Ein Jahr voller Initiativen bei cinfo
Veränderungen zulassen, Fachpersonen und Organisationen befähigen
2023 war für cinfo ein bedeutendes Jahr, geprägt von aktiver Mitgestaltung und Anpassung an die sich verändernde globale Zusammenarbeit.
Dieser Bericht gibt einen Überblick über unsere Schwerpunktprojekte des vergangenen Jahres. Diese reichten von der Unterstützung von (zukünftigen) Führungskräften bis zur Befähigung von Organisationen und Fachpersonen, sich auf dem Arbeitsmarkt in einem sich wandelnden Sektor zu behaupten.
Auf diesen Seiten erfahren Sie, wie wir bei cinfo:
• Fachkräfte und Organisationen mit Laufbahnberatung, Coaching und massgeschneiderter Organisationsentwicklung stärken.
• Für einen gerechteren Sektor eintreten, indem wir die Lokalisierung und den Abbau von Machtungleichgewichten fördern.
• Die Fähigkeiten der Zukunft in der internationalen Zusammenarbeit erforschen, um Fachkräfte für den Wandel im Sektor zu rüsten.
• Den Generationenwechsel unterstützen, indem wir innovative Strategien für den Wissenstransfer und -erhalt innerhalb von NGOs erforschen.
• Die Präsenz der Schweiz in multilateralen Organisationen stärken, indem wir qualifizierte Personen und entsprechende Positionen vermitteln.
• Den cinfo Talent Pool mit erfahrenen Fachpersonen vergrösserhn, um eine attraktive Auswahl für den Sektor sichern.
• die nächste Generation von Fachkräften unterstützen, indem wir Nachwuchsprogramme umsetzen und vielseitige Kompetenzen fördern.
Lassen Sie sich auf diese Reise ein und entdecken Sie, wie wir bei cinfo die globale Zusammenarbeit kooperativer, effizienter und zukunftsfähiger gestalten.
Ihr cinfo-Team
Gemeinsam in die Zukunft: cinfos Weg zum hybriden Arbeitsmodell
Die Arbeitswelt befindet sich im Umbruch, auch in der internationalen Zusammenarbeit. Im Bewusstsein dieser Entwicklung begann cinfo im Jahr 2023 damit, selbst ein hybrides Arbeitsmodell einzuführen.
Ein neuer Ansatz
Wir entschieden uns für ein hybrides Modell, um uns an die sich verändernde Arbeitslandschaft anzupassen und ein kollaborativeres Arbeitsumfeld zu schaffen. Dieser Ansatz wird von unserer Co-Direktion, welche mit Irenka Krone-Germann und Urs Stauffer im Top-Sharing besetzt ist, vollumfänglich unterstützt. Die neue Organisationsform kombiniert die Stärken von agilen und hierarchischen Strukturen.
Die Förderung einer Kultur der transparenten Kommunikation und der fachübergreifenden Zusammenarbeit ist ein zentrales Element unseres hybriden Modells. Durch die Etablierung von klar definierten Entscheidungsprozessen, Besprechungsformaten sowie eindeutigen Rollen und Verantwortlichkeiten, streben wir eine Optimierung der Arbeitsabläufe und eine Steigerung der Gesamteffizienz an.
Darüber hinaus ermöglicht uns das Modell, unser Potenzial als Team voll auszuschöpfen. Indem wir die Fähigkeiten, Talente und Kenntnisse jedes einzelnen Mitglieds optimal einsetzen, bilden wir ein motiviertes und engagiertes Team.
Die Hybrid Task Force
Um die Transformation zu begleiten, riefen wir eine interne, interdisziplinäre Fachgruppe ins Leben. Die Hybrid Task Force, verstärkt durch eine externe Agentur, unterstützt die cinfoMitarbeitenden bei Unsicherheiten bezüglich der Abläufe. Zudem identifiziert sie Optimierungsmöglichkeiten am neuen Modell.
Kulturwandel fördern
Eine der grössten Herausforderungen bei der Umsetzung eines hybriden Modells ist der damit einhergehende Kulturwandel. Traditionelle hierarchische Strukturen müssen mit den Grundprinzipien agiler Prozesse –bei denen alle mitgestalten und mitarbeiten –in Einklang gebracht werden. Dazu ist es notwendig zu fördern, dass die Teammitglieder eigenverantwortlich Verbesserungsvorschläge für das Modell einbringen.
