wachsen nun mal nicht in dieser Gegend. Wie wäre es also mit Apfelsaft?

Kulinarisches rückt auch bei Deutschlands international operierendem Veranstaltungsunternehmen FKP Scorpio (u.a. Hurricane, Highfield, Chiemsee Summer) langsam aber stetig in den Fokus. So rufen die Hamburger für ihre Festivals nicht weniger als eine Revolution aus, die den Qualitätsanspruch und die Verwendung regionaler, saisonaler und ökologisch erzeugter Produkte als Schwerpunkte setzt. Das im August erstmals stattfi dende A Summer‘s Tale setzt beispielsweise nicht ausschließlich auf das Bandprogramm, sondern möchte »ein Festivalkonzept bieten, das ganzheitlicher funktioniert als bei anderen Großveranstaltungen. Die Besucher sollen in allen Bereichen das Gefühl haben, dass sich der Veranstalter Gedanken gemacht hat und bei den Planungen mit viel Liebe zum Detail vorgegangen ist«, erklärt Geschäftsfüh er Folkert Koopmans. Mit Details ist nicht zuletzt die enge Kooperation mit lokalen Anbietern gemeint. Ein Prinzip, das man auch vom We Love Green-Festival in Paris kennt. Das 2014 eingeführte »Conscious Food Program« stellt ein Manifest für alle Beteiligten dar. Es wird dabei Augenmerk auf saisonale und

lokale Produkte gelegt, Bio und Fair Trade propagiert und zugleich die französische Esskultur zelebriert. Ab 2015 wird nun eine Strategie in Richtung »Zero Waste« auch im Cateringbereich verfolgt. Dazu wird es ein »Fair Restaurant« geben, das ausschließlich mit sogenanntem »ugly fruit« arbeitet – krummes Gemüse, das es normalerweise nicht in den Handel schafft Ein Schicksal, das je nach Sorte bis zur Hälfte der ganzen Ernte trifft und so die erste Stufe einer unfassbaren Lebensmittelverschwendung darstellt. Diese Lebensmittelverschwendung ist nicht nur im Veranstaltungsbereich relevant, sondern ein Gesellschafts hema erschreckenden Ausmaßes. Allein in Deutschland werden jährlich 15 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen. Deutsche Haushalte tun dies im Wert von etwa 20 Milliarden Euro, was dem Jahresumsatz von ALDI in Deutschland entspricht. Wer schon einmal einen Festivalcampingplatz nach Veranstaltungsende gesehen hat, oder hinter die Fressbuden auf dem Gelände schaut, wird sich klar darüber sein, dass auch die Festivalwunderwelt ihren Beitrag dazu leistet. Doch auch hier gibt

S S

10-17 AUGUST 2015

ROBBIE WILLIAMS LIMP BIZKIT

ACTS ... AND 158 MORE

BEATSTEAKS

CRO

FLORENCE & THE MACHINE

KRAFTKLUB INTERPOL ALT-J ALESSO LABRASSBANDA MARTIN GARRIX ELLIE GOULDING KASABIAN DIXON DROPKICK MURPHYS MILKY CHANCE THE GASLIGHT ANTHEM AVICII GOGOL BORDELLO JOSÉ GONZÁLES FOALS GENTLEMAN & THE EVOLUTION KNIFE PARTY MICHAEL MAYER INFECTED MUSHROOM GUI BORATTO SBTRKT HIGH CONTRAST ELLEN ALLIEN PASSENGER FUTURE ISLANDS ENTER SHIKARI THE SUBWAYS HOLLYWOOD UNDEAD MARINA AND THE DIAMONDS WILLIAM FITZSIMMONS DAMIAN LAZARUS CHE SUDAKA SELAH SUE JAMIE WOON AWOLNATION THE MACCABEES FOXES JUNGLE TYLER THE CREATOR MØ GRAMATIK MARIZA W&W BLASTERJAXX PALOMA FAITH UND VIELE MEHR! ZUGT ICKE T S MÜN ST ER / BUDAPE ST ERHÄLT LIC H BEI ADT ICKE T !

7-TAGES-PASS 249 EUR SZIGETFEST.DE

5-TAGES-PASS 219 EUR

FACEBOOK.COM/SZIGETFESTIVALDEUTSCHLAND

TICKETS SIND BEI ADTICKET ERHÄLTLICH TWITTER.COM/SZIGET_DE

INSTAGRAM.COM/SZIGETDE

ww FG_Magazin_2015.indb 168

15.05.15 07:07


169 es neben dem »Fair Restaurant« dringend benötigte Initiativen. FKP Scorpio sammelte in Kooperation mit foodsharing.de und regionalen Tafeln im Rahmen des »Tausch Dich satt!«- rojektes bei Hurricane und Southside 2014 knapp 13.000 Konserven und etliche weitere Lebensmittel. Fairshare Southwest veranstaltet u.a. beim Glastonbury, Bestival und Shambala Special Events wie das »Landfill feast« oder den »Surplus Supper Club« für wohltätige Zwecke mit Speisen, die anderenfalls den Weg alles Irdischen genommen hätten. Eine Vorreiterrolle kommt aber auch in diesem Falle dem Roskilde Festival zu. Gemeinsam mit den Organisationen »Stop Spild Af Mad« (Stoppt Lebensmittelverschwendung) und »The Round Table« wurden nur an den Essensständen fast 30 Tonnen Lebensmittel gesammelt, die weiterverarbeitet werden konnten. Dabei geht es nicht um Frittenreste oder einen halbleer gegessenen Karton mit Chinapfanne, es geht um Säcke voller Grundnahrungsmittel. Das Projekt, das bei den European Festival Awards 2014 in der Kategorie »Green Operations« ausgezeichnet wurde, arbeitete dabei mit einem ausgeklügelten Sys-

tem: sogenannte »Collectors« sammelten die Lebensmittel an den Ständen ein und brachten sie in eine nahegelegene Kochschule. Bereits unterwegs gaben sie auf dem Smartphone ein, was und wieviel sie ergattert hatten. Die Information landete per Knopfdruck im System des Hauptquartiers und wurde dort abgeglichen mit den hinterlegten Rezepten. Sobald eines komplett war und die Ware eintraf, konnte zubereitet, gekocht und verpackt werden. Auf diese Art ließ sich im letzten Jahr der Inhalt jeder Speise bis zum Stand zurückverfolgen, von dem die Zutat stammte. Die fertigen Mahlzeiten wurden dann an sechzig Obdachlosenasyle,

Flüchtlingscamps und andere wohltätige Einrichtungen ausgeliefert – 65.000 an der Zahl. Auch hier wurde die ganze Aktion von Freiwilligen getragen – siebzig Köche und andere Helfer, die zehn Tage lang im Schichtdienst rund um die Uhr im Einsatz waren. So muss das sein: Orange Feeling, alles geht – auch die Welt ein wenig besser zu kochen.

Super Preis, super Stimmung!

34,95

EURO

Du willst zum Festival? Mit dem 2 Personen Zelt Vega 2 wird dein Trip perfekt. Es ist schnell und einfach aufgebaut und bietet reichlich Platz für Getränke und Gepäck im Vorraum. 54,95* Hol dir gleich dein Festivalzelt auf www.intersport.de/vega2 *Ehemalige unverbindliche Preisempfehlung. Solange der Vorrat reicht. Teilnehmende INTERSPORT-Fachhändler unter +49 (0) 7131 288 777.

www.mckinley.de FG_Magazin_2015.indb 169

15.05.15 07:07


170 BACKSTAGE

Im Selbstversuch:

MEIN FESTIVAL ALS KLOMANN »Quatsch mich nicht voll. Geh kacken!« Mit diesem liebenswerten Spruch warb die GoldeimerCrew im Sommer 2014 für etwas ganz Besonderes: Kompostklos. Was es damit auf sich hat, das habe ich als Klomann beim Open Flair herausgefunden.

F

reitagmorgen, 6:30 Uhr: Der Wecker klingelt! So früh, wie er das für mich noch nie auf einem Festival getan hat. Während die letzten Gäste so gerade eben ins Zelt torkeln, quäle ich mich mühsam aus ebenjenem heraus und mache mich auf den Weg. Durch dichten Nebel, der zu dieser Zeit noch den Campingplatz und den anliegenden Baggersee bedeckt, trotte ich zu meinem neuen Arbeitsplatz. Auf diesem Festival bin ich Klomann, Schichtbeginn: 7:00 Uhr.

