#Pop #Kultur #Life #Style
Gefühlsecht
ANNEN MAY KANTEREIT Animal Collective — Poliça — Miike Snow — Brie Larson über »Room« —
Aurora — Style: Bike Special — Reportage: NSU in der Keupstraße — Megaloh
#240 März 2016 gratis www.intro.de
15.16.17 July 2016 Ferropolis, Germany
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Disclosure, Deichkind, Tame Impala, Jamie xx, Two Door Cinema Club, Jean-Michel Jarre, Chvrches, M83, Solomun, Boys Noize (live), Maceo Plex, Ben Klock, Modeselektor (DJ-Set), Skepta
Andhim, Andy C, Andy Stott (live), Black Coffee, Bob Moses, Circa Waves, Digitalism, Drangsal, DJ Koze, DJ Phono, Drangsal, Ed Davenport, Floating Points (live), Graham Candy, Helena Hauff, Ho99o9, Honey Dijon, Horse Meat Disco, Isolation Berlin, Jamie Woon, Kim Ann Foxman, Kollektiv Turmstrasse, Kytes, Lea Porcelain, Mano Le Tough, Maya Jane Coles, Mind Against, Motor City Drum Ensemble, Mura Masa, Oddisee & Good Company, Oliver Koletzki, Pan-Pot, Say Yes Dog, Sleaford Mods, Stephan Bodzin (live), The Black Madonna, Tiga (live), Tijana T, Vril (live), Woman and many more The best time in the world. Dance with 20,000 friends from across the globe on 3 days, 10 floors and 3 beaches.
#Intro Editorial
Foto: Peter Kaaden
#Intro Da liegen sie auf unserem Cover und schauen so unschuldig. Dabei haben AnnenMayKantereit in den letzten Jahren einen beachtlichen Haufen an Fans ganz kirre gemacht – und die Musikbranche gleich mit. Klar, dass bei einem so großen, aus eigener Kraft erreichten Erfolg jedem Label das Wasser im Munde zusammenlief. Das neue Album der Kölner »Alles Nix Konkretes« wird am 18. März bei Universal erscheinen – und sicher auf die #1 gehen. Aber keine Panik: Wir werden hier nicht zu Chartshasen mutieren. Im Rest des Heftes widmen wir uns zum Beispiel Poliça, einigen noch unbekannten Durchstartern des Eurosonic Festivals und dem gewohnt weirden Animal Collective. Außerdem vertiefen wir mit unserem Bike Special im #Style-Ressort die Kooperation mit der Berlin Bicycle Week, die vom 16. bis 22. März stattfinden wird. Im #Life-Teil wird es diesmal politisch: Unsere Reportage führt in die Kölner Keupstraße, wo am 9. Juni 2004 vor einem türkischen Friseursalon eine Nagelbome explodierte. Dass der NSU diesen Anschlag geplant und durchgeführt hatte, kam erst Jahre später heraus. Daniel Koch (im Namen der Redaktion)
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Das Leben der Anderen
DAS LEBEN DER ANDEREN
Es ist gar nicht so leicht, einen menschlichen »cuddle puddle« zu arrangieren. Bevor Fotochefin Frederike Wetzels unseren Cover-Act AnnenMayKantereit fotografierte, trommelte sie ein paar Kolleginnen zum Probekuscheln zusammen. AMK gefiel das Bild so gut, dass Henning May etwas schüchtern lächelnd fragte, ob er das Bild behalten könne. Wir überlegen derweil, ob wir mit den vier Damen eine Platte aufnehmen. Mal ehrlich: Das könnten doch die neuen Warpaint werden!
Peter Kaaden ist oft auf diesen Seiten zu Gast – zum Beispiel, wenn er mal wieder eine Band oder Modestrecke für uns schießt. Diesmal wählten wir die Motive seiner Fotoserie »Naaked« für die Eröffnungsseiten unserer Ressorts. Die fast erschreckend nahen Motive entstanden, nachdem Peter sich die Kamera seines Zahnarztes geborgt hatte. »Ich probierte sie an den Dingen aus, die ich mag. Nackten Körpern!« Die Ergebnisse überraschten ihn selbst: »Es sah aus, als könnte ich einem Körper näher kommen als jemals zuvor.« Ein Interview mit Peter findet ihr auf intro.de unter #Naaked.
#239 Februar 2016 gratis www.intro.de
Kuscheln mit
ANNEN MAY KANTEREIT
#Pop #Kultur #Life #Style
— Savages — Pinkstinks — Taiwan-Reportage — Stefanie Sargnagel
»Perhaps I could be of some assistance?« So fragt es Bill Murray in »Space Jam« – Christian Fernandes Ferreira hängte das entsprechende Gif seiner Bewerbung auf unsere Content-Management-Redakteurs-Stelle an. Damit hatte er uns schon fast. Frederike Ebert, unsere neue Ressortleiterin für #STYLE, fand kurz darauf den Weg in unser Haus. Sie schrieb unter anderem für Monopol, Blank, Stylemag, verantwortete die Rubrik »Clubland« der Kölner Stadtrevue und macht die Pressearbeit für das kleinefeine Label Ki Records. In beiden Fällen: Willkommen an Bord!
Foto: Lydia Trappenberg
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Turbostaat — Daughter — Zoë Kravitz — Lesercharts 2015 — Prinz Pi — DIIV
Hier sieht man Benedikt Fischer bei der Arbeit an unserer Bike-Special-Modestrecke »Random Racing«. Gemeinsam mit Neven Allgeier inszenierte er die Models Natalie Niebel und Amani Ruyange in einem sozusagen halbvirtuellen Studio-Setting, bei dem die Fotos per CGI-Technik nachbearbeitet wurden.
Aus der Redaktion Christian S.: »Ich will ja nicht wie dein Vater klingen, aber solltest du nicht lieber schlafen, statt Broccoli zu kaufen und so krasses Zeug?« Sabrina: »Ey, man kann den Mittwoch doch ruhig auch mal auf ‘nen Samstag ziehen!« Wolfgang: »Was man nicht im Kopf hat, muss man halt im Bauch haben.« Frederike W.: »Ach so, ich muss beim Reden den Mund halten, oder?«
Inhalt
INHALT #Intro
#Pop
Bilder von: »Pillow Talk«, Clayton Pettet, Raymond Pettibon, 100 Jahre Vogue, Peter Puklus 8
Alles anders, aber richtig: AnnenMayKantereit 36
Megaloh: Macht Regen und sucht Wurzeln
14
Deniz Gamze Ergüven und ihr »Mustang« 16 Alles selber machen: Låpsley
18
Auftakt mit: Primal Scream, Kratzen & Beißen, DMA’s, Schatzparade, Bosse, »Fugazi Music Club«, Sarah And Julian, Choir Of Young Believers, Mmoths, Well-Known Pix, »313ONELOVE« 20
Cover-Welten: Zungen 42 Aurora: Die abgeklärte Elfe 44 Oben ohne im Pop-Labor: Miike Snow
46
Die Newcomer des Eurosonic Festival 48 Jack Garratt: Will nicht mehr protzen 54 Lächelnd im Tornado mit: Poliça 56 Animal Collective: Die neuen Techno-Ramones
58
#Kultur Brie Larson: Der Alptraum im »Raum« 62 Michael Moore spaltet 64 Der andere Phil Collins 65 Neue Filme: Im Kino und auf dem Sofa 66 Games: Firewatch, Unravel, Far Cry Primal u. a. 72
#Life Reportage: Der NSU und die Keupstraße 76 Kolumne: Ich möchte Teil einer Bewegung sein 81
#Style Modestrecke: »Random Racing« 84 Die »Bike Gang« aus Kenia 90 Bike Styles und Gadgets 92
#Review Platten vor Gericht 98
Foto: Frederike Wetzels
Neue Platten: Santigold, Isolation Berlin, Fatima Al Qadiri, L’Aupaire, Nada Surf, Rihanna, Mavis Staples, Stereo Total, Kanye West, u. v. m. 100 Impressum / Dein Intro 6
#Preview
Abo 15
Intro empfiehlt 120
Katz & Goldt / Demnächst 130
Kalender 122
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#Intro Dein Intro
DEIN INTRO Und wo warst du im März 2006? Intro #136
IMPRESSUM Verlag Intro GmbH & Co. KG, Oppenheimstr. 7, 50668 Köln Fon +49 221 94993-0, Fax +49 221 94993-99 verlag@intro.de, vorname.nachname@intro.de, www.intro.de Herausgeber & Geschäftsführer Matthias Hörstmann Chefredakteur Daniel Koch (V.i.S.d.P.) Stellv. Chefredakteur Wolfgang Frömberg Artdirector Holger Risse Projektleitung Martin Lippert
Covergeschichte: Früher = alles besser?! In Sachen
usikbranchen-Budgets scheinbar ja: Für die Titelstory M besuchte der damalige Intro-Chefredakteur The Flaming Lips in Oklahoma. Dort traf er Frontmann Wayne Coyne, um »etwas Licht in den Mythos Oklahoma / Flaming Lips [zu] bringen«, schließlich sind die Stadt und die Band eng miteinander verbandelt, wie Coyne im Interview erzählt. Storys: Mudhoney, Headman, Kano, Five Deez, Placebo, Mew, Adam Green, Die Sterne, Fehlfarben, We Are Scientists, Mogwai, Dixon & Daniel W. Best Wichtige Alben: Battles »EP C/B EP«, Jimmy Edgar »Color Strip«, Morrissey »Ringleader Of The Tormentors«, Adam Green »Jacket Full Of Danger«, Liars »Drum’s Not Dead«, We Are Scientists »With Love And Squalor«, Eine Oliver Twist Kooperation »Tausend kleine Tänze«, Mogwai »Mr Beast«, Fehlfarben »26 1/2«, Sparks »Hello Young Lovers« Platten vor Gericht: Sieger: Mogwai – 8,28 / Letzter: The Like – 4,28 Besondere Vorkommnisse: Ganz klarer Favorit: die Modestrecke. Hier werden unglückliche, aber charmante Hunde, Katzen und anderes Getier aus dem Tierheim Köln-Zollstock in Szene gesetzt – zum Glück tragen sie nichts als Fell und Leine, während ihre Betreuer in Sachen Mode ranmüssen. Schlagzeile des Monats: Der frühere serbische Ministerpräsident Milošević wird tot in seiner Zelle aufgefunden +++ Forscher entdecken zufällig Unterwasser-Ameisen +++ Erster Tweed des Twitter-Gründers Dorsey: »just setting up my twttr«
Redaktion Senta Best (#LIFE), Frederike Ebert (#STYLE), Kristina Engel (Lektorat), Wolfgang Frömberg (#KULTUR), Daniel Koch (#POP), Christian Steinbrink (#REVIEW), Frederike Wetzels (Foto), Sermin Usta (Volontariat) Redaktionsassistenz Alexandra Heckel Live-Redaktion Carsten Schumacher, Julia Brummert, Thomas Lorber Layout Jörn C. Osenberg (osi), Vanessa Weber Online- & News-Redaktion (news@intro.de) Philip Fassing (Leitung Digitale Medien & Produktentwicklung), Bastian Küllenberg (Leitung Digitale Medien & Social Media), Christian Fernandes Ferreira Terminredaktion termine@intro.de Texte Lena Ackermann, Aida Baghernejad, Emanuel Bergmann, Kristof Beuthner, Alex Bohn, Jan Bojaryn, Annett Bonkowski, Andreas Brüning, Dominik Bruns, Cay Clasen, Doc Intro, Elisabeth Eberhardt, Valentin Erning, Lars Fleischmann, Lisa Forster, Boris Fust, Steffen Greiner, Claudius Grigat, Elisabeth Haefs, Henrik Hamelmann, Mark Heywinkel, Leopold Hutter, Christian Ihle, Ulf Imwiehe, Paula Irmschler, Sebastian Jegorow, Madleen Kamrath, Kerstin Kratochwill, Mario Lasar, Julia Maehner, Konstantin Maier, Nadja Neqqache, Sarah Neuhaus, Katja Peglow, Kerstin Petermann, Verena Reygers, Henje Richter, Sven Riehle, Martin Riemann, Felix Scharlau, Christian Schlodder, Simone Schlosser, Michael Schütz, Hanno Stecher, Till Stoppenhagen, Thorsten Streck, Gabriele Summen, Karola Szopinski, Klaas Tigchelaar, Jan Tölva, Stephan Uersfeld, Nisaar Ulama, Daniel Voigt, Linus Volkmann, Benjamin Walter, Timo Weber, Jan Wehn, Liz Weidinger, Michael Weiland, Holger Wendt, Kai Wichelmann, Katrin Wiegand, Gregor Wildermann, Sebastian Witte, Peter Wittkamp, Fabian Wolff, Marius Wurth, Louisa Zimmer Cover Frederike Wetzels Illustrationen Peter Hoffmann, Alexandra Ruppert Fotos Neven Allgeier, Carmen Catuti, Benedikt Fischer, Jonas Holthaus, Peter Kaaden, Bartosz Ludwinski, Joseph Wolfgang Ohlert, Valerie Schmidt, Nadine Schwickart, Lydia Trappenscheid, Jan Philip Welchering, picture alliance, Getty Images und Pressebildfreigaben Personal & Organisation Rebecca Wast (Leitung), Anika Winter PraktikantInnen Jaqueline Ahuraian, Lydia Trappenberg, Lena Willems Vertrieb Dominik Raulf (Leitung – Fon +49 221 94993-41) Abo abo@intro.de Brandmanagement Eike Wohlgemuth Public & Media Relation Claudia Trede (claudia.trede@gemeinsame-sache.net) Vermarktung Director Sales & Marketing Oliver Bresch (Fon +49 221 94 993-13) (Media & Marken) Head of Sales Intro Martin Lippert (Fon +49 221 94 993-17) (Musik, Film, Marken) Büro Köln Fon +49 221 94 993-Durchwahl: David Winter -63 (Head of Digital Sales / Marken & Media), Sabrina Esser -33 (Marken & Media), Kathrin Marion Fischer -75 (Digital Sales) Büro Berlin Fon +49 30 4036705-Durchwahl: Sebastian F. Dudey -11 (Live Entertainment & Kleinanzeigen), Frank Straessner -20 (Marken, Media & Musik) Auftragsannahme & Administration Eva Sieger (Leitung) -14, Florian Schuster -16 Fax +49 221 94 993-88 Aktuelle Anzeigenpreisliste: Mediadaten 2016 (Nr. 26 aus 11/2015) Download Mediaunterlagen hoerstmann.de/mediadaten Bankverbindung Volksbank Borgloh e. G., BLZ: 26 5624 90, Nr.: 406490900
Tobert Knopp von Turbostaat bedankte sich per Instagram bei unserem Fotografen Tim Brüning und bei uns für »den umfangreichen Artikel, das Spektakel und den Standard«. Zugleich zeigte er, dass Kamillentee ebenso gut zur Intro-Lektüre passt wie kaltes Bier. Auch wir danken – für das wirklich wichtige Album »Abalonia« und das gute Gespräch darüber.
Die ersten Exemplare unserer Februarheftes konnten wir T obias Bamborschke von Isolation Berlin und seinem Mitbewohner Yannick Riemer auf dessen Ausstellungseröffnung persönlich überreichen. Yannick gestaltete unser Cover und ist ansonsten für das Artwork der Band zuständig. Die Ausstellung in Berlin läuft noch bis zum 3. März.
Termine für Nr. 241 / April 2016. Redaktionsschluss: 03.03.2016; Termin& Anzeigenschluss: 10.03.2016; Druckunterlagenschluss: 14.03.2016; Erscheinungstermin: 29.03.2016 Druck Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen IVW-geprüfte Auflage & Verbreitung IV. Quartal 2015 Druckauflage: 105.106 / verbreitete Auflage: 103.270 (Durchschnittszahlen) Bezugsquellen Erhältlich an 1.250 Auslagestellen im gesamten Bundesgebiet sowie im Abonnement Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier, 100% Altpapier. Alle Veranstaltungsdaten sind ohne Gewähr und Verlosungen vom Rechtsweg ausgeschlossen. Abdruck, auch auszugsweise, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages! Mit Namen gekennzeichnete Artikel geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Keine Haftung für unverlangt eingesandte Manuskripte und Fotos!
GREN L NOR HEWS E I N A D TT TT MA 016 & SCO 27. Februar 2 , g Samsta ON ELL SO 2016 W T E G pril , 29. A Freitag
www.pop-abo.de AKUSTIK-POP IM KONZERTHAUS DORTMUND
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Tom Beard hat schon Florence + The Machine und Jamie T porträtiert, eigentlich schlägt sein Herz aber für eine eher poetische, dokumentarische Fotografie. Dieses Bild ist Teil der Ausstellung »Pillow Talk« in London. Kuratiert wurde sie von Antonia Marsh, die damit die »Magie einer Schlafstätte« darstellen will. Bernd Begemann würde bei diesem Anblick wohl sagen: »Gammelig, aber zusammelig!«
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Knackiger Frauenhintern, hm? Hey, wir sind doch nicht der Playboy! Außerdem ist dies ein Männerhintern, ätsch! Das 40-seitige Zine The Babymorocco Booklet ist als Tagebuch eines queeren Arabers in einer fiktionalen marokkanischen Stadt angelegt. Darin lässt der Künstler Clayton Pettet die Grenzen zwischen Realität und Fantasie verschwimmen.
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Dies ist eine von schätzungsweise 20.000 Zeichnungen, die Raymond Pettibon seit den 70er-Jahren angefertigt hat. Er beschäftigt sich mit der amerikanischen Kultur – von Woodstock bis zum Krieg gegen den Terrorismus. Ausschnitte aus seinen Karikaturen und Comic-Strips finden sich auch auf Flyern und Plattencovern wieder. Die Ausstellung läuft vom 28.02. bis 11.09. in den Hamburger Deichtorhallen.
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Seltsamer Style? Richtig! Zum 100. Geburtstag der Vogue zeigt eine Ausstellung die ungewÜhnlichsten Fotos, die von der britischen Vogue seit ihrem Bestehen in Auftrag gegeben wurden. Sie erzählen die Geschichte eines der einflussreichsten Magazine der Welt. Die Ausstellung findet vom 11.02. bis 22.05. in der National Portrait Gallery in London statt.
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Peter-Puklus-Kenner wundern sich nicht über diese seltsam arrangierte Schwarz-Weiß-Fotografie. Schließlich liebt Puklus es, sein Publikum zu verwirren. Der 1980 in Ungarn geborene Künstler verbindet Fotografien mit Installationen und experimentiert in seinen Arbeiten mit Formen, Licht, Schatten und Raum. Die Ausstellung ist vom 06.02. bis 24.04. im C/O Berlin zu sehen.
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#Pop #Megaloh
Megaloh
AUF DÜRRE FOLGT REGEN #Pop — Einem DeutschrapFan erklären, wer Megaloh ist? Völlig überflüssig! Seit Jahren zählt der Berliner mit Wurzeln in Nigeria und den Niederlanden zur führenden Rap-Riege des Landes. Sermin Usta traf den Künstler zum Release seines neuen Albums »Regenmacher« in Berlin. Foto: Valerie Schmidt Einzige Mucke, wo man das, was man sagt, auch verkörpern muss«, lautet die Punchline des Stieber-Twins-Samples vom Opener-Song »Dr. Cooper«. Der Track findet sich auf Megalohs Major-Debüt »Endlich Unendlich« und ist knapp drei Jahre alt. Drei Jahre, in denen man von Megaloh vieles, aber wenig in eigener Sache gehört hat. Stattdessen war man geneigt, den heute 34-Jährigen, der mit bürgerlichem Namen Uchenna van Capelleveen heißt, unter »Dauer-Feature« zu verbuchen. Aber wie es die Natur so will, folgt auf jede Dürre umso heftigerer Regen. Zum ersten Mal in seiner Karriere beschäftigt sich der Berliner mit seinen afrikanischen Wurzeln. »Heute habe ich das nötige Selbstvertrauen, mich des Themas anzunehmen. Es war immer ein großer Teil von mir, nur wusste ich nicht, wie ich es künstlerisch umsetzen kann.« In Zusammenarbeit mit seinen Produzenten Ghanaian Stallion und Farhot entstanden Hymnen sowie kritische und introspektive Stücke fernab von gängigen Weltmusik-Klischees. Eine organische Mischung, die in »Alles anders« mit Max Herre auf Auto-Tune einen künstlerischen wie künstlichen Bruch erfährt und mit einem exklusiven Drum-Loop der nigerianischen Schlagzeug-Legende Tony Allen zum Album für Kenner wird – besser geht es kaum. Im Song »Oyoyo«, der sich auf afrikanischen Rhythmen kontrastreich mit der Diaspora auseinandersetzt, gipfelt die Identitätsfindung des Rappers und seines Produzenten: »In der Phase der Albumproduktion
hörten Ghanaian und ich verstärkt Afro-Pop und Highlife aus Westafrika. Wir unterhielten uns über die Bedeutung von Identität und Entwurzelung. Als ich dann den ›Oyoyo‹-Beat das erste Mal hörte, war es, als hätte sich eine Tür geöffnet, die lange Zeit verschlossen war.« Geboren in Frankfurt am Main, verbrachte Megaloh seine Jugend in Berlin-Moabit. Hier machte er seine ersten Schreiberfahrungen, zunächst auf Englisch, wenig später auf Deutsch. 2005 gründete er das Indie-Label Level Eight. Nach etlichen Kollabos mit Deutschlands Rap-Elite folgte 2010 die letzte in Eigenregie veröffentlichte EP »Monster«, mit der der MC seine bis dahin wenig rentable Laufbahn ad acta legte. »Es war wie ein Bruch in meiner Karriere, die, wenn man ehrlich ist, bis zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich stattgefunden hatte. Um weiterzumachen, brauchte ich eine neue Berechtigung.« Diese begegnete ihm in Form eines schicksalhaften Treffens mit Produzent und Labelchef
Max Herre: Das Zusammentreffen bei einem Elternabend sicherte Megaloh am Ende das Signing bei Herres Label Nesola. Ein Fakt, den der Durchhaltewillige noch heute als seine zweite Chance bezeichnet. Seine Erwartungen zügelt er dennoch: »Ich bin ein großer Zweifler. Auch bei ›Regenmacher‹ sind meine größten Bedenken materielle. Man darf nicht vergessen, dass es mit der Musik ist wie in der Wirtschaft: Wenn ein Unternehmen kein Wachstum verzeichnet, dann wird das schnell als Niederlage gewertet.« — Megaloh »Regenmacher« (Nesola / Universal / VÖ 04.03.16) — Intro empfiehlt die Tour vom 02. bis 06.03.
Abo
#ABO
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DIE ABO-PRÄMIEN, EMPFOHLEN VON INTRO
AnnenMayKantereit »Alles Nix Konkretes« 2LP – Vertigo Berlin / Universal
Aurora »All My Demons Greeting Me As A Friend«
Me And My Drummer »Love Is A Fridge« 2LP – Sinnbus
LP – Vertigo Berlin / Universal
Miroslav Slaboshpitsky »The Tribe«
Nima Nourizadeh »American Ultra«
LP – Because / Al!ve
DVD – R.E.M. / Al!ve
DVD/BD – Concorde
Owen Harris »Kill Your Friends«
Robin Campillo »The Returned«
Terry Jones »Zufällig Allmächtig«
Mmoths »Luneworks«
BD – Ascot Elite / Universum
BD – Koch Media
BD – Wild Bunch
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#Kultur #Deniz Gamze Ergüven
Deniz Gamze Ergüven
FAST WIE IM MÄRCHEN D #Kultur — Deniz Gamze Ergüvens märchenhaftes Stück sozialpolitisches Kino kommt in ihrer Heimat Türkei nicht gut an. Ihre zweite Heimat Frankreich hingegen schickte »Mustang« ins Rennen um die Oscars. Patrick Heidmann sprach mit Ergüven über ihre Rolle im Kulturkampf. Foto: François Berthier / Getty Images
Anfeindungen und Schmähungen, die mir in den vergangenen Monaten in der Heimat entgegengebracht wurden.« Die heftigen Reaktionen haben nicht zuletzt damit zu tun, dass die Frage nach der Heimat im Falle der Filmemacherin nicht ohne Weiteres zu beantworten ist. Geboren wurde die 37-Jährige in der Türkei, aufgewachsen ist sie in Frankreich, wo sie auch die Filmhochschule besuchte. Bei den Oscars wurde »Mustang« als französischer Beitrag eingereicht. »Wenn meinen türkischen Kritikern gar nichts mehr einfällt, schreiben sie, mein Film sei miserabel gemacht und typisch französisch«, lacht Ergüven bitter. »In der Türkei tobt ein echter Kulturkampf, und wer in diesen aggressiven Debatten nicht auf der Wellenlänge der reaktionären Regierungspartei liegt, wird verteufelt.« Die Heftigkeit der Diskussionen, die dort um »Mustang« geführt werden, haben die junge Mutter mit Lebensmittelpunkt Paris überrascht. Dabei hat sie nie einen Hehl daraus gemacht, dass ihre Geschichte trotz märchenhafter Atmosphäre ein gesellschaftspolitisches Statement ist. »Ich will versuchen,
eniz Gamze Ergüven gehört zu jenen Menschen, die mit bloßer Anwesenheit die Aufmerksamkeit eines ganzen Raumes auf sich ziehen. In Cannes brachte Ergüven im vergangenen Mai eine Party voller Filmbranchen-Insider zum Verstummen, als sie zwei Tage nach der Weltpremiere ihres Debütfilms »Mustang« unerwartet den Geburtstag eines US-Kritikers crashte. Beim Interviewtermin in Paris im Januar 2016 hängen gleich fünf Journalisten an ihren Lippen. In dem halben Jahr zwischen bei- »Ich will versuchen, hoffnungsvoll zu sein und den Terminen wurde das zu vermitteln, auch wenn ich fürchte, dass Ergüvens Alltag auf es noch einige Zeit brauchen wird, bis sich die den Kopf gestellt. Ihr Film erzählt von fünf Lage in der Türkei wieder bessert« Schwestern, deren Freiheitsdrang die archaisch-konservativen hoffnungsvoll zu sein und das zu vermitteln, Moralvorstellungen eines ganzen Dorfes in auch wenn ich fürchte, dass es noch einige Zeit der Türkei mehr als nur auf die Probe stellt. brauchen wird, bis sich die Lage in der Türkei »Mustang« entwickelte sich zu einem der ci- wieder bessert«, gibt Ergüven zu Protokoll. neastischen Ereignisse des letzten Jahres – und »Bis dahin freue ich mich über Nachrichten seine Regisseurin zur neuen Hoffnung des wie die SMS, die ich gestern von einem alten internationalen Kinos. Schulfreund erhielt. Der hörte, wie in einem Ob der Film seinen Siegeszug womöglich Café zwei Frauen sagten: ›In unserem Land mit dem Oscar krönen kann, stand bei Re- geht gerade alles den Bach runter. Aber imdaktionsschluss noch nicht fest. Doch allein merhin darf eine von uns zu den Oscars!‹« die Nominierung, so berichtet Ergüven, sei ein Segen: »Die Anerkennung, die ich im Aus- — »Mustang« (F/D/TR 2015; R: Deniz Gamze Ergüven; D: Güneş Nezihe Şensoy, Doga Zeynep Doguslu, land bekomme, gibt mir Kraft. Ich empfinde Tugba Sunguroglu) sie fast als eine Art Schutzschild gegen all die
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#Pop #Låpsley
Låpsley
LIVERPOOLER RENAISSANCE #Pop — »Die neuen Mädchen sind da«, sang Bernd Bege mann einmal etwas machohaft von oben herab. Dabei brauchen die gar keine alten Männer, die sie ankündigen. Låpsley schon gar nicht. Seit ihrer ersten EP 2013 ist sie einer der hoffnungsvollsten Newcomer-Acts im schwer mütig-sphärischen ElectroPop. Steffen Greiner traf sie für uns in Berlin. Foto: Frederike Wetzels Mit dem Klavier fing ich an, als ich fünf war, aber der Grund, warum ich so viele Instrumente spiele, ist, dass ich nach einiger Zeit von allem gelangweilt bin. Sobald ich eine Sache einigermaßen gut meistern kann, will ich die nächste. Im Orchester war ich ziemlich frech, mit 14 schrieb ich meine eigene Musik, ließ das alles also hinter mir«, sagt Holly Lapsley Fletcher, echter Renaissance-Mensch. Sie ist und war Pianistin und Oboistin, Leistungssportlerin im Segeln, Geografie-Nerd, sicher gesetzt in den wichtigen To-WatchListen zumindest der britischen Inseln. Auf ihrem Debütalbum »Long Way Home« tritt sie endgültig in Erscheinung als Architektin großer Pop-Klangräume, die sparsam mit todtraurigen Lyrics aufgefüllt sind. Wir sprechen hier von einer 19-Jährigen. Wenn auch von einer, die bereits viel ausprobiert hat, um ihre Identität zu finden: »Ich habe eine kurze Aufmerksamkeitsspanne. Es ist schwierig, sich zu entscheiden, was man tun will, wenn man sich für so viele Dinge interessiert. Irgendwann merkte ich, dass ich diese kreative Seite habe, die ich wegen meines akademischen Interesses unterdrückte.« Fletcher gehört zur ersten Generation, die mit den Soundwelten von James Blake oder The xx aufgewachsen ist, aber ihre Musik leitet sich doch aus anderen Quellen ab: Klassisches Songwriting – die Melodie ist stets der Ausgangspunkt ihrer Stücke – trifft auf eine tiefe Liebe zur elektronischen Musik, die sie mit 14 auf heimlichen Streifzügen in die Liverpooler Clubszene entdeckte: »Ich war fasziniert durch den Kontrast. Ich schlich mich nachts raus
Vielleicht ist das alles aber gar nicht so wichtig für den weiteren Werdegang Holly Fletchers. Denn auch wenn ihre Texte von gescheiterten Beziehungen handeln und der Klang niederdrückend schwer ist – »seit ich Musik veröffentliche, fühle ich mich glücklich. und entdeckte Musik, die in meinem Umfeld Das ist doch ein gutes Maß. Als ich mich auf niemand kannte, niemand mochte. Ich be- das Lernen konzentriert habe statt auf Muwundere Musik, die Raum schafft.« Dabei wird sik, war ich es nie so wirklich. Vielleicht habe Låpsley vermutlich nicht für ihre Musik »Ich war fasziniert durch den Kontrast. in Erinnerung bleiben Ich schlich mich nachts raus und entdeckte – wirklich Neues hat Musik, die in meinem Umfeld niemand kannte, sie der Sound-Formel nicht hinzugefügt –, niemand mochte. Ich bewundere Musik, sondern eher für die die Raum schafft.« Selbstverständlichkeit, das Charisma und die Reflexivität, mit ich das gerade jetzt gebraucht. Aber vielleicht der sie Musik macht. Und als weibliche DIY- kommt das andere auch wieder, und ich gehe Producerin, die sich den gängigen Deutungen doch noch zur Uni und studiere Geografie.« weiblicher extravaganter Stimmen als bloße Marke männlicher Strippenzieher im Hinter- — Låpsley »Long Way Home« (XL / Beggars / Indigo / VÖ 04.03.16) — Auf Tour vom 21. bis 24.03. grund widersetzt.
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GoT THIS? Quiz
Das
Kalendarisch gesehen geht der Winter – auf dem heimischen Fernseher rückt er weiterhin näher, denn am 17. März erscheint endlich die fünfte Staffel von »Game of Thrones« auf DVD und Blu-ray. Wir nehmen das zum Anlass, euch ein paar knallharte Fragen zur Serie zu stellen. Unter allen Teilnehmern mit dem richtigen Lösungswort verlosen wir ein Set aus Staffel 1-5 auf Blu-ray, sowie zweimal die aktuelle Staffel 5 auf Blu-ray. Hodor!
dem siert, klar, auf 1. Die Serie ba von George R. R. Martin. Romanzyklus ntlich das »R. R.«? ge Wofür steht ei ie B Raleigh Ritch ard ch Ri d on C Raym uel Re ld na Ro D
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Mitmachen unter: intro.de/got-quiz
Teilnahme & Teilnahmebedingungen: Lösungswort per E-Mail an projektor@intro.de, per Post an Intro GmbH & Co. KG, c/o »GoT This?«, Oppenheimstr. 7, 50668 Köln oder ganz einfach unter www.intro.de/got-quiz mitmachen. Teilnahmeschluss: 31.03.2016. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Teilnahme ab 18. Viel Glück! © 2016 Home Box Office, Inc. All Rights Reserved.
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#Pop
Mein Song und seine Geschichte
PRIMAL SCREAM »SWASTIKA EYES« #Pop — Mal überlegen: Warum noch gleich fiel uns ausgerechnet »Swastika Eyes« ein, als wir Bobby Gillespie für diese Rubrik trafen? Der Frontmann von Primal Scream lacht dazu nur bitter: »Fuck, ich weiß schon. Der Song passt leider wirklich viel zu gut in die heutige Zeit.« Die Vorabsingle der sehr politischen »XTRMNTR«-Platte erschien im November 1999 und war eine der letzten Veröffentlichungen des legendären Labels Creation Records. Primal Scream melden sich dieser Tage übrigens mit dem Album »Chaosmosis« zurück.
E
s ist natürlich leicht, den Song als Statement gegen aufkeimenden Faschismus zu lesen, aber solche Strömungen gab es damals nicht – zumindest nicht so extrem wie derzeit in Polen, Frankreich und Deutschland. Ich beschäftigte mich damals viel mit dem Jugoslawien-Krieg. England nahm dank Tony Blair zum ersten Mal seit vielen Jahren aktiv an einem Krieg teil und flog mit den Amerikanern Angriffe auf Serbien. Das machte mir Angst. Ich hielt es nicht für einen Einzelfall. Ich hatte viel über den militärischindustriellen Komplex in den Staaten gelesen und über die zahlreichen Interventionen der US-Regierung, wie sie teilweise mit geheimen oder offenen militärischen Operationen ganze Regierungen destabilisierten und dabei sogar mit faschistischen oder terroristischen Gruppierungen zusammenarbeiteten. Für mich war mit dem Kriegseinsatz ein wichtiges Tabu gebrochen worden, und es kam mir so vor, als sei dies nur der Anfang. Das »XTRMNTR«-Album und auch dessen Vorgänger »Vanishing Point« waren sehr düster und paranoid. Aber das war exakt die Stimmung, die meine Generation damals empfand. Wir waren in unseren Dreißigern, hatten Punk und Acid-House hinter uns und mussten desillusioniert feststellen, dass beides trotz aller Renitenz auch nichts geändert hatte. Und ich sah, wie Drogen viele kreative, aufmüpfige
Menschen in meinem Umfeld kaputt gemacht hatten. Wir hätten wilde, laute Kunst machen sollen, politische Änderungen erzwingen – stattdessen hingen wir sediert und süchtig in der Gegend rum und kriegten nix gebacken. Ich selbst war oft auch nicht besser, und vielleicht war es auch drogenbedingte Paranoia, aber es kam mir so vor, als sei das alles ganz im Sinne unserer Regierung. Ende der 80er war es noch verdammt schwer, in England und Schottland Drogen zu bekommen. In den 90ern gab es sie plötzlich an jeder Straßenecke. Zufall? Oder ob da jemand ein Auge zudrückte, damit die wütenden Kids die Schnauze hielten? Keine Ahnung, aber diese Paranoia prägte diesen Song ganz besonders. Sony Music hat uns damals übrigens verboten, die Single in Deutschland als »Swastika Eyes« zu veröffentlichen. Das könne man nicht bringen. Was für ein Scheiß! Das war der perfekte Name. Wir haben die Single dann »Warpigs« benannt, nach dem Black-SabbathSong. Fand Sony auch nicht gut, aber das war mir dann auch egal. Aufgezeichnet von Daniel Koch — Primal Scream »Chaosmosis« (Ignition / Indigo / VÖ 18.03.16)
Primal Sream »Swastika Eyes« Your soul don’t burn You dark the sun you Rain down fire on everyone Scabs, police, government thieves Venal psychic amputees Parasitic you’re syphilitic Parasitic you’re syphilitic Swastika eyes You got Swastika eyes You got Swastika eyes, swastika eyes, swastika eyes I’ll vent my spleen I’ll keep my dreams My flesh, my bones, my soul, I own My mind’s a weapon immune from infection Blood in my eyes, my vision is clear Parasitic you’re syphilitic Parasitic you’re syphilitic Swastika eyes You got Swastika eyes You got Swastika eyes, swastika eyes, swastika eyes I see your autosuggestion psychology Elimination policy A military industrial Illusion of democracy Swastika eyes You got Swastika eyes You got Swastika eyes, swastika eyes, swastika eyes
#Life
Illustration: Alexandra Ruppert
Doc Intros Lexikon der Musikerkrankheiten
zum Trümmerbruch – hinzu, haben wir weitere Multiplikatoren, die das umrissene Gebiet nicht gerade vereinfachen. Betrachtet man die Ursachen für diverse Formen von Folge 8: Frakturen Knochenbrüchen im Fuß und deren Häufigkeit, findet man den Arbeits#Life — Hier ein Kabel, da eine leere Flasche Bier, der Roadie hat mal unfall auf einer Festivalbühne von wieder nicht aufgepasst, und schwups ist man gestolpert, hängen Florence sicherlich weit hinter den üblichen Verdächtigen wie Sportgeblieben oder ausgerutscht und irgendein mehr oder weniger oder Verkehrsunfall. wichtiges Körperteil gebrochen. Dieses Szenario kennen wir ja alle Nach der Diagnose mittels Röntaus unserer wilden Zeit in diversen Punk-Bands. Doc Intro hingegen genbild – oder bei komplizierteren spielte in der E-Jugend als Torwart ein Fußball-Hallenturnier mit Formen kombiniert mit einem MRT – gilt es, die Therapie festzulegen. gebrochenem Handgelenk bis zum Ende. Hier ist entscheidend, ob die BruchHeute widmen wir uns den Füßen der Stars kanten gerade aufeinanderliegen und wie stabil der Bruch beziehungsweise deren möglichen Fraktu- ist. Oft ist es beispielweise bei einem Sprunggelenksren während eines Auftritts, wie schon bruch nötig, diesen zu operieren und mittels Schrauben geschehen bei Florence Welch von Flo- oder kleiner Platten zu versorgen. Die Ruhigstellung mit rence + The Machine. Leider habe ich Gips ist eine weitere Therapieoption, jedoch wird dieser ihre Krankenakte samt Röntgenbildern heutzutage zumeist durch ein leichteres Kunststoff-Harzgerade nicht vorliegen, gehen wir also Gemisch ersetzt. einmal theoretisch und etwas allgeEgal, ob nach Operation oder Ruhigstellung: Nach der meiner vor. Schonfrist und sobald der Fuß wieder belastet werden darf, Beim Fuß unterscheiden wir Me- empfiehlt sich eine spezielle Physiotherapie. Geht man es diziner zwischen Fußwurzelknochen, ruhig an oder baut sich wie Dave Grohl einen speziellen Mittelfuß- und Zehenknochen. Nimmt Thron, sind Live-Auftritte recht schnell wieder möglich. man das Schien- und Wadenbein dazu, die am oberen Sprunggelenk beteiligt sind, kommt man auf fast 30 Knochen, von denen theoretisch jeder brechen kann. Kommen jetzt noch die verschiedenen Frakturarten – vom Ermüdungs- über den Verstauchungs- bis
Mach’s dir selbst #9 Supermarkt-Gangsterstyle #Life — Wer kennt nicht das unwürdige Gefühl, im Supermarkt NICHTS gekauft zu haben und dann trotzdem – oder gerade deswegen – beim Vorbeidrängeln an der Kassenschlange möglichst nicht wie ein Krimineller auszusehen? Dem kann man ab jetzt spielend leicht entgegenwirken: mit stilvollem, selbstbewusstem Auftreten im klassischen Gangster-Look der 50er-Jahre. Idee & Illustration: Peter Hoffmann
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#Pop
DMA’s
WARTEN AUF NOEL #Pop — Sie sehen aus wie Hooligans und singen wie die jungen Geschwister von Liam und Noel. Sie klingen mal, als hätten sie Sonic-Youth-Feedback mit den Melodien des kalifornischen Punkrock vermählt und dann wieder, als hätten sie zu viel Beatles inhaliert. Dabei stammen Johnny Took, Matt Mason und Tommy O’Dell aus Australien. Daniel Koch ließ sich von Tommy erklären, warum DMA’s klingen, wie sie klingen.
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an lege das Debüt der DMA’s einem Britpop-sozialisierten Kollegen auf den Schreibtisch, empfehle Song zwei, »Lay Down«, und sage: »Hier: deine neue Lieblingsband.« Eine Szene wie aus »High Fidelity« – und sie funktioniert ähnlich gut wie in Film und Buch. Fünf Minuten später ist die EP gekauft, und das Album sieht man nie wieder.
Tommy O’Dell hat jedoch eine gute Erklärung dafür, warum die DMA’s an vielen Stellen wie ein Britpop-Revival klingen, das NostalgieWallungen mit junger Euphorie wahlweise wegbläst oder anheizt: »Mein Vater stammt aus Liverpool, also bin ich praktisch mit den Beatles und anderen Mersey-Beat-Künstlern wie Gerry & The Pacemakers aufgewachsen.
Irgendwann brachte mein großer Bruder dann die erste Stone-Roses-Platte mit. Johnny, Matt und ich sind aber ebenso von The La’s, Primal Scream, Cast, Ride, My Bloody Valentine und Oasis beeinflusst.« Letztgenannter Vergleich wird natürlich gerne angeführt, umso mehr, seitdem Noel Gallagher sich gewohnt trocken zu den DMA’s geäußert hat. In einer Radioshow wurde er darauf hingewiesen, dass er wie die DMA’s auf dem Governor’s Ball Festival in New York spielen würde und dass die Australier sich deutlich auf Oasis beziehen. Noels wundervolle Antwort: »Bei den Mützen, die sie tragen, scheinen sie eher Liam-Fans zu sein. Ich denke, ich werde mich bei ihrem Auftritt an den Bühnenrand stellen und sie ausbuhen.« Was dann leider nicht passierte: »Nein, er ist natürlich nicht aufgetaucht. Hat wohl im Backstage gepennt und seinen Wecker nicht gehört«, berichtet Tommy. Insgeheim hofft er jedoch auf diese Begegnung – »aber erst, wenn er unsere Musik auch wirklich mal gehört hat.« Da hat Noel was verpasst, denn die DMA’s haben sich den kleinen Hype, der sie in England und Amerika umweht, vor allem durch ihre gitarrenfreudigen Live-Shows erspielt. Deshalb sind sie in den nächsten Monaten genau dort, aber auch in ihrer Heimat unterwegs. Und wer weiß, vielleicht ziehen sie ja irgendwann sogar in das Land, das ihren Sound so prägte. »Ach«, sagt Tommy: »Am liebsten würde ich ja zwischen England und Australien pendeln, auch wenn ich mich wettertechnisch etwas umstellen müsste.« Schade wäre es nur, wenn die DMA’s mit dem Umzug ihren Exotenbonus als Down-Under-Britpopper aufgeben würden. — DMA’s »Hill’s End« (Infectious / Coop / PIAS / Rough Trade)
#Redaktionstipp
Schleck mich! Ich habe diesen #foodporn-Kram nie so ganz verstanden. Oder besser: Er hat mich ungefähr so kaltgelassen wie photogeshoppte Playboy-Damen. Natürlich löst leckeres, toll präsentiertes Essen etwas in mir aus – aber doch nicht bei Instagram! Schon gar nicht, wenn man weiß, dass zumindest offizielle Food-Fotografie mit eher unappetitlichen Tricks arbeitet. Außerdem fehlen mir dabei die Sinne, die damit ja eigentlich gekickt werden sollten: der Geruch, der Geschmack des Essens. Deshalb gefällt mir, was der Instagram-Account »Schleck mich!« (instagram.com/ schleckmich/) macht: Hier werden die Teller und Schüsseln ehrlicherweise nach dem Essen fotografiert. Wie der gefüllte Teller aussah und sein Inhalt verspeist wurde, muss man sich selbst denken. Die scheinen zu wissen, was auch für pornöse Fotografie gilt: Kopfkino ist immer geiler. Daniel Koch (Chefredakteur)
Bosse
KEIN ARSCHLOCH #Pop — Vom »Kamikazeherz« zum »Engtanz«: Auch auf seinem sechsten Album wird Aki Bosse nicht müde, Indierock in ein ungebügeltes Pop-Gewand zu stecken – Berliner Kneipenchor und Roland Kaiser sei Dank! Verena Reygers traf Bosse in Hamburg.
A
uf »Kamikazeherz«, deinem ersten Soloalbum vor knapp zehn Jahren, singst du: »Damals hätte ich nie gedacht, dass Rockmusik mein Leben ist.« Wie würdest du es 2016 formulieren?
Das kann ich immer noch so unterschreiben. Wir freuen uns jedes Mal, wenn wir in einen Nightliner steigen können. Wobei die Zeiten sich im Vergleich zu Mitte der 90er-Jahre natürlich auch geändert haben. Damals habe ich in Köln einer Blumenhändlerin ihren Sprinter abgekauft, weil die Miet-Transporter immer so vollgekotzt waren.
Rock’n’Roll ist halt nichts für Spießer! Aber du giltst ja auch als wahnsinnig netter und unkomplizierter Typ.
Ich kann immer so schwer damit umgehen, wenn das jemand sagt. Die Aussage berührt mich genauso, wie es mir unangenehm ist, wenn ich ein Geschenk in Gegenwart des anderen auspacken und mich freuen soll. Ich weiß auch so, dass ich kein Arschloch bin. Du hast schon mit Sven Regener, Anna Loos und nun auch Casper gearbeitet. Gibt es eigentlich Leute, die sich Bosse verweigern?
Ja, Werner Becker. Das ist der ehemalige Roland-Kaiser-Produzent, Anfang 70, lebt in Lüneburg. Becker hat für die Niels-FrevertPlatte »Du kannst mich an der Ecke rauslassen« die StreicherArrangements geschrieben, und ich wollte ihn unbedingt für mein letztes Album haben. Aber als ich ihn mit meinem Song »Familienfest« anbaggerte, schrieb er nur zurück: »Ey, Junge, das berührt mich überhaupt nicht, lass stecken.« Jetzt aber habe ich ihn noch mal gefragt, und er hat tatsächlich für »Ahoi Adé« die Streicher geschrieben. — Bosse »Engtanz« (Vertigo Berlin / Universal) — Auf Tour vom 29.02. bis 09.12. — Mehr Interview auf intro.de
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#Pop
Sarah And Julian
GESCHWISTER IM GEISTE UND IM KELLER #Pop — Mit ihrem Debüt »Birthmarks« bewerben sich die deutschamerikanischen Sarah And Julian recht überzeugend für die erste Garde musizierender Indie-Geschwister. Tegan And Sara und First Aid Kit hätten sicher Spaß am Sound der WahlHamburger. Text: Annett Bonkowski
K
eine Castings, keine verzweifelten Band-Annoncen in der Zeitung. Praktisch, wenn der musikalische Seelengefährte so nahe ist. Sein künstlerisches Schaffen entwickelte das Geschwisterpaar Sarah And Julian schon im Kinderzimmer, es mündete schließlich im hauseigenen Kellerstudio. Dort legten die beiden den Grundstein für ihr Debüt »Birthmarks«. Wie Yin und Yang ergänzen sie sich in ihren Songs, die sich stets harmonisch zwischen Folk und Indie-Pop-Einflüssen bewegen. Ganz ohne
Reibung funktioniert es dann aber doch nicht, wie uns Sarah verrät: »Musikalisch und auch persönlich spielen Auseinandersetzungen eine wichtige Rolle für uns. Sie befruchten unsere Zusammenarbeit geradezu. Wir diskutieren viel und können extrem offen miteinander sein.« Vielleicht liegt es daran, dass beide zunächst getrennt voneinander Songs schrieben, bevor sie schließlich zusammenfanden. »Für uns war es ein Prozess der Annäherung auf einer neuen Ebene«, sagt Sarah. »Geschwister sind wir schon immer, aber unser Debüt ist vor allem ein Zeugnis unserer klanglichen Verbindung.« Bei den Aufnahmen in Wien, Hamburg und London feilten die beiden akribisch an ihren Songs: »Die Vorbereitung dafür fand überwiegend im Kopf statt, da wir bereits sehr genaue Vorstellungen vom Sound hatten«, erzählt Julian. Nach Support-Shows für Tocotronic und I Am Kloot folgt für das Duo dieses Frühjahr endlich die eigene Tour. Und damit wächst die Aussicht der Wahl-Hamburger, die von Sarah formulierte goldene Regel in die Tat umzusetzen: »Man sollte seine Zeit damit verbringen, was einem am meisten Freude bereitet.« — Sarah And Julian »Birthmarks« (PIAS / Rough Trade) — Intro empfiehlt die Tour vom 09. bis 03.06.
Zitat des Monats
»Als würden Mr. President und Jochen Distelkamp (Ex-Blumfeld) gemeinsam auf dem M'era Luna Festival spielen. Klasse Song, man wippt so mit.« Die Musikkritiker der Titanic über »Feedback« von Kanye
West
#Kultur
Graphic Novel
FUGAZI MUSIC CLUB #Kultur – Ein kleiner Freiraum in einem zubetonierten, vom Zerfall bedrohten Gesellschaftssystem. Der »Fugazi Music Club«, dem Marcin Podolec in seiner gleichnamigen Graphic Novel ein äußerst lebendiges Denkmal setzt, war in den frühen 90ern in Warschau der wichtigste Tummelplatz der Subkultur. Text: Bastian Küllenberg
Es war wie Teenagerliebe: sehr intensiv, heftig, schnelllebig und unglücklicherweise auch zerstörerisch. Der Laden steckte voller Schattenseiten und Nachteile, aber das hat keinen gestört«, erklärt Marcin Podolec die besondere Faszination des Fugazi Music Clubs. Aus eigener Erfahrung kennt er die chaotische Konzertatmosphäre der von einigen jungen Musikliebhabern betriebenen Venue nicht. Das Fugazi öffnete 1991 und damit in Podolec’ Geburtsjahr.
»Der Hauptteil der Recherche waren Treffen mit Waldek Czapski, dem Gründer des Fugazi und Hauptfigur der Story. Er erzählte mir viele Geschichten und fertigte sogar simple Skizzen an. Zudem war ich in meiner Jugend ein großer Fan lokaler Rockbands der 90er und mochte auch polnische Filme aus dieser Zeit sehr. Es fiel mir daher leicht, mir die Szenerie vorzustellen.« Vielleicht ist es ein Vorteil, dass hier kein direkter Zeitzeuge für die Umsetzung zuständig war, denn mit verklärter Nostalgie
hat »Fugazi Music Club«, dessen Name sich sowohl auf das Marillion-Album als auch die legendäre Post-Hardcore-Band bezieht, wenig gemein. Stattdessen wird hier ein mutiger DIYGeist lebendig, zeichnen kleine Episoden aus dem abenteuerlichen Club-Alltag ein größeres Bild von Polen zu Beginn der dritten Republik. — Marcin Podolec »Fugazi Music Club« (Egmont Graphic Novel, 240 S.) — Das vollständige Interview mit Marcin Podolec gibt’s auf intro.de #Comic
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#Pop #Style
Golden Pudel Club
Ende Legende? #Pop — Es schmerzt, auf dieses Bild zu blicken. Und das geht wohl jedem so, der schon mal morgens um halb fünf, sechs, sieben aus ebendieser güldenen Bretterbude gewankt ist, den Duft der vielleicht schlimmsten Toilette Hamburgs noch in der Nase, im Ohr eine hartnäckige Minimal-BeatFolge oder das Fiepen einer fiesen Gitarre.
Schon vor dem frühen Morgen des 14. Februars stand es nicht gut um den vielleicht bekanntesten Club Hamburgs. Seit Mitte der 90er-Jahre residierte der Golden Pudel Club am Fischmarkt in St. Pauli. Am 20. April sollte es eine Teilungsversteigerung geben, die der Mitbesitzer Wolf Richter erwirkt hatte, einst ein Freund von Rocko Schamoni, nun
im Streit um die weitere Ausrichtung zum Gegner geworden. Die Website des Pudels gibt sich noch immer kämpferisch, man wolle mit einer Stiftung den Pudel erwerben und retten. Und dann das: ein Feuer in den frühen Morgenstunden des Valentinstags. Schon die offizielle Pressemitteilung der Hamburger Polizei trägt den Titel: »POL-HH: 160214-5. Feuer im Golden Pudel Club – Verdacht der schweren Brandstiftung«. Zu Druckschluss ist leider noch nicht bekannt, wie es nun weitergeht, wie hoch der tatsächliche Schaden ist, wer schuld ist. Aber die Trauer um diesen so besonderen Ort ist groß. Wir hoffen, dass die »angestammte Behausung des Hundes mit dem struppigen Fell«, wie es die Pudel-Website so treffend bekundet, noch zu retten ist.
#Tech-Talk
BREZEL GÖRING ÜBER DEN »SCHWARZEN TEUFEL« VON RFT #Style — Ende Februar ist »Les Hormones« erschienen, das neue Album von Stereo Total, das natürlich wieder très charmant geraten ist. Und wer schon immer mal wissen wollte, wie es Brezel Göring schafft, Françoise Cactus’ Stimme so wundervoll trocken und voll zugleich klingen zu lassen, dem liefert Mr. Göring himself hier endlich eine Antwort.
Das wichtigste Gerät in unserem Studio ist ein schwarzes Plastikmikrofon der Firma RFT. Ich bin durch ein Interview mit der DDRUndergroundband Freygang auf diese Wundermaschine aufmerksam geworden. In dem Buch »Wir wollen immer artig sein« von Heinz Havemeister heißt es über diese Geräte sehr treffend: »Die Mikrofone waren schlecht. Es
war die Zeit der ›Schwarzen Teufel‹. Punkund Bluesbands, die nicht viel Geld hatten, benutzten sie. Sie waren schwer angesagt.« Ein Produkt, das gleichzeitig als »schlecht«, »billig« und »schwer angesagt« beschrieben wird, passt gut in unser Studio, dachte ich. Und richtig: Der »Schwarze Teufel« versteht es, jeder Aufnahme einen unnachahmlichen Zauber einzuhauchen. — Stereo Total »Les Hormones« (Staatsakt / Caroline / Universal) — Auf Tour vom 30.03. bis 24.04.
Foto: Peter Wüst / Picture Alliance
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#App des Monats
MSQRD
Frankfurt am Main 7. – 10. 4. 2016
#Style — Bedenklich: Selfies sind des Deutschen liebstes Fotomotiv – noch vor romantischen Sonnenuntergängen und beeindruckenden Bergpanoramen. Möglicherweise werden Apps wie MSQRD nur entwickelt, um diesem zweifelhaften Egozentrismus entgegenzuwirken. Endlich tritt das eigene Face in den Hintergrund, und dämliche Selfie-Stangen werden abgelöst: Mit MSQRD kannst du deinem Selfie ein anderes Ich verpassen – und das in Echtzeit, deine Grimassen werden also sofort übertragen! Darf’s ein bisschen Leonardo DiCaprio, Batmans Joker, Prinzessin »Blaue Riesenaugen«, Obama oder der putzige Kackhaufen Poo sein? Gerne! Auch mit Effekten wie Riesenkullertränen oder Knutschmündern kannst du dein Gesicht pimpen. Dazu braucht es weder ein übermäßig großes Ego noch Geduld oder Photoshop. Einfach mittels tinderesker Wischfunktion eine von 33 Masken auswählen, Foto oder Video (funktioniert sogar mit Ton) machen und ab damit in die sozialen Netzwerke.
It’s my tune.
— Die Gratis-App gibt’s für iPad und iPhone
Vier Tage voller Musik! #Redaktionstipp
Saga
Die Geschichte von zwei Verliebten, die eigentlich nicht zusammen sein dürften, wurde schon tausendmal erzählt, ja. Aber nicht so schön wie in Brian K. Vaughans und Fiona Staples’ Comicreihe »Saga«. Also: Zwei Verliebte hauen ab, bekommen ein Kind und werden von einer Reihe verrückter KopfgeldjägerInnen, ExfreundInnen und Roboter-Typen mit Fernsehkopf quer durchs Weltall verfolgt. »Saga« ist schräg, romantisch, verflixt spannend und glänzt mit wunderschönen Zeichnungen und subtilem Humor. Für Vaughan und Staples gab’s dafür unter anderem den Eisner-Award. Bis jetzt sind fünf Bände auf Deutsch im Cross Cult Verlag erschienen. Julia Brummert (Festivalguide)
Tauchen Sie ein in die Welt der Musik und freuen Sie sich auf musikalische Themenwelten voller Instrumente und Equipment, Konzerte, Events, Workshops und Aussteller aus aller Welt. Vor allem aber genießen Sie erstklassige Musikvielfalt! 2016 erwartet Sie erstmals das Musikmesse Festival: Erleben Sie die Musik – Open-Air auf dem Messegelände und abends nach Messeschluss bei zahlreichen Live-Acts und Events verteilt über ganz Frankfurt. musikmesse.com
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#Style #Life
Schatzparade
DINGE, DIE DICH WOLLEN #Style – Intro sammelt jeden Monat nerdige Schätze für insgesamt unter 100 Euro – aus dem Internet und der echten Welt.
SUMME
€
Luftpolster-Kalender Papercraft OCT 21 2015 Was ist nach dem ganzen Wirbel um Marty McFly am 21. Oktober 2015 eigentlich passiert? Nichts! Enttäuschend, wie wir finden. Doch Ehre, wem Ehre gebührt! Also nimm das, was sich auf Ehre reimt, ein wenig Kleber und freu dich über diesen Bastelbogen! Für € 2,95 bei getdigital.de
Das Allerbeste an diesem Kalender? Dass wir ihn erst jetzt vorstellen. Du kannst dich also mindestens 31 plus 29 (Schaltjahr, Baby!) Mal ausleben und ploppen, was das Zeug hält! Für € 29,95 bei coolstuff.de
67,80
Kühlschrankmagneten Lemmings Sprechender Kühlschrank-Stier Wer wünscht es sich nicht: einen knallroten Stier im Tetrapack-Design, der im Kühlschrank steht und bei jedem Öffnen fröhliche japanische Begrüßungen von sich gibt? Doch Obacht: Sobald die Tür zu lange offensteht, drängt der Bulle lauthals auf Schließung. Glücklicherweise ist unser Japanisch äußerst schlecht. Für € 24,95 bei radbag.de
Wären diese blaugrünen putzigen Viecher nicht magnetisch und klebten dementsprechend fest an deiner Kühlschranktür, könnte man denken, dass sie vor lauter Doofheit schnurstracks in dessen Inneres laufen – und sich dort einen fiesen Schnupfen zuziehen. Für € 9,95 bei getdigital.de
#Redaktionstipp
About My Shelf Wenn der Gast zum Detektiv wird, weil er sich gerne in Wohnungen »umschaut«, werden Bücher- und Plattenregale meist genauer inspiziert. Als Shelfies gelangten Bilder der Wände, die vielen die Welt bedeuten, in alle Social-Media-Kanäle. Im jungen Kölner Verlag von Wegen erscheint nun das Buch »About My Shelf – 20 Interviews über Platten- und Bücherregale«. Verlegerin und Herausgeberin Maggie Gernatowski spricht unter anderem mit Françoise Cactus, Markus Acher und Franz Dobler über deren Ansammlungen von Tonträgern und Büchern – sowie die heimische Inszenierung. Bilder gibt es selbstverständlich auch. So entstehen interessante Porträts verschiedener Zeitgenossen, und es gibt jede Menge Einrichtungs-, Lese- und Hörempfehlungen. Wir verlosen drei Exemplare – wer eins fürs Regal möchte, schreibe eine Mail mit dem Stichwort »About My Shelf« an verlosung@intro.de und hoffe auf die Glücksfee. Wolfgang Frömberg (stellvertretender Chefredakteur)
#Kratzen & Beißen
Gegen Hobbys
Illustration: Alexandra Ruppert
#Life – Als man das Alter der Freundschafts bücher und Poesiealben hinter sich gelassen hatte, dachte man, den Mist mit den HobbyAngaben endlich los zu sein. Aber dann traten Myspace, StudiVZ, Facebook, Tinder und wie sie alle heißen an und schrien: »Nenn uns deine Hobbys! Mach dich mit ihnen interessant(er)!« Lena Ackermann hat keinen Bock auf Hobbys. Hatte sie noch nie. Wenn ihr glaubt, ich hätte keine Hobbys, liegt ihr damit verdammt richtig. Aber wenn ihr glaubt, ich interessiere mich für die euren, seid ihr falsch gewickelt! Hobbys, my ass! Bitte abschaffen, sofort! Nicht nur die Bezeichnung, auch alle Beschäftigungen, die in diese Kategorie fallen, klingen ähnlich dämlich wie die deutsche Übersetzung für Stormtrooper. Ich meine, ehrlich jetzt: DIY-Pressspanlackierer, Kratzbild-Künstler, Aus-Müllresten-tolleSkulpturen-Bauer? Seitdem es Social Media gibt, wird man wieder nach Hobbys gefragt. Die Frage ist bloß: Warum? Hobbys sind die Spirellis unter den Nudeln, die panierten Fleischwurstscheiben unter den Zigeunerschnitzeln, der Asbest des Lebens, die absolute Spießigkeit. Schon in der Schule ging die Hobby-Nerverei los. Damals galt die Losung: Wird man nach der Horrorkategorie gefragt, gibt man am besten einfach das an, was sich der Vordermann mühsam aus den Fingern gesogen hat. Malen, lesen, schwimmen. Schnarch. Raketenforscher, Fährtenleser, Streuobstwiesendekorateur oder Tierstimmenimitator als Freizeitbeschäftigung anzugeben klingt erst mal gut, ist aber nur in den seltensten Fällen wirklich haltbar. Denn eine Beschäftigung zählt vor dem Hobby-Gericht erst dann, wenn man ihr a) schon mehrmals nachgegangen ist und b) noch mehrmals nachgehen wird. Anerkannt werden in der Kategorie dagegen: Wollbilder legen, Bettvorleger aus zuvor gefalteten Plastiktüten häkeln, individuelle Seidenschalbemalung, Iron-Man-Training oder S erviettendruck. Halt: DIY-Blogs schreiben und das Netz mit »supereinfachen, aber lustigen Anleitungen« zuspammen hätte ich fast vergessen. Also: Lasst mich bitte mit diesem Scheiß in Ruhe! Ich persönlich möchte weder zu irgendwas angeleitet werden, noch brauche ich crazy Tools und neue Kniffe für etwas anderes. Nein, ich will auch keine coolen Hobby-Kreationsfotos von Jutebeuteln mit fetzigem Kartoffeldruckmuster auf meinem Instagram-Profil. In meiner Freizeit möchte ich fernsehen, essen, Bier trinken und meine Ruhe haben. Und das werde ich niemals »Hobbys« nennen. Punkt.