Eine weitere Herausforderung ist, Elemente des alten Systems, wie hierarchische Strukturen, mit dem neuen, verstärkt selbstorganisierten Modell in Einklang zu bringen. Zu erkennen, wo sich die beiden Systeme überschneiden und wo nicht, ist zentral, um ein kollaboratives und effizientes Arbeitsumfeld zu fördern.
Ein kontinuierlicher Prozess
Die Umstellung auf ein hybrides Arbeitsmodell bei cinfo ist ein kontinuierlicher Prozess. Die Mitarbeitenden werden aktiv aufgefordert, Rückmeldungen zu geben und sich einzubringen. Dies, um Optimierungspotenzial zu erkennen und sicherzustellen, dass sowohl die Bedürfnisse der Organisation als auch der Mitarbeitenden erfüllt werden.
Wir freuen uns auf den nächsten Abschnitt dieses Weges und halten Sie gerne auf dem Laufenden.
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cinfo unterstützt Fachpersonen und Organisationen bei der Gestaltung der künftigen globalen Zusammenarbeit
Im komplexen und sich ständig verändernden Umfeld der globalen Zusammenarbeit rüstet cinfo Menschen und Organisationen mit erfolgsrelevanten Fähigkeiten und Ressourcen aus. Wir fördern den Dialog, die Zusammenarbeit und das Lernen, indem wir einen Raum schaffen, in dem sie ihr volles Potenzial ausschöpfen und ihre Arbeit im Sektor positiv beeinflussen können.
Dynamischer Wandel, wachsende Herausforderungen
Die globale Zusammenarbeit steht vor mehreren komplexen Herausforderungen. Demografischer Wandel, Umweltzerstörung und politische Instabilität erfordern einen zunehmend kooperativen Ansatz. Humanitäre Hilfe und langfristige Entwicklungszusammenarbeit müssen noch stärker Hand in Hand arbeiten, um diese Probleme wirksam anzugehen. Organisationen und Einzelpersonen müssen darauf vorbereitet sein, ihre Aufgaben so sicher und zielgerichtet wie möglich zu erfüllen.
Zusätzlich fordert die zunehmende Bedeutung von Partnerschaften mit dem globalen Süden, einschliesslich regionaler sowie der Süd-Süd-Kooperationen, den Abbau überholter Machtstrukturen. Ein inklusiver Ansatz ist für eine wirkungsvolle Zusammenarbeit unerlässlich.
Kompetenzen für
die Zukunft entwickeln
Auf diese und anderen Herausforderungen reagierte cinfo 2023 mit einem vielschichtigen Ansatz. In Beratungen unterstützten wir Fachpersonen in jeder Phase ihrer beruflichen Laufbahn. Ob erfahrene NGO-Mitarbeitende oder angehende UN-Mitarbeitende, unsere Laufbahnberatung bot ihnen einen sicheren Raum für Reflexion und persönliche Entwicklung. In Einzelgesprächen unterstützen wir sie dabei, ihre Stärken zu erkennen und Einblicke zu gewinnen. Dies ermöglichte es ihnen, eine realistische Laufbahn anzustreben,
die ihren Vorstellungen entspricht. Darüber hinaus boten wir Coachings für Fachkräfte an. In diesen unterstützten wir sie bei der Entwicklung von Fähigkeiten und Strategien, die sie in die Lage versetzten, herausfordernde Arbeitsumgebungen zu meistern, und ihre Effektivität, Unabhängigkeit und Eigenverantwortung zu steigern.
Zusätzlich organisierten wir Workshops und Events, während denen wir Organisationen und Fachkräfte dabei unterstützten, die sich verändernden Herausforderungen des Sektors zu meistern. Unser Angebot umfasste:
• Individuelle Lösungen: Wir boten massgeschneiderten Workshops und Coachings zu spezifischen Themen an, wie beispielsweise der Gewährleistung von Teamsicherheit, Überwindung von Hindernissen oder die Integration neuer Fähigkeiten in den Arbeitsprozess.
• Wir widmeten uns erneut dem Konzept der Lokalisierung. Wir stärkten Fachkräfte darin, gerechtere Prozesse in ihre Organisationen zu integrieren. In der Workshop-Reihe “Your journey to a more locally led practice“ zeigten wir Teilnehmenden Methoden zur Selbstreflexion und zum Abbau unbewusster Vorurteile auf.