Warum zur Hölle so früh? »Die dringendsten menschlichen Bedürfnisse haben keine Running Order«, klärt mich Malte, mein Chef für dieses Wochenende, auf. Gerade der Morgen, während auf dem Hauptgelände noch gar nichts passiert, ist für das Team von Goldeimer die wichtigste Zeit. Wer wünscht sich nicht ein frisch geputztes Klo, auf dem man in aller Ruhe und mit der passenden Lektüre seinen Morgenschiss loswerden kann? Während sich fast alle Festivalbesucher noch mal gemütlich auf der Isomatte um-

drehen, machen wir zu dritt klar Schiff und putzen alle zehn Toiletten. Kloputzen? Ja darum gehts an diesem Wochenende, aber irgendwie habe ich mir das schlimmer vorgestellt, immer wenn ich mitleidsvoll 50 Cent auf die Teller der »Kollegen« in den Clubs gelegt habe. Hier macht das irgendwie sogar Spaß. Denn erstens sind die Klos nicht wirklich dreckig, zweitens stinkt es nicht und drittens läuft im Hintergrund gute Musik. Nachdem alles sauber und unsere Pforten geöffn t sind, dürfen wir uns zum Sonnenaufgang ein wohlverdientes Guten-Morgen-Radler gönnen. Was für ein Start in den Tag! Ein paar Minuten später geht es los: Die ersten Kunden strömen zu uns. »2€ für einmal kacken, ist das euer Ernst?«, fragt der Erste, doch bevor wir antworten können, macht das sein Hintermann für uns: »Alter scheiß auf die 2€, hier kriegst du den besten Schiss, den du je auf einem Festival hattest!« Was sollen wir da noch hinzufügen? Mit Wendy und Intro bewaffnet machen sich die beiden auf zum Geschäft. Es dauert fast 20 Minuten, bis wir die beiden wiedersehen. Überzeugt? »Und wie«, berichtet der Skeptiker. »Ich werde nie wieder wo anders kacken«, schiebt er

M

Ro Rin Ro

Zu Ro exk sai

FG_Magazin_2015.indb 170

15.05.15 07:07

Maga


171 den Klos sammeln wir, und nach dem Festival gehen die zu einer Kompostieranlage in der Nachbarschaft, wo es im Idealfall nur ein halbes Jahr dauert bis aus der Scheiße des Festivals frischer Humus geworden ist.« Mit dieser Technik will Goldeimer in Zukunft d e Festivals revolutionieren. Immer noch Freitagmorgen, 10:00 Uhr: Während die Schlange immer länger wird, ist für uns die erste Schicht zu Ende. Zeit zum Frühstücken, Baden und Gelände auschecken, ehe es um 16:00 Uhr weitergeht mit der zweiten Schicht. Weitere drei Stunden, in denen wir kassieren, putzen und eine Menge Scheiß machen, im wahrsten Sinne des Wortes. Um 19:00 Uhr können wir die Arbeit hinter uns lassen und uns Bands wie Seeed, The Incredible Herrendgedeck und Steel Panther zuwenden. Drei Tage lang geht es genauso weiter, nur dass die Arbeitsschichten immer lustiger werden. Mit der Zeit kennen wir unsere Stammkunden, die Putzgriffe sitzen und mit der Crew darf man sich auch während der Arbeit das ein oder andere Pils genehmigen. Wir sind ja alle zum Spaß hier. Kohle bekommt außer Malte keiner, was auch niemanden stört. Die 15 Leute haben einfach Bock auf das Ding, was ich immer

mehr verstehen kann. Und obendrein geht der Gewinn nicht in Maltes Tasche, sondern an Viva con Agua. Dafür haben wir das Festivalticket bekommen und dürfen vier Tage lang gratis kacken. Dass ich mal Spaß am Kloputzen habe würde – meine Mutter glaubt es bis heute nicht. Marco Weber

FOTO: FRANK MEISSNER

zu unserer Freude hinterher. So macht Arbeit Laune: Während zunächst noch oft über den Preis gemeckert wird, sind spätestens nach dem Klogang alle Zweifel verfl gen und wir werden gar als »Helden des Festivals« gefeiert. Was angesichts der Konkurrenz kein Wunder ist: Muss man sich auf dem Dixi vor Ekel beeilen, kann man es bei Goldeimer ruhig angehen lassen, dazu laden Ambiente, Lektüre und nette Leute ein. So sehr, dass sich zwei Jungs nach dem Kacken ganz entspannt vor die Klos chillen und erstmal eine Tüte bauen. Wie funktioniert das eigentlich alles , und warum stinkt es hier nicht? Malte, der das Projekt vor zwei Jahren mit Freunden von der Uni Kiel gestartet hat, führt mich ein: »Im Gegensatz zu herkömmlichen Toiletten wird die Scheiße bei uns nicht mit wertvollem Trinkwasser weggespült und sie wird auch nicht, wie bei den Dixis, in Chemikalien gesammelt. Stattdessen wird mit einem Becher Sägespäne ›gespült‹. Das entzieht dem Kot die Flüssigkeit und verhindert zunächst einmal den Gestank. Dann sprühen wir noch regelmäßig Mikroorganismen in die Tonnen, die das Kompostieren einleiten. Die Fässer unter

MIT ROCKSTAR ENERGY DIE FESTIVALSAISON ROCKEN! Rockstar, der Energy-Drink für die Festivalsaison, ist dieses Jahr als offizieller Hauptsponsor bei Rock am Ring, Rock im Park und Rock’n’Heim am Start – Festivalfans können sich also bei allen Festivals auf den Rockstar Energy Kick freuen. Zum 30. Jubiläum von Rock am Ring lädt Rockstar Energy vor Ort in die Rockstar Villa ein. Von der Rooftop Bar aus kann man einen großartigen Blick auf die Hauptbühne genießen oder sich in der exklusiven Jacuzzi Area erfrischen. Vorbei kommen und gemeinsam mit Rockstar Energy die Festivalsaison rocken: Be your own ROCKSTAR!

FG_Magazin_2015.indb 171 Magazin2015_Rockstar_RZ.indd 1

15.05.15 14.05.15 07:07 19:20


FG_Magazin_2015.indb 172

15.05.15 07:07


173

P R Ä S E N T I E R T

FOTO: ANDY KASSIER

Alles, was man wissen sollte. Alles, was man zum Überleben auf Festivalgrund und Zeltplatz braucht. Ja, auch Unterhaltung!

FG_Magazin_2015.indb 173

15.05.15 07:07


BACKSTAGE

174 CAMPINGPLATZ KOCHREZEPT I

RAVIOLI ROMANTICA Man nehme eine Dose Ravioli, 5 Knoblauchzehen, Chili nach Gusto, Olivenöl, Cocktailtomaten, Tomatenmark und italienische Kräuter

10. – 12.09.2015 VORVERKAU F: 29.06. – 12.07. ALLE INFOS UNTER 07221 300 300 UND SWR3.DE

Zuallererst trennt ihr die Dosenravioli von der Sauce und wascht anschließend die Teigtaschen. Die Sauce auffan en. Die Ravioli bratet ihr gemeinsam mit den klein geschnittenen Knoblauchzehen und etwas Olivenöl in der Pfanne an. Wichtig: Das Öl darf nicht zu stark erhitzt werden, sonst wird der Knoblauch bitter. Nach Wunsch könnt ihr die Chilis zum Bratvorgang hinzufügen. Zum Ende der Garzeit gebt ihr die in Scheiben geschnittenen Tomaten sowie die aufgefangene Sauce zu den goldbraun gebratenen Ravioli hinzu. Abschließend schmeckt ihr alles mit den italienischen Kräutern, Pfeffer und Salz ab. Garniert mit ein paar Basilikumblättern schmeckt eure Pasta wie auf eurem italienischen Lieblingsfestival.

FLUNKYBALL-ALTERNATIVEN #1

CAN HEAD

Muss es immer Flunkyball sein? Wir hatten euch um Einsendungen gebeten und ihr wart wie immer für uns da. Diese Flunkyball-Alternative wurde uns gleich mehrfach unter den Namen Can Head oder Dosenballern zugetragen. Kopfschmerzen könnten hier gleich doppelt auftreten. Wir bedanken uns bei Kim Groschke und Max Teschke für ihre Zusendungen. MATERIAL Mindestens ein Dosenbier Freunde oder Fremde (nicht zu viele, ideal sind 3–4) REGELN Der Reihe nach muss die Dose mit ihrem Mantel dreimal gegen die Stirn geschlagen werden. Dies geht solange so weiter, bis die Dose ein Loch bekommt und das Bier austritt. un wird die Dose weitergegeben und der nächste haut sie ein letztes Mal dreifach gegen den Kopf und trinkt sie danach leer. Anschließend geht’s von vorne los. Bitte Pflas er bereithalten!