OSCAR
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NOMINIERUNGEN
NAC H DE M BE RÜ H R E N DE N BE ST S E L L E R
AB 17. MÄRZ IM KINO
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#Pop
Choir Of Young Believers
SCHIZOPHREN POPPIG #Pop — Der Choir Of Young Believers um Jannis Noya Makrigiannis stand kurz vor dem Burn-out und fand erst durch die reinigende Kraft des Egoismus zurück zu seiner Hochform. Den Weg dahin hat der Sänger auf dem neuen Album »Grasque« beeindruckend nachgezeichnet. Hannah Bahl traf ihn in Berlin.
Z
um Interview im Ramones Museum kommt Choir-Of-Young-BelieversFrontmann Jannis Noya Makrigiannis eine halbe Stunde zu spät. Der Abend bei Freunden am Vortag ging länger als geplant. Nach überschwänglichen Entschuldigungen und einer Zigarette wird aber schnell klar, dass hinter dieser Verspätung mehr steckt: Beim Choir Of Young Believers wird ab jetzt keine Rücksicht mehr auf die Erwartungshaltung von anderen Leuten genommen. Schließlich hat man es bisher allen recht machen wollen, was 2013 nach der »Rhine Gold«-Tour fast zum Burn-out des Kollektivs führte: »Ich hatte die Band in Gedanken bereits aufgelöst und mir vorgestellt, an einem neuen Projekt zu arbeiten. Durch diesen Trick habe ich mich zum ersten Mal wieder vollkommen frei gefühlt.« Dieses »Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt«-Gefühl zieht sich wie ein roter Faden durch das neue Album. Und das ist ziemlich
sympathisch. Dabei war der Weg zu dieser Einstellung ein langer und steiniger, wie Jannis erzählt: »Ich habe versucht, mich neuen Dingen zu öffnen und komplett zu vergessen, was ich bisher gemacht habe. Dahinter stand auch der Gedanke, ein Patchwork-Album zu machen, das aus Fragmenten, Reiseerlebnissen und Tagebucheinträgen besteht und fast schon etwas schizophren Poppiges hat.« Trotz der Entscheidung, sich von allem Vorherigen frei zu machen, plagten den introvertierten Frontmann auf dem Weg zum Mastering immer wieder nagende Selbstzweifel, ob »Grasque« auf diese Weise nicht zum kommerziellen Suizid werden könnte. Der letzte Track des Albums, »Does It Look As If I Care«, ist dann allerdings die endgültige Antwort auf die Frage, ob es ihn
interessiert, was andere Menschen von dieser Entwicklung halten. Und wenn er es auf diese Weise vorträgt, kann man ihm einfach nicht böse sein. Denn selten hat Selbstfindung so gut geklungen. — Choir Of Young Believers »Grasque« (Ghostly International / Cargo) Auf Tour vom 11. bis 13.04.
#Pop #Wer wir sind
MMOTHS
#Pop #Wer wir sind
WELL-KNOWN PIX Herkunft Berlin, Dresden, Halle (Saale) Genre Black-Rebel-Motorcycle-Britrock aus
der Gartenlaube Mitglieder 4
Besondere Vorkommnisse Das unten ste-
hende Interview wurde von Teilnehmern des Workshops »Über Musik schreiben« auf den Jugendmedientagen in Bonn geführt. Die WellKnown Pix spielten abends dort – da lag es Herkunft Dublin nahe, den Ernstfall zu proben. Genre Kathedralen-Electronica aus dem Aktuelles Album »Spectrogrammar« (EigenSchlafzimmer vertrieb / VÖ 11.03.16) Mitglieder 1 Besondere Vorkommnisse Der junge Ire Jack In eurer Bandbiografie steht, dass eine GarColleran alias Mmoths verließ für die Auf- tenlaube eine wichtige Rolle für euch spielt. nahmen von »Luneworks« seine Heimat und Wie darf man das verstehen? schloss sich in der kleinen Wohnung eines Jan Müller: Mein Opa hat vor 20 Jahren eine Kumpels in L.A. ein, wo er vor allem nachts Gartenlaube abgerissen und auf dem Grundstück meiner Eltern wieder errichtet. Unser arbeitete. Aktuelles Album »Luneworks« (Because Mu- erster Proberaum war nur fünf qm groß, und sic / Warner / VÖ 11.03.15) wir konnten nicht mal aufrecht darin stehen, also sind wir in die Laube gezogen. Dort riecht Dein Album entstand in einem kleinen Zim- es muffig, und es gibt kaum Tageslicht – das mer in L.A. Wie darf man sich deine Arbeit ist sehr inspirierend. dort vorstellen? Matthias Stezycki: Der Raum hat unsere ArIch habe viel Zeit alleine verbracht. Das Gefühl der Isolation hat einen großen Einfluss auf die Musik. Warum gerade L.A.? »Luneworks« klingt doch eher nach nebeligen irischen Nächten als nach Westküsten-Sonnenschein?
Ich wollte einfach weit weg von zu Hause sein. Einen Raum finden, in dem ich die Außenwelt ausblenden konnte. Ich lese immer wieder, My Bloody Valentine seien ein großer Einfluss für dich. Finden die sich in deiner Plattensammlung?
beitsweise und unser Bandgefühl verändert. Ehrlich gesagt ist meine Plattensammlung Seit wir uns dort treffen, entstehen die Songs sehr Dancefloor-lastig. Diese Musik beeinflusst gemeinschaftlicher. mich nicht, aber sie macht mir Spaß. JM: Wir wohnen inzwischen auch recht verDeine Songs klingen sehr schwebend, sphä- streut. Da finde ich es immer sehr schön, risch, mäandernd – fast, als seien sie intuitiv wenn wir es hinbekommen, in unser Dorf in entstanden. Ich will die Magie nicht killen, Sachsen-Anhalt zu reisen und ein paar Tage aber wie genau erschaffst du einen Track? auf engstem Raum kreativ zu sein. Für dieses Album habe ich viele Demos auf- Ohne das böse zu meinen: Glaubt ihr, genommen. Über 50 Stück, aus denen ich mir ihr habt als Band aus dem Osten einen dann die besten Parts herausgepickt und mit- Nachteil? einander verwoben haben. JM: Das ist eine sehr gute Frage. Ehrlich. Ohne In welchen Situationen sollte man deine Mu- jetzt lamentieren zu wollen: Es ist ein Nachsik hören? teil! In Sachsen-Anhalt geht für Musiker kaum Sie sollte im Zustand der Isolation und Einsam- was, außer in Magdeburg und Halle. Und dann keit gehört werden – in der Situation, in der sie kommen wir auch noch vom Land. Das ist auch entstanden ist. Ich liebe die Einsamkeit. das Schlimmste, was dir in dem Fall passieInterview: Michael Schütz ren kann.
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#Pop #Telekom Electronic Beats
#Pop #Telekom Electronic Beats
Telekom Electronic Beats presents:
313ONELOVE Die Detroiter House- und Techno-Szene hat schon in den Neunzigern ein Zuhause im Berliner Club Tresor gefunden. Es ist also mehr als ein »perfect match«, wenn dort am 31. März bei der »Telekom Electronic Beats presents 313ONELOVE«-Party ein Fotoband gefeiert wird, der eine Liebeserklärung an die Protagonisten der Detroit-Szene ist. Und es ist auch kein Zufall, dass die Fotografin des Bandes, Marie Staggat, eine enge Verbindung zum Club hat. In Detroit gibt es nichts anderes zu tun, als Musik zu machen. Diese Tatsache ist genau der Grund, warum es funktioniert. Das ist ironischerweise auch der Kern der Sache: Wir können Musik machen, die auf der ganzen Welt goutiert wird, weil wir uns völlig frei von anderen Ablenkungen auf sie konzentrieren können.« So beschrieb es Underground-Resistance-Mitglied, DJ und Produzent Cornelius Harris in einem Beitrag für die TelekomElectronic-Beats-Reportage »72 Hours In Detroit«. Auch wenn Harris schon seit Jahrzehnten den Sound der Stadt prägt, ist er dort noch immer präsent wie eh und je: Ganz im Geiste von UR nutzt er die vereinigende Kraft der Musik, um der desolaten Situation des finanziell bankrotten Detroits etwas Positives entgegenzusetzen. Er leitet einen Kurs für Jugendliche in der Detroit Public Library und schließt damit eine Lücke, die aus Detroits misslicher Lage resultiert: »Kunst und Kultur sind im Schulunterricht inzwischen kaum noch existent. Das Schulsystem ist stark von der Wirtschaft Detroits abhängig – und das Erste, was zusammengestrichen wird, ist ja immer die Kunst.« Ein hartes Fazit, aber auch der Antrieb seiner Arbeit. Cornelius Harris ist einer der 180 Künstler, die Marie Staggat in ihrem wunderschönen Fotoband »313ONELOVE« auf ihre
sehr nahe, eindringliche Weise porträtiert. Nick Speed, der hier so cool aus der linken Seite herausraucht, ist ein weiterer. Und ähnlich wie Harris hat auch er die Stadt nicht aufgegeben. Im Gegenteil: Der HipHop-Produzent, der schon für Talib Kweli, Eminem, 50 Cent und M.O.P. am Mischpult saß, sieht sich noch heute als Botschafter und Kenner Detroits. Seine bei YouTube zu findende Kurzdoku »One Day In Detroit« zum Beispiel ist ein sehr charmanter Rundgang durch die Szene. In ihrem Buch »313ONELOVE – A Love Affair With Electronic Music From Detroit« lässt Marie Staggat die musikalische Geschichte Detroits nicht nur durch ihre Bilder, sondern auch in begleitenden Interviews erzählen. Neben den hier genannten Künstlern sind zum Beispiel auch Carl Craig, Robert Hood, Moodymann sowie zahlreiche weitere Wegbegleiter des legendären Labels Underground Resistance vertreten. — Mit dem Erlös des Buchs unterstützt die Fotografin junge Nachwuchsmusiker in Detroit. Der Bildband ist in den Carhartt WIP Stores sowie auf der Launch-Party für 75 Euro erhältlich.
3 Fragen an Marie Staggat Die junge Berlinerin ist Teil des Tresor-Teams und zugleich eine etablierte Fotografin. Neben der Arbeit an dem nach der Telefonvorwahl Detroits benannten »313ONELOVE« fotografierte sie bereits für Groove, De:Bug, SZ und auch für Intro. Das komplette Interview findet ihr auf intro.de unter #313ONELOVE. Du bist gerade wieder in Detroit – es scheint ja fast, als pendelst du zwischen Berlin und der Motorcity. Wie kam diese intensive Verbindung zustande?
Ich versuche wirklich so oft wie möglich nach Detroit zu fliegen. In den letzten Jahren vorwiegend, um das Projekt zu realisieren, aber natürlich auch, um meine Freunde zu besuchen. Vor sechs Jahren war ich zum ersten Mal dort. Das Interesse an Detroit kam mit meiner Arbeit im Tresor Club. Jeder kennt ja die enge Beziehung zwischen Tresor und Detroit. Ich habe schon immer elektronische Musik gehört, aber Techno und House aus Michigan hat mich noch einmal ganz anders fasziniert und inspiriert. Ich wollte unbedingt herausfinden, warum, und der Geschichte auf den Grund gehen. Deine Porträts rücken mir regelrecht auf die Pelle, wenn man sie zu lange anschaut. Warum hast du dich für diese besonders intensive Ästhetik entschieden?
Ich liebe Close-Ups. Ich finde, dann ist man einer Person am nächsten. Man hat vielleicht manchmal fast das Gefühl, dass man sie kennt. Das Projekt ist aus tiefstem Herzen entstanden – meine Liebeserklärung an Detroit. Die Beziehungen und Freundschaften, die ich zu den Menschen hier pflege, sind bedingungslos, tiefgründig und echt. Und vielleicht möchte ich dadurch auch, dass der Betrachter meiner Bilder ein Gefühl dieser Nähe bekommt. Die Einnahmen des Bandes willst du für Jugendprojekte spenden, die in Verbindung mit Musik stehen. Kannst du dazu schon etwas Genaueres sagen?
Ich möchte den kompletten Erlös dieses Buches gern in Musikprojekte für Kinder und Teenager in Detroit stecken. Mein Traum wäre es, eine Musikschule zu eröffnen, allerdings wäre da der Nachteil, dass es dann nur ein bestimmter Standort wäre. Im Moment ist die Idee, vielleicht Projekte mit den Kirchen zu entwickeln. Das ist ein Ort, der sich in jedem Viertel befindet und wo die Menschen sich sicher und aufgehoben fühlen. Es gibt aber auch schon bestehende Projekte, die ich sehr spannend und toll finde. Ich will aber erst einmal abwarten, wie viel Geld zusammenkommt, und dann entscheiden, was sich damit realisieren lässt.
Telekom Electronic Beats präsentiert die Launch-Parties zum Buch. Am 31. März mit Detroit-Überraschungsacts im Globus, Tresor-Gebäude, Köpenicker Straße 70. Los geht’s um 20 Uhr. Wir verlosen 5x2 Tickets auf intro.de/electronicbeats! Telekom Electronic Beats ist das Telekom Lifestyle Programm, das seit dem Jahr 2000 Standards in den Bereichen Musik und Lifestyle setzt. electronicbeats.net versorgt die User mit ausführlichen Interviews, exklusiven DJ-Mixes, Konzertmitschnitten und Live-Streams von Pionieren, Stars und Newcomern der elektronischen Musikszene und initiiert eigene Festivals.
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#Promotion
jeden Monat neu: Teilnahme unter intro.de/Quiz
DAS QUIZ #240 Das Titelthema des Heftes ist gleichzeitig immer auch Hauptthema unseres monatlichen Quiz-Spaßes. Diesmal dreht sich natürlich alles um die Kölner Band AnnenMayKantereit. Los geht’s… 1. Womit fing für die Band alles an?
3. Wer singt?
S DSDS
L Henning May
E GZSZ
N Christopher Annen
K Straßenmusik
B Severin Kantereit
2. Wie wurde die EP »Wird schon irgendwie gehen« finanziert?
4. Wie heißt das (neue) DebütAlbum?
V Drogengelder
A »Hauptsache Nicht Mitte 30«
Ö Crowdfunding
N »Alles Nix Konkretes«
R Autos waschen
C »Immer Nur Du«
Die Gewinne »Mr. Robot« x Archos Tablets
Liix Bike-Zubehör
Retap Wasserflaschen
Full Windsor »Breaker-Tool«
Lego DC Comics Super Heroes Set
archos.com
liix.net
retap.com/de
traffic-distribution.com
lego.com/dccomicssuperheroes
Zum DVD- & Blu-ray-Start der hochgelobten TV-Serie »Mr. Robot« mit Christian Slater und Rami Malek als Hacker (ab 24.3.) verlosen wir zwei 4G/LTE Android Tablets »Archos 70b Helium« mit Quad-Core Prozessor und 7“ IPSDisplay – und dazu jeweils eine Blu-ray Box der Serie.
Bloss nix von der Stange: jedes Rad ist so individuell wie sein Besitzer. Mit Teilen von Liix wird aus jedem Bike ein individuelles Statement. Z.B. mit Fahrradklingeln und Sattelbezügen in Designs von Keith Haring bzw. Catalina Estrada – wir verlosen zwei Sets aus jeweils beidem.
Dänisches Design für Nachhaltigkeit: Retap Wasserflaschen bestehen aus umweltfreundlichem und temperaturbeständigen Borosilikatglas, sind in drei verschiedenen Größen und verschiedenen Verschlusskappen erhältlich – und Mülll zu vermeiden helfen sie auch. Wir verlosen zehn Stück.
Das Schweizer Taschenmesser für den Radler von Welt: Das Multitool aus rostfreiem Stahl beinhaltet diverse nützliche Werkzeuge fürs Bike und kommt mit schicker Ledertasche. Der Kölner Spezialist für BMX- und Urban-Bikes, Traffic Distribution, spendiert einen »Breaker«.
Pünktlich zum Kinostart von »Batman v Superman: Dawn of Justice« am 25.03. gibt es Neues aus der Lego-Reihe »DC Comics Super Heroes«. Das »Helden der Gerechtigkeit: Duell in der Luft«-Set inkl. Batman, Superman, Wonder Woman, Lois Lane & Lex Luthor verlosen wir drei Mal.
Die Buchstaben der richtigen Antworten ergeben das Lösungswort, das ihr bitte mit dem Betreff »Das Quiz« an verlosung@intro.de schickt – oder einfach unter intro.de/quiz mitmachen. Teilnahme ab 18 Jahren, Einsendeschluss ist der 29. März. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
#Pop
Foto: Peter Kaaden
Intim werden wir nicht nur im gefühlsechten Porträt von AnnenMayKantereit, auch Andrew Wyatt von Miike Snow zieht für uns beim Fotoshooting blank. Da müssen wohl besonders hotte Vibes in der Luft gelegen haben. Apropos hot: Dem heißen Scheiß von morgen spüren wir im Eurosonic-Festival-Special nach. Außerdem gibt’s innige Gespräche mit Aurora, Poliça und Animal Collective.
#Pop
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#Pop #AnnenMayKantereit
#Pop #AnnenMayKantereit
AnnenMayKantereit
COOL IST DAS FALSCHE WORT Wenn mit »Alles Nix Konkretes« das offizielle Debüt von AnnenMayKantereit erscheint, haben schon alle eine Meinung zu dieser Band. Die Songs des Albums sind bekannt – die meisten jedenfalls. Die Konzerte sind lange ausverkauft – alle. Dabei kommen sie aus keiner hippen Szene, keiner der Musiker ist prominent. Sie mussten um keinen Plattenvertrag betteln, eher war es umgekehrt. Was sie singen ist praktisch ironiefrei, »cool« für sie das falsche Wort. Carsten Schumacher traf die Band, die alles anders und alles richtig gemacht hat, in ihrer Heimatstadt Köln. Fotos: Frederike Wetzels
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nnenMayKantereit rasen wie die Wilden quer durchs Land. In manchen Clubs spielen sie zweimal, in anderen dreimal. Es geht nicht um künstliche Verknappung oder arschcooles Pokern, Kalkül ist nicht der Grund, warum sie nicht in größeren Venues spielen. Sie waren längst Vorband für Clueso und Beatsteaks, haben bei Riesenfestivals wie Rock am Ring gespielt. Sie kennen und können große Bühnen, wollen sie aber nicht. Cool ist eh nicht der Wert, um den es ihnen geht. Sie haben auch keine Lust auf den Rausch der Geschwindigkeit einer glänzenden Karriere, sie stehen eher im Gegenteil mit beiden Beinen auf der Bremse. Viel lieber wollen sie nachhaltig wachsen und alle mitnehmen, die ihnen wichtig sind. Denn eigentlich war doch alles ein Unfall oder zumindest ein ganz großer Zufall.
Birth of a band, death of the cool Die Geschichte beginnt im Winter 2011/2012 in Köln, Ehrenstraße Ecke Pfeilstraße. Ein 19-Jähriger sitzt auf einem Cajón, neben ihm ein Freund mit Akustikgitarre und Mundharmonika-Halter und ein weiterer Freund mit dickem grünen Pullover auf der anderen Seite, die Hände hinter dem Rücken versteckt. Nur der Gitarrist weiß, was er tut, die anderen sind komplette Anfänger. Das Abi haben sie in der Tasche, aber sie wollen nicht wie die anderen Hauptsache weg. Sie wollen auch nicht in einen Proberaum, sie wollen einfach etwas Geld verdienen. Und hier in der Einkaufsstraße ist es aus Erfahrung am lukrativsten, »gerade zu Weihnachten, wenn es kalt ist und du noch so ein bisschen traurig guckst«, wie Christopher Annen verschmitzt erklärt. Sie spielen Lieder in langen
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#Pop #AnnenMayKantereit
Versionen, improvisieren viel. »Man muss immer laut sein, weil man die Leute ja catchen oder überzeugen muss«, meint Severin Kantereit. Pause machen gilt nicht, denn dann läuft das frisch erspielte Publikum wieder weg. Strom haben sie nicht, alles muss akustisch gelöst werden. Sie spielen Klassiker wie »Sunny« oder »Hit The Road Jack«, und Henning, der Junge mit dem grünen Pullover, holt alle Reserven aus seiner Stimme. »Wir hätten auch Justin Bieber spielen können, aber man muss die Songs ja selber halbwegs okay finden, sonst wird es sehr anstrengend. Und auch die junge Studentin kennt ›Hey Mr. Tambourine Man‹, selbst wenn sie kein Dylan-Fan ist«, meint er. Und diesen »Tambourine Man« haut er mit seiner markant rauen Stimme derart raus, dass Severin Kantereit dahinter in Ruhe Rhythmen lernen kann. Eines Tages filmt wieder mal ein Passant diese Szenerie mit seinem Handy und lädt das Video auf YouTube hoch.
»Ich weiß, meine Gefühle sind bei den anderen gut aufgehoben und wenn wir live spielen, rufen wir das wieder ab« Severin Kantereit
»›DSDS‹ kann sich davon mal ’ne Scheibe abschneiden«, schreibt er unter den Clip. Binnen kürzester Zeit sehen und hören mehr als 10.000 Leute den kleinen Mitschnitt, und AnnenMayKantereit wird zum ersten Mal bewusst, dass ihre Musik auch Leute interessiert, die nicht zwischen Programmkino und Boutique ungefragt damit konfrontiert werden. Und sie setzen die für sie faszinierende Geschichte an gleicher Stelle fort, indem sie mit einem Freund Videos zu den eigenen Songs produzieren und hochladen, während sie via Facebook Leute einladen, dorthin zu kommen, wo sie gerade Musik machen. Sei es auf einer Wiese oder unter dem Vordach der Uni-Mensa. Alles, was sie bis dato können, haben sie auf der Straße gelernt. Kein Proberaum, kein Juze, kein »Entdecker«, keine Plattenfirma war beteiligt und auch keine Band, deren Ehrgeiz sie zur Hast angeleitet hätte. AnnenMayKantereit lassen geduldig Netz und Mundpropaganda den Vortritt. Bevor sie eine Band sind, sind sie erst mal Freunde – das zählt mehr als jede Karriere.
Blues & Trennungen In den Liedern von AnnenMayKantereit geht es weder um nackte Frisösen noch um Klassenkampf. Sie würden nie über etwas singen, das nichts mit einem direkten Erleben zu tun hat. Das Verbalisieren von Emotionen ist bei ihnen auch kein mit Hintergedanken eingebauter Geschmacks träger, sondern wichtiger Bestandteil ihres Lebens. Und eben weil dem so ist und sich die Band weitaus mehr über die eigenen Gefühlslagen austauscht, als es qua Klischee Männern überhaupt zustünde, fließen diese Dinge überaus natürlich in dieses direkte Erleben mit ein, das bei AnnenMayKantereit textlich thematisiert wird. Gemeinsam mit ihrem Bassisten Malte Huck, der 2014 zur Band stieß, sind die Musiker untereinander genauso gerne albern wie nachdenklich, interessiert, verbindlich, unironisch. Und sie kultivieren eine Vertrautheit untereinander, die für sie einen Wert darstellt, der wichtiger ist als Ruhm. »Wir haben sehr viele weibliche Werte, wie du merkst«, sagt Malte lächelnd, als wir uns alle zum Gespräch treffen. Er meint auch das nicht ironisch. Es gehört zum Selbstverständnis der Band, sie wollen damit aber nicht zur Zielgruppenband werden. »Wenn du die Mädchen hast, kommen die Jungs von selbst«, hatte Beatsteaks-Sänger Arnim TeutoburgWeiß mal zu Henning May gesagt, als der sich Gedanken machte, weil zum letzten Auftritt wieder hauptsächlich Frauen gekommen waren und die Band doch alle ansprechen will. Und tatsächlich haben AnnenMayKantereit mittlerweile immer mehr Erfahrung mit mitgeschleppten Jungs, die ohne ihre Freundinnen nicht gekommen wären, durch den Konzertbesuch aber überzeugt wurden. Jungs sagt man ja auch gerne nach, dass sie sich nach einer Trennung lieber still nebeneinander besaufen oder direkt in ein neues Abenteuer stürzen, während Mädchen sich zu langen Gesprächen mit Freundinnen treffen. Auch das ist bei AnnenMayKantereit anders: Mehr als 80 Prozent der Songs handeln von Trennungen. »Wenn du dich von jemandem trennst und ein Lied darüber schreibst, dann hältst du ihn fest. Das ist eine gegensätzliche Reaktion. Ich glaube, dass so ein Trennungsmoment ein guter Schreibmoment ist, weil man sehr verletzlich und aufgewühlt ist und deswegen einen enormen Output haben kann. Ich trenne Keine Plattenfirma »Wir hatten einen Heidenmich jetzt aber nicht absichtlich, respekt, weil man ja sieht, um Lieder zu schreiben«, erklärt was mit Leuten passiert, Henning May diesen Umstand. die profillos sind und dann Und er meint dabei Trennungen mit einer Plattenfirma zusammenarbeiten. Wir auf vielerlei Ebenen. »›Wohin du dachten, dass es besser gehst‹ ist beispielsweise kein Lied, sei, erst mal unser Projekt das nach der Trennung von einer ans Laufen zu bekommen und alle Sachen richtig zu Frau entstanden ist, aber nach verstehen und uns dann der Trennung von einem Freund. erst nach einem Label ›Es geht mir gut‹ entstand aufumzusehen.« grund einer hohen Frequenz von
#Pop #AnnenMayKantereit
Menschen, die dir begegnen und fragen: Wie geht’s dir gerade so? Und das ist auch eine Form von Trennung, weil du die ganze Zeit irgendwie abseits bist und viel mit Oberflächlichkeiten zu tun hast und darauf reagierst.« Und bei den Trennungen von Frauen? Geht es in jedem Song um eine andere oder eigentlich immer wieder nur um eine? Henning stockt und antwortet nur zögerlich. »Es ist schon so, dass es mehrere Trennungen sind, aber nicht so viele Frauen. Es geht da mehr um ... eine.« Mehr möchte er dazu nicht sagen, denn sein Anteil an dieser Geschichte beträgt schließlich genau 50 Prozent, und er könne letztlich nicht für die hier Abwesende entscheiden, wie viel davon preiszugeben sei. Doch wenn man alle textlichen Faktoren zusammenzählt – die naturalistischen Beobachtungen des eigenen Lebens und Erlebens, die unverblümten Sehnsüchte, das Verarbeiten emotionalen Leids und die manchmal auch
»Wir wollten nur laute Musik machen und nebenher ein bisschen Geld verdienen. Andere sind ins Ausland gegangen, und wir hatten halt Bock auf Musik.« Christopher Annen
durchbrechende Sinnsuche –, liegen wir dann nicht mitten im Spielfeld des Blues? »Das ist ein schönes Kompliment. Auf jeden Fall«, ist Hennings erste Reaktion. »Das ist schon recht nah dran. Viele Lieder sind in einer extremen Gefühlslage entstanden. Ich würde uns jetzt nicht als deutsche Blues-Musiker bezeichnen, dafür sind wir zu poppig, trotzdem ist das etwas, was uns selbst im Kopf umgeht, wenn wir spielen.«
Emotionale Nachhaltigkeit »Uns ist jetzt ziemlich egal, ob du im Artikel schreibst: ›Das sind authentische Jungs.‹ Uns ist aber wichtig, dass wir es nicht wie Lady Gaga machen müssen und eine Figur um uns herum erfinden, damit wir nicht selbst auf die Bühne müssen. Wir wollen, dass uns die Leute als Menschen wahrnehmen und nicht als Bühnenschablonen oder jemanden, den man auch mal mit dem Becher bewerfen
Vater
kann, wie Oli P. Nichts gegen Oli P., aber wir versuchen, klar zu signalisieren, dass es echt wir und unsere Gefühle sind. Wenn wir ein Liebeslied über eine Frau singen, dann gab es diese Frau, und es gab auch diese Liebe. Wir kaufen keine Lieder ein«, meint Henning May auf die Frage, ob der Begriff der Authentizität für sie eine Rolle spiele, der im Zusammenhang mit ihnen immer wieder auftaucht. Über die echten eigenen Gefühlslagen ohne irgendeinen Schutz von Abstraktion oder Ironie zu singen, wie es viele andere tun, erfordert schlichtweg Mut. Bei den einen regnet es Metaphern, andere basteln sich einen Schutzraum aus Zitaten und Querverweisen, die über Emotionen Auskunft geben sollen, oder schlüpfen in eine Rolle wie ein Schauspieler – bei AnnenMayKantereit gibt es direkten Augenkontakt. Zugespitzt wird diese Situation im Song »Oft gefragt«, das May als Liebeslied an seinen alleinerziehenden Vater geschrieben hat. Wie geht man mit Anfang 20 damit um, in diesem Moment auf der Bühne so schutzlos zu sein? »Man kann es nicht verhindern, dass man angreifbar ist, wenn man so was singt. Natürlich bin ich angreifbarer als die drei hier, weil ich den Text singe, aber letztlich bin ich weniger angreifbar, weil wir zu viert sind. Mir ist es unbegreiflich, wie Leute alleine und nicht in einer Band Musik machen können, denn würde ich allein auf einer Bühne stehend ein Lied wie ›Oft gefragt‹ singen müssen, würde ich wahnsinnig werden. Du hast niemanden, der das ironisieren kann. Ich kann aber rübergucken zu Malte und weiß, der sieht auch diesen Typen in der ersten Reihe, der die Bierflasche schwenkt, und wir können dann beide mit dem Kopf schütteln, und das beruhigt, weil es etwas Teilendes hat.« Nutzt sich diese emotionale Situation nicht ab, wenn der Song wieder und wieder auf der Setlist steht? »Ich glaube, ich kriege es immer noch gut hin, ›Oft gefragt‹ zu spielen und zu fühlen, weil ich weiterhin der Meinung bin, dass mein Vater nicht oft genug gehört hat, wie dankbar ich bin. Und solange ich das Gefühl habe, dass ihm das guttut und er sich darüber freut, auch wenn ich meinetwegen in Hannover spiele und er gar nicht da ist, so lange habe ich Bock, das Lied zu spielen. Weil es ein wütendes und kraftvolles Lied ist, das mich beim Spielen auch jedes Mal ein klein wenig befreit, auch von der anderen Stimmung: Dass es nämlich auch blöd sein kann, wenn man einen alleinerziehenden Vater hat. Durch das Spielen und Abfeiern wird es immer noch ein Stück besser. Und darum habe ich auch nach 500 Mal Spielen regelmäßig emotionale Momente. Als ich den Song nach der Aufnahme im Studio zum ersten Mal gehört habe, musste ich sogar heulen, weil das für mich einfach zu heftig war.«
May über May: »Mein Vater ist ein Mensch, der versucht, seine Emotionen zu verbergen. Er ist eher pragmatisch, rational und sehr autoritär.« Hat dir das geholfen? »Manchmal schon und manchmal nicht. Also, ich glaube schon, dass ich durch die Autorität meines Vaters auch selbst eine merkwürdige Autorität entwickelt habe.«
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#Pop #AnnenMayKantereit
Woher lernt man, gerade als Mann, so direkt über Emotionen zu reden? »Ich glaube, das hab ich durch uns gelernt«, meint May. »Ich bin von den anderen immer nur belohnt worden, Gefühle zu zeigen«, bringt er es auf den Punkt. Und darauf angesprochen, wer innerhalb der Band sein emotionales Vorbild sei, muss der Sänger nicht eine Sekunde überlegen: »Das hat alles unterschiedliche Level. Ich glaube, dass Severin emotional sehr intelligent ist, vielleicht nicht immer genau präzise versprachlichen kann, was er fühlt, aber sehr gut weiß, wie er auf Gefühle reagieren muss. Ich glaub, dass Christopher von der Empathie her der Intelligenteste ist und sich in andere hineinfühlen kann. Wobei Malte das auch kann, aber Malte genießt es auch sehr, Ruhepol für andere zu sein. Etwas, worauf man zurückkommen kann, wenn der Sturm tobt. Aber ich glaube, für die Versprachlichung bin ich der Beste, und deswegen schreibe ich auch die Texte.«
»Wir haben auch sehr viele weibliche Werte, wie du merkst.« Malte Huck
»Wir sprechen auch viel darüber in der Band«, ergänzt Severin Kantereit. »Ich finde es toll, dass wir Jungs sind, die über Gefühle reden können«, meint Henning und schaut anerkennend in die Runde. Es hat etwas sehr Selbstbewusstes. Es hat nichts von einer Softi-Männerrunde der 80er-Jahre, sondern etwas von Überzeugung und reflektiertem Selbstverständnis. »Ich weiß, meine Gefühle sind gut aufgehoben, und wenn wir live spielen, rufen wir das wieder ab«, ergänzt Kantereit. Und May fügt hinzu: »Das intensiviert es auch extrem. Es gibt zum Beispiel diesen Song ›Sunny‹, den widmen wir immer einem Kumpel. Das weiß keiner, ist eigentlich auch egal, warum, aber dabei denke ich an diesen Typen, und wenn ich die anderen angucke, weiß ich, dass die auch an ihn denken. Das intensiviert, weil du in dem Moment exkludierst und weißt: So richtig verstehen das nur wir. Bei ›Pocahontas‹ ist es genauso, da denkt zwar jeder an eine andere Frau, aber jeder kennt auch die Frau, an die der andere gerade denkt, und das schaukelt sich dann hoch.«
Das Äquivalent zu Slow Food AnnenMayKantereit sind eine Band, die sich selbst bewusst macht, wo die eigenen Stärken liegen und wofür sie sich erst mal Zeit lassen sollte. Live-Konzerte sind eine Stärke, dort wirken sie sehr selbstbewusst, an anderen Stellen dafür demütig und schüchtern. »Ich glaube auch, dass beispielsweise The Clash ihr Album eingespielt haben, ohne dass sie sich wie wir zuerst mit dem Produzenten trafen, ’ne Woche probten, dann ein halbes Jahr live spielten, sich noch mal trafen, noch mal ’ne Woche probten, noch mal ein halbes Jahr live spielten. Ich glaube, die haben einfach gesagt: ›Ey, wir sind geil!‹ Das ist eine ganz andere Attitüde.« AnnenMayKantereit haben überhaupt nichts gegen »live fast, die young«-Bands, sie sind sich nur sicher, selbst keine zu sein. Das äußert sich in Songs wie »Länger bleiben«, in dem sie das Gefühl der letzten anderthalb Jahre beschreiben. Hier geht es nicht um Trennung, sondern um die Sehnsucht, eine Situation zu verlängern, weil das Leben wie bei einer rasanten Tunnelfahrt an einem vorbeirauscht und man alle nur oberflächlich kennenlernen kann. Für andere Bands Alltag, für diese Band eher bedrückend. Oder in Zeilen wie »Und du wirst 21, 22, 23 / Und du kannst noch gar nicht wissen, was du willst / Und du wirst 24, 25, 26 / Und du tanzt nicht mehr wie früher.« »Das hat was mit einem Freiheitsverlust zu tun, aber auch mit einem Neugierdeverlust«, sagt Henning May. »Damit meine ich nicht das Tanzen mit 15, denn da bist du noch total verklemmt wegen deiner Pubertät. Ich meine die Zeiten, in denen du wirklich frei tanzt, und zwar als Kind und wenn du dein erstes Selbstbewusstsein gefunden hast – meinetwegen ein Jahr nach dem Abi oder halt davor, das ist ja unterschiedlich. Wenn man im Club tanzt und es egal ist, wie das der Typ dahinten so findet. Das verlieren danach alle, und das möchte ich nicht. Ich möchte mit 30 immer noch so tanzen wie jetzt. Es sieht nicht geil aus, aber es macht mir Spaß.« Die Zeit ist reif, wenn sie reif ist. Letztlich, bevor mit »Krokodil« als unhidden Hidden-Track die Hommage an die eigene Crew folgt, geht das Album mit einem hörbaren Ausatmen zu Ende. Fünf Jahre Bandgeschichte werden damit abgeschlossen und neue begonnen. »Und wenn ich dich dann frage, was du werHauptsache nicht den willst / Dann sagst du immer nur ›Ich weiß nicht / Hauptsache Mitte 30 Das Horrorszenario Mitte nicht Mitte 30 / Hauptsache nicht 30 besteht laut Henning Mitte 30‹!« May in der plötzlichen Angst, die viele Menschen in diesem Lebensabschnitt erfasst, dieser verkrampft prüfende Blick auf den eigenen Lebensentwurf. »Der enorme Vergleich mit anderen Menschen und das Gefühl, dass etwas zu Ende geht.«
— AnnenMayKantereit »Alles Nix Konkretes« (Vertigo Berlin / Universal / VÖ 18.03.16)
10. & 11.09.2016 TREPTOWER PARK
RADIOHEAD • KINGS OF LEON
MAJOR LAZER • PAUL KALKBRENNER PH I LI PP P O ISEL • N E W O R D ER DIMITRI VEGA S & LIKE MIKE
MAX HERRE & KAHEDI RADIO ORCHESTRA MILKY CHANCE • THE 1975 • ZEDD • JAMES BLAKE YEARS & YEARS • CHASE & STATUS DJ SET & RAGE • BEGINNER JESS GLYNNE • G-EAZY • BILDERBUCH • THE CHAINSMOKERS MARTIN SOLVEIG • LOST FREQUENCIES • ALLE FARBEN ODESZA • AURORA • CATFISH AND THE BOTTLEMEN • KLINGANDE (LIVE) LOGIC • TUJAMO • JONAS BLUE • MATOMA • DUBIOZA KOLEKTIV GRAHAM CANDY • AND MORE TO BE ANNOUNCED SOON INFO & TICKETS: LOLLAPALOOZADE.COM VISIT US:
#LOLLABERLIN
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#Pop #Cover-Welten
Cover-Welten
ZUNGEN Wenn sie nicht gerade mit dem Posen in Sachen Plattencover beschäftigt ist, muss eine Zunge für ganz schön viel herhalten: (sch)lecken, Nahrung in die Speiseröhre befördern, Laute erzeugen, sämtliche Geschmacksreize nach ganz oben weiterleiten, versiffte Schuhe putzen, die Nasenspitze ein paar Zentimeter weiter oben berühren, Kontaktlinsen aufbewahren, raushängen (siehe Kiss-Gedächtnisfotos), an gefrorenen Laternen festkleben ... Zeit für eine standesgemäße Widmung – und sei es auch »nur« an dieser Stelle: Danke, liebe Zunge! Bist die Beste! Zusammengestellt von: Senta Best
#Pop #Cover-Welten
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#Pop #Aurora
Aurora
MÄRCHENHAFT IM JETZT Kann man diese verhuschte Authentizität überhaupt vortäuschen? Für ihre 19 Jahre wirkt Aurora Aksnes, die vom Feuilleton immer wieder zur Elfe stilisiert wird, vor allem ziemlich abgeklärt. Seit anderthalb Jahren bewegt sie sich im professionellen Musikzirkus, nun erscheint endlich ihr Debütalbum »All My Demons Greeting Me As A Friend«. Klaas Tigchelaar hat nachgefragt, warum das so lange gedauert hat. Fotos: Carmen Catuti
»Ich bin ja schon die ganze Zeit darauf vorbereitet, dass es endlich losgeht«, erklärt die Sängerin aus der norwegischen Stadt Bergen, »aber die Veröffentlichung des Albums wurde ein paar Mal verschoben. Es fühlt sich alles schon so alt an, am liebsten würde ich direkt mit der zweiten Platte beginnen.« Natürlich hat die Verzögerung auch mit der Tatsache zu tun, dass sie bei drei Plattenfirmen unter Vertrag ist, die das Album weltweit simultan veröffentlichen wollen. Obwohl Aurora sich grundsätzlich nicht sonderlich für die geschäftlichen Belange rund um ihre stetig wachsende Popularität als Nordlicht am schwelgerisch-melancholischen Electropop-Firmament interessiert, kann sie dazu präzise Auskünfte liefern, bevor sie beim Interviewtermin in einem Berliner Hotel wieder versonnen an ihrem Minztee nippt. Fokussiert und verträumt zugleich – eine schwierige emotionale Achterbahn, von deren Aufrichtigkeit man sich in Ruhe einfangen lassen muss. Im Laufe des Vormittags wird Aurora immer wieder eine Melodie summen oder eine leise Gesangslinie in die Gesprächspausen werfen, beim kurzen Spaziergang zum Fotoshooting muss sie in letzter Sekunde vor einem Hundehaufen auf dem Kiesweg im Park gerettet werden: »Oh, das passiert mir ständig, dass ich etwas abwesend bin. Ich bin auch schon mal gegen ein
#Pop #Aurora
Drei Plattenfirmen Aurora ist in den USA bei Glassnote Records unter Vertrag, in Norwegen beim Indielabel Petroleum und im restlichen Europa bei Universal Music. Dies dürfte ein Grund für die fast zehnmonatige Verzögerung des Albums sein – neben der taktischen Maßnahme, die Erwartungshaltung des Publikums immer weiter zu steigern.
Straßenschild gelaufen«, erklärt sie ohne Scham. Nur um im nächsten Moment wieder konzentriert und ohne jede Launenhaftigkeit vor der Kamera zu posieren. Ungewöhnlicherweise hat Aurora den Schlüsselmoment ihrer musikalischen Karriere gar nicht bewusst herbeigeführt: Mit 15 sang sie auf einer Schulveranstaltung ihren Song »I Had A Dream«, jemand aus dem Publikum filmte den Auftritt und stellte das Video bei Facebook ein. Ihr jetziges Management entdeckte den Clip und nahm Aurora sofort unter Vertrag. Der Anfang einer Erfolgsgeschichte, die schon begann, bevor die Vermarktungsmechanismen überhaupt ins Spiel kamen. Mit neun Jahren schrieb Aurora »Lucky«, mit elf »Runaway«. Beide Songs befinden sich auf ihrem Debütalbum – selbstverständlich um ein opulentes, verwunschenes Arrangement erweitert, bei dem Aurora doch versucht hat, stets alle Fäden in der Hand zu behalten: »Ich habe immer das letzte Wort, wenn es um künstlerische Belange geht. Um den Sound oder um das Artwork der Platte. Die Toughness dafür musste ich mir aber erarbeiten.« Mit ihrer zerstreuten wie charmanten Art befindet sie sich stetig in einem gewissen Konflikt mit den Idealen der Plattenindustrie, die junge, talentierte Künstler immer gerne frühzeitig nach ihren Marketingprinzipien formen möchte. »Ich habe nie davon geträumt, ein Popstar zu werden oder auf der großen Bühne zu stehen. Aber nun habe ich die Möglichkeit, Musik zu machen, um der Welt etwas mitzuteilen und die Zuhörer hoffentlich emotional zu bewegen«, erklärt die zierliche Person, deren kleine geflochtene Zöpfe im halblangen, blassblond gefärbten Haar herumbaumeln, akzentuiert von einer kleinen Schmetterlingsspange. »Ich hoffe, dass ich daran nie die Freude verlieren werde, denn wir arbeiten hart und sind momentan viel unterwegs. Ich vermisse den Luxus, öfter mal einen ganzen Tag nur für mich zu haben.« Seit zwei Jahren promotet sie das Produkt »Aurora« mit geduldigem Gehorsam auf der ganzen Welt. Die Single »Running With The Wolves« mit ihrer hypnotischen Aura und dem eingehenden Refrain klebt spätestens seit der Verwendung im Werbespot eines Mobilfunkanbieters in vielen Ohren. Der Song legte ein erfolgreiches Fundament, das es nun geschickt mit dem weiteren Weg zu verknüpfen gilt. Natürlich hat Aurora vor der umfassenden medialen Beobachtung ihrer Person professionellen Respekt, fühlt sich allerdings nicht davon bedroht. Obwohl sie überwiegend nur noch in Hotels wohnt und oft nicht weiß, was am nächsten Tag in ihrem Terminkalender steht, weil sie auf dieser endlosen Promotiontour meist erst spät am Abend irgendwo ankommt. Vom letzten Konzert bleiben manchmal nur kurzatmige Erinnerungen und kleine Anekdoten. Übermorgen schon wieder ein anderes Land, eine andere Stadt, in der die Gefahr der plumpen Gleichgültigkeit stetig wächst und das geliebte Bergen in immer weitere Ferne rückt. Aurora kann sich trotzdem freudig
Mundharmonika
auf vermeintlich belanglose Details fokussieren. Wie zum Beispiel auf ein altes Kirchengebäude in Kreuzberg, von dem sie sofort wissen will, ob man es wohl betreten und besichtigen kann. Oder Pflanzen, deren erste Blüten im viel zu warmen Winter austreiben. Sie ist ein Landmädchen, das die Welt gesehen hat und sich seiner naiven Erscheinung durchaus bewusst ist: »Trends interessieren mich nicht, ich möchte vielmehr meine Persönlichkeit nach außen hin sichtbar machen. Vielleicht, um den Leuten das Gefühl zu geben, dass sie mich bereits ein wenig kennen.« Barrieren abbauen ist auch die Botschaft, die hinter dem Titel ihres Albums steckt. Sich seine eigenen, vor allem aber auch die Dämonen von fremden Menschen zu Freunden zu machen. Was die Zukunft für sie bringen möge? »Ich möchte das noch lange so weitermachen. Und Mundharmonika lernen.« Na klar, schließlich will Aurora nicht nur ihr eigenes Ding durchziehen, sondern verehrt auch Bob Dylan und Leonard Cohen. Aurora komponiert ihre Songs am Klavier, kann aber auch ein bisschen Gitarre spielen. Weder für ihren Gesang noch für das Bespielen der Instrumente hat sie nach eigener Aussage jemals professionellen Musikunterricht gehabt.
— Aurora »All My Demons Greeting Me As A Friend« (Vertigo Berlin / Universal / VÖ 11.03.16)
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Miike Snow
IM POP-LABOR Was Bands erfolgreich macht, sind Freundschaft, Leidenschaft und durchzechte N채chte im Proberaum? Irrtum! Miike Snow funktionieren nach einem ganz anderen Konzept. Erfolgreich sind sie trotzdem. Vielleicht, weil sie sich den Pop-Regeln des 21. Jahrhunderts verpflichten. Verena Reygers traf ein Drittel der Band in Hamburg. Foto: Bartosz Ludwinski
#Pop #Miike Snow
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ndrew Wyatt ist ohne seine beiden Bandkollegen Christian Karlsson und Pontus Winnberg zum Interview nach Hamburg gereist. Das ist nicht weiter verwunderlich – viele Bands absolvieren Promotion-Termine mit reduzierter Manpower. Doch auch Wyatts Anwesenheit ist nicht selbstverständlich – und das liegt nicht an dem Jahrhundertblizzard, der Tage zuvor seine Heimatstadt New York in eisigem Atem gehalten hat. »Wir haben ernsthaft überlegt, ob wir Miike Snow überhaupt fortsetzen wollen«, erklärt Wyatt unumwunden. Das ist eine Überraschung. Schließlich gehören Miike Snow zu den erfolgreichsten Synthiepop-Bands der vergangenen Jahre. Ihr 2009 erschienenes Debüt »Miike Snow« überwand spielend die Geheimtipp-Schwelle und platzierte sich weit oben in den UK-Charts. Der Nachfolger »Happy To You« bekam sogar noch mehr internationales Charts-Feedback, und man durfte annehmen, mit Album Nummer drei würde das Trio den ganz großen Wurf planen. Tatsächlich aber waren die Bedingungen für »iii« ganz andere. »Nach dem Erfolg unseres Debüts hatten wir uns sehr bewusst für das zweite Album entschieden«, klärt Wyatt auf. »Miike Snow war zu jenem Zeitpunkt der Schwerpunkt unserer jeweiligen Karriere – etwas, auf das wir alle Kräfte konzentriert haben.« Damals zog Wyatt sogar zu den Bandkollegen nach Schweden. Keine wirklich tolle Erfahrung, wie seine missbilligend gerunzelte Stirn in späteren Interviews verriet – und auch der Grund, warum man kurzzeitig darüber nachdachte, die Sache zu beenden. Also warf man die gängige Bandregel über Bord, wonach alle am selben Ort unablässig an neuem Material arbeiten müssen. Stattdessen verfolgte jeder eigene Projekte, man schickte sich ab und an Miike-Snow-taugliches Zeug und traf sich bei Bedarf an verschiedenen Orten. So entstand – ohne jegliche Art von Druck – Marlena Shaw »iii«. Da die drei nicht zwingend ein Album Legendäre Jazz-Sängerin, fertigstellen mussten, konnten sie es einfach deren raue Powerstimme laufen lassen und gucken, was passiert. Und sich auch ausgezeichnet weil alles gut lief und im Studio sogar noch in Soul, Disco und Pop besser, blieb man unverkrampft am Ball. Ein macht. Zwischen 1968 und 1972 tourte sie mit Luxus, den sich Bands üblicherweise nicht Count Basie, Ende der 70er leisten können, denn da drängen unbezahlte wurde sie mit ihrer Version Rechnungen, die Plattenfirma und der eigene vom Diana-Ross-Song »Touch Me In The Morning« Ehrgeiz auf Ergebnisse. bekannt. Gesampelt wird Wyatt, Karlsson und Winnberg haben schon die US-Amerikanerin früh verstanden, wie sie ihren musikalischen aktuell nicht nur von Miike Snow, auch Shaws Hit Ambitionen die nötige Unabhängigkeit ver»California Soul« dürfte schaffen können. Als Bloodshy & Avant prodem einen oder anderen duzierten die beiden Schweden Britney Spears’ schon mal in Bruchstücken zu Ohren gekommen sein. Überhit »Toxic« und arbeiteten seitdem mit Kelis, Madonna und Kylie Minogue zusamJools Holland men. Der US-Amerikaner Wyatt kollaborierEigentlich ist Jools Holland te schon mit Carl Barât, Mark Ronson und Pianist und Bandleader, Eliot Sumner. Außerdem überzeugte er auf bekannt wurde er aber vor seinem 2013 erschienenen Soloalbum als sinallem als TV-Gastgeber der fonisch-eklektischer Songwriter. So ergänzen BBC-Show »Later... With Jools Holland«. Newcomer sich die drei Musiker zwar nicht unbedingt zu wie etablierte Musiker geben sich dort die Klinke in die Hand, um Stars oder mehr zu werden. Kein Scheiß! Ozzy Osbourne, David Bowie, Nick Cave, Adele – an Jools kommt keiner vorbei.
Vorzeige-Musketieren, sehr wohl aber zu einem funktionstüchtigen Team. Und mehr braucht Pop im Jahre 2016 wohl auch nicht. Wyatt nickt: »Wir verstehen Miike Snow eher als Labor denn als Band.« Ein Labor, dessen Output trotz nüchterner Produktionsweise nach leidenschaftlichem Rausch klingt. Auf »iii« erweitern Miike Snow ihren Synthie-Pop um eine massive Ladung Soul, die Lautsprecherboxen und Kopfhörer erbeben lässt. Da ist nicht nur das Marlena-Shaw-Sample als Intro von »My Heart Is Full«, schon die energischen Keyboards und die von Echos angefeuerten Soundeffekte im Opener »My Trigger« verraten, wohin die Reise gehen soll – zum Tanz bis in den Sonnenaufgang. »So unterschiedlich wir in unseren eigenen Projekten agieren, so sehr harmonieren wir, wenn es darum geht, catchy Popsongs zu schreiben«, liefert Wyatt die Erklärung für den umwerfenden Vibe auf »iii«. Dass es Diskussionen, Streit und Frust braucht, um aus den Tiefen der kreativen Seele zu schöpfen, hält er für mehr als überholt: »Je weniger traumatisiert du bist, desto besser arbeitest du.« Kanye West sei schließlich auch kein unglücklicher Mensch. Und auch die Fans wüssten heutzutage, dass Songs-Schreiben ein Job sei und keine romantische Angelegenheit von Nächten im Rotwein-Delirium. Deshalb sind auch die Gastfeatures auf »iii« weder dem glücklichen Zufall noch jahrelangem Anbaggern zu verdanken. Wer sowieso schon bei den oberen Zehntausend des Pop mitmischt, wählt Verstärkung mit einem gewissen Kalkül. Wie Charlie XCX, die die nervösen SynthieScratches auf »For You« um harte Drumpads und den ihr eigenen verzerrten Toy-Gesang ergänzt. »My Heart Is Full« sorgte bereits als von Run The Jewels geremixte Single für Begeisterung. Wyatt macht sich nicht mal die Mühe, die Kollaborationspartner als Wunsch-Kandidaten zu verkaufen. Charlie XCX kennt er, seit sie 15 ist, und der Kontakt zu Run The Jewels kam übers Management. So läuft es eben im Pop-Geschäft der Gegenwart. Schon interessanter erscheint dagegen der Miike-Snow-Beitrag »Catman« zu Yoko Onos Album »Yes, I’m A Witch Too«. Aber auch da winkt Wyatt lässig ab: Er glaubt, Yoko Ono sei durch einen gemeinsamen Auftritt bei Jools Holland auf sie aufmerksam geworden. Vertiefen will er das nicht. Wohl auch, weil »Catman« lange vor seinem Soloalbum entstand. Quasi Schnee von gestern. Aber auch wenn Wyatt zwar nicht dem musikalischen Eindruck des Albums, sehr wohl aber der unterstellten Geisteshaltung widerspricht – »Keiner von uns ist ein besonders entspannter Typ« –, weiß er doch, dass Songs sich nicht nur durch handwerkliches Know-how züchten lassen: »Wir spüren intuitiv, was im Song als Nächstes passieren muss. Dieses Wissen speist sich aus einer mysteriösen Quelle, die niemand von uns so genau erfassen kann.« Tja, ganz ohne Magie kommt eben auch ein LaborTeam wie Miike Snow nicht aus. — Miike Snow »iii« (Atlantic / Warner / VÖ 04.03.16)
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#Pop #Eurosonic Noorderslag Festival
Eurosonic Noorderslag Festival
HEISSER SCHEISS?! Das Newcomer-Festival in der niederländischen Studentenstadt Groningen ist wahlweise Talentbörse, Feuertaufe, Konzertmarathon, Speedmeeting-Rausch oder Interview-Overkill. Oft sogar alles zusammen. Für viele der über 300 dort auftretenden Künstlerinnen und Künstler ist es ein wichtiger Schritt in ihrer jungen Karriere – der mal gelingt und mal eben nicht. Wir waren mit unserem Team vor Ort und haben mit vier vielversprechenden Acts Zeit verbracht. Text: Julia Brummert, Daniel Koch / Fotos: Nadine Schwickart, Frederike Wetzels
Prolog Da sind wir wieder. Streifen durch die Straßen Groningens, schlittern über das vereiste Kopfsteinpflaster, trinken wässriges Grolsch, atmen die kalte Luft, die von den Grachten rüberweht, wärmen uns in den langen Schlangen vor Konzertlocations mit Namen wie Huize Maas, Huis de Beurs, De Spieghel, Grand Theatre, Stadsschouwburg, Simplon und Vera. Der Besuch des Eurosonic Noorderslag in Groningen hat Tradition bei uns. Es ist eines der wichtigsten Showcase-Festivals. Hier präsentieren sich jene Bands, die im Idealfall in den Folgejahren die Bühnen und Charts erobern werden. George Ezra spielte auf dem Eurosonic einen frühen Auftritt, Sam Smith ebenso, und auch Aurora, die seit Monaten aus einer Mobilfunk-Werbung schallt, überzeugte hier zuerst das internationale Branchenpublikum. Aber wir wollen ehrlich sein: Das Schaulaufen und Sich-Zeigen der Musikindustrie
#Pop #Eurosonic Noorderslag Festival
ist für uns eher der anstrengende Teil – wir lieben dieses Festival, weil man hier in drei oder vier Tagen mehr Bands zu sehen bekommt als andere in einem ganzen Jahr. Weil man dabei in Venues rumsteht, die auch ohne das 1986 gegründete Festival eine lange und lebendige Konzerttradition haben. Weil wir die Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr damit verbringen, die Playlisten des Festivals zu studieren, da man selbst als MusikjournalistIn maximal ein Viertel der Acts vom Hören oder eher vom Hörensagen kennt. Und weil wir das Publikum lieben: diese erfrischende Mischung aus BookerInnen, die schon alles gesehen haben, und neugierigen jungen Menschen, die auf dem Festival Bands eine Chance geben, die gerade mal zwei Songs auf Soundcloud veröffentlicht haben. Wir haben uns in diesem Jahr vorgenommen, vor allem vor Bühnen zu stehen und neben jungen Talenten zu sitzen, um sie zu fragen, wie sie eigentlich mit der Chance, dem Druck und dem Tempo ihres Künstlerdaseins klarkommen. Hattet ihr Zeit, euch Groningen anzu schauen?
I. Ein Date mit The Jacques Warme Luft schlägt uns entgegen, als wir am Mittwochabend das Restaurant gleich neben dem Huize Maas betreten. Es ist urgemütlich, schwach beleuchtet und mit alten schweren Holzmöbeln bestückt. Hier treffen wir The Jacques, eine junge Band um zwei Brüder aus dem Großraum Bristol, die vor allem dank der Libertines gerade einen guten Lauf hat. Die buchten The Jacques als Support ihrer HydePark-Show. Drummer Gary Powell gefielen sie so gut, dass er sie gleich für sein eigenes Label signte. Es ist laut und recht voll im Huis de Beurs, deshalb verziehen wir uns mit Fin, dem augenberingten Sänger, in die hintere Ecke des Raumes. Fast fühlen wir uns wie bei einem Date, nur dass neben der Kerze und der kleinen Blume auf dem Tisch noch ein Aufnahmegerät herumliegt. Wir bestellen Whisky und Bier, und nach ein paar Schlucken wird der 19-jährige Engländer etwas gesprächiger.
ein bisschen verzerrt im letzten Jahr. Wir haben uns einfach nicht gut verstanden. Das war lächerlich, eigentlich hatten wir kein ernstes Problem. Mein Bruder und ich haben dann zwei Bandkollegen ausgetauscht. Jetzt ist es besser. Nach dem Interview trinken wir noch was und schreiben Fin ein paar deutsche Sätze auf, damit er bei den kommenden Konzerten in Deutschland punkten kann. Das wird aber auch ohne unsere Hilfe klappen, schließlich sind die schrammelige Musik und Zeilen wie »If we were kids I’d share my lunchbox with you / You’d never have to ask« im Song »Foreign Film« charmant genug. Das Publikum im Huize Maas später jedenfalls mag’s.