Wir vermittelten ihnen die Grundlagen, die es zur Implementierung von verschiedenen Ansätzen der Lokalisierung braucht.
Kooperation als Maxime
Die Workshops “Your journey to a more locally led practice” dienten als Grundlage für den Immersion Day. An diesem setzten sich die Teilnehmenden vertieft mit dem transformativen Ansatz auseinander. Auch die positiven Rückmeldungen aus unseren Laufbahnberatungen und anderen Coachings unterstreichen den Wert des ganzheitlichen Ansatzes von cinfo.
Gemeinsam die Zukunft gestalten
cinfo wird auch in Zukunft einen Raum bieten, in dem auf Augenhöhe miteinander gelernt werden und ein Austausch auch zu kritischen Themen wie Lokalisierung stattfinden kann. Im Jahr 2024 und darüber hinaus werden wir die Teilnehmenden, unsere Kundinnen sowie Partner aktiv um Rückmeldungen bitten. So stellen wir sicher, dass unsere Weiterbildungs- und Lernangebote den sich ständig wandelnden Anforderungen des Sektors gerecht werden.
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Einblicke in die Lokalisierung: Mit cinfo einen faireren Sektor vordenken
Der cinfo Immersion Day 2023 im November widmete sich einer zentralen Herausforderung der globalen Zusammenarbeit: der Lokalisierung. Ziel der Veranstaltung war es, die Teilnehmenden zu einer vertieften Auseinandersetzung mit ihrer Rolle bei der Förderung von gleichberechtigten Partnerschaften zwischen Akteurinnen und Akteuren aus dem globalen Norden und Süden anzuregen.
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Warum Lokalisierung wichtig ist
Das Konzept der Lokalisierung, auch bekannt als Dekolonisierung des Sektors, betont die lokale Eigenverantwortung. Es befähigt lokale Akteurinnen und Akteure, in ihrer Gemeinschaft eine führende Rolle in humanitären und Entwicklungsinitiativen zu übernehmen. Lokales Wissen und lokale Expertise sind unabdingbar, um nachhaltige Verbesserungen zu bewirken. Dem trägt das Konzept Rechnung, indem es eine Verlagerung von extern gesteuerten Massnahmen hin zu mit lokaler Expertise und lokalem Wissen entwickelten und nachhaltigen Lösungen anstrebt.
Die Herausforderung: Brücken bauen
Trotz jahrelanger Diskussionen besteht nach wie vor eine Kluft zwischen Theorie und Praxis. Lokale Akteurinnen und Akteure sehen sich häufig mit Hindernissen konfrontiert:
• Sie müssen die strengen Anforderungen von Organisationen und Geldgebern aus dem Norden erfüllen.
• Ihr Fachwissen wird unterwandert.
• Sie sind abhängig von Mittelspersonen, die wertvolle Ressourcen abziehen.
Den System-Wandel vorantreiben
“Unsere Vision bei cinfo ist es, einen systemischen Wandel vorzuschlagen, der die individuelle und gemeinschaftliche Auseinandersetzung mit Machtdynamiken, Privilegien und unbewussten Vorurteilen mit Methoden und Werkzeugen für Organisationen kombiniert”, meint Shazia Islamshah, Senior Beraterin und Trainerin.
Immersion Day: Reflexion und Aktion fördern
Der Immersion Day fand in der “Invention Ramp” in Biel und online statt. Er ging über traditionelle Formate hinaus: Neben Präsentationen und Workshops setzten sich die Teilnehmenden auch mittels Selbstreflexion und Erfahrungsaustausch mit dem Thema auseinander.
Hauptergebnisse:
• Geteiltes Verständnis: Die vielfältige Zusammensetzung der Teilnehmenden förderte ein gemeinsames Verständnis ihrer individuellen Rollen im System.
• Selbstreflexion als Auslöser: Das Nachdenken über Werte und Vorurteile erwies sich als entscheidender Impuls für Veränderungen. Einigen Teilnehmenden
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Der Immersion Day diente als Ausgangspunkt für einen fortlaufenden Lernprozess. Im April 2024 veröffentlichten wir eine “Gazette”. Sie fasst die Essenz der Veranstaltung zusammen und regt die Teilnehmenden und diejenigen, die nicht dabei sein konnten, zum Weiterdenken an.