FG_Magazin_2015.indb 174

15.05.15 07:07


175

DIE KUTTE DER ZUKUNFT »Check mal meine Patches, heute ist Konzert. Guck nur wie sie starren, auf mein Meisterwerk.« Rapper Romano hat der guten alten Metalkutte in diesem Jahr ein musikalisches Denkmal gesetzt. Die Kutte von morgen hat allerdings die Berliner TrafopopGang erfunden. Mit bunt leuchtenden LEDs wird die Kutte endlich auch nachts in dunklen Ecken auffin ar. Aber natürlich gilt auch hier die goldene Regel, dass die Kutte selbstgemacht sein muss. Deshalb bietet Trafopop keine fertigen Kutten an, sondern Bastelkits, um die Kutte individuell zu gestalten. Wer sich das elektronische Aufrüsten der Kutte noch nicht zutraut, kann es in Workshops vom Trafopop-Team lernen. Check: www.trafopop.com

Tetrapack, verwöhne mich! Oh Tetrapack, du mystisches ziegelförmiges Artefakt! Viel sanfter ist dein Körper als der von Schwester Glas. Eng umschlungen von deiner ewigen Liebschaft Panzerband baumelst du als treue Freundin um meinen bebenden Körper und bleibst erlaubt, wo andere draußen bleiben müssen. Verborgen in deinem blickdichten Innern kann so mancher Schatz schwappen. Mit dir in Händen überraschte ich so viele alte Freunde und gewann so viele neue. Doch was sollst du diesmal für mich bereithalten? Hier fünf Mixturen, die als Festival-Longdrink zu verzaubern wissen: 1. Sekt korrekt: SEKT-O (Sekt plus Orangensaft 2. Alte Uschi: ROTWEIN-COLA (Rotwein plus Cola) 3. El Seri öso: WEINSCHORLE (Weißwein plus sprudelndes Mineralwasser) 4. Flamingo Girls: ROSA FRUCHTSMOOTHIE (Roséwein plus Pfirs ch-Traube-Himbeer Smoothie) 5. Donna Summer: SPIKED ICETEA (Zitronen- oder Pfirs cheistee plus Weißwein)

FOTO: TIM BRUENING

Wie immer gilt: Lasst den letzten Schluck aus, denn der war bekanntlich schon seit jeher schlecht!

FG_Magazin_2015.indb 175

15.05.15 07:07


BACKSTAGE

176 DUSCH DICH! TEIL 1:

BAUZAUN-DUSCHE Ein Leben ohne Dusche ist möglich, aber einsam. Wir geben Tipps für campingplatztaugliche Körperpfl ge. Diesmal: Die Bauzaun-Dusche, zusammengezimmert aus Bauzäunen, Planen und Gartenschläuchen mit Duschkopfaufsatz. Der Baumarkt macht’s möglich. Voraussetzung bleibt allerdings ein Wasseranschluss. Auf welchem Festival sieht man diese Dusch-Art? Die kleinen Festivals, die zwar einen Campingplatz haben, aber noch am Anfang ihrer »Karriere« stehen. Wassertemperatur? 8–15 Grad (je nach Länge des in der Sonne liegenden Schlauches) Privatsphäre? Frag die Plane, die entscheidet! Kosten? Aus dem Baumarkt: ca. 25,– € Fazit Für alle, die nicht mit Seelöwen-Fett ingeschmiert auch in Eislöcher tauchen, bleibt die Bauzaun-Variante die »Hochsommer only«-Art zu duschen.

Full list at www.dourfestival.be #dour2015

music proximus

FG_Magazin_2015.indb 176

CAMPINGPLATZ KOCHREZEPT II

DOSENRAVIOLIAUFLAUF Man nehme: eine Dose Ravioli, eine Dose Mais, 250 Gramm Cocktailtomaten, 1 bis 2 Kugeln Mozzarella, frischen Basilikum Ein Aufl uf ohne Ofen, wie soll das denn gehen? Wer einen schließbaren Grill (z.B. Kugelgrill) hat, ist ganz weit vorne, denn in ihm lassen sich Aufl ufe wunderbar backen. Den Dosenmais gießt ihr ab und verteilt diesen gemeinsam mit den Dosenravioli in einer feuerfesten Aufl ufform. Die halbierten Cocktailtomaten gebt ihr ebenfalls in die Aufl ufform. Den Abschluss bilden die gewürfelten Mozzarella-Stücke. Nun setzt ihr den leckeren Aufl uf auf den Grillrost und lasst ihn für rund 30 Minuten bei geschlossenem Deckel backen – die Kohle sollte hierfür nicht mehr brennen, sondern nur noch glühen. Zum Schluss streut ihr die gewaschenen und in Streifen geschnittenen Basilikumblätter über den Aufl uf.

2manydjs (dj set), Adam Beyer, Agnostic Front, Andy C feat. 2Shy, Anti-Flag, Autechre, C2C live, Camo & Krooked, Carl Craig feat. Mike Banks (live), Cashmere Cat, Chinese Man, CocoRosie, Danny Brown, DJ Fresh, Dub Fx, Electric Wizard, Fear Factory, Flume, Fritz Kalkbrenner live, Gojira, Goose, Hatebreed, Infected Mushroom, Jon Hopkins, Julio Bashmore, Jungle, KAYTRANADA, Klangkarussell live, KRS-One, Kvelertak, La Muerte, Marcel Dettmann, Mark Ronson dj set, Modeselektor dj set, Ms. Lauryn Hill, Mø, Nils Frahm, Nina Kraviz, Nneka, Noisia feat. 2Shy, Pendulum dj set & Verse, Pusha T, Rival Sons, Roni Size Reprazent live, Santigold, SBTRKT, Seth Troxler, Siriusmodeselektor live, Snoop Dogg, Squarepusher, Sub Focus dj set feat. ID, Tchami, The Bloody Beetroots (SBCR dj set), The Strypes, The Underachievers, The Wombats, Tiken Jah Fakoly, Tony Allen Review feat. Damon Albarn & Oxmo Puccino, Young Fathers, Youssoupha, ...

15.05.15 07:07


, G N U M IM T S E T U G r e u f t du sorgs E L A G E R E L L O V R E U F N E G R O WIR S

Festival und Camping gehören zusammen wie Grillen und Bier. Drei Tage lang Party unter freiem Himmel – das bedeutet eine logistische Herausforderung für jede Festivalcrew. Aber in diesem Festivalsommer ist Schluss mit ellenlangen Einkaufslisten, denn Lidl hat für die Festivalfans mitgedacht! Damit die all ihre Energie ins Stagediven und Abrocken stecken können, sorgt der Lidl-RockShop beim Rock am Ring für volle Regale. Nicht genug Grillkohle dabei? Sonnencreme vergessen? Keine Dosenravioli im Rucksack, von Obst und Gemüse ganz zu schweigen? Kein Problem! All diese Essentials gibt es direkt vor Ort im Lidl-RockShop, sowie in jeder deutschen Lidl-Filiale. Damit ist die Campingplatz-Party gerettet. Festivalgänger wissen genau, welche Acts sie auf der Bühne sehen wollen – Lidl weiß genau, was sie danach zum Auftanken brauchen. Ob Saft oder Bier, Fleisch oder Gemüse, Zahnpasta oder Sonnencreme – in den prall gefüllten Lidl-Regalen gibt es alles was das Festival-Herz begehrt. Get ready – you rock, we care!

FG_Magazin_2015.indb 177

15.05.15 07:07


www.ferropolis.de

BACKSTAGE

178

DUSCH DICH! TEIL 2:

FERROPOLIS FESTIVAL SOMMER 2015 10.—12.07.2015

SPLASH! FESTIVAL Ausverkauft!

17.—19.07.2015

MELT! FESTIVAL Info: www.meltfestival.de

08.08.2015

PYROGAMES Info: www.pyrogames.de

DIE PFANDFLASCHENDUSCHE Ein Leben ohne Dusche ist möglich, aber einsam. Wir geben Tipps für campingplatztaugliche Körperpfl ge. Diesmal: Die Pfandflaschen usche. Dafür wird der Brausekopf einer herkömmlichen Gießkanne schon vorzeitig aus dem Garten-Kontext gerissen, um ihn auf dem Festival-Campingplatz mittels Gaffer-Tape mit einer möglichst großen PET-Pfandflasche u vermählen. Auf welchem Festival sieht man diese Dusch-Art? Auf möglichst großen Festivals mit möglichst kleinen Hemmungen. Wassertemperatur? Wetterabhängig 4 bis 40 Grad Privatsphäre? Eingeschränkt. (Im Gegenteil wird die Konstruktion eher Blicke anziehen.) Auffällig bstehende Geschlechtsmerkmale ggf. mit Rest-Gaffa btapen. Kosten? Getränkeflaschenp eis plus 25 Cent Pfand (sofern der Brausekopf »gratis« war) Musiktipp? “Shower Song”, Becky G Fazit Das ständige Nachfüllen nervt ein wenig, dafür ist die Konstruktion mobil einsetzbar, was Duschen an den ungewöhnlichsten Stellen ermöglicht.