Wir waren gestern Abend in einer wirklich coolen Bar, ich weiß nicht mehr, wie sie heißt, aber der Chef war so ein pummeliger Bulldoggentyp. Wir kamen ins Gespräch, und irgendwann gab es Drinks aufs Haus. Außerdem haben wir einen Typen kennengelernt, der eine Karte von Groningen auf seinen ganzen Rücken tätowiert hat. Er war ziemlich betrunken und hat einfach so sein Shirt ausgezogen, um uns das Tattoo zu zeigen. Das war super, ich hab II. Bowie, Iggy und Dolores Haze so was noch nicht gesehen. Seid ihr dann heute nicht völlig verkatert? Am Tag darauf treffen wir Dolores Haze. Die Ihr müsst ja auch noch spielen. Schwedinnen, die sich nach Lolitas bürgerIch bin 19, ich bekomme keinen Kater. lichem Namen benannt haben, wurden vor Das ist doch Quatsch. Auch mit 19 bekommt allem deshalb heiß gehandelt, weil Iggy Pop man einen Kater. sie in seiner BBC-Radiosendung »Iggy ConNein. Also, na gut: ein bisschen vielleicht. Aber fidential« im Dezember gespielt hatte. Uns mein Körper kann das noch gut verkraften. überzeugten sie mit ihrem noisigen »I Got Vielleicht ändert sich das, wenn ich 60 bin. My Gun«, das klingt, als lausche man Le Tigre Aber ein Konzert macht ja Spaß, es ist ein beim Jammen, und mit ihrer leicht punkigen bisschen wie Ausgehen, nur dass man eben Version von Peaches’ »Fuck The Pain Away«. was zu tun hat. Treffpunkt ist das Groninger Museum, in dem Für dich ist auf der Bühne zu stehen also gerade die David-Bowie-Ausstellung gastiert. keine Arbeit? Bowie ist vor einer Woche gestorben, entNa ja, nicht wirklich. Eigentlich sind eher sprechend liegen Blumen im Foyer, und ein das Schreiben und Aufnehmen der Songs die Kondolenzbuch sammelt große Dankesworte trauernder Fans. Dolores Haze sind nicht Arbeit. Wo holt ihr euch Inspiration für eure Musik? zu übersehen: Sängerin Groovy Nickz in ihIch lese sehr viel. rem tiefroten Mantel mit Fake-Fur-Besatz, Was liest du denn so? Gitarristin Lucky Lollo mit den nicht minder Ich mag Angela Carter und Philip Roth. Beim roten Haaren, Foxy Sagz, die große, müde Lesen geht es mir aber eher darum, Inspira- dreinblickende Schlagzeugerin, und Groovy tionen für Texte zu finden. Bei der Musik ist Fuck, die Bassistin mit dem Topfhaarschnitt. es schwieriger. Ich höre meist Sachen, die nur wenig mit dem zu tun haben, was wir mit The Wie sind eure Künstlerinnen-Namen Jacques machen. Ich mag Stevie Wonder und entstanden? Groovy Nickz: Groovy Fuck und ich hatten Motown-Sachen zum Beispiel. Lebt ihr jetzt das Rockstarleben, von dem vor ein paar Jahren eine Phase, in der wir auf ihr früher geträumt habt? die 70er-Jahre mit ihren groovy Hippie-Vibes Ich dachte nicht, dass es so ermüdend sein standen. würde. Meine Idee davon war vielleicht auch Groovy Fuck: Das haben wir aber hinter uns.
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gibt, hatte bereits am Vorabend seinen Auftritt. Im Gegensatz zu Dolores Haze passte hier alles: guter Sound, eine starke Stimme, eine gut eingespielte Band und, das beste Zeichen für einen guten Eurosonic-Auftritt: eine lange Schlange vor dem Eingang. GN: Ja, vielleicht. Aber wir haben Paisley-Shirts getragen und Brillen mit großen, runden Gläsern. Groovy kam also quasi von selbst. Foxy Sagz heißt so, weil sie verrückt nach Füchsen ist. Und Lucky Lollo klingt einfach nur gut.
Wer beeinflusst euch in eurem Schaffen, habt ihr Idole?
GF: David Bowie, klar. Lucky Lollo: Außerdem klassische GrungeBands aus den 90ern wie Nirvana oder auch Sonic Youth. Ihr werdet gern mit den Spice Girls ver glichen.
GF: Das passt ja auch: Wir sind vier verschiedene Frauen mit vier verschiedenen Styles. LL: Wir sind wie die Spice Girls, aber in abstoßend. Foxy Sagz: Wir mögen Popkultur und beschäftigen uns auch auf ästhetische Weise mit ihr. Wir mögen diese Guy-Bands nicht, die eklige Bandshirts und Sweatshirts anziehen. GF: Und diese langen Haare … GN: Uns ist wichtig, wie wir aussehen. GF: Wir sind so auf dem Boden geblieben, haha. Nach dem Gespräch und dem Shooting begleiten wir die Band noch ein Stück. Sie kennen die in Holland berühmten heißen Wände noch nicht und probieren mit uns ihr erstes Kaassoufflé – was im Grunde panierter frittierter Käse ist. Finden sie okay. Das Konzert am Abend ist leider ein Reinfall. So sehr uns ihre Musik zuvor begeistert hatte – live enttäuschen
Wir fanden deine Show gestern gut. Und du so?
Dafür, dass es erst mein fünfter Live-Auftritt war, bin ich sehr zufrieden. Meine Band ist toll. Wir haben viel Zeit in die Proben gesteckt. Das half, den Druck zu vergessen, der hier schon Dolores Haze: Es rumpelt einfach noch zu spürbar wird. sehr, die Songs sitzen nicht richtig, und Groovy Alles, was du machst, wirkt sehr durchNickz täte gut daran, nicht so ein Theater zu dacht, obwohl deine Debüt-EP »Fuel To The machen. Aber auch das gehört zum Eurosonic, Fire« erst vor wenigen Wochen erschienen dass hier schon mal blutjunge AnfängerInnen ist und du noch nicht lange unter deinem spielen, die erst noch lernen müssen, wie man Künstlernamen aktiv bist. Was ist vorher auf Konzertlänge besteht. passiert? Ich mache schon sehr lange Musik. Ich singe seit meiner Kindheit. Ich habe bereits Songs
III. Rationale gegen den Kater
Es ist Freitag. So langsam kriecht die Müdigkeit in unsere Knochen und kuschelt mit dem Freibierkater, den uns eine Berliner BookingAgentur am Vorabend eingebrockt hat. Die Songs des Briten mit dem schönen Namen Rationale sind da ein gutes Gegenmittel. Wir hören sie auf dem Weg zum Oosterpoort, den Messehallen Groningens, in denen der Business-Teil des Festivals stattfindet und wo wir Rationale treffen sollen. Der mal futuristisch, mal klassisch klingende R’n’B des jungen Briten ist schon anderen positiv aufgefallen: Unsere Interviewanfrage an seinen Agenten wurde von einem großen internationalen Label namens Warner beantwortet. Rationale selbst, der sich vor allem im Video zu seiner Single »Fuel To The Fire« dunkel und geheimnisvoll
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Top3: Highlights aus der heißen Wand Die »heiße Wand« ist ein in den Niederlanden traditionelles kulinarisches Angebot verschiedenster Köstlichkeiten, die via Snackautomaten vagabundierenden Genießern dargereicht werden. Die Automatenrestaurants sind vor allem während des Eurosonic Festivals fester Treffpunkt aller Teilnehmer, die morgens um vier Uhr bei vermehrt eingeschränkter Kommunikationsfähigkeit noch dringend etwas Frittiertes zur Abrundung des Abends brauchen. Bestückt wird das Angebot durch Mitarbeiter auf der Rückseite der heißen Wand, während Wechselautomaten dafür sorgen, dass für die durch Münzgeld eingeleitete Transaktion möglichst kein Wortwechsel vonnöten ist. Hier unsere »Empfehlungen« ...
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Eierbal
Bei dem vor allem in den Nord- und OstNiederlanden populären Eierbal handelt es sich um ein von »Ragout« ummanteltes hartgekochtes Ei, dem man die Gnade eines frühen Todes durch siedendes Fett gewährt hat. Zunächst durch die krosse Oberfläche angelockt, stößt der Genießer schnell auf einen Zwischenteil, dem die Vermutung »Kartoffelbrei plus Tütensuppe« eher schmeichelt. Dem Ei indes fehlt es an Salz. 02
Kipburger
Der Kipburger steht hier stellvertretend für die drei bis vier Burgersorten in der heißen Wand, die sich eigentlich nur farblich leicht unterscheiden. Allen zu eigen ist ein Mittelteil tierischen Ursprungs unterhalb der Zimbo-Grenze, der gegenüber einer »Brötchen« genannten schaumstoffartigen Grifffläche ober- und unterhalb nur leicht durch ein Alibi-Salatblatt und jede Menge Sekret (vulgo: »Sauce«) abgefedert wird.
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Broodje Kroket
Hiermit ist unser Selbstversuch endgültig im Bereich »Dschungelprüfung« angekommen. Unter einem blassen Brötchen versteckt, findet sich eine Fleischkrokette, bestehend aus gemahlenen Metzgereifunden, vermengt mit Bouillongranulat und großen Teilen des EU-Butterberges. Hat man sich durch die äußeren Verbrennungen durchgebissen, stößt man auf eine Masse, deren Geschmack jedes beliebige Dosen- oder Formfleisch enorm attraktiv wirken lässt. Die in runder Form auch Bitterballen genannte Spezialität dient unseren Vermutungen nach allein dem Bezug verschiedenster Subventionsprogramme und wird mittlerweile auch von niederländischen Mc-Donald’s-Restaurants als »McKroket« angeboten. Es bediente Sie: Carsten Schumacher
für andere Künstler geschrieben und so mein Handwerk gelernt. Deshalb ist es schwer, einen Zeitraum zu benennen. Aber du hast recht – ich gehe das alles sehr durchdacht an. Mein Ziel ist klar: Ich will Musik machen und damit so viele Menschen wie möglich erreichen. Die sollen dann entscheiden, ob es ihnen gefällt. Wenn dem so ist, will ich ihnen zeigen, dass ich das auch live bringen kann. Aber eigentlich läuft alles, was ich je gemacht habe, auf dieses Projekt hin. Deshalb auch mein Künstlername. würde, ihnen klarmacht, dass alles von ihrem Wie meinst du das? Was bedeutet er? Wir Geld abhängt. Ich habe den Job nur eine Womussten das Wort ehrlich gesagt heute mor- che gemacht, aber das Wort blieb irgendwie gen googlen … hängen. Und mir fiel auf, dass alles in meinem Die Rationale ist der fundamentale Grund Leben – jedes kreative Schaffen, jeder glückhinter oder die tiefere Bedeutung für etwas. liche Moment, sogar jede Trennung – mich Mir begegnete das Wort ironischerweise in immer wieder zur Musik führt. Deshalb war einem eher negativen Kontext: Vor Jahren Rationale ein perfekter Name. hatte ich einen Job in einem Callcenter. Ich musste wildfremde Menschen anrufen und Besser hätte man es wohl nicht erklären könsie überzeugen, Geld zu spenden. Das waren nen. Als wir uns von ihm verabschieden, bezwar sinnvolle Organisationen, aber es war dankt der Londoner sich noch einmal für unser trotzdem ein mieses Business. Wir haben ein Interesse an ihm und seiner Musik – mit dieser Merkblatt bekommen, auf dem stand, wie wir Stimme, die einen an abgeschmackte Adjekan die Schuldgefühle der Gesprächspartner tive wie »samtweich« denken lässt. Auf dem appellieren. Im Idealfall habe man sie spä- Weg zur nächsten Station lassen wir erneut testens dann am Haken, wenn man ihnen den so passenden Song »Re.Up« auf unseren die Rationale hinter ihrer Spende vermitteln Kater wirken.
IV. Unten am Kanal mit SG Lewis Mit dem Taxi fahren wir am letzten Groningen-Abend runter zum Eemskanaal Noordzijde. Dort dümpelt ein halbes Dutzend Hotelschiffe Heck an Bug an Heck an Bug. Wir warten im teuersten und – wie sich schnell herausstellt – falschen. Als wir den 21-jährigen SG Lewis endlich doch erreichen, sind wir schon halb am fürchterlichen 70er-Jahre-Ambiente der Schiffsbar erblindet. Das nächste Schiff,
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Irgendwas dazwischen. Ich bin gerne so intensiv wie möglich am Songwriting und der Entstehung eines Songs beteiligt. Ich habe das große Glück, mit Künstlern wie Louis oder JP arbeiten zu können und liebe diesen kollaborativen Prozess. Aber je mehr mein Selbstbewusstsein und meine Fähigkeiten wachsen, desto mehr traue ich mich, auch auf meine Stimme zu setzen. Pharrell Williams spielte »Warm« in seiner Show auf Beats One und lobte den Song ausdrücklich. Wie fühlte sich das an?
auf dem der Produzent aus London schließlich wartet, ist jedoch auch nicht schöner: Die Ledersofas deklinieren die erfolgreichsten Brauntöne eines durchschnittlichen Verdauungszyklus’ durch, der Teppich ist flauschig, war wohl mal rot, und die hier feilgebotenen Cocktails haben vermutlich eine trockene Staubnote im Abgang. SG Lewis nimmt’s gelassen – okay, wir dann also auch. Um deinen Sound zu erklären, könnte man glatt so saftige Vergleiche ziehen wie »Bon Iver meets James Blake«. Kannst du damit leben?
Klar. Danke. Vor allem für Bon Iver! Ich höre wirklich sehr gerne Songwriter-Musik wie seine oder die von Ben Howard. Das hat sich nach und nach in meine Musik geschlichen.
Wahnsinnig! Ich höre mir das ehrlich gesagt immer wieder gerne an. Ein Freund schickte mir einen Mitschnitt. Pharrell meinte, ich sei ein »white boy with soul«, und Justin Timberlake der an dem Tag zu Gast war, witzelte: »Was willst du mir damit sagen?« Es ist schön zu merken, dass auch die ganz großen Popkünstler immer noch ganz genau im Blick Ich wollte ursprünglich nur Clubmusik ma- haben, was da Neues nachkommt. chen, aber dann wurden meine Songs langsamer, melancholischer, und ich wollte mehr Die Vorzeichen stehen also mehr als gut für mit tollen Stimmen und akustischen Instru- SG Lewis, der die Uni für seine Musikkarriere menten arbeiten. Das war gar keine bewusste vorerst auf Eis gelegt hat. Seine Eltern waren davon zwar erst nicht so begeistert, wurden Entscheidung. Es ist etwas schwer, deine Profession zu er- dann aber positiv überrascht: »Mein Vater fassen. Bei »Warm« hört man deine bearbei- dachte, ich würde in der U-Bahn für Geld teten Vocals, in »No Less« arrangierst du die spielen. Bis ich ihm meinen Vertrag mit PMR Stimme von Louis Mattrs zwischen soften zeigte, dem Label, wo auch Disclosure und Gitarren, Souljaulen, Fingerschnipsen und Jessie Ware gesignt sind.« Später am Abend Bass-Schieben, auf dem Titeltrack der EP zeigt sich jedoch auch bei SG Lewis, dass er »Shivers« hört man JP Cooper. Was bist du es noch nicht geschafft hat, seine Musik in eine funktionierende Liveshow zu packen. also? Produzent? Songwriter? Das Publikum bleibt kühl und fast undankbar. Eigentlich schade, wo seine Songs doch eine gewisse Herzenswärme in sich tragen.
Epilog Pünktlich zum wiederholten Wintereinbruch mit beachtlichem Schneefall kriechen wir am Samstagmorgen ein letztes Mal an den vertrauten Grachten vorbei. Tschüss Groningen! Unsere Köpfe rauchen heute auch ganz ohne Kater, einfach, weil wir noch ein paar Tage lang sortieren müssen, wen wir alles getroffen, interviewt und versetzt haben. Trotzdem ist schon jetzt klar, dass sich spätestens im Oktober die Vorfreude aufs nächste Jahr zurückmelden wird. Mal schauen, wo die Bands aus 2016 dann stehen …
PROMOTION
Eddie the Eagle: Der Vogel mit dem Vogel
Eddie Edwards ist ein Junge aus der englischen Arbeiterklasse. Sein Schicksal scheint vorbestimmt: Wände verputzen wie der Vater. Aber Eddie möchte bei den Olympischen Spielen mitmachen. So wird er zum Rebel Without A Chance. Ohne Chance? Dabeisein ist alles. Das ist der olympische Spirit. Und kaum ein anderer verkörpert diesen Geist so sehr wie »Eddie the Eagle«. Diese – mit Ausnahme des legendären jamaikanischen Bob-Teams vielleicht – beispiellose Geschichte des Underdog bringt Regisseur Dexter Fletcher nun als Komödie in die Kinos. »Eddie the Eagle« verleiht den Eighties und einer ihrer skurrilsten Figuren neue Flügel. Mit dabei sind Taron Egerton (»Kingsman: The Secret Service«) als Eddie, Hugh Jackman (»Wolverine – Weg des Kriegers«) als sein Trainer Bronson Peary und Christopher Walken (»7 Psychos«) als sein Mentor Warren Sharp. Um Sport geht es in »Eddie the Eagle« dennoch nur am Rande. Der Feelgood-Movie erzählt vielmehr die klassische Story des Underdogs neu. Taron Egerton entpuppt sich als die perfekte Besetzung für den tollkühnen Adler. Typ: sympathischer Loser. Irgendwann verliebt sich jeder in diesen Vogel mit dem Vogel. Mit viel britischem Humor und einigen Slapstick-Einlagen nähert sich der Film seinem Helden an. Hugh Jackman sorgt als Eddies Trainer für Schwung. Die beiden verbindet eine sprunghafte Beziehung, die das emotionale Auf und Ab der Geschichte verkörpert. Denn: ein Eddie the Eagle landet immer auf den Füßen.
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#Pop #Jack Garratt
Jack Garratt
VOM HOCHMUT ZUR DEMUT
#Pop #Jack Garratt
Als Jack Garratt vor einigen Jahren noch auf Open-Mic-Abenden sang, liebte er es, mit seinen Skills zu protzen und gierte nach Aufmerksamkeit. Das gibt der junge Brite unumwunden zu. Erstaunlich dabei: Jetzt, wo ihn alle Welt tatsächlich zum Hype des Jahres deklarieren will, reagiert er mit sympathischer Bescheidenheit. Wie es zu dieser Wandlung gekommen ist, erklärt er Annett Bonkowski im Gespräch. Foto: Joseph Wolfgang Ohlert
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ut möglich, dass irgendwo unter dem Basecap oder dem Sweatshirt eine Art Aufziehmechanismus steckt. Selbst nach stundenlanger Promo für sein Debüt »Phase« sprudeln die Worte mit bewundernswerter Präzision und Schnelligkeit aus Jack Garratts Mund. Nur der Bart dient ihm als kurzzeitiger Puffer für einen Moment des Innehaltens inmitten der freundlichen Atemlosigkeit. Durch diesen fährt er grüblerisch und stellt klar: »Ich habe schon als Kind immer sehr viel geredet. Ich konnte ewig über etwas sprechen, weil ich den Klang meiner Stimme liebte. Mir ist bewusst, dass ich heute immer noch viel rede, aber wenn, dann nur, weil mich ein Thema so fasziniert. Die ichbezogene Phase ist Vergangenheit.« Der Energiepegel ist zweifelsohne hoch bei dem englischen Newcomer, der in Sachen Erfolgserlebnisse zu Beginn seiner Karriere ebenfalls ein ordentliches Tempo vorlegt: Auszeichnungen wie »BBC Sound of 2016« oder »Critics’ Choice Brit Award« heften sich mittlerweile an die Fersen des Mannes, der fast ausschließlich dem Ruf des musikalischen Einzelgängers folgt und dabei oftmals im selben Atemzug als Songwriter, Produzent sowie Performer agiert. Das moderne Konzept der HighTech-One-Man-Band wirkt wie der maßgeschneiderte Anzug für den Briten, der modisch jedoch lieber seine HipHop-Affinität zum Ausdruck bringt und auch privat für Künstler wie Frank Ocean, Kanye West oder Tyler, The Creator brennt. Die Songs seiner zwei EPs »Remnants« und »Synesthesiac« und auch die Stücke seines Debütalbums »Phase« verschreiben sich dagegen unverkennbar dem Soul-Electronica-Einfluss. Das hinderte ihn allerdings nicht daran, sich im Studio in L.A. mit Kanyes langjährigem und mit mehreren Grammys ausgezeichneten Produzenten Anthony Kilhoffer zu verschanzen. Rückblickend betrachtet wertet Garratt dies als eine sehr lehrreiche Erfahrung für die Entstehung des Albums: »Ich verbrachte zwei Wochen in diesem unglaublichen Studio, und die Zusammenarbeit mit Anthony war sehr produktiv, aber nur ein paar der Songs schafften es am Ende mit vielen Veränderungen auf die Platte. L.A. hat mir vor allem gezeigt, auf was ich als Künstler verzichten kann.« All den kreativen, räumlichen und zeitlichen Freiräumen zum Trotz benötigte der Multiinstrumentalist aus dem kleinstädtischen Little Chalfont einen deutlich enger geschnallten Gürtel, um sich zu entfalten. Ein in der Praxis durchaus üblicher Widerspruch, wie Garratt findet: »Viele Künstler lechzen nach diesen Freiräumen, aber ich mag gewisse Einschränkungen bei der Arbeit und das Gefühl, eben nicht unendliche Möglichkeiten zu haben. Dennoch
versuche ich in diesem Rahmen so gut wie alles auszuprobieren.« Die idyllische Heimat in der Grafschaft Buckinghamshire tauschte er gegen ein fensterloses Londoner Apartment ein und blühte daraufhin musikalisch und persönlich auf: »Auf dem Land hatte ich nichts, worüber ich schreiben konnte. Ich liebte die Musik schon damals, aber um daraus wahre Kunst zu machen, braucht es Substanz, die ich als Person einfach nicht besaß. Ich wusste, dass ich weggehen musste, um mir diese zu erarbeiten«, sagt Garratt. An früher Anerkennung mangelte es dem Engländer nicht, der aus einem musikalischen Elternhaus stammt und schon in jungen Jahren bei Open Mic Nights in Pubs auftrat. Dass sich aus dem anfangs klassischen Singer/Songwriter-Typ mit Gitarre im Arm ein Künstler mit höherem Anspruch entwickeln sollte, ist einer grundlegenden Erkenntnis zu verdanken: »Ich liebte es, in dieser Form aufzutreten, aber gleichzeitig fühlte es sich zwecklos an. Ich tat es eigentlich nur, um anzugeben, weil ich spielerisch gesehen gut genug war. Ich liebte die Aufmerksamkeit sehr, merkte aber bald, dass ich mich selbst als Künstler nicht respektierte. Um das zu ändern, musste ich vor allem Songs schreiben, auf die ich stolz sein konnte«, reflektiert der Mittzwanziger. Auf dem Weg dahin steckte er als Teenager noch einen Dämpfer bei der Teilnahme am »Junior Eurovision Song Contest« weg und widerstand der Versuchung, den wohlwollenden Worten seiner Umgebung blindlings Glauben zu schenken. »Als Kind fand ich es toll, an Talent-Shows teilzunehmen, weil ich die Zuneigung und positive Resonanz der Zuschauer sehr verlo- BBC Sound of 2016 ckend fand. In diesem jungen Alter wird einem Seit 2003 kürt die BBC weisgemacht, dass es für all deine Talente eine jährlich, unabhängig von musikalischen Genres oder Plattform gibt und dir die Menschen zuhören. Nationalitäten, vielverIrgendwann realisierst du aber, dass das nicht sprechende und innovative unbedingt stimmt und dir wahrscheinlich Künstler mit der potenziellen Aussicht auf eine niemand wirklich zuhört. Ich musste lernen, erfolgreiche internationale über meinen eigenen Schatten zu springen, Karriere. Zuvor hatten den weil mein Selbstvertrauen im Verhältnis viel Preis beispielsweise Adele, Sam Smith, Ellie Goulding zu groß war, um nicht daran zu scheitern.« und im letzten Jahr Years Die teilweise beachtlichen Bühnen-Dimen- & Years gewonnen. Die sionen auf seinen Tourneen mit Mumford & Liste stand auch unserem Bestreben Pate, am Ende Sons, Hozier oder auch James Bay hätten ohne eines Jahres jene Newcodiese innere Kehrtwende vermutlich wenig mer zu nennen, denen wir zum nun fast schon demütigen Verhalten von den Durchbruch wünschen. Jack Garratt beigetragen. Einen Plan B hatte sich dieser sicherheitshalber schon einmal mit der angestrebten Karriere als Grundschullehrer zurechtgelegt, die er für die Musik aber Anthony Kilhoffer auf Eis legte. Nach insgesamt drei Jahren des Der amerikanische HipHopintensiven Bastelns am Debüt wartet nun Produzent und Songwriter arbeitete bereits mit Künstfür einige Zeit der Tourbus auf ihn, samt der lern wie Kanye West, John nächsten Phase in seinem Leben, der er jedoch Legend, Rihanna oder Black nicht völlig ungebremst entgegeneilt: »Am Eyed Peas zusammen. Für seine musikalischen wichtigsten ist es, eine wirkliche Verbindung Verdienste als Produzent mit den Menschen um dich herum aufzu- wurde er zwischen 2005 bauen. Dadurch gelingt es mir, ein wenig das und 2011 ganze vier Mal mit dem Grammy Award Tempo zu drosseln, wenn die Dinge einmal ausgezeichnet: für das hektisch sind. Darauf versuche ich mich immer »Beste Rap-Album« und das »Beste R’n’B-Album«. zurückzubesinnen.« — Jack Garratt »Phase« (Island / Universal)
Drei Awards erhielt er für die Zusammenarbeit mit Kanye West.
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#Pop #Poliça
Poliça
IM AUGE DES STURMS Nach drei Jahren Pause melden sich Poliça aus Minneapolis zurück. Sängerin Channy Leaneagh und ihre Band verschmelzen Umsturzgedanken und Liebeslieder, kalte Winterluft und texanische Sonne zu einer unwiderstehlichen Platte. Lena Ackermann traf die Sängerin samt verzückender Begleitung in Berlin. Foto: Jonas Holthaus
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ie Türkei schließt ihre Grenze und lässt Tausende Flüchtlinge im syrischen Niemandsland vor einem Stahlzaun stranden. Frau Petry sinniert über einen Schießbefehl an deutschen Grenzen, AfDund Pegida-Anhänger jubeln ihr dafür zu. Donald Trump, irrer Präsidentschaftskandidat und Verfechter einer ketzerischen Anti-Minderheiten-Politik, lässt sich als Gewinner der Vorwahlen im US-Staat New Hampshire feiern. Angesichts der Faktenlage ist die Frage, in was für einer Welt wir eigentlich leben, durchaus berechtigt. Probleme eines verkorksten Systems treiben auch die Band Poliça auf ihrem aktuellen Album »United Crushers« um. Doch wenn man Sängerin Channy Leaneagh zum Interview in ihrem Berliner Hotelzimmer trifft, ist der Trübsinn weit weg. Weil Channy zur Begrüßung so herzlich strahlt und ihr kleiner Sohn auf ihrem Schoß nicht minder fröhlich vor sich hin blubbert. Und während der Kleine auf seinen Ringelanzug sabbert und Channy ihm den Rücken massiert, glaubt man daran, dass doch noch alles gut werden wird. Passend dazu gewährt das aktuelle Poliça-Album neben Geschichten über Terror und Zukunftsangst auch eine große Portion Unbeschwertheit. Die dreijährige Pause – übrigens die längste in ihrer bisherigen Geschichte – hat der Band also gutgetan. »United Crushers« klingt definierter, klarer und positiver als seine Vorgänger. Musik, die direkt aus dem Auge eines Tornados zu kommen scheint. Ging es in den letzten Alben noch um das Verarbeiten einer gescheiterten Beziehung, um Rollenkonflikte, Unterordnung und Abhängigkeit, gibt sich die neue Platte so sanft wie kämpferisch. Vom Stimmverzerrer, einem der bislang entscheidenden Faktoren des Poliça-Sounds, verabschiedet sich Sängerin Leaneagh nun langsam. »Als Künstler lernst du immer wieder dazu. Der Sound, den du kreierst, soll dich ja auch anmachen. Und so habe ich mich diesmal mit Dingen abseits von Auto-Tune beschäftigt und Harmonie, Delayes, Wahs und andere
Effekte in den Vordergrund gestellt.« Es ist also mehr von Leaneaghs Stimme zu hören, die sich gewohnt zart über Beats und elektronische Soundpartikel legt. Das Album vereint Gegensätze: Hass und Liebe, Sommer und Winter, die Wolkenkratzer der Zwillingsstädte Minneapolis und St. Paul mit der Wüstenlandschaft von El Paso. Im Mittleren Westen der USA, wo man an Fabrikgebäuden und auf Silos den Schriftzug »United States of Dreams be Crushed« lesen kann, sind die Ideen zu den Songs entstanden. Über 2000 Kilometer davon entfernt nahmen Leaneagh, Chris Bierden, Ben Ivascu, Drew Christopherson und Ryan Olson die Platte auf. In flirrender texanischer Hitze, fast in Sichtweite der amerikanisch-mexikanischen Grenze, wo sich eine weitere Flüchtlingskrise zeigt. Channy Leaneagh ist nicht das, was man sich unter einer typischen Frontfrau vorstellt. Sie ist introvertiert und höflich, denkt lange nach, bevor sie antwortet, spricht leise, aber sehr bestimmt. Wenn sie auf einer Bühne steht, wirkt sie entrückt. Ihre frisch erblondeten Haare verschwimmen im Scheinwerferlicht mit ihrem durchscheinenden Hautton zu einem fast überirdischen Strahlen. Wenn sie dann mit geschlossenen Augen singt, scheint sie unberührbar – Channy Leaneagh, die Indie-Heilige. Auch der Sound von Poliça spielt mit dem Mysteriösen. Viele der Rätsel auf »United Crushers« lassen sich nicht beim ersten Anlauf lösen. »Ich liebe es, kryptisch zu schreiben«, erklärt Leaneagh. »Geschichten zu erzäh- Blind Willie McTell len, bei denen die Metaphern und Nuancen ... lebte von 1901 bis 1951 in entdeckt und interpretiert werden können. Milledgeville, Georgia. Der blinde William Samuel McIch verehre Bob Dylan, liebe seinen Song Tear ist vor allem für seine ›Blind Willie McTell‹ und dessen verschiede- spezielle Piedmont-Bluesne Bedeutungen und Handlungsstränge. Das Fingertechnik bekannt. Wie so vielen anderen Musikern ist die Tradition, aus der ich komme.« wurde auch Blind Willie Ganz und gar nicht kryptisch sind Text und erst nach seinem Tod die Musikvideo zur Single »Wedding«. Ein Beitrag, nötige Aufmerksamkeit zuteil, in den 60ern entdeckte in dem die Band mit Sesamstraßen-Puppen man ihn sozusagen neu. vor den Methoden der amerikanischen Poli- 1981 wurde Blind Willie zei warnt. »In ›Wedding‹ geht es um die im- in die Blues Hall of Fame aufgenommen. »Nobody mer stärker militarisierte US-Polizei. Um das can sing the blues like
Blind Willie McTell«, sang Bob Dylan 1983. In Dylans Song geht es nicht nur um den Musiker, sondern auch um die amerikanische Sklavenproblematik und die Bluestradition.
#Pop #Poliça
Gefühl, in einem besetzten Staat zu leben, in dem man nicht mehr protestieren darf, ohne dafür mit Pfefferspray, Panzern oder Maschinenpistolen angegriffen zu werden. Das Recht auf freie Meinungsäußerung wird immer stärker unterdrückt. Also haben wir durch die Puppen mit Kindern über das Thema gesprochen. Wir wollten sie nach ihrer Meinung fragen und ein Video machen, das uns als Band etwas bedeutet.« Mündig zu sein ist eine der wichtigsten menschlichen Eigenschaften, Bernie Sanders findet Channy. Und dabei geht es nicht nur um Der 73-jährige Sanders tritt Erwachsene. »Ich erziehe meine Kinder so, als »demokratischer Sozialist« im US-Wahlkampf dass ihnen Ungerechtigkeiten bewusst sind. an. Sanders kam als Sohn Sie wachsen mit Diskussionen über Politik und armer Einwanderer aus Gesellschaft auf. Kürzlich wurde ein 12-jähriger Polen in die USA, die väterliche Verwandtschaft wurde Junge erschossen, weil er mit einer Spielzeug- größtenteils von den Nazis pistole gespielt hatte. Der Polizist wurde für ermordet. Sanders studierte und engagierte sich diese Tat nicht belangt.« in der Bürgerrechts- und Im Moment falle es ihr schwer, nur über Anti-Vietnamkriegs-Beweihr Album und nicht über Politik zu sprechen, gung. Seit 2006 sitzt er als sagt Leaneagh. Die Vorwahlen zur Präsident- Unabhängiger für Vermont im Senat. Seine Forderunschaft in den USA laufen auf Hochtouren. gen: kostenloses Studium, »Die Vorstellung, von Donald Trump regiert hoher Mindestlohn, Zerzu werden, ist furchterregend. Sollte er tat- schlagung der Banken, höhere Sozialleistungen. sächlich gewählt werden, wäre es schrecklich Vom Außenseiter wird er beschämend für uns. Die anderen republika- nun – seit seinen Erfolgen nischen Kandidaten Marco Rubio und Ted im Vorwahlkampf – immer mehr zum ernsthaften Cruz sind vielleicht etwas ruhiger und nicht Konkurrenten für seine deso widerlich wie Trump, aber auch sie haben mokratische Herausforderin eine schlechte Agenda, sind genauso islamo- Hillary Clinton. phob und rassistisch wie er.« Channy hofft auf Bernie Sanders, weil seine Politik nicht von Kriegsdurst bestimmt ist, wie sie sagt. In ihren zwölf neuen Songs zerhäckseln Poliça zwar Emotionen und Gedanken, brechen sie auf und setzen sie neu zusammen, aber sie fragen sich auch: »Werden unsere Träume lebendig da rauskommen?« Die Antwort liefert das Album gleich mit: Ja, sie müssen! — Poliça »United Crushers« (Memphis Industries / Indigo / VÖ 04.03.16)
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#Pop #Animal Collective
#Pop #Animal Collective
Animal Collective
MALEN NACH FARBEN
Elf Alben haben Animal Collective nach eigener Zählung nun auf dem Buckel. Henje Richter traf Avey Tare und Geologist in Berlin und ließ sich darüber aufklären, dass ihr neues Werk »Painting With« das erste wirkliche Studioalbum ist. Weitere Themen waren Synchronizität, Synästhesie, kubistisches Denken und sinnloses Rumstehen mit Gitarre. Foto: Jan Philip Welchering
»Wir sind nicht die Beach Boys, wir sind die TechnoRamones!« Avey Tare sitzt neben Geologist auf dem durchgesessenen Sofa im Büro ihres Labels Domino Records in Berlin und verneint mal wieder eine Frage des Interviewers. Es war aber auch eine besonders ausgelatschte, zum Sofa passende. Denn Tare, Geologist, Panda Bear und Deakin, die zu viert das Tierkollektiv ausmachen, wurden schon des Öfteren darauf angesprochen, die modernen Beach Boys zu sein. »Es ist natürlich eine Ehre, mit ihnen The Ramones verglichen zu werden«, schränkt Avey Tare ein, ... muss man in einem dessen Name wie auch die der Bandkollegen Magazin mit (auch) jungen ein Künstlername ist und der eigentlich Dave Lesern vielleicht hin und Portner heißt. »Aber die Beach Boys waren nie wieder noch mal erklären, ein verbindendes Vorbild für uns. Eher schon die sind nämlich nicht nur ein H&M-Shirt-Motiv, die frühen Pink Floyd oder die Beatles.« Als sondern gelten als wichtige Vorbild für Album Nummer elf dienen jetzt Wegbereiter des Punk. Mit außerdem die Ramones, wie Tare im Interview ihrem energetischen und aggressiven Sound und mehrmals betont. »Viele unserer Alben sind simplen Songstrukturen sehr verhallt und vernebelt«, führt Geologist wendeten sie sich Mitte alias Brian Weitz dazu aus. »Diesmal wollten der Siebzigerjahre gegen die Verschrobenheit des wir direkter klingen, eben wie die Beatles oder Art-Rock. die Ramones: kompakt, nah und klar.«
Alte Männer machen neu Im Vergleich zu »Centipede Hz« von 2012 wurde also kräftig ausgemistet. Der Vorgänger wartete mit Bombast und technischen Spielereien auf, enttäuschte nach den fantastischen »Strawberry Jam« und »Merriweather Post Pavillion« aber eher. »Wir haben uns gefragt, auf welche Produktionstechniken wir uns vielleicht zu sehr stützen, weil wir selbst ein wenig gelangweilt von unserem Sound waren«, sagt Geologist, der in der Band neben Noah
Lennox, genannt Panda Bear, für Samples und Keyboards zuständig ist. »Diesmal haben wir uns auf einfache, aber treibende Rhythmen konzentriert.« Tare verneint jedoch konsequent, dass das neue Album eine Rückkehr zu den Ursprüngen sei. »Klar sind wir inzwischen alte Männer im Musikbusiness. Da muss man schon mal innehalten und seine Musik in der Rückschau betrachten.« Aber es sei schon etwas Neues entstanden: die eben ausgerufenen Techno-Ramones eben. »Die Energie und Direktheit der Ramones, gepaart mit Beats aus dem Minimal-TechnoBereich, hatten wir als Messlatte angesetzt.« Tatsächlich sind die Songs auf »Painting With« deutlich kürzer und simpler strukturiert als auf den Vorgängeralben. »In den Sechzigerjahren kamen viele Songs mit zweieinhalb Minuten aus. In der kurzen Zeit passiert dann aber auch eine ganze Menge«, sagt Tare. Der einfachere Sound auf dem neuen Album ist auch das Ergebnis der verkleinerten Band-Formation: Deakin (Josh Dibb) setzt dieses Mal aus. Es ist keine Seltenheit bei Animal Collective, dass nur zwei oder drei Mitglieder bei bestimmten Alben oder Touren mitmachen und der Rest währenddessen eigene Projekte verfolgt. So waren Deakin, Geologist und Avey Tare letztes Jahr auf DJ-Tour, während Panda Bear sein zweites Soloalbum »Panda Bear Vs The Grim Reaper« fertigstellte. Der sitzt in diesem Moment im Nebenraum und führt eigene Interviews. Und auch Avey Tare hatte vor zwei Jahren das Soloalbum »Enter The Slasher House« herausgebracht – man ist halt keine Band, sondern ein loses Kollektiv, zu dem alle immer wieder zurückkehren. »Als Animal Collective stellen wir unsere
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#Pop #Animal Collective
eigenen Vorstellungen und Wünsche dann aber jeweils hinten an«, beschreibt Tare die Gruppendynamik. »Wir spielen einander meist spontan zu und wissen dabei nie genau, wie lange der Prozess dauern wird und was am Ende dabei herauskommt.« Er sei selbst verwundert darüber, wie viele HipHop- und Funk-Elemente sich letztlich in Frühjahr für sechs Wochen trafen und erst probten und das Album geschlichen haben. »Ich weiß ehrlich gesagt dann aufnahmen.« Der Vorteil des jetzigen Vorgehens nicht, wer die eingebracht hat.« sei, dass alles viel schneller und flüssiger gelaufen sei, so Tare: »Vom ersten Entwurf bis zum fertigen Album hat es diesmal nur sechs Monate gedauert.« Und das, obwohl es Die Suche nach der Eins auf »Painting With« sogar einige Gastmusiker gibt. Colin Stetson etwa, der auf »Floridada« am Saxofon zu hören ist. Selbst über das auf Platte gebannte Ergebnis ihres Schaffens »Wir mögen eigentlich gar kein Saxofon, zumindest nicht sind sich die vier nicht immer einig. Geologist nennt seine in Pop- oder Rocksongs«, erklärt Geologist. »Es war also Anekdote dazu »Die Suche nach der Eins«: »Es kam vor, eine Herausforderung für uns, das spannend zu gestalten. dass wir jahrelang einen Song gespielt und uns nie darüber Aber Colin war der perfekte Mann dafür.« Eigentlich sollte verständigt haben, wo genau der jeweilige Takt beginnt«, das Lied nur aus Saxofon und Drumcomputer bestehen. und fügt hinzu: »Das kam eben daher, dass wir die meisten »Aber dann brauchten wir doch noch den Bass, um den richtigen Druck zu erzeugen.« Wie das alles live funktioniert, wird sich noch herausstellen, denn auf der Bühne haben sie die Songs bisher nicht erprobt. »Das macht schon einen Unterschied. Im Studio ist es beispielsweise egal, wenn einer von uns in einer Songpassage nichts zu tun hat«, erklärt Geologist. »Mit Publikum ist das schon eine andere Sache. Das sieht dann komisch aus.« Allerdings, so wirft Tare ein, habe er auch nichts dagegen, mit seiner Gitarre mal doof in der Gegend herumzustehen und sich die Zuhörer anzuschauen. In der Situation könnten ja auch ein paar ablenkende Visuals helfen. »Wir haben dahingehend noch nichts für die unserer Songs zuerst live gespielt und nicht genau defi- Tour vorbereitet«, gibt Avey Tare zu. Dabei geht es pünktniert haben.« Deshalb passierte es eben schon mal, dass lich zum Veröffentlichungstermin auf US-Tour sowie im die einzelnen Teile des Kollektivs dauerhaft aneinander April dann nach Europa. Und auch die visuelle Seite ist bei vorbeispielten – wie etwa beim Song »Mercury Man« vom Animal Collective wichtig: »Wir kommunizieren immer letzten Album oder bei »Banshee Beat« vom 2005er-Album viel mit Bildern und Motiven, auch untereinander«, so »Feels«. Das mache so lange nichts, wie der Beat »flatternd« Tare. »Beim Proben für das Album haben wir festgestellt, sei, wie Geologist es ausdrückt. Doch spätestens, wenn dass uns die neuen Sounds an Farbkleckse und Spritzer die Gesangsspur einsetzte, bekamen sie dadurch Proble- erinnern. Das haben wir dann in den kreativen Prozess me: »Wir hatten einfach unterschiedliche Vorstellungen und letztlich auch in den Albumtitel mit aufgenommen.« davon, wo im Song die Eins ist, und Noah Diese Synästhesie, die Kopplung von zwei Sinnen, habe Colin Stetson musste immer korrigierend eingreifen, um in beide Richtungen funktioniert: »Wir haben versucht, ... ist ausgebildeter Jazz uns zu synchronisieren«, so Geologist weiter. wie im Kubismus zu denken, also alte Songstrukturen saxofonist und hat schon »Dave und Josh bekamen das an der Gitarre aus einem verschobenen Blickwinkel zu betrachten.« mit vielen Indiebands lange Zeit gar nicht mit. Aber es war immer Aber der Titel »Painting With« klinge auch einfach so kollaboriert, etwa mit ein kurzes Stottern im Beat nötig.« Letztlich nett einladend und würde den Kollektivgedanken transArcade Fire, Bon Iver oder TV On The Radio. Im April seien sie dann dazu übergegangen, diese Songs portieren, erläutert er abschließend. »Es ist als Einladung erscheint sein neues Solomeist nicht mehr zu spielen. gemeint: Kommt und malt mit uns!« album »Sorrow«.
»Klar sind wir inzwischen alte Männer im Musikbusiness. Da muss man schon mal innehalten und seine Musik in der Rückschau betrachten.«
Der Kubismus ... wurde Anfang des 20. Jahrhunderts unter anderem von Pablo Picasso mitbegründet. Er zeichnet sich durch eine Abkehr von realistischen Perspektiven aus und gilt als Beginn der modernen Malerei.
Kubistisch denkend rumstehen Derartige Probleme werden bei den neuen Liedern nicht auftreten, denn nicht nur die Rhythmen sind bei ihnen einfacher: Wo Animal Collective neue Songs normalerweise nach und nach in die Live-Performance einfließen lassen, bevor sie sie im Studio aufnehmen, wurde diesmal ganz gezielt fürs Studio geschrieben. »Das war eine sehr ungewöhnliche Vorgehensweise für uns«, erzählt Geologist. »Dave und Noah hatten beide schon etwa acht Songs geschrieben, als wir uns letztes
— Animal Collective »Painting With« (Domino / GoodToGo)
#Kultur
Foto: Peter Kaaden
#Kultur Das Wort Nabelschau kommt einem hier schnell in den Sinn. Eine übertriebene Beschäftigung mit sich selbst kann man Brie Larson im Film »Raum« jedoch nicht vorwerfen. Außerdem dürfen wir endlich schreiben, dass Phil Collins unser experimentierfreudiges Herz rührt. Kein Witz. Auf den Games-Seiten verbringen wir derweil viel Zeit an der virtuellen frischen Luft.
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#Kultur #Kino #Brie Larson
Brie Larson über »Raum«
Das Grauen ausblenden Als 16-Jährige erreichte Brie Larson mit der Single »She Said« Platz 31 der US-Charts. Die Serie »Taras Welten« verhalf ihr zum Durchbruch als Schauspielerin. In Lenny Abrahamsons Film »Raum« spielt sie eine Frau, die missbraucht und mit ihrem Sohn jahrelang in einer kleinen Kammer gefangen gehalten wird. Sowohl dem Regisseur als auch ihr selbst brachte der Film eine Hauptrolle bei den Oscars ein. Patrick Heidmann sprach mit Brie Larson über ihr Verhältnis zur traumatisierten Filmfigur – und über ihre eigene Kindheit in bescheidenen Verhältnissen.
Die Umstände, unter denen deine Figur Ma in Lenny Abrahamsons »Raum« ihren 5-jährigen Sohn Jack aufzieht, sind hart. Was steckt für dich hinter der Geschichte?
Es geht darum, dass man auch unter den widrigsten Umständen einen Raum schaffen kann, in dem Platz für Liebe und Sicherheit ist. Ein beruhigendes und heilsames Motto. Nicht nur für unseren Film, sondern auch fürs ganze Leben. Aber wie versetzt man sich als Schauspielerin in eine derart heikle Lage, wie Ma und Jack sie im Film erleben?
Die Frage ist, ob man es überhaupt kann. Ich habe schnell erkannt, dass ich nie hundertprozentig werde nachvollziehen können, wie es ist, wenn man sieben Jahre gefangen gehalten wird. Was ja alleine schon schlimm genug wäre, aber Ma wird auch sexuell missbraucht und bekommt ein Kind von ihrem Peiniger. Ich konnte der Sache nur so nahe wie möglich kommen. Jeden Morgen habe ich mir am Set bewusst gemacht, dass ihre Handgelenke und Zähne schmerzen. Ich habe mit einem Trauma-Experten gesprochen, der mir erklärte, dass diese Frau in einer Art Überlebensmodus funktioniert und deswegen gar nicht die vollen Auswirkungen ihrer Situation wahrnimmt. Dieses
automatische Ausblenden des Grauens hat Lenny Abrahamson mich fasziniert. Das echte Trauma setzt erst ... wurde 1966 in Dublin geboren und studierte Phiein, als sie wieder zu Hause ist. Du standest schon früh vor der Kamera. Aber mit dem Klischee des verwöhnten Kinderstars hatte deine Jugend nichts zu tun, oder?
losophie und Physik. Später wurde er Mitbegründer der Trinity Video Society und produzierte preisgekrönte Kurzfilme. Sein Spielfilm »Frank« mit Michael Fassbender als PappmascheeMaske tragender Songwriter und Performance-Diva Frank Sidebottom wurde 2014 zum IndependentHit. 2015 kam der Film in Deutschland ins Kino.
Oh nein. Ich war sieben Jahre alt, als meine Mutter mich und meine jüngere Schwester ins Auto packte. Von einem Moment auf den nächsten ließen wir unser altes Leben hinter uns. Wir fuhren von Sacramento nach Los Angeles und hatten nur das, was ins Auto passte. Ein paar Klamotten, für jede von uns ein Spielzeug und ganze 4000 Dollar in der Tasche. Wir kamen in einem kleinen Apartment unter, das bestenfalls doppelt so groß war wie der Raum in unserem Film. Aus materieller Sicht war diese Anfangszeit in L.A., ein paar Jahre vor meinen ersten Schauspiel-Jobs, unfassbar karg. Aber in meiner Erinnerung ist es die beste Zeit meiner Kindheit.
#Kultur #Kino #Brie Larson
Tatsächlich?
Erst Jahre später ist mir bewusst geworden, dass wir kaum Spielsachen hatten. Doch wir hatten eben uns und unsere Fantasie – und meine Mutter ein Händchen dafür, aus allem ein Spiel zu machen. Das war viel mehr wert als eine Nintendo-Konsole. Dass ich ab und an nachts vom fürchterlichen Weinen meiner Mutter wach wurde, habe ich lange verdrängt. Was wiederum zeigt, welche Prioritäten das menschliche Unterbewusstsein setzt. Welche Spuren haben diese Kindheitserfahrungen hinterlassen?
Ich bin der festen Überzeugung, dass materieller Besitz nicht glücklich macht. Seit damals bin ich ein sehr sparsamer und bescheidener Mensch und lege mehr Wert auf meine persönliche Entwicklung als auf die meines Kontos. Was auch ganz gut so war, denn meine Karriere verlief bislang eher langsam, mit vielen kleinen Rollen und Independent-Projekten. Dass ich auch mal ganz ordentlich bezahlt werde, ist eine neue Erfahrung für mich. Ich will nicht schönreden, dass es verdammt hart ist, von 800 Dollar zu leben oder beim Vorsprechen hundertmal abgelehnt zu
werden. Ganz zu schweigen davon, als Kind die Scheidung der Eltern und damit den Verlust des Vaters zu verarbeiten. Aber ich habe früh gelernt, dass ich trotzdem glücklich sein und die großartigsten Erfahrungen machen kann. Wenn dieses Interview erscheint, wirst du vielleicht stolze Besitzerin eines Oscars sein, die Verleihung findet am 28. Februar statt ...
Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht. Lass uns darüber sprechen, wenn es soweit ist. Aber nicht im Vorfeld. Ich finde es immer sehr müßig, über Dinge zu sprechen oder nachzudenken, die noch gar nicht passiert sind. Keine Frage, der Oscar ist die höchste Auszeichnung, die man in meinem Beruf bekommen kann. Aber was zählt, ist der Moment. — »Raum« (IRL/CDN 2016; R: Lenny Abrahamson; D: Brie Larson, Jacob Tremblay, Sean Bridgers; Kinostart: 17.03.16)
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#Kultur #Kino #Where To Invade Next
Spalter Where To Invade Next (USA 2016; R: Michael Moore; Kinostart: 25.02.16)
Gehört Chef-Polemiker Michael Moore dank »Where To Invade Next« jetzt zur Avantgarde der Constructive News? Oder sind seine Pseudo-Dokus vor allem Futter für europäische Selbstgefälligkeit und Anti-Amerikanismus aller Art? Michael Moores neuester Film ist ein polemisches Lehrstück für ignorante Hinterwäldler. Die nichts von der Welt gesehen haben außer ihren eigenen Backyard. Und die im Kino das Gefühl haben sollen, auf der falschen Seite eines Ozeans zu leben, an dessen anderem Ende glückliche und produktive Menschen in Wohlstand und Frieden leben. Geschenkt. Doch das ist nur die halbe Wahrheit, und wer »Where To Invade Next« darauf reduziert, der verkennt, was der Film im Kern leistet. Denn im Gegensatz zu seinen früheren Pseudo-Dokumentationen klagt Michael Moore diesmal nicht an. Nach dem Motto »Was können wir von den anderen lernen?« Michael Moores »Dokumentationen« seit »Bowling For sucht er in Europa und Tunesien nach Lösungen Columbine« (2002) funktionieren stets nach demselben Prinzip: Die Erkenntnis steht am Anfang, die Beweisführung für die amerikanische Misere. Das ist ein ebenso gerät zum Schauprozess. Moores kritischer Patriotismus für simpler wie genialer Schachzug, mit dem er sich ganz vorne einreiht in eine neue Strömung im ein besseres Amerika ist in Europa so erfolgreich, weil er anti-amerikainternationalen Journalismus: Constructive News. nische Klischees bestens bedient. In »Where To Invade Next« bereist Zugegebenermaßen ist das Ergebnis im Fall von Moore mehrere, hauptsächlich europäische Länder, um in schöngeMichael Moore ähnlich polemisch wie seine anfärbten Porträts und durch die Vorstellung sozialer Errungenschaften deren Filme, schließlich hat jedes der Länder, die (natürlich aus dem neoliberalen Kontext gerissen) die hässliche USer bereist, ebenfalls schwerwiegende Probleme. Realität zu konterkarieren. Moore kommt selbstironisch als typischer Aber ist es nicht gerade deshalb wichtig, auch mal Ami daher, der aus imperialistischer Tradition heraus die tollen Ideen anderer stiehlt. Aus liberaler norwegischer Praxis im Strafvollzug und auf das zu schauen, was funktioniert? Simone Schlosser vorbildlicher deutscher Vergangenheitsbewältigung (!), effizientem finnischen Schulsystem und paradiesischen italienischen Arbeitsverhältnissen (!) ließen sich doch selbstoptimierte USA basteln! Das ist so albern, dass es unfreiwillig komisch ist. Würden nicht die geskripteten Kinder-TV-Dialoge dafür sorgen, dass einem das Lachen wie ein trockenes Stück drei Tage alter Doppelwhopper im Hals stecken bleibt. Wolfgang Frömberg
#Kultur #Kino #Tomorrow Is Always Too Long
Tomorrow Is Always Too Long
DER CHOR DER ZAPPENDEN Ist das noch ein Traum – oder schon die filmische Umsetzung eines Abends vor der Glotze mit Fernbedienung in der Hand? Der Künstler Phil Collins rührt das experimentierfreudige Herz.
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loß keine Aufregung: Der zweitbeste Genesis-Sänger aller Zeiten hat keinen Film gedreht. Außer dem Namen und der englischen Herkunft haben die beiden Phil Collins recht wenig gemein. Der bildende Künstler und Filmemacher Collins lehrt in Köln an der Kunsthochschule für Medien. Neben dieser Tätigkeit findet er glücklicherweise noch genügend Zeit, um sein eigenes Werk voranzubringen. Seine Ausstellungen heißen zum Beispiel »In Every Dream Home A Heartache« – nach dem Klassiker von Bryan Ferry und Jane Birkin. Sie beschäftigen sich mit der Bandbreite moderner Popkultur. Ob Kino im Irak oder Disco in Ramallah, Collins ist immer auf der Suche nach den Eigenheiten des Ortes und den popkulturellen Auswirkungen. »Tomorrow Is Always Too Long« heißt nun sein Langfilmdebüt. Eine rauschende Liebeserklärung an Glasgow – und das Leben an sich. Ein Jahr lang entwickelte Collins diesen speziellen Dokumentarfilm, der Musical, FakeTV und Animation miteinander verbindet. Als Zuschauer fühlt man sich wie in einem seltsamen Traum gefangen. Knapp 90 Minuten lang geht es durch die Stadt. Dort lernt man nicht nur zwei Handvoll Glasgower – jung und alt, die ganze Bandbreite menschlichen Seins – kennen, sondern hört sie auch singen.
Die Kombination aus Dokumentation und inszenierten Musical-Szenen erzeugt eine beeindruckende Wirkung. Nicht nur ein Gefängnisinsasse, nein, alle Protagonisten singen als Laien Lieder der grandiosen walisischen Musikerin Cate Le Bon und werden dabei vom Royal Scottish National Orchestra begleitet. Die verschiedenen Geschichten verbindet der der Regisseur nicht via Überblendung. Collins reflektiert seine nächtlichen Sessions in der schottischen Metropole, die er mit Fernbedienung in der Hand verbracht hat: TVWahrsager und QVC – zapp, zapp. Zwischendurch erzählt er sehr liebevoll die Geschichte einer Partynacht via Scherenschnitt-Animation. Liebevoll, aber alles andere als unexplizit. Diese Passagen werden musikalisch untermalt von Barry Burns, Gitarrist von Mogwai. Die schottische Schauspielerin Katie Dickie darf einen Monolog als TV-Wahrsagerin halten. Ziemlich viel Stoff für einen Film. Und doch wirkt »Tomorrow Is Always Too Long« durch seine Überladenheit nicht krasser als ein Abend vor dem Fernseher, wo man von Programm zu Programm weiterschaltet. Insgesamt kein Film für den Filmabend, an dem sonst RomComs laufen, aber ein Film für jeden, der ein Herz für experimentellere Herangehensweisen hat. Lars Fleischmann — »Tomorrow Is Always Too Long« (GB 2014; R: Phil Collins; Kinostart: 17.03.16)
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#Kultur #Kino #Trumbo
Trumbo
ALS ES IN HOLLYWOOD NOCH KOMMUNISTEN GAB Bryan Cranston als hipper Autor Dalton Trumbo nackt in der Badewanne. Ein Stück Hollywood-Geschichte über die Zeit der »unamerikanischen Umtriebe« und schwarzen Liste.
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ls Zuschauer erkennt man schnell, was Bryan Cranston an dieser Rolle gereizt hat: Drehbuchautor Dalton Trumbo war ein Exzentriker. Geschrieben hat er am liebsten nackt, in der Badewanne, mit einem Glas Whiskey. In der einen Hand einen Stift, in der anderen einen Zigarettenhalter. Außerdem war er nicht nur extrem hip mit seinem Schnurrbart und der Hornbrille, sondern auch außergewöhnlich eloquent und talentiert, was ihn Ende der Dreißigerjahre zu einem der gefragtesten Autoren in Hollywood machte. Doch Dalton Trumbo hatte ein Problem: Er war Mitglied der Kommunistischen Partei. Zusammen mit einer Gruppe anderer Filmschaffender, den sogenannten Hollywood Ten, geriet er Ende der Vierzigerjahre ins Visier des Ausschusses für unamerikanische Umtriebe. Dalton Trumbo verweigerte die Aussage und wanderte erst ins Gefängnis und dann auf die schwarze Liste. Von der sollte ihn Jahre
später ausgerechnet Kirk Douglas mit seinem »Spartacus«-Film befreien. Doch erst mal gab es für Dalton Trumbo in Hollywood keine Arbeit mehr. Der Einzige, der ihn noch beschäftigte, war der Trash-Film-Produzent Frank King. Der Deal: hundert Seiten, drei Tage Zeit, 1.200 Dollar bar auf die Hand. Mit dem Geld gab sich Dalton Trumbo zufrieden, mit der Qualität der Filme nicht. Unter Pseudonym schrieb er »Ein Herz und eine Krone« (»Roman Holiday«) und »Roter Staub« (»The Brave One«). Beide Drehbücher wurden mit einem Oscar ausgezeichnet. Beide Male verfolgte Dalton Trumbo die Zeremonie zu Hause vor dem Fernseher mit seiner Familie. Diese Szenen sind exemplarisch für einen Film, der ein wenig zu harmlos geraten ist, wenngleich er ohne Zweifel unterhält. Dazu trägt vor allem der Cast bei: Comedian Louis C.K. als Kumpel Arlen Hird, John Goodman als exzessiver Trash-Film-Produzent, Helen
Mirren als Kommunisten und Männer hassende Kolumnistin Hedda Hopper. Doch die Episode um das Berufsverbot der Hollywood Ten gehört zu den dunkleren Kapiteln der Hollywood-Geschichte. Eine Dimension, die der Film von »Austin Powers«-Regisseur Jay Roach nur andeutet. Die Inszenierung wirkt teilweise gewollt, die Figuren erscheinen wie cartoonhafte Abziehbilder: hier die tapferen Helden, dort die tölpelhaften Bösewichte. In diesem Fall hätte Jay Roach besser Dalton Trumbo vertraut. Der sagt rückblickend am Ende des Films: »Es gab keine Helden und Bösewichte, nur Opfer.« Simone Schlosser — »Trumbo« (USA 2015; R: Jay Roach; D: Bryan Cranston, Helen Mirren, John Goodman; Kinostart: 10.03.16)
#Kultur #Kino
El Clan
DIE DIKTATUR DES ANGEPASSTEN Anfang der 1980er-Jahre spielen sich blutige Szenen hinter der bürgerlichen Fassade der Familie Puccio ab. Es ist die Zeit der argentinischen Militärdiktatur, Mord steht auf der Tageordnung.
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er Spruch des deutschen Fußballterriers Berti Vogts ist eine traurige Legende. Während der Fußball-WM im Jahr 1978 bezeichnete er Argentinien als Land, »in dem Ordnung herrscht«. Und fügte hinzu: »Ich habe keinen einzigen politischen Gefangenen gesehen.« Tausende Menschen wurden in der Zeit der argentinischen Militärdiktatur zwischen 1976 und 1983 ermordet, unzählige davon sind spurlos verschwunden. Vielleicht hatte Vogts sie deshalb nicht gesehen. Marco Bechis’ Film »Junta« setzte sich schon vor über zehn Jahren mit diesen Gespenstern der jüngeren Vergangenheit auseinander. In dem beklemmenden Spielfilm standen die Qualen der Opfer und die brutalen Methoden der Folterknechte des Regimes im Mittelpunkt. »El Clan« von Regisseur Pablo Trapero zeigt
nun, dass die Militärregierung auch indirekt Opfer forderte. Die zugrunde liegende Geschichte, die als Roman zum Bestseller wurde, handelt von dem Patriarchen Arquimedes Puccio (Guillermo Francella), für den Lösegeld zur einzigen Einnahmequelle wurde, weil er als Folge des Putsches seine Arbeit verlor. Öffentlich halten die Puccios die Tarnung des biederen Lebens aufrecht. Hinter dieser Kulisse zieht der eiskalte Arquimedes die Fäden seines Entführungsgeschäfts. Die Familie bleibt davon nicht unberührt. Vor allem sein ältester Sohn, Rugby-Crack Alejandro (Peter Lanzani), wird in die blutigen Angelegenheiten verwickelt. Er dient des Öfteren als Lockvogel für die Opfer, die von Anfang an keine Chance haben, zu überleben. Arquimedes entwickelt zwar eine
halbwegs poetische bis pathetisch-nostalgische Ader, wenn er den Gekidnappten jene Briefe diktiert, die ihren Angehörigen signalisieren sollen, es gehe ihnen gut. Im Endeffekt geht er jedoch kein Risiko ein: Die Kohle wird kassiert, die Gefangenen müssen trotzdem sterben. Bedrückend für die Zuschauer dürfte die Erkenntnis sein, dass sich brutalste Gewalt mühelos mit einem bürgerlichen Lifestyle vereinbaren lässt. Es kommt halt immer auf die Umstände an. Only the fittest of the fittest will survive. Wolfgang Frömberg — »El Clan« (RA 2015; R: Pablo Trapero; D: Antonia Bengoechea; Kinostart: 03.03.16)
Bill Murray als Rock-Manager? Darauf hat die Welt gewartet. Unseren liebsten Mainstream-Charakter-Darsteller verschlägt es als Richie Lanz ausgerechnet auf AfghanistanTournee. Zooey Deschanel spielt Ronnie, die neueste Entdeckung des Altmeisters. Sie geht aber in Kabul verloren. »Good Morning, Vietnam«-Regie-Legende Barry Levinson spitzt den Culture Clash mit blutiger Historie in seinem Film »Rock The Kasbah« (Kinostart: 24.03.) so komisch wie möglich zu. Eine wilde Truppe, inklusive Kate Hudson und Bruce Willis als Söldner Bombay Brian, kämpft sich durch die Wüste, dann entdeckt Richie Lanz plötzlich einen neuen Star. Aber damit fangen die Schwierigkeiten erst an.