Mit der Lancierung unserer “Localisation Community Platform” im Juni 2024 wollen wir den Dialog weiterführen. Sie soll Fachpersonen und Organisationen die nötigen Instrumente und Methoden bieten, um die Zukunft der globalen Zusammenarbeit effizienter, gerechter und nachhaltiger zu gestalten.
cinfo erforscht die Kompetenzen von morgen für die internationale Zusammenarbeit
Die Förderung der Zusammenarbeit und des Wissensaustauschs im Schweizer Sektor der internationalen Zusammenarbeit ist ein Kernelement der Mission von cinfo. Unsere “Community of Practice”, EduCOP, startete dazu 2023 eine wichtige Initiative.
EduCOP bringt Institutionen zusammen, die Aus- und Weiterbildungsprogramme anbieten. Die Plattform ermöglicht wertvolle Diskussionen über Best Practices und neue Trends in der internationalen Zusammenarbeit.
Diese Initiative ist bedeutsam, weil sie auf unserer früheren Studie über zukünftige Trends und Kompetenzen in der internationalen Zusammenarbeit aufbaut. Da der Sektor einem raschen Wandel unterworfen ist, entwickeln sich auch die Kompetenzen, welche die Fachkräfte benötigen, weiter. EduCOP nimmt sich dieser Herausforderung an und untersucht, wie Bildungsprogramme angepasst werden können, um die Kompetenzen von morgen zu vermitteln.
Kompetenzen sind hier die Grundvoraussetzungen...
Kompetenzen vereinen Wissen, Fertigkeiten und Einstellungen, die notwendig sind, um eine Arbeit optimal zu erbringen. Wissen ist dabei fachspezifisch und die Fähigkeiten ermöglichen es, dieses Wissen anzuwenden. Einstellungen sind Präferenzen und Persönlichkeitsmerkmale, die beeinflussen, wie dieses Wissen und diese Fähigkeiten eingesetzt werden.
Unser
Fokus: Neue Lehrmethoden und Personalentwicklungsstrategien
EduCOP startete eine breit angelegte Forschung zu ‘neuen Lehrmethoden’ für die Bildung in der internationalen Zusammenarbeit, welche 2024 weitergeführt wird. Dies beinhaltete
In unserer anfänglichen Studie identifizierten wir folgende Hauptkompetenzen: Teamfähigkeit und Zusammenarbeit, Anpassungsfähigkeit und Flexibilität sowie systemisches und kritisches Denken. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Einstellungen, welche die Überzeugungen, Gefühle und Vorurteile widerspiegeln, einen entscheidenden Einfluss auf das Verhalten haben. 1 2
die Bestandsaufnahme bestehender Methoden durch die Auswertung aktueller Angebote verschiedener akademischer Institutionen.
den aktive Austausch von Ideen unter den cinfo-Mitgliedern und die Untersuchung, wie diese neuen Ansätze in bestehende Lehrpläne integriert werden können.
Um das Potenzial dieses Themas abzubilden, planen wir eine grössere Umfrage. Dies, um zu evaluieren, wie Universitäten und Fachhochschulen diese neuen Lehrmethoden und Trends in ihre Bildungsprogramme integrieren.
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cinfo’s künftiger Think Tank wird ein Laboratorium für neue Ideen und Denkanstösse sein.
Eine
Denkfabrik für die Zukunft
Unser Engagement für die Erforschung neuer und wirksamer Lehrmethoden fügt sich nahtlos in unsere Vision ein, einen zukunftsorientierten “Think Tank” zu schaffen. Durch die Analyse dieser Ansätze kann cinfo wertvolle Erkenntnisse darüber gewinnen, wie zukünftigen Fachpersonen die für ihre Aufgaben erforderlichen Kompetenzen vermittelt werden können. Dies öffnet die Tür für die Erforschung weiterer wichtiger Aspekte wie kognitive Fähigkeiten, emotionale Intelligenz und Verhaltenstendenzen, die für die Bewältigung der Komplexität und Herausforderungen der internationalen Zusammenarbeit unerlässlich sind.
Die Bedeutung neuer Lehrmethoden
Die Erforschung neuer Lehrmethoden ist von grossem Wert. Sie unterstreicht, wie bedeutend es ist, neue Schlüsselkompetenzen in die Lehrpläne aufzunehmen. Beispielsweise Einstellungen und Verhaltensweisen, die erforderlich sind, um in einem sich wandelnden Umfeld der internationalen Zusammenarbeit effektiv zu sein.