15.08.2015

FISHERMAN'S FRIEND STRONGMANRUN NACHTLAUF

Infos und Anmeldung unter: www.strongmanrun.de

PURE & CRAFTED FESTIVAL 28.—29.08.2015

Info: www.pureandcrafted.com

KIEZ-VEREIN ON TOUR Der FC St. Pauli von 1910 e.V. ist einer der wenigen Fußballvereine, von dem sich selbst Nicht-Fußball-Fans gern T-Shirts anziehen. Sein Rock’n’Roll-Ruf mit klarer linker politischer Einstellung eilt dem Verein voraus, Musiker wie Thees Uhlmann oder Marcus Wiebusch stehen seit jeher zu »ihrem Verein« und mit dem Gegengeraden Fest lädt der FC St. Pauli sogar zu seinem eigenen kleinen Festival nach Hamburg. Damit nicht genug: Seit zehn Jahren bereist der Verein die großen Rock Open Airs in Deutschland. Am St. Pauli-Stand können dann Fußball- und Musikfans zusammenkommen, fachsimpeln und sich mit schickem neuen St. Pauli-Merch und Goodies eindecken. In diesem Jahr ist der St. Pauli Fanshop auf folgenden Festivals zu Gast: Rock am Ring 5.–7.6. Deichbrand 16.7.–19.7. Greenfield CH) 11.6.–13.6. Wacken 30.7.–1.8. Hurricane 19.6.–21.6 Taubertal 7.8.–9.8. Southside 19.6.–21.6. Highfield 14.8. 16.8. Roskilde (DK) 1.7.–4.7. Alle Infos: fcsp-shop.com

FG_Magazin_2015.indb 178

15.05.15 07:07


179

MIT WARSTEINER DURCH DEN FESTIVALSOMMER Warsteiner ist auch in diesem Jahr wieder auf einigen der schönsten Open Airs des Sommers unterwegs. Der Startschuss fiel bereits beim Berlin Festival, weiter geht’s im Juli beim Melt!: Warsteiner bringt unter anderem das bunte Coachella-Gefühl nach Ferropolis und beim Parookaville lässt die Biermarke die Glocken läuten, denn in der Warsteiner Kirche kann man die große Liebe zumindest für ein Wochenende heiraten oder Festivaldummheiten beichten. Warsteiner ist also immer vor Ort, um den Festivalsommer ein bisschen bunter zu machen. #Musikdurstig geworden? Warsteiner verlost Festivaltickets unter Warsteiner.de/musik!

THE OFFSPRING SECRET HEADLINER FÜNF STERNE DELUXE / BAD RELIGION SKINDRED / ROYAL REPUBLIC / GENETIKK SEPULTURA / MADSEN / COHEED AND CAMBRIA KYle GASS BAND / BILDERBUCH / AGAINST ME! MAD CADDIES / DILLINGER ESCAPE PLAN ANTILOPEN GANG / PANTEON ROCOCO

and many more! TICKETS: SERENGETI-FESTIVAL.DE

Warsteiner find t ihr u.a. auf folgenden Festivals: 17.7. – 19.7. Melt! Festival 14.8. – 16.8. Serengeti Festival 17.7. – 19.7. Parookaville 19.8. – 23.8. c/o pop Festival 23.7. – 26.7. Helene Beach 10.9. – 12.9. SWR3 New Pop 31.7. – 01.8. Big Day Out

FLUNKYBALL ALTERNATIVEN #2

DU BIST!

Diese Flunkyball-Alternative wurde uns von Tobias Egelkamp zugespielt. Zugegeben, wir haben auch mehrfach nachlesen müssen, bis es Klick gemacht hat. MATERIAL Mindestens drei Mitspieler, Getränk nach Wahl REGELN Der Name »Du bist!« entspricht ausgeklügelter Weise auch gleich dem Spielprinzip. Viele potenzielle Teilnehmer verstehen die Spielweise daher erst einmal nicht (es hat sich gezeigt, dass es besonders in Akademikerkreisen länger dauert bis der Groschen fällt). Es ist allen Getränken gegenüber sehr offen und kann natürlich auch in ganz speziellen Varianten gespielt werden. Hier sei beispielhaft d e Variante »No backfi e« genannt, um weniger trinkfesten Mitspielern einen unablässigen Kreislauf des gegenseitigen Attackierens zu ersparen. Auch über Anzahl der Schlucke oder der Dauer des Trinkens kann frei verfügt werden, im originären Modus sollten jedoch das Bierglas oder auch alle anderen Behältnisse möglichst in einem Zug geleert werden.

FG_Magazin_2015.indb 179

15.05.15 07:08


BACKSTAGE

180 FLUNKYBALL-ALTERNATIVEN

#1 SCHNÄPSE VERSENKEN

Muss es immer Flunkyball sein? Wir hatten euch um Einsendungen gebeten und ihr wart wie immer für uns da. Diese Bilder ließ uns Wilko Aff ukommen. Der Klassiker »Schiffe versenken« wird hier mit Hochprozentigem aufgewertet.

DAS DING UND DER FESTIVALSOMMER 2015 Livekonzerte im Radio, Videos und Backstagenews im Netz, Fotos auf Facebook und Instagram und Ticketverlosungen für alle großen Festivals. Das gibt es auch dieses Jahr wieder bei DASDING. Die Multimediacrew startet bei Rock am Ring in den Festivalsommer und ist dann bis Ende August beim Southside, Openair Frauenfeld, Nature One, Mini-Rock, Rock’n’Heim und vielen kleinen Festivals im Südwesten rund um die Uhr am Start. Welche Konzerte und DJ-Sets von den Festivals live übertragen werden und was die Stars dort so treiben gibt es immer auf DASDING.de Die Radiofrequenzen für Baden-Württemberg und RheinlandPfalz und die Sendezeiten der Festivalsendungen von DASDING. tv find t ihr alle auf DASDING.de

MATERIAL Zwei Pappkartons, die mit 8x8 Feldern bemalt werden, ein Pappkarton als Sichtschutz. (Einweg-)Schnapsgläser. Fortgeschrittene können sich am Umbau des Campingtisches zur Spielfl che versuchen. REGELN Wie beim regulären Schiffe versenken werden die Schnapsgläser in 5er- bis 2er-Gruppen auf dem Feld verteilt. Jeder vom Gegner getroffene Schnaps wird sofort getrunken und der Gegner hat einen weiteren Schuss. Mast- und Schotbruch! Bzw. Prost!

e Bra ve Ho me of th

17. – 19. July • Airport weeze Borgeous • Danny Avila • Deorro • Dimitri Vangelis & Wyman DVBBS • Fedde Le Grand • Jewelz & Sparks • MAKJ • Martin Solveig Oliver Heldens • Ostblockschlampen • The Chainsmokers • Tujamo Parookaville ResidenT: frdy

Robin Schulz • Bakermat•DonDiablo•FelixJaehn

Moguai • Pep & Rash • TV Noise • Support: Bankewitz

Shelter & Bunker Line Up: (alphabetical order)

A.N.A.L. Alles nur aus Liebe • Andry Nalin (Nalin & Kane) • Cesqeaux Da Hool • DBN • Dandi & Ugo • Dave Replay • David JAch • DJ DAG • Felix Kröcher Jagger • Jam (Jam & Spoon) • Julian Calor • Julian Jordan • Kevin Witt Maximiljan • Mightyfools • New World Sound • Oliver Magen • talla2xlc Tom & Jame • tomcraft • Wiwek • Yellow Claw • Yves Deruyter and more...