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#Kultur #DVD #John Niven
John Niven über »Kill Your Friends«
DIE ÄRA DES BLUTRAUSCHS Eine Geschichte aus der Zeit, als in der Musikindustrie noch Blut und Champagner flossen: Owen Harris verfilmt John Nivens Bestseller um einen durchgeknallten A&R-Manager. Martin Riemann sprach mit dem Autor über damals und heute.
Der Roman »Kill Your Friends« ist in einem sehr filmischen Stil geschrieben. Zufall?
Bevor ich das Buch schrieb, hatte ich schon drei Drehbücher verfasst. Und ich habe »Kill Your Friends« ähnlich geschrieben, wie ich Skripte schreibe: Man sollte so spät wie möglich in eine Szene gehen und so schnell wie möglich wieder rauskommen, sobald der Zweck der Szene erfüllt ist. Das ist eine Technik des Drehbuchschreibens. Es sorgt für einen raschen Erzählstrang mit vielen Dialogen. Trotzdem war es harte Arbeit, aus dem Buch ein Drehbuch zu machen. Einen Roman zu schreiben ist viel einfacher. War es ein Problem, dass die Geschichte in den 90ern spielt?
Es machte die Sache um einiges teurer. Aber tatsächlich war es unmöglich, die Handlung ins Jetzt zu verlegen. Die Musikindustrie hat sich komplett verändert. Es ist ein wenig so wie
der Fall des römischen Imperiums. Es gab diese Exzesse nur, weil so viel Geld gemacht wurde. Gibt es solche Typen wie Hauptfigur Steven Stelfox heute nicht mehr?
Es gibt auch heute noch sehr ehrgeizige Kids, die gerne feiern. Aber mittlerweile sind es weniger. Man kann heute nur noch in den höheren Etagen viel Geld verdienen. Ich habe damals als A&R schon mit 25 Jahren über 30.000 Pfund im Jahr verdient – plus Spesen. Das würde heute einem Jahresverdienst von etwa 80.000 Euro entsprechen, was ziemlich viel ist für jemanden dieses Alters. Wenn ich heute noch mal 25 wäre, würde ich vielleicht eher in die Videospielbranche oder zum Fernsehen gehen. Aber wenn du Musik liebst, liebst du Musik und hast nicht unbedingt eine Wahl. Die Musikbranche ist ja auch nicht am Ende und wird es nie sein. Man hat schon von Kassetten angenommen, dass sie die Musikbranche zerstören würden. Aber Musik gehört so essenziell zum Leben wie Ficken. Nichts wird sie zerstören, nur die Gehälter ändern sich. — »Kill Your Friends« (GB 2015; R: Owen Harris; D: Nicholas Hoult, Rosanna Arquette; Ascot Elite)
#Kultur #DVD
The Returned
DAS FREMDE, SO VERTRAUT Robin Campillos Zombie-Film »The R eturned« lieferte die Inspiration zur gleichnamigen Erfolgsserie. 70 Millionen friedliche Untote stellen die Menschheit auf die Probe.
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anchmal kommen sie wieder. Diese Aussage trifft nicht nur auf untote Teenager bei Stephen King zu, auf die Menschen in »The Returned« oder auf das Zombie-Genre im Allgemeinen, sondern auch auf Filme im Speziellen. Stichwort: Wiederveröffentlichung. Im vorliegenden Fall können wir auf unserer Genre-Check-Liste gleich mehrere Haken setzen: Untote – Check; »The Returned« beziehungsweise »Les Revenants« – Check; das Zombie-Genre – auch irgendwie Check; der Film an sich – Check mit Sternchen. Es begab sich im Jahr 2004, dass der französische Regisseur Robin Campillo mit »They Came Back« unter anderem auf dem
deutschen Fantasy Filmfest debütierte. Ein Zombie-Film der etwas anderen Art, genreunüblich ohne Blut und Gore-Elemente. Nun erlebt er seine Wiederkehr, neu betitelt als »The Returned«. Damit will man nicht einfach vom Erfolg der französischen Serie »The Returned« profitieren, vielmehr ist Robin Campillos Film ihr Ursprung. Wäre man Botaniker, so müsste man hier wohl von der Saat sprechen, aus der, einige Verfeinerungen später, die schöne, wenngleich seltsame Blume namens »The Returned« gewachsen ist. Auch inhaltlich bewegen wir uns nah an der seriellen Adaption: Ohne Vorwarnung kehren die Toten unweit ihrer Gräber wieder ins Leben zurück – ein etwa zweistündiges Phänomen, das rund 70 Millionen Rückkehrer auf die Erde bringt. Ein französisches Dorf steht nun vor
der Aufgabe, 13.000 Menschen, die zwar nicht blutdürstig sind, aber nicht schlafen können und den Drang haben, ständig zu wandern, wieder in die Gesellschaft, in Familien und ins Leben zu integrieren. Wie beim Horror- und Science-Fiction-Genre üblich, bieten sich hier allerlei Lesarten an, die mehr oder weniger verklausuliert (aktuelle) gesellschaftliche Missstände widerspiegeln – von Konsumkritik in Romeros »Night Of The Living Dead« bis zur Kommunismus-Hysterie in »Invasion Of The Body Snatchers«. Die untoten Wiederkehrer sind vertraut und verkörpern doch das Fremde. Am Willen, diese Fremden zu integrieren, müssen sich Gesellschaften messen lassen. Cay Clasen — Intro empfiehlt »The Returned« (F 2004; R: Robin Campillo; D: Géraldine Pailhas, Jonathan Zaccaï, Frédéric Pierrot; Koch Media)
Wenn ein Radrennfahrer mit einem Ferrari bei der Tour de France antritt, kann er nur gewinnen. Sorry für den Kalauer – er hat einen ernsten Hintergrund, der im Mittelpunkt von Stephen Frears’ Spielfilm »The Program – Um jeden Preis« (GB/F 2015; D: Ben Foster; StudioCanal) steht. Es ist die Enthüllungsgeschichte um Tour-Seriensieger Lance Armstrong und sein langjähriges gezieltes Doping, das er, unterstützt von dem Arzt Dr. Michele Ferrari, betrieb. Spannende Karriere, spannender Skandal, spannender Film. Nach dem Bestseller des investigativen Journalisten David Walsh.
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#Kultur #DVD
Zufällig allmächtig
DIE BEATLES DES BRITISCHEN HUMORS Die Humorgenies Monty Python raufen sich noch mal zusammen, die Menschheit dankt es ihnen. Aber was sagen die Aliens dazu?
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hren Platz im Pantheon des Humors haben sich Monty Python gesichert. Ihre Show »Flying Circus« revolutionierte das britische Fernsehen. Allerdings liegt das kollektive Schaffen 30 bis 50 Jahre zurück. Was haben die Pythons uns heute noch zu geben? Eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass ihre
»The Tribe« (UA 2014; R: Miroslav Slaboshpitsky; D: Grigoriy Fesenko, Yana Novikova) ist eine echte Herausforderung für die Zuschauer. Der ukrainische Film wurde komplett in Gebärdensprache gedreht – und nicht untertitelt. So fremd die Sprache wirkt, so einfach lässt sich der Geschichte folgen. Hauptfigur Sergey kommt in ein Heim für Jugendliche und wird dort in eine Gewaltspirale verwickelt. Nicht nur die Gebärden und die Liebe sorgen dafür, dass »The Tribe« die härteste körperliche Film-Erfahrung seit den Dogma-Produktionen ist – Gewalt spielt letztlich die größte Rolle. Eine neue Form des Realismus, vor der man die Augen nicht verschließen kann, weil man dann nichts mehr versteht. Ein Plädoyer für erhöhte Aufmerksamkeit. Intro empfiehlt.
finalen Live-Auftritte im Jahr 2014 binnen 45 Sekunden ausverkauft waren. Zu einer weiteren inoffiziellen Wiedervereinigung konnte Terry Jones seine Kollegen jüngst für die Science-Fiction-Komödie »Zufällig allmächtig« zusammenbringen. Der verstorbene Graham Chapman, der die Hauptrolle im Klassiker »Das Leben des Brian« spielte, wird von Simon Pegg ersetzt. Pegg wird als Lehrer Neil von einer Gruppe Aliens (gesprochen von den
Pythons) stellvertretend für die Menschheit ausgewählt. Die Außerirdischen wollen an ihm testen, wie viel Mist unsere Spezies baut, wenn sie mit übernatürlichen Kräften ausgestattet ist. Cay Clasen — Intro empfiehlt »Zufällig allmächtig« (GB 2014; R: Terry Jones; D: Simon Pegg, John Cleese, Eric Idle, Robin Williams, Michael Palin; Universum Film)
American Ultra
FÜR DIE BREITE NISCHE Der von Jesse Eisenberg verkörperte Mike, Typ kiffender Schluffi, würde lieber Comics zeichnen, jobbt aber im Supermarkt und wird abends auf dem Parkplatz von zwei Vermummten angegriffen. Nur mit Löffel und Becher
DAS ALBUM
ALL MY DEMONS GREETING ME AS A FRIEND bewaffnet, befördert er sie ins Jenseits. Was der von seinen plötzlichen Superkräften Überraschte nicht ahnt: Er ist ein »American Ultra«, ein hochtrainierter Sleeper-Agent aus einem geheimen CIA-Projekt – sozusagen ein »stoned cold killer«. Frisch aktiviert, wollen ihn Teile der CIA nun ausschalten, aber einen Jason Bourne mit Bong und taffer Freundin (Kristen Stewart) mit dunklem Geheimnis sollte man nicht unterschätzen ... Das Genre des Kifferfilms hat eine merkwürdige Wandlung durchlaufen: Zunächst wurde in Aufklärungsfilmen wie »Reefer Madness« vor den Folgen des Konsums gewarnt, dann eroberten Cheech & Chong die Jugendzimmer der westlichen Welt. Neuerdings versuchen immer mal wieder Action-Buddy-Movies aus dem Seth-(D)Rogen-Umfeld, ein irgendwo zwischen »Legalize it« und WTF!-Momenten gedeihendes Pflänzchen an den Kinokassen in bare Münze umzutauschen. Nima Nourizadehs »American Ultra« passt gut in diese Reihe. Cay Clasen — »American Ultra« (USA 2015; R: Nima Nourizadeh; D: Jesse Eisenberg, Kristen Stewart, Walton Goggins, Topher Grace; Concorde Video)
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Firewatch
AMEISEN IM RUCKSACK Ein Sommer in den Wäldern: Das MysteryAdventure »Firewatch« sorgt mit seinem umwerfenden Design-Konzept schon seit gut zwei Jahren für aufgeregte Vorfreude. Ob sich hinter der tollen Präsentation auch erzählerische Substanz verbirgt, darf nun jeder selbst in Augenschein nehmen.
Lauwarme Abende am See, ausgedehnte Wanderungen in die malerischen Täler und lange Nächte an der Schreibmaschine. So in etwa muss sich Henry seinen Sommerjob als Brandwache im Shoshone National Forest ausgemalt haben, als er sich dazu entschloss,
den erdrückenden Problemen seines Alltags für einige Wochen zu entfliehen. Dumm nur, dass einsamen Menschen in abgelegenen Wäldern selten etwas Gutes widerfährt. So wird auch Henrys Idylle alsbald durch rätselhafte Ereignisse getrübt, denen es auf den Grund zu gehen gilt. Dabei steht ihm glücklicherweise die etwas vorlaute, aber durchaus liebenswerte Parkwächterin Delilah zur Seite. Delilah ist gut sechs Meilen nördlich von Henry postiert, geht ihrem ausgeprägten Mitteilungsbedürfnis allerdings unentwegt per Walkie-Talkie nach. Schon bald entspinnen
sich pointiert geschriebene und lebhaft synchronisierte Dialoge zwischen den beiden Fremden, die mehr und mehr zur zentralen Mechanik von »Firewatch« werden. In klassischer Adventure-Manier wählt der Spieler für Henry aus vorgegebenen Antworten und entscheidet so, ob er etwa auf eine von Delilahs zahlreichen Spitzen einsteigt, sie ausbremst oder einfach schweigt. Rasch entwickelt sich über die besagten Funkgeräte ein seltsam vertrautes Verhältnis zwischen den beiden. »Firewatch« ist nicht nur ein atemberaubend gut aussehendes und eingängiges Spiel, sondern auch eine präzise Betrachtung zwischenmenschlicher Komplikationen, die den Spieler bereits mit dem ergreifenden Prolog komplett in die zerfurchte Gefühlswelt des Protagonisten eintauchen lässt und damit verblüffend wirksam auf die eskapistische Prämisse des Spiels hinleitet. Wenn wir von unserer hölzernen Beobachtungswarte aus zum ersten Mal den Blick über das expressive Wald-Panorama schweifen lassen, können wir Henrys Gefühlslage förmlich spüren. Dass der durchaus spannende, aber leider viel zu kurze Plot um die mysteriösen Geschehnisse im Wald am Ende einige Fragen offen lässt, fällt da nur noch bedingt ins Gewicht. Philip Fassing — »Firewatch« für PC und PlayStation 4 (Campo Santo)
Unravel
Abgewickelt Es kommt nicht allzu häufig vor, dass sich große Entwicklerstudios kleine Prestige-Titel gönnen. Der niedliche Plattformer »Unravel« ist genau solch ein Exot – und macht gerade deshalb alles richtig.
Electronic Arts steht bekanntlich für vieles, sicher aber nicht für charmante Indie-Kleinode. Yarny, der flauschige Protagonist von »Unravel«, wirkt dementsprechend wie ein Fremdkörper im kernigen Universum des global agierenden Publishers, der vor allem mit Sport (»Fifa«), dicken Karren (»Need For Speed«) und martialischen Schlachten (»Battlefield«) assoziiert wird. Dass es sich bei »Unravel« tatsächlich um ein liebevoll umgesetztes Herzensprojekt handelt, wird aber spätestens
zu Beginn des Spiels von den Entwicklern selbst betont. Wer hier Kalkül wittert, könnte falscher kaum liegen, schlägt sich die Leidenschaft für dieses Projekt doch wirklich in jedem noch so kleinen Detail nieder: von der lebendigen Tilt-Shift-Optik bis zum stets physikalisch korrekt verhedderten Garn.
Im Kern ist »Unravel« ein klassischer Puzzle-Plattformer, bei dem es immer wieder kleine Physikrätsel zu lösen gilt. Dafür nutzen wir bevorzugt den Zwirn, aus dem unser anthropomorpher Protagonist geschaffen ist, und knüpfen Brücken, schwingen uns durch Baumkronen oder hebeln hinderliche Mechanismen aus. Das mag
nicht unbedingt neu sein, weiß mit seiner tröstlichen Atmosphäre und anmutigen Inszenierung aber sofort in den Bann zu ziehen. Philip Fassing — »Unravel« für PC, PlayStation 4 und Xbox One (Electronic Arts / Coldwood Interactive)
#Kultur #Games
Keine Skills am Controller aber La Paloma pfeifen
Illustration: Alexandra Ruppert
Carsten Schumacher ist Chefredakteur des Festivalguide und damit eines ganz sicher nicht: ein Stubenhocker. Seine letzten Videospiel-Erfahrungen machte der Konsolen-Legastheniker in grauer Datasetten-Vorzeit. Beste Voraussetzungen also, um ein möglichst objektives Urteil zu fällen. Diesmal: »Resident Evil 0 HD«. Ich habe ja vorab ein Memo bekommen, das mich in die verschlungene Historie des »Resident Evil«Franchises einführen und vorbereiten sollte. Ist mir leider »aus Versehen« ins Feuerzeug gefallen. Werde mich dementsprechend einfach auf den Retro-Trip mit all seinem Nostalgie-Ballast einlassen, als wäre er ein unvermutetes Geschenk – ähnlich einer Spam-Mail. Ist ja nur das Remaster eines vor 15 Jahren erschienenen Prequels. Bei Platten erschließt sich so was über eine Verbesserung, aber weiß das auch die anachronistische Steuerung? Nun gut, selbst bleierne Gewichte an den Füßen können einen untrainierten
10./11.06.16 Schloss Kaltenberg Milky Chance Crystal Fighters • MØ Frittenbude • BOY
OK KID • Aurora • Maeckes • Slow Magic Abby • Audio88 & Yassin • Roosevelt Dexter • Schlachthofbronx • Leyya Sara Hartman • LGoony & Crack Ignaz Hadern im Sternenhagel • Kytes Occupanther • Faber • u.v.a.
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Ignoranten wie mich nicht aufhalten! »Eine Leiter. Sie führt hinauf.« Für wie debil hält mich dieses Spiel eigentlich? Da sind ja die legendär uninformativen DVD-Kommentarspuren von Schwarzenegger erhellender. Das Gruseligste in diesem Horror-Kontext ist übrigens das 90s-Tribal-Tattoo des Protagonisten. Lauert vielleicht noch ein Arschgeweih hinter der nächsten Ecke? Super auch, dass FakeLadezeiten mit zum Rührseligkeits-Faktor zählen. Das Vinyl-Knistern der Generation Nintendo, nehme ich an. Da finde ich die »Tagesschau« der Jetzt-Zeit aber gruseliger. Das hier ist eigentlich nur hölzern und vorhersehbar wie das Gehabe von CSU-Poltergeist Seehofer. Protokoll: Philip Fassing — »Resident Evil 0 HD« für PlayStation 4 und Xbox One (Capcom)
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#Kultur #Games
Far Cry Primal
NATUR PUR Alles auf Anfang stellen: Höhle, erstes Feuer, Nullstunde. Vielleicht mag das in einer übertechnisierten Welt genau die richtige Entscheidung sein. Wer aber auf die Grundelemente der »Far Cry«-Serie schaut, wundert sich vielleicht, dass erst jetzt ein Spiel erscheint, das sich dieser Prämisse annimmt.
»Far Cry Primal« dreht die Uhr rund 12.000 Jahre zurück, bevor man sich als Takkar vom Volk der Wanja im Spiel wiederfindet. Man wird von seinem Stamm getrennt und muss im Land Oros noch einmal von vorne anfangen. Und im Mesolithikum, der Mittelsteinzeit,
beginnen die altbekannten Sammel-Mechaniken der »Far Cry«-Reihe plötzlich einen höheren Sinn zu ergeben. Denn für Pfeil und Bogen, Steinaxt oder Wurfspeer benötigt der Spieler Holz und Steine, die er innerhalb der 70 Fertigkeitsstufen zu arrangieren lernt. Fell und Fleisch von Bären, Wölfen oder riesigen Mammuts braucht er dagegen für sein langsam wachsendes Dorf, in dem unterschiedliche Talente und Aufträge eine echte Motivation sind. Das Kriegervolk der Udam oder die Izila (spezialisiert auf Versklavung) kämpfen um die Vorherrschaft, und die Intensität der
XCOM 2
Es wird schlimmer Geschichten vom Niedergang der Zivilisation: Mit »XCOM 2« lässt 2K Games den Spieler seine eigenen Legenden um die Rettung der Menschheit spinnen – ob er will oder nicht.
überhaupt abwehren wollen. 2012 erschien ein »XCOM«, in dem man das noch gekonnt hätte. Die Fortsetzung bedient konsequent unsere Lust am Untergang: Diesmal bleibt uns nur der GuerillaWir haben es nicht anders ge- krieg gegen die außerirdischen wollt. Niemand kann heute noch Unterdrücker. Kein Wunder. behaupten, wir hätten die Invasion Schließlich werden wir in unserer
Auseinandersetzungen fühlt sich lebendiger denn je an. Der Kontakt zu Tieren ist im Spielverlauf übrigens nicht nur eine Frage des Speiseplans. Der Evolutionsbiologie folgend, kann Takkar bestimmte Tiere wie Wölfe oder Eulen an sich binden und so zu ständigen Begleitern und Mitstreitern werden lassen. Wenn deine Eule irgendwann Brandbomben wirft oder du auf einem Bär zum Angriff reitest, sollte dein Professor für Biologie und Geschichte davon allerdings nicht unbedingt erfahren. Gregor Wildermann — »Far Cry Primal« für PS4, Xbox One, PC (Ubisoft)
Fantasie gerade ständig von Aliens, Russen oder Nazis besetzt. An Bord eines gekaperten AlienRaumschiffs ziehen die Befreier jetzt durch die Welt, sammeln in einem Brettspiel Verstärkung und Ressourcen. Die Strategie in Teil eins war noch simpel, nun ist sie brutal: Pausenlos warten mindestens drei wirklich wichtige Ziele gleichzeitig auf ihre Bearbeitung. Brutaler und immer noch das Herzstück des Spiels sind die
Kämpfe am Boden. Rundenweise zieht man die eigenen Söldner wie Spielfiguren durch Slums und Metropolen. Die Kämpfer kann man gestalten und nach Politikern, Familienmitgliedern oder abgestürzten C-Promis benennen. Wenn dann die aufgedunsene RealityPersönlichkeit erwürgt und der Schwippschwager aufgeschlitzt wird, legt sich die ganze Schwere der eigenen Fehler auf die Schultern des Commanders. Mit dieser Schuld muss man weiterspielen und den Fleischwolf mit neuen Rekruten füttern. Doch am Ende geht der Kampf oft verloren. War er sinnlos? Nein. »XCOM 2« mag keinen klugen Kommentar zu unseren Ängsten formulieren, aber es ist das beste Werkzeug, mit dem sich Spieler ihre eigenen niederschmetternden Geschichten vom Ende der Menschheit erzählen können. Jan Bojaryn
— »XCOM 2« für PC (2K Games / Fireaxis Games)
#Life
Foto: Peter Kaaden
#Life Man verzeihe uns den blutigen Schockeffekt! Aber das Thema unserer Reportage ist nun mal ein dramatisches, bei dem ebenfalls Blut floss: Wir sprechen zwölf Jahre nach dem NSUAttentat in der Kölner Keupstraße mit einem der Opfer, das von der Polizei von Anfang an ins Täterblickfeld gerückt wurde. Ein Glück, dass in unserer Kolumne nur Schweiß fließt.
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#Life #Reportage #Keupstraße
Reportage: Auf den Spuren des NSU-Anschlags in der Keupstraße
Zwölf Jahre nach dem Nagel bomben-Attentat des NSU in Köln-Mülheim kommt die Geschichte der Anschlagsopfer auf die Leinwand. In Andreas Maus’ Dokumentation »Der Kuaför aus der Keupstraße« erzählt auch Abdulla Özkan von den Folgen der Bombe für sein Leben. Wolfgang Frömberg (Text) und Frederike Wetzels (Fotos) sprachen mit dem Regisseur – und trafen sich mit Özkan dort, wo der Sprengsatz explodierte.
#Life #Reportage #KeupstraĂ&#x;e
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#Life #Reportage #Keupstraße
A
m 9. Juni 2004 verlässt Abdulla Özkan gegen 16 Uhr den Friseurladen von Özcan Yildirim auf der Kölner Keupstraße. Der Schritt durch die Tür führt ihn schlagartig in ein neues Leben, denn im selben Moment explodiert vor dem kleinen Laden eine Bombe. Eine unheilvolle Menge Schwarzpulver und über 700 Zimmermannsnägel fliegen durch die Luft. Sie sind kurz zuvor von einem NSUTerroristen mitsamt ferngesteuertem Zündmechanismus direkt neben dem Eingang deponiert worden – in einem Hartschalenkoffer auf dem Gepäckträger eines Fahrrads. Vier Tage später wird Anschlagsopfer Abdulla Özkan 30 Jahre alt. Seit der Explosion der Nagelbombe, bei der weitere 21 Menschen zum Teil schwer verletzt werden, feiert Özkan aber nicht nur einmal im Jahr: »Der 9. Juni 2004 ist mein zweiter Geburtstag«, erklärt er, als wir uns im Februar 2016 im nur wenige Meter vom Tatort entfernten Restaurant Istanbul treffen.
Nagel im Hals, Wut im Bauch NSU 2011 werden die seit Jahren polizeilich gesuchten Uwe Böhnhardt und Uwe Mundlos tot in einem ausgebrannten Wohnmobil in Eisenach gefunden. Nach und nach werden sie mit mindestens neun unaufgeklärten, von der Boulevard-Presse auch »Döner-Morde« genannten, Morden sowie mehreren Sprengstoffanschlägen und Banküberfällen in Verbindung gebracht. Sie selbst nennen sich im Bekennervideo Nationalsozialistischer Untergrund (NSU). Ihre Komplizin Beate Zschäpe stellt sich kurz darauf der Polizei.
Gleich um die Ecke hat das Kölner Schauspielhaus derzeit provisorisch seine Zelte aufgeschlagen. Zwei Wochen zuvor wurde hier die Premiere des Dokumentarfilms »Der K uaför aus der Keupstraße« von Andreas Maus gefeiert. Nach der Vorführung forderte Abdulla Özkan, eine der Hauptfiguren des Films, Mitwirkende und das Publikum dazu auf, gemeinsam essen zu gehen. Im Restaurant Istanbul können wir an diese letzten Worte vom Premierenabend anknüpfen. Aber zunächst bestellt Özkan eine Runde Tee und bittet den Kellner, die Musik leiser zu drehen, damit sie nicht die Aufnahme des Interviews stört. Seiner skeptischen, aber freundlichen Grundhaltung merkt man an: Der gelernte Elektrotechniker hat Erfahrungen mit der Presse gesammelt. Auch das gehört zur Wirklichkeit seines zweiten Lebens. In Andreas Maus’ Film schildert Abdulla Özkan die ersten Augenblicke nach der Detonation, in denen er die Verwüstungen im Friseurgeschäft und auf der Keupstraße
#Life #Reportage #Keupstraße
realisiert: Die Zimmermannsnägel werden bis zu 250 Meter weit gestreut. Überall sind Verletzte. Jemand macht ihn darauf aufmerksam, dass etwas in seinem Hals stecke. E iner der Nägel hat sich ins Fleisch gebohrt. Özkan hat zwar die massige Statur eines Kolosses, der mit Baumstämmen jonglieren kann, in diesem Moment aber steht er unter Schock. Beim Interview zeigt er uns das Foto von sich kurz nach dem Anschlag auf seinem Handy: das Gesicht blutverschmiert. Als dieses Bild auf Facebook landet, hält ein Freund es irrtümlich für eine Filmszene. Die Ermittlungen laufen an. Ladeninhaber Özcan Yildirim ist zum Zeitpunkt der Explosion nicht in seinem Geschäft. Das macht ihn verdächtig. Vor der Kamera erklärt der Eigentümer des Salons, es habe ihn sehr verletzt, dass die Polizisten ihn sofort gefragt hätten, ob er versichert sei. Für ihn klingt das eher wie die Unterstellung eines Versicherungsbetrugs, weniger wie eine Frage. Ein zusätzlicher Schock: Sein Bruder Hasan Yildirim befindet sich unter den Verletzten. Neben der Wucht des Anschlags thematisiert Andreas Maus’ Film die falschen Fährten, denen die Polizei nachgeht. Von Beginn an macht sie die Opfer zu Tätern und übt Druck auf sie aus. Sieben Jahre lang sucht man die Bombenleger unbeirrt in der türkischen Community. Selbst nach der öffentlichen Rehabilitierung der Geschädigten durch die Entdeckung eines Bekennervideos des NSU im Jahr 2011 führt die Geschichte kaum zum Happy End. Wir sind schließlich in Mülheim, auf der rechtsrheinischen »Schäl Sick« Kölns, der Seite ohne Dom, in einem Viertel, in dem hauptsächlich Migranten türkischer Herkunft leben, nicht in Hollywood. Abdulla Özkan kann nach dem Beweis der NSU-Schuld zwar »aufatmen«, fühlt sich jedoch bis heute als »Opfer zweiter Klasse«. Dafür nennt er zahlreiche Beispiele. Seine Wunden sind nicht verheilt. Damit ist nicht nur das andauernde Knalltrauma gemeint.
Mit 70 Jahren Bestseller-Autor? »Es war schwer, einen guten Therapeuten zu finden«, sagt er, »solche Anschläge mit Bomben gibt es in Deutschland ja normalerweise nicht.« Also hilft er sich selbst, fährt zum Prozess gegen die mutmaßliche NSU-Terroristin Beate Zschäpe in München, deren Schweigen er lieber mit einem Achselzucken quittiert, als es mit zu vielen Worten zu kommentieren. Außerdem dokumentiert er alles, was er an Informationen zu den Morden des NSU findet. Zu Hause legt er eine Reihe von Aktenordnern an. »Wenn ich 70 bin, erfahrt ihr alles aus meinem Bestseller«, scherzt Özkan. Man traut es ihm zu – so wie man es ihm auch zutraut, ein guter Superschwergewichtsboxer zu sein. Bis der Bestseller fertig ist, arbeitet er weiter als Elektrotechniker auf dem Bau. In den letzten zwölf Jahren hat Abdulla Özkan durch die Folgen des Anschlags 600 800 Arbeitstage verpasst. Er fragt sich, warum der Staat den Betrieb nicht kontaktiert. Die Ausfallzeiten sind eine Belastung für ihn persönlich – und für seine Arbeitgeber. Regisseur Andreas Maus ist über die Arbeit an zwei NSU-Fernsehdokumentationen und das Studium der Aktenberge auf den besonderen Fall des NagelbombenAnschlags aufmerksam geworden. 2013 seien die Bewohner der Keupstraße ein wenig müde gewesen, sich damit zu beschäftigen, erzählt Maus. Er habe Überzeugungsarbeit leisten müssen. Abdulla Özkan erinnert sich: »Andreas hat mich telefonisch erreicht. Seine Art am Telefon war mir gleich sympathisch. Ich schlug ein Treffen vor, damit er uns das Projekt vorstellen kann. Als die Details geklärt waren, willigten wir ein. Vor der Kamera waren wir natürlich nervös. Ein Dokumentarfilm fürs Kino war eine
»Es war schwer, einen guten Therapeuten zu finden, solche Anschläge mit Bomben gibt es in Deutschland ja normalerweise nicht.«
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#Life #Reportage #Keupstraße Öffentliches Bild Die Keupstraße entwickelte sich in den 60er- und 70er-Jahren zum Sammelpunkt für meist türkische Geschäftsleute. In den angrenzenden Carlswerken arbeiteten viele »Gastarbeiter«, die auch in der Nähe wohnten. Wie falsch das öffentliche Bild von der Keupstraße oft ist, zeigt eine Bemerkung aus dem Recherche-Mammutwerk von Stefan Aust und Dirk Laabs, »Heimatschutz – Der Staat und die Mordserie des NSU«. Darin wird die Keupstraße mit der Hamburger Reeperbahn verglichen, mit der sie kaum etwas gemeinsam hat, außer, dass es sich um zwei Straßen handelt.
»Im Film wird kein Mist erzählt, nur die nackte Wahrheit.« neue Erfahrung für uns. Etwas anderes, als wenn man nach einem Prozesstag im Gericht mit einem Fernsehteam spricht. Es war aufwühlend. Für den Film erinnerte ich mich an Details, die ich lange Zeit nicht mehr so vor Augen hatte. Durch die professionelle Hilfe meines Therapeuten konnte ich die Sache aber aus einem anderen Blickwinkel betrachten, nämlich aus der Beobachter-Perspektive, so, als hätte ich alles von oben gesehen.« Er fügt hinzu: »Im Film wird kein Mist erzählt, nur die nackte Wahrheit.« Es gibt einige Initiativen rund um den NagelbombenAnschlag. Seit 2014 findet das Birlikte-Fest (Türkisch für Zusammenstehen) in der Keupstraße statt, über das Abulla Özkan kritisch sagt: »Birlikte ist kein Fest für die Opfer«. Die Feuertaufe mit Bundespräsident Joachim Gauck wird in »Der Kuaför aus der Keupstraße« dokumentiert. Trotz einer gewissen Solidarisierung sollte man sich die Keupstraßen-Bewohner nicht als verschworenen Haufen vorstellen. Dafür ist die Gemeinschaft zu uneinheitlich. Regisseur Andreas Maus schafft den Spagat, die Betroffenen individuell zu porträtieren und dabei zugleich die Aura des ganzen Ortes zu vermitteln: eine lebhafte Straße Von Mauerfall bis mit starker migrantischer Identität, die für rechtsradikale Nagelbombe Terroristen ein logisches Anschlagsziel darstellt. Der NSU Das Buch trägt den beweist es mit unfassbarer Brutalität. Fraglich bleibt, waUntertitel »Der NSU- rum die Polizei von 2004 bis 2011 trotz vieler Hinweise Anschlag auf die Kölner Keupstraße im Kontext der keinen Spuren in der rechten Szene nachgegangen ist. Pogrome und Anschläge Eine Antwort darauf findet man am ehesten, wenn man der neunziger Jahre«. Es sich den Anschlag im Zusammenhang mit der gesamten wurde herausgegeben von Dostluk Sinemasi und ist NSU-Mordserie anschaut. Und diese wiederum als Teil auch auf Türkisch erschie- der jüngeren Geschichte rechter Gewalt in Deutschland nen. Es enthält Interviews betrachtet, wie es die Publikation zur Veranstaltungsreihe mit Opfern rassistischer Gewalt in Hoyerswerda, »Von Mauerfall bis Nagelbombe« tut.
Rostock-Lichtenhagen sowie ein Gespräch mit Ibrahim Arslan, Überlebender des Brandanschlags von Mölln. Grundlage der Publikation ist eine Reihe von Veranstaltungen in der Keupstraße zu diesen Themen.
Polizeipräsident stellt sich dumm Die Polizei macht es sich sieben Jahre lang einfach. Etwa auf Geheiß von oben? Am Tag nach dem terroristischen Akt erklärt Otto Schily, damaliger Innenminister der
rot-grünen Bundesregierung: »Die Erkenntnisse, die unsere Sicherheitsbehörden bisher gewonnen haben, deuten nicht auf einen terroristischen Hintergrund, sondern auf ein kriminelles Milieu hin ...« Im Nachhinein kommt es einem so vor, als hätten sich die Kriminalpolizisten diesen voreiligen Schluss des SPD-Politikers zu Herzen genommen. Ähnlich wie bei den übrigen Taten des NSU und genau wie bei den Anschlägen von Solingen und Mölln in den 1990er-Jahren sind die Ermittler auf dem rechten Auge mindestens halbblind. Das »kriminelle Milieu«, in dem sie stattdessen ermitteln, wird häufig auch als »Türsteher-Szene« bezeichnet, wie wir aus Andreas Maus’ Film erfahren. Dazu muss man wissen: Die Keupstraße gilt als Viertel, in dem viele Kleinkriminelle ihren Geschäften nachgehen. Der GangstaRapper Xatar spielt in seinem Song »Wenn ich rauskomm« mit dem öffentlichen Bild der Straße zwischen Rückzugsort und Ghetto. Abdulla Özkan hat keine spezielle Beziehung zur Keupstraße. Er lebt auf der anderen Rheinseite von Köln und kommt nur für Friseurbesuche nach Mülheim. Am 9. Juni 2004 hat er schlicht Glück, den Besuch zu überleben. Überhaupt ist es ein Wunder, dass niemand durch die Bombe stirbt. »Einige, die weiter weg standen, hat es härter getroffen als mich«, erklärt Özkan. Eines der Opfer begeht später Selbstmord. Gelegentliche Jobs als Personenschützer, meist für türkische Promis aus dem Popbusiness und Showgeschäft, rücken Abulla Özkan in den Dunstkreis der zitierten »Türsteher-Szene«. Damit passt er für die Polizei ins Bild, das sie sich von den Hintergründen der Tat zurechtlegt. Nicht nur Abdulla Özkan wird bald öffentlich schräg angeguckt, auch seine kleine Tochter leidet unter den mehr als unterschwelligen Vorwürfen gegen die Opfer des Anschlags. Diese Zeiten sind zwar vorbei, von der Polizei kommt aber trotzdem niemand zur Filmpremiere, auch im Film treten keine Beamten auf. Einzig der ehemalige Kölner Polizeipräsident Klaus Steffenhagen äußert sich vor der Kamera. Warum er allerdings nichts über die Ermittlungspannen sagen kann, bleibt ein Rätsel.
Zum Abschluss die Zukunft Im Restaurant Istanbul gibt Abdulla Özkan die Bestellung auf. Der Kellner fliegt herbei, und schon bald stehen allerlei Leckerbissen der türkischen Küche auf dem Tisch. Özkan, der so wirkt, als könne er eine rohe Kartoffel mit einer Hand zerdrücken, zeigt uns, wie man ein Stück Zucker geschickt in der Mitte bricht – um die eine Hälfte ins Glas mit dem Tee zu tauchen und die andere auf der Zunge zergehen zu lassen. Es gibt Fleisch, Brot, scharfe Chilischoten, gefüllte Auberginen, mehrere Salate sowie ein karamellisiertes Dessert mit Mozzarella-Füllung. Auf den Nachtisch folgt eine Runde Mokka. Abdulla Özkan liest dem kleinen Intro-Team anschließend die Zukunft aus dem Kaffeesatz. Ob sein Vater in den 60er-Jahren aus Trabzon am Schwarzen Meer als »Gastarbeiter« in die Bundesrepublik gekommen wäre, um in Köln bei Ford zu malochen, wenn er damals ins Jahr 2004 hätte schauen können? Wenn er vorausgesehen hätte, was seinem hier geborenen Sohn Jahrzehnte später an körperlichen Verletzungen, unterlassener Hilfe und falschen Anschuldigungen widerfahren würde? Noch eine Frage, die an dieser Stelle nicht beantwortet werden kann. Und die auch in keinem NSU-Untersuchungsausschuss gestellt wurde. — »Der Kuaför aus der Keupstraße«
(D 2015; R: Andreas Maus; Kinostart 25.02.16)
Ich möchte Teil einer Bewegung sein Folge 3: Fitnessstudio-Besucher
Illustration: Alexandra Ruppert
Das mit der Bewegung haben so ähnlich schon Tocotronic gesungen. Damit haben sie einen Impuls beschrieben, der die Popkultur am Leben hält. Auch unsere Kolumnistin Paula Irmschler kennt dieses Gefühl. Auf der Suche nach Halt und einer Peer-Group, die ihr ein Zuhause gibt, stolpert sie allerdings manchmal auch dahin, wo es wehtut. So richtig weh. Diesmal in Form von Muskelkater aus dem Fitti. Also, fast, denn schon der Weg dorthin (und zurück) wird kein leichter sein. Wie jetzt? Rauchen, saufen, sich von Schokolade ernähren und bis zehn Uhr morgens in dreckigen Clubs abtanzen ist gar kein Sport? J’accuse! Mitbewohner Hannes sorgt sich um meine Gesundheit. Also nimmt er mich am Samstagabend mit »zum Sport«. Wir gehen ins »Fitti«, schön »pumpen«, irgendwas mit »Massephase«. Warum ich das möchte? Überwindung des DickesMädchen-im Sportunterricht-Syndroms, kurz: Spaß am Scheitern! Ich kotze allerdings schon bei der Outfitfrage. Deshalb versuche ich, das Vorhaben total überzuästhetisieren: Ich bin Jennifer Beals in »Flashdance«, a maniac, »just a steel town girl on a Saturday night, lookin’ for the fight of her life«. Erster Wallraff-Moment im Sportgeschäft: keine Übergrößen-BHs. Eklat! Skandal! Dann eben wackeln. Ansonsten Leggins, Body, Stirnband, Stulpen. Alles zwickt – und das schon ohne die kleinste Bewegung! Vielleicht vorsichtshalber bis Samstag nichts essen?! Aber vorher erst mal fürs Probetraining anmelden. Auf der Website schauen gestählte Menschen sportbeschäftigt an mir vorbei, und Normalos lächeln (für die Identifikation). Allerdings sind die nicht ganz so normal wie unsereins, also ohne wabblige Knie, Dehnungsstreifen oder Proportionen eines überfahrenen Hamsters. Ich klicke »ohne Trainer« an, habe ja Hannes, und fantasiere mir etwas von exotischen Kursen wie Zumba, Orient Moves, Crossover Cycling oder
Aqua Jogging zusammen. Dann packe ich vorsichtshalber Henna-Tattoo-Zubehör, Badeanzug und Fahrrad ein. Es ist Samstag, und Samstag ist Selbstmord. Fit King [Name von der Redaktion geändert] hat 24 Stunden geöffnet, genau wie Mc Donald’s um die Ecke. Ich bin völlig overdressed. Hose plus Shirt ist hier das Ding, kann aber auch am Osten liegen oder an 2016. Überraschung: Teile der lokalen Antifa sind vor Ort, natürlich nicht wegen des heteronormativen Schönheitswahns, sondern in Vorbereitung auf den Straßenkampf. Ansonsten die bereits erwarteten Torstens, Ronnys, Cindys und Steffis. Bei meinem Probetraining sind eigentlich keine Kurse vorgesehen, ich schleuse mich dennoch unter verachtenden Blicken beim Zumba ein und muss nach wenigen Minuten feststellen, dass hier fortgeschritten grinsende Akrobaten am Werk sind. Ich lege mich erst mal schön auf die Schnauze. Dann eben pumpen (nach der Zigarettenpause). Ich falle schon nach dem ersten Heben fast in Ohnmacht. »Bin ich schon schlank und fit und schön?« frage ich beim Zurückblinzeln in die kalte Leistungs-Realität Hannes, der mir hastig Luft zufächelt. »Haste überhaupt in letzter Zeit mal was gegessen?« fragt der zurück. Ich schrecke auf: Geil, Essen! Mc Donald’s, ich komme! Mein Körper besteht nur noch aus Essenstrieb und dem Willen nach dessen Befriedigung. Ich laufe einfach los, schnappe mir zehn kostenpflichtige Eiweißriegel und verlasse den Tempel für Jünger mit Tagesabläufen, Disziplin und Zukunft und ihrer Tüchtigkeit in grellem Spotlight. »She has danced into the danger zone«! Beim Wegrennen vor der Security verbrenne ich Kalorien im dreistelligen Bereich ... na bitte!
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MAYDAY.DE
#Style
Foto: Peter Kaaden
#Style Jetzt heißt es: Strampeln, bis die Waden spannen! Wir sind Partner der Berlin Bicycle Week und widmen uns deshalb ganz dem Fahrrad. Für die Modestrecke schmeißen wir uns in Adidas Cycling Gear, besteigen fesch bekleidet Renn- und Hollandräder, werden zu FahrradGadget-Nerds und hängen uns einer Bike Gang in Nairobi an den Gepäckträger.
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#Style #Bicycle Week
RANDOM
Raus aus der Natur: Moderne Mountainbikes und aktuelle CyclingKlamotten funktionieren auch abseits von Outdoor-Aktivitäten. Doch nicht jedem Raum und Zaun sollte man trauen.
RACING
Fotografie & CGI: ruinĂŠ - Neven Allgeier und Benedikt Fischer Styling & Produktion: Frederike Ebert, Frederike Wetzels Hair & Make-up: Niels Kriegelstein Models: Natalie Niebel (SMC Model Managment), Amani Ruyange (East West Models) Clothing & Shoes: Adidas Regista Collection, Adidas NMD Bike: thanks to Cycle Planet Mainz
#Life #Dingens #Sache
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#Style #Dingens #Sache
#Style #Bicycle Week
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#Style #Bicycle Week
#Life #Dingens #Sache
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#Style #Bicycle Week
The Bike Gang
DIE FAHRRADKÜNSTLER AUS NAIROBI Der aus Kenia stammende Künstler und Regisseur Sam Hopkins arbeitet derzeit an einer Dokumentation über die Fahrradszene seiner Heimatstadt Nairobi – eine äußerst kreative Subkultur, die mit großer Freude die eigenen Aktivitäten filmt und im Internet teilt. Wir sprachen mit Hopkins über den Film »The Bike Gang«, der – wenn alles glattgeht – Ende des Jahres zu sehen sein wird. Text: Daniel Koch / Foto: Sam Hopkins & John Kamicha
Eine Stadtautobahn in Nairobi. Das übliche Treiben. Kleinwagen, Taxis, alte Lkw. Rechts gibt ein Motorrad knatternd Gas und zieht an allen vorbei. Es herrscht Linksverkehr – Kenia ist eine ehemalige britische Kolonie. Spannend wird es auf dem Mittelstreifen. Ein junger Mann rast hinter einem Lkw her, bis ihn nur noch wenige Zentimeter von der Stoßstange trennen. Er sitzt auf einem Rennrad und tritt wie wild in die Pedale. Ihm fehlt ein Bein. Seine Krücken stecken in seinem Fahrradrucksack. Schließlich packt er das Heck des Lkw und lässt sich ein Stück ziehen. »Sich an einen Lkw zu hängen stärkt deine Moral. Wenn du dich einsam fühlst, erschöpft bist und plötzlich einen Laster siehst, musst du ihn einfach verfolgen und packen. Das ist wie ein Rausch. Es ist riskant, aber es macht verflucht viel Spaß.« So wird es der tollkühne Fahrer namens Dedan wenig später Sam Hopkins’ Kamera erzählen. Dedan ist einer der Protagonisten, die Sam Hopkins in seinem Film »The Bike Gang« porträtiert. Hopkins stammt aus Nairobi, wohnt zur Zeit aber in Köln, wo er Resident Artist von CAT Cologne ist, dem »Community Art Team«,
das internationalen Künstlern durch ein Stipendium das Arbeiten in der Stadt ermöglicht. Hopkins selbst begann vor fünf Jahren, regelmäßig durch Nairobi zu radeln. Es war ein Trend, der vor allem von befreundeten Künstlern gestartet wurde. Ein Aspekt, der seine Neugier weckte. Für Hopkins war und ist Radfahren mehr als ein Sport – es ist eine Subkultur. Gerade in seinem Heimatland: »Ein Problem Kenias ist, dass viele Politiker predigen, die Ethnie bestimme die Identität eines Menschen. Mich interessieren aber jene, die ihre Identität selbst wählen. Und damit eine Verbundenheit schaffen, der Herkunft und Ethnie egal sind.« Gemeinsam mit dem befreundeten Künstler John Kamicha, laut Hopkins »der Pate von Nairobis Radszene«, wollte der Regisseur diese Subkultur mit ihren eigenen Methoden porträtieren. »Mein Film wurde in erster Linie mit Smartphones und tragbaren Kameras gefilmt. Die Radszene in Nairobi ist sehr visuell. Man dokumentiert die eigenen Fahrten und Treffen mit diesen Medien und teilt sie bei YouTube. Deshalb erschien es mir logisch, das genau so fortzuführen.« Die anfangs beschriebene Szene
ist nur eine von vielen, die einem bisweilen den Atem stocken lassen. Überhaupt haben die Mitglieder der »Bike Gang« einen sehr wagemutigen und anarchistischen Fahrstil. Den Grund erfährt man von einem der Protagonisten im Film: »Die kenianische Gesellschaft hat ein Problem mit dem Fahrrad. Mal heißt es, du bist ein Fahrzeug, dann wieder, du seist ein Fußgänger. Man macht sich eigentlich also schon strafbar, wenn man über einen Zebrastreifen fährt. Andererseits interessiert es auch niemanden.« Also könne man sich ja gleich alle Freiheiten nehmen, die man im Straßenverkehr brauche. Eine vielleicht juristisch nicht ganz haltbare Einstellung – aber eine, die einen sehr mitreißenden Film — Das komplette Interview mit Sam Hopkins findet ihr auf intro.de unter #Bicycle Week
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P ROMOT I ON
WE ARE 501® UNZÄHLIGE GESCHICHTEN – EIN ORIGINAL.
Seit Jahrzehnten bestimmt die 501® den Look und Style von Generationen. Das Time Magazine kürte sie zum „wichtigste Kleidungsstück des 20. Jahrhunderts“. 1873 legte Levi Strauss den Grundstein für die lebende Legende. Seitdem sind 501®-Jeans der Stoff, aus dem Geschichten gemacht werden – auch DJs tragen Denim. Die Wahl von Michael und Tyler, beide Mitglieder des Elektro-Duo Classixx, fällt dabei selbstverständlich auf die 501® Jeans – schließlich stammen sie aus dem Land, in dem des legendären Denim-Brand Levi‘s 1873 das Licht der Welt erblickte. Die Frühjahr-Sommer-Kollektion 2016 ist eine Hommage an die kreativen Kreise der Stadt Los Angeles und dem besondere Geist des Laurel Canyons gewidmet: Wonderland. Die Kollektion ist klassischer Workwear inspiriert – auch die erst kürzlich gelaunchte, aber jetzt schon zum Klassiker avanciert 501® ct neu wird neu aufgelegt. Der zeitlose Look aus 501® und simplem Shirt bleibt aktuell, gestickten Patches und Distress-Finishes setzen Highlight.
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#Style #Bicycle Week
Bike-Styles Hippie? Retro? Tekkie? Wisst ihr schon, welches Rad euch durch die warme Zeit bringt? Reichlich Inspirationen gibt es vom 14. bis 20. März bei der Berlin Bicycle Week. Auf der dazugehörigen Berliner Fahrradschau präsentieren Start-up-Brands und Global Player ihre neuen Modelle. Wir haben uns drei herausgepickt und gleich mal überlegt, womit es sich am schnieksten in den Sattel steigen lässt. Zu gewinnen gibt’s auch etwas!
Trecking-Tekkie Das »HNF Heisenberg Baseline XB1« hat leistungsstarke Lithium-Ionen-Akkus mit 400 Wh, sodass es ein Leichtes ist, mit diesem robusten eBike bis zu 130 Kilometer runterzurocken. Allerdings natürlich nur, wenn die Outfit-Ausstattung stimmt. Heisenberg ist für den GreenTec Award in der Kategorie Bike nominiert, die Preisverleihung findet auf der Berliner Fahrradschau statt. Infos zum Fahrrad auf hnf-heisenberg.com Top: Stills Atelier, Rucksack: Rains, Shorts: Calzedonia, Jacke: Burton, Jeans: Levis, Sneaker: Nike, Brille: Komono Schuhe: Nike
#Bicycle Week #Style
Rennrad-Retro Bei Modell »Siegfried Road« von Schindelhauer trifft minimalistisches Rennrad-Design mit leichter Retro-Attitüde auf clevere Komponenten wie den GatesCarbon Drive, der eine gut abgestimmte Ergänzung zu einem gleichmäßigen Pedaltritt schafft. Das Rad kann als Fixed-Gear oder Singlespeed gefahren werden. Die Jeans aus der Levis-Commuter-Kollektion, die extra fürs Biken entwickelt wurde, sind praktischerweise wasser- & schmutzabweisend und sitzen außerdem wie eine Eins. Wir verlosen ein »Siegfried Road« im Wert von 1.650 Euro auf intro.de! Infos zum Fahrrad auf schindelhauerbikes.com Jacke: Fred Perry, Cap: Reef, Jeans: Levis, Sneaker: Puma, Shirt: Fred Perry, Jeans: Levis, Brille: Komono
Alle Informationen und Termine zu den Events in Berlin findet ihr auf berlinbicycleweek.com und berlinerfahrradschau.de Unsere Verlosung und weitere Beiträge zum Thema Bike findet ihr auf intro.de unter #Bicycle Week
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#Style #Bicycle Week
Hollandrad-Hippie Die belgische Firma Achielle produziert traditionelle Fietsen – immer noch der gemütlichste Weg, in die Pedale zu treten. Das Modell »Craighton Pure« überzeugt durch dicke Reifen, gemufften Stahlrahmen und breite Lenkstange. Dazu ein Paar Flared Pants, Tunika und Fransenjacke – fertig ist der Happy-Hippie-Look. Den Liix Sattelbezug könnt ihr auf intro.de gewinnen, eine Keith-Haring-Klingel gibt’s sogar noch obendrauf. Infos zum Fahrrad auf achielle.be Tunika: Forever 21, Sattelbezug: Liix, Sneaker: Converse, Lederjacke: Paige, Jeans: Forever 21, Trinkflasche: Retap, Rucksack:
#Bicycle Week #Style
Smartgadgets fürs Fahrrad
AUF ACHSE
Helios Bars
Während inzwischen so ziemlich jedem noch so banalen Alltagsgegenstand das Präfix der vermeintlichen Smartness verpasst wird, beschränken sich Gadgets aus dem Internet nach wie vor auf nur wenig wirklich sinnvolle Anwendungsgebiete. Grund genug, über Fahrräder zu sprechen, schließlich ist ein wenig künstliche Intelligenz am Lenker nicht nur cool, sondern vor allem auch sicherer. Mit diesen Gadgets machst du deinen Drahtesel für vergleichbar kleines Geld zum Smartbike.
Es gibt verschiedene Wege, das eigene Fahrrad zu pimpen – am besten sieht vermutlich dieser aus: Die Handlebars von Helios kommen je nach Vorliebe als klassischer Rennrad-Lenker oder im Bullhorn-Design daher und verfügen über eine leistungsstarke LED-Lampe, einen GPSTracker, Rücklicht-Blinker, Bluetooth-Konnektivität und eine eigene App. Mit der lassen sich nicht nur die RücklichtLEDs als Navigationsgerät nutzen, sondern auch Strecken und Statistiken innerhalb der Community teilen. — Helios Bars, ca. 250 Euro, ridehelios.com
Connected Cycle Pedals Wer nach einer etwas diskreteren und kostengünstigeren Lösung sucht, seinem Fahrrad ein wenig Smartness zu verleihen, der sollte einen Blick auf die Connected Cycle Pedals werfen. Die bunten Pedal-Variationen verfügen über eine eigene App, mit der sich zurückgelegte Strecken, die Durchschnittsgeschwindigkeit oder verbrannte Kalorien tracken lassen. Wirklich glänzen kann dieses Gadget allerdings in Sachen Diebstahlschutz: Macht sich jemand an deinem Fahrrad zu schaffen, wirst du automatisch per App informiert und kannst die Position deines Rades in Echtzeit verfolgen. — Connected Cycle Pedals, ca. 170 Euro, connectedcycle.com
Skylock Wenn sowieso schon fast alles am Fahrrad per App regulierbar ist, dann doch bitte auch das entsprechende Schloss. Das Skylock lässt sich bequem per Smartphone entriegeln und natürlich auch tracken. Darüber hinaus greift auch hier ein besonderer Diebstahlschutz, der per App Alarm schlägt, sobald das Schloss unbefugter Einwirkung ausgeliefert ist. Wer sein Rad häufig mit anderen teilt, der kann sogar Zugangsberechtigungen per App vergeben. Betrieben werden diese Funktionen per Solarenergie, sodass ungeplante Ladezeiten schlichtweg keine Rolle spielen. — Skylock, ca. 150 Euro, skylock.cc
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fritz.de
#Review
# Review Spalter
Unsere liebsten Platten
Santigold 99 Cents
01 AnnenMayKantereit
Alles Nix Konkretes
02 Jack Garratt
Warner / VÖ 26.02.16
Braucht Popmusik mehr Inhalte? Na klar, findet Santigold und verbindet auf ihrem neuen Album globale Pop-Sounds mit Konsumkritik. Ob ihre Ambition auch in der tönenden Realität der »99 Cents« aufgeht? Köpfe rauchen, und die Redaktion ist uneins. Noch mehr battle unter: www.intro.de/spezial/spalter
Phase 03 Poliça
United Crushers
04 Animal Collective
Painting With
05 Isolation Berlin Und aus den Wolken tropft die Zeit 06 Aurora All My Demons Greeting Me As A Friend
Platz eins für das coolste Artwork des Jahres geht an die in Plastikfolie verpackte Santigold auf dem Cover ihres dritten Studioalbums »99 Cents«. Wenn schon vertonte Konsumkritik, dann bitte genau so bunt, stylish und eklektisch wie hier. Schade, dass man selbiges nicht auch über die Musik sagen kann. Nach Zeilen wie »It may not be safe, but I’m going out there« erwartet man, dass hier zumindest Stilgrenzen angerissen oder wie 2008 auf ihrem Debütalbum gleich gesprengt werden. Stattdessen klingt sie so radiofreundlich wie noch nie. Das ist schade, da Santigold durchaus etwas mitErwartungshaltung ist eine Bitch. Das wird auch zuteilen hat und für einen PopSantigold für »99 Cents« zu spüren bekommen. Auf star ihres Kalibers erstaunlich ihrem dritten Album stellt die in New York lebende kritische Töne anschlägt. Die bei Sängerin die kommerzielle Natur unserer Welt und näherer Betrachtung gar nicht so die Art und Weise, in der wir unser Leben auf Konsum ausrichaugenzwinkernde, von nervösen ten, in Frage. Ihre turmhohe Ambition, politische Militanz in Shuffle-Beats durchsetzte Regprogressive Melodien und globale Sounds zu verpacken, geht gae-Single »Can’t Get Enough Of auf dem Album aber vollends auf. »Heutzutage ist alles ein Myself« klingt zwar oberflächlich Produkt, sogar Menschen und Beziehungen. Folgerichtig bin ich wie eine fröhliche Party-Hymne, auch ein Produkt. Daher dachte ich, dass ›99 Cents‹ ein guter wettert in Wahrheit aber gegen Preis für mein Leben und all die harte Arbeit sei«, erklärt sie die narzisstische Selfie-Kultur den Albumtitel. Was Santigold hier als Schnäppchen anpreist, der Gegenwart. Sicher ist »99 ist in Wahrheit einiges mehr wert. Ihre sonnige, von Patrick Cents« ein kurzweiliges PopBerger produzierte Uptempo-Nummer »Can’t Get Enough Of Album auf der Höhe der Zeit geMyself« gibt vor, wohin die Reise geht. Welches Metrum dieser worden, das globale Pop-Sounds musikalische Ausflug tatsächlich hat, kann niemand so wirklich mit Konsumkritik verbindet und sagen, nicht mal die Künstlerin selbst. Aber Spaß soll er gemacht dabei die kommerzielle Natur haben, was man dem Stück auch anhört. Entstanden ist die Platte unserer Gesellschaft hinterfrain New York, Los Angeles und auch in Jamaika. Inmitten des gen will. Doch warum so brav dortigen tropischen Regenwalds hatte die Sängerin erstmals die bei der Ausführung? Da ist soChance, die Welt aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten gar Rihanna mit »Anti« mutiger. – fernab von all den Plastikmenschen und ihrer Konsumgeilheit. Katja Peglow ILoveMakonnen unterstützte Santi White dabei mit seinem lethargischen Singsang. Der so entstandene Track »Who Be Lovin Me« wird nicht nur den Sommer überdauern. In Zeiten, in denen viele Künstler festgefahren wirken, braucht es solch ausgeflippte Stil- und Pop-Ikonen wie Santigold, die ihre Soundästhetik in den Mainstream hieven und sich für ihre verspielte Satire und Selbstbeobachtung mit Folie vakuumverpacken lassen. Sermin Usta
07 Nicholas Krgovich The Hills 08 Megaloh Regenmacher 09 DMA’s
Hills End
10 Låpsley Long Way Home
Eure liebsten Platten 01 Prinz Pi
Im Westen nix Neues
02 Adele 25 03 David Bowie Blackstar 04 Bosse Engtanz 05 Rihanna Anti 06 SSIO 0,9 07 Turbostaat Abalonia 08 Daughter
Not To Disappear
09 Savages
Adore Life
10 Bloc Party Hymns Schickt eure Top 10 an charts@intro.de. Alle Einsender nehmen an unseren Verlosungen teil!
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#Review #Platten vor Gericht
Platten vor Gericht Intro-Leserinnen und -Leser: Mittippen und via intro.de Juror werden!
Menderes
Isolation Berlin
LGoony
Razz Niklas, Christian, Steffen
Tobi, Max, David, Simeon
1
Nada Surf You Know Who You Are City Slang / Universal
2
Rihanna Anti Roc Nation / Universal
2
Daughter Not To Disappear 4AD / Beggars / Indigo
2
Poliça United Crushers Memphis Industries / Indigo
5
Ty Segall Emotional Mugger Drag City / Rough Trade
6
Santigold 99 Cents Warner
7
Turbostaat Abalonia PIAS / Rough Trade
7
Bloc Party Hymns Infectious / BMG / Coop / PIAS / Rough Trade
9
Savages Adore Life Matador / Beggars / Indigo
10
Prinz Pi Im Westen nix Neues Keine Liebe / Groove Attack
All Time Faves
Ø 5,2
Ø 3,3
Ø 5,9
Ø 6,1
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Michael Jackson Off The Wall
Nina Hagen Unbehagen
—
Nine Inch Nails The Downward Spiral
Michael Jackson Dangerous
The Jesus And Mary Chain Psycho Candy
Pink Floyd Dark Side Of The Moon
Laura Pausini La Mia Risposta
Brötchen Hustler Faszination Übermensch
Crystal Fighters Cave Rave
Hey cool, das Album ist echt eine Überraschung. Kann man sich mal merken. Anspieltipp: »Believe You’re Mine« — das ist voll der Ohrwurm. Yeah, Baby! — Rihanna is back. Solche Musik hätten wir im Dschungel gebraucht! Das wäre der perfekte Soundtrack gewesen.