Die nächste Generation stärken
Schliesslich fördert cinfo durch die Fokussierung auf innovative Lehrmethoden stärkere Partnerschaften in der internationalen Zusammenarbeit und ebnet den Weg für die Entwicklung neuer Strategien. Gut konzipierte Bildungsprogramme befähigen die nächste Generation, den Herausforderungen und Chancen der Zukunft selbstbewusst zu begegnen.
Generationenwechsel: cinfo untersucht den Wissenstransfer in NGOs
Die bevorstehende Pensionierung der Babyboomer-Generation und der damit drohende Wissensverlust beschäftigen viele Arbeitgeber. cinfo lancierte 2023 ein Projekt, um den Wissenstransfer bei NGOs vertieft zu untersuchen. Wir erhoben, welche Massnahmen geplant sind, um dem drohenden Wissensverlust vorzubeugen.
Warum?
Die bevorstehende Pensionierung der Babyboomer-Generation war Auslöser für diese Auseinandersetzung mit organisatorischem Wissen. Im weiteren Verlauf fokussierten wir uns auf den Wissenstransfer.
Dazu führten wir offene Interviews mit Wissensmanagement- und HR-Fachleuten aus einem Dutzend unserer Mitgliedsorganisationen durch. Diese brachten eine Vielzahl von Lösungsansätzen zutage, die von Faktoren wie der Grösse der Organisation, der Kultur und der Personalfluktuation abhängen.
1 Weitere Fragen für die Zukunft
Die Interviews warfen einige provokative Fragen auf, zum Beispiel:
• Haltbarkeit von Wissen: Welches Wissen wird in der sich verändernden Landschaft der internationalen Zusammenarbeit relevant bleiben?
• KI und Wissen: Wie wird Künstliche Intelligenz unser Verhältnis zu Wissen und Wissenstransfer beeinflussen?
• Nicht übertragbares Wissen: Gibt es „Bauchgefühl“ oder implizites Wissen, das nicht weitergegeben werden kann?
• Wissensarchive: Gibt es einen Zeitpunkt, an dem das Festhalten an vergangenem Wissen den Fortschritt verhindern kann?
Erkenntnisse und Ausblick
Die Interviews haben gezeigt, dass die Mitgliedsorganisationen ein grosses Interesse an einem vertieften Austausch von Ideen, Methoden und Sichtweisen über Wissensmanagement haben. cinfo ist gut aufgestellt, um diesen Austausch zu ermöglichen und zu begleiten. Es ist nicht unser Ziel, allgemeingültige Antworten zu liefern. Wir wollen unsere Mitglieder inspirieren und ihnen einen Reflexions- und Handlungsrahmen bieten.
Publikation im Jahr 2024
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Es erschien uns unpassend, zu einem Projekt mit Fokus Wissenstransfer, einen herkömmlichen Bericht zu publizieren. Wir suchten nach einem attraktiveren und zugänglicheren Format. Wir entschieden uns für eine Reihe von ansprechend gestalteten Postkarten mit QR-Codes, über die man vertiefte Informationen abrufen kann. Die Karten werden im Laufe des Jahres 2024 veröffentlicht.
In guter Absicht
archiviert
Der Zufall wollte es, dass wir bei cinfo gleichzeitig dabei waren, unser Archiv aufgrund der neuen Datenschutzgesetzgebung zu bereinigen. Dabei stiessen wir auf verstaubte und längst nicht mehr benötigte Dokumentationen, die damals mit den besten Absichten aufbewahrt worden waren – ein wahrer “Best-Practice-Friedhof”. Dies war ein Paradebeispiel für illusorischen Wissenstransfer.
Langfristiges Denken und Partnerschaften
Unsere Mitglieder waren zentral für dieses Projekt. Ihr Engagement und die Einblicke, welche sie uns gewährten, waren sehr wertvoll. Das Projekt passt gut zu unserer Vision, eine lernende Organisation zu sein – eine Organisation, die ihre eigenen Vorgehensweisen kontinuierlich verbessert und dabei ihre Netzwerke stärkt.
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Ihr Ticket in die Vereinten Nationen: cinfo unterstützt Schweizer Expertinnen und Experten
Der Schwerpunkt “Schweizer Präsenzförderung in multilateralen Organisationen” zielt darauf ab, die Karrieren von Schweizerinnen und Schweizern bei den Vereinten Nationen und den internationalen Finanzinstitutionen zu fördern. Am 27. Oktober führten wir den Karriere-Event “Meet and network with UN HR specialists” in Genf durch. Diese Podiumsdiskussion, ergänzt durch Einzelgespräche und einem Workshop des UNHCR zum Bewerbungsprozess, bildete den Höhepunkt des Programms im Jahr 2023.