All Info & Tickets o n

www.parookaville.com

FG_Magazin_2015.indb 180

15.05.15 07:08

Maga


COOLE DESIGNS VOM TRAILER TRASH Schweiß, Regen, Matsch, Sand… die Klamotten machen ganz schön was durch beim Festival. Wir haben da eine Lösung: Beim Highfield schenken wir euch gemeinsam mit Trailer Trash ein neues Shirt – im Tausch gegen euer altes! Acht Quadratmeter ist er groß, der Trailer Trash Shop. Bei verschiedenen Festivals warten im umgebauten Wohnwagen dort junge Designerinnen und Designer auf euch, um euch ihre nachhaltig und regional produzierten Mode-Kollektionen zu zeigen. Wenn die euch gefallen, gibt’s gute Neuigkeiten: Beim Hurricane Festival bedruckt das Team Beutel und verkauft die Unikate zum günstigen Preis, beim Rock im Park gibt’s ebenfalls vom Trailer Trash designte T-Shirts zu kaufen. Beim Highfield Festival tun wir uns dann mit Trailer Trash zusammen. Ihr bringt uns eure alten Shirts vorbei und bekommt dafür ein nigelnagelneues Festivalguide-T-Shirt. Und weil uns Nachhaltigkeit am Herzen liegt, werden eure alten Shirts nicht einfach weg geschmissen, sondern zu ganz neuen Lieblingsstücken umgewandelt. Die Trailer-Trash-Designer lassen sich da was Hübsches einfallen. Trailer Trash wird von Jack Daniel’s im Rahmen ihrer »Supporter Of The Independent«-Kampagne unterstützt. Seit 2014 leistet Jack Daniel’s finanzielle Starthilfe für Freidenker mit guten, nachhaltigen Ideen. Trailer Trash ist eine davon. Wer ebenfalls eine gute Idee hat, kann sich unter supporter.jackdaniels.de bewerben.

DEN TRAILER TRASH FINDET IHR BEI FOLGENDEN FESTIVALS: Rock im Park, 05.–07.06. Hurricane, 19.–21.06. Highfield, 14.–16.08.– zusammen mit Festivalguide!

FG_Magazin_2015.indb 181 Magazin2015_Trailer_Trash_Advertorial_RZ.indd 171

15.05.15 19:30 07:08 14.05.15


182 BACKSTAGE

Flaschen vor Gericht

DRUNKEN SAILOR (Crew Republic, München, 6,4%) Oh, Seemannsgarn auf einer nautisch anmutenden Flasche aus München, na denn mal den Gamsbart lichten! Das Etikett erzählt, dass das Bier für die Fahrt nach Indien früher stark gehopft und randvoll mit Alkohol gebraut werden musste. Aber sind 6,4% für den normalen Bayern nicht der Gehalt einer leicht liegen gebliebenen Brotzeit? In dieser Flasche spielen jedenfalls die Hopfensorten Herkules, Citra, Cascade und Simcoe miteinander Schafkopf (auf hoher See natürlich). Doch die Herbe der Geschichte find t sich im harnsteinfarbenen Trunk gar nicht wieder. Sollten trunkene Seeleute derart sämig sein, wir würden emotional auf Grund laufen. Passt gut zu Tito, Tarantula, Turbonegro (in ihrer Auszeit) und Hans Söllner auf der Full Metal Cruise.

FG_Magazin_2015.indb 182

Bier und Festivals werden manchmal verwechselt, so nah ist ihre Verwandtschaft. Das Braugold ist auf den Campingplätzen von Chiemsee bis Wacken eins der Hauptgesprächsthemen. Ist es noch da? Wird es von selbst wieder kalt? Kann man es heiraten? Nie wird das Thema langweilig. Aber muss es denn immer von der Stange kommen? Festivalguide hat eine Utopie und glaubt an eine Welt der babylonischen BierVielfalt, in der Fuchs und Gans einander sagen: Probier doch mal! Aber was soll das Geschwätz, lasset die Biere sprechen, wir öffnen lso...

BLACK OUT R (Braustelle, Köln, 12%) Ah, ein Stout! Da es für sechs Monate in einem Rumfass aus Jamaica wohnen durfte, zimmert uns der nachtschwarze Geselle ziemlich die Nüsse weg. Die Braustelle, Kölns kleinste Brauerei im alten Arbeiterstadtteil Ehrenfeld (heute durchgentrifiz ert), gebiert daneben noch andere Sorten und experimentiert mit Torf- und Buchenholzgeräuchertem Malz, Hibiskusblüten, Whiskyfässern und allem, was sich nicht wehrt. Doch zurück zum Rumfass-Stout: Verheißungsvoll und spirituell ist es und vor allem ein Studentenbier, denn mehr Kraft, Würze und Ringedingdäng gibt es aus einer einzigen Flasche wohl nicht. Ebenholz wirkt fahl gegen diese Krönung und irgendwie hat diese dunkle Mahlzeit auch etwas von einer Weihnachtspraline (ohne Zimt, Mandel und Lebkuchen in diesem Fall). Und auch wenn IPAs und Stouts womöglich unvergleichbar wie Äpfel und Birnen nebeneinanderstehen, dieser Zaubertrank ist unser Testsieger! Passt gut zu Can, Faust und den ganz speziellen Konzerten auf dem Haldern Pop.

FOTOS: MARCUS BECKER

FESTIVALGUIDE TESTET CRAFT BEER

15.05.15 07:08


183 BROOKLYN BLAST! (Brooklyn Brewery, New York, 8,4%) Hießen die nicht mal Brooklyn Bounce?! Das Logo sieht jedenfalls aus wie eine Mischung aus Pinterest, Bahlsen und Bautzner Senf, hoffentlich ist das kein übles Omen. Trotz allem hat Braumeister Garrett Oliver das Etikett unterschrieben, auf dem sich gleich eine ganze Fußballmannschaft Hopfensorten versammelt – darunter irritierende Sorten wie Fuggle, Amarillo und Experiment 6300 (die müssen echt lange geübt haben!). Ok, Anpfiff die Flasche ist offen. Oh, es kommen 0,355 l raus, die sind aber leicht blass. Der Geruch verheißt Exotik, die eine Hälfte der Tester assoziiert damit Schimmel, die andere das durch den höheren Alkoholanteil verheißungsvolle Rauscherlebnis. Und die dritte Hälfte schmeckt Energy Drink und Früchtetee. Passt gut zu Fusion, Nature One und den Abfahrtszeiten des Nahverkehrs.

FG_Magazin_2015.indb 183

PALOR (Braufactum, Frankfurt, 5,2%) Wir haben es mit einem Pale Ale zu tun, einer eleganten Version des britischen Bitters, wie das Etikett verrät. Hopfenbetont soll es sein, daher wird auch nicht irgendeine Dolde reingestopft, sondern Premiumgemüse der Sorte Polaris und Cascade. Dazu verspricht das Label eine Aromenmixtur aus Almblüten, Minze und Salbei. Moment, reden wir hier von Zahnpasta? Die Farbe erinnert schon mal an Trinkspiele mit Papas Dujardin, daraus entstanden damals die ersten Utopien. Die fruchtige Note, einem vergorenem Multivitaminsaft nicht unähnlich schmiegt sich an eine Ahnung von süßer Bitternis. Passt gut zu Jazz Festivals und zart gezupftem Indie (mit leichter Ingwer-Note).

INDIAN PALE ALE (Beck’s, Bremen, 6,3%) So langsam verschwimmen die Verhältnisse, wieso mischen hier die Großen mit? Ist das überhaupt erlaubt? Craft Beer darf doch nicht… Herrje, bei näherer Betrachtung verschwimmt hier noch viel mehr. Vielleicht hätten wir nicht jedes Mal mit mehreren Flaschen anstoßen sollen. Auf dem IPA (Checkersprech für Indian Pale Ale) von Beck’s steht jedenfalls ein lakonisches »Inspired by England« und der Hopfen heißt auch einfach nur Hopfen und hört auf keinen klingenden Namen wie Chantall, Mandy oder Hops der kleine Osterhase. Oh, Moment, doch: unter »Hopfennote: Cascade«, das versteht der Musiker. Musikalisch betrachtet wäre das Bier allerdings eher zu Rolf Zuckowski oder ätherischen Klängen, denn der Körper fehlt. In dieser Reihe eher der Kindergeburtstag. Passt gut zu Wacken, Tomorrowland und so.

15.05.15 07:08


BACKSTAGE

184

5 UTOPISCH TEURE FESTIVALGADGETS

1

1. HANDPRESSO HYBRID Sieht aus wie von der NASA konstruiert und hat genug Druck, um frischen Espresso auch auf dem Campingplatz zu kochen. Kommt im Set mit vier unkaputtbaren Campingbechern und Thermoskanne für etwa 190€.

2. GSI OUTDOOR VORTEX BLENDER Morgens einen Smoothie, um den Kater zu bekämpfen? Oder Zutaten für ausgefallene Cocktails mixen? Geht alles mit dem mobilen Mixer von GSI – genug Muskelkraft zum Kurbeln vorausgesetzt. Der Preis liegt bei etwa 100€. 3. MOUNTAIN HARDWARE SPACE STATION Die Königsklasse unter den Zelten. Platz für 15 Leute, hält wirklich allen Wett rbedingungen stand und wiegt stolze 31 Kilo. Die Kosten von etwa 4500€ schmerzen vielleicht nicht ganz so arg, wenn man sie durch 15 teilt.