Das ist schon sehr deep. Bei schlechtem Wetter kann man das aber nicht hören. Wieso klingt momentan alles so traurig? Wir brauchen mehr Gute-Laune-Musik! Wow. Eine unglaublich tolle Stimme! Das Album lädt zum Träumen ein. Aber irgendwie klingt doch alles sehr ähnlich.
Das ist mir zu freaky und wirkt irgendwie virtuos. Wenn ich mir das Cover anschaue, macht das aber Sinn. Muss man mögen!
Klingt ganz cool! Sie macht bestimmt total abgefahrene Videos. Bei »Rendezvous Girl« bekommt man direkt gute Laune!
Krasse Musik, krasser Text. Nicht wirklich meine Richtung, aber für Rockfans sicher ein cooles Album.
»The Love Within« ist das Highlight des Albums. Vom Namen der Band her hätte ich mir mehr PartyMusik gewünscht.
Oh wow. Rock’n’Roll! Das ist auf jeden Fall laut, und die Gitarren werden ausgereizt. Zu Hause würde ich mir das nicht anhören.
Deutschsprachig find ich super, und die Texte sind sehr ehrlich. HipHop ist ja immer so ein Ding für sich ...
D: Debile Melodien treffen auf konventionellste Produktion. M: Klingt ein bisschen wie ein 40-Minuten-Werbeblock.
T: Hammer. So muss Auto-Tune klingen. Perfekte Musik zum Disco Bowling. D: Schließt man die Augen, sitzt man bei Mc Donald’s.
T: Al s H i n t e rgrundmusik okay. D: Konsequenter Intimitäts/ Stadion-Kontrast bei Verse/ Chorus-Wechseln. M: Ein Song hat mir gefallen.
T: Belanglose RadioIsmiregalwasläuftMusik. D: Ohne Vocals wäre das bestimmt sehr viel besser. M: Komme auch hier auf den Gesang nicht klar. T: Sehr gut. Daumen hoch. D: Angenehm zerstört. Habe das Album direkt zweimal hintereinander gehört. M: Gut.
D: Krasses Feature von einem Dude, der seinen konsequent schiefen Gesang gekonnt in den Voll-AutoTune-Rest klatscht.
D: Der Titelsong hat ‘nen interessanten Break/Interlude-Part im letzten Drittel. M: Kann ich nichts mit anfangen.
D: Die erste Platte in dieser Liste, die ich anhalten muss, statt einfach zu skippen, weil ich Angst vorm Weiterhören habe.
T: Die Sängerin hat eine schöne Frisur. D: Grower!!! M: Ihr YuppieGejaule macht leider alles kaputt.
D: Rap-bekanntes EgoTuning wird klassisch mit Ablass per Läuterungs-Kitsch ausbalanciert. M: Rappen ist ja nicht so sein Ding.
Nada Surf. Kannte ich noch gar nicht. Denke aber, das Album werde ich noch ein paarmal hören. Hab’s während einer Zugfahrt gehört. Sehr entspannend. »Anti« liefert das, was ein Pop-Album liefern sollte: eingängige Songs. Die Präsenz von Travi$ Scott ist zu hoch, aber insgesamt macht die LP schon Spaß. Schönes atmosphärisches Album. Teilweise sind mir die Songs etwas zu lang.
Schön produziertes, stimmungsmäßig abwechslungsreiches Album. Geht teilweise gut nach vorne und ist an anderen Stellen ziemlich melancholisch. Für meinen Geschmack zu hektisch und anstrengend. Muss man sich wahrscheinlich erst einhören.
Schon nice. Das ILoveMakonnenFeature gibt logischerweise einen Pluspunkt.
Ich habe Turbostaat auf dem Zurück Zuhause Festival von Casper kennengelernt. Sehr nette Menschen. Die Musik ist leider nicht so mein Genre. Aber shout out. Dem Album fehlt der Fokus. Stellenweise schöne Instrumentierung, die Vocals nerven aber meistens. Hymnen sind es jedenfalls nicht. Aber gutes Cover. Licht Gang. Savages ist ein guter Name. »Adore Life« auch. Die Musik selber ist mir zu anstrengend.
Pi war mein Intro zu Rap. 2008. Seit ein paar Jahren macht er nur noch PseudoPoesie-Rap für kleine Mädchen und Studenten. Auch dieses Album wieder. Schade.
C: Ein rockiges Album mit viel Abwechslung und schönen »Wow-Effekten«.
S: Point for trying.
N: Ein vorantreibendes, gefühlvolles, rundes und gleichzeitig musikalisch facettenreiches Album mit Atmosphäre.
C : Ehrlich gesagt finde ich Frauengesang in sehr wenigen Bands geil, aber hier finde ich ihn super. Super verrückte Songs mit schönen treibenden Beats. C: Einfach nicht meine Musik, jeder Song hat das gleiche Prinzip. Zwischendurch gibt es coole Parts, aber mich holt das Album nicht ab.
N: Einige coole Beats, aber gesanglich ein wenig zu abgefahren. Es sind nur knapp drei Songs dabei, die ich auch gut finde.
N : »Abalonia« ist ein durchdachtes Konzeptalbum mit einer wundervollen kühlen Rauheit und versteckter Genialität in den Texten.
N: Bloc Party integrieren viele Stile. Viel Klavier, Orgel, effektreiche Gitarren und ein meist schwebender Refrain erklären den Namen »Hymns«. S : Erinnert mich irgendwie an Led Zeppelin, jedoch mit dunkler und böser Note. Streckenweise etwas unkonkret, gefällt mir sonst aber sehr gut. S: Ich habe meine Schwierigkeiten mit solcher Musik und kann ihr selten etwas abgewinnen, muss aber sagen, dass es mich positiv überrascht hat.
#Review #Platten vor Gericht
Sarah And Julian
Cynthia Barcomi
Jule Müller Autorin
Fernsehköchin
Me And My Drummer
Marc Wiese Leser
Matze
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Christian Ferreira Intro
Ø 6,6
Ø 7,4
Ø 5,7
Ø 6,3
Ø 4,5
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Nick Drake Pink Moon
Beatles The White Album
Michael Jackson Bad
Serge Gainsbourg Histoire De Melody Nelson
David Bowie Diamond Dogs
Kanye West My Beautiful Dark Twisted Fantasy
Bon Iver Bon Iver
Stevie Wonder Songs In The Key Of Life
James Blake James Blake
PJ Harvey Let England Shake
Talk Talk The Colour Of Spring
Phoenix Wolfgang Amadeus Phoenix
Coldplay Parachutes
Simon & Garfunkel The Concert In Central Park
Cartel Chroma
Aphrodite’s Child 666
Paul Weller Stanley Road
Chvrches The Bones Of What You Believe
J: Einfach schön anzuhören. Macht Lust auf eine verträumte Autofahrt und erinnert mich daran, dass ich mich mal mit Nada Surf auseinandersetzen sollte. J: Kann man jedenfalls nicht als lieblosen Mainstream bezeichnen. Cool ist was anderes, aber es gibt auf jeden Fall einige gute Momente. S: So schön, dass es wehtut. Ihr Sound ist eine Mischung aus Sex und Suizid. Noch düsterer als auf dem Debüt und auf den Punkt produziert. S: Die Beats sind teilweise echt interessant, aber das Songwriting überzeugt nicht so recht, und man hat schnell genug von dem Album.
J: Wer einen Song namens »Breakfast Eggs« auf dem Album hat, muss ein cooler Typ sein. Das Album macht Spaß.
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S: Ganz schön geil! J: Yep.
S: Hätte jetzt doch mal Bock, auf ein Punk-Konzert zu gehen. J: Nicht meine Musikrichtung, aber ein gutes Album.
J: Leider nicht ihr bestes Album. S: Da sind schon einige gute Songs, ich war aber noch nie ein großer Fan von der Stimme des Sängers.
J: Finde ich etwas penetrant. S: Es ist nicht immer schlecht, aber es fällt mir schwer, länger zuzuhören.
S: Ich finde die Texte zum Teil leider ziemlich schwach. J: Habe mich schon öfter an Prinz Pi versucht, aber es packt mich irgendwie nie so richtig.
Retro und frisch zugleich. Großer Gesang schichtet sich zusammen mit den Klängen der Gitarre. Großartig.
Große Einflüsse sind zu spüren. Top produziert. Keiner der Tracks ähnelt einem anderen, und es wird eine Menge Vielfalt auf einmal gezeigt. Don’t ever disappear! Daughter speaks loudly to me. Wise beyond her years. Haunting and resonant. Ein Song mit vielen Dimensionen.
Hammer. Es hört sich so an, als würden zu viele Leute auf einmal zu mir sprechen! Wenn Sie noch einen Herzschlag haben, sind Sie noch am Leben! I want this playing loud in my living room when George Clooney, Angela Merkel and Klaus Biesenbach come over for dinner.
Reggae und afrikanische Einflüsse aus Philadelphia. Ich bin so begeistert, dass ich sie am liebsten für meine nächste Party engagieren möchte! Einer der Gründe, warum ich zu koffeinfrei gewechselt bin.
Fabelhaft! Ich fühle mich, als würde ich den Pacific Coast Highway mit offenem Fenster entlangfahren. Mit einem Vintage-Sportwagen.
Wenn eines meiner Kinder bei den Savages gespielt hätte, würde ich ihnen Geld geben, um in Nachbars Garage zu proben.
Er ist der zornige junge Mann. Sprechen Sie mich in 20 Jahren, Prinz.
Ach, guck mal, das Album hat seine Längen, gefällt mir aber aus Versehen! Relevantes Roadtrip-Repertoire für rastlose Retro-Romantiker — you know who you are. Mein erstes Rihanna-Album und gleich das beste! Bin total euphorisch wegen der expliziten Popmusik und möchte sofort kiffen, twerken, lila Cornrows und Drake. Wenn mich die Kriege der Welt nicht genügend deprimieren, hör ich Daughter, bis ich suizidal werde. Cheer up, Tochter! In echt nämlich eine gut gelaunte Band. Erst ein bisschen boring, dann ist dieses Geheule aber doch ein Grower. Kann man gut zu Stullen schmieren und Socken bügeln.
Der Typ ist absolut sexy und hat eine hervorragende Webseite. Dieses Lo-Fi-Zeugs verstehe ich aber so gar nicht. Schade drum.
Dieses Album: 99 Cents. Mit Sambagruppe, Clownsnase, Beerenschaumwein und Kastagnetten mitgrölen: unbezahlbar.
Alles ist besser als der Tod und so einiges besser als dieses Album. Dafür krieg ich Ärger, aber ich mag’s halt nicht. »Arschgesichter« bekommt ‘nen Extrapunkt. Entweder ich verstehe den Titel nicht oder ich hab ‘ne andere Vorstellung von Hymnen. Okay, aber die Balladen machen mich fertig. Früher war mehr Bloc Party. Vier Londoner Mädels, die Krach machen? Mega! Schaff leider nur drei Songs, weil ich viel zu aggro werde. Dass die das Leben adorieren, ist ‘ne glatte Lüge. Ceci n’est pas un Prinz! Und glücklich ist er wegen des Schwermetalls in seiner Brust auch nicht. Würde ich gerne mal ausführlich drücken. Mucke: geht.
Gutes Album. Die schreiben richtige, echte Songs. Das gefällt mir sehr.
Erster Gedanke: Soundtrack der Belanglosigkeit. Aber das Album wird zum Ende immer besser. Ich empfehle: Von hinten nach vorne durchhören! Gut, dass »No Care« drauf ist, sonst wäre es etwas schläfrig geworden. Schön.
Endlich tritt ihre Stimme mal einen Schritt aus der Wolke von Effekten, die ich irgendwann immer ermüdend fand. Das wurde Zeit. Macht Bock! Wahnsinn! Als Deerhunter-Fan genau das Richtige für mich. Grandios.
Richtig witziges Album, hat auch gute Momente. Aber ich möchte es vor allem wegen der Produktion nicht ganz hören.
Nichts Falsches sagen, wir haben grad deren Tourbus. Mir gefällt die Band wirklich, aber der Gesang strengt mich an. Toller Bassist! Ich bin ganz klar »Silent Alarm«-Generation — das ist aber besser, als ich erwartet hätte. Kele meint das alles ernst, das finde ich gut.
Mega. Sehr rockig. Leider klingt mein Vinyl nicht so gut.
Zum ersten Mal Prinz Pi gehört — ist kein schlechtes Album, finde ich.
Routinierter Gitarren-Pop mit netten Melodien. Leider etwas zu weichgekocht. Dem Album fehlt es an Ecken und Kanten, um ernst genommen zu werden. Lasst es im Radio hoch und runter laufen. Da gehört es hin. Aber nicht auf meinen Plattenspieler.
Selten habe ich mich so gelangweilt. Wenn einem die Welt nicht gefällt, muss man — oder besser gesagt Frau — es ja nicht gleich vertonen. Schüttel dein Haar für mich! Beats, die direkt ins Füßchen gehen und zum Bewegen animieren. Das darf man ruhig mal lauter machen.
Was für ein Brett! The Sweet, Bowie und T.Rex lassen grüßen. Hier wird gnadenlos von den Idolen geklaut, und das ist auch gut so.
Wunderschöne Popmusik für den Baumarkt. Das nervt nicht beim Einkaufen. Und man hat das Liedgut spätestens an der Kasse wieder vergessen. Vom ersten bis zum letzten Song gibt es hier frontal was auf die Fresse. Zombie-Punk, der keine Gefangenen macht. 1,2,3 gabba gabba hey ... Das Album hat eine ellenlange Zündschnur, bei der es nur ein Problem gibt: Sie zündet einfach nicht. Weckt mich, wenn die Platte zu Ende ist. Man nehme die Stimme von Anne Clark, mische diese mit 80er-The-CureGitarre und knalle ein HeavyMetal-Drum-Set drauf. Fertig und gar nicht schlecht. Der Album-Titel sagt eigentlich alles: im Westen nix Neues. Dieser Deutschrap ist so austauschbar wie ‘ne Unterbuxe.
Das Rad wird hier nicht neu erfunden. Diesem Rad fehlen vielleicht auch ein paar Speichen, es wurde einmal geflickt und eiert ein wenig, aber es fährt noch. Mir gefällt die düstere Atmosphäre. Die großen »Banger« sind diesmal nicht dabei, als persönliche Weiterentwicklung interessant. Das Album kriegt ein Feuer-Emoji. Daughter liefern erneut ab: ein Album wie eine flauschige Wolldecke. Atmosphärisch, ohne einlullend zu wirken. Stellenweise sogar tanzbar. Immer noch gefälliger Synthie-Indie. Bahnbrechend ist das nicht, aber das Album sticht doch aus der aktuellen Schwemme des Genres heraus. Knarzt und ächzt und knurrt. Als Projekt und auf einzelnen Songs zwar ganz spannend, verliert auf Albumlänge aber ein wenig die Luft. Solides Pop-Album. Solidi-gold quasi. Hahaha. Ha. Die Qualität des Albums ist dann doch etwas höher als die dieses Wortspiels.
Ich ziehe liebend gerne ein Ticket nach Abalonia. Treibende Instrumentierung und große Melodien. Absolut mitreißend.
Transportierte mich in meine Teenie-Jahre, denn ich flüchtete beim Hören in die Zeit, als Bloc Party noch gut waren. Hoffentlich nur ein Umbruchsalbum. Dieses Album haut dir in die Fresse und klaut dir das Pausenbrot. Und es gefällt dir! I adore Savages.
Stark produziert. Wor t spiele und Punchlines stimmen. Die »älter werden«-Thematik ist mir zu ausgespielt, aber hey: I’m still young, that’s my fault.
100
#Review Genau so hat prägende Popmusik aber schon immer funktioniert: In der schwierigen Balance zwischen Hochmut und Genialität finden sich die wahren Perlen, von denen »I Like It ...« fürwahr ein gutes Dutzend zu bieten hat. Klaas Tigchelaar
Animal Collective Painting With Domino / GoodToGo
Spektakel der Ausgabe
Isolation Berlin Und aus den Wolken tropft die Zeit Staatsakt / Caroline / Universal
Glaubt dem Hype des jungen Popjahres: Isolation Berlin schreiben wirklich so herzzerreißend einzigartige Popsongs, wie alle sagen.
Zunächst war da der Hint auf den Joy-Division-Song »Isolation«, den Isolation Berlin bereits coverten. Führt die Fährte, die die Band mit ihrem Namen legt, etwa schnurstracks in die (Liebes-)Depression? Durchaus, denn um Sehnsucht und Verzweiflung geht es in fast allen Songs, die Sänger Tobias Bamborschkes exaltiert-schnoddrige Stimme prägt – ein charismatischer Frontmann, keine Frage. Und das ist einer der Gründe, wieso seine Band herausragt: Ein angry young man, der seinem Zorn über die Mechanismen des Kapitalismus Luft macht, der hadert, der sich aufgibt, der verzweifelt – grandios. Der sich in »Du hast mich nie geliebt«, einem der eindringlichsten Trennungssongs dieses Jahres, verletzlich zeigt, und das zum Heulen schön: »Dunkle Ringe unter den Augen und ein Stammtisch in der Bar. Eine schwarz geteerte Lunge, ein paar Freunde weniger, ein zu Staub zerfallenes Ego, ein zerrüttetes Gemüt, eine Angst vor allem Neuen.« Zweifellos brillieren Isolation Berlin mit ihrer Individualität und der Geste empfindsamer Rebellion, wie man sie im deutschsprachigen Gitarren-Pop nicht alle Tage hört. Doch egal, ob autobiografisch oder nicht: Bei jedem noch so finsteren Szenario schimmert ein Lichtstrahl durch. Man muss sich um den Seelenzustand von Bamborschke & Co. also doch nicht so viele Sorgen machen wie einst bei Ian Curtis. Annette Walter
The 1975 I Like It When You Sleep, For You Are So Beautiful Yet So Unaware Of It Polydor / Universal
Mit ihrem Debütalbum sind The 1975 zu britischen Popstars mutiert. Dass die mediale Zurschaustellung und der narzisstische Rummel mitunter die Musik übertönen, hat dieser hochmusikalische Nachfolger eigentlich gar nicht verdient.
Matt Healy, der hübsche Sänger mit der Lockenmähne, hat sich schon oft öffentlich bloßgestellt. Munter plappert er in Interviews drauflos, raucht vor laufenden Kameras eine Bong mit Fans, ist Liebling der britischen Boulevardpresse und der Selfie-Generation gleichermaßen. Das kann den Zugang zu dem zweiten Album von The 1975 durchaus erschweren. Der Band aus Manchester ist nämlich ein komplexer Neuentwurf von 1980er-Pop-Zärtlichkeit gelungen, der auch gut ohne Schlagzeilen ausgekommen wäre. Eine Kopie ist immer nur so gut wie der Kontext, in dem sie sich präsentiert, was im Fall von Popstar Healy einen Konflikt darstellt. Auf der anderen Seite sind da eine karge Akustikballade (»She Lays Down«) über die postnatale Depression seiner Mutter, viel bewusst polierter Pop-Funk, geschmeidiger Soul, Herzschmerz und ausgeprägte PopCleverness, die in ihrer Vielschichtigkeit erst auf den zweiten Blick zu schimmern beginnt.
Ben Abraham Sirens Secretly Canadian / Cargo / VÖ 04.03.16
Auf seinem Debütalbum »Sirens« schwelgt der australische Songwriter Ben Abraham in Erinnerungen, offenbart intime Gefühle und liebkost mit verträumt-melancholischen Melodien. Innere Sehnsüchte, warme Zugehörigkeitsbekenntnisse, zarte Liebesbeweise – zur kalten Jahreszeit wickelt Ben Abraham seine Hörer auf seinem Debütalbum mit bedächtignachdenklicher Stimme in eine warme Decke aus sanft einlullenden Harmonien. In intimer Kaminfeuer-Atmosphäre lässt sie der australische Songwriter mit indonesischen Wurzeln an seiner Gefühlswelt zwischen emotionaler Hingabe und weisem Erkenntnisgewinn teilhaben. Nachdem er uns zu Beginn mit schmachtender Poesie wie »she is a melody to my sad symphony« den Bauch zuschnürt, verarbeitet er sein Verlangen nach Liebe und Vertrautheit im weiteren Verlauf in Songs wie »Home«, »To Love Someone« und in seinem Duett »This Is On Me« mit Sara Bareilles auf einer höheren Meta-Ebene. Doch das Gefühl, von den süßlich-souligen Piano-Melodien, bedächtigen Gitarrenrhythmen, engelsgleichen Klängen und summenden Chören ergriffen zu sein, bleibt. Wenn er mit gepresster Stimme »Will you come home?« ins Ohr flüstert, dann wünscht man sich auch als Hörer jemanden, an den man sich schmiegen kann. Daniel Voigt
Fatima Al Qadiri Brute Hyperdub / Cargo / VÖ 04.03.16
Nach ihrem exzellenten Debütalbum kehrt Fatima Al Qadiri zu den düsteren Klängen ihrer zweiten EP zurück. Und wagt einen Aufbruch in ungewohnte Emotionen. »Diese Versammlung wird hiermit aufgelöst ...«: Das Intro zu »Brute« startet mit einer Polizeiansage; das Album endet in Sirenen, Schüssen und Schreien. Dies sind die thematischen und klanglichen Vorlagen für vieles von dem, was auf der zweiten LP der aus Kuwait stammenden und in New York lebenden Fatima Al Qadiri folgt: Claps wie Schüsse, Synthies wie Sirenen und Bässe wie Einschläge, dazu Interview-Einspieler und Klagechöre. Vieles aus ihrem düsteren Klangspektrum hatte sie schon auf ihrer »Desert Strike«-EP über die mediale Repräsentation des zweiten Golfkriegs benutzt. Doch es lohnt sich intellektuell wie musikalisch wieder einmal, an Al Qadiri dranzubleiben, denn sie steht mit ihrer Biografie wie mit ihrer Musik für Globalisierung, für Kulturtransfer und allerlei Spannungen in der Welt, im Guten wie im Schlechten. Gesellschaftlich ist das hier also wichtig. Und auch ästhetisch bringt sie in den letzten drei Songs ungewohnt emotionale Harmonien ein und begründet damit die musikalische Relevanz des Albums. Henje Richter
Fast unmöglich: Rezensieren Sie dieses Album in einer kurzen Review. Animal Collective überfrachten ihr elftes Studioalbum wieder so sehr mit klanglichem und lyrischem Inhalt, dass es eine wahre Freude ist. Schon nach 43 Sekunden ist die Programmatik von Animal Collectives neuem Album klar: »I don’t even know where to begin.« Postmoderne, Dadaismus, Klangmalerei, Collage, rhythmisch Vertracktes, Florida, Artrock, ukrainische Bagels, ehemalige Statuen im Madison Square Garden. In diesem kaum durchschaubaren Referenzkosmos kann es schon mal schwer werden, einen geeigneten Anfang zu finden. Animal Collective haben sich also einen ambitionierten Theorie- und Referenz-Überbau für »Painting With« geschaffen. Das alles auseinanderzuklamüsern macht großen Spaß und ist wunderbar erhellend, aber schon allein vom Umfang her besser in einer Doktorarbeit aufgehoben, denn nicht nur lyrisch ist »Painting With« eine überbordende Platte. Noah »Panda Bear« Lennox, Dave »Avey Tare« Portner und Brian »Geologist« Weitz ziehen wieder ihr bekanntes Spiel aus verschwurbelten Loops, treibender Elektronik, überlagernden Rhythmen und mitreißenden Melodien auf. Im Gegensatz zum eher sperrigen Vorgänger »Centipede Hz« gibt sich das Tierkollektiv aber wieder zugänglicher. Vor allem die erste Single »Flori Dada« ist der beste Beleg dafür, dass experimentelle Musik nicht unbedingt schwer verdaulich sein muss. Ein Grund dafür ist das verstärkte gesangliche Zusammenspiel von Lennox und Portner, die es schaffen, ihre Stimmen wahlweise zu einem vielschichtigen Chor auszuweiten, in nervöses Call & Response verfallen oder plötzlich als Einheit verschmelzen zu lassen. Auch scheint eine neue Effizienz im Hause Animal Collective eingekehrt zu sein: Keine langen Intros, Feedback-Schleifen oder Ambient-Passagen mehr, stattdessen kommt das für das Album zum Trio geschrumpfte Kollektiv schneller zum Punkt. Apropos zum Punkt kommen: Auch auf ihrem elften Studioalbum begeistern Animal Collective wieder mit Neuem, Ungehörtem, Wahnwitzigem und Großartigem. Wohin das wohl noch führen könnte, sollten sie den Anfang mal gefunden haben? Marius Wurth
Anthrax For All Kings Nuclear Blast / Warner
Kaum zu glauben: Die Thrash-Ikonen Anthrax schaffen mit »For All Kings« als nächste Metal-Veteranen die Rückkehr aus der Karriere-Sackgasse. Im Laufe der letzten anderthalb Jahre hat sich eine bemerkenswerte Tendenz im Metal manifestiert, nach der altgediente Bands von Venom über Iron Maiden bis Slayer im Monatstakt mit verblüffend frischen, unverhofft starken Alben aufwarten. Dass nun ausgerechnet Anthrax diesen Trend fortsetzen,
FENSTER ZUM HOF MIT BASTIAN KÜLLENBERG
Die Zeiten werden freundlicher: Im März kommen wir ganz ohne Gangsta-Rap aus. Dafür gibt es digitalen Dub, selbstbewussten Soul und eine neue Künstlerin aus Köln.
Zaghaft blinzelt die Frühlingssonne dieser Tage durch die Winterwolken. Passend zum Wetteraufschwung veröffentlicht DJ Vadim auf seinem elften Album 16 Tracks für warme Tage und lange Nächte. »Dubcatcher 2 – Wicked My Yout« (Soulbeats) präsentiert alle Stärken des Produzenten und verbindet stilistisch Reggae, Dub, Soul und HipHop. Ebenso abwechslungsreich wie der Sound ist die Gästeliste: Neben Roots-Reggae-Wegbereiter Max Romeo sind UK-Grime-MCs wie Metropolis und JungleUrgestein General Levy dabei. Höhepunkt des durchweg überzeugenden Albums ist »Call On Me« mit herrlich altmodischen Scratches und der feinen Soul-Stimme der britischen Sängerin Eva Lazarus.
Letzten Monat wurde an dieser Stelle bereits seine gemeinsame EP mit dem Stones-ThrowProduzenten Knxwledge vorgestellt, nun liegt der Fokus ganz allein auf R’n’B-Wunderkind Anderson Paak. Sein »Malibu« (Steel Wool) darf sich berechtigte Hoffnungen machen, am Ende des Jahres weit oben in den Bestenlisten zu landen. Der 30-Jährige zeigt sich in großer Form und webt aus HipHop, Soul, Gospel und R’n’B einen samtenen Klangteppich: entspannt, unaufgeregt, souverän. Bill Withers, Al Green und vor allem D’Angelo – es sind klangvolle Namen, die einem in den Kopf kommen. Dieser Künstler benötigt keine großen ShowEffekte, stattdessen wirkt Paak selbstbewusst und gereift, wenn er die eigene Biografie auf »Malibu« reflektiert.
An Selbstbewusstsein mangelt es auch Leila Akinyi nicht – die Wahlkölnerin äußert es jedoch deutlich lautstarker. Ihre Debüt-Single »Afro Spartana« (Melting Pot) und das dazugehörige Video sind ein offensives Statement gegen Rassismus und Chauvinismus. »Wer hat Angst vor der schwarzen Frau?« fragt die in Kenia geborene Sängerin und demaskiert Vorurteile über einen wuchtig groovenden Beat – ein Paukenschlag zum Eintritt in die Szene. »Afro Spartana« lässt die Hoffnungen auf ein Album in galaktische Höhen steigen. Diesen Herrn darf man getrost als HipHopVeteran bezeichnen: Mit Ugly Duckling zählte Andy Cooper in den 1990ern zum Besten, was der amerikanische Untergrund zu bieten hatte. Fernab vom damals zeitgeistigen GangstaRap etablierte sich die Combo mit Beats der alten Schule und einem thematischen Mix aus Teenager-Humor und spiritueller Sozialkritik. So verwundert es wenig, dass »Room To Breathe: The Free LP« (Unique) ebenfalls fest in einem samplebasierten Oldschool-Sound verwurzelt ist. Jazz und Funk liefern die Initialzündung für trockene Takte und technisch versierte Zeilen. »Mic’s like a weapon to me«, verkündet Cooper und lässt damit ein traditionelles HipHop-Verständnis durchblicken. Ein schönes Album, das im positiven Sinn aus der Zeit gefallen wirkt.
Ob Marabu wohl ein Fan von Ugly Duckling ist? Auf jeden Fall verweisen ein paar der Stücke auf seinem im Eigenvertrieb veröffentlichten Album »Großstadtschamane« (facebook.com/ marabuepos) mit lupenreinem Boom Bap in die goldenen 1990er. Hinzu kommen jene Beats, die erkennen lassen, dass gegenwärtig Wolken und Trap den Klang im HipHop mitbestimmen. Nicht immer funktioniert diese Kombination reibungslos, was das Album insgesamt ein wenig unentschlossen klingen lässt. Dennoch beweist der MC aus der Düsseldorfer Epos Crew dank cleverer Wortspiele und technischem Geschick, dass er zu den unentdeckten Juwelen der hiesigen Rap-Landschaft gehört.
In Mexiko ist Lengualerta seit über zehn Jahren unterwegs, um rhythmischen Protest zu äußern. Doch auch außerhalb seiner Heimat erntete der Sänger zuletzt für den Song »For Those«, seinem kritischen Kommentar zum vertuschten Verschwinden der 43 Studenten aus Ayotzinapa im September 2014, große Anerkennung. Auf dem neuen Album »Aurora« (Echo Beach) kombiniert Lengualerta Dub, Roots-Reggae und Cumbia mit sozialkritischen spanischen Texten. Joe Strummer hätte seine helle Freude an diesen Stücken gehabt. In puncto Re-Issue wird es diesen Monat abenteuerlich: Das Frühwerk von African Head Charge erscheint in Neuauflage und bietet die Gelegenheit, sich der Gruppe um den Percussionisten Bonjo Iyabinghi Noah und deren psychedelischen Dub-Experimenten zu nähern. Zusammen mit Produzent und Labelbetreiber Adrian Sherwood entstand in den frühen 1980ern eine Reihe von Alben, die Grenzen von Klangquellen, Bässen und Rhythmen ausloteten. So verschmelzen auf dem Debütalbum »My Life In A Hole In The Ground« (On-U Sound) von 1981 afrikanische Tänze mit synthetischen Loops und Dub-Rhythmen zu einer außergewöhnlichen Sound-Kulisse. Ebenfalls wiederveröffentlicht werden die Alben »Enviromental Studies« (1982), »Drastic Season« (1983) und »Off The Beaten Track« (1986). Ein höchst spannender Kosmos, der entdeckt werden möchte.
WE DELIVER THE GOODS. Grasque CD/LP (Ghostly International)
05.04. CH-Zürich, Ziegel Oh Lac @ Rote Fabrik 11.04. Bielefeld, Forum 12.04. Hamburg, Aalhaus 13.04. Berlin, Kantine am Berghain
war nicht unbedingt vorauszusehen. Schließlich bestand die kreative Leistung der beiden Chefdenker Scott Ian und Charlie Benante in den letzten Jahren vor allem darin, den steten Sängerwechsel von Joey Belladonna zu John Bush und wieder zurück schönzureden und den wahren Zustand der Band als eiskalt kalkulierendes Unternehmen zu kaschieren. Umso überraschender, dass sich die einstigen Wegbereiter des Thrash Metal typischer Ostküstenprägung, der sich mit seinen Hardcore-Einflüssen von der Konkurrenz aus der Bay Area deutlich absetzte, mit einem solchen Kracher zurückmelden. Von knallhartem Stakkato-Riffing über lässigen Hardrock mit dezentem Alternative-Flair bis zu zappeligen Mosh-Parts führt die Band hier sämtliche Schaffensphasen schlüssig zusammen, veredelt von Joey Belladonnas glockenklarem, hochmelodischem Gesang, der nie besser klang und jeder AOR-Größe zur Ehre gereichen würde. Anthrax wären natürlich nicht Anthrax, würden nicht auch die großartigsten Songs noch seltsam deplatzierte DüdelParts enthalten. Und dennoch – oder gerade deswegen – funktioniert dieses Album ganz hervorragend. Es ist Anthrax endlich gelungen, an ihre klassische und zugleich packendste Phase anzuknüpfen, die in den Meilensteinen »Among The Living« und »State Of Euphoria« ihre Höhepunkte fand. Fans der ersten Stunde, die sich von den gelegentlichen Reminiszenzen an die groovigere John-Bush-Ära nicht aus dem Konzept bringen lassen, dürften hier endlich wieder ihr Glück finden. Ich kann es selbst kaum fassen, dass ich diesen Satz tippe, aber Anthrax sind wieder da, und sie sind sehr gut. Ulf Imwiehe
Before A Million Universes CD/LP (Tough Love)
10.04. Köln, MTC 14.04. München, Kranhalle 16.04. Hamburg, Molotow 18.04. Berlin, Cassiopeia
Visions Of Us On The Land CD/LP (Secretly Canadian)
20.04. Berlin, Columbia Theater 21.04. Hamburg, Uebel & Gefährlich 28.04. Köln, Stadtgarten
K-X-P
Aurora All My Demons Greeting Me As A Friend Vertigo Berlin / Universal / VÖ 11.03.16
Breitwand-Pop trifft auf Minimalismus: Aurora wird den hohen Erwartungen mit ihrem Debütalbum gerecht. Neulich im NME: Liam Gallagher bezeichnet seinen Bruder Noel als »Sell-out«. Was das mit Aurora zu tun hat? Die 19-jährige Sängerin hatte den Song »Half The World Away« für einen Weihnachtsclip des britischen Luxuskaufhauses John Lewis gecovert. Die Rechte an dem Song gehören Noel. Geschadet hat der Norwegerin das Gallagher-Gezeter allerdings nicht, ihr Coversong der Oasis-B-Seite schaffte es auf Platz fünf der britischen Charts. Beste Aussichten für ihr Debütalbum also. Auf »All My Demons Greeting Me As A Friend« regiert Breitwand-Pop, der dank satter elektronischer Sounds immer auch nordischen Minimalismus ausstrahlt. Mit dieser Mischung aus Über-Pop-Hits wie »Conqueror« und melancholischen Songs wie »Through The Eyes Of A Child« schafft es die Sängerin, eine Brücke zwischen Mainstream und Hipness zu schlagen. Dabei bewegt sie sich zwischen Licht und Dunkelheit. Und wird damit nicht nur den hohen Erwartungen, sondern auch ihrem Albumtitel gerecht: »All My Demons Greeting Me As A Friend« beschreibt die Morgenröte zwischen nächtlicher Dunkelheit und befreiendem Sonnenaufgang. Louisa Zimmer
III Part II
CD/LP (Svart)
19.04. Berlin, Kantine Berghain 20.04. Dresden, Scheune
Big Ups Before A Million Universes Tough Love / Cargo / VÖ 04.03.16
We Disappear CD/LP (Saddle Creek)
www.cargo-records.de
Äußerliche Statements gehen immer mehr den Bach runter, siehe softer Schrotttextschlager zusammen mit »harten« Looks. Bands wie Big Ups bevorzugen Gegenteiliges: zart in die Kamera lächeln und dazu musikalisch und textlich ordentlich rumpeln. The times they are a-changing! Während man vor nicht allzu langer Zeit Szenegängern wie Musikern äußerlich ansah, ob sie links oder rechts, Punk oder Pop waren, kann man sich diesbezüglich heutzutage auf rein gar nichts verlassen: Da singen volltätowierte Iro- und Stahlkappenstiefelträger wahlweise vor einer hohlen TV-Jury oder »Durch den Monsun«, um sich später komplett von der Dampfwalze Musikbusiness
überrollen zu lassen. Ihr Freaks – Politik, Musik und der ganze Rest gehen so doch den Bach runter! Glücklicherweise gibt es Gegenbeispiele wie die Big Ups. Die können Punksongs mit zornigen Textzeilen. Trotzdem guckt das Quartett dazu unauffällig unschuldig, allürenfrei und putzig in die Kamera und löffelt Eis. »Before A Million Universes« ist das zweite Album der Brooklynians: 13 aussagekräftige, energische PostGrunge-Punksongs, die immer wieder in wütende HardcoreSalven ausbrechen und stark nach den glorreichen 1990ern klingen. Und mal wieder gilt die Losung: Lieber mal von innen schön sein! Senta Best
Black Peaches Get Down You Dirty Rascals 1965 Records / Coop / PIAS / Rough Trade / VÖ 04.03.16
Rob Smoughton weckt mit den Black Peaches Reiselust. »Get Down You Dirty Rascals« ist ein aufregender Trip durch Genres, der in den US-Südstaaten beginnt und dann ein paar Umwege nimmt. Als Hot Chip ihren Siegeszug durch die Hipster-Sphären antraten, war Rob Smoughton Teil der Band und danach immer wieder in verschiedenen Rollen als Gast dabei. Mit seiner Band Black Peaches arbeitet der Tausendsassa nun daran, verschiedenste Genres zusammenzuführen. »Get Down You Dirty Rascals« ist eine musikalische Weltumsegelung, die von New-Orleans-Jazz über Nashville-Country bis hin zu karibischen Rhythmen und Samba reicht. Wer jetzt denkt, dass so was ja völlig übertrieben klingen dürfte: Das tut es – aber im besten Sinne. Zumeist gehen Smoughtons Stilmixe auf, beim hervorragenden »Fire & A Water Sign« treffen etwa die Bee Gees auf Latino-Percussions. Der Opener »Double Top« geht vom Country-Piano in einen Voodoo-Jazz-Breakdown über. Und »Raise High The Roofbeams, Carpenters« schließt das Album als Disco-Nummer beginnend mit Southern-RockSoli ab. An einigen Stellen wird das zwar arg frickelig; es gibt Längen und ausladende Riffs, in denen sich die Black Peaches ein wenig verlieren. Das passt aber irgendwie ins Konzept: ein Album, das seine Hörer in Gefilde wie das sumpfig-schwüle Klima Louisianas oder an die Strände der Karibik mitnimmt. Also an Orte, wo man sich noch Zeit lässt. Christian Fernandes Ferreira
Bosse Engtanz Vertigo Berlin / Universal
Wird Bosse immer schlechter oder man selbst einfach zu alt für den Scheiß? Auf »Engtanz« zelebriert er sein Pathos zwar noch übler, musikalisch bleibt es allerdings stabil okay. Bosse-Schmähung ist einfach: Er kratzt gefällig am Schlagerrand, seine Texte sind banal. Zu einfach. Wer sich mit deutschsprachiger Popmusik arrangieren kann, wird sich im Falle dieses Mannes plus Band erinnern, wie man zu »3 Millionen« geflennt hat und bei »Wartesaal« vielleicht sogar nicht allzu genervt von dem Ohrwurm-Braunschweiger war. Axel Bosse ist wie der nette Typ aus dem Dorf, aus dem man kommt, der noch immer dort lebt, »sein Ding« macht und so lieb ist, dass man ihn niemals mit Stadtdreck behelligen würde. Auch das sechste Album »Engtanz« wirkt so, als wäre die Zeit stehen geblieben. Wieder wird unaufhörlich vom Popkultur-Referenzwerfer abgefeuert. Erwähnungen diesmal: Bob Dylan, Wonderwall und Walter White. Wieder suhlt sich Bosse in Metaphern und schlechten Reimen (»So sitz ich da und esse Steine. Alte, schwere, spitze, feine«). Wieder dreht es sich um die kleinen Momente des Glücks, um Generationsthemen und ums Erwachsenwerden: Bosse will Hymnen installieren. Dazu schnappt er sich auch mal den allseits beliebten Casper (»Krumme Symphonie«) und sowieso gern Streicher und »Hey«s und »Yeah«s. Songs wie »Außerhalb der Zeit« und »Ahoi ade« sind es dann, die zeigen, warum es schon okay ist, dass es Bosse gibt. Die niedlichen
MASCHINENRAUM MIT PHILIP FASSING
So viel Musik und so wenig Zeit. Mit der Lektüre dieser Kolumne spart ihr immerhin Letzteres, denn kompakter werdet ihr nirgendwo über das Dance-Neuheiten-Fach informiert.
Sein bereits fünftes Album veröffentlicht Alan Myson alias Ital Tek für Mike Paradinas altehrwürdigen Label-Experimentierbaukasten Planet Mu. Genau dorthin passen die abstrakten Klangskulpturen von »Hollowed« (Planet Mu) noch immer am besten, mehr noch: Der aus Brighton agierende Musiker zeigt sich hier freigeistiger denn je. Mit den an Footwork geschulten Vorgängerwerken hat »Hollowed« nur noch am Rande zu tun, der konsequente Fortschritt bleibt die einzige Konstante – und zwar um jeden Preis. Wer offen genug ist, diesen Weg mitzugehen, wird nicht enttäuscht. Ehrenwort. Solar Bears haben besagten Experimentierkasten nun nach zwei Alben zugeklappt, um sich auf einem nicht minder ehrwürdigen Label zu verewigen: »Advancement« (Sunday Best) strotzt trotz gewisser Parallelen zu Warp-Acts wie Seefeel, PVT oder Boards Of Canada nur so vor eigenwilligen Ideen und weiß die klassische Electronica-Schule um reizvolle Ornamente zu ergänzen. Man könnte sogar so weit gehen und behaupten, dass es dem irischen Duo noch nie so gut gelungen ist wie hier, Tradition und Moderne zusammenzudenken. Nur Letzterer könnten sie noch ein wenig mehr Platz einräumen. Icarus bewegen sich mit ihrer Single »Home« (FFRR) weiter in Richtung eines glasklaren Pop. Dafür verpflichteten sie kurzerhand die Norwegerin Aurora als Gastsängerin. Der gemeinsame Titel ist insofern interessant, als dass es dem Duo aus Bristol grandios gelingt, verschiedene Welten miteinander zu verbinden: Die instrumentale Basis bietet mit ihrer organischen Anmutung und den sehnsüchtig aufwallenden Vocal-Flächen den perfekten Kontrast zu den eher artifiziell inszenierten Gesangseinlagen der jungen Newcomerin. Kurz: eine elegante Variation der anhaltenden Liaison zwischen britischer Club- und Pop-Musik. Als Pixelord folgte Alexey Devyanin bisher einer recht kohärenten Linie, die sich fremden Genres eher verspielt näherte, statt sie konkret zu antizipieren. Mit seinem neuen Alias Computer Graphics nimmt sich der russische Produzent nun ganz anderer Dinge an. »We Have To Go« (Fuselab) gleicht eher einer Übung in Vielfalt, die melodische UK-Garage-Miniaturen selbstbewusst neben zirpenden Acid-HouseFiguren und versponnenen Klangexperimenten stehen lässt. Gut zwei Jahre haben sich Pedestrian Zeit gelassen, um mit »Circadian Rhythms« (Dama Dama) neue Titel zu veröffentlichen. Ihre unverkennbare Formel haben sie währenddessen glücklicherweise nicht angerührt: Songs wie »Torn Blue« oder »JNT« entfalten noch immer diesen für das Duo charakteristischen Dualismus aus Schwermut und Leichtfüßigkeit. Die Bassläufe wiegen sich melancholisch in
den eigenen Modulationen, flüchtige Echos ziehen elegisch über die vertrackte BeatProgrammierung hinweg, und wirklich allem wohnt ein aparter Weltschmerz inne. Emo für die Generation Jamie xx.
Diesen Slogan würden sich Denham Audio vermutlich kaum gefallen lassen, schließlich wendet sich das Trio mit »Fractal« (Heretic) vor allem der düsteren Seite elektronischer Musik zu. Dafür verketten sie Insignien aus Techno und Jungle zu anspruchsvollen TrackMechanismen, die dem Titel der EP mehr als gerecht werden. Ein komplexes geometrisches Gebilde soll sich hinter diesem Begriff verbergen, so der Duden. Das mag etwas theorielastig klingen, aber irgendwie gelingt es dem Gespann aus Sheffield trotzdem, auf eine gewisse Art und Weise zugänglich zu bleiben. Fragt sich nur, wie. Andy Vaz hat in seiner langjährigen Schaffensphase als Label-Macher derart viel Musik von den unterschiedlichsten Szene-Größen veröffentlicht, dass man sich schon regelmäßig fragte, wie der Mann denn überhaupt noch selbst zum Musikmachen kommt. Schön jedenfalls, dass das auch jetzt noch zu funktionieren scheint, denn »House Warming« (Yore) ist eine angenehm zeitlose und unaufgeregte Demonstration dieser jahrelangen Erfahrung, die vor allem Vaz’ spezielle Verbindung zu Detroit unprätentiös unterstreicht. Das aus San Francisco stammende Label Spring Theory hat gerade mal zwei Jahre gebraucht, um mit Künstlern wie Avalon Emerson oder Sage Caswell einen kleinen, aber hochinteressanten Katalog aufzubauen. Auch Aria Rostami trug bereits einen Teil dazu bei und kehrt nun mit »Agnys« (Spring Theory) zurück. Wäre es nicht so irreführend, würde man die verschrobenen Sample-Collagen wohl als Außenseiter-House bezeichnen; wirklich gerecht wird diese Schublade der Sache aber natürlich nicht. Rostamis ätherische BeatEntwürfe funktionieren rein technisch gesehen zwar nach den Regeln des Rave, wenden sich in der Klanggestaltung aber deutlich von den gängigen Konventionen ab.
Das dreijährige Jubiläum wird gerade bei Houndstooth begangen, dem Label, dem es wie kaum einem anderen gelang, durch sorgfältige und weitsichtige A&R-Arbeit innerhalb kürzester Zeit internationales Renommee zu gewinnen. Mit »Tessellations« (Houndstooth) soll dieser Erfolg nun standesgemäß gefeiert werden. Ein Blick auf die Tracklist dürfte auch den vergesslicheren Zeitgenossen demonstrieren, warum dieses Label mittlerweile so viel Einfluss besitzt: Mit Acts wie Throwing Snow, Aïsha Devi oder Second Storey hat es nämlich eine ganze Reihe außergewöhnlicher Künstler im Roster.
Schmeckt anders. Ist anders.
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PRÄSENTIERT VON OX & LIVEGIGS.DE Balladen und seine bezirzende Stimme sind der Beweis, dass Bosse dann am besten ist, wenn er nicht versucht, cool zu sein, sondern der nette Dorfheini, der er eben ist. Paula Irmschler
Choir Of Young Believers Grasque
THE WORLD IS BIGGER THAN YOUR TOUR 27.04 FLENSBURG VOLKSBAD · 28.04. KIEL PUMPE 29.04. HANNOVER CAFÉ BLOCKSEE · 30.04. BERLIN LIDO 02.05. WÜRZBURG CAIRO · 04.05. STUTTGART GOLDMARKS 05.05. CH - BERN ISC · 10.05. WIESBADEN SCHLACHTHOF 11.05. KÖLN GEBÄUDE 9 · 12.05. MÜNSTER GLEIS 22 13.05. BREMEN LAGERHAUS
Ghostly International / Cargo
Cavern Of Anti-Matter Void Beats / Invocation Trex Duophonic / Rough Trade
WWW.THEBABOONSHOW.DE PRÄSENTIERT VON VISIONS · INTRO · OX FANZINE · LIVEGIGS.DE
22.03. MÜNSTER SPUTNIKHALLE FT 24.03. KÖLN GLORIA THEATER AUS VER KAU 25.03. CH-ZÜRICH DYNAMO 26.03. FREIBURG CAFE ATLANTIK 27.03. MÜNCHEN STROM 29.03. STUTTGART UNIVERSUM 30.03. AT-WIEN ARENA 31.03. DRESDEN BEATPOL 01.04. BERLIN HUXLEY´S NEUE WELT FT AUS VER KAU 02.04. HAMBURG MARKTHALLE 21.01.17 HAMBURG GROSSE FREIHEIT 36 28.01.17 KÖLN LIVE MUSIC HALL WWW.TURBOSTAAT.DE
04.05. BERLIN MUSIK & FRIEDEN 05.05. HAMBURG MOLOTOW 06.05. KÖLN BLUE SHELL
07.05. MÜNCHEN MILLA 09.05. AT - WIEN B72 03. – 05.06. MANNHEIM MAIFIELD DERBY WWW.OKTALOGUE.COM
KAFVKA
Cavern Of Anti-Matter, das Projekt von StereolabMitbegründer Tim Gane, driftet auf einer musikalischen Zeitreise durch die kosmischen Klangwelten der 1970er immer wieder auch in die 1990er ab. Wenn jemand den spacigen Krautrock von Neu!, Cluster oder Kraftwerk ohne Punktabzüge zitieren darf, dann sicherlich Tim Gane, denn der hat mit Stereolab schon Anfang der 1990er wunderlich verspielten Indie-Pop mit stoisch treibenden Beats versehen – zu Zeiten, als Krautrock noch alles andere als hip war. Zusammen mit seiner damaligen Partnerin Laetitia Sadier fügte er so dem maschinellen Sound der deutschen Synthesizer-Innovatoren eine menschliche, betörende Seite hinzu. Mit Cavern Of Anti-Matter arbeitet sich der Klangtüftler nun weiter an seinem eigenen Entwurf von retro-futuristischer Weltraummusik ab – diesmal zusammen mit dem Ex-Stereolab-Drummer Joe Dilworth und SynthieWizard Holger Zapf. Das gelingt ganz wunderbar, wenn auch ohne große klangliche Neuerfindungen. Vielmehr ist das Album eine retrospektive Würdigung der eigenartig rhythmischen Soundscapes der 1970er. Der trippige Opener »Tardis Cymbals« wirkt wie eine zwölfminütige Neuinterpretation des Neu!-Songs »Hallogallo«. Der Gastbeitrag von Bradford Cox (Deerhunter) in »Liquid Gate« erinnert tatsächlich an den Indie-Pop von Stereolab, und Pete Kember von Spacemen 3 vertont in »Planetary Folklore« mit Roboterstimme ein Weltraum-Poem. Die Zusammenarbeit mit Jan St. Werner von Mouse On Mars als »Sound Processor« lässt die ganze Crew samt Raumschiff dann in den 1990ern landen – dort, wo der künstlerische Ansatz der Synthie-Krautrocker von Postrock und den Elektronik-Experimentalisten wieder aufgenommen wurde. Timo Weber
02.05. BERLIN PRIVATCLUB · 03.05. KÖLN BLUE SHELL 04.05. HAMBURG MOLOTOW SKYBAR · 09.05. MÜNCHEN KRANHALLE 04.03. DÜSSELDORF THE TUBE · 29.03. STUTTGART UNIVERSUM 31.03. DRESDEN BEATPOL · 08.04. FRANKFURT ELFER 09.04. HANNOVER INDIEGO GLOCKSEE · 08.05. FREIBURG CAFE ATLANTIK 10.05. WIESBADEN SCHLACHTHOF · 12.05. MÜNSTER GLEIS 22 13.05. BREMEN LAGERHAUS 08. – 09.07. STRAUBENHART HAPPINESS FESTIVAL 11. – 14.08. ROTHENBURG O.D.T. TAUBERTAL FESTIVAL W
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TEHO TEARDO & BLIXA BARGELD 21.05. FRANKFURT/MAIN MOUSONTURM · 06.06. BERLIN VOLKSBÜHNE 07.06. KÖLN KULTURKIRCHE · 08.06. HAMBURG ÜBEL & GEFÄHRLICH 09.06. CH-ZÜRICH KAUFLEUTEN · 15.06. MÜNCHEN MUFFATHALLE
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AUSSERDEM AUF TOUR ANTILOPEN GANG · DONOTS · DRANGSAL · DEINE FREUNDE · DYSE FUNNY VAN DANNEN · FETTES BROT · OHRBOOTEN · PARCELS · PASCOW RHONDA · RIDEAU · ROYAL REPUBLIC · SOOKEE · TOCOTRONIC · TRUCKFIGHTERS KIKIS KLEINER TOURNEESERVICE KK T GmbH WWW.KK T.BERLIN
The Coral Distance Inbetween Ignition / Indigo / VÖ 04.03.16
HÄNDEHOCH! TOUR 2016
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Der schwermütige Ein-Mann-Chor aus Dänemark sammelt auf »Grasque« äthergefüllte Popweisen und Klangkathedralen. Bekannt geworden ist Jannis Noya Makrigiannis, der Kopf hinter COYB, durch »Hollow Talk«, das zur Titelmelodie der düsteren TV-Serie »Die Brücke« avancierte. Die dunkel hallende Melodramatik des Stücks von seinem Debütalbum passte hervorragend zur Handlung des zu gleichen Teilen in Makrigiannis’ Heimatstadt Kopenhagen und dem schwedischen Malmö spielenden Krimi-Mehrteilers. Damals verglich der Guardian den Dänen noch mit den Fleet Foxes und Neil Young. Seitdem hat sich viel getan: ein zweites Erfolgsalbum, eine Krise, einige Experimente und das Aufsaugen weiterer Stile und Strömungen. Das Ergebnis dessen heißt »Grasque« und wandelt in seinen guten Momenten auf den Spuren von Darkstar, The xx oder Chvrches. In seinen schlechten Phasen klingt das Werk allerdings wie ein gemeinsamer Nachkomme von Gazebo und Erasure, gezeugt im Sauerstoffzelt: viel Drama, viel Fläche und viel Luft, aber wenig Bass und noch weniger Dringlichkeit. Gut funktioniert das Ganze immer dann, wenn echte Melancholie in die Songs einzieht, wie etwa in »Jeg Ser Dig« oder »Perfect Estocada«. Dann haut überraschenderweise sogar der vom Info-Text herbeifantasierte Vergleich zu Sade wirklich hin – und steht COYB auch richtig gut. Claudius Grigat
PHONE +49.30.695.80.880 PORTOKASSE@KK T.BERLIN
Chairlift Moth Columbia / Sony
Smarter Electro-Pop mit geschmeidigen R’n’B-Einflüssen: Nach ihrer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Beyoncé melden sich Chairlift auf ihrem dritten Studioalbum mit ganz viel Swag zurück. Ch-Ching! Bereits der Opener »Look Up« stellt unmissverständlich klar, wohin die Reise der beiden auf dem neuen Album »Moth« gehen soll: nach ganz oben natürlich. Über die Wolkenkratzer New Yorks, der Heimat des experimentierfreudigen Duos, dem es 2013 überraschenderweise gelang, einen seiner Songs auf Beyoncés letztem Blockbuster-Album zu platzieren. Seitdem scheint nicht nur musikalisch der Knoten bei Caroline Polachek und Patrick Wimberley geplatzt zu sein, auch in Sachen Selbstbewusstsein legen sie in ihren Texten einen Zacken zu. »Nobody will help you ‘til you go and help yourself. Take it and don’t wait for it to come from someone else«, singt Polachek in der aufreizenden Single »Ch-Ching« und ist damit meilenweit davon entfernt, für ihren Liebsten Handstand zu machen. Vom charmanten DIY-Pop-Sound der Anfangstage ist auf »Moth« nicht mehr viel übrig geblieben. Statt lieblichen Electro-Pop à la »Bruises« machen Chairlift jetzt experimentierfreudigen R’n’B-Pop, der mehr mit dem glossy Sound aktueller Top-40-Acts gemein hat als mit den Bands, die sonst neben dem Duo auf Festivalplakaten auftauchen. Und das ist durchaus positiv zu verstehen. »Moth« ist ein ambitioniertes Pop-Album geworden, eine schillernde Hommage an den Big Apple, auf der die Band ihre MeltingPop-Einflüsse selbstbewusst zur Schau zu stellen weiß. Katja Peglow
Ohne Gewissensbisse kann man den psychedelischen Pop von The Coral aus Liverpool in die Kategorie »solide in seinem Genre« einordnen. Beim Genre Psych-Pop ist man als punksozialisierter Mensch ja meist zurückhaltend, wenn nicht gerade Beatles oder Beach Boys am Werk waren. Musikalisch herrscht da viel Langweile, ästhetisch assoziiert man mit diesem Genre stets Batik-Wallegewänder, missratene Frisuren und Farbexplosionen im Artwork. Zum Glück nicht, wenn es sich um die Lads The Coral handelt, die sich seit der Jahrtausendwende ihrer Retromanie hingeben und das auch auf ihrem mittlerweile achten Album mit streberhafter Kontinuität durchziehen. Der »abgefucktere Sound«, den die Band selbstbewusst versprach, ist Promo-Sprech, denn The Coral machen exakt das, was sie immer als unglamouröse Arbeiter im Schatten der großen Gitarren-Bands aus Großbritannien gemacht haben. Das kann in Instrumentalpassagen-verliebte LSDFantasien wie »Connector« oder »White Bird« abdriften, in fiesem Rock-Gehämmer wie »Million Eyes« enden oder im besten Fall eine hübsche Ballade wie »Distance Inbetween« hergeben. Dieses Album ist eine Liebhaberplatte: Heerscharen neuer Fans werden The Coral damit kaum gewinnen, die alten Anhänger aber mit Sicherheit zufriedenstellen. Annette Walter
Rob Crow’s Gloomy Place You’re Doomed. Be Nice. Temporary Residence / Cargo / VÖ 04.03.16
ZIEGENBLUT & MÖTÖRÖL MIT CARSTEN SCHUMACHER
Liebe international anerkannte Diplom-Riffmistresses und -master, verehrte Freunde vertonter Pentagramme und Klang gewordener Schlachtengemälde. Wollen wir wieder?
Nicht zu fuzzen: In Braunschweig wird noch der Russian Green Muff mit Füßen getreten (Gunstbezeugung)! Fuzziebär (Augen auf bei der Namenwahl!) nehmen dabei auf »Lach- und Krachgeschichten« (fuzziebaer.de) den Faden der 1990er wieder auf. Das selbstbewusste Trio und sein mit deutschen Lyrics in gewöhnungsbedürftige Form gebrachter Stoner (...Doom, Psych-Rock) macht dabei die Schwachstellen auf textlicher Seite durch breit aufgestelltes Riffing wett. Granatenstark, Hoschis! Vielleicht doch wieder was mit Hexen: Mountain Witch, die Band um Turbostaat-Bassist Tobert Knopp, bringt mit »Burning Village« (This Charming Man) das dritte Album raus, und wir haben immer noch 1970, und Ozzy ist wieder verhindert und kann das neue SabbathAlbum nicht einsingen. Die Platte erscheint nicht ohne Grund auf dem Demon-Head-Label TCM, denn der Retro-Doom der Hamburger könnte geschmackvoller nicht sein. Besonderes Highlight ist das finale »Isle Of Bones«, das die Illusion einer Zeitreise perfekt macht. Apropos Niederknien: Cult Of Luna und The Old Wind haben mit »Råångest« (Pelagic) einen starken zweiten Teil der Split-Serie auf Pelagic produziert. Cult Of Luna covern darauf die einflussgebende Band Amebix, während die aus Mitgliedern von The Ocean und Breach bestehenden The Old Wind zwei Eigenkompositionen beisteuern. Schöner kann die Welt aus Post-Metal/HC-Sicht nicht untergehen. Auf demselben Label erscheint mit »Shores Of The Abstract Line« (Pelagic) auch das dritte Album der Experimental-Metal-Band Hypno5e aus Montpellier. Mit Akribie wird hier eine quasi-cineastische Atmosphäre geschaffen, um jene dann in einer beeindruckenden Leistungsschau technischen Spielvermögens zu zerstückeln. Ein merkwürdiger Mix aus PostMetal, Fusion-Metal und Postcore. Nach jedem Song hat man das Gefühl, ein ganzes Album im Schnelldurchlauf gehört zu haben. Auszeit! Ulver haben durch ihre Zusammenarbeit mit Sunn o))) anscheinend einen Tritt gegen das Floß bekommen und driften mit »ATGCLVLSSCAP« (House Of Mythology) weit raus in den Ozean der psychedelischen Improvisationen. Diesmal geht es nicht wie beim 2012er-Album »Childhood’s End« um den Psychedelic Rock der 1960er, sondern um den Krautrock der 1970er. Grundlage sind auch nicht Coverversionen, sondern Live-Improvisationen, die die Band schon vor zwei Jahren auf die Bühne brachte. Hat gute Momente. Magischer und vielleicht auch psychedelischer ist da das verrauschte, knisternde und schleifende Ambient/Drone-Album »Sorgsendömet Fobos« (Trollmusic), das Tusen År Under Jord schon mal 2013 in einer Kleinstauflage von 100 Tapes veröffentlicht haben und das nun
seit ein paar Wochen auf CD erhältlich ist. Die Musik ist zusammengesetzt aus verschiedenen Instrumental-Samples, trägt nicht ohne Grund das Prädikat »Pale Moon Music« und wirkt wie das Atmen einer längst untergegangenen Welt.