Warum?
Am Anlass brachten wir hochqualifizierte Schweizerinnen und Schweizer mit Vertreterinnen und Vertretern der UN-Agenturen zusammen. Mit der Unterstützung der Bundesverwaltung ermöglichte dieses Treffen einen wichtigen Informationsaustausch und Networking, was letztlich die Präsenz der Schweiz bei der UN stärkte.
Ein Gewinn für alle
Das Treffen war für alle Beteiligten ein Gewinn:
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Schweizer Spitzenkandidatinnen und -kandidaten wurden mit relevanten UN-Partnern und Gleichgesinnten vernetzt.
Die UN-Agenturen steigerten ihren Bekanntheitsgrad bei Schweizer Fachkräften.
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Die Schweiz unterstützte die Karriereambitionen ihrer Bürgerinnen und Bürger. Wirkungen: Sichtbarkeit und Wahrnehmung
Mit diesem Event erzielten wir eine doppelte Wirkung. Erstens wurde die Sichtbarkeit qualifizierter Schweizerinnen und Schweizer im Netzwerk der UN-Partner deutlich erhöht. Zweitens erhielten die Kandidatinnen und Kandidaten wertvolle Bewerbungstipps und Einblicke in die Rekrutierungspraxis bei den UN, was ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhte.
cinfo agierte dabei erfolgreich als Vermittlerin dieser Kontakte.
Eine Schwierigkeit bestand darin, Menschen aus der ganzen Welt für eine Präsenzveranstaltung zusammenzubringen. Die Zusammenarbeit mit wichtigen Akteuren wie UNFPA, UNHCR, UNICEF, UNV und der Schweizer Mission bei den Vereinten Nationen ermöglichte uns, diese Herausforderung zu meistern. So konnten wir eine sowohl für die Schweizer Kandidatinnen und Kandidaten als auch für die Vertreterinnen und Vertreter der UN erfolgreiche Veranstaltung durchführen.
Unterstützung langfristiger Ziele
Der Anlass stand im Einklang mit den langfristigen Zielen der Schweizer Regierung und von cinfo, Fachkräfte für multilaterale Partner zu gewinnen und zu unterstützen. Durch die Erhöhung der Sichtbarkeit von Schweizer Fachkräften und der Bereitstellung von relevanten Ressourcen für die Laufbahnentwicklung, leistet cinfo einen wesentlichen Beitrag zur Förderung der Präsenz der Schweiz in multilateralen Organisationen.
Weitere Aktivitäten im Jahr 2023
Die Rückmeldungen der Teilnehmenden fielen durchgehend positiv aus: Sie bezeichneten die Veranstaltung als “ausgezeichnete Gelegenheit” und waren dankbar für die Unterstützung. Dieses Feedback wird in unsere zukünftige Arbeit einfliessen. Wir werden vermehrt Möglichkeiten für Schweizer Fachleute bieten, mit multilateralen Partnern in Kontakt zu treten.
Neben diesem Karriere-Event setzten wir weitere Massnahmen im Rahmen der Schweizer Präsenzförderung um. Weitere Schwerpunkte im Jahr 2023 waren:
Vergleichsstudie
Wir untersuchten, wie andere Mitgliedstaaten die UN-Karrieren ihrer Staatsangehörigen unterstützen. Daraus gewannen wir wertvolle Erkenntnisse für künftige Aktivitäten.
Handlungsrahmen
Mit mehreren multilateralen Organisationen definierten wir Handlungsrahmen, um eine engere Zusammenarbeit zu fördern und den Kandidatinnen und Kandidaten noch bessere Unterstützung zu bieten.
WomIN+ Community
Mit WomIN+ initiierten wir eine Austauschgruppe zur Unterstützung von Schweizer Personen, die sich als weiblich identifizieren.
Wachsende Gemeinschaf
Die Online-Community für Schweizer Fachkräfte in multilateralen Organisationen verzeichnet weiterhin ein Wachstum und bietet ihren Mitgliedern eine Vernetzungsplattform sowie Zugriff auf wertvolle Informationen und Veranstaltungen.
