Meltnews 2011 - Freitag

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Eine Zeitung von Intro und Frankfurter Rundschau

INCLUDING ENGLISH SECTION FROM PAGE 26–29

No 1 FREITAG 15. JULI 2011

Paul kalkbrenner

Robyn

Interview

raven mit sarkozy | Seite 6

Schweden gibt dir einen zungenkuss | Seite 7

Melt!-Programmchef stefan Lehmkuhl gibt auskunft | Seite 22

Foto: e.d.iphotoeye

Audiolith Pre-Party mit Special Guest

Auf geht’s, ab geht’s! Die Party kann los­ gehen. Hey, die Party ist bereits losgegan­ gen! Das nun mehr 14. Melt!-Festival öffnete seine Tore – mit einem Rie­ senknall. Gestern machten die profes­ sionellen AudiolithUngetüme gemein­ same Sache mit Wass Bass. Geschwitzt und geflasht bleibt nichts zu sagen außer: Herz­ lich Willkommen, ab geht die Fahrt!

Gestern Nacht hatte das Warten ein Ende. Das Hamburger Label Audio­ lith, das über Jahre bereits mit Park­ platz-Raves Gräfenhainichen, Bagger und Co. aufgemischt hatte, ließ es sich auch im zweiten Jahr in Fol­ ge nicht nehmen, alles auf Start zu brettern. Frittenbude und Egotronic spülten erste Schweißrinnen in un­ seren Erlebnispark und ließen keine Füße ungehüpft. Und auch Medien­ gruppe Telekommander haben noch einmal gezeigt, wie man Wahnsinn auf Beat schaltet. Wehmut mischte sich dabei allerdings wirklich nicht in ihre Performance, obgleich für die beiden der Gig gestern der Beginn eines langen Abschieds war. Gefei­ ert, getanzt – und bald vermisst. Die Mediengruppe steht nämlich an der Schwelle zum nächsten, zu ihrem letzten Album. Die Crowd wusste es zu schätzen, noch einmal »telekom­ mandiert« zu werden. Special Guest waren dann Wass Bass (featuring Ni­ co Seyfrid of K.I.Z.-fame) Die hauten eindrucksvoll die tanzbare Message

raus, dass Qualitäts-Beats à la Cul­ ture Beat auf Acid und der hoch­ verdichtete Wahnsinn eines Klaus Kinski kein Widerspruch sein muss. Am Ende lagen sich auf der Bühne alle in den Armen und schwitzten sich gegenseitig voll. Melt! 2011 ist erwacht. Geschlafen wird irgend­ wann später. Wir haben die Prota­ gonisten des Auftakts gebeten, die ganze Baggerfahrt im Hier und Jetzt in Worte zu fassen. Strizi Streuner (Frittenbude): »Das komplette Melt! ist ja eigentlich nur ein Tag, an dem man ab und zu weg­ schlummert für ein paar Minuten, nie duscht, dafür aber alle zwei Stunden in den See springt. Ab und zu geht die Sonne auf oder unter, den Mond sieht man selten, da alles so surreal beleuchtet wird. Wir sind ja gerne am längsten wach und am längsten vor Ort. Donnerstag bis Montag. Ir­ gendwie verliert man sich ständig, findet dafür meistens aber die an­ deren wieder.«

Nico Seyfrid (Wass Bass): »Wir sind zum ersten Mal auf dem Melt! Also erstmal sehen, was so geht. Aber ich könnte eine schöne Anekdote vom Frauenfeld [Open Air in der Schweiz, Anm.] erzählen: MC Motherfucker [be­ kannt aus der Punkband Terrorgruppe] und ich sind nackt in den Whirlpool ge­ sprungen, alle Rapper haben komisch geguckt. Und der Bezug zu Audiolith? Na, das Album von meiner anderen Band WassBass kommt wahrscheinlich dort raus. Außerdem kann man mit Lars vom Label und den anderen gut saufen, was ja nicht mit jedem ange­ nehm ist. Zum Beispiel mit uns ist das ziemlich unangenehm. Und ansonsten, will ich unbedingt am Samstag DAF und Atari Teenage Riot sehn.« Torsun Burkhardt (Egotronic): »Das Melt! ist für mich immer ein ganz be­ sonderes Festival. Nicht nur, dass wir uns schon ewig versuchen mit Egotro­ nic dort einzuzecken, was in den letzten Jahren auch fast immer gelang, nein, die Liebe geht sogar so weit, dass wir uns

für die Dauer des Events keine weiteren Shows booken lassen, um alle Tage dort verweilen zu können. Normalerweise heißt für mich auf ein Festival zu fahren Folgendes: Anreise, Aufbau, Show, Ko­ ma, Abreise. Dank des Sleepless-Floors kann man beim Melt! glücklicherweise zwischen den einzelnen Shows des ei­ gentlich immer fulminanten Line-Ups komplett auf Schlaf verzichten, um wirk­ lich jede Minute den Flair des Geländes und die Stimmung auf Selbigem genie­ ßen. Meine persönlichen Höhepunk­ te im letzten Jahr waren übrigens das Nachmittags-Set von Oliver Koletzki und die Show von Booka Shade. Ersteres, weil es mir trotz sengender Hitze ab und an Gänsehaut bescherte und Zweiteres, weil ich konsequent alle Freunde damit nervte, unbedingt mit mir dort hin zu müssen. Was soll ich sagen: Alle kamen sie mit und tanzten wie blöde. In diesem Moment hätte ich guten Gewissens ster­ ben können, ohne das Gefühl zu haben, nochmal irgendwas zu verpassen.« Gesammelt von: Linus Volkmann


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