Steigen wir nun noch ein paar Stufen tiefer hinab, dann erreichen wir Temple Of Gnosis, eine Band aus Belgrad, die auf »De Secretis Naturae Alchymica« (ATMF) zu einer Reise durch die Dunkelheit einlädt, in deren Verlauf entlang des alchemistischen Reinigungsprozesses irgendwann zur Erleuchtung gefunden werden soll. Das okkulte Doom-Debüt mit dem Death-Gesang hat seine Momente, sorgt mit billigen, düsteren Synthie-Flächen und allzu großzügigen Hallräumen aber immer wieder für schwarze Pusteln. Dann lieber das komplette Gegenteil: Deamon’s Child versuchen auch auf dem zweiten Album »Scherben müssen sein« (Zygmatron) eine Brücke zwischen Melvins und Ideal zu bauen. Klingt jetzt erst mal nach einer unverlangt eingesandten Chimäre oder einem Experiment auf verlorenem Posten, dabei passen der punkige NDW-Gesang von Bassistin Ana Muhi und das schwere bis noisige Riffing und die polternd brausenden Drums ihrer beiden Mitmusiker recht gut zusammen. Von Hannover nach Leipzig und kopfüber in den düsteren, angecrusteten Post-Hardcore von Throwers, die nach zwei EPs nun mit »Loss« (Golden Antenna) ihr Debüt veröffentlichen. Die Dynamik zwischen den Extremen wütender Ausbruch und doomiges Geknurre erscheint bekannt, aber nicht zuletzt die hyperaktive Rhythmus-Sektion schiebt die Kiste immer wieder schön nach vorne. Nun aber schnell zum Höhepunkt: Die finnische Band Oranssi Pazuzu führt auf »Värähtelijä« (Svart) ihre Suche nach dem maximal Psychedelischen im Black-Metal-Kosmos fort und floatet dabei auch an den Zwillingsplaneten Krautrock und Spacerock vorbei in die tiefe Schwärze des Raumes. Genre-Puristen werden die Verwendung des Terminus’ Black Metal nach Hören des Albums garantiert gerichtlich verbieten lassen, aber hie und da schimmern immer noch Prügeln und Toben durch. Schließen wir den Kreis mit alten Bekannten, dem Instrumental-Rock-Stoner-Trio Karma To Burn. Ihr siebtes Album »Mountain Czar« (Rodeo Star) wäre mit seinen wie üblich in schlicht fortlaufender Nummerierung benannten Songs keine Überraschung, gäbe es darauf nicht die unter dem Titel »Uccidendo Un Sogno« laufende Coverversion des Tom-Petty&-The-Heartbreakers-Songs »Runnin Down A Dream«. Die gemeinsam mit der italienischen Sängerin Stefanie Savy in deren Muttersprache eingespielte Nummer klingt wie Gianna Nannini beim illegalen Bullenreiten: toll und wütig.
AURORA
21.03. 29.04. 01.05. 02.05.
BERLIN HAMBURG MÜNCHEN KÖLN
DIIV
30.03. 31.03. 01.04. 10.04.
KÖLN BERLIN MÜNCHEN HAMBURG
FABER
01.03. ROSTOCK 02.03. BERLIN 03.03. HAMBURG 04.03. BREMEN 06.03. REES-HALDERN 07.03. MÜNSTER 09.03. KÖLN 10.03. NÜRNBERG 11.03. GERA 15.03. MÜNCHEN 17.03. WIEN (AT) 19.03. WATTENS (AT) 21.03. DRESDEN 22.03. WIESBADEN 23.03. TÜBINGEN
ABBY
02.03. BERLIN
PRINZ PI
»IM WESTEN NIX NEUES« TOUR 2016
04.03. ROSTOCK HOCHVERLEGT 05.03. HAMBURG AUSVERKAUFT 06.03. ERFURT VERSCHOBEN VOM 06.02. 10.03. HERFORD 11.03. SAARBRÜCKEN 17.03. DÜSSELDORF 18.03. LEIPZIG 19.03. BERLIN 26.03. WIEN (AT) 27.03. DRESDEN 01.04. KIEL 02.04. MÜNSTER 03.04. KEMPTEN 08.04. BREMEN 14.04. KÖLN ZUSATZSHOW 15.04. KÖLN AUSVERKAUFT
GO GO BERLIN
»ELECTRIC LIVES« TOUR 2016
16.03. 17.03. 18.03. 19.03. 21.03. 22.03. 27.03.
HANNOVER WIESBADEN BADEN (CH) ANDERMATT (CH) NÜRNBERG ESSEN ROSTOCK
THE FRANKLIN ELECTRIC
29.03. KÖLN 30.03. HALDERN 31.03. HAMBURG 02.04. BERLIN 03.04. MÜNCHEN
BIRTH OF JOY
»GET WELL« TOUR 2016 09.04. STUTTGART 10.04. MÜNCHEN 11.04. NÜRNBERG 16.04. BERLIN 17.04. HANNOVER 18.04. HAMBURG 19.04. KÖLN
LOLA MARSH
11.04. MÜNCHEN 12.04. HEIDELBERG 19.05. FRANKFURT 20.05. HAMBURG 21.05. KÖLN 22.05. LEIPZIG 23.05. BERLIN
ALS SUPPORT FÜR ANNENMAYKANTEREIT
30.03. DORTMUND AUSVERKAUFT 01.04. BERLIN AUSVERKAUFT 02.04. ROSTOCK AUSVERKAUFT 04.04. HAMBURG AUSVERKAUFT 05.04. HAMBURG AUSVERKAUFT
U3000
»WIR HABEN EUCH BELOGEN TEIL II« TOUR 2016
13.04. NÜRNBERG 14.04. STUTTGART* 16.04. MÜNCHEN 19.04. DRESDEN 21.04. BERLIN* 22.04. BRAUNSCHWEIG 23.04. ESSEN* 27.04. HAMBURG* 28.04. BREMEN 29.04. KÖLN* 30.04. DÜSSELDORF
* CO-HEADLINER KONZERTE MIT GOLF
DMA’s Hill’s End Infectious / Coop / PIAS / Rough Trade
Auf ihrem Debüt klingen die DMA’s wie eine Oasis-Coverband – eine verdammt gute Oasis-Coverband. Coverbands existieren aus einem Grund: Die Qualität der selbst geschriebenen Songs reicht nicht aus, um Erfolg zu haben, und so greift man auf für grandios befundene Stücke anderer Leute zurück. Die australischen DMA’s sind eher ein Imitat als eine Coverband, was aber in gewisser Weise aufs Gleiche hinausläuft. Sänger Tommy O’Dell klingt wie der verschollene vierte Gallagher-Bruder (vgl. Paul Anthony Gallagher), Johnny Took und Matt Mason kümmern sich um den Rest des haargenau imitierten Oasis-Britpop-Sounds. In der Natur von Coverbands liegt es aber eben auch, dass es meist mitreißende, herzerwärmende, wunderbare und Seelenfrieden stiftende Songs sind, die sie neu interpretieren. Daher kann, wer auch nur einen Funken Zuneigung für das Oeuvre der Gallaghers übrig hat, nur zu einem Schluss kommen: »Hill’s End« ist ein perfektes Album zum Mitgrölen (»Lay Down«), Feiern (»Timeless«) und Heulen (»Delete«). Wenn nur dieser abgestandene Coverband-Beigeschmack nicht wäre. Marius Wurth
GOLD CLASS
CARDINAL SESSIONS FESTIVAL
ANDY SHAUF · LOLA MARSH · DALE BARCLAY · NEWMOON
20.05. HAMBURG 21.05. KÖLN
NORTHEAST PARTY HOUSE
02.06. KÖLN 03.06. BERLIN 04.06. HAMBURG
PISSED JEANS
04.06. MANNHEIM 05.06. KÖLN 06.06. BERLIN TICKETS ERHÄLTLICH UNTER LANDSTREICHER-BOOKING.DE & KRASSERSTOFF.COM UND AN ALLEN BEKANNTEN VORVERKAUFSSTELLEN
18.03. KÖLN 24.03. BERLIN
»THE FAMILY TREE« TOUR 2016 11.04. & 12.04. KÖLN 13.04. & 14.04. BERLIN 23.04. & 25.04. FRANKFURT/MAIN
Entwicklung ablesen, die nun zu Erklärungsnotständen führt: The Dirty Nil klingen auf »Higher Power« versierter, druckvoller und intensiver. Das ist nicht reiner Punk, nicht Rock’n’Roll oder Rock – das ist viel mehr. Nadja Neqqache
21.04. FREIBURG 22.04. BRAUNSCHWEIG 23.04. BERLIN
MATT CORBY
RADICAL FACE
Vor einem Jahr noch pleite, übergewichtig und frustriert. Heute mit bekräftigtem Anspruch auf ein Leben als Berufsmusiker und kauzige Randerscheinung gleichermaßen zurück: Pinback-Frontmann Rob Crow. Nicht von seiner Musik leben zu können dürfte am schwersten sein für alle, die einst dazu in der Lage waren und es jetzt nicht mehr sind. Rob Crow, der es mit Pinback seit der Jahrtausendwende zumindest in den USA zu ein wenig Bekanntheit brachte und so seine Familie in San Diego ernährte, hisste Mitte 2015 die weiße Fahne. Nach 20 Jahren als Musiker und beinahe 50 Alben, auf denen er mitwirkte, sei er nicht mehr dazu in der Lage, durch seine Musik ein ausreichendes Einkommen zu bestreiten, schrieb er auf Facebook. Er wolle in diesem Klima nicht mehr weitermachen, trinke ohnehin zu viel, das Haus gehöre der Bank. Sein Plan: begonnene Projekte beenden, danach sein Leben als Musiker abwickeln. Was nach diesem Post passierte, lässt sich nur erahnen, aber es dürfte auch mit vielen Vorbestellungen dieser Platte zu tun haben. Zumindest bedankte sich Crow nach Monaten der Stille plötzlich überschwänglich, schrieb, die größte Schuldenlast, das Trinken und nebenbei sogar sein Übergewicht seien Geschichte. Tatsächlich wiegt er auf dem Cover von »You’re Doomed. Be Nice.« mindestens 15 Kilo weniger. Man erkennt ihn kaum. Auf dem Pseudo-SoloAlbum ist Reduktion hingegen kein Thema: Es ist im Gegenteil das erste, auf dem Crow von einer kompletten Band begleitet wird. Auch sei es das erste, das in einem – Zitat – »echten Studio« entstanden sei anstatt zu Hause. Das hört man. Vorbei die Zeiten der 40-sekündigen grellen Speed-MetalMiniaturen. Hier bestimmen die meiste Zeit melodisch opulente Indie-Rock-Songs das Bild. Die schönsten erinnern an die majestätische Sperrigkeit, die Pinback zu dem vielsprachigen Erlebnis machen, das man Uneingeweihten in Kneipengesprächen kaum richtig vermitteln kann. Das hier ist ein kleines Märchen in einer immer beschissener werdenden Entertainment-und-überhaupt-Welt. Felix Scharlau
The Dirty Nil Higher Power
Essaie Pas Demain Est Une Autre Nuit
Dine Alone / Caroline / Universal
DFA / Coop / PIAS / Rough Trade
»The Dirty Nil play Rock’n’Roll«, heißt es auf der Bandcamp-Seite des US-Trios. Dass das aber noch längst nicht alles ist, was sie können, zeigen sie auf »Higher Power« äußerst eindrucksvoll. Hier ein paar der Regeln, die man als Autorin bei einem Musikmagazin lernt: den LabelWaschzettel nur kurz überfliegen, Kritiken nicht mit überflüssigen Genre-Schubladen überfrachten, keine Rezept-Floskeln à la »Man würze dann noch mit einer feinen Prise 1980er-Wave, und heraus kommt« einstreuen. Wer Letzteres macht, dem gehören tatsächlich Word-Dokument und Tastatur entrissen. Bekommt man dann aber ein Album wie »Higher Power«, wird das mit den GenreErklärungen schon etwas komplizierter. Wie zur Hölle kann man nur ausdrücken, was sich da in elf Tracks an Lärm, Wut, Weezer, Classic Rock, Rotzigkeit und Punk zusammenbraut? Zwischen der ersten Single von The Dirty Nil, die unter dem Titel »Fuckin’ Up Young« bei Fat Wreck, dem Label des NoFX-Masterminds Fat Mike, erschien, und der jetzigen Veröffentlichung liegen zwar vier Jahre, jedoch gerade einmal ein paar Songs sowie eine Mini-EP. Und doch lässt sich an diesem geringen Output die enorme
James Murphys DFA Records ist ein cooles Label. Und sexy. Und retro – vor allem retro. Das frankokanadische Duo Essaie Pas setzt dem Ganzen nun die Krone auf. Marie Davidson und Pierre Guerineau sind pleite und kreativ, sind verliebt, sehen aus wie Models und liefern trockene französische Sprach- und Gesangsspuren über Italo-Disco, Techno und Minimal-Wave-Synthie-Explosionen. Sie stammen aus Montreal, wo sie bisher einige EPs und LPs auf Kassetten veröffentlich haben. Zusammengefasst: Sie gehören zu den ziemlich saucoolsten Menschen der Welt. Und sie wissen es – was sie natürlich noch mal cooler macht. Man könnte das jetzt alles für Overkill halten, für zu viel retro, für zu düster, zu gestellt oder zu unterkühlt präsentiert. Aber das würde den Punkt verfehlen, denn Essaie Pas sind eindrucksvoll, eben weil sie übertreiben. Die ganze Attitüde, the attitude, l’attitude macht die Faszination aus. Dabei schadet es aber auch nicht, dass sie musikalisch wissen, was sie tun, bei wem sie Anleihen nehmen können und wie sie die 1980er zeitgemäß verpacken müssen, um relevant zu klingen. Da hat DFA mal wieder einen richtig guten Fang gemacht. Henje Richter
To u r d a t e s
HEIMSPIEL MIT BENJAMIN WALTER
Hier kommt das stilistisch wohl abwechslungsreichste »Heimspiel« aller Zeiten! Diese Künstler machen ihr Ding und gehen ihren Weg. Was bleibt ihnen auch anderes übrig?
Die umtriebige Berliner Musikerin und Labelbetreiberin Kitty Solaris hat ihren Stammplatz im »Heimspiel« weiterhin sicher. Schließlich ist das hier auch die stabilste Rubrik mit der härtesten Tür im Heft, a.k.a. meinem wirren Musikgeschmack. Also los: Das Album »Silent Disko« (Solaris Empire) enthält zehn Songs, die mich ausnahmslos alle sofort in ihren Bann gezogen haben. Auch wegen der traumwandlerischen Sicherheit, mit der Solaris in den Arrangements Singer/Songwriter-Pop mit treibenden elektronischen Beats und Synthies und afrikanischen Rhythmen verbindet. Aber in erster Linie wegen des gradlinigen, immer originellen Songwritings, das der durchaus für den Dancefloor produzierten Musik eine seltene stille Größe verleiht. Ein Album, das nicht die ganze Zeit »Hier! Hier!« schreit, sondern einfach da ist. Bei mir und vielleicht auch bald bei dir.
Keine deutsche Underground-Band liefert seit über zehn Jahren so zuverlässig ab wie das Lo-Fi-Pop-Duo Woog Riots aus dem schönen Darmstadt. Der schrammelige Sound, die freundlichen Oktavbässe, der unproduzierte Gesang, die Reduktion auf wenige, immer etwas billige Klangerzeuger ist hier weiter keine ironische Scheißpose, sondern authentischer Ausdruck einer künstlerischen Arbeitsweise, die so uneitel wie einnehmend daherkommt. Auf dem neuen Album »Alan Rusbridger« (From Lo-Fi To Disco!) singen Silvana Battisti und Herbert wieder ganz viel zweistimmig, diesmal unter anderem über Edward Snowden, Gentrifizierung und Joseph Beuys. Es ist ein im weiteren Sinne politisches Album geworden, ganz ohne Selbstbespiegelung, dafür mit viel Talent für die Beobachtung aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen und Verwerfungen.
Über einen meiner besten Freunde kam ich Anfang des neuen Jahrtausends mit einer Musikrichtung namens »Breakcore« und seinen unübersichtlichen Unter- und Nebengenres in Kontakt. Gerafft habe ich dabei wenig, aber das technisch ausgefuchste Wirrwarr aus Schlagzeug-Geballer, Sprach-Samples und Geräuschen in Schallgeschwindigkeit hat mich dennoch umgehauen. Und manchmal kann so eine richtige Maulschelle ja auch ganz schön sein. Eine der interessantesten Figuren der Szene ist der Berliner Zombieflesheater: ein langhaariges, etwas nörgliges Kerlchen mit irritierend enzyklopädischem Popkulturwissen, das seit über zehn Jahren als Musiker und Veranstalter mit leidenschaftlicher Kompromisslosigkeit sein Ding durchzieht. Die KassettenVeröffentlichung »Bloodsport Soundclash« (Alarm) enthält mal eher experimentelle, noisige Elektronik, mal dekonstruierten Gabber, der das Tor in eine musikalische Welt aus purer, roher Energie weit aufstößt. In seiner hochspezialisierten Nische ist Zombieflesheater ein verdammtes Genie und das Ergebnis reine Kunst. Merkt euch das, ihr Waschlappen.
Kleine Untergrund Schallplatten heißt ein noch recht junges Augsburger Label, das in stets atemberaubend schöner Aufmachung 7“-Singles veröffentlicht. Alles streng limitiert natürlich, wie sich das gehört. Am allerbesten gefällt mir die dritte und neueste Veröffentlichung »Nicht ans Meer / Spuren« von Friedrich Sunlight: souliger, treibender Sixties-Pop mit lustig-melancholischen deutschen Texten eines Exil-Kaliforniers, begleitet von einer perfekt eingespielten Band, die wie ein ganzes Orchester klingt. Ich kenne mich mit Musikrichtungen eigentlich nicht so gut aus, aber in welches Genre der schnauzbärtige Musiker Gío mit seiner 7“ »Senza Vedervi« (Tofu) einzuordnen ist, vermag selbst ich noch zu erkennen: Es ist feinster Italo-Pop der 1980er, perfekt adaptiert in Text, Sound und Komposition. Dabei gelingt dem hinter Gío steckenden Kölner Johannes Stankowski das Kunststück, den schmierigen Charme der Originale auf lustige, sehr liebevolle Art abzubilden und gleichzeitig einen extrem stylishen, eigenständigen Popsong zu schreiben. Worum es darin geht, weiß ich nicht. Aber vermutlich um Liebe, Sehnsucht und irgendwas mit »Bambini«. Zum Heulen schön, dieser coole, witzige Hit, der auch nach 20-maligem Hören (Selbstversuch) immer noch die wohligsten Gefühle auslöst. Das bekommt in Deutschland sonst niemand hin. Angeblich ist die 7“ mit der ebenfalls guten B-Seite bereits beinahe ausverkauft, also schnell noch ein Exemplar abgreifen und sich auf das angekündigte Album freuen.
Mönchengladbach ist die Hauptstadt des deutschsprachigen Düster-Punk. Neben den unsterblichen EA80 sind auch die befreundeten Die Strafe bereits seit grauer Vorzeit dabei und veröffentlichen nun mit »Krunk« (Majorlabel) ihr erstes Album seit acht Jahren. Hauptsache, es geht immer weiter. Die Platte klingt keine Sekunde nach müdem Alterswerk, sondern gleichermaßen treibend, melancholisch und besitzt trotzigen Witz. Sie ist teilweise ultraschnell gespielt und zeigt die Band ganz bei ihrem ureigenen Sound-Entwurf. Massenweise Hits gegen jeden Trend für all die traurigen, tapferen Punks da draußen.
05.03. (AT) LUSTENAU - Carinisaal 31.03. ULM - Roxy 06.03. (AT) SALZBURG - Rockhouse 03.04. BONN - Green Juice Special 07.03. (AT) INNSBRUCK - Weekender 15.04. ERLANGEN - E-Werk 10.03. (AT) WIEN - B72 16.04. MARKNEUKIRCHEN - Musichall 11.03. (AT) KLAGENFURT - Stereo 20.04. WÜRZBURG - Cairo 12.03. (AT) LINZ - Stadtwerkstatt 21.04. OSNABRÜCK - Bastard Club 16.03. DRESDEN - Groovestation 22.04. DÜSSELDORF - Zakk 17.03. BERLIN - Musik & Frieden 23.04. ESSEN - Weststadthalle 18.03. HANNOVER - Lux 14.05. (CH) ZÜRICH - Dynamo / Werk 21 19.03. SIEGEN - Vortex 24.05. (CZ) PRAG - Rock Café 22.03. OBERHAUSEN - Druckluft 28.05. BRAUNSCHWEIG - B58 Fest 23.03. BREMEN - Tower 10.06. ROTTERSHAUSEN - Und ab geht die Lutzi! 26.03. OBERNDORF - Easter Cross 11.06. KIRCHANSCHÖRING - Im Grünen Festival 27.03. TRIER - Lucky‘s Luke 22.07. LEIPZIG - Parkbühne w/Sportfreunde Stiller 28.03. FRANKFURT - Nachtleben 30.07. MEGESHEIM - Der Krater bebt! 30.03. SAARBRÜCKEN - Kleiner Klub 05.08. HORB AM NECKAR - Mini-Rock-Festival
ABRAMOWICZ 04.03. DÜSSELDORF, THE TUBE 05.03. SAARBRÜCKEN, JUZ FÖRSTER 11.03. JENA, KASSABLANKA * 12.03. AMBERG, LAUT GEGEN NAZIS 17.03. (AT) INNSBRUCK, WEEKENDER * 18.03. (CH) SOLOTHURN, KOFMEHL * 19.03. ULM, MUSIKMARATHON 03.04. BONN, GREEN JUICE SPECIAL 08.04. FRANKFURT AM MAIN, ELFER 09.04. WARENDORF, IFAN FESTIVAL 30.04. BERLIN, BI NUU 17.06. MERKERS, ROCK AM BERG * MIT MONTREAL
08.04. GERA • GERAER SONGTAGE 24.-26.06. SCHEESSEL • HURRICANE 24.-26.06. NEUHAUSEN • SOUTHSIDE 22.07. DARMSTADT • SOMMERPERLEN 27.08. GIESSEN • KULTURSOMMER
27.03. Rostock, Helgas Stadtpalast 21.04. (PL) Poznan, Springbreak 23.04. Bausendorf, Riez Indoor 01.05. Lübeck, Maifest 19.05. Köln, Underground 26.05. Berlin, Cassiopeia 27.05. Hamburg, Rock Café 28.05. Braunschweig, B58 Fest 06.08. Elsdorf, Oakfield Festival
28.03. OBERNDORF / EASTER CROSS 08.04. HAMBURG / RAMBA ZAMBA 23.04. BERLIN / REMMI DEMMI FESTIVAL 28.04. LEIPZIG / WERK 2 29.04. POTSDAM / WASCHHAUS 30.04. OSNABRÜCK / KLEINE FREIHEIT 05.05. DRESDEN / GROOVESTATION 06.05. HANNOVER / BÉI CHÉZ HEINZ 07.05. FLENSBURG / KÜHLHAUS 03.-05.06. MENDIG / ROCK AM RING 03.-05.06. NÜRNBERG / ROCK IM PARK 21.-24.07. CUXHAVEN / DEICHBRAND 29.-31.07. DANGAST / WATT EN SCHLICK 10.-14.08. ESCHWEGE / OPEN FLAIR
23.04. Leipzig - Noels Ballroom 23.03. (CH) Basel - Kaserne 27.04. Frankfurt am Main - Ponyhof 24.03. (CH) Zürich - Bogen F 28.04. Haldern - Haldern Pop Bar 26.03. (CH) Thun - Cafe Mokka 29.04. (BE) Eupen - Alter Schlachthof 27.03. Oberndorf - Easter Cross 30.04. Düsseldorf - Pitcher 03.04. Bonn - Green Juice Special 07.05. Weissenburg - Heimspiel Festival 07.04. (AT) Wien - Arena 08.05. Böblingen - Casa Nostra 08.04. (AT) Innsbruck - Weekender 03.-05.06. Mendig - Rock am Ring 09.04. (AT) Lustenau - Carinisaal 03.-05.06. Nürnberg - Rock im Park 20.04. Bremen - Tower 08.-09.07. Straubenhardt - Happiness Festival 21.04. Kiel - Schaubude 29.-31.07. Elend - Rocken am Brocken 22.04. Berlin - Auster Club
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26.02. DÜSSELDORF MITSUBISHI ELECTRIC HALLE 27.02. STUTTGART PORSCHE ARENA 28.02. MÜNCHEN ZENITH 29.02. ZÜRICH HALLENSTADION 03.03. BERLIN VELODROM 04.03. LEIPZIG ARENA 05.03. HAMBURG BARCLAYCARD ARENA
TOUR 2016
07.03. KIEL 08.03. WILHELMSHAVEN 09.03. LEER • 10.03. BIELEFELD 12.03. KREFELD 13.03. WIESBADEN 14.03. KAISERSLAUTERN 15.03. KARLSRUHE 21.03. ZÜRICH • 22.03. SALZBURG 24.03. ERFURT • 26.03. DRESDEN 27.03. COTTBUS 28.03. POTSDAM 29.03. MAGDEBURG 21.05. SAARBRÜCKEN 27.08. BOCHUM 01.09. NÜRNBERG
08.04. KÖLN LIVE MUSIC HALL 09.04. BERLIN ASTRA 12.04. HAMBURG GRÜNSPAN
Brian Fallon Painkillers Island / Universal / VÖ 11.03.16
Brian Fallon macht mit seinem ersten Soloalbum leider genau dort weiter, wo er mit dem letzten Gaslight-AnthemAlbum »Get Hurt« aufgehört hat. Jetzt aber! Nach zig Veröffentlichungen in diversen Konstellationen – unter anderem The Gaslight Anthem, The Horrible Crows und Molly And The Zombies – hat Brian Fallon endlich seine erste, ganz eigene Soloveröffentlichung gewuppt. Wobei, so ganz stimmt das nicht: Wer ganz weit zurückdenkt, weiß, dass 2004 schon die »The American Music«-EP erschien, auf der Fallon, unter anderem gemeinsam mit einem ehemaligen Gitarrenlehrer und seiner Mutter, einen Ausblick auf die ersten beiden Alben seiner Band The Gaslight Anthem lieferte. Von jenem euphorischen Rotz-Rock ist auf »Painkillers« zwölf Jahre später leider nicht mehr sonderlich viel geblieben: Die Songs klingen allesamt wie ausgedünnte Neuinterpretationen der GA-Frühwerke »Sink Or Swim« und »The ‘59 Sound«. Bestachen die Platten damals noch durch Fallons postpubertäre Rebellion und verklärt-naive Working-Class-Romantik, ist »Painkillers« genau wie auch schon das letzte Band-Album »Get Hurt« eine Ansammlung antriebsloser Retorten nach Schema F. Jan Wehn
ChrisBy turning on and off the various layers you can see how I cut into the different layers to produce the compound path effect whichout having to use the compound path option. I didn't use the compound path option as it would have made the logo more complex than necessary and might have caused some printing problems. -Andy
Jack Garratt Phase Island / Universal
02.05.16 Köln E-Werk 04.05.16 Hamburg Grosse Freiheit 36 06.05.16 Berlin Admiralspalast
3 1 .03. s tut t gar t 0 1.04. zür ich 0 2 . 0 4 . frank fur t a.m. 0 4 . 04. he ide lb e rg 0 5.04. k öln 0 7 / 0 9.04. ze r mat t 1 2 .04. le ip zig 1 3 . 04. e r lange n 1 4 . 04. münche n 1 5 .04. e s s e n 1 6 .04. dre s de n 2 2 . 04. hamb urg 23.04. p ar is 2 9 .04. b e r lin
Vorschusslorbeeren hat der rotbärtige Brite mit zwei Auszeichnungen der BBC und einem Critics’ Choice Brit Award schon reichlich geerntet. Das heiß erwartete Debüt kann die hohen Erwartungen nun mit kreativer Cleverness souverän abfedern. Der Kontrast könnte kaum größer sein: Vom letzten Platz als Teilnehmer der britischen Vorauswahl zum »Junior Eurovision Song Contest 2005« (Alter damals: 13) bis hin zu zahlreichen Nominierungen als neuer Stern am DubstepSoul-Himmel hat Jack Garratt schon jedes Wohl und Wehe der Fremdbewertung erlebt. Die beiden EPs »Remnants« und »Synestesiac« konnten das Dampfplaudern der Musikindustrie zumindest mit ersten Sounds und Beats unterfüttern, welche ihn als möglichen Zögling von James Blake oder SBTRKT erscheinen ließen. Aber das Garratt’sche Mischverhältnis folgt keinem kalkulierten Rezept. Neben einem eindeutig tanzbaren Dubstep-Schwerpunkt greift er in verschiedene Regale britischer Musikvergangenheit und beschränkt sich nicht nur auf eine düstere Dance-Auswahl. Aus Klavierballaden werden klickende Klagelieder (»Far Cry«) oder raunende Folk-Klangpuzzle (»I Know All What I Do«). Zwischen minimalistischen Beats und Chören schlagen die Tracks unerwartete Haken im etablierten Klanggerüst, Kreativität schlägt Lethargie. Und wer hat nicht schon mal frühmorgens an der Küchenzeile tanzend die Clubnacht beendet? Klaas Tigchelaar
Hermitude Dark Night Sweet Light Nettwerk / Soulfood
08.05. BERLIN ASTRA 10.05. MÜNCHEN TONHALLE 11.05. KÖLN LIVE MUSIC HALL 12.05. HAMBURG DOCKS
Seit ihrer Gründung im Jahr 2000 schreiben Hermitude eine einzige Erfolgsgeschichte. Und mit jedem Album wächst das Electro-Duo ein Stück weiter. Mit ihrer LP »HyperParadise« erreichten Hermitude 2012 nicht nur Platinstatus – sie erhielten dafür auch den Australian Music Prize. Knapp vier Jahre später scheinen die
Australier trotz dieses massiven Erfolges nicht einen Funken Kreativität verloren zu haben. Auf »Dark Night Sweet Light« demonstrieren Angus Stuart und Luke Dubber erneut, welch immenses Sound-Repertoire sie zu bedienen wissen, denn nur die funkelnden Steinchen aus dem Meer an Klängen werden in ihrem Musikmosaik verarbeitet. Seine HipHopBeats bringt das Duo gekonnt in ein Gleichgewicht mit schwirrenden Synthie-Riffs und fließenden Jazz-Melodien. Die für Hermitude typischen HipHop-Einflüsse, die frühere Tracks wie »Get In My Life« maßgeblich prägten, wurden Stück um Stück nach hinten gedrängt, um Platz für das neu entdeckte musikalische Terrain zu schaffen. Tracks wie »Hazy Love« rücken diese neuen Sound-Facetten in den Fokus und machen aus »Dark Night Sweet Light« ein Album, das nicht nur im Titel tiefe Introspektion und schwerelose Glückseligkeit vereint. Nadja Neqqache
Holy Esque At Hope’s Ravine Believe / Soulfood
Einmal auf die Schuhe schauen, bitte: Holy Esque aus Glasgow liefern die Blaupause für die nahezu perfekte Symbiose aus Shoegaze und Postpunk. Wer wach durch die Musikwelt läuft, dem ist die superbe »Submissions«-EP von Pat Hynes und seiner Band Holy Esque sicherlich nicht entgangen. Darauf spielten die Schotten auf berauschende Weise mit Interpol- und The-NationalDüsternis, introvertiertem Shoegaze und exaltiertem Postpunk. Hynes ist überdies mit einer Stimme gesegnet, deren zitterndes und kraftvolles Tremolo sich tief ins Herz fräst. Auf Albumlänge entfaltet diese Mixtur nun ihre formvollendete Faszination: Zu wabernden Gitarrenläufen, rauschenden Synthies und halligen Drums singt sich Hynes um sein Leben; all die inneren Zweifel, die Furcht und die Dunkelheit brechen aus ihm heraus, aber weder Texte noch Sound wirken jemals pathetisch – diese Falle umfahren Holy Esque bravourös. Zu stürmisch, zu energetisch klingt »At Hope’s Ravine«, durch den Nebel dringt ein Licht, auf tiefe Katharsis folgt ein Neubeginn. Spätestens, wenn Hynes sich auf dem das Album abschließenden Titelsong gegen die mächtigen Soundwände seiner Band wirft, stehen wir mit ausgebreiteten Armen an der Klippe, halten kurz inne und springen doch nicht. Kristof Beuthner
Jesu / Sun Kil Moon Jesu / Sun Kil Moon Rough Trade / Beggars / Indigo
Unterstützt von prominenten Indie-Gästen, machen Justin Broadrick und Mark Kozelek nun gemeinsame Sache. Das gelingt wunderbar, wird aber von dem einen stärker geprägt als von dem anderen. Justin Broadrick muss ein großer Mark-Kozelek-Fan sein. Anders ist das Ergebnis des Kollabo-Albums der beiden kaum zu erklären. Verständlich ist das durchaus, schließlich hat sich Kozelek mit Sun Kil Moon längst als einer der größten Songwriter unserer Zeit bewiesen. Verwunderlich ist dagegen, dass sich der ebenfalls hochdekorierte Broadrick auf dem fast 80-minütigen Mammutwerk von einem Album fast bis zur Beliebigkeit in den Hintergrund drängen lässt: Die Riffs, mit denen er Kozeleks Songs am Anfang des Albums untermalt, hätten vermutlich auch weniger prominente Gitarristen hinbekommen; die Electro-Soundgerüste, die als Kontrast bei einigen der zehn Stücke eingesetzt sind, ebenfalls. Beides gibt Kozeleks Song-Tiraden im Vergleich zu seinen Soloalben aber einen schönen Mehrwert. Trotzdem liegt der Fokus ganz klar auf der gebrochen croonenden Stimme und den irrwitzigen Textideen Sun Kil Moons. Hier erzählt Kozelek traurige Anekdoten über den jüngst verstorbenen Yes-Bassisten Chris Squire und stellt sich vor, wie sich Nick Cave wohl angesichts des Todes seines Sohnes fühlen muss, dort rezitiert er in amüsiertem Ton seine Fanpost. Ein Satz daraus trifft die
Rapid eye Movies pRäsenti e Rt
IMMER NOCH INDIE? MIT CHRISTIAN STEINBRINK
Lieber stilistisch formvollendet oder experimentierfreudig und eklektisch? Diese Frage zieht sich durch diese Kolumne und wird auf einer Reise durch Nordeuropa beantwortet.
Das zweite Atlanter-Album »Jewels Of Crime« (Jansen Plateproduksjon) könnte manchen zu verspielt oder überladen vorkommen. Tatsächlich ist der rhythmisch hin und her wogende symphonische Wohlklang der Norweger aber ein mit enthusiastischem Eifer besticktes Patchwork-Deckchen aus Psych und Afrobeat, Jazz, Blues und Postrock. Mal erinnert das an die melodischen Versuche Grizzly Bears oder der wohl nicht zufällig ganz ähnlich benannten The Antlers, mal an die affirmativen Experimente von dEUS und Konsorten. Sicher ist nicht jeder Test dieser elf Songs vollends aufgegangen, aufregend klingen die Ergebnisse aber auf jeden Fall.
Aber wieso es sich so schwer machen? Für genügend Wirkung reichen doch auch Hall, schwelgender Duett-Gesang und locker angeschlagene Indie-Harmonien. So wie bei Deerhunter oder DIIV oder auch auf »Resort« (Lost Map) der Schotten Tuff Love. »Lush« oder »dreamy« nennen das die Anglophilen und treffen damit nur halb den Kern, weil sich das Girls/Boy-Trio a) sicherlich doch Mühe gibt und b) hin und wieder das Rocken beginnt. Charmant, schlicht und doch euphorisierend. Ganz ähnlich sieht das auch das BritTrio Flowers auf seinem zweiten Album »Everybody’s Dying To Meet You« (Fortuna Pop): Hallender Dream-Pop und ShoegazeRock gehen hier so schön zusammen wie weiland bei den Cocteau Twins. Es rumpelt und wummert, hin und wieder auch recht disharmonisch. Über den Tracks schwebt die Stimme der Sängerin Rachel Kenedy manchmal so entrückt, als würde sie gar nicht dazugehören. Nicht jeder der zehn Songs ist ein unverzichtbarer Hit, eine starke Stimmung zieht sich aber durch die ganze Länge der LP. Ganz so leicht lässt sich die Stilistik von Mass Gothics gleichnamigem Debütalbum (Sub Pop) nicht durchschauen. Das ist ein aufregender Synthie-Pop nach Indie-Konventionen, den das ehemalige Hooray-For-Earth-Mastermind Noel Heroux gemeinsam mit seiner Partnerin entwickelt hat. Die Songs haben recht komplexe Arrangements, aber klare Atmosphären und eine packende Dynamik, außerdem schrecken sie auch nicht vor unzweideutigen PopMomenten zurück. Dass Heroux die gängigen Popstar-Schemata mit seinen Songs am Ende dann doch nicht ganz erreicht hat, macht seine LP nur noch besser. Noch eine Spur vertrackter ist »Different Sun« (Jansen Plateproduksjon) der Norweger Electric Eye. Die Band aus dem Umfeld solch profunder Acts wie Megaphonic Thrift oder Low Frequency In Stereo spielt einen Rock, der beim Psych der 1970er genauso andockt wie bei Prog- und Krautrock und damit unverkennbar in der Tradition ihrer Landsleute Motorpsycho steht. Gleichzeitig klingen die
The Tribe
Arrangements so leicht und kreativ, als kämen gleich Kasabian um die Ecke gestiefelt. Egal, ob man Vollblutrocker ist oder nicht – das hier liegt über dem Durchschnitt.
Härter rocken nur die finnischen Nachbarn The Scenes auf »Sex, Drugs And Modern Art« (BB*Island). Auch sie spielen einen eklektischen Rock-Mix, der es aber an Intensität und Tempo nie mangeln lässt. Hier geht ganz programmatisch von Sex und moderner Kunst bis hin zu Noise, Psych und Core so ziemlich alles zusammen. Sogar sanfte FolkPassagen schwenken in einen dynamischen Sog ein, der trotzdem nie eindimensional oder gar stumpf klingt. Freunde Arcade Fires dürfen dagegen den Blick gen Schweden richten: Von dort kommt mit Vita Bergens »Disconnection« (Glitterhouse) ein Album, das wie eine Light-Version der kanadischen Rockstars klingt. Negativ will ich das aber nicht verstanden wissen, denn auch wenn die LP nicht die Wurzeltiefe der Butler-Band besitzt, ist sie in ihrem vollmundig poppigen Gesamt-Sound durchaus variantenreich und von einer mitreißenden Dynamik getragen. Bis zum nächsten Album der Gebrüder Butler & Co. reicht das allemal. Noch eins tiefer, nach Dänemark: Natürlich könnte man dem selbstbetitelten Debütalbum (Nordic Music Society) von The Radar Post zunächst unterstellen, dem Tallest Man On Earth sehr ähnlich zu klingen. Man würde aber das ausgefeilte Songwriting und vor allem die großartigen Texte unterschlagen, die Esben Svane und seine Band zu Hause schon mit ihren ersten beiden EPs zu Shootingstars gemacht haben. Neu ist daran zwar nichts, trotzdem passt alles. Im Gegensatz zu den meisten genannten Alben kommt »Happenings And Killings« (Glitterhouse) des britischen Ex-Crippled-BlackPhoenix-Leistungsträgers Joe Volk eher von hinten: Vordergründig ist das ein sacht arrangiertes Folk-Album in einer mit den schmerzlich vermissten Gravenhurst oder Elbow vergleichbaren Stimmung. Nach und nach nimmt man aber immer stärker poppige oder triphoppige Elemente wahr, die Volk in seine Songs verwoben hat. Verwunderlich ist das nicht, schließlich erschienen Volks Alben bislang nicht nur auf dem Label des Portishead-Masterminds Geoff Barrow – selbiger hat auch an der neuen LP mitgetan. So entpuppt sich diese als atmosphärisch hochkomplexes, trotzdem aber stimmiges und immer wieder auch eingängiges Werk von herausragender Klasse – man muss nur gut genug zuhören.
Für Liebe und hass gibT es keine überseTzung ab 18.03.2 0 16 au f dvd u n d vod
110
#Review Entwicklung von Kozeleks Lyrik über die letzten Jahre auf den Kopf: Sie ist immer persönlicher geworden. Aber auch immer drastischer und stärker. So trägt Kozelek etwa 70% zum Gelingen dieses wunderbaren Albums bei, für Broadrick bleiben immer noch die restlichen 30%. Christian Steinbrink
WELC WE ELC L OM LCOM OME 20 OME 20016 16
GENTLEMAN & KY-MANI MARLEY PAROV STELAR ALB OROSIE SEAN PAUL SELAH SUE CHRONIXX ALLIGATOAH TIKEN JAH FAKOLY
M O R G A N H E R I TA G E I-OCTANE Y MEGALOH CHRISTOPHER MARTIN DUB INC Y COLLIE BUDDZ NAÂMAN Y MATISYAHU DELLÉ Y RAGING FYAH DISPATCH Y DIE ORSONS CHEFKET Y AKUA NARU Y SDP PROFESSOR SOOM T Y NAMIKA Y MACKA B RICHIE CAMPBELL Y MIWATA MOOP MAMA Y SARA LUGO SOUL RADICS Y JAYA THE CAT GENTLEMAN’S DUB CLUB NEVILLE STAPLE NATTALI RIZE
Meilyr Jones 2013 Moshi Moshi / Coop / PIAS / Rough Trade
Bläser-Fanfaren, Streicher-Hymnen, Piano – der RaceHorses-Frontmann Meilyr Jones begeistert auf seinem Solodebüt mit farbenfrohen Melodien und viel Abwechslung. »How To Recognise A Work Of Art«? – Meilyr Jones mag es auf seinem Solodebüt humorvoll, dramatisch, farbenfroh. Satirisch-verspielt karikiert der Waliser im Opener das sich ständig reproduzierende Räderwerk des Kunstbetriebs, um danach in eine schräge, bunte Welt zu führen, in der seine Hörer von majestätischen Bläser-Fanfaren, erhabenen Streicher-Hymnen und einfühlsamen Piano-Balladen empfangen werden. Exzentrisch und schmachtend manövriert Jones durch betörenden Barockpop, erhabene Symphonien und märchenhafte Klang-Wälder. Vom theatralischen »Passionate Friend« über die warmherzige Pianoballade »Refugees« bis zum hymnischen »Rome« – er wechselt ständig Stil und Stimmungen und hält doch immer wieder neue Überraschungen parat: Field Recordings wie Vogelgezwitscher und Regengeplätscher, ein Akkordeon oder melodramatische »Olivia«-Einspieler. Doch eine Frage bleibt: Sind Songs wie »Strange Emotional«, »Return To Life« oder »Featured Artist« pieces of art? Eine klare Antwort bleibt er schuldig. Daniel Voigt
INFO & TICKETS:
SUMMERJAM.DE
Kula Shaker K 2.0 Strangefolk / ADA / Warner
Jordan Klassen Javelin Nevado / Rough Trade
Jordan Klassen schüttelt mit Glockenspiel, Streichern und Ukulele die Melancholie seines Frühwerks zwar nicht vollends ab, entzückt aber mit Coming-of-age-Charme. Jordan Klassen hat seine leichte Traurigkeit immer noch nicht ganz hinter sich gelassen, aber dafür ein paar seiner Folk-Attitüden. Mutiger als zuvor wirkt sein Singer/Songwriter-Charisma; er spricht Themen wie seine Depression, die Krebsdiagnose seiner Mutter, Angst und Enttäuschungen an und lullt sie in atmosphärische, rhythmische Elemente ein. Auf »Javelin« hat er seinem feinen Sinn für Songwriting und zerbrechliche, emotionale Zwischentöne einen neuen, spannenderen Raum gegeben. Manchmal rutscht er zwar zu sehr ins Kitschige ab (»No Salesman«) und verliert sich schluchzend unter der Decke (»We Got Married«), doch gerade dann, wenn er lautere, stärkere Töne anschlägt und sogar verzerrte Gitarren einsetzt (»Baby Moses«), transportiert er seine Emotionen äußerst gekonnt. Klassen lässt seine Hörer auf »Javelin« ganz ruhig in der tiefenentspannten, wohligen Umgebung eines grünblauen Meers zwischen kleinen bunten Fischen schwimmen, die manchmal kitzeln und manchmal faszinieren. Wer kann dazu schon Nein sagen? Isabelle Friedrich
01. - 03. JULI 2016 KÖLN Y FÜHLINGER SEE
Nicholas Krgovich ist nicht nur ein Mann mit schwer auszusprechendem Nachnamen. Er ist auch ein Visionär. Zumindest, wenn man die Kategorisierung seiner Musik als Future-Pop für bare Münze nimmt. Doch als flüchtiger Begleiter seiner ersten Platten fällt vor allem eines auf: der Sprung zu einem der fähigsten Songwriter der kanadischen Indie-Szene. Seine Kompositionen sind nicht mehr ganz so cineastisch und ausladend, obschon noch sehr atmosphärisch. Thematisch knüpft Krgovich bei seinem Vorgänger »On Sunset« an. Er erzählt die Geschichten hinter den Fassaden der Boulevards und sonnengetränkten Mansion-Pools. Das dandyhafte Scheitern der Hollywood-Kultur war bereits Betrachtungsgegenstand auf »Honeymoon« von Lana Del Rey aus dem letzten Jahr. Doch während die Kompositionen bei der schönen Unnahbaren oft wenig geheimnisvoll wirkten, kann Krgovich auf ganzer Strecke unter Beweis stellen, was für ein großartiger Arrangeur und Multiinstrumentalist er ist. Man schwelgt dahin, zwischen genialen Soundscapes, wunderschönen Interludes, Jazz-Gefühl, Sonnenuntergängen und der Ahnung, gleich einen Martini gereicht zu bekommen. Dabei erzählt er in der Rolle des sensiblen Beobachters von flüchtigen Situationen und Orten. Die beschriebenen Szenarien sind vielleicht etwas kitschig, aber der Kanadier kann der Leere und dem Müßiggang in wohlsituierter Umgebung magische Momente abgewinnen. Teilweise ist das hier so gut wie bei den frühen (sträflich unterschätzten) Soloplatten von George Michael. An anderer Stelle denkt man an das Großwerk »Poison Season« von Destroyer aus dem Jahr 2015. Sicher ist: Schon jetzt ist für »The Hills« ein Platz in den Jahresbestenlisten reserviert. Kai Wichelmann
Wer Yoga und Bollywood mag, findet vermutlich auch den esoterischen Sitar-Pop von Kula Shaker gut. An ihren Erfolg Mitte der 1990er werden sie mit ihrem fünften Album aber kaum anknüpfen können. 20 Jahre nach ihrem Debüt »K« besinnen sich Kula Shaker nicht nur im Titel »K 2.0« auf ihre Anfänge. Zwischendrin existierte die Band einige Jahre nämlich gar nicht, und Frontmann Crispian Mills redete sich mit ein paar wirren NaziHakenkreuz-Statements um Kopf und Kragen. Trotz aller Turbulenzen ist der Sound der Briten gleich geblieben: mit Sitar-Klängen durchtränkter, folkig-psychedelischer Gitarrenpop, verliebt in Hare-Krishna-Ästhetik und indische Mystik. Esoteriker Mills, der in Indien wie einst die Beatles auf Sinnsuche ging, besingt am liebsten seine Dämonen oder die Unendlichkeit der Sonne. Das geht – etwa in »Holy Flame«, das entfernt an Blurs »Coffee And TV« erinnert – zumeist in Ordnung. Mitunter erinnern Kula Shaker aber auch an Led Zeppelin (»Get Right, Get Ready«) oder leben ihre politischmissionarische Ader aus wie im eingängigen »Death Of Democracy«, in dem Mills die Diktatur des Geldes beklagt: »It happened suddenly, Athens fell into the sea, the dream that ceased to be.« Ein Hit wie »Tattva« fehlt, stattdessen wirkt Kula Shakers Stil wie seltsam aus der Zeit gefallen. Vermutlich werden sie aber weiterhin ihre Nische finden, so wie das Bollywood-Kino in Europa. Annette Walter
The KVB Of Desire Invada / PIAS / Rough Trade / VÖ 11.03.16
Nicholas Krgovich The Hills Tin Angel / Indigo / VÖ 04.03.16
Zwischen Mansion-Pools und Hollywood-Szenarien entwirft der Kanadier Nicholas Krgovich ein vielschichtiges und wunderschönes Album.
Seit fünf Jahren veröffentlichen The KVB jährlich Alben. Auf »Of Desire« versuchen sie ihre rückwärtsgewandte Mischung aus Shoegaze und Postpunk zu perfektionieren. Frisch durch das Gütesiegel eines Signings des Geoff»Portishead«-Barrow-Labels Invada motiviert, veröffentlichten die Wahl-Berliner The KVB bereits im vergangenen Jahr mit »Mirror Being« ein Instrumentalalbum. Ihr neues Werk, das in Geoff Barrows Studio entstand, kommt dem Sound der Band näher und ist dank des Feinschliffs geradliniger und
zugänglicher als ihr bisheriger Höhepunkt »Minus One«. Leider verlieren die Stücke mit all der Politur jedoch zunächst an Spannung, es wird viel Hall und Shoegaze-Rauch um recht wenig Substanz gemacht. Es dauert sechs Stücke, die voller Coolness und Glanz überraschungsarm vor sich hin trotten, bis das Duo dann doch richtig zu fesseln weiß. Mit »In Deep«, »Awake« und dem Instrumental »V11393« läuten The KVB die starke zweite Hälfte ein. Hier entwickeln die Drone-Anleihen, der Musik gewordene Regenschauer, der Geist von Suicide und die große Portion »Psychocandy« endlich einen Sog. »Of Desire« ist ein Album, das anfangs wie der coole Soundtrack zum Gelangweilt-an-der-Kasse-Stehen oder Staubsaugen klingt und im Laufe der Zeit dann doch kraftvoll zubeißt. Sebastian Jegorow
L’aupaire Flowers Virgin / Universal / VÖ 11.03.16
Auch wenn die Vita L’aupaires wie das Drehbuch einer VOX-Dokusoap klingt, sollte man Robert Laupert und seine Spezialität »Ohrwurm süß-sauer« nicht unterschätzen. Zur Musik gekommen ist der Gießener Robert Laupert bei seiner Gastfamilie in den USA. Zu sich gefunden hat er in einer Wohnung in Budapest, wo er auch den Grundstein für die Songs seines Debütalbums als L’aupaire legte. Irgendwo in der kosmopolitischen Vorgeschichte von »Flowers« wären dann noch Los Angeles, der Produzent Mocky (Jamie Lidell, Feist) und Dutzende von Bühnen, auf denen der Songwriter stand, zu nennen. Das Ergebnis dieser langen Reise spuckt voller Selbstverständlichkeit mit Hits um sich, die allesamt nach einem Süß-sauer-Rezept an James Blunt plus WhiskeyStimme oder auch den Kings Of Leon ohne E-Gitarren klingen. Natürlich dreht sich in L’aupaires Texten vieles um die Liebe, was man schon an der beachtlichen PersonalpronomenFrequenz und den Titeln merkt. So gelingt es ihm auf diesem Album, Rollercoaster Girls, Black Coffee Girls und Uptown Diven in entwaffnend guten Folkpop-Stücken zu besingen und selbst den größten »Kommerz«-Schreier zum Durchhören zu bewegen. All das mag zwar nicht die sublime Kunst des Songwritings sein, doch besaßen die größten Hits nicht schon immer klare Botschaften wie »I Want To Hold Your Hand«? Sebastian Jegorow
La Sera Music For Listening To Music To Polyvinyl / Cargo / VÖ 04.03.16
Viel Liebe – zueinander, zu den Smiths, zu Ryan Adams – steckt in Katy Goodmans und Todd Wisenbakers erstem gemeinsamen Album als La Sera. Der Albumtitel ist schon ein bisschen dämlich, wie der Sparwitz auf einem hastig zusammengestellten Mixtape. Nicht kaputtgedacht eben. Dieselbe Herangehensweise steht der Musik dahinter deutlich besser: Unter Anleitung von Ryan Adams haben Katy Goodman und ihr frisch angetrauter Ehemann Todd Wisenbaker innerhalb von nur einer Woche eine halbe Stunde janglende Rockmusik live aufgenommen. Die schwerwiegendste künstlerische Entscheidung dabei war, diesmal den Gitarren-Sound der Smiths zu imitieren und den Harmoniegesang wegzulassen. Stattdessen teilen sich Goodman und Wisenbaker erstmals Mikrofon und Songwriting, was die Banddynamik deutlich verändert: Vom Vivian-GirlsNachfolger werden La Sera zu einem etwas raubeinigeren She&Him-Wiedergänger. »Music For Listening To Music To« (seufz) ist eine schnurgerade, selbstbewusste Songsammlung, die trotz weniger Mittel komplett ausformuliert klingt. Interessant am Rande: Die Platte ist sozusagen das Prequel zu Ryan Adams’ Taylor-Swift-Aneignung »1989«. Wisenbaker und Drummer Nate Lotz spielen auf beiden Alben, nachdem es bei La Sera funkte. Zeigt nur, wie richtig Goodman bei der Wahl des Produzenten lag. Auch wenn sie ihren Typen kurzfristig an einen neuen Bandleader verloren hat. Michael Weiland
Money
29.02.16 Hamburg, Molotow 05.03.16 B, Kantine am Berghain
Låpsley Long Way Home XL / Beggars / Indigo / VÖ 04.03.16
Klar, Popalben sind Produkte. Wenn sie zudem wie Produkte klingen, sollte man sie auch mit denselben Mitteln beschreiben. Hier also das Kleingedruckte zum Debüt von Låpsley. Inhaltsstoffe: 32% Adele (kraftvolle soulige Stimme mit Echoeffekt, emotionale Klavierläufe), 27% FKA Twigs (Snaps, Snares und stark verarbeitete Backing Vocals), 16% SBTRKT (weiche Synthies und gelegentliche House-Stabs), 13% London Grammar (zerbrechliche Stimme mit Woohoos, weitere Klavierelemente), naturähnliche Geräuschimitate von Pop, Retro-Soul und Alternative-R’n’B. Kann Spuren von Originalität enthalten. Wir bemühen uns, höchste industrielle Produktionsstandards einzuhalten und ihnen ein einwandfreies, authentisches Musikerlebnis zu bereiten. Aufgrund sich unterscheidender Hörgewohnheiten kann dies trotz der Bemühungen einer Reihe renommierter Produzenten im Einzelfall nicht gewährleistet werden. Empfohlene Rezeptionsbedingungen: im Autoradio, im Café oder im Jugendzimmer auf geringer bis moderater Lautstärke. Name: Holly Fletcher. Alter: 19 Jahre. Haare: blond. Industrieindikatoren: One To Watch, BBC Sound Poll, diverse Festivalauftritte. Popkulturelle Relevanz nicht garantiert. Mindestens haltbar bis 08/2016. Made in Great Britain. Henje Richter
Charlie Cunningham
02.03.16 Darmstadt, Centralst. 03.03.16 Heidelberg, Karlstorbhf. 04.03.16 Schorndorf, Manufaktur
The Jon Spencer Blues Explosion 02.03.16 18.03.16 19.03.16 20.03.16
Get Well Soon
01.03. - 30.04 Bremen / Berlin Köln / Hamburg Leipzig / Heidelberg Stuttgart / München Dortmund / Frankfurt
Wiesbaden, Schlachthof Nürnberg, Z-Bau Schorndorf, Manufaktur Heidelberg, Karlstorbhf.