3

4. BIOLITE CAMPSTOVE Über dem Feuer im BioLite Campstove lassen sich Marshmallows rösten oder Wasser für die Fünf-Minuten-Terrine erhitzen –

2

die nicht genutzte Hitze wird zu Strom und fließt in den Smartphone-Akku, der auf Festivals ja gerne chronisch leer ist. Zu haben für rund 180€. 5

5. RAVE SPORTS AQUA TRAMPOLINE Das Festival eures Vertrauens hat einen Badesee? Das Wassertrampolin von Rave Sports ist das wohl eindrucksvollste Gadget, mit dem ihr dort aufkreuzen könnt. Erhältlich für circa 1800€.

Der bigFM Festival Summer 2015 TAUBERTAL FESTIVAL SPLASH SPACK! FESTIVAL SEA YOU FESTIVAL SONNE MOND STERNE OPENAIR FRAUENFELD KOSMONAUT FESTIVAL SOUTHSIDE FESTIVAL RUHR IN LOVE ROCK A FIELD ROCK IM PARK TOMORROWLAND NATURE ONE ROCK AM RING SUMMERJAM HIP HOP OPEN HURRICANE ROCK´N´HEIM ROCK AM SEE GLASTONBURY LOVE FAMILY PARK

bigFM.de

FG_Magazin_2015.indb 184

15.05.15 07:08


185

FRAGEN SIE DR. BACKSTAGE Auch in diesem Jahr erreichen uns wöchentlich immer noch Dutzende Zuschriften, die uns von euren Sorgen und Problemen bei Liebe, Sex und Zärtlichkeit berichten. Das Dr. Backstage-Team, die Experten in Sachen Zeltplatzsex und Zotenwitze, Pickelcreme und Psychokram ist mittlerweile zu einer unverzichtbaren Institution im Dickicht postpubertärer Festivalemotionen geworden. Auch diesmal steht es wieder mit Rat an eurer Seite.

FOTO: JULIA JESIONEK

PETRA, 17: Lieber Dr. Backstage, mein Freund Leon will immer nur auf diese Festivals wie Apfelbaumgarten, Sommermärchen oder Klang der Wälder. Ich kann ihn einfach nicht dazu überreden, zum Schlachterfest oder dem Punkrotztoben mitzukommen. Immer wieder will ich deshalb mit ihm Schluss machen. Aber eigentlich mag ich ihn ganz gern, vor allem die fl uschigen Unterhemden, die er immer trägt. Was soll ich tun? DR. BACKSTAGE: Liebe Petra, die Ausdrucksformen unserer menschlichen Seele sind so vielfältig wie die Farben bunter Schmetterlinge. Höre, auch ich trage gern Mohair-Unterhemden und MerinoSocken. Bin ich deshalb ein schlechter Mensch? Und wenn es wieder Winter wird, das Dionysische des Sommers ferne Geschichte, wirst du es genießen, wenn die feinen Härchen von Leons Angorahemd über deine sich ihm entgegenreckende Haut streichen. Verlasse ihn nicht. Bitte. ANDREA, 16: Hallo, Herr Backstage. Meine Mutter hat gesagt, dass ich aufpassen soll, weil man sich auf dem Dixi-Klo richtig was holen kann? DR. BACKSTAGE: Liebe Andrea, deine Mutter hat völlig Recht. Du solltest gut aufpassen, wenn du das nächste Mal ein Dixi-Klo betrittst. Schau dich sorgfältig um. Es kommt immer wieder vor, dass Menschen, die es eilig haben, dort etwas liegen lassen. Vor allem, wenn sie alkoholisiert sind. Tragbare Telefone, Schlüpfer oder Klappfahrräder gehören zu den häufigs en Dingen. Bei großem Glück, sogar eine wertvolle Rolle Toilettenpapier. Die ist an einem Festivalsonntag ihr Gewicht in Gold wert. Zögere nicht, diese unfreiwillig dargebrachten Geschenke, an dich zu nehmen. Die meisten, die das Dixi-Klo lebend verlassen, leiden sowieso für den Rest ihres Lebens unter Gedächtnisverlust. Wundere dich also nicht, wenn du plötzlich nicht

FG_Magazin_2015.indb 185

mehr weißt, warum deine dreckigen neuen Jeans viel zu groß sind, und woher du sie überhaupt hast. PETER M., 78: Sehr geehrte Damen und Herren, geschätzter Dr. Backstage, mit Interesse verfolge ich seit Jahren ihre Beratungsseiten. Meistens bin ich mit ihrer Einschätzung der bedauernswerten Situation dieser komplexbeladenen Kreaturen, die ihnen schreiben, einverstanden. Lediglich ihre Antwort an Andrea B. (2008), hat mich nicht überzeugt. Ich bin der Meinung, hier lag eine klare parentanale Dysphklomxg… oder wie die Dinger heißen, vor. Mit kollegialen Grüßen, ihr Dr. Moshpit. DR. BACKSTAGE: Geschätzter Pit Mosh. Ich freue mich, dass meine präzisen Auslassungen auch in Fachkreisen auf positiven Widerhall stoßen. Dysphklomxg scheint mir hier als Differential-Diagnose durchaus zutreffend. Mit anderen Worten: Bingo, haha. Hochachtungsvoll. MATTHIS,25: Lieber Dr. Backstage. Ich schreibe Ihnen in tiefster Verzweiflung. Als meine Freundin mir ihre Planung für unseren Festivalsommer eröffnet hat, bin ich aus allen Wolken gefallen. A Summer’s Tale mit Yoga und Thai Massage-Workshop und danach zum Forever Now, den eigenen Transformationsprozessen nachspüren. Ich will doch nur entspannt auf dem Campingplatz Bier trinken und wenn nötig eine Band sehen. Was soll ich tun? DR. BACKSTAGE: Lieber Stefan, machen wir es kurz: Die Sache ist hoff ungslos. Aber verzage nicht, ich kann dir die Telefonnummer von Petra zukommen lassen. Ihr beide scheint mir wie für einander geschaffen, wenn ich das mit meiner bescheidenen Expertenmeinung so sagen darf. Und wenn wir grad dabei sind: Lass mir doch mal die Nummer deiner Freundin zukommen. Wenn ich mir die Festivalpläne angucke…also…das klingt schon gut… phh… Nach Diktat verreist! Dr. Backstab.

TICKETS UNTER

WWW.OUT4FAMEFESTIVAL.COM UND AN ALLEN BEKANNTEN VVK-STELLEN

15.05.15 07:08


www.kleon.graphics

BACKSTAGE

186

Don’t you burn that shit!

4 TIPPS FÜR NACHHALTIGES CAMPEN

verleih verkauf konzeption umsetzung betreuung

Manche Campingplätze sehen nach dem Ende eines Festivals unverändert aus, weil die Besucher ihren Kram einfach stehen lassen. Auf anderen Festivals wird das Mitgebrachte in der letzten Nacht einfach angezündet. Feuer? Klingt romantisch. Ist in dem Fall aber ein schlichter Beweis für eine Scheißegal-Haltung, ein Anfängerfehler. Hier fünf Tipps, wie’s anders geht.

musicex.de musicex.de

1. KAUF KEINEN SCHEISS Ganz einfach: Beim Supermarkt oder im Baumarkt gibt es günstige Zelte. So richtig günstig. Lockangebote, die mit billigsten Materialien unter oft erbärmlichsten Bedingungen zusammengeleimt wurden, um schnell an Erschöpfung zugrunde zu gehen. Ein Wegwerfprodukt. Macht keinen Spaß, hält nichts aus, ist vor dem Kauf schon Müll. Wer billig kauft, kauft zwei Mal. Unser Tipp: Einmal klug kaufen, damit Müll vermeiden und länger Freude daran haben (und bei längerer Lebensdauer schlicht Geld sparen). 2. AUF VERARBEITUNG ACHTEN Es gibt Firmen, die sich bei der Verarbeitung Mühe geben. Hersteller wie Vaude oder Jack Wolfskin achten beispielsweise darauf, dass möglichst wenig gifti e Chemikalien verwendet werden. Manche werden dabei von der unabhängigen Fair Wear Foundation kontrolliert. Schau aufs Etikett, frag nach, lass dich beraten.

4. VORHER AUFBAUEN Wer nicht ständig Zelte verbrennt, sondern sie mehrfach verwendet, sollte vor Abreise einmal kurz checken: Sind noch genug Heringe da? Alle Schnüre? Alle Stangen heil? Man kann Ersatzteile kaufen im Notfall – immer noch besser, als gleich ein neues Zelt zu kaufen. Am allerbesten ist es, das Zelt bei gutem Wetter vorher einmal im Garten oder Park aufzubauen.