Headhunting & Mobilisierung
Im Interesse unserer multilateralen Partner beteiligen wir uns aktiv an Headhunting-Aktivitäten und Massnahmen zur Mobilisierung von Kandidatinnen und Kandidaten. Dadurch erweitern wir den Pool qualifizierter Schweizerinnen und Schweizer für UN-Positionen.
Der vielschichtige Ansatz von cinfo gewährleistet auch weiterhin eine starke Präsenz der Schweiz in den multilateralen Organisationen. Dadurch wird ein wertorientierter, positiver globaler Wandel gefördert.
cinfo Talentpool: Die Quelle für Fachkräfte der internationalen Zusammenarbeit
Der Talentpool und die Rekrutierungsaktivitäten von cinfo spielen eine zentrale Rolle bei der Vermittlung von Fachkräften an Organisationen der internationalen Zusammenarbeit in der Schweiz. Im Jahr 2023 konzentrierten wir uns darauf, den Anteil an erfahrenen Fachpersonen im Pool zu erhöhen. Diese erkennen dessen Mehrwert für ihre Karriereentwicklung immer mehr.
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Warum?
Bei cinfo wollen wir Fachkräfte aller Karrierestufen ansprechen. Wir fördern aktiv die Durchmischung unseres Talentpools. So stellen wir sicher, dass unsere Partnerorganisationen für jede Stelle die beste Kandidatin oder den besten Kandidaten rekrutieren können.
Unser Talentpool spielt dabei eine zentrale Rolle.
1 Steigerung der Attraktivität
Dank der gezielten Ansprache von berufserfahrenen Fach- und Führungskräften konnte deren Anteil im Talent Pool deutlich erhöht werden. Rund 5’000 der 20’000 Kandidatinnen und Kandidaten gehören nun zu dieser Gruppe. Damit bietet der Talent Pool eine grosse Auswahl an Personen, die ihr Know-how mit Leidenschaft in Projekten der internationalen Zusammenarbeit einsetzen wollen.
Besetzung von Schlüsselpositionen
Unser Fokus 2023 hat sich gelohnt. Wir konnten hoch qualifizierte Kandidatinnen und Kandidaten für zahlreiche Positionen innerhalb unserer Partnerorganisationen ermitteln, sie informieren und unterstützen. Dies stellt sicher, dass Schlüsselpositionen mit kompetenten und erfahrenen Personen besetzt sind, die ihr Know-how wirkungsvoll einsetzen.
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Vertrauen schaffen
Erfahrene und hoch qualifizierte Fachkräfte sind anspruchsvoll, wenn es um ihre Karriere geht. Sie für unseren Talentpool zu gewinnen, war die grosse Herausforderung. Wir begegneten ihr, indem wir direkt in Kontakt traten, ihnen die Vorteile des Pools aufzeigten und die volle Kontrolle über ihre Daten zusicherten. Dies war entscheidend, um Vertrauen in unsere Lösung zu schaffen.
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Langfristige Wirkung
Diese Massnahme entspricht dem langfristigen Ziel von cinfo, unsere führende Rolle bei der Rekrutierung von Fachkräften in der internationalen Zusammenarbeit zu sichern. Durch die Pflege eines grossen und diversifizierten Talentpools sind wir in der Lage, herausragende Kandidatinnen und Kandidaten mit den richtigen Karrieremöglichkeiten zusammenzubringen.
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Auf dem Erfolg aufbauen
cinfo ist ständig bestrebt, ihre Dienstleistungen zu verbessern. Konstruktives Feedback und laufende Entwicklung werden auch künftig unsere Tätigkeiten prägen. Dazu gehören:
• Kontinuierliche Weiterentwicklung des Stellenportals und des Talentpools, damit sie sowohl für Fachkräfte als auch für Arbeitgeber attraktiv bleiben.
• Ausbau unseres Sourcing-Angebots: cinfo bietet kostenlose Dienstleistungen für Mitgliedsorganisationen an. Unter anderem unterstützen wir sie für einige Stunden pro Jahr bei der Suche nach Kandidatinnen und Kandidaten in unserem Talentpool. Damit können sie Vakanzen schnell und effizient besetzen sowie von unserem qualitativ hochstehenden Talentpool und unserer Expertise im Active Sourcing bei grösseren Rekrutierungsmandaten profitieren.