Tindersticks
12.03.16 Stuttgart, Im Wizemann 14.03.16 Hamburg, Kampnagel
The Internet
18.03.16 Berlin, Musik & Frieden 19.03.16 München, Orangehouse
Amanda Bergman
Múm
“Menschen am Sonntag“
09.03.16 Schorndorf 10.03.16 Offenbach 11.03.16 Leipzig 12.03.16 Köln
04.04.16 HH, Nochtspeicher 06.04.16 Berlin, Grüner Salon
The Besnard Lakes
10.04.16 Köln, Gebäude 9 11.04.16 Hamburg, Molotow 13.04.16 Berlin, Privatclub
Eliza Shaddad + Sarah MacDougall 12.04.16 Berlin, Privatclub 13.04.16 Köln, Studio 672
Black Mountain
Emily Wells
04.04.16 Hamburg 10.04.16 Berlin 11.04.16 Nürnberg 12.04.16 Frankfurt 13.04.16 Schorndorf 14.04.16 München
16.04.16 Berlin, Lido
Yuna
Lily & Madeleine Keep It Together New West / PIAS / Rough Trade
Die Schwestern aus Indiana interpretieren ihren Folk-Pop auf dem Drittwerk lauter als zuvor. Durch weniger Verträumtheit und mehr Erdung funktioniert die Geschwisterharmonie fast noch besser. Mit ihrem zweiten Album »Fumes« gelang Lily und Madeleine Jurkiewicz 2014 ein nachdenkliches, wunderbar arrangiertes Pop-Kleinod. Auf dem Nachfolger drehen sie die Lautstärkeregler nun etwas mehr auf: »Keep It Together« ist in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Paul Mahern und den Musikerinnen Shannon Hayden und Kate Siefker entstanden, deren Einfluss das Album deutlich prägt. Vor allem die Single »Hourglass« und das sanfte, gleichzeitig raue »Small Talk« zeigen einen konzentrierteren, schrofferen Sound als früher. Bereits der Opener »Not Gonna«, in dem die Schwestern ausnahmsweise einstimmig und mit viel Nachdruck zu hören sind, zeigt eine neue Richtung an. Der Text erzählt von unnötigen Entschuldigungen und Erwartungen, die man nicht erfüllen möchte. »Fumes« war schön in seiner Feinheit, »Keep It Together« hat mehr Boden unter den Füßen, mehr Kraft und bekräftigt so den Labelwechsel von Asthmatic Kitty zu New West auch musikalisch. Elisabeth Haefs
19.04.16 Berlin, Grüner Salon
Dr. Dog
19.04.16 Berlin, Privatclub 20.04.16 HH, Nochtspeicher
Treetop Flyers 24.04.16 25.04.16 26.04.16 28.04.16
Sophia 24.04.16 25.04.16 28.04.16 30.04.16
HH, Nochtspeicher Berlin, Grüner Salon Köln, Studio 672 München, Orangehouse
Patrick Wolf
11.04.16 München 13.04.16 Leipzig 14.04.16 Essen
Köln, Artheater HH, Nochtspeicher München, Ampere B, Kantine am Berghain
Phil Cook & The Guitar Heels 28.04.16 Berlin, Privatclub
Calexico
29.04.16 Stuttgart, Im Wizemann 04.05.16 Ravensburg, Konzerthaus
Noel Gallagher´s High Flying Birds + Augustines 14.04.16 München 15.04.16 Köln
Aurora
02.05.16 Köln, Gloria
Shakey Graves 02.05.16 03.05.16 07.05.16 08.05.16
Köln, Studio 672 München, Ampere HH, Nochtspeicher Berlin, Privatclub
Drive Like Jehu 08.06.16 Berlin, Lido
LNZNDRF LNZNDRF 4AD / Beggars / Indigo
Bitte haben Sie noch ein wenig Geduld! Oder auch nicht: Das Debüt von LNZNDRF betört mit dem ganzen falschen Charme einer Callcenter-Warteschleife – die Mär vom nächsten freien Mitarbeiter inklusive. Jetzt, da sich Matt Berninger mit EL VY ablenkt und die Dessner-Zwillinge an Orchesterpartituren austoben, ist es einigermaßen beruhigend, zu erfahren, dass auch die Rhythmusgruppe von The National etwas mit ihrer Zeit
Beirut
09.07.16 Berlin 10.07.16 München 13.07.16 Köln
Autolux
08.06.16 Hamburg, Molotow 09.06.16 Berlin, Lido
Editors
28.06.16 Berlin, Zitadelle
Cat Power 11.07.16 12.07.16 13.07.16 16.07.16
Köln, Gloria Darmstadt, Centralst. Kassel, Kulturzelt Karlsruhe, Zeltival
Benjamin Clementine 17.07.16 Berlin
Tickets & Infos: www.schoneberg.de
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#Review anzufangen weiß. Ebenfalls beruhigend: die Musik selbst. Allerdings auf andere Art. Denn was die Gebrüder Devendorf da unter Mitwirkung ihres Kollegen Ben Lanz verzapfen, dürfte selbst langstreckenerprobte KrautrockFans auf eine harte Probe stellen. Was ist zu tun? Nun, wäre das LNZNDRF-Debüt ein Fruchtsaft, man könnte es »vor Gebrauch gut schütteln«, und alles würde gut. Leider ist es ein Musikalbum, und Bodensatz bleibt Bodensatz. Wäre es eine Autofahrt, ginge es heute Nacht nur geradeaus: ein Hubbel hier, ein Pfützchen da, doch Kurven und ähnliches Ungestüm sind nicht Teil des Plans. Auf den letzten Metern des Tunnels liebäugelt das Trio schließlich doch noch mit dem Abenteuer: Auto-Tune, ein paar Bleeps, die Projektion eines Tinnitus – nach sechs Tracks Heilfasten isst man, was auf den Tisch kommt. In der Bilanz aber überwiegt vor allem ein Posten: schlecht investierte Geduld. Wer die Ernüchterung unbedingt am eigenen Leibe erfahren muss, geht in Berlin all-in. Angesichts ihrer ausufernden Live-Shows haben LNZNDRF dort gleich drei Ortstermine anberaumt. Valentin Erning
Howe-Gelb-Murmeln. »More Rain« knistert warm, und Ward bedient wieder einmal sein klassisches Radio-Thema, das den Blick auf die Wetterunruhen, die allgemeinen Unruhen schärft. Langsam erhebt sich »More Rain« über die Wolken, und ganz am Ende, bei den finalen Klängen von »I’m Going Higher«, ist es hell, alles voller Sonne. Mit dem orchestralen »Slow Driving Man« hat er einen Song für die Ewigkeit geschrieben. »And I think that I can drive slower than you can«, croont Ward, die Musik schwelgt, und alles beruhigt sich. Zumindest für jetzt. Stephan Uersfeld
Steve Mason Meet The Humans Domino / GoodToGo
M. Ward More Rain Bella Union / Coop / PIAS / Rough Trade
Im 17. Jahr seiner Karriere veröffentlicht M. Ward sein neuntes Album. »More Rain« bestätigt die Ausnahmestellung des Tausendsassas aus Portland, Oregon. Wundervoll. Weil Matthew Stephen Wards Musik zeitlos ist, fällt die lange Pause überhaupt nicht auf. Über drei Jahre nach seinem letzten Soloalbum kehrt die US-Songwriter-Ikone mit »More Rain« zurück. Seit seinem 2001erEuropadebüt »End Of Amnesia« mag viel passiert sein, nur Ward hat sich nicht verändert. »More Rain« beginnt mit einem Regenschauer, der konstant im Hintergrund rauscht. Song für Song kämpft sich Ward durch den Regen, den Schleier der schlechten Nachrichten auf den Titelseiten. Die uralte Stimme aus Portland verbindet dabei die unterschiedlichsten Stile: Glam Rock, MOR, Phil-Spector-Pop,
Schon bei der Beta Band, deren Mitglied Steve Mason zwischen 1996 und 2004 war, ging es neben profiliertem Songwriting immer auch um interessante Sounds. Dieses Prinzip führt Mason auf seinem dritten Soloalbum fort. Die Eröffnungsnummer »Water Board« wird von einem dubbig produzierten Rhythmus-Track beherrscht, der hervorragend durch federndes Klavier und hintergründigen Gesang ergänzt wird. Dabei weist Dub hier keinen Bezug zu ReggaeStrukturen auf, sondern manifestiert sich eher als Technik im Umgang mit dem Material – das ist wahrscheinlich das balearische Element, von dem der Pressetext spricht. Darüber hinaus macht sich Dub in Form spezifischer Instrumentierung bemerkbar, etwa in »Alive«, das um ein markantes MelodicaMotiv zentriert ist und so Augustus Pablo aufruft, einen der bekanntesten Vertreter des Dub-Reggae. Tatsächlich existiert auch von Mason ein Dub-Album, das Meisterwerk »Ghosts Outside«, welches er 2011 mit der britischen Dub-Legende Dennis Bovell veröffentlichte. So prägend ist der Einfluss auf »Meet The Humans« ansonsten aber nicht, eher scheint der Fokus auf in sich gekehrtem Dream-Pop zu liegen, dem man sich auf jedem Stück aus einer anderen Perspektive nähert. Das stilistische Spektrum bewegt sich so zwischen subtil orchestrierten Balladen,
karg-brüchigem Verlorenheitsblues ohne Blues-Schema und am Ende sogar weichgezeichnetem Electro-Pop. Dabei bleibt stets ein freundlicher Vibe erhalten, der den Songs eine Leichtigkeit verleiht, die nie oberflächlich wirkt. Tatsächlich entfalten einige Songs nach häufigerem Hören sogar ein Rührpotenzial (»Ran«). Eine Konstante, die sich durch das Album zieht, ist übrigens Masons Faszination für Breakbeats, die wohl typisch britisch ist. Mario Lasar
Megaloh Regenmacher Nesola / Universal / VÖ 04.03.16
Matmos Ultimate Care II Thrill Jockey / Rough Trade
Alles kann Musik sein, man muss nur ganz genau hinhören, dann klingt auch eine Waschmaschine nach Art-Pop. Zumindest, wenn es um das experimentelle Duo Matmos und sein neues Konzept-Album geht. Seit nun schon 20 Jahren verschieben Matmos mit Tests und Versuchen ihren Sound in immer abseitigere Sphären. Anlässlich ihres neuen Albums könnte man fragen: Was haben die beiden denn nun wohl geraucht? »Ultimate Care II« besteht ausschließlich aus Geräuschen ihrer Waschmaschine, Modell Whirlpool Ultimate Care II. Das klingt erst mal befremdlich, beschreibt aber eigentlich nur exemplarisch den künstlerischen Ansatz, den das Duo aus Baltimore schon seit jeher verfolgt. Die avantgardistische Grundthese ist dabei wie schon bei John Cage: »Alles ist Musik.« Natürlich haben sich Matmos wieder der elektronischen Soundmanipulationsapparatur bedient und Sounds gezerrt, verdoppelt, bis ins Unkenntliche verzogen. Galoppierenden EDM gibt es genau wie Passagen, die als reinste Klangkunst im Raum stehen bleiben. Drew Daniel und M.C. Schmidt zaubern mithilfe von Wegfährten wie Dan Deacon und Jason Willett aus den aquatischen Geräuschen der Maschine waschechten Art-Pop. Natürlich ist das Ganze nicht ohne ein humoristisches Augenzwinkern zu verstehen. Der Waschgang, äh, das Album startet mit dem Geräusch des Drehrads und endet mit dem Alarm, der besagt: Wäsche ist fertig. Konstantin Maier
Auf seiner Reise zu seinen nigerianischen Wurzeln macht Rapper Megaloh endlich halt, um sein neues Album zu präsentieren. Mit der richtigen Dosis Realness überzeugt der »Regenmacher« durch und durch. 2016 könnte Megalohs Jahr werden. Könnte oder sollte? Beides liegt im Fall des Rappers nah beieinander. Nach zig Veröffentlichungen, Features und beeindruckenden Live-Auftritten mit Deutschlands Rap-Elite darf sich so langsam auch der Mega(loh)Erfolg einstellen. Sein stimmungsvoll arrangierter HipHop auf »Regenmacher« stellt die Weichen, aber wie wir alle wissen, läuft es nicht immer, wie wir wollen. Megaloh hat die Demut und das Verständnis für das Business, um trotz Riesentalent nicht aufzugeben, auch wenn alles anders kommt als erwartet. Nach seinem 2013er-Album »Endlich Unendlich« gestaltet der gebürtige Frankfurter seine Tracks nun der Nesola-Tradition entsprechend melodisch, aber keinesfalls nachgiebig. Im Gegenteil. Technisch wie inhaltlich muss man Major-Album Nummer zwei als eine seiner speziellsten, aber auch eingängigsten Veröffentlichungen bezeichnen. Was den Dualismus zwischen Pessimismus und Optimismus angeht, ist der durchhaltewillige Megaloh ohne Konkurrenz. Sein HipHop spiegelt ein hohes Maß an Emotionalität und Hingabe wider, er spricht von Mensch zu Mensch, das hat er schon immer getan. Neu ist jedoch die Entwicklung vom Privaten ins Politische. In »Wohin« beleuchtet der Rapper die aktuellen Zustände aus der Perspektive der wohl wichtigsten Protagonisten: der Flüchtlinge selbst. Ein Blickwinkel, den der MC aus seiner eigenen Vita heraus sehr wohl nachvollziehen kann. Seine Produzenten Ghanaian Stallion, Kahedi und Farhot zeichnen für einzigartige Klangwelten aus afrikanischen Samples und mal altbekannten, mal modernen Beats verantwortlich. Aus ihrem gewaltigen Plattenschatz entstand mit »Regenmacher« ein Album für unseren Plattenschatz. Sermin Usta
DEBUT ALBUM OUT NOW D I C H T E , V E RW I R B E LT E E L E K T R O N I S C H E T E X T U R E N – C R E ATO R S P R O J E C T D R A M AT I S C H E U N D U N G E H E U E R E AT M O S P H Ä R E , V E RWO B E N M I T I D E E N, E B E N E N U N D A N S P I E L U N G E N – C L A S H M AG A Z I N E L U N E WO R K S I S T B I S H I E R H I N M E I N S E H N L I C H S T E RWA RT E T E S A L B U M I N 2 0 1 6 M A N C H M A L E R I N N E RT E S M I C H AU F E I N E B R I L L A N T E R E W E I S E A N B R I S TO L N O I S E W U N D E R K I N D E R F LY I N G S AU C E R AT TAC K ! – K L AU S F I E H E ( 1 L I V E / B Y T E . F M )
#Review
Moodymann DJ-Kicks !K7 / Indigo
Neues Gourmet-Futter für Liebhaber der umjubelten Mixtape-Reihe: Kenny Dixon jr. gibt auf der neuesten »DJ-Kicks« den Funk-Soul-Brother. Die »DJ-Kicks«-Reihe steht seit jeher nicht nur für exorbitant hohe Qualität, sondern fungiert auch als formidable Fundgrube quer durch die musikalische Wohlgeschmacksvielfalt. Für Ausgabe Nummer 52 zeichnet nun der Detroit-DJ Kenny Dixon jr. alias Moodymann verantwortlich, der seit den 1990ern für stilsichere Verknüpfungen von Techno, House und Soul steht. Für seine knapp 80 Minuten konzentriert sich Dixon vor allem auf letzteren Stil. Seine 30 ausgewählten Tracks klingen durch die Bank entspannt und deep und punkten durch unwiderstehliche Grooves. Es gibt Ausflüge in HipHop und feinfühligen R’n’B, dann wird es dezent housy. Die Afterhour ist genauso einkalkuliert wie ein leichtes Ziehen auf den Dancefloor, und in die Mitte des Albums verirrt sich sogar ein José-González-Stück in den Mix (dessen »Remain« aber nur ein anderthalbminütiges Zwischenspiel ist). Dixon lässt Nightmares On Wax auf Cody ChesnuTT, Flying Lotus auf Fort Knox Five und Dopehead auf DüsterclubIkone Anne Clark treffen und ergänzt alles zu einem durchweg smooth fließenden, entspannt treibenden Mixtape. Well done, Kenny. Kristof Beuthner
Miike Snows Power-Piano-Pop mit IndieKante war 2009 eine ziemlich große Nummer. Kein Wunder: Als Produzentenduo Bloodshy & Avant versorgten Christian Karlsson und Pontus Winnberg schon die ganz großen Damen des Pop – von Kylie Minogue bis Britney Spears – mit glatt polierten Charts-Geschossen. In Kombination mit dem verzweifeltverzückten Falsett-Hauch von Frontmann Andrew Wyatt wartete das selbstbetitelte Debüt mit allerhand Hits wie »Animal« oder »Burial« auf. Der Nachfolger »Happy To You« hatte 2012 bis auf »Paddling Out« leider nur verspulte Egalismen zu bieten. Das gute »iii« macht da weiter, wo Miike Snow 2009 aufhörten, und kredenzt einen Kopfstimmen-Kracher nach dem anderen. »My Trigger«, »Ghengis Khan« – man kommt aus dem Hüften-Schwingen und DiscofingerWedeln gar nicht mehr raus, bis plötzlich die Sample-Sause »Heart Is Full« ertönt und man gar nicht mehr weiß, was los ist. Derart zerhackten Bläserbombast hätte man eher auf den Jay-Z-Platten der frühen 1990er erwartet, aber tatsächlich fügt er sich genau wie der Bonus-Remix mit Run The Jewels ganz wunderbar in das Gesamtbild von »iii« und steht selbstbewusst neben Volle-Kanne-Pop (»Back Of The Car«) und eher experimentellen Schmerzensmann-Schmonzetten (»I Feel The Weight«). Jan Wehn
Atlantic / Warner / VÖ 04.03.16
Nach dem Debütanten-Fame soffen Miike Snow mit ihrer Nachfolge-LP gehörig ab. Nur um jetzt mit »iii« wieder alles richtig zu machen.
wann muss genügen; Cello und Mandoline besorgen den Kitt. Die wahre Schärfe haben Mothers zwischen die Zeilen gestreut: »When You Walk A Long Distance You Are Tired« ist eine unheilvolle Verkettung beißender Youand-I-Plänkeleien, aus denen Sängerin Kristine Leschper am Ende als die Gelackmeierte hervorgeht – sei es als Serviette im Regen, als Quecksilbertropfen oder als kaputte Heftzwecke. Mal forsch, mal brüchig singt sie sich durch die Mikrokosmen ihrer Enttäuschung und reibt sich an ihnen wund – oder gesund? So oder so: Es geschieht in einer für den Hörer bisweilen erdrückenden Offenherzigkeit. Leschper lässt keinen Zweifel daran, gespürt zu haben, wie es ist, sich selbst nichts wert zu sein. Doch mittlerweile hat sie gelernt, die eigene Depression zur Spielwiese umzupflügen. Was sie auch gelernt hat, ist, dass alle Mütter eines Tages loslassen müssen. Das nennt man dann »Release«. Und dieses hier ist ganz gewiss nicht von schlechten Eltern. Valentin Erning
Motorpsycho Here Be Monsters Mothers When You Walk A Long Distance You Are Tired Wichita / Coop / PIAS / Rough Trade
Mmoths Luneworks Because / Al!ve / VÖ 11.03.16
Miike Snow iii
Falle von Jack Colleran, der sich mit seinem Debüt über jeden Zeitgeist-Zweifel erhebt und unmissverständlich klarmacht, dass »Heart« sicherlich ein nettes Nümmerchen für die Majestic-Casual-YouTube-ChannelAbonnenten war, die Soundcollagen des 23-Jährigen es aber viel eher mit denen von Aphex Twin und Squarepusher aufnehmen wollen. Und das tun sie. »Luneworks« ist ..., ja, was eigentlich? Gute Frage. Jeder der 14 Tracks tönt, fiept und pluckert anders und ganz eigen. »Deu« schlägt die Brücke zum eingangs erwähnten Chillwave-Spektakel, wahrt im Nachgang aber den Checker-Bonus, »Lucid« zerrt eine Armee an Schifferklavieren ins Spiegelkabinett, und »Eva« dürfte sich als liebevoll-versöhnlich kickender Rausschmeißer am Montagmorgen eignen. Hinzu kommen stimmungsvolle Skits, die dem Hörer binnen 20 Sekunden den Kopf verdrehen. »Scent« ist ein dumpf dröhnendes Eskapismus-Experiment, während »Phase In« und »Phase Out« als hypnotische SandtablettLoops den Gehörgang peelen. Spannend und vielversprechend. Jan Wehn
Im Jahr fünf nach seinem Blog-Hype »Heart« beweist der Ire Mmoths mit seinem Debütalbum, dass er es definitiv mit Aphex Twin & Co. aufnehmen kann. Mit »Heart« konnte der irische Elektroniker Mmoths 2011 ein veritables Blog-Hitchen landen, das nicht nur engelsgleiche Vocals des griechischen Duos Keep Shelly in Athens, sondern auch eine für schnelllebige Schlafzimmerproduzenten-Verhältnisse überdurchschnittliche Halbwertszeit aufwies. Aber: Das ist gut fünf Jahre her. Fünf Jahre, in denen der Trubel von eben schon die Trivialität des Heute sein kann. Nicht so im
Wenn du weit läufst, bist du müde. Wenn du aufisst, scheint morgen die Sonne. Und wenn du gute Mucke machst, wird man dich dafür lieben, egal, wie schlecht gelaunt du bist. Mothers machen es vor. Manchmal schimpft die Mama, dann wieder singt sie einen in den Schlaf. Lieb hat sie einen ständig. »Tough Love« nennt man das, und auch wenn Mutterliebe nicht ganz das Sujet der US-Band Mothers darstellt, so ist doch eine gewisse mütterliche Besonnenheit im Umgang mit dem Klang nicht von der Hand zu weisen. Obschon Mothers immer wieder mit dem Exzess kokettieren und die Ausrüstung es locker hergeben würde, bleibt das große Gitarrengewitter bis zuletzt aus. Ein nervöses Oberflächenkräuseln dann und
Stickman / Soulfood
Motorpsycho läuten auf »Here Be Monsters« in Horrorfilm-Manier bedrohliche und traumwandlerische Gestalten heran, die es sich dann in psychedelischen und warmen Songstrukturen gemütlich machen. Angefangen haben Motorpsycho Ende der 1990er als Heavy-Metal-Band. Doch im Laufe der Zeit setzten sich immer mehr progressive Experimente durch, bis es nun mit dem mittlerweile 19. Album zu einer Art Rockoper für einen Gruselfilm im Stile H.P. Lovecrafts gekommen ist. Bis auf die kurzen instrumentalen Einschübe zum Thema »Sleepwalking« enthält die LP nur episch ausufernde Songs, die allesamt eine Horror-Idee als Grundidee besitzen und die Untiefen der menschlichen Psyche ausloten. Die Band hat sich für diese Vorgehensweise sogar ein eigenes Adjektiv ausgedacht und nennt ihre Musik »motorpsychodelisch«. Nicht nur Raum, auch Zeit scheint mit »Here Be Monsters« aufgehoben, denn die Prog-Elemente nehmen den Hörer
DU HAST DICH OFT GEFRAGT, WAS MICH ZERREISST. #Pop #Kultur #Life #Style Monatlich als Heft, täglich im Netz. www.intro.de
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#Review für einen Spaziergang in die 1970er an die Hand, um dort in einem Kino vorbeizuschauen: Mit vor Angst geweiteten Augen sieht man einen Giallo von Dario Argento und hört die Klangexperimente eines italienischen Tontechnikers aus dem »Berberian Sound Studio«. Im Kinosessel zwischen ausuferndem Space Rock und tiefster Melancholie hin und her geschleudert, verlässt man schließlich den Saal mit einem eigenen kleinen Monster auf dem Rücken und sympathischen psychedelischen Hippie-Ohrwürmern im Kopf. Kerstin Kratochwill
Nada Surf You Know Who You Are City Slang / Universal / VÖ 04.03.16
Nada Surf sind die Band für ein Leben in ewiger Adoleszenz: Das kann schön, manchmal aber auch schön banal sein. Nada Surfs Bandname zwischen Dadaismus und Beach Boys sowie ihr unbeschwerter Powerpop-Sound erinnerten immer mehr an Kalifornien als an New York, wo die Band sich tatsächlich formierte. Bei ihnen war man immer gut aufgehoben, wenn Weezer und Jimmy Eat World pausierten. Erstaunlicherweise erinnert ihr Sound auch bei Album Nummer acht mehr an eine Truppe CollegeStudenten als an die Middle-Age-Männer, die man auf den aktuellen Bandfotos sieht. Sänger und Songschreiber Matthew Caws, der mittlerweile ein paar graue Strähnen mehr hat und jetzt im britischen Cambridge lebt, kreist in seinen Texten immer noch am liebsten um teenage angst, von der schon 1996 der berüchtigte Über-Hit »Popular« handelte. Es geht um unerwiderte Liebe oder tagelanges Warten vor dem Telefon (Moment, wer telefoniert denn heute noch?), das einfach nicht klingelt: »One day, I’ll love somebody else. One day, I’ll take care of myself. Every time my phone rings, every time something comes in I pretend, I believe that it’s you.« Textlich ist das übersichtlich, aber bei hübschen Songs wie »Believe You’re Mine« oder »Cold To See Clear« hört man einfach nicht so genau hin. Annette Walter
spannende und bereichernde Rhythmusarbeit von Arcade-Fire-Schlagzeuger Jeremy Gara und Elektronik-Frickler Tim Hecker. Natürlich bleibt das Ganze Kopfmusik, die sicher nicht beim Nebenbei-Hören zündet. Trotzdem stellt sich immer wieder ein gewisser Pop-Appeal ein: eine Einladung, Sarah Neufeld auf ihren Gratwanderungen über die schroffen Geigengebirgszüge zu folgen und zu entdecken, dass da eine ganz eigene, schubladenfreie Ausprägung moderner Musik wartet. Claudius Grigat
hinterhältige Melodien, die sich erst langsam aus dem eher rumpeligen Klangbild schälen; seine mal präzisen, mal versponnenen Lyrics, die er in einer Stimme wiedergibt, die wirkt, als habe man sie in den späten 1960ern unter Einsatz von reinem Alkohol konserviert; und natürlich ein Songwriting, das lustvoll taumelnd einen zeitlosen Überhit ins Visier nimmt – und dann auf den letzten Metern verreißt. Unterstützung bekam Pollard dabei von Ricked-Wicky-Kollege Nick Mitchell, der nicht nur alle Instrumente spielte, sondern auch gleich produzierte. Er fügte dem vertrauten Pollard-Sound sogar dezente Bläser, Streicher und Pianoklänge hinzu. Daniel Koch
Poliça United Crushers
sich durch pointierte Melodien aus, die sich nicht aufdrängen, aber doch präsent sind. Immer wieder bestechen die Stücke durch cleveres Songwriting (»September Haze«), ohne dass es besonders exponiert herausgestellt wäre. Das Wesen des Albums liegt darin, sich Anbiederung und Gefühlserpressung zu verweigern. Die Nähe zum Gestus der Vermitteltheit drückt sich zudem in den Texten aus, die sich – auch typisch 1980er – an postmodernen Haltungen orientieren (»Everything he said became a quote« aus »Saturn & Co.«). Auffällig ist auch die stark beschreibende Tendenz der Texte, die den Effekt erzielt, dass der Moment scheinbar angehalten wird. Wo beschrieben wird, gibt es keine Handlung. Auf diese Weise stellt Pritchard dann doch eine Art Nähe zu seinen Sujets her, die ins Innere der Songs Einblick gewährt. Die Lieder scheinen als Medium zu fungieren, das den Zugang zur Welt erst konstituiert. Das ist schon ziemlich romantisch. Mario Lasar
Memphis Industries / Indigo / VÖ 04.03.16
Große Themen und alte Trademarks: Poliça sind nach wie vor eine gute Band, die ihrem Stil auf dem dritten Album allerdings nicht mehr viel Neues hinzuzufügen weiß. Die amerikanische Indie-Band Poliça ist bei Album Nummer drei angelangt und zeigt, dass sie ihren Trademark-Sound aus Synthies, düsteren Soundscapes, Tribal-Drums und groovenden Basslines bis an den Rand der Perfektion getrieben hat. Sie liefern jene atmosphärische Dichte, die vielen Kollegen gänzlich fehlt. Doch »United Crushers« hinterlässt auch eine leichte Ernüchterung, denn die Zutaten sind eben nicht neu und das Sounddesign ist so fest abgesteckt, dass wenig Raum für Unerwartetes bleibt. Die Themen hingegen sind ambitioniert und tief: soziale Ungerechtigkeit, Isolation und Selbstzweifel sowie eine Reflexion über den Niedergang amerikanischer Städte und das leidige Hadern mit der Musikindustrie. Man hört der diesmal sehr klar in Szene gesetzten Stimme von Channy Leaneagh gerne zu, wenn sie sehr zart existenzielle Gedanken transportiert. Das ist groß gedacht, und in Kombination mit den mitunter bedrohlichen Soundflächen kann man Poliça nach wie vor ein hohes Maß an Reiz und Wirkung attestieren. Wer sich aber schon mit dem Debüt in Poliça verliebte, wird ihnen jetzt nur noch die Hand geben wollen und anerkennend nicken. Kai Wichelmann
Robert Pollard Sarah Neufeld The Ridge Of Course You Are Paper Bag / Indigo
Fire / Cargo / VÖ 04.03.16
Neo-Klassik im Indie-Gewand: Sarah Neufeld findet mit ihrem neuen Album die Schnittmenge zwischen John Cale, John Cage und Joanna Newsom. Die Kanadierin of Arcade-Fire-Fame komponierte schon immer auch für ihr Hauptinstrument: die Violine. Relativ neu ist dagegen, dass sie diese Kompositionen und Improvisationen auch aufnimmt und unter ihrem Namen veröffentlicht. Ihr von Nils Frahm produziertes Solodebüt zeigte schon die Richtung an: eher moderne Klassik als Indie-Folk. Auf dem Nachfolger »The Ridge« schlägt das Pendel nun wieder in eine andere Richtung aus. Das liegt weniger am ungebrochen vorhandenen Willen zu Experimenten und einem minimalistischen Ausdruck, sondern vielmehr an der neuen Konzentration auf Neufelds eigene Gesangsstimme und die ungemein effektive,
Wie bringt man Musikkritiker zum Schweigen? Man stopft ihnen das Maul und die Ohren mit neuer Musik, bis sie nicht mehr können. So handhabt es zum Beispiel Robert Pollard, der auf seinem Soloalbum zwölf Songs auf gewohnt schizophrenem Niveau liefert. Mal reanimiert er Guided By Voices, mal Ricked Wicky, mal bringt er Soloalben unter seinem tatsächlichen Namen raus: Robert Pollard. Es ist müßig, immer wieder über den geradezu manischen Output des ehemaligen Highschool-Lehrers zu schreiben, aber irgendwie ist es so bizarr und faszinierend, dass man es immer wieder erwähnen will: Der Typ hat bisher über 1700 Songs geschrieben – und das sind nur die offiziell lizenzierten! Mit »Of Course You Are« addiert er weitere zwölf hinzu. Und die haben wieder alles, was man an einem echten Pollard schätzt:
Prins Thomas Principe Del Norte Smalltown Supersound / Rough Trade
Was passiert, wenn sich ein nerdiger Synthesizer-Sammler in seinem Studio in Norwegen einschließt und alle Drum Machines mal ausgeschaltet lässt? Richtig: Wir landen im Outerspace. »Principe Del Norte« klingt wie aus der Zeit gefallen: Mit anlogen Synthesizern bastelt sich der norwegische DJ und Produzent Prins Thomas seinen Traum aus Prog, Krautrock und Disco. Mit futuristischen Melodien und der nötigen Funkiness tanzt es sich in seiner Space Disco allerdings ganz gut. Schon in den 1970ern war man diesem Genre verfallen, was vor allem an den damals jüngst zurückliegenden Weltraum-Missionen lag: Synthesizer lieferten den richtigen Soundtrack für Träume und Fantasien. Damit Prins Thomas auch heute noch unbeirrt lustwandeln kann, hat er sich einfach seiner Drum Machines entledigt und gibt nun selbst den Takt vor, zumindest auf CD #1 dieses Albums. Der zweite Teil hat da schon deutlich mehr Drive, endlich klatscht auch eine Snare. Es erfordert jedoch Ausdauer und eine Faszination fürs Abseitige, sich durch dieses Werk zu hören; schließlich ist nicht jeder ein Space Cowboy. Wer sich aber darauf einlässt, den schickt dieses Ambient-Album auf die Reise zur dunklen Seite des Mondes. Konstantin Maier
Ra Ra Riot Need Your Light Barsuk / Cargo
Ra Ra Riot spielen einen Indie-Pop, den man sich höchstens auf Aspirin anhören sollte. Ra Ra Riot haben sich zu einer Zeit gegründet, als Indie-Pop noch alive und well war. Etwa vor zehn Jahren. Irgendwann haben die New Yorker dann gemerkt, dass sich mit ihrer Mischung aus ewig sommerlichen Gitarrenriffs und hochkulturell anmutenden Violinen kein Blumentopf mehr gewinnen lässt. Die Streicher wurden gegen Synthesizer getauscht, die 2013 auf dem dritten Album »Beta Love« Premiere feierten. Eigentlich wollten Ra Ra Riot eine längere Bandpause einschieben, wenig später fanden sie sich dann aber doch im Studio wieder. Vom einstigen Aufstand ist bei ihnen nur noch wenig übrig geblieben. Mit »Need Your Light« werden sie keine Revolution mehr anstiften, sondern nur noch nihilistischen Nervenkrieg betreiben, denn die Band will unbedingt alle Indie-Pop-Klischees auf einmal erfüllen: leere Lyrics, überstrapazierte Synthesizer, gepitchte Vocals. Kopfschmerzen vorprogrammiert. Wie es im Titel »Absolutely« schon so schön heißt: »It’s the year of absolutely being absolutely nothing.« Hoffentlich beschert uns dieses Jahr genügend Platten, die absolutely mehr aussagen als »Need Your Light«. Louisa Zimmer
Bill Pritchard Mother Town Hall Tapete / Indigo
Mit dem zweiten Album nach seinem Comeback erinnert Bill Pritchard an die besonderen Songwriter-Qualitäten der 1980er. Man hört gleich, dass Bill Pritchard aus den 80ern kommt. Es ist der leicht süffisante, elegante Vortragsstil, der auf diese Zeit verweist. Ich erinnere mich an ein Foto von Pritchard, das ich 1987 in einer bekannten Musikzeitschrift sah. Es zeigte ihn mit dandymäßigem Seitenscheitel und weißem Hemd. Heute macht altersbedingter Haarausfall dem Seitenscheitel zwar einen Strich durch die Rechnung, aber das Foto illustriert Pritchards Musik immer noch auf perfekte Weise. Seine Songs sind maßvoll, leicht unterkühlt arrangiert und zeichnen
Raleigh Ritchie You’re A Man Now, Boy Columbia / Sony
Zu einem Mann dürfte Raleigh Ritchie allein durch seine Schauspiel-Karriere längst gereift sein. Stilistisch klingt sein ElectroR’n’B-Mix aber noch angenehm jugendlich. Ein Schauspieler und Musik, das geht regelmäßig nur in betulicher Langeweile zusammen. Besonders in den klassischen Situationen, in denen sich ein erfolgreicher Mime im Alter seiner Jugendleidenschaft erinnert und im Ergebnis hoffnungslos gestrig
#Review klingt. Jacob Anderson alias Raleigh Ritchie ist zwar ein erfolgreicher Serien-Schauspieler (»Game Of Thrones«, »Broadchurch«), aber jung genug, um auch musikalisch noch am Puls der Zeit zu agieren. Das beweist sein Debütalbum »You’re A Man Now, Boy«, das sehr zeitgeistig Electro-R’n’B mit Rap, Soul und Folk-Pop zusammenbringt. Gerade in der ersten Hälfte des Albums strebt Ritchie auf die gemächlich schwoofende Tanzfläche, verbindet Jamie Woon mit Simply Red und gestaltet seinen Pop-Appeal locker und verspielt. Thematisch nimmt er sich die Freiheit, ausnahmsweise nicht eine Rolle zu inszenieren, sondern ganz und gar sich selbst – oder was er eben dafür hält. Offenherzig geht er in einem an freundliche The Streets erinnernden Tonfall mit den Schwierigkeiten in Liebe, Karriere und Adoleszenz um, ohne sich vor eigenen Schwächen zu fürchten. Dass sein Album auf der ganzen Länge der zwölf Songs stilistisch etwas ausfasert, macht ihn angesichts dessen nur noch liebenswürdiger. Henrik Hamelmann
Rihanna Anti Roc Nation / Universal
Alle Welt hat auf Kanye gewartet. Auf Rihanna aber hat sie gebrannt. Nun offenbart »Anti«, dass dieser Druck auf die sonst so abgebrühte Miss Fenty wohl doch zu groß war. Frage: Was will Mensch, Fan und kritischer Betrachter von einem Rihanna-Album? Die Antwort fällt leicht: Hits. Eben Songs wie »Diamonds«, »We Found Love« oder »Umbrella«, von mir aus auch wie zuletzt »FourFiveSeconds«, das erstaunlicherweise auf »Anti« nicht vertreten ist. Noch erstaunlicher: »Anti« ist das erste Rihanna-Album, das vollkommen ohne ebensolche Hits auskommt. Nicht mal die Single und Drake-Kollabo »Work« taugt wirklich dazu, obwohl sie der einzige Song ist, der das dafür nötige Potenzial ansatzweise mitbringt. Was ist also das Gegenprogramm? Dieses ist mit dem Albumtitel »Anti« schon ganz richtig umrissen: Es geht um Versuche, um Tests und darum, die stilistischen Horizonte des Popstars Rihanna zu erweitern. Die Legion Songwriter und Produzenten, die Rihanna auch für dieses Album zuarbeiteten, hat die Künstlerin in ihrem späten Selbstfindungsprozess jedenfalls kaum bremsen können. Wie konnte es sonst passieren, dass sie mit »Same Ol’ Mistakes« ein bestimmt nicht besseres Cover des Schlusssongs des aktuellen Tame-Impala-Albums in ihre Album-Tracklist aufnimmt? Wie, dass sie abgesehen von dem Drake-Feature komplett auf Star-Features verzichtet, obwohl sich ihr in den letzten Monaten alle Welt für einen Gastbeitrag an die Brust geworfen hatte? Die Ambition, die Rihanna mit »Anti« verbindet, lassen auch die einzelnen Songs selbst kaum klarer erscheinen. Karg arrangierte Downtempo-Nummern wie »Needed Me« lösen gutklassigen, aber unspektakulären Electro-R’n’B (»Desperado«) ab. Manche Stücke wirken gar wie fahrig aufgenommene Skizzen (»Woo«), andere – wie der Folk-Verschnitt »Never Ending« oder die angestaubten Soul-Nummern »Love On The Brain« und »Higher« – lassen die Sängerin an Rollen scheitern, die einfach nicht die ihren sind. Rihanna ist eben keine P!nk, auf der anderen Seite aber auch keine Beyoncé oder Adele, an der sie sich im Schlussstück »Close To You« versucht. Sie hat eigene Qualitäten. Aber eben die hat sie auf »Anti« aus den Augen verloren. Hoffentlich nur kurzzeitig. Christian Steinbrink
Pusha T King Push – Darkest Before Dawn: The Prelude Def Jam / Universal
Weiß der Mann eigentlich, was er wirklich will? Anstelle des lang schon angekündigten »King Push« bringt Kanye-Kumpel Pusha T nun erst mal ein Album als Prelude heraus, das aber für sich genommen schon kaum Wünsche offenlässt. Man kann sich leicht vorstellen, warum sich Kanye West und Pusha T so gut verstehen, sodass der »Louis Vuitton Don« seinen aufstrebenden und bestimmt nicht untalentierten Rapper-Kollegen sogar zum Präsidenten seines Labels G.O.O.D. Music kürte: Die beiden scheinen sich schlicht sehr ähnlich zu sein, auch wenn ihre extraterrestrische Selbstwahrnehmung für uns Normalsterbliche natürlich schwer nachzufühlen ist. Wie kann es sonst sein, dass der frühere PharrellZögling seinem lange angekündigten, mittlerweile schon sagenumwobenen Album »King Push« nun plötzlich ein ganzes Album als explizite Ouvertüre voranstellt? Auch wenn sich sein Debüt »My Name Is My Name« 2013 zumindest in Nordamerika äußerst gut verkaufte, muss man diese Chuzpe als Nochnicht-Popstar erst mal besitzen. Rein musikalisch hat Pusha allerdings alle Trümpfe in Händen, denn »King Push – Darkest Before Dawn: The Prelude« ist stark. Die zehn Tracks des Albums liegen soundtechnisch auf der Höhe der Zeit und besitzen trotzdem den unverwechselbaren Drive ihres Interpreten, welcher sich in einem meist ruhigen, akzentuierten Vibe und gebrochenen Beats an den richtigen Stellen äußert. Pusha ist ein besserer Lyricist als Rapper, darin aber so gut, dass es die Gästeliste aus Beanie Siegel, Jill Scott und natürlich Kanye für das Album gar nicht gebraucht hätte. Jenes kann man im Übrigen auch einfach als gelungenes und in sich geschlossenes Werk betrachten – der ganze Bohei um »King Push« endet doch sowieso in einer Enttäuschung. Christian Steinbrink
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Sarah And Julian Birthmarks PIAS / Rough Trade
Auf seinem Debüt kann das GeschwisterDuo Sarah And Julian alle durch hervorragende Live-Auftritte geschürten Erwartungen erfüllen und sogar übertreffen. Gehören Sie zu den Menschen, die Musik nicht nur auf der heimischen Couch konsumieren, sondern auch mal live genießen? Dann dürften ihnen Sarah And Julian schon begegnet sein. Durch Support-Tourneen, etwa für Tocotronic, haben sich die Geschwister bereits eine breite Fan-Base erspielt. Darüber hinaus wurde das US-deutsche Duo auch schon mit Newcomer-Auszeichnungen dekoriert, vollkommen zu Recht: Wundervolle Gesangsduette beflügeln auf ihrem Debütalbum »Birthmarks« eingängige Melodien, ohne dass sie auch nur ein Mal zu süßlich oder aufdringlich gerieten. Das Zusammenspiel der beiden erinnert an Könner wie Angus
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& Julia Stone. Oft basiert das Ganze nur auf einer simplen Pianomelodie oder einer schlichten Folk-Miniatur wie in »White Lips«. Luftige Midtempo-Nummern mit treibenden Rhythmen wie »Falling« oder »Elephants« machen aber deutlich: Sarah And Julian können durchaus auch Pop. Gerade in letzterem Song werden die beiden programmatisch: »95% of the ocean are unexplored. Seven billion people now and then look pretty bored.« Vielleicht sollten diese Leute mal in »Birthmarks« reinhören. Es könnte helfen. Thorsten Streck
UNDERWORLD
17.03. Berlin, Columbiahalle 18.03. Mannheim, Maimarktclub
WYOMING
02.03. Nürnberg, Club Stereo 08.03. Dortmund, FZW 11.03. Köln, Yuca 19.03. Wuppertal, Hutmacher
ROMANO
03.03. Kiel, Orange Club 04.03. Rostock, Helgas Stadtpalast 05.03. Hamburg, Mojo Club 06.03. Bielefeld, Forum 09.03. Köln, Luxor 10.03. Weinheim, Café Central 11.03. Darmstadt, Centralstation 12.03. Stuttgart, Schräglage 17.03. München, Hansa 39 19.03. Chemnitz, Atomino 20.03. Dresden, Groove Station (hochverlegt aus Reithalle) 21.03. Leipzig, UT Connewitz 23.03. Berlin, Astra Kulturhaus
LUH
04.03. Berlin, Berghain Kantine
!!! (CHK CHK CHK)
Support: SEA MOYA, STEREOLAD 04.03. Köln, Gebäude 9 05.03. Berlin, Lido 06.03. Hamburg, headCRASH
NOVA HEART
06.03. Berlin, Berghain Kantine 09.03. Hamburg, Hafenklang
PETITE NOIR
07.03. Berlin, Berghain Kantine
BOB MOSES
07.03. Berlin, Prince Charles
BLAUE BLUME
08.03. Dortmund, FZW 10.03. Berlin, Blaues Zimmer 11.03. Köln, Yuca 12.03. Hamburg, Häkken
THE UNDERACHIEVERS
18.03. München, Muffathalle 20.03. Köln, Luxor (sold out) 21.03. Frankfurt, Zoom 22.03. Leipzig, Täubchenthal 23.03. Stuttgart, Im Wizemann 24.03. Berlin, YAAM 25.03. Hamburg, Uebel & Gefährlich
HAYDEN JAMES
10.03. Berlin, Prince Charles 11.03. Köln, Club Bahnhof Ehrenfeld
YEARS & YEARS 11.03. München, Tonhalle
KIRK KNIGHT & REJJIE SNOW 29.03. Hamburg, Kleiner Donner 30.03. München, Ampere 01.04. Berlin, Yaam
THE 1975
Support: THE JAPANESE HOUSE 02.04. Hamburg, Sporthalle 08.04. Berlin, Columbiahalle 10.04. München, Zenith (verlegt aus Tonhalle)
ANIMAL COLLECTIVE Support: GFOTY 04.04. Hamburg, Gruenspan 05.04. Berlin, PBHFCLUB
BATTLES
Special Guest: THE FIELD (live) 07.04. München, Kammerspiele Kammer 2 08.04. Berlin, Astra Kulturhaus
JAMIE WOON
09.04. Frankfurt, Zoom 15.04. München, Technikum 22.04. Berlin, Heimathafen Neukölln 23.04. Hamburg, Laeiszhalle
MURA MASA
12.04. Berlin, PBHFCLUB
YUNG LEAN
24.04. Köln, CBE 25.04. Hamburg, Uebel & Gefährlich 02.05. Berlin Yaam 03.05. Frankfurt, Zoom
JAZZ CARTIER
School Of Seven Bells SVIIB Full Time Hobby / Rough Trade
»SVIIB« schlägt das letzte Kapitel der School Of Seven Bells auf: Das Album ist das Vermächtnis des 2013 mit nur 35 Jahren verstorbenen Benjamin Curtis, ein ergreifender Liebesbrief voller optimistischer Dream-Pop-Hymnen. Schon die 2014 posthum erschienene Joey-Ramone-Coverversion »I Got Knocked Down (But I’ll Get Up)« war ein trauriges und zugleich kämpferisch wirkendes Zeichen des von Leukämie gezeichneten Benjamin Curtis. Nach seinem Tod legt das verbliebene SOSBMitglied Alejandra Deheza quasi das Testament der Band vor: Auf »SVIIB« sind Songs versammelt, die während einer Tour-Pause im Jahr 2012 entstanden und die allesamt das Leben feiern, obgleich das Album das unweigerliche Ende einer Ära markiert. Die Geschichte der School Of Seven Bells begann 2007 noch als Trio mit Dehezas Zwillingsschwester Claudia als zweiter Sängerin. Die beinahe identischen Stimmen der Schwestern hatten einen doppelt verzaubernden Effekt auf die Shoegaze-Anfänge der Band. Nach Claudias Ausstieg wurde das Duo elektronischer, und diese Entwicklung wird mit »SVIIB« nun fort- und zu Ende geschrieben. Der harmonische Schwesterngesang weicht jetzt oft einem Sprech-Singsang, der über Schichten von Synthie-Sounds von Liebe, Schmerz und Freude erzählt. So liegt die Stärke dieses Albums in seiner Intensität und der Feier einer Freundschaft, die durch die Musik unsterblich geworden ist. Kerstin Kratochwill
27.04. Berlin, Prince Charles 01.05. Hamburg, Kleiner Donner
LOGIC
27.04. Köln, Luxor 29.04. Frankfurt, Zoom 07.05. Hamburg, Mojo Club
WOLF ALICE
01.09. Stuttgart, Kellerclub 02.09. München, Strom 03.09. Frankfurt, Zoom
Art kameradschaftliches Musikantentum zwischen den Generationen, das auch Staples’ Alben mit Jeff Tweedy (der hier unentschuldigt fehlt) auszeichnete. »Tomorrow« von Aloe Blacc und Stephen Colberts Bandleader Jon Batiste trifft das Motto des Albums mit fröhlichem Vintage-R’n’B, zu dem man in der Sesamstraße Murmeln spielen will, noch besser als der tatsächliche Titeltrack. Nicht immer gehen Songwriter und Interpret so gut zusammen: Justin Vernon und M. Ward verheben sich in »Dedicated« an einem trägen Soul-Stück, das auch Staples nicht retten kann, während Wards Solo-Beitrag, das rock’n’rollende »Don’t Cry«, so deutlich als Stück aus seiner Feder zu erkennen ist, dass es fast lustig ist. Sonst macht der Mann als Produzent der Platte alles richtig – und schenkt dem Album mit dem »MLK Song« einen geschichtsbewussten, ehrerbietenden Ausklang. Michael Weiland
Mavis Staples Livin’ On A High Note
Stereo Total Les Hormones Staatsakt / Caroline / Universal
Wer würde nicht dahinschmelzen, wenn Françoise Cactus mit französischem Akzent von Erdbeermündern, Giraffenhälsen und Pampelmusen-Busen singt? Mit charmanten Chansons im DIY-Stil machen Stereo Total alle bemüht verrückten Plastikpopgören überflüssig. Alles, was die Popkultur wegwirft, sammeln Brezel Göring und Françoise Cactus begeistert auf: klapperndes Musikspielzeug, alte Keyboards oder einen 4-Spur-Kassettenrecorder, auf dem auch »Les Hormones« wieder aufgenommen wurde. Und bevor hier der Hipster-Vintage-Verdacht aufkommt, über den Stereo Total sowieso längst erhaben sind: Der elegante Eklektizismus des Duos beglückt uns nun schon seit 1993 und wirkt auch jetzt wieder dermaßen erfrischend und wie aus dem Ärmel geschüttelt, dass man nur staunen kann. Den einzigartig rotzigen Hit-Appeal hatten in den 1980ern New-WaveHeldinnen wie Silvia oder Bärchen Und Die Milchbubis mit trashig-trotzigen Texten erreicht: Tanzt die Hormone, lautete das Motto, woran Stereo Total mit ihrem Song »Doktor Kaktus« nahtlos anschließen. Zurück in die Vergangenheit und Erinnern an die Zukunft, scheint die Losung auf dem stets vor sich hin pluckernden »Les Hormones« zu lauten: tanzbare, ansteckende, feministische Hits, die mal auf Deutsch, Französisch, Japanisch oder Englisch vorgetragen werden. Man will das Album an sein Herz pressen und auf seinem nicht gemachten Bett glücklich auf und ab springen! Kerstin Kratochwill
Anti- / Indigo
CHVRCHES
Support: SHURA 04.04. Köln, E-Werk 05.04. München, Tonhalle 06.04. Berlin, Columbiahalle
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Der Titel buchstabiert es vor: Auf Mavis Staples’ neuem Album wird das Leben gefeiert – mit hippen Freunden, die ihre Sauertöpfigkeit mal eben vor der Tür lassen müssen. »Wo bleibt das Positive?« fragte Mavis Staples eine illustre Runde. Antworten kamen unter anderem von Neko Case, M. Ward, Benjamin Booker, Justin Vernon und – ausgerechnet – Nick Cave, die der SoulLegende neue Songs auf den Leib schrieben. Die wirklich imposanten Songwriter-Credits können nach dem ersten Schock ein bisschen beliebig und gimmicky wirken, sind es zum Glück aber nicht. Tatsächlich herrscht eine
Submotion Orchestra Colour Theory Counter / Ninja Tune / Rough Trade
Das Submotion Orchestra knüpft einen Soundteppich aus Jazz und Soul mit frickeligem Electro und wohlig warmen Samples. Smoothe E-Piano-Sounds, sachte Samples und ein ganzer See aus wohlig
#Review warmem Klang: Das Submotion Orchestra aus Leeds steht für einen hypnotischen StilMix aus Soul, Electronica und Ambient-Jazz. So richtig festlegen will und kann sich das Septett nicht. »In Gold« oder »Red Dress« erinnern an den betörenden Sex-Gesang einer FKA Twigs, so zärtlich gehaucht und hochgradig geladen dringen sie ins Gehör, während »Amira« oder »Illusions« auch aus der Feder der Landsleute Bonobo oder SBTRKT stammen könnten. Jazzy AkkordProgressionen entwirren sich vor dem Hintergrund elektronischer Frickeleien, dabei bleibt »Colour Theory« klanglich stets weit in den Plusgraden, im Hochsommer sozusagen. Keine technoide Kühle, keine düster-kargen Sound-Landschaften, man durchwandelt nur die wärmsten Breitengrade. Wer Air, Café del Mar oder TripHop mag, ist hier bestens aufgehoben. Konstantin Maier
Tiga No Fantasy Required Counter / Ninja Tune / Rough Trade / VÖ 04.03.16
Humor und das richtige Maß zwischen Harmonie und Monotonie: Auf »No Fantasy Required« findet Tiga zumindest in Teilen eine Fährte zwischen Track und Song. Tiga ist schon lange nicht mehr so offensiv käsig wie auf seinem großen Hit, der Coverversion von Corey Harts »Sunglasses At Night«. Unverändert scheint jedoch sein Bestreben, die Gegensätze zwischen den Modellen Track und Song zu überbrücken. Idealerweise verleiht Tigas Stimme seinen Stücken Identität und hebt sie so aus der Anonymität austauschbarer Techno-Tracks heraus. Das funktioniert sehr gut auf dem Titelstück, »Tell Me Your Secret«, »Blondes Have More Fun« und »3 Rules«. Die drei erstgenannten Stücke oszillieren auf gelungene Weise zwischen angespannter Monotonie und deren Auflösung in moderate Harmonie, wobei vor allem »Tell Me ...« angenehm poppig geraten ist. Hier strahlt die Musik eine gewisse Erhabenheit aus. Der Sound ist kühl, aber nicht abweisend und weiß um das richtige Maß an Ökonomie. »3 Rules« zeichnet sich durch einen originell-humorvollen Text aus (»Rule 1: never dance with your hands up«), der das Charisma Tigas repräsentiert. Musikalisch demonstriert das Stück ein ausgewogenes Verhältnis zwischen spröder EBM und der einladenden Naivität von »Popcorn«, dem Ur-Technostück von Hot Butter aus dem Jahre 1972. Der Rest des Albums konzentriert sich aber zu einseitig auf enervierende Repetition, die ganz im Zeichen von stumpfer Funktionalität steht. Stücke wie »Planet E« oder »Always« sind so verdichtet, dass man kaum Zugang erhält. Bei aller grundsätzlichen Sympathie für Tiga – vielleicht hätte eine EP mit den guten Stücken dieses Mal gereicht. Mario Lasar
Violent Femmes We Can Do Anything PIAS / Rough Trade / VÖ 04.03.16
Mit der Platte zur Tour kehren die CountryPunks Violent Femmes nach mehr als 15
Jahren zurück. Eine großartige Erinnerung an eine fantastische Band. Würde ich gerne noch einmal live sehen. Kurz bevor die Violent Femmes ihr bislang letztes Studioalbum veröffentlichten, begann meine nicht sonderlich erfolgreiche Reise durch die Musikindustrie. Laut! Natürlich. Einem unliebsamen Tour-Agenten überbrachte ich schlechte Nachrichten: »Das ist unprofessionell«, schrieb ich, 22 Jahre alt, meinem neuen besten Freund. Wir hatten vergessen, ihm Gästelisten-Plätze zu übermitteln. Vielleicht war es überhaupt nicht sein Fehler? Fortan waren wir beste Freunde. Bei Intro beschwerte ich mich über den ewig gleichen Autor für die Platten meiner Gitarrenlabels. Gitarre war wieder einmal tot. Fortan wurden die Platten überhaupt nicht mehr besprochen. Volkmann konnte knallhart sein. Ich war ein sehr guter Promoter. Was das jetzt alles mit den Violent Femmes zu tun hat? Sie waren mein Vorbild, »You Can’t Fuck With The Violent Femmes« von der 93er-Werkschau »Add It Up« sprach mir aus dem Herzen: Nicht mit mir. In seiner besten Zeit war das Trio aus Wisconsin bahnbrechend. Danach noch da. Ihre Konzerte eine Schau. Die spielen sie nun wieder. Und jetzt gibt es endlich auch die Platte zur Tour. Klingt immer noch super. Gordon Ganos lakonischer Erzählton, spartanisch instrumentiert. Manchmal geht ihnen die Jugend ab. Aber dann hört man eben die alten Alben. Stephan Uersfeld
Studieren an der
Die Popakademie Baden-Württemberg – University of Popular Music and Music Business ist eine Einrichtung des Landes BadenWürttemberg in Kooperation mit Partnern der Medien. Mit ihren Studiengängen und deren einzigartiger Verbindung aus Musik- und Wirtschaftspraxis hebt sie sich erfolgreich aus dem Angebot der Hochschulen ab.
MUSIKBUSINESS
BEWERBUNGSSCHLUSS 30. APRIL BACHELOR OF ARTS
POPMUSIKDESIGN
BEWERBUNGSSCHLUSS 30. APRIL BACHELOR OF ARTS
WELTMUSIK
BEWERBUNGSSCHLUSS 30. APRIL BACHELOR OF ARTS
Wakey Wakey Overreactivist
POPULAR MUSIC BEWERBUNGSSCHLUSS 31. MAI MASTER OF ARTS
MUSIC AND CREATIVE INDUSTRIES BEWERBUNGSSCHLUSS 15. JUNI MASTER OF ARTS
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The End / ADA / Warner
Nach seiner 2014er-LP »Salvation« lässt es Michael Grubbs alias Wakey Wakey auf seinem neuen Album »Overreactivist« etwas reduzierter angehen – aber nicht weniger gefühlvoll. Verträumt, leidenschaftlich, melancholisch – der US-Songwriter und Pianist Michael Grubbs gibt sich auf »Overreactivist« emotional. Einfühlsame Piano-Balladen wechseln mit kraftvollen Pop-Refrains und haben doch eins gemeinsam: ihre eingängigen Melodien. Grubbs’ Stimme gleitet dabei sanft durch Sphären von Melancholie, Nostalgie und Sehnsucht. Energische Ausschläge wie in dem symphonischen »Light And Nothing More«, dem beherzten »Cruel You« und dem kraftvollen »Adam And Eve« bleiben eher die Ausnahme. Stattdessen streicheln den Hörer sanft aufmunternde HerzschmerzMelodien, die in der Seichtheit von Stücken wie »Golden« oder dem einschmeichelnden »Still Life« die Grenze zur Gefühlsduselei reißen. Getreu dem Motto: »Tut keinem weh ...« Ein Glück, dass die LP auch Perlen wie »Freeze«, »Big Town Love« oder die Pianoballade »C’Est La Vie« enthält, bei denen Grubbs mit einfühlsamer Stimme und warmen, beruhigenden Klängen betört. Daniel Voigt
Vomit Heat Spirit Desire Ana Ott / Cargo
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#Review Präsentiert von:
24.-28. Mai 2016 FrankFurt aM Main 27.05.2016 alte oPer beGinn 22:00 uhr
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Frida Gold + Venior
Das erste regulär veröffentlichte Album von Vomit Heat ist eine Werkschau aus Songs, die der Essener Musiker Nils Herzogenrath lange Zeit mit sich herumgetragen und nun nach Jahren endlich gemastert und auf Platte gepresst hat. »Spirit Desire« ist ein Amalgam aus Noise, Krautrock und psychedelischem Shoegaze, aus dem sich die herrliche Experimentierfreude und musikalische Passion heraushören lässt, die Nils Herzogenrath auch bei der Psych-Pop-Band Oracles und zig anderen Musikprojekten einbringt. Bei seinem Soloprojekt Vomit Heat rumpelt der DrumComputer wunderbar archaisch, darüber legt Herzogenrath mehrere Spuren aus Synthesizern, Fuzz-Gitarren und verzerrten Stimmfetzen. Trotzdem hört sich das Ergebnis immer wieder anders an. Der Song »Miriam« entstammt noch Zeiten, als Herzogenrath seine Musik selbstironisch als »Shitgaze« betitelte, und erinnert an den Proto-Punk von Suicide und die wall of sound von The Jesus And Mary Chain. Das neunminütige »Daydream Machine« ist dagegen irgendwo zwischen den Experimental-Platten von Sonic Youth und Ambient-Pop anzusiedeln. Bei »Little Love / Little Light« und »Rotten« werden Drones und World-Music-Elemente zu einem hypnotischen Bewusstseinsstrom verwoben. Und dazwischen immer wieder dieser Lärm. 2016 scheint für Nils Herzogenrath ein zugleich abschließendes und zukunftsträchtiges Jahr zu werden, denn in wenigen Wochen erscheint endlich auch das lang ersehnte Debütalbum der Oracles. Das bedeutet: viele Tourneen und vielleicht wieder mehr Zeit für die eine oder andere neue experimentelle Ferkelei. Man darf sich drauf freuen. Timo Weber
Wild Nothing Life Of Pause
24.05.2016 Gibson
kitty, daisy & lewis
Bella Union / Coop / PIAS / Rough Trade
Kanye West The Life Of Pablo GOOD / Def Jam
28.05.2016 sankt Peter
Mia
26.05.2016 sankt Peter
andreya triana weitere SHowS: 24.05.2016 ana Moura± buika alte oPer 25.05.2016 Großstadtgeflüster sankt Peter 26.05.2016 enissa aMani (coMedy) PalMenGarten 27.05.2016 beth hart alte oPer 27.05.2016 akua naru ± coely sankt Peter 28.05.2016 FeMMe schMidt ± Fee kurtheater bad hoMburG tickets unter: www.ticketmaster.de oder über die Hotline: 01806 - 999 000 555 Co-SPonSoren:
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Bedeutung des Medienereignisses »Kanye West« entspricht, ist das Album gut. Abgesehen vom Auto-Tune-Massaker, von dem Kanye noch immer nicht lassen will und das er über die Hälfte der neuen Songs ausbreitet. Ansonsten setzt er seine Beats und Samples gewählt, orientiert sich dabei gekonnt an Trendsettern wie Drake oder Frank Ocean und versteht sich darauf, seine Rap-Schwächen elegant zu überspielen. Er mischt Hits (»Feedback«) und überkandidelt Übergeschnapptes (»Waves«, »Wolves«) geschickt mit Skits und Sperenzchen, die dank seiner namhaften zwei Dutzend Unterstützer so gesangslastig wie nie ausfallen. »TLOP« ist zu gleichen Teilen abstrakt und poppig und dadurch wirklich in der Lage, HipHop auf ein neues Level zu hieven – fragt sich nur, ob HipHop da auch tatsächlich hin will. Die unweigerliche Peinlichkeit von vermeintlich ironisch gemeinten Tracks wie »I Love Kanye« passt da nur zu gut in Bild und Konzept der Löwengrube namens Egozentrik, für die sich Kanye schon vor langer Zeit (bewusst?) entschieden hat. Denn wirklich wichtig scheinen Kanye seine Botschaften nur dann zu sein, wenn sie sich um ihn selbst und mal nicht den armen Apostel drehen: »What if Kanye made a song about Kanye? Called ›I Miss The Old Kanye‹? Man, that would be so Kanye! That’s all it was Kanye! We still love Kanye! And I love you like Kanye loves Kanye.« Kann das wirklich sein? Kanye, deine Wege sind unergründlich. Christian Steinbrink
Wenn Kanye ein Album veröffentlicht, braucht er alle Aufmerksamkeit. Also wirklich von jedem. Wie dumm wir doch sind, sie ihm auch noch zu geben! »The Life Of Pablo« gelingt es sogar fast, der Bedeutung des Medienereignisses »KW Superstar« eine Entsprechung entgegenzustellen. Wer ist es noch wert, von Kanye West ein ganzes Album gewidmet zu bekommen – wenn schon nicht Taylor Swift, die ihren Ruhm ja sowieso nur Yeezy dem Großen zu verdanken hat (»God damn, I made that bitch famous«)? Findige Internetnutzer haben es längst herausgefunden: Nicht Picasso, auch nicht Escobar oder Neruda haben das Format dazu, nein: Es muss schon der biblische Apostel Paulus sein. Noch ein Indiz für den unwahrscheinlichen Größenwahn, für dessen Inszenierung Kanye West sich immer noch nicht zu blöde ist. Nicht umsonst wurde »The Life Of Pablo« in einer »Bigger than Apple«Präsentation (iPod an Laptop) inklusive Modenschau in der berühmtesten Arena der Welt vorgestellt. Was aber nicht heißen muss, dass das Album zu diesem Zeitpunkt schon erschienen war – im Gegenteil: Unwürdige wie etwa all seine Plattenfirmen-Mitarbeiter ließ Kanye am ausgestreckten Arm verhungern und bar jeder Information, obwohl das Album laut Ankündigung ja eigentlich schon beim Endkunden angelangt sein sollte. So viele Gesprächsthemen, und wir haben noch nicht mal über die Musik geredet: Zumindest stilistisch hat Kanye dieses Mal von einem konsequenten Mindfuck à la »Yeezus« abgesehen. Auch wenn »TLOP« natürlich nicht im Geringsten der vermeintlichen
Weniger 1980er, mehr Soul: Jake Tatum bleibt seinem melancholisch-euphorischen Dream-Pop-Ansatz auch auf dem dritten Wild-Nothing-Album treu. Jake Tatum gehört zu den großen PopMelancholikern der Gegenwart. Die Rolle des Pop-Chamäleons überlässt er lieber anderen, das macht sein drittes Studioalbum »Life Of Pause« deutlicher denn je. Darauf baut der New Yorker seinen bewährten Trademark-Sound aus Dream-Pop, Shoegaze und Indie-Anleihen konsequent weiter aus, wenn auch in leicht abgeänderter und weniger vertrackter Form. War der umjubelte Vorgänger »Nocturne« noch stark vom Pop der 1980er beeinflusst, so hält jetzt ein wärmerer Sound Einzug und verleiht den Songs mehr Bodenhaftung. »A Woman’s Wisdom« überrascht durch einen dezenten R’n’B-Einschlag, nachdem sich durch den Opener »Reichpop« sanfte Marimbas gezogen hatten. Generell treten ineinanderfließende Sounds häufiger zugunsten eines klassischen Songwritings und der organischeren Instrumentierung zurück. Nur die mal dynamische, mal verträumte Grundstimmung bleibt unverändert. Jake Tatum ist eben einer der größten Melancholiker, die Dream-Pop derzeit zu bieten hat. Katja Peglow
Marlon Williams Marlon Williams Dead Oceans / Cargo
#Review Auf seinem Solodebüt entstaubt der junge Neuseeländer Marlon Williams erfolgreich den Folk und beweist mit seinem Facettenreichtum eindrucksvoll, dass mit ihm auch fernab der Heimat zu rechnen ist. So ein Ärger! Es wäre doch mal wieder an der Zeit gewesen, einem weiteren lahmen Folk-Barden einen ordentlichen Verriss zu verpassen. Aber der 24-jährige Marlon Williams ist eben nicht der x-te Jeff-BuckleyAbklatsch, der mit verkrampften Versuchen der Akustikklampfe langweilt. Im Gegenteil: Vom galoppierenden Wüstenfolk im Opener »Hello Miss Lonesome« über das Beatles’eske »After All« bis hin zum RoyOrbison-Schmachtfetzen »I’m Lost Without You« ist Williams’ Facettenreichtum durchweg bemerkenswert. Natürlich darf auch eine klassische Americana-Nummer wie das Bob-Carpenter-Cover »Silent Passage« nicht fehlen. Dazu noch diese engelsgleiche Stimme mit unglaublicher Varianz – ich sag nur Kirchenchor. Mit diesem Erstling sticht Williams jedenfalls aus der Masse der Troubadoure heraus. Wie sollte ein zeitgenössisches Folk-Album sonst auch klingen? Thorsten Streck
Wintersleep The Great Detachment
Ich versuch’s gar nicht erst: Die Band liefert mal wieder ab, »Victorious« ist ein solides, energiegeladenes, rundes Brett. Fetzt total! Wolfmother mögen für echte Hardrocker das sein, was Nickelback für den Grunge sind. Aber das interessiert opportune PoprockFans wie mich nicht die Bohne. Geilheit geht über Wahrhaftigkeit, und schon sind wir bei der Fortschreibung des Wolfmother’schen Weges. Seit »Woman« und dem selbstbetitelten Debüt 2005 haben sie sich zahlreiche Auszeichnungen in ihre australischen Taschen gesteckt, gefühlt 100 Soundtracks bestückt und so gut wie alle Bandmitglieder ausgetauscht. Zuverlässige Konstante seit nunmehr 16 Jahren und vier Alben ist nur noch Frontmann Andrew Stockdale. Dieser hat, wie bereits bei »Wolfmother«, auch bei »Victorious« darauf gesetzt, alles selbst zu machen, also allein die Songs zu schreiben und Demos einzuspielen. Und so klingen Wolfmother, wie sie schon immer geklungen haben, und werden auch einfach nicht schlechter. Mit »Victorious« sind zehn Songs entstanden, die mal wieder voll in die Fresse zwirbeln, bis auf den typischen balladesken Ausreißer, den jedes Wolfmother-Album birgt: »Pretty Peggy« ist zuckersüß, kitschig und fast schon soulig. Der Rest wie immer an der Grenze zum Trash, aber ohne Prätention. Kein Jagen nach dem unsterblichen Hit, sondern einfach eine durchschnittlich gute, kurze Platte, die mal schnell durchs Zimmer wirbelt, schon ist sie wieder weg, und man braucht die Zigarette danach. Ruf doch wenigstens mal an, Andrew. Paula Irmschler
Dine Alone / Caroline / Universal / VÖ 04.03.16
Die große Trennung also – »The Great Detachment«. Auf ihrem sechsten Album trennen sich Wintersleep aber höchstens von der Idee, sich jemals noch mal neu zu erfinden. Was für ein Glück! Ich bin der wahrscheinlich schlechteste, weil subjektivste Rezensent für irgendein Wintersleep-Werk. Das »Untitled«-Album der Kanadier aus dem Jahr 2006 nimmt mit seiner Energie, Verzweiflung und Rohheit einen der vorderen Plätze meiner AllzeitBestenliste ein. Das darauffolgende Durchbruchswerk »Welcome To The Night Sky« verband Folk und Rock so schön wie selten zuvor und nie danach. Selbst die etwas schwächeren, weil sanfteren Alben »New Inheritors« und »Hello Hum« sind besser als 99 Prozent aller veröffentlichten Musik. Nun also »The Great Detachment«, aufgenommen im Sonic Temple Studio in Halifax, wo schon die verehrten Alben eins bis drei entstanden. Radikale stilistische Veränderungen waren von den Kanadiern schon vorher nicht mehr zu erwarten. Und dass ihr jugendliches Ungestüm von einst nicht neu zu entfachen ist, scheint auch klar. So ist auf »The Great Detachment« also eigentlich alles wie früher: Es gibt fett produzierte Rocksongs (»America«, »Freak Out«), Folk-Rock-Liebeslieder (»More Than«, »Love Lies«), herzergreifende Balladen (»Shadowless«, »Who Are You«) und diesen einen Song, der aus irgendeinem komplett unerfindlichen Grund heraussticht (»Metropolis«). Alles wie immer. Alles gut! Marius Wurth
Wolfmother Victorious Universal
Was soll man über Wolfmother sagen, ohne in Phrasendrescherei zu verfallen?
