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Zu diesem Heft
Ein Heft über den Krieg zwischen Israel und Gaza und die Folgen für das Westjordanland ist ein Wagnis, kann eigentlich nur Missverständnisse, wenn nicht gar Kontroversen auslösen. Und dennoch ist es richtig, hier einen Schwerpunkt zu setzen.
Die deutsche IPPNW unterhält langjährig vielfältige Kontakte in die Region – übrigens zu allen Bevölkerungsgruppen dort. Viele von uns schmerzt der Konflikt auch aufgrund persönlicher Israel-Palästina-Erfahrungen. Wir präsentieren unterschiedliche Perspektiven, persönliche Meinungsartikel der Autor*innen. Mit Alex Rosen meldet sich der ehemalige IPPNW-Vorsitzende eindrucksvoll zu Wort. Er war Co-Autor eines NahostPapiers, das immer noch wichtige Anregungen gibt.
Unsere Position ist klar: Wir stehen an der Seite aller Opfer, egal welcher Nationalität und welchen Glaubens. Aus dieser Perspektive verstehen sich unsere Forderungen aus der deutschen IPPNW: Gesundheit schützen, Leiden vermeiden, zu fordern, dass die verschiedenen Bevölkerungsgruppen einen Rahmen für Verhandlungen erhalten, die Ausgleich und einen gerechten Frieden schaffen können.
Zum Inhalt: Die palästinensische Ärztin Lina Qasem-Hassan, Vorsitzende von Physicians for Human Rights (PHR) Israel, sollte nach Gaza reisen, stattdessen behandelte sie israelische Überlebende nach den Massakern vom 7. Oktober.
PHR Israel befasst sich mit den Angriffen des israelischen Militärs auf Gesundheitseinrichtungen und -personal im Gazastreifen. Es droht die Zerstörung des Gesundheitssystems in Gaza. Wir dokumentieren einen Auszug aus dem aktuellen Report von PHR.
Deutschland liefert Waffen in diesen Konflikt: Seit November 2023 hat die Bundesregierung die Exportgenehmigungen für Israel drastisch erhöht. Dr. Shir Hever berichtet.
Auch im Westjordanland gibt es seit Oktober 2023 eine massive Welle der Gewalt. Der israelische Journalist Yuval Abraham hat recherchiert, wie gewalttätige Siedler immer mehr Straßensperren errichten und Palästinenser*innen in ihrem Alltag einschränken.
Dr. Alex Rosen fordert einen veränderten deutschen Diskurs über den Nahostkonflikt. Notwendig sei eine rationale Trennung von Kritik an der Politik der israelischen Regierung auf der einen und antisemitischer Judenfeindlichkeit auf der anderen Seite.
Eine anregende Lektüre wünscht – Ihr Dr. Lars Pohlmeier