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Unsere kostenlosen Angebote
cinfo fördert den Nachwuchs in der internationalen Zusammenarbeit
Wir bei cinfo sind stolz darauf, die Zukunft der internationalen Zusammenarbeit zu sichern, indem wir junge Hochschulabsolventinnen und -absolventen sowie Berufseinsteigerinnen und -einsteiger fördern. Im Jahr 2023 haben wir die bewährten Programme für diese Zielgruppe weitergeführt und die Schaffung neuer Programme unterstützt. Dies entspricht dem Bedarf der Stakeholder im Sektor.
Wirkung
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Im Jahr 2023 konnten fünfzig Nachwuchskräfte ihre Karriere in der internationalen Zusammenarbeit beginnen oder fortsetzen. Dies gelang ihnen dank einer Stelle als Junior Professional Officer (JPO-Programm) oder UN Youth Volunteer (UNYV-Programm) bei UN-Organisationen oder bei NGOs und Stiftungen (SDG Youth-Programm).
Althergebrachtes in Frage stellen
Wir stellten althergebrachte Vorstellungen über die ideale Kandidatin und den idealen Kandidaten für eine Laufbahn in der internationalen Zusammenarbeit in Frage. Dabei widerlegten wir den Mythos, dass nur Personen mit einem “traditionellen Hintergrund in der internationalen Zusammenarbeit” erfolgreich sein können. Zudem betonen wir den Wert unterschiedlicher Fähigkeiten und wiesen darauf hin, dass die Konkurrenzsituation bei Stellen in Nachwuchsprogrammen meist weniger hoch ist als erwartet.
Diese jungen Menschen bringen andere Perspektiven und Wissen ein und leisten in ihren Organisationen einen Beitrag zur Erreichung der Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs).
Zusammenarbeit als Erfolgsrezept
Die Zusammenarbeit mit Geldgebern (Schweizer Regierung, private Stiftungen) und Gastorganisationen (UN-Agenturen, NGOs) machte es möglich, dass wir dieses vielfältige Spektrum an Positionen anbieten konnten.
Unterstützung und Networking ausbauen
Auf Basis der wertvollen Rückmeldungen junger Berufstätiger sowie unserer Partnerorganisationen möchten wir uns kontinuierlich verbessern. So haben beispielsweise die Nachwuchskräfte um mehr Gelegenheiten zur Vernetzung sowie administrative Unterstützung, insbesondere in Bezug auf Sozialversicherungsfragen, gebeten. Wir werden sicherstellen, dass sie diese Anliegen mit geeigneten Partnern angehen können und werden mehr Networking-Events organisieren.
Weitere Aktivitäten
Das positive Feedback der Partnerorganisationen bestätigt, dass die Programme einem echten Bedarf an gut qualifizierten jungen Fachkräften entsprechen. Um die Wirksamkeit der Programme weiter zu erhöhen, werden wir die Zusammenarbeit mit den Partnern noch weiter ausbauen. Unser Ziel ist es, ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Autonomie und Anleitung für junge Fachkräfte zu erreichen.
Um unsere Aktivitäten, die unserer Partner, die Wirksamkeit der Programme und die Unterstützung junger Berufstätiger zu evaluieren, setzten wir 2023 verschiedene Massnahmen um:
Tracer-Studie
Wir führten eine Tracer-Studie durch, um die Auswirkungen der Programme UNYV, UNV und JPO auf die Karrieren von Schweizer Staatsangehörigen im Sektor zu evaluieren. Die Ergebnisse werden wir dazu nutzen, unsere Unterstützung zu verbessern und den langfristigen Nutzen dieser Programme zu maximieren.
1 Austausch
Im Rahmen einer Dienstreise nach Südostasien besuchten wir einen Workshop für UNVs. Dabei erhielten wir wertvolle Einblicke in die Lebenssituation von Expatriates sowie in die Unterstützung, welche ihnen von Seiten UNV geboten wird.
Öffentlichkeitsarbeit und Information
2023 nahmen wir an 15 Karriereveranstaltungen teil oder organisierten diese. Dabei konnten wir rund 800 junge Personen über Karrieremöglichkeiten in der internationalen Zusammenarbeit informieren. Wir vermittelten Wissen und Zugang zu Ressourcen, die für eine Karriere im Sektor nützlich sind.
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Das Schweizer Kompetenzzentrum der internationalen Zusammenarbeit
Stellenvermittlung
HR-Marketing
Personal- und Laufbahnentwicklung
Networking
Monitoring
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