FG_Magazin_2015.indb 186

FOTO: PYMCA / GETTY IMAGES

3. ZELT LÜFTEN UND PUTZEN Festivals sind nicht immer sonnig, klar. Wer schon mal in einer Matschgrube namens Campingplatz zelten musste, weiß, was wir meinen. Aber: Pack euer Zeug ein, zu Hause dann ab damit über eine Wäscheleine. Mit dem Gartenschlauch abspritzen und – wichtig – trocknen lassen! Dann schimmelt nix und du hast auch im nächsten Jahr wieder Freude.

15.05.15 07:08


187

DUSCH DICH! TEIL 3:

DIE WASCHSTRASSE Ein Leben ohne Dusche ist möglich, aber einsam. Wir geben Tipps für campingplatztaugliche Körperpfl ge. Diesmal: Die Waschstraße. Eigentlich ist diese Einrichtung selbsterklärend, bei besonders pedantischen Tankwarten muss man sich allerdings als Automobil ausgeben, um Einlass zu erhalten. Achtung: Segelohren vor Benutzung antackern. Auf welchem Festival sieht man diese Dusch-Art? Überwiegend urbane Festivals. Wassertemperatur? Je nach Waschgang unterschiedlich. Privatsphäre? Während der Heißwachsphase am intimsten. Kosten? Grundwäsche unter 6 Euro! (Zusatzprogramme abweichend) Musiktipp? »Böösch in der Waschanlaach«, Köbes Underground Fazit Man wird nicht nur sauber, sondern rein. Bei den meisten Modellen ist zudem Felgenreinigung und Unterbodenwäsche buchbar. Tipp! »Für uns als Künstler sind Festivals eine Chance, die liebevolle Erziehung tausender Eltern in einer Dreiviertelstunde in Schutt u d Asche zu legen.« K.I.Z. über die Möglichkeit, durch Festivals etwas zu verändern.

AUS DEM AKKREDITIERUNGSBÜRO EINES FESTIVALS Manche Festivalnamen sind nicht einfach. Weder zu merken, noch auszusprechen, erst recht nicht bei der Gästelisten-Anfrage, wenn man schon das verflix e siebte Bier drin hat. Das Lollapalooza ist so ein Fall. Eigentlich eine Festival-Legende aus den USA, ist es in diesem Jahr ein Neuling in Europa. Und das erste Lollapalooza in Berlin erhält nun Post, die den Namen aufs Kreativste verdrehen. Hier unsere drei Lieblinge: Lampedusa (Berlin eine Insel? Da war mal was…) L’a Hollapaloozade (Holla! Esperanto?) Lolla Palo Oza (Yeah, alle Buchstaben neu sortiert!)

FG_Magazin_2015.indb 187

Annenmaykantereit ×WHOmadeWHO WHOmadeWHO WHOmadeWHO Royal Republic × Feinesahnefischfilet TURBOSTAAT × MOOP MAMA × SIZARR VIERKANTTRETLAGER × SCHLUCK DEN DRUCK LEXER × DIRTY DOERING × K-PAUL × HONIG RAZZ × Kill It Kid × THE MAJORITY SAYS

Acollective × SCHMUTZKI × TOM KLOSE & BAND ORACLES × Florian Paetzold × Der Housekasper I‘M NOT A BAND × XUL ZOLAR × THE PROSECUTION JONAH × you and alex × Joco × WE ARE NUTS BERLIN SYNDROME × HOUSEKID × DJ !MAUF

und viele weitere Künstler erwarten euch!

Dein Festivalpass: 49,90 plus 5 Euro Müllpfand (zzgl. VVK-Gebühren)

GESTALTUNG: NotNaked—Studio

Lollapu… Lollipo… Lollower???

15.05.15 07:08


BACKSTAGE

188

Festivalbändchen in Zweitverwertung Festivalbändchen sind vollgeladen mit Erinnerungen. Aber wohin mit ihnen, wenn kein Platz mehr am Arm ist? Wir haben euch nach euren Ideen zum BändchenRecycling gefragt und bedanken uns bei Mark Miller, Nele Wahlers, Jasmin Schlubowski, Matthias Huisken und allen anderen, die uns geschrieben haben! Auf festivalguide.de gibt’s die Galerie mit allen Bildern.

FG_Magazin_2015.indb 188

15.05.15 07:08


189

THE OFFSPRING BEATSTEAKS KRAFTKLUB MARTERIA FARIN URLAUB RACING TEAM DROPKICK MURPHYS

EVERLAST MADSEN AGAINST ME! KYLE GASS BAND FUNERAL FOR A FRIEND RDGLDGRN BABYLON CIRCUS OLLI SCHULZ ANNENMAYKANTEREIT THE MENZINGERS WE ARE THE OCEAN THE SMITH STREET BAND DJANGO 3000 SONDASCHULE ANTILOPEN GANG THE MAJORITY SAYS ACOLLECTIVE THE STORY SO FAR TEAM ME HEISSKALT OLYMPIQUE BOPPIN`B SCHMUTZKI UND VIELE ANDERE... 06.-09. AUGUST 2015 TAUBERTAL-FESTIVAL // ROTHENBURG 0B DER TAUBER

WWW.TAUBERTAL-FESTIVAL.DE

DAY

BIG

OUT

8.0

F E S T I VA L

. K.IF.Z ETTA

D AVANN LIDE IO H AY

DEL AUB N JA RL T U N I FEK FAR NDE RA

1

NO SKO

&DI

ING

RAC

SSE

M

TEA

CKX

MA BLOE GUN H- TH HS EATLASSFUC B

TAG

I FRE

FG_Magazin_2015.indb 189

KILLE

R

ETRA

ITING PILZ DOW GUAAN NFALE L O KRAF APES AW

TKL

B BETGOEN MASKUU L HEIS NTOD IN LA C SKAL

ZUGE

ZO

ONFI

TICKET unter:

31.7. + 1.8.

PAST M LLE P .D.

KAPE

SAMS

ANZA

T

TAG

2015

ANRÖCHTE

(NRW)

15.05.15 07:08


190 BACKSTAGE

DAS FESTIVALGUIDE QUIZ Was wäre der Festivalsommer ohne ein anständiges Quiz für die Umbaupausen? Los geht’s! 1 Was ist ein Billing? U Gegenteil von Teuring S Rechnung auf Luxus-Festivals B Dasselbe wie Line-up

2 Was ist ein Nightliner? I Tourbus H Leucht-Kosmetik K Orientierungsstreifen

3 Und ein Circle Pit? D Ein rundes Loch E Moshpit-Kreistanz A Symmetrische Grübchen

4 Wofür steht P.A.? A Popelige Ansage O Pipeline Anfang R Public Adress (Beschallung)

DIE PREISE

Tatonka – Zelt & Reisetasche

V+ – Johannes Oerding Konzert

Camel active – Festivallook

Bembel With Care – Dosenobst

Tatonka rüstet euch für euren nächsten Festivalbesuch mit d em 4–Personen– Zelt Buffi 4 und d er unverwüstlichen Reisetasche Barrel M, aus. Das Zelt hat ein geringes Packmaß und ist so der perfekte Begleiter für euer Festival. Und damit ihr euer Reisegepäck unterbekommt bietet die Tasche, auch als Rucksack verwendbar, genügend Platz. tatonka.com

V+ schickt euch am 2. Juli 2015 zum exklusiven Johannes Oerd ing Konzert nach Hamburg. Seid d abei und erlebt d en Ausnahme-Songwriter hautnah in familiärer Atmosphäre. Insgesamt werden 4x2 Tickets für den exklusiven V+Moment verlost. Weitere Tickets könnt ihr über die Etiketten auf den V+ Sorten gewinnen. Vplus.de

Top gestylt und dazu noch super praktisch, das verspricht das Outfit von camel active. Die Fieldjacket in Tarnmuster sieht nicht nur gut aus, sondern überzeugt auch mit nützlichen Taschen und schützt vor Wind und Wasser. Was nicht in die Jackentasche passt find t Platz im Vintage-Lederrucksack. Der ombré Schal rundet den Festivallook gekonnt ab. activefashionworld.de

Gesund heitsexperten empfehlen eine abwechslungsreiche Ernährung – auch in der Festival-Saison. Eine erfrischende Alternative zu Bier und Wein bietet der Apfelwein von BembelWith-Care in vier Geschmacksvarianten: Apfelwein-Pur, Apfelwein-Cola, ApfelweinKirsch und Apfelwein-Sauer. Zu gewinnen gibt es mehrere Festivalpakete. bembel-with-care.de