TickeTs an allen bekannTen VorVerkaufssTellen, unTer der HoTline 0591 9144-144, sowie auf www.emslandarena.com
Yuck Stranger Things Mamé
Yuck auf dem Rückzug ins Private: Das dritte Album »Stranger Things« zeigt die Indie-Slacker frei, geläutert und endlich wieder mit Spaß an ihren Songs. Dass sich Max Bloom in seiner Haut als Frontmann der Indie-Erneuerer Yuck nicht mehr wohl fühlte, ließ sich schon auf der Tournee zu ihrem letzten Album »Glow & Behold« erahnen: Wie Falschgeld stand er in der Mitte der Bühne herum, die Band intonierte ihre neuen Songs höchst kraftlos. Mehr als bestätigend wird er nun im Presseinfo zitiert: »It’s so cheesy, the whole thing. Being in a band really is like ›Spinal Tap‹«. Für seine Band hat er daraus rigorose Konsequenzen gezogen: vorbei die Zeiten der Major-LabelOption, die mit »Glow & Behold« sowieso nur ein höchst unglückliches Zweitwerk hervorbrachte. Und nicht nur das: Der Entschluss lautete gleich »gar kein Label mehr«, alles selbst machen, Vorverkauf nur über Pledgemusic. Solche Entscheidungen kommen zwar einem kommerziellen Selbstmord gleich, für die Band aber waren sie offenbar die Rettung, wie »Stranger Things« zeigt: Nicht dass Yuck nun glücklicher rüberkommen – den folgerichtigen Slogan »I hate myself« hat Bloom prominent im Titelsong des Albums platziert –, aber endlich können sie wieder sie selbst sein, Indie-Slacker eben, sie können unkritisch und hingebungsvoll Built To Spill (»Hold Me Closer«) und Teenage Fanclub verehren, Melodien zum Niederknien spielen und sich ansonsten in die Ecke legen. Auch wenn die Produktion des Albums konsequenterweise suboptimal ist, gewinnt es doch durch endlich wieder wunderbare Songs. Seinen Lebensunterhalt als Musiker kann man so leider nicht bestreiten – der Weg zur Indie-Ikone aber ist geebnet. Christian Steinbrink
AB 24 MARZ IM KINO www.RockTheKasbah.de
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#Intro präsentiert
!!! (Chk, Chk, Chk)
Aurora
Blaue Blume
Boy
Auf ihrem aktuellen Album »As If« steht die Electro-Disco mehr denn je im Zentrum des !!!-Soundgebildes. Den schon immer überragenden Shows der Band aus New York kann das nur nützlich sein.
Im letzten Jahr war Aurora die wohl beliebteste Künstlerin unter Werbeschaffenden, steuerte Songs für zahlreiche Werbespots bei. Im neuen Jahr will die Norwegerin mit ihrem Debüt »All My Demons Greeting Me As A Friend« Erfolge wie »Running With The Wolves« auch auf Albumlänge bestätigen.
Deutscher Name, dänische Band: Den Bandnamen haben sich Blaue Blume aus der deutschen Lyrik des 18. Jahrhunderts geliehen, ihre musikalische Ausrichtung hingegen aus dem Art-Pop. Jetzt bringen sie ihr Album »Syzygny« auf die Reise.
Das deutsch-schweizerische IndiePop-Duo konnte bereits erste Erfolge in den USA einfahren. Nun sind Boy mit ihrem zweiten Album »We Were Here« erst mal wieder in der Heimat unterwegs.
— 04.03. Köln — 05.03. Berlin — 06.03. Hamburg
— 21.03. Berlin — Geht weiter!
— 08.03. Dortmund — 10.03. Berlin — 11.03. Köln — 12.03. Hamburg
— 07.03. Kiel — 08.03. Wilhelmshaven — 09.03. Leer — 10.03. Bielefeld — 12.03. Krefeld — 13.03. Wiesbaden — 14.03. Kaiserslautern — 15.03. Karlsruhe — 24.03. Erfurt — 26.03. Dresden — 27.03. Cottbus — Geht weiter!
Keøma
Jono McCleery
INTRO PRÄSENTIERT Es heißt, Jono McCleery sei taub auf die Welt gekommen und habe erst mit fünf Jahren hören können. 13 Jahre später perfektioniert der Brite sein Gitarrenspiel für Künstler wie Kate Tempest und Fink. Mit seinem dritten Album »Pagodes« geht McCleery jetzt auf Tour.
Für alle von uns präsentierten Touren verlosen wir jeweils 3×2 Tickets. Mail an tickets@intro.de Mehr Tour-Präsentationen unter intro.de/termine #intro präsentiert
— 12.03. Köln — 13.03. Rees-Haldern — 15.03. Hamburg — 17.03. Berlin — 18.03. Erfurt — 19.03. Darmstadt
Nachdem sie jahrelang in Berlin und Köln in verschiedenen Formationen unterwegs waren, wollen es Kat Frankie und Chris Klopfer nun als Duo wissen. — 03.03. Dresden — 04.03. Nürnberg — 05.03. Augsburg — 06.03. München — 07.03. Leipzig — 09.03. Köln — 10.03. Kassel — 11.03. Düsseldorf — 17.03. Frankfurt a. M. — 18.03. Münster — 19.03. Hamburg — 20.03. Berlin
Megaloh
Romano
Rosie Lowe
Sarah And Julian
Seine markante Stimme, die schnörkellosen Beats und sein Golden-Age-Charme machen Megaloh zu einem wichtigen Vertreter des Rap. Nachdem man ihn zuletzt als ewigen Feature-Gast verbucht hatte, kriegt er mit »Regenmacher« erfolgreich die Kurve.
Mit langen Zöpfen, strahlend blauen Augen und einem Klaps auf den Po hat Romano das Image seines Bezirks auch »Jenseits von Köpenick« ordentlich aufgewertet.
Wer von der Musikpresse als »Pendant zu James Blake« verklärt wird, muss sich keine Sorgen mehr machen. Kühle Bescheidenheit und strikter Minimalismus hüllen Lowes elektronischen Soul in eine geheimnisvolle Klangwelt. Nun erfüllt sich die Sängerin den Kindheitstraum eines eigenen Albums.
Sarah And Julian sind mehr als nur ein weiteres elektrifiziertes Singer/ Songwriter-Duo. »Birthmarks«, ihr Debüt glänzt mit feinen Songs, die bei aller Wohlfühl-Atmosphäre immer einen Kniff parat haben.
— 02.03. Stuttgart — 03.03. München — 04.03. Köln — 05.03. Berlin — 06.03. Hamburg
— 03.03. Kiel — 04.03. Rostock — 05.03. Hamburg — 06.03. Bielefeld — 09.03. Köln — 10.03. Weinheim — 11.03. Darmstadt — 12.03. Stuttgart — 16.03. A-Wien — 17.03. München — 19.03. Chemnitz — 20.03. Dresden — 21.03. Leipzig — 23.03. Berlin
— 04.03. Hamburg — 05.03. Berlin
— 09.03. Dortmund — 10.03. Hannover — 11.03. Aschaffenburg — 12.03. Stuttgart — 16.03. A-Wien — 18.03. München — 19.03. Erfurt — 20.03. Münster — Geht weiter!
#Intro präsentiert
Coasts
Graham Candy
I Heart Sharks
Isolation Berlin
Die ersten Singles der britischen Hymnen-Rocker Coasts waren Hits. Nun ist ihre LP erschienen, und die Band stellt sich mit einer Headliner-Tour vor. Dabei dürfte es nicht bleiben: In der Presse werden Coasts bereits »arena-ready« genannt. Da ist was Wahres dran.
Er ist weit mehr als nur der Sänger des Alle-Farben-Hits »She Moves«. Mit seiner Stimme versetzt Singer/ Songwriter Graham Candy sein Publikum stets in einen kurzen Schockzustand, bis er es mit seinem Charme wieder abholt.
Wenn drei sich im Berghain kennenlernen und eine Band gründen, sollte man davon ausgehen, dass deren Musik zumindest tanzbar ist. Im Fall von I Heart Sharks trifft das durchaus zu. Also ab nach draußen und schüttelt, was ihr habt!
»Wenn ich anderswo aufgewachsen wäre, würden wir halt Frustration Magdeburg heißen«, erklärte uns Isolation-Berlin-Sänger Tobias Bamborschke. Ihr Debüt »Und aus den Wolken tropft die Zeit« ist also weniger HauptstadtHipness, sondern überzeugt durch poetisch-dunklen Indie-Rock.
— 15.03. Frankfurt a. M. — 17.03. Berlin — 18.03. Hamburg — 19.03. Köln — 20.03. München
— 02.03. Leipzig — 24.03. Berlin — Geht weiter!
— 31.03. Nürnberg — Geht weiter!
— 30.03. Leipzig — 31.03. Rostock — Geht weiter!
Kid Simius
Lingby
Macklemore & Ryan Lewis
Als Teil der Marsimoto-Crew hat Kid Simius mehr Tourneen und Festivals hinter sich gebracht als sonst ein DJ seines Rangs, und das alles neben der erfolgreichen SoloKarriere. Seine One-Man-Shows sind eine Zusammensetzung aus DJ-Set und Konzerterlebnis mit Dubstep- und Live-Musikeinlagen.
Lingby haben kürzlich ein spannendes Großprojekt gestartet: Die Orchestral-Pop-Band kommt aus Köln und hat sich mit 180 Schülern aus ihrer Heimat zusammengetan und ein gigantisches Konzert gegeben. Chapeau! Auf Tour geht’s dann aber wieder nur zu fünft.
»Thrift Shop« und »Same Love« waren nur einige der Tracks, mit denen Macklemore & Ryan Lewis weltweit die Charts stürmten. Das Duo, das mit seinem Debüt »The Heist« vier Grammys gewonnen hat, veröffentlicht noch in diesem Jahr sein zweites Album.
— 17.03. Berlin — 19.03. Dresden — 26.03. Heilbronn — 27.03. Freiburg — Geht weiter!
— 17.03. Leipzig — 19.03. Berlin — 20.03. Dresden — 24.03. Dortmund — 27.03. Bremen
— 12.03. Köln — 14.03. Berlin — 15.03. Stuttgart — 16.03. Hamburg — 24.03. Dortmund — Geht weiter!
Savages
The KVB
Turbostaat
Vimes
Wer Bock auf ein bisschen Grenzüberschreitung hat, sollte sich Savages live ansehen. Die Songs des Zweitlings »Adore Life« handeln hauptsächlich von der Liebe. Aber keine Angst: Die Musik klingt ähnlich explosiv und wuchtig wie auf dem Vorgänger.
In dem Moment, in dem The KVBs UK-Sound aus verhallenden Vocals, Bass-Synthies und Störgeräuschen erklingt, erwacht das Lebensgefühl der 80er. Von ihrer Musik, die zu Hause auf altem Analog-Equipment entsteht, kann man sich auf der Tour überzeugen.
Auf der neuen Platte »Abalonia« haben sich Turbostaat dazu entschieden, ohne ein »PopsongKorsett« auszukommen. Nach der »Auf dem Weg nach Abalonia«Club-Tour gehen die Flensburger Punks jetzt auf große Fahrt.
Vimes eilt ein hervorragender Ruf voraus. Das Duo tritt eben schon seit Jahren weltweit auf. Ihre Songs pendeln zwischen clublastigem House und roughem Electro.
— 03.03. Köln — 09.03. Hamburg — 10.03. Berlin — 11.03. München
— 09.03. Berlin — 11.03. Hamburg — 12.03. Schorndorf
— 22.03. Münster — 23.03. Wiesbaden — 24.03. Köln — 26.03. Freiburg — 27.03. München — 29.03. Stuttgart — 30.03. A-Wien — Geht weiter!
Matt Corby
Dass Matt Corby durch die Casting-Show »Australian Idol« bekannt wurde, ist jetzt neun Jahre her. Seitdem hat der smarte Singer/ Songwriter fünf EPs veröffentlicht, sein Debütalbum kommt aber erst jetzt. Die Songs von »Sooth Lady Wine« kann man sich auch in Köln und Berlin anhören. — 18.03. Köln — 24.03. Berlin
— 09.03. Aachen — 10.03. Duisburg — 11.03. Köln — 12.03. Stuttgart — 14.03. München — 15.03. Mainz — 17.03. Nürnberg — 18.03. Dresden — 19.03. Berlin — 23.03. Hamburg — 24.03. Hannover
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#Termine
TOURDATEN Präsentiert von Intro
Bob Moses
02.03. Berlin
Bosse
Abby
Adriano Celentano Gebäckorchester 19.03. Berlin
Alessia Cara
16.03. Köln 17.03. Berlin 18.03. Frankfurt a. M.
Alligatoah
03.03. Frankfurt a. M. 04.03. Saarbrücken 05.03. Köln 11.03. A-Wien 12.03. Würzburg 18.03. Hamburg 19.03. Bremen 20.03. Münster Geht weiter!
Anna Von Hausswolff 02.03. Berlin 03.03. Leipzig 06.03. A-Wien 13.03. Ludwigshafen 14.03. Freiburg 15.03. Aschaffenburg
AnnenMayKantereit mit Lola Marsh 30.03. Dortmund Geht weiter!
Art Garfunkel 29.02. Hannover
Asbjørn
18.03. Nürnberg
At The Drive-In 30.03. Köln Geht weiter!
Baroness
15.03. Leipzig 16.03. München 20.03. Berlin 21.03. Köln 26.03. Hamburg Geht weiter!
Basement mit Tigers Jaw 01.03. Stuttgart
Präsentiert von Intro
Bernd Begemann mit Die Befreiung* 03.03. Bielefeld 04.03. Frankfurt a. M. 27.03. Hamburg*
Blackout Problems 10.03. A-Wien 16.03. Dresden 17.03. Berlin 18.03. Hannover 19.03. Siegen 22.03. Oberhausen 23.03. Bremen 27.03. Trier 28.03. Frankfurt a. M. 30.03. Saarbrücken 31.03. Ulm Geht weiter!
07.03. Berlin
29.02. Mannheim 03.03. München 05.03. A-Wien 07.03. Nürnberg 08.03. Karlsruhe 10.03. Saarbrücken 11.03. Mainz 13.03. Berlin 14.03. Dresden 15.03. Erfurt 17.03. Dortmund 18.03. Bremen 19.03. Hamburg Geht weiter!
Boy & Bear
02.03. Köln 06.03. Berlin 07.03. Hamburg
Cavern Of Anti-Matter 11.03. Berlin
C+C=Maxigross 01.03. Hamburg 02.03. Berlin 03.03. Chemnitz Geht weiter!
Präsentiert von Intro
Charlie Cunningham 01.03. Köln 02.03. Darmstadt 03.03. Heidelberg 04.03. Schorndorf
Christian Kjellvander 02.03. Grevenbroich 03.03. Karlsruhe 04.03. Altensteig 05.03. Fürth 09.03. Schwäbisch Hall 11.03. Dresden 12.03. Weilburg 13.03. Münster 14.03. Hannover
Präsentiert von Intro
Darkstar 01.03. Aachen 02.03. Leipzig 03.03. Nürnberg 04.03. Köln 05.03. Essen 06.03. Dresden
Deafheaven 24.03. Berlin
De Staat
08.03. Köln 10.03. Stuttgart 11.03. Berlin 12.03. Hamburg
Die Aeronauten 31.03. Augsburg Geht weiter!
Die Höchste Eisenbahn
02.03. Heidelberg 03.03. Bielefeld 04.03. Jena 05.03. Leipzig
Die Liga Der Gewöhnlichen Gentlemen 30.03. Leipzig 31.03. München Geht weiter!
Die Sterne mit Chuckamuck, Wuttke 12.03. Berlin
DIIV
30.03. Köln 31.03. Berlin
Funeral For A Friend
James Bay
Josef Salvat
Get Well Soon
Jess Glynne
King Khan & The Shrines
23. –24.03. Hamburg 25. –26.03. Berlin 28. –29.03. München 30. –31.03. Wiesbaden
01.03. Bremen 02.03. Berlin 03.03. Köln 04.03. Hamburg 05.03. Leipzig 06.03. Heidelberg 07.03. Stuttgart 10.03. A-Wien 11.03. München
Halsey
02.03. Köln 03.03. Berlin
Heinz Strunk
03.03. Berlin 04.03. Augsburg 23.03. München
01.03. Hamburg 05.03. Varel 07.03. Kiel 10.03. Köln 17.03. Leipzig 20.03. Neumünster 28.03. Berlin 29.03. Dresden 30.03. Jena 31.03. Bielefeld Geht weiter!
Enno Bunger
Hermitude
DJ Krush
09.03. Heidelberg 10.03. Frankfurt a. M. 11.03. Berlin
Egopusher
29.02. Konstanz 01.03. Ulm 03.03. Augsburg 04.03. A-Wien 07.03. Jena 09.03. Mainz 10.03. Braunschweig
18.03. Köln 19.03. München 22.03. Berlin 23.03. Hamburg
16.03. München 18.03. Köln 19.03. Hamburg 25.03. Berlin
14.03. Hamburg 17.03. Berlin 18.03. Köln 20.03. München
Jimmy Somerville 29.02. Köln
Jochen Distelmeyer 04.03. Chemnitz 05.03. Dessau
John Coffey
08.03. Hannover 09.03. Krefeld 10.03. Marburg 11.03. Stuttgart 13.03. Saarbrücken
The Jon Spencer Blues Explosion 02.03. Wiesbaden 18.03. Nürnberg 19.03. Schorndorf 20.03. Heidelberg
Jordan Klassen 29.02. München 01.03. Köln 02.03. Hamburg
Joris
Hexvessel
09.03. A-Wien 13.03. München 14.03. Ravensburg 15.03. Stuttgart 17.03. Krefeld 18.03. Wiesbaden 21.03. Düsseldorf 22.03. Dortmund 23.03. Karlsruhe 25.03. Kaiserslautern 26.03. Magdeburg 27.03. Erfurt 29.03. Erlangen 30.03. Würzburg 31.03. Berlin
Fat White Family
Hey Elbow
Junior Boys mit Jessy Lanza
Federico Albanese
Honig
Enter Shikari mit Modestep 23.03. München 24.03. Berlin 28.03. Köln
eRRdeKa
23.03. Erlangen 24.03. Leipzig 25.03. Bremen 26.03. Münster 27.03. Köln
03.03. Berlin
03.03. Hannover 04.03. Rees-Haldern 05.03. Hamburg 09.03. Karlsruhe 10.03. Düsseldorf 11.03. Frankfurt a. M. 12.03. München 13.03. Berlin
Fjørt
29.02. Frankfurt a. M. 01.03. Stuttgart 02.03. Lindau 07.03. München 08.03. Nürnberg 09.03. Köln 10.03. Hamburg
Frank Carter & The Rattlesnakes 03.03. Wiesbaden 04.03. Oberhausen
Fufanu
03.03. Köln 13.03. Berlin 14.03. Hamburg
Fun Lovin‘ Criminals 10.03. Hamburg 11.03. Köln
Präsentiert von Intro
Herrenmagazin
mit Albrecht Schrader*, Mister Me** 29.02. Stuttgart* 01.03. Erfurt** 02.03. Dresden** 03.03. Potsdam** 04.03. Kiel** 05.03. Lingen**
27.03. Berlin
09.03. Berlin
04.03. Dresden 05.03. Erfurt
Hurts
15.03. Berlin 16.03. Wiesbaden
Ian Fisher
02.03. Nürnberg 03.03. Dresden 04.03. Berlin 05.03. Köln 07.03. Wuppertal 08.03. Rees-Haldern 09.03. Oberhausen 10.03. Düsseldorf 11.03. Bielefeld 12.03. Hamburg
The Internet
18.03. Berlin 19.03. München
Jacob Bellens 10.03. Hannover 11.03. Köln 15.03. Nürnberg 16.03. Erfurt 17.03. Chemnitz 18.03. Berlin 19.03. Hamburg
03.03. Köln
14.03. Berlin 15.03. München 17.03. Köln 19.03. Frankfurt a. M.
05.03. Bremen 06.03. Hamburg 07.03. Düsseldorf 08.03. Stuttgart 09.03. München 10.03. Leipzig 11.03. Berlin
Kirk Knight + Rejjie Snow
29.03. Hamburg 30.03. München Geht weiter!
Kitty Solaris
02.03. Berlin 12.03. Potsdam
Präsentiert von Intro
K.I.Z
16.03. Düsseldorf 17.03. Hannover 18.03. Bielefeld 19.03. Lingen 22.03. Wiesbaden 23.03. Würzburg 26.03. Braunschweig 30.03. München Geht weiter!
Kristofer Aström 31.03. Flensburg Geht weiter!
Laetitia Sadier 11.03. Köln 12.03. Offenbach 14.03. Stuttgart 15.03. Leipzig 17.03. Berlin
Låpsley
21.03. Köln 22.03. Berlin 24.03. Hamburg
Lou Doillon
09.03. Hamburg 10.03. Berlin
Da gehen wir hin Tipps der Redaktion#240
Und wo geht ihr hin? intro.de #konzerte
Christian Ferreira Boy Savages Låpsley Diiv At The Drive-In
Thomas Lorber Lissie Natalie Merchant Newton Faulkner Pete Yorn Thees Uhlmann
Vanessa Weber Savages Rosie Lowe Vimes The Underachievers Retrogott & Hulk Hodn
#Termine Präsentiert von Intro
Lilly Wood & The Prick mit Missincat 29.02. Berlin
Lissie
01.03. München 02.03. Berlin 03.03. Köln
Lubomyr Melnyk 21.03. Berlin
LUH
04.03. Berlin
Lydmor & Bon Homme 18.03. Berlin 19.03. Leipzig
Manfred Groove mit T Der Bär*, Maximum One**
03.03. Berlin* 04.03. Halle 08.03. Augsburg 10.03. Coburg* 11.03. Sonthofen* 12.03. Murnau* 15.03. München* 16.03. Karlsruhe* 17.03. Offenburg* ** 20.03. Müllheim 24.03. Offenburg 26.03. Lahr 31.03. Berlin Geht weiter!
Präsentiert von Intro
Marina And The Diamonds 29.02. Stuttgart
Masha Qrella
30.03. Berlin 31.03. Hamburg Geht weiter!
Messer
10.03. Hamburg 11.03. Berlin
Me And My Drummer 29.02. Berlin 02.03. Bremen 03.03. Essen 04.03. Köln 07.–08.03. Hamburg 09.03. Oldenburg 10.03. Münster 11.03. Mainz 12.03. Freiburg 15.03. Dortmund 16.03. Marburg 17.03. Erlangen Geht weiter!
Michael Kiwanuka 21.03. Berlin
Moderat
30.03. Leipzig 31.03. München Geht weiter!
Money
29.02. Hamburg 05.03. Berlin
Monster Magnet 13.03. Hamburg 14.03. Berlin 17.03. Wiesbaden 18.03. Köln 23.03. Karlsruhe 28.03. Osnabrück
MoTrip
03.03. Hannover 04.03. Hamburg 05.03. Berlin 06.03. Köln
Ms. John Soda
01.03. Frankfurt a. M. 02.03. Berlin 03.03. Bremen 04.03. Bielefeld 05.03. Dresden 06.03. München
Múm
09.03. Schorndorf 10.03. Offenbach 11.03. Leipzig 12.03. Köln
Muse
06.03. Köln 31.03. München Geht weiter!
Nothing But Thieves 02.03. Hamburg 03.03. Berlin 04.03. München
Nova Heart
06.03. Berlin 09.03. Hamburg
Präsentiert von Intro
Oh Wonder 29.02. Hamburg 01.03. Berlin
Bonobo
17.03. Berlin
Pablo Nouvelle 02.03. Hamburg 03.03. Berlin 04.03. Heidelberg 05.03. Köln 06.03. München
Parov Stelar Band 18.03. München 19.03. Düsseldorf Geht weiter!
Pere Ubu
26.03. Hamburg 27.03. Berlin 28.03. Dresden 29.03. A-Wien Geht weiter!
Pete Yorn
07.03. Berlin
Petite Noir 07.03. Berlin
Phillip Boa & The Voodooclub
04.03. Koblenz 05.03. Augsburg 11.03. Aachen 12.03. Frankfurt a. M. 18.03. Glauchau 19.03. Magdeburg Geht weiter!
Präsentiert von Intro
Prinz Pi
04.03. Rostock 05.03. Hamburg 06.03. Erfurt 10.03. Herford 11.03. Saarbrücken 17.03. Düsseldorf 18.03. Leipzig 19.03. Berlin 26.03. A-Wien 27.03. Dresden Geht weiter!
[Pias] Nites mit Bloc Party, Trümmmer 01.03. Hamburg
Präsentiert von Intro
The Prettiots 29.02. Hamburg 01.03. Berlin
Public Service Broadcasting 17.03. Münster 18.03. Köln 19.03. Berlin 20.03. Hamburg
Refused
16.03. Saarbrücken 17.03. Berlin 20.03. Köln
Rocky Votolato 12.03. Osnabrück
Rüfüs
16.03. Berlin 17.03. Köln 19.03. Hamburg
RY X
05.03. Stuttgart 07.03. Berlin
Scout Niblett 31.03. Leipzig
Sex Jams
01.03. Gießen 07.03. Marburg 08.03. Schorndorf 10.03. Freiburg 14.03. Rosenheim
Silversun Pickups 29.02. Hamburg 01.03. Köln
The Sisters Of Mercy 08.03. Köln 10.03. Berlin 12.03. München 15.03. Hamburg 16.03. Frankfurt a. M.
Sivert Høyem
10.03. Dresden 11.03. Berlin 12.03. Hamburg 14.03. Köln 18.03. Frankfurt a. M.
The Soft Moon
25.03. Leipzig 26.03. Frankfurt a. M. 27.03. Oberhausen 28.03. Bremen
So Pitted
12.03. Berlin
SSIO
10.03. Bremen 11.03. Münster 12.03. Dresden 13.03. Frankfurt a. M. 17.03. Stuttgart 19.03. Kempten 20.03. Karlsruhe 25.03. A-Wien 26.03. München 27.03. Augsburg 31.03. Hannover
Steaming Satellites 05.03. A-Wien 08.03. Weinheim 10.03. Pfarrkirchen 11.03. Ulm 19.03. Augsburg
Stefanie Sargnagel (Lesung) 11.03. Dresden 12.03. Erlangen 13.03. Heidelberg 14.03. Düsseldorf 15.03. Berlin 16.03. Erfurt 17.03. Stuttgart 19.03. Frankfurt a. M. 21.03. Regensburg 22.03. Augsburg Geht weiter!
Impala Ray
Musikmarathon Ulm
Stereo Total
Nach dem großen Tsunami am zweiten Weihnachtstag 2004 beschlossen einige Bands aus Ulm, zugunsten der Opfer ein Benefizkonzert zu geben. Daraus ist der Verein »einsatz – Musik für Menschen in Not« entstanden und damit auch der Musikmarathon Ulm. Alle MitarbeiterInnen engagieren sich ehrenamtlich, die Bands verzichten auf ihre Gage, sodass alle Einnahmen gespendet werden können. In diesem Jahr sind 20 Bands dabei. Damit die auch alle an einem Abend spielen können, treten die Bands im Viertelstundentakt auf.
30.03. Dresden 31.03. Leipzig Geht weiter!
Stormzy
02.03. Heidelberg 03.03. Stuttgart 04.03. Hamburg 05.03. Berlin
Terrorgruppe 03.03. Stuttgart 09.03. Nürnberg 18.03. Leipzig 20.03. Koblenz Geht weiter!
— 19.03. Ulm — An Early Cascade, Benni Benson, Betamensch, City Kids Feel The Beat, Claire, Dezemberkind, Fuzzgun, Hannes Gotschy, Impala Ray, Janosch Moldau, Koje, Kørner, Letters & Trees, Liffey Looms, Marathonmann, Mas, Otto Normal, Radio Havanna, Younger Us u. a.
Thees Uhlmann (Lesung)
08.03. Bielefeld 09.03. Saarbrücken 10.03. Darmstadt 11.03. Aachen 12.03. Koblenz 13.03. Köln 18.03. Augsburg 19.03. Weißenburg 22.03. Stuttgart
Tiemo Hauer
07.03. Frankfurt a. M. 08.03. Köln 09.03. Bremen 11.03. Hamburg 12.03. Berlin 14.03. Dortmund 15.03. Hannover 16.03. Leipzig 18.03. München 19.03. Stuttgart
Tindersticks
11.03. München 12.03. Stuttgart 13.03. Köln 14.03. Hamburg
Together Tour mit Gorilla Biscuits, Modern Life Is War, Touché Amoré, GWLT
The Underachievers 18.03. München 20.03. Köln 21.03. Frankfurt a. M. 22.03. Leipzig 23.03. Stuttgart 24.03. Berlin 25.03. Hamburg
The Used
29.02. Köln 01.03. Köln 03.–04.03. Hamburg
Vök
03.03. Berlin 04.03. Hamburg 05.03. Köln
Wakey! Wakey! 21.03. Hamburg 22.03. Köln 23.03. München 24.03. Berlin
Wanda
29.02. Hamburg 01.03. Wiesbaden 02.03. A-Wien 03.03. München 04.03. Essen
29.02. Hamburg 01.03. Berlin 03.03. Münster 04.03. Würzburg 05.03. Dresden
Tom Liwa & Flowerpornoes
We Invented Paris
02.03. Mannheim 03.03. Frankfurt a. M. 04.03. Karlsruhe 05.03. Karlsruhe
17.03. Berlin 18.03. Hamburg 19.03. Hannover 20.03. Köln 21.03. München
Präsentiert von Intro
Whitney
29.02. Berlin
Woog Riots
Tricky Tubbe
04.03. Leipzig 11.03. Berlin
Underworld
17.03. Berlin 18.03. Mannheim
29.02. Berlin
30.03. Köln Geht weiter!
Wreckless Eric 21.03. Köln
Years & Years 11.03. München
Präsentiert von Intro
Wyoming
02.03. Nürnberg 05.03. Leipzig 12.03. Gießen 17.03. Frankfurt a. M. 19.03. Wuppertal
Die kommen, die Touren The 1975 (02.–09.04.) Basia Bulat (26.–27.04.) Bernd Begemann (01.04.–18.06.) Bombay (04.–09.04.) Chefket (14.–30.04.) Choir Of Young Believers (11.–13.04.) Element Of Crime (09.–25.04.) Elliphant (11.–13.04.) Farao & Dralms (04.–05.04.) Fatoni (05.–30.04.) Jupiter Jones (20.04.– 01.05.) Kakkmaddafakka (05.–16.04.) Logic (27.04.–07.05.) Mine (27.04.–19.05.) OK KID (15.–24.04.) Pop-Abo mit Get Well Soon (29.04.) Teleman (23.–26.04.) William Fitzsimmons (11–14.04.) Yung Lean (24.04.–03.05.)
Die kommen, die Festivals 20 Jahre Rookie (02.04.) Hanse-Song-Festival (23.04.) Mayday (30.04.) Popsalon OS (14.–16.04.) SPOT! (28.04.–01.05.) Unter einem Dach (29.04.)
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#Live #Festival
JETZTMUSIK FESTIVAL WIRD ZEHN Anlässlich des Stadtjubiläums startete 2007 das Jetztmusik Festival in Mannheim mit dem Ziel, Musik und andere Kunstformen an besonderen Orten zusammenzubringen. Zur zehnten Ausgabe hat Julia Brummert sich mit Alexander Henninger unterhalten, der das Festival seit drei Jahren betreut. Eigentlich gemein für Mannheim, dass man bei der Erwähnung der Stadt immer auch an Xavier Naidoo denken muss. Dabei gibt es doch auch so viele gute Sachen dort. Nehmen wir zum Beispiel das Jetztmusik Festival. Das hat 2007 Premiere gefeiert und geht im März in die zehnte Runde. Alexander Henninger hat vor drei Jahren gemeinsam mit zwei Kollegen die Organisation des Festivals übernommen. Nach wie vor geht es beim Jetztmusik um die Frage, inwiefern eine Unterscheidung zwischen Pop- und Hochkultur heute noch möglich und überhaupt nötig ist. »Ein Künstler wie Nils Frahm – was ist er denn?« fragt Henninger. »Unserer Meinung nach sind Künstler wie er, Holly Herndon und Oneothrix Point Never oder Actress, der mit dem London Contemporary Orchestra spielt, die Hochkultur der Jetztzeit!« Beim Jetztmusik wird elektronische mit klassischer Musik auf Augenhöhe präsentiert, so Henninger: »Dabei gehören nicht nur musikalische Beiträge, sondern auch Lesungen,
Tanzperformances und Filmvorführungen zum Programm des Festivals. In diesem Rahmen soll durch die experimentelle Kombination verschiedener Künste ein vielseitiges Publikum angesprochen werden, das in dieser Form sonst nur selten zusammenfindet.« Nicht nur das Aufeinandertreffen der Genres und Kunstformen macht das Mannheimer Festival zu etwas Besonderem, auch die Spielorte stechen heraus. »Das Festival glaubt an die formgebende Relevanz von Räumen und Kontexten«, so Henninger. »Deshalb finden die meisten Veranstaltungen auch nicht an den gewohnten Konzertorten und auch nicht mit den oftmals damit verbundenen Konventionen statt. Das Wo ist stets mit dem Wie verstrickt. Und gerade deshalb entsteht bei uns Unerwartetes und Neues.« In diesem Jahr wird unter anderem ein Waschsalon zur Venue, es gibt Konzerte in Galerien, Kirchen, im Nationaltheater und im alten Volksbad. Das ist zwar hübsch, kann aber auch problematisch werden, wie Henninger erzählt: »Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Soundcheck von Dean Blunt in der Stadtgalerie im letzten Jahr. Dabei sind in der Tiefgarage unter der Location wirkliche alle Alarmanlagen der Autos auf einmal angegangen.«
Für die zehnte Ausgabe haben Henninger und sein Team keine außergewöhnlichen Pläne, der Grund ist ganz einfach: »Wir haben nichts Besonderes geplant, jedes Jahr ist an sich sehr besonders, dann muss man nicht zum Jubiläum die Korken knallen lassen. Sonst müssten wir das jedes Jahr machen, und dafür fehlt leider der finanzielle Rahmen, deswegen bleiben wir ganz beim ›weniger ist mehr‹«. Das Festival plant jedoch, zukünftig zu wachsen. In den letzten Jahren hat das in Sachen Besucherzahlen schon mal gut geklappt, 2015 waren 4.000 Menschen dabei. Da geht aber noch mehr, so Henninger: »Wir wollen Künstler zusammenführen und neue zukunftweisende Projekte auf unserem Festival etablieren, also als Plattform einen kulturellen Austausch ermöglichen. Außerdem wollen wir eine noch größere überregionale Strahlkraft erzeugen, um irgendwann auch international wahrgenommen zu werden. Man muss also nicht nach Berlin, London oder in irgendwelche anderen Großstädte, um ein spannendes Line-up zu genießen, sondern kann in Mannheim beim Jetztmusik Festival das Gleiche erfahren.« — 08.–16.04. Mannheim — Aisha Devi, Anthony Naples, Barnt, Doctorella, Federico Albanese, Gora Sou, Grandbrothers, Huerco S, Karen Gwyer, Martin Kohlstedt x Schmotts, Move D & DMan, Ron Morelli, Thomas Hammann & Michael Satter u. v. a.
KARSTEN JAHNKE KONZERTDIREKTION GMBH
SONGTAGE GERA 26 Konzerte in neun Wochen verleihen der ostthüringischen Stadt Gera zwischen März und Mai rote Bäckchen.
Ein Musikfestival wie die Songtage Gera hat zwar nichts mit Schlamm und Zelten am Hut, dafür bringt es aber eine ganze Stadt zum Beben. Gera öffnet nun schon zum neunten Mal die Konzerthäuser, Clubs, Bars, Theater und Kirchen. Und genauso extrem unterschiedlich wie die einzelnen Spielstätten sind auch die eingeladenen Künstler und Bands. In diesem Jahr reicht die Spannweite von Sophie Hunger bis Ute Lemper, deren
Get Well Soon
Konzerte auch gleichzeitig Beginn und Abschluss der Songtage markieren. Dazwischen gibt es allerhand von Get Well Soon über Gloria bis Leslie Clio oder Von Brücken. Ein Konzertmarathon, der verschiedenste Künstlerinnen und Künstler versammelt, die allesamt leidenschaftlich gern Geschichten erzählen und das kulturelle Angebot Geras auf eine erfrischende Art durchbluten. — 05.03.–07.05. Gera — Berge, Bergen, Faber, Falk, Get Well Soon, Gloria, Jack Savoretti, June Coco, Leslie Clio, Morgan Finley & Milo McMahon, Phela, Ray Cooper, Sophie Hunger, Ute Lemper, Von Brücken u. a.
14.04.16 HAMBURG - UEBEL & GEFÄHRLICH 20.04.16 BERLIN - PBHFCLUB 21.04.16 KÖLN - LUXOR SOLD OUT!!! 23.04.16 MÜNCHEN - STROM SOLD OUT!!!
Rookie Records feiert 20. Geburtstag
Illegale Farben
Darf man sich nach 20 Jahren im Geschäft immer noch als Rookie bezeichnen? Eigentlich nicht. Wenn ein Name sich aber so in der Punk- und Indieszene etabliert hat wie bei jenem mittlerweile in Hamburg ansässigen Plattenlabel, lassen wir das noch mal durchgehen. Der runde Geburtstag wird gebührend mit einer Rückschau auf alte und neue Bands des Labels in Köln gefeiert. Das Stichwort lautet: Punkrock. Und weil die neue Heimat nicht außen vor bleiben soll, gibt es nach der Party in Köln im Herbst eine weitere in Hamburg. Das Line-up wird ein anderes sein, aber bei den Rookies kann man sich drauf verlassen, dass es nicht minder laut und schön wird. — 02.04. Köln — Pascow, Love A, Steakknife, Illegale Farben u. a. — Wir verlosen dazu je 3x CD/LP von Illegale Farben: »Illegale Farben«, sendet dafür einfach eine Mail mit Betreff »Illegal« an verlosung@intro.de
SNOWBOMBING So kann man den Gletscher natürlich auch schmelzen lassen: Das Snowbombing macht wieder Dampf in der Hütte.
Das Wintersport- und Electro-Festival Snowbombing im Tiroler Skiort Mayrhofen fährt seit dem Jahr 2000 jeden Frühling ein internationales Mega-Line-up aus DJs und Electro-Acts auf. Bei seiner geografischen Lage ist das Snowbombing natürlich nicht nur ein
Special Guest: BIG DEAL 17.03.16 MÜNSTER Gleis 22 18.03.16 KÖLN Stadtgarten 19.03.16 BERLIN Columbia Theater 20.03.16 HAMBURG Knust
Musik-Event. Die komplette Woche ist vollgepackt mit Wintersport-Action für Ski-Lover und Snowboarder, Performances und zahlreichen Events in den Venues der Bergwelt Tirols wie dem Party-Iglu »Arctic Disco« oder der »Forest Party« auf einer zauberhaften Waldlichtung. Wem die Anreise auf herkömmliche Art zu langweilig ist, der möge doch einfach die »Road Trip«-Variante wählen: Es gibt einen Konvoi, der zwei Tage durch Europa zum Snowbombing fährt. Auto-Fahnen, Road-TripUniform und Hotel-Party inklusive. — 04.–09.04. A-Mayrhofen — A-Skillz, Andhim, Andy C, Anja Schneider, B.Traits, Bastille, Ben Pearce, Bicep, Bondax, Craig David, Fatboy Slim, Groove Armada, Hannah Wants, Heidi, Henrik Schwarz, Jackmaster, James Zabiela, Jamie Jones, Jungle, Justin Martin, Kerri Chandler, La Fleur, Marcel Dettmann, Mark Ronson, Mind Against, Mistajam, My Nu Leng & MC Dread, Netsky, Nic Fanciulli, Noisia, Oliver Heldens, Rodriguez Jr., Sam Feldt, Sasse, Sebo K, Shy FX, Skepta, Slaves, Sven Väth, T.Williams, The Cuban Brothers, The Martinez Brothers, The Prodigy, wAFF, Wilkinson u. v. a.
04.04.2016 05.04.2016 07.04.2016 08.04.2016 09.04.2016
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TICKETS: 01806 62 62 80* KJ.DE & (0 40) 413 22 60
*€ 0,20 / Anruf aus dem Festnetz, Mobilfunk max. € 0,60 / Anruf
#Live #Festival
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M R M R Z Z 20
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HAFEN 2
HAFENKINO DO 03 Dunia (Arabisch) FR 04 Der Sommer von Sangaile (OmU) FR 11 No Land’s Song (Farsi) DO 17 Quelle der Frauen (Arabisch)
FR 18 Familienfest DO 24 Kabuli Kid (Darí) FR 25 Im Sommer wohnt er unten DO 31 Caramel (Arabisch) LIVE SA 05 SO 06 MI 09 DO 10 FR 11 SA 12 SO 13 FR 18 SA 19 SO 20 FR 25 SA 26 SO 27
& BAND
21.04.16
DÜSSELDORF
CAPITOL THEATER
Annabelle Chvostek Képa Steaming Satellites Múm Collection Laetitia Sadier Steve Waitt Minden Parfum Brutal The Green Apple Sea Volk She Dives Feral Kizzy
OPEN AIR 2016 SIDO 24.06.2016 JAN DELAY & DISKO NO. 1 + NAMIKA 25.06.2016 SPORTFREUNDE STILLER + MADSEN 28.06.2016 MARK FORSTER + LOUANE 04.07.2016 CLASSIC ROCKNACHT BETH HART 16.07.2016 EARTH WIND & FIRE 17.07.2016 NIEDECKENS 22.07.2016
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Gloria Geister 2016
15.04. Osnabrück 20.04. Nürnberg 21.04. Gera 22.04. Dresden
05.05. Düsseldorf 24. –26.06. Hurricane/ 06.05. Saarbrücken Southside 07.05. Heidelberg 13.05. Potsdam Hoc HvEr lEgt
24.02. Dortmund 25.02. Osnabrück 26.02. Trier 27.02. Freiburg
29.02. Stuttgart 01.03. Erfurt 02.03. Dresden 03.03. Potsdam
04.03. Kiel 05.03. Lingen
03.03. Dresden 04.03. Nürnberg 05.03. Augsburg 06.03. München
07.03. Leipzig 09.03. Köln 10.03. Kassel 11.03. Düsseldorf
17.03. Frankfurt 18.03. Münster 19.03. Hamburg 20.03. Berlin
16.03. AT-Wien 17.03. AT-Graz 18.03. München 19.03. Erfurt 20.03. Münster
05.04. Köln 06.04. Leipzig 07.04. Dresden 08.04. Berlin 10.04. Hamburg
Fr. 04.03. 17:00 Uhr
REBELLION TOUR
Herrenmagazin Sippenhaft 2016 Präsentiert von ByteFM, Intro, taz & tonspion
Mit: MADBALL, RYKER’S, CROWN OF THORNZ, KNUCKLE DUST, COLDBURN, MALFUNCTION, TAUSEND LOEWEN UNTER FEINDEN, LAST HOPE
Di. 08.03. 19:00 Uhr
BOSSE Fr. 11.03. FESTIVAL GEGEN RASSISMUS
Keøma Ghosts Tour Präsentiert von Bedroomdisco, ByteFM & Intro
19:00 Uhr
Sarah and Julian Album Release Tour Präsentiert von ByteFM & Intro
09.03. Dortmund 10.03. Hannover 11.03. Aschaffenburg 12.03. Stuttgart 13.03. CH-Zürich
Mit: JOEY VOODOO, MESS UP YOUR DNA, LEUCHTSTOFFMÖHRE, SUFFERS
Mi. 16.03. 19:00 Uhr
MONTREAL
Mister Me Trink auf dich Tour 2016 Präsentiert von Ampya & The Pick
11.04. Hamburg 13.04. Frankfurt 14.04. Bremen 15.04. Göttingen 16.04. Übersee
17.04. München 19.04. Hannover 20.04. Oberhausen 22.04. Berlin
Leben in der Großstadt live 12.04. Köln Präsentiert von amusio, ByteFM & MusikBlog
13.04. Hamburg
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Ruhr International
Das Fest der Kulturen In + an der Jahrhunderthalle Bochum bei freiem Eintritt
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"Der goldene Handschuh"
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U Mo. 29.02.2016 | E-Werk, Köln
LENA
Mo. 29.02.2016 | Bürgerhaus Stollwerck, Köln performing their self-titled album in its entirety Di. 01.03.2016 | Bürgerhaus Stollwerck, Köln performing “In Love And Death“ in its entirety (Kombiticket erhältlich)
THE USED
Mo. 07.03.2016 | Gloria, Köln (verlegt vom Club Bahnhof Ehrenfeld)
MAX MUTZKE
Sa. 19.03.2016 | Bürgerh. Stollwerck, Köln
AGAINST THE CURRENT special guest: Roam
So. 20.03.2016 | Bürgerh. Stollwerck, Köln
P
D
A
T
Sa. 16.04.2016 | Bürgerh. Stollwerck, Köln (Verlegt vom Gebäude 9)
STEREO TOTAL special guest: Maurice de la Falaise (Tijuana/Mexico) So. 17.04.2016 | Luxor, Köln
L´AUPAIRE
Mo. 18.04.2016 | Live Music Hall, Köln
XAVIER RUDD
Mo. 18.04.2016 | Bürgerh. Stollwerck, Köln
GLEIS 8
Mo. 18.04.2016 | Essigfabrik, Köln (Verlegt vom Luxor)
MATT SIMONS
REFUSED special guest: Safi
Mi. 20.04.2016 | Stahlwerk, Düsseldorf
Mo. 21.03.2016 | Bürgerh. Stollwerck, Köln
MANIC STREET PREACHERS
BARONESS
So. 27.03.2016 | E-Werk, Köln
ENTER SHIKARI special guest: Modestep Mo. 04.04.2016 | Live Music Hall, Köln
NADA SURF
Mi. 06.04.2016 | Live Music Hall, Köln (Verlegt vom Gloria)
KAKKMADDAFAKKA special guest: Satellite Stories
E
ELEMENT OF CRIME Mo. 25.04.2016 | Live Music Hall, Köln
Di. 26.04.2016 | Live Music Hall, Köln
SCOTT BRADLEE´S POSTMODERN JUKEBOX Di. 26.04.2016 | Bürgerh. Stollwerck, Köln
JULIETTE & THE LICKS Mi. 27.04.2016 | Live Music Hall, Köln
BERNHOFT
Do. 28.04.2016 | Bürgerh. Stollwerck, Köln
JAMES MORRISON MOTORPSYCHO Fr. 29.04.2016 | Die Kantine, Köln Fr. 08.04.2016 | E-Werk, Köln
Fr. 08.04.2016 | Live Music Hall, Köln (Verlegt vom Stollwerck)
SUNSET SONS special guest: Hein Cooper
AND HIS EXTRAORDINARIES
Fr. 29.04.2016 | Gloria, Köln
CHARLES BRADLEY Sa. 16.04.2016 | Brückenforum, Bonn Mo. 18.04.2016 | Christuskirche, Bochum (Zusatztermin)
THE 69 EYES Mo. 02.05.2016 | E-Werk, Köln
DAS VPT INTERPRETIERT: THE LUMINEERS DIE DREI ??? UND DER PHANTOMSEE Sa. 16.04.2016 | Luxor, Köln
DIRTY DEEDS `79
Do. 05.05.2016 | Live Music Hall, Köln
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Mo. 07.03.2016 | Palladium, Köln (Nachholtermin vom 18.10.)
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»MUSIC FROM HIGH WIRES« #2 MIT GROUPSHOW
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PETERLICHT 06.03. ME AND MY DRUMMER
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THE ROBOCOP KRAUS
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THE SISTERS OF MERCY MTV Unplugged in drei Akten
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01.04. FR
11.04. MO
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08.03.
ERS AT Z T ER MIN
Sa. 09.04.2016 | Palladium, Köln (Verlegt vom E-Werk)
MESSER ÜBER BORIS VIAN
[ ANDREW PEKLER, JAN JELINEK, HANNO LEICHTMANN ] 12.03. #3 MIT WEISSER WESTEN, ALISON YIP, U.A. 14.04.
special guest: Attila Fr. 22.04.2016 | Palladium, Köln
Sa. 14.05.2016 | ISS Dome, Düsseldorf
TINDERSTICKS 14.03. XIU XIU PLAYS THE MUSIC OF TWIN PEAKS 12.04. JAN PLEWKA / LEO SCHMIDTHALS:
RAUSCH – DREI KONZERTE 28.–30.04. K AMPNAGEL HAMBURG TICKETS 040 270 949 49
Foto: Tindersticks © Richard Dumas
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CLUB CULTURE / SLAMS KONZERTE / WORT+
THE KVB 09. März | BERLIN, Bi Nuu 11. März | HAMBURG, MS Stubnitz 12. März | SCHORNDORF, Manufaktur
DAMIEN JURADO 20. April | BERLIN, Columbia Theater 21. April | HAMBURG, Uebel & Gefährlich
28. April | KÖLN, Stadtgarten
LIIMA 21. April | BERLIN, Berghain
KEVIN MORBY 9. Mai | BERLIN, Lido 14. Mai | HAMBURG, Molotow
SUUNS 19. Mai | BERLIN, Berghain
DESTROYER 19. Juni | ERLANGEN, E-Werk 20. Juni | LEIPZIG, Werk 2 29. Juni | HAMBURG, Knust
INFOS: PUSCHEN.NET
Tickets und Infos: www.waschhaus.de
Cafe Central SA 05 03 GROOVEKISTE
CAR SEAT HEADREST 18. Feb | BERLIN, ACUD 20. Feb | HAMBURG, Aalhaus
THE KVB 09. März | BERLIN, Bi Nuu 11. März | HAMBURG, MS Stubnitz 12. März SCHORNDORF, Manufaktur
LAETITIA SADIER / NICHOLAS KRGOVICH 11. März 12. März 14. März 15. März 17. März
| KÖLN, King Georg | OFFENBACH, Hafen 2 | STUTTGART, Schocken | LEIPZIG, Baustelle | BERLIN, ACUD
DAMIEN JURADO 20. Apr | BERLIN, Columbia Theater 21. Apr HAMBURG, Uebel & Gefährlich
28. Apr | KÖLN, Stadtgarten
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SteaMInG SatellIteS MI 09 03 lEGENdARY! Man dO 10 03 RAP MIT METAlKUTTE rOManO FR 11 03 ShANTYPUNK! Mr.HUrleY
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SUffOCatIOn // WaCO JeSUS
Cattle DeCaPItatIOn // ClIteater + 6 BanDS! MO 14 03 GERMAN dEATh METAl
Der WeG eIner freIHeIt dI 15 03 lAUFENlASSEN! lIeDfett MI 16 03 ROCKSTEAdY! tHe SKIntS FR 18 03 BARBARA BARBARA ... UnDerWOrlD SA 19 03 dEATh TREATMENT DeaD eYeD SleePer SPHerOn // CranIal
LIIMA
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21. Apr | BERLIN, Berghain
dI 22 03 SEZESSION! / PEN PAlS TOUR
INFOS: PUSCHEN.NET
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U 07.03. BROTFABRIK 20:00 TIEMO HAUER 08.03. BROTFABRIK 20:00 ERIKA STUCKY
TERMINE AB MÄRZ 2016
10.03. BROTFABRIK 20:00 I AM OAK 02.03. Dope D.o.D 21.00 05.03. natHaniel rateliFF 20.00
08.03. Blaue Blume
Support: Wyoming
<<Konzerte Im FZW>>
02/03 FZW POETRY SLAM 05/03 HONIGDIEB 06/03 JURI SCHEWTSCHUK 08/03 BLAUE BLUME, WYOMING 09/03 SARAH AND JULIAN 10/03 TRACER, THE WEYERS SOLD OUT! MARKUS KREBS 11/03 12/03 WHO KILLED BRUCE LEE 13/03 #DG SPRING CLASH 14/03 TIEMO HAUER 15/03 ME AND MY DRUMMER 16/03 GRAHAM CANDY SOLD OUT! BOSSE 17/03 SOLD OUT! GLASPERLENSPIEL 19/03 20/03 I AM OAK (NL), JONO MCLEERY (UK) SOLD OUT! JORIS 22/03 23/03 TOMMY REILLY & ALYCIA MARIE SOLD OUT! ANNENMAYKANTEREIT 30/03 31/03 BIERSCHINKEN 11 02/04 MARATHONMANN & WOLVES LIKE US 04/04 BOMBAY, ANY OTHER, AFTERPARTEES 05/04 NADA SURF 06/04 FZW POETRY SLAM SOLD OUT! MARKUS KREBS 08/04 12/04 NISSE 13/04 BE ONE 14/04 KEIMZEIT 15/04 POTHEAD 19/04 GLEIS 8 20/04 MANTAR 21/04 CHEFKET 22/04 LUXUSLÄRM 24/04 OK KID 26/04 MAX PROSA 27/04 SCOTT BRADLEE & THE POSTMODERN JUKEBOX 02/05 SUMMER CEM 04/05 FZW POETRY SLAM 05/05 SOLD OUT! ANNENMAYKANTEREIT 07/05 LIVEUROPE FESTIVAL: CARNIVAL YOUTH, MARIUS ZISKA, ... 08/05 GREGOR MEYLE 10/05 MINE 13/05 THE HIRSCH EFFEKT & THE INTERSPHERE 29/05 BETH HART & BAND 31/05 DAN PATLANSKY 14/09 FARID BANG 29/09 - 01/10 WAY BACK WHEN FESTIVAL 11/10 EKO FRESH 19/10 HEINZ RUDOLF KUNZE & VERSTÄRKUNG INFOS & TICKETS WWW.FZW.DE
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18.03. BROTFABRIK 20:00 SIVERT HØYEM 22.03. BROTFABRIK 20:00 JEANNE ADDED 09.04 ZOOM 20:00 JAMIE WOON
24.04. MOUSONTURM 20:00 HEINZ STRUNK 25.04. GIBSON 20:00 SCOTT BRADLEE´S POSTMODERN JUKEBOX 30.04. MOUSONTURM 20:00 GET WELL SOON
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Di. 15.03.2016 | Studio 672, Köln
JORDAN KLASSEN
SIVERT HØYEM special guest: Jonas Alaska
WILL HOGE
Mi. 16.03.2016 | Luxor, Köln
ALESSIA BOY & BEAR CARA special guest: Alice Phoebe Lou Mi. 02.03.2016 | Kulturkirche, Köln
Mi. 02.03.2016 | Luxor, Köln
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Do. 03.03.2016 | Stadtgarten, Köln (Nachholtermin vom 21.10.)
Do. 03.03.2016 | Gebäude 9, Köln
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Di. 01.03.2016 | Studio 672, Köln
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Di. 01.03.2016 | Luxor, Köln
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Do. 17.03.2016 | Luxor, Köln (Nachholtermin vom 28.10.)
JOSEF SALVAT special guest: Causes Do. 17.03.2016 | YUCA, Köln
RÜFÜS
Sa. 19.03.2016 | Luxor, Köln
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So. 20.03.2016 | Studio 672, Köln
LISSIE WE INVENTED special guest: The Travelling Band Do. 03.03.2016 | Blue Shell, Köln
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Fr. 04.03.2016 | Gebäude 9, Köln
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ME AND MY DRUMMER
Sa. 05.03.2016 | Luxor, Köln (Verlegt vom Studio 672)
ALL THEM WITCHES special guest: Monocluster Mo. 07.03.2016 | Luxor, Köln
ANDREW COMBS
Mo. 07.03.2016 | Studio 672, Köln
YALTA CLUB
Di. 08.03.2016 | Kulturkirche, Köln
JARRYD JAMES
Di. 08.03.2016 | Luxor, Köln
TIEMO HAUER Support: Some Poetries Di. 08.03.2016 | Studio 672, Köln
DE STAAT
Mi. 09.03.2016 | Luxor, Köln
ROMANO
PARIS
Mo. 21.03.2016 | Gebäude 9, Köln
LÅPSLEY
Di. 22.03.2016 | Luxor, Köln
WAKEY WAKEY Mi. 23.03.2016 | YUCA, Köln
JEANNE ADDED
Di. 29.03.2016 | Studio 672, Köln
THE FRANKLIN ELECTRIC Do. 31.03.2016 | Luxor, Köln
DECAPITATED special guest: Heart Of A Coward Fr. 01.04.2016 | Luxor, Köln (Verlegt vom MTC)
NECK DEEP
Sa. 09.04.2016 | Luxor, Köln
THE CORAL special guest: Blossoms
So. 10.04.2016 | Luxor, Köln
JENNYLEE
Mi. 13.04.2016 | Club Bahnhof Ehrenfeld, Köln
ELLIPHANT
So. 17.04.2016 | Gebäude 9, Köln
I HEART SHARKS
So. 24.04.2016 | Luxor, Köln
Do. 10.03.2016 | Blue Shell, Köln
TURIN BRAKES
Fr. 11.03.2016 | YUCA, Köln
FELIX MEYER
Mi. 09.03.2016 | Blue Shell, Köln
FRANCES NOISERV
Di. 26.04.2016 | Stadtgarten, Köln
BLAUE BLUME + WYOMING
Mi. 27.04.2016 | Luxor, Köln
Sa. 12.03.2016 | Studio 672, Köln
Mi. 27.04.2016 | Gebäude 9, Köln
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Demnächst: Intro #241 — 29.03.2016
Fatoni, The Last Shadow Puppets, John Hillcoat über seinen Film »Triple 9«, OK Kid, M83, Jupiter Jones, Moderat