Die Buchstaben der richtigen Antworten ergeben das Lösungswort, das ihr bitte mit dem Betreff »Festivalguide Quiz« an verlosung@festivalguide.de schickt. Nennt uns bitte auch euren Wunschgewinn. Teilnahme ab 18 Jahren, Einsendeschluss ist der 23. September 2015. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

FG_Magazin_2015.indb 190

15.05.15 07:08


191

FG_Magazin_2015.indb 191

15.05.15 07:08


BACKSTAGE

192

FESTIVALINDEX A

Afrika Karibik Festival Alinae Lumr A Summer’s Tale Appletree Garden

Graspop Metal Meeting 110 137 135 70

B

Beatpatro 112 Benicàssim 98 Best Kept Secret Festival 43 Big Day Out 100 Burning Eagle 76

C

Castivals c/o pop Chiemsee Summer

136 124 60

Deichbrand Docklands Dour

94 120 48

D

E

Euroblast Exit

F

Flow Festival Folk im Park Folklore Festival Fuchsbau Festival

130 46 1 27 120 126 77

G

Glastonbury Golden Leaves

43 80

42

H

Haldern Pop Helene Beach Hellfest Highfield Hurricane

78 98 40 111 36

I

Intern. Sommerfestival 123

J

Jenseits Von Millionen Juicy Beats

77 122

K

Kaltern Pop Kosmonaut Krach Am Bach

136 90 74

L

Leeds Lollapalooza Berlin Lunatic

56 134 72

M

M’Era Luna Mair1 Melt! Mini-Rock-Festival MS Dockville MTV Mobile Beats Müssen alle mit

105 88 96 104 126 125 72

N

Nature One New Fall Festival

54 130

Off estival Olgas Rock Open Flair Open Source Out4Fame Øya Festival

99 114 101 72 88 124

O

P

Parookaville 135 Pinkpop 42 Pohoda 90 Prima leben und Stereo 77 Pukkelpop 56 Punkrock Holiday 104 Pure&Crafted 137

R

Reading Festival Reggae Jam Reeperbahn Festival Rocco del Schlacko Rocken am Brocken Rock am Ring Rock am See Rock im Park Rock im Sektor Rock im Wald Rock’n’Heim Rock Werchter

56 98 128 102 74 34 112 34 137 74 112 56

Roskilde Rubys Festival Ruhr-in-Love

44 123 119

Serengeti Festival SonneMondSterne Soul im Brunnen/Hafen Sound Of The Forest Southside Spack! Festival Splash! Stuttgart Festival Summerjam SWR3 New Pop Festival Sziget

107 108 126 76 38 80 92 136 84 130 58

Taubertal Festival Tauron Nowa Muzyka TFF Rudolstadt Tomorrowland Traumzeit Trebur Open Air

103 124 90 50 88 76

Utopia Island

104

Vainstream Rockfest

120

S

T

U

V

W

Wacken Open Air With Full Force Wulla Wussa

52 86 80

IMPRESSUM Der Festivalguide ist eine Intro-Sonderausgabe und erscheint einmal jährlich zum Start der Open-Air-Saison im Juni. Termin-Updates gibt es monatlich im Intro und stets aktuell auf www.festivalguide.de

LEKTORAT Klaas Tigchelaar

VERLAGSANSCHRIFT Intro GmbH & Co. KG Oppenheimstraße 7 50668 Köln Fon: (0221) 94993-0 Fax: (0221) 94993-99 E-Mail: info@festivalguide.de Internet: www.festivalguide.de

LAYOUT Holger Risse, Dennis Engel, Eike Wohlgemuth

HERAUSGEBER & GESCHÄFTSFÜHRER Matthias Hörstmann CHEFREDAKTEUR Carsten Schumacher (V. i. S. d. P.) CVD Werner Pilz REDAKTION Dominik Bruhns, Julia Brummert, Stefanie Thomas, Jenny Weser E-Mail: redaktion@festivalguide.de FOTOREDAKTION Marcus Becker, Frederike Wetzels (Ltg.), Julia Jesionek (Assistenz) TERMINREDAKTION Thomas Lorber E-Mail: termine@festivalguide.de

FG_Magazin_2015.indb 192

ART DIRECTOR Holger Risse

ILLUSTRATIONEN Alexandra Ruppert FOTOS Maxim Abrossimov, Christian Albrecht, Marcus Becker, Tim Bruening, Carmen Catuti, Daniel Cronin, Bo Ding, Sebastian Dudey, Iris Edinger, Alice Epp, Anatol Gottfried, Michael Grein, Timmy Hargesheimer, Matthias Haslauer, Christian Hedel, Robin Hinsch, Andy Kassier, Michael Kopietz, Bartosz Ludwinski, Frank Meißner, Jochen Melchior, Jens Oellermann, Paul Ripke, Jenny Schäfer, Florian Schüppel, Frederike Wetzels, Robert Winter, fotolia, Getty Images und Pressebildfreigaben TITELFOTO Illustration: Alexandra Ruppert, Foto: Danny Clinch DIRECTOR SALES & MARKETING Oliver Bresch SALES & MARKETING Sabrina Esser, Laura Heinrichs, Martin Lippert, Steffen Methner, Sonja Reitemeier,

Sebastian Siegmund, Frank Straessner, David Winter E-Mail: anzeigen@festivalguide.de PROJEKTLEITUNG Laura Heinrichs, Frank Straessner GENERAL MANAGER Mark Löscher DIRECTOR DIGITAL CONTENT Kamran Sorusch DIRECTOR FINANCE & CONTROLLING Thomas Zimmermann AUFTRAGSANNAHME UND ADMINISTRATION Eva Sieger (Ltg.), Florian Schuster (anzeigen@intro.de) PERSONAL & ORGANISATION Christina Deutsch, Rebecca Wast (Ltg.) DRUCKEINKAUF Clemens Köhler (ext.) LEGAL & BUSINESS AFFAIRS Björn Bäurle (Ltg.), Gregor Jung WEB- UND MOBILE-ENTWICKLUNG Max Bruns, Daniel Fischer, Anna Gazke, Daniel Heene

MARKETING, PROMOTION & LICENSING Michael Gwiozdzik, Claudia Trede (Ltg.) DRUCK Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen VERTRIEB Chris Heidrich, Dominik Raulf (Ltg.), Sebastian Siegmund E-Mail: vertrieb@intro.de ASV Vertriebs GmbH Süderstraße 77 20097 Hamburg Fon: (040) 34724041 Internet: asv-vertrieb.de Festivalguide ist Mitglied der IVW (Informationsgemeinschaft ur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e.V.) Unsere Aufla en finden S e auf www.ivw.de Alle Veranstaltungsdaten ohne Gewähr. Nachdruck von redaktionellen und grafischen Inhal en nur mit Genehmigung des Verlages. Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos.

Proud Member of Hörstmann Unternehmensgruppe (HUG) www.hoerstmann.de

15.05.15 07:08


FG_Magazin_2015.indb 193

15.05.15 07:08


BACKSTAGE

194

B

I

N G O

Bist du sicher, dass man das Zelt so aufbaut?

HABEN WIR NOCH KALTES BIER?

Was ist denn mit Heringe?

NIMM GAFFERTAPE.

Ah! –ff – Ah! –ff – Ah! – ff – Ah!

Hat wer lange Blättchen?

(Über Zeltschnur gestolpert)

Wer

hat eigentlich

SCHEISSE,

den

KLOPAPIER

Da fehlt doch eine PavillonStange!

Aronal oder Elmex? Wir fahren morgen früh spätestens um 10 Uhr los!

Autoschlüssel? VERGESSEN!

Die Dixis werden gerade sauber gemacht!

Welcher Arsch hat sein Zelt genau hier aufgebaut?

Ich geh ja eigentlich nicht auf Festivals, aber…

Wollen wir langsam mal los aufs Gelände?

Was, DU warst duschen?

Ich habe SOLLTEN WIR mir einen Ich bin HIER NICHT voll schönen verliebt. Echt MAL Traumfänger jetzt! AUFRÄUMEN? gekauft!

Nicht da pissen, da will ich noch schlafen!

Wisst ihr noch, wo wir das Auto geparkt haben?

Wer hat DIE GANZE meinen NACHT IN Campingstuhl DEM STUHL geklaut?

FG_Magazin_2015.indb 194

HAST DU

Helga!

GESESSEN?

15.05.15 07:09


FG_Magazin_2015.indb 195

15.05.15 07:09


FG_Magazin_2015.indb 196

15.05.15 07:09


Turn static files into dynamic content formats.

Create a flipbook
Issuu converts static files into: digital portfolios, online yearbooks, online catalogs, digital photo albums and more. Sign up and create your flipbook.